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Lolal⸗Anzeigeblatt für Viernheim Vereins Anzeiger — NAnzelgenpreſſe! N — e. Fernſprecher Nr. 217 Amt Viernheim. ————— 2* Dieustag, den 22. Mürz 1921 der Behörden Viernheims und Umgebung. Lokale Inſerate bie einſpaltige Petit ⸗ Zeile N Pfg., auswärtige, pg. Rellamen im Textteil%% fg. auswärts 1% Tezerungszuſchlag. Dellagen für 1000 Exemplare 9 Mark. Bel zwangsweiſe⸗ 0 100 1 ewührte Rabatt hinfällig, desgleſchen de ichthezahlung innerhalb drel Monsten. 11. Jahrg. * 7 5 1 glänzenden Erfolg gebracht. Tagesſpiegel. Reichspräſident Ebert hat an den Bevollmächtigten in Oppeln, Fürſten Hatzfeld, unter Ausdruck der freudigen Genugtuung über das Abſtimmungsergebnis ein Danktelegramm gerichtet. Die Abſtimmung in Oberſchleſien hat Deutſchland einen Die deutſche Mehrheit be⸗ trägt nach den bisherigen Ergebniſſen 62 Prozent, näm⸗ lich 713 700 deutſche und 460 700 polniſche Stimmen. Im Mausfelder Induſtriegebiet, das durch Trup⸗ pen beſetzt worden iſt, begann am Montag ein Geue⸗ ralſtreik. In Portugal war eine monarchiſtiſche Revo⸗ lution geplant, die infolge nicht rechtzeitigen Eintref— fens der Waffen verſchoben worden ſein ſoll. Die Abstimmung in Oberſchleſien. Oppeln, 21. März. Nach den um 7 Uhr morgens vorliegenden Meldungen ſind in Oberſchleſien insgeſamt 713 700 deutſche und 460 700 polniſche Stimmen ab⸗ gegeben worden. Das bedeutet eine deutſche Mehrheit von 61 Prozent. Einige noch ausſtehende Ergebniſſe kön⸗ neu an dieſem für Deutſchland günſtigen Geſamtergeb— nis nichts mehr ändern. ö Im Kreis Pleß ſind rund 14 400 deutſche und 41000 polniſche Stimmen, im Kreis Rybnik 28000 deutſche und 50000 polniſche Stimmen abgegeben worden. Im einzelnen werden noch folgende Ergebniſſe ge⸗ meldet: Roſenberg, Kreis, Stadt und Land deutſch: 24 200 polniſch 11400, Kreuzburg deutſch: 43 000, polniſch 2300, Lublinitz deutſch: 15 100, poluiſch: 13 800, Tarnowitz deutſch: 17600, polniſch 27000, Groß ⸗Strehlitz deutſch: 22 600, polniſch: 22 900, Ober⸗Glogau deutſch: 32 700, poluiſch: 4500, Koſel deutſch: 36 300, poluiſch: 11 700, Gleiwitz, Stadt und Land deutſch: 58 000, polniſch: 32 000, Leobſchütz deutſch: 6510, poluiſch: 300, Ratibor, Stadt u. Land deutſch: 48 700, polniſch: 20 700, Kattowitz, Stadt und Land deutſch: 76 400, polniſch: 69 800, Königshütte deutſch: 31 800, polniſch: 10800, Beuthen deutſch: 73 900, rear,—— 2— 7.—— polniſch: 73 500, Hindenburg deutſch: 45 280, polniſch: 43000, Oppeln, Stadt und Land deutſch: 81000, polniſch: 26 000. Berlin, 21. März. Vom Reichst agsgebäude wehten bereits in den frühen Morgenſtunden vier ſchwarz⸗ rot⸗goldene Fahnen, die der Hauptſtadt nicht nur den Sieg in Oberſchleſien verkündeten, ſonbern daran erinnerten, daß heute vor 50 Jahren zum er⸗ ſten Mal ein deutſcher Reichstag zuſammeen⸗ getreten iſt. 22 N Schitld. Roman von Fritz Brentano. (Nachdruck verboten.) „Und dabei ſo verberlinert iſt, daß ſie kein Work richtiges Deutſch mehr redet. Es iſt ſchrecklich! 