Kaufen dis amm 344„4%444444%%%««ßĩ?58k esten el Eintritt frei! Freie Ausſprache! Oeffentlich. Vortrag Mitwoch, den 14. Septen ber, abends 8 Uhr, Gaſthaus zum„Frelſchütz“ ſpricht im Herr General⸗ ſekretär Mauve⸗Darmſtadt über das Thema; „Die Welt am Gcheidewege?“ Jedermann iſt herzlich willkommen! Liga zum Schutze der deutſchen Kultur. — Gehmdgras-Versteigerung Das Gräflich von Berckheim'ſche Rentamt das Weinheim verſteigert Neuzenlache am Mittwoch, den in der Lache. 5 Tanz-Lehr- Institut —— 4 — ir ohner Am Freitag, den 16. September, abends 8 Uhr, beginnt im„Fürst Alex— ander“ ein schöner Hochs-Tanz-Kussus wozu ich die hiesigen Damen und Herren höflichst einlade Hochachtungsvoll 6g. Kirohner, geprft. Tanzlehrer Anmeldungen können bei mir im Haus, Bahnhof- st.; gemacht werden. suchen Gie Spanifoh. Weine Aug. Müller Wirtſchaft zum Lamm 5* 6 2 Kanfeu Gie Ihre Trau⸗Ringe im Spezialgeſchäft C. J. Neur either Weinheim. Garantie für Felngehalt. Moderne Facons, Frachtbrieſe, Anhängezettel ſtets vorrätig. Vieruheimer Bürger⸗Zeitung. Ottohſäcke in verſchiedenen Größen zu noch niederen Prelſen wieder eingetroffen. Oehmdgras von der 14. Geptbr. 1921, nachm. 2 Uhr Der Dieb — 1 7 welcher den Sport- wagen aus uuſerem Hofe, von Sonutag auf Montag, geſtohlen hat, wolle denſelben in Güte innerhalb 48 Stunden wieder an Ort und Stelle zurückbringen, andern— falls Anzeige erfolgt Haus Bergmann Weinheimerſtr. 45. Winter⸗ Kopfſalat⸗ Setzlinge zu verkaufen Martin au der Apotheke. ging am Samstag auf dem Sandhöfer Weg eine geſtrlckle Mannsjoppe. Abzugeben geg Belohnung bei Ad Brechtel 2. am Denkmal. Eine guterhaltene große Zilk⸗ Badewanne ſowie zirka 80 Weinflaſchen zu verkaufen. V. Alexanderstr. 54 a, ſchwarz. Peter. Friſch ein getroffen: Ia. Weißmehl 00, Pfd. 4 Mk. la fr. Molkerei⸗ butter ½ Pfd. 16 Mk., la. friſche Margarinepfd. 12 50 u. 13.50 Mk. la. ft. Landeier Stck. 2.30 Mk, la Zwetſchen Pfd. 6 Mk, neue 1 59 5 Stck. 1 etroleum Lit. 5 Mk. Mich. Herſchel. Beſtellungen auf pr. Weiß⸗ knaut zum ein⸗ ſchneiden, welches bis nächſte Woche eintrifft, nimmt entgegen G. Winkler 12. Obſthandlung B. Oppenheimer. Weinhelmerſtr. 10 heute eingetroffen und billigſt, evt. frei ins Haus lieferbar. Ebenſo von morgen mittag ab beſtellter nordd. Saatroggen, Pettknſer, 1. Abſ, Wintergerſte und erſte Sendung Saatweizen beſtimmt noch im Tage erwartend zweite Sendung folgend. Beſtellungen hierauf wie auch anf Kunſtdünger und prima Futtermittel werden für wöchentliche und Gelegenheits⸗ fuhren angenommen. Mik. Winkler 12. Waldstr. 16 Telefon 23. Viernheim. Betreffs unſerer diesjährigen Herbſt⸗ feier werden die Turner auf den 7 Beſuch der Turn⸗ ſtunden aufmerkſam gemacht. Da die Riegen neu eingeteilt wenden, iſtmorgen, Mittwochabend, ein unbedingtes Erſcheinen aller Aktiven ſowie Zöglinge erforderlich. Der Turn-Ausſchuß' klärung! Die Unabh. Soz. Partei er⸗ klärt hiermit, daß ſie für die Tätig⸗ keit der Herrn Gemeinderäte Fetſch und Roſchauer. feine Verantwortung mehr ilbernimmt, da die belden Herrn unſerer Partei nicht mehr angehören. 9* N— A 1 Unabhängige Soz. Partei Ortsgruppe Viernheim. Winter⸗Gaatgerſte eingetroffen u. wird an Jedermann abgegeben. Beſtellungen auf — 1—* 1 8 e Herbſt⸗Speiſekartoffeln werden entgegen genommen. Ferner bringe ich mein reichhaltiges Futtermittel⸗Lager in empfehlende Erinnerung. A. Walter, Vorm. Kühlwein Saatguthans. Telefon 203. Wir liefern bei mäßiger Berechnung ſowie ſchnellſter, ſauberſter Ausführung Dunlagen aller Art für Behörden U. Private wle ſämtliche Formulare, Brief⸗ bogen, Kuvexts, Mitteilungen, Rechnungen, Aufklebeadreſſen, Proſpekte, Programme, Statuten, Qulttungen, Elntritts⸗ u. Beſuchs⸗ karten, Glückwunſche, Drauerkarten u. Priefe, Viſtl⸗, Perlobungs⸗ und!** Karten Joh. Martin, Buchdrucherel 7 Nuthausſtraße 36. Gebrader ad. 719 93 Hauptstrasse 82 Weinheim Hauptstrasse 82 Prima Tafel⸗Aepfe Pfd. 1.40 Mk, pr. Koch⸗Aepfe Pfd. 1.— Mk, gute Eß⸗ Koch⸗ Birnen, Tomaten Weißkraut Rotkraut Wirſing Spinat Zwiebeln Kartoffeln empfiehlt Obſthandlung Weinheimerſtr. 10 und Knoblauch und G. Winkler 12. Prima [ Malzkeimen ſind wieder eingetroffen. Empfehle Ierner iu Futterartikeln: Weizenfuttermehl feine Weizenkleie und Reisfuttermehl für Schweine geeignet, in jedem be— liebigen Quantum, Hafermelaſſe, Biertreber, Raps kuchen u. Trockenſchnitzel. Beſtellungen in Herbſtſaatge⸗ treide als 5 Suatweizen, Saatroggen und Wintergerſte können noch bis einſchl. nächſten Sonntag gemacht werden. Gleichzeitig werden Beſtellungen in erhaltener wagen zu verkaufen. die Exp. d. Bl. Schöner, gut⸗ Kinder- Von wem ſagt Kalhkſtickſtoff, Thomasmehl und Kainit entgegen genommen. Joh. Adler 9. Jakobſtraße 10. Kaualier-Haus Fernruf 5433 Mannheim J 20 Stets günstige Gelegenheit für getragene Stück 2.30 M. empfiehlt Phil. Lahres. Friſche Güßrahm⸗ u, neue Schuhe, Butter % Pfund 16 M. Fr. Land⸗Eier Damen-, Herren- und Kinder-Garderohe jeden Alters u. Standes. Inhaber Ffanz Oleniczak An- u. Verkauf Pfand Scheine ſoſſeuſchaf Jeden Mittwoch repariert schnell, gut und billig L. Krug, Uhrmacher, Lorſcherſtraße, Tel. 227. da Ahr in eig. Werkſtätte und Freitag, abends s Uhr Turnſtunve. Mittwoch, den 14. Sep. aufſtellen der Mufter⸗ Riege für unſere Herbſtfeier am 9. Okt. Das Erſcheinen aller akt. Turner fowie Zöglinge er⸗ wartet Der Vorſtand. Neuheiten Faden Pachkordel, zu haben bei Tabaks garn (wieder Frledens⸗ ware), ſchön. glatter Tabaks nadeln J. K. Kempf Wwe. 0 Stoffen und f. Anzüge, Ulster, Kostüme u. Mäntel sind in grosser Auswahl eingelaufen, Infolge günstiger Kaufabschlüsse u. Ver. meidung der grossen Eadenmiete und (Geschäftsspesen bin ſch in der Lage, meine werten Kunden mit äusserst billigen Preisen zu bedienen. St. Eisenhauer K 1, 4 Spezial-Tucheeschäft K 1, 4 lage billigſt Fahrradgummi an Schläuche von Mk Erſatzteile. Bailer, Fahrradhdl, Herren- U. Damen. Rüder in jed. Preis- Mäntel von Mk. 45. 