eee 2 Für die rege Beteiligung an unserem diamantenen Jubelfeste, insbesondere für den reichlichen Häuser- schmuck zu Ehren der auswärtigen Gäste, sei hiermit öffentlich unser Värmster Sängerdank ausgesprochen. Besonderen Dank nochmals den hie- sigen Brudervereinen für die tatkräftige Unterstützung und die Ehrung des festgebenden Vereins beim Sänger- kommers. Das Festkomitee. NB. Die nächste und letzte Komlteesltzung ist 8 Tage verscho- ben und findet Mittwoch, den 22. Jun im Gasthaus znm Walfisch statt. Oleiehzeitig wird bekannt gegeben, dass die nächste Singstunde am Freltag, den 17. d. Mts. staufindet. Wegen gesanglicher Beteiligung am Festkommers des Gau- turnfestes ist vollzähliges Erscheinen dringend nötig. eee II 1 überbrachten Glückwünsche sagen wir eee Für die anlässlich unserer Vermählung und Oeschenke herzlichen Dank. Viernheim, den 13. Juni 1921. Heinrich Hoock u. Frau Eva geb. Hoock. . e eee Männergesangvofein Miernheim. N ißrahn 05 Tl eingetroffen. Nikolaus Werle. e fel triebes verkaufe ich Wegen Aufgabe meines Fuhrwerkbe⸗ ſämtliche Wagen u. Achergeräte. Philipp Lahtes. Vi Herren bittet Dippel Feſtpräſident SOSscessesss Turnerbund Zu einer Sitzung, die am kom⸗ menden Mittwochabend, d. Mts. um 9 Uhr im Nebenzimmer des Lokals während der Turnſtunde ſtattfindet, werden die Herren des geſchäftsführenden Ausſchuſſes u. die Herren Vorſitzenden der Ausſchüſſe, ſomie ſämtliche Turnrats⸗ und Vorſtands mitglieder höfl. und dringend eingeladen. Um das Eiſcheinen der fragl. Vereinspräſident. den 15. einzelnen Adler Gaſthaus zum Eichbaum, Fußballklub Amicitia 1909 Freundſchafts⸗Spiel der 2. Mannſchaft Olympia Lampertheim in Viernheem, 30 Uhr ſämtliche Mitglieder, welche ich an dem am 3. Juli ſtatt⸗ findenden Waldſtaffettenlauf beteiligen wollen, an ſich unſer Verein beteiligt, wozu etwa 35 Mann benötigt werden. Zuſammen⸗ kunft halb 7 Uhr auf unſerem Sportplatze. Morgen Mittwoch Abend punkt halb 9 Uhr Vorſtands⸗ und Spielausſchuß Sitzung im wichtige Vereinsangelegenheiten handelt, wird um pünktliches und vollzähliges Erſcheinen gebeten. rm Gaswerk. Heute Abend 6 Uhr Morgen Mittwoch Abend Training für dem Da es ſich um ſehr Der Vorſitzende. ee eee, b Möbel-Verkauf!? Mittwoch Abend 8 Uhr Bekatungsſtunde. Der Vorſtand. Ein wachſamer Hof — zu verkaufen. Von wem, ſagt die Exped. d. Bl. 1 Glucke mit 7 Jungen zu verkaufen. Von wem, ſagt die Exped. ds. Bl. Kohlraben⸗ Setzlinge hat zu verkaufen Peter Knapp Wieſenſtr. 5 Guterhaltener Kinder- Wagen (Korbwagen) billig zu verkaufen Johann Beyer Waſſerſtraße 25. Zugelaufen ein Huhn. Abzu⸗ holen gegen Einrück⸗ ungsgebühr bel Georg Mich. Winkenbach, Spezereihandlung. Beuchten Ste unſere große Pfeisabschläge in Zink, Alumi⸗ nium, Email, Holz, Beſen, Bürſten, Korb, Glas, Porzellan und Galanterie⸗ Waren (Hausmacher( le. 7277 ff. Wurstwaren( 40 la- Flaschenbier 0 5 zum Tagespreis. Metzger Hook fathaussti.]. 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Poſtſcheckonto Nr. 21577 Amt frankfurt a. M. Tagesſpiegel. Der Reichstag hat ſeine Beratungen wieder aufgenom⸗ nen. CCFCCCCVV Die Verhandlungen zwiſchen Rathenau und Loucheur ergaben die Abſicht, ein beſchleunigtes Tempo der Ar⸗ heit herbeizuführen und Deutſchland an den Wiederauf⸗ bauarbeiten in erheblichem Maße zu beteiligen. Proſeſſor Einſtein hat in London einen Vortrag über die Relativitätstheorie unter großem Beifall gehalten. Die Aufſtändiſchen in Oberſchleſien erhalten Verſtär⸗ kungen aus Polen. Reichstagsabgeordneter Bias(Soz.) iſt von den Polen verſchleppt worden. i Im engliſchen Unterhaus erklärte Harmsworth die Lage im nahen Oſten für ſehr bedenklich. In einem geheimen Konſiſtorium hat der Papſt ſei⸗ zer Beunruhigung über die Tätigkeit der nn in Paläſtina Ausdruck gegeben. 50000 Mann bolſchewiſtiſcher Truppen ſollen zur Berſtärkung der Kemaliſten auf dem Weg nach dem taukaſus ſein. 1 a „Der Reichstag deriet am Mittwoch Geſetzentwürfe betr. Aenderung des Wehrgeſetzes und des Verkehrs mit Getreide für die Ernte 19114. e Das Reichskabinett befaßte ſich mit den Wiesbadener Verhandlungen. Miniſter Rathenau wird vorausſichtlich eingeladen werden, ſeine Pläne im Oberſten Rat per⸗ ſönlich darzulegen. e ö Der Garantieausſchuß für die Kriegsentſchädigung iſt don Paris nach Berlin abgereiſt. 5 Der Zwölferausſchuß der deutſchen Parteien in Ober⸗ ſchleſien hat die franzöſiſche Forderung der Räumung des Annabergs, weil ſie ein ſichtliches Entgegenkommen gegen die Aufſtändiſchen bedeutet, abgelehnt. Churchill trat im Unterhaus für eine Politik des fried⸗ lichen Ausgleichs gegen Araber und Türken in Palä⸗ ſtina und Meſopotamien ein. Muſtapha Kemal Paſcha lehnt Verhandlungen England ab. g ö Präſident Harding ſoll den Plan verſolgen, ein Zu⸗ ſammenwirken zwiſchen den Vereinigten Staaten und dem Britiſchen Reiche in allen Fragen der Weltpolitik zuſtandezubringen. e 70 15 Neues vom Tage. Landarbeiterſtreik. ö Berlin, 15. Juni. Die Arbeiter der 18 ſtädtiſchen Güter Berlins beſchloſſen, in den Streik einzutreten, um eine Lohnerhöhung und ihr Mitbeſtimmungsrecht in der Verwaltung durchzuſetzen. Neuer Streik in England? London, 15. Juni. Die Verhandlungen in der Me⸗ tallinduſtrie wegen der Lohnherabſetzung ſind abgebro⸗ chen worden. Man glaubt, daß die Arbeiter in den Streik treten werden. Wetterleuchten in Kleinaſien. London, 15. Juni. Nach der„Morning Poſt“ hat das Haupt der nationaltürkiſchen Regierung in Augora eine Kundmachung erlaſſen, daß er es unbedingt ablehne, mit England in Unterhandlungen zu treten. Er habe jetzt eine mächtige Regierung gebildet und die ganze mohammedaniſche Welt ſtehe hinter ihm. Reuter erklärt, die Republiken Aſerbeidſchan, Georgien und Armenien haben einen Bund für Zoll, Verteidigung mit und allgemeine auswärtige Politik geſchloſſen. Amerikaniſche Pläne. Verteilung der Welt i unter dee angelſächſiſchen Naſſe. Paris, 15. Juni. Der Londoner„Times“ meldet ihr Berichterſtatter in