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M. he in der Die nähere Uns unverbindlich, auch nur ein Geſprach, eine Vermutuug wohl, wie ſo manche Gerüchte, die natürlich ſofert zu Dutzenden erzählt wurden.— Die Luftlinie bis Oppau beträgt an 20 Km., alſo dürfte der Schall bed einer Sekundengeſchwindigkeit von 340 Meter ungefähr 50—60 Sekunden gebraucht ———— —.——— Oppauer Anilin Die Spitäler in Ludwigshafen und Mann⸗ gebung der Unglücksſtätte gleicht einem Schlachtfeld. de Gegenſtände börkamen. nde Die Stadt Ludwigshaln iit be k! ſonders ſtark mitgenommen, ſie gleicht ſtreckenwen r großen Trümmerſtätte. Kein Fenſter iſt mehr ganz. Ponſe wurden abgedeckt, Treppenhäuſer ſtürzten Auch in Mannheim iſt der Schaden ſehr groß; in d Fabriken wurden viele Arbeiter durch Glasſplitter ve wendet, einige ſollen getötet worden ſein. Selbſt eln. 28 Sünlen⸗ N Oſen billig zu verkaufen. J. K. Wee ſchmitt. Gärtnerei Waſſ eue. Heddes hein betroffen, denen unter furchtbaren donnerähnlichen Ein⸗ ſchlägen, Toſen, Geklirr und Gebrumm ein Aufſchreien der Menſchen folgte. Alles ſtürzte totenbleich in größter Angſt und Sorge aus den Häuſern, die man zuſammen⸗ gebrochen oder zuſammenbrechend wähnte. Die Situation war fürchterlich— nicht zu beſchreiben! Geängſtigte Männer, aufſchreiende Frauen und Kinder. Zuerſt halte Salz⸗ Heringe Sick. 1.— Mk, Einm Heringe Stck. 1.30 Mk., Friſche Eier Stck. 2.30 Mk:, Güßr.⸗ Butter % Pfd. 16 Mk. Ferner Aepfel Birnen ſowie * dr. Kar toffe lu ferner werden auf Kartofſeln Herbſt beſtellungen Coßialdenmn. Porſel Hounerstag, den 22. d. Mts., Armkörbe abends 8 Uhr moderner Aus- in 8 Mitg lieder- führung iſt einge⸗ * e g boffen bei bei Genoſſe Bugert(deutſcher Michel) Jakob Beyer 1. Vollzähliges Erſcheinen iſt in Petroleum Anbetracht derwichtigen Beſprechungenſ alter 5.— Mark Reise- und Ha enaulagen ſind beſchädigt. der Kriegsbeſchädigten, ehemaliger Kriegsgefangenen, Kriegsteilnehmer und Hinterbl ebenen, Ortsgruppe Vlernheim 0 Mittwoch, 29 Uhr, Mitglieder Verſammlung im Gaſth z.„Roten Löwen“. Wegen der Wichtigkeit der Tages⸗ haben, um hierher zu gelangen Nach dieſen phyſikaliſczen 5 155 i l Von viele 5 harten Side 4 Aei def Geſetz iſt es auch zu erklären, warum der donnerartige ß ende r eit ee Faden Jule aß von Heidek⸗ e e ö berg, wurde ſofort mit Kraftwagen Hilfe abgeſandt. Un⸗ Schall bezw. Einſchlag erſt erheblich ſpäter hier serſpür unterbrochen rollen die Laſtautos mit Verwundeten ab unk 1* 5 4 Die Kr 5 äuſer igsk f. wurde, als die Erſchütterung.— Wir verſuchten, unſe zu. Die Krankenhäuſer von e und Man; Die Zahl der Toten wurde 14 Morgen, abends 0 0 1 f heim ſind überfüllt. annheimer Korreſpondenzbüro telephoniſch zu erreichen auf 700 geſchätzt, doch läßt ſich noch nicht au⸗ unmöglich— das Mannheimer Amt war geſperit, da wie Bild von dem ganzen Un zeſperit, 9 nähernd 1 1 erſchöpfendes f i fang des Unglücks gewinnen. Die Zahl der Op; verlautete noch weitere Expl. en b ſtehen 1— 5. bactſel wischen Tg 0 zploſionen bevorſtehen ſolten! d sbalb ſo hoch, weil gerade Schichtwechſel zwiſchen Tages⸗ Zurückgekehrt vom Grabe unsetes 80 plötzlich aus dem Leben gerissenen un- vergesslichen Jatten, Vaters, Sohnes, Bruders, Schwagers und Onkels, Herrn Adam Burkert l. sagen wir für die uns bewiesene herzliche Anteilnahme bei dem betrübenden Unglück, ferner für die grosse Kranz- und Blumen- spende und das überaus zahlreiche Geleite zur letzten Ruhestätte unseren tiefgefühlten Dank. 89 5 besonderen Gross- Mannheim, 40 0 b er band Nachruf am Grabe und für die Kranz- niederlegung sowie für die Geldspenden seiner Arbeits Kolleg en und den Stiftern von Kranzspenden und Seelenmessen. Viernheim, den 20. September 1921. 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Septbr., abends N Uhr Vorſt.⸗Sitzung. Auſchließend punkt Uhr Spielausſchuß⸗ ö f Sitzung im Gaſth. 3. Wald⸗ ſchlößchen, wozu um vollzähl. Erſcheinen ſämtlicher Vorſtandsmitglieder gebeten wird. Freitag, den 23. September Spieler⸗Verſammlung im Gaſthaus z. deutſchen Michel, wozu ſämtliche Spieler um dringendes Erſcheinen gebeten werden. Vorſtand u. edle 1 K* 9 95 1 Gebrüder Rotnschüd Hauptstrasse 82 Wein heim Hauptstrasse 82 man das Gefühl, als ſei unſere Gegend von einem Erd⸗ beben heimgeſucht worden, ſich ſelbſt glaubte man von einem Schlag getroffen. Daun aber wo— in Viernheim?— in Mannheim?— Woher kam das Scheibengeklirr? An dieſem Haus, an jenem Haus? Da,— hier liegen die Fenſterſcheiben auf der Straße, — eine Exploſion— dort wurden verſchloſſene Türen aufgekiſſen, die Türbänder und die Türſchließkolben herausgeriſſen, in vielen Laden fenſtern die ganzen Scheiben zerſprungen, herausgzeriſſen, die Ladenfenſter eingedrückt, ein ſchrecklicher Anblick— eine Furcht— was wird weiter geſchehen? An den Schul häuſern und an Privatwohnungen ſind zahlreiche Fenſter⸗ ſcheiben demoliert. Ein ungeheurer Schaden von vielen Tauſenden Mark, und ein Schrecken, wie unſer e noch nie erlebt hat. Auf unſere ſofortige telefoniſche Erkundigung in der Nachbarſtadt Mannheim konnten wir erfahren:„In der Anilinfabrik im nahen Oy pau eine Exploſion!“— Doch dieſe Auskunft iſt ganz Ort ihn Man ſprach von vielen Toten— von einem großen Brand — von einer unausſprechlichen Pauik dert überm Rhein von ungeheuren inger in allen Srten nah und fern!— ** ** In dem Nebent verk der Ba⸗ diſchen Anitnfaoriken in Oppau Pfalz) be Ludwigshafen, no die beſonders erplof jonsgefährlichen Stickſtof ven inden gen hergeſtellt werden, er rplodierte heul ſrüh ½ 8 Uhr beim Schichtwechſel ein Stichſooffte ſſel, worauf rſch nach einander zwei weitere Oefen mit furchtbarem Getöſe in die Luft flogen. Ter Luftdruck war ſo ſtark, daß in Omwigshafen, Frankenthal, Man! ⸗ heim, Schwetzingen, Heidelberg, ja ſogar bis Mainz Erd⸗ erſchütterungen wie bei einem Erdbeben be oſpürt wurden. Ueberall würde großer Sachſchaden angerichtet; Feuſe ſcheiben in der ganzen Umgebung zu bielkn Tauſent zertrümmert, Rolläden heruntergeriſſen, Fenſterftügel* waltſam geöffnet und leichteres Material wie Schreis, maſchinen von den Tiſchen geſchleudert. Der Bevöle⸗ rung bemächtigte ſich blaſſer Schrecken. Alles ſtürzte aus den Häuſern, wobei viele und zum Teil ſchwere Ve⸗ letzungen durch ſchwirrende Glasſcherben und Pera- Nirfreg. unſerer Vemeinde, i! Maunheim, 1. Sept. PPPPPPPPPPPPPPPTPCCCCCGGGTGTGTGTGTGT(TGTVTCT(TTTWTGT(TT—TT—T—T—TW—TT—TTV—VT———— Ein Frühlingstraum. Elfe Erzählung aus dem Leben von Fr. Lehner 5 61. Vorlſetzung. a f ö „Dann ſuchte er ſeinen Knaben im Kinderzimmer auf, 0 1 zärtlich Abſchied von ih! n und gin, dann fort. Haſtig ſtürmte Haff o ins 8 ahſtzimmer.