5 „Na, die andere redet ja hochdeutſch. Aber was? Ich danke! Ob ihr das morgen beſonders zuſtatten kommt, wenn ſie vor Gericht für den Lumpen Zeugnis ablegt, der gegen ihren eigenen Vater das Meſſer gebraucht hat. Ich bin nur froh, daß mir die Schande erſpart iſt, in ihrer Geſellſchaft dort zu erſcheinen.“ e Das Geſpräch der beiden wurde durch den Eintritt einer Geſellſchaft unterbrochen, deren fröhliches Lachen und Schwatzen im direkten Gegenſatz zu der melancholiſchen Stimmung ſtand, in die ſich Frau Merten hineingeredet hatte. 45 0 Die Ankömmlinge waren Kolbe, Käte, Frau Elsner und Moritz Schleſinger, der das Ehepaar Merten mit einem vergnügten„Guten Tag, Herr Fremdenrat, guten Tag, Frau Rätin“, begrüßte. „Nanu“, fragte Merten erſtaunt, die Ehre, Herr Kommerzienrat?“ 1 „Er bringt eine Neuigkeit, wie er ſagt“, ſprach Kolbe, zund will ſie uns nur gemeinſchaftlich, mitteilen. Und des⸗ halb nahmen wir uns die Freiheit— a „Keine lange Vorrede, Herr Kolbe“, rief Merten, ſich zu Schleſinger wendend: 5 ü „Alſo raus mit der Neuigkeit, Schleſinger, wenn es etwas Gutes iſt.“ i „Spaß“, antwortete der Hauſterer, ſich in Poſſtur tellend,„haben Sie ſchon mal geſehen, die holoe Göktin Fort na. Sehn Se mich an, ſo ſieht ſie aus. „Total meſchugge“, ſprach lachend Merten. „Wieſo meſchugge?“ fragte Schlesinger,„wir ſind raus mit ünſer ſächſiſches e— „was verſchafft uns 8 2 1 e Aus Nah und Fern. Heidelberg, 20. März. Wegen niedrigen Waſſer⸗ ſtands iſt die Schleppſchiſfahrt auf dem Neckar wieder eingeſtellt worden. a Die Erdarbeiten für den Neckarkanal ſollen in den nächſten Tagen begonnen werden. Im ganzen dürf⸗ ten in den nächſten Wochen 300—400 Arbeiter, be⸗ ſonders Erwerbsloſe und Notſtandsarbeiter, Beſchäftigung finden. Mannheim, 20. März. Bei der Süddeutſchen Häute⸗ und Fellauktion wurden 6318 Häute, 6570 Kalbsfelle und 1472 Hammelfelle verſteigert. Die Preiſe waren durchſchnittlich 5 bis 10 Proz. niedriger, als auf der letzten Verſteigerung am 24. Februar. Maunheim, 20. Mürz. Die landwirtſchaft⸗ lichen Rennen, die ſeit dem 50jährigen Beſtehen des Badiſchen Rennvereins mit dem Mannheimer Mai⸗ Rennen verbunden ſind, werden, nachdem die von der Oberſten Reunbehörde geltend gemachten Schwierigkeiten beſeitigt ſind, am 1., 5. und 8. Mai ſtattfinden. Die Kriminalpolizei nahm den„Artiſten“ Max Kunze aus Ludwigshafen feſt, der einem Berufsgenaoſſen 2100 Mark in bar und Schmuckſachen im Wert von 50000 Mark geſtohlen hatte. Faſt die ganze Beute wurde wieder beigebracht. N Schwetzingen, 20. März. In einer der letzten Nächte brach in der Schreinerei Haßler und Söhne Großfeuer aus. Ueber 10000 fertige Türen, eine Anzahl Küchen⸗ einrichtungen und andere Möbel und große Holzvorräte fielen dem Feuer zum Opfer. Der Schaden iſt bedeutend. Alglaſterhauſen, 20. März. In der Wirtſchaft von Zimmermann in Breitenbronn waren der Sohn des Wirts und der Fabrikarbeiter Riegler in Streit ge— raten, in deſſen Verlauf Riegler gegen den jungen Zim⸗ mermann einen Revolver zog. Dies regte den Wirt ſo auf, daß er plötzlich tot niederfiel. Er war ſchon längere Zeit leidend.