eee 9 5 verwandten und Bekannten die traurige dass uns unsere liebe Tochter, Schwester und infolge Unglücksfalles im Alter von 18 Jahren Tod entrissen wurde. In tiefer Trauer: bie Beerdigung findet in aller Stille Statt besonderer Anzeige. Mitteilung, Schwägerin Liesel Blaeg durch den Familie Christian Blaeß. Mittwoch Nachmittag 4 Uhr vom Viernheimer Friedhof aus, statt. Von Beileidsbesuchen bittet man Abstand nehmen zu wollen. Saat⸗Roggen, Winter Saat⸗ Gerſte, Saat⸗Weizen Futtermittel: Welzenkleie, Weizenfuttermehl,Trocken⸗ ſchnitzel, Malzkeimen, Reisfuttermehl, Repskuchen, Futtermais, Hafer meloſſe Düngemittel: Kalkſtickſtoff, Thomasmehl, Kainkt d. Weizen⸗ u. Roggenmehl in verſch. Sorten und Preislagen bei Joh. Adler 9. Bezug u. Abſatz landw. Bedarfsartikel Telefon 39. Jakobſtr. 10. CFC erren-Hüte Alle Schüler werden gebeten, pünkillich u. voll⸗ zählig am Mittwoch Abend 6 Uhr in die Turnſtunde zu kommen, zwecks Ein- übung der Freiübung, Reigen und Pyramiden. 5 Der 1. und 2. 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Flora-Hrogerie, Buchdruckereſ Vowwerkauf: des Viernheimer Anzeigers und 5 1 der Viernheimer Bürgerzeitung Saalöffnung u. Abendkasse: 18tunde v. 3 Erſatzteile, wie Schiff Riemen, alle Sorten ſonſtige Zubehör ſtets im Luger. David Schindler Nikol. Effler III. Kartoffe 15 * Tafelbutter halbes Pfund 17.— Margarine fd. entgegengenomme. 5 40 Holzſtr. 38. u in eia. Werkſtätte Nadeln 17, I8 und chen, Spulen, un Rar toffe lu f 19. Mk. Limb. Käſe viertel Pfd 3,50, Schweiz. Pfund 4.70 gr. Salzheringe Stück 1.— mar. Heringe Stück 1.40 Mt. Herbſt beſtellungen empfiehlt zu billigſt. Preiſen Philipp Lahres. Kartoffeln Käſe viertel Pfd 3 80 Perlen, Plütter⸗ Ta el⸗Ae el Tad Zemſenudel Huld Gterbekrünze, 101 8 Pfd 7.50, Maceca⸗ Kinderpouguetts, verkauft ſtändig hon uc eie ed. Glerheflelder ete. Heinr. Fallermgun 0 5,— und 6,.— bei 5 ohnen weiß Pfd. g 10 Wb. Jakob Beyer 3,—, Erbſen grün. 7 Pd 3.50, gelb 4.— Linſen halb Pfund Weißmehl Pfund 4,30 empfiehlt Mich. Ninghof 3,50, braun 4,50, Moltkeſtr. 30. 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Man mag von der Börſe als dem großen Barometer der Politik und der Wirtſchaft halten, as man will: Alls ſie am Donnerstag auf die Meldung vom Beſchluß des Völkerbunds, Oberſchleſien nun doch zu teilen, ſo. gleich mit einem bisher beiſpielloſen Sturz der Mark nutwortete, ſcheint ſie wirklich einmal das Richtige ge⸗ troffen zu haben. Unſer Geld iſt ja nur Kreditgeld, kein Eigenwertgeld; ſein Wert hängt ab vom Kredit des Reichs, von den Ausſichten unſerer Wirtſchaft. Die Folgen der Teilung Oberſchleſiens ſind nach Er⸗ ſcheinungen, Stimmungen, Ausbrüchen der Leidenſchaften allein zu bewerten; hier wirken, was die wirtſchaftliche Seite augeht, langſam, aber mit tödlicher Sicherheit die Kräfte der inneren Auflöſung, die durch den unſeligen Beſchluß des Völkerbunds entfeſſelt worden ſind, Kräfte, die die deutſche ebenſogut wie die oberſchleſiſche Wirt⸗ ſchaft bedrohen, ohne dabei doch der polniſchen Wirtſchaft kaum mehr zu bringen, als ein knappes Verzögern ihres verdienten offenen Zuſammen⸗ bruchs. Der„Sieger“ iſt auch hier der franzöſi⸗ ſche Kapitalismus, dem die in Genf ausgeheckte Teilung einen unerhörten Gewinn zuſchanzt. Was bedeutet wirtſchaftlich die Teilung einmal für das übrige Reich, zum andern füc Oberſchleſien? Maßgebend dafür iſt der Verlauf der beſchloſſenen Grenzlinie. Maßgebend iſt die Feſtſtellung, daß die Tei⸗ lungslinie das eigentliche zentrale Induſtri'gebiet, ge⸗ keunzeichnet durch die Slädte Gleiwitz, Hindenburg, Beu— then, Königshütte, Kattowitz, rückſichtslos ausein⸗ anderreißt, daß ſie an dieſer Stelle den wirtſchaſt⸗ lichen Lebensnerv des Landes durchſchneidet, daß ſie die. Induſtrie von ihren wichtigſten Kohlenreſerven ab⸗ trennt. An der Charakteriſtik, baß hier ein Verbrechen an der europäiſchen Wirtſchaft begangen worden iſt, dürfte tein Wort zu viel ſein. Was war für Deutſchland das ungeteilte Oberſchleſien? Vor allem ein gewaltiges Rohſtofflager, ein mäch⸗ tiger Mittelpunkt unſe er Verwertungsindaſtrie, das ein- zige uns verbliebene große Gegenſtück zum Ruhrgebiet, nachdem man uns das Saarrevier auf Jahrzehnte hinaus entzogen hat. Oberſchleſien iſt uns wirtſchaftlich in er⸗ ſter Linie unentbehrlich als Steinkohlenbecken. Wie knapp wir mit Steinkohlen ausgecüſtet ſind, iſt ſeit dem Abkommen von Spa allgemein bekannt. Sobald die Be⸗ ſchäftigung, wie jetzt, ſich hebt, bekommen unſere Fa⸗ briken den Kohlenmangel bitter zu ſpüren. Soll man noch viel über die Kohlennot ſagen? In Oberſchleſien 1 25 2 Ein Frühlingstraum. Eine Erzählung aus dem Leben von Jr. Lehne, 81. Fortſetzung. f(Rachdruck verbo den.) „Du Gute, Einzige! Bete Du für uns, Mary, ich kann es nicht mehr! Zu viel habe ich ertragen müſſen!— Seit Du mir Teine Schickſale erzühlt haſt, habe ich keine Ruhe und mache mir die bitterſten Vor⸗ würfe. Deine Worte verfolgen mich Tag und Nacht —, dazu die Sorge um Hasso Immer muß ich mir das Bild Deines, meines Kindes vey gegenwärtigen! Wie reich war ich— zwei ſo herrliche Knaben— und morgen vielleicht ſchon keinen mehr!“ „Wolf, ſo lange Leben iſt, iſt Hoffnung! Sei ein Mann und Kopf hoch!“ Kräftig drückte ſie ſeine Hand, mit innigem Blick in ſein Auge ſehend.—— 1 Gut, Sie kommen,“ rief ihr Doktor Korne⸗ (ius mit gedämpfter Stimme entgegen, als ſie ins Kran⸗ kenzimmer trat. Schnell eilte ſie aus Bettchen und nahm die abgezehrte Hand des Knaben in die ihre. Leiſe und behutſam ſtrich ſie die ſchwarzen Löckchen aus der bläulichweißen Stirn.