„Sch nell, Mama, mache das Fenſter auf; Papa geht. fort und will winken!“ Dabei bemühte er ſich; ſchon, es zu öffnen. „ Kuſinn,“ zürnte ſie,;„das Fenſter bleibt zu! Willſt Du unge; zogenes Kind mir die Blumen umweafe n?“ und unſauft hielt ſie ihn davon zurück. Mit ſeinen großen dd dunklen Augen ſah Haſſo ſie an. „Hab' doch nichts getau, Mama, daß Du nicht er⸗ laubſt, Papa zu winken!“ Haſſo ſagt es Papa.“ „Tue es doch, ungezogener, vorlauter Junge,“ und ſie ſchlug ihn 10 den Mund. Sie mußte jemand haben, an dem ſie ihren Groll ausließ, und wenn es in dieſem Fall das unſchul dige Kind war. Kreidebl eich wurde da Haſſos Geſicht, aber keine Träne kam aus ſeinen Augen und ſtillſchweigend wollte er das Zimmer verlaſſen. „Wo willſt Du hin?„Du ibleibſt; hier!“ herrſchte ſie das Kind an. „Nein, Haſſo will gehen,“ ſagte er trotzig,„Du biſt überhaupt keine gute Mama; da iſt dem Alfred ſeine nebenan viel beſf ſer; die ſpielt immer mit ihm! Du haſt. Haſſo überhaupt nicht lieb; Haſſo iſt Dir im Wege.“ Wer hat das geſagt?“ 1 faßte 1 ihn und ſchüttelte ſein zartes Körperchen. „Das ſagk Haſſo nicht, böſe!“ „Augenblicklich ſagſt Du, wer das gesagt hat, bekommt Du Prügel— wohl Papa? N N Halo ſchültelte den Kopf. e 5 „Wer denn Wirſt Du es ſofort faden 9 n Der Knabe beharrte auf ſeiner; Welgerung und da⸗ durch höchlich erzürnt, ſchlug!ie auf ihr Kidd los. Aber lein. des e kam über ſeine Lippen; enge Du noch meh ſonſt * und Nacht arbeit war, ſodaß ſich etwa 6000 Arbeiter auf dem Werk befanden. Die Telegraphenämter in Mann- heim und Ludwigshafen mußten wegen der Gefahr wei⸗ terer Exploſionen den Dienſt einſtellen, daher war meh⸗ rere Stunden hindurch keine Nachricht von der Unglücks⸗ ſtelle zu ertzalten. f g Die franzöſiſche Beſatzung in Ludwigshafen hal ihre Pferde nach Mundenheim abgeführt und hält ſich alarm⸗ bereit. Die Gefahr weiterer Exploſio nen iſt noch nicht behoben.— In dem Dorf Oppau und in Umkreis von 2—3 Stunden iſt keine Fenſterſcheibe mehr ganz. Das Dorf iſt teilweiſe zerſtört, die Verwüſtung grauenhaft; Wan erte von Toten und Verwundeten liegen umher. ichter Rauch liegt über der Unglücksſtätte. Tauſende von Menſchen fli üchten nach Judtwigshafen und Mannheim. Die Stickſtofſwerke ſelbſt ſind nicht ganz zerſtört. Nach der„Bad. Landesztg.“ ſoll die Erploſton in einem Gaskeſſel entſtanden ſein, nach einer andern Meldung in einem Spritkeſſel. Die Hauptwerke der Anilinfabrik in Ludwigshafen blieben unberührt, dagegen hat die Zucke fabrik Frankenthal erheblichen Schaden genom⸗ men. Ju Mannheim wurde in den Werken von Benz u. Böhringer ſchwerer Gebäudeſchaden pebig ee ebenſs iſt die Maſchinenfabrik von Lange u. Neidig dies- ſeits des Mannbeinſer Induſtriehaſenaebiets ſchwer! . Nun ſtehe m u (Nachdruck verboten) N e Rebe 5 hreibebleic, mit zuſan bnnengepseßten d Strafe über ſich ergehen. N 8 um Ver⸗ zeihung!“ 1 1 Doch Haſſo ſchüttelte ſchwieg. i „Nicht?— immer noch trotzig? klingelte dem Fräulein. 5 „Fräulein Martha, ich muß Ihnen leider ſagen, ich mit ihnen nicht zufrieden bin!“ Das junge Mädchen fuhr erſchrocken zuſammen. ich fragen, warum nicht, gnädige Frau?“ „Ich ſehe eben, daß Haſſo von unbezähmbarem Troß erfüllt iſt! Sie e ihm jedenfalls zu viel Willen und ſind zu gleichgültig. Doch von jetzt an muß das anders werden! Haſſo wird mit äußerſter Strenge behandelt werden.“ „O gnädige Frau, der Herr Fig en meinte aber gerade das Gegenteil,“ wagte das junge Mädchen ein⸗ zuwerfen. .„Dann kennt er Haſſos Charakter nicht!— Zur Strafe für ſein unartiges Benehmen bekommt er zum Abend- brot nur einen Teller Mehlſuppe.“ „Die ißt er ja nicht, gnädige 18 „Habe ich Sie danach gefragte?— Daun muß er es lernen oder geht hungrig zu Veit“, entgegnete Gabriele ungehalten.„Nun marſch, in Dein Zimmer, und zur Strafe bleibſt Du heut nachmittag zu Haus und gehſt nicht zum Großpapa. Uebrigens werde ich ihm von Deiner Ungezogenheit ſagen!“ Schweigend faßte er nach der Hand des das ſich mit ihm entfernte, ö ſtille trotzige Abwehr, die ſeine Mutter raſend machte. „Gnädige Frau, darf ich Sie um den Schlüſſel zum Wäſcheſchrank biiten, mit dieſer Frage teat das Stuben⸗ mädchen ins Zimmer. Trotzdem Gabriete keinen Sinn nur Kopfe und .d. 0 Na warte!“ Sie daß „Da rf der 8 Fräuleins, In ſeinem Weſen lag eine für ihren Haushalt hatte, war ſie doch mißtrauiſch und ließ er die 5 2 Wozu? 8= „ Stirnlägchen. hielt alles unter Verſchluß, da ſie⸗ 1111 Ehe gar trübe Erfahrungen gemachks 5 ,Ich möchte en; er hat mir aufget das ſeinem Arbei ö ſeine e Schl lafſtübe'Linzurichten.“ Bei dieſen Worten erbleichte Ella; lächelte das Mäd⸗ chen da vor ihr nicht boshaft? vielleicht war ſie ſchon zum Geſpött ihres Perſonals geworden. Doch ſchnell faßte. umſonſt war ſie nicht' die gewandte! Welt⸗ dame. e „Erſt heute kommen Sie damit?— Bereits geſtern trug ich es Ihnen auf!“ l „Nein, gnädige Frau, davon iſt mir antwortete das Dienſtmädchen herausf a„Widerſprechen Sie nicht! Ich weiß es beſſer!. Sie hören ja nie hin, wenn man etwas ſagt! Uebdigens bin ich gar nicht mehr mit Ihnen zufrieden—“ „Dann. kann ich ja gleich gehen,“ ſagte das Ding in ſchnippiſchem Tone. „Augenblicklich verlaſſen Ella ſie an. Mit e neben Ryan!“/ bekannt,“ nichts ordernd. kokette Sie das Zimmer,“ herrſchte 0 e einem ſpöttiſchen Lächeln um den Mund folgte das Mädchen dem Befehl. O, ſie war nicht ſo dumm und durchſchaute ihre Gnädige!—— Laut aufſchluchzend vor Ingrimm warf ſich Gabriele auf den Divan! Alſo ſo weit erſtreckte ſich ſein Ent⸗ ſchluß, nichts mehr mit ihr zu tun haben zu wollen! Vielleicht wollte er es darauf anlegen, daß ihr das Leben unerträglich werden ſollte daß ſie dann ginge— aber den Gefallen, ihn frei zu geben, tat ſie ihm nimmermehr! Sie wollte ſich ſchon für ihr freudloſes Leben zu Haus Erſatz ſchaffen— ſie wollte veiſen, ſich Zerſtreuungen ſuchen— o, ſie konnte ohne ihn fertig werden; für ſeine Strenge wollte ſie ihn ſchon quälen— ſie kannte ja ſeine ſchwachen Seiten!