— Wilferdingen(bei Durlach), 21. Mürz. Beim b decken ſeines Brennofens geriet Ziegeleibeſitzer Philip Rebmann mit beiden Füßen in brennenden Kalk, wo— bei er tödliche Brandwunden erlitt.. Schwetzingen, 21. März. Zu dem Braud in der Bau⸗ und Möbelſchreinerei von Gebrüder Haß ler teil die„Schwetzinger Zeitung“ mit, das Feuer ſei vermutlich durch Brandſtiftung entſtanden. Der Schaden wird auf 250000 Mark geſchätzt, wovon nur ein Teil durch Ver⸗ icherun deckt iſt.„ eib ei, 21. März. Wagenwärter Peter 9 lein wurde auf dem hieſigen Güterbahnhof zwiſchen den Pus⸗ fern zweier Güterwagen erdrückt St. Blaſien, 21. März. Am Freeitag iſt CCC E „Hurra!“ rief Kate,„wir haben's große Los!“ „Sie werden ſich ſchon etwas abhandeln laſſen iſſen, Fräulein Käte!“ antwortete der Hauſierer. e zwei Zehntel kommen gerade hundertu d 11 das weit⸗ 5 „Ahl“ 1 55 0 1 enttäuſcht. „Wie heißt„Ah!“? Wenn Sie gar nichts gen zätten, hätten Se geſagt„Wehl!— Ich ſag zundertundſechzig Mark ſind e Vermögen! Herr von hält ebenſoviel— wir andern jeder achtzig! Ich be. zufrieden mit der Summe! Ich werde mir mit ihr enn öffnen ein Girokonto bei der Reichsbank. Hoſſentlich ist die ſicher! Man kann nicht wiſſen— bei die Zeiten. Na, Mutter Elsner, was ſagen Sie? „Achtzig Mark! Ich danke dem lieben Gott für das Glück!“ antwortete die Alte. „Danken Sie ihm ſchon lieber nich!“ meinte Schleſinger. „Was braucht der liebe Gott zu wiſſen, daß Sie ſpielen in eine verbotene Lotterie. e 5 „Na, Alte, du redeſt ja gar nichts?“ ſprach Merlens u ſeiner Frau. N 8 e : 0 Jal Käte hat nicht ſo ganz unrecht. Es hälte on ein bißchen mehr ſein können. 7 5 1„Du biſt unverbeſſerlich“, lachte Merten.„Sei doch emütlich, Mutting!“ g a 9„Ach, andere machen einen Haupttrefferl“ „Kommt vor, aber wir ſind doch nicht die and Alle lachten, Kolbe aber wandte ſich zu Käte flüſterte ihr zu:„Käte, nun geht es hinüber!“ 8 „Wirklich?“ fragte dieſe erfreut, ihm die Hand hin haltend, die er kräftig faßte.„ Ja— ſo ſchnell wie möglich! Tf el . den Eintritt eines neuen Gaf altung eintrat. 0 Es war Fränze, die Magen elücklich lebte. Bis fia Die frö ö der Anweſenden wurde durch Sie fröhliche Stimmung der Anweſenden wurde dulch s tes geſtört, bei deſſen Anblick eine peinliche Pauſe in der eben noch ſo belebten Unter⸗ die ſeſt Monaten zum erſten. wieder in dem Haus erſchien, in dem ſo lange. B zur„Krone“ durch Feuer zer⸗ Die Urſache des Brandes konnte noch werden. März. bekannte Gäſthäus ſtört worden. 