NMeetzediſtriktes, ö 5 e eine Fra ilch drei 0 u. Fahrplan. . nſeres 1 ne 5 Blattes gewähren v 0 bet s-Anzeiger lufgabe don Inſeßten be⸗ eren Rabakt den lmtsblatt der ö* 4 die Pot 19 5 -Jeitu Lokal⸗Anzeigeblatt für Viernheim d Preis: Die 1ſpalkige Petltzefle ober deren Raum 50 Pfg. e Reklamezeile 3 Mk. Bei öfteren Wiederholungen und größeren Aufträgen entsprechender Rabatt. Bellagengebühr für die Geſamt⸗ auflage 50 Mk. Annahmeſchluß für 144 vormittags 9 Uhr. Im Falle höherer Gewalt und ſonſtigen Störungen des Betriebs der Zeitung, der Lieferanten oder der Beför⸗ derungs einrichtungen hat der Vereins⸗ Anzeiger kraſprecher Nr. 217 1 is frage der deutſchengtaſſe gon Dr. Bovenſchen. * hbohenzollernſchen Fürſten, der auf Preu⸗ en n geſeſſen, Fried rich II., hat einmal das weiſe Wort geſoſichen daß des Stagtes größtes Glück die Menſcheu ſiub. Als Mann der Tat und des Willens hat der große König es t bloßen Worten nicht bewenden laſſen, er bandelte auch nuch hnen und was er als richtig und gut für ſein geliebtes biußen extannt hatte, das ſetzte er, der ſich als erſter Dieuch des Staates fühlte, auch durch, allen Schwierigkeiten n Protz, ſelbſt wenn ſie bergehoch ſich ihm entgegen türmte. Die Schaffung und Erpbaltung eines kräftigen, leiſtungßſähigen Bauernſtagtes war ihm der Leit⸗ ſtern ſeiner tune Politik. Er wußte, welchen Wert eine möglichſt große al zufriedener Meuſchen für das Blühen und Gedeihen ic Staates beſitzt, und darum ſcheute er keine Mühen un ſoſten, um wieder neues Siedlungsland zu ſthaffen für neß Untertanen. Was Friedrich als Feldherr und Staatsmann für Preu⸗ ßens Größe geleiſſet, wird vielleicht noch berſtrahlt von dem Ruhme, den er als weitblickender Kolonfſator ſich er⸗ warb. Die Entnſſſſerung des Oderbruches war eine der klänsendſten Kult taten; durch ſie hat er, wie er ſelbſt ein⸗ mal treffend ſagtg mitten im Frieden eine ganze Provinz erobert. Ihr reiße ſich würdig an die Beſtedelung des g ktes, dener aus einer Wüſte zu einem blühenden Lande umſchuf unf der heute unter den unfähigen Händen des frechen polniſſen Räubers wieder eine Wüſte zu wer⸗ den droht. Die Jill der Familien, die Friedrich der Große in den 16 Jah reiſ ſſiner Regierung im Lande anſtedelte, war fünfmal größer, als die der von der preußiſchen Auſiede⸗ lungskommiſſton in 20 Jahren angeſetzten, und damals ge⸗ hörte jeder füffta Menſch in Preußen einer Anſiedler⸗ ſamilie an. Sg vchmehrte ſich die Bevölkerung Preußens ungewöhnlich rßſch“ und zwar im Durchſchnitt jährlich bis zu 1½ Proz, ſo daß es nur kurze Zeit dauerte, bis die ſtar⸗ ken Lücken die Fſedrichs Kriege geriſſen hatten, wieder ausgefüllt waren. Wie gering varkt aber die Verluſte, welche die Kriege des großen ſönigs etoſtet haben, gegen die ſchweren Blut⸗ opfer, die der Wel krieg dem deutſehen Volke auferlegt hat, und vor allem m Vergleich zu den entſetzlichen Ver⸗ 5 n dee wehe di grauſame allen göttlichen und menſch⸗ lichen Gesetzen lohnſorechende engliſche Hungerblockade auch heute noch in inſenm Volke anrichtet. Denn durch dieſe lind nicht nur unglettauſende deutſcher Kinder hingemor⸗ det worden, arch dif Siechen und Kranken unter der Ju⸗ gend, die infolge des ſahrelangen Unterernährung niemals vollwertige Gleder ter deutſchen Volksgemeinſchaft werden können, gehoren zu den beklagenswerten Opfern eines der gemeinſten Veſorecheh der Weltgeſchſchte. Die Unterwertig⸗ keit des heranwachſchben Geſchlechts vermindert nicht nur unſere Leiſtums fähig eit auf allen Gebieten geiſtiger und körperlicher Btättauſeg, ſie bedeutet zugleich eine Gefahr für die deutſche Riſſe, wl ſie zwangsläufig mit einem ſtarken Geburtenrückgeng ef hunden iſt, wenn ihm nicht rechtzeitig und mit wirhamen pegenmitteln Einhalt getan wird. Es iſt daher für zes deutſche Volk eine Schickſalsfrage N die ſchwerer wiegt ſelbſt als die rtſchaftiſben und politiſchen Folgen des Ver⸗ tfriedenß ob das Deutſche Reich der. Nach⸗ illt ung fähig iſt, eine großzügige Bevölke⸗ mit dem hochgeſpannten Ziele, niche uſchen durch Krieg, Hunger und Ver⸗ tt zu machen, ſondern auch darüber e Vermehrung der deutſchen Mer⸗ Waffe zu ſchaffen, die ſchärfer und t als die vollendetſten Kriegswerk⸗ kals erſoßſnen werden könnten. Unſer größ⸗ ter Feind, Cſemenceauf hat ſehr wohl gefühlt, was dermal⸗ einſt ſeinem ſrotz Verſaflles niedergehenden Volke gefährlich werden könne, als er ſſas freche Wort ſprach von den 20 Millionen Teutſchen, dſt zuviel ſeſen auf der Welt. Ein Volk, das auz eigener Fraft, aus dem fruchtbaren Schoße ſeiner e meh imſtande iſt, ſich fortzupflanzen, iſt nach dem Wirtin des Meltenſchöpfers, der unſer aller Da⸗ ſein lenkt, unesttbar dep Tode verfallen, mag im Strahle er mit ſremd Hilſe efungenen Siege jein gegenwärtiges Leben auch no ſo glänfend erſcheinen. Es gibt daher für uns Deutſche it keiß beſſeres Mittel, die Not und das Elend der Geier überwinden und unſere Zukunft Js Volk und eſgat au ſſchern, als daß das Deutſche Reich eine r tſchyftspolitik treibt, die es fledem Deut ſen eſmöglicht, nicht nur ſelbſt auskebhmmli che lehen, ſondern auch eine Fa⸗ milie zu beſſtündeiſ mit dem ausgeſprochenen Zwecke; durch eine Schar ge! d körperlich geſunder Kinder dem ung von unſeren Feindeß zugedachten Schickſal zu trotzen und die Grundlage afſen für einen neuen und bof⸗ entlich dauernden Au den deutſchen Raffe. Zunächſt ſollten war ſeſtbalten und forgſam pflegen, was noch beſitzen at Jukunſißwerten auf dieſem Gebiete. Saber geſchieht z.. um!* rreichen Famtlien. die erer Ollſe bedürfen. wirkſamen ſen? Im Artikel 119. der Reichs beher swerte Worte gesprochen. en ch n im Anſpeuch auf aus⸗ ſebilligt, und im Artikel 155 derſel⸗ ſuricht man tönen ſogar„eine ihren ende Wohn und Wirtſchaftsheim⸗ ö der Schutz unſeres Nachwuchſes in eine Weh ungsfrage. Es ſoll anerkannt wer⸗ tagt vlele Millionen für Woh⸗ f oblenbezirk ausgeworfen, das rden Fuſchſſe zu ee guten bewil⸗ ge Gemeinden pfel 6 ebenfalls Zu⸗ U he Darlepen für die l 4 eſetz win Die zun; Deer gentalſte ßeuns Nönigsth limmſten ſailler Ge kriegszeit a Dienstag, den 3. Januar 192 ä eine Erfuuung der Versprechungen, die in den erwähnten Artikeln der Reichsverfaſſung den kinderreichen Familien gemacht werden. 