— Ein triumphierendes Lächeln um die Lippen, trocknete ſie ihre Tränen und ordnete dann vor dem Spiegel ihre oriſezung folgt.) ſchädigt, zum Teil zertrümmert. Bei der Firma Landauer am Induſtriehafen ſind zwei neugebaute Hallen zuſam⸗ mengeſtürzt, wobei 3 Arbeiter getötet, 14 verletzt wur⸗ den. Der Lagerſchuppen der Firma Huth, die auch ſonſt großen Gebäudeſchaden erlitt, iſt ve ichtet; 7 Verletzte mußten aus der Fabrik ins Spital gebracht werden. Die Eiſenkonſtruktionsfabrik Joſef Lanz erleidet einen Gebäudeſchaden von 4000 Mark. 1 5 15 Die Zahl der Verwundeten geht in die Tauſende. Drei Arbeiterzüge wurden unter den Trümmern begraben. Transmiſſionen von 100 Zentnern wurden von Ludwigs⸗ hafen nach Mannheim geſchleudert. In Ludwigshaſen liegen die Glasſcherben fußhoch in den Straßen. Der Schaden in Heidelberg beträgt weit über 100000 Mk. In Darm ſtadt wurde die Erſchütterung ſo heftig verſpürt, daß man an ein örtliches Erdbeben glaubte. In 12 Geſchäftshäuſern wurden die Fenſterſcheiben einge⸗ drückt. In Frankfurt a. M. fielen an vielen Häu⸗ ſern große Erckerteile herab. Hohenheim, 21. Septr(Von der Erdbeben⸗ warte.) Am Mittwoch vormittag meldeten die Inſtru⸗ mente der hieſigen Erdbebenwarte um 7.32 Uhr ein ziem⸗ lich ſtarkes Nahbeben, alſo zur ſelben Stunde, wo die rieſenhafte Exploſion der Badiſchen Anilinwerke bei Lud⸗ wigshafen erfolgte. Man mag daraus ermeſſen, wie ſtark die Erſchütterung der Exploſion war. 1 Neues vom Tage. Zur Umbildung der preußiſchen Regierung. Vorlin, 21. Sept. Der preußiſche Miniſterpräſident Stegerwald hat, nachdem die letzten Verhandlun⸗ gen geſcheitert waren, für Samstag die Führer der Deutſchen Volkspartei und der Sozialdemokratie zu neuen Beſprechungen über die Erweiterung der preu⸗ ßiſchen Regierung eingeladen. a Die„Köln. Ztg.“ erfährt, das Zentrum wolle das preußiſche Präſidium Dr. Porſch übertragen, wäh⸗ rend Stegerwald Kultusminiſter werden ſolle. Auch in der Reichsregierung ſoll es Aenderungen geben, in⸗ dem Streſemann(D. Volksp.) Miniſter des Aeußern werde; Roſen ſoll wieder einen Geſanbtſchaftspoſten (im Haag oder in Waſhington) erhalten. Rathe⸗ nau bleibe im Kabinett. Keil(Soz.) ſei für das Reichsfinanzminiſterium in Ausſicht genommen. Wirth ſolle zurücktreten und durch den Reichstags⸗ präſidenten L85be(Sad erſent werden. Baden. 1 Heidelberg, 20. Sept. Wie das„Heideln Tagblatt“ erfährt, wird Prinz Heinrich von Preußen we⸗ gen der gegen ihn getätigten Verhetzung an der Ta gung der Hafenbautechniſchen Geſellſchaft in Mannheim micht teilnehmen und auch Heidelberg meiden. Wie er ſich in einem Brief an einen Heidelberger Bekannten ausdrückt, liege die Ausſtellung der Hafen- bautechniſchen Geſellſchaft im vaterländiſchen Intereſſe. Die Geſellſchaft ſei vor dem Krieg von ihm ins Leben gecuſen worden und umſchließe alle Stände aller Berufs⸗ zweige ohne Rückſicht auf politiſche Meinung. Ladenburg, 20. Sept. Auf der Konferenz der Vor⸗ ſitzenden und Vertrauensleute der Deutſchen Volks⸗ partei des 6. badiſchen Laudtagswahlkreiſes wurden folgende Kandidaten aufgeſtellt: Geheimrat 2Paſcheg Neckargemünd, Landwirt und Wagnermeiſter Brixnors⸗ Brühl, Handeskammerſyndikus Dr. Ulm⸗Mannheim, Fri Dr. Bernays⸗Maunheim, Hauptlehrer und Stadtus baas⸗Mannheim, Architekt Ludwig jun. Mutmaßleches Wetter. Die Neigung zu Störungen aus dem Weſten nimmt zu. Am Freitag und Samstag ſiſt, wenn auch noch vorwiegend trockenes, ſo doch mehrfach bedecktes und auch zu vereinzelten Störungen geneigtes Wetter erwarten. e S hältlich, Napski V niſter für Volksbildung hat verfügt, daß Schüler kath. Bekenntniſſes, die evangeliſche Schulen beſuchen, ohng bebendgewicht gehandelt 288 0 chſen 650—850 M weiteres an den katholiſchen Feſttagen ſchulfrei find. Das Fehlen an dieſen Tagen ſoll in den Schulzeug ⸗ niſſen nicht eingetragen werden. g 9% Millionen Mark für Rußland ſind, wie„Vor⸗ wärts“ und„Freiheit“ berichten, bis jetzt von den freien Gewerkſchaften in Deutſchland geſammelt und dem Internationalen Gewerkſchaftsbund zur Verfügung geſtellt worden. b b Verhaſteter Schwindler. Der flüchtige Inhaber eines verkrachten Sportkonzerns in Dresden, Lampe, wurd auf dem Sportplatz in Karlshorſt bei Berlin ö haftet. Die Leichtgläubigen, die ſich in Wettgeſchäft⸗ mit ihm einließen, verlieren über zwei Millionen Mi. Hinaus zum Tempel! 2— 3000 chriſtlich⸗ſoztale Ac beiter zogen geſtern zum Börſengebäude in Wien; verprügelten die Valutaſpekulanten und warfen ſte aus dem Mammonstempel hinaus. Fatale Vergeßlichteit. Ein Händler wollte aus Böh⸗ men 480 000 Kronen nach Deutſchland einſchmuggeln, er ließ aber das Geld auf dem Tetſchener Nordweſt⸗ bahnhof liegen und es fand ſich nicht mehr vor. Bis jetzt hat ſich noch kein„ehrlicher Finder“ gemeldet. Luftballonwettfahrt. Am Samstag ſtieg in Brüſſel eine Anzahl Luftballone zu der ſogenannten Gordon Bennet⸗Wettfahrt auf. Den erſten Preis für die wei⸗ teſte Fahrt erzielte der Schweizer Aumbruſter mit dem Ballon„Zürich“, der auf der Inſel Lambay an der Oſtküſte Irlands, nordöſtlich von Dublin, landete. Die Entfernung von Brüſſel beträgt in der Luftlinie 750 Kilometer. 5 Welches Gewerbe verbraucht das meiſte Waſſer? Die große Trockenheit des Sommers hat in England zu einer ſtrengen Beaufſichtigung des Waſſerverbrauchs geführt. Im Zuſammenhang damit berichtete im ſtäd⸗ tiſchen Bezirksrat von Sandgate in der Grafſchaft Kent der mit dieſen Maßregeln betraute Beamte, daß, ſich unter denjenigen, die ſich durch übermäßigen Waſ⸗ ſerverbrauch unliebſam bemerkbar gemacht hätten, vor allem die Milchhändler der Stadt zu finden ſeien. Da dieſe Erklärung mit allgemeiner Heiterkeit aufgenom⸗ men wurde, beeilte ſich der Vorſitzende, zu bemerken, daß die Aeußerung zwar etwas zweideutig klinge, daß der Redner aber jedenfalls nur habe ſagen wollen, daß die Milchhändler für Reinigung und Kühlhaltung zu viel Waſſer verbrauchten. 