Waſhington, die Politik Hardings(und des Staatsſekretärs Hughes) ziele auf ein Zuſammen⸗ wirken der Vereinigten Staaten und dem britiſchen Reich ab, das, wie die„Times“ ſagt, ohne ein förmliches Bündnis die Regelung der unerle⸗ digten Weltfragen ermöglichen und die Ordnung der Welt wiederherſtellen würde. Der Vertrag von Berſailles ſolle von den Vereinigten Staaten aller Wahrſcheinlichkeit nach in nicht fernen Zeit ane kannt und genehmigt werden, allerdings mit weitreichenden Vorbehalten Amerikas. Die Vereinigten Staaten würden nach Hardings Plan ihre Seeherrſchaft auf das Stille Weltmeer beſchränken und das Atlantiſche Weltmeer Großbritannien als deſſen Einflußkreis überlaſſen. Vor⸗ ausſetzung ſei ſelbſtverſtändlich, daß England auf das verzichte * Reichstag. Der Reichstag iſt am Dienstag nach 10tägiger Unter⸗ brechung zu ſeiner Arbeit wieder zuſammengetreten. Es lag wieder ein gutes Bündel von Anfragen auf Stapel, von denen die beſonders bemerkenswert iſt: die deutſchen Gefangenen, die 2 ½ Jahre nach Beendigung des Kriegs noch in feindlicher Geſangenſchaft ſchmachten wegen Klei⸗ nigkeiten, in denen ſie gegen die unmenſchlichen Ge⸗ fangenenvorſchriften der franzöſiſchen Lager verſtoßen haben ſollen. 14 hat man inzwiſchen mit Mühe und Not los bekommen, 115 haben auszuharren, bis„ihre Zeit um iſt“. Es iſt, wie von dem Regierungsvertreter angeführt wurde, keine Ausſicht vorhanden, daß die fran⸗ zöſiſche Regierung ſich erweichen läßt, und ſo werden auch die gewaltigen Kundgebungen, die am letzten Sonn⸗ tag in Berlin und vielen anderen deutſchen Städten gegen die ſchimpfliche Schmach veranſtaltet wurden, wir⸗ kungslos bleiben. Was wir von Frankreich zu erwarten haben, iſt Haß und nichts als Haß, mag Herr Briand jetzt noch ſo ſchöne Worte machen. Er verfolgt doch nur ſeine beſonderen Zwecke damit.— Nach den An⸗ fragen ging man über zu der neuen Regelung des Ge⸗ treideverkehrs. Der volkswirtſchaſtliche Ausſchuß beantragt, von der kommenden Erute 3 Millionen Ton⸗ nen Getreide im Zwangsweg d. h. in einem Umlage⸗ berfahren zu erfaſſen und den Reſt den Landwirten frei⸗ zugeben. Urſprünglich waren nur 2 ½ Millionen Ton⸗ nen vorgeſehen, der Ausſchuß hat aber mit den Stimmen der ſoziäliſtiſchen Parteien und des Zentrums die Um⸗ lagemenge auf 3 Millionen erhöht. Reichsernährungs⸗ miniſter Dr. Hermes vertrat den Standpunkt des Aus⸗ ſchuſſes; an eine volle Zwangsbewirtſchaftung des Ge⸗ treides ſei nicht mehr zu denken, da ſie undurchführbar ſei. Andererſeits könne aber auch die freie Wirtſchaft ohne Gefährdung der Volksernährung nicht durchgeführt werden, das Reich werde ohnedies auch beim gemiſchten Verfahren noch gewaltige Zuſchüſſe machen müſſen. Außer⸗ dem iſt die Reichskontrolle eine koſtſpielige Sache. Die Gegenſeite kam in dem Prüſidenten des Reichswirt⸗ ſchaftsrats v. Braun(Deutſchnational) zum Wort, der ausführte, die Steigerung der Getreideerzeugung, auf die es doch vor allem ankommt, ſei nur bei freier Wirtſchaft möglich. Die Zwangswirtſchaft habe nur den Erfolg gehabt, neben der Züchtung des Schiebertums die Pro⸗ duktion mehr und mehr herunterzubringen. Das Um⸗ lageverfahren werde ſeinen Zweck verfehlen; es werde nur den Wohlhabenden zugute kommen und jedenfalls ſei ein weiteres Jahr in der Wiederherſtellung unſerer Wirtſchaft verloren. 7554 a 5 5 Sitzungsbericht. 8 F Berlin, 14. Juni. (Schluß.) Es folgt die zweite Beratung eines Ge⸗ ſetzentwurfs über die Regelung des Verkehrs mit Getreide. 0 Der Entwurf ſieht eine umlage von 3 Millionen Tonnen Getreide für den Bedarf der verſorgungs⸗ berechtigten Bevölkerung vor.„ Ernährungsminiſter Dr. Hermes betont die Not⸗ wendigkeit der Sicherſtellung der verſorgungsberech⸗ tigten Bevölkerung zu erſchwinglichen Preiſen. Wir brauchen in dieſem Jahr 3,5 Millionen Tonnen In⸗ landsgetreide; das iſt auf dem bisherigen Wege nicht möglich. Auch eine vollſtändige Freigabe der Getreide⸗ wirtſchaft kann noch nicht ins Auge gefaßt werden. Denn durch die Anpaſſung an den Weltmarktpreis würden Mehl⸗ und Brotgetreidepreiſe ſich ſtark er⸗ höhen. Ein künſtliches Niedrighalten der Preiſe durch Preiszuſchüſſe zum Aus andsgetreide iſt praktiſch un⸗ durchführbar. Es wären hierzu 14 bis 15 Milliar⸗ den Mark erforderlich. Allerdings müſſen wir zu Be⸗ räten haben, ſonſt müſſen wir wieder zum Frühdruſch greifen. Die inländiſche Vieherzeugung ſcheint den Bedarf decken zu können, ebenſo die Kartoffelerzeugung, nicht aber die Getreideerzeugung. Wir ſind ſomit zum Umlageſyſtem gekommen. Wir erkennen gerne ſeine Schwierigkeiten an. Wir ſehen in dem Um⸗ lageſyſtem den Uebergang zur freien Wirtſchaſt, eine Förderung der Produktion und das Ende des Schleich⸗ handels. Der Aufgabenkreis deer Reichsgetreideſtelle findet, abgeſehen von dem Fortfall der Mühlenkon⸗ trolle, auch dadurch eine Einſchränkung, daß ſie bei der geſamten Erfaſſungstätigkeit ausſcheidet und ſomit auch weit mehr als die Hälfte abgevaut werden kann. Der Handel findet eine Erweiterung. Für die Er⸗ füllung der Umlage haftet der Erzeuger dem Kom⸗ münalverband, dieſer dem Lande und dieſes dem Reiche. Die Prelsgeſtaltung hängt von der Frage der Reichs⸗ zuſchüſſe durch Verbilligung des Mehls ab. Ange. fordert werden für dieſen Zweck im laufenden Jahr 10 bis 15 Mildarden Mark. Hier kann nur ſchritt⸗ weiſe abgebaut werden, wenn nicht ſchwere Erſchütte⸗ nungen Wirtſchaftslebens eintreten ſollen Hand in Hand mit dem Abbau müßte eine entſpre⸗ chende Erhöhung von Lohn und Gehalt gehen. Inzwiſchen iſt eine große Anzahl von Abänderungs⸗ anträgen eingegangen. Ein Antrag Duſche(D. Pp.) fordert Ablehnung und Einführung der freien Wirt⸗ ſchaft; ein Antrag Dr. Hertz(US P.) Beibehaltung der Dwangswirkſchaft. Abg. Edler v. Braun(D.natl. Vp.) lehnt im Namen der Landwirtſchaft die Vorſchläge der Regierung ab. Wenn die Regierung ſo lange mit der Wiederher⸗ ſtellung der freien Wirtſchaft warten wollte, bis un⸗ ſere Landwirtſchaft unſeren Inlandsbedarf