und Tante Frau 0 ige. Gott dem Allmächtigen hat es in seinem unerforschlichen Ratschlusse gefallen, gestern morgen 8 Uhr unsere liebe, herzensgute, treubesorgte und unvergessliebe Mutter, Jrossmutter, Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin Maria geb. Hoock nach langem, schwerem, mit grosser Geduld ertragenen Leiden, versehen mit den heiligen Sterbesakramenten, im Alter von 74 Jahren zu sich in die Ewigkeit abzurufen. Michael Butsch Wu. Um stille Teilnahme und ein Gebet für die teute Verstorbene bitten Viernheim, den 20. Juni 1921. Die tieftrauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet heute Dienstag, den 21. Juni, nachmittags 6 Uhr vom Trauerhause, Wasserstrasse 15, aus statt. Geſchüfts⸗Eröffnung und N Empfehlung. Nr. 38, ein Der titl. Einwohnerſchaft zur gefl. Kenntnis, daß ich in meinem Hauſe, Ecke Wald⸗ und Waſſerſtraße Schuh-eschä eröffnet habe. zum Verkauf.“ In meinem Lager kommen alle gewünſchten Schuhwaren Um geneigten Zuſpruch höflichſt bittend, zeichnet Hochachtend pater Schmitt 7. Schuhwarenlager und Reparaturwerkfſtätte. SGG Achtung Moher Vertaal 8 Schlsfzimmer- und Küchen⸗EInrichtungen, fertige 8 Felerbetten, pr. Bettbarchent 9 ung Federn preiswert, ſowie Einzelne Möbel ö auch Auswahl in: Handtaſchen, Geldſcheintaſchen Beſuchstaſchen(nur echt Leder) Gekaufte Möbel werden frei ins Haus gellefert. Stäckler Weinheim Hauptstr. 91 Flaschenbler- Jos. Ringhof, bepol Viernheim Moltkeſtraße Empfehle fortwährend g la. Flaschenbier beſter Brauart an Wiederverkääufer, aus den bekannten Brauereſen Kulmbich, Spaten⸗ Win e e en, U Ruf's Spezialitäten zur Her⸗ ſtellung eines guten Ge⸗ tränkes ſind weltbekannt. Ruf's Heidelbeeren mit Zutaten zu 50 Liter Mk. 21.50 FFF) %% Mit Süßſtoff koſten die 100 Liter Mk. 6.— mehr Ruf's Kunſtmoſtanſatz m. Heidelbeerzuſatz u. Süßſtoff Flaſchen zu 100 Liter Mk. 43 Flaſchen zu 50 Liter Mk 28 Ruf's Kunſtmoſtauſatz m. Heldelbeerzuſatz ohne Silßſtoff Flaſchen zu 100 Liter Mk. 40.— Flaſchen zu 50 Liter Mk. 20.— Rufina Ruf's getrocknete Aepfel mit Zutaten Pakete zu 100 Liter Mk. 42.50 50 Liter 21.5 Mit Süßſtoff koſten dieſe Pakete Mk. 6.— mehr. Laſſen Sie ſich eine Bro⸗ ſchüre über meine Spe⸗ zialitäten kommen. Viele Anerkeunungen. Hobeft Ruf, Ettlingen 8 Heidelbeer⸗Verſand. Ein ſtar kes Einleg⸗ k. Pakete 11 5 Schwein billig zu verkaufen. Lupwigſtr 21. 9 1 Glasſchrauk mit Neal für Ladeneir richtung, wegen Platzmangel billig zu verkaufen Bon wem, ſagt die Exped d Blattes Ein wachſamer e 7 5 1 Hof 5 Hun zu verkaufen. Von wem, ſagt die Exped. d. Bl. demjenigen, der mir den Spitzbuben nam⸗ haft machen kann, welcher am letzten Sonntag Vormittag zwiſch. 11 u. ½12 Uhr 3 junge Gänschen aus meinem Hofe in der Lache geſtohlen at. Ludwig Merle 2. Eine neue ſchöne Schlafzimmer Einrichtung zu verkaufen. Schumann, Holzſtr. 18. eee eee Frllch eingstroſſen fſt. Suppen⸗ u. Ge⸗ müſenudeln Pfd. 7.50. Maccaroni Pfd 8.—, pr. Speiſehaferflocken, Pfd. 2.75, fſt. Tafel⸗ 6[Lir. 14.—, Backöl 12.—, fſt. Aprikoſen⸗ und Pflaumenmarme⸗ lade, Apfelg elee, ferner ſtets friſche Süßmar⸗ garine Pfd 9 50 und nene tal. Zwiebeln Pfd. 1.50 Mk. Mich. Herſchel. 2 Futter⸗ Krippen je 2 Meter lang, bll⸗ lig zu verkaufen. Kaufe ferner Lum; pen und Alteiſen zum Tagespreis. Althändler Schmitt, Heddesheim. e Gegr. 1907 S Sonntag, den 26. Juni, nachm. 3 Uhr ab Grosses lieger⸗. Straßenrennen verbunden mit Waldfeſt und Tanzunterhaltung. Ziel u. Start: Lorſcherſtraße(früherer Waldfeſtplatz) F d Zuſammenkunft der Rennfahrer und Brudervereine nach⸗ mittags 2 Uhr im Lokal zur Eintracht; 2,30 Uhr Abfahrt mit Muſik nach dem Feſtplatz; daſelbſt Beginn der Rennen anſchlleßend Konzert und Tanz 55 Eintritt zum Feſt⸗ u. Startplatz 2 Mark (pro Perſon) Für Speiſe und Getränke iſt beſtens Sorge getragen— Zu reckt zahlreichem Beſuche ladet ein Der Vorſtand. NiB Samstag Abend halb eg Uhr Mitglieder⸗Verſammlung Viernheim, Ra FF amilien in vornehmster Ausführung zu mässigen Preisen. innerhalb 24 Stunden. Atelier ist täglich geöffnet. H. Oesen Aufnahmen Pass- Bilder Das Photogr. Atelier, ausstr. Platz Schikora. e FRO TEAAEx CAE G A. a HAluit- fil EEON Offeriere: Trockenſchnitzel, n la. Weizenkleie Letztere wird auch pfundweiſe ausgewogen Johannes Adler 9. Hafermelaſſe, und Bezug u. Abſatz landw. Bedarfsartikel Empfeh mich zum Prozeßführen beim Amtsgericht Lampertheim, insbeſondere in Anfertigung von Verträgen, Geſuchen und Anträgen jeglicher Art, ſowie in Fertigung von Verzeichniſſen, über den Beſtand des„Eingebrachten Gutes“, bei Eheſchließungen ohne Errichtung eines Ehevertrages, gemäß 81372 B. G B. in Entwürfen zu„gemeinſchaftlichen Teſta⸗ menten“ von Eheleuten. Rechtskonſulent O. Schüfer, Mannheimer Straße 11. 4 Felnſte Süßrahm⸗Tafel⸗ butter ½ Pfd. 12,50 Mk., friſche ſchmere Landeier Stck. 1.60 fſt Tafelöl Ltr. 14 ſſt. Backöl Ltr. 13.— fſt. weiße Gemſe⸗ u. deunudeln Pfd. 50, Ital Stangen⸗ maccaroni Pfd. 8. Tafeleeis Pfd. 2.80 und 3.50 Mk., feinſten weißen Gries Pfd. 280, prima Hafer⸗ flocken Pfd. 2.50, ſſt Pflaumenmar⸗ melade Pfd. 5.— Kunſthonig Pfd.⸗ Paket 4.70 und neue Ital. Zwiebeln Pfd. 1.80 Ml. friſch eingetroffen bei Mich. Ninghof Waſſerſtraße. Dfuckarbeiten ſchnell, ſauber, billig Drporeref Martin Täglich friſche Kirſchen, Spargel Stachel⸗ und Jo⸗ hannisbeeren ferner Himbeeren auf Beſtellang Gelbrüben und Wirſingkraut Crbſen, neue Zwiebel, Marme⸗ lade, prima Kulm⸗ bacher Mönchs hof und Großgerauer Flaſchenbier empfiehlt fortwährend Gg. Dewald, Steinſtraße. Extra ſtarke Leiter- Wagen beſtes Fobelkat, in allen Größen, zum billigſten Tagespreis zu verkaufen.(Erſatz⸗ telle und Reparaturen werden prompt erle⸗ digt bei akob Beyer. * Sommer⸗ Reps kauft jedes Quan⸗ tum, ſowie 16— 20 Zentner Stroh zu verkaufen. Rathausſtr. 92. Feinſte Güßrahm⸗Tafelbutter Pfd. 28 Mk, Süß⸗ rahmmargarine Pfd. 9, 10 und 12 Mark, Palmin⸗Tafel 11 Mk., la Schwelneſchmalz Pfd. 11 Mk., Spelſe⸗ feti Pfd. 10 Mk, la Tafelöl Ltr. 14 Mk. Repsöl Ltr. 13 Mk. Doppelſt.