—— LIITIILIIN 5 1921 nun —— 1 IUITITLILIILIL 1840 LIIIIIII —— J e Am ll. und 12. Juni J- Aal. Jubelfes mit nachstehendem Programm: 5 Samstag; den II. Juni, abends ½9 Uhr Festkommers im Gasthaus zum goldenen Karpfen unter gütiger Mitwirkung der hiesigen Gesangvereine Der festgebende Verein zieht um 8.15 Uhr vom Vereins- lokal aus mit Musik zum Festkommers. Sonntag, den 12. Juni: Von 12½ Uhr ab Abholen der auswärtigen Vereine. Um 2½ Uhr Aufstellung des Festzuges am Marktplatz mit der Spitze an der Apotheke. Um 2½ Uhr: Festzug. Dieser bewegt sich durch dfe Rathaus- und Wasser- strasse direkt nach dem Pestplatz im Schulhof der Goetheschule. Auf dem Festplatze: Begrüssung, Festrede, Gesangs- und Musikvorträge. Abends 8½½ Uhr Festball im Gasthaus zum goldenen Engel. Die verehrl. Einwohnerschaft wird aufs freund- lichste gebeten, den auswärtigen Gästen zu zeigen, dass sie in den Mauern Viernheims herzlichst will- kommen sind. Insbesondere wird um reichliches Be- flaggen und um Schmuck der Häuser gebeten. Mit dieser Bitte wenden wir uns nicht nur an die Bewohner derjenigen Strassen, durch welche sich der Festzug bewegt, sondern an alle Bewohner der Hauptstrassen. Viernheim möge aufs neue bekunden, dass es ein Ort der Gastfreundschaft ist. Sollte staubige Witte rung herrschen, dann bitten wir recht sehr um Be- sprengen der Strassen.- Eintrittspreise: Festkommers: 2 Mark à Person Festplatz:, 10 Festball: 8. e Die Vereinsmitglieder haben zu allen Veranstaltungen freien Eintritt. a Um recht zahlreiche Beteiligung an unserem schönen und seltenen Feste bittet Das Festkomitee. NB. Die nächste Komiteesitzung ist am Mittwoch, den 8. Juni, abends 9 Unr bei unserem Mitgliede Andreas Müller, im Gasthaus zum Prinz Fried- rich. Um vollzähliges Erscheinen wird gebeten. rr Salatöl Großer Gummi⸗Abſchlag! Empfehle: Prima Mäntel desgl. Schläuche ſowie ſämtllche Ersatzteile billigſt. 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Kaufmann Viernheim Wasserstr. 30 im Hauſe von Abraham Kaufmann. Kirchl. Anz. der evang. Gemeinde. Sonntag, den 5. Juni 1921 Vorm. 8½½ Uhr: Chriſtenlehre. Vormittags 9½ Uhr: Gottesdienſt. Vormittags 10¼ Uhr: Kinder-Gottesdienſt Abends 8 Uhr: Jagendvereſnſgung u. Jung⸗ frauenverſammlung. 1 Bauplatz verkaufen. 5 Von wem, ſagt die Exped. d. Bl. 0e Uhr repariert in eig. Werkſtätte ſchnell, gut und billig L. Krug, Uhrmacher, Lorſcherſtraße, Tel. 227. im Ort gelegen, zu. Feinſtes Palmin Süßrahm⸗ ne ußer Gries„ Haferflocken„ Zwetſchen 1. Qual. 0 6. Eier, Handkäſe, haben bei Sellerie, Lauch Tomatenſetzlinge daſelbſt. Ltr. 14.— Pfd. 11.— margarine„ 11.— 2.80 2.50 Nudeln weiß„ 750 50 Holländer-Käſe zu J. K. Kempf Bw. und 3 Tülrtige am liebſten ſolche, die ſchon an Eiſenbeton-Kaminen gear⸗ beitet haben, ſofort gegen hohen Lohn geſucht. 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Seit 1916 hat die Viehpirtſchaſt bedeutende Fortſchritte gemacht: man nimmt an, daß der Beſtand an Rindern ſich verdoppelt und der an Kleinvieh ſich mehr als verdreifacht hat. Demnach wären. 400 000 Rinder und 2½ Millionen Stück Kleinvieh vorhanden. Indes haben die deutſchen Anſiedler Grund zu allerlei Beſchwerden, die ſie dem Erſten Miniſter der Kapkolonie, General Smuts, bei deſſen Beſuch im Lande vortragen konnten. Zunächſt verwahrten ſie ſich da⸗ gegen, daß die Kolonie einen regelrechten Beſtandteil des ſüdafrikaniſchen Bundes ausmache, was dem Verſailler Vertrag widerſpreche. Smuts fand im Gegenteil, daß das mit dem Vertrag übereinſtimme. Ferner wurde Ein⸗ ſpruch dagegen erhoben, daß an Stelle des deutſchen das römiſch⸗holländiſche Recht treten ſolle, wie es in Süd⸗ afrika in Kraft iſt; das wäre ein Rückfall der Kultur um mehrere Jahrhunderte; eine ernſte Autwort vermochte Smuts nicht darauf zu geben. Seit der Beſetzung des Landes durch die Streitkräfte des Bundes, ſagten die Deutſchen, iſt eine verkehrte Eingeborenenpolitik getrieben worden, ſo daß die Beſchaffung von Arbeitern faſt un⸗ möglich wird. Einer Forderung nach Ausbau des Bahn⸗ netzes konnte der Miniſter dahin entgegenkommen, daß er auf das Erſcheinen einiger leitenden Beamten des füdaſrikaniſchen Bahnweſens hinwies, die ſich mit der Frage beſchäftigen ſollten, und mit der Zuſage, daß die Pahnen nach Outjo und nach Gobabis gebaut würden. An der Walfiſchbucht werde die Verbeſſerung der Hafen⸗ anlagen und die Anlage von Kühlräumen unterſucht, denn es komme vor allem auf die Förderung der Fleiſch⸗ ausfuhr an. Weniger befriedigend für die Deutſchen war der Beſcheid des Generals, daß man nicht, wie ſie verlangten, deutſche Anſiedler heranziehen müſſe, daß vielmehr in Südafrika genug jüngere Anſiedlungsfähige zu haben ſeien; indes würden deutſche Staatsange⸗ hörige unter gewiſſen Bedingungen von Fall zu Fall Ein Begehren der deutſchen Anſiedler geht dahin, das Deutſche als Amtsſprache wieder zuzulaſſen. Smuts erklärte ſich dagegen, da der Dienſt mit zwei Sprachen(holländiſch und engliſch) ſchon ver⸗ wickelt genug ſei; nicht einmal das will er zugeben, daß die deukſchen Kinder in eigenen Schulen oder in der deutſchen Lehrſprache unterrichtet werden, denn, ſo meint er, das würde den Verzicht auf die bürgerliche Gemeinſchaft mit den Andersſprachigen bedeuten, die Deut⸗ ſchen wollten doch nicht immer Fremde im Lande bleiben. dig Verwaltung der Kolonie liegt bei einem „Adminiſtrator“, dem ein Beirat von drei Vertretern der Farmer, einem der Bergbau⸗ und Arbeitecintereſſen, einem des Handelsſtandeß und einem für bie Eing bore⸗ nenangelegenheiten zur Seite ſtehen. Leider fließen die Sunn hauptſächlich aus der Abgabe von 60 v. auf den Erkrag der Diamantengewinnung, die gegen⸗ würtig unter einem ſtarken Preisdruck leidet. Deshalß unterbleiben zum großen