————— 0 Ag linger die euörnel dann beſuchen Sie am Dienstag, den 17. Januar, abends 8 Uhr den Vortrag mit Aus ſtellung, im Männer- Gegeng-Jeren Begründet 1848. Sonntag, ien 15. lanuar, nachm. 1 Uhr mim Casthaus zum goldenen kngel rbanlüche beneral- Versammlung. Um vollzähliges Erſcheinen aller Mitglieder bittet Der Vorstand. zb sss 1 desang- Herbin„Flora bierngeim. 4 bem wahren.:::, N 2 v uten, Schönen e ed eriwnen! V 8 5 Einladung. 8 Am Sonntag, den 15. Jauuar, hält unſer* Verein im Saale„Zum goldenen Karpfen“ ſein* diesjähriges 17 MZ ERT verbunden mit 8 Ball und Verlosung ab. Die verehrlichen aktiven und paſſiven Mitglieder, Freunde und Gönner des Vereins werden zu zahlreichem Beſuche höflichſt eingeladen. Reichhaltiges, gutgewähltes Programm. Einlrillspreis nro Person incl. Steuer 3.30 Mark. J Mitglieder haben die Berechtigung, eine Dame frei J. einzuführen. N77 Saalöffnung 7 Uhr Anfang 8 Uhr. 7 Der Vorſtand. 9 NB. Verloſungsgaben werden erbeten und ſind im 7 MN„Storchen“ und im„Karpfen“ bis Sonntag Mittag N N abzugeben. N eg. g. g. g. ga Z a2..... ASSSccccccccccccs. Jo lald. Parte Berne Morgen Sonntag nachmittags 3 Ahr findet im Gaſthaus zum Deutſchen Michel eine ordentliche dener d-ersamamln ſtatt. N Tages⸗Ordnung: 1. Bericht des Vorſtandes. 2. Rechenſchaftsbericht. 3. Wahl des Vorſtandes. 4. Stellungnahme zur kommend. Gemeinderatswahl. 5. Verſchiedenes. Um vollzähliges Erſcheinen der Parteigenoſſen bittet 80 l Foras. J 0 ö in der gleichen Zeit mit 6 Zentnern? 60% zu ſparen? Zimmer zu haben? zu bringen? ſchaffen? Kochen zu bringen? intritt frei! 1 2 3 1 9 0 7 E ohlen⸗ un Sparſames Kochen und Heizen“ „Fürſt Alexander“ Das Thema im Vortrag behandelt folgende Punkte: Wie iſt es möglich? mit einem Zentner Brennſtoff genau dasſelbe zu kochen wie ſonſt auf 1 Flamme gleichzeitig die ganze Mittags mahlzeit, aus 3 Ge⸗ richten beſtehend, gar zu kochen und an Feuerung dabei noch 2½ reſp. 3 Liter Waſſer ohne beſondere Feuerung zum Kochen ſchwer heizbare, große Räume(Reſtaurants, Säle, Büros, Läden uſw.) angenehm zu erwärmen und trotzdem Kohle zu erſparen? mit 1 kg beliebiger Brennſtoffe in ca. 5 Minuten ein warmes ohne beſondere Koſten in jeder Notwohnung Kochgelegenheit zu auch beim Gaskocher nebenbei eine größe Menge Waſſer zum Eintritt frei! A. Riedel, Charlottenburg.. Einladung! auswärtiger Intereſſenten zur Beteiligung an einer für landw. Produkte und Bedarfsartikel, bereit erklä nochmal auf zur endgültigen Gründungs⸗Verſammlung im Neben ſaal„Zum Engel“ ergebenſt eln zu folgen Verhandlung: 1. Vervollſtändigung des Geſellſchafts vertrages. 2. Aufſtellung der Geſellſchafterliſte. 3. Wahl des Aufſichtsrates. 4. Beratung der Geſchäftsbedingungen. 5. Geſchäftsanfang und Berſchiedenes. Am Sonntag, den 22. Januar nachmittags 1 Uhr findet im„Freiſchütz“ ordentliche dener ad- Der sammlung 8 5 ie ſtatt, wozu wir unſere werten Mitglieder hiermit freundlichſt einladen. Wir bitten um zahlreiches Erſcheinen. SSG 8 lion CI Spie nn Spielplan am 15. Januar 1922 Segdnpereln, Sanger-Fineil Vieruheim Der große italieniſche Aufſehen erregende Film „Maciste“ der Mann des Schreckens Großer Senſations-Abenteurerfilm in 5 Akten. Alles wird über Maeiſte direkt ſtaunen. dammson Sein eigener order Schauſpiel in 6 Akten Das Lebensbild eines Dichters Herzergreifende Scenen. O Anfang halb 7 Uhr Ende 11 Uhr 2 2 2 2 2 2 2 SOG Der Vorſtand. SOG 08880 Narfoffeln für den Frühjahrsbedarf, habe bereits ſchon größere Mengen angekauft, 0 und werden ſolche bet froſtfreiem Wetter verladen. hierfür nehme laufend entgegen. Geld wird nur am gabe angenommen. S ommersaatgetreide kann ebenfalls beſtellt werden. Füller ein ene Weizenfuttermehl Zuckerrübenſchnitzel Weizenkleie Rübenſchnitzel Futtermais Maismehl Hafer und Gerſte Pali Ferner: Weizenmehle:-: Roggenmehl-: Mahlroggen lois Walter, orn. Munnwein leleton 203 Saatguthaus NB.: Biertreber treffen in den nächſten Tagen ein. Rapskuchen Viehſalz Hühnerfufter: Jaubenfutter: Vogelfutter. Ausgebautes Wohnhaus mit Scheuer, Stallung u. Grabgarten aus freier Hand zu verkaufen eventuell gegen kleineres umzutauſchen geſucht. Von wem, zu erfragen in der Exped. d. Blattes. Sonntag, den 15. Januar, Mittags 2 Uhr, General- Versammlung bel Kollege Roſchauer z. Rebſtock. Wegen Wichtigkelt der Tages⸗ Ordnung werden alle Mitglieder erſucht, pünktlich zu erſcheinen. Die Mitgliedsb cher ſind bis Freitagabend an den Kaſſierer oder Diener zur Kontrolle abzugeben. Der Vorſtand. Drucksachen jeder Akt liefert ſchnell, gut und blllig Beſtellungen Tage der Aus— nkernkuchen Telefon 203 Wochen Rachdem ſich eine große Anzahl hleſiger uud auch An⸗ und Verkaufs⸗Geſellſchaft rte lade hiermit alle dieſe und ſonſtige Inter eſſenteiß Conuntag, den 15. 95. Mis., porm. 9 ˙% Uhr der Ich bitte um vollzähligen Beſuch und ſind weitere Teilnehmer unſerer Geſellſchaft ſtets herzl. willkommen gwei10 J. A.: Nikl. Winkler 12., Geſchäftsführerff 2 W alte, ſchön gezeichnete Hunde 8 Engel-Lichtipiele kleine Raſſe), zu verkaufen. — Val. Hoock 7. Gaſth. z. Waldluſt. 2 Das Gehei nis e——4 NA a Eine gebrauchte Häcksel- 3 von Bombay 2 Ein orientaliſcher Abenteuerfilm in 5 ſpannend. Alten. Maschine In der Hauptrolle: Lil Dagover u. Conr. Veidt. wie neu erhalten, 2 Vorhergehend ein humorvolles Luſtſpiel in 3 Akten: 8 fräulein Stellvertreter. Füllofen 5 Sonntag Mittag: zu verkaufen.:: Große Kinder⸗Vorſtellung: Men tun, er gute Mamerat brama Der schwarze Büffel wilu-west Sterbe- 1 Das Zauberlien Marchen Kleider 55 Samstag ab 8, Sonntag ab halbe8 Uhr, Ende 11 Uhr Samstag und Sonntag: Ein Abenteuer-Senſationsfilm der Deela-Bioskop Ab nächſten Samstag: Der ſpannenſte Harry Piel Senſationsfilm: zu billigen Preiſen lakoh Beyer. eee 8 5 8 10 8 8 a 4 Hinder houguel 8 Der Reiter ohne Kopf in Epiſod. 2 W D NN Männer esangoeren„Harmonie“ aadecndamaedddummmdomdmmmdmdmmem Sonntag, 15. Januar 1922, abends 8 Uhr im„Freischütz“, Saale KONZERT hnnegggaentgegehnneeltggeſstegtegenggtttktectgctegengdgnegheatetegtgteegtbsetgeggtsigatdgtg stete Mitwirkende: Herr Kapellmeister Amelang-Mannheim(Violine) Herr Lehrer foussaint-Viernheim(Klavier) Herr Dirigent Hook- Viernheim(Bariton) Der Vereinschor Salon-Orchester Amelang-Mannheim. Nach dem Konzert: Ball mit Verlosung. Elntyſttspreis pro Person 5.— Mark(einschl. Steuer). Mitglieder haben mit elner Dame freien Zutritt. Gaben zur Verlosung werden dankend angenommen bis zum Samstag im Vereinsſokal„Harmonfe“ und am Konzerttage bis mittags 1 Uhr im„Freischütz“, Gportberein 59 Viernheim ia luce Gene Samstag, 14. Januar 1922, abends halb 9 Uhr im Saale des „Freiſchütz“ daähfes- Versammlung. Tagesordnung: 1. Jahresbericht. 