15 Wenn dieſe Vereinen— au der unter der tatkräftigen Leitung ſeines rührigen, ge⸗ ſchäftsführenden Vorſitzenden, des aus ſeiner früheren Tä⸗ tigkeit als Bürodireſtor des preußiſchen Abgeordnetenhau⸗ ſes in weiteren Kreiſen bekannt gewordenen Geh. Regie⸗ rungsrats Plate, Berlin Wö 66, Leipzigerſtraße 4, ſehr er⸗ folgreich arbeitet, möchte ich beſonders aufmerkſam machen I ſo iſt das der beſte Beweis, daß die Reichsregierung auf dieſem Gebiete ihre Pflicht nicht tut, die ihr durch jene Ar⸗ tikel der Reichsverfaſſung auferlegt iſt. Nicht darauf kommt es an, Häuſer zu bauen, die vielleicht Wohnungen von 3 bis 6 Zimmern enthalten, oder Siedlungen mit koſtſpieligen Straßenbauten, Kanaliſation und Waſſerleitung ins Leben zu rufen; es gilt vielmehr, Maßnahmen zu treffen, die es ermöglichen, ſowohl die ſchon vorhandenen kinder reichen Famtlien von dem entſetzlichen Elend der Wohnungsnot zu befreien, unter dem gerade ſie am meiſten leiden, wie auch Lebensbedingungen zu ſchaffen, die den Familien zum An⸗ reiz und Sporn werden, dem deutſchen Volke möglichſt viele und geſunde Kinder zu ſchenken. Die Vorausſetzung terfür wäre die Zuweiſung von ſoviel Land, daß ſelbſt große Familien auf ihm ihre Nah⸗ rung ſelbſt erarbeiten könnten, alſo„Nähr⸗ heime“ zu ſchaffen, wie ſie Geheimrat Plate nennt. Dadurch würden mit der Zeit unſere Ernährungs⸗ ſchwierigkeiten gemildert werden. Es würde aber weiter auf dieſe Weiſe unſere heranwachſende Jugend mehr und mehr den verderblichen Einflüſſen des Großſtadtlebens ent⸗ rückt und ſomit ein ſittlich hochſtehendes, auch ſeeliſch ge⸗ ſundes Geſchlecht großgezogen werden, in deſſen Händen das zukünftige Geſchick des deutſchen Volkes wohl geborgen wäre. „„Zu dieſem Ziele werden wir freilich niemals gelangen, ſolange wirtſchaftliche Fragen ausſchließlich unter dem Ge⸗ ſichtswinkel politiſcher Doktrinen ſtehen. Solange mit der von der Novemberregierung von 1918 aus rein parteitak⸗ tiſchen Erwägungen geförderten Lohnpolitik, welche die deutſche Revolution zu einer bloßen, wenn auch der größten ane machte, die es je gegeben hat, nicht gründlich gufgeräumt wird, iſt die Wohnungsfrage überhaupt nicht zu löſen. Bei der heutigen Höhe der Löhne, die in allen Warenpreiſen immer wieder von neuem und infolgedeſſen im Enderzeugnis, in dieſem Falle im erbauten Wohnhaufe, viele Hundertmale zum Ausdruck und zur Auswirkung kommt, ſind Wohnungen, deren Miete für die Mehrheit der Bevölkerung erſchwinglich wäre. überhaupt nicht herzuſtel⸗ len. Eine großzügige Wohnungspolitfk, die wiederum die Vorausſetzung für eine ebenſo großzügige Bevölkerungs⸗ politik wäre, ließe ſich mithin bei Beibehaltung der heutigen Lohnpolitik nur denken, wenn das Reich ungezählte Mil⸗ liarden für die Förderung des Wohnungsweſens auswürfe. Nun hat gerade in dieſen Tagen das deutſche Volk aus den 9968 der Regierungs vertreter im Steueraus⸗ ſchuß des Reichstages und im Reichsrate zu ſeinem Ent⸗ ſetzen erſehen müſſen, Höhepunkt erreicht hat. f den B daß unſer finanzielles Elend ſeinen Ein Fehlbetrag von 161 Milliar⸗ den allein für das Jahr 1921 haben wohl ſelbſt die ſchlimm⸗ ſten Befürchtungen des größten Schwarzſehers übertroffen. Der jetzige Reichsetat mit ſeinen neuen Steuern von 1600 Mark für jeden einzelnen Deutſchen, mithin 9600 Mark für eine mindeſtens vier Kinder zählende Familie, geht einfach über die Leiſtungsfähigkeit unſeres Volkes hinaus. Bei dieſem Finanzelend kann das Reich weder neue Milliarden könnte es, wenn es die neuen Ausgaben für Wohnungszwecke auswerfen, noch einen ſolchen Verſuch machen wollte, durch noch höhere Steuern wieder einbringen. Mit ande⸗ ren Worten; unſere heutige Defizitwirtſchaft macht eine von großen Geſichtspunkten ausgehende und nach großen Zielen ſtrebende Wohnungspolitik und damit auch jede 110 weite Sicht geſtellte Bevölkerungspolitik völlig unmög⸗ ich. Das deutſche Volk wäre mithin dem Raſſentode unrett⸗ Far verfallen. wenn es ſich nicht dazu auſſchwingt, noch in der letzten Stunde, gewiſſermaßen fünf Minuten vor zwölf, einen ſtarken Schnitt zu tun und ſich völlig loszulöſen von Borſtellungen, die ebegeſtern und vielleicht noch geſtern ihre Berechtigung haben mochten, die aber heute als durch den Gang der wirtſchaftlichen Entwicklung überholt zu gelten n. Jedermann weiß, daß zu dem Rieſenſehlbetrag in unſe⸗ rem Reichshaushalt an erſter Stelle beitragen die ſtaat⸗ lichen Vertehrsanſtalten, vor allen die Eiſenbabnen, die, früher das Rückgrat der preußiſchen Finanzen, ſeit dem Kriege und ſeit der Revolution zum freſſenden Ungeheuer gemorden ſind, in deſſen Rachen in dieſem Jahre mindestens 20 Tauſend Millionen Mark verſchwinden werden. S blange die Eiſenbahnen Zuſchüſſe in ſolcher Höhe erfordern— eine Aenderung bierin iſt nie wieder zu erwarten—, iſt der Reichshaushalt überhaupt nicht mehr zu balancieren. Er muß daher von dieſem Bleigewicht ſobald als möglich de⸗ fteit werden. Das kann nur dadurch geſchehen, daß die Eiſenbahnen vom Reiche abgetrennt und in einer anderen. dein von kauſmänniſchen Rückſichten geleiteten Form de wirtſchaftet werden.“] Nur auf dieſem Wege iſt zu erhof ſen, daß aus dem Deſizitbetriebe wieder ein Ueberſchuß betrieb wird, der, ohne Beeinträchtigung wohterworbener dechte der Beamten, Angestellten und Arbeiter, ſowohl die Verkehrsintereſſen der Allgemeindeit wahrt, wie aucd dem Reiche die Wittel zuführt. die ihm die r gro⸗ f ulturauſgaben ermöglſchen. von deren ung micht Med und nicht weniger arbängt. als de Jukunfte der deut ſchen Naſſe überbaupt. Wer Niese Zukunſt wil, wird de mit dem Gedanken befreunden müßen Faß nur eine watt ſchaft 8holttiſche Naar von der ungebeu men Bedeutung einer Reform bei den Eiſendahnen den deutiche Volk ver dem ſicheren Untergange zu retten verwan. idee Mer vom N vdomeschlag* Ndtrennund ſen bahn vom Reich wird man unt deiworten ken- * der nen, weun darunter eine ane Weriedtdiauun det Zeſſ. Bürgermeiſterei Rachtichtenblatt für alle amtlichen Behanntmachungen der Vehörden Inſerate haben in der„Viernheimer Bürger⸗Zeitung“ ſtets beſten Erfolg.— Für am Telefo Viernheims und Amgebung. 