0 Mitgliedſchaft„Friſch Auf“ Viernheim. Einladung. Am Samstag, den 23. Juli, abends halb 9 Ahr, findet im Gaſthaus zum roten Löwen bei Fritz Kumpf eine mit Roßhaarma⸗ tratze ſowie ein wach⸗ ſamer Hofhund mit Hütte zu ver⸗ kaufen. Näheres im Verlag kombinierte Verſan mit dem Nadfahrer⸗Klub„Wanderer“ ſtatt. Tages⸗Ordnung: 1. Zuſammenſchluß beider Vereine,. 2. Lokalfrage. 3, Vorſtandswahl. 4. Unſer Feſt am 21. Auguſt. 5. Verſchiedenes. Die Witglieder beider Vereine werden um regen Beſuch der Berſammlung gebeten, gilt es doch, ſich unter beiter⸗Sport⸗Bewegung zuſammmenzuſchließen. NB. Die Vorſtandsmitglieder beider Vereine erſcheinen eine Die Vorſtände. halbe Stunde früher. unlung ds. Bl. Kl. Herd für kl. Zimmer⸗ ofen umzutauſchen, auch zwei Saukopföfen uud eine guterhaltene Bettſtelle mit neuem Strohſack dem Banner der Ar⸗ Jetzt trinken Sie nur noch die als beſtanerkannten Spezialitäten Himbeer mit Apfel (milchſäurehaltig— Schnittertrank). 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Fußballklub Amicitia 1909 Sportplatz hinterm Gaswerk. Sonntag, den 24. Juli 1921, vormittags halb 9 Uhr. Halbjährliche General⸗Verſammlung im Gaſthans zum grünen Laub. 5 1. Entlaſtung des Geſamten Vorſtan⸗ des und Neuwahl desſelben. 2. Kaſſen⸗ und Jahresbericht. 3. Verſchledenes. Es wird um dringendes und vollzäh⸗ liges Erſcheinen ſämtlicher Mitglieder gebe⸗ ten. 6 Der Vorſtand. Stärkewäsche ſowie ſämtl, andere Wäſche beſorgt in tadel⸗ loſer Ausführung. Garantiert chlorfreie, unſchädliche Behandlung. Dampfwaschanstalt Edelweiss Weinheim. Annahmeſtelle: Viernheim Franz Keichert, Friſeur, Lorſcherſtt. 3. Sportverein 09 Viernheim (Sportplatz am Tivoli) Sonntag, den 24, Juli Mannſchafts⸗Stafetten⸗ Kämpfe der l., 2, 3. und Privatmanuſchaft 10 Mann a 100 Meter ab Badiſch⸗ heſſiſcher Grenzſtein bis Ver⸗ einslokal. Abends ab halb 9 Uhr Familien⸗Zuſam⸗ menkunft mit Ehrung des 8 Siegers im Vereinslokale. Wir laden 1 1 0 unſere werten Mitglieder und Familienangehörigen ergebenſt ein und erwarten zahlreiche Beteiligung. 1 Heute Donnerstag Abend halb 7 Uhr Trai⸗ ning der Leichtathletik⸗ Abteilung. Der Vorſtand. Machen Sie einen Versuch mit IEM A-S EI Fk ARANTIERT REINE KERN SEIFE u Sie werd, sich überzeugen, daß Ihnen hier das Beste u. Billigste gebot wird. bbstay Rennert, 5 8.7 1. 8 5, 14. Doppelstück jetzt Mk. 2.90 und 2.40. Wiederverkäufer erhalten Fabrikpreise. Empfehle ab Lager an Futtermittel: ff. Weizenkleie, prima Malzkeimen, Trockenſchnitzel, Hafermelaſſe und gelber Mais, als Hühnerfutter geeignet. Sämtliche Futterartikel werden in jedem beliebigen Quantum abgegeben. 1 10 4 1 Fahrradhand 1 Ua. Die e dee e die e — einen Bund der Dienstag, Donnerstag u. Samstag 5 e r pre Quartal 2. 7 können bel un 3 1 dete bend rede eilagen: Sonntagsblatt, Wanb⸗ kalender aud Fahrt 2 Fernſprecher Nr. 217 Amt Viernheim. Seſchatt 0 Axzelger 2 Bürger- 30 Sereln„ Axzeigez Amtsblatt der Bürgermeiſterei Viernheim Enthält alle amtlichen Belauntmachungen der Be Lolal⸗Anzeigeblatt für Viernheim — Samstag, den 23. Juli 1921 hörden Bieruheim: und Umgebung. 5 ſerate finden in ber Bürger ⸗Zeitung wirkſamſte Verbreitung.— Für Wohnungsinſerate Ausnahme- Tarif N Schriftleitung, Druck und Verlag: Jeb. Martin, Blernbeim, Rathaus raße. ä———— 8 83 — Site be delle, 3 Lokale Inſerate bis einf u Hetii⸗ Beile/ pfa., aue 10. Reflamen in Tegtzell/ g. austdrts„1% Tersrungszuſchlag. Vellagen für 1000 Gremplart 0 Narkl. Del Ee Veitreib Ahrte e chtbezahlung inner Mosaten Poſtſcheckkont: Amt Frankfurt a. M. — ö Sonntagsgedanken. ö Habt Zeit für einander! Geh zu den Menſchen.. geh und ſuch ihr Herz! Du brauchſt den Bruder, ſeiner Seele Leben, darin das Deine ewig ſich erneut. Gib und verſchwende Lieben und Vergeben und mach dein Herz für neuen Reichtum weit. M. Sauer. Wochenrundſchau. Die Dürre, unter der wir ſeit Wochen leiden, iſt bis letzt durch vereinzelte Gewitter nur wenig gemildert vorden und beginnt die Ernährung des Volkes zu ge⸗ 75 Das hat bloß noch gefehlt. Auch bei einer ehr guten Ernte wären wir vor neuer Teuerung nicht verſchout geblieben. Die Aufhebung der Zwangswirt⸗ ſchaft für Getreide uſw. bringt natürlich ihre Schwierig⸗ keiten mit ſich und hat eine Uebergangszeit mit aller⸗ hand Hinderniſſen im Gefolge. Je mehr Brotgetreide wir vom Ausland zukaufen müſſen, deſto teuerer wird das Brot. Wollte man es auf dem bisherigen Preiſe halten, ſo müßte man die Rationen beteutend herunter⸗ ſetzen. Das 9 nicht. Alſo haben wir mit einer Ver⸗ teuerung des Brots um die Hälfte zu rechnen. Aehnlich wird es mit den Kartoffeln. Mau ſpricht heute ſchon von einem Preis in der Höhe von 80 Mk. frei Keller für den Zentner und obendrein noch in der Vorausſetzung einer guten Ernte. Die Kartoffelfelder ſtehen günſtig, aber der Regen fehlt. Beſonders ſchlimm dürfte es heuer mit dem Moſtobſt werden. Es gibt nicht viel und der Preis wird kaum zu erſchwingen ſein, denn man ſpricht ſchon von 100 Mk. für den Zentner. Das ſind böſe Ausſichten. f Die Urteilsſprüche des Reichsgerichts in Leipzig haben niemand befriedigt, uns Deutſche nicht, weil der Gedanke unerträglich erſcheint, daß die deutſchen Führer wie Verbrecher auf Befehl der Entente abge⸗ urteilt werden, und die Entente, beſonders die Franzoſen, nicht, weil ihnen die Urteile zu mild ausfielen. Der franzöſiſche Miniſterpräſident Briand hat im Bund mil Belgien gefordert, daß die Prozeſſe künftig vor einem franzöſiſchen Gericht geführt werden. Das iſt für uns unannehmbar. Der Reichsjuſtizminiſter Schiffer hat ſich mit großem Nachdruck dagegen gewehrt, aber in Paris nur Hohn und Spott geerntet. Die Lage im Reichskabinett wird ſo immer ſchwieriger. Die Parteien ſind über die