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Der Beratungsoorſitzende. —— Morgen Mittwoch Abend 8 Uhr im goldenen Engel gemeinsame Porſtands⸗Gitzung der Zivil- und Keiegsbeſchädigten. Tagesordnung: 1. Einkaufsring 2. Winterverſorgung 2. Verſchiedenes. Pünktliches Erſcheinen ſämtlicher Vorſtandsmitglieder erwartet Haas, Vorſitzender. — Die Mitwirkenden von„Miller's Liſſl“ werden zur Probe am Donnerstag Abend halb 9 Uhr in Freiſchütz gebeten. Sesesséesseesese ehemaliger Kriegsgefangenen, Krlegsteilnehmer und Hinterbliebenen, Ortsgruppe Viernheim 26. Oktober Haas, Vorſitzender. Kalkſtickſtoff, Kainit, Thomas mehl 985 in Futtermittel: r Maisſchrot, ganzer Mats, ff. Weizen⸗ kleie, Weizenfuttermehl, Trockenſchnitzel Reisfuttermehl. Hafermelaſſe, ferner Weizen⸗ und Roggenmehle in verſchiedenen Sorten u. Preislagen. Joh. Adler 9. Bezug u. 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Den Truppen der Garni⸗ ſonen Dedenburg und Raab ſowie den Freiſchärlern im Burgenland war vorgeredet worden, ganz Ungarn, auch die Regierung verlange die Rückkehr des früheren Kö⸗ nigs, und auf Grund dieſer Täuſchung leiſteten ſie ihm den Treurid. Als ſie aber auf den entſchloſſenen Wider⸗ ſtand der Regierungstruppen ſtießen, erlahmte ihre Be- geiſterung ſehr raſch. Budaörs wurde von den Truppen des Reichsverweſers Admiral Horthy am 24. Ok⸗ tober gegen 12 Uhr mittags genommen und die Karliſten fluteten unaufhaltſam zurück. Stellung um Stellung fiel den Regierungstrupßen in die Hand und um 4 Uhr nachmittags ſandten die Karliſten Unterhändler wegen der, Uebergabe. Die Regierung ſtellte folgende Bedingungen: 1 Bediugungsloſe Waſſenſtreckung; 2. Die mil'täriſchen Ratgeber des Königs ſind vor das Kriegsgericht zu ſtellen; 3. Die Mannſchaften werden entwaffnet und begnadigt; 4. Endgültige Abdankung des Königs; 5. Der König bleibt in Ungarn feſtgehalten, bis die Frage ſeiner Abſchiebung geregelt ſein wird; 6. Der endgültige Auf⸗ enthaltsort, ſowie die Art der Abreiſe werden von den Großmächten beſtimmt; 7. Die poliliſchen Ratgeber des Königs werden vor das Kriegsgericht geſtellt. Der„Miniſter“ des Königs, Dr. Gratz, übermittelte die Bedingungen. Karl und die Königin ſomwie der Reſt der geſchlagenen Truppen ſuchte in Eiſenbahnzügen zu entfliehen. In der Station Tata bei Komorn hatte je⸗ doch die Regierung durch zuverläſſige Offiziere wiederum die Eiſenbahnſchienen aufreißen laſſen. Die Truppen ließen nun den König im Stich und König Karl und die Königin wurden ſamt den Miniſtern Rakowsky, Andraſſy, Gratz, Szternyin a, 1 genommen. Sie wurden auf Schloß Toti ei Tata gebracht. Die Offiziere der Aufſtändiſchen baten den König, ſie von dem geleiſteten Treueid zu entbinden, den ſie nur auf die Falſchmeldung hin abgelegt hätten, daß der König mit Einwilligung der Entente und mit Wiſſen des Reichsverweſers nach Ungarn gekommen ſei. Die ungariſche Regierung ſteht bereits in Verhandlun⸗ en mit den Vertretern der Entente und des„Kleinen Jerbands“(Tſchechoſlowakei, Jugoſlawien und Rumänien), welche Maßnahmen gegen König Karl zu ergreifen ſeien. Die Stellung Englands iſt klar. Im Unterhaus er- klärte Lloyd George, die verbündeten Regierungen werden ſich der Wiedereinſetzung eines Mitglieds des Hauſes Habsburg aufs ſchärfſte ſniderſetzen. Di le ungqa⸗ ö 1 königs auch verlangt hätten, wenn ſein Handſtreich ge⸗ lungen wäre. Ohne die geheime fran zöſiſche Be⸗ günſtigung hätte Karl das Abenteuer nach den üblen Erfahrungen an Oſtern d. J. wohl ſchwerlich gewagt. Der ſchwe izeriſche Bundesrat hat die Rückkehr des Exkaiſers und ſeiner Familie nach der Schweiz unter⸗ ſagt und das Zufluchtsrecht für erloſchen er⸗ klärt. Es iſt nicht unwahrſcheinlich, daß dem früheren Kaiſer vom Verband ein beſtimmter Aufenthaltsort unter Ueberwachung angewieſen wird, ähnlich wie Kaiſer Wil- helm in Doorn feſtgehalten wird. Zürich, 25. Okt. Wie die„Neue Züricher Zeitung“ mitteilt, iſt der Führer, der das Fahrzeug leitete, das den König nach Ungarn brachte, der deutſche Flieger— offizier Wilhelm Zimmermann aus Koblenz. Einge— fädelt wurde das Unternehmen von zwei Herren, die ſich als Rumänen ausgaben, namens Teke und Ickner. König Karl und ſeine Frau reiſten unter dem Namen Herr und Frau Kowno. Der Führer Zimmermann war von Anfang an in die Sache eingeweiht. Die vier männ- lichen Reiſenden fuhren in der geſchloſſenen Kabine, wäh⸗ rend bezeichnenderweiſe die Dame vorn neben dem Pi⸗ loten ſaß. 8 Paris, 25. Okt. Nach einer Meldung der„Chicago Tribune“ aus Waſhington hat das Staatsamt geſtern erklärt, daß es an den Vortzängen in Ungarn nicht intereſſiert ſei. Vorſicht vor Prozeſſen. L. C. Die„Kurheſſ. Bauernztg.“ veröffentlicht eine beachtenswerte Zuſammefſtellüng der Berliner Handels- kammer über die Prozeßkoſten nach Inkrafttreten der neuen Gebührenordnungen unter darchſchnittlichen Ver⸗ hältniſſen: objekt 1000 Mark: Koſten der 1. Inſtanz Koſten der 2. Inſtanz Zuſammen Streitobjekt 20000 Mark: Koſten der 1. Inſtanz Koſten der 2. Inſtanz 4 164.60% Koſten der 3. Inſtanz 3 096.40% Zuſammen 10 589.80% Streitobjekt 100 000 Mark: Koſten der 1. Inſtanz? Koſten der 2. Inſtanz? 15 288.20% Koſten der 3. Inſtanz 1 112.80. l„ Zufſammes 36 798.80% J Ae 4 936.00 40 1 258.80/ 2194.80% 3 328.80 7% 10 192.80% e Rechnet man dazu Zeitverluſte, Aerger und Unruhe, ſo 6% Bi ola. Roman ous dem Leben von Georg v pletten. 1)(Nachdr n“! verboten.) . Zurück aus der Penſi nu. Im Hauſe des Gymnaſiallehrers Dr. Wallig herrſchte heute ungewöhnliches Leben. Mathilde, die ſchöne, kluge, von allen im Hauſe, beſonders vom Papa, verzärtelte älteſte Tochter ſollte mit dem bendzuge aus der Penſion heimkommen. Tags zu⸗ vor war das Telegramm eingetroffen.