755 n aufgegebene Inſerate wird keine Garantie übernommen. Bezieher keinen Anſpruch auf Aeferung oder Nachlieferung auf Rückzahlung des Bezugspreiſes Pyſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. ſich jetzt zuſammenſchließen zu beſonderen erliner Bund kinderreicher Familien, Eiſenbahn im Verwaltungskörper des Reichs zu verſtehen iſt. Eine völlige„Entſtaatlichung“ kommt nach der neueſten Regelung dieſer Frage ja auch gar nicht mehr in Betracht. D. Red. der deutſchen Seeſchiffahrt. Wiederaufbau und Konzentration. Die Hamburg⸗Südamerikaniſche Dampfſchiffahrts⸗Geſell⸗ ſchaft in Hamburg beruft eine außerordentliche Generalver⸗ ſammlung ein, um die Verdoppelung des bisher 25 Millio- nen Mark berragenden Stammaktienkapitals zu beſchließen und gleichzeitig als Schutz gegen Ueberfremdung weitere 20 Millionen Mark Vorzugsaktien mit einfachem Stimmrecht unter Ausſchluß des Bezugsrechts der Aktionäre bewilligen zu laſſen. Es iſt in Ausſicht genommen, die neuen Stamm⸗ aktien den Aktionären zum Kurs von 250 Prozent anzu⸗ bieten. Gegenwärtig beſteht das Kapital aus 25 Millionen Mark Stammattien, 5 Millionen Mark Namens vorzugs⸗ aktien mit 5 Prozent Dividende. Die letzte Kapitalser⸗ höhung wurde am 28. 11. 20 um 20 Millionen Mark proz. Vorzugsaktien beſchloſſen. Durch die diesmalige ſteigt das Aktienkapital auf insgeſamt 95 Millionen Mart, beſtehend aus 50 Millionen Mark Stamm⸗ und 45 Millionen Mart Vorzugsaktien. Die Gründe für die wirklich ſtarke Kapitalserhöhung dürften in der energiſchen Wiederaufbauarbeit des Unter⸗ nehmens zu ſuchen ſein, die fur Neubauten und Käufe bezw. Rückkäufe von Schiffen große Mittel erfordert. Die Ham⸗ burg-Südamerika⸗Linie ſteht vor der Wiedereröffnung eines regelmäßigen Schnelldampferdienſtes nach der Oſtkuſte Sud⸗ amerikas, die Anfang des nächſten Jahres erfolgen ſo. In dieſen Dienſt ſtellt ſie unter anderen auch den von der En⸗ tente zurückgekaufetn bekannten Paſſagierdampfer Cap Po⸗ lonio ein. Der Wiedereintritt der deutſchen Schiffahrt in den Weltvertehr, der ſich durch Eröffnung neuer bezw, Wiedereinrichtung alter Dampferlinien bemertvar macht, hat auch von ſeiten der anderen ſeefahrenden Nationen An⸗ ertennung gefunden. Man hat eingeſehen, daß es nicht angeht, Deutſchland von den Weltmeeren auszuſchließen, und daß eine friedliche Einigung mit den deutſchen Reede⸗ reien einem wilden Konturrenzkampf vorzuziehen iſt. So iſt die Hamburg⸗Amerika⸗Linie in den Transatlautiſchen und den Südamerika⸗Schiffahrtspool aufgenommen worden, die Hamburg⸗Südameritaniſche Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft iſt dem Südamerika⸗Pool beigetreten, die Hamvurg⸗Ame⸗ rika⸗Linie und der Norddeutſche Lloyd haben ſich der Oſt⸗ aſiatiſchen Reedereikonferenz angeſchloſſen, auf Grund des ſeit dem 1. Dezember aufgenommenen regelmäßigen Schiff⸗ fahrtsdienſtes mit dem Oſten. Man ſteht, die deutſche Schiff⸗ fahrt regt ſich und findet den alten Anſchluß wieder, Deutſch⸗ land tritt immer mehr aus der Iſolierung der letzten Jahre heraus, um ein Glied des internationalen Verkehrs zu wer⸗ den. Wie dieſe Wiedergewinnung der alten Stellung verknüpft iſt mit einer Aunäherung an ausländiſche Reedereien, wird ſie im Innern begleitet von einem zunehmenden Zuſam⸗ nenſchluß der Geſellſchaften. Intereſſenverknüpfungen be⸗ ſtehen ſeit langem, weil ein Betrieb im gemeinſamen Ein⸗ verſtändnis Koſtenerſparnis und Vermeidung unnötigen Konkurrenz bedeutet. Die Bremer Reedereien haben ſick jetzt aber darüber hinaus in der neuen Bremer Reedereien Vereinigung A.⸗G. ein Holding⸗Inſtitut geſchaffen das den Zuſammenfaſſung der Bremer Schiffahrt und dem Schut zegen jede Ueberfremdung dient. Soweit bisher aus der Zuſammenſeung von Aufſichtsrat und Verwaltung erſichtlick iſt, ſind daran der norddeutſche Lloyd, die Deutſche Dampf⸗ chiffahrtsgeſellſchaft Hanſa, die Hamburg⸗Bremer Afrika Linie und die Roland⸗Linie beteiligt. Offenſichtlich iſt die neue Geſellſchaft dazu beſtimmt, die Vorzugsaktien der ver⸗ ſchiedenen Geſellſchaften aufzunehmen. Bekanntlich hat die Generalverſammlung des Norddeutſchen Lloyd vom 21. ds. Mis. die Ausgabe von 125 Millionen Mark. in Fällen der Ueberfremdungsgefahr mit doppeltem Stimmrecht ausge⸗ ſtatteter Vorzugsaktien beſchloffen. Bei der Hanſa ſind 50 Millionen Mark Vorzugsaktien bereits vorhanden, bei der Roland-Linie und Hamburg⸗Bremer Afrika⸗Linie 0 bezw. 10 1 Mark derartige Aktien ausgeg den. Fdorzugsaktien wird die Br derei⸗Verei Holding⸗Inſtitut bilden ui Berrſchaft ingeſchloſſenen Reedereien ee eee Von Narr ak ten folgendes: **.* Ein Rundgang uritten; d urch eta ät. die de ſecher ge das Kehle und Nüchterne genen darch Nuſſte lung der Srinde d eit, e a Scher und Neinzinmer Nr In der che and en Se, räder N ein Fpiegel, und um den runden Dich ein aur Sende 13 ee eee een eee eee ee eee eee Neu war auch die Ein rich f kadſchaftsheims“. Ich ſah das der 1. Kompagnie des Regi- ments, die es ſich durch Ankauf eines Flügels, eines Billards aſw. wirklich ſo nett wie nur irgend möglich gemacht hatte. Bilder aus der Zeit Friedrichs des Großen, Photographien zus dem Weltkriege ſchmückten die Wände. Auch eine Biblio⸗ hek war vorhanden, die zur Verfügung der Kompagnie ſteht. Das Eſſen, bekanntlich eine der wichtigſten Fragen, war hervorragend. Ich führe z. B einen Wochenplan an: Mon⸗ ag: Reis mit Dauerfleiſch; Dienstag: Goulaſch, Salzkartof⸗ eln und Schmorkohl; Mittwoch: Linſen und Kartoffeln mit Bockwurſt; Donnerstag: Nudelſuppe, Kalbsragout mit Salz⸗ kartoffeln; Freitag: Grießſuppe, Schmorbraten und Kartof⸗ feln; Samstag: Weißkohl mit Hammelfleiſch; Sonntag: Kaf⸗ ſeler mit Salgkartofſeln und hinterher einen Pudding mit Kirſchſaft. Die Zubereitung iſt gut und ſchmackhaft, wie ich mich ſelhſt überzeugen konnte. Es wird mir alſo jeder zu⸗ geben, daß ſich heutzutage täglich Fleiſch kaum 10 Prozent der Bürgerſchaft leiſten können. f Der Dienſt wickelt ſich wie früher ab. Von 6 Uhr an gibt es Kaffee. Um 7 Uhr iſt Unterricht oder Griffeüben auf der Stube. Dann folgt die Außenausbildung, Exerzieren, Ge- ländeübungen, Schießen uſw. Sehr viel mehr Gewicht als früher wird auf den Sport gelegt, Turnen, Sportſpiele und ähnliches. Neu iſt die Einrichtung einer„bürgerlichen Schule“. All die Leute, die ſchon vier Jahre bei der Truppe ſind, erhalten hier von Ztvillehrern Unterricht in Deutſch, Geographie und Rechnen. Schluß des Dienſtes iſt um 5 Uhr, Und eine der wichtigſten Neuerungen beſteht darin, daß jetzt der Mann tun und laſſen kann, was ihm gefällt. Er kann in die Stadt gehen, auf der Stube bleiben, ſich im Kamerad⸗ ſchaftsheim die Zeit vertreiben; Zapfenſtreich iſt im Winker um 10 Uhr,— die Zeit von 5 vis dahin gehört ihm. Wir ſehen alſo, daß bei dem Reichsheer ſtramm gearbeitet wird. Durch die räumliche Trennung der Kompagnien un⸗ tereinander iſt auch das Verhältnis der Kompagnieoffiziere zu den Leuten intimer geworden. Der Kompagnischef iſt nicht mehr ausſchließlich Vargeſetzter, ſondern bemüht, nach dem Dienſt den Mannſchaſten das Leben möglichſt angenehm zu geſtalten.