77777 Verlobte Berlin W. Pfingſten 1921 * Statt Karten Erita Noch Albert Baas Viernheim — neun ; nqplsnzz⸗sbunbnußgecß ueg 20 zequjuge Busqesze squnegd aun aebi ed naa nobpnnog bn dn Wine „us gd av d jach“ une jppneeuaz uegoab u q ahn g ucbvu uda Boruons⸗M bunch un N23 Sportverein 09 Viernheim (Eigener, eingezäunter Sportplatz am Tivoli). Pfingſtſonntag, 15. Mai: Fussballtreffen Gport⸗ u. Ehiewwerein nac Elberfeld⸗Barmen (Liga) gegen Gportperein 00 1. Viernheim. Beginn uachm. 4 Uhr. Vorſpiele: 1. und 2. Mannſchaft„Fortuna“ Heddesheim gegen 2. u. 3. Mſchft.„Sport⸗ verein 09“, Beginn 12,30 Uhr u. 2,30 Uhr. — 2. Jug.„F. V. 09“ Weinheim gegen 2 Jug. Beginn 10 Uhr morgens Sportverein 09. in Viernheim. Pfingſtmontag: Rückſpiele. Dle 2. und 3, Mannſchaft in Heddesheim, Spielanfang 1.30 und 3 Uhr. Sonntag norgen 10 Uhr Zuſammenkunft aller Mannſchaften im Lokal. Der Spielausſchuß! Ein Horren- und ein Damen- Fahrrad wie neu, billig abzu⸗ Fahradhandlung Hanf ir. 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Maile J abends 6 bis 7 Uhr Beratungsſtunde im Rathen Der Beratungsvorſitzende. Sektion der Kriegsgefangenen. Dienstag, den 17. Mai, abends halb 9 Uhr im Gaſthaus zum Löwen Versammlung. Kamerad Neff wird ſprechen über: Kriegsgefangenenforderungen Nachbewilllgung von Löhnung und St uer⸗ ermäßigung. Mit Rückſicht auf die von der Regierung herausgegebenen neuen Richtlinten zur Ab⸗ geltung der Gefangenen⸗Anſprüche iſt reſtloſes Erſcheinen aller ehemaligen Kriegsgefangenen erwünſcht. Kameraden, erſcheint und wahrt die Euch zugebilligten Rechte. Der Vorſtand. Achtung! Achtung! Zum„goldenen Ritter“ am neuen Sportplatz fingſt⸗Sonntag und Montag koße Kömiberhonzette der berühmten Varketee⸗Truppe Seppel Stein aus Mannheim, Nb Es iſt mir gelungen, die Truppe Stein zu gewinnen und jade ich zu dileſen Konzerten Alle höfl. ein. Für gute Spelſen und Getränke iſt beſtens geſorgt.= Der Dlrektor: Der Wirt z.„g. Ritt.“ Seppel Stein. Jean Martin 2 N 7 0 5 8 5 9 5 7 N e 255 1 14 n Achtung! Achtung! 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Zu behaupten, daß ſolche Truppen, wie ſie Deutſchlanb hat, zur Teilnahme an der Wiederherſtellung der Ordnung nicht zugelaſſen wer⸗ den dürften, iſt unfair.(Beifall.) Fair play iſt es, wofür England eintritt, und ich hoffe, daß England da⸗ für bis zum letzten eintreten wird. Ich hoffe auch, daß, obgleich es ſich um Deutſche handelt, wir immer mehr zeigen werden, daß wir für fair play ein⸗ treten und daß wir unſere Autorität in Europa in immer ſteigendem Maße dafür einſetzen werden. Daß es den Polen geſtattet ſein ſoll, in Verachtung des Frie⸗ densvertrags Oberſchleſien wegzunehmen, und daß es den deutſchen Truppen nicht geſtattet ſein ſoll, eine Provinz zu verteidigen, die Deutſchland 200 Jahre gehört hat und die 600 Jahre lang gewiß nicht polniſch war, wäre entehrend und unwert der Ehre jedes Landes. Er ſei vollkommen gewiß, daß die Haltung der Verbündeten nicht ſo ſein werde. Das einzige, was er im Namen der Regierung zu ſagen wünſche, ſei, daß, was auch immer ſich ereignen möge, ſie eine fertige Tatſache nicht an⸗ erkennen könnte.(Beifall.) a Es ſei im Intereſſe der Nation von größter Wichtig⸗ keit, ohne Rückſicht auf Abneigungen und Vorlieben, gleichgültig, ob man dieſen Mann liebe oder einen an⸗ deren, nicht Gefühlen nachzugeben, ſondern Gerechtig⸗ keit walten zu laſſen, die mit Zuneigung oder Abnei⸗ gung nichts zu tun hat. England müſſe ehrenhaft und feſt eulſcheiden in Uebereinſtimmung mit dem Vertrag, den es ſelbſt unterzeichnet habe. Der Verſailler Vertrag ſei die Urkunde der Freiheit Polens, die auf ihm beruhe. Das letzte Land in Europa, das ein Recht habe, ſich über den Verſailler Vertrag zu beſchweren, ſei Polen. Denn Polen habe den Vertrag von Ver⸗ ſailles nicht gewinnen helſen. Die polniſche Regierung habe die Verantwortung für den Aufſtand abgelehnt, und er ſei gezwungen geweſen, dieſe Erklärung als Ausdruck ihrer wahren Meinung anzuſehen; aber eiue ſolche Erklärung ſei einmal zu⸗⸗ viel abgegeben worden. Lloyd George erinnerte an die Regelung der litauiſchen Frage, bei der die Vereinigten Stagteu, Frankreich, Italien und England beteiligt wa⸗ ren. Wilna ſei von regulären polniſchen Trup⸗ peu beſetzt worden, was eine Herausforderung der Verbündeten geweſen ſei. Polen ſei erſucht worden, die Truppen zuriſckzuziehen, habe aber die Verant⸗ wortung für die Beſetzung abgelehnt 5 auf die einſachſte Art in der Lage geweſen. Die über⸗ gleiche habe ſich jetzt ereignet. Die Tatſache, daß Wafſen von Polen eingeführt wurden, die offen die Grenze überſchritten, machte es ſehr ſchwer, Adreſſe gerichtet; er wirf ſich dem Gefühl zu verſchließen, daß die Ablehnung der 8 Verantwortung nicht anders, als bloß im Worl⸗ ſinn zu deuten ſei. i 1 i Das einzige, was er vorauszuſagen wage, ſei, daß im lands und die Unterzeichnung ſeiner Verpflichtungen ſagen dürfte:„Ihr verlange Verpflichtung— was ha. ihr mit eurer Ehre gemacht? Als es gegen uns ging, um Wiederauf⸗ Jedenfalls, ſagt Lloyd George, iſt es unehrenhaft und un⸗ bau oder Abrüſtung, da habt ihr auf der Blockade⸗ drohung beſtanden und habt andere Maßnahmen er⸗ griffen, denn ihr wolltet uns zwingen und den Ver⸗ krag von Verſailles durchführen. Was habt ihr getan, als Polen euch in Oberſchleſien herausforderte? Wart ihr damals ebeuſo hartnäckig?“. 517 Lloyd George erklärte ſeierlich, für En land und die Verbündeten handle es ſich nicht um eine 5 ihrer Ehre, obgleich das ſicherlich nicht unt dcr wer⸗ den dürfe, es ſei eine Angelegenheit ih ver Si herheit und Ruhe, zu zeigen, daß ſie ain Vertrag feſthielten, möge er für ſie oder gegen ſie ſprechen. Mehr als er ſagen ſönne, mißbillige und fürchte er die Tändelei, das Spie⸗ ſen mit dem Vertrag, indem man ſoge, ſch[leßlich leien es ja nur Deutſche. e eee i* U Das ſind ſehr ſchöne Worte, die da Lloyd George für . Recht auf Oberſchleſien findet. Lloyd George t aber ſchon oft ſchöne Worte gefunde und dann boch immer anderd gekonnt. Man wied absvarten mül⸗ er ir Geschäfts Anzeiger Enthält alle amtlichen Bekanntmachungen der Behörden Vieruheime 1 f 15 Irſerate nden in der Bürger- Bettung wirkſamſte Verbrettung.— Für Wohnungsinſerate Hühnahme-Tatl g ürte Nadal zinfülg. deele gen de ———————ů— ee— 12 —. 