PF ſoes- Unzeige. bolt dem Aumächtigen hat es in seinem uner- korschlichen Ratschlusse gefallen, meine innigstgeliehte teure Gattin, unsere treusorgene Mutter, Schwester, Schwägerin und ante aa ldd dinhenhach geb. Bardong heute Vormittag 9 Uhr, nach Kurzem, schweren Leiden, versehen mit den hl. Sterbesakramenten, im 44. Lebens- jahre, zu sich in ein besseres lenseits abzurufen. Wir bitten, ihrer im Gebete zu gedenken. Miernneim, kligheim, gen 19. Januar 1922. Friesenheim, Die fieftrauernd Hinterbliebenen: Ludwig Winkenbach 2. nebst Kinder. Heinrich Schwartz und Frau geb. Bardong. Familie Karl Schneider. Die Beerdigung findet Samstag, den 21. Januar, nachm. 3 Uhr, vom Trauerhause, Bahnhofstr. 5, aus statt. ringensie an drt„ ſur dd fenen ea of a geg. guten ſchwarz. 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Bürgermeisterei und des Polizeiamts Vieruhen Druck und Verlag von Joh. Martin.— Geſchäftsſtelle: Nathausſtr. 36 1 9 Frernſprecher Nr. 217 Amt Viernheim. Nachrichtenblatt für alle amtlichen Velunntmachun Inſerate haben in der„Viernheimer 5 50 Zeitung“ ſtets beſten Erfolg. Sunstag, den 21. Januar 1922 gen der Behörden Wehen, und Umgebung. Für am Telefon. bene Inſerate wird keine Garantie übernommen. 1 15 keinen Anſpruch auf Lieferung oder Nachlieferung oder auf Rückzahlung des e e Vufſſchecktento Nr. 21577 2 Jun —— Tagesſpiegel. Die deutſchen Staats⸗ und Miniſterpräſibenten ſind am Freitag in Berlin zu einer Beſprechung der in⸗ nexyen und laßeren politiſchen Lage zuſammengetreten. Die franzöſiſche Kammer hat mit 434 gegen 74 Stim⸗ men, bei 74. Stimmenthaltungen, das Programm Poin⸗ cares gebilligt. Im engliſchen Unterhaus beſtritt Finanzminiſter a Chamber lain, daß in der Regierung Uneinigkeit beſtehe. Die Auflöſung des Parlaments komme nicht in Frage, ſolauge die vorläufige Regierung Irlands nicht auf geſetznäßiger Grundlage gebildet ſei. Ter Verwaltungsrat des Internationalen Arbeits⸗ amts bot dem Oberſten Rat ſeine Mitarbeit auf der Konſer enz in Genua an. Gewünſcht wird die Beteili⸗ gung von Vertretern der Arbeitgeber, der Arbeitneh⸗ mer und der Leitung. Das Programm Poincares. Die Regierungserklürung im Parlament. Paris, 20. Jan. Geſtern wurde in der Abgeordneten⸗ kammer durch den Miniſterpräſidenten Poincare und im Senat durch den Juſtizminiſter Warthon die Re⸗ ea mien verleſen, deren wichtigſte Stellen lauten: Das Kabinett hat keinen anderen Ehrgeiz, als in enger Zuſammenarbeit mit dem Parlament die Ach⸗ tung vor den Verträgen herzuſtellen, die die Friedens⸗ bedingungen enthalten. Wir können nur dann ganz ſicher ſein, die franzöſiſchen Finanzen zu retten, wenn Deutſchland, für deſſen Rechnung wir ſchon ſo viele Milliarden ausgelegt haben, ſämtliche Verpflichtungen erfüllt, die es übernommen hat und die Schäden wie⸗ der gutmacht, die es verurſachte. Es wäre die ſchreiend⸗ ſte Ungetechtigkeit, wenn ein Land, das einen unent⸗ ſchuldbaren Angriff erdulden mußte und von dem 18 Departements durch den Einfall vernichtet wurden, nach dem Krieg auf ſeine Koſten die Ruinen wieder aufbauen müßte, die ein Krieg von vierjähriger Dauer auf ſeinem Gebiet geſchaffen hat und wenn es ſeinen Steuerpflichtigen zumuten müßte, die regelmäßigen Zu⸗ wendungen für die Hinterbliebenen der Kriegsopfer die Witwen und Waiſen, für