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Redaktion, Bereins⸗ Anzeiger Bezieher keinen Anſpruch auf Aeferin oder Nachlieferung oder an Rückzahlung des Bezugspreiſes. Nachrichtenblatt für ale amtlichen Vekauntmachungen der Vehörden Viernheims und umgebung. Inſerate haben in der„Viernheimer Bürger⸗Zeitung“ ſtets beſten Erfolg.— Für am Telefon aufgegebene Inſere Druck und Verlag von Joh. Martin.— Geſchäftsſtelle: ate wird keine Garantie übernommen. Rathausſtr. 36 . 139 Fernſprecher Nr. 217 Amt Viernheim. Donnerstag, den 8. Dezember 1921 ——̃——— Pyſtſchecklento Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. II. Jahrg. 1 Tagesſpiegel. Die Stadt Stuttgart hat für etwa 70 Millionen jährlicher Mehrausgaben Deckung zu ſchaffen. Die Ausſichten der Kredithilſe der Induſtrie wer⸗ den in Berliner politiſchen Kreiſen ungünſtig beurteilt. Die Londoner Blätter melden, das aufſehenerregende Steigen der Mark zum Schluß der geſtrigen Börſe (der Dollar ſank auf 198 Mark) ſei auf ein Gerücht zurückzuführen, daß Deutſchland ein Zahlungsauſſchub für 3 Jahre gewährt worden ſei und auf die Meldung von Markankäuſen in Neuyork. „nes! Renter erfährt, in der iriſchen Frage ſei eine Ver⸗ ſtündigung mit den Sinn Feinern erzielt worden. Das engliſche Parlament ſoll zur Beſtätigung des Abkommens mit Irland ſofort einberufen werden. Der König der Belgier hat den Finanzminiſter Teu⸗ nis erſucht, ein Geſchäftsminiſterium mit der Auf⸗ gabe der Beſſerung der eruſten Finanzlage zu bilden. Laut Nachrichten aus Konſtantinopel haben die Tür⸗ ken am 3. d. M. vormittags Merſina beſetzt. Da⸗ mit ſind ſie im Beſitze von ganz ECilieien. Laut Havas ſoll die japaniſche Abordnung in Wa⸗ ſhington nach laugen Verhandlungen mit der chine⸗ ſiſchen Abordnung ſich bereit erklärt haben, auf die Vorrechte in Schantung zu verzichten. Die Chineſen hatten gedroht, die unmittelbaren Verhandlungen mit der japauiſchen Abordnung abzubrechen und die Schan⸗ tungfrage der allgemeinen Konferenz vorzulegen. „Nach einem Funkſpruch iſt der erſte Sekretär der. chineſiſchen Abordnung zurückgetreten als Proteſt ge⸗ gen die Ergebnisloſigkeit der chineſiſchen Forderungen auf der Konferenz. Wieder eine furchtbare Exploſien im f beſetzten Gebiet. Eaarlonis(Reinpr.), 6. Dez. Heute Vormittag gegen 12 Uhr erfolgte in der Saarwellinger Dynamit⸗ fabrit, vormals Alfred Nobel u. Co., eine ſchwere Erploſion eines Delbehälters. Eine Anzahl Leichtver⸗ letzter konnte ſich aus den Trümmern retten. In dem brennenden Betrieb ſollen ſich noch etwa 30 Perſonen befinden. Da mit der Gefahr neuer Exploſionen zu rechnen iſt, können die Rettungsmannſchaften nicht an vie nuglücksſtelle heran. Ein Teil des benachbarten Walvs ſteht ebenfalls in Flammen. In der Umgebung sind ſämtliche Fenſterſcheiben in einem großen Umkreis zertrümmert worden. Etwas genaueres läßt ſich zur Zeit noch nicht feſtſtellen. Eine ſpätere Meldung be⸗ richtet von über 100 Toten. Viola. Roman aus dem Leben von Georg v. Pletten. 20 ö(Nachdruck verboten.) „Hedwig“, ſo begann eines 1 0 Profeſſor alte eieklich beim Kaffeetiſch, den ſie ihm ſchon in aller Feuhe dagerichtet und mit dem duftenden Mokka und dem friſchen Gebäck beſtellt hatte,„Hedwig, wenn Du darauf hältſt, kannſt Du nächſte Wochen Deine Tanz⸗ ſtunden beginnen. Ich habe Dir ja letzte Weihnachten den Stoff zu einem entſprechenden Kleide geſchenkt, es, hängt alſo nur von Dir ab, ob Du es in 1 075 Woche machen läßt und überhaupt tanzen lernen willſt. 75 a, natürlich freue ich mich, tanzen zu lernen“, tune Hebwig einfach, doch ihre Augen glänzten leb⸗ haft und ihre Wangen färbten ſich mit flüchtigem Rot. „„Indeſſen rechne nicht darauf, daß Du, wie Ma⸗ thilde im vorigen Jahre, die diesjährige, jedenfalls ſehr bewegte Gatſon wirſt mitmachen kömnen. Die letzte Saiſon iſt eine ſehr ſtürmiſche und koſtſpielige geſweſen, und trotzdem hat ſie uns alle enttäuſcht. „Wie meinſt Du das?“ i i „Nun, wir enüppften 5 alle Hoffnungen an dieſelbe 1 ildens Zukunft.“ e f fd ene glückliche Zukunft liegt doch vor ihr. Sie iſt ja ſo klug, ſo ſchön— o, ſo ſchön, meine liebe Schweſter“, entrang es ſich halb freudig, halb ſchmerz⸗ voll aus dem Herzen des bisher Unbeachtet gebliebenen Mäpchens. 05 5 iſt ön und klug, und doch haben ihre label 10 115 heit ihr wohl Verehrer, aber keine Werbung eingebracht.“ 115 ber, Papa, möchteſt Du denn ſchon ſo bald Ma⸗ thllde 1 755 „Ich, m Dir geben?“ 13 Tote 8 5. Neues vom Tac Anleiheverſuch in London. Berlin, 6. Die Reichsregierung bemüht ſich laut„Frankf. Ztg.“, von einer Londoner Bank eine An⸗ leihe von 25 Millionen Pfund Sterling(nach heutigem Kurs 21 Milliarden Papiermark) zu erhalten. Die Schlichtungsordnung abgelehnt. Berlin, 6. Dez. Der ſozialpolitiſche Ausſchuß des Reichswirtſchaftsrats hat, nachdem für die Durchberatung der Schlichtungsordnung ein Unterausſchuß eingeſetzt wor⸗ den war, in der Geſamtabſtimmung einmütig den Geſetz⸗ N uu 0 5 1 1 8 5 entwurf abgelehnt. Niemand war von der Vorlage be— friedigt, da ſie, wie die Aussprache ergab, nicht weit genug gehe. Dez. Die neuen Forderungen der Beamten. Berlin, 6. Dez. Der„Vorwärts“ veröffentlicht Denkſchriſt über die neuen Forderungen der Beamten, Staatsangeſtellten und Arbeiter, die di“ gewerkſchaftlichen Verbände der Reichsregierung übermittelt hatten. Die Denkſchrift fordert eine Aenderung der Grundgehälter und zwar