2 nicht aufgeklärt Endingen, 21 wurde vor dem hie überfahren und war ſofort tot. ch ih hatte Rombach in einem Anfall von Schwermut den Tod ge⸗ ſucht.. 55 1 55 Zell a. H., 21. März. Einem hieſigen Bürger ind 10 Nutzbäume geſt oh len worden. Den Täter hat man jetzt entdeckt und zwar in der Perſon eines Baum⸗ warts. Freiburg, 21. 8 einen f Falkau vergnügten ſich mehrere Schüler mit eif auf der Eisdecke des Stauweiers. eſe brach und einer der Schüler, der 14jährige Walter Matthis, er- trank. 5 Schüler konnten gerettet werden. Weit Gemeinderat beſchloß, eim Tröſel einen Auf einem Schulausflug nach Schleifen März. Weinheim, 20. März. Der für die Reichskraftwagenlinie B eine! Beitrag von 20000 Mark zu bewilligen. Die Anſchaf fungskoſten für die Linie belaufen ſich für die Eiſen⸗ 8 auf 720000 Mk., wovon 174000 Mk. r 0 1 aufgebracht werden. dwigsfeſte haben Ein⸗ r Zigaretten, 5000 Zigarren und eine große hl Wäſcheartikel und Ra⸗ ſterſeite entwendet. preitag hat ſich der Regen ein⸗ artet war, wo die Ausſaat ſchon bereits begonnen, an twärme iſt aber am Samstag mauchen Landſtrichen Schneefall jatten en. Die Li worden und Zeit vom Zahl der land⸗ im nicht rund 8 letzten den ihm ange⸗ Abſatzgenoſſen⸗ Auf eine Eingabe des gab der Reich die Zwangswirtſchaft zahr 1921/22 beſtehen. mund Verbraucher⸗ tänden zu erwarten. Zwangsbewirtſchaf⸗ n 2 Lebens hinaustrugen in den Ozean der Geiußfucht und Schande. „Guten Tas Blick die Anwese „Was willſt du hi nichts mehr zu ſuchen.“ „Doch, ich habe mit dir zu reden. eee ah l je, mit einem frecher „ anato Mantaon fräügle Merken, „du haſt hier Komm rüber ins ten auf, doch er bezwang Min nu 1 Ruhe:„Fürchten? 1 2 K. 8. ſich und 1 e bei dir— die Meſſer⸗ Du haſt ja ſtecher!! „So is Kar „5 uh 18 „Sie ſol Vater jenuch!“ „Mach's willſt du?“ 7 1 „Vater“, ſprach dieſe nach kurs der Termin in Moabit“„ „Ach, du denkſt wohl, den hatte, verge noch jeden Tag daran erinnert“, antwortete der einen Arm deutend. M feine dalerd, führ ſie fort,„Alfred iſt mein Bräutigam — ich habe ihn gern und er iſt gar nicht ſo ſchlecht, wie ihr ihn macht! Wir wollen heir „Heiraten wollt ihr!“ lachte iſt ja großartig! Und mit was vonn?“ f 8 mitjeunommen kurz!“ ſagte Merten Fränze. em Kampf,„morgen i 30* in ich ver, 7% A erde Alte, auf 5* N* jell auf.„Das was hin (Fortſetzung folgt).

nermiölerseugn zachs und Kerzen i oben worden. Tan f 95 ie letzten Rent egfall ge. der Paraffin⸗ und Kerzenbewirtſchaftung in i bommen. Dagegen beſteht die Vorſchrift weiker, daß auf jeder Packung mit Kerzen die Firma, der Kleinver⸗ 5 8 unt denn das Gewicht und die Anzahl der in der Pak⸗ ng enthaltenen Kerzen angegeben ſein muß. ö — Verbeſſerung des Mehls. Zur Bekämpfung des Schleichhandels iſt der Ausmahlungsſatz für das jetzt zur Verteilung gelangende amerikaniſche Weizenmehl von 75 auf 70 9.9 worden. Der Abgabepreis an die