1 5 2 Lolal⸗Anzeigeblatt für Viernheim e eee eee lenden r. kt Zei und Umgebung. Mittwoch, den 18. Mal 1921 Lerein?—Axzeige Unzelgenptelſe! 910 Lokale Inſerate dis etuſpaltige Wetul⸗ e angwedrtg. 4 Tasrungtzuſchlag. Hetlagen für 1000 Gremplare 9 Mark. 2 U leichen bei Klenbbinn uunerhalt 5 Monaten. * 22 Poſtſched 21577 Amt Fraukſurt a. M. — gen, welche Taten den„Gerechkigkeitsſunn“ des engli⸗ ſchen Premiers in die Praxis umſetzen werben Aufſehen in Paris. Paris, 16. Mai. Die Rede Lloyd Georges im Unter⸗ haus hat in Paris anſcheinend Aufſehen erregt. MIl⸗ let ſchreibt im halbamtlichen„Petit Pariſien“: Zwei Jahre nach dem Friedensvertrag von Verſailles babe nir⸗ mand mehr das Recht, zu behaupten, daß Oberſchleſten deutſches Land ſei und damit die Grundlage fim are deut⸗ ſchen Forderungen zu ſtützen. Wer das tue, ſpiele das Spiel Deutſchlands und nicht das der Wahrhert. Be⸗ ſonders erregt iſt Millet darüber, daß Llovd George erklärte, es gäbe gar keinen Grund, der die Verbündeten hindern könne, Dentſchland zu beauftragen, durch ſeine eigenen Heere die Lage in ſeiner eigenen Provinz wieder herſtzuſtellen. Millet ſagt, man behauptet, der engliſche Botſchafter in Berlin, Lord d'Aber non, habe Deutſchland erklärt, als Entſchädigung für ſeine 0 des Ultimatums könne die ſofortige Räumung der Städte Düſſeldorf, Duisburg und Ruhrort erwartet werden. Das ei geſchehen, ome daß Frankreich ares gefragt worden ſei. Pertinax ſchreibt, Lloyd George habe eine glänzende Gelegenheit verpaßt, zu ſchweigen. Frankreich dulde nicht, daß man es derart zwinge. Pertinax erwartet deshalb, daß die Wortführer Frankreichs dies mit vernehmbarer Stimme erklären. Verbündeten im Oſten genommen(9) werde. Poincare ſchreibt in der„Revue des deux Mondes“, die Londoner Konferenz habe leider weder die Hoffnungen Briands noch die ſeinigen erfüllt. Der Gedanke ſei pein⸗ lich, daß bei dieſem neuen„Mißgeſchick“ nicht nur der böſe Wille Deutſchlands mitgewirkt habe, ſondern daß Briand auch bei einigen Verbündeten auf den Willen zu Zugeſtändniſſen an Deutſchland geſtoßen ſei. Deutſch⸗ and bediene ſich der ungeſetzlichen militäriſchen Organi⸗ ationen(Einwohnerwehren), um Polen zu bedrohen.(!) Frankreich müſſe die Augen offen halten, damit ihm licht eines Tags Deutſchland gegenüberſtehe, das ihm age: Du haſt den richtigen Augenblick verpaßt. 99 0 8 Der engliſch⸗franzöſiſch⸗ Gegenſatz. Lloyd George hat der Rede, die er am 13. Mai im Unterhaus gegen das verbrecheriſche Treiben der Polen hielt, in der ganzen Welt ungeheures Erſtaunen hervorgerufen. Das gilt nicht ſo ſehr von der ernſt⸗ lichen Verwarnung der polniſchen Regierung und des Polentums, die er mit ganz England nicht ſo hoch ein⸗ ſchätzt, um ihretwegen ſich in diplomatiſche Unkoſten zu ſtürzen. Wenn England den polniſchen Umtrieben hälte ein Ziel ſetzen wollen, ſo wäre es dazu ſchon längſt und X ᷑raſchend ſcharſen Worte des engliſchen Miniſterpräſiden⸗ ten ſind vielmehr unverkennbar an die franzöſiſche ft Frankreich geradezu mit dürren Worten ein unehrenhaftes undunanſtän⸗ diges Spiel in Oberſchleſien vor, das England nicht miehr mitmachen werde. Er drückt das, a 8 25 9 7 N ane d im Verfahren gegen Deutſchland ſcharf tadelt, ohne Fran ⸗ Hinblick auf den Vertrag von Verſailles Gewalt viel, reich Jelbſt zu nennen, ſo aus: 5 viel weniger, und die Ehre und der Kredit Deutſch⸗ England iſt ſtets für „Ehrenhaftigkeit und Anſtand“(kair play) in der Politik g 5 n g eingetreten— Nichtengländer werden darüber allerdings weit, weit mehr ins Gewicht fallen e erden. geteilter Meinung ſein können— und es wird dafür Es ſei ein Fehler in der Rechnung, wenn Deutſchland unſere Ehre und unſere eintreten,„auch wo es ſich um Deutſche handelt“; ich hoffe, daß England ſein Anſehen und ſeine M acht für kair play in Europa in immer ſteigendem Maß einſetzen wird. auſtändig, zu behaupten(wie es nämlich die Franzosen tun), daß die deutſche Reichswehr zur Wiederherſtellung der Ordnung und zur Abwehr des frevelhaflen Ueber- falls auf das ihnen ſeit Jahrhunderten gehörige Land nicht verwendet werden dürfe. Wie ein Peitſchenhieb ins Geſicht müſſen dieſe Worte in Paris gewirkt haben. Sie zeigen den ſchon lange be ſtehenden und oft nur mit größter Mühe unterdrückten oder überkleiſterten engliſch⸗franzöſiſchen Ge genſaßz auf der Höhe. Für de Engländer iſt es eine Lebensfrage, zu verhindern, daß Fraukreich zu ſeinen ſonſtigen neuerworbenen Bodenſchätzen(das Kati im Ci ſaß, das Erz in Lothringen, die Kohlen im Gebiet der Saar und Ruhr, das deutſche Holz uſw.) auch noch auf dem Umweg über Polen die reichen Gruben Oberſchleſiens in die Hand bekommt. Lloyd George hat das ſranzöſiſch polniſche Manöver, Oberſchleſien den Polen vor der Eut face des Oberſten Rats in die Hand zu ſpielen, ürchſchaut und er erklärt,„die Verbündeten!“e er aubt die übrigen Verbandsgenoſſen, jedenfalls Italien Frankreich laſſe nicht zu, daß ein Teil des induſtriellen oberſchleſiſchen Gebietes ſeinem —— 8 und Japan, vlaf ſeiner Seite zu haben— werden eine durch den Ueberfall geſchaffene Tatſache nicht anerken⸗ nen. Daß nun aber die Verbündeten nach dem Friedens⸗ vertrag verpflichtet wären, die polniſchen Banden mit Verbandstruppen zu verjagen, davon ſpricht Lloyd George nicht, wahrſcheinlich iſt ihm engliſches Blut zu gut dazu. Wenn aber der Verband ſelbſt nichts tut, ſo wird nichts anderes übrig bleiben, als daß Deutſchland ſelbſt Ruhe und Ordnung ſchafft, dann wird ſich bald zeigen, ob es Lloyd George mit dem kair play auch Ernſt iſt. Gelinde Zweifel werden doch immerhin nicht zu unter⸗ drücken ſein. Daß die engliſche Volksſeele am Ueber⸗ kochen iſt, wenn man in England ſehen muß, wie Frank⸗ reich ſich allgemach die napoleoniſche Vorherrſchaft in Europa wieder angeeignet hat, das iſt wohl begreillich. Aber dieſe Verdrängung Großbritanniens aus der Stel⸗ lung des Ausſchlaggebenden wäre ohne den Wankelmut Lloyd Georges undenkbar geweſen, und das Rad zurück⸗ zudrehen, iſt es jetzt zu ſpät. In England ſieht man mehr und mehr ein, welche Rieſendummheit man gemacht hat, als man dem ſtürmiſchen Begehren Frank⸗ reichs, Deutſchland bis aufs äußerſte zu entwaff⸗ nen, nachgab. Man wird den Verdacht nicht ganz los, daß der vielgewandte Lloyd George mit ſeiner Rede in erſter Linie die immer