derart, daß die Abſtände zwiſchen den einzel— nen Beſoldungsgruppen durch Annäherung der Grund— gehälter der unteren und mittleren Beſoldungsgruppen an die oberen verringert werden. Weiter wird eine Aen— derung in der Höhe des Teuerungszuſchlags und eine Verſchiebung der Ortszuſchlagsgrenzen gefordert. Fer— ner verlangt die Denkſchrift eine Beſſerſtellung der Pen— ſionäre und Hinterbliebenen. Die ſür die Beamten auf— geſtellten Forderungen ſollen auch für die Angeſtellten Geltung haben. Für die Arbeiter wird eine Erhöhung der Grüſtdlöhns um 4.30 Mk. für die Lohngruppen und Ortsklaſſen verlangt. Die Neuregelung ſoll mit Wirkung vom 1. Oktober d. J. beginnen und der Mehrbetrag ſoll noch vor Weihnachten ausbezahet werden. Für die Länder und Gemeinden ſollen vom Reich Mittel bereitgeſtellt werden, um eine entſprechende Erhöhung der Bezüge der Beamten, Angeſtell en und Arbeiter der Länder und Gemeinden ſicherzuſtellen. Zum Exploſionsunglück im Saargebiet. Berlin, 7. Dez. Bei der Dynamitfabrik vormals Friedrich Nobel u. Co. in Saarwellingen handelt es ſich um eine Zweigfabrik der bekannten Dynamit-Aktien⸗ die geſellſchaft, die infolge des Uebergangs der Kohlengruben der Saar in franzöſiſche Verwaltung an die„Agence Franco-Sarroiſe⸗Exploſive-Nobel“ in Saarbrücken auf eine Reihe von Jahren verpachtet worden iſt. Das Unglück entſtand durch Exploſion eines Nitrokörpers beim Verſuch, das Feuer zu löſchen. Es folgten weitere Zer⸗ ſtörungen, die großen Schaden anrichteten. Im Augen⸗ blick der Exploſion befanden ſich etwa 120 Arbeiter in den Fabrikräumen, von denen eine Anzahl leicht ver— letzt wurden. Das Feuer wurde gelöſcht. Bis jetzt ſind geborgen. Es muß jedoch wahrſcheinlich, mit einer größeren Anzahl Toten, vielleicht mit 69 das nötige Alter erreicht und ſteht in ihrer Blütezeit. Jetzt hat ſie die meiſten Ausſichten, eine gute Partie zu machen, ſie ſelbſt hat leider die Luſt am Studium während der letzten Saiſon verloren und, wie Du weißt, behagt ihr das Stundengeben auf dem Lande ganz und gar nicht. Und wo keine Luſt und Liebe, da fehlt leider meiſtens der Erfolg. Und mir will ſcheinen, als ſeien die Briefe der Frau Baurat Berger ſtets kürzer und kälter, ſo daß ich mich der Bangigkeit kaum entſchlagen kann, ſie ſei mit den Leiſtungen Mathildens nicht völlig zufrieden“ N „Papa, Du machſt Dir unnötigerweiſe trübe Gedan ken. Mathilde wird, ſie muß ihren Weg machen! O, wäre ich nur halb ſo klug und ſchön wie ſie!“ Der Vater lächelte ob dieſes ſo offen und naiv aus⸗ geſprochenen Wunſches. Dann aber fiel ſein Auge prüfend über ſie, die er ſonſt ſelten beachtete. Hedwig, wie ſie da im ſchlichten Arbeitskleide vor ihm ſaß, war entſchieden ſchöner geworden. Ihre Geſtalt er⸗ ſchien ihm kräftiger, ihr Geſicht friſcher, obſchon der brünette Teint nur ſelten Farbe ſichtbar werden ließ, ihre Augen ſchienen noch größer und tiefer geworden zu fein, und in denſelben lag ein Ausdruck unſchuld⸗ voller Reinheit und imniger Gefühlswärme, wie ihn der Vater noch nie ſo recht bemerkt hatte. Wohlgefällig blickte er ihr in die Augen, und dann ſagte er freund⸗ lich:„Sei ruhig, meine Viola! Du biſt ſchön genug für mich, für uns alle, und Du biſt ein gutes Mädchen. Bleib' es, und Du wirſt glücklich ſein, auch wem Du nicht für den Salon und die große Welt beſtimmt biſt.“ „Bin ich es nicht, Vater?“ „Nein, Dein Königreich ſei das Haus, und Mama könnte Dich ja auch nicht mehr entbehren.“ „Und warum ſoll ich denn tanzen lernen?“ 1 „Weil es nun einmal zur allgemeinen Bildung gehört, wir doch öfter geladen werden und Du doch nicht immer zu Aae bleiben ſollſt.“ 8 * i es nicht. Wünſche kommen aber bei ern Lider weng n Mesh elbe bar ieh Stunde in allen, lernt, auch einmal in Geſellſchaft gehen dürfen, Papa?“ haben. ö Mal ſein.“ Iſo ich werde in Zutunft, nachdem ich tanzen ge⸗ Das Branntweinmonopol. Berlin, 7. Dez. Im Reichstags⸗Unterausſchuß für das Branntweinmonopol wurde heute die Abſtimmung über die Ziffer 5 des Par. 1, wonach das Brannt— weinmonopol auch die Verwertung von Branntwein und den Branntweinhandel umfaßt, vorgenommen. Sie ergab die Annahme, wodurch die Regierungsvorlage wieder hergeſtellt iſt. Der Par. 95 wurde in der Faſ— ſung des Reichsrats angenommen. Die Reichsmonopol— verwaltung darf nur die dem Maſſenverbrauch dienen⸗ den einfachen Kriegsbranntweine herſtellen. Als ſolche werden insbeſondere verſchnittene Branntweine, Arrak und Rum und ſolche geſüßten Branntweine, die mehr als 10 Kg. Zucker in 100 Liter enthalten, nicht an— geſehen. Geſtrichen wurde in Par. 84 der 2. Abſatz: Die Hektolitereinnahme für den nicht zu Monopoler— zeugniſſen beſtimmten Branntwein iſt zum mindeſten tauſend Teile höher bemeſſen als die Hektoliterein— nahme für den zu Monopolerzeugniſſen beſtimmten Branntwein. Durch dieſe Streichung ſind die privaten Betriebe dem Reichsmonopolamt in den Abnahmeprei— ſen gleichgeſtellt. Die Bierſtener. Berlin, 7. Dez. Der Reichstagsausſchuß für Ver⸗— brauchsſteuern bewilligte die von der Reichsregierung vorgeſchlagene Erhöhung der Bierſteuer auf das Vier⸗ fache der bisherigen Bierſteuer.— Angenommen wurde ferner ein Antrag des Abg. Hamm(Dem.), wonach die Steuerſätze für einfaches Bier mit einem Stammwürze⸗ gehalt bis 5,5 Prozent um die Hälfte ermäßigt werden, für Vollbier mit Stammwürzegehalt von 8 bis 9 Pro— zent um ein Viertel ermäßigt und für Starkbier mit einem Stammwürzegahlt von mehr als 13 Prozent dagegen um die Hälfte erhöht werden. 