MK 15 ee ee N 0 Velchalte e Azeign Lokal Anzeigeblatt für Viernheim Paz. n Tecra r 11 ern e, Auel de. Wingert Lienen e 0 1 19 1 0„ eure d%. Leg cleg. e eee e ee Euthält alle antlichen Bekauntmachungen der Behörden Vieruheimg und Umgebung Bellas für 1000 Gps mer : Somta Wanb⸗ i f 80 el wee ee 994 1 Inſerate ſinden in ber Bitrger⸗Zeitung witkfamſte Berbrettung.— Für Wuhmumgsinſerate NAusnahme- Tar. 1420 Aae di 1185. 5 — Schriftlettung, Druck und Verlag: geh, Martin, Viernheim, Nathansſtraße. diene er Wuala. D e We n 7 5 ö a Fetz. 217: 7 ö 91* buf 0 19 21577 4 92 Fer e er abein. Samstag, den 13. Auguſt 192! e eee. 5—— 9———— 1———————ů— Sonntagsgedanken. 8 Lloyd George hat die mangelhafte Geſchichtskennints, r eres S] ie νονναε e ννν.⸗ůöcve Weihe ver Nacht Briands und aller Franzoſen mit derben Wahrheiten era entgegenzuſetzen, austreiben zu können. „ seihe ver Nacht. gegeißelt. Er wieß nach, daß Obe ſchleſien ſeit 700 Was die neuen Steuern oder Steuererhöhungen Sobald die Soune untergeht, erſcheint die Welt in ihrer Jahren zum Reich gehörte: dabei ſei es gleichgültig,— es ſind deren nicht weniger als ſünzehn. größeren Geſtalt. Die heilige Nacht, in der du einſt ob der Beſitzer Oeſterreich oder— ſeit Friedrich dem langt, ſo ſollen dadurch 80 Milliarden Mark aufgebracht einge wickelt lageſt und einſt gewickelt liegen wirſt, bedeckt! Großen Preußen war, das ſei vielmehr eine ren weiden Laugen die fünfzehn nicht zu, ſo ſind ſchon ſechs deine Erde mit Schatten und ſchlägt dir dafür am Him⸗ innerdeuiſche Sache. Llond Georg eriemte e den ene mie eee lan warm geſtellt, die das Fehlende n.„ 0 Verbündeten daran, daß Oberſchleſien länger deutſch ſei gewiß einbringen ſollen. Man wird hinter dieſe Steuer⸗ mel die glänzenden Bücher der Unſterblichleit auf. als die Normandie franzöſiſch— ſie gehörte ſeit 1106 reſorm vorerſt noch ein großes Fragezeichen ſehzen dürfen. Heder— zu England und fiel 1259 an England— und länger Ob ſolche Rieſenſummen neben der bisberigen Steuerlaſt N— preußiſch, als Elſaß Lothringen franzöſiſch war. Er aufzubringen ind? Die Beſitzſteuern ſind jedenfalls der⸗ Wochenrundſchau a ſchloß mit einer deutlichen Drohung: wenn Frankreich art, daß ſie die Kapitalbildung, ohne die eine geordnete 55 von Deutſchland angegriffen würde, ſo würde Eng⸗ S irtſchald unmöglich iſt— ſie he Sowjetrußland!— ers Nun ſind ſie wieder einmal beieinander, die Herren land ihm beiſtehen, aber das byitiſche Weltreich dat. ire Verbrauchs- oder indirekten Steuertt werg ber ſelbſigemachten Weltregierung, Oberſter Rat ge⸗ mit Abſicht wählte er dieſen Ausdruck— werde ſich nicht den im ihrer g waltigen Höhe außerordentlich preistreibend —.—.—-— ..— — ͤ un— ̃— iy — ...—. —— nannt. Lloyd George aus Britannien, Briand der Fran⸗ durch den Mißbrauch, den Frankreich mit der durch wirken und damit die Löhne und Gehälter von ſelbſt, zoſe, Bonomi aus der ewigen Stadt, Hayaſchi aus dem den Sieg gewonnenen Ueberlegenheit und mit dem Frie⸗teigern. Ein beträchtlicher Teil der mehreinkommenden Land der aufgehenden Sonne. Und auch Amerika iſt zum densvertrag treibe, in einen neuen ſchweren Krieg hin⸗ neren Stele m ird der Staat alſo wieder au ſeine Ve⸗ erſten Mal vertreten durch den Botſchafter Oberſt Har⸗ einziehen laſſen, Lloyd George muß ſich in ſeiner Stel⸗ amten und Arbeiter und für höhere Materialpreiſe qus⸗ vay, einen der Vertrauten des Präsidenten Harding. ſung ungewöhnlich ſicher und gedeckt fühlen, daß er den zugeben haben. Die Mark wird im Kurs weiter ſinkenz Nur Belgien hat man nicht mittun laſſen, weil es in ſiegestrunkenen Franzoſen ſo ungewohnte Wahrheiten es wird nie zulangen, und e der oberſchleſiſchen Frage, der die Pariſer Konferenz in ſagte. Es ſcheint; daß er das ganze Angelſachſentum als trieben wird, deſto metzr neue erſter Linie gelten ſoll, nicht mitzureden habe. Lloyd Rückenſtärkung hinter ſich hat; nur wenn er der heim⸗ Wündk, machen muſſen. Wie George und die Engländer hegen überhaupt keine andere lichen Zuſtimmung Amerikas ſicher war, konnte er hört ſich die Meldung au, daß die Zuneigung gegen Belgien als etwa die des Wolfs zum ſo ſprechen, wie er ſprach. Beanſprucht doch Amerika engen. Regierungskreiſen einen guten Eindrue Lamm, wiewohl Großbritannien vor 7 Jahren auge lich auch ein Wort mitzuſprechen. 0 macht haben. Der Eindruck mag doc allerdings der verletzten belgiſchen Neutralität wegen mobil gemacht Die Antwort Briands war ziemlich kleinlaut; den ein als in Deutſchland. hat. Geringer als das Intereſſe Italiens, Japans und wuchtigen Worten Lloyd Georges wußte er nur advoka⸗- Amerikas an Oberſchleſien iſt dasjenige Belgiens gewiß tiſche Kniffe entgegenzuſetzen. Nichtsdeſtoweniger brauch⸗ Kanzlerrede zum Verfaſſungstag. 3 —— — auch nicht. Aber es mochte Lloyd George geraten er⸗ te er die Flinte nicht ins Korn zu werfen oder den Verlin, 12. Aug. Bei der Verfaſſungsfeier ſcheinen, den willenloſen Trabaulen Fraukkeichs, den Bund zu brechen. Lloyd George hatte ſchon die gol⸗ Staatsoper hielt Reichskanzler Dr. Wirth ei Beufamin Belgien von der Tafel fernzuhalten, da er dene Brücke gebaut, die die beiden Verbündeten hätte in der er betonte, es zieme uns, in einer Stur * mit der franzöſiſchen Politik überhaupt abzurechnen hatte, wieder zuſammenführen können. Auf Grund der vor⸗ gen und ernſten Veſinnens Rückſchau zu halten auf wozu er ihren Eideshelfer nicht brauchen konnte. liegenden Hachverſtändigenberichke war eine Einigung un- den Weg, den unſer Staat nach der großen ſchweren Ka⸗ Den Bruch mit Frankreich, von dem ſchon in möglich. Lloyd Georne ſchuug nun den ſchlauen Ausweg taſtrophe der Umbildung gegangen ſei, hinauf zu der einer amtlichen engliſchen Note in voriger Woche unver⸗ ein, denſelben Sachverſtändigen auſziukegget daß ſie in Verfaſſung, die das Volk ihm gegeben habe als dem blümt die Rede geweſen war und der früher oder e e Gutachten das, als möglich bewe ſen, was Organismus, in dem ſich das höhere Streben des po⸗ doch kommen muß, will England nicht unnötig beſchleu⸗ ſie 17 i5 unmöglich erklärt hatten, nämlich die N eil⸗ ſtiiſchen Menſchen betätige. Er ſprach die Hoffnung nigen, aber es hat ihn weit weniger zu ſcheuen als Frank⸗ 055 eit W ndu 1 res ck. Die Jrage war mus, daß der große demokratiſche Leitg edanke reich, das mit ſeiner eingebildeten europäiſchen Vorherr⸗ alſo nicht mehr: wer be Amt 8 Dreieck, n Polen der heutigen Feier in nicht allzuferner Zeit Gemein⸗ ſchaft ſo ziemlich allein in der Welt daſtünde, wenn ee Wade e 1 ee 49155 88 zut des ganzen deutſchen Volls werde. und Sinn England ſich von ihm zurückzöge. Die Gefolgſchaft 9 5 1. hat auch Vloh George nachgege⸗unſerer politiſchen Lebensarbeit ſei die Rettung giens und der Kunſt ſrodukte des Friedensvertrags wie das JJ Serin e des deutſchen Volks, Sicherheit ſeiner nationalen polniſche Reich, Tſchechoſlowalien, Jugoflawien und Groß⸗ t e 975 eee 2 5 die wich] Einheit und Wiederbegründung ſeiner materiellen Rumänien wiegen demgegenüber ſederleicht, ſie ſind über⸗ e 0 e Kat„ eben Pleß Wohlfahrt. Beides ſei nur möglich durch die demo⸗ und Rybnik) den Polen geben wollten, ſand aber den kratiſche einheitliche deutſche Republik. So findet der * 81747 Diel Se! Deutſchland vor größere Schwierigkeiten geſtellt, als es in fremden Einheitsſtaaten der Fall geweſen iſt⸗ Der Reichsverfaſſung iſt es wieder gelungen, den in Deutſchland herrſchenden Verhältniſſen Rechnung zu tragen, wenn auch manche Wünſche unerfüllt geblie⸗ ben ſind und manches der künftigen Entwicklung über⸗ kaſſen bleiben muß. Die ſchwerſten Belaſtungsproben ſind überwunden joorden: Im Jahre 1919, als in düſteren Stunden cer Einmarſch des Feindes das Reich zu ſprengen arohte, im Jahre 1920, als der endgültige Friedens⸗ ſchluß neue Opfer und Verzichte forderte, im März 1920, als dex Verſuch eines S aatsumſturzes Deutſch⸗ and in höchſte Lebensgefahr ſtürzte. Der in der Ver⸗ zaſſung verankerte demokratiſche Gedanke hat weiterhig in den Abſtimmungen in Holſtein, Weſtpreu⸗ F CCCCooCooCoobobobTbTbTbTbT0TbTbTbTbTbTb 22 Ne 9955 ee i d 1 dies zum Teil für Frankreich nichts