A 2 5 eee indeter 2 1** 4 a 5 Turn⸗ 11 iſt zu 8 e 12 ſchönen Wirt⸗ 2 Uhr 5 n Feſt⸗ 1 and. ernheim. ng fest iernheim. im Vereins⸗ n. er Mitglieder Vorſtand. i 1909 zwerk. „ den 81. Juli Ae der ngend und 1. ſchaftgeg⸗Spiel⸗ 7 Maynheim in Abfahrt der 1: J. Schüler „Jugend 10,16 uſchaft 9,16 Uhr ft 12,17 Uhr, 1 2,47 Uhr. Welt, 200 m breit itwürkung der be- eller Gebr. Adolf Fussnacht unter eleguntz des alten mergauer Urtextes 9 By. Feelburg l. Br. reer rens. T cen ichen dreimal; Dienstag, Donnerstag u. Samstag Bezugspreis: monatlich Pfg. mit Trägerlohn, durch dis Poſt pro Quartal. Heſtellungen können del unſerer Expedition u. bel allen Poſtanſtalten gemacht werden. Heilagen: Sonntagsblatt, Wand- kalender unk Fahrplan. Euthült alle amtlichen Bekanntmachungen der Behörden Viernheims und Umgebung. Inſerate finden in der Bürger⸗Zeitung wirkſamſte Verbreitung.— Für Wohnungsimſeranme Ausnahme- Tarif Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martina, Biernbeim, Nathausſtraße. Anzeigenprelſe: Vokale Juſerate bie etrſſpaltige Wert 4 Zeil* Pfg., auswärtige„ g. ellamen m Textteil/ Ufg. aug welrts 1% Terarungszuſchlag. Bellagen für 1000 Gremplars 0 Mark. Bei zwangswelſer Beitreibung wird der währte Fabaut binſällig, desgleichen bel ichtbezahlung innerhalb krel Monaten. — werbsloſenunterſtützungsempfänger im Reich von 358 161 guf 316 970 zurückgegangen. zrößer als der Rückgang im Mai. Unter den Unter⸗ ſtützungsempfängern ſind 245 713 männliche und 71255 weibliche. Hinzu treten noch 339 863 Familienangehörige der Erwerbsloſen. Die Bei vor allem auf den ſtarken Bedarf an landwirtſchaftlichen Arbeitskräften, ſodann aber auf die beſſere Beſchäftigung einer Reihe von Induſtrien, insbeſondere des Bauge⸗ werbes, zurückzuführen. Trotz allem verbleibt das Ge⸗ ſamtbild unerfreulich. N Provinz Rheinheſſen verbot ſämtlichen Kaffeehäuſern der Provinz Sammlungen zugunſten Oberſchleſiens zu ver⸗ anſtalten. wird die Lage tägeich gefährlicher. Die polniſchen Banden deutſche Abſtimmungskoſnmiſſariat aufgehoben, weil es unnötig ſei. 1 1 N ö London, 31. Juli. Die engliſche Antwortnote an Der Rückgang iſt etwas erung des Arbeitsmarkts iſt Aus dem beſetzten Gebiet. Mainz, 31. Juli. Der franzöſiſche Verkreter für die 8 Gefährliche Lage in Oberſchleſien. Oppeln, 31. Juli. In den Kreiſen Ratibor und Pleß plünderten die Gutshöfe. Die Eiſenbahnbrücke über die Oder bei Bzepanowitz wurde verbrannt. 8 ö In Oppeln und Kandrzin gab es ſchwere Schläge⸗ reien zwiſchen Italienern und Franzoſen, an denen ſich auch Offiziere beteiligten. Auch Schußwaffen wurden gebraucht und Handgranaten geworfen. Der franzöſiſche Befehlshaber in Gleiwitz hat das Berlin, 31. Juli. In hieſigen diplomatiſchen Krei⸗ ſen iſt man befriedigt, daß die eugliſche Regierung das Recht Deutſchlands, den nur von Frankreich verlangten Truppennachſchub nach Oberſchleſien durch das Reich ab⸗ zulehnen, anerkennt. Man glaubt hier nicht, daß die Kon⸗ ferenz des Oberſten Rats am 4. Auguſt zuſtande kommen werde. Die brüchige Verſtändigung. Frankreich iſt nach Reuter in höflichem, aber beſtimmtem Frankreich iſt nach Reuter in höflichem, aber beſtimmtem Ton gehalten. Sie hebt hervor, daß nach der eigen⸗ mächtigen Beſetzung Frankfurts durch die Franzoſen der der damalige Miniſterpraſident Millerand die feſte⸗ Zuſicherung gegeben habe, daß die franzöſiſche Politik ſich künftig jedes einſeitigen Vorgehens gegen Deutſch⸗ tommen habe. Befremdet habe auch der unfreundliche Ton in der amtlichen Mitteilung der franzöſiſchen Regie⸗ zung vom 27. Juli. Was England verlange, ſei ein Bünd⸗ nis, das ſich auf das gegenſeitige Vertrauen gründe. England habe aus dieſem Grunde der franzöſiſchen Regi zung ſchon viele Zugeſtändniſſe gemacht und ſei bereit, ſolche auch weiterhin zumachen. Im Hinblick auf die gemeinſame Verantwortung in Oberſchle⸗ ſien und in andern Fragen des Friedensvertrags ſei es aber unmöglich, Maßaahmen gutzuhrißen, die unver⸗ meidlich die Grundlagen des Bündniſſes er⸗ ſchüttern müſſen. Die engliſche Regierung müſſe die franzöſiſche um Erklärungen über ihr Verhalten er⸗ juchen, da es ſonſt ſchwer ſei, zu ſagen, auf welcher Grund⸗ lage die Zuſammenarbeit der Verbündeten fortgeſetzt wer⸗ den könne.(Das iſt deutlich.) ö Einige Pariſer Blätter glauben, daß Lloyd George in ſeiner Haltung in der oberſchleſiſchen Frage die öfſent⸗ liche Meinung ganz Englands hinter ſich habe. Die Angel- ſachen lieben die Polen nicht und haben kein Vertrauen in ihre Zukunft. ſterrat die Entſendung einer Diviſion nach Oberſchleſien, wenn nötig unter eigener Verantwortung, beſtätigt. Berlin gebunden und könne nicht mehr zurück. 1 (Havas.) Die Antwort der franzöſiſchen Regierung, die heute dem engliſchen Botſchafter Hardinge durch Briand überreicht wurde, gibt einen Ueberblick über die Entwicklung der oberſchleſiſchen Frage. Frankreich könne ſricht dulden, daß die deutſche Reichsregierung den Ver⸗ ſuch mache, durch Verweigerung der Truppendurchfuhr Frankreich von ſeinen Verbündeten zu trennen.(Welche Verdrehung! d. Schr.) Es ſei dringend nötig, Deutſchland zinen neuen Beweis von der Einheit des engliſch⸗franzö⸗ ſiſchen Vorgehens zu geben, indem in Berlin in einem gemeinſamen Schritt die Beförderung der Truppen boerlangt werde. Der Oberſte Rat ſolle dann in ſeiner erſten Sitzung die Frage der Truppenverſtärkung be⸗ ſprechen und erſt dann ſolle über die Teilung Oberſchle⸗ ſiens beraten werden. Havas fügt bei, dieſer Vonſchlag ſei anſcheinend von England angenommen worden. Die nebergabe des VBurgenlands an Deſterreich. Wien, 31. Juli. Die Botſchafterkonferenz hat der öſterreichiſchen Regierung mitgeteilt, daß die erſte Ver⸗ land enthalten werde. Um ſo mehr ſei die enaliſche Regie⸗ Eine Erzählung aus dem Leben von Fr. Lehne. 21. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) Sinnend lehnte er im Seſſel, während ein weiches Lächeln ſein eruſtes Geſicht verklärte— er gedachte des verfloſſenen Abends, wie glückſelig ſie beide geweſen waren, und wie ſie ihm nun für immer gehörte— ein Ehrloſer, wenn er ſie jetzt verließ. Der Gedauke an ſie brachte ſein Blut zum Sieden; er ſprang auf und trat an das Fenſter. Da ſah er auf der anderen Seite der Straße Fräulein Ulrich gehen, die auffal tend nach ſeiner Woh⸗ nung blickte. Haſtig krat er zurück, während eine Wolke über ſeine Stirn flog; mußte denn dieſes Mädchen immer ſeinen Weg kreuzen? Er betrachtete es faſt als ein Omen, weun er ſie ſah— ſicher paſſierte ihm dann etwas Unangenehmes! Sie war ihm unſagbar zuwider. Am nächſten Tage begegnete ihm Mary zur gewohnten Stunde; einen Blick hingebender Liebe warf ſie ihm zu, dann aber wandte ſie ſich ſcheu ab, während es flammend⸗ rot über ihr Geſicht lief; ſie ſah elend aus und hakte dunkle Ringe um die Augen. Sie tat ihm ſo leid; auf ihrem ſüßen Geſicht ſpiegelten ſich für ihn ihre Empfin⸗ dungen ach ſo deutlich wieder. Er führte mit ihr und ſehnte doppelt die Stunde herbei, in der er ſie tröſten und beruhigen konnte. Abfage; endein, auf ſein dringendes Bitten und Ver⸗ langen bewi ige ſe ihm eine Zuſammenkunft für den nächſten Abend An dem bestimmten Tage nun erwachte er mit dem erſten Gedanken—„heute abend“—. Der Burſche brachte ihm die Kleider mit den Worten;„Herr Leutnant, 8 iſt halb ſechs.— Ah, Herr Leutnant ſind ſchon munter?“ „Jawohl— wie iſt's Wetter?“ 6 „Schlecht, Herr Leutnaut, es regnet!“ 0„Es regnet?“ kam es enttäuſcht von ſeinen Lippen. Es durfte nicht regnen; er wollte ja heut' abend ſein Anderntags kam wieder eine handlung wegen der Uebergabe Weſtungarus am 6. Au⸗ SN* Ne „Ich glaube nicht,“ meinte der Burſche,„'s wird wo ein richtiger Landregen werden! Der Himmel ſieht aus wie'n Sack.“ Seufzend machte ſich Wolf fertig. Da konnte er Mary nur bei Bergers ſehen, und er hatte ſich ſo danach geſehnt, ſein Märchen allein zu haben und ihr alles zu ſagen, was er für ſie auf dem Herzen hatte. Als er etwas ermüdet vom Vormittagsdienſt nach Hauſe kam, lagen drei Briefe für ihn da— einer von Mary, den er zuerſt ergriff, die anderen beiden gar nicht beachtend. Beim Leſen verfiuſterte ſich ſein Geſicht! Das törichte Mädchen— hat ſie denn gar keine Sehuſucht nach mir? Mary ſchrieb ihm in ſeltſam dringlicher Weiſe wieder ab, ihn bittend, nicht in ſie zu dringn, es ſei ihr heute unmöglich, ihn zu ſehen— beſtimmt aber würden ſie ſich am nächſten Abend treffen. Es klang eine rührende Bitte aus ihren Zeilen, daß ſein Unmut bald verflog. Dann nahm er die anderen Briefe zur Hand, ein Geſchäftsbrief von Bankier Ulrich— was mag er wollen? Und der andere vom Bruder Erwin, der ſo ſelten ſchrieb —„Iſt vielleicht dem Vater etwas paſſiert? Gutes kann es ſicher nicht ſein!“ Von einer bangen Ahnung ergriffen, riß er das Kuvert haſtig auf und las; Lieber Bruder! Du biſt ſicher erſtaunt, durch mich die Ankündigung von Papas Beſuch zu erhalten. Er ſelbſt wagt nicht, an Dich zu ſchreiben— Wolf, es iſt etwas ſehr Trau⸗ riges, Ernſtes, was Papa zu Dir führt; vergiß alles, was geſchehen iſt, und ſei gut mit ihm! Ich kann Dir nichts Näheres ſchreiben, Du wirſt es ſelbſt aus ſeinem Munde hören. Am 29. d. 10,13 Uhr abends trifft er dort ein. Wie geht es ſonſt? Ich kann nicht klagen und Du—2 Kann man bald zum Hauptmann gratulieren? Es grüßt Dich Dein Bruder Erwin.“ Wolf ließ das Briefblatt ſinken und ſtarrte düſter vor Vieg keſſee„Na, vielleicht hört's wider aul. lh ü.„Was i das Was für Schredliches beaegt Paris, 31. Juli. Laut„Petit Pariſien“ hat der Mini⸗ Fraukreich habe ſich durch die diplomatiſchen Schritte in N g n N— 8 2 N e eee ee Fe cke res eg Bg bebe . 87 Feintec mi Die 81 d 2 A ſt 1921 Poſtfcheale At. 21577 1 8 75. 2 c Amt Wieruheim. elle ug, el 5 ugu* Amt Frankfurt g. M. I. Jühlg. — 1 eee*— W—. reh ee.. e Neues vom Tage. W N 8 fußt 55 15 e Frank- guſt in Oedenburg ſtattſindet. 5750 3 4 24 82 7 1 8„ O. 1 1 2 E r J 5 zink(an! aan 7% Ganze Die Arbeitsloſigkeit im Juni. ö färkung wien 115 1 das Ein 1 ande ber Südſlawien gegen die Kommuniſten 8 A 7 5 1 0 Uf 18 10 4 g 55 75. N 25 e* f ur 7 Grazer Tagesvof 10189 zus Bel⸗ Berlin, 31. Juli. Im Juni iſt die Zahl der Er⸗ beiden anderen Verbündeten in Berlin Schritte unter⸗ Graz, Die razer age en en an Wen zrad: Nachdem alle 58 N kommuniſtiſchen n ſind, werden ſatzwahlen ge⸗ allen öffent⸗ geſchloſſen, tei ange⸗ utlaſſen. Abgeordneten für nichtig er bereits die Vorbereitunge! a troffen. Die Kommuniſten werden von lichen Aemtern und den Gemeinderä Alle Beamten, die der kommu hören, werden aus dem Staa Die baltiſchen Ran 0 Helſingſors, 31. Juli. Die Konferenz der Miniſter⸗ präſidenten der baltiſchen n beſchloß, von Zeil ju Zeit die Konferenzen zu Zwiſchen den beteiligten Ländern ſollen Handelsv und ander wirtſchaftliche Abkommen geſchloſſen werden. beſchnoß, . rr ge Kemi 1 Sturm auf den Volſchemw Prag, 31. Juli. Nachricht entfaltet die gegenbolſchewiſtiſche ſetzt auch auf die Bauern ſtü In Odeſſa und in Preias 1 128. land zufolge ung, die ſich Tätigkeit. Poltawa) ſind und Munition entdeckt zariſchen General⸗ ſonow und Schul⸗ „ um den Fall der gin ſind in Karlsbad eingetrr Sowjetregierung abzuwarten. leitenden Sowjet⸗ männer ſollen die Sozialrevolutionäre aufgeſördert Ha⸗ ben, die Regierung zu übernehmen, falls die Sowiet⸗ eegierung ſich nicht mehr halten könnte. f Die Hetzreiſe Northeliſfes. Waſhington, 31. Juli. Northeliff', der in amerikaui⸗ ſchen Städten Vorträge gegen Lloyd George hält, iſt nach der„Times“ von Präſident Harding in einſtündig Unterredung empfangen worden, obgl. der Botſchafter es abgelehnt hatte; ihn, wie denten vorzuſtellen. Washington, 31. Juli. Staatsſe die Erklärung ab, daß das ehemalis zwiſchen den Inſenn Guam und Nap Vereinigten Staaten zugeteilt werde. ———— eich rikaner haben auf ein Erſuchen Jminiſters Dr. Hermes an die L Sammlungen für die deutſchen Kinderſpeiſungen fork⸗ .