5 ö Handel und Verkehr. Erhöhung der Drahtmaterialpreiſe. Seitens der Vereinigung der Draht⸗ und Drahtſtiftgroßhändler Deutſchlands ſind die Vreiſe für ſämtliche Drahtma⸗ terialien um nettes 160 Mark erhöht worden. Mannheim, 19. Sept.(Produktenbörſe.) Bei ſehr ſtarkem Beſuch nahm das Gefchäft infolge großer Zurückhaltung der Käufer wie Verkäufer einen ſchlep⸗ penden Verlauf. Weizen war etwas abgeſchwächt, Ha⸗ ſer und ſonſtige Artikel etwas billiger. Verlangt wur⸗ den für deutſchen Weizen 465— 475 Mk., Roggen 360 bis 3860 Mk., Gerſte 430525 Mk., Hafer 365— 370 Mk., Mais 350 Mk. Vraugerſte wurde in feinſten Qualitäten angebsten, es vollzogen ſich jedsch ſehr wenig Abſchlüſſe, weil die dafür geforderten Preiſe für zu hoch erachtet wurden. Für Mehl, Spez. 0, liegt die Forderung mit 710 Mk. unverändert, dagegen bsten die norddeutſchen Mühlen etwas billiger an, und zwar 70 v. H. Ausmahlung Oktsber⸗Nopember 630 Mk., 65 v. H. Ausmahlunz 630 Mk., 65 n. H. mit 80 v. H. Auslandsweizen 695 Mk. In Mitteldeutſch⸗ land blieb Kleieangebot mit 230 Mk. erhältlich. Hül⸗ ſenfrüchte ziemlich unverändert, Erbſen 590—600 Mk., Ackerbohnen 40% Mk., Rauhfutter ruhig, Wieſenheu 195—219 Mk., Rotkleeheu 250— 320 Mk., Stroh 60 bis 70 Mk., Viertreber war mit 2830 Mk. er⸗ mit 285 Mk. ge⸗ 3 n Frühlingstraum. Eine Erzählung aus dem Leben von Fr. Lehne, 62. Jortſetzun g.. achdruck verboten.) Gabriele hatte ihren Plan gefaßt; vor allem vor dem Perſonal die Zeriſſenheit ihres Ehelebens verbergen, da⸗ mit nichts davon in die Oeffentlichkeit dringe! O, ſie kannte ſo viele, die ſie um ihren ſchönen vornehmen Mann beneideten— den Triumph, daß dieſer nichts mehr von ihr wiſſen wollte, ſollten ſie nicht haben!“ So lebten die beiden Ehegatten alſo nebeneinander her. Mit ruhiger Höflichkeit begegnete Wolf ſeiner Frau zu Haus wie in Geſellſchaft. Es war etwas Starres, Kaltes über ihn gekommen, daß es ſie manchmal er⸗ ſchauerteß wenn ſie ihn anſah. Seine freie Zeit, ſoforn ſie dem Knaben und ſeinen Arbeiten nicht gewidmet war, brachte er im Klub zu, während ſeine Gattin die ihre mit Geſellſchaften, Konzert- und Theaterbeſuch ausfüllte. Scheinbar bekümmerte er ſich gar nicht um ſie, behielt ſie aber doch ſcharf im 19 und ſie war klug genug, das zu ſehen und ſich nach ſeinen Worten zu richten, damit er nicht Grund hatte, ſie fortzuſchicken. Im Februar reiſte ihr Vater nach der Riviera und nahm ſie mit dorthin. Und ſobald der Sommer begann, machten die beiden eine Hochgebirgstour, um nachher den Spätſommer in Oſtende zu verbringen. Allein zu reiſen hätte ihr Wolf nie die Erlaubnis gegeben.— Er hatte ſich mit ſeinem Schwiegervater ausgeſprochen, ohne dieſem nur den geringſten Vorwurf zu machen, hatte aber ganz entſchieden jeden Vermittlungsverſuch desſelben zurückgewieſen. Der alte Ulrich litt ſchwer da⸗ runter umſo mehr, da er Wolf nicht Unrecht geben konnte; er kannte ſeine Tochter ja in ihrer Launenhaftigkeit, aber ſie tat ihm doch leid, und er nahm ſie infolge⸗ deſſen auf ſeine jährliche Vergnügungsreiſe mit. 18 J 8. 2 n 2 e, Wolf mit ſeinem Kinde allein zu Haus] Tiſe ee de bee 215 tung des l llen Vaters g Kind geiſtig und körperlich aufs beſte, und jeder, der den prächtigen kleinen Kerl ſah, mußte ihm gut ſein. a 1 5. ö IV. 5 Es war in der leßten Hälfte des September, der ſich in dieſem Jahre von der unvorteilhafteſten Seite zeigte. Heftige Stürme wechſelten mit ſchier endloſen Regengüſſen ab, daß man meinen konnte, ſchon im November zu ſein. Die Geſelligkeit nahm ihren Anfang; Gerichts⸗ rat von Weſſels war der erſte, der ſie mit einer Feier des Geburtstages ſeiner Frau eröffnete. Es wuche ſchon viel vorher davon geſprochen, da Weſſels als ein vor⸗ züglicher Geſellſchafter 1 war, der ſtets etwas Neues und Unterhaltendes ſeinen Gäſten bot. So ſah man dem Abend mit begreiflicher Spannung enkgegen — auch Gabriele, die dazu eine der vier koſtbaren Roben ſowie ein Brillantenriviere anlegen wollte, die ihr Vater ihr in Paris gekauft hatte. Ihr Herz ſchlug höher in freudiger Erwartung der Triumphe, die ſie feiern, der Bewunderung, die ſie ernten würde. Die Sommer⸗ friſche war ihr augenſcheinlich ſehr gut bekommen; ſie war faſt noch ſtärker geworden, und ihre ganze Erſchei⸗ nung atmete Geſundheit und Friſche. Auch Wolf hatte ſich im Manöver erholt; die körperlichen Anſtrengungen und Strapazen hatten ihm gut getan, und die krankhafte Bläſſe ſeines Geſichtes war einer gefünderen Farbe ge⸗ wichen. Ella hatte ſicher gedacht, daß die längere Tren⸗ nung verſöhnend wirken würde und war ihrem Gatten deshalb zärtlich entgegengekommen. 9 hatte dieſer aber nicht reagiert, Pondeen er begegnete ihr nach wie vor mit derſelben 5 9 en kalten Höflichkeit, ſo daß ſie ihre Bemühungen bald aufgab... —„Möchteſt Du Dir nicht das Kleid anſehen, das J abend tragen werde 7 fragte Ella, als ſie bei pbandelt. Alles die 100 Kilo netto frei Mannhelt Mannheim, 19. Sept.(Viehmarkt) Dei tigen Viehmarkt wurden zugeführt und für 50 271 Farren 600700 Mk., 112 Kühe und Rinder 400 bis 840 Mk., 454 Kälber 7001000 Mk., 215 Schafe 350500 Mk., 506 Schweine 1350 Mk. Stimmung: Großviehhandel ruhig, geräumt, Kälberhandel mittel⸗ mäßig, ausveekauft. Schweinehandel mittelmäßig, klei⸗ ner Ueberſtand Schafe mittelmäßig, geräumt. Kirchheim u. T., 21. Sept.(Obſtmarkt.) Dem Obſtmarkt waren etwa 100 Ztr. zugeführt. Der Preis betrug 70-90 Mk. per Zentner. Bericht der Kemptener Butter⸗ und Käſebörſe. Nach dem 10. Börſenbericht vom 21. September iſt der Durchſchnittspreis für 1 Pfund Butter ab Verſand⸗ ſtation ohne Verpackung, einſchl. der heutigen Börſen⸗ verkäufe 22.34 Mk., für Weichkäſe 7.49 Mk. Geſamt⸗ umſatz 132 711 Pfund Butter, 463 140 Pfund Weich⸗ käſe. Die Nachfrage für Butter'ſt etwas ruhiger, für Käſe unverändert. CHVVHJVVVV f Lokale Nachrichten. * Zur Exploſions⸗Kataſtrophe. In der Fabrik Oppau ſind auch zahlreiche hieſige Arbeſter beſchäftigt ge⸗ weſen. Ob Opfer zu beklagen, iſt genaues nichts zu erfahren Gemeinderatsſitzung— Freitag, 28. Septbr., abends ½7 Uhr.— Tages⸗Ordnung: 1. Ver⸗ geben des Leichenfuhrdienſtes. 2. Erhebung von Tahbek⸗ wiegegebühren für 1921. 3. Vergebung der Juxplätze auf Kirchweih 1921. 