3 Der Verband fordert die Verminderung der deutſchen Beamten. 5 Paris, 6. Dez. Dem„Matin“ zufolge wird noch vor Weihnachten ein gemeinſamer Schritt der Verbün⸗ deten in Berlin erfolgen, der unabhängig von jeder Stundung der deutſchen Zahlungen die Herabſetzung der Beamten auf den Stand von 1914 fordert. Internationale Einigung der Seeleute. Vrüſſel, 6. Dez. Eine Verſammlung der Vertreter der Seeleute aller Länder beſchloß, die Organiſations⸗ beſtrebungen der engliſchen Seeleute auf der Grundlage des internationalen Transportarbeiterbunds zu unter⸗ ſtützen. Eine Verſammlung im Januar wird zu der dro⸗ henden Lohnherabſetzung Stellung nehmen. —— Vermiſchtes. Eine reiche Arme. Die Armenhäuslerin wel⸗ che ihren Lebensabend im Armenhaus in Fri edrich⸗ roda verbrachte, hat ſtädtiſche gemeinnützige Anſtal⸗ ten als Erben ihres Vermögens eingeſetzt Ver⸗ Löm E Das „Gewiß, doch nur, wenn wir geladen ſind. Wir werden ſelbſt Geſellſchaften nicht geben und Geſellſchaf⸗ ten nicht beſuchen, es ſei denn, daß wir Verpflichtungen Und das wird wohl nur das eine oder andere „Und da darf ich mitgehen, Papa?“ fragte Hedwig mit ſtrahlenden Augen. 5 „Kleines Närrchen, gewiß, nur mußt Du erſt tanzen lernen. Du kannſt heute ſchon gehen, Dich bei Ma⸗ dame Flechier, der beſten Tanzlehreyin der Stadt, ein— ſchreiben. Es wird wohl nur ein kleiner, aber ausge- wählter Kreis ſein, der hier zur Tanzſtunde vereinigt iſt. Hoffentlich wirſt Du Gefallen daran finden und recht bald gute Fortſchritte machen.“„ Damit erhob ſich der Profeſſor und ging in ſein Zimmer, um Bücher und Hefte zu ordnen, die er für die um 9 Uhr beginnende Klaſſe mitzunehmen hatte. Hedwig aber ſtand vor dem Frühſtückstiſche und blickte zerſtreut auf denſelben, ohne zu wiſſen, was ſie in die Hand nehmen, zuerſt angreifen ſollte. Sie, das„Hausmütterchen“, blickte mit ihren großen, ſeelen⸗ vollen Augen in eine ganz neue, fremde Welt, die ſich in naher Zukunft vor ihr auftat. 5 Sie ſabh ſich in glänzender Geſellſchaft bei wogendem Tanze. Wo wird wohl die erſte Geſellſchaft ſein? Und wer wird wohl zuerſt mit ihr tanzen? Doktor Elven? Sie erſchrak ſüß bei dieſem Gedanken; dann beſann ſie ſich auf die Gegenwart, und mit raſcher, geſchickter Hand war der Frühſtückstiſch abgedeckt, und dann zog ſich Hedwig wieder zurück in ihr— Königreich. Hedwig lernte tanzen, lernte es leicht und lernte es gerne. An den Feſtabenden, die das Tanzkränzchen unter der Leitung der Madame Flechier arrangierte; hatte Hedwig jedoch nur ein einziges Mal teilgenom⸗ men; denn Papa war verhindert, wie er ſagte, mitzu⸗ gehen und Mama wollte nicht allein mitgehen. Ile e N mögen Jelegt, wie ie letzt hecausſlent, in I Anlel.⸗ ſcheinen an den Mansfelder Gruben(Kuxen), die heüte einen Wert von etwa 690 000 Mark haben. Die Mündung des Moſelfluſſes bei Koblenz iſt völ⸗ lig zugefroren, eine Erſcheinung, die ſich ſeit vielen Jahren nicht gezeigt hat. 5 17 Fälſchung. Zur Deckung einer in Mailand entſtan⸗ denen Zahlungsverpflichtung hatte eine Frankfurter Bankfirma an der dortigen Börſe 21000 Lire ange⸗ kauft und an ein Mailänder Bankhaus weiterverſandt Rach wenigen Tagen traf die Mitteilung ein, daß 650 Lire gefälſcht ſeien.(1 Lire- 9 Mark.) 5 Spende aus Peru. Nach der„Deutſchen Allg. Ztg.“ haben die leitenden politiſchen und wirtſchaſtlichen Kreiſe, ſowie Angeſtellte und Arbeiter von Lima, der Hauptſtadt Perus, eine Summe von 636 peruaniſchen Goldpfund aufgebracht, die für hungernde deutſche Kin⸗ der beſtimmt worden iſt. Die Summe entſpricht etwa einer halben Million Papiermark. Der Ausverkauf. Nach einer Meldung aus Beuthen (Oberſchleſien) ſind die Beſitzungen der Grafen Don⸗ nersmarck an eine engliſche Kapitaliſtenvereini⸗ gung mit dem Sitz in London verkauft worden. Die Geſellſchaft nennt ſich: Henckel v. Donnersmarck, Beu⸗ then, Eſtates Ltd. London. Der erſte Vorſitzende der Geſellſchaft iſt Graf Edgar v. Donnersmarck und ſein Vertreter Lord Cozens Hardy. Die techniſche Leitung wird keiner Aenderung unterzogen, doch iſt es wahr⸗ ſcheinlich, daß Vertreter des engliſchen Kapitals als Direktoren nach Oberſchleſien kommen. ö Poſtranb. In Zella-Mehlis(Sachſen⸗Koburg⸗Gotha) wurden aus einem Poſtwagen drei Poſtſäcke mit 530 000 Mark, die von der Bank von Thüringen an die Meree⸗ des-Werke geſandt wurden, geſtohlen. Von den Tätern hat man keine Spur. Großfeuer. In Timmendorf wurden, wie der „Berl. Lokalanz.“ aus Halle berichtet, durch Brand⸗ ſtiftung fünf Gehöfte eingeäſchert, wodurch ein Scha⸗ den von 5 Millionen Mark entſtand.— In Roßlau (Anhalt) ſind die Schneidemühlen⸗Werke Förſter mit großen Vorräten bis auf die Grundmauern nieder⸗ gebrannt. 0 Zuſammenſtoß. Bei dem Bahnhof von Peer Mill bei Philadelphia(Ver. Staaten) ſtießen zwei Perſonen⸗ züge zufſammen. Die Wagen gerieten in Brand. Die erſte Meldung nennt 9 Tote und viele Verletzte. Die Milliarden⸗Fuchſer von heute. Früher ſprach 3 7 e 2 815 N e„r ee ſchankpreiſe des diesjährigen Weins, den die Wirte von Baſel im badiſchen Markgräflerland oder im Kai⸗ ſerſtuhlgebiet angekauft und, bevor das Ausfuhrverbot kam, nach der Schweiz ausgeführt haben. Die Schſpei⸗ zer kam das Liter auf durchſchnittlich 14 Mk. zu ſte⸗ hen, die Ausſchankpreiſe in Baſel, nach deutſcher Wäh⸗ rung umgerechnet, gelten jetzt 312 Mk. Wenn es wahr ſein ſollte, daß immer noch Wein mit ſpezieller Aus⸗ fuhrgenehmigung über die Grenze nach der Schweiz geht, ſo kann man den Weinerzeugern nur raten, ihre Verkaufspreiſe danach einzurichten. 