2. Kaſſenbericht. 3. Regelung des Platzvertrages. 4. Anträge. o. Neuwahl. 6. Verſchiedenes. Wir bitten alle Mlilglieder, pünktlich zu erſcheinen, da die Inte⸗ reſſen des Vereins vollzähliges Er⸗ ſchelnen erfordern. Mitglieder haben ſich durch Mitgliedskarte auszuwelſen. in Stenographie, Buchführung, Maschinenschreiben, Schön- schreiben usw. beginnen anfangs nüchſt. Monats in der 0 Pfirathandelsſchulesz Tel. 7405 N 4, 7 eginnen Mitte April. die Jrucſerei dieſes Blanes. Der Potſtand. Auskunft und Prosp, kostenlos, Nous ſeg- U. Ahengeurse „ chüritz Neue Vollkurse zu ermäßigten Honorarsätze eträgt 5 Mark. Ein 7 bezogen viertelfährlich 15 Mk, Gratisbeilagen: Kalender u. Fahrplan, Den Abonnenten unſeres Blattes gewähren wir bei Aufgabe von Inſeraten be⸗ onderen Rabatt. damen unſerer Geſchäfts⸗Anzeiger erſche 0 ch dreimal: monatliche Bezugspreis tück 40 Pfg. Durch die Poſt dieruheimer Lokal⸗Anzeigeblatt für Viernheim a Alantsblatt der Beſſ. Bürgermeiſterei 1 0 Inſeraten⸗Preis: Die 1ſpaltige Petitzelle ober heren Raum 90 pig. ie Reklamiezeile 3 Mk. Bei öfteren Wiederholungen und Un Aufträgen e Rabatt. Bellagengebühr für die Geſamt⸗ auflage 50 Mk. Annahmeſchluß für Inſerate: vormittags 9 Uhr. Bürger-Jeitung Im Falle höherer Gewalt und ſonſtigen Störungen des Betriebs der Zeitung, der Lieferanten oder der Befor⸗ derungseinrichtungen hat der Vereins⸗ Anzeiger ſtets 12 achten. Redaktion, Druck und Verlag von Joh, Martin.— Geſchäftsſtelle: 36 Amt Vierubeim. Nachrichtenblatt für alle amtlichen Bekanntmachungen der Behörden Vieruheims und Umgebung. Bezieher keinen Anſpruch auf Lieferung oder Nachlief oder au Nactzahlung de Bezugspreiſes. 12. Jahrg. f Wos ſeataato Nr. 2197/7 Amt Frankfurt a. M. Tagesſpiegel. Die Reichsregierung hat die von den Beamtenver⸗ bänden verlangte Erhöhung der Grundgehälter ab⸗ gelehnt, dagegen ſollen die Teuerungszuſchläge erhöht werden. Die Neuregelung der Bezüge und Arbeitslöhne wird einen Mehraufwand von 8 bis 10 Milliarden Mark erfordern. Tem„Berl. Lokalanz.“ zufolge haben die deutſchen Vertreter mitgeteilt, es ſei ihnen in Cannes ein äußerſt höflicher Empfang bereitet worden. Die Einladung nach Genua eröffne günſtige Ausſichten. Verſchiedene Berichterſtatter hatten gemeldet, daß Miniſterpräſident Poineare am Samstag abend eine anderthalbſtündige Unterredung mit Lloyd George ge⸗ habt habe, die„ſehr herzlicher Art“ geweſen ſei. Heute wird berichtet, die Unterredung habe gar uicht ſtatt⸗ gefunden und zwar„aus formellen Gründen“. Dieſe Tatſache habe in politiſchen Kreiſen großes Aufſehen hervorgerufen. Die ergebnisloſe Konferenz von Cannes hat 6 Mil⸗ lionen Franken gekoſtet. Dazu wurden mehr als 500 000 Worte telearaphiert.* Abg. Dr. Streſemann erörterte in einer Rede in München die Möglichkeit eines Regierungswechſels oder von Neuwahlen für den Reichstag beim Scheitern des Steuerkompromiſſes. Das Londoner Blatt„Daily Chroniele“ wendet ſich gegen den Vorſchlag der Kommiſſion der Verbands⸗ Juriſten, die deutſchen Kriegsbeſchuldigten zur Abur⸗ teilung auszuliefern. Zum engliſch⸗franzöſiſchen Garantievertrag verlangt Poincare, wie verlautet, eine Sicherung für den Fall eines deutſchen Angriffs gegen Polen. Japan hat der Unterſtellung des früheren deutſchen Pachtgebiets von Kiautſchau unter chineſiſche Verwal⸗ tung zugeſtimmt. Vorläufige Stundung. Cannes, 15. Jan. Die von Deutſchland erbetene Stundung iſt von der Wiederherſtellung ko m⸗ miſſion genehmigt worden, die ihren Beſchluß ſodaun dem Oberſten Rat mitteilte. In der gemeinſamen Sit— zung des Oberſten Rats und der Kommiſſion verlas der Vorſitzende der Kommiſſion, Dubois, den Beſchluß. Darnach wird für die am 15. Januar und 15. Februar fälligen Zahlungen, ſoweit nicht ſchon Zahlungen in bar, Sachleiſtungen oder Ausfuhrſteuern geleiſtet. ſind, vor- läufig und unter Vorbehalt nachſtehender Bedingun⸗ gen eine Friſt gewährt: Die Reichsregierung zahlt alle 10 Tage, erſtmals am 18. Januar, 31 Millionen Gold⸗ mark(etwa 1¼ Milliarden Papiermark) in Deviſen; ſie überreicht binnen 14 Tagen der Wiederherſtellungskom— miſſion einen vollſtändigen Plan über die Umformung des Reichshaushaltsplans, die Reichsbank, den Papier- geldumlauf(Abſchaffung der Lebensntittelzuſchüſſe, Koh- kenpreiserhöhung, Tariferhöhung für Poſt und Eiſen⸗ bahn uſw.), ſowie eine Plan für die Barzahlungen und Sachlieſerungen für 1922.(Das iſt die Beautworkung der bekannten drei Fragen. D. Schr.) Die Verzugsfriſt geht zu Ende, wenn die Kommiſſion oder die verbündeten Regierungen über die verlangten Pläne eine Entſcheidung getroffen haben. Begegnung Lloyd Georges mit Poincare. Paris, 15. Jan. Lloyd George, der geſtern von Cannes hier eintraf, hatte auf der Durchreiſe nach London eine längere Beſprechung mit dem neuen Miniſter⸗ präſidenten Poincare. Poincare und ſein Programm. Paris, 15. Jan. Poineare ſoll Zeitungsvertretern 1 1 0 erklärt haben, daß er die Auswahl ſeiner itarbeiter vor Sonntag kaum beendet habe. Es liege nicht in ſeiner Abſicht, das Miniſterium für die zer— ſtörten Gebiete und für die Penſionen aufzugeben, hin⸗ gegen werde vielleicht das Miniſterium für Volks ⸗ gefundheit wegfallen. Ferner einige Unterſtagtsſekre⸗ kariate. Geſtützt darauf ſagt man, das neue Miniſte⸗ rium werde 14 Miniſter und 5 Unterſtaatsſekretäre haben, während das alte Kabinett Briand 15 Miniſter und 2 Unterſtaatsſekretäre hatte. Von den 13 künftigen Mitarbeitern Poincares ſollen 2 aus dem Senat und 11 ͤ aus der Kammer gewählt werden. Das neue Ka⸗ binett wird vorausſichtlich am nächſten Donnerstag zum erſtenmal vor die Kammer treten. Ueber ſeine Auswärtige Politik gab Briand die Erklärung ab, er werde mit allen Kräften verſuchen, das A b⸗ kommen mit Enaland zum Abſchluß au bringen. 