weniger als zuver⸗ 70 50 1 185 92 5 Rey 1 läſſig. So konnte Lloyd George, nachdem die eng⸗ Beifall Lloyd Georges nicht. Von dem Dreieck, das deutſche nationale Gedanke ſeinen feſten Ausdruck in 0 5 5 5 die Sachverſtändigen in 18 Einheitsgebiete zerlegt hate der Weimarer Verfaſſung r ee ge e 1 zich ten, wollte er neun Zehntel Deu ſchland zu teilt wiſ⸗ mz Weimarer Vorfaſſug e 11. Auguſt 1910. Nu in Spanien, Italien, in Rußland und den ruſſiſchen ſen! e e er 8 nds. Beide 7 5 bart un wäre das deutſche Volk hingekommen, wenn nicht di! Randſtanten, in Tokio und beſonders in Waſhington tüch⸗ 216 bebe 535 het, 18 0 Sime ade Lloyd Nationalv enſätze zur 6207 1591 915 1 0 Ill 5275 1 9 e 1 15 ſtellend, alle Kräfte an die Schaffung der Reichsver⸗ deim Kollegen Briand gegenüber ganz anders auftreten, as eorge durch ein Flugzeug die Antwort der Siun Fene⸗ es vorde ögli eſveſ 0 1 8 id in de 1 11 0 8 1 8 8 i 0 Nationale Einhei auf freiheitlicher Grund⸗ es vordem möglich geweſen war, ſolange England in der liſcherriſchen Streit. Flugs lief Lloyd George ſeine Kol⸗ tationale Einheit auf freihe tuch G v 77025 8 50. fer packe id reiſt ndern Morgen(Freitag) 1 5 e e war, ob die amerikauiſchen Flottenrüſtungen mehr gegen. d reiſte 1800 e ee(Freitag) nach lung. Beides iſt nun in der Verſaſſung von Weimor rohr!„ d Tap, ichtet ſeien Kitt London, um mit dem Miniſterrat ſich nun der iriſchen[gewahrt und errichtet worden. Die Gliederung in Großbritannien oder gegen Japan gerichtet ſeien. Kurz Frage zu widmen. Ob die Reiſe wirklich ſo eilig war, 9 0 ind errichtet worden. Die Gliederung in Geborge eine Beſpre it Briand er vier Augen N 5 55 5 15 5 ſchichtlichen Entwicklung hat die Ver faſſungsfrage in . n e be 1 115 wahrſcheinlich ſich gern einige Tage geduldet, ſie haben n en ee Sen eit inn der dem Here Vand mode ge geſag ja zu ihrer Antwort auch zwei Wochen gebraucht und es 5 8 g en nie bekai daf Lloyd George in Paris 1 e e dieſer war ihnen nicht unbekannt, daß Floyd George in dart, ſcheidung vereinbart wurde. ber Briand nach dieſer[mit einer nicht unwichtigen anderen Sache beſchäftigt 165 N„Abr Nr ſch or orſchleſiſche 1 5 1 1 5 e nent anbeneag ragen dle Bien ſehr gelegen, und Heer Briand ſteht nun da wie der Frage durch eine Unmenge anderer Fragen au mg die Lohgerber, dem die Feile fortgeſchwommen ſind. V. 0 geſch Truppenverſtärkun g, ein der Frankreichs und nun unvermeidliche Verſhledung der Ent ch idung iſt ge⸗ Polens Rettung abzuhängen ſchien, wurde zurückgeſtellt, i 2 5 5 f 1 bis die politiſche Frage geregelt ſei. Briand hat Aufruhr reizen, dem Fraukreich wohl ſeinen freien Lauf alſo in wichtigen Punkten nachgegeben. ließe. Kommen muß die Entſcheidung. aber doch, und erſt trugen die„Sachverſtändigen“ ihre Sprüchlein vor. bleibt, die Frage iſt nur, wie vel davon uns entriſſen. Der Engländer beharrte darauf, daß das sogenannte wird. Di ſe Rechtsverletzung ist der Pieis, um den di then, Gleiwitz und Kattowitz, eine wirtſchaftliche Einheit Zeitlan ter fin ud Herr Briand ſ ine Mi iſter⸗ 0 8 l 5, Ein Zeitlaug weiter filet und Herr Briand ſ ine Mi iſter d Ober ſch n arne er bend ſei und daß es nach Abſtimmung und aus wirkſchaft⸗ herrlichkeit verlängert. damit der in Eug and noch viel zen und Oberſchleſien ſeine wesbe nde en 8 f ö i a landes gekommen ſei und wenn man ſelbſt perſön⸗ F ö e, wohl ſei das Gebi e 0 i e ber gan; ohünfüch terlandes gekolun 135 75505 ſe. Der Franzoſe behauptete, e hl ſei das Gebiet ein Deutſchland iſt den Dingen gegenüber ganz ohnmäch⸗ ach geſehen habe, daß dieſe Abſtimmung kein bloßer die Induſtriegrbeiter rößtenteils Polen ſeien die zwar die 8 ne den gien Willen bekun⸗ 0 ö 7. 0 dn den Induſtrieſtkkten die Minderhel, dee d le be Edin A en os lil e e e e ee für Deutſchland N et hat, die Eulſchädigungs orderungen des iiitimanne entſchieden haben, dann wiſſe man, daß dieſer demo⸗ Lloyd George auf und verlas den Franzosen anz 8 n als der gute Wille die Sanktione 0 e 9 80 a berg die 9 zwar Jo, daß Wand 5 Rede worden, ſo wenig als der gutt dete die n in ſeiner geſchichtiichen Tatſache, wie in der Abſtim⸗ 1 8 7 1 1 liſche Diplomatie ganz im Stillen in den letzten Wochen 315 8 ni alverſammlung, die inneren Gegenſätze zurück tig vorgearbeitet und Erfolg auf Erfolg errungen hatte, . 5 5 05. aſſung geſetzt hätte. auf ſeine Friedensvermittlungsvorſchläge in dem eung⸗ kat gefaßt er kleinaſiatiſchen Zwickmühle ſaß und es noch unentſchieden lage wurde zum Leitſtern für die Nationalverſamm⸗ nach ſeiner Ankunft in Paris 7. Auguſt h Llot f 5 l 8 1 f Stämme und Staaten als Ergebnis einer reichen ge⸗ nach ſeiner Ankunft in Paris aim Auguſt hatte Lloyd mag dahingeſtellt bleiben. Die Sinn Feiner hätten ie und Staa ls Ergeb einer hen ge wahrſcheinlich auch ſchon den Gedanken nach die Ent⸗ a Unterredung ſchien ein ganz anderer als der vor ihr zu set. Aber Lloyd George kam die Unterbrechung offenbar 18 N 14 1 9„ foi Mode Au G di 5 1 f 1, 85. 8 aufs Tapet bringen wollte, war keine Rede mehr, auch die Sollen wir Deuiſhen die Störung keklagen? Die fährlich, denn ſie kann die Polen zum wohlvorbereiteten So gings nun am 8. Auguſt in die Konferenz. Zu⸗ wir wiſſen nun gewiß, daß Oberſchleſien nicht ungeteilt Induſtriedreieck in Oberſchleſien, die Bezirke Beu⸗ foldürftig geflicte Eutente ihr Scheinleben wieder ein 5 1 44. 5 f 10 f 0 188 5 5 oswi Wenn ma: in dieſe Gege de ner Na lichen Gründen bei Deukſchlaud verble hen müſ⸗ weniger genehme Poincare nicht aus Ruder kommt. lewieſen. Wenn aan in dieſe Gegenven auct perſon teilbare Einheit, aber es müſſe olen zufallen, weil i 3 nat es geholfe i Reichsregier durch 19700 1 1 1 unteilbar heit, ſſe P zufallen, lig. Was hat es geholfen, daß die Reichsregierung durch Schein geweſen ſei, daß die, die für Deutſchland ge⸗ liegenden Dörfern die Mehrheit bilden. Dann trat ten: Shrſchleſien N ee et chieden 0: n, daß dies umliegend f 1 zu erfüllen! Oberſchleſien iſt darum doch nicht gerettet kratiſche Gedanke durch keine Beſchlüſſe in der Welt zu be ſeitigen vermag. Der Oberſte Rat wird über die ung zum Ausdruck gelommen iſt, aus der Welt ge. des engliſchen Miniſterpräſidenten nur in erheblich ab⸗ Sanklionen ſprechen, aber man hört nur, daß günſtigſten⸗ f won ken n cs wird in der Geſchichte dereine geänderter und abgeſchwächter Form in Frankreich ver- falls die widerrichtliche Rheinzollſperre aufgehoben 1 1 Panther eden n der, 8 e breiten ließ. Selbſt vom den chen Standpunkt iſt ge, wird, wogegen Frankreich mit Belgien bereits vereinbark iche Volk aus der größten Niederlage dez a dieſe Rede wenig einzuwenden, Hätte Jod George hat, am Niederrhein neue Diviſfonen aufzustellen al?] Weltkriegs noch dis Kran t gefunden hat, dieſen Standpunkt mit gleichem Nachdruck ſchon auf der. Erſatz für di jenig die nach Oberſchleſten kommen ſollte,[aa der Verſaſſung von Weimar zum erſtenmal in ſei⸗ n Mireich bann den Deutſchen ellegige Ges dies nur unter Mitwirkung der organiſierten Nr 8 au deb ee beben hoifk. eee —. r beiterſchaft geſchehen, die in ihrem Befretungsrampf ein Maß hoher und höchſter Verantwortung be⸗ f 1 0 8 1 wieſen hat. Ueber all die Sorgen des Ausbaus der Verfaſſung geht die Sorge dieſer Stunde, wo das Schickſa! berſchleſiens und das Schickſal Deutſch⸗ lands in Paris ſich entſcheidet. Mögen die 1% Paris verſammelten Staatsmänner ſich der Schwere ihrer Verantwortung gegen Europa und gegen die ganze Menſchheit bewußt ſein und zu einer gerechten Entſcheidung kommen, die dem deutſchen Volk die Lebensmöglichkeit erhält. Das deutſche Volk will ſein Recht und erarbeitet ſich ſein Brot in täglicher Arbeit Wehe denen, die dieſem Volk, das guten Willens iſt. Steine reichen, einem Volk, das den Weg von 1918 bis 1921 gegangen iſt, das nach dem Zuſammen⸗ bruch ſich aufgerafft hat zur Arbeit, zur Selbſtverant⸗ wortung und zur ſittlichen Freiheit! Wir werden der. Gedanken der ſozialen Freiheit, der ſozialen Wohl⸗ fahrt und des Fortſchritts pflegen trotz alledem und alledem. Wir werden aufwärts gehen, wenn wir ſelbſt dem treu ſind, was die Verfaſſung in ihrem Grund⸗ gedanken in ſchwerſter Stunde niedergelegt hat.