5„ Geldverſchwendung. Das bei Stettin gelegene Kriegs⸗ gefangenenlager Kreckow beherbergt, wie der„D. Tagesztg.“ geſchrieben wird, ſchon ſeit Monaten nur 6 Kriegsgefangene. Das Perſonal des Lagers beſteht dagegen aus 76 Angeſtellten, die 16 Pferde zur Ver⸗ fügung haben. f —————E——ũ—e Handel und Verkehr. Ausfuhrverbot für ſämtliche Textilien. Auf Drängen des Reichswirtſchaftsrats wird die Reichsregierung in 5 1 1 1 e 4 i 0% i 5 1 1 ee, bu. Ie e. Wel.„i ben bergie e 0 9 zeit der Jahre 1919 und 1920. Dürrheim OA. Spaichingen, 6. Dez. Bei den diefer Tage abgehaltenen Stammholßverkäufen wur⸗ den 420 Prozent der neuen Grundpreiſe er löſt. Das 8 wurde von der Uhrenfabrlk Mühlheim auf⸗ Banktrach. Die Münchner Zweigſtelle der Pfäl⸗ ziſchen Bank⸗Ludwigshaſen hat durch verfehlte Deviſenſpekulationen einen Ver luſt erlitten, der nach den bisherigen Feſtſtellungen der Hauptleitung ſich auf 340 Millionen Mark beläuft, durch die Ludwigshafener Bank mit Hilfe der an ihr mit 5 Mil⸗ lionen Mark Aktien beteiligten Rheiniſchen Kre⸗ ditbank im Verein mit der Deutſchen Bank bereits aber gedeckt iſt. Die Pfälziſche Bank iſt nun genötigt, ſich aufzulöſen, da Aktienkapital und Rücklagen verloren ſind; ſie wird mit ihren Zweig⸗ ſtellen teils in der Rheiniſchen Kreditbank⸗Mannheim, teils in der Deutſchen Bank aufgehen. Die Rheiniſche Kreditbank, die ſoeben eine Vermehrung ihres Aktien⸗ kapitals um 60 Millionen Mark ausgeſchrieben hatte, wird dieſes nun um 120 Millionen erhöhen, die von der Deutſchen Bank übergenommen werden. 1 Ein Bankkrach in Wien. Der Inhaber eines Bank⸗ geſchäfts, A. Klein, wurde wegen Veruntreuung ver⸗ haftet. Die Schulden betragen 100 Millionen Kronen. Wien, 7. Dez. Die Wiener Frühjahrsmeſſe findet in der Zeit vom 9. bis 25. März kommenden Jahrs ſtatt. 0 5 e Aufſchlag für Nähmaſchinen. Der Reichsverband der Deutſchen Fahrrad-, Nähmaſchinen⸗ und Motorfahr⸗ zeughändler teilt mit, daß die Nähmaſchinenhändler einen weiteren Aufſchlag von 50 Prozent mit ſofor⸗ tiger Wirkung beſchloſſen haben. Ein weiterer Auf⸗ ſchlag von 25 Prozent ſoll in Kürze folgen. 1 Kemptener Butter⸗ und Käſeberſe, 7. Dez. Preis für Butter 25.66 Mk. pro Pfd. Ge ſamtumſatz 53 609 Pfds Preis für Weichkäſe 8.90 Mk. pro Pfd., Geſamtum⸗ ſätz 342 561 Pfd. Preis für Allgäuer Rundkäſe 15.08 Mk. pro Pfd., Geſamtumſatz 99 916 Pfd. Marktlage: Für Butter, Weichkäſe mit 20proz. Fettgehalt und Allgäuer Rundkäſe nach wie vor ſehr ſtarke Nachfrage. Viehmarkt Karlsruhe, 5. Dez. Zufuhr: 336 Stück und zwar 43 Ochſen, 37 Farren, 21 Kühe, 73 Färſen, 30 Kälber, 3 Stallmaſtſchafe, 137 Schweine. Es wurden bezahlt für 1 Ztr. Lebendgewicht: Ochſen zweite Sorte 900— 100 Mk., dritte 850— 900, vierte 800— 850; Bul⸗ len zweite 800—840, dritte 700800; Kühe und Fär⸗ Gelände und 60 Feſtmeler Tannenholz zu dem Bau ſchenkungsweiſe zu geben. hol z den die einen Aufwand an Gebzuden in Höhe von 250 000 Mark erfordert, Der Bürgerausſchuß bechſeſ das nötige Reichental(Murgtal), 7. Dez. Oberwachtmeiſter Hettler aus Weiſenbach fuhr am Montag abend mit einem Auto um 11 Uhr von Kaltenbronn weg. Das Automobil kam ohne den Wachtmeiſter in Reichental an. Man wußte nichts von ihm. Geſtern morgen fand! man ihn halb erfroren und blutüberſtrömt auf der Straße Kaltenbronn Reichental. Man weiß noch nicht, ob es! ſich um einen Unalücksfall oder um ein Verbrechen handelt. Karlsruhe, 6. Dez. Für die hieſige Milchküche wur⸗ den von dem Deutſchamerikaner Nathan Strauß in Neuyork 100 000 Mk. überwieſen.— Mit einem Auf⸗ wand von 8½ Millionen Mk. ſoll ein großes Gelände für induſtrielle Verwendung erſchloſſen werden. Ein Teil dieſes Geländes wurde von der Maſchinenbau⸗ geſellſchaft erworben. 1 Maunheim, 6. Dez. Eine Spielhölle wurde in der Wirtſchaft„Zur Stadt Augsburg“ ausgehoben. Un⸗ verſehens drangen 17 Kriminaliſten in das Lokal ein. Die Spieler waren völlig überraſcht und einer von ihnen fiel ſogar in Ohnmacht. Insgeſamt waren zuerſt 17 Perſonen, darunter Kaufleute, Ingenieure, ein Stadtinſpektor uſw., verhaftet. Einige von ihnen wur⸗ den wieder freigelaſſen: 12 Spieler und der Wirt blieben in Haft. Auf den Spieltiſchen ſollen lt.„Mann⸗ heimer Gen.⸗Anz.“ 12 000 Mk. beſchlagnahmt wor⸗ den ſein. 0 Der Reichstagsausſchuß zur Unterſuchung des Ex⸗ ploſionsunglücks in Oppau hält augenblicklich in Lud⸗ wigshafen wieder Sitzungen ab. 10 Eberbach a. N., 6. Dez. Das Schöffengericht hat eine ſechsköpfige Wilderergeſellſchaft, die aus 20 bis 289 Jahve alten zumeiſt ſchon vorbeſtraften Arbeitern und 1 Steinbrechern beſtand, zu 3 bis 8 Monaten Gefängnis verurteilt. Sie hatten mit Mtlitärgewehren alles er⸗ reichbare Wild weggeſchoſſen.— e Freiburg, 7. Dez. Ein unheilvoller Vorfall führte den 30jährigen Landwirt und Metzger Albert Hafner in Waſſer bei Emmendingen vor das Schwurgericht. Eines Abends wurde der italieniſche Fabrikmaurer Carlo Maglio, als er mit ſeinem niit Aepfeln beladenen Haud⸗ wagen nach Hauſe fuhr, erſchoſſen. Die Früchte hatte der Italiener auf dem Feld geſtohlen. Hafner gehörte zu einer freiwilligen Hilfsfeldhüterſchaſt, da die Felddieb⸗ ſtähle immer mehr zunahmen. Der Angeklagte erklärte, Mannheimer Wochenmarkt. vom 5. Dezember Die Zufuhren zu den Wochenmärkten werden mit Fortſchreiten der kalten Jahreszeit immer ſchmäter.