1 Dienstag, den 17. Jauuar 1922 Ver engliſche Miniſterpräſident Lloyd George ſei durch den engliſchen Geſandten um eine Unterredung gebeten worden. Das franzöſiſch-engliſche Abkom⸗ men, das Poincare abzuſchließen hofft, werde aber anders lauten als der engliſche Entwurf. Man ſuche darin vergebens eine militäriſche Vereinbarung. Poin⸗ care ſagte, daß er mit der jetzigen Art der Verhand- lungen mit de Verbündeten zu brechen gedenke. Seiner Anſicht nach Aten ſich die oberſten Entente-Räte über⸗ lebt: die Miniſterpräſidenten ſollten öfter und länger miteinander ſprechen, aber nicht in Paläſten oder Kaſinos. Auch ſollte kein Oberſter Rat mehr einberufen werden, bevor die Arbeiten nicht durch die Geſandten genügend vorbereitet ſeien. Was die Konferenz von Genua anbelangt, ſo verhält ſich Poineare anſcheinend ſehr zurückhal⸗ tend. Es wird vor allem betont, daß Amerika immer noch nicht ſeine Zuſtimmung für die Teilnahme an dieſer Konferenz gegeben habe und daß deshalb Frank— reich auch nicht unvermittelt mit Ja antworten könne. Man erinnert daran, daß Poincare kürzlich geſchrieben hat: Was würde Frankreich in dieſer lärmenden Kund— gebung gewinnen? Nichts! Was würde es verlieren? Alles! Was könnte Deutſchland verlieren? Nichts! Was könnte Deutſchland gewinnen? Alles: Poincare über den Sicherheitsvertrag. Paris, 15. Jan. Der„Matin“ will wiſſen, Poin⸗ care wünſche die freundſchaftlichen Beziehungen zu England noch enger zu knüpfen, ohne jeden Vorſchlag Englands ohne weiteres anzunehmen. Der vor läu— fige Bündnisvertrag weiſe jedoch zu viele Lücken auf. Man könne nicht wiſſen, ob die Lage Frankreichs nach den 10 Jahren, für die der Vertrag läuft, nicht noch viel bedrohlicher ſei als heute. Der Vertrag enthalte auch keine näheren Beſtimmungen darüber, in welcher Weiſe Frankreich England unterſtützen müßte, wenn letzteres angegriffen würde. Neues vom Tage. N Beratungen des Reichskabinetts. Berlin, 15. Jan. Das Reichskabinett wird am Mon— tag zu einer Beratung über die Ergebniſſe von Cannes zuſammentreten. An der Sitzung werden auch die deut⸗ ſchen Vertreter in Cannes teilnehmen. Die Ausarbei— tung der von der Wiederherſtellungskommiſſion ver— langten Pläne für die Umformung der Finanzverhält— niſſe des Reichs uſw. wird alsbald in Angriff genom— men und man hofft, ſie in 14 Tagen vorlegen zu können. Eröffnung des Parteitags des Zentrums. Berlin, 15. Jan. Der Reichsparteitag des Zentrums wurde geſtern abend mit einer nichtöffentlichen Sitzung des Auguſtinusvereins eingeleitet. Reichskanzler Dr. Wirth wird vor den Mitgliedern der Zentrumspreſſe über die politiſche Lage ſprechen. Alte Koalition in Bayern. München, 15. Jan. Der„Bayer. Kurier“ meldet, daß ernſtliche Schritt zum Wiedereintritt der Mittel⸗ partei(Deutſchnationale Volkspartei und Deutſche Volkspartei) in die Regierungskoalition, die derzeit aus Bayer. Volkspartei(Ztr.), Bayer. Bauernbund und Demokraten beſteht, eingeleitet ſind. g Der Bericht in Berlin. Berlin, 16. Jan. Die deutſche Abordnung iſt geſtern abend aus Cannes hier eingetroffen: Dr. Rathenau hatte ſofort eine längere Beſprechung mit dem Reichs- kanzler, woran ſich Unterredungen mit verſchiedenen Miniſtern ſchloſſen. Brotpreiserhöhung um drei Viertel. Berlin, 16. Jan. WTB. teilt mit, die Reichsregie— rung ſehe ſich außerſtande, ihre Abſicht, die Brotver— billigung durch Reichszuſchüſſe bis zur nächſten Ernte durchzuführen. Einmal dränge der Verband auf Auf— hebung der Reichszuſchüſſe, andererſeits habe die Va lutaverſchlechterung eine bedeutende Mehrausgabe ver— urſacht, ſodaß ſtatt der vorgeſehenen 3˙½ Milliarden wahrſcheinlich nahezu 16% Milliarden für das Brot getreide aufzuwenden geweſen wären. Die Reichsge kreideſtelle werde daher vom 16. Februar an die Ab gabepreiſe für Mehl und Getreide in einem Maße er höhen, daß der Brotpreis um etwa drei Viertel des gegenwärtigen Durchſchnittspreiſes verteuert verde. Austritt der Großdeutſchen aus der Regierung. Wien, 16. Jan. Die Reichsleitung der Großdeutſchen Bolkspartei nahm eine Entſchließung an, das A b lommen von Lana mit der Tſchechoſlowakei be deute eine förmliche Anerkennung des Friedensvertrags von St. Germain und nehme Oeſterreich die Möglich keit, die Aenderung des Vertrags zu betreiben Die 1 verſage daher der jetzigen Regierung die fernere einterſtützung. Der großdeutſche Parteiminiſter Wa ber iſt zurückgetreten. Das Kabinett Poincare. 5 Paris, 16. Jan. Das neue Kabinett wurde geſtern ebildet und ſetzt ſich folgendermaßen zuſammen: Prä ſident und Aeußeres Polncare, Vizepräſident, Ju tiz und Miniſterium für Elſaß⸗Lothringen Barehou, Inneres Manoury, Finanzen deLaſteyrie, Krieg und Venſtonen General Maginot, Unterricht Leon Strittig iſt man ſich offenbar noch über Berard, Kolonien Sarraut, Arbeit Peyron⸗ net, Geſundheitsweſen Alexander Berard, Verkehr Le Trocquer, Marine Raiberty, Landwirtſchaft Cheron,„befreite Gebiete“ Reibel, Handel Dior. Poincare beginnt zu wirken. Die Kriegsbeſchuldigten ſollen ausgeliefert werden. 5 Paris, 16. Jan. Die Kommiſſion für Aburteilung der„Kriegsverbrecher“ hat dem Oberſten Rat eine Ent⸗ ſchließung unterbreitet, in der u. a. ausgeführt wird, nach der Anſicht der Kommiſſion habe das Reichs⸗ gericht in Leipzig, mit geringen Ausnahmen, nicht genügende Bemühungen zur Aufdeckung der Wahr⸗ heit unternommen und daher keinerlei Genug— tuung gegeben. Verſchiedene„Kriegsverbrecher“ ſeien freigeſprochen, andere zu mild beſtraft worden. Die Kommiſſion glaubt, daß weitere Fälle nicht mehr dem Reichsgericht überlaſſen werden dürfen, ſondern daß die deutſche Reichsregierung aufgefordert werden müſſe, die Beſchuldigten den verbündeten Mächten zur Aburteilung auszuliefern. Wie der„Frankf. Ztg.“ aus Paris gemeldet wird, iſt die Entſchließung der Kommiſſion, die vor einer Woche gefaßt wurde, das Werk Poincares. Ueber das Auslieferungsbegehren hat der Oberſte Rat zu entſcheiden. Tie Unterredung Lloyd Georges mit Poincare. Paris, 16. Jan. Ueber die Rückreiſe Lloyd Georges wird weiter berichtet: Lloyd George traf am Sams- tag nachmittags 3 Uhr in Paris ein. Am Bahnhof begrüßte ihn Briand und der engliſche Botſchafter Lord Hardinge. Lloyd George begab ſich in die engliſche Botſchaft, wo er um 4 Uhr den Beſuch des neuen franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Poincare empfing. Die Unterredung dauerte 1½ Stunden und ſoll ſehr herzlich geweſen ſein. Dagegen unterblieb die angekündigte Rede mit dem Präſidenten Mil lerand, der hauptſächlich den Sturz Briands betrieben haben ſoll. Abends reiſte Lloyd George wieder ab und traf am Sonntag in London ein. Poincare wird noch eine Unterredung mit dem eng⸗ liſchen Außenminiſter Lord Curzon haben. Ferner ſoll eine Beſprechung zwiſchen dem Finanzminiſter de Laſteyrie und dem engliſchen Schatzſekretär Horne ſtattgefunden haben. Die Verhandlungen wer⸗ den nach dem„Matin“ in dieſer Woche fortgeſetzt. Paris, 16. Jan. Der„Matin“ berichtet über die Unterredung Poincares, alle zwiſchen Frank⸗ reich und Eng und ſchwebenden Fragen werden in erſter Linie behandelt werden, aber nicht mehr in perſönlichen