„Da bin ich wieder, mein Liebling, nun bleibe ich ganz bei Dir,“ flüſterte ſie mit tränenerſtickter Stimme. Wie bleich er au ſah, ſo ganz anders— ſo wüchſern und unter den Augen tiefe dunkle Schatten. f g 5 Fragend blickte ſie in Doktor Kornelius Geſicht, der ihr gegenüberſtand. Er ſah furchtbar ernſt aus und bermied es, ſie anzuſehen. 3 „Ja, das iſt gut,“ ſagte Haſſo mit ſchwacher Stimme, „Papa iſt doch auch da? Der wollte Dich doch holen!“ Dann ſchloß er aber gleich wieder die Augen.— VLeiſes Schluchzen tönt da an Marys Ohr; ſie blickte ſich um und ſah Gabriele an der Chaiſelougue zu Füßen eines älteren Herrn— ihres Vaters knieen, ph von einer Geſchäftsreiſe wegen der Neuerkrankung ſeines Enkeltindes zurückgerufen war. „Ach, Papa, Papa, wenn, mir Haſſo ſtirbt— Wolf ſagt, ich trage die Schuld, der telegraphiſch ſchluchzte ſie.“ ſtehen noch für den Verbrauch kommender Zeiten 113 Milliarden Tonnen Steinkohlen als unſere beſte Reſerve im Erdboden an, davon rund 90 in den Kreiſen Pleß, Rybnik, Königshütte und Kattowitz, die uns größtenteils verloren gehen. Im Jahr 1920 wur⸗ den 31,7 Millionen Tonnen gefördert, wovon 9,6 in Oberſchleſiens Induſtrie verbraucht, 6,1 nach deim Aus- b abgegeben und 11,6 vom Reich aufgenommen wur⸗ den. Rächſtdem war Oberſchleſien mit ſeiner reich entwickel⸗ ten Koks⸗ und Teerprodukteninduſtrie ein wich⸗ tiger Lieferant unſerer chemiſchen Induſtrie. Die Ko⸗ kereien, die vor allem um Hindenburg anſäſſig ſind, beziehen ihr Rohmaterial namentlich aus den Kreiſen Tarnowitz und Rybnik. Gerade hier ſetzt man das Tei— lungsmeſſer an. „Für uns unerſetzlich ſind Oberſchleſiens Blei- und Zinkinduſtrie. In 16 Gruben gewann man im Jahr 1920 rund 228 833 Tonnen Zinkblende, 37539 Tonnen Galmei und 21987 Tonnen Beierze, ſowie als Neben- produkte 3438 Tonnen Schwefelkies und 302 Tonnen Eiſenerze. In 10 Blenderöſthütten, 12 Rohzinkhütten, 8 Zinkblechwalzwerken und 2 Blei- und Silberhütten wurde die Verarbeitung dieſer Mengen zu Schwefel- ſäure, Zink- und Bleiprodukten aller Art geleiſtet. Sitz bieſer Induſtrie ſind überwiegend die Kreiſe Kattowitz, Beuthen und Tarnowitz. 5 Die oberſchleſiſche Eiſeninduſtrie iſt vor allem Ver⸗ feinerung, Stahlerzeugung. Sie deckt ihren Rohſtoffbedarf zu 80 Prozent mit deulſchem Alteiſen (Schrott) und liefert in normalen Zeiten ihce Erzeugniſſe hauptſächlich nach Deutſchlaud. Auch dieſe für das Reich wie für Oberſchleſien wichtige Wechſelbeziehung wird zerſtört. Im Jahr 1920 lieferten die oberſchleſiſchen Stahlwerke an Fluß⸗ und Schweißeiſen insgeſamt 1 224 799 Tonnen. An Eiſenbahnoberbaumatecial wur- den 88 565 Tonnen erzeugt. Mit der Schwerinduſtrie ſelbſt iſt eine ganze Reihe von Hilfs⸗ und Veredelungsinduſteien verbanden, ſür Sprengſtoffe, für Maſchinenbau, für Kleineiſenwaren, für Drahtfabrikation. Sie alle ſtanden bisher im engſten Austauſch mit dem übrigen Deulſchland Es iſt nicht ſo, daß wir hier etwas Kohle und Stahl, Zink und Blei verlie en, das wir zur Not auch anders⸗ wo noch kaufen können. Es wird vielmehr unſer Wirt⸗ ſchaftsſyſtem als Ganzes in unheilvolle Verwir⸗ rung gebracht. Wie die oberſchleſiſche Bergwerksindu⸗— ſtrie nach dem rheiniſch⸗weſtfäliſchen Vorbild aufgebaut iſt, ſo laufen auch heute ſtarke organiſatoriſche Fäden in dichtem Netz von Oſten über Berlin nach dem Weſten. Zahlreiche Firmen ſind in Königshütte ebenſo zu Houſe Tiefbekümmert blickte der alte Ulrich auf ſein Kind, das bei ihm Troſt ſuchte, ſtatt bei ihrem Gatten Doktor Kornelius trat zu ihr und ſagte ernſt und be⸗ ſtimmt: „Faſſen Sie ſich, Frau von Wolfsburg: Haſſo darf durchaus nicht aufgeregt werden; er darf Sie nicht weinen hören. Ich bleibe dieſe Nacht mit Schweſter Konſuelo hier.“ A. Bei Nennung dieſes Namens ſchlug eine jähe Röte ihr Geſicht. Wie hatte ſie dies Mädchen be eidigt und doch kam es wieder in ihr Haus. Sie konnte es jetzt nicht ſehen und wankte, von ihrem Vater unſer⸗ ſtübzt, aus dem Zimmer.—— „Sie bleiben hier, Doktor?“ fragte Mary leiſe Er nickte.„Was denken Sie?“ fortſchte ſie weiter. Er zuckte die Achſeln.„Ich habe keine Hoffnung— die Herztätigkeit iſt zu ſchwach. Ich habe ſchon alles mig⸗ liche verſucht; wir müſſen uns auf das Schlimmſte ge— faßt machen.“ Tränen traten in Marys Augen; ihr Blick flog zu Wolf, der am Fenſter ſtand. Sie deutete auf ihn— „möchten Sie es ihm nicht ſagen?“ „Ich kann es nicht,“ entgegnete Haſſo ſchlug die Augen wieder auf. Als ſein Blick auf Mary fiel, verſuchte er ein, wenig zu lächeln.„Du biſt noch da? Die andere iſt jezt fort! Das iſt aber hübſch von Dir—“ „ ſtill, mein Liebling, ſprich nicht! Ich bleibe die ganze Nacht hier an Deinem Bettchen, Papa auch und Onkel Doktor auch.“ Haſſo foßte ihre Hand und hielt ſie feſt; der Arzt ſchob Mary einen Stahl hin, auf den ſie ſich ſetzte, damit ſie es nicht gar ſo unbe⸗ quem hatte.— Da drehte ſich Wolf um; ſein Geſicht trug einen unheimlich ſtarren Ausdruck.„Nun, Dok⸗ tor?“ fragte er heiſer, gierig in deſſen Zügen leſend. „Ein Huſtenanfall, als Sie weg waren, hat Haſſo wieder ſehr erſchöpft. Jetzt iſt er ja ruhig,“ wich ihm der Arzt aus,„zu Ihrer ——.—— ————ä———— i — U er,„noch nicht!“ —— der Schweſter. Schweſter Hanna hab Kopf in die Kiſſen den Geriebten„ es ſchneidet mir ins Herz! Der liebe er Dir das zu tröſten, während ſie über ſein Haar ſtrich.„Du! ja nicht der einzige Vater, der ei Wer weiß, was — Komm, ſtehe auf, geh zuſammen.