Verbraucher darf 7 Mk. für das Kilo unter keinen Umſtänden überſteigen. — Verkehrsſtörung. Infolge Streiks der Möbel⸗ transportarbeiter in Groß-Berlin kann auf die Abfuhr von Möbeln und Umzugsgut von Groß-Berlin bis auf weiteres nicht gerechnet werden. N — Vorſicht! Aus dem Bezirk Heidenheim a. Br. wird das Auftauchen von Agenten gemeldet, die an⸗ geblich Arbeiter für das franzöſiſche Wiederaufbaugebiet werben wollen, in Wahrheit aber die jungen Leute in die Fremdenlegion zu verſchleppen ſuchen. — Sinkende Preiſe für Weinbergbeſitz. Aus dem Moſelland wird der„Frankf. Ztg.“ geſchrieben: Wie ſehr die Beſteuerung, ſchleppender Weinabſatz und wachſende Produktionskoſten des Weinbaus auf die Gü⸗ terpreiſe einwirken, zeigte ſich auf einer Landverſtei⸗ erung in Neumagen. Ackerland und Wieſen, ſehr guter nalität, die vor einigen Monaten hier noch mit 80 Mk. bis 150 Mark die Rute(3% Geviertmeter) bezahlt wurden, kamen nunmehr auf 18—20 Mk. die te. Weinberge, die vor einigen Monaten noch 40—50 Mk. ro Quadratmeter koſteten, waren wenig begehrt. So irde z. B. ein ſehr guter Weinberg von 1050 Quadrat⸗ meter ausgeboten, für den dieſen Winter nur 3 Mk. pro Quadratmeter geboten waren, wofür er nicht überging. Ein vorzüglicher Weinberg, 1200 Quadratmeter groß, für den vor kurzem ſicher 80 Mk. 61995 worden wa- ren, kam am 15 ds. Mts. nur auf 20 Mk. pro Quadrat⸗ meter. Im Weinhandel iſt es tot. In Winzerkreiſe herrſcht wegen dieser Verhältniſſe wachſende Be sa ung— Das Blatt ſchreibt dazu! Daß die Abſatz⸗ riſis ebenſogut wie die übrigen Warenmärkte auch den Weinhandel erfaſſen würde, war zu erwarten. Ge⸗ rade dieſes Gebiet war lange Zeit der Tummelpl häufiger Ausartungen, die jetzt begreiflicherweiſe böſe Jol“ gen zeitigen werden. e § Aus der Gemeinderatsſitzung v 21. März. 1. Die Allmendauflage wurde um weitere 100 Prozent er⸗ höht. 2. Der Erhöhung der Sprunggebühren wurde eben⸗ falls zugeſtimmt u. zwar um gleichfalls 100 Proz., für Ziegen auf 8 Mk. 3. Die Beerdigungsgebühren fanden gleichfalls eine 100prozentige Erhöhung. 4. Das Einzugsgeld bei Aufnahme als Ortsbürger wurde auf 5000 Mk. feſtgeſetzt und zwar mit Wirkung vom 1. Jan. 21 ab. 5. Der An⸗ trag der Bürgermeiſterei, die Lernmittelfreiheit wieder abzu⸗ ſchaffen, wurde abgelehnt. Die Einwände, die gegen die Beſtehung der Lernmittelfreiheit erhoben, wurden von den ſozialdemokratiſchen Vertretern in energiſcher Weiſe bekämpft. Herrn G.⸗R. Klee kamen die Anſchaffungen entſchieden zu hoch und verlangte genaueße Rechnungslegung vonſeiten der „Bürgermeiſterei. Auf Antrag des Herrn G.⸗R. Schneider wurde aus der Mitte des Gemeinderats eine Kommiſſion beſtimmt, die die Rechnungen prüfen und überhaupt darüber wachen ſoll, daß auf das ſparſamſte mit den Lehrmittel gewirtſchaftet werden muß. Einige Herren G.