— und das g zeitige Verhältnis ſoll gach eigenen Ausſagen das denkhar e ſein. Freilich werden Ungehorſan oder Digi lt ſigkeſt nach wie vor ata ip lich geahndet 5 ——— Zur Beſoldungsaktion. Vom Deutſchen Beamtenbund wird geſchrieben: ö In einem Teil der Tagespreſſe wird die angeblich von einem Regierungsvertreter geäußerte Auffaſſung veröffent— licht, daß die Reichsregierung grundſätzlich ſchon Aufang Dezember zu Verhandlungen mit den Organiſationen der Beamten und Arbeiter wegen Erhöhung ihrer Bezüge be⸗ reit geweſen ſei, daß aber ihre Abſicht durch die von den Organiſatibnen unter Führung des Deutſchen Beamten bundes eingereichten hohen Forderungen vereitelt worden ei. f Abgeſehen davon, daß dieſe Meldung die unzweideutige Abſicht verfolgt, dem Deutſchen Beamtenbund für die Ver— zögerung die Schuld aufzuladen, muß die vertretene Auf— faſſung, daß die Regierung wegen Erhebung zu hoher For— derungen der Beamten verbände jede Verhandlung abgelehnt habe, um ſo ſtärker befremden, als in der Antwort des Reichsfinanzminiſteriums auf die Eingabe der Spitzenorga— niſationen vom 3. Dezember von dem Reichsfinantzminiſter erklärt worden iſt, daß er von ſich aus„rechtzeitig die als möglich und angemeſſen erſcheinenden Vorſchläge machen und hierüber mit den Spitzenverbänden in Verbindung kreten“ werde. Wenn alſo nach der Veröffentlichung der Tagespreſſe die Regierung bereit geweſen wäre, die Ver— handlungen ſoſort auzunehmen, falls ſich die Forderungen im Rahmen einer Geſamtauswirkung von etwa 810 Mil— liarden Mark bewegt hätten, ſo ſtand der Verwirklichung dieſer Abſicht nichts entgegen. Der Deutſche Beamntenbund trägt jedenfalls keinerlei Verantwortung für die Nichtauf— nahme der Verhandlungen ‚noch glaubt er die Schuld dafür übernehmen zu müſſen, daß die Beamtenſchaft durch die zö— gernde Haltung der Regierung bisher nicht in den Genuß der Erhöhung ihrer Bezüge gelangt iſt. Uebrigens iſt die eitung des Deutſchen Beamtenbundes während der letzten Tage unausgeſetzt bemüht geweſen, eine beſchleunigte Klärung der Lage herbeizuführen. Dieſe Be— mühungen dauern zur Zeit fort. Neues vom Tage. Das diplomatiſche Korps beim Reichspräſidenten. Berlin, 2. Jan. Der Reichspräſident hat heute die lhefs aller hieſigen fremden diplomatiſchen Vertre— jungen anläßlich des Jahreswechſels empfangen. Der ipoſtoliſche Nuntius, Monſignore Pacelli, als Ael— eſter des diplomatiſchen Korps, hielt eine Anſprache, vorauf der Reichspräſident erwiderte. Bei dem Emp— ang waren Reichskanzler Dr. Wirth und die beiden Staatsſekretäre des Auswärtigen Amts, v. Haniel und ). Simſon, zugegen. Verſtändigung mit den Eiſenbahnern. Berlin, 2. Jan. Am 31. Dezember nachmittags iſt KK„„PßPfßGßßßfßGßG 6 pdbGdpbPPbpPpbpGppffwGpbfpbpffGGPGGpGfGGGGGGGPGFPPFPFPVFPTPTPFPFFPPFPFPſhhhhſhſhhyhyhyffh⁶% N 1 Blolad. Roman aus dem Leben von Georg v. Pletten. 10)(Nachdruck verboten.) Am anderen Abend fand ſich die fröhliche Geſellſchaft wieder bei der Baroneſſe ein. Natürlich war der Sem⸗ melbloͤͤnde und Herr von Finkenſtein auch da. Die Sa⸗ lons waren hell erleuchtet und in ihnen herrſchte heute Abend ein beſonders luſtiges Leben. An einem kleinen Tiſchchen hatte die Baroneſſe zur Unterhaltung der Herren eine Spielbank eröffnet, ſie ſelbſt hielt die Bank. Erf u nur kleinere Beträge geſetzt, aber ſchließlich rollten immer größere Summen üben den Tiſch. Herr von Finkenſtein und der Semmelblonde hatten zuerſt kleinere Beträge gewonnen, aber ſpäter wendete ſich das Blatt. Als die Baroneſſe die Geſellſchaft aufhob, da hatten die beiden Spielkameraden eine beträchtliche Summe verloren, und die Baroneſſe ſtrich ihren Ge⸗ winn mit einigen witzigen Bemerkungen ein. Fortuna war ihr heute halt hold geweſen Die Geſellſchaft war ſchon längſt auf dem Heimwege. Leutnant von Finkenſtein ging heute nicht ins Hotel und verabſchiedete ſich auf der Straße von dem Sem⸗ melblonden. Kurze Zeit darauf ſchlich er ſich in ge⸗ bückter Haltung, damit er von einem der Teilnehmer an der Geſellſchaft ja nicht bemerkt werde, auf Um⸗ wegen zur Villa ſeiner Braut. Klopfenden Herzens zog er die Klingel, worauf Antoinette ſelbſt erſchien. Dieſe war nicht wenig erſtaunt über den nächtlichen Beſuch ihres Bräutigams. Stern von ucuem am Horizont ſeiner Soffnangen er⸗ g eines ſogenaunten„Kame⸗ mich ſelbſt, Herr von Finkenſtein. Es einem Kavalier wie Sie, die Schuld ſtunden.“ zu ſchildern wagte, und um die eine Hoffnung ärmer, anzugehen, ſo war es geradezu ein Marterweg, zu dem ö nen Halsſchmuck geliefert Finkenſtein ſand in ſeiner Verwirrung weiter nichts dabei, daß er Schnzgen habe und Finkenſtein ſah ſeinen Sie, meine Herren Gäſte, leben Sie gut bei mir— ſo f den im Verkehrsminiſterin ngen mit den Eiſenbahnerver ſtändigung zuſtande gekommen. D 6 N rbeiker das vom Reichstag 184 1 8 0 verzeichnis mit den bis 1. Mai noch zu beſchließen⸗ den Aenderungen ſchon mit Rückwirkung bis 1. Oktober 1921 in Kraft. Wo bisher in den Lohntarifverträgen „ Zuſchüſſe vereinbart waren oder im neuen Ortsklaſſen⸗ berzeichnis vorgeſehen ſind, wepden ſie vorläufig um 1 Mark für die Stunde ab 1. Oktober 1921 erhöht. Die allgemeinen Verhandlungen über Gehalts⸗ und Lohnbedingungen ſollen am 5. Januar beginnen, wo⸗ bei die Zuſchüſſe endgültig vereinbart werden. beſetzten Gebiet erhalten die Arbeiter neben den Zu⸗ ſchüſſen eine Zahlung von 1000 Mark. Maßregelungen wegen des Streiks finden nicht ſtatt, die Streiktage werden aber nicht bezahlt.