Teil die Verbeſſerungen und Neuerungen, welche die neue Verwaltung vlellcicht heab⸗ ſichtigt hatte. Für die Vergebung von Kronland ſind neue, den ſüdafrikauiſchen entſprechende Beſtimmungen in Kraft geſetzt; von Zeit zu Zeit werden Farmgelände nach Verlauf von acht Wochen werden die Geſuche von der Behörde geprüft. Im ver⸗ gangenen Jahr waren 310 Farmen ausgeboten worden; fünf Geſuche wurden zurückgezogen, 172 hatten Erfolg. Mau ſchätzt das Kapital, das die neuen Anſiedler mft⸗ bringen müſſen, auf 1000 bis 2000 Pfund Sterling, Es können ihnen Vorſchüſſe bis zu 400 Pfund für den Hausbau gewährt werden: auch für Bohrungen oder Brunnen⸗ und Dammanlagen gibt es Vorſchüſſe, des⸗ gleichen, hier bis zu 500 Pfund, für den Ankauf von jeh. Die Verwaltung erwägt die Vergebung, größerer Blöcke an Land efeklſch aften oder Kapitaliſten, wo⸗ bei der Umſaug der Loſe ſich nach den Gegenden richten wird; im allgemeinen werden ſie den Flächenraum von ſechs Farmen umfaſſen, der im Norden auf je 4200 Hektar angenommen wird. Derartige Großgüter ſollen im Süden vorerſt nicht ausgeſchrieben werden. Man rechnet im öffentlich ausgeſchrieben; 0 elraum für ockenzeiten bleibt. Die Fläche, die durchſchmitt auf acht Hektar für ein Stück Rind, ſo ben l. ſich füt Viehzucht eignet, wird auf etwa 26 Millionen ektar Nee, wovon rund 10 Millionen dafür herge⸗ r ll e ee „ fler Zeil Streins Anzeiger Agermeiftrei Biernhein der Behörden n ef gebung. Inferate ſinden in der Bürger⸗ Zeitung wirkfamſte Verbreitung.— Für Wohnungsinſerade Ausnahme⸗Tari, Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Blernhelm, Rathausstraße. Nazelgenprelſe! Vokale Inſerate dis eiuſpaltige Petit⸗ Seu e dig, aue ge, gteklamen im Textteil, Pfg. ran cuz indrts 71% Durrungszuſchlag. Beilagen für 1000 Gremplare 9 Mart. 18 2 ee wird her 5 tabatt hin basgleſchen ze ichtbezahlunz unerhull* 7 0 5 e 3 . 2 e eee na. Jahrg. 7 Poſtſcheckkanto Ni. 21577 l Amt Fraukfurt a. M. —— Eine Regelung des Schuldweſens geht dahin, daß Schulden, die vor der britiſchen e wurden, in Mark zu 20 auf das Pfund Sterling zu be⸗ Banner ſind, wobei ein Zahlungsaufſchub bis zu fünf hren gewährt werden kann. Bei Schulden, die ſeit der Beſeßung eutſtanden und nicht ü engliſcher oder deutſcher Metallwährung geſtellt ſind, tritt, wenn die Parteien ſich nicht einigen, eine behördliche Schiedslöſung kin. dg ſüdafrikaniſchem Vorbild iſt eine Polizei⸗ truppe von 650 Mann gebildet worden, der eine An⸗ zahl Eingeborener beigegeben werden kann. Wirtſchaftlicher Wochenüberblick. Geldmarkt. Die deutſche Valuta hatte in der ab⸗ elaufenen Berichtswoche nur unbedeutende Schwan⸗ ungen aufzuweiſen. Am 3. Juni notierten 100 deut⸗ ſche Mark in Zürich 8.95, am 27. Mai 9.10 Fran⸗ ten; in Almſterdam 4.54(4.62%) Gulden; in Ko⸗ nhagen 8.67%(9.20), in Stockholm 6.80(7.05) Kro⸗ : in Wien 944%(920, in Prag 106 fanf Acbtel (110.25) Kronen; in London 2.48(2.43¼ Schilling: in Neuyork 1.57(1.56¼ Dollar und in Paris 18 (19 Franken. Die Weltplätze Neuyork und London weiſen eine Beſſerung der deutſchen Valuta auf. Boörſe. Sprunghafte Hauſſe kennzeichnete in den letz⸗ ten Tagen das deutſche Vörſengeſchäft. Der Eintritt Rathenaus in die Reichsregierung wird offenbar von den Spekulantenkreiſen ſehr günſtig gedeutet. Der An⸗ lagemarkt war ruhig aber feſt: Reichsſchatzanweiſungen 99, Kriegsanleihe 77.35, 4prozentige Württemberger 80.50, alle wie vor 8 Tagen. Produktenmarkt. Das Teoduktengeſchäft hat ſich wieder etwas belebt bei leicht ſchwankenden Preiſen. die Ernteausſichten gelten bis jetzt als günſtig. In Berlin notierten am 3. Juni Viktorigerbſen 130—145 (unverändert), Futtererbſen 115—125(unv.), Rasp 210—220( 10), Leinſaat 220—240(unv.), Wieſen⸗ heu 18—20(unv.), Stroh 17—18(— 1 bis 2), Mais 119(— 8) Mark. Die weißen Bezugſcheine auf Mais wurden in Berlin mit 35—37( 2 bis q, die roten mit 3436(— 2 bis 3) Mark notiert. Warenmarkt. Die Kohlen⸗ und Eiſenpreiſe bleiben feſt. Die Nachricht, daß die Textilbranche gut be⸗ ſchäftigt ſei, wird von zuſtändiger Seite beſtritten und der Geſchäftsgang als ſchleppend bezeichnet. Wir ver⸗ eiſen aber auch auf die Aufwärtsbewegung der Tertil⸗ aktien an der Börſe. Angeſichts der neuen Steuern. der Lohnbewegungen uſw. erweiſt ſich die Hoffnung auf einen Preisabbau wieder als vergeblich. Das gilt auch für die Schuhbranche, wie überhaupt für faſt alle Gebiete des Warenmarkts. Die Freigabe von Milch. Butter und Käſe iſt bis jetzt ohne die vielfach befürch⸗ tete Preistreiberei erfolgt und läßt erwarten, daß der Viehmarkt. Die Lage iſt dieſelbe wie in der vo⸗ ſteigende Preiſe. Nutzvieh iſt behauptet geblieben, in einzelnen Gegenden etwas billiger geworden. Pferde find nach wie vor teuer, mit Ausnahme geringerer Tiere, in denen ein leichter Preisrückgang zu be⸗ merken iſt.. Holzmarkt. Die Verkäufe in Brettern ſind immer noch ſpärlich. Man notierte zuletzt 450— 475 Mk. für den Kubikmeter unſortierte Ware ab Verſandplatz. Die Holzverſteigerungen in den Oberämtern Calw und Sulz ergaben für Stammholz 212—220 Prozent der Forſt⸗ taxe. Reichstag. Berlin, 3. Juni. Ausſprache zur Regierungserklärung. Abg. Dr. Streſemann(D. Vp.) Die Beſchränkung der Polizei im Jutereſſe der ſchrankenloſen Ansdeh⸗ nung des Verbrechertums iſt wohl der ſchlimmſte Ein⸗ griff in die innere Freiheit eines Staats. Auch das Verbot der Luftſchiffahrt iſt eine unerhörte Zumutung des Verbands. Die Differenz, die noch in der Frage der Entwaffnung mit Bayern beſteht, wird ſich löſen laſſen in alter Reichstreue, die Bayern ſtets bekundet hat. Das Verbot der Orgeſch⸗Organiſationen iſt ein Eingriff in die Vereinsfreiheit. Für die Sanktionen ſind mit der Unterzeichnung des Ultimatums die Vor⸗ ausſetzungen fortgefallen. Der Reichskanzler und der Miniſter des Aeußern mögen ſich daher in dieſem Punkt energiſch einſetzen. Wenn Frankreich an den Sanktio⸗ nen feſthält, ſo iſt Deutſchlands Haltung vorgezeich⸗ net. Dazu kommt Briands Haltung in der oberſchleſi⸗ ſchen Frage. Es müßten Erwägungen darüber ein⸗ ieſtellt werden, daß ein Land die ihm auferlegten freie Handel auch fernerhin ohne eine ſoſche auskommt. rigen Woche, zeigt aber für Schlachtvieh wieder auf: Opfer nicht bringen kann, wenn man ihm ein ſo wich⸗ tiges Glied wie Oberſchleſien nimmt. abgabe iſt nur als M. Die Aus ſu durch jede andere Abgabe erſetzt werden. 