Erledigung des Steuerprogramms noch nicht einig. Das iſt auch nicht zu verwundern, denn die Verantwortung iſt unge⸗ heuer. Nach dem neuen Reichshaushaltplan ſind vorläufig an Ausgaben für das Reich ſelber 82 Milliarden Papier- mark jährlich aufzubringen, für die Koſten der feindlichen Beſatzungen 15 Milliarden, für die Kriegsentſchädigungs⸗ ahlungen 57 Milliarden. Das ſind insgeſamt 154 illiarden Mark jährlich. Dazu kommt, daß die Fehl⸗ beträge bei Poſt und Eiſenbahn trotz der Tariſerhö⸗ hungen immer höher werden, ſo daß ſchon wieder von neuen Erhöhungen geſprochen wird. Die Belaſtung des Volks wird daher eher noch größer werden als abnehmen. Nun ſollen aber die Geſamteinnahmen des Reichs, ſelbſt wenn die geplanten neuen Steuern durchführbar ſein ſollten, jährlich nur 80 Milliarden Papiermark er⸗ bringen, es verbleibt ſonach ein jährlicher Fehlbetrag von über 70 Milliarden. Wie der gedeckt werden ſoll, das iſt eine ſchwierige und gefährliche Frage. So iſt es begreiflich, wenn der Reichskanzler er⸗ klärte, daß das Reichskabinett dieſe Stürme von innen und außen auf die Dauer nicht zu tragen vermöge. Sein Beſtand iſt eug verknüpft mit dem Schickſal Oberſchle⸗ ſiens, wo es die Franzoſen und Polen derzeit toller treiben als je zuvor. Manche politiſche Kreiſe haben ſich der Täuſchung hingegeben, als ob durch die Annahme des Ultimatums auch in Frankreich ein größeres Ver⸗ ſtändnis für die Notlage des deutſchen Volks ſich durch⸗ ſetzen werde. Aber von brutalem Haß und nackter Selbſt⸗ ſucht bleiben die franzöſiſchen Staatsmänner erfüllt. Wie ein Hohn lieſt ſich die am 16. Juli im Auswärtigen, Amt von dem Botſchafter Laurent überreichte Note, di zeigt, daß Frankreichs ganzes Bemühen eingeſtellt 10 107 die polniſchen Anſprüche. In einer Gegenantwor wird es der deutſchen Regierung nicht ſchwer fallen, die Haltloſigkeit der ſranzöſiſchen Behauptungen feſtzu⸗ elt Aber ebeuſowenig wie früher wird man die Wahr⸗ it in Paris beachten. Man will ſie nicht hören, weil Machtpolitik ſie nicht verträgt. Auch dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten müßte es bekannt ſein, daß 1„ 0— und nicht die Deutſchen ufſtändiſchen aearündet haben mit Tagesſpiegel. In Hindenburg(Oberſchleſien) wurden nach dem Dberſchleſiſchen Wanderer“ vom 1. bis 21. Juli 191 Ruhrfälle polizeilich feſtgeſtellt. 33 Erkrankungen ver⸗ liefen tödlich. 5 In der umgebung von Königshütte wird neuer⸗ dings die Beobachtung gemacht, daß die Polen jetzt planmäßig auch gegen diejenigen Leute Gewalttaten derüben, die ſie während des Aufſtands 1 verſchont Briand erklärte, General Nollet habe ihm befrie⸗ digende Mitteilungen über die Entwaffnung Deutſch⸗ lands gebracht. Deutſchland beſitze uun keine ſchwere Artillerie mehr. In Delniee bei Fiume wurde der frühere ſerbiſche Miniſter Draskowitſch von einem jungen kommnu⸗ niſtiſchen Mohammedaner angeblich auf Veranlaſſung eines ſerbiſchen Studenten erſchoſſen. Die Kämpfe bei Kutahia(Kleinaſien) ſind für Grie⸗ ö Die Griechen chen und Türken ſehr blutig geweſen. haben die anatoliſche Bahn an zwei Stellen erreicht. — dem oſſen ausgeſprochenen Zweck, den vierten Aufſtaud bis in alfe Einezlheiten vorzubereiten. Dor Se Der Schüßer Terror zu leiden hat, und beſitzt die Dreiſtigkeit, von „Banden“ des Generals Hoefer zu ſprechen. Die Reichs⸗ regierung wird ſich dieſen Ton wohl ganz entſchieden verbitten. Uebrigens ſind die Verdrehungen, die ſich Briand in ſeiner Note an Deutſchland geleiſtet hal, oſſen⸗ bar ſelbſt den franzöſiſchen Beſatzungsbehörden zu unge⸗ heuerlich geweſen. Felgcheſſen durfte die oberſchle⸗ ſiſche Preſſe nur Teile der franzöſiſchen Note veröſſent⸗ lichen. Die Antwort, die der deutſche Außenminiſter dem 10 Botſchafter gab, wurde ſelbſtverſtändlich un⸗ terdrückt. Schließlich wurde den Zeitungen noch verboten, in irgendeiner Weiſe zu der franzöſiſchen Note Stel⸗ lung zu nehmen. ö In Frankreich macht man ſich nichts daraus, ob das Kabinelt Wirth an der Regierung bleibt; die Lobreden, bie Briand ſeinerzeit in der franzöſiſchen Kammer dem Fabinett Wirth ſpendete, treten nun in ihrer ganzen Unaufrichtigkeit ans Tageslichr. In London iſt man aber, wie es ſcheint, doch ſtutzig geworden, und die rückſichts⸗ loſe Betätigung der Vorherſchaſt Frankreichs auf dem europäiſchen Feſtland, die Frankreich allerdings zumeiſt dem Wankelmut Lloyd Georges verdankt, fällt den Eng⸗ ländern nachgerade auf die Nerven. Auch die Eng⸗ länder werden es noch, wie die Japaner und noch manche andere Völker, die ſogenannten Neutralen nicht ausgenom⸗ men, noch ſehr bedauern, daß ſie Deutſchland durch Frank⸗ reich abdroſſeln ließen. Vorerſt iſt zwiſchen Großbri⸗ tannien und Frankreich wieder eine jener Spannnungen eingetreten, die ſich ſeit dem Waffenſtillſtand immer wie⸗ derholt haben. Diesmal ſcheint ſie eine beſonders ſcharfe Art angenommen zu haben. Die engliſche Regierung will die Briand'ſche Verſchleppung in Oberſchleſien, bis der neue Einfall des Polenheers das Land in tatſächlichen Beſitz Polen gebracht haben wird, nicht dulden und ſie verlangt die Entſcheidung d. h. Verteilung Ober- ſchleſiens durch den Oberſten Rat in einer Konferenz, die am 28. Juli in Boulogne ſtattfinden ſoll. Briand hat allerlei Ausflüchte. Wird Lloyd George diesmal feſt bleiben? Darauf kommt es an. Er fühlt ſich durch die ſchäbigſten perſönlichen Angriffe der Pariſer Blätter aufs tiefſte verletzt, aber— nichts Gewiſſes weiß man nicht. Sollte wieder einmal eine„Verſtändi⸗ übliche Zeche bezahlen. b Lloyd George hat ja ſo viele Sorgen. Was aus em werden kann, iſt noch nicht vorauszuſehen; die ruſ⸗ ſiſche Sowjetregierung ſoll trotz oder wahrſcheinlicher we⸗ gen der in Rußland drohenden Hungersnot die