“ 1 K Neues vom Tage. Beſprechungen in Berlin. 5 Berlin, 12. Aug. Der Reichskanzler hat den Reikhs; tagspräſidenten Löbe und den Abg. Streſe man: 1 einer Beſprechung über die eruſte politiſche Lage nach rlin berufen. Ob der Ausſchuß für Auswärtiges ein⸗ berufen wird, hängt von der Entſcheidung über Obe!/ ſchleſien ab. 1 6 Die engliſche Regierung ſoll in Berlin zu verſtehen gegeben haben, daß die Teilung Oberſchleſiens uuver⸗ N Aachen, 12. Aug. Der Reichskommiſſar für die be⸗ Paten een Gebiete teilt mit, daß für das ge⸗ wohnungen ausgeführt worden ſind und daß im Rech nungsjahr 1922 weitere Wohnbauten in gro⸗ ger Zahl errichtet und die Mittel dafür im Reichs⸗ hausbaltsplan angefordert werden ſollen.. Mannheim, 10. Aug. Der Verband der Metallindu ſtriellen Badens, der Pfalz und der angrenzenden In⸗ duſtriebezirke teilt zur Lohnbewegung in der Metall⸗ induſtrie mit, daß die Firma Heinrich Lanz, von der in der im Miniſterium des Innern am Montag abge⸗ haltenen Konferenz der Gewerkſchaftsführer uſw. be⸗ hauptet wurde, ſie habe jede Lohnerhöhung abgelehnt, als Mitglied des Verbands der Metallinduſtriellen ge⸗ nau ſo an den eingeleiteten Verhandlungen über den fes af eines neuen Tarifvertrags beteiligt iſt, wie jedes andere Mitglied dieſes Verbands. Konſtanz, 10. Aug. Geſtern abend ſind in Hagnau der Realſchüler Anton Ruß und der Volksſchüler Gebhard Waldvogel beim Baden ertrunken. Vom Bodenſee, 10. Aug. In einer der letzten Nächte wurden 35000 Virginias von Bregenz nach Lindau geſchmuggelt. Von Lindau ſollten die Zigarren nach München geſandt werden. Der Schmuggel wurde aber entdeckt, die Zigarren beſchlagnahmt und die Schmugg⸗ ler verhaftet. Es ſind Kaufmann Eugen Micheler von Bad Schachen, Ferdinand Müller aus Bregenz und Karl Schur von St. Gallen. Die Schmuggler übten ire Tätiakeit ſchan(ü aus. Wop fingen, 11. ung.(Brand.) Geſtern aben brannten durch Blitzſchlag die beiden Ramſteiner Höfe bis auf die Grundmauern nieder. Sämtliche Getreide⸗ „Die Zsohnungslaſten fur vas Veſatzüngsheer⸗ ſamte beſetzte Gebiet im Lauf des Rechnun jahrs 19 1. rund 3000 Offiziers⸗ und rund 14000 Unteroffiziers⸗ ALettnang, 11, Aug. ohe Hopfenprerf Gaßfengeſchüft herrscht zur Zeit lebhafte Tätigkeit. zahlreich anweſenden Händler kaufen die greifbare Wa⸗ re raſch zuſammen. Die Preiſe gehen dabei ſprung⸗ haft in die Höhe. Zuletzt wurden noch 5000 e Zentner bezahlt. Kemptener Butter⸗ und Käſebörſe: 71471 Pfund Butter. Durchſchnittspreis 19.50 Mk. Der Umſatz iſt wegen des Eigenbedarf der Milchlieferanten in der er⸗ ſten Woche im Monat und wegen der Sommerfriſchler zurückgegangen. Die Nachfrage iſt noch größer als das Angebot. Erhöhn 1 Württ. Fektſe wurden die 9 weſentlich erh Berliner K tierungskommf Auguſt folgen! kartoffeln, we 5055 Mk. C Der Eierpr, Eierpreis von feſtgeſetzt. Ge wird rückſichts 8 1 — Die ien über die Neur! ſteuer für fed nungsjahrs he 2000 Hektolfter g tolitern 42 Mk 43 Mk., von de von den folgen e Wegen des Feſtes Maric Himmelfahrt am Montag, den 15. Auguſt, kann die nächſte Nummer der „Bürger⸗Zeltung“ erſt am Mittwoch, den 17. Auguſt heraus⸗ gegeben werden. FFC ͤã bbb * Neuer Brotpreis. Wle wir von amtlicher Seite hören, koſtet vom Montag, den 16. ds. Mts ab, das Brot (4 Pfund) 6 Mk. 70 Pfg.(Bisher 4,95 M.) * Die Friſt für die Anmeldung elektriſcher Energie wurde, wie die Büraermelſterei una heute freh . 3 75 0 Völllge Klarheit in der Eigentumsfrage könnte lediglich elne Entſcheldung der ordentlichen Gerichte, letzten Endes eine Entſcheidung des Reichsgerichts bringen. Dle Eigentumsfrage kann nur wiſſenſchaftlich gelöſt werden: Der verſtorbene Abgeordnete Köhler⸗Langsdorf hat das Verdienſt, auf die Notwendigkeit elner wiſſenſchaft⸗ lichen Bearbeitung der Elgentumsfrege in der Sitzung der zweiten Kammer der Landſtände im Jahre 1910 hin⸗ gewieſen zu haben. Vergl. Protokoll der 28. Sitzung der zweiten Kammer der Landſtände vom 16. Dezember 1910 Seite 2252/58. hat die Eigentumsfrage zunächſt wenigſtens ruktive und theoretiſche Bedeutung und ſollte er verglelchswelſen Erledigung durch Bildung hatsbürgerklaſſe nicht in den Vordergrund Die Gemeinde ſollte ſich in ihrem eigenen im Intereſſe der Erhaltung der Allmend 1 Standpunkt ſtellen, daß die Allmend im Irtsbürger ſteht. lich bin ebenfalls der Anſicht, daß für die ürger durch die Errichtung einer vierten etwas getan werden ſollte; jedoch darf in mit großer Vorſicht und nur allmählich rden. Der Vorſchlag des Herrn Belgeord⸗ heint mir zu weit zu gehen, da bei Durch— Blanes die Rechte der alten Ortsbürger der rbel zu ſtark beeinträchtigt würden. dazu, für eine mäßige Erweiterung urch Zukauf von Grundſtücken einzutteten. ge freilich das Geſetz entgegen und es iträge bei den geſetzgebenden Faktoren elne änderung des Geſetzes veranlaßt werden ndende vierte Kläſſe müßte ſich als Agrar⸗ ach Giehrke, Genoſſenſchaftsrecht zuläſſig) 8] Sein 15 jähriges Stiftungsſeſt ſelert am morgigen Sonntag der Radfahrer⸗Verein„Vorwärts“. Die Aufſtellung des Feſtzuges erfolgt am Fürſten Alexander und zieht durch die Rathaus⸗ und Lorſcherſtraße zum Feſtplatz am Ochſenbrunnen. i * Turnerbund Viernheim. Wie nicht anders zu erwarten, beteiligte ſich auch dieſes Jahr der Turner⸗ bund Biernheim mit einer großen Anzahl Schüler und Jugendturner am Sonntag, den 31. Jali 1921 an dem Jugendjurnfeſt in Heddesheim und konnten 69 davon prels⸗ gekrönt zurückkehren: 1. Klaſſe(17 und 18 Jahre) 84 Teilnehmer: Philipp Stumpf 6. Preis mit 50 Punkten Heinrich Helbig 11.. 2. Klaſſe(15 und 16 Jahre) 128 Teilneh Hans Effler 7. Preis mit 55 P Ferd. Neudörker 9 Hans Buſalt 10. Georg Bähr 11. 7 a 71 18 1 NIR 5 ere 1 Klaſſe(13 und 14 Jahre) 209 Teilnehmer: Joſef Krug ter Krug 17. Pr. m.& A 0 J ort 182 66„ H. Bugert 18 „800„ 9. Pr. m. 66 P. P. H. [HausRange 20. H, Danter 22 29. J. Gärtne Jak. Beikert 17.„ 1 Gas 1 4. Klaſſe(11 8 elfrich 1 bock 4 5 H * 1 1* 1 N 288 Valt. Wunder 8.„ 3 2 3 5 — 5— 5 5 2 2 Wilh. Simon 9., gett 11. f b Dir M. Winkenbach 11. des Amtsgerichts in Lampertheim als Tell Jak Bugert 12 i n q e kli klar als Ei imert Iii Dir e klipp und klar als Eigentümerin ein⸗ F Kühlweln 12.„ . 15 1 Nik. Brechtel er Entwicklung überhaupt muß ſein: Die[ A.Kühlweln »Realgemeinde und Ausſtattung derſelben erſönlichkeit. Die Zuläſſigkeit einer ſolchen iebt ſich aus Artikel 164 des Einführungs⸗ zerlichen Geſetzbuch. ene N ugleich wäre unbedingt darauf Gewicht zu „die ze olgenden 600 ierte Ortsbürgerklaſſe auf einem beſonderen ſcbeldlich ſei. 50 Me. ah, gerklaſſe auf Bierſteuer o auf ſechs Mone das in den Ge geführt wird, i zu entrichten u Der Reichshaushalt. Berlin, 12. Aug. Der ordentliche Haushalt für das Jahr 1921 ſchließt mit Einnahmen und Ausgaben in des Höhe von 48,4 Milliarden, jedoch muß hierbei berück⸗ ſichtigt werden, daß zur Herſtellung des Gleichgewichts noch 4,2 Milliarden an Einnahmen fehlen. Der außer ordentliche Reichshaushalt für das Jahr 1921 weiſt einen ſehr großen Fehlbetrag auf. Die Ausgaben ſind auf 59,6 Milliarden veranſchlagt, denen nur 10,5 Milliarden Ein⸗ vorräte und das Mobiliar ſind vernichtet. In einem Dof konnte das Vieh gerettet werden.. Donanſtetten OA. Laupheim, 11. Aug.(Preis⸗ treiberei.) Letzter Tage war hier ein Kartoffel. aufkäufer, der für den Zentner 200 Mk. bot. Zur Ehre der Bewohner muß geſagt werden, daß ihm trotz dieſes geradezu ungeheuerlichen Preiſes von keiner liter v icht Seite Kartoffeln zugeſagt wurde. 1175 80 Wer vo Tuttlingen, 11. Aug.(Wucher.) In Neuhau⸗ 75 Mk. für ein * g 2———— — . D 0 7 3 — N —— J 9 1 01 Gg. Mandel M Ringhof Rich. Kein 75 1 1 1 29. 55. 