— Geſtern war ſie völlig ungenügent. Karteffeln koſte⸗ ten 1,30 Mark das Pföb. Von Gemuſe koſteten Spinat 1,60 bis 1,80 Mk., Wirſing 1.50 bis 1,80 Mark, Rotkobl 1,80 bis 2.— Mark, Weißkraut im Zentner 125 Mark, drei Knollen Kohlrabi 1,50 bis 3.— Mark, Das Köpf⸗ chen Endtvlenſalat wurde mit 9,50 bis 1,50 Mark berech⸗ net. Feldſalat 8— 10 Mark dus Pfund. Zwiebeln 1.40 bis 1,60 Mark, rote Rüben 1,60— 1,80 Mark, weiße Rüben 0,70—0,80 Mark, gelbe Rüben 1,40—1,70 Mark. Aepfel 2,30—4.— Mark. Birnen 3.— 4,50 Mk. Gler 3,80—4,20 Mark, Landbutter 44 Mark, Tafelbutter 48 Mark. 5. Lebende Gänſe koſteten 90—150 Mark je nach Größe. Viehmarkt. Mannheim, 6. Dez. Zugeführt waren 183 Schſen, 97 Bullen, 852 Kühe und Rinder, 287 Kälber 615 Schafe und 948 Schweine. Bezahlt wurden per 50 Kg. Lebend⸗ gewicht: Für Ochſen 690— 1020, für Bullen 600—850 für Kühe und Rinder 300— 1000, für Kälber 850—1100, für Schafe 400—600, für Schweine 1600—2000 Mark. Tendenz: Marktverkehr mit Großvieh in guter Ware mitkel⸗ mäßig, mit geringer Ware ruhig, kleiner Ueberſtand, Kälber⸗ handel mitrelmäßlg! Schweine ruhig, kleiner Ueberſtand, Schafe mittelmäßig. b Mannheim, 5. Dez.(Pferdemarkt). Zugetrieben waren 30 Wagenpferde, 32 Arbeitspferde und 95 Schlacht! pferde. Bezahlt wurden pro Stück für Wagenpferde 11 980 bis 30 000, für Arbeitspferde 9 000 bis 28 000, für Schlachtpferde 1500 bis 4000 Mk. Tendenz Arbeits⸗ und Wagenpferde mittelmäßig, Schlachtpferde ruhig. Lolale Nachrichten. J Der Kindesraub im Cireus Buffallo. Am Freitag und Samstag Abend wird in den Engel-Licht⸗ ſpielen der größte ausländiſche Cireus-Senſationsfilm„Der Kindesraub im Circus Buffallo“ gezeigt. Dieſer Film zeigt noch nie dageweſene Senſationen von ſodaß dieſer Film mit N 9 0 Amtlicher Teil. Betr. Feſtſtelung der durch das Expleſtonsunglück ent⸗ ſtandenen Perſonen⸗ und Sachſchäden. N Die Erhebungen über die aus Anlaß des Explsſions⸗ unglücs in Oppau entſtandenen Perſonen⸗ und Sachſchäden werden am 10. Dezember 1921 abgeſchloſſen. Schäden jeglicher Art(Gebäude-, Mobillar⸗, Perſonen⸗ und ſonſtige Schäden), für die Vergütung aus Mitteln des Hilfswerks beanſprucht wird, müſſen bis zu dem bezeichneten Termin bel der Bürgermeiſterei des Wohnortes des Geſchädigten angemeldet und nachgewieſen werden. Für die bis dahin nicht angemeldeten Schadensfälle kann aus Mitteln des Hilfswerkes Oppau keine Vergütung geleiſtet werden. Darmſtadt, den 25. November 1931. Der heſſiſche Staatskomiſſar für das Hilfswerk Oppau. gez. Emmerling, Miniſterialrat. a Die vorſtehende Bekanntmachung bringen wir mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntnis, daß eine Anmeldung der berelts bei uns nachgewieſenen Schäden nicht mehr not⸗ wendig iſt. Betr.: Milchpreis. N 5 5 Der Ansmeßpreis für 1 Liter Vollmilch bei den Milch⸗ händlern wird mit ſofortiger Wirkung auf 4,60 Mk. feſt⸗ geſetzt. g Der Stallpreis von 3,50 Mk. bleibt beſtehen. Betr. Verteilung von Auslandskochmehi für die Zeit vom 16. Oktsber bis 15. November 1921. Den hieſigen Bäckern und Mehlhändleru wurde Aus⸗ landskochmehl zur Verteilung an die verſorgungsberechtigte Bevölkerung zugewieſen. Auf den Kopf entfallen 800 Gramm zum Preiſe von 3,60 Mk. pro Pfund. Gültig ſind die Marken M. Wegen Ablieferung der Marken ergeht an die Bäcker Betr. Ausgabe von Brotmarken. Montag, den 12. Dezember 1921, vormittags, werden im früheren Vutterkeler des Rathauſes, Eingang durch den Hof, die Brotmarken für die Zeit vom 12. bis 25. Dezem⸗ ber 1921 ab die Verſorgungsberechtigten ausgegeben. Kinder können die Marken nachmittags von 2—3 Uhr ab⸗ holen. atemranbenden. Was belligketen, e a Dle Krankenbrotmarken kommen am gleichen Tage an Recht als der größte Senſationsfilm der Gegenwart be⸗ die minderbemittelten Kranke zur Ausgabe. zeichnet wird. Dieſe Gelegenheit, einen ſolchen Film zu Heſſ. Bürgermeiſterei Biernheim. ſehen, ſollte ſich niemand entgehen laſſen. Ein Beſuch wird Lamberth. ſich lohnen. Auch wird gebeten. ſchon die Freitag Vorſtekung Die Erhöhung 85 Poſtgebühren. beſuchen zu wellen. Ferner für unſerxe Sportsleute! Das 8 i 5 ö Endſpiel um die Deutſche Fußballmeiſterſchaft 1921 zu Dem 2 eichsrat tſt die Vorlage über die neue Er⸗ 0900 8 8 5 l höhung der Poſtgebühren vom 1. Januar 1922 an zu Düſſeldorf am 12. Juni 1921. Nur Freitag und gegangen: 9 f Samstag! Anfang halb 8 Uhr. Die Gebühr ſoll betragen: Ein Rieſenſchwein. Der Schachtmeiſter F. 1. Poſtkarten Chaut in Rudersdorf ließ ſein 14 Monate altes Schwein a. im ſchlachten. Das Tier hatte ein Gewicht von 475 Pfund.. (Rur ſchade, daß nicht jeder ſolches Schweineglück hat. Der 2. Briefe a. f Herr Schachtmeiſter konn jetzt durchhalten und aushalten.) bis 20 Gramm— Mk. (Drillinge angekommen, Die Eheleute Berg⸗ über 20 bis 250 Gramm 1 50 Mk.. man von den Pfennig⸗Fuchſern. Den zeitgemäßen Ver⸗ hältniſſen entſprechend hat ſich das nun gründlich ge⸗ ändert. Dieſer Tage wurde in einer parlamentariſchen allernächſter Zeit ein allgemeines Ausfuhrverbot für f ſte 9001000, dritte 800—900, vierte 750800 r 1155 2 2 ef- ſen erſte 900— 1000, dritte 900, vi 750-800, en e r nog ne weden die Ferttl. fünfte 500.600; Räber dritte 1050 vierte 1000 fünfte Kommiſſion über beſtimmte Ausgaben-Poſten verhan⸗ 19 10 9280 8 1555 Stideretel Wofamenzietwaren 8 950; Schweine 240— 300 Pfd. 1800 Mk., 200— 240 Pfd. delt. Dabei erklärte ein in ehrlichſter Entrüſtung: ble ea e 10 ührt. Dieſes Ausfuhr⸗ 1150 Mk., 160200 Pfo. 1650 Mk., 160 Pfd. 1550 „Dieſe Summe muß bewilligt werden; es iſt höchſte Zeit, a 0 ar en ere an, e ber d. J. in Kraft Mk., Sauen 1450 Mt. Tendenz des Marktes: lang⸗ daß endlich einmal dieſe Milliarden-Fuchſerei aufhört!