— den Vater, mich aufzuſuchen, mich, der gar nicht mehr für ihn exiſtierte? Sollte die Frau—?“ Er fand ſich nicht zurecht mit ſeinen Gedanken und erinnerte ſich endlich des dritten Briefes—„was mag mir dieſer bringen?“ Er öffnete ihn langſam und las darin nur eine Aufforderung, am Nachmittag zu einer lurzen Un⸗ terredung wegen einer wichtigen Sache in die Geſchäfts⸗ räume des Bankhauſes Ulrich zu kommen.„Was will er? Geſchäftlich habe ich doch nie mit ihm zu tun gehabt?“ Vergeblich ſann und grübelte er über die beiden Briefe, er kam zu keinem Reſultat, und dazwiſchen tauchte Marys Geſichtchen vor ihm auf, wie er es zuletzt geſehen — bleich und müde mit dem ſeltſam ſcheuen Blick, und tiefes Mitleid überkam ihn.—„Arme kleine Maus— wir haben uns ja ſo lieb; gräme Dich doch nicht ſo“— in dieſer Weiſe ſchrieb er ihr jetzt, um ſeine nagenden Gedanken zu verbannen. Vor ihm ſtand ihr Bild, hinter dieſem eine Schale mit weißen Roſen— ſie ſollte immer von ihren Lieblingsblumen umgeben ſein, wie er auch nie verſäumte, ihr ſtets Blumen mitzubringen, wenn ſie ſich trafen. Dann nahm er die Photographie zur Hand und betrachtete ſie lange, während ein wehmütiger Zug über ſein ſchönes dunkles Geſicht glitt, und ſeine Gedanken beſchäftigten ſich mit ihr—„„ſollten wir uns vielleicht trennen müſſen— welch' böſes Verhängnis droht uns? Nein, nein,, Du Süße, nimmer ſoll das geſchehen — wir beide gehören zuſammen für immer und ewig! Wenn ich Dich nur erſt wieder geſehen hätte! Doch Du fliehſt mich ſeit jener Stunde! Und haſt es doch nicht nötig— o die Erinnerung daran möcht' ich um keinen Preis dahingeben— wie Tu heiß küſſen kannſt— o—“ er ſchloß die Augen,„Mary—“ N f 125 Aber die Wirklichkeit machte ihre Rechte geltend; der blaue Geſchäftsbrief, ſowie der moſchusduftende des Bru⸗ ders— er liebte derartige Extravakanzen ſehr— drängten ſich wieder in ſeine Gedanken. Da fiel ſein Blick auf die Uhr vor ihm.„Gleich zwölf? Da muß ich eilen, wenn ich ſie noch ſehen will.“. Gorfſezung ſolgt zuſetzen bis zu einer weiteren Summe von 3 Mil⸗ lionen Dollar(200 Mill. Mark). 1 Hitzſchläge. In Winnenden, Zuffenhauſen, Notzingen (Kirchheim u. Teck), bei Oehringen und in vier Orten der Steinlachgegend wurden in wenigen Tagen zehn Fälle von Hitzſchlag mit Todes⸗ folge verzeichnet. Zahlreich ſind die Fälle, die einen weniger ernſten Verlauf nehmen.— Feldbrände, ver⸗ f anlaßt durch Funken der Lokomotiven, werden aus verſchiedenen Gegenden gemeldet. N Die Kanonen der Siegesſäule. Ein Berliner Blatt meldet, die Franzoſen wollen die an der Siegesſäule in Berlin aufgeſtellten, bei Sedan und Metz erbeute⸗ teten ehemaligen franzöſiſchen Geſchütze zurückverlan⸗ gen, da die Aufſtellung von den Franzoſen als Schmach betrachtet werde und Deutſchland empfinden müſſe, wer Herr in Eurova ſei.. b Bereitelter Raub. In Breslau mieteten füöuf Män⸗ ner einen Perſonenkraktwagen, ange! ich zu einer Ver⸗ gnügungsfahrt aufs Land. Unterwegs erlitt die Ma⸗ chine eine Beſchädigung. Die gaſſen des Wagens eilten nun dem Wagenlenker mi iß ſie einen Raub beabſichtigen und verſprachen ih iel Geld, wenn er Induſtrieaktien ſich nicht noch weiter fortſetzen, ja, iſt nach Lage der Dinge faſt anzunehmen, als ob dieſe Annahme ſich beſtätigen dürfte. Die Kaufluſt für ſtreckt ſich neuerdings auf alle Arten und Gattungen. Das mag daher kommen, daß die Beſſerung des deut⸗ ſchen Wirtſchaftslebens tatſächlich Fortſchritte macht. Beſonders iſt dies der Fall in der Motoren⸗, Fahrrad⸗ und Maſchineninduſtrie, wobei beſonders Daimler in⸗ folge einer neuen Erfindung zu nennen iſt. Auch Brauereiaktien werden infolge der geringen Obſtaus⸗ ſichten ſehr ſtark gekauft. Einheimiſche Staatsanleihen konnten ihre Kurſe halten. N 1 Auf dem Produktenmarkt ſtabiliſieren ſich mit leicht ſteigender Tendenz die ab 15. Auguſt freien Brotge⸗ treidepreiſe. Auguſtlieferungen von ſchleſ. Weizen no⸗ tierten für 50 Kg. ab Station Mk. 230, Mecklenbur⸗ er Weizen Mk. 234; märkiſcher Roggen Mk. 170, intergerſte Mk. 133, Sommergerſte Mk. 235, Haber Mk. 171. Die Maispreiſe ſind auf das erneute Steigen der ausländiſchen Wechſelkurſe feſt; La⸗Platamais no⸗ mittue. Der Wagenlenker ging einbar darauf ein, behauptete aber, er müſſe in die Stadt zurückkehren und Werkzeug für die Ausbeſſerung der Maſchine ho⸗ len. Er benützte die Gelegenheit, um die Polizei zu derſtändigen, die ſofort herbeieilte. Die Räuber ſchoſ⸗ ſen, einer von ihnen wurde jedoch erſchoſſen, ein wei⸗ terer verwundet, zwei wurden feſtgenommen und der Fünkte entkam. 5 g„ Handel und Verkehr. f Stuttgart, 30. Juli.(Obſtgroßmarkt.) Mäßige, Zufuhr. Die Veerenfrüchte ſind beinahe ganz vom 0 59 5 verſchwunden. Für kleine Poſten Himbeeren vurden 4.50 Mark bezahlt. Heidelbeeren koſte⸗ ten 4 Mk., ſchöne Brombeeren gleichfalls 4 Mk. Bir⸗ nen und Aepfel waren in ſehr großen Mengen zum Verkauf ausgeſtellt; für Birnen wurden 2.80 bis 3.50 Mk. gefordert, für Aepfel durchweg 3 Mk., für Fallobſt 60-70 Pfg.: Pflaumen 3.50— 3.80 Mk., Tomaten 2.30 bis 2.50 Mk.