die Kriegsbeſchädigten und Hinterbliebenen der Väter, die vom Feind erſchoſ— ſen worden ſind, ſicherzuſtellen. Eine ſchamloſe Propaganda richtet ſich heute gegen Frankreich. Man ſchildert uns in einer Weiſe, als ſeien wir von einer Art imperialiſtiſcher Tollheit be⸗ ſeſſen. Man beſchuldigt uns, im geheimen verdächtige Abſichten zu 10 0 Deutſchland b hauptet, es ſei zah⸗ lungsunfähig. Im Gegenteil, es verſchleudert plan⸗ mäßig ſeine ſtaatlichen Mittel. Während es aber dieſes ſcheinbare Elend organiſtert, verteilen ſeine Geſell⸗ ſchaften rieſige Dividenden, arbeiten ſeine Fabriken in em Umfang, nimmt ſeine wirtſchaftliche Stärke jeden 0 5 ind wenn ſich der Staat ruiniert, ſo berei⸗ dee ation. Nun iſt es aber die ganze N Kapitaleinkommen bürgt, was der Staat ſchin Nicht nur die Gerechtigkeit edert eine Wiebe. ecſtellung, ſondern das allgemeine Veltintereſſe. Die Frage der Wiederherſtellung be⸗ herrſcht daher alle anderen. Und wenn Deutſchland in dieſer wichtigſten Frage ſeinen Verpflichtungen nicht nachkommt, ſo werden wir die nach der Anſicht der Wiederher rſtellungskommiſſton zu ergreifen uden Maß nahmen zu prüfen haben. Und die erſten werden ſich, ohne vorzugreiſen, auf Pfünder und Garantien bezie⸗ hen, deren Notwendigkeit anerkannt werden kann, auf die Einrichtung einer wirkſamen und ernſtlichen Kon⸗ trolle über den Reichshaushalt, die Notenausgabe und die Ausfuhr Deutſchlands. So wichtig auch diefe Angelegenheit für Frankreich iſt, ſo darf ſie uns poch die anderen Beſtimmungen des Vertrags von Verſailles nicht vergeſſen laſſen, die der Abrüſtung und der Beſtrafung der Kriegsverhre⸗ cher,. Solange dieſe nicht ausgeführt ſind, werden wir nicht nur vollkommen berechtigt ſein, die„Sanktionen“, die ergriffen wurden, beizubehalten und weitere zu ergreifen, ſondern wir werden auch ermächtigt ſein, zu erklären, daß die Räumungsfriſten für das linke Rhein⸗ ufer noch nicht zu laufen begonnen haben. Wir wer⸗ den die Prüfung der Angelegenheiten wieder aufneh⸗ men, die vorübergehend Mißverſtändniſſe mit unſeren Verbündeten hervorgerufen haben, und wir werden uns bemühen, dieſe unverzüglich beizulegen. Eine wirk⸗ ſame Sicherheit für den Frieden iſt das Beſtehen von Abkommen zwiſchen den Völkern, die durch die Ge⸗ meinſamkeit der Intereſſen geboten ſind. Die Regle⸗ rung wird ihre tätige Mitwirkung bei dem Völkor⸗ bund fortſetzen. Wir werden nachdrücklich fordern, daß die im Programm von Cannes feſtgeſetzten Bedin⸗ gungen von den Vertretern in Genng vor jeder an⸗ deren Erörterung angenommen oder abgelehnt werden. Wenn wir in dieſer e keine ſicheren Bürgſchaften erhalten, ſo würden w ezwungen ſein, uns volle . e vorzubehalten. Wir zweifeln nicht die es N ndnisabkommen zwiſchen Eng⸗ 2. 8 4 inen yü nenn pin ge 5 1* 47 U wartigen und künftigen Sicherheiten veibehält, wie ſie die Friedensverträge anerkennen. Wir werden uns leichzeitig mit Italien und England zu verſtändigen haben, um zu verſuchen, im Drient die Wiederaufnahme der Feindſekigkeiten zwiſchen Griechen und Türken zu verhindern und im Einverſtändnis mit unſeren Ver⸗ bündeten Nutzen aus dem Abkommen von Angora zu ziehen und e ich wieder Ruhe an den Türen Europas zu ſchaffen. Freundſchaftliche Beziehungen werden be⸗ ſonders zu den Vereinigten Staaten gepflogen werden, deren