mehr anſchwellende Unzu⸗ friedenheit in allen Volksſchichten Eng- lands, die durch die ſinnloſe Handelserſchwerung in den Einfuhrabgaben, im Dumpinggeſetz uſw. neue Nahrung erhalten hat, beſchwichtigen will. Sollte er aber lich haben ſagen wollen, England werde kein wei Beiſeiteſchieben der britiſchen Intereſſen auf dem euro⸗ päiſchen Feſtland mehr dulden, ſo iſt es immer noch ſrag⸗ lich, ob er auch feſt bleibt oder ob er nicht vor dem Wut⸗ geheul der Pariſer Preſſe und den Drohungen der Pariſer Hochfinanz bzw. deren Vormänner wieder kapituliert. Die Zeit, da die Unterwerfung Europas unter Frankreich hätte verhindert werden können, iſt verpaßt; es war die Zeit der Verhandlungen in Verſailles. Jetzt, wo Frankreich mit engliſcher Hilfe Europa wirtſchaftlich, politiſch und militäriſch unter ſich gebracht hat und von England in jeder Beziehung unabhängig geworden iſt, iſt nichts mehr zu machen. Wozu kommt, daß das Amerika Wilſous auf engliſcher Seite ſtand, das Ame⸗ rika Hardings aber allem Anſchein nach auf franz r Seite iſt. Daß es ſo gekommen iſt, daran hat George ein gerüttelt Maß der Schuld. * Wie konnte ſich aber Lloyd George ſo verrennen? Auf der einen Seite wollte er ſich der Verſprechungen, die IN beim Ausbruch des Weltkriegs oder wahrſcheinliich ſchon lange vorher Frankreich in bezug auf den Orient ge— macht waren, wieder entledigen. Und das hat er auf der letzten Konferenz von Hythe durch den Abſchluß eines Militärbündniſſes mit Frankreich erreicht. lag England alles daran, nach dem Zuſammenbruch Deutſchlands dieſes zur See und wirtſchaftlich für alle Andererſeits it ungefährlich zu machen. Auch das iſt ihm ge⸗ zen und er hat ſeinen Standpunkt den Verbündeten enüber vollſtändig durchgeſetzt. Die deutſche Kriegs— 9 Handelsflotte verſchwand faſt reſtlos von den Mee⸗ Dieſe radikale Löſung konnte im Grund durchaus licht im Sinn der meiſten Bundesgenoſſen ſein. Sie zerſchaſſte den Briten wieder die vorher umſtrittene 8 )jerrſchaft. Das bedeutete vor allem für Japan, aber much für Amerika, Frankreich und Italien eine grund⸗ egende Verſchlechterung ihrer ſtrategiſchen Stellung. Freilich hakt England die franzöſiſche Zuſtimmung ur Wehrlosmachung Deutſchlands zur See dadurch er⸗ aufen müſſen, daß es die Entwaffnun g. der deut⸗ chen Heeresmacht gleichfalls zugeſtand. Es tat dies vahrſcheinlich nicht leichten Herzens, aber die nie wieder⸗ ſehrende Gelegenheit, den gefährlichen Nebenbuhler zur See, der Großbritannien durch den Tauchboot⸗Krieg an den Rand des Abgrunds gebracht hatte, der in oſſenem Flottenkampf gegen britiſche Uebermacht ſiegreich ge⸗ dlieben war, endgültia zu vernichten, Re alle andere Bedenken in den Hintergrund treten. Die Geſchichte der eugliſch ranzöſiſchen Beziehungen ſeit Abſchluß des Verſailler Friedens hat nun aber ge zeigt, daß die einſeitige Entwaffnung Deutſchlands Eug lands Einfluß auf dem europäiſchen Feſtland außerordentlich geſchwächt hat. Je machtloſer Deutſch land wurde, je mehr ſich die europäiſche Vormachtſtellu Frankreichs ausprägte, um ſo häufiger ſah ſich Engla; gezwungen, franzöſiſchen Wünſchen nachzugeben, deſto mehr ging die eigentliche Führung in den europäiſcher Fragen, vor allem in der deutſchen Frage, auf die aus ſchlaggebende Militärmacht, Frankreich, ber. Nicht ume ſonſt war es jahrhundertealter Grundſatz der engliſchen Politik geweſen, auf dem europälſcher Feſtlaud das Mächtegleichgewicht aufrecht au erbalten. Das gat 1a 8 England immer den entſcheidenden Einfluß. Heute iſt die Lage fol daß drei Großmüchte ö das engliſche Spiel mit beruhte, Deutſchland, Rußland, und Oeſterreich⸗Ungarn, als militäriſche Machtfaktoren, faſt ausgeſchaltet ſind. Dafür hat Frankreich eine Macht⸗ stellung, wie ſie ſelbſt Napoleon kaum beſeſſen hat. Außer ihm hat nur noch Italien ein größeres Heer. Wie zu 1 50 e wird die franzöſiſche Macht durch Hee⸗ re der Verſallenvölker und Beſetzung reicher deutſcher Län⸗ der noch verſtärkt. Das Militärbündnis mit Belgien, die engen Beziehungen und militäriſchen Verabredungen mit Polen, Tſchechien und Rumänien, die Beſetzung des Rheinlands und der Rheinübergänge gehören mit zu dem heutigen Bild. Dazu kommt die Neuerwerbung oder Wegnahme gewaltiger mitteleuropäiſcher Bodenſchätze durch Frankreich. 5 g 0 Die Grundlagen dieſer Machtſtellung Frankreichs ſind die mit Zuſtimmung Englands diktierten Verſailler Ent⸗ waffnungsbeſtimmungen. Das weiß Frankreich, und deshalb drängt es immer wieder auf reſtloſe Durch⸗ führung, ja Verſchärfung. Klarer als Lloyd George hat Churchill ſchon längſt die Gefahren der deutſchen Ent⸗ waffnung erkannt. N Von der Erkenntnis des gemachten Fehlers bis zu ſeiner Beſeitigung iſt heute freilich ein weiter Weg. Jetzt liegt die Lage für England ſchon ſo, daß es ſeine ganze militäriſche Macht einſetzen müßte, wenn es ein Ziel gegen Frankreichs Willen unbedingt durchſetzen wollte. Und ſelbſt dann wäre ein Erfolg zweifelhaft. Frankreich iſt, im Beſitz der mitteleuropäiſchen Bodenſchätze, gegen eine Blockade faſt unempfindlich. Daher iſt es ſchwer, zu glauben, England werde ſich in irgend einem Punkt wirklich für uns einſetzen, nachdem Lloyd George ſeither jedem ernſten Streit mit Frankreich ausgewichen iſt. Daß England dabei nach Wegen Ausſchau hält, die ihm wie⸗ der größeren Einfluß in Europa ſichern können, ſteht allerdings außer Zweifel. Neues vom Tage. Der Krieg in Oberſchleſien. Dppeln, 17. Mai. Die italieniſchen Truppen haben vor der polniſchen Uebermacht Rybuik und Pleß ge⸗ räumt und ſich auf Ratibor zurückgezogen. Die Stel⸗ lung war infolge der mangelhaften Zuſammenarbeit der Verbündeten unhaltbar geworden. rührer beſetzten Nikolai und nahmen die 65 Maun, deutſche Abſlimmungspolizei gefangen. Zahlreiche Flücht⸗ linge wurden verſchleppt. Die deutſchen Grubenbeamten. des Bezirks ſind ſchweren Drangſalierungen ausgeſetzt. Gogolin(Kreis Strehlitz) wurde von polniſcher Ar⸗ tillerie beſchoſſen; die Deutſchen hatten Verluſte, doch konnten ſie den Ort halten. Im Kreis Ratibor, Hinden⸗ burg und Tarnowitz wurden viele deutſch geſinnten Ober⸗ ſchleſier verſchleppt. Der franzöſiſche General Le Rond hat einem Vertreter des Auswärtigen Amts in Berlin, der ſich von der Lage überzeugen ſollte, das Betreten des beſetzten Gebiets verboten. In