4. Anlage eines Feldweges in den Weih⸗ garten. 5. Bildung der Wohnungskommiſſion. 6. Be⸗ ſchwerd des Mieterſchutzvereins gegen die Beſetzung des Mieteinigungsamts. 7. Gewährung von Baukoſtenzuſchüſſen an Peter Joſef Sax 1. Wwe. 8. Beratung des Wirtſchafts⸗ planes pro 1922. 9. Belieferung von Winterkartoffeln und Brennmatertalien an Invaliden, Krlegsbeſchädigte und deren Hinterbliebenen. 10. Verftetgerung dürrer Bäume ſowie von Gemeindegrundſtücken. 11. Geſuch des Jakob Klee 2. um Ueberlaſſung eines Bauplatzes, Ecke Weihgarten⸗ und Waldſtraße. 12. Erſtellung einer Halle zur Unter⸗ bringung von Holz im Gemeindehaus 2. 13. Erhöhung. der Löhne der Gaswerks⸗ ſowie Gemeindearbeiter. 14. Verſchledenes. — Die Zivil⸗Rentenempfänger, machen wir auf das Inſerat in heutiger Nummer, betreffend Anmel⸗ dung von Kartoffeln und Brennmaterial, beſonders auf⸗ merkſam. a die Direktion der Engel⸗Lichtſptele für Montag Abend ge⸗ wonnen hatte. Ein Filmwerk ſpannender Aufmachung aus der Zeit der Judenverfolgung in Rußland. Unter großer atemberaubender Spannung verfolgte jeder Einzelne die Vorfü' rung von Akt zu Akt. Man konnte hier ganz gut das beſtiallſche Borgehen ſeitens der Männer und Frauen gegen die Hebräer beobachten. Vertrieben von Haus und Heim, flüchteten ſie ſich zuletzt in ihren Tempel. Als dies ihr: Verfolger merkten, ſtekten ſie den Tempel in Brand, ſo daß vlele dabei ums Leben kamen, Einen rührenden Anblick bot das Schlußbild, welches die Errettung eines unſchuldig Leidenden zeigte. Es dürfte ſomkt wohl Jeder am Schluſſe der Vorführung, mit dem Gedan en, etwas Gutes geſehen zu haben, befriedigt ſeinen Helmweg an⸗ getreten haben. Insbeſondere ſei an dieſer nochmals auf den, am kommenden Samstag beginnenden, großen, ſpannendeu Film:„Der Mann ohne Namen“ 1. Teil, betitelt:„Der Millionendieb“ beſonders aufmerkſam gemacht. Infolge der herrlichen Aufmachung des Films, der ſchon in vielen Groß⸗Städten mit reichem Belfall ſeltens des Publikums aufgenommen wurde, ſollte kein Vlernhelmer verfehlen, ſich diefen Film anzuſchauen. Darum, ſollte dle Parole am kommenden Samstag heißen:„Auf, in die i ſt ſehr apt; ich bene, daß es Dir 1 6 eee e Engel⸗Lichtſpiele“. 2 „Gern, ſobald wir gegeſſen haben, m entgegnete er zuvorkommend., ee 5 „Wann wirſt Du heut abend zürückkoh n Hoffen lich nicht ſo ſpät..“ m. 5 „Ich kann es Dir noch nicht ſägen. Gerade heute, habe ich viel zu tun. Vor ſechs Uhr kann ich ſchwer⸗ lich hier ſein!— Nun, meine Toillette nimmt ja nicht viel Zeit in Anſpruch!“ 1 e „Auf den heutigen Abend freue ich mich ſehr; es ſels— gehſt Du nicht auch 1 iſt immer ſo nett bei Weſſel gerne hin?“ 1 1 „Gewiß, ich bin ſehr gern dort, wenn ich auch, wie Du weißt, kein beſonderer Freund von dieſen großen Geſellſchaften und Maſſenabfütterungen bin, Gabriele!“ —— Ta ſiel ſein Blick auf Haſſo, der neben ihm 15 und auf ſeinem Teller herumſtocherte, ohne zu eſſen —„aber, was iſt mit Dir, mein Junge? Du ißt ja gar nicht? Du biſt ſo ſtill— fehlt Dir elwas?“ 0 „Ja, Papa— Haſſo hat Kopfſchmerzen,“ ſagte dieſet mit matter Stimme. 15 i 225 0 „Er klagte vorhin ſchon darüber, Herr Hauptmann,“ warf das Kinderfräulein ein,„er hat auch gar nicht ſo nett geſpielt wie ſonſt!“ 380 5 „Ach, ſei nicht ſo gefährlich, Haſſo, es wird nicht ſo ſchlimm ſein,“ ſagte Gabriele unmulig, während eine Falte zwiſchen ihren Augenbrauen erſchien,„die Haupt⸗ ſache, Wolf, iſt, daß er ſich gar nichts aus Frikaſſee macht— Du haſt doch aber ſelbſt geſagt, daß er alles eſſen lernen ſoll.“„ „Gewiß,“ entgegnete Wolf,„das ſoll er ſonſt; aber wenn er ſich nicht wohl fühlt, wollen wir ihn nicht dazu zwingen, ſonſt könnte es ihm ſchaden!———. Haſt Du viel Schmerzen, mein Liebling?“ fragte er zärtlich. Das Kind lehute ſein dunkles Köpſchen an den Arm des Vaters und ſchloß die Auge eee . 1. aber mich friert zſo, und i * Warn Beleuchtung gearbeitet. Die S ee ſchildern. Das Elend iſt grenzenlos und der gegen Abend ein⸗ ſetzende Regen vermehrt das Elend der Obda chloſen noch Tauſende 8 eee* * MRannheim, 22. September 1921. . Grauenhafte Zerſtörungen f Aumatnich betomun man einen Ueberblick über die Grö ße der Bergd tan gen die bie geſtrige Exploſton in der Stickſtoff⸗ fabtttin Oppan angerichtet hat. Am ſchrecklichſten ſieht es natür⸗ lich en der Fabru ſeron aus. Von den Rieſen⸗Schornſteinen ſind zwei i kengeſtürgt, einige baden bem Luftdruck ſtandgehalten. Aber ganze Eilendetonanlagen ſind aus den Fundamenten geriſſen und in kleinen Brocken über die Felber geworfen worden. Ganze Häuſeranlagen uud vom Boden westasert und die Bretter, Balten, Steine uſw. bilden iu wilbes Ebavs. Von den Trümmerhaufen und noch hochragenden Ruinen ziedt ein bellgrauer Rauch ab. die Trümmer brennen noch und der beizende Geruch reizt die Naſe und Atmungsorgane. Die Neiltungsmannſchaften arbeiten fieberhaft, viele mit Rauch⸗ belmen. Es wird noch Tage und Wochen dauern, bis in dieſes Chaos einigermaßen Ordnung geſchaffen iſt. Viele Tote, die unter den zuſammengeſtürzten Häuſern liegen, werden erſt ſpäter gefunden werden. Es werden phantaſtiſche Zahlen an Todesopfern ge⸗ naunt; wir glauben aber, daß unſere geſtern genannte Zahl von 700 nicht überſchritten werden wird. Bis geſtern abend waren bereits über zweihundert Tote geborgen. Die Zahl der Ver⸗ wundeten geht natürlich in die Tan fande. Darüber kann aber ebenſo wenig Genaues geſagt werden e Krankenauſtalten hatten geſtern Maſſenandrang, auch die Privatäree mußten vielfach ein⸗ greifen. Die Arbeiter⸗ Samariter der ganzen Untgegend geen in Gemeinſchaft mit den Sanitätstolonnen aus Mannheim, Ludwigs⸗ hafen, Frankfurt, Heidelberg uſw. tätig. Nachts wurde mit künſtlicher zenen, die ſich abſpielten, ſind nicht mehr. Die letzte Habe, die aus den Trümmerhauſen gerettet wurde die Betten ete. wurden von dem Regen durchweicht. Oppau, einer der größten pfälziſchen Orte mit ungefähr 9000 Einwohnern, gleicht einem großen Trümmerhaufen. Das Bild erinnert an die ſch li m m⸗ ſten Verheerungen im Krieg. Kein Haus iſt unbeſchädigt ge⸗ blieben, zahlreiche Gebäude ſind dirett auseinandergeborſten und der Blick hat ungehinderten Zutritt in die Zimmer, in denen die Möbel zuſammengewürſelt daliegen. An einzelnen Häuſern hängen die Bett⸗ laben und Matratzen aus den Löchern heraus. Das ganze macht den Eindruck, als wenn eine Rieſenfauſt darüber hinweggefahren und Häuſer, Bäume ete. niedergeſchlagen hätte. Die Fabrik ſelbſt bietet einen Anblick grauſigſter Zerſtörung. Man kann ſagen, daß das ganze Oppauer Werk, eine Rieſenanlage, von zändig vernichtet wurde. Alle Eiſentonſtruktionen ſind wie dünne Drähte verbogen, ble Mauern herausgeworfen, ein unüberſehbares Chaos. Von der Wucht der Exploſſon kann man ſich einen Begriff magen, wenn beiſpielsweiſe der 2000 Zentner ſchwere Deckel des Gaſometers ca. . 