Mitwirkung ſo viel zu dem gemeinſamem Sieg beitrug und die jetzt auf der Konferenz von Waſhing⸗ ton einen ſo deutlichen Beweis ihrer edlen ee gegeben haben. * Die Ausſprache. In der Ausſprache erklärte der Sozialiſt Barenne, die Sozialiſten ſeien Poincares entſchloſſene Gegner. An Stelle eines Miniſteriums der nationalen Einigung habe Poincare ein Miniſterium des nationalen Blocks geſchaffen. Die internationale Konferenz in Genua bedeute einen Fortſchritt. Es bedeute eine ungeheure Gefahr, darauf zu verzichten. Der Friedensvertrag von Verſailles ſei nicht nur zwiſchen Frankreich und Deutſchland abgeſchloſſen worden. Wenn Frankreich allein vorgehe, werde die franzöſiſche Regierung die Verbündeten nicht auf ihrer Seite haben. Die Po⸗ litik Poincares führe zur Vereinſamung. Varenne fragt: Gehen Sie nach Genna? Ich glaube, daß Sie gezwungenermaßen Seite an Seite mit England und Amerika marſchieren werden.(Miniſterpräſident Poin⸗ care nickt zuſtimmend mit dem Kopf.) Sie werden das Ruhrgebiet nicht beſezen und viel früher nach Genua als nach Berlin gehen. Sie werden dieſelbe Politik wie ihr Vorgünger Briand treiben, vielleicht mit etwas mehr Steiſhe it. Der Kommuniſt Mareel Cachin ſpricht darauf von ber Konferenz von Genua. Frankreich werde hingehen und dort Sowjetrußland antreffen. Frankreich wird nicht imſtande ſein, lange Zeit ein Heer und eine Ma⸗ rine zu unterhalten, die ſeine Kräfte überſteigen. Cachin erinnert an die Politik, die Poincare im Jahr 1914 ge⸗ trieben habe und an die Briefe, die Iswolski an Saſſo⸗ top gerichtet habe.— Pofncare beſtrettet die Echtheit dieſer Briefe. Potn⸗ care nahm die Tagesordnung Arago an, die die Er⸗ klärungen der Regierung billigt, ihr das Vertrauen ausſpricht, jeden weiteren Zuſatz ablehnt und zur Ta⸗ gesordnung übergeht.— Dieſer Tagesordnung wird das Vorrecht mit 434 gegen 74 Stimmen bei 74 Stimm⸗ enthaltungen zugeſprochen und ſchließlich die Tages— ordnung durch Handaufheben angenommen. Weitere Ausführungen Poincares. Nach Annahme der Tagesordnung Argo ergriff Miniſterpräſident Poinceare nochmals das Wort: Ich war Miniſterpräſident, als die erften Wolken auf dem Balkan aufſtiegen. Wir haben uns bemüht, die Gefahr zu beſchwören. Gegen den Willen der franzöſiſchen Regierung iſt der Krieg ausgebrochen. Alle Abgeorone— ten erheben ſich und klatſchen Poincare Beifall.) Als der Krieg gegen Frankreich erklärt wurde, war mein einziger Wunſch, den Sieg mit dem Beiſtand aller im Burgfrieden ſicherzuſtellen. Die Regierung hat mur ein Ziel: die Ausführung des Friedensvertrags von Verfailles. Ich habe geglaubt, daß die ſeit ungefähr zwei Jahren zur Anwendung gebrachte Weiſe der häu— figen Zuſammenkünfte, was man pomphaft den Ober⸗ ſten Rat neune, nicht die ſicherſte Art ſei, zu einer Löſung zu gelangen. Die Kriegsſchäden ſind auf plan⸗ mäßige Verwüſtungen zurückzuführen. Eine amtliche Schrift ſtellt feſt, daß ein Einverſtündnis beſtand zwi⸗ ſchen dem deutſchen Generalſtab und dem deutſchen Großhandel. Frankreichs Induſtrie und ſeine Webe⸗ reien zu vernichten und damit natürlich Frankreichs Macht. Jeder Verzicht auf unſere Forderungen wäre eine Ermutigung dazu, aufs neue zu beginnen. Ich weiß ſehr gut, daß Deutſchland behauptet, daß es 168 den Krieg nicht verantwortlich ſei. Eine Poſtkarte, die von Wilhelm unterzeichnet iſt, trägt die Worte „Tie Behauptung, daß Deutſchland den Krieg verur⸗ ſacht habe, iſt eine ſchamloſe Lüge!