Peiskretſcham holten die Polen von einem unter franzöſiſchem Schus fahren⸗ den Kraftwagen 20 Männer herunter und nahmen ſie gefangen. Ferner haben die Polen einen von Rybnik nach Ratibor fahrenden Eiſenbahnzug mit 650 deutſchen Flüchtlingen, der von je einem engliſchen, franzöſiſchen und italieniſchen Offizier und 50 franzöſiſchen Mann⸗ ſchaften begleitet war, angehalten, obgleich die freie Fahrt ehrenwörtlich zugeſichert war. 150 Mann der deutſchen Abſtimmungspolizei und 300 junge Mäuner wurden aus dem Zug geholt und nach Breslau abgeführt, 100 weitere Flüchtlinge wurden in Lucaſino bei Ratibor feſtgehalten. N England und Frankreich. Paris, 17. Mai. Auf die Meldung des Berliner Vertreters von Reuter, daß die britiſche Regierung nach der Annahme des Ultimatums für die Beſeitigung der Zwangsmaßnahmen, beſonders der Rheinzölle und der Beſetzung der Rheinhäfen ſei, veröffentlicht Havas eine Nachricht, die franzöſiſche Regierung halte an den Zwangsmaßnahmen feſt und ſie habe ihre Auffaſſung bereits in London geltend gemacht. Havas meldet weiter: Die britiſche Regierung hat durch den Botſchafter Hardinge dem Miniſterpräſiden⸗ fen Briand eine Note über die Ereigniſſe in Ober- ſchleſien übergeben laſſen. Lloyd George erſuchte, Dituch freinde Schu * . Roman von Fritz Brentano. 49)(Nachdruck verboten.) Kolbe ſah erſtaunt zu ihm auf. „Alles, Miſter Groot? Meinen Sie wirklich alles?“ fragte er ironiſch. „Ves, yes! Gold iſt alles! Ich habe es erfahren— erfahren am eigenen Leib. Ehrbarkeit— Liebe— iiicht 125 alles geht zum Teufel, wenn das Gold mit⸗ pricht. 5 1 5 wäre ſchrecklich, wenn Sie recht hätten“, ſprach olbe. „Ich habe recht, verlaſſen Sie ſich darauf. Ich kam nach meinem Zuſammenbruch hier mit meinem Weib nach drüben, das ſich das Leben nehmen wollte, wenn ich ſie hier allein zurückließe. Mit tauſend Eiden ſchwur ſie, daß ſie zu mir halten wolle in Not und Tod. war ſo dumm, an ihre Schwüre zu glauben, denn ſie war die erſte und einzige in meinem Leben, für die ich ſo etwas wie Liebe in meinem Herzen verſpürte. Und wiſſen Sie, was geſchah? So lange ich noch einen Cent von dem beſaß, was ich aus meinem Schiffbruch gerettet hatte, war alles gut. Aber als erſt die Not an meine Tür pochte und ich trotz aller Bemühungen nirgends einen Ausweg fand, da ging ſie zum Teufel und ließ mich ſitzen. Einem alten Goldgräber, der einen glücklichen Fund gemacht hatte,— einem ſtruppigen Kerl, der auf zehn Schritte nach Schnaps duftete, warf ſie ſich an den Hals, und als ſie ihn ausgeraubt hatte, griff ſie zu ihrem alten Hand⸗ werk und angelte als ee nach den blöden Goldfiſchen, die an ihre Liebesſchwüre glaubten.“ „Und was wurde aus 19 5 »Was küinmert's mich“ Ich babe ſie nur einmal e ee nterred auf denen 5 ana an ſeinem Standp Ober nersta Nach dem„Petit Pariſien“ antwortete Briand kr. Oſteuropa zu gebrauchen. in Oberſchleſien beeinflußt, wozu die falſchen deutſches Land. Die polniſchen Auf⸗ 5 6 1 8 e 0 George habe die Lage auf ſeine Weiſe ausgelegt. Aber 55 ndpunkt feſtgehalten chleſtens Industriegebiet müſſe gemäß dem Frie⸗ densvertrag(I) und der Abſtimmung Polen zuge 0 1 f chen werden.(Briand) könne mit Lloyd George dar über nicht verhandeln, bevor er nicht mit der franzöſi⸗ ſchen Kammer Fühlung genommen habe, die am Don⸗ zuſammentreten werde. ner, wenn auch in gewiſſem Maße den Polen die Ver⸗ antwortung in Oberſchleſien zufalle, ſo habe doch die polniſche Regierung vorwurfsfrei gehandelt. Von fran⸗ zöſiſcher Seite ſeien die Polen nicht aufgemuntert wor⸗ 975(2). Der„Petit Pariſien“ fügt hinzu, ein Ein⸗ greifen Deutſchlands in Oberſchleſien müßte von Frank⸗ reich als Kriegsfall angeſehen werden. Briand gegen loyd George. N Paris, 17. Mai. Briand empfing einen Ver⸗ treter des Pariſer„Temps“, um ihm bezüglich der Rede Lloyd Georges zur Veröffentlichung mitzuteilen: Er 0 Zu ſei nicht überraſcht geweſen, daß der franzöſiſche Stand⸗ unkt von dem Llohd Georges weſentlich abweiche, denn 05 eugliſche Standpunkt ſei von dem engliſchen Kommiſſar ten aus Deutſchland kommen. Die Verbandskommiſſion unter Le Rond habe ihre volle Pflicht getan, ohne mit den Aufſtändiſchen ſich eingelaſſen oder einen„Waffenſtill⸗ ſtand“ vereinbart zu haben. Die Ruhe ſei beinahe wieder⸗ hergeſtellt. Deutſche Banden haben ſich immer zahlreicher un der ſchleſiſchen Grenze gebildet, die deutſcherſeits ofſen gelaſſen worden ſei. Einen unmittelbaren Eingriff der deutſchen Reichsregierung dulden, wie Lloyd George wolle, hieße den Friedensvertrag verletzen. Die franzöſiſche Regierung habe daher aufs eruſteſte die Reichsregierung auf ihre Verantwortung aufmerkſam gemacht. Lloyd George habe behaupket, Oberſchleſien ſei ein altes Das ſei geſchichtlich unrichtig. Die deutſche Mehrheit in den Städten komme daher, daß die Deutſchen mit den Juden zuſammen ſich dort feſtge⸗ ſetzt haben, aber die Städte haben in Oberſchleſien geringe Bedeutung. Jedenfalls dürfe man die oberſchleſiſche Frage nicht mit der Entſchädigungsfrage verquicken. Die Stimme eines polniſchen Arbeiters habe ebenſo viel Wert wie die eines deutſchen Induſtriellen. Anderen Preſſevertretern gegenüber ſagte Briand, Lloyd im Verband dürfe kein Land dem andern Befehle erteilen. Lloyd George könne auch nicht den Deutſchen die Erlaub⸗ nis geben, in Oberſchleſien einzudringen. Es ſeien Un⸗ vorſichtigkeiten(von Lloyd George? D Schr.) begangen worden. Man habe Deutſchland hören laſſen, es werde Vorteile haben, wenn es das Ulti⸗ matum annehme. Darüber ſeien die Polen erregt geworden. Die Ruhe würde ſofort wiederhergeſtellt ſein, wenn Polen die Gewißheit hätte, daß der Abſtimmung nach Gemeinden Rechnung getragen werde. Polen wolle aus Oberſchleſien nicht ein Handelsobjekt zwiſchen den Mächten gemacht wiſſen. 0 Preſſekrieg. 5 (Paris, 17. Mai. Die Pariſer Blätter ſühren eine äußerſt heftige Sprache gegen Lioyd George. Der po⸗ litiſche Schriſtſteller Giraud, der unter dem Namen Pertinax im„Echo de Paris“ ſchreibt und der die Anſichten Poincares und deſſen Kreiſes widerzugeben pflegt, meint, Frankreichs Geduld ſei nun erſchöpſt. Der „Intranſigeant“ ſchreibt: Von dem Phantaſten, dem mondſüchtigen Lloyd George iſt man manches gewöhnt, was man einem ernſthaften Mann nicht verzeihen wür⸗ de. Aber der jetzige Augenblick iſt doch ſchlecht gewählt, Deutſchland zum Widerſtand zu ermuntern. Lloyd George iſt ſchlecht unterrichtet, wenn er glaubt, die öffentlliche Meinung Frankreichs werde nach den Phantaſtereien Wil⸗ ons auch die ſeinigen ertragen. 