allge⸗ meine Mobilmachung befohlen haben. Wenn dieſe wenigſtens zum Teil zugunſten der Türken gedacht wäre, ſo könnte ſich leicht ein mächtiger Kriegsbrand im Oſten entwickeln, zumal auch die Araber ſich zum Teil auf den e iſt 81, die Braut 70 Jahre alt. Kriegspfad begeben haben gegen den Schützling Eng⸗ lands, den König von Hedſchas. Die iriſche Frage 0. e 10 iſt infolge der Unverſöhnlichkeit der Nord- und Süd⸗ am Mittag brach in der Nacht zum 20. Juli in dem, 28 N 1 1 8* 1 Hege Er* irländer gegen einander von einer dauernden Löſung noch ben Induſtriegebaude Erdmaſnshof am Koktbuſer weit entfernt. In Indien gärt es weiter und einem Gerücht zufolge wollen die Indier die Republik ausrufen d. h. ſich von der engliſchen Herrſchaft losmachen. Dazu kommt noch die heikle Frage der Abrüſtung, die Prä⸗ ſident Haxrina auf einer Konferenz in Waſbinaton Volkspirtſchaft ö 0 1 l l zogen, der polniſchen Räuberbanden und des Mordgeſindels ver⸗ ſchweigt es, wie die deutſche Bevölkerung unter dem ———— am 11. November anſchneiden will. Frankreich hat ſchon erklärt, daß es bei einer Abrüſtung der Landmacht nicht mittun wird, England wird aber ſeine Seemacht ſo wenig einſchräuken wie die Vereinigten Staaten, und, Japan, gegen die die Sache gemünzt iſt, wird den an⸗ deren den Gefallen nicht tun. Es wird ſchwer halten, das Jokele zu finden, das vorangeht. ö i I.. 2 2 Neues vom Tage. Der ſinkende Markkurs. Berlin, 22. Juli. Reichskanzler hat, wie ver⸗ lautet, die Vertreter von Induſtrie und Banken zu einer Beſprechung eingeladen, wie dem fortwährenden Sinken des Wertes der Reichsmark, wodurch die deutſche 0 ft täglich um Millionen geſchädigt wird, geſteuert werden könne. Dr. Wirth iſt enttäuſcht, daß der Verband trotz der Annahme des Ultimatums nichts getan hat, um den Markkurs zu ſtützen. —— 8. Vermiſchtes. Steuerſtreit in Doorn. Der Gemeinderat in Doorn hat den früheren Kaiſer Wilhelm mit 5000 Gulden (122 000 Papiermark) zur Gemeindeſteuer herange⸗ wogegen der Kaiſer als Ausländer Einſpruch erhoben hat. Der Gemeinderat lehnte den Einſpruch ab mit der Begründung, niemand habe ihn aufge⸗ fordert, nach Doorn zu kommen und es ſtehe ihm frei, ſeinen Wohnſitz anderswo aufzuſchlagen. Zuvor habe er aber die 5000 Gulden zu bezahlen, da er wie jeder andere Bürger zu den Steuern der Gemeinde herangezogen werden müſſe. Die Reichsfarben. Auf der Nordſee⸗-Inſel Borkum dene Fahne verlangte eine Menſchenmenge von über 1000 Perſo⸗ nen, daß die am Strand aufgezogene ſchwarz-rot⸗gol⸗ niedergeholt werde. Die Flagge wurde hierauf von einem Gendarmen entfernt. Ein deutſcher Kreuzor verſenkt.„New Pork Herald“ meldet aus Waſhington, daß der frühere deutſche Kreu⸗ zer„Frankfurt“ bei einem Flottenmanöver durch Flie⸗ gherbomben verſenkt wurde. Sängerfahrt nach Amerika. Auf eine dringliche Ein⸗ ladung wird der Berliner Sängerverein„Cäcilia Me⸗ lodia“, gegründet 1856, eine Sängerfahrt nach Nord⸗ amerika unternehmen. Der Reinertrag iſt für die deut⸗ ſche Tuberkuloſen⸗-Jugend e beſtimmt. Guten Appetit! In Waldſee ſaßen in ihrer Stammwirtſchaft ein paar ältere Gäſte vor ihrem Schöppchen. Als einer von ihnen ſeine Zeche mit 5 ein⸗ zelnen Marlſcheinen bezahlen wollte, ſtellte ſein Nach⸗ bar ihn auf die Probe: Wenn er die 5 Scheine ver⸗ zehre, erhalte er den doppelten Raſch entſchlo ſen nahm der Beſitzer die ſe und geflickte: Papierfetzen in den Mund, biß, kaute und ſie hinunter. Er hatte die Wette gewonnen. Ungewöhnliche Niſtgeles t. In Singen⸗Hy⸗ hentwiel entdeckte das Fahrperſonal eines Güterzugs hinter der Pufferſtange eines Wagens ein Vogelneſt. in das ein Rotſchwänzchen ſeine Eier gelegt hatte. Autounfall. Bei Aſchaffenburg ſtürzte ein mit 14 Perſonen beſetzter Kraftwagen durch Verſchulden des betrunkenen Kraftwagenführers über die Straßen⸗ böſchung. Vier Perſonen, der Wagenlenker, zwei Bau⸗ ernknechte und ein Mädchen, wurden getötet, wurden ſchwer verletzt. . 14 drei beamter, der von einem Reiſenden die Oeffi verdächtiger Pakete 6 Mörder entfloh, wurde aber eingefangen. gung“ zuſtande kommen, ſo müßte eben Deutſchland die Gerichtet. türkiſch⸗griechiſchen Krieg in Kleinaſien Silberſchmuggler. Auf der Strecke Emmerich Er (Rheinpr.) wurde in einem Wagen 4. Klaſſe ein 3 verlangte, niedergeſchoſſen. Der, In einem der Pakete befanden ſich 30 Kilo Silberwaren. Der marokkaniſche Soldat Muhamed ben Ahmed, der im Frühjahr an dem Kaufmann Burg⸗ mann in Höchſt a. M. einen Raubmord verübt hatte. iſt am 19. Juli auf dem Großen Sand bei Got heim. (Taunus) durch marolkaniſche Maſchinengewehrſchützen erſchoſſen worden. Ein„ſpätes“ Brautpaar. Auf dem Standesamt in Rathenowea. H. ließ ſich ein Paar trauen, das zu⸗ ſammen 151 Jahre zählt. Der Bräutigam, der mit ſeiner erſten Frau die goldene Hochzeit gefeiert hat, Großer Brand in Berlin. Laut Meldung der„B. Z. Ufer ein großer Brand aus, der einer der größten war, die in Berlin in den letzten Jahren geweſen ſind. Die. geſamte Feuerwehr mit 50 Fahrzeugen und alle ver⸗ fügbaren Mannſchaften war die ganze Nacht über an der Brandſtätte beſchäftigt. Der Schaden an Gebäuden und an den Fabrikanlagen iſt außerordentlich aron. ꝗZZ——j—————— ngen 15. d. M. an dem gefrore gletſcher in den Tucher Alpen(Tirol) Der in München ſtudierende Paul Fronmüller iſt am Sonntag im Kaiſergebirge an der Karlsſpitze abgeſtürzt. N m 5. Leiche iſt in Lanersbach begraben. Vermißte Touriſten. Drei Touriſten, die eine Tour in das Salzkammergut gemacht haben, werden ſeit einiger Zeit vermißt. Es handelt ſich um den 22 jährigen Hörer der Rechten Otto Alexander, Sohn eines Zahnarztes, um den Beamten der Anglo⸗-Oeſter⸗ reichiſchen Bank Ernſt Fiſcher und um den 22fäh⸗ rigen Poſtangeſtellten Julius Rokoſchny. Denkmalsweihe. In Suhl(Thüringen), das eine kommuniſtiſche Stadtverwaltung hat, wurde am Sonn⸗ tag im Stadtpark ein Denkmal für Karl Liebknecht und Roſa Luxemburg eingeweiht. 