“— Tieſe Lüge nehmen wir auf unſere Schultern. Die Geſchichte wird Deutſchland unter der Mitſchuld Oeſterreichs für den Krieg verantwortlich erklären. Deutſchland hat die Kriegsſchäden durch die Mißhandlung der Frauen, den Greiſe und der Reiſenden der Handelsſchiffe erſchwert Die verbändleriſche juriſtiſche Kommiſſion für di— Keiegsbeſchuldigten hat entſchieden, daß die Beſchul digten gemäß den Beſtimmungen des Friedensvertrage von Verſailles ausgeliefert werden ſollen. Die fran zöſiſche Regierung iſt der Anſicht, daß die Auslieſerung der Kriegsbeſchulvigten ſobald wie möglich verlang⸗ werden muß. Weigert ſich Deutſchland, ſo wäre dae elze neue Verfehlung, die vor allem eine neue Hinaus ſchiebung der Räumung des linken Rheinufers nach ſick iehen würde. Was die Entſchävigung betrifft, ſo ha die Wiederherſtellungskommiſſion einen Auſſee be. willigt, aber die Verbündeten müſſen von Deutſchland gewiſſe Zahlungsſicherheiten verlangen. Deutſchland hat nicht das Recht, die Reviſtion des Friedensvertrags zu verlangen. VBriand ruft: In Genua kann es das nicht tun. wp guy Ang Mylngen Gio mien iht, an Amt Frankfurt a. M. —. ̃7— ˙——— Einzelheiten einzugel hen. Deutſchland wird mittelbar verſuchen, die Frage aufzuwerfen und deshalb hat der Reichskanzler ſagen können, daß Deutſchland ſein Ziel erreicht habe. Sagen Sie, daß Frankreich und die Verbündeten nicht gewollt haben, daß d der Friedens⸗ vertrag von Verſailles in Genug in Frage geſtellt wird, aber ſagen Sie nicht, daß Deutſchland das nicht gewollt hat. Briand erhebt ſich und ſagt: Wir und unſere Ver⸗ bündeten würden alsdann mend e ſein, uns von der Konſerenz zurückzuziehen, wenn Deutſchland eine ſolche Haltung einnehmen ſollte.(Beifall.) Der ſozialiſtiſche Abgeordnete Blum ruft: Es iſt ſicher, daß Deutſchland die Frage ſtellen wird! Poincare antwortet: Sie haben vollkommen recht, denn ohne dies würde die Konferenz von Gennga zu nichts dienen. Ich will gern annehmen, daß Deutſch⸗ land ſich demokratiſiert und pazifiſtiſch wird, aber in⸗ zwiſchen muß ich feſtſtellen, daß Deutſchland weder moraliſch noch materiell abgerüſtet hat. Der Vertrag von Verſailles bindet alle untere nander wie er Deutſchland den Verbündeten gegenüber bindet.(Leb⸗ hafter Beifall.) Neues vom Tage. Tie Schraube ohne Ende. Minuten, 20. Jan. Wegen der bevorſtehenden Brot⸗ verteuerung nahm der Bundesausſchuß Bayern des Deutſchen Gewerkſchaftsbunds eine Entſchließung an. in der eine durchgreifende enden der Lohn⸗ und Gehaltstarife verlangt wird. Die Bayeriſche Volks⸗ partei und die S zlaldemokraten haben im Landtag Anträge zum Schutz der Minderbemittelten eingebracht. Tie angeblichen monarchiſtiſchen Umtriebe in Bayern. München, 20. Jan. Die„Münch. N. Nachr.“ ver⸗ öffentlichen eine ihnen zugef flogene geheime Denkſchrift über angebliche monarchiſtiſche Umtriebe in Bayern, die in den amtlichen Kreiſen Berlins im Umlauf iſt. Wie in den berüchtigten Weißmannſchen Geheimbe⸗ richten, die ſich alle als unwahr herausſtellten, wird in der Schrift behauptet, in Bayern werde ein Heer von 250000 Mann(9 für die Wiederherſtellung der Monarchie gebildet. Zwiſchen dem Erzherzog Albrecht und dem Kronprinzen Rupprecht ſei ein Vertrag ge⸗ ſchloſſen, nach dem die Wittelsbacher über Bayern, Tirol, Vorarlberg, Salzkammergut und Deutſchöſter⸗ reich, die Habsburger über Ungarn herrſchen ſollen. Die„M. N. N.