⸗Seife 250 g 2.40 Mk., la Badenia⸗ Seife Stück 2 20 Mk. Flammer⸗ und Sun⸗ lichtſelfe, Zwiebel und friſche Eier G9. M. Winkenbach. Empfehle: holländ. Le in ö! roh u. gekocht, prima geruchloſe Fußboden⸗ öle, Bernſtein⸗ und Spirktus⸗Fußboden⸗ lacke, ſämtliche ſtrelch⸗ fertige Oelfarben Möbellacke, Parkett⸗ wichſe uſw. zu bedeu⸗ tend herabgeſetzten Preiſen. 5 Adam Adler 7. Färberei Brehm Annahmestelle: Nikl. Reinhardt Alexanderstrasse 23. Möbel Schlaf zimmer Speisezimmer Küchen Bettstellen— Ma- tratzen, Nachttische Schränke, Vertikos Küchenschränke Bücherschränke Tische, Stühle etc. enorm billig M. Ohrenstein eee eee eee Jalob Schal 1. Manphelm 8 4. 2324 Telefon 8255. „ 0 1 1 8 5 5 175 1 Geſchäfts ⸗ Anzeiger III chetrt wöchentlich dreimal: dient Donnerstag u. Samstag Ben e 5 1 mon 5. mit Triͤgerlo N 1 1 1 1 5 Uuarin 255 5 S eee e weer Beilagen: Sonntagsblatt, Wanb⸗ kalender und Fahrplan. 2 8 U fortgeſetzt. 2 Fernſprecher Nr. 217 Amt Viernheim. M 70 0 5 Schriftleitung, Dru Donnerstag, den 23. Juni 1921 e eee eee, ee Lokal⸗Anzeigeblatt für Viernheim d. 2— eee der ereins. germeiſterei Viernheim Euthält alle amtlichen Bekauntmachungen det Behörden Viernheim und Umgebung. Inſerate finden in der Bürger-Zeitung wirkſamſte Verbreitung.— Für Wohnungsinſerate Ausnahme⸗Tarif ck und Verlag: Joh. Martin, Blernhelm, Rathausſtraße. Nuzelgenprelſe? Lokale Inſerate bis einſpaltigs Betib⸗ Beile e dan iet V. fe en im Tepttell/ Um. auswärts„1% Tewrungszuſchlag. Wellagen für 1000 Gpentplars 0 Mark. Bel t itreib dwühre l d 2 52 70 ichtbezahlung inner hal Mosates. —————— 2 2 Dabu. Poſtſcheckkonto Nr. 2157“ 9 Aghrg Amt Frankfurt a. M. 1 1. 00 lahr 6. h Reichstag. 1 e e, Berlin, 20. Juni. der Gareis⸗Fnterpellation wird CCC Abg. Vazille(Denatl. Vp.): Die Interpellation be⸗ ſchäftigt ſich mit einer Angelegenheit, deren Aufklä⸗ rung allein Sache der Polizei, der Staatsanwaltſchaft und der Gerichte, nicht aber Sache des Reichstags iſt. Was hat die Reichsregierung veranlaſſen können, dieſer Interpellation den Vorzug zu geben vor den Inter⸗ pellationen über Oberſchleſien und das beſetzte Rhein land? Das Ziel der Unabhänginen iſt die Diktatur des Proletariats. Auch dieſe Interpellation dient die⸗ ſem Ziel. Wie kommt man dazu, den Mord in Vert bindung zu bringen mit der Regierung Kahr, wei dieſe Regierung den ſtärkſten Widerſtand den proletarif ſchen Diktaturgelüſten entgegenſetzt? Sie regiert kei, neswegs gegen die Arbeiterſchaft. Das iſt im 20 Jahrhundert ausſichtslos. Abg. Bazille verwahrt ſich und die bayeriſche Regierung gegen den Vorwurf reak, tionärer Geſinnung. Wir wiſſen, daß der Staat dei Zukunft nur der ſoziale Staat ſein kann. Wir ver treten die wahre Demokratie.(Lachen links.) Wi wenden uns nicht gegen die lebendigen Gedanken des neuen Zeit, ſondern gegen die radikale Verzerrung Die Interpellanten zeigen kein Verſtändnis für die Gefühle derer, die in Deutſchlands Entwaffnung die größte Schmach erblicken. Wie können ſich die Unab! hängigen als Hüter der Verfaſſung aufſptelen, ſie, die Hochverräter des 9. November.(Gelächter links.) An. vielen Lachen erkennt man einen Narren. Die Inter; pellation dient nur politiſchen Zwecken. Das iſt nichts ungewöhnliches; aber ungewöhnlich iſt, daß ſich ein bürgerlich ⸗chriſtlicher Reichskanzler gefunden hat, der die Ziele einer Partei fördert, die den Umſturz des Staats und der Religion erſtrebt. Der Reichs⸗ kanzler hätte die Pflicht, die Verdächtigungen der In⸗ terpellation zurückzuweiſen. ſo tiefe Verbeugung vor der äußerſten Linken gemacht, daß er nach hinten ausſchlug und die Rechte mit unbe⸗ rechtigten Angriffen traf.(Große Heiterkeit.) Er hat in verſtärkter Weiſe einen Zuſammenhang zwiſchen dem Mord und meiner Partei konſtruiert, ohne den ge⸗ ringſten Beweis dafür beizubringen. Wenn der Reichs⸗ kanzler die Verwilderung der politiſchen Sitten be⸗ ſeitigen will, dann ſollte er im eigenen Haus anfangen. Der Reichskanzler hat kein Wort der Abwehr gefun⸗ Die Beſprechung zum deutſchnationalen Geſindel rechnete. Ludendorffs Namen wird noch nach Jahrtauſenden hell das Zwer⸗ gengeſchlecht ſeiner Widerſacher überſtrahlen.(Geläch⸗ ter links) Wenn der Reichskanzler die übliche Wir⸗ 0 den, als Abg. Unterleitner den General Ludendorſſß ö kung ſeiner Rede auf das Ausland nicht bedacht hat, ſo muß ich dieſe Wirkung hervorheben.(Gelächter links.) Die Zukunft unſeres Volks unter Führung die⸗ ſes Reichskanzlers kann man nicht wüſt genug an⸗ ſehen.(Beifall rechts, Gelächter links.) N. e Verlin, 20, Mai Schluß der Ausſprache über die Gareis⸗Jnterpella⸗ tion. 0 1 8 l 95 5 Gab. Schoch(dap) wendet ſich gegen das Gelächter alf der Linken. Mir iſt die heitere Stimmung auf der Linken nicht recht verſtändlich bei einer ſo ene Sache. Wir verurteilen den verwerflichen Mord. Wir verurteilen die in Bayern aufgekommene Methode, po⸗ litiſchen Gegnern nach Verſammlungen aufzulauern. Wir verurteilen es auch, daß in einem Teil der bayert⸗ ſchen nationalen Preſſe Töne laut werden, die die Staatsgutorität gefährden und einen Gegenſatz zwiſchen ſtord und Süd erzeugen können. Aber alles das iſt nur ein ſchwacher Abglanz ber terroriſtiſchen Handlungen von links, wie ſie in Rußland üblich ſind und von Leuten wie Däumig verteidigt werden. Ihre Preſſe (nach links gewendet) verherrlicht Hölz als National⸗ helden. Die Interpellation behauptet ohne den ge⸗ kingſten Beweis, daß der Mörder von monarchiſtiſcher Seite angeſtiftet worden ſei. Die Regierung und Po⸗ lizei hat alles zur Aufklärung getan. Die Behaup⸗ eine Mitſchuld der bayeriſchen Regierung e 1 Wir Bayern haben das 0 9 1 U ind nichts als Seifenblaſen. dröpte Jstebeſfe daran, daß der Mörder ſeiner Strafe nicht entgeht. Die fortgeſetzten Drohungen gegen Bay⸗ ern können die im Gang befindliche Entwaffnung nicht beſchleunigen. Die Einwohnerwehren ſind Ihnen(nach links gewandt) nur deshalb ein Dorn im Auge, weil Offiztere und Arbeiter dort Hand in Hand arbeiten. Die Mehrheit des bayeriſchen Volkes ſteht hinter Kahr: Die Rede des Reichskanzlers verrät nichts von der Sachlichkelt, die er zelbſt. nefordert bat. Ihr zweiter Statt deſſen hat er eine lebhafteſte den Mord an 0 fen, 906 der Täter bald ſeiner Strafe zugeführt werden kann. Bisher iſt noch des Mords erbracht. 