„Das Examen glücklich beſtanden. Fliege morgen in Eure Arme. Mathilde.“ Und nun rüſteten ſich Papa, Mama und die jüngere Schweſter Hedwig, um die Ankommende am Bahnhofe abzuholen und, wie Papa ſagte, im Triumphe nach Hauſe zu geleiten.“ 5 Dr. Wallig war ein Mann anfangs der Fünfziger, mittelgroß, ſeine Züge ſtempelten ihn unverkennbar als Gelehrten, und ſein gutmütiges Lächeln ließ wohl darauf fechten. daß ſeine Gymnaſiaſten ihn nicht all⸗ uſehr fürchten. Soeben verläßt er als der erſte das aus, ihm folgte die Gattin, eine noch jugendlich friſch und blühend ausſehende Dame mit freundlichem, aber mit ihrem anſcheinend ſehr jugendlichen Alter nicht recht harmonierenden ernſten Geſichtsausdruck. Beide waren ſchon eine Strecke vorausgegangen, als ihnen die jüngere Tochter nachgeeilt kam. Ste hatte, wie immer, noch ſo viele Beſorgungen im Hauſe zu machen gehabt, und heute doppelt, wo ſie die„liebe, gute, f öne Schweſter“ en e ſollten. Da galt es noch, 15 Fenſte bine Schlafzimmer hübſch herzurichten, au menſträußen hinzuſtellen und um enſterbänke und Tiſche Vaſen mit friſchen Blu⸗ a einen grünen, blumendurchwirkten Kranz zu die Türe des Speiſe⸗ ſchlingen, der die Juf rift 1„Willkommen da⸗ eim!“ Vor allem mußte das Abendbrot 905 vorbe⸗ das friſche, duftige Linnen über den Tiſch breiten, das neue, geblümte Porzellan- Teeſerviee aufſtellen, Teller, Meſſer und Gabel her⸗ richten, das Brot ſchneiden, Butter, Fleiſch, Käſe, die Torte und Früchte zum Nachtiſch bereit ſtellen. Und nachdem das alles geſchehen, erſt da konnte die kleine Hedwig an ſich ſelbſt und ihre Toilette denken. Raſch hatte ſie ihr dunkelbraunes Lockenhaar gefällig aufge⸗ kämmt und aufgeſteckt, raſch ihr neueſtes, ſchlicht⸗ braunes Wollkleid angezogen, ihr braunes Sammet⸗ hütchen aufgeſetzt, und nun eilte ſie den Eltern nach, das Handtäſchchen noch auf dem Wege zuſchließend. Die arme Hedwig hatte ja nie Zeit, ſo recht an ſich ſelbſt zu denken. Obſchon erſt 16 Jahre alt, lag auf ihr die Sorge des ganzen Haushaltes, freilich unter der Oberaufſicht der Mama; aber die Arbeit ſelbſt, die ganze Mühe laſtete auf ihr. Schon von Kindheit an war ſie der Mutter rechte Hand, ſie half in der Kitche, in der Stube, überall, und jetzt ließ ſie ſelbſt Mama an keine Arbeit mehr heran. Das kam ihr zu, dachte ſie, und ſie arbeitete gerne. Mama ließ ſie auch gerne gewähren; denn ſie wußte die Arbeit bei der kleinen Hedwig in guten Händen. Und wie oft hatte nicht ihr Mann geſagt, Hedwig würde die Erfahrung im Haus⸗ halt noch einmal gut brauchen können]„So klug wie unſere Mathilde iſt ſie nicht; was wird ihr alſo übrig bleiben, da wir ihr Vermögen nicht mitgeben können, als einmal eine Stelle als Stütze der Hausfrau an, zunehmen, wo ſie ſich immerhin nützlich machen kann!“ Die kleine Hedwig hatte mit der Schweſter die Volksſchule beſucht, allein ſie machte, obſchon ſie flei⸗ ßig war, nicht die raſchen und glänzenden Fortſchritte wie Mathilde, in der der Vater auch das Talent raſch entdeckt hatte, und deren Ausbildung er ſich auch noch eigens perſönlich angelegen ſein ließ. Hedwig galt als ſchwach begabt, und da ſie zudem ein unſcheinbares Aeußeres und außer ihren wundervoll milde blicken⸗ den, großen, dunklen Augen nichts an ſich hatte, was kleine Hedwig, will's „Hausmütterchen“ werden würde. oft dem Gatten gegenſiber verteidigt und dieſem vor⸗ geſtellt, es ſei eigentlich Unrecht, daß nur Mathilde eine beſſere, Wallig war hierin unwandelbar der Meinung, Hedwig habe kein Talent, ſie paſſe nicht zum Lernen, ſie gehöre in die Küche und könne Handarbeiten lerne das Kind immer am ihn die hohen Koſten eines zweifelhaften Prozeſſes veran⸗ laſſen werden, auf ſeine Rechte zu verzichten. Daher Vorſicht bei Abſchluß von Geſchäften mit unbekannten Perſonen. * e c Der Reichspräſident an Dr. Wirth. Berlin, 26. Okt. Der Reichspräſident richtete an den Reichskanzler Dr. Wirth folgendes Schreiben: Herr Reichskanzler! a Seit Wochen iſt es mein unausgeſetztes Bemühen ge⸗ weſen, für eine Verbreiterung der gegenwärtigen Re⸗ gierungskoalition die Grundlagen zu ſchaffen in der Ueberzeugung, in der ich mit Ihnen, Herr Reichskauzler, einig gehe, daß die großen Aufgaben, die Dentſeftant auf dem Gebiet der äußeren und inneren Politik hat, auf einer breiteren Regierungsbaſis am beſten gelöſt werden können. Sie, Herr Reichskanzler, haben mich in dieſem Beſtreben unterſtützt und die Verbreiterung der Regierungskoalition zu wiederholtenmalen als das nächſtliegende Ihrer Politik bezeichnet und auch alles getan, um ihm näher zu kommen. a Die Entſcheidung, welche die Botſchafterkonferenz der Verbündeter: in der oberſchleſiſchen Frage gefällt hat, hat zweifellos die Erreichung dieſes erſtrebten Zieles e⸗⸗ heblich erſchwert. Ich bin allerdings der Meinung, daß es bei allerſeits gutem Willen und unter Voranſtellung der Intereſſen des Vaterlands möglich geweſen wäre, die verbreiterte Koalition allen Bedenken zum Trotz zu⸗ ſtande zu bringen. Verſchiedene Vorgänge haben ſich lei⸗ der hemmend in die gepflogenen Verhandlungen einge⸗ drängt, ſo daß das erſtrebte Ziel als geſcheitert anzuſehen iſt. Dies iſt umſo bedauerlicher, als der Rücktritt des bisherigen Kabinetts das Beſtehen einer handlungs⸗ fähigen Regierung angeſichts der außenpolitiſchen Lage zu einer zwingenden Notwendigkeit und die Bildung des neuen Kabinekts unaufſchiebbar macht. Koſtbare Zeit iſt auf die Verhandlungen zur Klärung der innerpoiitiſchen Lage verwandt worden, ohne daß ſich eine ſolche er⸗ geben hat. In dieſer Not des Vakerlandes richte ich