— Damit haben die Eiſen⸗ ech im weſentlichen ihre Forderungen er⸗ reicht. a 1 Die Verbände verpflichten ſich, mit allen Mitteln auf die ſofortige Wiederaufnahme der Arbeit hinzu⸗ wirken. In Berlin wird der Aufforderung jedoch nur wenig Folge geleiſtet. Von radikaler Seite werden Handzettel zur Fortſetzung des Ausſtand verbreitet. Auf verſchiedenen Bahnhöfen wurden die Arbeits ⸗ willigen von Streikenden, die gewaltſam in die Bahn⸗ höfe eindrangen, durch Mißhandlung an der Ausübung des Dienſtes verhindert. ö Aus dem beſetzten Gebiet. Frankfurt a. M., 2. Jan. Die franzöſiſche Militär⸗ behörde beabſichtigt auf dem Gelände der von der Stadt Frankfurt bewirtſchafteten Domäne Gaſſenbach einen Truppenübungsplatz zu errichten. Dadurch wür⸗ de die Milchverſorgung der Krankenhäuſer und der Säuglinge der Stadt Frankfutz die von der Domäne aus erfolgt, ſtark gefährdet. 0 Inauſpruchnahme der deutſchen Auslandsguthaben. Paris, 2. Jan.„New York Herald“ erklärt, daß Deutſchland ſeine nächſten Verpflichtungen dadurch er⸗ ledigen ſolle, daß die deutſchen Kapitalien im Ausland erhoben würden. Rathenau habe ſelber zugegeben, daß ſich bedeutſame Summen, die Deutſchland gehören, im Ausland befinden. Man ſolle deshalb vorſchlagen, von dieſen Guthaben 500 Millionen Goldmark abzugeben. Dies würde Deutſchland den großen Nachteil, daß ſich die Induſtrie andernfalls nicht mit Rohſtoffen ver⸗ ſorgen könne, erſparen. Frankreich läßt nichts nach. Paris, 2. Jan. Im Senatausſchuß erklärte Briand, Frankreich werde weder ſeine Zahlungsforderungen noch die Sachleiſtungen auch nur im geringſten herab⸗ ſetzen. Wenn Deutſchland nicht bezahle, werden die „Sanktionen“ von ſelbſt in Kraft treten. Ein feſter Plan für Cannes ſei zwiſchen ihm und Lloyd George nicht vereinbart worden. Auf der europäiſchen Wirt⸗ ſchaftskonferenz werde aber die Entſchädigungsfrage nicht behandelt werden. Die Konferenz der Sachverſtändigen. Paris, 2. Jan. Die Wirtſchaftskonferenz ſetzte die Form und den Geſchäftsgang der Internationalen Ge⸗ ſellſchaft feſt, deren Gründung ſie zur Wiederherſtel— lung des internationalen Kredits in Europa empfehlen wird. Die Geſellſchaft ſoll von privaten Unternehmun⸗ gen gebildet werden und ſich mit der Wiederherſtellung der Waſſer⸗- und Eiſenbahnſtraßen beſchäftigen. Die Geſellſchaft würde mit einem Kapital von 20 Millionen Pfund Sterling gegründet werden, die von Frankreich, Großbritannien, Italien, den Vereinigten Staaten und Deutſchland aufgebracht werden ſollen, denen ſich zu einem geringen Teil noch Polen und Belgien anſchlie⸗ ßen würde. Deutſchland ſoll ermächtigt werden, Ka⸗ pital zu zeichnen unter der Bedingung, daß es die Hälfte des Reingewinns an die Wiederherſtellungskom— miſſion abgibt.(Dieſes Programm entſpricht den Vor⸗ ſchlägen, die Stinnes in London gemacht hat.) Vermiſchtes. 8 Fritz v. Miller 7. In München iſt im Alter von 81 Jahren der Altmeiſter der Goldſchmiedekunſt Fritz bon Miller, ein Sproß einer alten Künſtlerfamilie und Sohn des berühmten Erzgießers Ferdinand v. Miller, geſtorben. Fritz v. Miller gehörte zu den be⸗ deutendſten Vertretern der von König Max II. beſon⸗ ders geförderten Kunſtrichtung, die man die Münchener Renaiſſance nennt. a Stiftung Deutſche Studentenhilfe. Sti Zur Förderun des Studiums 1 5 begabter Söhne minderbemittelter El Im den zu demſelbe Reichspräſident hat dieſe men und beſtimmt, daß ſi Studentenhilfe“ 0 wandt wer„bege Söhien m 0 reichsdeutſcher Eltern, insbeſondgte Söhnen von beitern, Angeſtellten, Beamten, ſfüheren und jetz Unteroffizieren und Offizieren, ihne Unterſchied Konfeſſion und Partei das Studi ſchulen zu ermöglichen. Der Notſtand der Preſſe zeigt ſich auch in Bayern. Nachdem die„Süddeutſche Preſſe in München ihr Er⸗ ſcheinen mit dem 1. Januar eingeſtellt hat, ſind ihr nunmehr 1 5 die„Allgäuer gefolgt. Das Blatt war kratiſchen Partei. 1 „Sommerzeit“. i bands hat beſchloſſen, für die Dater der te Rheinlande ſowie des Saargebietsſin Zukunft die Som⸗ merzeit in der Nacht des letzten Samstags im März beginnen zu laſſen und in der Nacht des erſten Sams⸗ tags im Oktober aufhören zu laſſen.„ Beim Kammerfenſterln war in Miesbach(Ober⸗ bayern) ein 28jähriger Bauernſoßn mit einem 17jäh⸗ rigen Dienſtknecht zuſammengeſtoßen. Zwiſchen den Burſchen entſtand ein Streit, in deſſen Verlauf erſterer von ſeinem Gegner totgeſtochen wurde. 0 Silveſter in Berlin. In Berliß wurde die Polizei⸗ ſtunde bis in die frühe Morgenſtimde verlängert. Da⸗ von wurde reichlich Gebrauch gemacht und das Sil⸗ veſtertreiben artete zu zahlreichen wüſten Schlägereien aus; die Rettungsſtationen waren dauernd in Anſpruch genommen. Etwa 200 zum Teil ſchwer Verletzte wur⸗ den eingeliefert. f e Tunneleinſturz. Auf der Linie Beſancon— Belfort iſt ein Eiſenbahntunnel auf 100 Meter Länge eingeſtürzt, als der Schnellzug Lyon— Straßburg eben einfahren 8 Der Zug konnte rechtzeitig zum Halten gebracht bon 9 4 1 Aus Nah und Fern. Mannheim, 2. Jan. Eine zunttionarverſammlung der hieſigen Ortsgruppe des Deukſhen Eiſenbahner⸗ verbands erklärte ſich mit den Vorgehen des Haupt⸗ vorſtands in Berlin einverſtanden und ſprach den Strei⸗ kenden in den Bezirken Eſſen, Kölſ, Elberfeld uſw. ihre bollſte Sympathie aus. 2 In Ludwigshafen wurden 50Perſonen feſtgenom⸗ men, die Gold- und Silberwaren zy verkaufen ſuüchten. Unter den Gegenſtänden befand ſich eine Platinuhr und ein Brillantring, die allein einen Verf von 100 000 Marf hatten. Da ſich die Perſonen fübef den rechtmäßigen Erwerb nicht ausweiſen konnten, furdin ſie feſtgenommer und die Wertſachen beſchlagnahmt. Mannheim, 2. Jan. Die Pblizef hat einen 31jähr ledigen Kaufmann aus Graz verheftet, der wegen Betrugs in Höhe von mehreren Millionen Kronen zum Nach⸗ teil des öſterreichiſchen Staats verfchgt wird. Heidelberg, 2. Jan. Der e ſprach ſick gegen die Stadtratsvorlage aus, dic eine Beteiligung der Stadt an einer zu gründenden Aktiengeſell⸗ ſchaft zur Eusnützung der neuerbolrten Radium⸗ Thermalquelle wünſcht. Es war die Errichtung eines Hotelkurbads, eines Volksbads und die Errichtung eines Kurgartens vorgeſehen. Es wird die Einbringung einer neuen Vorlage gewünſcht, die eiſe möglichſt weit⸗ reichende Verwendung des Waſſers fir Heilzwecke ge⸗ ſtattet. Man hofft, daß ſich ein Ausveg durch Ver⸗ pachtung der Quelle ſinden leſſen wild. Heidelberg, 2. Jan. Ein im zweiſen Stockwerk des Rathauſes auf einem Gang hängendes Bis marckbild wurde von einem Unbekannten mit eiſem Meſſer zer⸗ ſchlitzt. (Neulußheim(bei Schwetzingen), 2. Jan. Zwei junge Burſchen überfielen auf der Kandſtraße nach Wieſental den Händler Kuppinger von hir, ſchlugeſ ihn mit einem Prügel nieder und raubten ihn 1500 Mk. ö Neckargemünd, 2. Jan, Am Güterbahnhof wurde im Streit der verheiratete Aleiter Karl Schäfer von Kleingemünd von dem Arbeiſer H. Fiſcher aus Ziegel⸗ naulſen erſtyche n. 0 1 ſtrahlen. Aber er hatte ſich getäuſcht, der ö ſelben Atemzuge ſagte die Baroneſſe: „Jetzt ſind allerdings meine Mittel faſt zu knapp für Es tut mir leid. Aber drei Monate wird ſelbſt der härteſte Gläubiger „Ja— zweifellos— ich danke,“ ſtammelte dieſer, der ſeiner Künftigen nicht ſeine ganze bedrängte Lage ſchied er von ihr. War es ihm ein harter Weg, die Baroneſſe um Geld er ſich jetzt entſchließen mußte, der Weg zu Mathilde; denn den Vater ſelbſt anzuſprechen, das getraute er ſich nicht.