Unterhandlungen, ſondern von Regierung zu Regie⸗ rung Der Entſchädigungs- und Sicherheitsvertrag werden zweifellos ihrer Verwirklichung entgegengehen, aber ſie werden vollſtändiger und genauer ausfallen und Frankreich werde darin nicht als Hilfeflehender er— ſcheinen. Der Sicherheitsvertrag werde den Schluß⸗ ſtein eines dauerhaften Gebäudes bilden. Allerdings werde es ſchwer ſein, der Konferenz von Genua auszu— weichen, nachdem unglücklicherweiſe die franzöſiſche Un⸗ terſchrift gegeben ſei, aber vorausſichtlich werde Poin⸗ care an dieſer Verhandlung nicht teilnehmen, ſondern es werde Viviani damit beauftragt werden. Annahme des Irland⸗Vertrags. Dublin, 16. Jan. Das iriſche Parlament hat den Vertrag mit England einſtimmig genehmigt. Die Anhänger Devaleras hielten ſich der Sitzung fern. Die einſtweilige Regierung unter Leitung Collins wurde mit der Ausführung des Vertrags beauftragt. Griffith bleibt anſcheinend Präſident des Parla⸗ ments, das gleichzeitig mit der einſtweiligen Regie rung bis zu den allgemeinen Wahlen in Tätigkeit bleiben wird. Eine Reichs⸗Getreide A.-G. Die„Deutſche Tageszeitung“ ſchreibt: Nachdem die Zwangswirtſchaft auf den geſetzt iſt und ahr der Reichsgetreideſtelle droht, geh Ulerlet neuen Gr in ie zwar nicht mehr wirtſchaftlicher Grundlage beruhe ſondern ſich der gemiſchtwirtſchaftlichen Betriebsform un⸗ ter Mitwirkung des Reichs bedienen und auf aktienrecht⸗ licher Grundlage aufgebaut werden ſollen. E ſich zurzeit eine Getreide- und Futtermitte l⸗ Aktiengeſellſchaft in der ng. In mate⸗ rieller Hinſicht iſt bereits alles geregelt und der Ver⸗ trag harrt nur noch der Vollziehung vor dem Notar. die Zuſammen⸗ ſezung des Aufſichtsrats, über den Vorſtand dagegen ſcheint man ſich einig zu ſein. Beteiligt iſt das Reich und die Genoſſenſchaften, vor allem die Konſum⸗Genoſſen⸗ ſchaften. Als Geldgeber kommt die Nationalbank für Deutſchland in Frage, die auch für die Unter⸗ bringung des oſſenbar Handelskreiſen zu überlaſſenden Aktienkapitals in Höhe von 45 Prozent zu ſorgen hat Es werden verſchiedene Berliner Getreidehandelsſir mer genannt, aber namentlich auswärtige Mühl die besonders ſtark für die Reichsge reideſtelle beſchäftig ſind, die Aktien übernehmen ſollen f Wenn bei der neuen„Trausoktion“ das Reich und di⸗ Ausſterbe⸗Etat Auflöſung der Gerüchte don damit die Gef auf zwangs⸗ 5 befindet Genoſſenſchäften auch die Mehrheit des Aktienkapitals und damit ſcheinbar die Macht in Händen haben, ſo dürfte doch das Unternehmen in erſter Linie von den finanziellen Kreiſen, den Geldgebern, beeinflußt werden trotz ihres geringern Anteils am Aktienkapital. Es kommt alſo ganz darauf an, in welche Hände dieſes gelangt. Man fuͤrch⸗ tet wohl nicht mit Unrecht, daß es gewiſſen Firmen aus⸗ geliefert wird, die dadurch die Beherrſchung des ganzen inländiſchen Getreidemarkts an ſich reißen wollen. Kommt die Aktiengeſellſchaft, ſo wie ſie geplant iſt, zuſtande, ſo wird ſie, da ſie als Uebergangs⸗ wirtſchaftsſtelle an die Stelle der Reichsgetreideſtelle tritt und kapitalkräftig den Getreidehandel nun betreiben ſoll, eine ungeheure Macht erlangen und die Landwirt- ſchaft wird dieſer Organiſation dann auf Gnade und Ungnade ausgeliefert ſein. Denn dieſe Aktiengeſellſchaft kann und wird unter gewiſſen Umſtänden die Preiſe der landwirtſchaftlichen Produkte vorſchrei⸗ ben. Das iſt auch der Hauptzweck der neuen Organi⸗ ſation, über die Auskunft zu geben die Reichsregierung alsbald Veranlaſſung nehmen ſollte. Handel und Verkehr. Tollarkurs am 16. Januar 184 Mark. Weiteres Steigen der Großhandelspreiſe. Die Groß⸗ handels⸗Inderziffer des Statiſtiſchen Reichsamts iſt un⸗ ter dem Einfluß der Kohlenpreiserhöhungen von 3416 im Durchſchnitt des Monats November auf 3487 im Durchſchnitt des Monats Dezember geſtiegen. Die für die anderen Waren gegen Ende November eingetretene Preisſenkung, die Mitte Dezember einen gewiſſen Tief⸗ ſtand erreichte, wurde mit Wiederanſteigen der Deviſen⸗ kurſe gegen Monatsende durch eine erneute Aufwärts⸗ bewegung der Preiſe abgelöſt, ohne daß aber im Mo⸗ muede die Höhe vom November wieder erreicht wurde. Offene Handelsgeſellſchaften. Im Gegenſatz zur Ge⸗ ſellſchaft des bürgerlichen Rechts iſt es der offenen Handelsgeſellſchaft bekanntlich geſtattet, fortzubeſtehen, wenn ein neuer Geſellſchafter aufgenommen wird. In⸗ folgedeſſen iſt nach einem Entſcheid des Reichsfinanz⸗ hofs lediglich die Einlage des neuen Geſellſchafters ſtempelpflichtig, nicht hingegen auch die Kapitalanteile der alten Geſellſchafter. Daran ändert auch nichts der Umſtand, daß bei Aufnahme des neuen Geſellſchafters einzelne Teile des alten Vertrags beſeitigt oder ge⸗ ändert werden müſſen. „Ausländiſche Schulden und Kursſtand. Eine aus⸗ ländiſche Schuld, die am Bilanztag fällig oder wenig— ſtens zahlbar iſt, darf nur zu dem Kurs eingeſetzt wer- den, den an dieſem Tag die betreffenden Deviſen haben. War aber die Schuld an dieſem Bilanztag noch nicht ablösbar, ſo kann nach einer Entſcheidung des Reichs⸗ finanzhofs der Wert unter Berückſichtigung der kom— menden Entwicklung, wie ſie an dem Stichtag mit hin— reichender Sicherheit vorauszuſehen iſt, geſchätzt werden. 1 Adee des enge, tdießenhandels. Wie aus 0 ondon gemeldet wird, belief ſich die engliſche Einfuhr im Jahr 1921 auf 1086 Millionen Pfund Sterling egen 1968 Pfund Sterling im Jahr 1920. Somit iſt ie Einfuhr gegen das Vorjahr um 846 Millionen Pfund Sterling zurückgegangen. Die Ausfuhr im Jahr 1921 hatte einen Wert von 503 Millionen Pfund Ster⸗ ling gegen 133 Millionen Pfund Sterling im Vor⸗ jahr. Danach hat ſich die Ausfuhr um 631 Millionen Pfund Sterling, alſo um annähernd die Hälfte des Jahrs 920 vermindert. Dieſe Zahlen ſind das deut⸗ lichſte Zeichen dafür, wie ſehr der engliſche Außen⸗ handel unter dem Verſailler Vertrag zu leiden hat. Die Ausſchaltung des Handels mit Mitteleuropa und mußland. trifft alſo diejenigen ſelbſt, die die heutige Wirtſchaftslage geſchaffen haben. Dieſe Einſicht wird be nie Dat Beech n Zahlen auch auf der an— deren Seite Bahn brechen müſſen und ſie ſcheint gerad letzt die eren Schritte zu maden, e e Spiel und Sport. Fußball. fr. Die Ligaverbandsſpiele ſind in Süd⸗ deutſchland in entſcheidende Bahnen getreten. In ver— ſchiedenen Kreiſen kamen Spiele von beſonderer Be— deutung zum Austrag. In Württemberg waren die Ergebniſſe: Pfeil— Kickers 0:6; Feuerbach— V. f. B. 4:2; Tbd. Ulm— Ulm 94 2:6: Sportklub— Cannſtatt 3:1; Sportfreunde Böckingen 4:0; Eintracht— Gmünd 01; Heilbronn— Vf. L. 1:1.