15, an. Reparaturen Großes Lager— Bill. Preiſe. Mannheim 11,5, eite. Tel. bee Mannheim FEE Bestellungen auf die„Viernheimer Bürger- Zeitung können jederzeit gemacht werden Zur Annahme von Abonnements find unſere Zeitungsträger und die Expedltſon gerne bereit. HKReichsbund der Kriegs beſchädigten, Kriegsgefangenen, Kelegstellnehmer und Hinterbliebenen, Ortsgruppe Viernheim lid. Is, abends 78 Uhr Beratungs⸗Stunde im Rathaus. Der Beratungs-⸗Vorſitzende. CCC ͤ Ailien-Hufnahmen in vornehmster Ausführung zu mässigen Preisen. Pass- Bilder innerhalb 24 Stunden Das Atelier ist täglich geöffnet. f H. Oeser, Photogr. Atel. Viernheim, kathausstt. Platz Schikora (Sportplatz am Tivoli) 8 Heute Dienstag, 9 abends 1/9 Uhr Donnerstag, abends 6 Uhr ö 1* Jeder Spieler hat 2 unbedingt dabel zu erſcheinen. Der Spielausſchuß. ſpenndche Geobeng e a. d. 5. Bahnhoftr. 8(Platz'sches Haus). Aktienkapital 20 Milſionen Markz Reserven 21 Millionen Markß Konto-Korenf- u. Scheck-Verkoht Besorgung aller 5 bankgeschäftl. Angelegenheſten a Annahme von 55 — Fpareinlagen b. höchstmöglichster Verzinsung Sportplatz hinterm Gaswerk. Morgen Mitlwoch abends 8 Uhr Vorſtands⸗ und Spielausſchuß⸗ i. Gaſth.z, Eichbaum K Vollz. Erſchelnen erwarten. Die b. Vorſitzenden . Freitag abd. 8 Uhr Spieler⸗Berſammlung im Lokal zun gold. S.ern, wozu um vollz Erſcheinen der Spieler gebeten wird. Neuanmeldungen der Schüler und Jugensſpieler bis 18 Jahren für d kommenden Jugend⸗Verbaudſpfele werben bei Schrififüührer Johann Aller, Wieſenſer⸗ Nr. 6 entgegen genommen. Zur Ausbeſſerung des Sportplutze; für die kommenden Verbandsſpiele werben alle Mitglieder gebeten, jewells Abend von 5 Uhr ab, mit dem dazu nötigen Werkzeug zu erſcheinen. Es wird quf das Intereſſe der Mitglieder gerechnet, ö Voranzeige. Sonntag, den 18 September 1921 1. Verbands Spiel der 1, 2, u. 3. Mſch, gegen Lampertheim in Viernheim. Der Borſtand und Spielaäusſchuß. Große Auswahl Neise- und Aumkäthe in moderner Aus führung iſt einge troffen bei Jakob Beyer 1 CJüßrahm⸗ Tafel ⸗ Butter / Pfd. 16 Mk. Süßr Margarine Pfd 13. 14 u. 16, [Clerer Stolz(relne Butter) ½ Pfd. 50 kaufen Sie gut und billig? Nur bei ih. Brechtel 4. „9,50 Me. Limb ſchwarzer Held uu verkaufen Ein guterhaltene Käſe(20% Fett⸗ gehalt) ¼ Pfd. 3,50 Mt., Ia Fuß⸗ bodentl und prima Schuhfelt zu haben bei Mich. Riughof, Waſſerſtraße. Herken⸗ Damen⸗ und Kinderhüte in großer Auswahl und Knaben ⸗Ctrohhüte ſowie Cpazierſtöche. ehemaliger Mittwoch, den 14. September 1 Gportverein 09 Viernheim! Gpielausſch.⸗Gitzung 5 Training d. 1. Mſch.! 0 Fiſealſleh duc lad Sitzung 5 de dice dene Dienstag, Donnerstag u. Samstag Bezugspreis! Pfg. mit Trägerlohn, 8 daß pro Quartal 2. g 15 del T dee dee Beilagen! Sonntagsblatt, Wand⸗ eder und Fahrplan. Pelle- Anzeige Feruſprecher Nr. 217 Amt Viernheim. —— —— 8 Donnerstag, den 15. Septembet ee e ee * 2 M 105 Tagesſpiegel. Die Berliner„Rote Fahne“ meldet den Austritt der Kommuniſtiſchen Arbeiterpartei Deutſchlands aus der Kommuniſtiſchen Internationale, 1 e Die Antwort Devaleras iſt Lloyv George durch einen Klier überbracht worden. Man glaubt, daß die Iren die Einladung zur Beſprechung in Inverneß am 20. September angenommen haben. ö e Die Sowjeteegierung hat in Beſſarabien an der rumäniſchen Grenze den Kriegszu ſt an d verkündet. Die ganze erſte Lebensmittelſendung aus Amerika für Rußland iſt von Roten Soldaten geplündert und weggeſchleppt worden. Die Sowjetregierung hat ſich wiederholt geweigert, die Hilfskommiſſion ins Land zu laſſen, die ſich an Ort und Stelle von der Hungers⸗ not überzeugen ſollte. Die Kommiſſion wird ſich wahr⸗ ſcheinlich auflöſen. 9 In Konſlantinopel ſoll eine Verſchwörung entdeckt worden ſein, die von Angora aus geleitet wurde. In Euglaud werven zurzeit 1500 000 Arbeitsloſe und 400 000 Kurzarbeiter gezählt. b In Liverpool wurden im Lauf der Unruhen am Dienstag 156 Perſonen verhaftet, darunter der bol⸗ ſchewiſtiſche Paſtor Laughlaud. eee ee „ In Marokko am Atlasgebirge haben die Franzoſen im Kampf mit den Eingeborenen einen Verluſt von 29 Toten und 68 Verwundeten gehabt. 35 Nach dem türtiſchen Bericht hat der Angriff der Griechen ſeit drei Tagen an verſchiedenen Punkten der Westfront augedauert. Er ſoll vollkommen ge⸗ brochen ſein. Nach einer Konſtantinopeler Meldung hat der griechiſche Rückzug am 12. September be⸗ gonnen. N f e Der Pariſer„Matin“ meldet, die Türken haben um einen Waffſeuſtillſtand nachgeſucht. Die Griechen ver⸗ lauigen bie Uebergabe von Angora. i Klus Calieutt(Indien) wird gemelvet: Etwa 1000 bewaffnete Leute griſſen bei Mannarghat die Polizei⸗ ſtationen an, verbrannten mehrere Amtshäuſer und verübten Plünderungen. ——-— Neues vom Tage. Milderung ver Kohlenzwängsbewirtſchaftung. Berlin, 13. Sept. Der Kohlenausſchuß des Reichs⸗ wirtſchaftsrats beſchäftigte ſich in ſeiner geſtrigen Sit⸗ zung mit einer größeren Anzahl von Anträgen großer wirtſchaftlicher Verbände betr. die Aufhebung der Zwangswirtſchaft für Rohbraunkohle, Naßpreßſtein, Grudekoks, Zechenkoks und Gaskoks ver angen, Der ——— partei ſollen, namentlich in der Provinz, — coer⸗ Lokal⸗Anzeigeblat für Viernheim Peuete!! Aakeige Amtsblatt dee Bürgermeiſterei Viernhe Euthäll alle amtlichen Belauntmachungen der Behörden Bieruheims und Umgebung. Inſerate finden in der Bürger⸗Zeitung wirkſamſte Verbreitung.— Für Wohnungsinſerate Ausnahme- Tarif Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Biernbeim, Rathausſtraße. 1921 e Tugelgenp elfe. Vokale Fuſgtate bie Htib⸗ Bells 1. e auswärts 1% Tarrungizuſchlat. ee für 1000 Grenplare d Mart. welſer Beitrelb Abrze Rabatt bin U de 14 chtbezahlung abet— 5 Poſlſchegtonte Nr. 21577 1 Amt Frankfurt a. M. Webmaster —— Reichskohlenkommiſſar erklärt dazu, daß das Geſetz über die Zwangsbewirtſchaftung zurzeit noh nicht auf⸗ gehoben werden könne, es würden aber ſeine Verfü⸗ gungen hinſichtlich der Zwangsbewirtſchaftung der ge⸗ nannten Brennſtoffe ab 1. Oktober außer Wirk⸗ ſamkeit geſetzt werden. Von dieſem Zeitpunkt an werden alſo der Zwangsbewirtſchaftung nur noch Steinkohlen und Brauntohlenbriketts un⸗ terliegen. Der Kohlenausſchuß ſtimmte dieſer Rege⸗ lung zu. e Etreils. Berlin, 13. Sept. Der Streik der ſtädtiſchen Elek⸗ lelzitätsarbeiter iſt beigelegt. Das Reichsarbeits⸗ miniſterium wird die Tarifverhandlungen leiten.