— Und nicht einmal mit ihr zu ſprechen, brachte er über ſich. Es fand ſich auch keine Gelegenheit, ſie allein in Unterredung zu ziehen. So mußte er denn den brieflichen Weg einſchlagen. Mit welchem Erfolge? Er wollte ſelbſt an die Ant⸗ wort auf dieſe Frage nicht denken. Die Baroneſſe aber hatte gleich, nachdem ihr ver⸗ ſchuldeter Zukünftiger mit den anderen Gäſten ſie ver⸗ laſſen hatte, im Salon faſt laut aufgelacht.„Sollte mir paſſen— ſolch' ein Herr Gemahl! Von mir will er Geld haben— Aermſter! Da die unbezahlte Rech⸗ nung vom Möbelfabrikanten, der mir dieſe herrliche Garnitur geliefert, hier die Rechnung von Guttmann für den Smyrna⸗Teppich, da die Rechnung von Meyer u. Co. für das Porzellan⸗Tafelſervice, der Juwelier will bezahlt ſein, der mir das Silberbeſteck und mei⸗ „Komiſch, luſtig, ich ſoll ihm Geld geben! Warten Mark habe ich doch will ich auch etwas bon Ihnen haben 1 i eute ge noch mehr werden! Wenn's ville, ſie hat i gie ſch ſche Brieftaſche erleichtert! Es war zu köſtlich, wie dieſeß Semmelblonde ſich geärgert, als ich meineß Max“ l ſie lachte hell auf im Selbſtgeſpräche— eben zuf Handkuß und ſogar zu einer Unterredung ſplo zulief Er verging faſt vor Eiferſucht! Er ſoll ſie 7 5 feine Eiferſucht; dafür iſt mein Max“— ſie lachte abt atals auf—„gut enug, der Aermſte! Nicht ich ſeine nchn, er ſoll meine Schulden zahlen helfen!“ Mit dieſen Woͤrten verſchwand die Baroneſſe in ihr Boudoir, i f 5 Der Semmelblonde, bisher ſeines Spielkameraden beſter Freund, war in der Tat gar bald derart eifer⸗ ſüchtig auf Max von Finkenſtein, daß es demſelben beim Spiel und im Privatverlehr nicht 11515 gelingen wollte, den alten kameradſchaftlichen Ton ihm gegen⸗ über zu bewahren, und es oft zu heftigen Auseinander⸗ ſetzungen aus geringfügigem Anlaß kam. Sie hielten auch beim Spiel nicht mehr ſo feſt zuſammen den bei⸗ den geriebenen Partnern gegenüber und die Folge wa⸗ ren immer häufigere, immer ſirtere Verluſte, deren Schuld der eine dem anderen iu die Schuhe ſchob. 1 So lagen die Dinge für Max von Finkenſtein, als er Tag für Tag auf die dale von Mathildens Vater oder von ihr ſelbſt wartete. 100 Mathilde war ſeit jenem Maskenball stille, Ehn fülle chweſte geworden. Sie hatte niemanden, auch der nicht geſagt, daß Dr. Elven ung ſie wokben n ihn abgewieſen habe. Daß der r von Venedig“ err von Finkenſtein 1 hatte ſie perraten und auch erzählt, was er ihr von ſeinem , 1 75 Gortſezung folgt) 10 ö oer Jahren . an deukfhen doch⸗ „ ſußgeboben, da die Koſtenſauf nd, a Konſtanz, 1. Jan. zusſchuſſes auf Einſtellung eſes freireligiöſen Leh⸗ tueſten Nachrichten“ Parteiorgen der Deutſch⸗demo⸗ f Die Rheinlandommiſſion des Ver⸗ ab iſt die neue Arzneita füllt. Moönnerchöre, Freunde gemlitvoller Singſpiele und Freunde 15 nkel berichtet hatte. * 1 183 1 rſamm 1 0 Ser. 7 it ö un 4 1 9 Taubergau⸗ be 0 idw. Bez 1 i Nel J att. Es wird hierbei ein 1 iter der Bad. Laipirtſchaftskammer einen er⸗ fürenden e de. terfulgen(bei Pfulſtdorf), 1. Jan. Der in den ö tehende Schrſtermeiſter Johann Roth⸗ mund von Eſchbeck wurd von Kirchenbeſuchern er⸗ 0 froren aufgefunden. St. Georgen(bei Freſrg), 1. Jan. Der Bür⸗ 0 gerne chf hat die im Olhber beſchloſſene Einführung er Lehrmittelfreiheit bei d hieſigen Volksſchule wieder 90000 Mk. geſtiegen dh Beſchluß des Volksſchul⸗ sers auf Oſtern 1922 hat h der Stadtrat angeſchloſſen. Zurzeit beträgt die Zahl deffreireligiöſen Volksſchüler 56. Konſtanz, 1. Jan. Deifiedrigſte Stand des SGodenſees war im vorißn Winter mit 2,46 Meter zemeſſen worden. Der Weſerſtand beträgt heute kaum nehr als 3,60 Meter ud es muß damit ge⸗ echnet werden, daß der Waſſerſtand im Lauf des Monats Januar bis März pch weiter zurückgehen wird. Doppelte hinrichtung. . Waldshut, 31. Dez. In Hoſe des hieſigen Amtsge⸗ jängniſſes wurden die beidſt Raubmörder Oſtertag und Reuter hingerichtet. Der 2 ährige Ludwig Oſtertag hatte drei Morde auf dem Gewiſſal, er hatte die Johann Schmid Witwe in Ziegelhäuſer, den Pankbeamten Heinrich Grüne⸗ wald aus Frankfurt(bei deſ Triberger Waſſerfällen) und die Wilhelmine Breudle in[Brunnadern ums Leben ge⸗ bracht. Der erſt 2l⸗jährige[Friedrich Reuter aus Mün⸗ fingen hatte ihm bei den Mirdtaten an dem Bankbeamten Grünewald und an der Wipe Brendle Beihilfe geleiſtet. Vor dem hieſigen Schwurgeiſcht waren die beiden Mörder am 6. Auguſt 1921 zum Toeß verurteilt worden. Zu der Vollſtreckung des Tobesurteſles, die morgens 7 Uhr voz ging, hatten ſich in ganzen 9 Perſonen eingefunden Fritz Reuter wurde merſe um chaſott geführt. Betend beſtieg er die Richtſtätte Ihm folge nach wenigen Minuten Lud⸗ wig Oſtertag. d rſtaatsanwalt das Urteil ver⸗ leſen und den ö en und dem Mörder vor die Füße geworfen 1 er:„Bravo: Es gibt nur eine Gerechtigkeit auf dieſen went und das iſt die Wahrheit“. Als Vollſtrecker de fungierten die Scharfrichter Müller⸗Ladenbur hardt⸗Endingen. Die Verur⸗ teilten trugen da denten der evgl. Landeskirche geſtiftete Kreuz; vom Stadtpfarrer Winnecke zum Schafott geleiten, zeſamte Hinrichtung, während der das Sterbeglhallen uf zem unteren Tor ununterbrochen läutete, dauerte 20 We Die letzte Hinrichtung iſt hier vor 70 Jahren voll ge den. und Sport. 1 ball.