6 Der„Matin“ ſagt: Briand hat den unüberlegten Aeußerungen Lloyd Georges die Vernunft entgegengeſetzt. Wenn die Deutſchen auf die Stimme Lloyd Georges hör⸗ en und in Oberſchleſien einmarſchierten, ſo werden die Franzoſen eben in Weſtfalen einmarſchieren. Frankreich hat die Verantwortung für die Ordnung in Europa und s wird ihr Reſpekt verſchaffen mit oder ohne Lloyd Heorge. Das Blott Cſemenceaus Hamme lihrs“ ſgat: Lloyd wieder geſehen, als ich anfing, viel Geld zu machen und man von meinen glücklichen Spekulationen ſprach. Da entſann ſie ſich plötzlich wieder meiner und verſuchte, den Gimpel aufs Neue in ihr Netz zu locken. Na, ich habe ſie 19 dem Hauſe gejagt, daß ſie das Wiederkommen vergaß.“ Er ſtrich ſich mit der Hand über die Stirn und ſtarrte einen Augenblick auf den Boden, dann fuhr er fort: „Sie ſprachen da vorhin etwas von Moral. Moral! Daß ich nicht läche! Es gibt keine Moral, die nicht ſchließlich doch dem Dämon Gold unterliegt. Ja, ſehen Sie mich nur ſo ungläubig an! Alle— alle— hab' ich ſie untergekriegt, die ſich mir gegenüber als Moraliſten aufſpielten! Männer und Weiber—. früher oder ſpäter Meinem Scheckbuch— meiner Moral— konnten ſie auf die Dauer nicht wiederſtehen! Staatsmänner, die ſich die unantaſtbarſten dünkten, Richter, deren Gewiſſenhaftigkeit über jeden Zweifel erhaben ſchien, Beamte, Kaufleute, die ihr Leben lang im Ruf der Unheſtechlichkeit und Ehrlich⸗ keit ſtanden, haben ſich meinem Willen gebeugt, wenn ich nur erſt meine Millionen in das Treffen führte. Ich habe Weiber beſeſſen, Kolbe, Weiber, um die ſich hundert andere— jünger und tauſendfach liebenswerter als ich— umſonſt bemühten, weil ſie nicht wie ich imſtande waren, ihnen all die Herrlichkeiten zu bieten, denen ſelbſt die er⸗ probteſte Tugend auf die Dauer nicht widerſteht. Und da glauben Sie, daß es mir nicht möglich ſei, meinen Bruder dahin zu bringen, ſeine kleinlichen Verpflichtungen abzu⸗ ſchütteln und——“. „„Was ſagen Sie da?“ rief Kolbe erſtaunt,„Ihren Bruder? Merten iſt Ihr Bruder?“ 1 1 1. Wae 1 5 150 1 1 179 50 a iſt es he ſprach er.„Ja, er m a tar ben 1 ch. felt fünfundwanzia Jabren verfchollen bin. 11 Nachrich. Dentſchland werde die Forderung nach einem deut hen 1 licht eine Unterredung mit dem Reichskanzler Dr. bezahlt werden, wenn Oberſchleſien deut das Reich die Unterſtützung der Großinduſtriellen haben, wolle, müſſe vor allem Ruhe einkehren. Die politiſchen Kreiſe in Paris erblicken in der Erklärung Wirths einen vielleicht ein ge chi London, 7. Mai.„Sunday Times“ ſagt,! Lloyd Georges am Freitag ſei eine der offenf allgemein anerkannt und ſie werde zu einer Wieder, annäherung zwiſchen Lloyd George und Lord Churchil führen, der von jeher dafür geweſen ſei, Deutſchland in f Lloyd George ſei bereit e die Aufgabe zu erteilen, den Polen Einhal) ebieten. 5585 „Obſerver“ ſchreibt, die Politik der franzöſiſchen Re, gierung habe einen Punkt erreicht, wo keine britiſche Re⸗ bierung ſich länger ruhig verhalten könne. Die Gefahr, ie aus einem Bruch zwiſchen England und Frankreich entſtehen könnte, ſei nicht ſo groß als die Gefahr, die durch die franzöſiſche Politik, Deutſchland im Oſten und Weſten 11 vernichten, bereits verwirklicht worden ſei. Die Rede loyd Georges ſei der wichtigſte diplomatiſche Schr! ſeit 1918. 0 N Deutſchland will in Oberſchleſien nicht f einſchreiten. London, 17. Mai.„Daily Telegraph“ ſchreibt, iu Eingreifen in irgend einer Form kaum mehr erſdog. Es fei die Meinung, daß die Ehre der verbündeten Ae le durch Korfantys Angriffe verletzt ſei undd Verbündeten ihr Verſprechen halten müſſen, ſien. zu enen. 0 Frankreich beſteht auf der Abirenn g Oberſchleſiens. 10 1 Paris, 16. Mai. Der„Neuyork Herald“ veröffent⸗ Wirth, der erklärte, die ee könne nur ſch bleibe. Wenn neuen Beweis, daß Deutſchland durch die Annahme des nes polniſchen Freundes bleibe. Ultimatums nur Zeit gewinnen wollte, um den größten Teil Oberſchleſiens zu ſichern. Die franzöſiſche Regierung ſei uber nicht geneigt, auf dieſe Anſprüche einzu⸗ gehen. Die Abſtimmung in den Städten ſei nicht maße em 9 73* 1 1 ö. ö Frankreich los von England 1 Paris, 16. Mai. Die engliſch⸗franzöſiſchen Vezie⸗ hungen ſind äußerſt geſpannt geworden und in der Preſſe, beſonders auch in den Abgeordnetenkreiſen ſpricht man offen davon, daß man den ſchon lange gehegten Wunſch Frankreichs, won den Feſſeln der engliſchen„Freund⸗ ſchaft“ ſich zu befreien, jetzt verwirklichen ſollte. Frank⸗ reich ſei ſtark genug geworden, um allein zu ſtehen.„Echo de Paris“ ſchreibt: Trotz Lloyd George werde Frankreſch nicht geſtatten, daß irgendein Teil des ober⸗ ſchleſiſchen Induſtriegebiets au Deutſch⸗ land falle. Der Friedensvertrag werde nur in dem Maß durchgeführt, als das Ruhrgebiet im Beſi zz Frankreichs und Oberſchleſien im Beſitzſei⸗ Es genüge Frankreich heute das Bewußtſein, daß es allein mit Deutſchland fertig werde, falls dieſes ſich gegen die Oronung in Oberſchleſien auflehnen ſollte. Die Stimmung in England für Lloyd George. 1 Londou, 16. Mai. Faſt alle Blätter Londons er⸗ lären die Rede Lloyd Georges als ehrlich und ſtaats⸗ männiſch. Polen müſſe ein für allemal belehrt werden, daß es als Un ruheſtifter in Europa keine Zukunft habe. Henderſon erklärt, die Rede Llabd Georges drücke die Meinung der überwältigenden Aohrheit des engliſchen Volks, aus.(Wie lange wird der häusliche Streit im Venhend wieder dauern?) f Der Streik in England. London, 16. Mai. Die vereinigten Ausſchüſſe der Eiſenbahner und der Transportarbeiter beſchloſſen, leine aus dem Ausland kommenden Kohlen mehr zu befördern. Eine Abordnung reiſte nach Autwoerpen und Rotterdam ab, um die dortigen Hafenarbeiter zu gewinuen, daß ſie keine Kohlen für England mehr verladen. Ueber Eng⸗ land ſoll die Kohlenblockade verhängt werden. Der; Streik der belgiſchen Hafenarbeiter dehnt ſich immer Einſtiger Gutsbeſitzer von Grote, daun vor die Hunde ge⸗ f kommen und nach allerlei fruchtloſen Verſuchen, ſich wieder flott zu machen, hier unter fremdem Namen als Hotel⸗ kommiſſionär gelandet.