97676777 Teil wäre nur verſtändlich, wenn der Mörder be⸗ reits geſtanden hätte, daß er von monarchiſtiſcher Seite gedungen worden ſei. der Reichskanzler bei der Politik der Sammlung nach links gar keinen und nach rechts einen ſcharfen Tren⸗ nungsſtrich mitten zwiſchen den bürgerlichen Parteien ziehen wolle. Solange der Mord nicht aufgeklärt iſt. liege vom Reichstag gar kein Anlaß vor, ſich mit Sie wird, wie der der Interpellation zu beſchäftigen. wie verfehlte Generalſtreik, ein Schlag ins Waſſer bleiben. Abg. Hamm(D. d. P.): 5 pellation im Reichstag kann in ihrer bisherigen Form dem Verhältnis Bayerns zum Reich kaum förderlich ſein. Der in Nacht und Nebel verübte feige Mord iſt ö nicht aufgeklärt. Da ziemt ſich Zurückhaltung und Schweigen. Wenn„Vorwärts“,„Freiheit“ und„Mün⸗ chener Poſt“ es ſo hinſtellen, als ſei feſtgeſtellt, daß der Mord von reaktionärer Seite verübt ſei, ſo iſt das eine Sünde wider die Gerechtigkeit. Weil auch die Arbeiter⸗ ſchaft geſehen hat, daß keine Beweiſe für den Verdacht eines politiſchen Mords vorhanden ſind, darum iſt der Generalſtreik geſcheitert. In Bayern iſt das Verlangen des Volks nach Ruhe und Ordnung ſehr verſtändlich, denn hier war die Revolution volksfremder und un⸗ würdiger als anderswo. Der Geiſt des„Völkiſchen Beobachters“ iſt durchaus unbayeriſch. Wir erſtreben die Verſöhnung. Aber was hat die Partei des Herrn Bazille für die Verſöhnung getan? Sie hat den Anti⸗ ſemitismus gefördert. Der mißglückte Generalſtreik war ein Anſto egen die Volksfreiheit der anderen und a. tſche Ba f ſtoß gege! fh beamtentag hielt an der Forderung eines Reichs⸗ gegen die Staatsordnung. Abg. Remmele(Komm.): Auf Bayern machen die Reichstagsverhandlungen gar keinen Eindruck. Auf die Mordbuben der Reaktion macht man den Eindruck nicht mit Reden, ſondern nur mit der realen Macht, die die Arbeiterklaſſe trägt. Dieſe Regierung trägt die Verantwortung für die Mordgier, die in Bayern zu ſo furchtbaren Folgen geführt hat. 5 Dr. Pfeiffer(3.): Meine Partei bedauert aufs 58 5 dem Abg. Gareis. Wir hof⸗ kein Beweis für die Anſtiftung Die bayeriſche Regierung wird den Mord aufzuklären haben und wir lehnen es ab, in ihre Befugniſſe einzugreifen. An der bayeriſchen Revolution waren viele landfremde Elemente beteiligt, aber an der ſächſiſchen Gegenrevolution ebenſo. Eben⸗ ſowenig wie in Berlin das Reich iſt, iſt München 99 bayeriſche Land. Der maßlos hetzeriſche Judenhaß, verbunden mit Wildweſtmanieren kann nicht den Zu⸗ ſtand herbeiführen, den wir notwendig brauchen, den Zuſtand der Verſöhnung.(Beifall.) Abg. Eiſenberger(Bayer. B. Bd.): Wenn nach dem Kapp⸗Putſch die Sozialdemokraten in die bayeriſche tie Anger öten wären, dann wäre wohl man⸗ ches anders gekommen. Bayern iſt noch nie ſo verun⸗ 0 1 wie jetzt. Dabei ſind wird Bayern doch uke Kerle.(Heiterkeit) Es waren immer Nichtbavern, bie uns in ſchlechten Ruf gebracht haben. So war es bei der Räterepublik, und auch die Einwohnerwehren ſind durch norddeutſche Reaktionäre verhundt ee Die Judenhetzer aus dem deutſch⸗nationalen Lager 10 wirklich ſehr gefährlich. Bei uns auf dem 0 80 e⸗ trachtet man die Einwohnerwehren als notwendigen Schutz gegen kommuniſtiſche Putſche. Wenn wir nun beim nächſten Putſch keine Waffen haben, ſo ſind daran die reaktionären norddeutſchen Säbelraßler ſchuld, die ſich in die Einwohnerwehr eingeniſtet haben. Abg. Soldmann(US P.) ſpricht der bayeriſchen Re⸗ gierung den guten Willen ab. Der ick it der Kahr⸗Regierung. Verſchärfung der Geſchäftsorduung. i Werlin, 21. Juni. Der Abg. Kahl(D. Vp.) hat folgenden Antrag für die Geſchäftsordnung des Reichs⸗ tags eingebracht: Ein Mitglied des Reichstags, das ſich den Anordnungen des Präſidenten trotz dreima⸗ liger Aufforderung widerſetzt, iſt unter Entziehung des Ausweiſes und der Aufwandsentſchädigung auf die Dauer von vier Wochen von dem Recht der Teil⸗ nahme an den Sitzungen und dem Betreten des Reichs⸗ tagsgebäudes ausgeſchloſſen. Neues vom Tage. Moeichskabinettsrat über Oberſchleſten. Jerlin, 21. Juni. Das Reichskabinett hat geſteru über die Lage in Oberſchleſien beraten. Später beſpeach ſich kanzler mit den Parteiführern über die ere „ Es macht den Eindruck, als ob Die Beratung der Inter⸗ Redner fordert den tariſvertrags für die Bankbeamten feſt. Baden.) 2300 Gemeindevertretern und Politikern aus Baden, Württemberg und Hohenzollern beſucht war, wurde über den Zuſammenſchluß dieſer Länder zu einem ſüd⸗ weſtdeutſchen Großſtaat verhandelt. Profeſſor Endreß-Mannheim, Miniſter a. D. trich⸗Karlsruhe und Geheimrat Rebmann⸗Karlsruhe Sie lehnten den Zuſammenſchluß von Württemberg und Baden aus politiſchen wie aus wirtſchaftlichen und ver⸗ fach Baden aufſaugen. keine Ausſicht auf Verwirklichung ö — —— Furchtbares Grubenunglün Herne(Veſtfalen), 20. Juni. Auf ver Zeche Mon! Cenis ereignete ſich heute mittag gegen 12 Uhr ein, ſchwwere Schlagwettererploſion. Bis 5 Uhr nachmittags wurden 22 Tote und eine erh che Anzahl von Ver⸗ letzten zutage geförvert. Das Unglück ereignete ſit auf der 3. Sohle. Die gewaltige Exploſion war ſo ſtark, daß auch die 3. und vie 4. Sohle erheblich in Mitleideuſchaft gezogen wurden. In der Grube be⸗ fanden ſich zur Zeit der Erploſion 300 Mann, von denen bisher erſt 120 zutage gefördert wurden. 180 Mann ſind bis jetzt noch in der Grube. Die Rettungs⸗ arbeiten ſind ungemein erſchwert, weil ver größte Teil der Strecke zu Bruch gegangen iſt. Die britiſche Reichskonſe renz ⸗ Lundon, 20. Juni. Heute wurde unter dem Vorſitz Lloyd Georges die britiſche Reichskonſerenz eröffnet. Die Konferenz hat ſich hauptſächlich mit der Frage des eng- liſch⸗japaniſchen Bündniſſes, der Verteidigung des Reichs, der gemeinſamen auswärtigen Politik und dem Weſen der künftigen verfaſſungsmäßigen Konferenzen befaſſen. Der Bergarbeiterſtreik bröckelt ab. Tondon, 20. Juni. Ju den Kohlengruben von War⸗ wickſhire, Nottinghamſhire, Derbyſhire und Lothian haben ſchon viele Bergarbeiter die Arbeit wieder aufgenommen. eh 0 *. Fraukfurt a. M., 20. Juni. Der Deutſche Bank⸗ Donaueſchingen, 20. Juni.