— Der Gemüſegroßmarkt war reich⸗ lich und mit ſchöner Ware beſchickt. Bohnen koſteten 2.50 Mk. das Pfd., Gurken bis zu 2.50 Mk., Blumen⸗ kohl bis 3 Mk., Köhl 40—60 Pfg., Endivien bis zu 80 Pfg. das Stück, Kraut 50— 70 Pfg. das Pfund. Weilperſtadt, 30. Juli. Hier wie in der kimgebung ſtellen ſich Intereſſenten ein für ältere Jahrgänge von Hopfen betreffs Quantum und Qualität. Die trockene Witterung hält an, wenn auch zeitweiſe Gewitterregen ſich einſtellen, die jedoch von der übermäßigen Hitze ſofort aufgezehrt werden. Ein Weiterentwickeln unſe⸗ rer Anlagen kommt daher ſehr in Frage, ob der bereits angeſetzte Anflug voll zur Ausbildung kommt oder nur mit Gipfelhopfen zu rechnen iſt. N Der Kemptener Vutterpreis beträgt 18.35 Mk. für, das Pfund als Großhandelspreis, ohne Verpackung, in Ballen, ab Verſandſtation. Der Verein der Stuttgar⸗ ter Butter⸗ und Käſehändler hat beſchloſſen, den Preis von 21 Mk. für ein Pfund Butter feſtzuhalten. Die Berliner Notierung ſteht auf 27 Mk. ö 8 Wirtſchaftlicher Wochenüberblick. [Was man in den Vorwochen für kaum möglich hielt, iſt nunmehr doch zur Tatſache geworden: die gewaltige Kaufluſt des Publikums hat ſich täglich ver⸗ größert und iſt allmählich auf einer Höhe angelangt, von der man annehmen müßte, daß eine weitere Aus⸗ dehnung nicht mehr möglich ſei. Es iſt wohl in der Geſchichte des deutſchen Börſenlebens noch nicht da⸗ geweſen, daß die Umſätze eine ſolch exorbitante Höhe erreicht hatten, wie in der letzten Woche; doch, wie heute die Verhältniſſe liegen, läßt ſich nicht einmal mit ee eee ee. tierte frei Quaiwagen Hamburg Mk. 148. Hülſen⸗ früchte ſind ebenfalls feſt geblieben; die Futtererbſen ſteigen infolge ſtarker Nachfrage. Je 50 Kg. koſteten ab Station: Viktorigerbſen Mk. 175, Futtererbſen Mk. 155, Ackerbohnen Mk. 142, Wicken Mk. 120, blaue Lupinen Mk. 55, gelbe Mk. 65. n Der Futtermarkt iſt infolge des fortdauernden An⸗ haltens der Hitze und Dürre und der ſich täglich meh⸗ renden Veſorgniſſe wegen des zweiten Heuſchnitts und der Kartoffeln erneut ſeſt geworden. Das Angebot iſt auch recht ſchwach, weshalb die Preiſe für Heu auf Mk. 42—46, für geſunde trockene Ware auf Mk. 50 pro Zentner ſtiegen. f Am Warenmarkt kann man wieder die Beobachtung machen, daß die Verkäufer, beſonders die Detailliſten, ihre Waren einfach verſchwinden laſſen, da man all⸗ gemein der Anſicht iſt, daß wir wieder in einer neuen Preisſteigerungswelle ſtehen. Es dürfte dies aber nur auf die von uns ſchon des öfteren genannten Waren zutreffen; jedenfalls iſt es ein unmoraliſches Treiben gewiſſer Kreiſe, Waren, welche ihnen noch zu niederen Preiſen zur Verfügung ſtehen, dem Konſumenten ſo⸗ lange vorzuenthalten, bis event. eine Preisſteigerung eingetreten iſt. Im einzelnen iſt über die Warenbörſen zu berichten, daß der Abſatz an Mehl vielfach zu wünſchen übrig läßt, was die Müller immerhin im kaufen vorſichtiger macht; wir glauben mit Recht, denn es wird in Müllerkreiſen ſchon viel zu viel auf eine Hauſſe in den Mehlpreiſen ſpekuliert und ließ ſie Preiſe für das künftig freie Getreide bezahlen, die in keiner Weiſe berechtigt ſind. Weizenmehl notierte ab Hamburg pro 50 Kg. Mk. 320, Roggenmehl Mk. 240, Maismehl Mk. 230. In Kolon ialwaren iſt der Preis uneinheitlich; während ſich die Preiſe für Ka⸗ kab und Kaffee nur mit Mühe halten können, ſteigen die Preiſe für Reis und Gewürz, da die Nachfrage des Inlands immer groß iſt. Die Schmalzpreiſe ſind gleich geblieben bei leichter Neigung nach unten. Die allgemeine Wirtſchaftslage Deutſchlands ſtellt ſich auf der einen Seite in einer langſamen Beſſerung im Beſchäftigungsgrad unſerer Induſtrie dar, anderer⸗ ſeits aber droht dieſe durch die einſetzende Teurungs⸗ welle wieder einen Stoß zu bekommen. Die maßge⸗ benden Stellen müſſen deshalb auf dieſe Gefahr, welche auf die beginnende Stabiliſierung unſeres Wirtſchafts⸗ lebens recht unangenehme Auswirkungen haben könnte, ein ſcharfes Augenmerk haben, um Erſchütterungen rechtzeitig vorzubeugen. Das erneute Sinken der deut⸗ ſchen Mark, das ſofort ein ſtarkes Hinaufgehen der Auslandsdeviſen zur Folge hatte, wird unſeren Ein⸗ kauf von Brotgetreide ohnehin erſchweren, weshalb eine Beſſerung unſerer Lage in dieſer Richtung nicht geſucht werden kann. begegnen fene Induſtriewerte kennt faſt keine Grenzen mehr und er⸗ Lulale Nachrichten. I. c. Sennzeichen einer geſunden gcc Den Mit teilungen der Zentralſtelle in Sigmaringeſf entnehmen wir: Bei jeder geſunden Ziege ſollen die Augen klar Augen, der Naſe und des Maules ſind in normalem Zuſtand blaßrot. Findet man hier ein geringes Her⸗ vortreten der roten Farbe, ſo läßt dieſes ſtets auf eine fehlerhafte Beſchaffenheit des Bluts ſchließen. Ha; ben die Schleimhäute einen gelben Schimmer, dann iſt eine Leberkrankheit vorhanden oder jedenfalls vor! handen geweſen. Das Haar ſei ſtets glatt, gleichmä zig auf den ganzen Körper verteilt und weder zu weich noch zu hart. Kann man die einzelnen Haare leicht ausziehen, ſo iſt dieſes immer ein Zeichen dafür, daf das betreffende Tier blutarm iſt. Desgleichen iſt ein Tier nicht geſund, wenn der Haarbehang übel riecht und wenn die einzelnen Haare vollſtändig glanzloß ſind. Sieht man, daß die Ziege irgendwo einen Juck, reiz hat und findet man dann, daß dort ſchon einzeln Haare ausgegangen ſind, ſo iſt zu vermuten, daß das Tier räudekrank iſt. Geſunde Ziegen ſollen den Kop hochhalten und die Vorgänge in ihrer nächſten Um⸗ gebung mit Intereſſe verfolgen. Ein lebhaftes Spiel der Ohren iſt faſt immer ein Zeichen guter Geſund⸗ heit. Huſten Ziegen längere Zeit, ſo iſt anzunehmen, daß ſie an der Lungenwurmkrankheit leiden, die viel⸗ fach durch die Ziegentransporte aus der Schweiz nach Deutſchland eingeſchleppt iſt. Bei allen Anzeichen einer derartigen Erkrankung die Hinzuziehung eines Tier⸗ arztes empfehlenswert. 