„Wolf, mir das Herz. Dich ſo leiden zu einen Kuß auf ſein Haar. Es fühle; er ſein Geſicht zu. Mary ernſt, wie es andere auch tun er hätte Dich allein verſchonen ſollen? Ein kommt ſein Teil zu tragen; da wird keine Ausnahme gemacht.“ eruhigung wache ich mit! wie in Eſſen und in Berlin. Das geteilte Oberſchteſten deſſen Zentralrevier durchſchnitten iſt, deſſen Kohlenre⸗ ba ge der Produktion auf 5 95 cen 1 ee fen machen, wenn Aber ingen ſchwer zu ſchaf⸗ d ee d über haupt der Schaden heilbar iſt. zie Teilung Oberſchleſiens erſchüttert unſere Erzeu⸗ zung, unſere Verſorgung, unſere Organiſation und als die Neſüllge dabon! unf! Kregit. 833 oberſchleſiſche Ergebnis etwa nach zu ſchweren olitiſchen Störungen führen, dann ſind natürlich auch hier die wirtſchaftlichen Folgen leicht zu ermeſſen. Die euro⸗ päiſche Finanzfrage iſt ſchon heute aufs neue aufgerollt. Was bedeutet die Teilung für Oberſchleſien ſelbſt? Erſteus für einen großen Teil der dortigen Induſtrie die Trennung vom Deutſchen Reich, den Verluſt des beſten, ja meiſt faſt des einzigen Marktes, im Ein⸗ tauſch gegen Polen, ein Land, deſſen Wirtſchaftsführung verrottet, deſſen induſtrielle Kultur gering entwickelt, deſ⸗ ſen Bevölkerung nur in verſchwindend knappem Maß für die Produkte Oberſchleſiens aufnahmefähig iſt. Die vom deutſchen Stammland abgetrennte Juduſtrie wird nicht mehr lebensfähig ſein; ſie wird verkümmern, wie ſo viele andere Gebilde deutſcher Intelligenz und Arbeits⸗ tüchtigkeit im deutſchen Oſten, die in polniſche Hand gefallen ſind. Zweitens bedeutet die Zerreißung der organiſatoriſchen Zuſammenhänge, da die meiſten Un⸗ ternehmungen und Betriebe auf beiden Seiten der neuen Grenzlinie vertreten ſind, ferner die Zerſtörung des ge— ſamten feinmaſchigen Netzes der Eiſenbahn— und Klein⸗ bahnli— ien, der elektriſchen Stromverſorgung, der Koh— len⸗ und Rohſtofflieferungen, der Waſſerleitungen, des Arbeiterverkehrs, der Lebensmittelzufuhr. Dieſer ganze Teilungsplan iſt ſo ungeheuer verpfuſcht daß die klugen Herrſchaften von Genf für die Todes⸗ wunde, die ſie dem deutſchen Oberſchleſien ſchlugen, ſo— gleich ſchon ſelbſt ein Pflaſter bereit halten in Geſialt einer gemiſchten Kommiſſion nebſt beſondecen Norns! 7„ Vereinbarungen über eine wiriſchaftlich ſchen den zerriſſenen Ste aber iſt nur eine andere Bezeichnung für die Ta daß dieſes Induſtriegebiet unter Beihilfe von England dem franzöſiſchen Kap italismus in die Hände geſpielt wird. Auch hier alſo das ſich ſpreizende ſiegreiche Galliertum als Triumphator auf dem Scherbeithauſen der zerſt— to 3111 u 1 W ten deulſchen Induſtrie. Leipz. N. N — N Freizüs Dee Friedensvertrag von Verſailles, Es iſt erſtaunlich, wie gleichgültig ſich öffentliche *!. SEE e ich foltgeſchickt weil Konſuelo bleiben will!“ Als der Morgen graute, war alles vorbei. Die K tiuſt des Arztes hatte nicht vermocht, das ſchwache bens⸗ licht des Kindes zu erhalten Faſt wahuſinnig vor Schmerz wühſte Wolf Ohnmächtig war Gabriele ihres Kindes zuſammengebrochen; doch Wolf hatt darauf geachtet Doktor Kornelius trug ſie aus dem Zimmer und ging daun ſtill fort f H überflüſſig. Bitterlich wel neud 0 üb (Gatt heiß Gott weiß, Kind genommen hat,“ ſuchte * ein Kind hergeben dem Knaben erſpart iſt— Wolf! zu Deiner Frau!“ Er zi denke doch an mich; es zerren ſehen!“ Sie hal war, als ob er i einem troſtloſen Ausde hervor:„Warum n wandte ihr mit Dann ſtieß er das alles? Warum?— O, es gibt keinen onſt hätte mir dies Kind bleiben müſſen wie had darum gebetet— aber vergebens 0 „Hadere nicht mit dem Allmächtigen, Wolf,“ ſig „trage geduldig, was ser Dir auferlegt, muͤſſen— oder meinſt Du, ſeder be⸗ Dann murmelte er:„Nun Starr ſah er ſie an. Welt— o Mathy habe ich nichts wehr auf der— 6 mein liebes Kind Gott, Gott—“ (Fortſetzung folgt.) 1 Meinung in Deuſchland der wache Lebensfrage un ſeres Vaterlands gegenüber verhält: Mit dem Inhalt, der Wirkung und vor allem mit dem Gedanken einen Reviſion des ſogenannten Friedensvertrags don Ver⸗ ſailles beſchäftigen ſich nur wenige führende Politiker und einſichtige Männer, während man ſonſt den Dingen ihren Lauf läßt, wohl ab und zu einmal ein kräftiges Schimpfwort auf die ſchlechten Zeiten oder die Unfähig⸗ keit der Regierungen braucht, es aber äugſtlich vermeidet, der Wurzel allen Uebels nachzugraben. Im Ausland iſt man in letzter Zeit hellhöriger geworden. Man hat die Folgen einer unmöglichen Gewaltpolitik in Geſtalt von Arbeitslos igkeit, Valutaſchwankun⸗ gen u. a. kennen gelernt und erkannt, daß der Friedens⸗ vertrag mit an dieſer Verwirrung ſchuld ſei. Bis zur grundlegenden Umgeſtaltung dieſes ungeheuerlichen Pa- ragraphenwerks iſt freilich noch ein weiter Schritt. Eine Vorausſetzung iſt, daß in Deutſchland ſelbſt die Ver⸗ urteilung des Vertrags viel einheitlicher, die Forderung auf Reviſion viel lauter, die Kenntnis ſeines Inhalts viel tiefer wird. 1 1 Es iſt zu begrüßen, daß der Bürgerrat Groß⸗Stutt⸗ gart und die Schwäbiſche Liga zum Schutz deutſcher Kultur gemeinſam eine Friedensvertragsaus⸗ ſtellung vorbereitet haben, die am 22. Oktober im Ausſtellungsgebäude gegenüber dem Landesgewerbemu⸗ ſeum in Stuttgart eröffnet werden wird. In volkstüm⸗ lichen, wirkſamen Bildern wird der Inhalt des Vertrags vorgeführt werden: Die Gebietsverluſte in Europa und in den Kolonien, die wirtſchaftlichen Folgen für In⸗ duſtrie, Handel und Landwirtſchaft, die. Entwaffnung und Verarmung, der Völkerbund und die Kriegsentſchädigun⸗ gen, kurz alle mit dem Friedensvertrag