(Württembergund Auf einer freien Konferenz, die von etwa Berichte erſtatteten f I o ne- kehrstechniſchen Gründen ab. Württemberg wolle ein⸗ Vertreter der oberbadiſchen und württ. Grenzgemeinden erklärten die jetzigen Zuſtände 08 3 für unhaltbar. Die württ. Abgeordneten Roth(Dd. P.), Bock(3tr.) und Pflüger(Soz.) wieſen die Anklagen gegen Württemberg zurück. Württemberg wolle nicht drängen. Es wäre verfehlt, die Frage zum Gegenſtand politiſcher Kämpfe bei kommenden Wahlen zu machen. Die Beſprechung erwies, daß der Zuſammeuſchluß noch hat. Die Schäden in Ober Oppeln, 21. Juni. der Handelskammern belaufen ſich aufſtand in Oberſchleſien verurſe deſtens 3 Milliarden Mark, im Indu chen ſie täglich eine Höhe von 20 bis 309 Der„Mancheſter Guardian“ meldet aus Oppe werde zu einem ernſtlichen Bruch in der Verban miſſion kommen, wenn die Franzoſen fortfahre Aufſtand zu begünſtigen und zu verlängern.(Die Dre hung iſt nicht allzu ernſt zu nehmen.) General Höfer hat dem nicker einen vom Zwölſerar ausgearbeiteten neuen Aus Kattowitz be N N Nach General Hen; zen Parteien übergeben. a „Berliner Lokalanzeil ger“, daß der polnife tkommandant im nördlichen Stadtteil mehrere deut po⸗Beamte entwaffuen und abführen ließ, um Austauſchgeiſeln für ebenſoviele pol⸗ niſche Apo⸗Beamte zu bekommen. f In Beuthen nagelten die Polen die verwundeten Gefangenen an die Scheunentüren und Bäume, indem ſie ihnen Nägel durch Füße und Hände und Holzſpä unter die Fingernägel trieben. Verlin, 21. Juni. Der fransöſiſche Laurent hat geſtern im Auftrag Briands im Aus tigen Amt wiederholt Vorſtellungen wegen des bf ſchutzes in Oberſchleſien erhoben.(Der Selbſtſchutz ha⸗ ſich aber doch in das Ultimatum gefügt und die ver langten Stellungen geräumt.) f Aus dem beſetzten Gebiet. Frankfurt a. M., 21. Juni. In letzter Zeit ſind insgeſamt 137 Fälle von Sittlichkeitsverbrechen bekaunt geworden, die von den franzöſiſchen Truppen im beſetzten Gebiet verübt worden ſind. Unter dieſen Fällen befin⸗ den ſich 40 Fälle mit Notzucht, 70 Fälle von Notzuchts⸗ verſuchen und ähnlichen Ausſchreitungen gegen Männer ' Geſchäftsträge „umd Frauen. Von ſämtlichen den Behörden zur Kenne — in 4 Fällen eine Beſtrafung, in 35 Fällen eine ſol nicht erfolgt ist d 3 Fal noch ſchweben. Das Gribenungliüg in Herne. Ferne, 21. Juni. Die Zahl der Oßfet, die die ataſtroßhe auf der Zeche Monz ene betenden 1 Cenis gefordert hat, iſt jetzt endgültig feſtgeſtellt. Es würden 79 tote und 72 belecte Seren zutage efördert. Von den Schwerverletzten, die im Bergmanns heim in Bochum Aufnahme gefunden haben, ſind bishei 4. geſtorben, ſodaß ſich die Zahl der Toten auf insgeſam 83 beläuft. Das Unglück entſtand offenbar durch einen Sprengſchuß in einem ſchlagwetterreichen Kohlenflöz. Die Toten ſind zum Teil entſetzlich verbrannt. Andere wur- den durch die Gewalt der Exploſion zerſchmettert und furchtbar verſtümmelt. Die Gewalt der Exploſion war ſo ſtark, daß ein Bergmann, der eine Viertelſtunde vom Exploſionsherd eine Maſchine bediente, gegen die Wand geſchleudert und ſchwer verletzt wurde. f g Die Bewerber um die Kriegsentſchävigung. Paris, 21. Juni. Wie der„Petit Pariſien“ mit⸗ teilt, haben eine große Reihe kleiner Staaten Anſpru auf einen Teil der von Deutſchland zu leiſtenden erſten Re⸗ parationszahlungen gemacht. Die Reparationskommiſ⸗ ſion hat folgende Staaten mit ihren Forderungen abge⸗ wieſen: Bolivien, China, Peru und Polen. In Berück⸗ ſichtigung gezogen wurden die Forderungen folgender Staaten: Braſilien, Cuba, Griechenland, Liberia, Rum!⸗ * tien, Serbien, Siam und die Tſchechoſlowakei. Die britiſche Neichskonferenz. Lloyd George über die Weltlage. London, 21. Juni. In der heutigen erſten Sitzung ber britiſchen Reichskonferenz, auf der die e denten der Dominons(britiſche Kolonien mit eigener Verwaltung: Kanada, Auſtralien, Neuſeeland, 10 kaniſcher Bund) anweſend waren, hielt Lloyd Georg eine Rede, in der er ausführte: Die Entwaffnun Deutſchlands kann als gelöſte Aufgabe bezeichne werden. Die deutſche Flotte iſt verſchwunden ebenſo die öſterreichiſche. Das deutſche Heer be! ſteht nicht mehr. Es iſt jetzt wenig mehr als 100 600 Mann ſtark. Freilich beſtehen noch einige Arten von irregulären Formationen, die wir noch nicht völlig er faßt haben. Es iſt nicht ſo ſehr Preußen, das zur Beunruhigung Anlaß gibt, als Bayern. Dieſe Schwie, rigkeit wird aber, wie ich annehme, in ſehr kürzer Zei überwunden ſein. Diejenigen von uns, die wiſſen, wie ſehr Sieg und Niederlage auf des Meſſers Schneide ſtanden, können ohne Zögern erklären, daß ohne die züve Millionen Mann, die von außerhalb des Königreichs kamen, das Preußentum wahrſcheinlich im Weſten und Oſten triumphiert haben würde, bevor die amerikaniſchen Truppen an der Front eintrafen. Doch hat die zwangs⸗ loſe Einheit des britiſchen Reichs Frankreich, England and die Ziwiliſation vor jener Kataſtrophe gerettet. Die Kriegsentſchädigung iſt ebenfalls gelöſt, aber ber Weltfrieden wird erſt wieder hergeſtellt ſein, wenn ie 1 Polens feſtſteht und der Friede mit der Türkei geſpofſen⸗ iſt. Freundſchaftliches Zuſammenwirken mit den Vereinigten Staaten iſt der Hauptgrundſatz Englands. Ja⸗ pan iſt ein treuer Verbündeter Englands geweſen und die brittſche Politik kann niemals irgend welchen Unter⸗ ſchied zwiſchen Raſſe und Ziviliſation, zwiſchen Oſten und Weſten machen. Jahre werden vergehen, bis die Folgen des Kriegs überwunden ſind. Es gibt euro⸗ väiſche⸗Länber, wo die. Armut und die Not groß ſind. Ergen der Unterſuchung von 42 Fällen bor, von denen 1900 chtlich, daß ſich die rig ch die ingſam durch alle Schwie⸗ keiten hindurch arbeiten wird. Es iſt eine überaus ermutigende Tatſache in der internationalen Lage, daß . W 1 eee eee eee 555 eine wachſende Ungeduld gegen die beſteht, die aus irgend⸗ welchen Beweggründen verſüchen, die Welt A e Zu⸗ ſtand der Unruhe und der Empörung zu iſt die immer größer werdende Ueberzeugung vorhanden, daß die Welt Frieden haben mit