decken könne, werden ſie lange warten müſſen. Nur die freie Wirt⸗ ſchaft könne den Intereſſen der Verbraucher entſpre⸗ chen. Somit erwarten wir auch nichts von dem Um⸗ lageverfahren, zumal die Frage der Selbſtverſorgung und der Deputate nicht genügend geklärt iſt. Nur der freie Verkehr befreie uns von dem Schieberhandel⸗ Auch im Weg des freien Handels habe die Regierung die Macht, den Brotpreis auf einem niedrigeren Stand zu halten. Sie müſſe nur verhindern, daß deutſches Getreide ausgeführt werde und für eine Verbilligung des Auslandsgetreides ſorgen. Die Umlage verletze das Rechtsgefühl der Landwirtſchaft und werde keinen Erfolg haben. Selbſt der Reichsrat habe ſich dagegen ausgeſprochen. Die Erhöhung der Erzeugung könne nur auf dem Wege der freien Wirtſchaft erfolgen. Abg. Schmidt⸗Köpenik(Soz.) verlangt die Beibe⸗ haltung der Zwangswirtſchaft, denn die geplante Um⸗ lage werde ihren Zweck nicht erfüllen. Der Wider⸗ ſtand der Rechten gegen den Achtſtundentag ſei nicht berechtigt. Die Arbeiterſchaft ſei bereit, mit der Land⸗ wirtſchaft ſich in dieſer Frage zu verſtändigen. 8 Der Geſetzentwurf über die Gewährung von Bei⸗ hilfen wird an den wieſen. unſeres . n Berlin, 14. Juni. Die Sitzung beginnt kurz nach 2 Uhr. Haus und Tribünen ſind nur mäßig beſetzt. Am Miniſtertiſch! Gradnauer. 0 Präſident Löbe teilt mit, daß ein weiteres Mitglied des Reichstags, der Abg. Vias⸗Beuthen(Soz.) von den Polen verſchleppt worden ſei. Graf Praſchma ſei ſofort mit der Einleitung von Schritten bei der Ver⸗ bandskommiſſion beauftragt worden. Vor Eintritt in die Tagesordnung beantragt der Abg. Criſpien(USP), eine Interpellation ſeiner Par⸗ ei über die Ermordung des bayeriſchen Abgeordneten Bareis und die Aufhebung und Entwaffnung der Or⸗ zeſch⸗Organiſationen auf die Tagesordnung zu ſetzen. Ein Widerſpruch ergibt ſich nicht. Miniſter Gradnauer erklärt, daß nach Verhandlungen mit den Regierungen der Länder ſchweben, vor de⸗ ren Abſchluß eine Antwort nicht möglich ſei. Die Antwort werde aber noch im Lauf dieſer Woche er⸗ folgen. Abg. Knieſt(Dem.) fragt, ob es wahr ſei, daß die nach Frankreich zu liefernden 25000 Wohnbaracken an Großunternehmer vergeben werden ſollten. Staatsſekretär Dr. Müller beſtreitet dies. werk werde weitgehend berückſichtigt. Das Hand⸗ bird regierungsſeitig geantwortet, Gefangene in Avignon befinden. Reichsregierung ſind bisher 14 von ihnen entlaſſen ginn des neuen Wirtſchaftsjahrs eine Reſerve an Vor⸗ Auf eine Anfrage des Abg. Freiherr v. Lerſuer (D.nat. V. P.) wegen unſerer Gefangenen in Avignon daß ſich noch 115 Auf Erſuchen der worden. Zum weiteren Entgegenkommen hat ſich die franzöſiſche Regierung noch nicht beſtimmen laſſen. Auf eine Anfrage auf Wiedereinführung der Franen⸗ abteile bei der Eiſenbahn wird entgegnet, daß dieſe Abteile vom 1. Juli an zunächft in den Dgügen bieder eingeführt werden ſollen. Wenig Zuverſicht in England bezüglich Oberſchleſiens. London, 14. Juni.„Daily Chronicle“ meldet, den Aufſtändiſchen ſei mitgeteilt worden, daß ſie ſich bis Dienstag auf eine beſtimmte Linie zurückzuziehen haben, der dann die Verbaudstruppen vorrücken. Man hoffe, bis 22. Juni die Provinz von den Auſſtändiſchen zu ſäubern.„Daily Telegraph“ ſchreibt, in maßgeben⸗ den Kreiſen ſehe man die Lage in Oberſchleſien, keines⸗ wegs zuverſichtlich an. Die gegenwärtige„Stille“ ſet die Ruhe vor dem Sturm. 1 5 1 Mom, 14. Kuni Nach einer Stefani-Meldung har dis zu der e e ee der Papſt in. eren 90 unruhigung über die Tätigkeit der„ in Palä⸗ ſtina Ausdruck verliehen. Er werde verſuchen, den ar⸗ men Bewohnern dieſes Landes Hilfe zu ſenden, aber ſeine Mittel ſeien beſchränkt. Er beklagt das Uebergewicht der Juden an den Heiligen Stätten der Chriſtenheit, er⸗ mahnt die Regierungen, bei dem Völkerbund Schritte zu kun, der die Regelung des engliſchen Mandats in Pa⸗ äſtina zu prüfen habe N Waſhington, 14. Juni. Das Reßräſentantenhaus hat mit 305 gegen 61 Stimmen die Entſchließung Por⸗ ter angenommen, die den Kriegszuſtand mit Deutſchland und Oeſterreich beendigt. beinen e der We,. Aus Nah und erl. „Karlsruhe, 15. Juni. Die Sammlung der D eut! ſchen Kinderhilfe im letzten Winter hat in Karls⸗ ruhe 266 220 Mark erbracht. Heidelberg, 15. Juni. Wie die„Heidelb. N. Nachr.“ (hören, hat der Rechnungsabſchluß des Kommunalver⸗ bands Heidelberg⸗Stadt für die Zeit ſeines Beſtehens einen Verluſt von etwa einer halben Million Marl ergeben. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß dieſer Betrag ſich um einige hunderttauſend Mark ermüßigt, wenn das Reich gewiſſe Rückzahlungen macht. 0 Neckarau, 15. Juni. Der Turnverein Altrip in der Pfalz wollte am Sonntag ſeine Fahnenweihe ab⸗ alten. Die Franzoſen erlaubten das Feſt nicht. Des⸗ halb kamen die Altriper Turner nach Neckarau und weihten hier ihre Fahne.. Mosbach, 15. Juni. Der Kreis feuerwehr tag für den Kreis Mosbach, verbunden mit 50jährigem Stif⸗ tungsfeſt und Fahnenweihe der Frei. Feuerwehr Grüns⸗ far findet am Sonntag, den 26. Juni, in Grüns⸗ feld. ſtatt. l Lauda, 15. Juni. Der Bauländer⸗Taubergründer Sängerbund hält am 3. Juli in Lauda einen Sänger⸗ tag ab, an dem 36 Vereine mit über 1100 Sängern ſich beteiligen werden. 5 a Raſtatt, 15. Juni. In der letzten Woche wurden durch Sprengungen bei einem Wegebau im Murgtal Felsſtücke auf die Starkſtromleitung geſchleudert und die Leitung dadurch unterbrochen, ſodaß induſtrielle und landw. Be⸗ triebe eine Zeitlang ohne Strom waren.