an Sie, Herr Reichskanzler, die dringende Bitte, Ihre mir gegebenen Abſagen zurückzuziehen und unter Hintanſtellung per⸗ ſönlicher und parteipolitiſcher Rückſichten die Bildung der Regieurng zu übernehmen. Die Tatſache, daß Sie bereits einmal in ſchwerſter Bedrängnis ſich dem Vaterlande zur Verfügung geſtellt haben, gibt mir die Hoffnung, daß Sie auch diesmal dieſes Opfer bringen werden. In Aubetracht der gegebe⸗ nen Verhältniſſe vertraue ich darauf, daß es mit Ihrer Tatkraft und politiſchen Einſicht gelingen wird, eine — 40 251 1 man eigentlich ſchön nennen konnte, ſo widmete ihr Papa weniger Beachtung, obſchon er ſie auch liebte Mathilde aber blieb ſein Liebling. Sie wurde gleich nach Vollendung der Volksſchule in das feinſte Pen⸗ ſionat der Reſidenz geſchickt, und zur Ferienzeit arbei⸗ tete Papa ſelbſt mit ihr, um ihr vor⸗den übrigen Schü— lerinnen ſtets einen Vorſprung fürs nächſte Jahr zu ſichern. Und ſo brachte denn Mathilde von Jahr zu Jahr immer die ausgezeichnetſten Zeugniſſe mit nach Hauſe. 5 Sie hatte jetzt auch das beſte Prüſungszeugnis in der Taſche. Hedwig blieb während der Studienzeit ihrer Schwe⸗ ſter daheim, im ſtillen Frieden der Häuslichkeit. Ihre Domäne war die Küche und die Wohn- und Arbeits⸗ ſtube. Mama erkannte beſſer ihren Wert, obſchon auch ſie ihren Mutterſtolz auf die älteſte Tochter ſetzte, Sie kannte Hedwigs gutes Herz, ihren kindlich heiteren Sinn, ihre nimmer müde Arbeitsſrendigkeit, und wußte ganz gut, daß es ihr an geſundem Menſchen⸗ verſtand und praktiſchem Sinn durchaus nicht fehle, lauter Tugenden, die ihr die Bürgſchaft gaben, daß die Gott, einmal ein ganz tüchtiges Sie hatte ſie darum höhere Ausbildung erhalte. Aber Dr. ſich da am beſten nützlich machen. In eine Kochſchule und in einen Handarbeits⸗ unterricht würde er ſie ganz gerne ſchicken. Doch da⸗ gegen war wieder die Mama; kochen“ und weibliche beſten bei der Mutter, und ſie verſtände doch wahrlich auch etwas davon. Damit endete immer der Streit über Hedwigs Erziehung, und Hedwig blieb bei der Mutter. (FJortſetzung folgt.) vie fterun zu bilde welche in ihrer Zu ammenſetzung die Gewihr dafl bietet, daß ſie die en der deut⸗ ſchen Republik geſtellten Aufgaben, wie die deing ichen Probleme der weiteren Zukunft löſen kann. Ich bin in aller Wertſchätzung Ihr Ae ee e ö„. Sher 8 92 Neues vom Tage. Die Flucht aus Oberſchleſien. Breslau, 26. Okt. Bis Montag abend waren 12 600 deutſche Flüchtlinge aus den abzutretenden Gebieten im nicht beſetzten Schleſien eingetroffen. Das preußiſche Staatsminiſterium hat vorläufig eine Million Mark für die Flüchtlinge angewieſen. i 15. Feſtſetzung des Kaiſers Karl. a Budapeſt, 26. Okt. In den Beratungen der Entente⸗ vertreter mit der ungariſchen Regierung wurde verein bart, den König Karl vorläufig im Kloſter Tihany am Plattenſee ſeſtzuſetzen. Die förmliche Thronentſagung ſcheint nicht verlangt worden zu ſein. Später ſoll der frühere König, wie die Londoner„Daily Nels“ erfahren, nach den Kanariſchen Inſeln verbracht werden. (Die 13 Kanariſchen Inſeln, von denen 7 bewohnt ſind, ſind eine ſpaniſche Provinz weſtlich der marokkaniſchen Küſte. Das Klima gehört zu den beſten der Erde.) 3 Der Pariſer Botſchafterrat hat die Auslieferung Karls von Ungarn verlangt. Der ſchweizeriſche Bundesrat be⸗ ſchloß, alle Familienmitglieder des früheren Kaiſers, mit Ausnahme der Kinder, ſowie das ganze Gefolge aus der Schweiz auszuweiſen.. Der Klewie Verband richtete nach der„Voſſ. Ztg.“ die befriſtete Forderung an die ungariſche Regierung, Karl von Habsburg bis zur endgültigen Entſcheidung über ſein Schickſal feſtzuſetzen und durch ein Geſetz auf ſeine Wiedereinſetzung zu verzichten. Das ungariſche Heer ſoll ſofort auf die im Friedensvertrag von Trianon feſtgeſet te Stärke vermindert werden. Die ungariſche Regierung hat unverzüglich den Bandenkrieg im Burgenland zu unter- Alden und das Land an Oeſterreich abzugeben. Die neue Reichsregierung. Berlin, 26. Okt. Unmittelbar nach 4 Uhr, vor Eröffnung der Reichstagsſitzung, wurde die Zuſammen⸗ ſetzung des Reichskabinetts bekannt gegeben. Reichs⸗ kanzler: Tr. Wirth(Ztr.), Inneres: Dr. Adolf Köſter, Wirtſchaft: Robert Schmidt(Soz.), Ernährung: Dr. Hermes(Ztr.), Poſt: Giesberts(Ztr.), Arbeit: Brauns (Ztr.), Juſtiz: Tr. Radbruch(Soz.), Finanzen und Schatzamt: Bauer(Soz.), zugleich Vizekanzler, Ver⸗ kehr: Gröner. Tas Wiederaufbauminiſterium iſt vor⸗ läufig unbeſetzt: Tr. Rathenau hat den Eintritt in das Kabinett abgelehnt. ſter Dr. Geßler(Dem.) wurde von der Demokratiſchen Partei die Erlaubnis gegeben, als unpolitiſcher Mini⸗ ſter im Kabinett zu bleiben. Wegen der Beſetzung des Außenminiſteriums ſind mit dem Geſandten beim Va⸗ tikan, von Bergen(Ztr.), Verhandlungen eingeleitet. Vorläufig wird das Miniſterium von Dr. Wirth über⸗ nommen. Tas Kabinett iſt demnach aus dem Zentrum und der Sozialdemokratie gebildet, während die beiden demo⸗ kratiſchen Miniſter Gröner und Geßler als Fachmi⸗ niſter gelten. Aus Nah und Fern. 8 1 25 8& Karlsruhe, 25. Okt. hat ſeine Verordnung vom handel mit ſofortiger Wirkung aufgehoben. Karlsruhe, 25. Olt. Die badiſche Landwirtſchaft iſt bekanntlich in außerordentlich hohem Maße auf eine ſtän⸗ dige Einfuhr von Heu und Stroh angewieſen. Bedauerlicherweiſe hat die Eiſenbahnverwaltung in ihrer Dem bisherigen Wehrmini⸗ Tas Miniſterium des Junern n 19. März 1920 über die Malzkontingenten der Bierbrauereien und über den Malz Heuengeeu dieſer Güter hierauf keine Ruchſicht genom⸗ men. Die Frachtkoſten ſind heute ſo hoch, daß das dringend ad Raufutter aus entfernteren, futter⸗ reicheren Gegenden Deutſchlands nicht mehr beſchafft