1 Waffenfunde in Frankfurt. Nachdem die Polizei am 16. Juli 500 Gewehre und reichliche Munition im Kel⸗ ler eines Realgymnaſiums beſchlagnahmt hatte, wurden am 19. Juli weitere 511 Gewehre, eine Menge Mu⸗ nition und andere Waffen in einer Gaſtwirtſchaft feſt⸗ geſtellt und eingezogen. Der Wirt und ſein Sohn ö wurden verhaftet, weitere Verhaftungen ſollen bevor; ſtehen. Seltſame Heilung. Bei einem Brand bei dem Land. wirt Dehouſt in Friedrichsfeld(Baden) wurden außer der Frucht auch fämtliche Ackergeräte, Wagen uſw. vernichtet. Die Schweſter des Brandleiders, die ge⸗ gegenüber der Brandſtätte wohnte, hatte vor kurzem in Weinheim infolge eines Hitzſchlags das Augenlicht und die Sprache verloren. Als ſie von dem Unglüch ihres Bruders hörte, ſprang ſie vor Schrecken aus dem Bett, ſchrie laut auf und konnte plötzlich wieder ſprechen und ſehen. f Käſeſchieber. In Leipheim a. Donau wurden 2 fremde Händler verhaftet, die über 30 Zentner Käſe verſchoben und dabei 20000 Mk.„verdient“ hatten. Koſtbarer Fund. In Koblenz wurden beim Um⸗ bau eines alten Hauſes 52 Goldmünzen aus dem 14. Jahrhundert gefunden, die einen hohen Wert darſtellen. Heidebrand. Zwiſchen Harburg und Cuxhaven iſt ein großer Heidebrand ausgebrochen. Auch in ein⸗ zelnen Gegenden Schleswig⸗Holſteins wüteten Brände auf Heiden und in Wäldern. Radlerleiſtung. Der von Dillingen(Bayern) gebür⸗ tige, in Hamburg anſäßige Konſtantin Moſer, ein Mann von 44 Jahren, hat, beſchwert mit einem Ruck⸗ ſack von 30 Pfund, mit ſeinem Fahrrad bei großer Hitze die 800 Kilometer lange Fahrt in ſeine Heimat in 5½ Tagen zurückgelegt. 5 f Holzſchiebungen in Oeſterreich. Der öſterreichiſche Nationalrat hat einen Ausſchuß zur Unterſuchung ge⸗ gen verſchiedene Beamte des Ackerbauminiſteriums ein⸗ geſetzt, die gegen Beſtechung mit verſchiedenen Politi⸗ kern, Großhändlern, Bankiers und Induſtriellen Holz⸗ nutzungsverträge zuſtande gebracht hatten, durch die das Staatsvermögen um viele Millionen geſchädigt wurde. Die Verträge wurden für ungültig erklärt. Einer der beteiligten Kapitaliſten, Hamburger, ſoll einer Partei 35 Millionen für Wahlkoſten zugewendet haben. N. — See⸗ und Flußfiſche ſind in der Sommerhitze nicht ungefährlich, da das Fleiſch raſch in Zerſetzung über⸗ geht und das ſtarke Fiſchgift bildet. Friſchgefangene Fiſche müſſen im Sommer alsbald auf Eis gelegt werden, dann wird dem Verderben wirkſam vorgebeugt und die Fiſche können unbedenklich genoſſen e * Handel und Verkehr. Mannheimer Produktenbörſe. Der Produktenbörſe wurde großes Intereſſe entgegengebracht, da nach mehr⸗ jährigem Verbot zum erſtenmal wieder Getreide frei gehandelt werden durfte. Vorerſt war aber nur mit⸗ 415430 Mi lgentner ab Station, Roggen zu 365—380 Mk. a u norddeutſche Station und Gerſte zu 350355 Mk. ab norddeutſche Station. Amerikaniſches Weizenmehl wur⸗ de vom beſetzten Gebiet mit 800900 Mk. für 100, Kilo angeboten. Für Getreide wie für ſämtliche an⸗ dere Artikel war die Tendenz feſt angeſichts der im⸗ mer ungünſtiger werdenden Ernteausſichten und der ſchlechten innerpolitiſchen Lage. Deutſches Weizenmehl wurde mit 660 Mk. ab Mittel⸗ oder Norddeutſchland, mit 675 Mk. ab Süddeutſchland, lieferbar per Juli Auguſt, Weizengrieß mit 725 Mk. ab Süddeutſchland gehandelt. Die offiziellen Preiſe haben eine weitere Steigerung erfahren, beſonders in Hülſenfrüchten und Nauhfutter durch die völlige Mißernte in Bohnen und Oehmd. Sie lauten für: neue Wintergerſte 380 Mk. ohne Sack, Mais 300 Mk., Wicken 230—250 Mk., in⸗ ländiſche Erbſen 325—375 Mk., Futtererbſen 250 bis 300 Mk., Rangoonbohnen 200 Mk., Braſilbohnen 190 Mk., Ackerbohnen 260—280 Mk., Wieſenheu 135—145 Mk., Rotkleeheu 145—155 Mk., Luzerne⸗Kleeheu 180 bis 200 Mk., Preßſtroh 52—60 Mk., gebündetes Stroh 56—52 Mk., Biertreber 190—210 Mk., Reis 600-800 Mk., Raps 550—575 Mk. pro 100 Kilo waggonfrei Mannheim.— Bei einer Verſteigerung von 450 Dop⸗ pelzentner La⸗Plata⸗Mais erhielt das Gebot von 310 Mk. für 100 Kilo den Zuſchlag. ö Mannheimer Viehmarkt vom 18. Juli. Dem heu⸗ tigen Schlachtviehmarkt waren zugeführt und wurden für je 50 Kilogramm Lebendgewicht gehandelt: 189 Och⸗ ſen 400700 Mk., 163 Bullen 400450 Mk., 792 Kühe und Rinder 200650 Mk., 731 Kälber 450—700 Mk., 160 Schafe 300500 Mk., 981 Schweine 90—1250 Mk. Stimmung: Handel mit Großvieh ruhig, Markt nicht geräumt; Kälberhandel mittelmäßig, ausverkauft; Schweinehandel mittelmäßig, kleiner Ueberſtand. Mannheimer Pferdemarkt vom 18. Juli. Der Zu⸗ trieb zum heutigen Pferdemarkt belief ſich auf 40 Wa⸗ gen⸗, 250 Arbeits⸗ und 50 Schlachtpferde. Bezahlt wurde je d. St. für Wagenpferde 10—26 000 Mk., für Arbeitspferde 826000 Mk. und für Schlachtpferde 1000 3000 Mk. Stimmung: Handel mit Wagen⸗ und Arbeitspferden ruhig, mit Schlachtpferden mittelmäßig, Weilderſtavt, 20. Juli. Die Zufuhr zum Vieh⸗ markt betrug 46 Stück Ochſen und Stiere, 26 Jung⸗ ſtiere, 163 Milch⸗ und Schaffkühe, 51 Stück Einſtell⸗ vieh. Händler und Metzger waren ſtark vertreten. Fett⸗ vieh war wenig zugeführt. Sollte nicht in nächſter Zeit ein ausgiebiger Regen ſich einſtellen, ſo iſt ein allge⸗ meiner Viehabſchlag unausbleiblich. Handel matt, ab⸗ wartend.