“ erklären, ſolch unwahre Phantaſien und die ſortgeſetzten Berliner Schnüffeleien in Bayern kön⸗ nen nur zur Beunruhigung und zur Schädigung des Reichs und des deutſchen Volks dienen. München, 20. Jan. In der geſtern von den„Münch. N. Nachr.“ veröffentlichten Denkſchrift über angebliche monarchiſtiſche Umtriebe in B ſahern ſchreibt die„Mün⸗ chen ⸗A urger Abendzeitung“: Wir können erklä— ren, daß es ſich um ein Hirngeſpinſt handelt. In Berlin ſollte man allmählich erkannt haben, daß das baheriſche Volk viel zu vernünftig iſt, als daß es ſich auf ſolche Torheiten einließe, wenn man ſchon nicht darauf verzichten will, den bayeriſchen Kronprinzen immer wieder zu verleumden. Joch hinter Poincare. „Verlin, 20. Jan. Die, Tägl. Ru: el erfährt ten Paris: Marſchall Foch hat ſein gut Teil des Verdie ſtes am Sturz Briands zu buchen. Die franzöſiſche Gen eralität war es deren Einflüſſe Millerand bewo— gen haben, den Strich durch die Verhandlungen zwi⸗ ſchen Lloyd George und Briand zu ziehen. Auf Grund derſelben militäriſchen Einflüſſe iſt die franzöſiſche Regierung in Belgien vorſtellig geworden, um eine beſchleunigte Befeſtigung der belgiſchen Kü⸗ ſte durchzuſetzen, zu der Belgien durch das militäriſche Ablommen mit Frankreich verpflichtet iſt. Als Mittel- punkt dieſer Befeſtit 5 ig iſt Brügge in Ausſicht ge⸗ nommen. Wieder Einmütigkeit im engliſchen Kabinett. London, 20. Jan. Die„Times“ berichten, Ende der letzten Woche ſeien die Meinungsverſchiedenheiten im Kabinett ſo groß geweſen, daß die Möglichkeit eines Rücktritts Lloyd Georges beſtanden habe. Aus dem Gerichtsſaal. Der Heidelberger Mordprozeß. 4 en 19. Jan. In der Nachmittags ſitung am Dienstag wurde in der Zeuge nvernehmung fortgefah ren. Siefert erzählte die Geſchichte von zivei Un ubekannten, die ihm im Warteſaal des Heidelberger Bahnbofs das Ge⸗ wehr abgekauft haben ſollen. Von dieſen Unbekannten will er auch den Ruckſack bekommen haben, in welchem die ſpäter bei ihm vorgefundenen Wertgegenſtände ſich be⸗ fanden, die als Eigentum der beiden ermordeten Bür⸗ gergneiſter feſtgeſtellt werden kounten Die Beſichtigung der Tatorte wurde am Mitt⸗ woch vormittag vorgenommen. Zuer' wurde der Tatort am Hümmelbacherhof bei N deckargemünd Gilfgeſucht, wo die beiden Bürgermeiſter ermordet worden waren Nach Wendigng ien Veh; f ie gelhauſen zürück. Dort hakte ſich eine große Zahl n u en eingefunden, ſo daß die Straßen in der glitt des Orts teilweiſe abgeſperrt werden mußten. In Ziegelhauſen wurden diejenigen Räume des Hauſes der Gaſtwirtin Kratzmüller beſichtigt, die Siefert zum Aufent⸗ halt gedient, bzw. in denen man ſeine Gegenſtände ent⸗ deckt hatte. Bei dieſer Gelegenheit ſtellte ſich auch heraus, daß das Gewehr Sieferts, das dieſer in ſeinem Kleider⸗ ſchrank untergebracht haben wollte, nicht darin Platz hatte. Danach muß Siefert es alſo an anderer Stelle ver⸗ borgen gehalten haben. 