“ N unterkeſſach(Amt Adelsheim), 15. Juni. Eine Verſammlung des badiſchen Molkereiverbands beſchloß, von der Buttererzeugung zur Friſchmilchlieferung über⸗ zugehen und mit der Stadt Mannheim deshalb zu derhan⸗ Nin(Den gleichen Beſchluß hat eine Verſammlung in orb gefaßt.) i 5 V Freiburg, 15. Juni. Das Reichsarbeitsminiſterium hat angeordnet, daß in dem Streit der oberbadi⸗ ſchen Textilinduſtrie, der durch die Nichtwieder⸗ aufnahme der Arbeit in zwei Fabriken ſich unerwartet verlängert hat, ein Schiedsgericht am 16. Juni zuſam⸗ mentrete. Man hofft, daß dadurch die angekündigte Ausſperrung aller Textilarbeiter vermieden werden kann. Wie berichtet, war am 8. d. Mts. auf dem Schloßberg ein Raubüberfall auf einen älteren Herrn begangen wor⸗ den. Als Täter wurde jetzt ein etwa 22 Jahre alter Student der Philologie aus Poſen namens Niemann verhaftet, der nach längerem Zögern ein Geſtändnis ab⸗ legte. o eßkirch, 15. Juni. In Anbetracht der Notlage vieler Kleinrentner und Witwen und andererſeits der reichlich vorhandenen Grünfütterung einigten ſich die Viehhalter, den Milchpreis auf 1.50 Mark zu belaſſen und keinen Aufſchlag vorzunehmen. f Elllerlei aus dem Elſaß. Der Straßburger„Re⸗ publikaner“ erhält eine Zuſchrift von 22 elſäſſiſchen Rekruten aus dem kleinen Garniſonsſtädtchen Bourg⸗en⸗ Breſſe, worin über ſchlechte Koſt und Unſauberkeit in den franzöſiſchen Kaſernen Klage geführt wird: Das Eſſen 88 N * Durch freinde Sch 8. Roman von Fritz Brentano. 59)(Nachdruck verboten.) „„Das iſt ja allerdings ſehr ſchlimm,— aber— mein Gott, Sie haben doch in dem großen Berlin ſo viele, Hilfsvereine und Wohltätigkeitsanſtalten, die jährlich Mil⸗ lionen verausgaben!“ N ö „Bleiben Sie mir nur mit denen vom Leibe! Die drauf zu laufen verſtehen— die profeſſionellen Bettel⸗ briefſchreiber, die leben einen guten Tag! Aber die ver⸗ ſchämte Armut, die beſſere Zeiten gehabt hat und ihr Elend noch zu verbergen ſucht, die bekommt von den den nicht einen Happen ab!“ „Ihr Geſpräch wurde durch Hulda Schwenke unter⸗ brochen, die unter die Tür des Tanzſaales trat, Frau Lenz zu ſich heranwinkte und ihr eine halbvolle Flaſche Champagner reichte.. „Hier, Lenzen“, ſagte ſie.„Glas is nich. Man immer aus die Pulle lutſchen! Der Olle von die Fränze is übrijens jut! So eener hat hier lange jefehlt!“ Sie eilte in den Saal zurück, während Frau Lenz einen tüchtigen Schluck aus der Flaſche nahm, und dieſe alsdann hinter dem Vorhang der Garderobe verſteckte. „Das erfriſcht“, ſprach ſie, ſich wieder zu dem Kurier endend.„Sagen Sie, Herr Bachmann, was iſt denn das für ein verrückter Dankee, den Sie da hierher ver⸗ ſchleppt haben? Kann wohl ſei genug loswerden?“ dſeine Moneten nicht ſchnell 11 e„Das ſollte ihm ſchwer fallen, Frau Lenz! Nicht zu machen! So nen Klotz Geld, wie der beſitzt, kriegt keiner ſo leicht klein!“ „ Deſto beſſer für ihn! Aber wahrſcheinlich auch ſo einer, der hier mit den Blauen ſchmeißt, und einem armen Teufel, der ihn um zwanzig Mark anpumpt, einen Jußtritt gibt. Die Sorte kenn' ich! ö „Na, ganz ſo ſchlimm iſt er nicht! Er gibt auch ſonſt was, und gibt viel! Hat ſchon manchem, der ihn zu nehmen verſtand, gründlich auf die Beine Keen Ein ſchneidiger Geſchäftsmann! Aber heute will er ſich mal wieder amüſieren. Scheint übrigens an die Richtige gekommen iſt unrein, nicht getocht und zun an Glnkendez Ge ierfle ch, harte Bohnen und faule Kar⸗ toffeln bilden unſere haupfſächlichſte Koſt, das Brot iſt trocken, hart und halb verfault. Morgens bekommt man Marmelade in Form von gekochten und gezuckerten Kartoffeln als Morgeneſſen hingeſtellt, 1 ö In Schlierbach(Oberelſaß) liegen ſeit dem Waffen⸗ ſtillſtand Gasgranaten, die nun entladen werden. Da dieſe Arbeit ohne jede Vorſichtsmaßregel und beſonders ohne Maske verrichtet wird, erkranften innerhalb weniger Tage eine große Anzahl Arbeiter an ſchwerer Gasver⸗ giftung.— Auch im Gemeindewald von Bennweier be⸗ finden ſich noch Maſſen von Gasmunition. 5 Der Vizepräſident des Straßburger Landgerichts Julius Levy iſt in Unterſuchung gezogen worden. Das be⸗ kannte ehemals in deutſchem ſitz befindliche Hotel „Rotes Haus“ in Straßburg war der Liquidation berfallen. Levy war früher Advokat und Bere im deutſchen Heer, nach dem Krieg Polizeiprüſident von Straßburg. Er erwarb mit einem Kaufmann zuſammen das Hotel für 1 250000 Mk., um es ſechs Monate ſpäter ſlür 2 Millionen Franken(damals 5¼% Mil⸗ lionen Mark) zu veräußern. Außerdem erhielt er eine wieden herausgab, als die Sache beim Gericht anhängig wurde. l Der 19 5 19 beim Wuchergericht und 5 Diſzt inargericht anhängig. 5 5 ö ö 25 M Ai i. E. beſtehen vier Liebhaber⸗ theater, die nur Stücke in elſäſſiſcher Mundart auf⸗ übren. Dieſe Theater ſind immer voll beſucht. Heidelberg, 14. Juni. Prof. Dr. med. Jaſpers hat den Ruf auf den Lehrſtuhl der Philoſophie in Greifs⸗ wald als Nachfolger von Joh. Rehmke abgelehnt, nun⸗ mehr wurde Prof. Jaſpers der Lehrſtuhl der Univerſität Kiel angeboten.. i„ Eberbach a. N., 14. Juni. Von einem Raubüber⸗ fall auf einen Eiſenbahnzug berichtet die„Eber⸗ bacher Ztg.“: Am Wan abend vor 10 Uhr be⸗ merkte das Lokomotivperſonal auf dem Bahnhof Kail⸗ bach, daß ein verdüchtiger Kerl auf der dem Stations⸗ gebäude abgekehrten Seſte dem Eilgüterwagen entſtieg. Er wurde ergriffen, entkam aber im aß e Plötz⸗ lich wurde von der Seite eine große Anzahl von Schüſſen auf den Zug abgegeben; 9 Kugeln trafen den Packwa en, ein Schaffner erlitt eine leichte Verletzung. Die Gen⸗ darmerie ſtreifte die Gegend ab, konnte aber von den Räubern keine Spur mehr finden. Der feſtgenommen Ge⸗ weſene hat im Handgemenge im Geſicht eine Schramme davongetragen. i„ Treſchklingen b. Sinsheim, 14. Juni. Frau J. Herter in Neuyork, eine geborene Treſchklingerin, hat in Neuyork die Summe von 28 200 Mark zur Wieder⸗ anſchaffung einer Kirchenglocke und zur Wieſerher⸗ ſtellung der Kirchenorgel geſammelt und unſerer Gemeinde überſandt. e e Lahr, 14. Juni. Ein Feldhüter ſtellte drei Leute, die auf einem Kirſchbaum auf der Gemarkung Kippen⸗ heim ſaßen. Als ſie auf ſeine Aufforderung nicht vom Baum herunterkamen, gab er aus ſeinem Gewehr einen Schuß gegen den Baum ab, der einen aus Lahr ge⸗ bürtigen Mann ſchwer verletzte. 