— Der Zutrieb auf den Schweinemarkt betrug 46 Läufer und 92 Körbe mit 828 Milchſchwei⸗ nen. Bezahlt wurde für gut fleiſchige Läufer 880— 959 Mk., Milchſchweine, Sorte 1: 650— 780 Mk., Sorte II. 350400 Mk. das Paar. Handel: nachgiebig, flau. Der Hamburger Gewürzmarkt notierte für je 1 Kilo! Schwarzer Pfeffer 17 Mk., weißer Pfeffer 32 Mk., Macisnüſſe 30— 36 Mk., Japan⸗Ingwer 18 Mk., Kanehl je nach Beſchaffenheit 28—50 Mk., Zimmt 18 Mk., Kardamom 76 Mk. Nelken ſchwellten auf 35 Mk. das Kilo in die Höhe, da die diesjährige Ernte nur 50 000 Ballen beträgt gegen 120 000 Ballen im Vorjahr. Steinkohlenbriketts. Der Reichskohlenverband macht bekannt: Ab 15. Juli 1921 gelten für Steinkohlen⸗ briketts folgende Verkaufspreiſe je Tonne einſchließlich Kohlen⸗ und Umſatzſteuer: l. Sächſiſches Steinkohlen⸗ ſyndikat: Steinkohlenbriketts O. Förſter 480.70 Mk., Steinkohlenbriketts ab Zeche Morgenſtern 480.70 Mk. I. Niederſchleſiſches Steinkohlenſyndikat: Steinkohlen⸗ 1 U briketts(Hansheinrich& Wenceslaus) 400 Mk. 0 Herabsetzung der Zellſtofſpreiſe. Die Preiſe für Druckpapier⸗Zellſtoff ſind weiter auf 300 Mark herab⸗ onF als anna . ng zu nitteldeulſche f Mk. ab mittel⸗ und ne und 566 Ferkel. je 50 Kg. Lebendgewicht kälber, 400450 Mk. für 120 Mk. für Schweine; für Ferkel auf 50300 Mk. für das Stüc. Stimmung: Kälberhandel mittelmäßig, Zutrieb 1 1 usverkauft; Schweinehandel langſam, kleiner Ueber⸗ tand; auch im Ferkelhandel langſames Geſchäft, Zu⸗ trieb nicht ausverkauft. Durbach, 22. Juli. Die Herbſtausſichten der Winzer ſind mittelmäßig bis gering. Ein Teil der Reben iſt im Frühjahr erfroren, kalte Nächte während der Blütezeit und der Sauerwurm richteten ſchweren Schaden an. Für Butter wurden auf der Hamburger Verſteige⸗ rung am 20. Juli 26.65 Mk. für das Pfund bezahlt. Eierpreis. Wie die Münchner„Südd. Preſſe“ mit⸗ teilt, hat die Bezirksbauernkammer Wolfſtein erklärt, daß ſie einen Eierpreis bis zu 70 Pfg. für das Stück als angemeſſen betrachtet. Das Bezirksamt Wolfſtein wird daher gegen dieſenigen Händler und Aufkäufer, die den Preis von 70 Pfg. für das Ei überſchreiten, wegen Preistreiberei vorgehen.. Preiserhöhung für Bleifabrikate und Röhren. Die deutſche Verkaufsſtelle für gewalzte und gepreßte Blei⸗ fabrikate in Köln erhöhte die Preiſe für Bleifabrikate um 25 Mk. für 100 Kg. Der heutige Händlergrund⸗ preis iſt 760 Mk. bei Abnahme von 2000 Kg., 750 Mk. bei Abnahme von mehr als 2000 Kg. Der Kon⸗ ſumentengrundpreis für Lieferungen ab Werk beträgt 780 Mk. Baſis Köln.— Die Röhren⸗Konvention hat N für Gas⸗ und Siederohre um 5 Prozent erhöht. Deutſchlands Handel mit Amerika. Nach den von der National City Bank zuſammengeſtellten Ziffern wird für das am 30. Juni beendete Geſchäftslahr der Wert der amerikaniſchen Ausfuhr auf 350 Millionen Dollar und die deutſche Ausfuhr nach den Vereinig⸗ ten Staaten auf 30 Millionen Dollar angegeben. Preisabbau des Chileſalpeterd. Im letzten Monat fand in Santiago(Chile) eine Verſammlung, von Salpeterunternehmern ſtatt, auf welcher der Beſchluß gefaßt wurde, den Chileſalpeter in nächſter Zeit zu einem Preis auf den Markt zu bringen, welcher unter dem Preis ſämtlicher künſtlichen Dünger ſtehen ſoll. Weiter wurde der Beſchluß gefaßt, dem chileniſchen Abgeordnetenhaus ein Geſetz vorzulegen, nach welchem der Staat das Recht erhält, die Geſamterzeugung Chi⸗ les an Salpeter und Jod zu erwerben. 5 te Die ungeſtempelten öſterreichiſch⸗ungariſchen Noten werden bis zum 31. Juli d. J. eingezogen, eine Friſt⸗ verlängerung findet nicht ſtatt.— Die Börſenſteuern, (Effektenumſatzſteuer) in Oeſterreich werden verdoppelt. Der Mehrertrag wird auf 170 Millionen Kronen ge⸗ chätzt.. 8 5 7 ö 1 Die väniſche Butter iſt infolge geſteigerter Ausfuhr und höherer Auslandspreiſe in der vergangenen Woche, bedeutend teurer geworden. Für einen Zentner wur⸗ den bezahlt 270 Kronen(nach heutigem Kurs etwa 3236 Papiermark) gegen 222½ Kronen 2625 Mark) AM der Porwocke. eee r 30 b. H Die Gemeinnützige Baugenoſſenſchaft e. G. hielt geſtern 1 A dee Ge⸗ noſſenſchaftsverſammlung ab, die faſt vollzählig beſucht war. 1 den Ausführungen des Vorſitzenden des Auſſichtsrats, Herrn Oberſekretär Alter, war zu entnehmen, daß die bei Durchführung der Bauperiode entſtandenen Schwierigkeiten nunmehr überwunden ſind. Die Ueberteuerungszuſchüſſe ſind für 1921 ſoweit geſichert, daß die Bauenden nur den Ertragswert der betr. Eigenheime aufzubringen haben. Den Mitgliedern, die ihre Spargelder der Genoſſenſchaft zur Verfügung geſtellt und dadurch weſentlich zur Verbilligung der Bauten beigetragen haben, ſggte der Vorſitzende beſon⸗ deren Dank. Nach Abſchluß der notwendigen Verhandlungen wird in dieſem Jahre mit der Errichtung von 18 Elgen⸗ helmen gerechnet. Für 1 vorerſt vom Bauen zurlickgetre⸗ tenes Mitglied wurde ein Nachfolger ausgeloſt. Außerdem wurde die Beſtimmung der ſür 1922 zum Bauen zugelaſ⸗ ſenen 20 Mitglieder durch das Los auf Grund der Beſchlüſſe des Vorſtandes, die durch deſſen Vorſitzenden, Herrn Bau⸗ meiſter Berberich, begründet wurden, vorgenommen. In der weiteren Ausſprache führte Herr Gemeinderat Lahres im Namen der übrigen Unternehmer Beſchwerde über die Fortſetzung der Bautätigkeit ohne neue Arbeitsvergebung. Es müſſe doch eine vollſtändig objektive Behandlung dieſer Fragen durch den Auſſichtsrat ſtattfinden, zumal auch die Gemeinde bereits über 100 000 Mk. zu den Bauten zuge⸗ ſchoſſen habe. Herr Beigeordneter Wunder als Vertreter der Gemeinde und verſchiedene Mitglieder des Aufſichtsrats begründeten den diesbezüglichen Beſchluß. Hiernach wurde gerade dieſe Sache einer eingehenden Prüfung unterzogen. Es handelt ſich namentlich um die Maurerarbeiten, die ſr. Zt. für die ganze Bauperiode 1921 ausgeſchrieben wur⸗ den und dem Unternehmer Wedel nach dem Angebot von 14 179,70 Mk. für 1 Doppelhaus übertragen wurden, während die Maurer⸗Vereinigung dahler, der alle anderen in Betracht kommenden Unternehmer angehörten, 16865,70 Mark gefordert hatte. Für den Aufſichtsrat erſchien es, ganz abgeſehen von der rechtlichen Seite, in der