— Die Landarbeiter des Kreiſes Mansfeld haben die Arbeit niedergelegt.— Auf den Zechen„Zentrum“ und „Fröhliche Morgenſonne“ des Rheinſtahlkonzerns ſind die Arbeiter in den Ausſtand getreten. Die Lage in Bayern. München, 13. Sept. Die Blätter der Koalitions⸗ parteien ſprechen ihr Bedauern aus, daß Miniſter⸗ präſident von Kahr ſich entſchloſſen hat, zurückzu⸗ treten. Er erklärte, daß es ihm ſein Gewiſſen verbiete, das zu weit gehende Entgegenkommen des Ständigen Ausſchuſſes bezüglich der Aufhebung des Ausnahme⸗ zuſtands in Bayern mitzumachen. Im Miniſterrat wurde die Anſicht des Präſidenten geteilt; fünf der Miniſter ſollen gegen den vermittelnden Vorſchlag des Ausſchuſſes geſtimmt haben und nur zwei waren da⸗ für. Daraus ergab ſich die Notwendigkeit des Rück⸗ tritts des geſamten Kabinetts. Die„Bayeriſche Volks⸗ parteikorreſpondenz“ erklärt, Herr von Kahr beſitze nach wie vor das Vertrauen der Partei; man werde ihn bitten, das Präſidium wieder zu übernehmen. Der„Bayer, Kurier“(B. Volksp.) veröffentlicht ein geheimes Rundſchreiben der Unabhängigen Sozial ⸗ demokratie, das die Genoſſen auffordert, zu einer„gro ßen Aktion“ ſich bereit zu halten, um den Ausnahme⸗ zuſtand in Bayern im Verein mit den Gewerkſchaften und den Rechtsſozialiſten aufzuheben. Es ſei ein län⸗ gerer Generalſtreik vorgeſehen und die Reichsregierung werde auf der Seite der Genoſſen ſtehen. Die ſoz.' „Münchner Poſt“ ſchreibt, mit dem Sturz des Ka⸗ binetts Kahr ſei das Ziel noch nicht erreicht. 2 Für den ſcheidenden Miniſterpräſidenten werden große Huldigungen vorbereitet. In Berchtesgaden, wo⸗ hin er zurückkehren wird, wird ein großer Empfang geplant. Namhafte Mitglieder der Bayeriſchen Volks⸗ bereits aus der Partei ausgetreten ſein. Die deutſchnationale Par⸗ tei kündigt für Donnerstag abend eine Verſammlung an, in der Oberſt von Rylander über die Lage ſprechen vird. N 9 ec. 65— 88 W e N d n ere. N 2 Ein Frühlingstraum. Eine Erzählung aus dem Leben von Fr. Lehne, 55. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) „Ah, in der Tat ſehr liebenswürdig! Doch iſt Deine Arbeit ſo wichtig?“ „Ich hatte mir vorgenommen, ſie bis zum 15 zu vollenden! Wünſchſt Du vielleicht etwas?“ „Ja, allerdings! Ich möchte mit Dir reden! Gut, daß dieſer unausſtehliche Menſch fort iſt.“ „Gabriele, Du ſprichſt von meinem liebſten Freunde—“ „— Der mir aber im höchſten Grad unſympathiſch iſt! Ich begreife überhaupt nicht, daß Du ihn ſo dringend eingeladen haſt, obwohl Tu weißt, daß ich ihn nicht mag! Das habe ich Dir ſchon als Braut erklärt, und trozdem nimmſt Du ſo wenig Rückſicht auf mich und meine Wünſche—“ „— Wie Du auf die meinigen! trifft, ſo iſt er einer der beſten, die ich kenne!“ „Dabei aber ein ganz frivoler Spötter, der ſich über mich luſtig macht. O ich war empört; glaubſt Du, ich fühle nicht, daß er mich mit ſeinen plumpen Huldigungen nur lächerlich machen will? Ich weiß ganz genau, daß er mich nicht mag; er hat ſich früher immer über mich aufgehalten, und ihm verdankte ich damals das„Ele⸗ fantenkücken“— ſo etwas erfährt man immer!“ „Aber Ella, wie kannſt Du ihm das nachtragen!“ ſagte Wolf einfach, der einſah, daß ſeine Frau nicht ganz im Uurecht war. „Und dann komme ich durch ihn um ein Vergnügen, auf das ich mich wirklich gefreut hatte. Die Abende, die Graf Meßdorf arrangiert, ſollen immer rieſig amü⸗ ſant ſein—“ 8. „Ah, kommſt Du nochmals darauf zurück? Das iſt es alſo— darum biſt Du erzürnt auf Sttachwitz, daß wir einelwegen nicht gehen? Ich erklärte Dir jeboch ſchon V 5 g 5 8 Was Strachwitz aube⸗ ſelbſtloſeſten Menſchen, vorhin, daß ich durchaus nichts mit Meßdorf zu ſind— kurz, daß er vom Spiel lebt!— Mit einem haben will!“ „Bitte, gib mir dann aber auch den Grund an, da⸗ mit ich nicht glaube, es ſei bloße Schikane von Tir, mir das Vergnügen vorzuenthalten.“ f „Gewiß— ich wollte nur vorhin in Strachwitz Gegen⸗ wart die Sache— Deinetwegen nicht näher erörtern! Meßdorf iſt ein berüchtigter Don Juan und ein ganz gewiſſenloſer Frauenjäger, dem ſelbſt die Ehe nicht hei⸗ lig iſt. Gerade im Waldhäuschen feiert er ſeine tollſten Orgien; übrigens wohnt dort auch ſeine Geliebte, die entlaufene Frau eines kleinen Beamten.“ „Ah, in der Tat, ſehr intereſſant! Und das ſagſt Du mir erſt heute?“ Er beachtete ihren Einwurf gar nicht, ſondern fuhr fort:„Deshalb wirſt Du begreifen, daß ich meine Frau viel zu hoch halte, um mit ihr ein Feſt zu beſuchen, auf dem ſie Gefahr läuft, der Maitreſſe des Hausherrn zu begegnen.— Und noch eins: niemand weiß, woher der Reichtum des Grafen ſtammt; man munkelt ſogar, daß ſeine Einnnahmequellen nicht gerade die lauterſten Manne von ſolchem Ruf kann ich unmöglich verkehren, und unmöglich kann eine anſtändig und vornehm denlende Frau die Huldigungen eines Spielers und Wüſtlings entgegennehmen!— So, Ella, nun biſt Du orientiert und wirſt nicht mehr denken, daß eine bloße Laune Dir ein Vergnügen vorenthält.“ Ex, hatte ruhig, ſogar herzlich geſprochen, um ſeine Frou zu überzeugen; dann ſchickte er ſich an, das Zimmer zu verlaſſen. Vorläu⸗ fig gute Nacht, Ella! Ich komme gleich! „Halt, mein Gemahl,“ ſagte ſie da, iſt das alles wirklich wahr?“ „Zweifelſt Du etwa an meinen Worten?“ fragte er, „ich, habe es aus ſicherſter Quelle! Der Major hat ſogar eſtern dem Offtzierkorps nahe gelegt, den Verkehr mit Meßdorf auf das geringſte Maß zu beſchränken; Poſi⸗ tives weiß man ſa noch nicht; er wird ſcharf beobachtet 4 it tun —— — München, 13. Sept. Das Verbot des„Völkiſchen Beobachters“ und des„Miesbacher Anzeiger“ iſt vom Reichsminiſter aufgehoben worden. 3 Berlin, 13. Sept. Die Reichsregierung wird die Bildung des neuen Kabinetts in Bayern abwarten, ehe ſie die Verhandlungen wieder aufnimmt. Die Antwort Bayerns ſoll in der Faſſung des Ausſch! ſſes nach Berlin abgegangen ſein. Verhaftung des Abg. Fiſcher. München, 13. Sept. Der unabhängige Abgebedbnete Fiſcher⸗München iſt nach der„Voſſ. Ztg.