5 F S nahmen gegenüberſtehen, ſodaß 49,1 Milliarden ungedeckt bleiben. Allerdings ſind hierbei die Fehlbeträge der Betriebsverwaltungen mit einbezogen. Sie belauſen ſich auf 18,8 Milliarden(4,8 Milliarden bei der Poſt und, 14 Milliarden bei der Eiſenbahn.) Der geſamte Fehl betrag ſoll durch Anleihen, alſo durch Schatzauweiſungen, gedeckt werden. Es iſt noch darauf hinzuweiſen, daß in dieſen Fehlbeträgen die Ausgaben auf Grund. der Aus⸗ führung des Ultimatums noch nicht mitverrechnet ſind. Alle aus dem Friedensvertrag reſultierenden Ausgaben ollen in einem beſonderen Kontributionsetat vereinigt werden. Die Beamten und die Teuerung. Berlin, 12. Aug. In Berlin begannen geſtern die Beratungen der Vereinigungen der Reichs-, Staats- und, Gemeindebeamten über die neuen Gehaltsforde⸗ rungen. Die Vorſchläge verlangen eine 30—40pro⸗ zentige Erhöhung der Teuerungszulage. Weiterhin wurde die Frage aufgeſtellt, ob nicht angeſichts der veränderten wirtſchaſtlichen Verhältniſſe eine Veränderung des Grundgehalts notwendig ſei. Bei Bewilligung der genannten Forderungen würde das Reich etwa? Mil⸗ kiarden mehr aufzubringen haben. Die Mehrleiſtungen für die Länder⸗ und Gemeindebeamten für Penſionen und Renten würden ſich ebenfalls auf 7—8 Milliarden Mark ftellen. Maßregelung von Schupobeamten. Braunſchweig, 12. Aug. Das Miniſterium hat 54 Angehörige der Schutzpolizei, die dem Bund der Front⸗ ſoldaten angebören, aus dem Dienſt entlaſſen. N C!CC!.CCTC(C((ã0bbb b Abb e ee e n geſtört und toffeln im kleinen zu verkaufen. ſen wurden einem hieſigen Bürger für einen Zentner, Weizen 400 Mk. obverlangt und auch bezahlt. Das Pfund Mehl kommt ſomit annähernd 0 E. Schramberg, 11. Aug.(Aus der Khren np ſtrie.) Gegenüber der Meldung, daß die Uhreninduſtrie mit Auslandsaufträgen ſehr ſtark beſchäftigt ſei, wird mitgeteilt, daß der Geſchäftsgang höchſteus normal ſei. Mannheim, 11. Aug. Die bereits angekündigten Eut⸗ laſſungen bei der bekannten Automobilfabrik Benz haben nunmehr e Von 242 Angeſtellten wurden 152 gekündigt; darunter befinden ſich Leute, die ſchon Jahr⸗ zehnte im Dieuſte der Firma tätig ſind. 4 Baden⸗VBaden, 11. Aug. In der Nacht uzm Diens⸗ tag drangen e in das Kloſter Lichtental und ſtiegen in die Kloſterkirche ein. Dort verſuchten ſie das Tabernakel 1 erbrechen, wurden aber bei ihrer Arbeit lüchteten. N„ ö Handel und Verkehr. Mannheimer Markt. Der Markt macht zur 50 einen recht kärglichen Eindruck. Gemüſe fehlt. bſt iſt wohl genug vorhanden, aber die hohen Preiſe ma⸗ chen es den meiſten Frauen nicht möglich, hier einzu⸗ kaufen. Allerorts hört man die Klagen tber die ganz unerſchwinglichen Obſtpreiſe. Auch an Kartoffeln mangelt es. Nur ein Händler hatte letzthin zwei Stum⸗ pen Kartoffeln zum Verkauf ausgeſtellt, die er aber nicht auswiegen wollte, da ſie angeblich ſchon verkauft waren. Da aber das Publikum eine drohende Haltung einnahm, ſah der Händler ſich gezwungen, ſeine Kar⸗ 8 5 3 rr 88 — Gegen da Reichswirtſchaft Länder ein Ru lichkeit und Zn men gegen die Hauſier⸗ und den vorgebracht. del durch das aufs ſchwerſte ſteuerlich in weil Gewerbetreibend Steuerhinterzieh del trotz aller K deranſtalten gu Reklame und m Seife, Wäſche, E daß ſie nicht ein fig würden die Diebesgut benut — Trübe Aus ſammlung der ſtadt a. H. wies Betriebseinſchriin nach ſich ziehen 15 Prozent ſel gl 40 Pfg. auf die Mark. Damit wi i Labſal entzogen. e 5 daß von den 180 282 ſteuer im letzten——— 22 5 N NN Ein Frühlingstraum. Eine Erzählung aus dem Leben von Fr. Lehne. 31. Fortſetzung— e achdruck verboten.) Haſtig glitt die Feder über das Papier; ebenſo haſtig nerſchloß er den Brief und übergab ihn dem Burſchen zur ſofortigen Beförderung. Dann nahm er das Bild Marhs aus ſeinem Rahmen, warf einen langen Blick darauf und verſchloß es dann in einem Kaſten ſeines Schreibtiſches. 5 a „Was tuſt Du, mein Sohn?“ fragte der Freiherr arſtaunt. „Wie ich Dir ſchon ſagte, Papa, ich räume mit allen Erinnerungen auf. Du haſt wohl vergeſſen, daß ich heute einem anderen Mädchen mein Wort geben will, und daß dieſes dann Anſpruch, wenn nicht auf Liebe, ſo doch wenigſtens auf Treue und Achtung hat,“ ſagte Wolf ernſt und nachdrücklich.* 4%„ Sein Vater beobachtete ihn ſchweigend, faſt t ch jorſchte er in des Sohnes bleichem Geſicht. Er war doch ſo ganz anders als der Vater und Bruder— richtig aus der Art geſchlagen! Er, der Alte, hätte nicht ſo kur⸗ zerhand deswegen mit ſolch ſüßem Mädel gebrochen— für die hätte er trotz Braut und Frau noch immer Zeit gefun. Aber dies unbequeme übertriebene Pflicht⸗ gefühl, hatte er von der Mutter, der er auch (uten ich— die war ein ſchönes, aber kaltes Weib gewesen aber von unbeugſamer Willenskraft. 5 Der alte Wet esburg fühlte ſich gar nicht ſo recht wohl bei dem anſten Sohn; am liebſten wäre er ſofort abgereiſt, da jene fatale Angelegenheit ſo leicht geregelt war. Er mußte aber doch abwarten, was der Sohn beſchloß. „Du entſchuldigſt mich wohl jetzt, Papa! Ich muß langſam daran denken, Toilette zu machen. Unterhal⸗ ung wirſt Du dort im Bücherſchrank finden!“ bemerkte Molf, einen Blick auf die Uhr werfend.. „Bitte, Wolf, geniere Dich nicht,“ anthorkete der aber d r dd al Beil Maul zu ſchalfen, bitterer Ironie, 1 Hang je eig fand aber nichts nach ſeinem Geſchmack.„Sonderbarer Menſch, der Junge!“ 0„„ Es dauerte nicht lange, trat Wolf in Gala ins Zim⸗ mer. Der Freiherr ſah auf, und beim Anblick des Sohnes, der ſo ſtattlich und ſchön daſtand, ſchlug ſein Herz in berechtigter Vaterfreude höher. Nein, mit dem konnte ſich ſo leicht niemand meſſen, nicht einmal der elegante, geſchmeidige jüngere Sohn, der doch der Lieb⸗ ling aller Frauen in der Garniſon war. Wolfs edles ſchönes Geſicht, deſſen weiße Stirn ſo ſeltſam gegen den unteren gebräunten Teil desſelben abſtach, und die gro⸗ ßen dunklen Augen trugen einen ſo bitterernſten Aus⸗ druck, der gar nicht in Einklang mit ſeinem Vorhaben ſtand— ſich ein Weib zu holen— ja, wenn es die an⸗ dere hätte ſein können!! „Wird es Dir denn gar ſo ſchwer, Wolf?“ fragte ihn ſein Vater leiſe, der ihm ſeine Gedanken von dem traurigen Geſicht ablas,—„iſt jenes Mädchen wenig⸗ ſtens hübſch?“ We„„ 1 „O ja, ſehr hübſch— und ſehr elegant! Du wirſt ſie ja ſelbſt ſehen!— Ich werde dort lagen daß Du hier biſt, und daun werden wir wahrſcheinlich gleich heute Verlobung feiern, allerdings nur im engſten Fami⸗ lienkreiſe.“%%% ö Wolf ſprach ſo eintönig und gleichmütig, als ob ihn das alles nichts anginge; ſeine Stimme aber klang belegt und heiſer, als ob jedes Wort ihm Schmerz verurſachte. „Meinſt Du, Wolf? Aber das geht unmöglich! Ich habe ja nicht einmal einen Geſellſchaftsanzug mit!“ „Das iſt allerdings. 995 ſchlimm,“ ſagte Wolf mit da wir „Präſentabel biſt Du auch ſo! Fürwahr, Gabriele Ul⸗ 09 1720 1 0 ihren Schwiegervater Das 40 umlich e ig. 4 77 A. e Dir alſo wohl nichts anderes übrig bleiben, als ſo, wie Du biſt, zu kommen. Dabei glitt ſein Blick prüfend an dem Vater nieder, deſſen elegante, vornehme Geſtalt mit einem tadelloſen, ſtreng nach der„Laſt faſhion“ gearbeiteten Anzug bekleidet war.] Kl nicht wußte, ob es vorzog, lieber kei „Ich möchte jeh Wolf hielt ihm di 88„ „Möge es Dir leiſe bebender Sti zu rühren. Daun Sohn durch ih dem das Herz nie W̃ ſte kief nochm wo ſein Leutnaut. d tn en zelt font war er doch immer ſo freundlich und nicht ſo furchtbar ernſt 5 1 geſtern. Wolf las ihm jenen Wunſch vom Gee icht az. m e e ee e ee eee dat Sie es wiſſen, Wilhelm— ich hole mir heute eine Braut!“ ſagte er. Ruhig konnte er ſchon vorher davon ſprechen— denn einen Korb bekam er nicht! „U je, Herr Leutnant, das freit mich aber! Doch Erhebung der 81.. Je e. Se ere e gewiß das hübſche Freilein, das drinne uf'n Schreib⸗ tiſch ſteht? Da gratuliere ich! Die is zu hübſch!e „Dummes Zeug,“ entgegnete Wolf,„das Fräulein ſteht nicht auf dem Schreſbtiſch— es ſſt überhaupt kein richtiges Fräulein, nur ein Phantaſiebild!— Sa, is iſt gut!“ wen 0 ig lachte der Burſche hinter ihm her.„Keen richtiges Freilein? Na, wer's gloobt! 8 er denn ſonſt de villen Briefe ie, un von wem, jekriegt? Dann konnte das Bild doch voch ruhig ſteh'n, leiben! Das kennen mr! Na, mich ſoll's ejal ſinn! Er wird ſich nu jewiß ne recht reiche nehmen— brauchen eene da drinn?