wer⸗ den kann. Die Bad. Landwirtſchaftskammer hat daher bei der Generaldirektion Karlsruhe, den Antrag auf Aufnahme von Heu, Stroh und Häckſel in die Klaſſe E des Deutſchen Eiſenbahn⸗Gütertarifs, Teil I B, ſowie Einführung einer beſonderen Nebenklaſſe zur Klaſſe E be⸗ antragt. Während die Gäſte und Badenweiler, 25. Okt. die Ge 0 Patienten des Sanatoriums Waldeck beim 1 weilten, wurden ihre in der Liegehalle urückgelaſſene Decken, Mäntel een uſw. im Wert von meh⸗ reren Tauſend Mark geſtohlen. N ö Sr rat 25. Ott Der Kokainſchmuggel, der von St. Ludwig her lebhaft betrieben wird, hat zu mehreren Verhaftungen geführt. In der Wohnung eines der Schmuggler wurden 20 000 Franken beſchla nahmt. Mülhauſen, 25. Okt. Wie der„Republikaner“ mel⸗ det, ſollen auf badiſcher Seite in Neuenburg Wagen mit Kali mit der Beſtimmung nach Frankreich ſtehen; ſo ſollen dieſer Tage über 100 Wagen deutſches Kali aus Thüringen eingetroffen ſein. 0 Radolfzell, 25. Okt. Im Vorjahr wurden von den Landwirten des Kreiſes an die minderbemittelte Be⸗ völkerung folgende Mengen Kartoffeln abgegeben: Kon⸗ ſtanz 6023 Ztr., Singen 648 tr., Radolfzell 554 Ztr., Engen 183 Ztr. In dieſem Jahr wurden die Er⸗ trägniſſe der freiwilligen Kartoffelſpenden noch weſent⸗ lich geſteigert, wenn auch der Preisunterſchied groß iſt. Liggeringen bei Radolfzell), 25, Okt. In der Dun⸗ kelheit ſuhr der Elektromonteur Karl Rie ſter von Ra⸗ dolfzell mit dem Rad auf ein ihm entgegentommendes Fuhrwerk, wobei ihm die Deichſel in die Bruſt geſtoßen wurde. Die Verletzungen ſind lebeusgeſährlich. 5 Konſtanz, 25. Okt. Auf der Inſel Reichenau hatte eine angebliche Firma Hans Gruber und Co., Kolonial- warenhandlung in Speyer, von einer größeren Anzahl Bewohnern Beſtellungen auf Mehl und Zucker entgegen- genommen. Die Landwirte hatetn erhebliche Voraus- oder Anzahlungen geleiſtet und ſind, da die Firma gar nicht exiſtiert, nun ſehr geſchädigt. e a Aus dem Lande. Das Landesfinanzamt hat in. Konſtanz verſchiedene Bauplätze angekauft, um dort Dienſtwohnungen für Reichsbeamte zu errichten. Das gleiche iſt vom Badiſchen Finanzminiſterium für Dienſt⸗ wohnungen für Landesbeamte geſchehen.—, Frau Her⸗ mann Sielcken in Baden-Baden hat für die Neu⸗ ausſtattung der Oper„Carmen“ auf der Badener Kur⸗ hausbühne den Betrag von 40000 Mk, zur Verfügung geſtellt.— In Rielaſingen bei Konſtanz iſt die Nachricht eingetroffen, daß der von dort gebürtige Zim⸗ mermann Joſef Fenker, von dem ſeit 10 Jahren kein Lebenszeichen mehr eingegangen iſt, in der 5 denlegion geſtorben iſt.— Auſtelle des zum General- direktor des Badiſchen Bauernvereins Aengeuheiſter iſt der des Badiſchen Bauernvereins gewählt worden. 12jährige Sohn des Lokomotivheizers Junker fenb h urg ſtieg aus dem noch und kam unter die Räder. letzung erlegen.— Auf dem Erſinger Bahnhof hatte der 30 jährige ledige Goldarbeiter Leonhard Kärcher, weil er eingeſchlafen war, das Halten des Zugs verpaßt. Er ſprang nun aus dem ſchon im Anfahren begriffenen Zug und erlitt dabei ſo ſchwere Beinverletzungen, daß ihm der linke Fuß unterhalb des Knies abgenommen wer⸗ den mußte.— Die Ziegeleiar beiter in Baden ſind in eine Lohnbewegung eingetreten, Es werden Stun“ denlöhne zwiſchen 6.65 und 8 Mk. für verheiratete und 6.25 und 7.50 Mk. für ledige Arbeiter je nach den Orts⸗ klaſſen verlangt. Stuttgart, 25. Okt. Staatspräſident Dr. lin abgereiſt. Stuttgart, 25. Olt. N erſatzanſpruch des Komimuniſtenfilhrer Dr. Urſache in einer Freiheitsberaubu 0 bei iner Demonſtration auf dem Marktplatz e aufgefordert und war auf Grund eines Ve ch Ide Frem⸗ ernannten Dr. Direktor der Getreideabſatzgenoſf⸗ ſeuſchaft Bodenſee, Fagner in Radolfzell, zum 0 0 „ Der in Of⸗ fahrenden Zug aus Note iſt eine grobe Fälſchung und beſteht aus zwei auf⸗ Dem Knaben wurden beide Füße und ein Arm abgefahren. Er iſt ſeiner ſchweren Ver⸗ f i b waren. Die Schwindler ſind etwa 23 bis 24 Jahre alt Scheune vollſtändig des einen Hauſes verbrannte mit, außerdem fanden drei (Dr. Hieber nach Berlin.! Hieber iſt geſtern abend nach Ber⸗ (Levi gegen Blos.) Vor der Zivilkammer des Landgerichts wurde der Schaden⸗ . ere eee den früheren Staatspräſidenten Blos verhandel liegen ſoll. L 3 Stast miniſtzriusis perhaftet und per die rtt. Grenze im e nach Pforzheim geſchafft worden, von wo aus ihn Baden und Heſſen nach Frankfurt weiter„verſchoben“. Levi verlangt einen Schadenerſatz W Mk. Die Urteilsverkündigung wird am 31. Okt. erfolgen. 5 7 Saaralben i. Lothr., 25. Okt. In dem Solvay⸗ Werk waren vor zwei Monaten 60 Arbeiter entlaſſen worden. Die Hauptleitung in Brüſſel hat nun weitere 150 Arbeiter enklaſſen. In Friedenszeiten ging der größte Teil des Abſetzes nach Deutſchland, nun en neu Abſatzg b acht werden. d 9 Brötzingen b. Pforzheim, 26. Okt.„Im Arlinger“ wurde Ackerboden von der Behörde zwangs⸗ weiſe enteignet und auf ihm zur Behebung der Wohnungsnot Einfamilienhäuſer mit Hausgärten er⸗ richtet. Gegen die Art der Zwangsenteignung, die niedrige Entſchädigung und die Entziehung guten Ackerbodens erhoben etwa 200 Grundſtücksbeſitzer Ein⸗ ſpruch, die die Zwangsenteignung bei genügendem Bau⸗ gelände im freien Handel und die teure Bauweiſe von Einfamilienhäuſern, die der Wohnungsnot nicht ge⸗ recht werden, bemängelten. In einer Entſchließung wird der Behörde ein Mißtrauensvotum ausgeſtellt. Bruchſal, 26. Okt. Das landw. Lagerhaus hier, eine Bauernvereinsfiliale, ſchließt dieſes Jahr mit einem Gewinn von 10 864 Mk. ab. Die Zahl der Ge⸗ noſſen iſt auf 1344 geſtiegen. 