1 — Die Haftung der Poſt. Eine die Oeffentlichkeil intereſſierende Entſcheidung über die Haftung der Poſl bei poſtordnungswidriger Einziehung von Nachnahme beträgen iſt neuerdings vom Kammergericht in Berlin ergangen. Ein praktiſcher Arzt lieferte vor einiger Zeit zwei gewöhnliche Nachnahmebriefe über 800 und 400 Mk. an einen ſeiner Patienten auf. An zwei ver⸗ ſchiedenen kurz hintereinander folgenden Tagen wurden die Briefe von einem Betrüger, der mit einer Poſt⸗ dienſtmüze, Poſthelferarmbinde und einer Beſtelltaſche verſehen war, dem Patienten zur Zahlung vorgelegt und das letzte Mal von dieſem eingelöſt. Die Be⸗ träge wurden dem Abſender nicht ausbezahlt, und die⸗ ſer erhob daher gegen die Oberpoſtdirektion Klage mit dem Antrag auf Verurteilung des Reichsfiskus zur Zahlung von 1200 Mk. Rebſt Zinſen. Das Landgericht! Berlin entſprach dem Klageantrag mit der Begrün⸗ dung, daß die Poſt aus den 58 331, 839 ff. des B. G. B. hafte. Auf die gegen dieſes Urteil eingelegte Berufung hob jedoch das Kammergericht das Urteil auf und wies den Arzt mit der Klage koſtenpflichtig ab. In den Entſcheidungsgründen wird nach dem vom Reichs⸗ poſtminiſterium herausgegebenen Archiv für Poſt und Telegraphie u. a, folgendes ausgeführt: Aus 8 19 der Poſtordnung ergibt ſich, daß die Poſtverwaltung für einfache Nachnahmeſendungen allein haftet, wenn die Beträge poſtordnungsmäßig eingezogen worden ſind. Aus der Beweisaufnahme in der Vorinſtanz geht her⸗ vor, daß der ordnungsmäßige Geldbriefträger des Be⸗ ſtellamts die in Frage ſtehenden Beträge nicht einge⸗ zogen hat, und daß ſie nicht zur Poſtkaſſe gelangt ſind. Es iſt ſogar in hohem Maße wahrſcheinlich, daß ein Unbefugter die Nachnahmeſendungen bereits bei dem Aufnahmepoſtamt entwendet hat. Da derartige nicht eingeſchriebene Nachnahmeſendungen wie gewöhnliche Briefe beim Aufgabepoſtamt behandelt werden. Zu Unrecht wird vom Kläger behauptet, daß ſchon ein ge⸗ wöhnlicher Poſtnachnahmebrief den Charakter eines eingeſchriebenen Briefes trage und ebenſo zu behandeln ſei, wie ein Poſtauftrag oder eine Poſtanweiſung. Wäre dies der Fall, ſo würde das Einſchreiben eines Nach⸗ nahmebriefs überhaupt keinen Sinn haben.. * Ein Frühlingstraum. Eine Erzählung aus dem Leben von Fr. Lehne. 22. JFortſetzung.(Nachdruck verboten.) Aber er traf ſie nicht, ſo ſehr er auch Umſchau hielt. Da erfaßte ihn tödliche Augſt. Gewiß war ſie krank, und wollte es ihm verheimlichen— ſie hatte ſchon neulich ſo elend ausgeſehen. Wenn er ſie doch nur auf⸗ ſuchen könnte; aber das ging ja nicht! Wohl oder übel mußte er bis morgen abend warten! Endlich, endlich war es Zeit, daß er den gewünſchten Beſuch machen konnte. Er wollte gleich in das Kontor eintreten, jedoch Gabriele, die ihn hatte kommen ſehen, kam ihm entgegen und forderte ihn auf, ſich einſtweilen noch mit nach oben in die Privatwohnung zu bemühen, da Papa noch ſchliefe. Ihr Geſicht trug einen ſeltſam triumphierenden Ausdruck, was er wohl bemerkte, und eine trübe Beklommenheit erfaßte ihn, als er die breiten teppichbelegten Stufen emporſchritt— was mochte ihm wohl bevorſtehen? Im Salon angekommen, bat ihn Gabriele, Plaß zu nehmen und verwickelte ihn in eine Unterhaltung, die ſie wohl zu führen verſtand; ihr Benehmen hatte etwas Sicheres, faſt Frauenhaftes, das kaum zu ihrer Jugend paßte, vielleicht auch daher rühte, daß ſie die Mutter früh verloren hatte und infolgedeſſen repräſentierte,— ihre Hausdame, Fräulein von Laſſen, war in ihren Augen keine vollgeltende Perſönlichkeit— ſie wurde ja bezahlt—— Wolf mußte ſich Mühe geben, ein nur einigermaßen höflicher Geſellſchafter zu ſein, da ſeine Gedanken anderswo weilten. Jedoch, das mußte er ſich beſele— ſoviel Auge hatte er doch für ſie,— daß Ga⸗ ö riele heute ſelten gut und vorteilhaft ausſah in der ſehr eleganten luftigen Sommertoilette, die den vollen weißen Hals und den Unterarm freiließ, als einzigen Schmuck darum ein ſchwarzes Sammetband tragend, das 5 Weiße der Haut noch mehr hervorhob. Sie hatte wohl ſeinen bewundernden Blick bemerkt, und ein Lächeln befriedigter Eitelkeit flog um ihren Mund. Eben fragte ſie ihn, warum er ſich ſo ſelten ſehen ließe. Er ſchützte den Dienſt, ſowie eine größere militäriſche Arbeit vor; da hob ſie jedoch ſcherzhaft drohend den Finger. „Wer das wohl glaubt, Herr von Wolfsburg! Die jungen Leute ſuchen ſich andere Zerſtreuungen! Das ſchadet aber nichts; Papa ſagt, Jugend muß austoben — ich finde es rieſig intereſſant, mich würde es ja Ver nicht ſtören, wenn mein zukünftiger Galte eine kleine ergangenheit hätte. Das werden die beſten Ehemänner — meinen Sie nicht auch, Herr Leutnant?“ und kokett lächelnd neigte ſie ſich etwas zu ihm, während doch ein ſeltſam ſchillernder Blick in ihrem Auge war. Ihm ſchnürte es faſt die Kehle zu; ohne Zweifel wußte ſie um jein Verhältnis zu Mary— neulich 9995 hatte er das Gefühl gehabt. Es war ihm, als ob Katze und Maus geſpielt werde; und er ſei die Maus! Siedendheiß überlief es ihn— ſeine reine Liebe von dieſen Lippen in den Staub gezogen! „Ich weiß in der Tat nicht, gnädiges Fräulein, wo⸗ rauf Sie hinzielen.“ „Wirklich nicht, Herr von Wolfsburg?“ Sie ſtand auf; er folgte ihrem Beiſpiel—„wirklich nicht?“ ſagte ſie ſpöttiſch den Mund verziehend. Da ſtand ſie vor ihm, ſich ſtolz in den Hüften wiegend, einen verlangenden Ausdruck im Geſicht; wenn er ſie jetzt 9 hätte, ſie hätte es ſicher gern geduldet. Er ſah ihr wohl an, daß ſie dieſes Zuſammentreffen gern zu einem Schäfer⸗ biete benutzt hätte. Ein Ekel erfüllte ihn gegen ieſes Mädchen mit dem gewöhnlichen Sinn, der von allem nur die niedrige Galen eite ſah. Einen Augen⸗ blick erfaßte ihn der Gedanke, ihr von ſeinem Verlöb⸗ nis mit Mary zu ſagen; jedoch ein ihm unerklärliches Etwas hielt ihn davon ab; es dünkte ihm eine Entweihung, den Namen der Geliebten vor dieſen Ohren überhaupt nur zu nennen. Er wußte ja auch, daß Gabriele ihn begehrte— und mit nichts hätte er ſie tödlicher verletzen können, als mit jener Erklärung. „Nun, Sie ſchweigen— Sie bekennen ſich alſo ſchul⸗ dig?