letzigen Zeit außerordentlich bedenklich, den Unternehmer Wedel von ſeinem Angebot zu entbinden und neue Verhandlungen auch mit den übrigen Unternehmern zu führen, zumal auch nur hieſige Arbeitskräfte beſchäftigt werden und die Arbeſten durchaus zufriedenſtellend waren. Die Verſammlung er⸗ kannte die Objektivität der Beſchlüſſe des Aufſichtsrats in jeder Hinſicht an. Für die Bauperiode 1922, die bereits im Herbſt dieſes Jahres elngeleitet werden ſollen, wird neue Arbeitsvergebung erfolgen. Es iſt noch ausdrücklich feſtzu⸗ ſtellen, daß die Zuſchüſſe der Gemeinde Pflichtleiſtungen ſind, die auf Geſetz beruhen, wenn überhaupt gebaut wer⸗ den ſoll. Der Baugenoſſenſchaft als ſolche kommen dieſe nicht zu Gute. Die Tätigkeit der Baugenoſſenſchaft iſt eine weſentliche Entlaſtung der Gemeinde, da durch die einge⸗ leltete Selbſthilfe auch anf finanziellem Geblete der Ge⸗ meinde größere Opfer erſpart werden. Auch die ſonſtigen le, dl ö einer enoſſenſchaft ur für den Einzelnen, ſe ch die Geſamt⸗G meinde liegen, ſcheinen welte Krelſen noch nicht bekannt zu ſeln. Aus den weiteren Ausführungen des Herrn Beigeordneten Wunder, des Herrn Gemeinderals Kempf, des Herrn Bau⸗ meſſters Berberich und des Vorſitzenden ging hervor, daß alles geſchieht, was die Löſung der ebenſo ſchwierigen wle bedeutungsvollen Wohnungsfrage notwendig iſt. Dabei iſt die Mithilfe aller Einwohner notwendig. Die Genoſſen⸗ ſchaftsmitglieder müſſen ganz beſonders darauf ſehen, daß über ihre durch den Umzug frei werdenden ſeitherlgen Woh⸗ nungen nicht ohne Genehmigung der Wohnungskommiſſton ganz oder tellwelſe anderweitig verfügt wird. Nach noch⸗ maliget Aufforderung an alle Anweſenden, auch ihr Teil zur Ueberwindung der großen Schwierigkeiten beizutragen, ſchloß der Vorſitzende die durchweg im Zeichen der Elnig⸗ keit verlaufene Verſammlung. * Der Fußballklub Amicitia 1909 Viern⸗ heim hält, wie im Inſeratenteil erſichtlich, ſeine halb⸗ jährliche Generalverſammlung morgen Sonntag Vormittag halb 9 Uhr im Gaſthaus zum grünen Laub bei Mitglied Franz Ehrhardt ab, worauf die werten Mitglieder beſon⸗ ders darauf aufmerkſam gemacht werden. * Radfahrer⸗Verein Eintracht. Ohne große Atempauſe rüſtet der Verein, nachdem er vor etwa 3 Wo⸗ chen ſeine ſportliche Veranſtaltung glücklich unter Dach und Fach bringen konnte, zum übernächſten Sonntage zur Be⸗ telligung ſan dem 25⸗Jährigen Stiftungsfeſte des Bruder⸗ vereins in Lampertheim. In einem intereſſanten Korſo⸗ An 85 15 N Wettkampfe ſtehen ſich mehrere zahlenmäßige gleichſtarke Geg⸗ das Konzert der Züricher Sänger infolge ſchwachen Be⸗ 115 beter die um die 1, Siegespalme ſtreiten. Bei eſen Cchancen wird der Verei d i 3 b 0 e e en en een de ſchußſitzung wurden mehrere Vorlagen zur Linderung Zeug beſitzen, um ſeiner entſcheldenden Favoritſtellung zum Siege zu verhelfen. Für alle Mitglieder heißt darum zum übernächſten Sonntage die Parade„Alle Mann an Bord, — Mit der Teilnahme am Wettſtrelt iſt zugleich der dies⸗ jährige Familienausflug verbunden. Für Unterhaltung und geraͤumige Lokalitäten iſi bereits Sorge getragen. Näheres hierüber wird noch bekannt gegeben. *Verſchönerungs⸗ und Verkehrsverein. Der Verſchönerungsverein hält am Sonntag nachmittag um ½4 Uhr im Nebenſälchen des Gaſthauſes zum Freiſchütz ſelne diesjährige ordentliche Generalperſammlung. Es wäre ſehr zu begrüßen, wenn durch einen recht zahlreichen Beſuch würde, zumal wichtige Anträge zur Beratung ſtehen. Auch iſt der Diener des Vereins beauftragt, neue Mitglieder anzuwerben. Bei dem geringen Jahresbeitrag von 3 Mark und in Anbetracht der gemeinnützigen Leiſtungen des Vei⸗ eins könnte die Mitgliedſchaft getroſt doppelt ſo groß ſein. da gar viele im allgemeinen Intereſſe liegenden Projekte no f j 5 1 Pri ch Damit kommen die Lichtſpielhäufer in Mannbeim ihrer Löſung harren. 8 * Der Arbeiter⸗Radfahrer⸗Verein„Vor⸗ erfährt vom 29. Juli bis September eine Unterbre⸗ reges Intereſſe an den Beſtrebungen des Vereins bekundet 2 bis 6 Jahren, 5300 Kinder von 6 bis 14 Jahren werden hier in der Generalverſammlung neue Anträge entgegengenommen, beſonders auch Anregungen, welche Ver⸗ kehrsfragen betreffen. Wie aus dem Inferatenteil erſichtlich, würts begeht am Sonntag, den 14. August l. Js. ſein 15jähriges Sͤltungsfeſt in Eſchwald beim Haglend 01 runnen. Zahlreiche auswärtige Verelne haben ihr Erſcheinen zuge⸗ ſagt. Näheres wird noch bekannt gegeben. (Mannheim, 20. Juli. Zum Streik auf deln Rheinſchleppdampfern iſt zu berichten, daß dei Oberpräſident der Rheinprovinz als Chef der Rhein⸗ ſtrombauverwaltung auf Befehl der Verbands ⸗Schiff⸗ fahrtskommiſſion eine Bekanntmachung erlaſſen hat, daß die Arbeit ſofort wieder aufzunehmen iſt. ö Der Unterſuchungsgefangene Schneider Willi Otte riß ſich auf offener Straße von dem ihn begleitenden Schutzmann los. Der Schutzmann ſchoß auf den Flüch⸗ tigen und verletzte ihn. i 77 Freiburg, 20. Juli. Infolge der Raubmorde in Hei⸗ delberg und eines Raubmordverſuchs in einem Schwarz⸗ walddorf vor einigen Tagen ſind nun auch in Frei⸗ burg erhöhte Schutzmaßnahmen für die Spaziergänger gegen Ueberfälle und Beläſtigungen getroffen worden, indem überall ein ſtändiger Streifendienſt von be⸗ pittenen Polizeibeamten eingerichtet worden iſt. Pforzheim, 21. Juli. In der letzten Zeit Kiel es auf, daß Poſtſendungen nach den württ. Orten Engels brand, Salmbach und Grunbach fehlten. Der Poſt⸗ bote von Grunbach iſt jetzt unter dem Verdacht der Mittäterſchaft an den Diebſtählen verhaftet worden. Heidelberg, 21. Juli. Der deutſche Männergeſang⸗ derein in Zürich, der an Pfingſten hier weilte, hat der Luiſen⸗Heilanſtalt 1000 Mk. geſpendet, obgleich juchs mit einem nicht unerheblichen Fehlbetrag abſchloß. Mannheim, 21. Juli. In der letzten Bürgeraus⸗ der Wohnungsnot verabſchiedet. So wurden in Neckarau drei Bauplätze mit darauf zu erſtellenden 20 Wohnungen und einem Geſamtaufwand von 998 000 Mt. übernommen. Für die von der Gemeinnützigen Baugeſellſchaft m. b. H. aufgenommenen Darlehen über⸗ nimmt die Stadt die Bürgſchaft bis zu 90 Prozent des Geſamtbauaufwands. Die zu baulichen Zwecken von der Stadt bereits aufgenommene Anleihe von 2,6 Mil⸗ lionen Mk. wurde durch Bewilligung von weiteren 2,64 Mill. Mk. erweitert. Die Quäkerſpeiſung der Mannheimer Kinder chung. Insgeſamt werden gegenwärtig 600 Kinder von und 155 Mütter täglich geſpeiſt. Für die einzelnen Speiſungen werden beſonders Milchreis, Kakao und Bohnen verwandt. 