* fr. Auch das Neu deutſchland durch 19 ganze Reihe internationa⸗ ler Spiele aus m 2 5 zbordergrund der Ereigniſſe ſtand die zweite e des Stuttgarter Sport⸗ klubs gegen U. T. G. ſter Turnverein) die U. T. E. mit 3:0 wiederum f greich ſah. Die Spielvg. Fürth ſchlug Slavia Prag it 40. In München unterlag 1860 München gegeß den Deutſchen F.C. Prag 0: 1. Teplitz gewinnt gegk Würzburger Kickers 4:3 und ſpielt gegen Eintracht Frankfurt unentſchieden 111. Der 1. F. C. Freiburg unterliegt gegen U. T. E. 1:2. ö „Von den Privatſpielen iſt die Begegnung der Stuttgarter Kickers gegen den deutſchen Meiſter, 1. F. C. Nürnberg beſonders eupähnenswert. Mit 1:2 für Nürn⸗ berg ging der Kampf zu Ende. 2 Auch die Verbandsſpiele nahmen ihren Fort⸗ gang. In Württemberg verliert der F. C. Pfeil Baisburg— Vf. B. Stuttgart 0: 2. Union Böckingen— Sportklub 1:0(abgebtochen!). Südweſtkreis: 1. F. C. Pforzheim— Vf. R. Pforzheim 4:1; Phönix karlsruhe— Mühlburg 0:1. Odenwald: V. f. R. Mannheim— Germania Friedrichsfeld 8 0. 0 Lokale Nachrichten. — Kohlenmangel. da folge des Eiſenbahnerſtreiks in Weſtdeutſchland die uhren geſperrt ſind und auf dem Waſſerweg wegen des niedrigen Waſſerſtands keine nennenswerten Verfrachhungen zu erwarten ſind, iſt die Kohlenlieferung aus dem Ruhrgebiet faſt ganz unterbun⸗ den. Falls der Streik nicht beigelegt werden ſollte, wäre daher mit einer Stilleg mancher Elektrizitätswerke und der Störung in It jebetrieben Süddeutſchlands ernſtlich zu rechnen. „— Arzneitaxe 1922 5 Mit Wirkung vom 1. Januar jr 1922 in Kraft getreten, wornach für jede auf ärzticht zur Abgabe hergenihtete Ar von 1.20 Mk., für Arzneim ttel oder Arzneien, die in abgabefertiger Pacung aus dem Handel bezogen und in zeichnete ſich in ganz Süd⸗ zur Ruhe kam, ſich wie Berufsſchauſpielerlnnen gaben. Elnen benerfolg erzielten auch die Darſteller des urkomiſchen Terzetts„Die Braut im Würfelbecher“. Wir gratulieren übrigens Herrn N. L. zu der gewonnenen Braut. Unſer einheimiſcher Berufshumoriſt, Herr Jakob Müller, ſorgte dafür, daß die Lachmuskeln auf ihre Rechnung kamen. Er gefiel uns diesmal beſſer als je, denn er war lauter. Köſt⸗ liche Geſtalten waren auch„Die beiden Fechtbrüder“ und ſie machten ihre Sache gut. Ueberdies gratulieren wir auch ihren Erben. Die gutgewählten Männerchöre waren von außerordentlicher Klangfülle und verſehlten ihre Wirkung nicht. Kurzum, mon kann den Verein zu ſeinem ſchönen Erfolg beglückwünſchen. N Sänger⸗Einheit. Die Veranſtaltungen dieſes Vereins verlieren ihre Zugkraft nicht, das zeigte der un⸗ geheure Andrang zu deſſen Neujahrskonzert. Bereits eine Stunde vor Beginn war der große Freiſchützſaal bis in die äußerſten Ecken gedrängt beſetzt, ſodaß die Späterkommen⸗ den ſich mit einem Plätzchen im Nebenzimmer begnügen mußten. Mit dem wuchtigen Chor„Der Fahlmann“ wurde das Konzert, nach vorausgegangener Begrüßung und Enr⸗ bietung des Neujahrsgrußes durch den Präſidenten Herrn Krug, eröffnet und es wechſelten in ſchöner Reihenfolge Volkslieder und Chöre, Duette und humoriſtiſche Gefamt⸗ ſpiele, bei welch Letzteren die geſanglichen Solopartien, die zum Teil hohe Anforderungen an dle Sſcherheit der ein⸗ zelnen Spieler und Splelerinnen ſtellten, im Vordergrund ſtanden. Ein vermeſſentliches Urteil wäre es, einzelne Leiſt⸗ ungen beſonders lobend hervorzuheben, denn allen Mitwir⸗ kenden, vom„Geheimlgt“ herunter bis zum„Bauernlakel“, gebührt vollſte Anerkennung, denn jeder gab ſein Beſtes, die Mitwirkenden Damen nicht als Letzte zu erwähnen. Der programmäßige Stoff war nur etwas zu reichlich, denn erſt gegen 2 Uhr konnte Cttenhofers„Dort liegt die Heimat mir am Rhein“ den Schluß bringen. Mit Stolz kann der auſſtrebende Verein unter der rührigen Leitung des Herrn Wenger mit ſeiner gefälligen Stabführung auf ſelne in familiärem Charakter gehaltene Veranſtaltung zurückblicken. „Konzert des Sportvereins 09 Viernheim am Sylveſter⸗Abend. Ein volles Haus hatte der Sportverein 09 an Sylveſter anläßlich ſeiner Weihnachrs⸗ feier im Freiſchütz. Nach der üblichen Begrüßungsanſprache trug die junge Geſangsabteilung des Vereins den Chor „Gott grüße Dich“ vor, der den größten Beifall der Zuhörer fand. Die„Weihnacht in der Waldſchenke“ und„Gretel vom Erlengrund“ wurden von den Aufführern in ſelten ſchöner Weiſe geſpielt und dadurch die Anweſenden in eine richtige Weihnachtsſtimmung verſetzt, bis ſie durch das mittlerweile hereingebrochene Neujahr in dieſer Stimmung gehoben wurden. Die weiteren geſanglichen und thea— traliſchen Darbietungen fanden ſtets ungeteilten Beifall. Gegen 2 Uhr begann man das Tanzbein zu ſchwingen, welches denn auch bis zur frühen Morgenſtunde nicht mehr Alles in allem: Eine ſehr gelungene, ein⸗ drucksvolle und ſchöne Veranſtaltung, die alle Erſchienenen vollauf befriedigte und die den Sportverein auch in dieſer Beziehung als auf voller Höhe befindlich erwies. 9 he b Der Geſangverein Liederkranz veranſtaltet am nächſten Sonntag, den 8. Januar abends 8 Uhr im Saale des Gaſthauſes zum Engel ſein fälliges Winter⸗ bezw. Weihnachtskonzert. Das aufgeſtellte Programm ver— ſ richt allen Beſuchern einen angenehmen Abend, zumal der Verein Bezug auf geſangliche Leiſtungen mit an der Spitze marſchtert. Wir können Jedermann den Beſuch dieſes Konzertes auf das Beſte empfehlen. *Die Turngensvoſſenſchaft hält am kommenden Sonntag ihre diesjährige Generalverſammlung im Vereins— lokal z. goldenen Karpfen ab. Wir verweiſen des Näheren auf das Inſerat ia heutiger Nummer. § Polizeiamt Viernheim. Unſere Leſer machen wir auf die wichtige Bekanntmachung des Polizeiamts Viernheim auch an dieſer Stelle beſonders aufmerkſam. § Vom Finanzamt wird uns geſchrieben, daß bis zum 31. März 1922 Antrag geſtellt ſein muß, wenn für das Kalenderjahr 1922 eine Ermäßigung des Steuerabzugs vom Arbeitslohn durch Anrechnung mittelloſer Angehörige, die vom Steuerpflichtigen unterhalten werden(§ 47 des 1 Einkommenſteuergeſes), in Anſpruch genommen wird. Ebenſo iſt auf Antrag und in gleicher Friſt eine Anrech— nung höherer Werbungskoſten(zur Erwerbung, Sicherung und Erhaltung von Einkünften gemachten Aufwendungen) L alſo über 5400 Mk.