“ Er zuckte die Stiefelputzen den chaſſenhauer:„„ ein Bienenhaus 1 5 ani 1e eln und pfiff zum n der, beg brotbezugsberechtlgte Bevölkerung wleder 800 An wen hat f können wir's ja— ob die e bſch is, wie die 0 0 Roh es COS E + e. — 2 2 b in n G tft iu dle Zeit vom 16. Juli bis 15. Au⸗ guſt 1921. In den nächſten Tagen kommen an die Gramm Auslandskochmehl zur Verteilung. Gültig iſt die Marke J. Der Preis beträgt 3,60 Mk. pro Pfund. Wegen Ablieferung der Marken ergeht an die Bäcker und Mehlhändler beſondere Verfügung. Betr.: Zuweiſung von Schuhen für die minderbemittelte Bevölkerung. Die Reichsſchuhverſorgung Berlin be⸗ abſichtigt den Kommunalverbänden eine Sonderzuteilung von ledernen Straßenſchuh⸗ werk für die minderbemittelte Bevölkerung zu machen. Seiner Beſchaffenheit nach, wird dieſes Schuhwerk in 2 Klaſſen eingeteilt und entſprechend berechnet. Klaſſe A durchgen. u. holzgen. i. beſſ. Ausführ. 135 B 775 17* 71 guter 7* Die Preiſe für ein Paar Herrenſtiefel pflichtet. muthaus neymen und hierſelbſt Unreinlichkei⸗ ten verurſachen. Dies kann in Zukunft un⸗ ter keinen Umſtänden mehr geduldet werden. Wir empfehlen deshalb unſeren Orts⸗ einwohnerg ſich hiernach zu benehmen. Betr.: Die Stelle eines Jagdpächters zu Viernheim; hier Verpflichtung des Jultus Bender, Mannheim, Lamey⸗ ſtraße 32. Der Obengenannte wurde als Jagd⸗ aufſeher des Jagdbezirks Viernheim 3. ver⸗ Betr.: Erwerbsloſenfürſorge. Für die Kalenderwoche vom 14. Auguſt bis 20. Auguſt 1921 gelten für alle Erwerbsloſen⸗ Unterſtützungsbezieher folgende Kontrollzeiten: Dienstag, 16. Auguſt Mittwoch, 17. Auguſt Donnerstag, 18.„ Viernheim, den 13. Auguſt 1921. Heſſ. eee Viernheim. kann die Allmendfrage meiner Anſicht nach lenhang mit dem Ausbau einer Orts- gelöſt werden. In letzterer Beziehung ürkſamer Anfang ſeitens der Großallmen— urch die Gkündung eines Ortsbürgerſonds, Vorſchlag errichtet worden iſt. Auch nach 18 Heſſ. Kreisamts Heppenheim ſteht nichts evtl. künftige Ziele und Aufgaben in den ins⸗ und Geſellſchaftsrechts gründet. tsbürgerklaſſen, welche von dem bereits er der Ortsbürgervereinigung gemeinſam könnten. Vorerſt bis zu definitiver Re⸗ ilich jede Klaſſe iht Sparkaſſenguthaben walten. ind die Ausführungen des Herrn Bei— der über die Förderung der Natural— zu billigen. ſenfrage iſt eine gütliche, wenn anch noch rledigung herbeigeführt worden und ich berzeugt, daß auch in der Frage der eine gütliche Löſung gefunden werden wird. dt, den 12. Auguſt 1921. Dr. Hans Hofmann II. Rechtsanwalt in Darmſtadt. ö Ortshi 5% J Hans Beikert 12. e Realgemeinde oder Ortsbürgergemeinde Hats alte 2[Nik. Haas 12.„ Rich. Bickel 13. 77 E. Hofmann 13 vor die Anlegung von Sparkaſſen büchern Fr. Ebert 16.„ K Rohrbacher 16. Jak. Sachs 16. 5. Klaſſe(bis A Gerlinger 3. Pr. m. 69 J Otto Fiſcher 7.„ H. Helbig 9 H. Brechtel 14.„, K. Helfrich 14.„ Den jungen Turnern ein kräftiges„Gut Heil! ner errangen ſich bei dem am g, in Lahr ſtattgefundenen Kreisturnfeſt des 10 Turnkrelſes im Kunſtturnen unter 84 Mitbewerber Herſchel und Haus Effler je einen 22. Prels mit 1 44. * ien. Auch dieſen Turuern ein kräftiges„Gut§ — 1 Sonntag 2, S buntag vormittag ½ 10 Uhr, findet im Gaſthe Laub“ eine Bauarbeiter-Verſammlung der Tagesordnung fordert das erſcheinen N 8 1 ſein 25 jähriges Beſtehen. Abends/ 9 Uhr a Feſtfeier im Gaſthaus zum 1 Der Cäeilien⸗Verein feiert morgen, Sonntag. * een 0 Mk. und rden Stiefel geliefert. in Ortsein⸗ wünſchen, en 17. d. uf unſerem Kirchl. Anz. der evang. Gemeinde. Sonntag, den 14. Auguſt 1921 Vorm. 8½½ Uhr: Chriſtenlehre. Vormittags 9½ Uhr: Gottesdienſt. Vormittags 10½ Uhr: Kinder⸗Gottesdienſt Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung u. Jung⸗ frauenverſammlung. Prima Kö wicken, Weiß Sommerreps, ewiger Klee, ſamen ſowie alle zur Herbſtausſaat Gartenſämereien. g auſes, ſehr häufig gung ihrer s beim Ab⸗ mit in das gegeben. Wbell-Jupſahrerbund „Solidarität“ Dre. Mitgliedſchaft„Wanderer“ Vlernheim. Sonntag morgen halb 10 Uhr Versammlung im Lokal zum Morgenſtern. Tagesordnung wird im Lokal bekannt⸗ Die Mitglieder werden gebeten, vollzählig und pünktlich zu erſcheinen. Der Vorſtand. In Futtermitteln habe Schnitzel in verſchiedenen Sorten, T treber, Futtermehle und Klelen in ver denen Sorten, Rapskuchen Hühnerfutter, Vogelfutter, futter. 15 In Düngemitteln habe ſchwefelſ. An K ſtickſtoff. 8 5 5 1 17 1. A. Walter, orm, Kuhle Saatguthaus Telephon FFF n Aönber Tal blüffend Berica Ges. gesch. vorm. 9—10 Uhr vorm. 10— 11 vorm. 11—12 big Mk. 4.50. Verla gen Sie Prospekt amberth. 1 1 F aller Art und deren win Pips, Diphterie, Brut bei Mensch U. heiten beseitigt ver-] Wanzen, vernichtet 0 unter Garantie radi- einigen Minuten unser vollkommen 0 Dose äusserst ausgie-Junschädl. hervorrag. 50. antiseptisches Flora- Drogerie Rathausstr. 15. —— 1„ ene, Reparaturen . ä N 85 2 5 fährt. Alle Ersatzteile, ebenso Luftpumpen, 1 00. Valentin Froschauer 3. Fahrrad- und Nähmaschinen- Reparatur an Fahrrädern nud Nähmaschi⸗ nen werden schnell und got ausge- Gummilösung, Fahrrad- u. Nühmaschinensl, sowie Schifichen, Spulen und Nadeln allet Systeme erhältlich. Fahrradgumml von nur ersten Firmen zu den billigsten Preisen. Emailkleren u. Vernickeln(das älteste Fahhrrad wird wie neu B. ns hergerichtet) bei billlgster Berechnung in kürzester Erkältung, Darmkrank⸗ Tier, desgl. Flöhe u. Jeit Neue Herren- und Damen-Räder, sowie 5 neu hergerichtete u, gebrauchte jederzeit erhältlich. früher Bismarckstr. 46, jetzt Blauehutstr. 42. Bestellunge „Expeditlon gerne bereit, auf die„Viernheimer Bürger⸗ z eltung“ können jederzeit ge⸗ macht werden. Zur Annahme von Ahonne⸗ ments ſind unſere Zeitungsträger und ble beiterſchaft geſchehen, die in ihrem Vefretungsrampf ein Maß hoher und höchſter Verantwortung be⸗ wieſen hat. e 8 1 8 5 i Ueber all die Sorgen des Ausbaus der Verfaſſung geht die Sorge dieſer Stunde, wo das Schickſa! Sberſchleſiens und das Schickſal Deutſch⸗ lands in Paris ſich entſcheidet. Mögen die % Paris verſammelten Staatsmänner ſich der Schwere threr Verantwortung gegen Europa und gegen die ganze Menſchheit bewußt ſein und zu einer gerechten Entſcheidung kommen, die dem deutſchen Volk die Lebensmöglichkeit erhält. Das deutſche Volk will ſein Recht und erarbeitet ſich ſein Brot in täglicher Arbeit Wehe denen, die dieſem Volk, das guten Willens iſt. Steine reichen, einem Volk, das den Weg von 1918 bis 1921 gegangen iſt, das nach dem Zuſammen⸗ bruch ſich aufgerafft hat zur Arbeit, zur Selbſtverant⸗ wortung und zur ſittlichen Freiheit! Wir werden der. Gedanken der ſozialen Freiheit, der ſozialen Wohl⸗ fahrt und des Fortſchritts pflegen trotz alledem und alledem. Wir werden aufwärts gehen, wenn wir ſelbſt dem treu ſind, was die Verfaſſung in ihrem Grund⸗ gedanken in ſchwerſter Stunde niedergelegt hat.“ 1 Neues vom Tage. Beſprechungen in Berlin. 75 Berlin, 12. Aug. Der Reichskanzler hat den Reichs tagspräſidenten Löbe und den Abg. Streſe man:. zu einer Beſprechung über die ernſte politiſche Lage nac Berlin berufen. Ob der Ausſchuß für Auswärtiges ein⸗ berufen wird, hängt von der Entſcheidung über Ober- ſchleſien ab. 1 Die engliſche Regierung ſoll in Berlin zu verſtehen gegeben haben, daß die Teilung Oberſchleſiens unvei⸗ meidlich ſei. e Der Reichshaushalt. Berlin, 12. Aug. Der ordentliche Haushalt für das Jahr 1921 ſchließt mit Einnahmen und Ausgaben in den Höhe von 48,4 Milliarden, jedoch muß hierbei berück⸗ ſichtigt werden, daß zur Herſtellung des Gleichgewichts noch 4,2 Milliarden an Einnahmen fehlen. Der außer ordentliche Reichshaushalt für das Jahr 1921 weiſt einen 17 großen Fehlbetrag auf. Die Ausgaben ſind auf 59,6 Milliarden veranſchlagt, denen nur 10,5 Milliarden Ein⸗ nahmen gegenüberſtehen, ſodaß 49,1 Milliarden ungedeckt bleiben. Allerdings ſind hierbei die Fehlbeträge der Betriebsverwaltungen mit einbezogen. Sie belauſen ſich auf 18,8 Milliarden(4,8 Milliarden bei der Poſt und, 14 Milliarden bei der Eiſenbahn.) Der geſamte Fehl ⸗ betrag ſoll durch Anleihen, alſo durch Schatzanweiſungen, gedeckt werden. Es iſt noch darauf hinzuweiſen, daß in dieſen Fehlbeträgen die Ausgaben auf Grund. der Aus⸗ führung des Ultimatums noch nicht mitverrechnet ſind. Alle aus dem Friedensvertrag reſultierenden Ausgaben ſollen in einem beſonderen Kontributionsetat vercinigt werden. Die Beamten und die Teuerung. Berlin, 12. Aug. In Berlin begannen geſtern die Beratungen der Vereinigungen der Reichs-, Staats- und