1 Ludwigshafen, 26. Okt. Für die durch die Oppauer Kataſtrophe Geſchädigten haben der ehemalige Groß⸗ herzog von Baden und die Großherzoß in Luiſe zuſammen 5000 Mk., die Königin von Schweden hat für ſich 2000 Mk. und außerdem noch 30 000 Mk. geſtiftet. F Ettlingen, 26. Okt. Die Geſellſchaft für Spinnerei und Weberei im Albtal beabſichtigt lt.„Landsmann“ eine neue große Spinnerei in der Nähe der jetzi⸗ gen Fabrikanlage zu errichten. ö Schopfheim, 26. Okt. Die hieſigen Grundbeſitzer be⸗ ſchloſſen, daß der Pachtzins für ein Viertel(neun Ar) künftig bei einem Milchpreis von drei Mark für, den Liter im Tal 180 Mk., in der mittleren Berglage 150 Mk. und in ber höheren Berglage 120 Mk. betragen ſoll. Ermäßigt ſich der Milchpreis, ſo ſoll auch die Pacht zurückgehen, ſteigt der Milchpreis, ſo erhöht ſich auch die Pacht. 7 Kappelrodeck, 26. Okt. Bürgermeiſter Hund, der, früher der liberalen Partei angehörte und ſpäter zum Zentrum übertrat, iſt aus dem Zentrum ausgeſchieden, um ſich als Kandidat der neuen Landbundpartei im Wahlkreis Offenburg an 2. Stelle aufſtellen zu laſſen. Singen a. H., 26. Okt. In einer hieſigen Wirtſchaft gaben zwei Unbekannte eine Tauſendfranken⸗ note zum Umwechſeln, erhielten dafür von einem Bankier 21300 Mk. und verſchwanden darauf. Die 7 5 einandergeklebten Abbildungen einer Tauſendfranken⸗ note, die anſcheinend in einer Zeitſchrift erſchienen und ſprechen ſchweizeriſche Mundart. Albbrück b. St. Blaſien, 26. Okt. Der von Scha⸗ chen ſtammende 18jährige Arbeiter Rüde geriet zwiſchen die Puffer zweier Eiſenbahnwagen und wurde tot⸗ gedrückt. a a 1 Aus dem Lande. In Königsbach bei Durlach, tegte ein Brand drei Wohnhäuſer und eine gefüllte in Aſche. Sämtliches Inventar Schweine und vier Ziegen den Tod in den Flammen. Vermiſchtes. Gasvergiftung. In Düſſeldorf iſt der Arzt am Städt. Krankenhaus, Dr. Walter, mit 2 Kindern im Viola. Roman aus dem Leben von Georg v. Pletten. (Nachoͤruck verboten.) Sie hatte bald von der Mutter nichts mehr zu lernen, ſie verſtand alles gar trefflich ſelber und fragte nur, um dem lieben Mütterchen damit eine Freude zu machen, öfter um Rat und Hilfe. Endlich hatte ſie jetzt die vorangehenden Eltern ein⸗ geholt,„O, wie freue ich mich auf Mathilde!“ rief ſie mit lebhaft geröteten Wangen.„Ob ſie wohl noch ſchöner geworden iſt, Mama?“ „Hoffentlich; wir haben ſie ja jetzt ein ganzes Jahr nicht mehr geſehen“, erwiderte die Gefragte. „Wenn ſie ſich nur nicht in den letzten Wochen über⸗ anſtrengt hat!“ meinte ſorgenvoll der Papa. „Und ein ſo ſchönes Zeugnis bringt ſie mit! Nun ſteht ihr die Welt oſſen, der Glücklichen. Ihr höheres Examen hat ſie gemacht: nun kann ſie als Lehrerin in die ſeinſte Erziehungsanſtalt und als Erzieherin in die ſeinſte Familie kommen!“ plauderte Hedwig weiter. „Ja, ja, für ihre Zukunft iſt geſorgt“, beſtätigte ſtolz Dr. Wallig. 1 w, Wie muß ſich Mathilde ſelbſt freuen, nun endlich zas mühſelige Studium hinter ſich zu haben!“ fuhr edwig fort. „Das verſtehſt Du nicht, meine Tochter“, erwiderte der Gymnaſiallehrer.„Mathilde wird zwar jetzt etwas ausruhen, dann aber nur um ſo lieber der Wiſſen⸗ ſchaft aufs neue ſich zuwenden. Du, als kleine Kü⸗ chenfee, weißt bar nicht, welche Befriedigung das rnen gewährt.“ i e. 2) Errötend ſenkte Hedwig das Köpſchen und ſagte nichts mehr. Wie oft hatte ſie es ſchon hören müſſen, daß ſie von Wiſſen und Wiſſenſchaft nichts verſtehe; wann hatte ſie denn Gelegenheit gehabt, ſich weiter geiſtig auszubilden? Sie wäre gerne auch ſo klug und gebildet geweſen, wie Schweſter Mathilde. Aber wenn ſie einen ſolchen Wunſch auch nur andeutete, erhielt ſie vom Vater ſtets die klaſſiſche Antwort:„Eines ſchickt ſich nicht für alle, meine Tochter. Bleibe Du, wo Du biſt; in der Küche und an der Nähmaſchine, da iſt Deine Stelle. Suche ſie gut auszufüllen, dann haſt Du das Deine getan.“ Sie waren inzwiſchen am Bahnhöfe angekommen, löſten ſich Bahnſteigbilletts und— da fuhr eben der Zug in die Halle. Aus einem Damenkupee zweiter Klaſſe beugte ſich ein goldblonder Lockenkopf mit einem koketten weißen Federhute heraus, und von den roſi⸗ gen Lippen ertönte der Ruf:„Mama, Papa, Hedwig!“ Gleich darauf hüpfte aus dem Wagen behend ein ſchlankes Mädchen, um ſich mit lächelndem Antlitz und freudig erregten Wangen in die Arme der lieben Eltern zu werfen. Ein Kuß auf der jüngeren Schwe⸗ ſter Lippen, und die erſte Begrüßung war vorüber. Da ſtand ſie nun, die ſchöne Mathilde, in ihrem grau⸗ ſeidenen Reiſemantel, das ſchwarze Täſchchen grazits an der Seite hernſederhängend, mit einem Geſichte wie Milch und Blut und mit Augen, veilchenblau und fröhlich blitzend, daß alle Vorſibergehenden ſie anſchau⸗ ten und ſich zuflüſterten:„Welch hübſches Mädchen!“ Mama und Papa ſtanden ſelbſt wie verloren in ihrem Anblick da, und Hedwig wurde nicht müde aus⸗ zurufen:„Schweſter, wie gut ſiehſt Du aus!“ Doch nun ging es an ein Fragen, an ein Erzählen, ſo daß die zehn Minuten bis nach Hauſe wie im Fluge vergingen. 43 i a „Endlich wieder daheim!“ rief Mathilde aus, als ſie ſich, von der Eltern Händen in das trauliche Eß⸗ zimmer geleitet, müde auf das weiche, geblümte Sofa niederließ und nun alle die liebwerten Dinge im Zim⸗ mer, die Möbel, die Bilder, die Blumen wieder anſah und wie alte Bekannte grüßte. Und wie köſtlich duf⸗ tete ſchon der Tee, wie appetitlich war der Tiſch ge⸗ deckt! Daran erkenne ich doch gleich mein Küchenſchwe⸗ een rief ſie lachend aus, Hedwig herzlich um⸗ armend. Dieſe betrübte aber dieſes Wort, und Mathilde ſchien es zu bemerken. Darum fügte ſie gleich bei:„Je⸗ der an ſeiner Stelle; ich habe das beſte Lehrerinnen⸗ examen gemacht, und Du würdeſt ſicher das beſte Koch⸗ examen machen, Schweſterchen!