zuſammenhän⸗ genden Fragen werden in hunderten von Bildertafeln veranſchaulicht werden. Nirgends in Deutſchland wurde bisher eine ſo vielſeitige Ausſtellung dieſer Art gezeigt, gewiß ein Grund, ſchon jetzt den Veſuch allen Schichten des Volks in ganz Süddeutſchland dringend zu empfeh⸗ len. Vereine, Schulen uſw. ſollten geſchloſſene Führungen ins Auge füſſen; an ſachverſtändigen Führern wird es nicht fehlen. Veſonders für die Lehrerſchaft wird ſich eine Reiſe nach Stuttgart reichlich lohnen. ö Neues vom Tage. Die Koalitionsfrage. Berlin, 18. Okt. Die geſtrigen Fraktionsbeſprechun⸗ gen über die Koalition und die Regierungsbildung ſind er⸗ gebnislos geblieben. Es beſteht in den bürgerlichen Frak- kionen eine Strömung, Dr. Wirth fallen zu laſſen und den Bürgermeiſter von Köln, Adickes, zum Reichs⸗ kanzler vorzuſchlagen. 11 Handwerkerbeirat. f Berlin, 18. Okt. Wie gemeldet wird, hat der Reichs- wirtſchaftsminiſter einen Handwerkerbeirat beim Reichs⸗ wirtſchaftsminiſterium gebildet. Die Mitglieder des Bei⸗ rats wurden auf Grund des Vorſchlags des interfrak⸗ tionellen Handwerkerausſchuſſes des Reichstags und des vorläufigen Reichswirtſchaftsrats ernannt. Die Streſemann⸗Attentäter verhaftet. Berlin, 18. Skt. Wie die Blätter erfahren, ſind dis Täter, die den Anſchlag auf den Abgeordneten Streſe⸗ mann nach ſeiner Rede auf dem Lüdenſcheider Partei- tag der Deutſchen Volkspartei verübt haben, verhaftet worden. Es ſind im ganzen fünf Perſonen, die jämt⸗ lich eingeſchriebene Mitglieder der Kommuniſtiſchen Parz. ei ſind. e ö * Zum Erzbergermord. Karlsruhe, 18. Okt. In der Unterſuchung der Mord ſache Erzberger iſt ein neuer Zwiſchenfall eingetreten. Drei Berliner Polizeibeamte, die angeblich die handſchriftz da mann Aufzeichnungen der geflüchteten Täter üben hre Namen und Wohnungen gefunden hatten, ſind des Pienſts enthoben und es iſt gegen ſis ein Verfahren CETCCCFCCCFCCCC Ein Frühlingstraum. Eine Erzählung aus dem Leben von Fr. Lehne, 82. Fortſetzung.(Rachdruck verboten.) Vier Wochen lag nun Nane ſchon unter der Erde. — Es war ein trüber, feuchtkalter Novembernachmittag vor dem Totenfeſt, als Mary wieder mal ihre Schritte ſeinem kleinen Grabe zulenkte. 30 ft ſie konnte, ging ſie dorthin, ihrem Liebling ein paar Blumen zu brin⸗ gen; es war ihr; als ob dort ihr eigenes Kind läge — aber heute ſah ſie von weitem, daß ein paar ſchwarz gekleidete Geſtalten davor ſtanden. Darum ſchlug ſie einen andern Weg ein, den ſie nimmer wieder gegangen war— zu Bergers. Sie hatte die guten Leute nicht wieder aufgeſucht, da ſie vollſtändig mit der Vergangen- heit abgeſchloſſen hatte. Sie würden ſich gewiß freuen! Da leuchtete ihr auch ſchon das ſchmucke Häus⸗ chen entgegen; ſie machte die Haustür auf und klopfte leiſe an die Stubentür, die ſich auf das„Herein“ öffnete. Es war ganz wie vor ſechs Jahren— Frau Berger ſaß am Fenſter, ihre graue Katze bei ſich, und ſtrickte, während ihr Mann, ſein Pfeiſchen rauchend, ihr ge⸗ genüber ſaß— das Stübchen war behaglich durchwärmt und blitzblank. „Gel Euch Gott, Ihr auten Leute,“ ſagte Mary endlich zu den beiden, die ſie wie einen Geiſt anſtarrten. Aber beim erſten Ton ihrer Stimme ſprangen ſie auf— „Fräulein Marie—“ und der alten Frau liefen die Tränen über das gute Geſicht,„ſind Sie es denn?— Wo kommen Sie her?“ riefen beide. „Ja, ich bin es wirklich; ich wollte endlich einmal nach Ihnen 195 ſagte Mary, ſich auf den angebotenen Stuhl len„„nun erſt, wie iſt es Ihnen denn er⸗ gausz 0 0. „Wir ſind eben ſechs Jahre älter geworden, weiter nichts! Unſer Leben iſt immer dasſelbe! Nur Sie haben wir vermißt, Fräulein Marie! Wo waren Sie nur? dagegen aufkommen können. Herr Hauptmann 1 auch ein paarmal Ne und Nun lind Sie wieder da! Wijjen Sie auch. aan 0 merfort geleſen, die Sie 5 Die Vegnadigungen. 5 Berlin, 18. Okt. Dem Reichstag iſt eine Auſſtel⸗ lung über die Gnadengeſuche zugegangen. Darnach hat der Reichspräſident im Rechnungsfahr 1920 über insge⸗ ſamt 6090 Gnadengeſuche eine Eutſcheidung etroffen. Davon betreffen 4113 Fälle Urteile militäriſcher Ge⸗ richte und 1977 Fälle Urteile ziviler Gerichte(Reichsge richt und außerordentliche Gerichte). Von den erſteren wurden in 2526 Fällen Gnadenerweiſe(Straferls ſung, Kürzung der Strafdauer, Umwandlun iu utildere Straz fen, Wegfall von Nebenſtrafen) msi che In 1587 Fällen erfolgte Ablehnung des Gnadengeſuchs. Von de Fällen der bürgerlichen Gerichte betrafen 30 Urteile da Reichsgericht. Von dieſen wurden 9 durch Gnadenerweiſe⸗ 21 durch Ablehnung erledigt. 1947 Geſuche bezog auf Urteile der außerordentlichen Gerichte. In 290 dieſet Fälle wurde ein Gnadenerweis abgelehnt, in 963 Fäl en ein Gnadenerweis ausgeſprochen und 69 Fälle erledigte ſich durch das Amneſtiegeſetz vom 4. Auguſt 1920. Die Berliner Stadtverordnetenwahlen. 