Gemeindebeamten über die neuen Geh altsforde⸗ rungen. Die Vorſchläge verlangen eine, 30—40pro⸗ zentige Erhöhung der Teuerungszulage. Weiterhin wurde die Frage aufgeſtellt, ob nicht angeſichts der veränderten wirtſchaſtlichen Verhältniſſe eine Veränderung des Grundgehalts notwendig ſei. Bei Bewilligung der genannten Forderungen würde das Reich etwa 7 Mil⸗ kiarden mehr aufzubringen haben. Die Mehrleiſtungen für die Länder⸗ und Gemeindebeamten für Penſionen und Renten würden ſich ebenfalls auf 7—8 Milliarden Mark ſtellen. Maßregelung von Schupobeamten. Braunſchweig, 12. Aug. Das Miniſterium hat 54 Angehörige der Schutzpolizei, die dem Bund der Front⸗ ſoldaten angebören, aus dem Dienſt entlaſſen. f „ Die Wohnungslaſten für vas Beſätzüngsheer. „ Aagjen, 12. Aug. Der Reichs lonmiſſar für die be⸗ etzten rheiniſchen Gebiete teilt mit, dafl fü ‚ ſamte beſetzte Gebiet im Lauf des 1000 rund 3000 Offiziers⸗ und rund 14000 nungsjahr 1922 weitere Wohnbauten in gro⸗ ger Zahl errichtet und die Mittel dafür im Reichs⸗ bausbaltsplan angefordert werden ſollen. f Maunheim, 10. Aug. Der Verband der Metallindu ſtriellen Badens, der Pfalz und der angrenzenden In⸗ duſtriebezirke teilt zur Lohnbewegung in der Metall⸗ induſtrie mit, daß die Firma Heinrich Lanz, von der in der im Miniſterium des Innern am Montag abge⸗ haltenen Konferenz der Gewerkſchaftsführer uſw. be⸗ hauptet wurde, ſie habe jede Lohnerhöhung abgelehnt, als Mitglied des Verbands der Metallinduſtriellen ge⸗ nau ſo an den eingeleiteten Verhandlungen über den Abſchluß eines neuen Tarifvertrags beteiligt iſt, wie jedes andere Mitglied dieſes Verbands. Konſtenz, 10. Aug. Geſtern abend ſind in Hagnau der Realſchüler Anton Ruß und der Volksſchüler Gebhard Waldvogel beim Baden ertrunken. Vom Bodenſee, 10. Aug. In einer der letzten Nächte wurden 35 000 Virginias von Bregenz nach Lindau geſchmuggelt. Von Lindau ſollten die Zigarren nach München geſandt werden. Der Schmuggel wurde aber entdeckt, die Zigarren beſchlagnahmt und die Schmugg⸗ ler verhaftet. Es ſind Kaufmann Eugen Micheler von Bad Schachen, Ferdinand Müller aus Bregenz und Karl Schur von St. Gallen. ibre Tätiakeit ſchan(ünzar aud. Wopfingen, II. ung.(Brand.) Geſtern abend brannten durch Blitzſchlag die beiden Ramſteiner Höfe bis auf die Grundmauern nieder. Sämtliche Getreide⸗ vorräte und das Mobiliar ſind vernichtet. In einem Of konnte das Vieh gerettet werden. 11 Donauſtetten OA. Laupheim, 11. Aug.(Preis⸗ treiberei.) Letzter Tage war hier ein Kartoffel⸗ aufkäufer, der für den Zentner 200 Mk. bot. Zur Ehre der Bewohner muß geſagt werden, daß ihm trotz dieſes geradezu ungeheuerlichen Preiſes von keiner Seite Kartoffeln zugeſagt wurde. N Tuttlingen, 11. Aug.(Wucher.) In Neuhau⸗ ſen wurden einem hieſigen Bürger für einen Zentner Weizen 400 Mk. obverlangt und auch bezahlt. Das Pfund Mehl kommt ſon äber 3 F. Ef Schramberg 1k. Jug(g 5 2 kh ren ſtrie.) Gegenüber der Meldung, daß die Uhreninduſtrie mit Auslandsaufträgen ſehr ſtark beſchäftigt ſei, wird mitgeteilt, daß der Geſchäftsgang höchſtens normal ſei. Mannheim, 11. Aug. Die bereits angekündigten Eut⸗ laſſungen bei der bekannten Automobilfabrik Benz haben nunmehr ane Von 242 Angeſtellten wurden 152 gekündigt; darunter befinden ſich Leute, die ſchon Jahr⸗ zehnte im Dieuſte der Firma tätig ſindg. Baden⸗Baden, 11. Aug. In der Nacht uzm Diens⸗ tag drangen Alete in das Kloſter Lichtental und ſtiegen in die Kloſterkirche ein. Dort verſuchten ſie das Tabernakel 5 erbrechen, wurden aber bei ihrer Arbeit geſtört und flüchteten. f e Handel und Verkehr. 1 Mannheimer Markt. Der Markt macht zur 15 einen recht kärglichen Eindruck. Gemüſe fehlt. O iſt wohl genug vorhanden, aber die hohen Preiſe ma⸗ chen es den meiſten Frauen nicht möglich, hier einzu⸗ kaufen. Allerorts hört man die Klagen über die ganz unerſchwinglichen Obſtpreiſe. Auch an Kartoffeln mangelt es. Nur ein Händler hatte letzthin zwei Stum⸗ pen Kartoffeln zum Verkauf ausgeſtellt, die er aber nicht auswiegen wollte, da ſie angeblich ſchon verkauft waren. Da aber das Publikum eine drohende Haltung einnahm, ſah der Händler ſich gezwungen, ſeine Kar⸗ toffeln im kleinen zu verkaufen. „L r das ge⸗ jahrs 1921 nteroffiziers⸗ me ausgeführt worden ſind und daß im Rech⸗ Die Schmuggler übten ALettuang, 11. Aug.(ohe Hopf Hopfengeſchäft herrſcht zur Zeit lebhafte Ta zahlreich anweſenden Händler kaufen die gre re raſch zuſammen. Die Preiſe gehen dabei haft in die Höhe. Zuletzt wurden noch 5000 M Zentner bezahlt.)%«ö§;õk; Kemptener Butter⸗ und Käſebörſe: 71471 Pfund Butter. Durchſchnittspreis 19.50 Mk. Der Umſatz iſt wegen des Eigenbedarf der Milchlieferanten in der er⸗ ſten Woche im Monat und wegen der Sommerfriſchler zurückgegangen. Die Nachfrage iſt noch größer als das Angebot. 1 N f Erhöhung der Rohfettpreiſe. Nach Mitteilung der Württ. Fettſchmelze und Häuteverwertung Stuttgart wurden die Rohfettpreiſe von der Rohfettkommiſſion weſentlich erhöht. N Berliner Kartoffelnotierungen. Die Berliner No⸗ tierungskommiſſion für Kartoffeln notierte am 9. Auguſt folgende Preiſe:(in Mark für 50 Kilo) Speiſe⸗ kartoffeln, weiße, neue, 5560 Mk., Roſenkartoffeln 5035 Mk., Erzeugerpreis ab märkiſcher Station. Ter Eierpreis. Im Bayeriſchen Wald wurde der Gierpreis von verſchiedenen Bezirksämtern auf 70 Pfg. feſtgeſetzt. Gegen überbietende Händler und Aufkäufer wird rückſichtslos vorgegangen. ö Lokales. — Die neue Bierſteuer, Nach dem Geſetzentwurf über die Neuregelung der Bierſteuer beträgt die Bier⸗ ſteuer für jeden Hektoliter, der innerhalb des Rech⸗ nungsjahrs hergeſtellten Biermenge von den erſten 2000 Hektolitern 41 Mk., von den folgenden 8000 Hek⸗ tolitern 42 Mk., von den folgenden 10 000 Hektolitern 43 Mk., von den folgenden 10000 Hektolitern 44 Mk., von den folgenden 30 000 Hektolitern 45 Mk., von den folgenden 60 000 Hektolitern 48 Mk., von dem Reſt 50 Mk. Auf Antrag kann die Zahlung der fälligen Bierſteuer ohne Verzinſung gegen Sicherheitsleiſtung auf ſechs Monate hinausgeſchoben werden. Für Bier, das in den Geltungsbereich des Bierſteuergeſetzes ein⸗ geführt wird, iſt bei der Einfuhr die innere Abgabe zu entrichten und zwar mit 25 Mk. für einen Hekto⸗ liter von nicht mehr als 4½% Prozent Stammwürze, mit 50 Mr. von nicht mehr als 13 Prozent und mit 75 Mk. für einen Hektoliter anderes Bier. L Gegen das Hauſier⸗ und Wandergewerbe. Der Reichswirtſchaftsminiſter hot an die Regierungen der Länder ein Rundſchreiben gerichtet, in dem die Mög⸗ lichkeit und Zweckmäßigkeit von geſetzlichen Maßnah⸗ men gegen die überall aufgetretenen Auswüchſe im Hauſier⸗ und Wandergewerbe erwogen wird. Nach den vorgebrachten Klagen wird der ortsanſäſſige Han⸗ del durch das Wandergewerbe und die Wanderläger aufs ſchwerſte geſchädigt. Die Wanderläger würden ſteuerlich in weit geringerem Maße als die eingeſeſſenen Gewerbetreibenden erfaßt; und die Möglichkeit von Steuerhinterziehungen ſei für den nicht ſeßhaften Han⸗ del trotz aller Kontrolle äußerſt weitgehend. Vielfach deranſtalten auch ortsfremde Perſonen unter großer Reklame und mit unlauteren Mitteln Verkäufe von Seife, Wäſche, Stoffen uſw., die ſo minderwertig ſeien, daß ſie nicht einmal den Macherlohn wert ſeien. Häu⸗ fig würden die Wanderläger auch zum Abſtoßen von Diebesgut benutz 1„ — Trübe Ausſichten für Raucher. In einer Ver⸗ ſammlung der pfälziſchen Zigarrenhändler in Neu⸗ ſtadt a. H. wies Syndikus Büll(Hamburg) auf die Betriebseinſchränkungen hin, die die neue Tabakſteuer nach ſich ziehen wird. Die Erhöhung der Steuer um 15 Prozent ſei gleichbedeutend mit einem Aufſchlag von 40 Pfg. auf die Zigarre in der Preislage von einer Mark. Damit würde den meiſten Raucher dieſes kleine Labſal entzogen. Von Intereſſe war die Mitteilung, daß von den 1800 Millionen Mark Ertrag der Tabak⸗ ſteuer im letzten Jahr 1000 Millionen Mark für die Erhebung der Steuer draufaingen.. „ „eee Ein Frühlingstraum. Eine Erzählung aus dem Leben von Fr. Lehne. 