90 Herta begab man ſich an jene Stelle, wo der Inge⸗ nieur Link angeſchoſſen worden war. Link mußte mit einem Motorrad einige Male mit möglichſt großer Ge⸗ ſchwindigkeit vorbeifahren, während ein Kriminalbeamter vorführte, wie damals der Täter vor dem Motorrad über die Straße ſprang und ſich hinter der Hütte ver⸗ borgen hatte. Der Angeklagte Siefert verhielt ſich wäh⸗ rend der ganzen Beſichtigung ſehr vergnügt. ö Heidelberg, 20. Jan. Gerichtschemiker Dr. Popp bekundet: In dem Rock des Siefert hat man auch die Brieftaſche B. M. gefunden. Die Taſche war rings⸗ herum ſtark blutig. Wer ſie angegriffen hat, muß alſo friſche blutige Finger gehabt haben. Man ſah dann ſauch, daß in die Taſche hineingegriffen worden war, denn auch in der Taſche waren blutige Fingerabdrücke. Ich habe die Taſche mit ihren blutigen Abdrücken genau nachgeprüft und fand zwei genaue blutige Fin⸗ gerabdrücke. In einem Fall zeigten ſich 47 Linien, die mit den Abdrücken Sieferts übereinſtimmen. Der Vorſitzende teilt mit, daß das Gericht zur Auf⸗ klärung über die Zuverläſſigkeit des Fingerabdruckver⸗ (fahrens eine Autorität auf dem Gebiet der Daktyloſkopie in der Perſon des Geh. Rats Prof. Heintze aus Berlin berufen habe. Dieſer leiſtet den Sachverſtän⸗ digeneid und führt dann u. a. aus: Man kann die Fin⸗ gerlinien ſchon an dem viermonatigen Embryo finden. Man hat feſtgeſtellt, daß ſich dieſe Fingerlinien bis zum, Tod des Menſchen gleich bleiben. Die Fingerlinien des Menſchen ändern ſich nicht, ſelbſt wenn dieſer noch ſo große Veränderungen ſeines Aeußern mitmacht. Jeder. Menſch hat ſeine eigenen Fingerlinien. Man hat noch keine gleichen Linien bei zwei Menſchen beobachtet. Auch nicht bei Zwillingen. Deshalb ſetzten die Chineſen ſchon vor tauſend Jahren an Stelle der Unterſchrift den Fin⸗ gerabdruck, von dem ſie wußten, daß er nur einmal vor⸗ kommt. Wenn in einem beſtimmten Fall durch Daktylo⸗ ſkopie feſtgeſtellt worden iſt, daß der Fingerabdruck an einem Gegenſtand übereinſtimmt mit dem Fingerbild einer Perſon, ſo iſt damit der abſolut zuverläſſige Beweis erbracht, daß er nur von einer einzigen Perſon herrühen kann und von keiner anderen. 0 34 ö Sodann wurden Zeugen vernommen, die Ausſagen dar- über machen ſollen, was Siefert vom Tag des Mords bis zu ſeiner Verhaftung getan hat. Faſt alle Zeugen aus Ziegelhauſen haben Siefert am Abend des Mord⸗ tags(Peter und Paul) ungefähr zwiſchen 10 und ½11 Uhr in der Richtung von der Ziegelhäuſer Brücke aus in ſeine Wohnung zurückkehren ſehen. Im Hauſe ſeiner Wirtin in Ziegelhauſen aß Siefert noch zu Nacht. Die Aus⸗ ſagen der Zeugen ſind hinſichtlich der Zeit ziemlich einig. Das iſt deshalb bemerkenswert, weil Siefert in ſeiner Erzählung über die Fahrt nach Jagſtfeld erklärte, daß er erſt abends mit dem Schnellzug in Heidelberg ange- kommen ſei und zu ſeiner Rückfahrt nach giegelhauſen den letzten Straßenbahnwagen benützt habe, der von Heidelberg⸗Karlstor nach Schlierbach-Ziegeſhauſen geht und dort erſt um ½12 Uhr eintrifft. Die Ausſage Sie⸗ ferts widerſpricht alſo den Ausſagen der Zeugen. Handel und Verkehr. f Mannheimer Produktenbörſe, 19. Jan. Die bereits am Montag hervorgetretene feſtere Stimmung hat ſich heute verſchärft. Es trat ſtarke Nachfrage nach Getreide, beſonders nach Lokoware, ein. Das Angebot war klein, die Preiſe etwas höher. Man notierte für die 100 Kg. waggonfrei Mannheim: Weizen 825—840, Roggen 630-640, Gerſte 740 760, Haber 590-600, Mais, gelbes La Plata 710-720, inländ. Erbſen 700— 900, 100, Biertreber 550—560, Rapskuchen ohne Sack 800 Wieſenheu- 300320. Preßſtrob und gebünd. Strob ngen für? Spe 5 0 1150 Mk., für Rol enmehl von auf 850 Mk. für die 100 ig. in ſüdd Mühlen. Die aus zweiter Hand bisher am Markt gelegenen niedrigeren Angebote ſind faſt vollſtändig verſchwunden, da man mit einer ſtar⸗ ken Steigerung der Mehlpreiſe und einer Knappheit 1 an Mehl rechnet. Mannheimer Kleinviehmarkt, 19. 