“ forſchte ſie mit leichtem Lächeln. „Mein gnädiges Fräulein, ob wahr oder nicht— jedenfalls halte ich ein Geſpräch über ſolche Dinge für ſehr wenig paſſend zwiſchen einer jungen Dame und einem unverheirateten Herrn.“ l Voll Aerger über die erhaltene Zurechtweiſung preßte ſie die Lippen zuſammen, während ein hochmütiger Zug ihr Geſicht entſtellte. Das Verlangende, Hingebende war ganz aus ihrer Haltung geſchwunden; ihre üppige Geſtalt richtete ſich hoch auf, und ganz unvermittelt be⸗ merkte ſie: 6 „Ich glaube, Herr Leutnant, Papa wird Sie bereits erwarten!“ N f Er ſah nach der Uhr.„Schon vier? Und auf halb vier bin ich beſtellt! Sie geſtatten daher, gnädiges Fräulein, daß ich mich entferne.“ Er verneigte ſich; diesmal reichte ſie ihm die Hand, und als die Tür ſich hinter ihm geſchloſſen, rief ſie höhniſch:„Glück auf den Weg, Wolf von Wolfsburg — mein wirſt Du doch!“ Bankier Ulrich erhob ſich von ſeinem Platz an dem mächtigen Schreibtiſch, als Wolf eintrat, ihn zu be⸗ grüßen. Er war von ziemlich kleiner, etwas zur Kor⸗ pulenz neigender Geſtalt. Das runde, von einem er⸗ grauten Barte umrahmte Geſicht trug für gewöhnlich einen gutmütigen jovialen Ausdruck, jedoch ein Zug darin zeigte, daß er rückſichtslos bis zur Härte ſein konnte, und auch die Augen hatten einen liſtigen verſchlagenen Ausdruck. Ihm ging der Ruf eines ſehr tüchtigen, ge⸗ wiegten Geſchäftsmannes voraus. „Sie ſchrieben mir, daß Sie mich erwarten,“ begann Wolf, nachdem ſie ſich beide geſetzt. f „Ja, allerdings, ſchon ſeit zwanzig Minuten—“ lä chelte Bankier Ulrich.. ö 5 „ eelkezung lotet) ee eee, ö Im Saale des Gaſthauſes ſum Deutſchen Kaiſer will am und der Blick munter ſein. Die Schleimhäute der 1 N Aus der Gemeinderatsſitzung f vom 1. Auguſt e 1. Beſchaffung und Abgabe von elektrlſchem Strom. I. Oktober l Is eine Mannheimer Firma einen Fabrikations- betrleb einrichten Zu dieſem Zwecke benötigt die betr Firma aber elektriſche Kraft Der Gemeinderat iſt in ſeiner letzten Sitzung dem Erſuchen dleſer Firma nachgekommen und hat die Forderung um Ueberlaſſung kiektriſchen Stromes bei der OC unterſtützt In der heullgen Sitzung war nun Herr Direktor Müller oon der Oe erſchienen und machte Mittetlung, daß es unter den heutigen Verhält⸗ niſſen der OEch nicht möglich ſei, Geſuche dieſer Art noch weiter zu berückſichtigen Der Direktor erinnerte noch an das Geſuch der Firma Gebr. Brechtel, das unter den glei⸗ chen Vorausſetzungen abgelehnt worden ſei, da die Strom⸗ erzeugung durch übermäßigen Auſchluß ſchon ohnehin ſtark überlaſtet iſt. Aus dieſem Grunde kam die OEch zu ihrem ablehnenden Standpunkt auch bei dem neueſten Geſuch. Auf Anregung der Bürgermelſterel war Herr Direktor Mül⸗ ler in der heutigen Sitzung erſchienen, um aus dem Munde desſelben zu hören, ob die Gemeinde in der elektriſchen Frage etwas tun kann. Der Herr Direktor meinte, daß durch die Transformatorenſtation der Nährmittelfabrik hler, es wohl möglich ſei, eine Teileleklriſierung bis zur Mitte des Ortes mittelſt dleſer Station durchzuführen. Anweſende Fachleute haben ſich über ein ſoſches Projekt ebenfalls ſehr günſtig ausgefprochen. Der Herr Direktor gab über alle diesbezüglichen Fragen, die aus dem Kollegium an ihn ge⸗ richtet wurden, bereltwilligſt Auskunft und meinte, daß Wlernheim ſeiner Größe entſprechend noch vlel leichter wie die kleinen Odenwald⸗Gemeinden in der Lage wäre, in der elektriſchen Frage Poſttives zu ſchaffen. In der Diskuſſton war ich das Kollegium wohl darüber einig, daß an Er⸗ bauung eines Elektrizttätswerkes vorerſt nicht gedacht wer⸗ den kann, da es ein Millionenprojekt ſei, aber zum Ausbau der Transformatorenſtation der Nährmittelfabrik müßte man ſich doch entſchließen. Es wurde aus Fachleuten eine Kommiſſion ernannt, dle die Unterlagen für einen etwai⸗ gen Ausbau ſammeln, ferner wird die Bürgermeiſterei eine Rundfrage bei den Gemeindeeinwohnern vornehmen laſſen, um das Bedürfnis nach elektriſcher Kraft oder Elcht feſt⸗ zuſtellen und inwieweit Jutereſſe dafür vorhanden iſt.(Wie aus der Vorkriegszeit bekannt, wurde ſchon damals eine Rundfrage vorgenommen und ſeſtgeſtellt, daß ſehr großes Intereſſe für Elektriſterung vorhanden war. Welche Vor- teile die Elektriſierung für unſeren Ort bringt, auf das braucht man wohl nulcht mehr welter einzugehen. Bedauer⸗ lich iſt es ja, daß unſere vormaligen Kollegien nicht den nötigen Entſchluß aufbringen konnten, Viernheim die Wohl⸗ taten ſchon vor 10 oder 20 Jahren zuteil werden zu laſſen. Ueberall, wo wir hinſehen, iſt elektr. Energle, und nicht nur das, ſondern auch Waſſerleitung. Unſere Ge⸗ meinde hat eben ſehr vlel verſäumt. Und ſolange es ſo bleibt, gewinnt unſer Ort keine Bedeutung, bleibt unſer Viernheim eine einſame Landgemeinde. Die Koſtenfrage hat bereits geſtern wleder elne ſehr große Rolle im Ge⸗ meinderat geſpielt. Das Gleiche war auch ſchon in der Vorkriegszeit der Fall. Eins iſt ſicher, daß alle Neuerungen Geld koſten. Aber dieſe Ausgabe dürfte ſich nach unſerem Ermeſſen doch ſehr rentabel geſtalten, wenn man das ſtarke Verlangen nach elektriſchem Strom berückſichtigt. Deshalb ſollte man ſich nicht ſcheuen, an dieſe, große, aber auch ſchöne Aufgabe heranzugehen. Die Arbeiterſchaft Viernheims wird es den Herren danken, wenn vlelleicht viele dieſer mal nach der Elektriſtierung am Orte Beſchäftigung finden kön⸗ nen. Vleles Geld bleibt dann im Ort, Handel und Wan⸗ del kommen ins Blühen! Da die Frage der Elektriſterung aufs neue wieder auf der Tagesordnung, ſo wollen wir hoffen, daß der Gemeinderat ſich nicht von kleinlichen Ge⸗ ſichtspunkten wleder leiten läßt, ſondern dieſe wichtige Le⸗ bensfrage unſerer Gemeinde endlich zu einem guten Abſchluß bringt. Ob in naher Zelt eine Beſſerung in unſeren Fi⸗ nanz⸗ und