— Südweſt: 1. F. C. Pforsheim— K. F. V. 1:1: Beiertheim— V. f. B. Bayern 0: 5. wettlauf des Schwäb. Schneeſchuhbunds Braun⸗Baiers⸗ Karlsruhe 6: 2 Frankonia Karleruh, rk i Offenburg ach 2:1; 1. 112 irg n en 2:3.— Odenwald: Waldhof— Sandhofen 1: 2; Vf. Mannheim— V. f. B. Heidelberg 4:1.— or d⸗ bayern: M. T. V. Fürth— 1. F. C. Nürnberg 1:1; Schweinau— Spielvg. Fürth 2:3.— Südbayern: Wacker München— T. V. Augsburg 4:0; Ingolſtadt— 1 Im Schlußſpiel 1 Eintracht Stuttgart gegen Spielvg. Tübingen fit 1 1 e »»MùMadfahren. 7 70 In Darmſtadt wurden die ſüddeutſchen Meiſterſchaf⸗ ten im Sechſer⸗Niederrad⸗Kunſtreigen und ein Zweier⸗ Radballſpiel ausgetragen. Sieger im Reigen wurde Velozipedklub Darmſtadt und im Radball Radfahrer⸗ klub Germania Frankfurt. 5 8 Winterſport. Der Hauptverbandswettlauf des Deutſchen Schi⸗ verbands um die Meiſterſchaft von Deutſchland wurde am Samstag und Sonntag in Krummhübel ausgetra⸗ gen. Deutſcher Schimeiſter wurde Vinzenz Buchberger. Der Meiſter von Schwaben wurde beim Bundes⸗ . bronn. NN 1 5. e 189.000 f.(48 Schiffe) 191 KS KSO R geo ee JZtamele W A DerRürang des Neffexverhrauchis in das Die Idee der Turbine, eine Erfindung des Mittel, alters. Die ehemalige Hof⸗ und Staatsbibliothek 3 München enthält die Handſchrift eines Kriegsbaumei⸗ ſters aus der Zeit der Huſſitenkriege, deren Inhalt in ſeinen techniſchen Einzelheiten durch die Veröffentli⸗ chungen Prof. Th. Becks näher bekannt geworden iſt Unter anderen originellen Ideen des Mittelalters fin⸗ det ſich darin auch die Zeichnung einer Turbine, alſe horizontallaufenden Kreiſelrads zum Antrieb durch Waſſer, wie es heute die Maſchinentechnik in ausge⸗ dehnteſter Weiſe verwendet. Wenn man als den Er⸗ finder der modernen Turbine Burdin nennt, der ſeinem 1824 gebauten horizontallaufenden Waſſerrad dieſen Namen gab, ſo findet ſich die Idee des Mühlenantriebs ganz unabhängig davon durch ein horizontales Rad bereits in jener mittelalterlichen ee genau ſo gelöſt, wie wir heute auf den großen Waſſerwerken die Dynamomaſchinen zur Gewinnung der Elektrizität an⸗ treiben. Unter der Abbildung ſteht der Vermerk:„ain papſt von Rom der hat ſy erdacht“. Wer jedoch dieſer Erfinder auf Petri Stuhl geweſen iſt, die Frage ſcheint bis heute nicht gelöſt zu ſein. Hocten. um die württ. Hockeymeiſterſchaft 9 i Karlsruhe, 16. Jan. Unter großem Andrang be⸗ gann heute vor dem Schwurgericht in Heidel Prozeß gegen den Mörder der beiden B 0 Sieferl. b e N g 105 9050 7 5 1 5 Mannheim, 16. Jan. Wie das„Neue Maunheimer Volksblatt“ meldet, erſchienen am Samstag vormittag unvermutet bei verſchiedenen Firmen der Speditions- und Reedereibranche Beamte vom hieſigen Finanzamt in Begleitung von N e e ſämtliche Kaſſenbücher und verſiegelten die Kaſſen. An⸗ ſcheinend vermutet man Steuerhinterziehung. Ob ſich dies bewahrheitet, bleibt abzuwarten.»ͤ„„ Ladenburg(bei Mannheim), 16. Jan. Am Neckar⸗ kanal wird für Ladenburg ein ſehr umfangreiches Indu⸗ ſtriegelände erſchloſſen. 115. Baden⸗Baden, 18. Jan. Am Samstag und Sonn⸗ tag fand hier der Gautag der Ba d. Schwimmer ſtatt, der gut beſucht war. Es wurde beſchloſſen, eine Neueinteilung folgender Bezirke zu treffen: 1. Bezirk Südbaden umfaſſend das Gebiet vom Bodenſee bis zur Schutter(Vertreter Dr. Stühmer in Freiburg); 2. Bezirk Mittelbaden, umfaſſend das Gebiet zvi⸗ ſchen Schutter und Pfinz(Vertreter Dr. Nehb in Rg⸗ ſtatt); 3. Bezirk Nordbaden, umfaſſend das Gebiet nördlich der Pfinz(Vertreterwahl noch offen. Die Be⸗ zirke ſollen jährlich ein Bezirksſchwimmen für die 8 eine des Bezirks veranſtalten. Offenburg, 16. Jan. Die Frau des Kaufmanns Joſef Weber in Oeusbach lebte mit ihrem Mann in fort⸗ gesetzten Streitigkeiten. Bei einem ehelichen Zwiſt im Sommer vorigen Jahrs verletzte die Frau durch Un⸗ achtſamkeit ihren Mann mit einem Meſſer am Halſe ſchwer. Sie unternahm nichts, um ihn zu retten, ſodaßf er ſtarb. Die Offenburger Strafkammer verurteilte die Frau zu 4 Monaten Gefüngnis.. 1 Emmendingen, 16. Jan. In dem Hauſe des Zim⸗ mermanns Scharbach erſchienen letzten Freitag abend plötzlich zwei fremde Männer, würgten die allein an⸗ weſende Frau und ſchlugen ſie nieder. Als der Sohn der Ueberfallenen dazu kam, flohen die Räuber. Radolfzell, 16. Jan. Auf der Gemarkung Gailingen iſt vor einigen Wochen eine Lachmöve erlegt worden, die einen Fußring der Vogelwarte Roſſitten an der Oſtſee trug. Die Vogelwarte hat feſtgeſtellt, daß die Lachmöve am 8. Juni 1821 in ihrem Neſt auf dem Mövenbruch in Roſſitten beringt worden iſt. Als Jungvogel hat das Tier ſomit ganz Deutſchland von der Nordoſtgrenze bis zur Südweſtgrenze durchflogen. f Konſtanz, 16. Jan. Aus der Fremdenlegion ſind zwei Konſtanzer, Karl Schupp und Heinrich Hölzle, entwiſcht. Wie ſie angeben, ſuchten ſie im Oktober v. J. in Karlsruhe Arbeit. Im Warteſaal des Karlsruher Hauptbahnhofs waren ſie von einem Un⸗ bekannten angeſprochen worden, der ihnen Arbeit in Ausſicht ſtellte und mit dem ſie nach Straßburg fuh⸗ ren. Dort wurden ſie in eine Kaſerne gebracht und dann von franzöſiſchen Soldaten nach Marſeille trans⸗ portiert. Schließlich ſeien ſie in die franzöſiſche Frem⸗ denlegion geſteckt worden. Mit einem ruſſiſchen Offi⸗ zier und einem weiteren Deutſchen hätten ſie ſofort Pläne zur Flucht ausgearbeitet, die ihnen auch gelungen iſt. Von Siddi⸗Bel⸗Abbes wanderten ſie drei Tage lang zu Fuß nach Orange, kamen auf einen amerikani- ſchen Dampfer und von da nach Marſeille. Da der Offizier franzöſiſch ſprach, ſei es bis Paris gut ge⸗ gangen, dort wurden ſie aber von einem Kriminal- beamten angehalten. Sie gaben an, daß ſie aus Avignon entlaſſene deutſche Kriegsgefangene ſeien und man ließ ſie laufen. In Skraßbürg erhielten ſie Geld⸗ unterſtützung und ſie kamen über Weißenburg und Landau in die badiſche Heimat. Nach ihrer der„Kon⸗ ſtanzer Zeitung“ gegebenen Erzählung ſollen ſich in Afrika noch viele deutſche Kriegsgefangene befinden. 983 12— „ Vermiſchtes. f Ueberfüllung des Volksſchullehrerberufs. Eine Sta⸗ tiſtik des preußiſchen Unterrichtsminiſteriums zeigt, daß bei den Lehrkräften der Volksſchule ein beängſtigendes Anwachſen, bei den Kindern eine geradezu erſchütternde Verminderung au verzeichnen iſt. Die Schülerzabl in Roman aus dem Leben von Georg v. Pletten. 45)(Nachdruck verboten.) Der Semmelblonde machte ſeine Aufwartung bei der Baroneſſe und wurde äußerſt liebevoll empfangen. Der Hochzeitstermin wurde ebenfalls für den Mai feſt⸗ geſetzt und nachdem dieſe Formalien erledigt waren, gaben ſich die beiden Verlobten dem ganzen Glücke der Liebe hin.