800 Meter weit ins Feld geſafleudert wurde, Mauerblöcke von 6—7 Zeutner Schwere, 12 Meter lange Siſenbahnſchienen 4500 Meter weit flogen, ein Transformator von 200 Zeutner-Gewicht über den Rhein geſchleudert wurde. Das dem Unglücksort auf der badiſchen Rheinſeite gegenüberliegende Gebiet des Maunheimer Induſtriehafens wurde, da ſich der Druck hauptſächlich nach der Südoſt⸗ und Oſtſeite richtete, ſchwer heimgeſucht. Eine Reihe von Fabriken wurden der⸗ maßen zerſtört, daß die Betriebe guf längere Zeit eingeſtellt werden müſſen. Auch auf dieſer Seite ſind Gebäude eingeſtürzt, in den Ge⸗ treidehäuſern wurde das Getreide aufgewirbelt und flog Hunderte von Meter weit. Die Zerſtörung Oppaus Ein ſofort nach der Exploſion im Oppauerwerk nach der Unglücts⸗ ſtätte entſandter Sonderberichterſtatter des Oberrh. Nachrichtend. ſchil⸗ dert ſeine Eindrücke folgendermaßen: Bis gegen 9 Uhr morgens be⸗ ſchräntten ſich die Rettungsarbeiten auf die im nördlichen Stadtteil Ludwigshaſens gelegenen Werke, die 4 Stunde von der eigent⸗ zahlreicher Der Luftdruck hat ſelbſt das f 1 ur di rei 8 O ſetoſt aufgeboten werden mußten und am 22. der Vetrieb für die Arbeiter⸗ Die Zahl der Toten dürfte ſelbſt in dieſem Teile der Fabrſt beträcht⸗ ſchaft geſchloſſen werden muß. lichen Un g cksſtelle entfernt liegen. Die Maſchinenhäuſer ſind vollſtändig eingefallen. in den kellerartigen Arbeitsſtätten Schränke und Tiſche umgeworfen Dächer lich ſein. Gegen 10 Uhr erſt rückten die Hauptmannſchaſten der Feuerwehr und Sanitäter nach dem Oppauerwerk ab. ſind die e von Meter. von der Exploſionsſtelle entfernt, Bäume teilweiſe wie wegraſier t. In Frieſenheim ſieht man die erſten Häuſer, die vom Dach bis zum Keller ge⸗ borſten ſind. Oppau ſelbſt iſt nur noch ein Trümmerhau⸗ fen. Die Einwohner haben faſt ausnahmslos die ſpärlichen Reſteihres Haushaltes auf das freie Feld geſchleppt. Die Haustiere: Ziegen, Schweine! und Hühner laufen frei umher. Aus allen Richtungen eilt man mit Stroh belegten Wagen und Karren herbei, zahlreiche Privatkraftwagen ſind in den Dieuſt der guten Sache geſtellt. Die ehedem dicht bepflanzten Felder find Sandwüſten, in denen furchtbar verſtümmelte Tote, die hunderte von Metern durch die Luft geſchleudert ſein müſſen, vereinzelt umherliegen. Man erkennt ſchon von weitem, daß die Furcht vor einer weiteren Exploſion vollſtändig unbe⸗ aründet iſt. Was an feuergefährlichen Gegenſtänden ſich in dem Oppauerwerk, das auch unter dem Sammelbegriff O⸗Komplex be⸗ kannt iſt, befunden hat, iſt ausgebrannt. Es erſcheint müßig, ſeſtzuſtellen, welche von den 200 Werkſtätten dieſes Komplexes am meiſten in Mitleidenſchaft gezogen ſind; allenthalben ſind die wu ch⸗ tigſten Anlagen von der Stelle geblaſen worden. Vier oder fünf Gaskeſſel ſind von ihrem Standort gehoben worden. Die Hauptaufmerkſamkeit richtet ſich auf einen Erdtrich⸗ ter, der etwa 70 Meter breit, 150170 Meter lang und 30 Meter tief iſt. Das Grund waſſer bildet auf dem Grunde dieſes Trichters einen See. An dieſer Stelle ſtand noch vor wenigen Stunden ein mächtiger Schuppen, in dem 4000 Tonnen Ammontat⸗Sulfat lagerten. Hier hatte, wie ein Arbelter be richtet, der noch in vergangener Nacht in dem Lager gearbeitet hatte, ber Vorarbeiter Beringer mit ſeiner 13 Mann ſtarken Gruppe zſpeifel⸗ 108 einen ſchnellen Tod gefunden. An irgendwelche Bergungs⸗ arbeiten iſt man denn an dieſer Stelle auch nicht herangegangen. Indeſſen iſt es gelungen, Leute, die bis zu 6 Meter tief verſchüttet waren, durch Freiſchaufeln vom Tode zu erretten. Die Toten werden an eigenen Sammelplätzen zuſammengetragen und legen dort zu 20 un d 30 nebeneinander. Die Leiber ſind zum Teil furchtbar aufgedunſen und faſt ausnahms⸗ kos iſt die Haut der Toten vertkoblt, ſo daß die Perſonalten zumeiſt nur an Hand der Ausweispapiere feſtgeſtellt werden können. Auf den Zetteln, die nach der Identifizierung der Todesopfer den Leichen angeheftet werden, laſen wir u. a. die Namen: Heinrich⸗ Oggersheim, Keller⸗Maudach, Gberts⸗Frankenthal, und obne nähere Bezeichnung: Kölin, Johann, Bolel, Spiiler und Staum. In den Konſtruktionen der RKobrbrücken und Hochhahnen Haben zablreicſe Menſchenleiber verfangen, die. da ſie ſtellenweiſe über 20 Meter hoch hängen, nur mit großer werden 477. Ueberall ſteht man Blutſpuren, 1 e enn e Aictenne eme und Vein“, rüch Man gewinnt den Eindruck, daß der größte Teil der Beleg⸗ Faft umgekommen iſt. Beſonders zahlreich ſind auch die Opfer unter den Arbeitern, die eben mit den vom alten zum Oppauerwert führenden Bahnen im Werkbahnhof eingefahren waren, Wer einen Gang über dieſe Unglücksſtätte gemacht hat, iſt überzeugt, daß der angerichtete Schaden in die Milliarden geht, und daß eine Wlederaufnahme der Arbeit im bisherigen Maße auf viele Jahre hinaus in Frage geſtellt iſt. f * Die Bevölkerung von Oppau ſelbſt darf leider zum größten Teil an Reparatur nicht denken, da der ganze Ort neu auſ⸗ geba ut werden muß. Die amtlichen Ermittelungen ſollen ergeben haben, daß nicht weniger als 75 Prozent aller Häuſer von * Oppau derart beſchädigt ſind, daß ſie vollſtändig nie der⸗ geriſſen werden müſſen. Kaum 25 Prozent der Häuſer ſind dem⸗ nach wieder aufbaufähig. In den ſpäten Nachmittagsſtunden beſichtigte der Oberbürger⸗ meiſter von Ludwigshafen, Dr Weiß, mit dem zweiten Bürger⸗ meiſter der Stadt, Kleefoot, die Unglücksſtelle. Inzwiſchen war es gelungen, die letzten Verwundeten zu bergen. Die eigentlichen Rettungsarbeiten im Werk können ſomit als abgeſchloſſen gelten. Die Grabungen