“ 5 ö Ex ſtand auf und drückte auf die elektriſche Klingel. eoedas weiß ich zufällig ſchon längst“, ſprach Kolbe. geo ihn und habe Wand an Wand mit der Familie gewohnt. f „Bringen Sie Kognak“, rief van Groot dem ein⸗ tretenden Kellner zu und wandte ſich dann wieder zu dem jungen Mann, 5 „Sie kennen meinen Bruder?“ fragte er.„Waren wohl auch mal drunter durch?“ a „Allerdings. Ich habe das Berliner Leben von der Nachtſeite kennengelernt, und die Schar meiner Leidens⸗ genoſſen war nicht klein. Auch Ihr Bruder gehörte dazu, und ich glaube, gehört zu haben, daß Sie, Miſter Groot 0 10 kleinſte Schuld an dieſem Zuammenbruch trugen „„Möglich! Er borgte mir Geld und leiſteteg Bürg⸗ ſchaſten für mich! Allein, Tropfen auf einen heißen Stein! Mir war nicht mehr zu helfen!“ Er entnahm ſeinem ſchweren zſilhernen Etui eine Zigarre und reichte dieſes daun von Kolbe hinüber. „Gefällig?“ f „Ich danke!“ lehnte der andere kühl ab.„Wie kommt es aber“, ſagte er, daß Sie ſich in Ihrem Glück nie um 11 95 Bruder kümmerten— ihm nicht wieder empor⸗ alfen?“ f 11 Van Groot zündete ſich ſorgfältig ſeine Zigarre und antwortete nach einer einen eee 2 85 55 (Fortſetzung folgt) ebeiſchichten 1 i gearbeitet hatten. beſten, die er ze gehalten hat, das werde in Englan Arßheitsderweigerung entlaſſen worden. preiſe um 50—55 Prozent iſt nunmehr Tatſache. Ei eee In der Nacht Fa g die„Köln. Volksztg.“ ſchreibt, um . e Jahrzehnts, wie die„Köln. Vo 0 ſchreibt, ken, während ſie in der letzten Zeit mit wegen der üußerſt ernſt. 5„„ In Schottland ſind etwa 1000 Eiſenbahner wegen f b Die übrigen 45 000 Eiſenbahner drohen mit Streik, wenn die Ent⸗ laſſenen nicht wieder eingeſtellt werden. Der achtſtündige Arbeitstag in Belgien. Brüſſel, 16. Mai. Der Senat hat mit 83 gegen 5 Stimmen das Geſetz betreffend den 8ſtündigen Arbeitstag und die 48⸗Stundenwoche angenommen mit der Maßgabe, daß im Kriegsfall oder bei Gefahr interngtiongler Alk der König das Geſetz aufheben kann. Wirtſchaftlicher Wochen Geldmarkt. Die Annahme des Altimatums hat den Geld⸗ markt günſtig beeinflußt. Am 13. Mai notierten 100 deutſche Mart in Zürich 9.70 Frantzen, am 6. Mai waren es noch 8.55, am 9. Mai ſogar 8.37½ Franken. Seither hat ſich die Stei⸗ deni ag zu Tag vollzogen. In Ainſterdam koſten 100 eutſchche Mark am 13. Mat 4.82½(am 6. Mai 4.30) Gul⸗ den; in Kopenhagen 9.85(8.50), in Stockholm 7.40(6.70) Kro⸗ nen; in Wien 1007½(925), in Prag 117,75(109.75) Kronen; in London 2.33½(2.21½) Schilling; in Neuyork 1.76(1.517 lar und in Paris 20½(18 fünf Achtel) Franken. Börſe. Die Unternehmungsluſt der Spekulation iſt wieder lebhafter geworden, wozu auch die Falten des Markkurſes im Ausland beitrug. Die Kurſe erfuhren durchweg erhebliche Steigerungen, Ruhig blieb der Anlagemarkt: Reichsſchatzanwei⸗ ſungen 99 00 Kriegsanleihe 77.35(unverändert), 4“ prozentige Württemberger 80.15(— 6.10). g 1 Produktenmarkt. Die Nachfrage nach Landesprodukten hat zugenommen und auch die Preiſe haben meiſt etwas angezogen Am 183. Mai notierten in Berlin Viktorigerbſen 140—145( 5), Juttererbſen 105—125( 2), Raps 205—225(, 10 bis 20), Leinſaat 220—250( 10-20), Wieſenheu 18—20(un⸗ 9 e h Stroh 17½—19(= ½), Mais 122(— 4) Mark. Die weißen Bezugſcheine auf Mais wurden in Berlin mil 44—33½, die roten mit 25½ Mark notiert. 55 Warenmarkt. Die Unternehmungsluſt beginnt ſich wieder zu 0 55 es iſt nur die Frage, wie lange dieſer Stimmungsum⸗ chwung vorhält. Kohlen ſind knapp; Kolks iſt ausreichend vorhanden, was aber 110 eine Stockung des ende in der Eiſenerzeugung zurückzuführen iſt. Die ee e 10 E as; erzeugung iſt gleichfalls in die Hände eines Syndinkats geraten. Die glegelpreife ziehen wieder an. Einen günſtigen Geſchäfts⸗ gang hat nach wie vor die Leder⸗ und Schuhinduſtrie. Auch as Textilgeſchäft bleibt lebhaft.„„ Viehmarkt. Holzmarkt. Die Marktlage iſt unverändert ſchlecht. Vorräte in den Sägewerken häufen ſich weiter an, doch erhofft man jetzt eine Erleichterung von der allmählich wieder ei den Bautätigkeit. ß; U 1 Ole Vermiſchtes. a Die Ehrenkränze Schillers und Goethes. Vor einigen Tagen wurde, wie berichtet, die Einbrecherbande, die in der Famtlien⸗ gruft zu Weimar die goldenen und ſilbernen Kränze von der Sücgen Schillers und Göthes geraubt hatte, zu ſchweren Gez fängnisſtrafen verurteilt. Die Verbrecher haben nun eingeſtangz den, daß ſie die Kränze in einem Wäldchen bei Weimar ver⸗ graben haben. Bei Nachforſchungen wurden die Kränze dort“ lark beſchädigt, aber noch herſtellungsfähig gefunden. 95 Stapellauf. In Flensburg iſt am 13. Mai ein neuer Stinnes⸗ Dampfer vom Slapel gelaufen, der vom Reichsbanhpräſidenten Havenſtein auf ſeinen Namen getauft wurde. e [Generaloberſt Stoeger⸗Steiner, der letzte Kriegsminiſter der Mo⸗ Aarchie, iſt in Graz im Alter von 60 Jahren geſtorben. 4 Der Stollendurchſtich im Kraſtwerl Waſchenſee. In der Nach um Donnetslag iſt es gelungen, bei den Ausführungsarbeiten des Walchenſeekraftwerks in Oberbayern den 1200 Meter lan⸗ gen Waſſerſtollen durchzuſchlagen. Der Stollen beſitzt eine Quer⸗ ſchnittsfläche von 25 Geviertmeter und ſtellt die Verbindung zwiſchen dem Walchenſee und dem nin 200 Meter tiefer ge⸗ legenen Kochelſee her. Die ganze Anlage ſoll im Jahr 1024 fertiggestellt ſein. 5 f 1 750 Millionen Fehlbetrag weiſt der ſtädtiſche Haushalt von Groß⸗Berlin für 1921 auf, im Vorjahr hatte er 400 Millionen Marl betragen. 