„Und nun, Freund“, ſo ſchloß die Baroneſſe Antoinette von Clairville,„ſchlage ich Ihnen vor, den heutigen Tag durch ein großes Feſt im„Hotel de l'Europe“ zu feiern, wohin wir die Tafelrunde laden!“ „Durchaus einverſtanden. Ausgezeichnete Idee!“ „Ich ſelbſt geſtattete mir bereits, alle Beſtellungen zu machen. Es fehlt nur eine Kleinigkeit,“ fügte die Baroneſſe naiv lächelnd bei. „Nun?“ ö „Meine Rente iſt erſt in drei Monaten fällig, und augenblicklich...“ 1 ö 1 „Ich verſtehe, Geliebte, natürlich ſteht Dir meine ganze Barſchaft zur Verfügung.“ 4 „O, ich bin nicht ſo grauſam, Dich ganz auszuplün⸗ dern, es iſt mir ſchon peinlich genug, Dich um eine ein⸗ zige Tauſend Mark-Banknote angehen zu müſſen. Aber Du ſelbſt biſt ja auch ſchuld an meiner Verlegenheit, Schatz“, ſagte ſie mit zärtlichſtem Augenaufſchlag,„wie konnteſt Du mich ſo überraſchen, mir einen Antrag ma⸗ chen, gerade in dieſem Moment?“ 5 „Nun kein Wort mehr, Holdeſte, ich gehe, Dir das nötige von einem Bankier zu beſorgen, und dann tele⸗ graphiere ich ſoſort an meine Eltern. Lebe wohl! Auf baldiges Wiederſehen!“ Da klopfte es. „Herein!“ ruft die Baroneſſe. Roſalia iſt es. dringend Einlaß.“ 3 ——— kläre ich Sie für verhafte „Gnädige Frau, ein Herr ſorderte „Nun, haſt Du ihm nicht geſagt, ich ſei nicht zu ſpre⸗ chen, nicht zu Hauſe, oder was immer?“ „O ja, aber er läßt ſich nicht abweiſen. Er müſſe die Frau Baronin ſprechen.“ „Sage ihm, ich ſei durchaus verhindert, ihn zu emp⸗ fangen. Sehe einer ſich die Zudringlichkeit ſolcher Men⸗ ſchen an! Ganz gewiß einer, der mich anbetteln will!“ Roſalia kehrte zurück, alle Farbe war aus ihrem Antlitz gewichen.„Der Herr verlangt nochmals Ein⸗ laß, und zwar im Namen des Geſetzes, wie er ſagte.“ Nun zuckte die Baroneſſe leicht zuſammen. Allein bald hatte ſie ihre Ruhe wieder gewonnen.„Laß ihn eintreten, wahrſcheinlich iſt er an die falſche Adreſſe gewieſen.“ „Soll ich mich zurückziehen, Antoinette?“ „Nein, bleibe, Kurt, man kann nicht wiſſen, ob Du mir nicht einen Dienſt erweiſen kannſt.“ a Kurt trat ans Fenſter und„drunten ſteht ein ge⸗ ſchloſſener Wagen, und zwei Poliziſten ſitzen darin“, rief er. Bevor aber die Baroneſſe Antvinette von Clairville antworten konnte, war der Beſuch bereits eingetreten — ein ſchwarzgekleideter Mann in mittleren Jahren, mit etwas ſtechenden Augen und ſehr ſtrengen Zügen. „Ich habe die Ehre, Frau Müller zu ſprechen?“ Die Baroneſſe prallte förmlich zurück vor dem Namen. „Bitte, mein Herr, Sie ſehen hier Baroneſſe Antoi⸗ nette von Clairville vor ſich,“ miſchte ſich Kurt von Remagen ein. „Oder Lucie de Duvigny, oder Claire de Hautedur, oder Suzanne de Brialmont, oder Charlotte de Bon⸗ repos— ganz nach Belieben, in Wirklichkeit Joſephine Müller aus Straßburg. 9955 Namen des Geſetzes er⸗ „Mein Herr“ f „Bitte, nur keine Umſtände ſlatten, Frau Müller!“ Aber ich werde es nicht ge tatten, daß man meine verlobte Braut, meine künftige Gattin, hier in meiner Gegenwart...“ „Alſo auch Sie, mein 1 70 ſind ihr ins Garn gegangen, haben ihr vielleicht ſchon Hunderte oder Tau⸗ ſende geopfert? Sehen Sie hier die Photographie!“ Der Kriminalbeamte entnahm ſeinem Portefeuille eine Photographie und eic ſie ihm. Es war unverkenn⸗ bar Antoinette von Clairville.„Sie ſehen, daß ich mich nicht geirrt. Wir ſind der 15 abt ach ſchon lange auf der Spur. Von Stadt zu Stadt zieht ſie, eine Hochſtaplerin erſten Ranges, führt überall ein großes Haus und fängt reiche, leichtſinluge junge Leute, verlobt ſich mit ihnen und nimmt 17 00 in der harm⸗ loſeſten Weiſe ihr Geld ab. So, und nun werden Sie mich wohl meines Amtes walten laſſen.“ 5 „Was ſagſt Du dazu, Antoinette?“ war des ver⸗ blüfften jungen Mannes einzige Frage. 0 Antoinette aber, die ſich durch ihr Erſchrecken bei der Anrede„Frau Müller“ verraten hatte, ſtand auf⸗ gelöſt in Tränen da.„Alles 1 alles Irrtum, alles Verwechſlung,“ ſchrie ſie,„und ich gehe nicht ins Ge⸗ fängnis. Kurt, lieber, ſüßer Kurt, verteidige mich!“ „Ein Irrtum iſt völlig ausgeſchloſſen, mein Herr,“ ſagte der Kriminalbeamte zu Kurt von Remagen. „Ihnen aber, Frau Müller, rate ich, ſofort Hut und Mantel zu nehmen und mir zu 1 Das Ins⸗Ge⸗ fängnis⸗Gehen ſoll 51 77 7 erſpart werden, wir werden Sie dahin fahren. Alſo bitte, raſch! Sie entſchuldigen, mein Herr. Aber danken Sie Gott, daß die Netze die⸗ ſes Weibes rechtzeitig zerriſſen ſind.“ 0 Kurt ſtand wie dee da. Er ließ nun alles geſchehen, und auch die Baroneſſe ſuh ein, nun nichts mehr zu machen ſei, ſchlu und wehklage tgt ſie, was ihr geheißen, und bald fuhr ſie Straßen der Stadt, ſtatt zum Verlobung „Hotel de l'Europe“ nach dem Gerich * 100 ſch gefallen 116094 Schulſteller 5 Bewerber und Bewerberinnen vorhanden, 1771 ch 1922 rund 8000, 1923 rund 7000 und 1924 925 je rund 6000 Bewerber und Bewerberinnen kommen.. Tie neugierige Kommiſſion. In Begleitung eines ee eines Münchener Polizeibeamten er⸗ enen zwei franzöſiſche Mitglieder der Ueberwa⸗ chungskommiſſion an der Kloſterpforte in Füſſen im . bayer. Allgäu und verlangten Einblick in die Keller⸗ räume, um da ein angebliches Waffenlager auszuheben. Die Kellerräume wurden ſämtlich durchſucht, es wurden aber keine Waffen gefunden. Auf dem alten Truppenübungsplatz Griesheim bei Darmſtadt kam ein Transport von ungefähr 10 Wagen bpeißer Franzoſen an. Ein Regiment ſchwarzer Fran⸗ zoſen ſoll ebenfalls dort hinkommen. . Eden Es ſcheint ſo⸗ mit ekine Ausſicht zu beſtehen, daß in der nächſten Zeit die Beſatzungstruppen verringert werden. Lokales. — Tie Brotpreiserhöhung. Die von amtlicher Seite angekündigte Einſtellung der Reichszuſchüſſe für die Beſchaffung von Brotgetreide wird eine ſtarke Ver⸗ teuerung des Brots zur Folge haben, ſodaß ein Brot⸗ laib, der heute noch 7 bis 8 Mark koſtet, auf 13 bis 14 Mark zu ſtehen kommen wird. Die Erhöhung des Brotpreiſes wird jedenfalls vor dem 1. April eintreten. In dieſem Zuſammenhang mag erwähnt ſein, daß der amerikaniſche Weizen bei einem Dollarkurs von 200 Papiermark ſich auf 467 Mark der Zentner ſtellt, während für deutſchen Umlageweizen 115 Mk. und für Roggen 105 Mk. bezahlt werden. Die ere der Bevölkerung mit rationiertem Brot erfordert rund 4% Willionen Tonnen, wopon 2½ Millionen Tonnen ourch die Umlage, der Reſt durch eingeführtes Getreide gedeckt werden ſollen. Bei dem hohen Dollarſtand war es indeſſen für die Reichsgetreideſtelle vorteilhafter, in Deutſchland freies Getreide aufkaufen zu laſſen, das deshalb infolge der ſtarken