nach den noch nicht geförderten Wertarbeitern wurden heute fortgeſetzt, da mit Sicherheit anzunehnten iſt, daß die noch Fehlenden, die zehn und noch mehr Meter verſchüttet ſind, nicht mehr unter den Lebenden weiten. Tauſende von Perſonen aus der näheren und weiteren Ungebung beſichtigten geſtern die Unſallſtätte. Die Straßenbahn konnte den Verlehr nicht bewältigen, trotz eingeſtellter Verdichtungswagen. Die Zerſtörung in der umgebung In Mannheim iſt die Zerſtörung ebenfalls ſehr groß: beſon ders die Zertrümnierung der Scheiben in den großen Läden und an den in der Nähe des Rheines gelegenen Straßen, iſt ſehr groß. Mil⸗ lionen und Abermiltionen werden allein die Scheiben in Mannheim betragen. Von den Milliardenſchäden jenſeits des Rheins gar nicht zu reden! Die Gebäudebeſchädigungen ſind bis nach Peidel berg und Weinheim zu konſtatieren. Reiſende, die von Darm⸗ ſtadt und Frantfurt kamen, meldeten, daß von Frankfurt ab zerbrochene Fenſterſcheiben zu beobachten waren. Von Frankfurt aus wurde tele⸗ phoniſch in der Pfalz angefragt, ob man ein Erdbeben wahrgenom⸗ men habe, einen Eindruck, den übrigens die Bewohner der am meiſten! i betroffenen Städte Mannheim und Ludwigshafen ebenfalls anfänglich hatten. Weniger Zerſtörungen ſweiſen jedoch die nordweſtlich gelegenen Orte Edigheim und Frankenthal auf. Frantenthal weiſt jedoch ebenfalls zerſtörte Häuſer auf, ſämtliche große Schaufenſter in den Geſchäſtsräumen ſind zertrümmert, teilweiſe die Dächer aogedeckt. Wie ſchon gemeldet, ind durch die Exploſionen in Oppau auch in Mannheim Perſonen⸗ und ſchwere Sachſchäden angerichtet wor den. An der Jeſuitenkirche iſt die Verglaſung der Kuppel ebenſo ein Seitenfenſter. zerſtört. ſeuſter im Seiten⸗ und Hauptportal zertrümmert. Ani Elettri zitätswerk wurden die Seitenbauten teilweiſe abgedeckt und rieſige Scheiben eingedrückt. Bei der Firma Huth u. Co. wurde In der Luiſenkirche ſind ſämtliche Fenſter ein Schuppen von 10000 Qmadratmetern teilweiſe abgedeckt, ſowie nd an einer Holzverladehalle eine 100 Meter lange Seitenwand ganz eingedrückt und das Glas des Hauptbaues zertrümmert. Elf Per⸗ ſonen wurden dabei verletzt. Die Stirnſeite einer rieſigen Holzhalle der Firma Dietſche u. Roß bach Maſchinenfabrik Joſeph Lang wurden 20 Perſonen verbetzt und ſchwere Gebäudeſchäden angerichtet. Bei der Firma Auguſt Neivig wurden in Werk J die Dreherei und Schloſſerei und in Werk li die Gießerei völlig zerſtört. Hier wurden vier Perſonen ſchwer und einige leicht verletzt. Ebenſo wurden bei S. Weißenburger und in der Eſtolfabrik Zerſtörungen angerichtet. In beiden Fällen wurden zahlreiche Angeſtellte und Arbeiter verletzt. Noben außerordentlich ſchweren Zerſtörungen bei Th. Landauer, Baſtfaſernverwertung, ſind drei Tote zu beklagen ſowie viele Verletzungen zu verzeichnen, die beim Einſturz eines ganzen Neubaues vorkamen. Beſonders kraß iſt die Zerſtörung bei der Firma Landauer in. der Frieſenheimerſtraße am Induftriehafen, wo zwei erſt vor turzem bezogene Hallen durch den Luftdruck der Oppauer Explo⸗ ſion ſehr ſtart beſchädigt wurden, ſo daß ſie in ſich zuſammenſtürzten. 3 Arbeiter wurden dabei getötet, 14 erlitten mehr oder minder ſchwere Verletzungen und mußten in ein Krankenhaus gebracht wer⸗ den. Es iſt dies das zweite größere Unglück, das in dieſem Jahre dieſe Firma trifft. Der Betrieb der Fabrit mußte eingeſtellt werden. Bei Benz u. Co.(neues Wert) ſind die Zerſtörungen dermaßen, daß ſänttliche Arbeiter von fünf Abteilungen zu Aufräumungsarbeſten Häer gab es 36 Schwer⸗ und etwa 100 Leichtverletzte. Im Strebelwerk ſiynd ebenfalls rieſige Verwüſtungen angerichtet worden. Die Zahl der Verletzten war hier nicht feſtzuſtellen, da die Arbeiter panikartig das Werk verließen. Soweit bis jetzt ſeſtſteht, hat die Exploſionskataſtrophe hber drei Tote gefordert. Die Zahl der Verletzten beträgt in Mannheim weit über 200, die Mehrzahl davon iſt ſchwer ver⸗ letzt; die Verletzungen beſtehen in Schädel⸗, Arm⸗ und Beinbrüchen und inneren Verletzungen. Das Allgemeine Krankenhaus war bis ſpät in die Nachmittagsſtunden von einer ſo großen Menſchenmenge umlagert, daß die Schutzmannſchaft Wöoſperrungem vornehmen mußte. de ON. Heidelberg, 21. Sept. Der Luftbruck der Explo⸗ ſion war ſo ſtark, daß ſelbſt in dem etwa 19 Kilometer von Maun⸗ heim entfernten Heidelberg zahlreiche Fenſterſcheiben ein⸗ gedrückt wurden. Der Bewohner, die die Urſache nicht kannten, bemächtigte ſich eine furchtbare Erregung. Man nahm zuerſt an, daß es ſich um ein Erdbeben handle. Gyſt gegen 9 Uhr vormittags wurde die Urſache bekannt. Viele Mannheimer und Ludwigshafener, die ſich vorübergehend in Heidelberg aufhielten, verließen ſofert die Stadt und fuhren in größter Sorge zu ihren Angehörigen zurück. Die Wirkung der Exploſisnen wurden ſogar in Darmſtadt und in Frankfurt verſpürt, wo ebenfalls Fenſterſcheiben eingedrückt wur⸗ den. Das gleiche wird aus Worms gemeldet. f Bensheim, 21. Sept. Die furchtbare Exploſion, welche heute vormittag ½8 Uhr erfolgte, ſetzte die Bewohner der wefteren Umgsbung in großen Schrecken. In Bensheim ſind eine Anzabl Erkerfenſterſcheiben zertrümmert worden und auch in vielen Privat⸗ häuſern in Trümmer gegangen. Die Aufregung unter den Bewohnern war ſelbſwerſtändlich und in Anbetracht der umgehenden, zum Teil ſich widerſprechenden übertriebenen Gerüchte außerordentlich groß. Die Arſache der Kataſtrophe Die Direktion der Anilinfabrik erläßt folgende Be⸗ kanntmachung über die Entſtehung der Erploſion: Es iſt nunmehr einwandfrei feſtgeſtellt, daß die Oppauer Erplo⸗ ſton in einem Sire(Lager) ſtattgefunden hat, wo etwa 4000 Ton ⸗ nen Ammon⸗Suülfat⸗Salpeter lagerten. Bevor zur Her⸗ ſtellung und Einlagerung dieſes Produktes geſchritten worden war, war dasſelbe ſowoln in der Anilinfabrik als auch anderwärts ein⸗ gehend unterſucht und keinerlei erploſible Eigenſchaft ſeſtgeſtellt worden, ſo daß man eine Exploſtonsgefahr für vollkommen ausgeſchloſſen hielt. Ueber die näberen Umſtände der Ent ſtehung der Exploſton iſt die Unterſuchung im Gange. Die Ar⸗ beiter des zerſtörten Werres werden für längere Zeit von der Firma mit Aufräumungsarbeiten beſchäſtigt werden. Man wird dem Wunſche Ausdruck geben dürfen, daß dieſe Unter⸗ ſuchung beſchleunigt und genau geſtcort wird, denn ſchon bat ſich die Zeit überwunden worden wa Tonnen Stickſtoff als dringend notwendig bezeichnet. Die An der Lutherkirche am Neckarvorland ſind die Spitzbogen⸗ iſt verſchwunden. Bei der. n der Sache mmen, und es werd tollſten Ge⸗ nn e Die Exploſions⸗Kataſtrophe in Oppau portiert wird, daß ein Beamter der Anilinfabrik ſeiner Braut, 1275 bei B. B. C. beſchäftigt ſein ſoll, am Dienstagabend erklärt habe „Morgen früh machen wir in Oppau Experimente, wenn die ſtattfin— den rücke ich aus!