5 Berlin, 18. Okt. Nach den vorläufigen Berechnunge des ſtädt. Wahlbureaus ſind bei den Stadtverordneten wahlen insgeſamt 1672 518 Stimmen abgegeben worden, von denen auf die bürgerlichen Parteien 845 773, auf die drei ſozialiſtiſchen Parteien 826 740 Stimmen entfallen. Die bürgerliche Mehrheit im neuen Groß⸗Berliner Stadt⸗ parlament beträgt bis jetzt 8 Sitze. Die ſozialiſtiſche Mehrheit im aufgelöſten Stadtparlament hatte 25 Sitze betragen. Die Deutſchnationalen haben in einigen Be⸗ zirken ihre Stimmenzahl ſeit dem Vorjahr faſt verdoppelt. Die Unabhängigen verloren in ihren Hauptbezirken Ber⸗ äin⸗Norden und Neu⸗Kölln an 40000 Stimmen. In hem ſtark bürgerlichen Teil von Steglitz war die Wahl⸗ beteiligung 78 Prozent ſtark, während ſie in Lichtenberg mit ſeiner weit überwiegenden Arbeiterbevölkerung nur 30 Prozent betrug. N Buchdruckerſtreik in Berlin. Berlin, 18. Okt. Von den Berliner Zeitungen ſind heute wegen des Streiks bei Moſſe nur die konſervative „Kreuzzeitung“, die deutſchnationale„Deutſche Zeitung“ und die drei ſozialiſtiſchen Zeitungen„Vorwärts“,„Frei⸗ heit“ und„Rote Fahne“ erſchienen. Der deutſche Handel in Indien. Lonvon, 18. Okt. Ein Berichterſtatter der„Dailh Mail“, der ſich an der Weſtküſte von Indien aufhält, erfuhr von führenden Induſtriellen, daß der deutſche Han⸗ del in Indien außerordentliche Fortſchritte mache. Dich Preiſe ſeien ſo niedrig, daß die engliſchen Firmen nicht, ö i Die Fabrikanten in Weſt⸗ indien erklärten auch, daß jeder Handel mit Frankreich ländern angeboten wurden, in Deutſchland viel billiger unmöglich geworden ſei, weil die franzsſiſchen Käufer erklärken, daß ſie ſich die Waren, die ihnen von Eng⸗ verſchaffen könnten. f ö Die ſtrittigen Standpunkte. Paris, 18. Okt. Bei der Verhandlung im Botſchafter⸗ rat über die Frage, ob die pslitiſche Teilung Oberſchleſiens und die Schaffung eines gemeinſamen Wirtſchaftsgebiets als einheitlicher Beſchluß des Völkerbundsrats aufzufaſſen ſei(engliſcher Standßunkt) oder ob ſie als zwei ſich er⸗ gänzende Beſtimmungen gemeint ſeien(franzöſiſcher Standpunkt), trat der japaniſche Vertreter, Graf Iſhii, der Vorſitzende der Völkerbundskommiſſion, entſchieden für die engliſche Auffaſſung ein, während der franzöſiſche Vertreter aner ſich leidenſchaftlich widerſetzte. 8 wurde beſchloſſen, einen engliſchen und franzsſiſchen Rechtsgelehrten zu Rate zu ziehen. Ver engliſche Botſchaf⸗ ter in Paris, Lord Hardinge, der zurzeit in Lenden weilte, erhielt den Auftrag, ſofort nach Paris zurückzukehren. Sparſamkeit in Frankreich. „— ich weiß alles— alles beſſer als Sie!“ unterbrach ſie Marh,„ſein Kind iſt in meinen Armen geſtorben, und dieſe Blumen hier will ich auf das kleine Grab legen!“ Sie ſah die verwunderten Geſichter der beiden und er⸗ zählte ihnen nun, daß ſie barmherzige Schweſter gewor⸗ den und auf dieſe Weiſe in ſein Haus gekommen ſei. Der alte Berger nickte ein paarmal vor ſich hin; dann ſagte er: „In dem Hauſe ſoll es nicht gut ausſehen— er hat ja eine ſchöne reiche Frau; aber glücklich ſieht er nicht aus——“ „— ja, und das Begräbnis hätten Sie ſehen ſollen— ſo was war lange nicht da— die vielen Leidtragenden und die vielen, vielen Kränze, und wie blaß ſah der Herr Hauptmann aus——“ „Laß man gut ſein, Alte! Was geſchehen iſt, iſt ge⸗ ſchehen; da läßt ſich nichts ändern, und wir wollen weiter nicht mehr darüber e meinte der alte Berger zu ſeiner Frau, da er ſah, wie es bei deren Worten ſchmerzlich in Marys Geſichts zuckte. „Ja, dem Kinde iſt wohl! Ach, Berger, wie oft habe ich den Wunſch gehabt, auch ſo friedlich zu ſchlummern, allem Erdenleid entrückt! Vielleicht machen Sie mir mir noch mal mein Grab zurecht! Dann möchte ich es anz einfach haben— nur Efeu und einen weißen Roſen⸗ oc darauf,“ ſagte ſie ſchwermütig. a „Fräulein Marie, machen Sie uns das Herz nicht ſcher durch ſolche Reden!“ ſagte Berger vorwurfsvoll, Sie ſind doch ſo jung, und Ihnen blüht doch auch noch einmal ein Glück. Gie müſſen vergeſſen! Jeder 5 einmal in ſeinem Leben was durchzumachen! Wir ha⸗ ben oft an Sie gedacht und von Ihen geſprochen; der hat nach Ihnen ge ragt; er wollte zu 155 wiſſen, wo Sie waren, und die paar Karten a en hat er im⸗ veranſtaltete, ſagte dieſer u. a.; beendigt iſt, handelt es ſich darum, den Frieden zu ge⸗ Das iſt eine höchſt ſchwierige Aufgabe. Ter Herabſetzung des Millionen Franken zu erſparen heſſe Dagegen kön⸗ nen die Anforderungen für das Heer in Syrien nicht wei⸗ ter vermindert werden. Starke Abſtriche ſeien an den Ausgaben für die innere Verwaltung vorgenommen wor⸗ den. ee der Hälfte der weiblichen Angeſtellten ſei ge“ kündigt und ö Amerikaniſche Ansichten. Paris, 18. Okt. Bei einem Frühſtück, das e Foch zu Ehren des amerikaniſchen Botſchafters Herry Jetzt. wo der Krieg winnen. Frieden kann nur gewonnen werden, weun alle For⸗ derungen, die der Krieg verurſacht hat, befriedigt ſind und wenn die Sicherheit und Wohlfahrt derer, die ihr Blut für die Sache des Rechts vergoſſen haben, vollſtändig gewährleiſtet find. e 15 1 ard tor Hamanns wäre und noch mehr, i Gehen war. Mit 10%. Worten ſchied ſie von den guten Leuten un legte ſie ihr beſcheidenes träu prüch tigen Kränze, mit denen es ſchon eſchmückt war. Gin⸗ nend ſtand ſie da mit gefalteten des feinen Sprühregens nicht, in den ſi aufgelöſt, troßdem er in ſeiner Kälte durchdri ihre Gedanken waren ganz bei dem Kinde, bei Wolf, und ein ngen er e We tiefer Seufzer ihre Bruſt; vor das Geſicht und begann a war ihr ſo ſterbensweh zu Mute wie niemals; ſie fühlte ſich ſo einſam und verlaſſen, daß es ihr faſt das Herz abdrückte. Sie hatte doch niemand auf der weiten Welt. an den ſie ſich vertrauensvoll anklammern konnte. So verſunken war ſie in ihrem Schmerz, daß ſie die näher⸗ kommenden Schritte nicht hörte— erſt, a r je mand ſanft die Hände vom Geſicht zog, blickte ſie er⸗ ſchrocken auf und ſah Wolf liebevoll in die e ein paar Blumen bringen.“ warum weinteſt Du? Biſt Du krank?