“ wege einer Rede, in der er zur Gründung einer nordba ſchen Republik aufforderte, in Nürnberg unter der An⸗ klage des Hochverrats verhaftet worden. Hirſchfeld freigelaſſen. Offenburg, 13. Sept. Das Landgericht Ofſend hat den gegen Olwig v. Hirſchfeld wegen Verd des Mords an Erzberger erlaſſenen Haftbefehl genommen. Hirſchfeld hat noch den Reſt ſeine ängnisſtrafe abzubüßen. Eine neue Spur im Erzbergermord. München, Sept. WTB. berichtet: Unter⸗ ſuchung in der Mordſache Erzberger hat eine über⸗ raſchende Wendung dadurch genommen, daß feſt⸗ geſtellt iſt, daß die Täter in München wohnten, von hier aus vor einiger Zeit an den Tatort fuhren und in Oppenau im Gaſthof zum Hirſchen zur Zeit der Tat wohnten und nun flüchtig ſind. Der Staatsanwalt in Oppenau fahndet nach dem am 20. Juli 1893 in Saal⸗ feld a. S. geborenen Kaufmann Heinrich Schulz und dem am 27. November 1894 in Köln⸗Lindenthal ge⸗ borenen ſtud. jur. Heinrich Tilleſſen, die beide ſeit Ende April 1921 getrennt, aber in einem Hauſe, in verſchiedenen Stockwerken Maximilianſtraße 33 in München wohnten und ſich weder durch Zuſammen⸗ künfte in ihren Wohnungen noch ſonſtwie verdächtig machten. Die Spur, daß die beiden Täter in München ſind, ergab ſich dadurch, daß der Beſitzer des Hotels zum Hirſchen ſich zweier Gäſte erinnerte, die unter ihrem richtigen Namen zur Zeit des Mords bei ihm wohnten und nach der Tat verſchwanden. Ihre be⸗ 1 Die ſonderen Merkmale, das verkrüppelte Ohr bei Schulz und die abnorme Naſenbildung bei Tilleſſen führten auf die Münchener Spur der nun Flüchtigen. Auch die Zeit der ſchnellen Abreiſe von München— ſie meldeten ſich nicht ab und ließen ihr Gepäck zurück— iſt ein ſchlagender Beweis für die Täterſchaft. In München trafen nun ein Generalſtaatsanwalt, ein Staatsanwalt und ein Landgerichtsrat aus Offenburg und Karlsruhe ein, um die weiteren Erhebungen fort— zuſetzen. Mit Hilfe der Münchener Behörden wurden ſofort Hausſuchungen in den Wohnungen der. beiden ee eee—. 8 — iſt ein ſchlauer Fuchs, der läßt!“ „Ich begreife Dich Splitterrichter ſein! auszeichnet?“ „Ick. „Alſo doch Eiferſucht, weil er— Du ſchüttelſt! Alſo nicht Eiferſucht? Ich weiß genau, wie weit ich gehen kann— darum mache Dir keine Kopfſchmerzen! Meß dorf iſt ein netter amüſanter Menſch, bei dem man nie das Gefühl von Langeweile bekommt,“ bemerkte ſie etwas anzüglich. „Dann heiraten. „Wenn heute die Frage an mich heranträte, wüßte ich genau, wen ich wählen würde! Doch wozu ſich da⸗ rum ereifern! Du kannſt meine gute Meinung von Meßdorf mit Deinen dunklen Andeutungen doch nicht erſchüttern! Ihr alle habt doch eine Vergangenheit! Zum Beiſpiel, was wurde ſeinerzeit nicht alles von Strachwitz erzählt! Oder ſollteſt Du nicht wiſſen, wie er der kleinen feſchen Choriſtin den Hof gemacht hak ihr eine elegante Wohnung gemietet—“ „Strachwitz iſt ein toller Burſche geweſen, das iſt wahr— aber er iſt ſtets Kavalier geblieben; etwas Ehr⸗ loſes hat er ſich nie zuſchulden kommen laſſen!“ „— und Du mein Freund,“ fuhr ſie lächelnd fort, „oder iſt jene pikante kleine Eviſode mit der hübſchen Putzmacherin ganz aus Deinem Gedächtnis ent⸗ ſchwunden?“ „Ella!“ fuhr Wolf auf, dunkelrot werdend. Sie ſchürzte hohnvoll die Lippen, daß die weißen Zähne hervorſchimmerten; dadurch erhielt ihr Geſicht einen kal⸗ ten grauſamen Ausdruck. Unverhüllter Hohn klang auch aus ihrer Stimme, als ſie in nachläſſigem Tone weiter redete. a ſich nicht in die Karten ſehen icht, Wolf! Wie kannſt Du ſolch r ſtört Dich etwa, daß er mich 11 11 — — 1 8 0 hätteſt Du vielleicht beſſer getan, ihn zu Oenpezing felge vorgenommen, die für Fahndung und Belaſtung er⸗ hebliches Material brachten. 1 8 Verlegung des Demokratiſchen Parteitags. Köln, 13. Sept. Der Parteitag der Deutſchen dem. Partei wird nicht in Köln ſtattfinden, da der Vertreter der engliſchen Regierung in der Verbandskommiſſion, Oberſtleutnant Pigot, erklärt hat, daß dies nicht er⸗ wünſcht ſei. 0 5 Eupen und Malmedy kirchlich Lüttich unterſtellt. Köln, 13. Sept. Durch eine päpſtliche Bulle wurden die Kreiſe Eupen und Malmedy vom Erzbistum Köln abgetrennt und dem Bistum Lüttich(Belgien) unter⸗ ſtellt. e Gewerkſchaſten gegen eine Regimentsfeier. Oldenburg, 13. Sept. Die Gewerkſchaften erhoben bel der oldenburgiſchen Regierung Einſpruch gegen eine Regimentsfeier des früheren Infanterie⸗Regiments 91, zu dem Hindenburg erſcheinen ſollte. Krawall in Siegen. Siegen(Weſtf.), 13. Sept. ſuchten am Samstag das Rathaus zu ſtürmen, um einige Genoſſen, die bei den Unruhen am Tag vorher derhaftet worden waren, zu befreien. Die Schutzpolizei gab Feuer und mußte ſich der Anſtürmenden teilweiſe mit Handgranaten erwehren. Ein 15jähriger Burſche vurde erſchoſſen, mehrere wurden verwundet. Generalſtreik in Lille. Paris, 13. Sept. Der Generalſtreik iſt in der Ge⸗ gend von Lille ziemlich allgemein zur Durchführung gekommen. Die Zahl der Streikenden wird auf 75 000 geſchätzt. Der Arbeitsminiſter hat für morgen Ver⸗ treter der Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu ſich ge⸗ laden, um nochmals einen Verſöhnungsverſuch zu unternehmen. Das Streikkomitee hat für beſtimmte deſonders lebenswichtige Betriebe die e e der Arbeit geſtattet. ö Nl Die Mordſache Er zer. Berlin, 14. Sept. Die Fam ie, in der die des Mords an Erzberger verdächtigen Schulz und Til⸗ leſſen verkehrt haben ſollen, iſt nach WTB. aus der Unterſuchungshaft entlaſſen worden. In München ſind 6 Perſonen feſtgenommen worden unter dem Per dacht, an den Vorbereitungen zum Mord beteiligt geweſen zu ſein. Ein Beamter des Vecliner käſidiums iſt nach Baden abgereiſt, um ene.» Spur zu verfolgen. Die Verhaftungen in München. München, 14. Sept. Zum Morde an Erzberger wird mitgeteilt: Durch das tatkräftige Zugreiſen der ba⸗ diſchen, württembergiſchen und bayeriſchen Kriminal⸗ beamten gelang es, eine Anzahl Perſonen zu ver⸗ haften, die nach den bisherigen Ergebniſſen der Unter⸗ ſuchung in Beziehungen zu den Tätern ſtanden. Es handelt ſich um 7 Perſonen, meiſtens aktive oder Re⸗ ſerveoffiziere, die größtenteils der Marine angehörten und teils ſeit Wochen, teils ſeit kürzerer Zeit in Mün⸗ chen angeblich zu Studienzwecken ſich aufhielten. Es ſind das Manfred v. Killinger, Erhard Kautter, Adolf Hoffmann, Herbert Müller, Fritz Otto Henrich, Karl Schüder und Johann Leue. Killinger wird beſchuldigt. vor der Begehung des Mords an Erzberger mit Schulz und Tilleſſen die Tat beſprochen zu haben. Ferner bewahrte Killinger, um den Mördern die Flucht zu erleichtern, deren Gepäck auf. Die übrigen Beſchuldig— ten werden verdächtigt, in den Plan der beiden Täter eingeweiht geweſen zu ſein und trotzdem keine Anzeige erſtattet zu haben, ſodaß Tilleſſen und Schulz den Mord ungeſtört ausführen konnten. Weiter wurden 2 Per⸗ ſonen feſtgenommen, aber keine Haftbefehle erlaſſen. Dieſen wurde ebenfalls die Mitwiſſerſchaft zur Läſt ßelegt. Bis jetzt ergibt ſich nicht der geringſte Verdacht, däß an der Vorbereitung der Tat, ihrer Ausführung * Münchener oder Bayern beteiligt waren. Ein Frühlingstraum. b Eine Erzählung aus dem Leben von Fir. Lehne. 56. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) „reifere Dich nicht, mein Gebieter, ich trage Dir ja die Geſchichte nicht nach. Beſſer vor der Ehe eine Liebſchaft haben, als während derſelben.“ „Ich habe nie eine Geliebte gehabt, hatte weder Nei⸗ gung noch Geld dazu!“. f Ironiſch lächelnd prüfte ſie ihren Gatten mit den Augen ſo beredt, daß er ſich auf die Lippen biß—„ſei doch nicht gar ſo naiv, mein Freund! Kein, Geld? Muß denn die Liebe immer gekauft werden? Sieh Dich an, mein Schatz, und denke beſſer von Dir! vielleicht biſt Du auch ohne Geld begehrenswert für Frauen! ich weiß, Du haſt viele Verehrerinnen, denen Du es mit Deinen ſchwermütigen Augen angetan haſt; die kleine Baronin Schellbach zum Beiſpiel betet Dich an! wenn Du auch nicht mehr ganz„der ſchöne Wolfsburg“ biſt! Die kleine Putzmacherin hatte wirklich keinen ſo üblen Geſchmack!“ „Gabriele, ich verbiete Dir, in ſolch frivolem Tone zu reden!“ Wolf mußte Gewalt üben, ſich zu be⸗ herrſchen. 4 „Lieber Schatz, mache Dich doch nicht lächerlich;“ ſie hielt ihr Spitzentaſchentuch an den Mund, wie um das Lachen zu unterdrücken, das ihr bei ſeinen Worten an⸗ kam; ihre üppige Geſtalt lag noch immer in lächelnder Ruhe in dem Schaukelſtuhl, nein, es iſt doch zu komiſch, wie Du Dich um ſolche Lappalie aufregſt!— Wo iſt denn jetzt die ſchöne Mary? Ohne Zweifel wirſt Du von ihrem Aufenthalt unterrichtet ſein. Erzähle mir!“ „Kein Wort mehr! Ich begreife Dein unfeines Be⸗ nehmen nicht—“ 5 7 „— unfein? Und warum, Schah? Weil ich mich nach Deinem früheren Liebchen erkundige, das ſo ge⸗ ſchmackvoll Hüte zu garnieren verſtand? Sage doch lieber — porurteilslos! Tu kannſt es doch einmal nicht ableug U 4 Streikende Arbeiter ver⸗ 0 Heinen Felſen gelaufen und geſunken. wurde gerettet ſchieden für ein neues Kabinett Kahr ein.. der ſche Volkspartei“(Nationalliberal) in München faßte 1 % Berlin, 13. Sept. unter dem Verdacht der Mit⸗ wiſſenſchaft mit den Mördern Erzbergers iſt hier eine aus einer Witwe, mehreren Töchtern und einem Sohn, einem früheren Kadetten, beſtehende Familie verhaf⸗ tet worden.— Die Mörder Schulz und Tilleſſen ſind früher Offiziere geweſen und gehörten ſeinerzeit der Brigade Erhardt an. e e e e Zur Ermittelung der Ermordung Erzbergers berich⸗ ten die Abendblätter noch, daß Schulz eine richtige kaufmänniſche Lehre durchgemacht habe, ſeit dem Krieg aber keine Stellung mehr gehabt habe. Die Marine⸗ rangliſte von 1918 verzeichnet einen Oberleutnant Hein⸗ rich Tilleſſen, der 1920 verabſchiedet worden iſt. Bei der verhafteten Berliner Familie wurden auch die jetzt vervielfältigten und veröffentlichten Bilder der Täter gefunden und beſchlagnahmt, ebenſo einige Korreſpondenz, die die Familienmitglieder belaſtet. Die Verhafteten ſtellen entſchieden in Abrede, von der Ab⸗ ſicht einer Ermordung Erzbergers gewußt zu haben. Andere ehemalige Angehörige der Brigade Erhardt ſollen in die Tat verſtrickt ſein und neue Verhaftungen ſollen bevorſtehen. Hamburg, 13. Sept. Der Dampfer„Abeſſinie“ der Hamburg⸗Amerika⸗Linie, der kürzlich nach England ausgeliefert wurde, iſt an der engliſchen Küſte auf Die Maunſchaft Die baheriſchen Koalitlonsparteien und Kahr. München, 14. Sept. Die offizielle Korreſpondenz 5 der Bayeriſchen Volkspartei tritt dafür ein, daß Herr von Kahr das Miniſterpräſidium wieder übernehme, er beſitze das Vertrauen der Partei in unvermindertem Die Mittelpartei(Deutſchnational) tritt ent⸗ Die„Deut⸗ Maße. folgende Entſchließung:„Zurück zu Kahr! Mit der deu des Miniſterpräſidenten v. Kahr und ſeiner arbeiter anzuvertrauen. und an der Hilſe zur Flucht der Mörder bodenſtändige 146150 überwältigenden Mehrheit des bayeriſchen Volks ſtelten wir an den Landtag das dringende Erſuchen, die Ge⸗ ſchicke Bayerns auch weiterhin den bewährten 97 55 „rl Kahr iſt allen ordnungslieben⸗ den Elementen nicht nur Bayerns, ſondern des gauzen Reichs die Verkörperung einer glücklichen Aufwärts⸗ entwicklung unſeres Volks auf den Grundlagen von Geſetz, Sittlichkeit und Arbeit.“— Die Parteikorreſpondenz dagegen ſchreibt: Demokratiſche Kahr iſt das Opfer ſeiner Unzulänglichkeit geworden, die ſich all⸗ mählich zu einem Verhängnis verdichtete; ſein abſoluter Mangel an ſtaatsmänniſcher Begabung Verhängnis geworden und ſeine Politik hat Rund ſeine Regierung auf ſich allein geſtellt. iſt ihm zum Bayern Nach der„Bayer. Staatsztg.“ dürfte die Neuwahl des Miniſterpräſidenten durch den Landtag kaum vor zwei bis drei Wochen zu erwarten ſein. Ver treterverſammſung der Kriegsverſtümmelten. Genf, 14. Sept. In Genf ſind die Vertreter der Kriehsverſtümme tent ecbände? uſammengekommen Ver⸗ treten ſind Frankreich, Großbritannien, Deutſchland, Oeſterreich und Poten. Die Mitgliederzahl dieſer Ver⸗ bände überſteigt 4 Millionen. Engliſche Arbeitsloſe beim Wiederaufbau in Frankreich. Lonvon, 14. Sept. 200 Arbeitsloſe, ehemalige Kriegs⸗ teilnehmer, ſind geſtern früh nach Frankreich abge⸗ fahren, um beim Wiederaufbau der zerſtörten Ge⸗ biete verwendet zu werden. Wenn der Verſuch befrie⸗ digende Ergebniſſe zeitigt, ſollen weitere Gruppen von Arbeitsloſen folgen. Die Landtagswahlen in Thüringen. Weimar, 13. Sept. Das Ergebnis der Landtags⸗ wahlen in Thüringen iſt nach den bisherigen Feſt⸗ ſtellungen folgendes: Deutſche Volkspartei 95 560, Landbund(Bund der Landwirte) 78 390, Deutſchna⸗ tionale Volkspartei 41994, Demokraten 29039, Sozial⸗ demokraten 84566, Kommuniſten 46 284. Bürgerliche Stimmen 245 587, Sozialiſten und Kommuniſten nen— gib Dir darum keine Mühe— die ganze Stadt wußte ja von Deinen romantiſchen Stelldicheins auf dem Fresch mit jenem Geſchöpf. Fürwahr, ein ſeltſamer eſchmack, die Wahl dieſes Ortes.