917 Adngenz eg 15 ö eine und 516 wurden 219 Kälber, 163 Schafe, 72 Schn un Ferkel. Bezahlt wurde für je 50 Kg. Lebendgewicht für Kälber erſte und zweite Klaſſe 1250— 1300, dritte 1200—1250, vierte Kl. 11001150, fünfte 10001050 Mk.: Schafe erſte 650— 700, zweite 600650, dritte 550 bis 600, vierte und fünfte 500— 550 Mk.; Schweine erſte und zweite 1750— 1800, dritte 17001750, vierte 1600 bis 1650, fünfte 1500— 1600 Mk.; Sauen: 1300 bis 1550 Mk.; Ferkel(d. St.) 150-500 Mk. Stimmung: Kälberhandel ruhig, Markt langſam geräumt, Schweine⸗ andel mittelmäßig, ausverkauft; Schafhandel ruhig, er Hleberſtand; Ferkelhandel mittelmäßig.„„ Der Auslauds⸗Wert der Mark in Pfennigen am 19 Januar: in Holland 2.4, Belgien 5.4, Norwe en 3.7, Dänemark 2.9, Schweden 2.3, Italien 9.8, England nien Aerika 2.2, Frankreich 5.2, Schweiz 2.2, Spa⸗ Deutſche Spielwaren in Amerika. Nach amerikani⸗ ſchen Zeitungsberichten haben die deut chen Spielſachen ihre frühere Poſition auf dem alerl kanischen Markt faſt wieder erobert. Ueber 30 Prozent der Spielwaren ſind„Made in Germany“. Beſchaffenheit und Preiſe ſind ungefähr wieder wie vor dem Krieg. Wirtſchaftlicher Wochenüberblick. Geldmarkt. Der Zuſammenbruch der Konferenz von Cannes, die Ungewißheit über die kommenden Ver⸗ handlungen in Genua und die Kriſis in der Reichs⸗ regierung wegen der Steuervorlagen, dazu noch die neue franzöſiſche Regierung Poincares und obendrein die Erſchütterung des Kabinetts Lloyd George bilden eine ganze Menge von Faktoren, die auf die Entwick⸗ lung des Geldmarkts ungünſtig einwirken. Daß er ſich gleichwohl in dieſer Woche leidlich gehalten und die befürchtete große Valutahauſſe nur in beſcheidenem Maß gebracht hat, verrät einen Optimismus, der hof⸗ fentlich nicht aller ſachlichen Unterlagen entbehrt. Hun⸗ dert deutſche Mark koſteten am 19. Januar in Zürich 2.70(am 11. Jan. 2.95) Franken: in Amſterdam 1.42 (1.55) Gulden: in Kopenhagen 2.67(2.95), in Stock⸗ holm 2.15(2.35) Kronen: in Wien 4222(3859.50) Kronen und in Neuyork 0.51½(0.56½ Dollar. Der Dollarkurs ſtellte ſich ſonach auf 191 Mk. Börſe. Die Grundſtimmung des Börſenverkehrs war in der letzten Woche ziemlich feſt. Unter dem Eindruck der oben erwähnten politiſchen Tatſachen gab es zwar Schwankungen und durchweg Zurückhaltung, aber an⸗ dererſeits hielt das Privatpublikum an ſeinem Beſitz feſt und ließ ſich zu keinen überſtürzten Verkäufen drängen. Für Textilaktien herrſchte ſogar durchweg eine ſehr gute Meinung. In Berlin waren die Kali⸗ werke bevorzugt und daneben, wie ſchon ſeit längerer Zeit, die chemiſchen Werte. 