31. Fortſetzung— 5(Nachdruck verboten.) Haſtig glitt die Feder über das Papier; ebenſo haſtig nerſchloß er den Brief und übergab ihn dem Burſchen zur ſofortigen Beförderung. Dann nahm er das Bild Marys aus ſeinem Rahmen, warf einen langen Blick darauf und verſchloß es dann in einem Kaſten ſeines Schreibtiſches. „Was tuſt Du, mein Sohn?“ fragte der Freiherr erſtaunt. „Wie ich Dir ſchon ſagte, Papa, ich räume mit allen Erinnerungen auf. Du haſt wohl vergeſſen, daß ich heute einem anderen Mädchen mein Wort geben will, und daß dieſes dann Anſpruch, wenn nicht auf Liebe, ſo doch wenigſtens auf Treue und Achtung hat,“ ſagte Wolf ernſt und nachdrücklich.* 1 Sein Vater beobachtete ihn ſchweigend, faſt neugierig forſchte er in des Sohnes bleichem Geſicht. Er war doch ſo ganz anders als der Vater und Bruder— richtig aus der Art geſchlagen! Er, der Alte, hätte nicht ſo kur⸗ zerhand deswegen mit ſolch ſüßem Mädel gebrochen— für die hätte er trotz Braut und Frau noch immer Zeit f Aber dies unbequeme übertriebene Pflicht⸗ hatte er von der Mutter, der er auch f ich— die war ein ſchönes, aber kaltes Weib geweien aber von unbeugſamer Willenskraft.— Der ale dag, sburg fühlte ſich gar nicht ſo recht wohl bei dem unſten Sohn; am liebſten wäre er ſofort abgereiſt, da jene fatale Angelegenheit ſo leicht geregelt war. Er mußte aber doch abwarten, was der Sohn beſchloß. „Du entſchuldigſt mich wohl jetzt, Papa! Ich muß lungſam daran denken, Toilette zu machen. Unterhal⸗ tung wirſt Du dort im Bücherſchrank finden!“ bemerkte Golf, einen Blick auf die Uhr werfſend. geniere Dich nicht,“ antwortete der einem Geſchmack.„Sonderbarer Menſch, der Junge!“ 5 e Es dauerte nicht lange, trat Wolf in Gala ins Zim⸗ mer. r Freiherr ſah auf, und beim Anblick des Sohnes, der ſo ſtattlich und ſchön daſtand, ſchlug ſein Herz in berechtigter Vaterfreude höher. Nein, mit dem konnte ſich ſo leicht niemand meſſen, nicht einmal der elegante, geſchmeidige jüngere Sohn, der doch der Lieb⸗ ling aller Frauen in der Garniſon war. Wolfs edles ſchönes Geſicht, deſſen weiße Stirn ſo ſeltſam gegen den unteren gebräunten Teil desſelben abſtach, und die gro⸗ ßen dunklen Augen trugen einen ſo bitterernſten Aus⸗ druck, der gar nicht in Einklang mit ſeinem Vorhaben ſtand— ſich ein Weib zu holen— ja, wenn es die an⸗ dere hätte ſein können!!!! „Wird es Dir denn gar ſo ſchwer, Wolf?“ fragte ihn ſein Vater leiſe, der ihm ſeine Gedanken von dem traurigen Geſicht ablas,—„iſt jenes Mädchen wenig⸗ ſtens hübſch?“ 56 5 ee 1 „O ja, ſehr hübſch— und ſehr elegant! Du wirſt ſie ja ſelbſt ſehen!— Ich werde dort ſagen, daß Du hier biſt, und dann werden wir wahrſcheinlich gleich heute Verlobung feiern, allerdings nur im engſten Fami⸗ lienkreiſe.“ ö e i Wolf ſprach ſo eintönig und een ae als ob ihn das alles nichts anginge; ſeine Stimme aber klang belegt und heiſer, als ob jedes Wort ihm Schmerz verurſachte. „Meinſt Du, Wolf? Aber das geht unmöglich! Ich habe ja nicht einmal einen Geſellſchaftsanzug mit!“ „Das iſt allerdings ſehr ſchlimm,“ ſagte Wolf mit bitterer Jronie, da wird Dir alſo wohl nichts anderes übrig bleiben, als ſo, wie Du biſt, zu kommen. Dabei glitt ſein Blick prüfend an dem Vater nieder, deſſen nach der„Laſt faſhion“ gearbeiteten Anzug b „Präſentabel biſt Du auch ſol Fürwahr, Gabriele, Ul- rich kann ſtolz auf ihren iegervater ſein!“ Das elegante, e Geſtalt mit einem tabelloſen, ſtreng eidet war. nicht wußte, ob es Ernſt oder Scherz war und er es daher vorzog, lieber keine Erläuterungen zu verlangen. 7 „Ich möchte jetzt gehen, lebe wohl b lange, Papa,“ 0 ihm die Hand hin, in die ſein Vater kräſtig einſchlug. f ZZ 7 köge es Dir zum Glück auslaufen,“ ſagte er mit leiſe bebender Stimme; ſeine bewegliche Natur war leicht zu rühren. Dann fühlte er auch Gewiſſensbiſſe, daß der Sohn durch ihn zu einem Ehebunde getrieben wurbe, von dem das Herz nichts wußte! 5 Wolf holte tief Atem; ſeine Geſtalt ſtraffte ſich, und feſten Schrittes ging er hinaus. Draußen bürſtete 155 der Burſche nochmals ab. Gar zu gern hätte er gewußt, wo ſein Leutnant eigentlich hin wollte; ſonſt war er doch immer ſo freundlich und nicht ſo furchtbar ernſt 195 1 geſtern. Wolf 5 ihm jenen Wunſch vom Ge⸗ icht abb. r e e e f „Damit Sie es wiſſen, Wilhelm— ich hole mir heute eine Braut!“ ſagte er. Ruhig konnte er ſchon vorher davon ſprechen— denn einen Korb bekam er nicht! „U je, Herr Leutnant, das freit mich aber! Doch 2 . ene nie 1 gewiß das hübſche Freilein, das drinne uf'n Schreib⸗ tiſch ſteht? Da gratuliere ich! Die is zu hübſchle „Dummes Zeug,“ eftgegnete Wolf,„das Fräulein lacht nicht auf den Schreibtiſch— es iſt überhaupt kein ichtiges Fräulein, nur ein Phantaſiebild! 1 Sa, s iſt gut! eee fue lachte der Burſche hinter ihm her.„Ren richtiges Freilein? Na, wer's gloobt! An wen hat er denn ſonſt de villen Briefe e un von wem jetriegt? Dann konnte das Bild doch ooch ruhig ſteh'n, bleiben! Das kennen mr! Na, mich ſoli's ejal finn! Er wird ſich nu jewiß ne recht reiche 1— brauchen können wir's ja— ob die aber ſo hibſch is, ſoſe die kleene da drinn?“ Er zuckte die Achſeln und pflff zur Stiefelbutzen den Gaſſenhauer:„Men Herz, das iſt 1— 1 An 0 f a 105 . e 4 1 g 85 992 17 9 0 . Wegen des Festes Maric Himmelfahrt am]. Montag, den 15. Auguſt, kann die nächſte Nummer der „Bürger⸗Zeitung“ erſt am Mittwoch, den 17, Auguſt heraus⸗ gegeben werden. a i a b * Neuer Brotpreis. Wie wir von amtlicher Seite hören, koſtet vom Montag, den 16. ds. Mts ab, das Brot (4 Pfund) 6 Mk. 70 Pfg.(Bisher 4,05 M.) 5 Die Friſt für die Anmeldung elektriſcher Energie wurde, wie die Bürgermelſterei uns heute früh mittellke, bis nächſten Mittwoch Abend 6 Uhr erſtreckt. Wer noch nicht angemeldet hat, verſäume nicht dleſe letzte Gelegenhelt. Die Zahl der Bezieher iſt ſtetig im Steigen. * Arbeiter⸗Radfahrer⸗Bund„Solidarität“ (Mitgliedſchaft„Wanderer“ Viernheim). Am Sonntag, den 21. Auguſt l. Is., findet auf dem Sportplatz am Tivoli unſer 12 jähriges Steftungsfeſt ſtatt, mit welchem gleichzeitig eine Verſchmelzungsfeler mit dem Radfahrer⸗ Klub„Wanderer“ verbunden iſt. Zahlrelche auswärtige Arbeiter⸗Radfahrer⸗Vereine haben ſchon ihr Erſchelnen zugeſagt. Der Hauptakt des Tages dürſte unſtreitig der Korſofeſtzug werden. Auf dem Feſtplatze am Tivoli großes Feſtkonzeut, ausgeführt von der ver⸗ einigten hieſigen Muſikkapelle, intereſſante ſportliche Ver⸗ anſtaltungen wie Reigenfahren, Radballſpiel, Kunſtfahren fowie Langſamfahren; ferner Volksbeluſtigung und Spiele jeder Alt. Große Wirtſchaftszelte. Dle Einwohnerſchaft, insbefondere die Arbeiterſchaft, wird zu recht zahlreicher Betelligung höflichſt eingeladen. * Neu⸗Einteilung der Allmend. Wie aus dem amtlichen Teil erſichtlich, findet die Bürgerver⸗ ſammlung am Dienstag, den 16. Auguſt, abends, im Saale zum Freiſchütz ſtatt. Die Intereſſenten machen wir auch an dieſer Stelle darauf aufmerkſam. Zu der Frage der Allmend⸗Aenderung geſtatte ich mir nachfolgende Ausführungen: In der Gemelnderalsſitzung vom 7. Juli 1921 wurde die rechtsirrtümliche und abwegige Anſicht vertreten, der Gemeinderat könne jederzeit nach frelem Belieben eine Ab⸗ änderung der Allmend vornehmen. Demgegenüber verweiſe ich auf Artikel 9 des heſſ. Geſetzes vom 21. Juni 1852, welcher lautet: „Soll die in einer Gemeinde beſtehende Klaſſenabtei⸗ lung geändert oder aufgehoben werden, ſo kann dies durch Lokalſtatuten nur dann geſchehen, wenn die Mehrheit der Ortsbürger der betreffenden Klaſſe, in welcher eine Abänderung beabſichtigt wird, ſich dafür erklärt.