“ 5 Damit legte ſie. wieder auſſtehend, Mantel und Hut ab, Vater und Mutter aber baten zu Tiſche. Wie das köſtlich ſchmeckte im lieben Heim!„Das ganze Jahr hat mir die beſte Feſttagstafel in der Penſion nicht ſo gemundet, wie der Tee und das Butterbrot daheim. Nun ſollt Ihr mich aber auch ſobald nicht wieder fortbekommen!“ rief Mathilde aus. f Lange war das Abendbrot bereits wieder abge⸗ tragen, da ſaß die ganze Familie Dr. Wallig noch im trauten Geplauder bei dem Scheine der Lampe zuſam⸗ men. Endlich ſchaute Papa aber doch nach der Uhr, und mit den Worten:„Kinder, es iſt Zeit, ſchlafen ee erhob er ſich, damit das Signal„zur Ruhe!“ gebend. 5 7 5 7717 Als Mathilde, von Hedwig geleitet, die mit dem Lichte ihr die Freppe hinauf voranging, die Schlaf⸗ ſtube betrat und überall die ſchönen Blumen ſah, die ihr entgegenduftelen, alles Zeſchen der Liebe ihrer Schweſter, da umarmte ſie gerührt ihre Hedwig und nannte ſie ihr„liebes Schweſterchen“. ö 1 . * . Fortſetzung folgt) 5 1 verf 5 128 er von 9 Monten und 27 Jabren einer Ver- g durch Gas, das dem Badeofen im Schlaf⸗ a 1 55 i e zum Opfer gefallen. Des Extaiſers Karl finanzielle Verhältniſſe. e Blättern wird berichtet, eie 1 len Mittel des früheren Kaiſers ſeien ſeit einiger Zeit immer beſchränkter geworden. Es hatte den Anſchein, daß der„Hofſtaat“ in Hertenſtein am Vierwaldſtätter⸗ ber in den letzten Monaten nicht mehr aus regelmäßi⸗ gen Einkünften beſtritten werden konnte und daß die Gerüchte, daß Karl von Habsburg von den Kronjuwelen der Habsburger lebe, begründet ſeien. Finanzielle Er⸗ wägungen ſollen die Herbſtfahrt nach Oed * enb 5 lich mitbeſtimmt haben. ſtfah ch n urg 1 Handel und Verkehr. Mannheim, 24. Okt. Die Stimmung war ſe und die Preiſe haben weiter. Das 1 aus erſter Hand war knapp. Man notierte die 100 Kg. netto Kaſſe waggonfrei Mannheim einſchl. Sack: Wei⸗ zen 515600, Roggen 465475, Gerſte 600650, Ha⸗ ber 440—450, inl. Erbſen 550— 700, Wieſenheu 210 bis 230, Preßſtroh 70—80, geb. Stroh 70-80, Reis 850—1100 Mk. Die ſüddeutſchen Mühlen haben die Preiſe heute weiter um 25 Mk. auf 850 Mk. für die „(Spezial 0) mit Sack ab Mühle Weiterer Abbau ver Wirlſchaftsſtellen. Nachdem b einiger Zeit die Ein⸗ und Ausfuhr von ee 1005 von Tee freigegeben worden iſt, hat nunmehr der Reichsernährungsminiſter die Bekanntmachungen über die Errichtung der Wirtſchaftsſtellen für Kaffee und Tee vom 15. Mai 1919 aufgehoben. Die Einfuhr von Kaffeeſchalen, gebrannten oder geröſteten Kaſſee und von Kaffeepulver, Kaffee⸗G enz und die Ausfuhr der beiden letztgenannten Waren iſt nach wie vor geſperrt. Kemptener Zutter⸗ und Köſebörſe, 26. Okt. 521 * . 5 Durch⸗ ſchuittspreis für Butter 22,89 Mk., für Weichkäſe 7,99 Me. für Rundkäſe 12.40 Mk. pro Pfund. Geſamtumfatz in Butter 123 127 Pfd., in Weichkäſe 497 288 Pfd täf a 1 Pfd. Für Butter und Weich- äſe iſt unverändert Nachfrage, bei Rn käſe 1 die Nachfrage ſebr 9 Nachfrage, bei Rundkäſe iſt Lolale Nachrichten. Vorwort zum Roman:„Viola.“ „Vlola.“ Roman von Georg v. Pletten. Das hohe Lied der Beſcheidenheit, des ſtillen, lieb⸗ lichen„Veilchens“ erklingt in dieſem ſchönen Liebes⸗ und Geſellſchaftsroman.„Viola“, das Mauerblümchen im Hauſe des Profeſſors Wallig, wächſt unbeachtet und oft vernachläſſigt neben der glänzenden, ſchönen und deshalb überall und immer verwöhnten Mathilde, ihrer Schweſter, auf, und über der Pracht der ſtolzen „Roſe“ vertrauert das Hausmütterchen„Viola“. Sogar das Glück ſcheint das beſcheidene Blümchen meiden zu wollen, es flattert zur Schönheit, zur gefeierten „Weltdame“, als welche Mathilde ſich entwickeln will und muß. Und doch, das Glück iſt ein zerbrechliches und launiſches Geſchöpf. Das zeigt ſich in überaus auſchau⸗ licher Weiſe auch in unſerem Roman. Die vielbenei⸗ dete, vielumſchwärmte Mathilde ſieht ſich plötzlich von Fortuna verlaſſen— während das liebe Hausmütter— chen nach Schmerz und Entſagung eines beneidens⸗ werten Loſes an der Seite eines wahrhaft edlen, dazu mit irdiſchen Glücksgütern reich geſegneten Mannes tellhaftig wird. Zum Schluß aber wendet ſich wieder das Schickſal der„Roſe“ zum Guten— dank dem ſtillen Wirken eines edlen greiſen Menſcheufreundes, der nach ſtiller Reſignation ſein einziges Glück darin ſieht, Andere glücklich zu machen. Es iſt ein Roman der allumfaſſenden, ſegenſpendenden Liebe, den wir unſeren Leſern bieten; möge ſeine warmherzige Sprache, ſeine ſpannende Handlung ihnen viele genuß— reiche Stunden bereiten. Redaktion und Verlag. b *“ Der Geſangverein Sänger⸗Einheit erläßt in vorliegender Nummer eine Einladung zu ſeinem am Sonntag, den 6. November ds. Js. nachmittags 3 Uhr im Freiſchütz ſtattfindenden Künſtlerkonzert, deſſen Reinertrag dem Oppauer Hilfswerk zufließt. Die Mitwirkung des Wormſer Konzert⸗Orcheſters unter perſönlicher Leitung des Herrn Muſikdirektor Leucht dürſte dem Konzert eine ganz beſondere Anzlehungskraft verleihen und dies umſomehr als dleſes Orcheſter, das bisher nur lu den größten Städten Deulſchlands Engagements annahm lediglich durch Aus⸗ nutzung beſonders guter Beziehungen zur Mitwirkung ge⸗ wonnen werden konnte. Den Beſuchern des Konzerts wird außerdem Gelegenheit geboten ſeln, in Herrn Muſikdirektor Leucht elnen ganz hervorragenden Celliſten kennen zu lernen. Dle Begleltung der einzelnen Solls auf dem Klavier hat in dankenswerzer Weiſe unſer einhelmiſcher Klaviervirtuoſe, Herr Lehrer Touſſalnt üvernommen. Der Verein, der ſelt Mai ds. Js. unter der Schulung von Herrn Fritz Wenger⸗ Mannhelm ſteht und unter dieſem einen ungeahnten Auf⸗ ſchwung nohm, bringt ein Werk von Mendelſohn⸗Vartholdy mit Orcheſterbegleitung ſowie Werke anderer bekannter Ton⸗ dichter zum Vortrag. Kartenvorverkauf