⸗R. meinten noch, daß viel zu viel in Hefte geſchrieben und die Aus⸗ gaben dadurch in der unnötigſten Welſe vermehrt würdey. Die Diskuſſion über dieſen Punkt war bisweilen recht munter und auch auf den Bänken des Zuhörerraums, der gut be⸗ ſetzt war, wurden Kundgebungen laut, die von dem Herrn Bürgermeiſter oftmals gerügt werden mußten. 6. Den Groß⸗ allmendierten werden für die Krottenwieſe 50 M. und für das Wieſenſtück 100 Mk. bewilligt. 7. Die Baugeſuche der Baugenoſſenſchaft fanden Genehmigung; derſelbeu werden auch die Plätze am alten Friedhof überlaſſen; den Wünſchen des Herrn G.⸗R. Roos, als Angrenzer einen Platz zu über⸗ laſſen, konnte nicht ſtattgegeben werden. 7. Verſchiedene Geſuche um Baukoſtenzuſchüſſe fanden Genehmigung. 8. Das Geſuch des Vereins der Hundefreunde um Ueberlaſſung des Goetheſchulhofes zur Abhaltung einer Hundeſchau fand Annahme. 8. Beſchädigung des Arreſtlokals. Die ent⸗ ſtandenen Koſten werden durch die Gemeinde getragen, da der Arreſtant unbekannten Aufenthalts iſt. 9. Die Anſtellung eines Belſchützen wurde genehmigt und die Stelle dem Jak. Schulz für ein Vierteljahr beſchloſſen. Die Dauerſitzung war um halb 12 Uhr beendet. ö § Es iſt verboten Tauben in der Saatzeit vom 20. März bis 5. April 1921 ausfliegen zu laſſen. Zuwider⸗ handlungen werden nach Artikel 39 des Felbdſtrafgeſetzes mit Geldſtrafe bis zu 30 M. oder mit Haft bis zu einer Woche beſtraft. * Sozialdemokratiſche Partei. Die in letzter Zeit ſtattgefundenen Aufklärungs vorträge, die nebenbei noch als Rednerkurſe gedacht ſind, erfreuten ſich durchweg eines guten Beſuches. Am Sonntag Nachmittag ſprach im „roten Kreuz“ Genoſſe Lehrer Hartmann über„Das Weſen und Werden der Demokratie“. Der Vortragende fand mit ſeinem Thema das lebhafteſte Intereſſe aller Zuhörer, das ſich in der Diskuſſion noch beſonders kund getan hat. Für die lehrreichen Ausführungen ſei dem Herren Referenten auch an dieſer Stelle nochmals gedaukt. Mit Spannung ſieht man den weiteren Vorträgen entgegen, die einen noch größeren Zuhörerkreis aufweiſen werden.— Der am gleichen Tage im„deutſchen Michel“ abgehaltene Blerabend, mit welchem eine Gedenkfeier an die Märzgefallenen von 1848 verbunden war, war ebenfalls ſehr gut beſucht. Herr G.⸗R. Schneider ſprach das Willkommen und gedachte in erhebenden Worten der Taten von 1848, die für eine freiheitliche Entwicklung in Deutſch⸗ land von großer Bedeutung waren. Die Opfer, die damals das Proletariat gebracht, waren nicht umſonſt, wenn auch „ herabgeſetzt und der Preis ermäßigt ieder anſchi ö legen tz der Gegenſätze der die Arbelterklaſſe heute ergriffen, darf man nicht daran zweifeln, daß in Stunden um Sein oder Nichtſein das Proletariat ſich wieder finden wird und finden muß, um alle reaktionären Anſchläge zuſchanden zu machen. Damit dieſes gelingt muß jeder Einzelne beitragen, wenn er nicht zum Verräter ſeiner Mitbrüder werden wolle. Der Appell zur