“ Dieſes unkontrollierbare Gerede findet aber einen guten Nährboden in der aufgeregten Maſſe. Warten wir das genaue Ergebnis der Unterſuchung ab.— Immerhin iſt es bezeichnend, daß tber die Exploſions⸗Eigenſchaft des Ammon-Sulfat⸗ Salpeters ſo wenig bekannt war. Die Fabrikleitung hat alle Urſache, ſo ſchnell wie möglich Aufklärung zu geben. * Die große Oppauer Fabrik, die in der Hauptſache der Herſtellung von Ammoniat nach dem Haber-Verfahren dient, das den Luft- ſtickſtoff mit Waſſerſtoff zu Ammoniak verarbeitet, wurbe im Jahre 1914 in Betrieb genommen, nachdem die außerordentlich großen Schwierigkeiten der techniſchen Herſtellung in verhältnismäßig turzer Zeit. 1 Das Werk, das die erſte Stick⸗ ſtofſ-Fabrit Deutſchlands war, hatte zunächſt eine jährliche Er⸗ zeugung von 3 000 Tonnen. Da die Ergebniſſe ſehr günſtig waren, wurde die Anlage ſofor: auf eine Jahresleiſtung von 150 000 Tonnen ſchwefelſaures Ammoniak 30 000 Tonnen Stick⸗ ſtoff erweitert Da durch de Krieg die Zufuhr von Chile⸗ Salpeter unterbunden wurde, verdoppel die Direktion auf Ver⸗ langen des nächſt d Lei d erhöhte ſie in der Folge noch weiter Als 0 ſtarke! ſtreten von Flieger⸗ angriffen die Sicherheit 5 L er des i Frage geſtellt war, baute die Geſellſa inn Jahre 1916 auf Veranlaſſung des Reiches in der Provinz; eit tigkfabrik, die 30 000 T Noch im gleichen Jahre wurde Jahre Tonnen Stickſtoff er⸗ höht. Im Jahre 1918 eln aArößerung um weitere 70000 ˖ mittel⸗ deulſche f viel gelaunt Augenzeugen Ein Augeizeuge beri i r das Unglück: Ich verließ gerade beim ichtwechſe! zabril, als die Exploſion erſolgte. Il, wurde zu 01 getos b Die Luft verfinſterte ſich. Als ich wieder zur Be lam, kroch ich auf dem Boden 8 10 ien Allmählich wurde es Bau brannte und „die vor mir gingen, waren voin Er bverſch Un den. Meine Kleider waren von einer(lebri, man es bezeichne ſtattfand und wie die Zahl ber in Glücksfall kann 11 cb cht wechſel! ſonſt wäre ählungen von rn ie nach der E udlichen Ar- N87 beiter worauf ſie das Werk vertießen. 2 dem erf ite g angekomnienen zerſtört, Arb: 0 51 d rploſ „ter 1955 Der Die Von einem M 5 Maunhein ebalten wir noch ppau iſt ein Trümmerbauſen! Großes Elend wurde 5 eitrauim Wei 9 len l l. Vor dem die großen 5 ig bis welchen man . üstbürftig ge⸗ kleidete Frauen und Kinder ſigen voll Kun wund Sorgen in den Gärten und an der 5 wo finden wir Unterkunft und der zurück oder iſt er gar bei den vieſen bgerfahren. Schweren Herzens ſind Gre bei der ufräunmungsarbeit, um das Notdürf e den Tininmern berquszuhelen, was aber ebeufalls mit Lebensgefſa und Elend! Nach der Kataürophe ſubren ſofort unzählige Laſtwagen, Luxus⸗ autos und Droſchken ur fallftelle. Heilt einem derſelben fuhrten wir vom Allgemein t i nach der Unfallſtele Oppan. Schauder Stät ſelbſt iſt alles vollſtän dige! befinden ſich noch ſo mas gebeten wurden, zu helfen. ſtanden in den Gärten und vor letzungen an Kopf, Arme, Beine zuerſt anfangen. Ein Auto nach dem rn wurde belgden und nach Ludwigs⸗ hafen, Mannheim, Frankenthal, Het d abaeſerligt. Auf der eigentlichen Unfallſtelle ſah es noa Dutzende von Toten lagen beiſammen, ſo daf 1 cher de enden einer Ohnmacht nahe war. Eifrig, aber mite ter Vorſick nußte zu Werke gegangen werden, denn durch d ſen, di te, den Draht und Schutt uſw. konnte utan! be men. Einzelne Körperteile, Gliedmaßen uso i dem Wege waren keine Seltenheit. Verſtü ungen je Arades ſind an den meiſten Testen zu konſtatieren. rt war lrbeit durch den ſtarken Ammoniakge y mit Jauer⸗ ſtoffapparaten und Gasmasten. An den Rettungsarbeiten beteiligten ſich v Arbei ariter-Kolonnen, Sanitäts-Kolonnen und Feuern A al umliegenden Städten. Nicht zu vergeſſen iſt ingreifen der Kolonialtruppen, welche als Abſperrton ommando uſw. auch ein großes Stück Arbeit leiſten. Die Toten wurden auf Laſtauto trol eat) an ver⸗ ſchiedene Friedhöfe überführt d dort der Reihe nach nebenein⸗ ander gelagert, ſo daß dieſelben, ſoweit ſie noch erkenntlich ſind, von den Angehörigen beſichtigt werden konnten. Die Zahl der Opfer Man befürchtet, daß außer den bisher an Toten und Verwun⸗ deten feſtgeſtellten Einwohnern von Oppau noch eine Anzahl von Perſonen unter den Trümmern der Gebäude begraben liegen, die wohl erſt ſpäter bei den Aufräumungsarbeiten geborgen werden können. Außerordentlich groß iſt die Zahl der verletzten Kinder, was dadurch zu erklären iſt, daß ſich die meiſten noch in den Betten befanden, als die Exploſion erfolgte und die Häuſer einſtürzten. Es iſt innerbalb von 40 Jahren das zweite Mal, daß Oppau von einer Kataſtrophe heimgeſucht wird. Im Jahre 1882 wurden bei dem großen Rheinhochwaſſer infolge eines Damm⸗ bruches in der Nacht vom 2g. auf 30. Dezember eine große Anzahl von Häuſern zerſtört, wobei viele Oppauer Einwohner den Tod fanden. Die Zahl der Belegſchaft des ganzen Werkes betrug zur Zeit der Exploſion nach einer Mitteilung der Direktion 225 Mann. Um 4 Ubr nachmittags waren ſchon 200 Tote geborgen. Gerüchte, die von 1000 und 1500 Toten wiſſen wollen, ſind ſicher übertrieben. Unter den Verwundeten befinden ſich viele, die er⸗ blindet ſind. In die Heidelberger Augenklinik ſind bereits etwa 40 eingeliefert worden. Die Hilfsaktion Daß nur ein großzügiges Hilfswerk die Schäden nur einigermaßen mildern kann, iſt ſicher. Es iſt deshalb erfreulich, daß einige St ngen energiſche Schritte zur raſchen Hilfe unter⸗ nahmen. r der Betrag von 1000 Mart bon eimer Nimm en N edge. he e er bun⸗ 1 bdeteiligte, berall Mobilia wleder doll Zamuier * Häuſer öligen wir r lagen und ü ichen Ver⸗ nicht wußte, wo