“ daß ich meinen 0 Ante! beneide,“ ſagte er düſter. Mitleidig ſa Sein Geſicht trug einen ſo kroſtloſen usdruck, daß uns hatten. Dieſe ünd uns ein. 80 ihr das Herz vor Schmerz zu ſpringen peut 8 plgu⸗z. 5 f 0 Ans Nah und Fern. Mannheim, 18. Okt. Die bie dn Glaſer verlangen für die Ausbeſſerung der durch die ppau⸗Exploſion ver⸗ urſachten Schäden ſbeit höhere Preiſe, als das Bürger⸗ meiſteramt ſie feſtgeſetzt hatte. Die Staatsanwaltſchaft hat nun die Glaſerinnung benachrichtigt, daß alle Glaſer, die jene Preiſe überſchreiten, zur Verantwortung gezogen werden. Mannheim, 18. Okt. In einer Sitzung der Pieſſe⸗ kommiſſion des Verkehrsvereins wurde mitgeteilt, daß beabſichtigt ſei, die üm Jahr 1911 zu verauſtaltende Maiwoche im Anſchluß an die Mannheimer Pierderennen und den hiſtoriſchen Maimarkt zu einer„bad iſch⸗pfäl⸗ iſchen Woche“ auszugeſtalten, an der ſich die Städte heidelberg, Dürkheim und Neuſtadt a. d. H. beteiligen ſollen. Der Plan einer Mauuh imer Bauaus⸗ ſtellung 1922 wird weiter verfolgt. Da die nächſtjährigen roßen Autemobilrennen unter Berückſichtigung dee Fabriken Mercedes, Daimler und Benz in der Hauplſache in Südweſtdeutſchland ſtattſinden dürften, iſtz daran gedacht, die Rennſtrecke über Mannheim zu führen. Freiburg, 18. Okt. In einer Verſammlung der hiſigen Frauenvereinigungen, in der die ungen ügen⸗ de Milchverſorgung der Stadt Freiburg beſpro⸗ chen wurde, erregte die Mitteilung Auſſehen, daß an Eſtern d. J. 20 Prozent der ſechsjährigen Kinder wegeſt Unterernährung nicht in die Freiburger Schulen hatten aug nommen werden können. Die Verſammlung forderte, daß mehrere bisher nach Karlsruhe liefernde Milchgemein⸗ den im Bezirk Neuſtadt i. Schw. ihre Miſch nach F ei⸗ burg liefern. i 75 f eee WVermiſchtes. 5 „Jubiläum des Jeſuitenordens. Im heurigen Jahr ſind bier Jahrhunderte verfloſſen, daß der Stifter des Jeſuitenordens, Ignatius von Lojola, ſeine Miſſton begann. Aus allen Gegenden der Erde werden bereits Gedenkfeiern gemeldet.. Tie männlichen orven in Deutſchland. Nach dem kirchlichen Handbuch zählen die männlichen Orden in Deutſchland gegenwärtig 366 Klsſter mit 7030 Mit⸗ gliedern, die weiblichen 5746 Klsſter mit 60791 Mit⸗ gliedern. In Baden und Mürttemberg, wo bis zur Revolution kein Orden zußelaſſen wurde, ſind ſeit 1919 17 Kloöſter entſtanden. Die Jeſuiten haben 21 Niederlaſſungen mit 116 Mitgliedern gegründet, „Tie Deutſchen vogelfrei. In Hindenburg(Öberſchle⸗ ſien) ſchoß ein franzöſiſcher Soldat den deutſchen Schmied Paul Pelke, mit dem er in Streit geraten war, einfach nieder. n eee eee ee derte der alte Mann in ſeiner einfachen ruhigen Weiſt und bat dann Mary, 1 von ſich z 11 len. Sle prach dann von ihrem Beruf und 55 ie bei Dok len es Zeit zum ing nach Haſſos Grab. Dort 5 80555 neben die prüch⸗ änden. Sie achtete ich der Nebel end war durchzog ihre Seele. Ein ie ſchlug die Hände b delich zu del gen Es als ihr je⸗ „Du hier, mein Märchen— und weinend?“ fragte er beſorgt. „Morgen iſt doch Totenfeſt, und da wollte ich Haſſo „Du Gute, Liebe. Aber „Ich weiß es ſelbſt nicht, Wolf! Es überkam mich Dankbar ſah er ſie an. mit einemmale— o, es iſt zu traurig—“ kam es leiſe ſchluchzend von ihren Lippen. n Wolf nickte vor ſich hin.„Ja, Mary, ſo traurig, 5 Jungen da unten um fie Ruhe ſie ihn an. 15 Woriſctzung folgt). Mann zugeſtimmi, wodurch man etwa t ud der größere Teil der in Paris gemieteten Büros aufgegeben worden. 5 8 0 20 de z n. Handel ſchleppend. Fohlen koſteten bis zu 15 000 Mk., Arbeitspferde l2⸗ bis 45 000 Mk., ſchwere Arbeitspferde bis zu 30 000 Mk. Mannheim, 18. Okt. An der geſtrigen Produk⸗ tenbörſe zeigte ſich ausgeſprochene Hauſſe⸗Stim⸗ mung, veranlaßt durch das neue Steigen der ausländi⸗ ſchen Zahlungsmittel. Die Erzeuger fangen an, mit der Ware zurückzuhalten, während die Nachfrage von allein Seiten groß geworden iſt. Man verlangte für Weizen 525550, Roggen 440, Gerſte 575-610, Ha⸗ fer 400425, La Plata⸗Maſs 425, inländiſche Erb⸗ ſen 500650, Ackerbohnen 400, Wleſenheu 200-220, hlotkleehen 210230, Luzerne⸗Kleehen 240250, Prez⸗ ſtroh 6070, geb. Stroh 6075, Reis je nach Be⸗ ſchaffenheit 8501050 Mk. die 100 Kilo waggonfrei Mannheim. Die ſüddeutſchen Mühlen haben entſpre⸗ chend der Preiserhöhung für Brotgetreide ihre No⸗ tierungen für Weizenmehl Ausmahlung Spezial 0 von 725 auf 750 Mk. die 100 Kilo mit Sack ab Mühle erhöht. e ee N ö Frankfurter Abendbörſe. Frankfurt, 18. Okt. Valutamarkt. In der Geſchichte der deutſchen Börſe dürfte der bestehe Tag als der ſchwärzeſte aller ſchwar⸗ en Tage bezeichnet werden. Samstag ſchloß das Ge⸗ ſchäft in Dollars bei etwa 149. Im geſtrigen Frühver⸗ kehr ſtieg er auf 156157, bei Börſeneröffnung auf 167, um daun bei der amtlichen Notierung auf 179,25 anzu⸗ gelangen. Doch auch im weiteren Verkehr wurde jede rieſmelbung glatt aufgenommen. Im Abendverkehr vor. ſteifte ſich das Geſchäft derart, daß z. B. trog eines An⸗ gebots von 195 Dollar Kaſſaſtücke nicht erhältlich waren. Von ſon digen Valuten waren im Abendverkehr Holland 6300 6400, London 710720, Paris 13201340, Schweiz 34110 34130. 0 Eine Beſitzung des Fürſten Löwenſtein requls riert. Die berühmte Benediktiner⸗Abtei Solesmes (Frankreich), die Pflanzſtätte des gregorianiſchen Ge⸗ fangs, die im Jahr 1010 gegründet wurde, die ſoweit es den Konvent von der hl. Cäeilia angeht, Eigentum des Fürſten Löwenſtein iſt und als feind⸗ liches Eigentums beſchlagnahmt worden war, iſt dem Sequeſter verfallen und wird am 21. Oktober öffent⸗ lich verſteigert werden. Bekanntlich ſind die Inſaſſen von St. Cäcilia im Jahre 1911 daraus verjagt wor⸗ den und flohen auf die engliſche Inſel Wight. Eine Schweſter des Eigentümers, des Fürſten Löwenſtein, war unter dieſen verbannten Ordensfrauen. Geheimakten⸗Diebſtahl. Ein Angeſtellter der Ab⸗ wickelungsſtelle Spandau, namens Ziehn, iſt zehn⸗ mal im Auftrag des Redakteurs Wandt von der „Freien Preſſe“ in das Reichsarchiv in Potsdam ein⸗ gebrochen und hat dort Geheimakten, die für unſere Feinde von Wert ſchienen, geſtohlen. Von Wandt er⸗ hielt er für jedes Stück 100 bis 200 Mark. Wandt ſchrieb eine verräteriſche Schrift:„Etappe Gent.