Einigkeit auch innerhalb der Linken in Viernheim, fand begeiſterten Wiederhall. Gut geſchulte Klänge der Hauskapelle und herrliche Männerchöre wackerer Sänger des Arbeitergeſangvereins trugen zur Verſchönerung des Abends beſonders bei. Mit dem Verlauf desſelben kann die Soz. Partei ſehr zufrieden ſein. 8 K Sport. Sportverein 09— Union Ludwigshafen 2:1(1:1) Sportverein konnte am Sonntag nach leicht überlegenem Spiel gegen Union Ludwigshafen einen knappen Sieg davontragen. Leider aber wurde das Spiel 10 Min. vor Schluß abgebrochen, als dasſelbe in rohe Weiſe aus⸗ artete. Der Schiedsrichte hätte durch früheres, energiſches Eingreifen den Spielabbruch verhüten müſſen. 2. Mann⸗ ſchaft—2 Mannſchaft Union Ludwigshafen 4:4. 1. Jugend —3. Mannſchaft Fortuna Heddesheim 1:3. Marktbericht. :: Schweinemarkt. Weinheim, 19. März. Zugeführt 356 Stück, verkauft 308 Stück. Milchſchweine wurden verkauft das Stück, von 200 bis 280 Mk; Läufer das Stück von 300 bis 550 Mk. Gottesdienſt⸗Ordunng In der neuen Kirche an Werktagen: Mittwoch: /¼7 Uhr 1. S.⸗A. für 1 Marla Magdalena Hofmann geb. Wunder. 1/8 Uhr geſt. hl. Meſſe für Jakob Knapp 5, Ehe⸗ frau Eva geb. Schalk, Schwiegertochter Anna Maria geb. Wieland. Schwiegerſohn Val. Helbig, Kinder und Angehörige. 8 Wirtſchaftlicher Wochenüberblick. Geldmarüt. Die„Sanktionen“ beginnen den Stand der deut⸗ 10 110 905 mit Verluſt ab e Die& 0 101 0 eder⸗ u chuhgewerbe bleibt unbefriedigend. Die Preisſenkung in lonjalwaren hat aufgehört; man beginnt in Verbra Areiſen ſich mit waigen S ſerigkeiten in den nächſten Wochen gewachſen 1005 Begrüßenswert iſt der Beſchluß der deutſchen Großhänd⸗ er, nur noch das Unentbehrlichſte aus den Ententeländern einzu⸗ 1 die uns durch die neue 50prozentige Ausfuhrabgabe er⸗ droſſeln wollen.. Viehmarkt. Die Zuchtviehpreiſe geben jetzt allmählich nach. Das gilt namentlich auch für Segel die f um duürchſchnittlich 100 Mk. das Stück gefallen ſind. Schlacht⸗ vieh iſt reichlich angeboten, doch beginnt der Markt ſich eher wie⸗ der eiwas zu 70 l preiſe war auf den letzten Märkten überall wahrzunehmen. Holzmarkt. Die Lage des Marktes iſt ungeſund und un⸗ äberſichtlich die Sägmüller kämpfen ſchwer gegen die Entwer⸗ kung ihrer Lager. Auch Brennholz hat im Preis etwas nach⸗ bela len. Vermiſchtes.. Der Reichstag hat in ſeiner Sitzung vom 19. März eine Leiſtung vollbracht, die in der Parlameftsgeſchichte wohl einzig daſtehen dürfte. Neben der Erledigung verſchiedener anderer Aae eee von Bedeutung ſind in wenigen Stunden die eichshaushaltpläne für 1920 ünd für 1921, die beide hoch in die Milliarden gehen, in allen drei Leſungen angenommen. Kartoffelbau im Ried. Ein Teil des Günzburger Donaurieds ſoll für Kartoffelanbau urbar gemacht werden. tit Hilfe des Eandbaumotors iſt bereits eine große Fläche erſtmals umgear⸗ beitet worden. Die zweite Umackerung auf größere