wee fe je wieder 1 will, Lloyd George erklärte zum Schluß, da 8. britiſche Reich gründe ſich nicht auf Gewalt, ſondern auf den guten Willen und gemeinſames Verſtändnis. ö Wirtſchaftlicher Wochenüberblick. Geldmarkt. Die Valutakurſe haben ſich nicht viel derändert. Am 17. Juni notierten 100 deutſche Mar! n Zürich 8.47%(am 10. Juni 8.75) Franken; in Amſterdam 4.34½(4.46) Gulden; in Kopenhagen 8.60 8.76), in Stockholm 6.50(6.75) Kronen; in Wien 572(969), in Prag 103¾(106) Kronen; in London .61⁰(2.54¼½) Schilling; in Neuyork 1.45(1.46) Dol⸗ ar und in Paris 17 fünf Achtel(18 fünf Achtel) Fran⸗ en. e 0 e ö Börſe. Die Generalſtreikbewegung, die von München ſuszugehen drohte, aber gänzlich zuſammenbrach, hat ie Stimmung der Börſe nur vorübergehend erſchüt⸗ ert. Die Meinung der Spekulation blieb feſt. Sie lammert ſich krampfhaft an den von der neuen Reichs⸗ egierung ausſtrahlenden Optimismus, daß wir das lltimatum erfüllen können. Der Kuksſtand hat ſich eshalb bei zahlreichen Papieren weiter erhöht, vor⸗ diegend natürlich bei Induſtrieaktien, von denen in Bürttemberg ſeit einiger Zeit Tuttlinger Feinmechanik ie Führung übernommen hat und raſch einem Kurs on 1000 Prozent zuſtrebt. Der Bankenmarkt war ſurch die neueſten Jahresabſchlüſſe der Großbanken elebt, der Anlagemarkt ſo ziemlich behauptet: Reichs⸗ chatzſcheine 99, Kriegsanleihe 7.35, aber proz. Würt⸗ emberger 79.75 gegen 80.50 vor acht und vierzehn Produkten markt. Je näher die Ernte heranrückt, ſeren Ausſichten im allgemeinen günſtig find, umſo⸗ nehr ſollte man denken, daß die Tendenz der Pro⸗ ſuktenmärkte williger würde. Aber die Stimmung war iuch in der letzten Woche feſt, was wohl in der Haupt⸗ ache darauf zurückzuführen iſt, daß die hohe Valuta indauernd die Konkurrenz des Auslands fernhält. In gerlin notierten am 17. Juni Viktorigerbſen 135—150 0 5—7), Futtererbſen 118—125( 3), Raps 220 4—. E is 290(— 5), Raps neuer Ernte 250—255, Lein⸗ gat 280— 250(unverändert), Wieſenheu 21—23(- 0). Stroh 18½—20(= 1½), Mais 114(— 1) Mark. „ Warenmarkt. Faſt überall iſt eine leichte Preis⸗ teigerung feſtzuſtellen, nicht bloß für Milch und Milch⸗ brodukte, Eier, Häute und Felle, ſondern auch für Baumwolle und Wolle, wozu ſich die Ankündigung einer neuen Kohlenpreiserhöhung geſellt, die natürlich auch auf die Eiſenpreiſe zurſickwirken muß. Dagegen iſt eine Ermäßigung der Zellſtoffpreiſe um 10 Proz. 5 verzeichnen. Andererſeits werden Reis, Kaffee und akab teurer gemeldet. g 1 1 Viehmarkt. Allmählich laſſen die Preiſe für Nutz⸗ bieh etwas nach. Ferkel haben um 50 Mk. im Durch⸗ ſchnitt abgeſchlagen und ſind jetzt vielfach um 300 Mk. zu haben, in einzelnen Gegenden freilich auch noch teu⸗ rer. Kühe haben durchſchnittlich um 1000 Mark ab⸗ geſchlagen, Pferde noch mehr, wie ſich wieder beim letzten Pferdemarkt in Ulm zeigte, wo das Angebot die Nachfrage bei weitem überwog. Eolamarkt. Man ipricht da und dort von einer Ditrch fremde Sch tIð. Roman von Fritz Brentano. f 62)(Nachdruck verboten.) Der arme Vater! Oh, wenn er doch jetzt hier wäre, daß ſie ihn in ihre Arme ſchließen, ihm ſagen dürfe, wie ſie ihn liebe, und daß ſie auch ferner Schmerz und Leid ee 1105 e 9 ich 1980 on ber nahen Turmuhr ſchlug es fünf, und mahnte ſie an ihre Pflicht. Sie hatte in der Nähe eine 2105 ſchlecht entlohnten Nachhilfeſtunden zu erteiten, mit denen allein ſie ihren ärmlichen Haushalt unterhielt; und machte fich eben fertig zum Gehen, als ſie auf dem Flur den wohlbekannten Schritt ihres Vaters hörte, der wenige Augenblicke darauf die Tür aufriß und atemlos in das Zimmer ſtürzte. b Erſchreckt von ſeinem Ausſehen, warf Gertrud den Mantel, den ſie eben anlegen wollte, beiſeite und rief! ö 5 Gottes willen, Vater, was iſt dir? Biſt du Glücklich bin ich, mein Kind!“ jubelte Wiem 1 iu ſeine Arme reißend.„Glücklich 71 Kisten 0 leit langen, ſchweren Jahren! Und auch du. 68 ch da en, meine Gertrud, mein Kind, an dem ich iche aer unte boch nu „Lieber Vater,“ unterbra n unk daß 15 5 4 hn das erregte Waachen, „Iq, weiß, daß du um mi 1 725 — 240 s fühnen, mein Rind. 15 1 123 Schmach von mir genommen ſind, und alles wieder gur eee ee 1 8 0 e „Sprich nicht,“ rief er, ſie zu einem Stuhle drängend; bebe dich und höre mich an, damit du endlich alles er⸗ Saft 1100 bis jetzt zwiſchen dir und deinem unglücklichen . i Und nun erzählte er der in ſieberhafter Spannung auſhor enden Tochter die lange Gefcichte ſelnes lebens, vollen Lebens— erzählte ihr, was ſie bisher nur an⸗ deutungsweiſe erfahren, in allen Einzelheiten, und wie er jener Verfehlung gekommen, die er mit dem Zu⸗ 1 5 enbruch ſeiner ganzen Eriſtenz ſo ſchwer büßen e. 4 . Heiße Tränen rannen dem Mädchen beim Anhören dieſerx traurigen Lebensbeichte des geli J W e e e 1 tränen, als ſie erfuhr, was heute geſchehen, und daß dem Vater die ſchwerſte Laſt— die nagende Sorge um die Rückerſtattung der veruntrauten Summe— endlich vom Herzen genommen ſei. N Die Nacht war längſt hereingebrochen, aber die Glücklichen bemerkten es nicht. Hand in Hand ſaßen ſie beiſammen, und das Haupt Gertruds ruhte an der Bruſt des Vaters, der, das fühlte ſie, von dieſer Stunde an dem Leben wiedergegeben war. „Vater, lieber Vater,“ flüſterte ſie,„darf ich dir nun auch etwas anvertrauen?“ „Alles, mein Kind,“ ſprach er,„alles!“ „Herr von Kolbe ſſt hier—“ ö „Ich weiß es,“ antwortete er.„Ich traf ihn heute morgen vor meiner Zuſammenkunft mit jenem Grote. Er iſt noch der alte, liebe Junge von demals. Er wird unz beſuchen— und du wirſt ihn ſprechen.“ „Ich habe ihn bereits geſprochen“, erwiderte Gertrud das Haupt wegwendend, leiſe. 5 „Wie?“ rief Wiemer erſtaunt. d „Ja, Vater. Ich las, daß er hier ſei, und habe ihr aufgeſucht. Frage mich nicht, warum und wozu— nu! 4405 1 du wiſſen, Vater— daß es um deinetwiller ge a 755 N f 10 i Und wie nahm er dich auf?“ i i Sie zögerte einen Augenblick; dann ſchlang ſie die Arme um ſeinen Hals und flüſterte: „Er ſagte mir, daß er wegen meiner nach Deutſch, land gekommen ſei— und fragte mich, ob ich ſein Weil 1 wolle, damit wir gemeinſam für dich ſorgen könnten.