5 Infolge des Beſchluſſes der Mannheimer Lichtſpiel⸗ theaterbeſitzer, ihre Häuſer zu ſchließen, beſchloß die Univerſum⸗Film⸗Aktiengeſellſchaft in Berlin(Ufa), die Aktienmehrheit der Aktiengeſellſchaft für Kinemato⸗ graphie und Filmverleih in Mannheim zu übernehmen. Pforzheim, Wernau und Köln unter den Einfluß der kinverkäufliche zsolle. Wie wir einem Privalbrief aus Südafrika entnehmen, iſt dort die Wolle kaum mehr verkäuflich; ſie findet zu 30 und 40 Goldmark für den Zentner nur ſchwer Käufer, während ſie vor zwel 0 Jahren noch zum zehnfachen Preis reißenden Abfatz fand. Die Folge davon iſt, daß auch die Schafe zu ö Schleuderpreiſen verkauft werden und das Fleiſch ſehr billig iſt. Die wirtſchaftlichen Verhältniſſe in den Burenſtaaten liegen aufs ſchwerſte darnieder, das Geld fehlt. In dem früheren Deutſch⸗Südweſtafrika droht ein Aufſtand der Herero. Die deutechen Far⸗ mer ſuchen in den Städten Hilfe. Eine Weltfriedensausſtellung ſoll vom März bit Zuli 1922 in Tokio ſtattfind en Ein Frühlingstraum. Eine Erzählung aus dem Leben von Fr. Lehne. 14. Fortſetzung,(Nachdruck verboten.) Mittlerweile kam Frau Berger mit dem Tee. Vor⸗ her hatte ſie ſchon mit einiger Umſtändlichkeit die Staats⸗ taſſen aus dem Schranke genommen und auf den Tiſch geſtellt, ſowie die dazu paſſende Zuckerdoſe. Jetzt goß ſte den Tee ein, und in ihrer ſtill freundlichen Weiſe bat ſie, zu trinken. Die Gäſte kamen gern ihrem Wunſche nach, und das duftende Getränk tat ihnen gut. Sie fühlten ſich ſo wohl bei den einfachen Leuten; beſonders der alte Mann hatte etwas ungemein Ruhiges an ſich, was Wolf zu ihm zog; ſeine blauen Augen trugen einen ſo ſtillen, gleichſam nach innen gekehrten Blick, als lebte er in einer ganz anderen Welt— Wolf mußte ihm das auch ſagen. „Ja, das kommt ſo, Herr Leutnant,“ entgegneke er, „das kommt von dem Umgang mit den Token. Man ſagt immer, der Tod mache alles gleich— vielleicht droben— hier noch nicht; da wird einer, der es gar nicht verdient, mit aller Pracht und Herrlichkeit be⸗ graben, der andere ſtill und einfach, obgleich er es beſſer verdient hätte— und manchmal, da wird einer ſo abſeits eingeſcharrt ohne Sang und Klang, und lein Paſtor ſpricht den Segen! Da lernt man nachdenken, Herr Leutnant, und ſieht das Leben mit ganz anderen Augen an. Die Gräber reden zu mir alle ihre beſon⸗ dere Sprache.“ „Es iſt aber doch eine traurige Beſchäftigung hier.“ Oer Alte ſchüttelte den Kopf.„Nein, Herr Leut⸗ nant,“ ſagte er,„nein! Man wird ſo ruhig und wunſch⸗ los dabei, und man kommt dem lieben Gott viel näher, als draußen in der großen Welt, wo man ſo viel von ihm abgezogen wird. Hier redet alles eine ſo deulliche . e Sprache mit ſeiner Macht und unſerer gkeit, und man muß immer an ihn denken, hier ö 15 g ſpeiß fc Das brachte dier alte Mann alles ſo ſchlicht und überzeugend vor, daß die beiden ihm ſehr gern zu⸗ hörten. Er ſprach davon, daß er ſeine beiden Kinder begraben hätte, daß ihm nur der Wilhelm, Liſes Sohn, ſein einziges Enkelkind, geblieben wäre. Seine Frau beſchränkte ſich darauf, zuſtimmend mit dem Kopfe zu nicken und Mary bewundernd anzuſchauen. Ein⸗ mal ſtrich ſie verſtohlen mit der Hand über deren goldiges Gelock. Die ſaß kindlich fröhlich neben ihrem Wolf und hielt ſeine Hand feſt in der ihrigen. Das Gewitter hatte inzwiſchen ſeine Heftigkeit ein⸗ gebüßt; nur vereinzelte Blitze leuchteten auf, und im⸗ mer ſchwächer wurde der Donner. Auch der Regen hatte nachgelaſſen. Der Alte ſtand auf und öffnete das Fenſter; eine erquickende Luft ſtrömte herein, und un⸗ willkürlich atmeten alle tief auf. „Da gibt's morgen viel zu tun,“ meinte der Alte, „das Wetter hat tüchtig gewütet!“ —„Nun müſſen wir aber gehen,“ ſagte Wolf,„es wird Zeit.“ Frau Berger holte ein warmes Tuch, das ſie ſorg⸗ lich um Marys Schulter legte; ſie wollte es nicht, aber Wolf redete zu, da ſie zu leicht gekleidet war. „Nun unſeren Tank, Ihr guten Leute,“ und herz⸗ lich drückte Wolf deren Hände. „Keine Urſache, Herr Leutnant,“ wehrte Berger ab, „wir haben es gern getan!— Und wenn Sie ſich mal wieder mit Ihrer Braut treſſen wollen, ſo kommen Sie nur ruhig rein zu uns— es iſt vielleicht beſſer für Euch junges Blut; man ſoll ſich nicht unnütz in Ver⸗ führen!“ Wolf wollte etwas ſagen—„ich weiß ſchon, Herr Leutnant; wir alten Leüte ſind ver⸗ ſchwiegen; wir ſprechen über nichts; da können Sie ganz unbeſorgt ſein; unſer Wilhelm erfährt auch nichts! — Sie, 1015 Leutnant, wiſſen ja 9 5 was Recht und Unrecht iſt und das ſchöne Fräulein ſicher auch— kein Wunder. wenn die Ihnen gefällt; der muß man ja aut ſein 1 e eee ee eee Sie verabſchiedeten ſich von Freu Berger; er ing mit ihnen bis zur Pforte, um dieſelbe zu ſchließen. „Ich danke Ihnen nochmals,“ ſagte Mary,„das Tuch bringe ich Ihnen morgen mittag zurück.“ 5 „Nein, Märchen, das hat Zeit bis zum Abend, da bringen wir es zuſammen; nicht wahr, lieber Berger, wir dürfen doch kommen?— Schön! Alſo gute Nacht, und grüßen Sie Ihre Frau von uns.