Tiefe wird bald folgen. ee Ueberfuhren, In gen f 90 0 ein ameritzaniſcher Kraftwagen mit drei Soldaten die geſchloſ⸗ 0 Eiſenbahnſchranke, als eben ein Schnellzug einfuhr. Der Wagen wurde zermalmt, Die Soldaten ſind tot. 5 Explosion. Im Munitionslager Schwerborn bei Erfurt, wo Munition zur Entladung aufgeſpeichert iſt, flog ein Schuppen mit Schrapnellen in die Luft. 10 Arheiter fanden den Tod, 4 Frauen wurden ſchwer verletzt.— In einem Lager in der Ralkſcheunenſtraße in Berlin, in dem ruſſiſche Gewehrmunition untergebracht iſt, explodierte eine Partie Jündhütchen, wodurch das ganze Lager in Brand geriet. Die Mauern des Gebäudes ſind eingeſtürze. 1 e ö Dauerflug. Zwei deutſche Flugzeuge, ganz aus Metall, aus 1 Na e in Deſſau legten die Streche Long Island Neuyork) bis Edmonion(Kanada), das ſind etwa 3700 Kilo- neter, in 29 Stunden 38 Minuten zurück 178 A e überraͤnnte beim Bahnhof Weißen⸗ Lan altbaren Waren e einzudecken, um et⸗ 0 n der letzten Woche Ein mäßiger Rückgang der Pferde⸗ ſchen Valuta im Ausland langſam nur noch 9.20 Franken. lautete 4.65(unverändert) Gulden. egen 9.50 Kronen am 11. März; 11. 2.45% Schilling; in Neuyorn Börſe. kenmarkt zei t en gut angeregt. ind von 80.25 weiter auf 79.50 gefallen. at auch in dieſer Woche angehalten. öhung der Koh 9 erabzudrücken.. mende Arbeitsloſigkeit in Deutſchland drückt auf den Geldmartzt nicht weniger als die Tatſache, daß Lloyd George ebenſo wie Briand die neugeſchaffene Lage als bedenklich bezeichnen. Am 11. März notierten 100 deutſche Martz in Zürich Die zuneh⸗ 9.45, am 18. Die letzte Notierung in Amſterdam In Kopenhagen wurden 100 deutſche Mark am 18. März mit 9.40 Kronen bewertet, in Stockholm 7.10(7.20) Tronen; in Wien 1113(1150) Kronen; in Prag 121.25(120.75) Kronen; in London iſt die Notiz ſeit 16. geſtrichen, ſie war am 1.58(unverändert) Dollar und in Paris 22 ſieben Achtel(22 drei Achtel) Franken. Das Effektengeſchäft bewahrt bei aller Zurückhaltung der Spekulation eine auffallende Widerſtandskraft, in einigen Spezialpapieren herrſcht ſogar eine regelrechte Hauf ich durch die Dividendenerhöhung der Berliner Der Anlagemarkt war ruhig: eichsſchatzanweiſungen nokierten unverändert 99, Aerlegsante fan von 77 drei Achtel auf 77.80 an, aber Aproz. e ee Produltenmarkt. Die weichende Tendenz des Produktenmarktes Das Angebot überwog. Am 18. März notierten in Berlin Vinktoriaerbſen 130—140 — 5), Juttererbſen 105—115(— 3), Raps 240(— 5 bis 10), deinſaat 240—260(— 10 bis 20), Wieſenheu 19—21(— 1), Stroh 17½—18½(— J), Mais 139(— 10) Mark. 1 Warenmarkt. Noch kommen Kohlen genug herein, weil die 1 0 auf den 0 noch nicht geräumt ſind, aber die Er enpreiſe rückt in immer größere Nühe. Ueber ä Said Schneidern i Jede Dame Kleider, Wäſche und alle Kinderkleidung nach den hübſchen Modellen, prakt. 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