Nachfrage in letzter Zeit erheblich im Preiſe geſtiegen war. — Keine Aufhebung der Brotmarken. Die durch die Preſſe gegangenen Meldungen, wonach ein Abbau des Brotmarkenſyſtems beabſichtigt ſein ſoll, werden von zuſtändiger Berliner Stelle als unzutreffend be⸗ zeichnet. Eine Aufhebung der Brotmarkenwirtſchaft kommt im laufenden Wirtſchaftsjahr, d. h. bis Auguſt 1922, nicht in Frage. Weiter wird verſichert, daß auch an eine Erhöhung des Umlageſolls der Landwirt- ſchaft nicht zu denken iſt, da dieſelbe zur Zeit praktiſch undurchführbar wäre. — Kapitalertragsſteuer und Kriegsanleihezinſen. Von der Kapitalertragsſteuer ſind Kriegsanleihezinſen be⸗ freit, wenn zur Zeichnung der Kriegsanleihe ein Dar⸗ lehen aufgenommen wurde. Jedoch iſt dieſe Befreiung nur dann in voller Höhe gegeben, wenn die Darlehens⸗ zinſen höher als die Erträge der Kriegsanleihe ſind. Uebertreffen aber die Kriegsanleihezinſen die Dar⸗ lehenszinſen, ſo iſt grundſätzlich die Kapitalertrags— ſteuer zu entrichten. Nur dann, wenn die Steuer mehr ausmachen würde, als der Unterſchied zwiſchen Kriegs⸗ anleihe⸗ und Darlehenszinſen, tritt nach einem Ent⸗ ſcheid des Reichsfinanzhofs eine Ermäßigung der Ka⸗ pitglertragsſteuer ein. Sie beſchränkt ſich in dieſem Fall auf den Unterſchied. — Gütergemeinſchaft. Alles, was der überlebende Ehegatte während der fortgeſetzten Gütergemeinſchaft erwirbt, erhält er nicht auf Grund eines Nutznießungs⸗ rechts. Der Erwerb ſtellt vielmehr Früchte des ge⸗ meinſchaftlichen Vermögens dar, über das der über⸗ lebende Ehegatte wie über das ſonſtige Geſamtgut ver⸗ fügen kann. Infolgedeſſen darf nach einem Entſcheid des Reichsfinanzhofs ſein Nutzungsrecht nicht nach ſelb⸗ ſtändig zur Vermögens⸗ und Vermögenszuwachsſteuer veranlagt werden — Poſtwertzeichen für den amtlichen Bezirksverkeyr. Infolge der am 1. Januar eingetretenen Aenderung der Poſtgebühren werden an Stelle der bisherigen Poſtkarten des württ. amtlichen Bezirksverkehrs mit dem Wertſtemepel zu 30 Pfg. Poſtkarten dieſer Art mit dem Wertſtempel zu 125 Pfg.(ſchwarzer Ueber⸗ druck 125/30), ſowie Freimarken dieſer Art zu 2 und 3 Mk. ausgegeben werden. Mit der Ausgabe der Poſt⸗ karten zu 125 Pfg. wird in allernächſter Zeit be⸗ gonnen werden; die Ausgabe der neuen Freimarken zu 2 und 3 Mk. wird ſpäter bekanntgegeben werden. — Landwirtſchaftlicher Genoſſenſchaftstag. In der eit vom 30. Auguſt bis 2. September 1922 findet in tuttgart der 36. Au sch Landwirtſchaftliche Ge⸗ noſſenſchaftstag, der vorausſichtlich von über 1000 Teil⸗ Nelhern des Reichs beſucht werden wird, ſtatt. nmlich ober f alrnoit niem oli be. mne fal, oben Maligne, Pasliſlb ben, e, g sf, du ſonnen ene, dau bo, as, S, N unreal, flu, ſfaſien uu, Zwangspenſionierungen ungeſetzlich. Das Berliner Landgericht hat durch ein Urteil anerkannt, daß Zwangspenſionierungen auf Grund des Altergrenz⸗ geſetzes ungeſetzlich find. Die Klage des Rektors Bathe mit 31 Kollegen, die zwangsweiſe penſioniert wurden, wurde dahin beſchieden, daß die preußiſche Landesſchul, kaſſe zur Weiterzahlung des vollen Gehalts ſeit dem zwangsweiſen e verpflichtet 105 ebensmittelpreiſe ſür ae r Abbau der 1 1 7 0 ee in Vorarlberg brachte ne unerhörte Preisſtelgerung. Der Wecken ſtieg von 14 auf 123 Kronen, der e Bier von 16 auf 120 Kr., das Kg. 10 oſtet 700 Kr, ebenſoviel das 1 4. in Ei ko 100120 Kr. In Inns⸗ das Liter Milch von 90 auf 170 Kr. 1 die Grund⸗ und Gewerbeſteuer zu decken iſt. Lokale Nachrichten. S Die geſtrige Gemeinberatsſitzung hatte ſich ausſchließlich mit der Beratung des Voranſchlages pro 1921 zu befaſſen. Die Feſtellungen, die Herr Bürger⸗ meiſter Lamberth eingangs der Verhandlungen machte, waren keineswegs erfreulicher Art. Der Gemelndehaushalt ſchließt mit einem beträchtlichen Fehlbetrag ab, der durch neue Abgaben und Steuern aufgebracht werden muß. Die Abſtimmung hat dle Annahme des Voranſchlages ergeben, dem ſchließlich auch nicht auszuweichen war Einige Poſi⸗ Uonen, die vom Kolleglum beanſtandet wurden, z. Beiſpiel die Lernmittelfreiheit, Unterhaltung u. Düngung der Wieſen, Erhöhung des Beltrages an das Krankenhaus, Beerdigungs⸗ gebühren, Feuereimergeld, Erhöhung der Allmendauflage, Hundeſteuer u. ſ. f. ſollen zur beſonderen Tages⸗Ordnung gemacht werden. Für die Rubrik„Allgemelne Verwaltung“ ſind 354 470,25 Mk. vorgeſehen, während für die Elektri⸗ ſterung 2 500 000 Mk. eingeſtellt ſint. Es ergibt ſich ein Fehlbetrag von 1 297 252.56 Mark, der durch Er⸗ ſchließung neuer Einnahmequellen und durch Zuſchlag auf ie Steuer⸗ ſchraube wird alſo noch mehr angezogen Vortrag über ſparſames Kochen und Heizen. Wle aus dem Inſeratenteil erſichtlich, beginnt heute Abend im Alexander ein Vortrag über„Sparſames Kochen und Heizen“. Im„Vergſträßer Anzeigeblatt“ Bensheim wird über den dortigen Vortrag folgendes berichtet: „Not macht erfinderiſch. Einen außerordentlich ſtark n Wee über Heizkrafterſparnis, der mit praktiſchen Vottihrungen verbunden waͤr, hielt geſtern im Deutſchen Kalſer der Vertreter der Firma Mahling und Blum aus Charlottenburg. Die intereſſanten Ausführungen des Redners hatten die Aufmerkſamkeit und den Beifall des Publikums von Anfang an für ſich. Das Prinzip der Heizkrafterſparnis beruht auf einer weitgehenden Ausnützung der Kohle reſp. des Gaſes. Mehr und mehr wird ja auch in den breiteren Maſſen bekannt, wie verſchwenderiſch wir im Grunde genommen mit unſeren Heizmaterial umgehen. Jeder rauchende Schornſtrin— hat einmal jemand geſagt — iſt eigentlich eine Anklage; denn die Rauchwolke ver⸗ kündet, daß viele Heizſtoffe, Heizgaſe unbenutzt entweichen. Die Heiz eraft möglichſt vollkommen auszunützen, daruuf beruht der praktiſche Nutzen, der geſtern Abend ſo ſinnfällig an den Koch⸗ und Heizapparaten dargelegt wurde. Erſt der Krieg, die Not mußten uns darauf hinweiſen, wie verſchwin deriſch wir ſind, die Nor hat uns aber auch darauf hingewieſen, auf Beſſerung zu ſinnen. Man darf wohl annehmen, daß— ebenſo wie ſeinerzeit das Petroleumlicht, die Gasbeleuchtung und dann die elektriſche Beleuchtung— auch dieſe nützlichen Apparate bald allgemeine Anerkennung und Einführung erlangen. Ihre Populärität iſt im An⸗ blick der wirtſchaftlichen Bedrängnis und der Kohlennot im beſonderen nur zu wünſchen. Den kleinen Heizapparat „Küchenſchatz“ kennen wohl die meiſten ſchon. Weniger bekannt dürfte dagegen der ebenſo praktiſche Dampfkoch⸗ apparat ſein. Diefer Apparat kocht und dämpf gleichzeitig mit einer Flamme eine ganze Mahlzeir: Sr pe, Fleiſch, Gemüſe und