“ be 5 10 bande a 15 tt der Ausdehnung der am: der Markt würde nicht geräumt. 7 — Dieſer einleuchtenden Begründung konnte ſich kein, isa 1 Raue i pie Entent uch auf Pieſent el. menſch entziehen. Die bezügliche Milliardenpoſition] Ausfuhrabgabe. 1 55* 1970 11 Aaete per and b 1 g 9* 2 iſt einſtimmig bewilligt worden. Textilwaren. die bisher auf der Freiliſte ſtanden un! Alle Nah und Fern. für die daher Ausfuhrabgaben nicht entrichtet zu wer⸗ 0 1 Maunheim, 7. Dez. Die für geſtern und heute ange⸗ Der Verein deutſcher Eiſengie⸗ ſitzte Verkehrsſperre für den Mannheimer Rangierbahnhof Eine eigenartige Meiſterſchaft errang ſich letzter den 7080 Tage, wie die„Schwäb. Tagwacht“ berichtet, ein Mei⸗. rauchten. ſterſchaftsathlet und Bauunternehmer in Zuffenhauſen, 927 Preisſchraube. 0 779 5570 5 0 e 8 5 g 8 indem er ſich durch eine Wette verpflichtete, innerhalb ßereien, Gießereiverband, erhöhte die Gußwarenpretſe machte ſich in einſchneidender Weiſe bemerkbar. Täglich 2 Stunden 8 Meter— 48 Paar Bratwürſte, 1 Laib für Dezember um 50 Prozent.— Die Rheiniſch⸗Weſt? laufen in Mannheim, bekanntlich dem größten Rangier⸗ ö fäliſche Zinkblechhändlervereinigung hat die Lagerpreiſe bahnhof Deutſchlands, 100 Güterzüge ein, die für den auf 3826 bis 3834 Mk. je Zone erhöht.— Die Rhei⸗ füdweſtdeutſchen Güterverkehr umrangiert werden. Mit niſch⸗Weſtf. Bleifabrikate⸗Händlervereinigung hat den Anſpannung aller Kräfte wird während der beiden Sperr⸗ er habe den Maglio nicht töten, ſondern ihm nur einen Deukzettel geben wollen. Das Gericht, verurteilte Hafner megeit fahrläſſiger Tötung zu 4 Monaten Gefängnis. Emmendingen, 7. Dez. Auf der Fahrt von Frei⸗ burg, nach Emmendingen wurde einem Reiſenden die Brieftaſche mit 4600 Mk. geſtohlen. Waldshut, 7. Dez. Vier junge Leute von Heidelberg, die ſich in Freiburg eine Droſchke für die Dauer eines Monats mieteten und mit Manuſakturwaren zon g erheblichem Wert durch den Schwarzwald hauſieren uhren, wurden hier feſtgenommen. ö Neuſtadt a. H., 7. Dez. Auf der Hamoagcher Hohe geriet der Zahnarzt Dr. Wilhelm Ciriaci unter die elektriſche Straßenbahn. Der Tod trat alsbald ein. Landau, 7. Dez. Eine Verſammlung der Ortsgrup⸗ penvorſtände der Freien Bauernſchaft der Südpfalz nahm. geſtezu gegen den Verband rübenbauender Landwirte Heſ⸗ 0,60 Mk. Mk. Ortsverkehr Fernverkehr im Ortsverkehr Schwarzbrot und 4 Liter Wein zu vertilgen. Als Ein⸗ ſatz der Wette galten 2000 Mk. bzw. Selbſtbezahlung b. im Fernverkehr: A der Zeche. Bevor die feſtgeſetzte Zeit verſtrichen war, war alles in dem Schlund verſchwunden. Verborgene Wertpapiere. Im Nachlaß des vor kur- zer Zeit, ermordeten Arztes Dr. Wirz in Karlsruhe wurden, wie berichtet, in einer Wanduhr verborgen 100 Zwanzigmarkſtücke gefunden. Als nun die Fahr⸗ nis verſteigert werden ſollte, fand ſich eine große Menge in der Wohnung ein, weil das Gerücht ging, Wirz habe auch ſonſtige Schätze in den Wänden verſteckt. Der Nachlaßbeamte hatte aber ſchon vor der Verſteigerung im Beiſein von Kriminalbeamten die ganze Wohnung abgeklopft. Laut„Reſidenz-Anzeiger“ fand er hinter einem eingerahmten Bild eingeklebt die Mantelſtücke von Wertpapieren im Betrag von 100 000 Mk. Die dazu gehörigen Zinsſcheinbögen waren in einer Heidel⸗ berger Bank hinterleat.. 170 Viola. Roman aus dem Leben von Georg v. Pletten. 27)(Nachdruck verboten.) An dem einen Abend aber ereignete ſich nichts beſon⸗ deres, nur daß Herr Fritz Burkhard, der jüngere Sohn des Herrn Kommerzienrates, der ein eifriges Mitglied desſelben Kränzchens vom vorigen Jahre war und zu dieſem Abend eine Einladung erhalten hatte, gelegent⸗ lich bei einem Tanze mit Hedwig dieſer zuflüſterte: Wahrſcheinlich würden ſie zu Hauſe am Faſtnachts⸗ dienſtag einen kleinen Maskenball arrangieren, er freue ſich rieſig darauf. Unter dem Eindruck dieſer Mittei⸗ lung, welche Hedwig natürlich auch den Eltern machte, gingen ſie vom Tanzboden heim. Die Eltern hatten geſehen, daß Hedwig Fortſchritte gemacht hatte und eine leidlich gute Tänzerin gewor⸗ den, daß ihr Benehmen zwar durchaus einfach, aber 500 gefällig und anmutig war, ſo daß ſie ſich der kleinen„Viola“ durchaus nicht hätten zu ſchämen brau⸗ chen, wenn ſie in Geſellſchaft gekommen wäre. Aber man vermied eben in dieſer Saiſon alle Geſell⸗ ſchaften, und ſie ſchten ſich auch viel ruhiger anzu⸗ laſſen, als die vorhergegangene. So blühte trotz allem auch in dieſen Wintermonaten unſer„Veilchen“ im Ver⸗ borgenen bis wieder Weihnachten vor der Türe ſtand. Aber Weihnachten brachte trübe, naſſe, ſchmutzige und doch unangenehm kalte Tage. Es rieſelte beſtändig in faſt 1 kleinen Tropfen nieder, es war wie in Tau gelöſter Nebel; dieſe Räſſe drang aber bei dem kalten Winde, der bheſtändig von Nordſpeſt wehte, tief in die Kleider, faſt bis ins Mark der Gebeine ein und verurſachte ein Fröſteln, das unangenehmer war, als die friſche, ſtrenge Kälte eines hellen Winter⸗ tages. Der Himmel war eine graue Nebel⸗ und Wol⸗ kenmaſſe und ſchien faſt über den Dächern zu hängen. Kein freudiges Gefühl wollte aufkommen. Das 1 nachts geſchaft geen denn man zog es Pore ſtatt die Lagergrundpreis um 200 auf 3500 Mk. pro Doppel⸗ zentner heraufgeſetzt.