550 Geldverſchwenbung. Die Eiſenbahndiretztion Bromberg mußte vor 1½ Jahren, als das Land an Polen fiel, wegverlegt wer⸗ den und ſie wurde mit ihren etwa 9900 Beamten und Angeſtellten in Berlin im Landwehrkaſing und einfgen Baracken unterge⸗ bracht als„Direktion des Oſtens“. Nun ſoll ſie aber von Ber⸗ lin wieder weggebracht werden und nach Frankfurt a. Oder kommen. Der neue Umzug verurſacht etwa 113 Millionen. Marg Koſten, wozu ein Bauaufwand in Frankfurt von 95 Millionen kommt. Die Beamten haben dagegen Verwahrung eingelegt. Pas gefährliche Holzgewehr. ö älkerbunds im beſetzlen Rheingebiet hat den Bruderſchaften, Nurnvereinen, Schülern die Verwendung von Holszgeweh⸗ len verboten, weil ban uch militäriſche Uebungen(Griffe uf.) gemacht werden.. f De Seeſiſchfang hat en der letzlen Zeit außerordentlich hohe Ertrüge gebracht. Vom 2. bis 10. Mai wurden von der Hoch⸗ ſeefttheref an die Fiſchmärkte Hamburg, Altona und Cux⸗ baneg allein 2½ Millionen Pfund Seeſiſche gebracht; in den vorhergehenden Wochen war die Anlieferung ungefähr, ebenſo groß. Trotzdem ſind nur die Preiſe für geringere Jiſcharten pie Schellſſſch, Kabliau und Seehecht billiger geworden; für für Heilbutt 8.75, Speyer— Sp. Bg. Schwetzingen 42; Saarbrücken: Saar— Bah⸗ Adi ern München 126; Frankental: T. V. gen i. W., deſſen Steuererklärung das Mißtrauen erweckt hatte, ſſt in Gegenwart eines Regierungsrats und eines Oberſteuers Schollen werden in Hamburg 4.20 Marg, Seezunge 10 Martz das Pfund bezahlt, Das belborgene Gofd. Bei einem Goldwarenhändler zu Ha ene eine Hausſuchung vorgenommen worden. Dabei wur⸗ en hinter einer Holzverſchalung verſtecht 600 000 Mark Golde geld, ſowie mehrere Pakete mit goldenen Ringen und Silber geld gefunden. Gold und Ringe verfallen dem Staat. Ertrunkhen. In Seeſpitz am Achenſee(Tirol) ſoll an Pfing⸗ ten die Einfteigbrücke zum Dampfer mit einer großen Jahl Aus⸗ flügler eingeſtürzt ſein. Sieben Frauen und ein Kind ſollen ertrunten, 16 Menſchen ſchwer, eine große Anzahl leicht ver⸗ let worden ſein. 5 Brand. Das Telegraphenamt in Karlſtad(Schweden) iſt in der Nacht zum Sonntag abgebrannt, wie man vermutet in⸗ 1155 ſtarker vagabundterender(freier) eleßtriſcher Luft⸗ und Erd rome. um Pfingſtmontag entgleiſte der Schnellzug Paris—Toulouſe in der Nähe von Vigeoſs. Vier Perſonen ſwurden getötet. Ferner e bei Perigneux ein 95 wobei 7 Reiſende getötet und 33 ſchwer verletzt würden. Ber 5 ismus in den Vereinigten Staaten. Nach dez letzten Volkszühlung ſteht die hathollſche Kirche mit ihren 25 llſonen Betzennern an der Spitze der religiöſen Ge e len in den Vereinigten Staaken. Die Kathollzen haben im lionen zugenommen, während die der Za 9 nach am näch, i Verfrachtung von Ruhrkohlen Die Lage in Eugland wich Dae Halen e 930 Die Regierungskommiſſion des ee ee wenden Piscgluchen Meihod ion gewach 1 ff 1 0 eee eee ſtellen de 0 zroz., in Neuyork 52 Proz. irchenvermögen wird auf eine halbe Milliarde Um ihre Kinder nicht in die religionsloſe holiken 75 10 in Boſton 72 Dollar iche Schule ſchichen zu mülſſen, unterhalten die Katholiken 10 000 Pfarrſchulen auf eigene Koſten. Lokales. — Pfingſten. Seit Jahren iſt ber Verkehr auf der Eiſenbahn in den Pfingſttagen wohl nicht mehr ſo groß geweſen wie heuer. Noch nie iſt auch das Bedürfnis, zu vergeſſen, und wäre es nur für wenige Tage oder Stun⸗ den, ſo ſchwer auf der Seele gelegen. So freundlich lud die ſommerlich warme Maienſonne ein, ihres Werkes draußen in der Natur ſich zu freuen und Traſt und neue Kraft in der herrlich erſchloſſenen Blütenpracht zu fin⸗ den. Zehntauſende von frohen Wanderern ſah man über Berg und Tal ziehen, vielfach mit der trauten Laute, der Spenderin gefunden Frohſinns. Aber ſo gewaltig der Verkehr auch war, er wurde diesmal von der Eiſen⸗ bahn ohne Störungen bewältigt, obgleich aus Sparſam⸗ keitsgründen nur wenige Sonderzüge eingelegt werden konnten. Der alte Ordnungsgeiſt zieht mehr und mehr bei den Verkehrsanſtalten wieder ein, das hat jeder rühmend anerkennen müſſen, dem es vergönnt war, eine kleinere oder größere Pfingſtreiſe zu machen. Am Diens⸗ lag früh brachte ein warmer Regen dann noch erquickende Abkühlung. — Das Papiergeld. Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 7. Mai betrug der Umlauf der Reichs⸗ banknoten in der Berichtswoche 71 114,5 Millionen Mark, derjenige der Darleheuskaſſenſcheine 946 7,5 Millionen, zuſammen rund 80,6 Milliarden. Der Golbbeſtand hatte eine Höhe von 1091,5 Millionen, der Silberb tand 8,7 Millionen Mark. Der Kaſſeezoll ſoll nach Blättermeldungen von 6.50 auf 10 oder gar 13 Mark für das Pfund Rohkaffee erhöht werden, was einem Zoll von 12.50 bzw. 16 Mk. für das Pfund geröſteten Kaffee entſprechen würde. Das. Reichsfinanzminiſterium ſcheint der Meinung zu ſein, daß der Kaffeegenuß dem deutſchen Volk wieder ausge⸗ trieben werden müſſe oder daß er ſich nur für Schieber: und derartige bevorzugte Menſchen ſchicke.„„ (— Wanzen— Träger der Grippekraukheit. Die Grippe, die in ganz bösartiger Weiſe in zahlreichen Gar⸗ 4 nioſnorten Frankreichs und Lothringens aufgetreten iſt Feſte Preiſe kennzeichnen die Lage. e eee 1, e 755. und viele Opfer gefordert hat, hat ſich jetzt auch auf etzten Zeit wurden auch im Zuſammenhang mit verſchie⸗ benen Brandſtiftungen eine Anzahl Brandbriefe hier ver⸗ chickt; man hält die Breitt als ihre Verfaſſerin. die franzöſiſchen Garniſonen der Pfalz ausgedehnt.Die Aerzte haben feſtgeſtellt, daß Wanzen die Kraukheitskräger ſind, da ſich die Seuche vor allem nach Wengen ichen in ſteigender Weſſe bemerkbar machte, * Gemeinderatsſitzung. Heute Abend 7 Uhr findet eine Gemeinderateſitzung mit folgender Tagesordnung ſtatt: 1. Anſtellung eines Feldſchützen; 2. Anſtellung einer Aus⸗ hilfe für das Baubüro; 3. Neueinteilung des Friedhofes; 4. Herſtellung des Kriegerfriedhofes; 5. den Sportplatz der Amicltia; 6. Vertilgung der Feldmäuſe; 7. Gewährung von Darlehen aus Reichsmitteln für die Gemeinde; 8. Ge— währung eines Ueberteuerungszuſchuſſes au Ge. Eder 1. u. Philipp Wunder 2; 9. Gewährung eines Zuſchuſſes für die Kreisfürſorgeſtelle für Lungenkranke; 10. Ortsbürgernutzen des Gg. Hoock 10. hier; 11. Gewährung von Suppeuſachen an die Kochſchule; 12. Antrag verſchiedener Otsbürgerinnen um Gewährung Bürgerholz; 13. Anbringung von Reklame⸗ tafeln an die Laternenpfähle; 14. Herſtellung der Hansſtraße; 15. Anderwelte Regelung der Verkaufszeſten an Sonn- u Feiertagen für Bäcker. Metzger und Zigarren verkäufer; 16. Geſuch der Ehefrau Nikl. Träger 1. um Virgürung für Ueberlaſſung ihres Saales bel Vornahme der Elchungen; 17. Unterſtützungs⸗Geſuche; 18. Verſchiedenes. 2 2 2 Spiel und Spor Der Jußball hatte infolge des prächtigen Wanderwetters, di ſtärbe Hitze und nicht zuletzt durch die Ueberſüttigung an Juß; ballwettſpielen keinen günſtigen Erſolg. Von Ergebniſſen zu nennen: deutſcher Mannſchaften im Ausf Kopenhagen: Boldtlubhen af 1893— Stuttgarte Kickers 1:1 Karlsruhe: Phönix— F. C. Blouw⸗Whit Ainſter— dam 1:4; Biel(Schweiz): F. C. Biel— F. C. Freiburg 0: 1. Spiele im Inland: Stuttgart: V. f. B.— FJ. C. Pirmaſens 211 F. C. Wacker Halle 00,— F. C. Hertha Berlin 2:2 Feuerbach: Sp. V. Feuerbach— T. V. 1830 Fürth 2:2; Mun chen: Münchener Sp. Vg.