— möglich. Verordnung vom Apotheken ei ein Teuerungszuſchlag * Die Kriſe der deutſchen Landwirtſchaft. Steigende Steuerlaſten, die ungewöhnlich höheren Koſten der landwirtſchaftlichen Bedarfsartilel gegenüber den Pretſen der landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe, dazu eine wachſende Anfeindung des laudwirtſchaftlichen Berufsſtandes und der dieſer Packung abgegeben we den, für jede Packung ein g ſierung der deutſchen Währung tragen die Gefahr in ſich, dem deutſchen Landwirt künftig ſeine Berufsfreude zu min— Teuerungszuſchlag von 60 fg, erhoben wird. — Hinaufſetzung der g ohnungsabgabe auf 50 Prozent der Friedens miete? Wie verlautet, beſteh die Abſicht, für das Jah 10g die Abgabe zur Förderung des Wohnungsbaus auf 0 Prozent der Friedensmiete gang von Ländern und Gemeinde zu erheben, da nach den Schätzungen des Reichs rbeit miniſteriums aus der Ab⸗ gabe für 1922 ein Betrag von mindeſtens 2 Milliarden auf⸗ zubringen ſein wird, der unter Berückſichtigung der Er⸗ Febungskoſten und der vorausſichtlichen Ausfälle etwa 440 Prozent der Friedensmiete betrülge. Männergeſangverein⸗Konzert. Konzerte des Männergeſangver eln Üben mmer noch ihre alte Zugkraft aus. Schon um 7 Uhr war der große Engel Saal über⸗ Alle kamen auf ihte Rechnung, Freunde ſchöner bebe eines geſunden Humortz, Wir untexlaſſen es, auf dle eln⸗ zelnen Parbletungen einzugehen und möchten nur hernor⸗ ben, daß dle belben Elngſplele„Der Jägerfranz“ und Porfgretel“ gang telgeiſd geſplelt würben. Da war Rolle in guten Hal 145 eſondere Anerkennung gebührt ſichere Wettbewerb ausländiſcher Erzeugniſſe bei Stablli— dern und ihn zum extenſiven Betrieb abzudrängen. Stch deleſer Gefahr willenlos zu überlaſſen, bedeutet den Unter⸗ der deutſchen Landwirtſchaft. Zur Ueberwindung d eſer Kriſe iſt erſte Pflicht auch des kleinſten Bauern, die höchſtmöglichſte Ertragsſteigerung durch Verwendung künſtllcher Dünger. Jeder Land— wirt, der ſich dieſen Grundſatz künftig zur Waffe ſchmiedet, wird nicht nur ſich ſelbſt erhalten, ſondern auch ſeinem Berufsſtand und ſelnem Vaterland wertpalle Dienſte er— welſen. Gottesdienſt⸗Ordnung. In der neuen Kirche an Werktagen: Mittwoch: 7 Uhr 3. S.A. für Marg. Buſglt geb. Mlluer. % Uhr beſt. S.A. für Adam Schmitt, Kinder; Jakob und Maria, Schwager Joh. King u. Auge. 5 unerstag: 7 Uhr Amt an es beſt für 1100 Trapp geb. Mandel. 1 ½8 Uhr beſt. E.⸗A. für Adam Klee, deſſen Eltern und Schwiegereltern, b Freitag: 7 Uhr beſt. E.⸗A. für Eliſab. Ditſch. geb. Englert, Sohn 7 Krieger Nikl. Ditſch, ¼8 Uhr geſt. Herz⸗Jeſu⸗Meſſe für Jakob Brechtel 3., Ehefrau Kath. geb. Mandel und Kinder. Samstag: 7 Uhr beſt. Amt an Stelle eines SA. für Anna Maria Stumpf geb. Effler. ½8 Uhr beſt. Amt für ledig 7 Georg Winkenbach, Tante Eliſe Adler und Großeltern. Am Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Donnerstag bei den barmh. Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſe. In der alten Kirche an Werktagen: 5 Donnerstag: 7 Ühr geſt R.⸗A. für Joh. Ehrhardt 7., beide Ehefrauen und für Anna Maria Reibold und Angehörige. Freitag: 7 Uhr geſt. R.⸗A. für Mich. Keller, Ehefrau Katharina, Kinder und Angehörige. Samstag: 7 Uhr geſt. R.⸗A. für Gg. Platz, Ehefrau Anna Maria geb. Kühner, Kinder und Angehörige. Heute Dienstag Abend 9 Uhr Verſammlung des Jungmännerbundes im Freiſchütz. Am Donnerstag iſt von 6 Uhr bis 7 Uhr Gelegenheit zur hl. Beicht wegen des Herz⸗Jeſu⸗Freitags. Am Freitag Abend iſt um 6 Uhr Herz⸗Jeſu⸗Andacht. Am nächſten Sonntag wird das Feſt der hl. drei Könige gefeiert. Am uächſten Sonntag iſt gem. hl. Kommunion für die 2. Abteilung der Jungfrauen⸗ Kongregation zugleich gem. hl. Kommunion für die Schüler der Herren Lehrer Beller und Baldauf. Beicht für dieſe Samstag um 2 Uhr. Verkündete: 1. Joſeph Martin Renzel aus Merzig, Sohn von 7 Karl Renzel und Katharina geb. Caſſen und Eliſabeth Keil, Tochter von„ verſt. Dr. Joſef Keil und Laura geb. Lauerburg zum Itenmal Philipp Hanf, Sohn von Peter Hanf 1. und Anna Maria geb. Berthold und Maria Buſalt, Tochter von Kaſpar Buſalt 1. und Franziska geb. Rhonfeld zum I1tenmal. Jako) Sax 1., Witwer und Emilie Werner aus Kauz— bach, Tochter von Paul Karl Werner und Wahlburga geb. Ebert zum Itenmal. Marktbericht. :: Schweinemarkt. Weinheim, 31. Dez. 21. Zugeführt 207 Stück, verkauft 183 Stück. Milchſchweine wurden verkauft von 180 bis 300 Mk., Läufer wurden verkauft das Stück von 400 bis 700 Mk. Amtlicher Teil. Bekauntmachung. Betr.: Die Verſtaatlichung der Ortspolizei. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß das geſamte Polizeiweſen Viernheims nunmehr verſtaatlicht und das unteczeichnete Amt mit der Handhabung der Lokal— polizei vom Miniſterium des Innern betraut worden iſt. Die Einwohnerſchaft Viernheims wird deshalb gebeten, alle Anzeigen ſtrafrechtlicher Natur bei uns zunächſt auf dem Wachtlokal, das zu jeder Tages⸗ und Nachtzeit von Beamten beſetzt ſein wird und von wo aus ſofort jede Hilfe und Unterſtützung gewährt wird, vorzubringen. Ebenſo iſt bei uns, Zimmer 16 und 17, zu beantragen: Die Aus⸗ ſtellung von Päſſen, Perſonalausweiſen, Wandergewerbe— ſcheinen, Gewerbelegitimationskarten, Hauſier-Erlaubnisſcheine, Arbeitsbücher, Arbeitskarten, Leumundszeugniſſen, Jagd⸗ waffenpäſſen, Schießerlaubnisſcheinen, Giftſcheinen, Tanz⸗ erlaubnisſcheinen und ſonſtigen Luſtbarkeiten, die Genehmi— gung von Wirtſchaftskonzeſſionen, die Genehmigung zur Lagerung und Aufbewahrung von exploſiven Stoffen(Schieß— pulver, Dynamit pp.), ſowie die Lagerung und Aufbewahr— ung von Benzin und ſonſtigen leicht entzündbaren Gegen— ſtänden, die Genehmigung von Sonntagsarbeit, ſowie die Genehmigung von Ausnahmen aller ſonſtigen, hinſichtlich des Arbeiterſchutzes erlaſſenen Sonderbeſtimmungen, die Beglau— bigungen von Unterſchriften bei Invaliden, Alters-, Kranken-, Unfall⸗ und Hinterbliebenenrenten, Penſionen uſw. Ferner Anmeldungen über Zu- und Wegzüge, ſo vie Wohnungs⸗ wechſel innerhalb der Gemeinde, über gefundene und verlorene Gegenſtände, über den Verkauf von denatu⸗ riertem Branntweln, den Verkauf von Flaſchenbler über die Straße, die Beſorgung fremder Rechtsangelegenheiten, die Ausübung der Heilkunde durch Laien uſw. Unſere Büroräume befinden ſich im Rathaus parterre rechts, woſelbſt jede weitere Auskunft bereitwilligſt erteilt Telefonnummer 242. wird. Viernheln, den 2. Januar 1922. Heſſiſches Polizeiamt: Ludwig. Gemeindekaſſe. Die Martinigefälle für 1921(Aumendauage. Pacht⸗ und Gasgelder) werden dierdurch gemahnt. Nach 10 Tagen entſteden Pfandhoſten Dle Abhſchlagszadlungen auf Gemelndeſtenern für 192 könen noch im Lauſe dieſer Woche ohne Pfand⸗ kKoſten begadlt werden. g ö Jer. Bleinpelm, den N. Janzvat 18. 5 N