— Der Verband deutſcher Kachel⸗ öfenfabrikanten hat eine neue Preiserhöhung für Cha⸗ mottefabrikate um 150 auf 500 Prozent eintreten laſ⸗ ſen.— Der Kupferblechverband erhöht ſeinen Grund⸗ preis um 250 auf 8350 Mk. für den Doppelzentner. Steigerung des Notenumlaufs. In der letzten No⸗ vemberwoche hat die Steigerung des Zahlunsmittel⸗ umlaufs eine noch nie erreichte Höhe an mmen. Der Banknotenumlauf iſt um 4479,7 Mil. en auf 100 943,6 Millionen Mark, der Umlauf an Tarlehens⸗ kaſſenſcheinen um 252,4 Millionen auf 7329,6 Mill. Mk. angewachſen. Insgeſamt wurden alſo der Reichsbank in der letzten Novemberwoche 4732, Mill. Mk. an beiden Geldzeichen neu abgefordert gegenüber 1450 tage gearbeitet, um die Anſtauungen zu beſeitigen.— Für den Mannheimer Hauptbahnhof ſind verkehrs⸗ bauliche Verbeſſerungen vorgeſehen. So wird nach Durch⸗ führung des Umbaus die Vorhalle nur noch als Ein⸗ gang dienen, während für den Ausgang ein beſouderer Gang geſchafſen werden wird. In der letzten Zeit treibt ſich hier wiederum ein Zopfabſchneider herum, der geſtern am Bismarck⸗ platz einem Mädchen den Zopf abſchnitt und mitnahm. Heidelberg, 7. Dez. Die Polizei hat hier einen ledigen Kaufmann von Ludwigshafen feſtgenommen, der in Mannheim einen Geldbetrag von 50000 Mk. unter⸗ 0 hatte.. N Der Baumſchulbeſitzer Otto ſchlagen 5 Ettenheim, 7. Dez. 5 0 ö Stölker will bier eine Holzwarenfabrik errich⸗ ſtrahlenden Schaufenſter zu bewundern, deren Scheiben doch von der Näſſe und dem Nebel ſtets angelaufen waren, im Rat b warmen Stüblein zu bleiben, und bemaß die Zeit des Ausgehens genau nach dem Be⸗ dürfpiſſe und der Zeit, die das Auswählen der Ge⸗ ſchenke in den von vorneherein beſtimmten Geſchäften Anſpruch nehmen mußte. f Das Wetter trägt mit zur Stimmung bei, und bei ſchönem Wetter iſt auch das Herz freudiger und weiter, zum Gehen bereitwilliger. Bei trübem Wetter krampft ſich unwillkürlich das Herz zuſammen, der Geiſt kon⸗ zentriert ſich mehr aufs eigene Ich.“ Bei Proſeſſor Walligs hatte es des ſchlechten Wet⸗ ters nicht bedurft, um das Weihnachtsfeſt recht trübe zu geſtalten. Der Stolz und die Freude des Hauſes, Ma⸗ thilde, fehlte dem Familienkreiſe. Die Eltern hatten ihr eine kleine Kiſte mit notwendigen Toilettegegen⸗ ſtänden und einigen hübſchen Büchern geſandt, um welche Mathilde eigens geſchrieben, da ſie es oft vor Langeweile nicht aushalte. Einen Chriſtbaum hatte man diesmab nicht ange⸗ zündet, blos wegen Hedwig lohnte es nicht, meinte Mama, und Papa fügte hinzu, er wolle ihr für das Geld ſieber ein beſſeres Geſchenk kaufen, und ſo erhielt Hedwig außer dem ihr Zugedachten noch das neueſte große Kochhuch, aufs feinſte und zierlichſte eingebun⸗ den. Hedwig freute ſich ungemein darüber, als es ihr am Wefhnachtsabende überreicht wurde. Nur der ſchöne Einband, meinte ſie, ch nicht gerade praktiſch, jetzt müßte ſie das Kochbuch ſtatt in der Küche im Salon ſtudieren, wenn ſie dem Papa ein feines Extra⸗ gericht bereiten wolle, und vom Weg aus dem Salon in die Küche würde ſie am Ende die Hauptſache ver⸗ geſſen. Man lachte über dieſe treffende Bemerkung „Violas“, und das war wohl das einzige N welches an dieſem Weihnachtsabende in Proſeſſor Wal⸗ ligs Heim geſehen wurde, N 17 Auch der St. e brachte weder eine Beſſe⸗ rung des Wetters, noch eine fröhlichere 1 Stimmung ins Haus des Profeſſors. Am dritten Weihnachts- tage jedoch ſaß man gerade beim Mittagstiſch, als der Briefbote einen Brief brachte. 0 „Von Frau Baurat Berger“, ſagte die Frau Pro⸗ feſſor gleich als ſie die Adreſſe las. i Papa erbrach den Brief, überflog deſſen Inhalt und erbleichte. i 5 5 „Was iſt's?“ riefen Mutter und Tochter wie aus einem Munde.„Iſt Mathilde krank?“ 1 30 „Nein ſchlimmer als das.“ g „Sie wird doch nicht.. Frau Proſeſſor Wallig ſprang entſetzt auf und Hedwig zitterte. f „Sie iſt entlaſſen“, flüſterte der Profeſſor, und die Bläſſe ſeines Antlitzes machte tiefem Erröten Platz. „Es iſt eine Schande für uns“, ſagte er erregt,„hier lies den Brief!“ Und Frau Profeſſor las: „Sehr geehrter Herr Profeſſor! ö Erſt wollte ich die e Weihnachtstage vor⸗ übergehen laſſen, ehe ich Ihnen die Sie wohl be⸗ trübende Mitteilung machen wollte, daß Ihre Tochter vom 1. Januar ab zu Ihnen wird zurückkehren müſſen. Trotz ihres reichen Wiſſens und ihrer Lie⸗ benswürdigkeit, Eigenſchaften, die ich nicht genug anerkennen kann, dürfte ſie ſich auf die Dauer zur ese meiner beiden Kinder nicht eignen, und e ſe Ihre Gebanlen ſcheinen mir durch andere Dinge ab⸗ Dab und die vielen Briefe, die ſie empfängt und eantwortet, ſcheinen mir ſie ernſter zu beanſpruchen, als die Aufgaben 53 Stellung in meinem Hauſe. Es tut mir aufrichtig leid, Ihnen dieſes mitteilen zu müſſen, aber ich ſah mich dazu verpflichtet, wünſche indeſſen Ihrer Tochter, die ich 9 en und lieben gelernt habe, alles Gute für die. und Schönhe 100 J nicht fehlen 1 r le %% Iꝗn Verehrung Ihre ergebenſte Mi glaube ich, ſehnt ſich auch von hier fort, den übrigen Mintſtern. 