“ Beide find verhaftet. e Schüſſe auf einen Eiſenbahnzug. Vorgeſtern abend wurden auf einen Berliner Vorortzug zwiſchen den Statlonen Karow und Blankenburg mehrere Schüſſe abgegeben, die jedoch keinen Reiſenden verletzten. Abneigung gegen das Frauenwahlrecht in der Schweiz. In der Schweiz fanden am Sonntag Abſtim⸗ mungen über das Frauenwahlrecht ſtatt. In dem Kanton Genf haben ſich 14166 Stimmen gegen und 0629 Stimmen für das Wahlrecht der Frau aus⸗ geſprochen. In den Kantonen St. Gallen und Neuen⸗ burg hat man ſich ebenfalls gegen das Frauenwahl⸗ recht ausgeſprochen. te Handel und Verlehr. Ter Dollarkurs iſt am 17. Oktober an der Berliner Börſe auf 190 Reichsmark geſtiegen. 1 Südbveutſcher Zuckerrübenpreis. In einer Sitzung, die in Mannheim zwiſchen Vertretern vom Verband ſüddeutſcher Zucker fabriken ſtattgefunden hat, wurde vereinbart, mit Rückſicht darauf, daß ſich der end⸗ gültige Rübenpreis noch nicht genau feſtſetzen läßt, einen Rübenpreis von 50 Mark die 100 Kilo zu ge⸗ währen, ſelbſt dann, wenn nach dem Vertrag die genaue Berechnung nach dem Zuckerpreis eine derartige Höhe nicht rechtfertigen ſollte. Die erſte Teilzahlung, alſo die Hälfte mit 25 Mk. die 100 Kilo wird jedem Akkordanten nach beendigter Ablieferung ſelnes Ril⸗ benerträges von dem akkordierten Areal innerhalb 14 Tagen direkt durch die Poſt zugeſandt. Stuttgart, 18. Okt. Dem Moſtobſtmarkt auf dem Nordbahnhof waren 26 Wagen zugeführt, 6 aus Würt⸗ temberg und 20 aus Frankreich. Preis waggonwelſe für 1 Ztr. württ. Obſt 165—110 Mk., franz. 83108 Mk., im Kleinverkauf 109-112 Mk. Auf dem Wil⸗ helmsplatz waren 12000 Ztr. zugeführt. Preis für 1 Ztr. 110-120 Mk.— Kartoffeln wurden 200 Str. zu je 70 Mk. und Filder baut zu 65 Mk. der Zentner verkguft. S Lolale Nachrichten. p. Teuerungszuſchüſſe zu Militärverſorgungs⸗ gebührniſſen HI. Den Empeängern von laufenden Militärverſorgungsgebührniſſen H iſt mit Wirkung vom 1. Auguſt 1921 an bis auf weiteres monatlich im voraus eln laufender Teuerungszuſchuß zu zahlen, er beträgt: 1. für jede Witwe 25 Mk. 2. für jede Weiſe(auch Vollwelſe) 15 Mk. 3. für jeden Elternteil 15 i Als Beiſpiel. Hat elne Witwe mit drel verſorgungs⸗ berechlgten Kindern 25 Mk.(3415 Mk.= 45 Mk.) 70 Mk. zu empfangen. Vater und Mutter erhalten (2 15-2 30 Mk. Soſern laufende ee 1* erſt von einem ſpäteren Zeitpunkt als dem 1. 0 Geſtern herrſchte Schrecken am Teuerungszuſchuß eiſt von dieſem Zeitpunkt an gezahlt. entenempfänger genannter Art über die Höhe der Sollen zuſtehenden Gebühren im Zweifel ſein, wollen ſich dieſelben ungeſäumt beim hieſigen Poſtamt unter Vorlage der Nr.⸗Karte über die richtige Höhe orientieren, damit die am Samstag, den 22. Oktober ſtattfindende Zahlung der Gebühren ohne Störung erfolgen kann. Es llegt im Intereſſe der Empfänger, den am Samstag zur Auszahlung gelangenden Zuſchuß für die Monate Auguſt. September, und Oktober pünktlich abzuheben. Dabei wird jedem auch der für die Folge fällige Rentenbetrag mitgeteilt werden. Schalterſtunden wie an Rentenzahltagen von 8— 1/12 Sport. Weinheim— Viernheim— Edingen. viel Pech verfolgt iſt dieſes Jahr der Spo. 09. 05. legenhelt muß die 1. Mannſchaft die Punkte dem Gegner überlaſſen. So auch letzten Sonntag gegen Weinheim. Das Spiel mußte unbedingt gewonnen werden, wäre nur die Verteidigung, vor allem die Läufer auf ihrem Poſten geweſen. Sie machte aber den großen Fehler und ließ den gegneriſchen Sturm vollkommen frei. Das geht nicht mehr ſo weiter, wenn man endlich einmal ein Spiel gewinnen will, Und dieſes muß am Sonntag gegen Edingen ſeln! Dle Blernheimer Sportgemeinde erwartet einen Sieg beſtimmt! Deshalb einmal aufgepaßt in der Verteldigung und ran im Sturm! Es muß gehen! Ein Sportfreund. im Gafthaus zum grünen Lanb bei Franz Ehrhardt der Retou kampf des Stemm⸗ und Ringklubs Viernheim um die Gaumeiſterſchaft gegen Athleten⸗Klub Ludwigshafen ſtatt; ebenſo im Stemmen gegen Kraft- und Artiſtenklub Mannheim, da ſowohl im Stemmen wie im Ringen nur noch 3 Vereine um die Siegespalmen kämpfen, dürfte allen Freunden dleſes Sportes ein großer Tag bevorſtehen. Ob⸗ wohl die hieſigen an Körpergewicht den auswärtigen Gäften weft unterlegen ſind, haben ſie alle Hoffnung auch dieſen Kampf in Ehren zu beſtehen. * Theater in Viernheim. Wie aus dem Inſeratenteil erſichtlich, gibt die Heſſ. Landes-Wander⸗ bühne morgen und übermorgen hier Vorſtellungen. Erſt⸗ klaſſige Darmſtädter Schauſpieler werden ihr künſtleriſches Können zeigen. Wer ſich dieſen Kunſtgenuß nicht entgehen laſſen will, ſorge ſich jetzt ſchon für eine Eintritts⸗ karte. Dieſe ſind im Vorverkauf in der Geſchäfts⸗ ſtelle der„Viernheimer Bürgeꝛ⸗Zeitung“ zu haben. * Gemeinderatsſitzung. Am Freitag, den 21. Oktober, abends punkt halb 7 Uhr Gemeinderatsſitzung auf dem Rathauſe. Tagesordnung: 1. Erhöhung der Teuerungs⸗ bezüge der Gemeindebeamten, ſowie der Gemeindearbeiter. 2. Entwäſſerung der Weſchnitzntederung. 3. Errichtung von Eigenheimen durch die Gemeinnützige Baugenoſſenſchaft für das Jahr 1922. 4. Prüfung des Gas werksvoranſchlags. 5. Verpachtung von Gemeindegelände. 