— Alemannia Aachen 2:2; T. B. 90— Kl. f. R. Köln 41; Wacker München— Wacker Halle 4:0 Augsburg: Ballſpielklub— Alemannia Aachen 0:2; Nürnberg T. B. Nürnberg 46 Jugend— T. B. Augsburg Jugend 2:2; Hei delberg: B. f. B.— F. C. Wetzlar 2:1; Mannheim: Sp. Vg Mannheim 07— F. C. Wetzlar 213; Schmetzingen: Aleingunſo Berlin— F. Pg. 98 Schwetzingen 3:0; Freiburg: Sp. Cl. Frei⸗ burg- Old Boy Baſel 7:1; Mannheim: Hertha Berlin— Sp. V. Waldhof 2:0; Ludwigshafen: F. C. 03— T. V. Augs⸗ burg 6:0; Kaiſerslautern: Fortuna Leipzig— F. V. Kaiſerslau⸗ tern 120 V. f. R.— Sp. Cl. Düſſeldorf 211; Spener: FJ. Vg. 1. Augsburg— F. V. Fran⸗ Speyer: Ballſpielklub Köln— F. V. Speyer 41; Sp. V. Gotha— Viktoria Augsburg 120. * Sport. Sportoerein 9— Sport- und Spiel⸗ verein 1872 Elberfeld⸗ Barmen 0: 4(0: 1). Za Pfingſten hatte Sportverein wiederum Ligagäſte, und es war trotz des heißen Tages eine große Zuſchauer menge auf den Sport⸗ platz geeilt, auf welchem erſtklaſſiges Fußballſpiel geboten wurde. D erſte Vorſitzende begrüßte Barmen in einer kurz gehal'enen Anſprache und überreichte dem Spielführer einen kunſtvollen Blumenſtrauß, worauf dann das Spiel begann. Die erſte Halbzeit zeigte ein völlig ausgegſichenes Spfel, während in der 2. Halbzeit die ausdauernden Barmer(hre kleine Ueberlegenhelt durch den glatten 4: 0 bekundeten. Viernhelm zeigte mitunter ein ſchoͤnes, flottes Spiel, doch fehlte im Sturm die Entſchloſſenheit und Dulichſchlagskraft. kental 4:1; Augsburg: 7 Bel Barmen konnte die ganze Mannſchaft gefallen, wobel die belden Vertelbiger eine beſondere Klaſſe waren. 2. Mann- ſchaft— 1. Mannſchaft Fortuna Heddeshelm 1:2; 3. Mannſchaft— 2. Mannſchaft Fortuna Heddeskbelm 4 0; 2. Jugend— 2, Jugend F. V. Weinbelm 211. 5 a Wochenabſchnitt e 5 S 33. 755 Tagesſpiegel. 1 7 In Stuttgart tagt zur Zeit die Vertreterverſammlun 6 des Deutſchen Lehrervereins, die ſich am Montag für den gewerkſchaftlichen Charakter des Lehrervereins ausſprach. f i f 9917 Die Reichsregierung hat der Wiederherſtellungskommiſ⸗ ſion die ſofortige Zahlung von 150 Millionen Goldmark in ausländiſchen Deviſen angeboten. 1 Die Lage in Oberſchleſien hat ſich Niige des Rück⸗ zugs der italieniſchen Truppen abel fegte verſchärft. In der nächſten, vorausſichtlich in Oſtende ſtattfinden⸗ den Sitzung des Oberſten Rats ſoll in erſter Linie die oberſchleſiſche Frage beſprochen werden. Eine Denkſchriſt der engliſchen Regierung an die franzöſiſche ſagt, die Rede 1 0 Georges ſei in Frankreich mi verſtanden wo en. f Mannheim, 17. Mai. Die Stadtgemeinde Mannheim will ſämtliche im Eigentum der Oberrheiniſchen Eiſen⸗ bahngeſellſchaft befindlichen Bahnanlagen erwerben und dem badiſchen Staat gegenüber die Verpflichtung zur Aufrechterhaltung des Betriebs der Bahnen übernehmen, unter der Vorausſetzung, daß der badiſche Staat den in Teilzahlungen in Ausſicht geſtellten verlorenen Zuſchuß von 4½ Millionen Mark leiſtet. An einer zum Be⸗ trieb der Bahnen zu gründenden Betriebsgeſellſchaft will l die Stadt mit 80 Prozent des Aktienkapitals betei. igen. i Haltingen, 17. Mai. Der Rebſtichler tritt in den Reben unſerer Gemarkung beſonders ſtark auf. Freiburg, 17. Mai. Nach dem Geſchäftsbericht der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe der Stadt Freiburg betrug die Mitgliederzahl im Jahr 1919 23 351 gegen 18037 im Jahr 1918. Das Vermögen der Kaſſe hat ſich um 335500 Mark vermehrt. Die Zahl der Krankheits⸗ lage betrug 396000. Für Krankengeld wurden 812 000 Mark aufgewendet, für Aerzte 219000 Mk. Feldkirch, Amt Staufen, 17. Mai. Die 43jährige Berta Breitt hatte bekanntlich die im Alter von 375 und 9 Jahre befindlichen Kinder ihres Bruders mit dem Beil erſchlagen und ſich dann auf dem Speicher hängt. Die Kinder ſind jetzt in einem gemeinſamen Brab beſtattet worden. Die Täterin ſoll ſchon längere geit Spuren von geiſtiger Umnachtung gezeigt haben. So wollte ſie vor kurzem am hellen Tag im Rhein baden, in Grenzwächter hat ſie dann zurückgebracht. In der Mutmaßliches Wetter. N Der Luftdruck iſt in ſeiner Verteilung beſtändig geblie⸗ en. Am Donnerstag und Freitag iſt trockenes, noch gärmeres und etwas gewitteriges Wetter zu erwarten. Marktbericht. :: Schweinemarkt. Weinheim, 14. Mai 21. Zugeführt 235 Stück, verkauft 230 Stück. Milchſchweine wurden verkauft von 180 bis 270 Mk., Läufer wurden verkauft das Stück von 300 bis 650 Mk. 222 8 N 9 2 Gottesdienſt Orduum 28 1 1 4 180 In der neuen Kirche an Werktagen: Donnerstag: 6 Uhr beſt. E.⸗A. für Franz Michael Bayer, Ehefrau Kath. geb. Niebler und Sohn Michael. ½7 Uhr beſt. E.⸗A. für Georg Schmitt, Ehefrau Eliſabeth geb. Martin und Tochter Magd. geehl. Benz. Freitag: ½6 Uhr hl. Meſſe. 5 b 6 Uhr Requiem für ledig r Joſefa Hanf. 7 Uhr beſt. E⸗A. für Peter Bugert, Tochter Magd., Mutter, Geſchwiſter und Schwiegereltern. Samstag: 6 Uhr beſt. E⸗A. für Michael Köhler 1. 3 Kinder, Eltern, Schiegereltern und Auverwandte. 17 Uhr beſt. E.⸗A. für 7 Klieger Johann Krug, Ehefrau Marg geb. Heinz, Großeltern: Michael Helbig und Agnes geb. Neudörfer. Am Donnerstag iſt bei den Engl. Fräulein um 6 Uhr hl. Meſſe. Am nächſten Sonntag findet in der alten Kirche vor dem Kindergoftesdienſt die Salzweihe ſtatt An demſelben Tage iſt Aufnahme der Jungfrauen Kongre⸗ gatton. Zur Vorbereitung auf dieſe Feier ſind Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag Abend um halb 9 Uhr Vorträge für die Jurgfrauen, wozu aber nicht nur die Mitglieder der Kongregation, ſondern alle Jungfrauen dringend eingeladen ſind. Die Eltern werden gebeten, ihre Töchter hierzu anzuhalten und ihnen auch Zeit dafür zu geben. Die Vorträge beginnen pünktlich um halb 9 Uhr; gelöutet wird 5 Minuten laug um ½9 Uhr Die Mai⸗Andachteg ſind in dieſer und der folgenden Woche um 8 Uhr. Am nichſten Sonntag iſt General- Kommunion der Jungfrauen Kongregation, zugleich gemeinſchafttiche Kommunion für die Schüler des Herren Oh ker Schmuck und Lipp Beicht für dieſe Samstag um 2 Uhr. Verkündete: Ludwig Stumpf, Sohn von Joh. Stumpf und Marla geb. Ringhof und Kath Kirchner, Tochter von Jakob Kirchner und Kath. geb. Hoock zum ktenmal. er ee, 2 Gottesdienſt⸗Ordnung der israel. Gemeinde 21. Mai 13. Jiar Sabbat⸗Anfang Morgen 780 Uhr Seo Ubor 4% Uhr de uhr die Uor 8 Uhe Nachmittag Abend Wochentag⸗Abend a„ Morgen Emor Perek 3