8. cb 15 das ihr bei 9 50 Talenten, ihrer Liebenswürdigkeit ſens und der Pfalz durch Annahme einer Entſchließung Stellung: Alle rübenbautreibenden Mitglieder der Freien Bauernſchaft werden aufgefordert, ſoweit ſie laut Vertrag Mitglieder des Verbands ſind, aus dieſem auszutreten. Bei Aufſtellung der kommenden Verträge mit den Zucker⸗ ſabriken muß die Freie Bauernſchaft unter Ausſchal⸗ tung des Verbands ſelbſt mit den Zuckerfabriken di Verträge feſtlegen. Trotz eines Beſchluſſes des Ver⸗ trauensleute der Zuckerrübenbauern, keine Rüben unten 30 Mk. pro Zentner abzugeben, habe der Verband mit . 5 i Liefer zyer 2 25 5 eee e 0 9. 7 1 e e* — ( Heppenheim, 7. Dez. Die ſozlaldemo⸗ kratiſche Partei im 3. Agitationsbezirk Worms— Heppenheim— Bens helm, veranſtaltet auch in dieſem Jahre Blldungs⸗Vorträge. Für die nachſtehenden Themas ſind folgende Referenten vorgeſehen: 1. Bankweſen und die Funktion des Geldes. Referent: Studienrat Heyl; 2. Sozlalismus und Bodenreform. Referent: Lehrer Stork; 3. Wlrtſchaftsgeſchichte. Referent: Arbeiterſekretär Saver; 4. Die neue Reichs⸗ und heſſiſche Verfaſſung. Referent Redakteur Kolb; 5. Grundſchule und Einheitsſchule. Referent: Lehrer Lortz; 6. Die Frau und der Sozia⸗ Usmug. Referent: Lehrer Hartmann. Als Vortrags- orte find fylgende Orte feſtgelegt: Oſthofen, Eich, Mons⸗ heim, Heppenheim, a. d. W., Bürſtadt, Heppenheim, a. d. B., Wald⸗Michelbach, Gadernheim, Rimbach und Unter. Flockenbach. Die Vortragsorte ſind ſo gewählt, daß die⸗ ſelben von jedem leicht zu erreichen ſind. Jede r Genoſſe, der gewillt iſt, ſich an dieſer Bildungsarbelt zu' betelligen, erhült eine Teilnehmerkarte zum Preiſe von 3 Mark, a* Darmſtadt, Dez. Dem Vertreter des Reiches in Darmſtadt, 75 Reichsminiſter a. D. Dr. Eduard David, wurden am Sountag von dem jetzigen bayerk⸗ ſchen Miniſterpräſidenten Grafen Lerchenfeld, der aus dieſem Anlaſſe hier weilte, die Amtsgeſchäfte der Reichs⸗ vertretung endgültig übertragen. Dabei verabſchiedete ſich raf Lerchenfeld auch vom Staatspräſidenten Ulrich und Geſtern nachmittag verlteß der bayeriſche Minlſterprüäſident Darmſtadt, um auf dem Rück⸗ e München einige Mittelfränkiſche Städte zu be⸗ uchen. 5 5 10„) Ginsheim, 6. Dez. Ein Seeadler mit 2,40 Meter Flügelſpannung wurde hier am Rhein erlegt. Jeriobensſe sichnicht mann Heinrich Weigel in Hirzenhain(Oberheſſen) hatten ſich dieſer Tage einer ganz beſoaderen Gunſt des Klapper⸗ ſtorches zu erfreuen. Der Vetter Langbein ließ es ſich nicht nehmen, dem oberheſſiſchen Ehepaar drei träftige geſunde Buben in die Wiege zu legen.(Wird da der arme Hein— rich Augen gemacht haben.) —— Fußball⸗Zwiegeſpräch vor dem Entſcheidung Tivoli“ zwiſchen Lampertheim J und Sportverein 1909 J. der Zwölfjährigen„Jerck“ und„Seppl“ am Sonntag, den 11. Dezember 1921 ͤ am 2 Olympia Jerck: Du, Seppl, de Sundag gehn ma nan de Tivoli, do ſpielt Lamberde gen Verne, do gits ebbs. GGell, zum Sportverein do geh ich net gucke, die verliere doch; in Lamberde häwwe ſe jo aach gewunne kriegt. Jo, in Lamberde, do war aach die Mannſchaft noch net ſo annaſcht, do wolle ſe unbe Seppl: gut, awwa de Sundag is es dingt gewinne. 5 Die Lamberda wulle a gewinne, die gehn ganz annaſcht druff wie de Sportvarein, de wirſcht ſeä, Lamberde gewinnt Jo du, de biſcht da allaſchönſcht. Gell de wärſcht frou, da Sportvarein däd valian? N 5 Wea ſäſcht denn deß? Ich wär ja Ba frou, ſe däde gewinne denn die Lamberda kann ich net verputze. f Siſcht, Seppl, ſou gehts mir grad a. Verne muß zu Verne halde, ſunſchl ſin ma ganz valorn. f f Ich häb ſchun imma zum Sportvarein gehalde un däd mich kaputklache, wenn Lamberde ä ſchb Paged eigewickelt kregt Seppl, de wirſcht ſeä, mä gewinne. Gell, de kumſcht. Wenn de fortgeſch, riefſcht an unſerm Hofdor un dann gehn ma minanna; awa net, daß's unſer Muda hät. Ja. ich kumm; wenns nur nett räat, Du, Seppl Seppl Ganz beſtimmt, um zwa! awa ſicher! Gottesdienſt⸗Ordnung der israel. Gemeinde 10. Dezember 9. Kisle w. 400 Khr 830 Uhr 330 Uhr 515 Uhr 70% Uhr Sabbat⸗Anfang Morgen Nachmittag Abend Wochentag⸗Abend „ Morgen Oefen, Herde Jauchepumpen Haus-u Küchengeräte empfiehlt Wochenabſchnitt Wajeze 0 J Kaute Stall- Mist zu verkaufen. kampf Adam Sch mi 115 Spengler 0 bis 20 Gramm 1.50, Mk.“ über 20 bis 100 Gramm 2.25 Mk. über 100 bis 250 Gramm 3.—, Mk. 7 3. dienſte. e Aktenbriefe: von Behörden über 250-500 6 Druckſachenkarte Druckſachen: bis 50 Gramm über 50 bis 100 Gramm über 100 bis 250 Gramm 1.50 Mk. über 250 bis 500 Gramm 2.25 Mk. über 500 Gr. bis 1 Kilogr. 3.— Mk. Anſichtskarten gelten als Druckſachen. 0 5 Geſchäftspapiere: bis 250 Gramm über 250 bis 500 Gramm über 500 Gr. bis 1 Kilogr Warenproben: bis 250 Gramm über 250 bis 500 Gramm Haus zuſammengepackten Druckſachen, Geſchäftspapieren und Warenproben beſtehende Miſchſendungen: bis 250 Gramm über 250 bis 500 Gramm iiber 500 Gr. bis 1 Kilogr Paketgebühr: Nahzone bis 5 Kilogramm 5.— über 5— 10 Kg. 10.— Aber 10—15 Kg. 8. 27.— über 1520 Kg. 24.— 36.— Zeitungspakete bis 5 Kg. in der Nahzone 4 Mk. Poſtanweiſungen: his 100 Mk. über 100 bis über 250 bis über 500 bis 1000 Mk. über 1000 bis 1500 Mk. 5.— Mk. über 1300 bis 2000 Mk. 6.— Mk. Zeitungsgebühr für eine Zeitungsnummer im Durchſchnittsgewicht: bis 20 Gramm 5 Pfg. über 20 bis 30 Gramm 6 Pfg. über 30 bis 40 Gramm 8 Pfg. über 40 bis 60 Gramm 10 Pfg. über 60 bis 90 Gramm 12 Pfg. für je weitere 30 Gramm 2 Ufa. mehr. 8 5 r . 1 4. Mr.“ 0.30% Met. 0.40 Mr.. 0.75 Mk. 1.50 Mk. 2.25 Mk. 3.— Mk. 1.50 MR.. 2.25 Mr. 1.50 Mk. 2.25 Mk. 3.— Mk. Fernzone 8.— 1 16.— 1.50 Mk. 2.25 Mk. 3.— Mk. 4.— Mk. 250 Mk. 500 Mk. 8.