Kartoffeln. Daß man dann außerdem noch die Heizkraft ausnützt, die durch Erhitzen des Topfdeckels frei wird, nimmt den ſchon mit mehr wunder, der die übrigen Ausführuogen des Tauſendkünſtlers anhörte. Da, wie wir hören, weitere Vorträge am Sonntag ſtattfinden, dürften wir den Beſuch allen Hausfrauen und auch Haus— herrn dringend ans Herz legen— und ſei es auch nur, um einmal das böſe Geioiſſen ob der Verſchwendungsſucht in der Küche zu wecken“. Es empfiehlt fich, den Vortrag anzuhören. Gemeindewahlen in Heſſen. In allen Städten und Landgemeinden des Volksſtaates Heſſen finden im Laufe des Jahres 1929 die Wahlen zu den Stadtver— ordneten- und Gemeinderatsverſammlungen ſtatt. Das drei— jährige Mandat der im Herbſt 1922 gewählten Stadtver— ordneten und Gemeinderatsmitglieder läuft am 31. Dezem⸗ ber 1922 ab. Die Wahlen müſſen ſo zeitig erfolgen, daß etwaige Wahlreklamationen durch die Verwaltungsinſtanzen bis zum genannten Tage erledigt ſein müſſen. Ebenſo müſſen bis zum 1. April 1922, dem Tage des Inkraft⸗ lretens des neuen Heſſiſchen Volksſchulgeſetzes, die nichtſtän⸗ digen Mitglieder der Ortsſchulvorſtände durch die Gemeinde— bezw. Stadtparlamente neu gewählt werden. : Offenbach, 15. Jan. Dle Sozialdemokratiſche Partei hielt heute einen außer ordentlichen Par⸗ teitag ab. Vertreten waren 150 Orte mit 221 Dele— gierten. Beſchloſſen wurde, den Mitgliedsbeitrag auf eine Mark wöchentlich für männliche, 60 Pfg. für weibliche Mitglieder zu erhöhen. Am Schluſſe wurde eine Entſchlleßung angegommen, in welcher die heſſ. Land— tagsfraktion wird, dahin zu wirken, daß der Anteil der Gemeinden an Einkommenſteuer von 15 auf 30 Prozent erhoht wird. [ Worms, 13. Jan. Die Arbeitsloſigkeit iſt hier in ſtarkem Zunehmen begriffen. Die Stadtverwal— tung plant umfaſſende Maßnahmen zur Milderung. (Mainz, 13. Jan. Der Veteran Martin Schmidt aus Bodenheim trägt ein eigenartiges Andenken an die Schlacht bei Gravelotte(18. Auguſt 1870) mit ſich herum, eine Chaſſepotkngel in der Nähe des Kreuzbeines. Die Kugel kann wegen der Tiefe nicht entfernt werden. Schmidt trägt alſo das Geſchoß über 51 Jahre lang. “Lindenfels l. O., 12. Jan. Dieſer Tage iſt in Kolmbach k. O. ein 19 Jahre altes Mädchen infolge der Einnahme von Abtreibungsmitteln, die ſie ſich verſchafft hatte, geſtorben. Unterſuchung iſt eingeleltet und werden ſſeih dieſentgen, welche dabei behilflich waren, zu verant- worten haben. Marktbericht. :: Schweinemarle. Weln helm, 14. Jan. 22. Zugeführt 215 Stück, verkauft 208 Stück. Mllchſchwelne wurden verkauft von 190 bis 300 Mk. Laufer wurden verkauft das Stück von 350 bis 700 Mt. Handel und Verkehr. Süddeutſche Disconto⸗Geſellſchaft A.⸗G. Mannheim. In der geſtern ſtattgehabten außerordentlichen Genetalver⸗ ſammlung und Aufſichtsratsſitzung der Südd. Disconto⸗ Geſellſchaft A⸗G. Mannheim wurde beſchloſſen, das Grund⸗ kapital um 50 Millionen Mark zu erhöhen. Die neuen, vom 1. Januar 1922 Dividenden berechtigten Aktien wer⸗ den von der Direktion der Disconto⸗Geſellſchaft in Berlin zum Kurſe von 200% übernommen mit der Verpflichtung, davon 33 334000 junge Aktien den alten Aktionären zum gleichen Kurs nebſt 50% Stückzinſen vom 1. Januar 1922 an und Schlußſcheinſtempel zum Bezuge derart anzubieten, daß auf die alte eine neue Aktie bezogen werden kann. Neu in den Aufſichtsrat wurden gewählt die Herren: Enoch Buhl, Freiherr von und zu Guttenberg in Deidesheim, Oskar Buehring, Direktor der Rhein. Elektr. A.-G. in Mannheim, Jakob Feitel, Großkaufmann in Mannheim, Albert Frank. Direktor der Bad. Geſ. für Zuckerfabrikation Waghäuſel in Mannhelm, Kommerzienrat Emil Kollmar, Präſident der Handelskammer Pforzheim. : Die Düngung der Handelsgewächſe. Raps, Geſpinſtpflanzen und Tabak werden in der deutſchen Land⸗ wirtſchaft ihre Bedeutung als geldbringende Handelsgewächſe nie verlieren. Roh- und Reinerträge wären auch hier noch beträchtlich zu ſteigern, wenn k nſtliche Dünger in ſtärkerem Maße angewendet würden. Man gebe zu Raps 1 bis 21 Doppelzentner 40prozentiges Kalidüngeſalz, 1 bis 2 Doppel⸗ zentner Superphosphat oder Thomosmehl und 1 bis 2 Doppelzentner ſchwefelſaures Ammoniak pro Hektar. Für Hanf und Flachs gelten dieſelben Düngermengen. Zu Tabak gebe man zur üblichen Stickſtoff- und Phosphorſäuredüngung nur hochprozentige Kaltſalze(1½ bis 2½ Doppelzentner ſchwefelſaures Kall oder Chlorkaltum pro Hektar). Kleinere Düngungsverſuche werden auch hier dem Landwirt aufgrund der Höchſterträge die richtige Düngerbemeſſung erbringen. Gottesdienſt⸗Ordnung. In der neuen Kirche an Werktagen: Mittwoch: 7 Uhr 2. S.⸗A. für das 7 Schulkind Philipp Dewald. 5 128 Ühr beſt. E.⸗A. für die beiden Schulkinder Phil. Dewald und Wilhelm Hanf, beſtellt von ihren Schul— kameraden. Donnerstag: Uhr 2, ½8 Uhr 3. S.⸗A. für Altbürger⸗ meiſter Georg Friedrich Kühlwein 4. Freitag: 7 Uhr 2., ½8 Uhr 3. S.⸗A. für ledig 1 Ottilie Dewald. Samstag: 7 Uhr 2., ½8 Uhr Kühlwein geb. Winkler. 7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Michael Neuhäuſer 2. Am Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Donners⸗ tag bei den barmh. Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſe. In der alten Kirche an Werktagen: Donnerstag: 7 Uhr geſt. J.⸗G. für Jakob Kühner, Ehe⸗ frau Agnes geb. Weldner, Kinder und Angehörige. Samstag: 7 Uhr geſt. J.⸗G. für Matthäus Kubach und Ehefrau Katharina. Am nächſten Sonntag iſt gem. hl. Kommunion für die Schüler der Herren Lehrer Kalt und Lipp. Beicht für dieſe Samstag 2 Uhr. Am nächſten Sonntag iſt ſowohl in der 8 Uhr⸗Meſſe als auch im Hochamt Weihe an die heilige Familie. Amtlicher Teil. Faſelhaltung. Am Donnerstag, den 19. ds Mts., vormit⸗ tags 9 Uhr wird im Sitzungsſaal des Rathauſes 1) der Nfuhl und Dung im gemeinheitl. Faſelſtall, 2) ein zuchtuntauglicher, gut gemäſteter Faſeleber, nochmals ag die Meiſtbietenden öffentlich verſteigert. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. Gemeindekaſſe. Hiermit ergeht Mahnung auf die Gasgelder pro 3. S.⸗A. fſtr Barbara Betr.: Oktober 1921 mit dem Bemerken, daß nach Ablauf von 10 Tagen Pfändung erfolgt. Viernheim, den 17. Januar 1922. Jöſt, Rentmeiſter. Untererhebſtelle. An den nächſten Zahltagen Donnerstag und Freitag koͤnnen das 3. Ziel Reichseinkommenſtener ſowie,„„ Grund- u. Gewerbe⸗„ ohne Pfand⸗ bezw. Mahnkoſten bezahlt werden. Bringen Sie Ihre RNähmaſchine die nicht, oder ſchlecht nädt. vielleicht ausgekocht werden muß dder Idr Fadrrad zur Neparatut oder zam Emaillteren und Vernickeln zu V. Froschauer,