“ 5 „Nun gut, Gabriele,“ ſagte er bebend vor Erregung, indem er ihr einen Schritt näher trat und ſein großes Auge voll auf ſie richtete, die ſich lächelnd in ihrom Stuhl wiegte und ihre weißen, mit koſtbaren Ringen geſchmückten Hände betrachtete,„nun gut, wenn Du einmal ſo genau unterrichtet biſt, will ich Dir auch die ganze Wahrheit ſa⸗ gen. Ja, ich habe Mary Winklers gekannt und über alles geliebt! Sie war aber nicht mein Liebchen in dem Sinne, wie Du denkſt. Dazu war ſie zu rein und unſchuldig.“ „Denkſt Du, ich glaube, daß Du wirklich nur eine platoniſche Liebe für jenes Geſchöpf gehabt haſt? Halte mich nicht für ſo einfältig,“ erwiderte ſie erregt. Es kränkte ſie, jenes Bekenntnis ſeiner Liebe zu einer au⸗ deren zu hören,„ich kenne die Welt und weiß, wie ihr Männer es treibt. Du machſt auch keine Ausnahme.“ „Denke ſo gewöhnlich und ſchlecht von Mary wie Du willſt, Gabriele, das fällt ja nur auf Dich zurück,“ er⸗ widerte er ruhig,„damit kannſt Tu jene engelreine Weſen doch nicht beleidigen! Sie ſteht ſo hoch über Dir, daß—“ er kam nicht weiter; wie eine Furie war ſie aufgeſprungen und ſtand zitternd vor Wut vor ihm, der mit über der Bruſt gekreuzten Armen am Rahmen der Tür ſtand und verächtlich auf ſie blickte. f „O, Du— Du wagſt es, mich in einem Atem mit Deiner Geliebten zu ei. ihr e en iſchte ſie,„mich vielleicht in den Armen jenes engebreinen een 0 W— o wie ich Dich verabſcheue— „Mäßige Dich, Gabriele,“ entgegnete er,„ſie feſt um das Handgelenk faſſend,„mäßige Dich! Du biſt im Unrecht mit ber Annahme— ich weiß nichts von Mary Winters; mein Wort darauf; ſie iſt tot für mich. „Du liebſt ſie aber doch noch— i „Ich habe ſie nie welter können, und Du haſt es nicht bermocht, die Erinnerung an ſie aus meinem . ö Aus Nah und Fern. Karlsruhe, 13. Sept. 5 einen Poſtbeamten aus Wolfach, der eine An⸗ zahl Diebſtähle von Poſtpaketen in bedeutendem Wert verübte, und eine Telephoniſtin aus Antwerpen, die bei einer Poſtagentur den Betrag von 21700 Mk. a unterſchlagen hat.— Einem hieſigen Wirt wurden 18 000 Mk., 2500 belgiſche Franken in Papier, eine goldene Herrenuhr mit goldener Kette, eine golbene Damenuhr im Geſamtpwert ſtohlen. 1 Pforzheim, 13. Sept. In einem Heidelberger Hotel würde ein Händler verhaftet, der von drei Pforzheimer Juwelieren Schmuckſachen. g 1 erſchwindelt hatte. Bei ſeiner Feſtnahme fand man die Schmuckſachen noch vor. Ispringen(bei Pforzheim), 13. Sept, Zu der ſchwe⸗ ren Bluttat am Sonntag früh wird noch gemeldet, daß die Schweſter des Mörders, die Ehefrau Kraft, ihren, ſchweren Verletzungen durch Beilhiebe nicht erlegen iſt, ſondern im Pforzheimer Krankenhaus ſich befindet. halte, wurde verhaftet. Mark. Man hofft, die ſchwer verletzte Frau am Leben erhalten zu können. a Uoſtadt(bei Bruchſal), 13. Sept. Der Sohn eines hieſigen Einwohners, der am 9. April ds. Is. das väter⸗ liche Auweſen, weil es baufällig war, in Brand geſteckt Mannheim, 13. Sept. Die am letzten Sountag bei dein, Pferderennen veranſtaltete Sammlung zu Gunſten der Mannheimer Kinderhilſe ergab im ganzen 23 658 Seelſingen bei Stockach, 13. Sept. Durch Ein⸗ drücken einer Fenſterſcheibe ſtieg ein Dieb in bas An⸗ weſen des Metzgermeiſters Ruppert Haag und ent⸗ nahm einem Schrank 14000 Mk., einen Schuldſchein ſowie die Handelsbücher des Metzgers. 5 Franzoſe wurde verhaftet. Singen, 13. Sept. Hier wurden ein Kaufmann, ein Reiſender und ein Chokoladefabrikant aus Karlsruhe, die vom Grenzkommiſſariat Radolfzell verfolgt wur⸗ den, verhaftet. Den Verhafteten wurden vier Kito⸗ gramm Platin im Wert von 160000 Mk. abgenommen. Von der Tonau, 13. Sept.(Räuberiſcher Ueberfall.) Der Verwalter der Bahnhofsbuchhand⸗ lung in Donaueſchingen wurde abends auf dem Weg nach Pfohren von zwei jüngeren Burſchen überfallen. Einer der Kerle ſchoß ſofort mit einem Revolver, worauf Hofer, der Buchhändler, zuſammenbrach. Sein Begleiter mußte fliehen. Die Burſchen ſind unerkannt entkommen.„ Konſtanz, 13. Sept. Ein Frauzoſe kam in eine hieſige Weinſtube und verlangte nach Feierabend Wein. Dies wurde ihm verweigert, worauf es zu Wortwechſel und ſchließlich zu Tätlichkeiten kam. Ein Mitglied eines hieſigen Athletenklubs kam zufällig dazu und warf den Franzoſen aus dem Saal. Der Franzoſe feuerte darauf und traf den Athleten in den Rücken, ſo daß er ſchwer derletzt ins Kkankenhaus gebracht werden mußte. Der 1 Vermiſchtes. Tanztourenſteuer. Die Stadtverordneten von Oede⸗ ran(Sachſen) nahmen eine Tanztourenſteuer in der Höhe von 5 Pfg. pro Tour und Paar an. Gut abgelaufen. Auf der Eiſenbahnſtrecke Roßwein⸗ Niederſtriegis(Sachſen) fiel ein kleines Kind aus dem Zug. Man fand es mit einigen unbedeutenden Ver⸗ letzungen auf dem Bahngleis. „ Max Klante, der flüchtige Inhaber einer der ver⸗ krachten Sportwettbanken, iſt in einem Sanatorium bei Berlin verhaftet worden. Nach einer oberflächlichen Schätzung ſind bei dem Wettkonzernſchwindel aun⸗ hernd 200 Millionen Mark verpufft worden. „Der Kaufmann J. Mandel, der bei einer teilungsſtelle in Berlin beſchäftigt war, hat durch ge⸗ Per⸗ e— Herzen zu verdrängen. Vielleicht war er meine Schulb mit— gleichviel,“ er zuckte die Achſeln—„wir wollen nicht mehr darum rechten!“ „Und warum haſt Du das ö. N wenn ſie Dir ſo teuer war?“ fragte Ella lauernd. „Erlaß mir die Beantworkung dieſer Frage!“ „Nun wohl, dann will ich ſie beantworten! Ich weiß alles. Weil ſie kein Geld hatte, deshalb haſt Tu ſie einfach ſitzen laſſen und lieber, um Dich recht. weich zu betten, die Tochter des reichen Bankiers Ulrich heim⸗ geführt— iſt es nicht ſo? Deſſen Geld war Dir hoch⸗ willkommen, während—“. 