5 erziffer anzuſehen und kann Aber wa⸗ rum nimmt das Kabinett die Geſamtproduktion ats Ganzes? unſicheren Lage, die ſich aus den Erklärun Regierung kein Bild machen kann. Rathenaus worte der Typiſierung und Normaliſierung laſſen f 3 Die Exportinduſtrie befindet ſich in einer 3 nicht auf die zahlreichen mittleren Betriebe anwenden, die in Spezialarbeiten groß ſind. Die Haltun Regierung läßt hier ſchwere Gefahren für dieſe triebe fürchten und davor iſt zu warnen. hoffen, daß das Wort der Regierung eingelöſt we kann. Wir ſtehen in ſachlicher Oppoſit'on zur! rung und werden nur in ſachlicher Form zu den ein⸗ ſchlägigen Fragen Stellung nehmen. [Abg. Peterſen(D.d. P.): Nachdem wir unterzeich haben, haben wir alle ohne Unterſchied die Pf unſer Wort einzulöſen. Um aus unſerer ſchlechten hberauszukommen, iſt es nötig, daß wir unſere gierung auf eine möglichſt breite Grundlage und alle Parteizänkereien unterlaſſen. Unſere kann ſich nicht ohne eine Anleihe im Ausland bo Eine ſolche iſt aber nur möglich, wenn unbere Vertrauen im Ausland zu unſerer Regierung b die Rede des Herrn von Braun iſt eine Ent'äu geweſen. Seine antiſemitiſche Agitation laſſe ihn ungeeignet für die deutſche Wirtſchaftskammer e gen. dubeiter und bedauert, daß die Volkspartei ni Die Sozialdemokraten begrüßt Redner als dei ſei. Solch ein Block würde eine Regierung ergeben, die auf Jahre hinaus nicht zu erſch ein werde. Die geſtrige Rede des Abg. Wels ſei zdedauerlich geweſen, da ſie aufs neue die Klaſſen geg 3 Wir wollen 80 * r zegenſätze verſchärft habe, ſtatt zur Sammlung au zufent. „Reichskanzler Dr. Wirth mahnt, den Streit in el ungen und im Hauſe zu laſſen. Uebungen der Nes bdehr auf einem Truppenübnnasplatze ſollen auf 6 rebe des Vervands abgebrochen worden ſein. Da trifft nicht zu. eine Inderziffer. Solange wir die Verpflichtung nich kennen, die aus dieſer Ziffer hervorgeht, wird es f Die 26 Prozent ſind zunächſt noch 2 * ſchwer ſein, eine andere Ziffer an ihre Stelle zu ſet 5 Abg. Höllein(Komm.):(Das Haus leert ſich auf wenige Abgeordnete.) Wir würden es begr wenn die Regierung den Reichstag auseinanderjagt und die Maſſen anriefe. Die Regierungserklärung ver zeichne nur Gemeinplätze, könne alſo nicht als Pro gramm gelten. Die Zſtündige Rede gipfelt in der Dro⸗ hung an den Großgrundbeſitz, daß alle nicht bebaute Länderſtrecken enteignet werden ſollen. Neues vom Tage. Die ungefährliche Einwohnerwehr. Verlin, 5. Juni. In einer Unterredung mit einen Mitarbeiter f frühere Reichskanzler Hermann Müller(Soz.), di bayeriſche Einwohnerwehr, die jetzt zur Strecke gebrach worden ſei, ſei überhaupt kein für Frankreich geführli U U des Pariſer Blatts„Excelſior“ ſagte der 0 1 1 Machtmittel geweſen, da ſie gar keine Artillerie beſitze. 110 Frankreich und dem Friedensvertrag von Verſagi habe. 7 die Einwohnerwehr ja auch gar nichts zu tun gehabt; ſie habe nur beſeitigt werden müſſen, weil die Arbeiterklaſſe Deutſchlands ſonſt nicht hätte ruhig ſein können. a 92 Die Lage in Oberſchleſien. Oppeln, 5. Juni. In Kattowitz kam es zu einen Kampf zwiſchen Franzoſen und Polen, als dieſe einer franzöſiſchen Lebensmitteltransport wegnehmen wollten 1 1 U In Beuthen ſind die polniſchen Aufrührer einge⸗ drungen und haben die Läden geplündert. zöſiſche Militär verhielt ſich untälig. Das fran Der Bahnhof von Taruowitz wurde von dem franzöſiſchen General de Brantes den Polen übbergeben. Turaws im Kreis Oppeln mußte von dem deutſcher . Selbſtſchutz vor der polniſchen Uebermacht geräumt wer⸗ den. die 60 Mann ſtarke Abſtimmungspolizei gefangen ge nommen und zuſammen mit vielen Bürgern verſchleppt In Pleß ſind die Polen eingerückt und haben Dabei wurden hohe Löſegeldſummen erpreßt. Die Fran⸗ ſoſen leiſteten keinen Widerſtand. Slawa wurde von polniſcher Artillerie beſchoſſen. Der gegen zwei ſtarke polniſche Angriffe gehalten. Im Kre Roſel wird lebhaft gekämpft, die Verſuche der Polen Annaberg wurde 1 7 an zwei Stellen über die Oder vorzudringen, wurden gb⸗ zeſchlagen. dert. i Im Kreis Roſenberg wird weiter geplün⸗ Die Aufſtändiſchen erhalten andauernd Verſtär⸗ ungen aus ien,. Breslau, 5. Juni. Der frühere ſchleſiſche Zen⸗ krumsabgeordnete Graf Oppersdorf iſt in Paris ein⸗ getroffen und hatet Beſprechungen mit daberſ i Cambon und dem Kabinettschef Briands.(Oppersdor iſt, ee er ein Deutſcher iſt, nächſt Korfanty am eifrigſten dafür tätig, daß Schleſien an Polen ausgeliefert werden ſoll.) Frankreich will eine mächtige Luftflotte. N Paris, 5. Juni. In der Kammer wurde ein An⸗ trag eingebracht, eine mächtige Luftflotte zu bauen. Die Einrichtung würde es ermöglichen, Poſtverbindung und Reiſeverkehr zwiſchen Frankreich und ſeinen Kolonien aufs raſcheſte herzuſtellen. f Oſteuropäiſche Entente, i Londo t, 5. Juni. Reuter meldet aus Helſingſors, daß Polen demnächſt Finnland, Lettland, Eſthland und Li⸗ tauen zu einer Konferenz einladen werde, um die Frage der„Entente“ aller Länder, die früher zum ruſſiſchen Reiche gehörten, zu erörtern.