6. Anlage eines Feldwegs in den Weygärten. 7. Geſuch des Frz. Kempf 1. um Gewährung eines Zuſchuſſes für Herrichtung eines Wohnraumes. der Pet. Joſ. Sax 1. Ww., ſowie des Joh. Lammer 3. 8. Anträge auf käufliche Ueberlaſſung der durch die Gemeinde erſtellten Häuſer am alten Friedhof. 9. Unterſtützungsgeſuche. 10. Verſchiedenes. Die Gemeinnützige Baugenoſſenſchaft G. m. b. H. hielt am 12. d. Mts. eine außerordentliche Genoſſenſchaftsverſammlung ab, die ſehr gut beſucht war. Der Vorſitzende des Aufſichtsrats konnte elne weſentliche Zunahme der Mitgliederzahl feſtſtellen. Aus den geſchöft⸗ lichen Mitteilungen ging die raſtloſe Arbeit ſowohl in der Verwaltung als auch der Bautätigkeit der Genoſſenſchaft hervor. Der Anſchluß an die Filiale der Südd. Diskonto— Geſellſchaft, der unter günſtigen Bedingungen erreicht wurde, muß lebhaft begrüßt werden. Es haben ſonach künftig alle Zahlungen an oder durch die Genoſſenſchaft aus— ſchließlich durch dieſe Bank zu erfolgen. Bezüglich der Frage der Gewährung von Baudarlehn für 1922, die auch den Gemeinderat in ſeiner letzten Sitzung beſchäftigt hat, ſtellte der Vorſitzende ausdrücklich feſt, daß die Genoſſen— ſchaft trotz threr großen Gemeinnützigkeit keinerlei Vorzüge verlangt. Die geſtellten Forderungen bezweckten nur, daß die Mitglieder der Genoſſenſchaft, die ſchon ſeit längerer Zeit als Bewerber aufgetreten ſelen, gegenüber den jetzigen Geſuchſtellern nicht zurückgeſetzt würden. Der beſte und unparteiiſche Ausweg für die Gemeindeverwaltung ſei die gleichmäßige Zu⸗ laffung der Mitglieder der Genoſſenſchaft und der Privaten und die Beſtimmung der in 1922 mit Baudarlehn zu berückſichtigenden Familien durch das Los. Die ſchwlerige Wohnungefrage müſſe unter Zuſammenfaſſung aller Kräfte behandelt werden. Gemeinſchaftsgeiſt ſei gerade hier dringend notwendig. Dle Genoſſenſchaft ſei beſtrebt, in dieſer Hinſicht praktiſch mitzuarbeiten, Wenn heute jemand, der über die uotzbendigen Mittel verfüge und der Bau⸗ genoſſenſchaft nicht beitrete, bauen wolle, dann habe ich die Genoſſenſchaft die ſoziale und volkswirtſchaftliche Auf gabe geſtellt, auch anderen Einwohnern die Erwerbung eines Eigenhelms zu ermögllchen. Wenn von Drittem eine weniger günſtige Beurteilung der Genoſſenſchaft und ihrer Tätigkeit erfolge, dann ſei wohl in den meiſten Fällen eine vollſtändige Unkenntnis der in Betracht kommenden Verhältniſſe und Verkennung der heutigen Möglichkeiten die Urſache. In der anſchließenden Ausſprache konnte man eine vohſtändige Einmütigkeit und den feſten Willen zu weiterer Arbeit im Intereſſe der Allgemeinheit fkftſtellen. Hier wurde noch beſonders der Wunſch ausgeſprochen, daß ich auch noch mehr Hausbeſitzer der Genoſſenſchaft durch Zeichnung wenigſtens eines Geſchäftsanteils mit 2000 Mk., der ordnungsmäßtg verzinst wird, auſchließen möchten, zu⸗ mal die Genoſſenſchaft auch dleſen Einwohnern einen großen Dienſt erweiſt. 5 k. Die Engel⸗Lichiſpiele haben ſich immer eines regen Beſuches zu erfreuen. Warum? Well die 8 Auguſt zur Zahlung angewieſen worden ſind, wird der Olrettion derſelben ſtets bemüht it, erſttlaſſige Filme, * Schwer⸗ Athletik. Kommenden Sonntag findet ja Großſtadt⸗Filme, für Viernheim zu gewinnen. Dieſes bewles auch die am Montag gegebene Vorführung:„Dle Abenteuer der Marquiſe von Königsmark.“ Selbiges wurde vom Publikum unter größter Ruhe verfolgt und aufgenommen. Manch rührende Scene bot einen innigen Anblick. Noch ſpannender werden die Schluß⸗Akte des großen Filmwerks:„Der Mann ohne Namen“ welche jeweils Samstags und Sonntags gegeben werden. Darum: verſäume niemand, ſich dieſen Film noch anzuſehen. Alſo, Auf, in die Engel-Lichtſpiele! 4 — ihren Winterbedarf zu decken. Wenn Sie Geld sparen wollen da ich durch frühzeitige große Abschlüsse in der Lage bin, meiner Kundschaft alle Vorteile beim Einkauf zu bieten. Raglans, Paletots u. Ulster 350 in mod. Farben 950. 785. 650. 500. 830 nur Qualitätsware in gar. erstkl. Passform K esserdlentg nel Nb. in allen Stoffarten Anzü 2 in bekannt solid. Qualitäten 9 7 pis zur feinsten Ausführung 395: 1 965. 775. 625. 450. 155 Kammgarn und Buckskin Hosen sowie starke Arbheitshosen 18 2 1 für jede Figur 1858. 145. 98. 88. 68. 45. 250. 195. 1 Khaben- und gurschen-Bekledung in jeder Preislage. Lippschitz Lodenjoppen warm gefüttert Mannheim, Planken. 3 2 1—— il Amtlicher Teil. „ Betr.: Feuerwehrübungen. 8 In nächſter Zeit findet auf entſpr. 12 Alarm der Feuerwehr eine Nachtübung N der Freiwilligen⸗ und Pflichtmann⸗ (ſchaften ſtatt. Wir machen die Ein⸗ a wohnerſchaft darauf aufmerkſam, da⸗ mit Beunruhigung vermieden wird Die Feuer⸗ wehrpflichtigen haben an der Uebung bei Straf⸗ vermeiden teilzunehmen. 5 — Betr.: Landtagswahlen 1921. Während der Zeit vom 16.— 23. Oktober 1921 beide Tage einſchließlich vormittags von 8—12 Uhr und nachmittags von 2—6 Uhr ſowie an den beiden Sonntagen von 8—12 Uhr vormittags liegen die Liſten hier in der Gemeinde Viernhe im zur Landtagswahl-Stimmberechtigten auf dem Büro des hleſigen Polizei-Amts zu jedermanns Einſicht offen. Innerhalb dieſer Friſt kann jeder Wahlberechtigte Einſicht von den Liſten nehmen und Einwendungen gegen ſie vorbringen. Etwa nach Ablauf der obengenannten Offenlegungsfriſt vorgebrachte Einſprüche können nicht mehr berückſichtigt werden. N Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Gottesdienſt⸗Ordunng der israel. Gemeinde 22. Oktober 20. 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