“ g Das hat er getan“, rief Wiemer,„trotzdem er alle! wußke7 Aber ich habe es immer geſagt, daß er ein bor nehmer Charakter iſt. Und was haſt du ihm geantwortet mein Kind?“ „Ich habe ihm geſagt, daß ich niemals die Sein werden könnel“ Der Rechtskonſulent ſah ſeine Tochter überraſcht an Und warum wieſeſt du ihn ab?“ fragte er. Das Mädchen ſchwieg verlegen. f „Nun, haſt du keine Antwort für mich?“ „Doch, Pater, denn jetzt. du es erfahren: Ich wußte um 1005 ee eheimnis—“ „Gertrud— „Ja, Vater. Und in dem Glauben, daß Herrn vor Holbe deine Vergangenheit unbekannt iſt. bielt ich es fin ng zu erhalten. Es Wiederaufbauarbeiten in , Belgien, aber zuverläfſige Nach 9 von höheren Ab era ſind noch Die Holzverkä rd⸗ W Karlsruhe, 21. Jun. Aus Anlaß der Beſchuldigun⸗ en des„Villinger Volksblatts“ iſt gegen den Hauptlehrer Diſziplinarunterſuchung eingeleitet worden. i Die Albtalbahn wird noch im Juni die Sonntags⸗ karten mit ein Drittelfahrpreisermäßigung einführen. Feivelberg, 21. 11 05 Bei einem Zuſammenſtoß mit einein andern Radfahrer verlor auf der Friedrichsbrücke kin Radfahrer einen Siegelring im Wert von 1500 Mk. Inebel in Oberſchopfheim vom Kultminiſterium eine Brücke im Sand. Man beobachtete aber den unehrlichen inder und verhaftete ihn. J Mannheim, 21. Juni. Die Bilderdiebe, die 4. Juni aus der Gemäldegalerie im Schloß 10 Oel⸗ ſemälde im Wert von 500 000 Mk. ſtahlen, ſind in frankfurt verhaftet worden. Die Bilder ſind wie; 81 5 K 115 Arbeiter fand den Ring und verſteckte ihn unter der ber beigebracht„ Nach Mitternacht war der betrunkene 22jährige Speng⸗ 1 8 0 Joachim aus Neckarau nach einem Streit in der Wirtſchaft„Zur Bergſtraße“ an die Luft geſetzt. worden. Er ſchlug von außen eine Scheibe ein, worauf der 33 Jahre alte Wirt Karl Kögel ſich hinaus begab und hier mit Joachim ins Handgemenge geriet. Dabei verſetzte ihm Joachim mehrere Meſſerſtiche, von denen einer die Lunge traf, ſodaß ſchon nach 20 Minuten im Allg. Krankenhaus der Tod eintrat. Der Täter er⸗ zriff die Flucht und wurde von einem ihn verfolgen⸗ en Polizeibeamten, da er auf wiederholten Anruf nich ſtehen blieb, angeſchoſſen und feſt genommen. Hier wurden zwei Einbrecher verhaftet, als ſie aus einem Haus mit ihrer Diebesbeute herauskamen. Sie hatten Kleider, Schmuckſachen und Bargeld im Geſamt⸗ wert von 35 000 Mk. geſtohlen. 5 Spielberg(bei Ettlingen), 21. Juni. Bei der Bitr⸗ Sa e wurde Waldhüter Karl Rau mit 344 Stimmen gegen 123 Stimmen, die auf den bisherigen Vürgermeiſter fielen, gewählt.. . Steinbach(Amt Wertheim), 21. Juni. Am Sonn⸗ kag nachmittag brach in der Scheuer der Witwe Schlund Feuer aus. Die Scheuer und die Stallung brannten nieder, das Haus wurde ebenfalls ſchwer beſchädich, ſo⸗ baßß es niedergelegt werden muß. Die landw. Maſchinen und große Mengen von Futter wurden vernichtet. Der Geſamtſchaden dürfte 100 000 Mark überſteigen. Buchenbach, 21. Juni In der Nacht zum Sonn⸗ tag entſtand im Gaſthaus zum„Hirſch“ Großfeuer Der 17jährige Lehrling Alfred Eberhard aus Frei burg iſt dabei mit verbrannt. Das Auweſen wurde von der Genoſſenſchaft„Gartenkultur“ für die Einrichtung für Früchteverwertung benutzt. Der vor zwei Jahren krrichtete Neubau brannte bis auf den Einkochraum nieder. Der Schaden i bodoutend ee e Offenburg, 21. Juni. Zur Oberbürgermei⸗ ſierwahl iſt ein Vergleich zwiſchen Zentrum und Sozialdemokraten zuſtande gekommen. Darnach findet der Kandidat des Zentrums, Bürgermeiſter Heller, die Unterſtützung der Sozialdemokraten und dieſe erhalten den fist Bürgermeiſter in der Perſon des ehemaligen Stgats⸗ ſekretärs Stock aus aul e de a an e „Freiburg, 21. Juni. In der Nacht zum Sonntag überfiel ein Ehemann ſeine von ihm ſeit drei Wochen geſchiedene Ehefrau, mit der er noch zuſammen wohnt, nid brachte ihr mehrere Meſſerſtiche bei. Die Ver⸗ etzungen ſind ſehr ſchwer. Nach der Tat verſeßte ſich der Mann ſelbſt einen Stich. eee e EC AAA meine Pflicht, ſeinen Antrag absuiehnen⸗ i „Mein armes Kind!“ ſprach gerührt Wiemer.„So wollkeſt du auch dieſes große Opfer für deinen alten Vater bringen!“ a f Er hob ihr Hauptzempor, blickte ihr tief in die Augen und fragte: 5 i „Nun, und wie denkſt du jetzt über dieſen Antrag?“ „Ich werde dich nie verlaſſen, Vater“, antworkete Gerſtud, ſich abwendend. denke, darüber wird ſich noch reden laſſen, mein Kind. Warten wir nur erſt ab, was er dir noch zu agen hat.“ 5 Kapitel. a 5. In der beſcheidenen Wohnung des Hotelkommiſ märs Merten ſah es heute außergewöhnlich unordentlich aus. Wahrend in den Räumen jahrelang die peinlichſte Ordnung und Sauberkeit 10 hatten, lag und ſtand jetzt alles bunt durcheinander. Die Möbel waren teil⸗ weiſe von ihren Plätzen gerückt, die Bilder von den Wänden herabgenommen, und Tiſche und Stühle mit einer Anzahl kleinerer Haushaltungsgegenſtände bedeckt, die man von ihrem bisherigen Standpunkte entfernt hatte. Mitten in dieſem Chaos war Frau Merten in ſicht⸗ licher Erregung beſchäftigt, allerlei Nippesſachen ein⸗ upacken, bei welcher Beſchäftigung ihr ihre Nachbarin 1170 Elsner behilflich war, während Käte Merten kopf⸗ ſchüttelnd dem Gebaren der Mutter zuſah, was durchaus nicht deren Billigung fand. i ö „Was treibt ihr denn da?“ fragte ſie, eiwas ver⸗ ärgert.„Hier ſieht es ja aus, wie bei einer Auktion. 1 0 nicht, Mutter, was du mit dem ollen Kram vorhaſt!“ f 5 „Das verſtehſt du nicht“, meinte Frau Merten.„Es 101 alles Stücke aus meinem elterlichen Hauſe, Käte, ie ich aus der Miſere der letzten Jahre gerettet habe. Sie können nicht gut genug eingepackt werden, denn ſie ſollen in unſerem neuen Heim wieder zu Ehren kommen. b Das Mädchen ſah ſie perwundert gn. „Das kann noch'ne Weile dauern“, ſprach ſie.„Du aber tuſt, als wenn der Möbelwagen ſchon vor der Tür ſtehe. Dabei haben wir noch jar keen neues Heim.“ „„Ja, ja!“ antwortete Frau Merten.„Aber mir läßt's en dne Aude 5110 me en lie 1% kin Ja b abel des i, nah een, hen bier! Ich (Fortſezung folgt). 0 ch ficht ufe ſind in der Haut ⸗ x f eee morden ließ. Sein zändra und geſehene er⸗ Sohn Herodes Antipas ließ auf 14 UAnſtiften ſeiner Frau Herodias den Täufer Johannes enthaupten(Matth. 