(Tieſe Länder werden kein roßes Verlangen haben, ſich unter Polens Führung zu⸗ ſammenzuſchließen) n Berlin, 5. Juni. Dr. Höfle hat die Stelle des Preſſecheſs des Reichskabinetts abgelehnt. München, 5. Juni. f tagsabgeordnete Dr. Sänger wurde nach einem Vor⸗ trag auf dem Heimweg von jungen Burſchen überfallen und ſchwer mißhandelt. f Gießen, 5. Juni. Der Verbandstag der Bergarbeiter ſprach ſich für volle Sozialiſierung der Bergwerke aus. Ein von radikaler Seite geſtellter Antrag auf Einführung des ſechsſtündigen Arbeitstags wurde abgelehnt. Paris, 5. Juni. Nach einer Havas-Meldung aus Waſhington iſt im Senat ein Geſetzentwurf eingebracht worden, wonach die fremden Rechte in den einzelnen Staaten der Union reſpektiert werden müſſen, ſelbſt wenn ſie den Geſetzen des Staates zuwiderlaufen, in dem die Fremden ſich aufhalten. 205 f N Dublin, 5. Juni. Im Kampf mit Sinn⸗Feinern wurden mehrere Poliziſten getötet und viele verwundet. . Polniſche Angriffe. ee Oppeln, 3. Juni. In Kattowitz machten die Auf rührer einen neuen heftigen Angriff gegen den Bahn. hof, wurden aber durch franzöſiſche Tanks vertrieben Später eröffneten ſie erneutes Feuer auf den Bahnhof, *. * wobei ein Eiſenbahnbeamter und zwei franzöſiſche Sol? daten verletzt wurden. Die Stadt wird in Zwiſchenräumen immer wieder von Licht und Waſſer abgeſchnitten. In Gleiwitz ſind die erwarteten Lohngelder der Reichsbank eingetroffen. e e Berlin, 3. Juni. Der Kommandeur der engliſchen Truppen iſt in Oppeln eingetroffen. Ebenſo iſt jetzt der größte Teil der engliſchen Truppen an Ort und Stelle. London, 3. Juni. Im Unterhaus erklärte Miniſter Harmsworth auf eine Anfrage, die Stärke der polniſchen Aufſtändiſchen in Oberſchleſien werde auf 60000 bis 100 000 Mann, die deutſchen Verteidigungstruppen unter General Höfer auf 30000 Mann geſchätzt. Man hoffe, daß die 6 engliſchen Bataillone die zur Verfügung der Verbands⸗Kommiſſion ſtehenden Truppen in die Lage verſetzen werden, ihre Macht wieder herzuſtellen. Bedingte Annahme des Friedensvertrags? London, 3. Juni.„Morning Poſt“ meldet aus Waſ⸗ hington, daß der Senatsausſchuß für auswärtige Ange— legenheiten gegen jede Beſtätigung des Vertrags von Verſailles ſich entſchieden habe, bis den Ver. Staaten die Vorkriegsrechte mit Bezug auf die atlautiſchen Kabel und die Petroleumfrage eingeräumt ſeien. Neumann ſreigeſprochen. Leipzig, 5. Juni. In dem Prozeß gegen den ſrühe⸗ ren Tauchbootkommandanten Karl Neumann vor dem Reichsgericht beantragte der Oberreichsanwalt, den Ange⸗ klagten freizuſprecher und die Koſten des Verfahrens auf die Staatskaſſe zu übernehmen. Der Angeklagte wurde daraufhin freigeſprochen. ö Enalands neuer Weldzua- — 1 Ser e 2 r F D 5 2 Durch frenide Schurtld. Roman von Fritz Brentano. 55)(Nachdruck verboten.) „Nein, das wußten Sie nicht! Sie hatten ja an anderes zu denken! Was kümmerte Sie die Verwüſtung — die Verzweiflung, die Sie hinter ſich ließen! Sie ließen Weib und Kind im Stich und gingen mit einer liederlichen Dirne davon! Die Ihrigen ſind verkommen— mein armes Weib ſtarb im Elend— mein Kind, das ich zu Fremden geben mußte, muß ſeinem Vater fluchen, wenn es erfährt, wer er iſt. Und nun kommen Sie aurück. und glauben noch den edlen Wohltäter zu ſpielen, wenn Sie mir das Geld wieder hinwerfen, das Sie mir einſt ſtahlen Ja, Sie haben es mir geſtohlen!“ wiederholte er, al! Groot eine abwehrende Waere machte.„Und wenn Sie es ſetzt auch doppelt und dreifach zahlen— zu ſpät! Was der Schuft Grote geſündigt, kann der Millionär Groot nicht mehr ſühnen! Was frage ich noch nach Ihrem Gelde? Ich habe die langen Jahre Schande und Er⸗ niedrigung ertragen— habe gedarbt und gehungert, um meine Tochter anständig erziehen zu laſſen!— In Spe⸗ lunken und Kneipen habe ich meine Klienten zuſammen⸗ geſucht, und mußte noch den witzigen Kopf ſpielen, den Hofnarren von Seiner Majeſtät Plebs, wenn mich da drinnen in meiner Bruſt zuweilen der Jammer erſticken wollte. Alle— alle mieden mich— nur einer ward mein Freund und Tröſter— der Alkohol! Und ſo wurde ö ich der alte 1 den ſie verachten und verſpotteng Und das wollen Sie mit Ihrem Gelde wieder gut machen? Ich pfeife Ihnen darauf! Behalten Sieg— es kann kein zerfreſſenes Herz, keine verrottete Seele mehr heilen!“ Er brach in einem Seſſel zuſammen und bedeckte mit beiden Händen ſei 5 nübertrat⸗ Händen ſein Geſicht, während Groot ihm ch will 10 zugeben, dan man Abnen übel mit⸗ gezogen, da ein 5 der Verbündeten zu Der ſozialdemokratiſche Land⸗ machen 0% 0 ür einen engliſchen Fe dai gegen die die Türken in Kleinaſien, u fe zur Unterſtützung der Griechen.„Daily eee chreibt, Großbritan⸗ nien ſtehe unmittelbar vor e Oſten. Eine britiſche Flotte wird in Malta Aae und aſſer un zu Lande gegen die Türken erwartet werde.„D ly Ex⸗ preß“ ſagt, der engliſche Steuerzahler ſei beſtürzt über den neuen Feldzug, der große Ausgaben bringe und nur die Gebietsgelüſte der Griechen aufteize Es ſei gleich⸗ gültig, wem Smyrna gehöre, wenn die engliſche Flotte und engliſches Geld mitzuſprechen haben. Berlin, 4. Juni. 123 keilt mit, daß es Regierung und tag gelungen ſei, den von den Korfanty⸗Bande! ſeſtgenommenen Reichstagsabgeordneten Dr. Hartman: freizubekommen.(Beifall.) Diejenigen, dle ſeine Neſt. nahme veranlaßt haben, würden hoffentlich zur antwortung gezogen werden. Ausſprache über das Regierungsprogramm Von den Kommuniſten wird beantragt, der ar feindlichen Regierung“ tieſſtes Mißtrauen auszudrſöke: und den ſchärfſten Kampf anzuſagen.— Die Teutſch nationalen beantragen namentliche Abſtimmung Ader das Mißtrauensvotum.