18 45 Konſtanz, 14. Juni. Die von ihrem Ehemann ge⸗ trennt lebende Pauline Gerte, geb. Burkhardt aus Stuttgart war als Freifrau von Gemmingen in der Welt herumgezogen und hatte u. a. in Konſtanz und Markdorf vertrauensſelige Leute, die ſich auf die Be⸗ kanntſchaft mit der„Freifrau“ etwas einbildeten, um Beträge von 2100 und 18 000 Mk. beſchwindelt. Dem Bruder eines der geprellten, einem Bauernſohn aus Markdorf, hat ſie ſogar das Heiraten verſprochen. Aus der Heirat wurde aber nichts und die Hochſtaplerin ſitzt jetzt drei Monate im Gefängnis, worauf ſie ſich wegen ähnlicher Leiſtungen in Frankfurt und Stuttgart zu ver⸗ antworten haben wird. ee b zu ſein! Ein patentes Mädel! Ausgelaſſen wie der wie Aber nicht mehr ganz kapitelfeſt auf der Bruſt, E 99 0 J „Es ſcheint ſo! Schade um die Fränze! erwiderte dle arderobefrau.„Soll auch aus'ner verkrachten Familie fn Und gebildet iſt ſie; ſie redet, wenn ſie will, wie ein Buch. Sie war früher Büfettdame im Café Keck, und fiel da einem verbummelten Studenten in die Klauen, der jetzt vollſtändig unten durch iſt und ſie nicht mehr losläßt. ie hat'n paarmal verſucht, ſich wieder aufzurappeln, denn ſie mag ihn nicht mehr; aber der Lump zieht ſie immer wieder in den Sumpf zurück.“ ö Sie blickte nach der Tür des Saales. ö „Pſt“, flüſterte ſie,„da kommt ſie ſelbſt.“ i „Und ich muß mal nach meinem Auſtralier ſehen“, ſprach Bachmann, der eintretenden Fränze zunſckend,„Auf Wiederſehen, Frau Lenz! Auf Wiederſehen] Vielleicht mal in Japan, oder am 19 6 90. Er reichte ihr lachend die Hand. „Nee, nee“, ſprach ſie,„ich habe genug von der Reiſerei. Leben Sie wohl, Miſter Bachmann. Die Fränze hatte ſich während des Abſchiedes der beiden vor dem Spiegel zu ſchaffen gemacht; nach dem ö Weggang Bachmanns aber trat ſie haſtig an Frau Lenz heran und flüſterte ihr halblaut zu: „Lenzen, ich habe heute Glück gehabt. Der da drinnen— s iſt ein reicher Auſtralier— hat mir zwei ⸗ hundert Mark zugeſteckt.“ „Da gratuliere ich.“ i „Scharndorf hat es, gottlob, nicht geſehen. Ach, Frau denz, ich bin ſo glücklich— nun reicht es! Mit den drei⸗ zundertundzwanzig Mark, die ich mir zuſammenſparte— Sie haben doch das Geld hier?“ g „ Gewiß, ich hab' es“, antwortete Frau Lenz. i „Und mit den zweihundert von heute komme ich fort - cs war die höchſte Zeit, Fran deng! Ich batte daz döllenleben nicht länger ausgehalten. Geſtern hat er mich vieder geſchlagen— der— der—. Getreten bal x mich! „Das iſt ja ſchrecklich!“ ſprach empört e e— re f— N Handel Der elende Mende— ee wñte rau Lenz. mein an dem ein Schwweinefraß. Gratifikation von 50000 Franken, die er allerdings 1 ihm 1 50 kleuden 1 Gemeinderats ſitzung Geſtern nachmittag 5 Uhe fand eine Gemeinderatsſitzung ſtatt. Auf Veranlafſung der Bürgermelſterei war auch der Herr Kreisdirektor er⸗ ſchienen. Es war hauptſächlich darum zu tun, in der leld⸗ lichen Feldſchützenfrage die ſtreitenden Partelen einander näher zu bringen. Aus den Ausführungen des Herrn Kreis⸗ direktors war zu entnehmen, daß gegen die Wahl des Hanf nſchts einzuwenden geweſen wäre, wenn von den weiteren Intereſſenten keine Beſchwerden erhoben worden ſeien. Der Herr Kreisdirektor melnte, man möge Hanf einſtweilen noch im Dlenſt belaſſen, denn die Uebernahme der Polizei auf den Staat fände auf alle Polizeidlener doch keine An⸗ wendung. Die freiwerdenden Beamten könnten dann in den Feldſchützendlenſt übernommen werden. In der De⸗ batte, die manchmal heftig zum Austrag kam, hielt die Linke an ihrem bisher vertretenen Standpunkt feſt, während das Zentrum durch ſeinen Wortführer für Neuausſchrelben der Stelle votleren ließ. Die vorgenommene Abſtimmung ergab 7 Stimmen gegen das Ausſchreiben(die geſamte Linke, Herr Fetſch fehlte) und 11 Stimmen für das Aus⸗ ſchreiben.(Herr Gemeinderat Lammer fehlte.) Die Stelle wird ſowohl hier als auch in den Vakanzenliſten ausge⸗ ſchrieben, damit der geſetzlichen Form entſprochen iſt. Herr G.⸗R. Mich. Hofmann machte am Schluſſe nochmals längere Ausführungen und meinte, daß die Feld⸗ ſchützenfrage, die er als„Moglerei“ bezeichnete, für ihn und die Linke noch nicht erledigt ſei. ö machte die Kollegiumsmitglieder auf ihre Pflichten noch⸗ mals aufmerkſam und verabſchiedete ſich dann von jedem einzelnen Herrn. Der Herr Bürgermeiſter ſtellte dann dle Frage, ob die Herren noch zur weiteren Tagung berelt ſelen. Dies wurde bejaht. Als 1. Punkt wurde eine Ein⸗ gabe der Großallmendierten verhandelt. Dieſe verlangen eine höhere Wiriſchaftsbeihilfe, als ſolche vom Gemeinde⸗ rat genehmigt wurde. In der Debatte kam man dahln, daß man für das Wieſenlos anſtatt 100 Mk. jetzt 150 Mk. und für die Krottenwieſe anſtatt 50 Mk. jetzt 100 Mk. be⸗ willigte.— 2. Ernennung elner Kommiſſion für die Ernte⸗ flächenerhebung. Es werden beſtimmt die Herren Ignatz Riehl, Val. Wunderle 1. und Georg Hoock 10.— 3. Abgabe von Waldſtreu. Die Forſtbehörde iſt der Anſicht, daß die Waldbeſtände geſchont werden müßten, da eine Freigahe des Streumachens den Wald ruinieren würde.— 4. Ex⸗ höhung der Bauholzrente. Der Gemeinderat erhält von einem Schreiben der Forſtbehörde Kenntnis und beſchließt, die Angelegenheit bei der Forſt⸗ und Kameralverwaltung weiter zu verfolgen.— 5. Neuorientierung der Allmend. Die diesbezüglichen Vorarbeiten ſind im Gange. Um mit den intereſſierten Ortsbürgern eine Ausſprache herbeizuführeßt, ſchlägt der Herr Bürgermeiſter vor, eine öffentliche Bürger⸗ verſammlung abzuhalten. Die Debatte hierüber war ſehr lebhaft. Feſtgeſtellt kann werden daß ſich im Gemeinde⸗ rat eine Mehrheit findet, die im Elnvernehmen mit den Großallmendierten eine Regelung zugunſten der jüngere Ortsbürger herbeiführen wird. Es wird die Anſicht ver⸗ treten, daß jeder Allmend 2—3 Aecker entnommen werden ſollen, ſodaß den Bürgern vom 32. oder 34. Lebensjahr ab ein Acker zugeteilt werden kann. Von der öffentlichen Ver⸗ ſammlung will der Gemeinderat noch abſehen und die Ver⸗ tellungskommifflon vorerſt nochmal tagen laſſen. In der Diskuſſton wurden über die Neuorientierung recht intereſ⸗ ſante Angaben gemacht. Wir kommen in der nächſten Nummer eingehender darauf zurück.