1 7 „Kein Wort weiter, Gabriele,“ ſagke er ſo finſter und drohend, daß ſie unwillkürlich verſtummte.„Ich gebe jetzt und laſſe Dir Zeit, Dein Benehmen und 0 Worte zu überlegen— ſo gewinnt und erhält man ſich die Liebe des Gatten und ſeine Achtung nicht!— Gute Nacht!“ Er verneigte ſich leicht und ging, „Das wagt er mir zu bieten— er, den ich vor der Schande gerettet habe,“ knirſchte ſie,„o, das werde ich Dir gedenken, und jene Putzmacherin, die ſo hoch über mir ſteht—“ ſie zerriß in ihrer Wut das koſtbare Spitzentuch in ihrer Hand,„wie erhaben er tut und ſtolz— o, ich haſſe ihn—“ Haſtig ente ſie in ihr Schlafzimmer und entledigte ſich des koſtbaren Geſellſchaftskleides, das ſie noch trug, Während dem lauſchte und wartete ſie auf das Kommen des Gatten; es war doch wirklich Zeit zum Schlafen⸗ gehen. Sie ſchlüpfte in ihren Schlafrock und ſchlich ſich zu ſeinem Zimmer— alles ſtill darin. Dann bückte ſie ſich, um durch das Schlüſſelloch zu ſehen; aber der Vorhang vor der Tür hinderte ſie, etwas zu erblicken. Leiſe öffnete ſie die Tür und trat ein. Wolf ſaß an ſeinem Schreibtiſch, in etwas vertieft und hörte ſich nicht. So gelang es ihr, unbemerkt näher zu kommen. Gierig blickte ſie über ſeine Schulter und ſah ein Bild in ſeiner Hand, auf das er un⸗ Mädchen nicht geheiratet, — Leine verwandt blickte... 8 5(Fottſetzung folgt.) Die Polizei verhaftete hier von etwa 40 000 Mk. ge⸗ 0 im Wert von 200000 Mk.“ uſchte Ba etfungen 2 9 en Marr unt ſchlagen. Das Geld will er bis rh eine Mark bereits verbraucht haben. Mandel iſt verhaftet. N Verunglückter Kraftwagen. Auf der E iſenbahnſtrecke Godesberg— Remagen fuhr ein amerikaniſcher Kraft⸗ wagen gegen den Eiſenbahnzug Dortmund Frankfurt. Der Wagen wurde vollſtändig zertrümmert; ſämtliche ſechs Inſaſſen ſind tot. a z Eingeſtürzte Kirchenvecke. Am Dienstag früh iſt die Decke der Kirche St. Anna zu Koekelberg bei Brüſſel eingeſtürzt. Zwei Damen und zwei kleine Mädchen wurden getötet. Man glaubt, daß der Ein⸗ ſturz eine Folge des Sturms iſt, der in der Nacht zorher gewütet bat.. 5 Auch eine Huldigung. Der deutſche Boxſchwerge⸗ wichtsmeiſter wohnte am Samstag abend in Berlin dem Ringkampf Schwarz⸗Huhtanen an. Er wurde er⸗ kannt und bildete ſofort den Gegenſtand großer Huldi⸗ gungen. Er ward auf die Schultern gehoben, und man trug ihn eine Strecke weit die Potsdamer Straße entlang. Als man ihn wieder freigab, fehlten ihm an Bargeld 12000 Mk. und ein Scheck über 30 000 Mk., womit die„Huldigung“ ausreichend bezahlt ſein dürfte. Eine Stadt ohne Erwerbsloſe iſt Bamberg. Es be⸗ finden ſich nur einige wenige erwerbsloſe Kranke in der Stadt und eine Aenderung dürfte auch nicht ein⸗ treten. 1 Die Weiunleſe im Ehaß hat zu Beginn dieſer Woche überall begonnen. Nan erwartet einen guten Tropfen. Hinſichtlich der Meuge lüßt der Herbſt in manchen Weingegenden zu wünſchen übrig. Der Preis des Süßen ſchwankt zwiſchen 70 und 75 Franken für das Ohm(150 Liter). i Brand. In dem Dorf Heimers dorf im Kreis gebus(Brandenburg) ſind infolge Branbſtiftung meh⸗ rere Bauerngehöfte eingeäſchert worden. Der Schaden, namentlich an Getreide, iſt ſehr geog. 10 Ertrunten. Auf dem Segrefluß bei Lerida(Spa⸗ nien) ſchlug enn mit vielen Ausflüglern beſetztes gro⸗ ßes Bool um. 31 Leichen ſind geländet, viele fehlen noch eee eee 5 * Die ſtrenge Mutler.„In der Seel' tut mir's weh, daß i Di wege Deine Unarte ſchlage mueß, Karle, ie Du dann wieder lieb biſt, kriegſt e Bom⸗ ole!“ Beim Brand. Erſter Feuerwehrmann:„Gibt's denn nix z' trinket?“— Zweiter:„Kei Spur, d' Wirtsleut hant beim Brand ja ganz de Kopf verlore. Alle Plunder hent ſe grettet,'s Klavier, die Kleider, 8“ Gſchirr, aber net ue einzigs Fäßle Bier!“ N Aus der Sommerfriſche.„Mutter, ſoll ich den Kuchen machen?“—„Ja, Zenzi! Nimm aber an! Butter und a' paar Eier dazu— mir ſcheint, morgen hab'n wir a! elends Wetter, und wenn da d' Stadtleut' net zommet, müſſ'n wir'n ſelber eſſen!“ 85 Handel und Verlehr. Remptener Butter⸗ und Käſebörſe vom 14. Sept, Preis für Butter: 22,08 Mk. einſchl. der heutigen Sörſenverkäufe 22,09 Mk.; Preis für 20prozentige Weichkäſe 7,48 Mk. Umſatz 116317 Pfund Butter und 455888 Pfund Weichkäſe. Für Butter iſt die Nachfrage zum Teil unverändert gut, zum Teil we⸗ gen der hohen Preiſe etwas geringer. Für Käſe be⸗ fleht unverändert gute Nachfrage. 8 Stuttgart, 14. Sept.(Vom Holzmarkt.) Das Angebot von Nadelſtammholz hat nachgelaſſen. Im Juli haben die württ. Staatsforſten noch rund 71 200 Kbm. Fichten- und Tannenſtämme angeboten, im Auguſt nur noch 31300 Kbm. Ebenſo iſt das Angebot bon Forchen- und Lärchenholz von 3300 auf 450 Kbm, gefallen. Es handelt ſich nur um Holz neuer Fäl⸗ lungen. Nach der„Frankf. Ztg.“ ſind die Preiſe wei⸗ ter geſtiegen. Sie betragen für Fichten⸗ und Tannen⸗ ſtämme im Juli 360 Mk. für die 1. Klaſſe uſw., im Auguſt 379,50 Mk. Die höchſten Erlöſe hatten die Forſtämter des Mittel- und Unterlandes mit 276 Proz, der Taxe. Die Preiſe für Forchen- und Lärchenſtämme ind bei 151 Prozent der Taxen aus den Staats⸗ valdungen um 11 Proz. auf 502 Mk. für die 1. Kli uſw geſtiegen. Bei den verhältnismäßig geringen Ab⸗ ſchlüſſen in Papierholz wurden die Preiſe durch die Zurückhaltung der Zellſtoffabrikanten gedrückt. Nadel⸗ zrubenholz verkaufte ſich im allgemeinen ziemlich ſchlank. Der Markt von Schnittmaterial war feſt. Maunheim, 12. Sept. Dem heutigen Schlachtvieh; markt wurden zugeführt und für je 50 Kg. Lebend⸗ gewicht gehandelt: 289 Ochſen, 600840 Mk.; 375 Bul⸗ len: 550-700 Mk.; 111 Kühe und Ferſen, 300839 Mk.; 440 Kälber, 750—1000 Mk.; 210 Schafe, 350 bis 550 Mk. und 676 Schweine zu 13001500 Mk. Stuttgart, 13. Sept.