— Die Unabhängigen dehnen ihrer Antrag auf Aufhebung der Sondergerichte auch auf die württembergiſchen„Sondergerichte“ aus. 5 Abg. Böhm(Bayer. Vp.) erklärt, ſeine Freunde wer den der Regierung mit wohlwollender Neutralität ge. genüberſtehen. Abg. v. Gräfe(D. natl. Vp.) Alle Parteien müſ⸗ ſen von der Regierung eine klare Antwort auf die Frage verlangen, ob ſie tatſächlich zur Wegnahme des deutſchen Nationolvermögens ſchreiten will. Dieſes Ka⸗ binett ſteht da als Zwangsvollſtrecker der Entente beim Angriff auf das deutſche Nationalvermögen und auf die deutſche Freiheit. Wir kämpfen gegen keine Per⸗ ſönlichkeiten, ſondern gegen das Syſtem: die immer ſtärker auftretende Vorherrſchaft des Judentums. Im Kabinett iſt diefe Vorherrſchaft ſehr deutlich bemerkbar. Wir verſagen unſer Vertrauen einer Regierung, die vondon, d. Jun me me e ſchtenburenus nem neuen Krieg im nahen kung im Betrag von 100 000 Mk. gemacht. nur die Unterzeichnung des Ultimatums ermöglicht hat. Gegen eine ſolche Regierung gibt es nur Kampf. Die verſchiedene zu ſammeln. Megierungsparteien haben offenbar keine Faſſung für eln Vertrauensvotum gefunden. Abg. Müller⸗Franken(S): Es wird ſich kein Jude inden, der frecher auftritt, als Herr v. Gräfe heute mit ſeiner Rede.(Lebhafte Zuſtimmung bei den Soz.) Die Selbſtſchutzorganiſationen müſſen ſchleunigſt aufge⸗ löſt werden, ſonſt könnte das Proletariat auf die Idee kommen, ähnſiche Organiſationen zu gründen. Ich bin einverstanden mit der Erklärung des Miniſters Natfenau. Wir wollen keine Miſchmaſch⸗Regierung mit der deutſchen Volkspartei bilden, zu der wir kein Ver⸗ on haben. 5 znittelbare Vertrauenserklärung für die Reichsregierung. Von den Koalitionsparteien wurde folgender Antrag eingebracht: Der Reichstag nimmt von der Erklärung der Reichsregierung Kenntnis. Er erklärt ſich damit einverſtanden, daß die Regierung alles daran ſetzt, um die übernommenen Verpflichtungen ge enüber den Verbündeten zu erfüllen. Der Reichstag illigt. die Erklärung der Reichsregierung über Obeſchleſien. Das Miß trauensvotum der Kommuniſten wur⸗ ben gegen deren Stimmen ab elehnt. trauensvotum der Deutſchnationalen wurde in namentlicher Abſtimmung mit 261 gegen 77 Stimmen — ßU—̃ůä— Tas Miß⸗ der Deutſchnationalen und Kommuniſten abgelehnt. Der erſte Abſatz des Antrags der Koalitionsparteien wurde bei Stimmenthaltung der Deutſchen Volks⸗ partei gegen die Stimmen der Deutſchnationalen und der Kommuniſten mit 213 gegen 77 Stimmen ange⸗ nommen. Für den zweiten Teil des 1 der ſich zuf Oberſchleſien bezieht, ſtimmte auch die Deutſche Volks⸗ partei.— Hier r. geſpielt hat, Wiemer“, ſprach er kühl und halbleiſe;„allein. lauben Sie mir, einem Manne, der die Welt und die enſchen kennt: Sie begehen eine Dummheit, wenn Sie die Summe, die Ihnen von Rechts wegen zukommt, zu⸗ rückweiſen. Glauden Sie dadurch in der Achtung Ihrer Mitmenſchen zu ſteigen? D, no! Man wird Ste einen Dummkopf neunen— das ſſt alles! Einen Dummkopf, den man verächtlicher anſieht als einen ſchlechten Kerl!“ „Einen Dummkopf!“ ſtöhnte Wiemer, ſich aufrichtend. „Ja, die liebe Welt!“ „Hunderttauſend Mark ſind kein Spaß, Wiemer. Man kann ſich damit Luft machen— alte Schulden be⸗ zahlen— Sie haben doch alte Schulden?“ Alte Schulden?“ rief Wiemer, wie elektriſiert von ö dem Wort, aufſpringend und den Scheck ergreifend,„ia— ja— die hab' ich! Ich nehm's!“ Van Groot lächelte höhniſch. „Ich wußte es ja!“ „Aber nicht, wie Sie glauben“, fuhr Wiemer in ſteigender Erregung fort,„nicht für mich— nicht für mich! Verdammt will ich ſein, wenn ich einen Pfennig davon anrühre! Die beiden Waiſen, denen ich ihr Erbteil ſtahl, quälen ſich mühſam durchs Leben. Sie ſollen es haben! Herrgott, wenn ich daran denke— wenn ich ſo plötzlich komme und— und ihnen das Geld bringe!— In Gold— in blankem Gold ſollen ſie's haben! Die Augen, die ſie machen werden!— Haha, ich fühle mich ſchon beinahe wieder als ein ehrlicher Kerl! Das war's, was mir all die Jahre wie ein Alp auf dem Herzen lag. Aber ich ſchaff ihn mir herunter— ich tu's! Ich, der Lump, der verkommene Kerl, ich tu's!“ Aufmerkſam geworden durch den lauten Ausbruch Wiemers, hatten ſich draußen im Veſtibül Bachmann, der Portier und andere Hotelbedlenſtete angeſammelt, die er⸗ ſtaunt dem Rechtskonſulenten nachblickten, als er die Tür des Vorzimmers aufriß, und ohne ſie zu beachten, auf die Straße hinauslief. 101 0 8 110 9— ang unte 3 75 5 a ben lil nkte ſein elſekurier he r deutete auf den und vrach mit elmer habe; 7j nach vertagte ſich das Haus bis 14. Juni. Oberſt a. D. Herr von kleines Vermögens die beiden Waiſen, inen Zuſchuß ſandte, der es ihm ermöglichte, Aus Nah und 8 . Heibelberg, ö. Junl. Hofrat Marz⸗Kieſch in Mann eim hat, dem„Heidelberger Tagbl. zufolge, de ſirwiſſenſchaftlichen Inſtitut in Heidelberg eine 6 0 Die Stadt will etwa 1000 Kinder in Erholungsfür⸗ ſorgeſtellen unterbringen, darunter rund 600 auf dem deuberg. Die Geſamtausgaben dafür werden auf 302 000 Mark geſchätzt. e i Heidelberg, 5. Juni. Vom 28. Juli bis 1. August ſindet hier die Tagung des Bundes evangeliſcher Jugendvereine ſtatt. Es wird auf etwa 2000 ju⸗ gendliche Teilnehmer und Teilnehmerinnen gerechnet. Mannheim, 5. Juni. Die Zellſtoffabrik Mannheim⸗Waldhof wird der Generalverſamm⸗ ſung eine Erhöhung des Stammkapitals von 32 auf 60 Millionen Mar 1— Die Mannheim⸗Bremer Petroleum A.⸗G,. hat ihre Auflöſung beſchloſſen. In den Jahren 1916 bis 1919 hatte die Geſellſchaft einen Geſamtverluſt von über 900 000 Mk. bei einem Aktien⸗ kapital von. 3 Millionen. 1 In Wiesbaden ſind drei Perſonen wegen Diebſtahls eines Gemäldes von Rubens aus einer Privatwohnung verhaftet worden. Die Leute nannten ſich Dr. von Kelſchke, der zweite Schmitz. Das Gemälde hatte einen Wert von einer halben Million. Es konnte in Mann⸗ heim beſchlagnahmt werden. 5 3 5 Baden Baden, 5. Juni. Heute veranſtaltete die ev. ſtirchengemeinde bei günſtiger Witterung vorm.