— 6. Vorlagswelſe Hergabe von Geldern aus der Gemeindekaſſe an den Kommunalverband für Warenbezug der Kleinhändler lehnt der Gemeinderat ab.— 7. Ein Geſuch um Ueberlaſſung des Grasſamens, der ſich aus Flächen des Gemeindewaldes ergibt, wird ab⸗ gelehnt.— 8. Mähen des Heugraſes für die Gemeinde. Die Arbeit ſoll nicht nach vollzogener Verſteigerung, ſon⸗ dern an Erwerbsloſe vergeben werden.(Hierauf folgte die nichtöffentliche Sitzung.) f .—— mich— im Geſängms ſaße er— oh, ich roume „Na, Fräulein Fränze, regen Sie ſich doch nicht ſo ſehr auf! Ich begreife nur nicht, daß Sie ſich ſo lange bon dem Menſchen quälen ließen und ihm nicht längſt den Laufpaß gaben. Aber ſo ſeid ihr alle! Ihr müßt eben ſo'n Anhängſel haben, und könntet doch ſo gut für euch allein leben!“ f 1 Das Mädchen blickte düſter zu Boden, dann ſprach es er: a. „Für uns allein, das iſt es ja eben! Das verfluchte Allein! Wenn ihr anderen allein für euch lebt, ſo iſt das elwas— etwas— mein Gott, ihr ſeid ja gar nicht allein! Ihr habt Freunde— Bekaunte— k Familien und habt immer jemand, der euch liebt, den ihr lieben könnt!“ K f Na— ja——7 „Aber ſo eine wie ich, die hat eben niemand um ſich, der's gut mit ihr meint! Rur Kreaturen, die uns aus⸗ rauben— für die wir nur vorhanden ſind, um ihnen jede Handreichung— jedes verlogene, freundliche Wort— 0 gute Miene zu bezahlen— was ſie aber nicht ab⸗ ält, hinter unſerem Rücken ſo ſchlecht wie immer möglich von uns zu reden. Aber, Frau Lenz, jeder Menſch, ſelbſt 5 e Weſen haben, das ihn liebt— und wir erſt recht- „Ja— ja— das begreif' ich!“ ſprach nachdenklich Frau Lenz. ö Das Mädchen fuhr in ſteigender Erregung fort: „Und da hängt man ſich nun an ſo einen, und iſt ſchon glücklich, weil er ſich offen zu uns bekennt und uns ſagt, daß er uns liebt und nicht von uns laſſen will— und redet ſich ein, daß alles wahr ſel— und klammert ſich an den Gedanken, daß man eine Seele gefunden hat, die uns— uns ganz allein gehört— und ſieht nicht die Lüge und den Betrug— 1 1 7 daß uns ja gar kein Mann, der nur nen Funken Ehre im Leibe hat, 10 05 kann, und uns nur die gemeinſame Schande notdii 5 zuſammenhält— läßt ſich treten und ſchlagen und ſt wieder die Liebeskomödie von ſolch einem Schuft 1— ſpielen, 55 1 Geldes willen tut— auftel 4 vil 12 ehr! Ich will nicht! 7 Der Herr Kreisdirektor Win end veranſta uhr auf der Windeck bel Weinheim eine große vaterlän⸗ diſche Kundgebung, die unter Teilnahme aller Mitglieder der deulſch⸗demokr. Partel in der ganzen Umgegend ſich zu elnem machtvollen Bekenntnis zum einigen deutſchen Vater⸗ and geſtalten ſoll. Als Redner ſind gewonnen: Reichs⸗ luſtizminlſter Schiffer, Präſident des Landesamts für das Bildungsweſen Dr. Strecke r⸗Darmſtadt und der Vorſitzende des Reichsbundes deutſch⸗demokr. Jugend, Lan dahl⸗Hamburg. Die Kundgebung findet bei jeder Witteung ſtatt, da für den Fall, daß Regen eintritt, dle Turnhalle des Gymnaſtums bereitgehalten wird. Die Ab⸗ fahrt der Viernheimer Parteifreunde erfolgt mit der Staats⸗ bahn um 2,16 Uhr bezw. mit der Elektriſchen um 2 13 Uhr. Zum 30⸗jährigen Stiftungsfeſt der Sozialdemo⸗ kratiſchen Partei Heppenheim am 19. Juni 1921. Eine machtvolle Kundgebung, ein großes Volksfeſt, wird die Erinnerungsfeier des 30jährigen Beſtehens der ſozialdem. Partei Heppenheims werden. Auf den Höhen der Burgruine Starkenburg bel Heppenhelm, von der aus man einen gewaltigen Ausblick nach alleu Hlmmels⸗ richtungen, bis nach Mannheim, Worms und bereits nach Darmſtadt ſowohl, als auch in die Täler des ſchönen Oden⸗ waldes hat und deſſen Berghügel überſehen kann, wird die ſozialdem. Partei und deren Freunde aus der näheren und weiteren Umgebung den großen Gedenktag begehen. Vor⸗ ausſichtlich wird durch den Mund des großen Redners, Ge⸗ noſſe Oberbürgermeiſter Scheidemann aus Kaſſel, die ſoztaldem. Partei nicht nur von Heppenheim einen kurzen Rückblick auf ihr Werden und die mühevolle und opferreiche Entwicklung der Partei werfen, die Lehren daraus zlehen und mit neuem Mut und mit froher Zuverſicht der Zukunft entgegenſehen. Nicht überall war der Boden für den So⸗ ziallsmus ſo ſteing wie gerade in Heppenheim; aber es regt ſich der Wille zum Aufſtleg und zur Erkenntnis. Auch da wird das Licht des Sozialismus mit der Zeit das Dunkel durchdringen und die Ketten der ſchwarzen Mächte zerſprengen. Freiheit im Geiſte, edler Gemeinſinn, brüder⸗ liches Handeln, kurz: Sozialismus der Menſchlichkeit ſind die wirklichen Zlele der größten aller, der ſozialdem Partei! Ueber 60 Vereine haben ihre Beteiligung an dem Feſte zu⸗ geſagt. Die Spitzen der Behörden in Darmſtadt ſind ein⸗ geladen, die Landes⸗ und Bezirksorganiſatlonen werden ver⸗ treten ſein. Für Erfriſchung, Getränke und Speiſen iſt in ausgibiger Weiſe geſorgt. Der Ortsverein Vlernheim be⸗ telligt ſich ebenfalls an dieſer Feier und es it dles laut Beſprechung im Vorſtand als Familienausflug gedacht. Wir erſuchen daher unſere Mitglieder, ſich recht zahlrelch zu be⸗ teiligen. Abfahrt am nächſten Sonntag nachm. 1.12 Uhr mit der Elektriſchen. Sch. Achtung, Mieter! Hier ſoll eine Mieterver⸗ einigung ins Leben gerufen werden. Die Gründungs⸗Ber⸗ ſammlung findet morgen Freitag Abend im Gaſthaus zum Storchen ſtatt. Siehe Inſerat FTF.— ükſch⸗demokratiſcher Junk, nachm. 