(Schlachtviehmarkt.) Dem Dienstagmarkt am hieſigen Vieh- und Schlachthof wa⸗ ren zugeführt: 197 Ochſen, 143 Bullen, 420 Jung⸗ bullen, 300 Jungrinder, 409 Kühe, 454 Kälber, 225 Schafe. Erlöſt wurden aus 1 Ztr. Lebendgewicht: Och⸗ ſen erſte Qualität 650730, zweite 500600, Bullen erſte 590650, zweite 490570, Jungrinder erſte 690 bis 740, zwefte 580-660, dritte 500-560, Kühe erſte 520620, zweite 330470, dritte 200300, Kälber erſte 840-900, zweite 730830, dritte 600 700, Schweine erſte 1330— 1430, zweite 1220 1320, dritte 1030-1180 Mk. Verlauf: Kälber lebhaft, Großvieh und Schweine lanaſam. Ter Deviſenkurs des Dollars ſtieg am 13. Septem⸗ ber auf 109 Mark. a Zuckerwirtſchaftsſtelle. In einer Sitzung des Ver⸗ eins der Zuckerinduſtrie wurde die Errichtung einer Zuckerwirtſchaftsſtelle beſchloſſen, die den Uebergang zur frelen Zuckerwirtſchaft vermitteln ſoll. Die Raf⸗ finerien ſind ſämtlich, die Rohzuckerfabriken überwie⸗ gend beigetreten. Der Vertrag geſtattet unter gewiſſen Vorausſetzungen die Rohzuckerpreiſe auch über 210 Mk. den e tner zu erhöhen, doch iſt damit zu rechne * 7 daß die im September beſtehenden Auderbreiſe vis Eng eſes Jahrs in Geltung bleiben. 775 ee Stuttgart, 13, Sept. Lederbörſe) Die Börſen⸗ kommiſſion berichtet: Durch die Verſchlechterung der Valuta ſind die Auktionspreiſe von Woche zu Woche geſtiegen. Es fehlt deshalb heute jede Unterlage für eine zuverläſſige Kalkulation, weshalb die Börſen⸗ kommiſſion davon Abſtand genommen hat, Richtpreiſe für die heutige Börſe herauszugeben.— Die Börſe zeigte guten Beſuch, die allgemeine Stimmung zeigte Zurückhaltung. Die nächſte Lederbörſe findet am Diens⸗ kaa, 11. Okt. 1921 ftatt. 1 8 ee Lokales. — Wei licher Tenor. In engeren Kreiſen und vor Fachleuten läßt ſich nach dem„Schw. Merk.“ in Stutt⸗ gart eine junge Frau, Oeſten⸗ Henn, die Gattin eines Jugenfeurs bei Boſch, hören, die einen richtigen Helden⸗ . nor beſitzt. Die Dame ſtammt aus Swinemünde und iſt von Rittershaus⸗Berlin geſanglich ausgebildet wor⸗ den. Sie beabſichtigt demnächſt in einem öffentlichen Konzert aufzutreten. Aerzte ſollen einen völlig männ⸗ lich ausgebildeten Kehlkopf feſtgeſtellt haben. — Verbotene Ausfuhr. Es iſt vielfach nicht be⸗ kannt, daß das Ausfuhrverbot beſtehen bleibt, wenn neue Sachen angezogen werden, auch wenn ſie zum eigenen Gebrauch beſtimmt ſind. In Friedrichshafen wollte eine Dame ſeinerzeit, mit einem neuen Pelzkragen im Wert von 1900 Mk. bekleidet, die Grenze überſchreiten. Sie gab auf Befragen zu, daß ſie den Pelz erſt vor einigen Tagen in Deuntſchland gekauft habe und keine Ausfuhr- bewilligung beſitze. Der Pelz wurde beſchlaguahmt. Tas Reichswirtſchaftsgericht hat auf eingelegte Beſchwerde die Beſchlagnahme für berechtigt erklärt und eine Entſchädi⸗ gung verweigert mit der Begründung, daß es nicht dar⸗ auf ankomme, ob die Frau den Pelz ſchon einige Zeit in Deutſchland getragen und für ben eigenen Gebrauch beſtimmt habe. Auch wenn ſie nicht gewußt habe, daß eine Ausfuhrbewilligung nötig ſei, komme ihr kein An⸗ ſvruch auf Entſchädiauna zu Eingeſandt. [Für Eluſendungen unter dieſer Rubrik überniumt die Redaktion außer der preßge ſetzlichen keine Verantwortung.] Nachdem die Verhandlungen eines Vertreters der ört⸗ lichen Lebensmittelkommiſſion unter Mitwirkung der Bürger⸗ meiſterei mit den Vertretern der Metzgerinnung wegen der Fleiſchpreisregulierung zu keinem Reſultat geführt haben im Gegenteil eine vollſtändig ungerechtfertigte Preisſteigerung durch die Innung beſchloſſen und durchgeführt wurde, ſehen ſich die Arbeiter und Angeſtellten uuſeres Irtes ge⸗ zwungen, zur Selbſthilfe zu ſchreiten. Die unterzeichneten 15287[Kl. Schwarzes Samtkleid in Jäckchen⸗ form. Als Garnitur diente karierte Seide die für den Schal⸗ kragen ſowie Aermel⸗ aufſchläge und Gürtel Verwendung fand. Angeſchnittene Aermel mit Naht. Favorit⸗ ſchuitte in 64, 68, 72, 76 ein Oberweite. d Preis 8,90 M. 15244[El. Sack⸗ mantel aus ſand⸗ farbenem Tuch mit doppelreihigem Schluß und Herrenkragen. Große aufgeſetzte Taſchen. Die vor⸗ nehme Garnitur be⸗ ſtand in einfacher Stepperet in der Farbe des Paletotc Favorit⸗ ſchnitte in 56, 60, 64, 68, 72, 76 em Ober⸗ weite. Preis 3,50 M. der Paſſ angeſetzt faltenhä Schloiſe Garnitu voritſchn 60, 64 18287 Uu 15249[K 15240[El. 114 Madchenkleid aus. 1 Kuabenman zweierlei Stoff mit 1. nen Halbärmeln und Gürtet d Preis 3,50 M. Partei⸗ und Verbandsvorſtände haben nach eingehender Be⸗ ratung beſchloſſen: 1) Den Zuſammenſchluß aller freien Arbelter⸗ und Angeſtellten⸗Organſſationen zu einem Gewerkſchafts⸗ kartell durchzuführen. 2) Den gemeinſamen Bezug von Lebensmitteln und allen Produkten zur Lebenshaltung zu organi⸗ fieren. Metallarbeiter⸗VBerband Maurer⸗Verbaund Fabrikarbeiter⸗Berband— Zimmerer⸗Verband — Werkmeiſter⸗Verband— Kriegsbeſchädigte— Civilinvaliden Syndikaliſten A. S. P.— S. P. Sch. Gotlesdienſt⸗Ordnung der israel. Gemeinde 17. September 14. Elul Haid er 605 Uhr Wo 5 Morgen 800 Uhr 1 Nachmittag 40 Uhr f Abend 725 Uhr Wochentag⸗Abend 7850 Uhr „Morgen 650 Uhr Amtlicher Teil. Betr.: Ausgabe von Brotmarken. Montag, den 19. ds. Mts., vormittags werden an die Nichtſelbſtverſorger im Wachtlokale des Rathauſes die Brotmarken für die Zeit vom 19. September 1921 bis 2. Oktober 1921 in alphabetiſcher Reihenfolge verausgabt. Die Ordnung iſt genau einzuhalten, da gleichzeitig die neuen Vrotmarken zur Ausgabe! gelangen. Kinder erhalten die Marken nachmittags von 2—3 Uhr. Aenderungen im Perſonenſtande ſind vor der Aus⸗ gabe zu melden. Abſthaum⸗Verſteigerung. 5 Am Samstag den 17. September, vorm. 9 Uhr, werden im Verſteigerungs-Lokal des Rathauſes verſchiedene dürre Obſtbäume an die Meſſtbietenden öffentlich verſteigert. Betr.: Betr.: Benzolzuteilung für den Monat Oktober 1921. Benzolbeſtellungen für den Monat Sktober 1921 ſind von den bezugsberechtigten Gewerbetreibenden bis läng⸗ ſteus 20. September 1921 bei uns, Zimmer Nr. 23 aufzugeben. N Spätere Anmeldungen kennen wir nicht mehr berück⸗ ſichtigen. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Die Mode der kleinen Damen und Herten 15250[EI. Kittel kleid m weile Preis 8,50 M. Apartes„ Feſcher e augeſchnitte— em Pliſſee⸗ 8 uger Als* AI 85 45 ſportliche ent ein zur 15 8 1 0* 5 war karterter Flauſch— gebundene N ee ſtoff. Kleiner Herren⸗ band. 8 ö kragen. Favoritſchnitt itte in 56, e i 60, 64, 68, 68 em Ober⸗ 5 i 72, 76 weite. 80, 84 em Oberweite. Preis 3 M. 15250[E] Faporit⸗Schnittmuſter zu beziehen von: In ternat. Schnitt⸗Manufaktur, Dresden- N 8.