% 10 Uhr einen Waldgottesdienſt im Steinwäldchen. Ein tragiſches Geſchick ereilte einen der Sänger des bekannten„Mai⸗Männerquartetts“ aus Eſſen, das, wie überall im Lande, ſo auch hier im Kurhaus konzertierte. Der dabei beteiligte 36jährige Maler⸗ meiſter Mentzen, Vater von zwei Kindern, wurde nach einem Trunk kalten Biers plötzlich von einem Unwohlſein befallen, das einen operativen Eingriff nötig machte, dem Mentzen im Städt. Krankenhaus er⸗ legen iſt. 1 Waldshut, 5. Juni. In U nteralpfen trieb ſich vor kurzem ein Heilkräuterſammler umher, der Leute veranlaßte, für ihn Farnwurzeln Für den Zentner Wurzeln bot er ver⸗ locende Preiſe. Schon viele glaubten, ſich in der kurzen Zeit einige hundert Mark verdient zu haben. als bekannt wurde, daß der Heilkräuterſammler, nach⸗ dem die Wurzeln auf die Bahn geſchafft waren, ver⸗ ſchwunden war. Wie man hört, treibt er ſich jetzt auf dem Dachsberg herum. Es ergeht an alle, die mit ihm in Verbindung kommen ſollten, die Warnung, ſich vor ihm zu hüten. 0 Heilbronn, 5. Juni.(Brandſchaden.) Der durch den gemeldeten Brand angerichtete Schaden der Sche⸗ berawerke wird auf 2 Millionen Mark geſchätzt; der Schaden des Sägewerks Bertſch beträgt über eine Million. 1 Schloß Zell, 5. Juni.(Das Befinden des Her⸗ zogs Albrecht.) Das Befinden Herzog Albrechts iſt zufriedenſtellend. Der Herzog hat am Samstag. einige Stunden das Bett verlaſſen. Herzog Wilhelm zu Württemberg weilte ſchon am Donnerstag, von Friedrichshafen kommend, am Krankenlager. Es konnte noch nicht feſtgeſtellt werden, wie tief die Schrotkörner in den Körper eingedrungen ſind.. Regglisweiler, OA. Laupheim, 5. Juni.(Drei Menſchen vom Strom getötet.) Ein hieſiger; Bürger öffnete die elektriſche Starkſtromleitung in einem Halls, um einen Hund zu elektriſieren. Da die Arbeit ihn aber länger beſchäftigte, ging er wiſchenhin in weg z einer Beerdigung., Er vergaß, das Haus abuſchteßen Zwei Knaben, der 6 Jahre alte Ernſt Haug und der Jahre alte Jakob Rechtenſteiner, kamen in das Haus „nd mit den Drähten in Berührung. Dabei fanden ſie den d. Iich die Frau Rechtenſteiuer, die ihrem Söhn⸗ en mal'te. wurde getötet. 0 PCC ðVt ² A ²˙. Bachmann, bringen Sie dem alten Narren ſeinen But nach!“ a f Und dann ging er, ohne die anderen eines Blickes zu würdigen, die Treppe hinauf. Er hatte nach ſeiner An ⸗ licht alles getan, was er mußte. Für ihn war der kinſtige Jugendſreund aus dem Buche ſeines Lebens ge⸗ 1 ſtrichen. a 2. Kapitel.„ In einer kleinen, aber geſchmackvollen Wohnung in der von der ee an ſeinem Schreibtiſch der eltner. Haar und Bart des nun Sechsnndſiehigjährigen hatte die Beit zwar vollſtändig gebleicht, an ſeiner ſtrammen, militäriſchen Geſtalt aber war ſie ſpurlos vorübergegangen, und noch immer bekundeten Haltung und Gang des alten 1 die militäriſche Energie des einſtigen zier 0 7 5 f N Er hätte ſorglos die Jahre nach ſeinem freiwilligen Ausſcheiden aus der Armee verleben können, wenn ihm nicht der damalige Vertrauensbruch Bernhard Wiemers ſchwere Verpflichtungen gegen ſeine unglücklichen Mündel, die beiden Kinder ſeiner verſtorbeen Nichte Frau don Goltz, auferlegt hätte— Verpflichtungen, die aller⸗ dings freiwillige waren, deren er ſich aber als ehrenwerter „Offigter nicht entſchlagen zu dürfen glaubte. 2 denn aus den Erträgniſſen ſeines denen ihre Mutter jaſt nichts hinterließ, ſtandesgemäß erziehen laſſen. f Den Knaben hatte er im Kadettenhaus untergebracht. und er ſtand nun als Oberleutnant in einer ſchleſiſchen Garniſon, wohin ihm ſein alter Vormund all monatlich ſeiner Be⸗ förderung zum Hauptmann ſorgenlos enſgegenzuſehen Weniger Gllck hatte er freilich mit dem Mädchen, das ſich gegen ſeinen Willen mit einem 1 fen abligen utsbeſtiner ſelt eima vier Jahren verbeſratet batte. 900 (Fortſetzung folgt) Und ſo hatte er ten Lebensmittel Mehl, Brot, Rindfleiſch, Fett Reichs in Wegfall gekommen. 9 0 birtichalt bat ſich bewährt.. Karlsruhe, 3. wurden zwei Schafhal e 12 keich hatten ſchmuggeln wollen, z Gefängnis und je 15 000 Mk. Geldſtrafe verurteilt. 5 bzw. 3 Monaten Pforzheim, 5. Juni.(Streikſchluß.) Der Streik er hiefigen Malergehilfen iſt zu Ende, nachdem eine inigung mit den Arbeitgebern erzielt worden iſt. Seit Mittwoch iſt die Arbeit wieder aufgenommen. 0 Gehilfen erhalten zu den ſeitherigen Stundenlöhnen bon 5.90 Mk. für ältere und 5.20 Mk. für jüngere 25 und 30 Pfennig Zuſchlag. Wieſental bei Bruchſal, 5. Juni. eſigen Volksſchulklaſſe mußten kürzlich einen Aufſatz ber die Glockenweihe ſchreiben. Dabei leiſtete ſich ein Schüler folgenden Satz:„Hierauf ſangen die Sänger noch ein Lied, ſodann wurden ſie an ein Gerüſt auf⸗ gehängt.“ Hoffentlich hat man nur die Glocken und kicht die Sänger aufgehängt. „ Vorlegung der Steuerkarten. Bei der Reichsein⸗ kommenſteuer für 1920 iſt der Steuerpflicht mit dem Kleben von Marken nicht genügt. Jeder Steuerzahler hat vielmehr die Pflicht, ſeine Steuerkarte bei der zuſtändigen Steuerkaſſe nach erfolgter Veranlagung vorzulegen, damit die geklebten Marken auf ſeine Steuerſchuld in Zahlung genommen werden. Da mit dem Beginn der Veranlagung mit einem ſtarken An⸗ drang bet den Steuerkaſſen zu rechnen iſt, empfiehlt es ſich, die Abrechnung der Marken möglichſt ſchon jetzt vorzunehmen, auch wenn die vorläufige Veran⸗ lagung noch nicht erfolgt iſt. — Eiſenbahnfahrten der Kriegsbeſchäbigten. Nach den ſeit 1. Mai 1921 gültigen Ausführungsbeſtimmun⸗ gen zum Perſonen⸗ und Gepäcktarif deutſcher Eiſen⸗ bahnen werden deutſche Kriegsteilnehmer, die eine Ver⸗ letzung oder dauernde Schädigung der Geſundheit er⸗ litten haben und in die amtliche Kriegsbeſchädigtenfür⸗ 1 5 aufgenommen ſind, in der 2. und 3. Klaſſe zum halben Preis befördert bei Reiſen, die ſie infolge ihres Leidens zu machen veranlaßt ſind. Ausweiſe werden von den amtlichen Fürſorgeſtellen ausgeſtellt. Auch die Begleiter von Schwerkriegsbeſchädigten genießen Ver⸗ günſtigungen. Die Führerhunde der erblindeten Kriegsteilnehmer werden gebührenfrei befördert. Kleingartach, 3. Juni.