Wirtſchaftsverhältulſſen eintritt, muß ſtark be⸗ zweifelt werden, deſto unheilvoller wäre es aber auch, wenn angefichts dleſer Sachlage das Projekt immer noch weiter verſchleppt werden ſollte. Die Mehrzahl der Einwohner⸗ ſchaft könnte dafür abſolut keln Verſtändnis finden. Das Kleinliche mal bei Seite gelegt und auch in unſerer Ge⸗ meinde endlich einmal etwas Großzügiges gelelſtet, D. R.) 2. Beſſere Verwertung der großen Allmend. Die Bür⸗ gerverſammlung findet nach dem heutigen Beſchluß des Gemeinderats am Dienstag, den 16. Auguſt, abends im Saale des Gaſthauſes zum Freiſchütz ſtatt 3. Maßnahmen zur Verhlitung von Felddlebſtählen. Eine dlesbezügliche Bekanntmachung wird in heutiger Num⸗ mer erlaſſen 4. Förderung des Obſtbaues: hier die Ausbildung von Obſtbaumwärtern. Den Feldſchützen wird zum Früh⸗ jahr ein Gärtner zur Erlernung der Obſtbaumpflege beige⸗ geben. Ein anderer Antrag wird abgelehnt f 5. Maßnahmen gegen die Wohnungsnot; hier Ueberwei⸗ ſung von Wohnungen an jüngere Eheleute. Der Gemeinde⸗ rat beſchließt, daß Wohnungsſuchende, wo der Ehemann noch nicht 25 Jahre alt iſt, keinen Anſpruch auf Zuweiſung einer Wohnung machen können 6. Erhebung einer Wohnluxusſteuer. Um die Woh⸗ nungsnot zu heben, machte die Wohnungskommiſſion den Vorſchlag, dle Wohnluxusſteuer hier einzuſühren. Der Ge⸗ meinderat ſchließt ſich dem Anſinnen an und beſchloß, fol⸗ gende Sätze pro Jahr zu erheben: Für jedes über die Famillenkopfzahl einſchließlich der Dienſiboten hinausgehende Zimmer 200 Mark, für das 2. Zimmer 400 Mark, für das 3, Zimmer 600 Mark uſw. 7. Dem Johann Neff 3. wird ein Bauzuſchuß von 400 Mark bewilligt 8. Geſuch des Hundevereins um Stlftung elnes Ehreg⸗ preiſes für die am 7. Auguſt ſtattfindende Hundeſchau. Es wurden 50 Mark bewilligt; Ebeaſo wird ein Schulſaal in der Goetheſchule als Büroraum zur Verfügung geſtellt. Die weiteren Punkte, von nebenſächlicher Bedeutung, wurden teils genehmigt und teils abgelehnt. ——— „Ein Arbeiter⸗Jubiläum. Herr Adam Biſchof von hler, Nachtheizer bei der OE. G., konnte am 1. Anguſt auf ein 25jähriges Dienſtjubiläum bei der Nebenbahn zu⸗ rückblicken. Wir gratulieren! * Das Sommerſeſt der Turngenoſſenſchaft, welches am verfloſſenen Sonntag im Eichwalde beim Och⸗ ſenbrunnen abgehalten wurde, nahm einen glänzenden Ver⸗ lauf. Die freien Vereine waren zum Feſtzug in großer Anzahl erſchtlenen. Auf dem ſchönen ſchattigen Foſtplatze worden. Den Vereinen ſei an dieſer Stelle nochmals für ihre Mitwirkung herzlichſt gedankt. Wenn die freien Arbeiter⸗ vereine in Zukunft ſich ſo zuſammenſcharen, wie dies am Sonntag ſo mächtig zum Ausdruck gekommen ſett, dann dürfte dies für die Arbelterbewegung nur von Nutzen ſein. * Einen ſchönen Erfolg hat der Stemm⸗ und Ringklub zu verzeichnen. Beim Austragen der Stadtver⸗ bandsmeiſterſchaften von Koblenz konnte der Iunſtrukteur Herr Joh. Mandel dle Meiſterſchaft ſowohl im Stemmen wie im Ringen in der Schwermititel-Gewichtsklaſſe unter ſchärfſter Konkurrenz für ſich erringen Dem Sieger eln dreifaches„Kraft Heil!“ :: Schweinemarht. Weinheim, 30. Juli 21. Zugeführt 323 Stück, verkauft 286 Stück. Milchſchwelne wurden verkauft von 10 bis 90 Mk., Läufer wurden verkauft das Stück von 300 bis 400 Mk. Gottesdienſt-Ordunng In der neuen Kirche an Werktagen: Mittwoch: 6 Uhr beſt. S.⸗A. für Johann Haas 11., Ehefrau Kath. geb. Weldner und Angehörige. 7 Uhr beſt. S.⸗A. für Jakob Neinhardt, Eheſrau Kath. geb. Mandel, Tochter Magd. geehl. Mandel Schwiegerſohn Ad. Mandel und Schwiegertochter Joſephine geb. Mandel. Donnerstag: 46 Uhr beſt. S.⸗A. für Friedrich Brechtel und Ehefrau Eäcilia geb. Tohmas. 1/7 Uhr beſt. E.⸗A. für ledig 1 Magdalena Haas. Freitag: ¼6 Uhr geſt. hl. Meſſe für Michael Winkler 3, Chefrau Cäcilia geb. Haas, Sohn Adam und Angehörige. 5% Uhr beſt. Amt für Adam Winkenbach, Ehefrau Marg. geb. Lahres und Tochter Maria geehl. Krug. 1/7 Uhr geſt. Herz⸗Jeſu⸗Meſſe für 1 Krieger Joh. Valentin Wunderle und ſein Bruder Michael. Samstag: ¼6 Uhr Amt an Stelle eines J.⸗G. für Nikolaus Haas 4., Eltern uud Schwiegereltern. 5/6 Uhr geſt. hl. Meſſe für Franz Hofmann 6., Ehefrau Anna Marta geb. Friedel, Kinder und beiderſ. Eltern 7 Uhr beſt. E.⸗A. für 7 Krieger Peter Adler, Vater Michael Adler 10., Großeltern und Sophie geb. Faltermann und vermißte Krieger Karl und Jakob Benz. Am Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Don⸗ nerstag bei den barmh. Schweſtern um 6 Uhr hl. Meſſe. In der alten Kirche an Werktagen: Mittwoch: 6 Uhr geſt, S.-⸗A. für Hochw. Dekan Peter Joſef Baumann. wurde Unterhaltung in Hülle und Fülle geboten. Die Klänge der Feſtmuſik durchwehten den Waldes dom. Für Sitzgelegenheit war in ſehr guter Weiſe geſorgt. Der Vor⸗ ſitzende der Turngenoſſenſchaft, Herr Adam Veckenbach, be⸗ grüßte in herzlichen Worten die Feſtgäſte und wünſchte allen vergnügte Stunden. Der Arbeiter⸗Geſangverein„Har⸗ monie“ brachte als erſter einen mächtig wirkenden Freiheits⸗ chor zu Gehör, die berühmte Sänger⸗Geſellſchaft ſang wie immer tadellos, turneriſche und athletiſche Prachtleiſtungen wechſelten einander ab, die Wirtſchaſt in eigener Regie des Vereins bot gutes Bier und heiße Würſtchen, welch letztere vorzüglichen Gewürzegehalt verrieten und den Metzger Georg Beyer als Herſteller ehrten. Der Lokalwirt, Herr Herbert, hatte ein beſonderes Weinzelt mit üppigem Grün errichtet, das dauernd regen Beſuch aufzuweiſen hatte, während draußen auf dem Feſtplatze frohe Menſchenherzen hin⸗ und herwogten. Die ganze Veranſtaltung hat gezeigt, daß un⸗ ſere Turngenoſſenſchaft über einen großen Freundeskreis verfügt, denn der Beſuch war über alles Erwarten gut. Die Muhen der Vorbereitung ſind ſicher reichlich belohnt Donnerstag: 9 Uhr Amt an Stelle eines geſt. S.