bel Herrn Jof. Zöller, Herrn Uhrmacher Krug und im Frelſchütz. Die Gemeinnützige Baugenoſſenſchaft e. G. m. b. H. Vieruheim wurde etwa vor Jahresfriſt mit einem Stammkopltal von rund 200 000 Mk. gegründet und kann heute dank des eifrigen Sparſinnes und Ver⸗ trauens ihrer Mitglieder über ebenſoviel Spareinlagen Wenn wir mit dem Nachſtehenden über den deshalb, um den hierin oft irrigen Anſichten zu begegnen. Wenn ſich bei Gründung der Baugenoffenſchaft etwa 100 Bauluſtige zuſammengeſchloſſin haben, um zum Ziele zu kommen, ſo geſchah dles in der ſicheren Erkenntnis, daß der Einzelne, vielleicht mit verſchwindend geringen Aus⸗ nahmen, aus eigenen Mitteln nicht in der Lage iſt, das nötige Kapital wenigſtens ſolange aufzubringen, bis die in Ausſicht geſtellten Gemeinde⸗ und Landes darlehen, ſowie nötigen Hypotheken zum Ausgleich bereit ſind. Die Ge⸗ wahrung der Baudarlehen ſoll nun nach den beſtehenden geſetzlichen Vorſchriften in erſter Linie Minderbemittelten und kinderreichen Famllien ſowle Kriegsteilnehmern oder deren Hinterbliebenen zugute kommen. Es erhellt aus dieſer geſetzlichen Beſtimmung ſofort, daß die Regierung den Zuſammenſchluß aller Bauintereſſenten indirekt empfiehlt und wir ſehen deshalb allerorts das Beſtehen der gemein⸗ nützigen Baugenoſſenſchaften, deren regierungsſeltige Unter⸗ ſtützung und Steuerfreiheit vorweg für jeden Genoſſen elnen großen Vorteil bietet. Man denke nur an die kommende Umſatzſteuer von 2,5 oder 30%, Stempelgebühren und dgl welcho ein Privoatbauender aufbringen muß. Man hört die Anſicht:„Was braucht man für ſolche Häuschen einen Architekten“. Allerdings ill nun hier kein Feld, um gro⸗ ßem Kunſtſinn Ausdruck zu verleihen; doch liegt hier eine große Kunſt darin, mit den verfügbaren Mitteln eine möglichſt große Anzahl Quadratmeter bewohnbaren Raumes zu ſchaffen, trotzdem das Bauen bis heute 16mal 19 8 5 war als in den Zeiten vor dem Kriege. Daß unter all den oben angeführten Umſtänden nach neuen Geſichtspunkten unter Einhaltung größter Sparſamkeit ſowohl an Mate— rialien wie an Nebenräumen verfahren werden muß, mögen alle bedenken, denen noch nicht zum Bewußtſein gekommen iſt, daß wir nach dem Kriege ärmer geworden find; das heißt, daß wir für ein Wohnhaus, welches belſpielsweiſe vor dem Kriege 10 000 Mk. koſtete, heute nicht die Mittel haben, um dafür 160 000 Mk. ausgeben zu können. Wenn wir bei dem Beiſpiel bleiben und heute für ein ſolches Haus eine jährliche Miete von 1000 Mk. annehmen, ſo wird damit ein Kapital von etwa 15000 Mk. verzinst und der Reſtbetrag von 145 000 Mk. bleibt unrentlerlich Gemeinde und Staat geben jedoch für ein Wohnhaus Kür bis 70 qm Wohnfläche ein Darlehen im Höchſtbetrag von von 37 800 Mk, ſodaß für das ins Auge gefaßte Wohn⸗ haus immer noch ein unrentlerlicher Aufwand von 107500 Mark beſteheu bleibt. Mit anderen Worten: Das Wohn— haus muß ſoviel kleiner und einfacher gebaut werden, wenn die Mittel nicht durch den Bauherrn aufgebracht werden können. Ein weiterer Zweck der Bangenoſſenſchaft liegt in der Vereinheftlichung und Verbilligung der Geſchäftsſühr— ung. Nachdem Gemeinde und Staat den nahezu dreifachen Betrag gegenüber dem Bauherrn zur Erſtellung eines Wohn⸗ hauſes zuſch ießen, ſo haben dle Behörden das Recht, zu verlangen, daß ökonomiſch mit den Mitteln gewiriſchaftet wird, daß ein Baubuch über die Verwendung der Gelder geführt und eine genaue Abrechnung mit Belegen oorgelegt wird. Denkt man ſich nun alle techniſchen Arbeiten für ein Häuschen einzeln geführt, ſo iſt klar, daß auch hier eine Verteuerung einſetzeu muß, wenn ein Bauſachverſtändiger voll und ganz die Intereſſen der Bauherrn bezw. der Ge— meinde und des Staates vertreten muß, wie dies bei der Baugenoſſenſchaft geſchieht; daß insbeſondere alle Materi— alien vorteilhaft eingekauft werden und deren Transport geſichert iſt. Wird jedoch die Lieferung aller Materialien dem Unternehmer überlaſſen, ſo muß derſelbe für ſeine Ve— mühungen nach billigem Ermeſſen einen entſpr. Zuſchlag auck für ſeinen Zeitaufwand verrechnen, wenn er ſeine und die Intereſſen der Bauherrn wahren will. Es empfiehlt ſich nun heute nur in beſonderen Föllen den Materialeir— kauf dem Unternehmer zu überlaſſen, weil doch ſofort größere Barbeträge für den Einkauf geleiſtet werden müſſen durch die Bauherrſchaſt. Dieſe Handhabung findet mau bei fat allen größeren Bauſtellen. Im übrigen bleſbt der Haup! zweck aller Baugenoſſenſchoften, ſogar iu Städien bei teu— rem Bodenpreis, der, genügend großem Garten eine geſunde Grundlage bilde Staates Mit vorſtehenden Ausführungen iſt glaichzeitig der hohe Wert der Baugenoſſenſchaft für Jene gekennzeie netf denen es, wie eingangs erwähnt, vielleicht nie ver lele und den Wert der Baugenoſſenſchaft im a Ausführungen bringen, ſo geſchieht dles ein eigenes Häuschen zu bekommen. In einem weiteren Artikel ſoll über Mitarbeit an den Eigenheſmen, Sekbſt hilfe uſw. geſprochen werden. ——— § Aus der Gemeinderatsſitzung vom 25 Okt. Karfuſſell M., Schiffſchaukel 2200— M. und Schißbude 400.— M.— Errichtung einer Finanzamte— Für dle Juxplätze auf Kirchweih werden erlöſt; (Cröß mann) 3300.— Nebenſtelle in Viernhelm. Das diesbez. Geſuch der Gemeinde wurde vom Finanzamt ablehnend beantwortet Auf An— trag des Herrn G. R. Bugert beſchlleßt der Gemeindera, eine nochmalige Eingabe an die Finanzbehörde zu machen, um wenigſtens einmal monatlich elnen Amtstag nach hier zu bekommen. Von den ſozlald. Arbeiter⸗Vertretern wurde die Bürgermeiſterei noch erſucht dahin zu wirken, daß die noch reſtierenden Steuerrückzahlungen ſo ſchnell wie mög⸗ lich zur Auszahlung gebracht werden. Ein dringlicher An— trag des Herrn G.