3 Die feindliche Hungerblokade während und nach dem Krlege, die Teuerung und Not der letzten Jahre haben dem deutſchen Volke furchtbare Opfer an Leben und Lebenskraft gekoftet. Beſonders bet den Kindern zeigen ſich ſehr be⸗ denkliche Erſcheinungen von Schwächen und Leiden. Auf den Kindern ruht aber die Zukunft unſeres Vaterlandes. Wollen wir unſer Volk erretten vom Untergang und zum Aufbau des Vaterlandes beitragen, ſo müſſen wir vor allen Dingen mithelfen an der Erſtarkung und Kräftigung des kommenden Geſchlechtes. Um den kränklichen und unterernährten Kindern Hilfe zu bringen, iſt bis jetzt manches geſchehen, aber es reicht bei Weltem nicht aus, um durchgreifend helfen zu können. Es fehlt vor allen Dingen an Geld. Deshalb iſt zur Oinderung des Kinderelendes in den einzelnen Teilen des Reiches eine allgemeine Sammlung bereits durchgeführt worden. So ſind auch in den beſetzten Kteiſen und Städten unſeres engeren Vaterlandes trotz der erſchwerenden Umſtände berelts große Beträge geſammelt wordeu. Nun hat ſich ein Landesausſchuß für Heſſen gebildet, zur Durchführung einer Kinderhilfeſammlung im ganzen Lande, die in der Woche vom 19. bis 26. Junt eine allgemeine Sammlung an allen Orten des Landes durchführen wird. Auch bei uns im Kreiſe iſt ein derarliger Ausſchuß zuſammengetreten. In den Gemeinden wird die Sammlung durch beſondere Ortsnusſchüſſe geleitet. a In unſerem Kreiſe iſt die Zahl hilfsbedürftiger Kinder, die au Scrophuloſe, Tuberkuloſe, an Unterernährung mit allen ihreu Folgeerſcheinungen leiden, eine außerordentlich große. Nur Wenigen konnte bis jetzt geholfen werden, Zweck der Sammlung in der Kinderhilfswoche iſt, das im Kreiſe geſammelte Geld für die Kinder des Kreiſes zu verwenden. Die geſammelten Beträge werden nach Möglichkeir in erſter Linie den Kindern der eigenen Ge⸗ meinde zu Gute kommen. Gleichzeitig iſt dafür Sorge ge⸗ tragen, daß bei der Verwendung der Gelder alle betelligten Kreiſe, insbeſondere unſere Mütter mitwirken werden. Wir rufen alle zur kräftigen Beteiligung an dieſem edlen, menſchenfreundlichen, vater⸗ ländiſchen Werle auf. Jeder gebe nach ſeinem beſten Können und trage damit bei, dem Elend zu ſteuern, den Kindern zu helfen, um damit an 5270 Wiederaufbau des Vaterlandes mitzuar⸗ eiten. Belträge können auf das Konto der Kreiskaſſe Heppen⸗ heim bei dem Poſtſcheckamt Frankfurt a. M. Nr. 6949 unter der Bezeichnung„Kinderhilfe“ eingezahlt werden. Heppenheim, den 9. Juni 1921. Her Kreisausſchuß zur Durchführung der Kinderhilfe zu Heppenheim Oberſekretär Alter, Viernheim. Frau Prof. Barth, Wlm⸗ pfen. Frau Geh. Schulrat Dr. Baur, Heppenheim. Frau Dekan Bernbeck zu Hirſchhorn. Rektor Chrlſt zu Heppen⸗ heim. Kaufmann Dobel, Teilhaber der Fa. Andre und Eernandt, Hirſchhorn a. N. Oberſekretär Eckhardt zu Heppen⸗ heim. Frl. Magd. Engel, Kreispflegerin zu Heppenheim. Lehrer Falls, Mitglied des Kreisausſchuſſes, Krumbach. Frau San.⸗Rat Dr. Ferrark zu Heppenheim. Salinendirektor Frick in Wimpfen. Oberpoſtmeiſter Freiſens, Mitglied des Kreisausſchuſſes, Heppenheim. Allgem. Deuiſcher Gewerk⸗ ſchaftsbund, Ortsgruppe Heppenheim. Reg.⸗Aſſ. Dr. Gros⸗ holz zu Heppenheim. Med.⸗Rat Dr. Heid zu Heppenheim. Jean Heid, Vorſitzender der landw. Vereinigung Waldmichel⸗ bach. Bürgermeiſter Jakob zu Birkenau. Pfarrer Jakob zu Unter⸗Schönmattenwag. Zigarrenſabrikant Jakob zu Viernheim. Schulrat Judlth, Heppenheim. Kreisausſchuß⸗ mitglied Karcher, Heppenheim. Geometer 1. Kl. Kautz⸗ mann, Heppenheim, Vorſitzender der Kreisgruppe des Reſchs⸗ bundes der Kriegsbeſchädigten und Krlegshinterbliebenen Heppenheim. Kreisausſchußmitglled Kiuchner zu Viern⸗ heim. Direktor König zu Neckar⸗Steinach. Bürgermeiſſter Lamberth zu Viernheim. Sanitätsrat Dr. Lindenborn zu Fürth. Rektor Mayr, Viernheim. Geiſtl. Rat Dekan Miſchler, Heppenheim. Lehrer Pfeiffer, Birkenau. Krels⸗ direktor Pfeiffer, Heppenheim. Pfarrer Rehwald, Heppen⸗ heim. Granttwerksbeſitzer Reinmuth, Vorſitzender der Orts⸗ krankenkaſſe Heppenheim. Landwirt Rohr, Borſitzender des Heſſ. Vauernverelns des Kreiſes Heppenheim und Kreisaus⸗ ſchußmitglied in Ober⸗Abtſteinach. Pfarrer Roos, Viern⸗ helm. Gemeinderechner Schmitt, Rimbach. Bürgermeiſter Sailer, Wimpfen. Frl. Barbara Schader, Zigarrenarbeite⸗ rin in Heppenheim. Bürgermeiſter Schäſer, Rimbach. Bür⸗ germeiſter Schmitt, Neckar⸗Steinach. Frl. Marg. Schmitt, Lehrerin, Heppenhelm. Direktor der landw. Winterſchule Heppenheim, Dr. Schül, Heppenheim. Bürgermetlſter Stein, Kreisausſchußmitglied zu Waldmichelbach. Kkeiskaſſerechner Stein, Heppenhelm. Schriftſetzer Welmar zu Heppenheim. Bürgermeiſter Wiegand zu Heppenheim. Dr. Winkler, prakt. Arzt in Waldmichelbach. Frau Eva Witzleb in Hep⸗ penheim. Schloſſermeeſter Webern in Rimbach. Dekan Wolf in Viernheim. Kreispflegerin Frl. Jenny Zießmer zu Fürth. Ludwig Jakob Zimmermann, Fabrikarbeiter in Walomichelbach. i *Säugliungsfürſorge im Kreiſe Heppenheim. Auf die in den schehen Orten des% e Teil neu eingerichteten ärztl. Mutterberatungsſtellen wird hier beſonders hingewieſen. Die Mutterberatungsſtelle iſt eine Sprechſtunde in der die Mütter und Pflegemütter von Kindern bis zum vollendeten ten Lebensjahr koſtenlos Rat über Pflege und Ernährung ihrer Kinder holen können. Das Kind wird unterſucht um das geſundheitliche Befinden, den Ernährungszuſtand und dle Pflege feſtzuſtellen. Es wird auf einer genauen Kinderwage grwogen, damit von Sprechſtunde zu Sprechſtunde die Zu⸗ oder Abnahme des Kindes feſtgeſtellt werden kann. Eine Mutter die Gelegen⸗ hat, ſich jederzeit koſtenlos ſachgemäßen Rat einzuholen, wird mit größerer Sicherheit und Freude die ſchwierige Aufgabe, ein Kind geſund über die erſten Lebensjahre zu bringen, durchzuführen, Die Beratung in Viernheim findet jeden Dienstag Nachmittag von 3—4 Uhr im Rathaus ſtatt. Vor der Veratung hält die Kreis⸗ fürſorgerin Sprechſtunden ab, bei welcher werdende Mütter, Pflegefrauen uſw. alle Anliegen und Anfragen, die ſie im Intereſſe ihrer Kinder erörtern möchten, vorbringen können. 