“ Dieſe geſetzliche Vorſchrift iſt durch die ſpäteren Be⸗ ſtimmungen der Landgemeindeordnung keineswegs aufge⸗ hoben worden. Die Zweidrittelmehrheit der wahlberechtig⸗ ten Ortsbürger genügt alſo keineswegs zu der geplanten Abänderung. Welter wurde in der Gemeinderatsſitzung vom 7. Juli 1921 geſagt, die Allmend ſtehe nicht im Eigentum der Nutzungsberechtigten. Darüber gehen die Anſichten aus⸗ einander. Ich habe in meinen Schrliftſätzen, die ich in dem Prozeß wegen der Wieſenſtücke dem Gemeinderat unter⸗ breitet habe, den Standpunkt vertreten, daß die Allmend im Eigentum der Ortsbürger ſteht und doß die polttiſche Gemeinde nur der Treuhänder der Ortsbürger d. h. der Realgemeinde iſt; ich habe dieſe Anſicht auch wiſſenſchaft⸗ lich begründet. Die Begründung hier zu wiederholen dürfte wohl der Raum fehlen. Ich verweiſe in dieſer Beziehung vorläufig auf meine dem Gemeinderat vor⸗ gelegten Schriftſätze. Amtlicher Teil. Bekr.: Neueinteilung der Allmend. Nach Gemeinderatsbeſchluß vom 1. ds. Mts. wird die Bürgerverſammlung in obi⸗ ger Angelegenheit Dienstag, den 16. Auguſt 1921 abends 8 Uhr im Freiſchütz ſtattfinden. Allen in das Ortsbürgerregiſter einge⸗ tragenen Ortsbürger oder Witwen werden er⸗ gebenſt eingeladen. wohner Betr.: Verteilung von Auslandskochmehl für die Zett vom 16. Juli bis 15. Au⸗ guſt 1921. f In den nächſten Tagen kommen an die brotbezugsberechtlgte Bevölkerung wieder 800 Gramm Auslandskochmehl zur Verteilung. Gültig iſt die Marke J. Der Preis beträgt 3,60 Mk. pro Pfund. Wegen Ablieferung der Marken ergeht an die Bäcker und Mehlhändler beſondere Verfügung. Betr.: Zuweiſung von Schuhen für die minderbemittelte Bevölkerung. Ole Relichsſchuhverſorgung Berlin be⸗ abſichtigt den Kommunalverbänden eine Sonderzuteilung von ledernen Straßenſchuh⸗ werk für die minderbemittelte Bevölkerung zu machen. Seiner Beſchaffenhelt nach, wird dieſes Schuhwerk in 2 Klaſſen eingeteilt und entſprechend berechnet. Klaſſe A durchgen, u. holzgen. k. beſſ. Ausführ. * 5„ 1 55„ guter 175 Die Preiſe für ein Paar Herrenſtiefel. pflichtet. Dienstag, 1 werden: ſtellen ſich in Klaſſe A auf 100 Mk. und in Klaſſe 8 auf 70 Mk. in der Größe von Nr. 26— 46 geliefert. Die in Frage kommenden Ortsein— welche wollen ſich bis Mittwoch, den 17. d. Mts., mittag 12 Uhr, auf unſerem Polizeibüro melden. Betr.: Verunreinkgung des Rathauſes. In letzter Zeit kommt es ſehr häufig vor, daß Perſonen bei Erledigung ihrer Amtsgeſchäfte und ganz beſonders beim Ab⸗ holen ihrer Brotmarken, Hunde mit in das Rathaus nehmen und hierſelbſt Unreinlichkei⸗ ten verurſachen. ter kelnen Umſtänden mehr geduldet werden. Wir empfehlen deshalb unſeren Orts⸗ einwohnerg fich hiernach zu benehmen. Betr.: Die Stelle eines Jagdpächters zu Viernheim; hier Verpflichtung des Julius Bender, Mannheim, Lamey⸗ ſtraße 82. Der Obengenannte wurde als Jagd⸗ aufſeher des Jagdbezirks Viernheim 3. ver⸗ Betr.: Erwerbsloſenfürſorge. Für dle Kalenderwoche vom 14. Auguſt bis 20. Auguſt 1921 gelten für alle Erwerbgloſen⸗ Unterſtützungsbezleher folgende Kontrollzeiten: 16. Auguſt vorm. Mittwoch, 17. Auguſt Donnerstag, 18.„ Viernheim, den 13. Auguſt 1921. Heſſ. 7 Viernheim. „„ 2 5 Vollige Klarheit in 1 e könnte lediglich elne Entſcheldung der ordentlſchen Gerichte, letzten Endes eine Entſcheldung des Reichsgerichts bringen. Dle Eigentumsfrage kann nur wiſſenſchaftlich gelöſt Der verſtorbene Abgeordnete Köhler⸗Langsdorf hat das Verdienſt, auf die Notwendigkeit elner wiſſenſchaft⸗ lichen Bearbeitung der Elgentumsfrege in der Sitzung der zweiten Kammer der Landſtände im Jahre 1910 hin⸗ gewieſen zu haben. Vergl. Protokoll der 28. Sitzung der zwelten Kammer der Landſtände vom 16. Dezember 1910 Seite 2252/8. Uebrigens hat die Eigentumsfrage zunächſt wenigſtens elne mehr konſtruktive und theoretiſche Bedeutung und ſollte im Jntereſſe einer vergleichsweiſen Erledigung durch Bildung elner vierten Ontsbürgerklaſſe nicht in den Vordergrund geſtellt werden. Die Gemeinde ſollte ſich in ihrem eigenen Intereſſe und im Intereſſe der Erhaltung der Allmend gerade auf den Standpunkt ſtellen, daß die Allmend im Eigentum der Ortsbürger ſteht. Ich perſönlich bin ebenfalls der Anſicht, daß für die jüngeren Ortsbürger durch die Errichtung einer vierten Ortsbürgerklaſſe etwas getan werden ſollte; jedoch darf in der Frage uur mit großer Vorſicht und nur allmählich vorgegangen werden. Der Vorſchlag des Herrn Belgeord— neten Wunder ſcheint mir zu weit zu gehen, da bei Durch— führung ſeines Planes die Rechte der alten Ortsbürger der erſten Klaſſe hierbel zu ſtark beeinträchtigt würden. Ich neige dazu, für eine mäßige Erweiterung der Allmend durch Zukauf von Grundſtücken einzutreten. Dem ſteht zur eit freilich das Geſetz entgegen und es müßte durch Anlkäge bei den geſetzgebenden Faktoren eine entſprechende Abänderung des Geſetzes veranlaßt werden oder die zu gründende vierte Kläſſe müßte ſich als Agrar— genoſſenſchaft(nach Giehrke, Genoſſenſchaftsrecht zuläſſig) konſtituieren. Zugleich wäre unbedingt darauf Gewicht zu legen, daß die vierte Ortsbürgerklaſſe auf einem beſonderen Grundbuchblatt des Amtsgerichts in Lampertheim als Tell der Realgemeinde klipp und klar als Eigentümerlu ein⸗ getragen wird. Das Ziel der Entwicklung überhaupt muß ſein: Die Organkſation der Realgemeinde und Ausſtattung derſelben mit juriſtiſcher Perſönlichkeit. Die Zuläſſigkeit einer ſelchen Organiſation ergiebt ſich aus Artikel 164 des Einführungs⸗ geſetzes zum bürgerlichen Geſetzbuch. Jedenfalls kann die Allmendfrage meiner Anſicht nach nur im Zuſammenhang mit dem Ausbau einer Ort s⸗ bürgerkaſſe gelöſt werden. In letzterer Beziehung iſt bereits ein wirkſamer Anfang ſeitens der Großallmen— dierten gemacht durch die Gkündung eines Ortsbürgerfonds, der auf meinen Vorſchlag errichtet worden lſt der Auffaſſung des Heſſ. Kreisamts Heppenheim ſteht nichts 8] Sein 156 jähriges Stiftungsſeſt ſelert am morgigen Sonntag der Radfahrer⸗Verein„Vorwärts“. Die Aufſtellung des Feſtzuges erfolgt am Fürſten Alexander und zieht durch die Rathaus⸗ und Lorſcherſtraße zum Feſtplatz am Ochſenbrunnen. zu erwarten, beteiligte ſich auch dieſes Jahr der Tu bund Biernheim mit einer großen Anzahl Schüler Jugendturner am Sonntag, den 31. Juli 1921 a Jugendjurnfeſt in Heddesheim und konnten 69 davon gekrönt zurückkehren: * Turnerbund Viernheim. Wie nicht anbers 1. Klaſſe(17 und 18 Jahre) 84 Teilnehmer: Philipp Stumpf 6. Preis mit 50 Punk Heinrich Helbig 11. 2. Klaſſe(15 und 16 Ja Hans Effler 1 N Mondgrfel dorfer 6 K. Froſchauer! J. Gär Nik tel 12.„ A. Kühlwein 12. Gg. Mandel 13., M Ringhof 15.„ Rich. Kein 15. Fr. Ebert 16. K Rohrbacher 16. CU Sach 6 Jak. Sachs 165 5. Klaſſe(bis zu 1 Auch nach im Wege, daß die Realgemeinde oder Ortsbürgergemeinde 00 elnen Fonds für evtl. künftige Ziele und Aufgaben in den Formen des Vereins- und Geſellſchaftsrechts gründet. Ich ſchlage vor dle Anlegung von Sparkaſſenbüchern 8 5 für jede der Ortsbürgerklaſſen, welche von dem bereits eingeſetzten Rechner der Ortsbürgervereinigung gemeinſam verwaltet werden könnten. Vorerſt bis zu definitlver Re— gelung ſollte freilich jede Klaſſe iht Sparkaſſenguthaben für ſich ſelbſt verwalten. Uebrigens ſind die Ausführungen des Herrn Bei— geordneten Wunder über die Förderung der Natural— düngung durchaus zu billigen. In der Wieſenfrage iſt elne gütliche, wenn anch noch nicht entgültige Erledigung herbeigeführt worden und ich bin perſönlich überzeugt, daß auch in der Frage der Allmendänderung eine gütliche Löſung gefunden werden wird. Darmſtadt, den 12. Auguſt 1921. Dr. Hans Hofmann[II. Rechtsanwalt in Darmſtadt. Den jungen 2 ner errangen ſich k in Lahr ſtattgefundenen Kr Turnkrelſes im Kunſtturnen u Herſchel und Haus Effler je einen 22. ien. Auch dieſen Turuern ein kräftig (Wan ar heiter- Mert? 1 () Bauarbeiter⸗Verſammlu vormittag ½ 10 Uhr, findet Laub“ eine Bauarbeiter-Verſammlu agesordnung fordert das er . e Der C ſein 25 jähriges Es werden Stiefel eine Lieferung wünſchen, Vormittags 101/ Kirchl. Anz. der evang. Gemeinde. Sonntag, den 14. Auguſt 1921 Vorm. 8½ Uhr: Chriſtenlehre. Vormittags 9½ Uhr: Gottesdienſt. 2 Uhr: Kinder⸗Gottesdienſt Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung u. Jung— frauenverſammlung. N Feſtfeier im Gaſthe eee wicken, Sommerrene Sommerrep ſamen ſowie alle zur Herbſtaus! . 4 3„9100 Gartenſämereien. „Solidarit 8 kan 1 a 35 i im Lokal zum Morgenſterr Tagesordnung wird gegeben. Mitgliedſchaft„Wanderer“ Viernheim. Sonntag morgen halb 10 Uhr Versammlung Die Mitglieder werden gebeten, vollzählig und pünktlich zu erſcheinen. 8 Di 814 In Futterm )nitzel in verſchiedene Futtermehle denen S Hühnerfutter N HB 2 füner, 1 futter. ät“ In habe ſchwefelſ. n. ſtickſtoff. 5 2 gokannt— 1 n 2 im Lokal bekannt A. 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