⸗A. für Poſthalter und Kirchenrechner Joh. Kempf, Ehe⸗ frau Anna Maria geb. Weiſer und Angehörige. Freitag: 6 Uhr Amt an Stelle eines geſt. S.⸗A. füür Joh. Müller 6., Eltern und Geſchwiſter. 5 Samstag: 6 Uhr Amt an Stelle eines geſt. S.⸗A. für Matth. Heckmann, Eltern und Verwandte. Nächſten Donnerstag iſt von 6 bis 7 und 8 bis 9 Uhr Gelegenheit zur hl. Beicht wegen des Herz⸗Jeſu⸗Frei⸗ tags. Am Freitag Abend 8 Uhr Herz⸗Jeſu⸗Andacht. Nächſten Samstag Nachmittag bis Samstag Abend kann der Portiunkula⸗Ablaß gewonnen werden nach Empfang der heiligen Sakramente. Nächſten Sonntag iſt gemein⸗ ſchaftlichen hl. Kommunfon der Schülerinnen der Herren Rek⸗ tor Gillig und Lehrer Walter. Velcht Samstag um 2 Uhr. Verkündete: Franz Grammig, Sohn von Gg. Grammig 2. uud Cäcilla geb. Bauer und Margareta Belkert, Tochter von Friedrich Beikert 1. und A. M. geb. Reinhardt zum Itenmal. Amtlicher Teil. Betr.: Vertilgung der Feldmäuſe. Da nach Mäuſegifthafer auch weiter⸗ hin eine große Nachfrage hervor getreten iſt, erklären wir uns nochmals bei Eingang genü' gender Beſtellungen bereit, die Lieferung zum Selbſtkoſtenprels zu vermitteln. Be⸗ darfhabende erſuchen wir daher, bel uns,— Zimmer 23— bis längſtens Freitag, den 5. Auguſt 1921 vorm. 12 Uhr verbindliche Beſtellungen aufzugeben. — Betr.: Abſchaſſung von Faſelvieh. Die Gemeinde gibt auf dem Submiſ⸗ ſionswege 1 Faſelochſen und 3 Eber ab. Entſpr. 5 71 ſind bis ſpäteſtens Frei⸗ tag, den 5. Auguſt 1921 nachmittags 5½ Uhr bei uns in Zimmer Rr. abzugeben. Feld polizeiliche Anordnung. Auf Grund der Artikel 36 und 43 des Feldſtrafgeſetzes vom 13. Juli 1904 wird nach Anhörung des Gemeinderats mit Ge⸗ nehmigung des Kreigamts Heppenheim für die Feldgemarkung der unterfertigten Ge⸗ meinde angeordnet, daß ſämtliche bepflanzten Gruudſtücke(offene und eingefrledigte) von abends 9 Uhr bis morgens 4 Uhr geſchloſſen ſind und deren Betreten allen Perſonen, auch den Eigentümern, verboten iſt; ausge⸗ nommen ſind nur Flächen, die als Haus⸗ gärten dienen und mit einem Wohnhaus unmittelbar in Verbindung ſtehen. f Zuwlederhandlungen werden mit Geld⸗ ſtrafe bis zu 60 M. oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. N Dieſe Anordnung tritt ſofort in Kraft. Betr.: Das Befahren der Lachenwegtränke mit Enten. Schon wiederholt mußte feſtgeſtellt wer⸗ daß die die Lachewegtränke beſuchenden Gänſe und Enten größeren Gefahren ausgeſetzt ſind. Es fanden ſchon Verletzungen und ſogar Tötungen von Enten durch Kinder ſtatt. Wir ſehen uns daher veranlaßt, vor Wlederholungen derartiger Handlungen die Kinder eindringlichſt zu warnen u. die Eltern zur Vermeldung von event. Schadenerſatzan⸗ ſprüchen zur gewiſſenhaften Beaufſichtigung derſelben zu erſuchen. Nachſicht kann für die Folge nicht mehr geübt werden. Betr.: Getreide⸗Umlage; hier Beſchwerden gegen das Lieferſoll der einzelnen Erzeuger. Nuch§ 3 Abſ. 2 der Ausführungsver⸗ ordnung zu 8 2—4 des Reichsgeſetzes Über die Regelung des Verlehrs mit Getreide vom 21. Juni 1921 iſt den Erzeugern das Liefer⸗ ſoll bis zum 1. Auguſt bekannt zu geben. Gegen die Feſtſetzung des Lleferſolls ſteht dem Erzeuger nach§ 4 Abſ. 3 des Reichsgeſetzes das Recht der Beſchwerde zu. Die Beſchwerde, die genügend begründet ſein muß, muß binnen einer Ausſchlußſchrift von 2 Wochen(von Bekanntgabe des Llefer⸗ ſolls an gerechnet) unter Angabe des mög⸗ lichen Lieferſolls bei der zuſtändigen Bürger⸗ meiſterei eingereicht ſein, die ſie dann an den Kommunalverband weiterrelcht. Nach Ablauf dieſer Frlſt gilt das feſtgeſetzte Lleferſpll als endgiltig feſtgeſetzt, Ueber die Beſchwerden entſcheidet der vom Kreisausſchuß gewählte Beſchwerdeausſchuß endgleltig. Heppenheim, den 27. Juli 1921 Heſſ. Kreisamt Heppenheim Pfeiffer. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir zur Kenntnis der Intereſſenten. Diesbezügl. Beſchwerden können bei uns bis ſpäteſtens 5. Auguſt 1921 eingereicht werden. Heſſ. ee ee Viernheim. J. V. Wunder, Beigeordneter. Bekanntmachung. betreffend das Geſetz über die Ent⸗ ſchädigung für an Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche gefallene Rinder und Ziegen, vom 13. Mal 1921. Nach Artikel 7 des Geſetzes, die Ent⸗ ſchädigung für an Maul⸗ und Klauenſeuche gefallene Rinder und Ziegen betreffend, vom 13. Mai 1921, wird für Ziegen, die in der Zeit vom 1. Oktober 1919 bis zum Inkraft⸗ treten dieſes Geſetzes an der Maul⸗ und Klauenſeuche gefallen ſind, ebenſo für Zlegen, die in der ſelben Zelt aus Anlaß der Maul⸗ und Klauenſeuche notgeſchlachtetwerden mußten, 15 und deren Fleiſch auf Grund des§ 33 Abf. 2 der Ausführungsbeſtimmungen zum Reichs⸗ fleiſchbeſchaugeſetz für untauglich zum Genuß für Menſchen erklärt werden mußte, nach⸗ träglich Entſchädigung gewährt. Die Ent⸗ ſchädigung iſt dann zu lelſten, wenn durch eine Beſcheinignng der Ortspollzeibehörde oder in ſonſt glaubhafter Weiſe nachgewieſen iſt, daß das betreffende Tier während des Herrſchens der Maul- und Klauenſeuche im Beſtand des Beſitzers gefallen oder notge⸗ ſchlachtet worden iſt, und im letzteren Falle das Fleich für untauglich zum menſchlichen Genuß befunden worden iſt, ferner, daf an⸗ zunehmen iſt, daß dos Tier an der Seuche gefallen oder aus Anlaß der Seuche notge⸗ ſchlachtet worden iſt, und Gründe zur Ver⸗ ſagung der Entſchädigung beträgt für eine Zlege 400 Mk., wovon der Wert des Ver⸗ wendharen Teiles des Tieres abzuziehen iſt. Die Anträge auf Gewährung der nachträg⸗ lichen Entſchädigungen find innerhalb 3 Monaten nach Inkrafttreten des Geſetzes an die Vürgermelſteret zu richten. Da das Geſetz am 1. Mai 1921 in Kraft getreten iſt, ſo ſind die Anträge läng⸗ ſtens bis zum 1. Auguſt d. Js. an die Bürgermeiſtereten zu richten. Darmſtadt, den 1. Juni 1921. 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