⸗R. Schnelder fordert, daß dle Steuerveranlagungskommiſſion baldigſt in Funktion kommt. Keines wiſſe bis heute, was jeder Einzelne elgentlich zu zahlen hat.— Von den Arbeiten der Entwäſſerung der Weſchnizniederung wurde dem Gemeinderat Kenntnis ge⸗ geben. Für etwa entſtehende Schäden ſoll dle Stadt Wein⸗ heim haftbar gemacht. Die Wieſenkommiſſion wird mit der Ueberwachung der Viernheimer Intereſſen betraut. Im üb⸗ rigen hält der G.⸗R. an elnem bereits gefaßten Beſchluß u. dem aufgeſtellten Vertrag der Kultur⸗Inſpektion Darmſtadt feſt. — Erhöhung der Bauholzrente. Auf den diesbez. Antrog der Gemeinde wurde dieſer von der Finanz-, Forſt⸗ und Kameralverwaltung der Beſcheid, daß die Angelegenheit ab⸗ ſchläglich beſchleden worden iſt.— Errichtung von Eigen⸗ helmen durch die Gemeinnützige Baugenoſſenſchaft. Der e 0 1 n dem Bürger ein Heim zn ſchaffen, in welchem er mit ſeiner Familie allein in Haus, Hof und Sottesdienſt⸗Ordnung der israel. Gemeinde für die Erhaltung und Befeſtigung der Gemeinde und des 5. N g. Woche ſchni gönnt geweſen wäre und hauptſächlich in den jetzigen Zeitan Wochenabſchnitt Neumondweihe des Monats Ccheſchivan iſt Herr Bürgermeiſter verlleſt ein Schreiben der. ſchaft, worin dieſe in loyaler Weiſe auch den Reine 01 Bauen ermöglicht wiſſen will, um auch auf dieſe Weiſe Wohnungsnot zu ſteuern. Auf die Bekanntmachung der Bürgermelſterei haben ſich 14 Privatbauende gemeldet. Um die Mitglieder der Baugenoſſenſchaft nicht zu benachtelligen, zum wenlgſtens für die Bauperlode 1922, beſchloß der G. Rat, den früheren Beſchluß, der/ der Zuſchüſſe für Prl⸗ vatbauende, vorgeſehen hatte, zu kaſſieren. Im Falle des Faun 1 5 55 der e ein Bedürfnis geboten und genehmigte ausnahmsweiſe den Zuſchuß für das Jahr 1922. Alle übrigen Geſuchſteller Haenden für 1923 gedulden, dann werden auch jene Privatbauende, die durch das Los entſchtleden werden, die Baukoſtenzuſchüſſe erhalten.— Bei Prüfung des Gaswerksvoranſchlags konnte mit Genugtuung feſtgeſtellt werden, daß unſer Gaswerk ſſiih gut rentiert.— Betreffend Mäuſevertilgung. Aus Landwirte⸗ kreiſen wurde die Anregung gegeben, zwei Mäuſevertilgungs— Apparate anzuſchaffen. Ein vorgenommener Verſuch hatte überaus befriedigt. Der G. R. beſchloß, zwei Apparate mit 400 Patronen zum Preiſe von etwa 800 Mark anzuſchaffen. — Lohnerhöhung der Gemeindearbeiter. Der Stundenlohn wird von 4,20 bezw. 4,10 auf 5,50 bezw. 5,70 feſtgeſetzt. — Getretdeablieferung. Nach dem Referat des Herrn Bürgermeiſters hat unſere Gemeinde 123 ¼ Doppelzentner abzuliefern. Abgeliefert ſind aber erſt 88 Doppelzentner. Die ſäumigen Landwirte werden nochmals an ihre Pflichten erinnert, da die Gemeinde an ſich keineswegs gewillt iſt, die hieraus entſtehenden Nachteile zu übernehmen.— Bau⸗ koſtenzuſchüſſe. Es erzielten die Herren Joh. Lammer 3. 1000 Mk. Franz Kempf 1. 2500 Mk. und Witwe Sox 2000 Mk.— Die Gemeindehäuſer auf dem alten Fried— hof werden verkauft. Die Bürgermeiſterei wurde beauftragt, mit Geſuchſtellern zu verhandeln. Ein Beſchluß hierüber wird in nächſter Sitzung gefaßt.— Auf Antrag des Herrn Beigeordneten Wunder ſoll auch das in der verl. Waldſtraße gelegene Gemeindehaus 1 veräußert werden.— Errichtung einer Waſſergasanlage. Zahlreiche Firmen haben Angebote vorliegen. Der Vorſchlag einer Firma, deren Einrichtung am meiſten zuſagt, wurde akzeptiert und die Beſichtigung einer ſolchen in Flonheim bei Alzey gutgeheißen. Amtlicher Teil mtlicher Teil. Betr.: Verteilung von Auslandskochmehl für die Zeit vom 16. September bis 15. Oktober 1921. Den hieſigen Bäckern und Mehlhändlern wurde Koch— mehl zur Verteilung an die Bezugeberechtigten zugewieſen. Auf den Kopf entfallen 800 Gramm zum Preiſe von 3,60 M. pro Pfund. Gültig ſind die abgeſtempelten Marken 1. Betr.: Ausgabe von Brotmarken. Montag, den 31. Oktober 1921, vormittags werden im Wachtlokale des Rathauſes an die Nichtſelbſt— verſorger die Brotmarken für die Zeit vom 31. Oktober bis 13. November 1921 in alphabetiſcher Reihenfolge ver— ausgabt. Kinder erhalten die Marken nachm. von 2 bis 3 Uhr. Aenderungen im Perſonenſtande ſind vor der Ausgabe zu melden. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Untererhebstelle. An den Zahltagen dieſer und nächſter Woche kann die Brandſteuer pro 1920 ſohne Mahnung bezahlt werden.— An Bezahlung der Amſatzſtener ſowie der Gruud⸗ und Gewerbeſterer 1. und 2. Ziel wird nochmals erinnert, da demnächſt Koſten entſtehen. Kirchner. 27. Tiſchri 4.0 Uhr 880 Uhr 350 Uhr 555 Uhr 600 Uhr 6% Uhr Dienstag und Mittwoch. 29. Oktober Sabbat-Anfang Morgen Nachmittag Abend Wochentag-Abend „ Morzen B'reſchit 1 feier„ 1 Fußballklub Amicitia 1909 Sportplatz hinterm Gaswerk. Küärschnerausf. 8 Sonntag den u. billig. Preisen 30. Oktoher 3 Verbands⸗Wett⸗ M. Geng bpiele Mannheim 5 der 1. 2. und 3. Neckarvorſtadt 5 N 1 Mannſchaft gegen Waldhofstr. 6 die gleichen Mann— Am Messplatz ſchaften von Fuß⸗ Umarbeitungen ballgeſellfchaft 1913 sow. Reparaturen Mannheim in Viern- werden billigst u. heim. Anfang der Spiele 3. Mannſpaft fachmännisch vormittags halb 11 Uhr, 2. Mannſchaft ausgeführt. mittags 1 Uhr, 1. Mannſchaft 3 Uhr „Freitag Abend punkt halb 9 Uhr Spieler⸗Verſammlung im Gaſthaus z. Kaiſergof, wozu um vollzähliges Erſcheinen ſämtlicher Spieler gebeten wird Der Spielausſchuß. Pelzwaren in nur solider ekren⸗ u. Hamen⸗ ider in jed. Preis- lage billigſt Fahrradgummi LI Penef cne, Tonständer an Schläuche von Mk. 4 15.-an. Reparaturen bene as pig, U Erſatzteile. Großes. 0 Lager— Bill. Preiſe. zu billigſt. 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