1 über Krüppel⸗ und Tuberkuloſefürſorge wird Auskunft erteilt. Gottesdienſt⸗Ordunug Am nächſten Sonntag iſt Generalkomunion der Jüng⸗ lingeſodalität. Beſtellte Aemter werden bes auf weiteres nicht mehr angenommen. In nächſter Woche beginnt bei den Engl. Fräul. ein Ein mach u. Kochkurs. Anmeldungen dazu werden heute und in dieſer Woche bei den Engl. Frl. entgegengenommen. Dieſe Ein⸗ richtungen werden der Gemeinde aufs Wärmſte empfohlen. Am nächßten Sonntag iſt gemeinſchaftliche heilige Kommunion der Schüler der Herren Lehrer Kalt und Llpp Eugen. Beicht für dieſelben iſt Samstag um 2 Uhr. eee — ommt in. 2 l e bc auf Amſicher Tel. Betr.: Feldſchützendienſt in der Gemeinde Viernheim. Nachdem das Miniſterium des Innern entſchieden hat, daß die Feldſchützenſtellen in unſerer Gemeinde zu ¼ den Militäranwär⸗ tern vorbehalten ſind, hat die Aufſichtsbehörde dle Beſtätigung und Verpflichtung des gewählten Martin Hanf 1. abgelehnt. Der Gemeinderat hat in ſeiner geſtrigen Sitzung beſchlofftn, die Fedlſchützenſtelle nochmals aufgrund der Beſtimmungen über die Be⸗ ſetzung derartiger Stellen öffentlich auszu⸗ ſchreiben. Wir fordern daher die Intereſſenten unſerer Gemeinde mit Friſt bis Freitag, den 24. ds. Mis. auf, ihre Bewerbung unter Beiſchluß von Militärpapleren und eines ſelbſtgeſchriebenen Lebenslaufes bei uns einzureichen. Hierbei bemerken wir, daß vor⸗ weg Militäranwärter und Inhaber von An⸗ ſtellungs⸗ oder Zivllverſorgungsſcheinen Be⸗ rückſichtigung finden müſſen, Betr.: Feuerwehrübung am 19. Funt 1921. Sonntag, den 19. Juni morgens 6 Uhr findet bei jeder Witterung am Rathauſe eine gemeinſame Uebung der freiwilligen Wehr und der Pflicht⸗ mannſchaft ſtatt. Amentſchuldigtes 1 der Letzteren wird be⸗ raft. Betr.: Arbeitszeitverlängerung in den länd⸗ lichen handwerksmäßig betriebenen Wagnereien, Sattlereien, Schluſſerelen und Schmiedegeſchäfte zur Reparatur landwirtſchaſtlicher Maſchinen. Der Staatskommiſſar für die landwirt⸗ ſchaftliche Demobilmachung in Heſſen hat die jederzeit widerrufliche Genehmigung, dle nach der allgemeinen Landarbeiterordnung übliche a 04 von 9, 10 und 11 Stunden auch die ländlichen handwerksmäßig betrie⸗ benen Wagnerelen, Sattlereien, Schloſſereien und Schmtiedegeſchäfte bis ſpäteſtens 15. Oktober 1921 lediglich zur Reperatur landwirtſchaftl. Maſchinen u. Geräte auszudehnen, erteilt. Vorausgeſetzt wird die Zuſtimmung der großjährigen Arbeiter. Be⸗ ginn ber Arbeitszeit nicht vor 6 Uhr vor⸗ Den Arbeitnehmern iſt während dieſer verlängerten Arbeitszeit eine einſtündige Mittagspauſe von und je eine halbſtündige Frühſtücks⸗ und Vefperpauſe zu gewähren, ſofern nicht tarifliche oder im Einvernehmen mit dem Arbeitsausſchuß nicht anders be⸗ ſtimmt iſt, N Die Genehmigung erſtreckt ſich nicht auf jugendliche Arbeiter(unter 16 Jahren). Eine Abſchrift dieſer Erlaubnis iſt an einer allen Arbeitnehmern zugänglichen Stelle des Betriebes auszuhängen. Heppenheim, den 14. Juni 1921. Heſſ. Kreisamt Heppenhei n. J. V. Hammann. Betr. Förderung des Obſtbaues; hier ge⸗ meinſamer Bezug von Inſektenfang⸗ gürteln. f Wenn auch die Obſternteausſichten z. Zeit nicht beſonders günſtig ſind, ſo muß doch damit gerechnet werden, daß die Obſtmade in dieſem Sommer wieder ſtark auftreten und einen großen Teil der Früchte zerſtören wird Es iſt daher dringend notwendig, daß ſich alle Obſtzüchter zum gemeinſamen Kampf gegen dleſen Schädling zuſammenſchlleßen, denn nur auf dleſem Wege iſt ein Erfolg zu erztelen. Da ſich das Anlegen des Inſektenfang⸗ gürtels recht gut bewährt hat, beabſichtigt der Kreisobſtbauverein in dieſem Jahre wieder einen gemeinſamen Bezug von Inſektenfang⸗ gürteln in die Wege zu leiten. Wir richten an alle Mitglieder des Kreſs⸗ obſtbauvetein und ſonſtige Intereſſenten des Obſtbaues die dringende Bitte, Fanggürtel zu beſtellen und an alle tragenden Obſtbäume: Zwetſchen, Pflaumen, Reineklauden, Mirabellen. Quitten, Aepfel und Birnen— gleichviel ob Hochſtamm, Halbhochſtamm, oder Zwergbaum — anzulegen. Obſtbäume die keine Früchte angeſetzt haben, erhalten keine Gürtel. Beſtellungen können direkt bei uns, beim Vorſtand der betreffenden Ortsgruppe des Kreisobſtbauvereins oder bet der zuſtändigen Bürgermeiſterei bis ſpäteſtens zum 1. Juli gemacht werden. In den letzten Jahren konnte gegen die Obſimade die uns oft bis zu zwei Drittel unſerer Obſternte zerſtörte oder minderwertig machte, wenig oder garnichts unternommen werden. Jeder Obſtzüchter dürfte daher über⸗ zeugt ſein, daß gegen dieſen Schädiger nun⸗ mehr mit allen Mitteln vorgegangen werden muß. Die Obſtmade iſt weit gefährlicher als die Blutlaus. Wenn auch die Preiſe für Inſektenfang⸗ gürtel recht hoch ſind, ſo werden wir dennoch verſuchen— ſofern größere Meugen beſtellt werden— ſolche zu annehmbaren Preiſen zu bekommen. Der genaue Preis kann heute noch nicht angegeben werden. Der bohen Verſand⸗ und Verpackungskoſten wegen, dürfte es ſich empfehlen, die Gürtel ſpäter in Mörlenbach mitnehmen oder abholen zu laſſen. Heppenheim, den 2. Juni 1921. Der Vorſitzende des Kreisobſtbauvereins. Pfeifer. Beſtellungen für Inſektenfanggürtel nehmen wir bis 1. Juli in Zimmer Nr. 23 entgegen. N Betr.: Vertellung von Auslandsmehl an die brotverſorgungsberechtigte Bevölkerung hier für die Zeit vom 16. Mai 1921 bis 15. Juli 1921. In den nächſteu Tagen werden für z wei Monate auf den Kopf der brotverſorgungs⸗ berechtigten Bevölkerung 1600 Gramm — en. Der Preis für 1 Pfund beträgt 3,60 Mk. Die Ausgabe erfolgt gegen beſondere Marken bei den von den Vürgermeiſtereien bekannt zu gebenden Geſchäften. Die Marken u. U der Kochmehlkarken haben Gültigkeit. Die Abgabe ohne Marken iſt ſtrafbar. Auch werden wir gegebenenfalls den Kleinhändler von dem ferneren Warenbezug ausſchließen. Die Verkaufsſtellen haben wegen Rlückliefe⸗ rung der Marken bei den Bürgermeiſtereie Anweiſung einzuholen und entſprechend z verfahren. Heppenheim, den 10. Juni 1921. Heſſ, Kreisamt Heppenheim. Pfeiffer Vorſtehende Bekanntmachung brlugen wir zur allgemeinen Kenntnis i Wegen Rücklieferung der leeren Säcke und Ablieferung der Marken ergest an die Bäcker und Mehlhändler beſondere Aufforde⸗ rung. Viernheim, den 14. Juni 1921. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Stahlhacken, Gartenhäckchen, Rechen in Holz und Eiſen, Spaten, Schaufeln, echte Gußſtahl⸗Dunggabeln, m. Eſchenſtiel, Kärfte, Dezimalwagen und Gewichte empfiehlt billigſt N J. Wunderle. — Fl er- Jos. Ringhof, bene Viernheim Moltkeſtraße Empfehle fortwährend la. Flaschenbier beſter Branart an Wiederverkäufer, aus den bekannten Brauereien Kulmbach, Spaten⸗ und Engelsbrän.