14). Askalon war eine der 5 Häuptſtädte der alten Philiſter. Es wurde 1191, als die Sarazenen das Land eroberten, auf Befehl Saladins zerſtört. Der Mämeluckenſultan Beibars J. ließ, als er 1270 das Königreich Jeruſalem eroberte, die Trüm⸗ mer vollends dem Erdboden gleichmachen. 5 g e . b 5 f 8 10 Lokales. CV 1 5 Johannistag— 24. Juni. Wir begehen zu der⸗ ſelben Zeit, da unſere Altvordern das Feſt der Som⸗ merſonnenwende feierten, den Gedächtnistag Johannis des Täufers. Noch heute lodern im Süden des deut⸗ ſchen Sprachgebiets am Vorabend des 24. Juni die Johannisfeuer auf, wird doch durch dieſe, wie Roſegger zählt,„die Natur beſchworen“ und die„böſen Wet⸗ ker unſchädlich gemacht“. Auch das Waſſer ſpielt am 'ohannistag eine nicht unweſentliche Rolle; und beim 1 gilt der Tag als Regenbringer. Eine alte Bauern⸗ Fegel⸗behauptet:„Vor Johanni bitt' um Regen, nach⸗ her kommt er ungelegen“. Allgemein iſt das Volk der Anſicht, daß um Johanni der Kuckuck ſein Rufen ein⸗ telle: Nach Johanni Kuckucksſchrei, zieht eine teure geit herbei“. Daß mit dem Johannistag das Jahr auf ſeiner Höhe ſteht und wieder abwärts neigt, drückt der Volksmund in dem Verslein aus:„Wenn Jo⸗ hannes iſt geboren, geh'n die langen Tag verloren!“ ſie Eiebenſchläſer. Nach einer alten Säge fluch⸗ 6 eten 7 Jünglinge, um einer Chriſtenverfolgung des fatſers Decius(249251 n. Cr.) zu entgehen, in eine Höhle im Berge Kalion bei Epheſus(Kleinaſien). Dort ſchliefen ſie ein und wurden vermauert. Erſt als nach 95 Jahren die Höhle zufällig geöffnet wurde, rwachten ſie wieder. Wenn es am 27. Juni, ihrem edenktag, regnet, dann ſoll nach dem Volksglau⸗ ben 7 Wochen lang jeden Täg wenigſtens etwas Ne⸗ 5 EEE re e e e zen fallen „Vortrag der Landwirtſchafts kammer. Sonn⸗ tag, den 26, Juni 1921, nachm. 3 Uhr in Lampert⸗ heim ein Feldrundgang mit anſchließendem Vortrag. Treffpunkt nachm, 3 Uhr vor der Bürgermeiſterei. Lokal wird durch den Vertrauensmann bekannt gegeben. Referent: Landwirtſchaftslehrer Dr. Schül, Vorſteher der landwirtſch. Schule Heppenheim. * Wie Preiſe, welche gelegentlich des Radfahrer⸗ feſtes am kommenden Sonntag an die milkonkurrierenden Vereine zur Verteilung kommen, ſind im Schaufenſter des Herrn Uhrmacher Krug ausgeſtellt. Es ſind Gegenſtände darunter, dle recht kunſtvoll gearbeitet und ficher von hohem Wert ſind. Die Sportswelt dürfte dem Feſt am Sonntag ein außerordenrliches Intereſſe entgegenbringen. Der Start findet auf der Lorſcherſtraße ſtatt. * Sport. Wie wir aus dem O. f. L. erfahren, iſt der Wald⸗Stafettenlauf auf Wunſch des Turnerbunds auf den 17. Juli d. Is. verlegt. An dieſem Tage wird alſo Viernheim ein großes ſportliches Ereignis haben: den Kampf der beſten Läufer der Fußball⸗, Turn⸗, und Athleten⸗ Vereine am einen Silberpokal als Wanderpreis des Orts⸗ ausſchuſſes für Leibesübungen. Der Lauf beginnt vormit⸗ tags um ½10 Uhr 200 Meter vor Hüttenfeld und endet am Turner⸗Sportplatz hinterm Gaswerk. Am 7. Auguſt werden auf dem Sportplatz am Tivoli die Ortsmeiſter⸗ ſchaſten in Leichtathletik wie Springen, Laufen, Kugelſtoßen Stafettenlauf, Speerwerfen und Schleuderballwerfen aus⸗ getrageu. Dieſe Kämpfe dürften die intereſſanteſten werden, da alle Vereine gute und gleichwertige Kräfte befitzen, (Wir vermerken noch gerne, doß beide ſportlichen Veran⸗ ſtaltungen auf Anregung des Vorfitzenden des Ortsaus⸗ ſchuſſes, Herrn Bender zur Abhaltung gelangen.) Marktbericht. :: Schweinemarkt. Weinheim, 18. Juni 21. Zugeführt 385 Stück, verkauft 346 Stück. Milchſchwelne wurden verkauft von 100 bis 150 Mk., Läufer wurden verkauft das Stück von 300 bis 500 Mk. Wochenabſchnitt Sabbat⸗Anfang 7⁴⁰ r ee Gottesdienſt⸗Ordnung der israel. Gemeinde 25. Juni 19. Siwan Uhr haaloscho. Morgen 800 Uhr 4 Pere 25 Nachmittag 40% Uhr Abend 9˙%0 Uhr Wochentag⸗Abend 8⁰⁰ Uhr „ Morgen 650 Uhr es cre.—— .— Amtlicher Teil Betr.: Ausgabe von Brotmarken. Am Montag, den 27. Juni 1921, vor⸗ mittags kommen im Wachtlokal des Rat⸗ hauſes die Brotmarken für die Zelt vom 24. Juni bis 6. Juli 1921 an die Bezugsberech⸗ tigten zur Ausgabe. Kinder erhalten die Marken erſt nachmittags von 2—4 Uhr. Aenderungen im Perſonenſtande ſind vor der Ausgabe zu melden. Die Krankenbrotmarken werden am glei⸗ chen Tage gegen Vorlage der ausgeſtellten Beſcheinigungen auf dem Lebensmittelbüro ausgegeben. ae cuese * Betr.: Verteilung von Büchſenfleiſch(Eorned Beef). Wir haben noch ein kleines Reſtquan⸗ tum Corned Beef auf Lager, welches am Freitag, den 25. ds. Mts. bei dem Obmann Werle zum ermäßigten Preis von 40 Mark pro Doſe(ca. 6 Pfund) verausgabt wird. Betr.: Milchverſorgung.“ In letzter Zeit gingen vielfach Klagen über milchproduzierende Landwirte wegen Lieferung von nicht einwandfreier Milch hler eln. So ſollen einige Landwirte ihre Milch durch die Zentrifuge⸗-Maſchine laufen laſſen und dieſe entrahmte, ſogen. Magermilch, zum Preiſe von 2,80 Mk. pro Liter als Voll⸗ milch zum Verkaufe bringen. Eine derartige Handlungsweiſe ſtellt einen Betrug im Sinne des 8 263 des R. St G.B. dar und wird mit Geldſtrafe bis zu 30 000 Mk. oder mit Gefängnis beſtraft. Laut Verordnung des heſſiſchen Landes⸗ ernährungsamts wurden folgende Stallpreiſe feſtgeſetzt: 1. für Vollmilch 2,20 Mk. pro Liter i Nagermiſch 1,100 Die Gendarmerie und Polizei hat An⸗ weiſung, Uebertretungen zur Anzeige zu bringen, Betr. Hundeſteuer. Es werden hier noch eine Anzahl Hunde gehalten, die trotz der Meldepflicht noch nicht bel uns vorſchriftsmäßig angemeldet ſind. Wir geben daher nachſtehend die wichtigſten Beſtimmungen der Verordnung obigen Be⸗ treffs vom 4. November 1899(Reg. Bl. Nr. 55) bekannt und erwarten von ſäumigen Hundebeſitzern, daß dieſelben umgehend ihrer Meldepflicht bel uns, Zimmer Nr 23 ge⸗ nügen, wenn ſie vor einſchneldenden S rafeu bewahrt bleiben wollen. Wir ſind auch je⸗ derzeit in Zweifelfällen zur Auskunft bereit. Es iſt Vorſorge getroffen, daß der Befolg der geſetzlichen a überwacht wird. * 7 1 7„ Wer einen Sau in ſeinen Beſitz be⸗ kommt, iſt verpflichtet, dies vor Ablauf v. 14 Tagen der Bürgermeiſterei zum Eintrag in das Hunderegiſter unter Beantwortung der erforderlichen Fragen anzumelden. Der Liſteneintrag iſt von den Anmeldenden zu unterſchreiben. Neben der mündlichen An⸗ meldung iſt auch ſchriftliche Anzeige, die dann möglichſt auf dem bei der Bürgermeiſterei er⸗ hältlichen Vordruck zu bewirken iſt, zuläſſig. Wer junge, von eigener Hündin gezogene Hunde hält, hat die Geburt und die Stück⸗ zahl und die endgiltige Anmeldung vor Ab⸗ lauf von drei Monaten nach ihrer Geburt bel der Bürgermeiſterei vorſchriftsmäßig zu bewirken. Zu S 2. 