(Amtsunterſchla⸗ gung.) Nachdem Stadtſchultheiß Rapp vom Amte 0( war, übertrug der Gemeinderat dem 20jährigen Verwaltungslehrling Rettich die Füh⸗ kung der amtlichen Geſchäfte. Dieſer unterſchlug Kran⸗ 5 8 uſw. im Geſamtbetrag von etwa 5000 ark. Rottweil, 3. Juni.(Von der„ weiler Pulverfabrik.) Die Köln⸗Rottweiler Aktien⸗ here vorm. Köln⸗Rottweiler Pulverfabrik, hat ihre rühere Produktion auf Grund des Friedensvertrags voll⸗ ſtändig umſtellen müſſen. Die Geſellſchaft fabriziert jetzt u. a. Vulkanfiber, Fußbodenbelag und Textilfaſern und Kunſtſeide. Die Generalverſammlung ſetzte die Dividende auf 16 Prozent feſt und beſchloß die Erhöhung des Grundkapitals von 34 Millionen auf 100 Mill. Mark. Vermiſchtes. Der Mörper Teilirian freigeſprochen. Der armeniſche Student Salomo Teilirian, der am 15. Mär; den früheren türkiſchen Miniſterpräſidenten Talaa Paſcha in Charlottenburg auf der Straße er ſchoſſen hatte, wurde vom Schwurgericht 3 in Berlin rei geſprochen. a o„Verſöhnung“. In Duisburg mußte die von amerikaniſchen Quäkern eingerichtete Speiſung für un terernährte Kinder eingeſtellt werden, weil die fran, öſiſche Beſatzungsbehörde ſämtliche Küchenkeſſel der näkerſpeiſung beſchlagnahmt hat.. Eine Viertelmillion gefunden. Auf dem Haupt, bahnhof Hamm(Weſtf.) fand ein Aſſiſtent in Käſt⸗ chen mi“ 250000 Mark. Der Verlierer war über die Wiedererlangung ſeines bereits ſchmerzlich vermißten Eigentums ſehr erfreut. 2 f „Der Kampf gegen den Schmuggel. Von Reichs⸗ wegen wurden im Monat April bei der Ueberwachung der Ein⸗ und Ausfuhr Waren im Schätzungswert von 13 700 000 Mark für verfallen erklärt. Daneben aa Sicherſtellungen für Waren ausgeſprochen, die etwa einen Wert von 47 Millionen darſtellen. Unter 1 verfallen erklärten Waren nehmen Schmuckſachen mit 1 740 000 Mark den höchſten Wert ein; es fol⸗ en Gemüſe und Obſt mit 1 300 000 Mk. und Kaffee it rund 1 Million. Wein und Spirituoſen wurden 1 einem Wert von ſe 880 000 Mk. für verfallen er⸗ Rärt, Zigarren und Zigaretten von 860 000 Mk., le⸗ bendes Vieh mit 630 000 Mk. Die meiſten Beſchlag⸗ Die Schüler einer 0 nahmungen, 975 Fälle mit ½ Millionen Mk., er⸗ folgten an der Grenze gegen Frankreich. uſchüſſe für Lebensmittel in Oeſterreich. Aus 1 50 Mitteilung des Bundesamts für Volksernährung n Oeſterreich erfährt man folgendes: Das Bundesſchatz⸗ amt leiſtet gegenwärtig auf die nach wie vor rationier⸗ und ondensmilch, die verbilligt abgegeben werden, fol⸗ ende Zuſchüſſe: Mehl(Preis 10 Kronen) 51 Kr, das ilo, Brot(Preis 9 Kr., der nicht einmal die Vack⸗ foſten trägt) 27 Kr. je Laib, Rindfleiſch(Preis 80 r.) 164 Kr je Kilo, Fett(Preis 100 Kr.) 148 Kr. e Kilo, Kondensmilch(Preis 42 Kr.) 91 Kr. je Doſe. ie Belaſtung des Bundesſchatzamtes aus der Ver⸗ orgung der Bevölkerung mit Mehl und Brot im März I. belief ſich auf 2,1 Milliarden Kronen. Dieſe debensmittelzuſchüſſe ſollen nun auf Geheiß des Völ⸗ kerbunds abgebaut werden.— In Deutſchland beſtehen Reichszuſchüſſe nur noch für Brot. Mit der Freigabe des Fleiſches und des Fettes ſind die Zuſchüſſe des Der Abbau der Zwangs⸗ 0 in en i vas Lachen verliert. Ein 13jähriger Kna⸗ e in Kanſas City(Nordamerika) hatte beim Beſtei⸗ en eines Baums die Drähte einer elektriſchen Leitung erührt und war an der Wange verletzt worden, wo⸗ hurch er die Fähigkeit zu lachen verlor, die Eltern ſor⸗ zerten von der Elektrizitätsgeſellſchaft eine Entſchübi⸗ Paſt von 20 000 Dollar. Das Gericht hat die Geſell⸗ aft zur Zahlung der Entſchädigung verurteilt. Schimpffreiteit am Telephon, Die Beleidigungskla⸗ ſen der gekränkten Telephoniſtinnen gegen allzu tem⸗ ſeramentvolle Teilnehmer haben ſich im Staat Miſ⸗ buri ſo gemehrt, daß die Regierung eine, wenn auch ehr begrenzte Schimpffreiheit eingeführt hat. Jeder gürger von Miſſouri hat nämlich das ausdrückliche ſtecht erhalten,„wenigſtens einmal einen beleidigen⸗ ſen Ausdruck“ am Telephon zu gebrauchen, wenn er iber die ſchlechte Bedienung verärgert iſt. Das erſte Tauchboot, das in Spanien gebaut wur, de, iſt am 3. Juni in Cartagena vom Stapel ge⸗ laufen. Es iſt 74 Meter lang; ſeine Geſchwindigkeiſ beträgt 16, unter Waſſer 10 Seemeilen. Die Be⸗ waffnung beſteht aus 4 Torpedorohren und einem 76 Millimetergeſchütz. Eine Stadt, die nicht zahlt. In Schmalkalden haben die Linksparteien den Stadthaushaltplan abge⸗ lehnt. Der Gemeinderat erklärt demzufolge in einer Bekanntmachung, daß er gegenwärtig nicht imſtande ſei, irgendwelche Zahlungen zu leiſten. Die Autwort des„Boche“. Im Wartſaal des Bahn, hofs in Metz titulierte ein Reiſender einen elſäſſiſchen Eiſenbahner mit„Boche“. Der Wortwechſel entwickelte ſich zu Tätlichkeiten, ſodaß ſchließlich die Militärwache einſchritt. Der Eiſenbahner wurde in Gewahrſam ver⸗ bracht, von ſeinem Gegner aber in das Arreſtlokal ver⸗ folgt und mißhandelt. Der Elſäſſer ſchlug ſchließlich dem Angreifer eine Kohlenſchaufel auf den Schädel, ſodaß dieſer blutüberſtrömt abziehen mußte. Praktiſcher Sozialismus. Die Arbeiter und Ar⸗ beiterinnen der Kulmbacher Spinnerei beſchloſ⸗ ſen, für die alten, armen und kranken(jetzigen und früheren) Angehörigen des Betriebs eine 12ſtündige Ueberſchicht zu leiſten und den Lohnertrag(über 43 000 Mark) an die Bedürftigſten zu verteilen. Darauf er⸗ klärte ſich die Geſchäftsleitung ſofort bereit, denſelben Betrag zu demſelben Zweck zur Verfügung du ſtellen, ſo daß nun den Penſionären der Spinnerei etwa 87000 Mark an außerordentlicher Unterſtützung zuge⸗ loſſen ſind. Lolale Nachrichten. * Turnfeſt und Familienausflug. Die Turn⸗ Genoſſenſchaft Viernheim betetligte ſicham Sonntag am Fahnen⸗ weihfeſt des Arbeiter⸗Turnvereins Lützelſachſen. Mit der Feſtlichkeit war noch ein Einzelwetturnen verbunden, an welchem ſich auch die Aktiven der hieſigen Turngenoſienſchaft in ſtattlicher Zahl beteiligten. Der wackeren Turnerſchar iſt es gelungen, 24 Preiſe nach Haus zu bringen. Dleſes Ergebnis kann als ein ſchöner Erfolg angeſprochen werden und iſt auch ein Beweis, daß die Turnerel in der Turn⸗ genoſſenſchaft dahier, eine edle Pflanzſtätte gefunden hat. Ein mächtiger Feſtzug mit mehreren Muſikkapellen, Trompeter⸗ und Trommlerkorps bewegte ſich nach 2 Uhr durch die prächtig geſchmückten Straßen des ſchön gelegenen Gebirgsdörfchens. Kein Haus ohne Fahnenſchmuck, Guir⸗ landen über den Straßen, Blumen den Häuſern entlang, überall ein Herzliches Willkommen. (Es erfreut Herz und Gemüt, daß in der übrigen Welt nicht die gleiche Vorein⸗ genommenheit gegen die freie Arbelter⸗Bewegung vorherrſcht, wie man dieſe z. Beiſpiel leider in Viernheim immer wahr⸗ nehmen muß. Muß denn Viernheim mit ſeiner ſtarken Arbeiterbevölkerung bei den übrigen Volksgenoſſen außerhalb der Grenzpfähle immer beſchämend daſtehen? Es iſt doch nicht anzunehmen, daß Gottes Verdammnis über Viernheim hereinbricht, wenn man den Arbeitervolksgenoſſen durch be⸗ ſcheidenen Fahnenſchmuck grüßt. D. B.) Auf dem Feſt⸗ platze ſelbſt entwickelte ſich bald ein buntes Treiben. Der Himmel meinte es gut mit den freien Turnern und ſpendete nach drohendem Gewitter bald wieder Sonnenſchein. Die Vorführungen der Vereine und auch der Damen⸗Abteilungen konnten glatt vonſtatten gehen. Eine zündende Feſtrede erntete bei den Tauſenden von Zuhörern ſtürmiſcheu Beifall Die Turn⸗Genoſſenſchaft hatte mit der Feſtlichkeit einen Familien⸗ Ausflug verbunden. Etwa 200 Perſonen nahmen daran teil Der Lokalwirt zum Siern hatte die Hände voll zu tun, um die vielen durſtigen Kehlen, die ob der herrſch unden Sonnenglut zu er öſchen drohten, zufrleden zu ſtellen. Die„berühmte“ Geſangsabteilung trug ſehr viel zur Unterhaltung bei und verdient ihrer vorzüglichen Lelſtungen wegen beſonderes Lob. Am Klavler ſaß unſer einheimiſcher Künſtler, Herr Mü ber. der mit gewohnter Technik die Tanzluſtigen auf die Beine brachte. Nach erfolgter Preisverteilung, die ſür den Beten das eingangs erwähnte Reſultat zeitigte, wurde zur Fußthur von Llützelſachſen nach Welnheim aagetreten. Mit der Elektriſchen wurden die Teilnehmer nach ihren heimatlichen Penaten wieder zurückgebracht. Kein Mißton ſtörte den ſchön verlaufenen Aüsflug, der allen Teilnehmern noch in langer Erinnerung bleiben wird. H. M — Dentſches Geld nach Frankreich. Nach ſchen Angaben haben wir von Anfäng Juni bis 12, September 1920(alſo in ½ Jahr!) aus Frankreich be⸗ zogen: für 40 240 000 Mark Seide und Tul„für 30609 000 Mk. Pelze, für 17 780 000 Mk. Tüll⸗ un Seidengewebe, für 127000 000 Mk. Kognak und Spir uoſen. Nach der franzöſiſchen Statiſtik wurden 1920 nach Deutſchland ausgeführt: für 88 Millionen Konſerven, fü 10 Millionen Seifen und Parfümerien, für 390 Mil⸗ lionen, Kognak, Weine und andere Spirituosen. unterſtützen wir Deutſche das Wirtſchaftsleben Frank teichs, während unſer eigenes unter der Laſt der von Feinde auferlegten Verpflichtungen von Tag zu Tag zu erliegen droht. Hier iſt es ſchon nötig, daß unſer nationales Gewiſſen etwas geſtärkt wird, daß wir als Deutſche es einmal als eine Schmach empfinden, in die⸗ ſer Zeit mit unſerem Geld Frankreichs Luxusartikel zu kaufen. 5 7 100 — Konkurſe ſind im Mai 284 eröffnet worden gegen 308 im März und 267 im April. — Arbeiter für den Wiederauſban. Sollten für den Wiederaufbau in Frankreich deutſche Angeſtellte und Arbeiter benötigt werden, ſo werden nach amtlicher it⸗ teilung beſondere Meldeſtellen errichtet, die durch die Zei⸗ jungen bekannt gegeben werden. Bis dahin ſind Au⸗ meldungen noch zwecklos. g deut⸗ ee ee, — 7* Gottesdieuſt-Ordunng — A 18 . In der neuen Kirche an Werktagen: Mittwoch: ½6 Uhr ahl Meſſe.. 3/6 Uhr 2, ½7 Uhr 3. geb. Bugert. Donnerstag:„6 Uhr 1. Lanz geb. Eiſinger. 1/7 Uhr beſt. E.⸗A. für 1 Krieger Otto Fiſcher, Eltern, Schwiegereltern und Bruder* Krieger Jakob Fiſcher. 1 8 Freitag: 6 Uhr hl. Meſſe. 3/6 Uhr 2, ½7 Uhr 3. S.⸗A. für Kath. Neudölfer geb. Hoock. Samstag:/ Uhr 2., ½¼7 Uhr 3. Eliſabeth Lanz geb. Eiſinger. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräuleln um 6 Uhr, am Dienstag um 1½6 Uhr und am Donners⸗ tag bei den Barmh. Schweſtern um 6 Uhr hl. Meſſe. In der alten Kirche an Werktagen: Donnestag: 6 Uhr geſt. S.⸗A für Bernhard Schorn. Freitag: 6 Uhr geſt. S.⸗A. für Phil. Träger, Ehefran Jultana geb. Bauer, Kinder und Schwiegerſohn Zoh Wlikert.. Samstag: 6 Uhr S.⸗A. für Jakob Eder, Ehefrau Eltſabelh geb. Bläß und beiderſeitige Eltern. e Nächſten Sonntag iſt General Kommunion för die Jungfrauen-Kongregatlon wegen des Herz⸗Jeſu⸗Monats⸗ zugleich gemeinſchaftliche heilige Kommunion für die Schüler; innen der Fräulein Zehnpfennig und Schäfer. Beicht für die letzteren Samstag um 2 Uhr. Georg Biſchoff, Sohn von Adam Biſchoff und Margareta geb. Burkert und Anna Hoock, Tochter von Leonhard Hoock 2. und Magdalena geb. Helbig zum Itenmal. 5 Marktbericht. :: Schweinemarkt Weinheim, 4. Juni 21. Zugeführt 413 Stück, verkauft 387 Stück. Mllchſchweins wurden verkauft von 80 bis 200 Mk., Läufer verkauft das Stück von 400 bis 500 Mk. S.⸗A. für Kath. Putat S.⸗A. für Anna Eliſobeth S.⸗A. für Anne n Nrauc hm de sien vod En ür Bleche D000 INILILIL Gen- preis 1.85.3 für ein Paket fröher Bezirkshebamme. 5 a andi r N wenn die monatl. oder g. ausbleiht, ohne Sorge. lch helfe und schütze lhre Gesundheit. U eu Rettung eb bringt einzig und allein nur meine Spezialität. Keine Schwingen wofür gat e. 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