“ „Gute Nacht, Fräulein, gute Nacht, Herr Leuknant!“ Hinter Ihnen wurde die Pforte geſchloſſen.— Es war kühl geworden, und die Straße war noch naß vom Regen. Aber der Himmel war klar, und die Sterne leuchteten freundlich auf die beiden Menſchenkinder herab, die eng aneinandergeſchmiegt ihren Weg gingen. End⸗ lich mußten ſie ſich trennen; innig küßten ſie ſich. „Auf morgen, Geliebte! Schlafe ſüß! Komm gut heim!“ Damit bog er in eine Seitenſtraße. DB IV. Kein Feuer, keine Kohle kann brennen o iß,. Als heimliche Liebe,: von der niemand was weſß. f* ö Wolkslled. So verlebten die beiden glückliche Tage; ihre Zuſam⸗ menlünfte, die faſt allabendlich ſtattfanden, beſchloſſen 9 oft im Hauſe des Friedhofwärters auf Marys unſch. Sie wollte nicht immer gar zu lange mit dem Geliebten allein ſein; es widerftrebie ihrem feinen Empfinden, ſich wie die erſte beſte mit ihm zu treſſen — und doch konnte ſie nicht anders wie mit höherer Gewalt zog es ſie zu ihm hin, une ſchluchzeud vor innerer Glückſeligkeit hing ſie dann ſeſt an ſeinem Halſe, in halb etammelten Worten ihm ihre Liebe 5. gend. Ein ſolcher Ausbruch ihrer ſonſt ſo keuſchen mäd⸗ chenhafte Natur entzückte ihn auſs höchſte; er fühlte und wußte genau, daß es ihr innigſtes Empfinden was — er hatte ihre Seele wachgeküfft zum Leben, i 15 Vaortſezung folgt.) . 2 Amtlicher Teil. Vetr.: Ausführung des Strafgeſetzbuches. Cs iſt in der letzten Zeit wiederholt vorgekommen, daß nach eingetretener Dunkel⸗ heit ruheſtörender Lärm und grober Uufug verübt und dadurch nicht allein die Nachbarn von Wirtſchaften, ſondern ganze Ortsteile in ihrer nächtlichen Ruhe geſtört wurden. Nicht ſelten ſind daran die Veranſtaltungen von Sport⸗ oder Vergnügungsgeſellſchaften ſchuld. Wir müſſen im Intereſſe der öffent⸗ lichen Ordnung und mit Rückſicht auf den Ernſt der Zeit ein ſolches Benehmen mit allen Mitteln bekämpfen und die Beteiligten zur Verantwortung ziehen. Die Vorſtände der in Betracht kommeoden Vereine oder Geſellſchaften erſuchen wir, nach Kräften auf ordnungsmäßigen Verlauf ihrer Veranſtal⸗ tungen hinzuwirken, andernfalls von Ertei⸗ lung einer erneuten Erlaubnis bis auſ Wei⸗ teres nicht mehr die Rede ſein kann. Gefundene Gegenſtände: 1 meſſing. Wagenradſchraube und 1 Zigarrenetuls. Betr.: Erwerbsloſenfürſorge. Für die Kalenderwoche vom 24. bis 31. Juli 1921 gelten für alle Erwerbsloſen⸗ Unterſtützungsbezieher folgende Kontrollzeiten: Dienstag, 26. Jull vorm. 9—10 Uhr Mittwoch, 27. Jull vorm. 10— 11„ Donnerstag, 28.„ vorm. 11—12„ Wir machen ausdrücklich darauf aufmerk⸗ ſam, daß uns jedes Beſchäftigungsverhältnis bei Strafvermeiden ſofort zu melden iſt. Die Meldezeiten ſind genau einzuhalten, andernfalls die Erwerbsloſen⸗Unterſtützung für die betr. Zeit eingehalten wird, Ent⸗ ſchuldignngsgründe können wir ohne Bewelſe nicht mehr gelten laſſen. Betr.: Landesfeuerwehrtag. Morgen Sonntag, den 24. Juli 1921 findet in Bensheim der Landesfeuerwehrtag ſtatt. Die hleſige freiwillige Wehr iſt zur Teilnahme verpflichtet. Abfahrt der Mann⸗ ſchaft entweder 9,43 Uhr mlt der Elektriſchen oder gemeinſam 11,43 Uhr mit der Elektri⸗ ſchen. Die zu Hauſe bleibenden Wehrleute haben die Feuerwache an dieſem Tage aue⸗ zuulihen. Vernachläſſigung der Pflicht ſeitens e Pig ſaeweh 8 ß dee Guund der delenmmgen der N. S. 6. Fußballklub Amicitia 1909 B. angezeigt. Betr.: Verſteigerung des gemeinheitlichen Frühobſtes. Am Dienstag, den 26. Juli, vormittags 9 Ahr werden auf nem Rat⸗ hauſe verſchiedene Frühobſtloſe an die Meiſt⸗ bietenden öffentlich verſtelgert. Ueber die Loſeeintellung können die Feldſchützen Dewald und Faltermann Aus⸗ kuuft geben. Betr.: Luſtbarkeitsſteuer. Der Entwurf einer Ortſatzung obigen Vetreffs liegt vom Montag, den ds. Mts. ab eine Woche lang bei uns— Zimmer 25— während der Dienſtſtunden zur Einſicht der Intereſſenten und Entgegen⸗ nahme etwaiger Einwendungen offen. Betr.: Erhebung einer Bille ſteuer. Der Entwurf einer Ortsſatzung obigen Betreffs liegt vom Montag, den 25. d. Mts. ab eine Woche lang während der Dienſtſtunden bei uns— Zimmer 25— zur Einſicht der Intereſſenten und Entgegen⸗ nahme etwalger Einwendungen offen. Betr.: Neuelnteilung der Allmend. Nach Gemeinderatsbeſchluß vom 7. ds. Mts. ſoll in oblger Sache vor der definitiven Beſchlußfaſſung des Gemeinderats eine Bürger⸗Verſammlung abgehalten werden, um auch den Ortsbürgern Gelegenheit zu geben, ſich zu der in Frage ſtehenden Angelegenheit zu äußern. Dle Verſammlung ſoll um Sonntag, den 14. Auguſt d. Is. nachmittags ſtattſinden. Mir machen ſchon jetzt auf dieſen Ter⸗ min aufmerkſam, damit jedem Ortsbürger Gelegenheit gegeben iſt, ſeine Teilnahme zu ermöglichen. Heſſ. eee Viernheim. Wunde r, i Beigeordneter. Alte Zeitungen das Kilo 3.— Mk., zu verkaufen. Druckerei Martin. Sportplatz hinterm Gaswerk. Sonntag, den 24. Juli 1921, vormittags halb 9 Uhr. Halbjährliche General⸗Verſammlung im Gaſthans zum grünen Laub.“ 1. Entlaſtung des Geſamten Vorſtan⸗ des und Neuwahl desſelben. 2. Kaſſen⸗ und Jahresbericht. 3. Verſchiedenes. Es wird um dringendes und vollzäh⸗ liges Erſcheinen ſämtlicher Mitglieder gebe⸗ ten. Der Vorſtand. CCC. ſſoſen Se gut 7 U. big rauchen dann kaufen Sie Ihre Zigarren von 50 Pfg. an bei mir. Ein Verſuch führt zu dauernder Kundſchaft. Nikol. Gallei Blauehutstrasse 53. 1 Geſchenk⸗ 14 2 Miſt Artikel zu verkaufen. in großer Auswahl. Näheres im Verlag Billigſte Preiſe bei ds. Blattes. Jakob Beyer. 1 Kaute Sportverein 09 Viernheim (Sportplatz am Tivoli) Sonntag, den 24. Juli Mannſchafts⸗Stafetten⸗ Kämpfe der 1., 2. 3. und Privatmannſchaft 10 Mann a 100 Meter ab Badiſch⸗ heſſiſcher Grenzſtein bis Ver⸗ einslokal. 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