5 Die vorgeſchriebene Anmeldung hat nicht zu erfolgen, wenn 1. der neu erworbene Hund an die Stelle eines abgeſchafften, im Hunderegiſter noch auf den Namen des gleichen Beſitzers eingetragenen Hundes tritt; wenn und ſo lange der Beſitz nicht 14 Tage, bei von eigener Hündin gezogenen Hunden nicht 3 Monate gewährt hat, Zu 9 25 Wird ein Hund abgeſchafft, ſo iſt auch innerhalb 14 Tagen, ſpäteſlens aber bis zum Ablauf des Kalenderjahres 31. Dezember ent⸗ ſprechende Anmeldung bei der Bürgermeiſte⸗ rei nötig, wobel engegeben werden muß iwann und an wen der abgemeldete Hund abgege⸗ ben worden iſt. N 0 9 4 Zu 8 4. Die Angeführte An⸗ und Abmeldung iſt auch von demjenigen zu erſtatten, der mit einem Hunde an einem Orte des Freiſtaats an oder von einem ſolchen Ort wegzieht. Zu 8 5. N Als Hundebeſitzer im Sinne der Ver⸗ ordnung gilt Jeder, der einen Hund tat⸗ ſächlich hält, ohne daß es auf ſein Recht hierzu oder auf die Abſicht, den Hund dauernd zu behalten, ankommt. Betr.: Die Unfallverhütung und den Ar⸗ beiterſchutz bei Hoch- und Tiefbauten. In letzter Zeit laſſen Hausbeſitzer auf ihre Rechnung oft Putzer, Tüncher und ähnliche Arbeiten, die 6 und mehr Ar⸗ beitstage dauern, ausführen, ohne daß ſie die Ausfüllung des erforderlichen Elgenbaunachwelſes zwecks Herbeiführung der beſchäftigten Arbeiter pflichtmäßig bewirken. Rleſen⸗Auswahl in Stroh- Hüten Maſſen⸗Aus wahl in Fiſz-Huten und Mutzen Prächtige Auswahl in b Schirmen schen, g Qualitätswaren in Herrenhemden empfiehlt Huthaus Merkur Inh. 2 Georg Pfeifer. Weinheim— Hauptſtr. 35. Zweiggeſchäft: Hauptſtraße 69. Jane Einrichtung zu verkaufen Schumann Holzſtr. 18 2 Futler⸗ Krippen je 2 Meter lang, bil⸗ lig zu verkaufen. Kaufe ferner Lum⸗ pen und Alteiſen zum Tagespreis. Althändler Schmitt, Heddesheim. Wir ſehen uns deshalb veranlaßt, nach— ſtehenden Auszug zur Beachtung der betreffen⸗ den Hausbeſitzer mit dem Anfügen bekannt zu machen, daß Nachweiſungsformulare bei uns— Zimmer Nr. 23— erhältlich und daſelbſt auch nach Ausfüllung zur weiteren Veranlaſſung abzugeben ſind. 1. Der Nachweis iſt über jede Eigen⸗ bauarbeit einzureichen, für die mehr als ſechs Arbeitstage tatſächlich verwendet worden ſind(längere Bauarbeit). Zur Einreichung des Nach weiſes verpflichtet iſt. Derjenige(Unternehmer) für deſſen Rech⸗ nung die Arbeitsausführung geſchieht. 5 Der Nachweis iſt für jeden Monat ſpäteſtens drei Tage nach deſſen Ablauf an die Gemeindebehörde, in deren Bezirk die Bauſtelle gelegen iſt, abzugeben. Geſchieht dies nicht rechtzeitig, oder nicht vollſtän⸗ dig, ſo hat dieſe Behörde den Nachweis nach eigener Kenntnis der Verhältniſſe (ſchätzungsweiſe) aufzuſtellen oder zu er⸗ gänzen. Sie kann zu dieſem Zweck den Verpflichteten durch Geldſtrafen bis zu 100 Mk. anhalten, binnen einer feſtgeſetzten Friſt Auskunft zu geben. 3. Ebenſo kann eine Beſtrafung des zur Einreichung Verpflichtigten ſeitens des Ge⸗ noſſenſchaftsvorſtandes bis zu 500 Mk. eintreten, wenn ein Nachweis unrichtige tatſächliche Angaben enthält, oder bis zu 300 Mk., wenn der Nachweis von dem Verpflichteten überhaupt nicht oder ver⸗ ſpätet eingereicht iſt. In den Nachweis ſind alle Perſonen aufzunehmen, welche mit der Verrichtung von Bauarbeiten jeder Art, einſchlleßlich der Vorbereitungsarbeiten für dieſelben, beſchäftigt geweſen ſind, auch Familien⸗ angehörige mit Ausnahme des Ehegatten des Unternehmers, ſowie ſolche, die für ihre Arbeitslelſtung eln Entgelt nicht be⸗ zogen haben, ſind nachweispflichtig. Sach⸗ und andere Bezüge(Naturalleiſtungen) find ihrem Ortwerte nach als Lohn anzurechnen, das heißt, der Geldwert derſelben iſt dem Barlohn zuzurechnen. Für Perſonen, welche keinen Lohn(weder Barlohn, noch Natur⸗ alleiſtungen) bezogen haben, ſind nur die Spalten 1— 5 auszufüllen. Die Behörde hat den Rachweis ſpä⸗ Dfuckarbeiten Gummi⸗Betteinlagen, Windelhoſen aus reinPa⸗ 9 ragummi, Kriſtallſauger, J ee —————— —.—— teſtens 2 Wochen nach Ablauf des Kalen⸗ derviertelſahres durch Vermittlung des Verſicherungsamts an die Genoſſenſchaft, zu Händen des Sektlonsvorſtandes abzu⸗ geben nnd dabei zu beſcheinigen. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Gemeindekaſſe. Es wird darauf aufmerkſam gemacht daß die Gemeindeſteuerzettel für 1920, ſowie die Zettel der Beiträge zur Landwirtſchafts— kammer demnächſt zugeſtellt werden. Die Zettel für Beiträge zur land- und forſtwirt⸗ ſchaftlichen Berufsgenoſſenſchaft ſind ſchon ausgetragen, doch ſind dieſe drei Arten von Gefällen zuſammen an die Gemeinde⸗ kaſſe im Monat Juli zu bezahlen. Viernheim, den 22, Juni 1921. Jo eſt. Kaufen Sie nur. Kasten- und Leiterwages mit kroniſch abgedrehten Achſen und Gußbüchſen, ſtarken Rädern und Beſchlag, Ein Quualiätserzeugnis! Leicht laufend! Große Auswahl bei Wunderle an Matiphat ſearſahe dmcſter, Niederlassung Weinheim a. d. B. Bahnhoftr. 8(Platz'sches Haus) ö Aktienkapital 120 Millionen Mark Reserven 21 Millionen Merk Konto-Korrent u. Scheck-Verkeb Besorgung aller f bankgeschäftlichen Angelegenheiten. Annahme von 7 b. höchstmöglichster Spareinlagen— Verzinsung.— 1 Frachtbriefe, Anhängezettel ſtets vorrätig. Viernheimer Bürger⸗Zeitung. 5 e 8 r N 2. Blue Tas Beißſauger, en gros und 925 Kleinverkauf. 25 N. Rauh, Sanitätshaus 5 2 Medico? Nürnberg 303. 47 Karolinenſtraße 47 8 Preisliſte franko. la. engl. eder⸗Hoſen . un Leichte Oommer⸗Juppen Reps- und Backöl zum billigſten Tages⸗ preis zu haben bei Ffiedr. Kaufmann. —— e kauft man gut und billig bei Bernh. Oppenheimer.