0 Produktenmarkt. Nach anfänglich ſtillem, zeitweiſe flauem Verlauf hat ſich die Tendenz des Produkten⸗ markts gegen den Schluß der Berichtswoche wieder befeſtigt. Die amtliche Ankündigung, daß wir für Deutſchland ganz gewaltige Getreidemengen im Aus⸗ land zukaufen und den Mehl- und Brretpreis demnächſt um 75 Prozent ſteigern müſſen, hat zu neuen Käufen angeregt. In Berlin notierten am 19. Januar Wei⸗ zen 381-384(E 6-9). Roggen 306-308( 5-6), Gerſte 355-365( 10), Hafer 282—286( 2-4), Mais 290—292( 2) Mk. der Ztr. Die Stuttgarter Notierungen lauteten für Heu auf 240—260 und für Stroh auf 90-95 Mk. N Warenmarkt. Es läßt ſich nicht leugnen, daß alle Vorausſetzungen für eine neue Preisſteigerung in Er⸗ ſcheinung treten: Tarifkämpfe in allen Induſtrien, Kohlennot. Frachterhöhung uſw. Die Ausländer be⸗ ginnen ſchon wieder mit ihren Valutakäufen und tra⸗ gen dadurch gleichfalls zur Preisſteigerung bei. Textil⸗ waren, Schuhe und Lederartikel aller Art ziehen durch⸗ weg an. Daß dabei auch die Lebensmittelpreiſe in die Höhe gehen, iſt ebenfalls nicht zu verkennen. Statt der erhofften Beſſerung ſteht eine Verſchlimmerung bevor, zumal da auch der Winter wieder härter zu werden beginnt. i W Viola. Roman aus dem Leben von Georg v. Pletten. 17)(Nachdruck verboten). „O nein, das glaube ich nicht; aber ich liebe ihn ſo ehr, und ich hoffte, ich glaubte, daß er mich wieder iebt; de: mer war ſo gut zu mir, er nannte mich beim Balle„liebes Veilchen“, aber ſeither hält er ſich im⸗ mer fern von mir, von uns und zur Hochzeit kommt er auch nicht.“ a „Nun errate ich's, Schweſterchen,“ rief Mathilde, „wer es iſt, und doppelt leid tut es mir, daß Du um ſeinetwillen den Aſſeſſor Burkhard ausgeſchlagen haſt. -Nicht wahr, es iſt Doktor Elven, den Du liebſt, Schweſter, ich hatte es ja früher längſt bemerkt, aber in den letzten Wochen kam ſein Name gar nicht mehr über Deine Lippen. Du fragteſt nicht nach ihm, und ſo glaubte ich, dieſe erſte Liebe ſei ein längſt überwun⸗ dener Standpunkt für mein Schweſterchen. Hätte ich gewußt, hätte ich geahnt... o, Schweſter, dann hätte auch ich Dir ein Geheimnis erzählt, ſo ſehr es Dich auch betrübt hätte. Nun aber, da Du mir gebeichtet, muß ich Dir gleiches Vertrauen ſchenken. Höre mich ruhig an. Vielleicht iſt es gut für Dich, alles zu wiſ⸗ ſen, und vielleicht iſt es Dir dann weniger peinli„ daß Aſſeſſor Burkhard, N 05 Du ihn abgewieſen, doch die Einladung zur Hochzeit angenommen. Jeden⸗ falls war es der ausdrückliche Wunſch ſeines Vaters, der mit ünſerem Papa ſo eng befreundet iſt, und ge⸗ wiß weiß ſein Vater ſo wenig von dem Ereignis auf dem Maskenball, wie der unſerer Doch höre erſt meine Geſchichte.“ f f Und Mathilde erzählte alles, was ihr am Masken⸗ ball begegnet, und während ſie erzählte, ſchluchzte Hed⸗ wig bitterlich in e Die Erzählung Mathil⸗ dens beorub jg mit ein emmale den ganzen ſüßſen Traum ihrer erſten reinen Liebe. Was ſie nie geahnt, nie geglaubt hätte, was auch Mathilde ſo unerwartet kam, wie ein Blitz vom heiteren Himmel, nun wußte ſie es: Doktor Elven liebte ihre Schweſter, nicht ſie! Und ihre Schweſter hatte ihn abgewieſen um Maxens willen und ihretwillen. Nun begriff ſie, daß Doktor Elven ihr zwar gut war daß es aber nicht Liebe, ſondern Freundſchaft war, die ihn ſtets ſo freundlich ihr gegenüber erſcheinen ließ.—— „Arme Schweſter!“ ſagte Mathilde.„Sei nun wie⸗ der ruhig! Vergiß, was geſchehen und vergib mir, ich konnte wahrlich nicht dafür, daß er mich Dir vorge⸗ zogen. Wie konnte ich es ahnen, da er mich ſtets kriti⸗ ſierte, Dich ſtets als Ideal der Häuslichkeit geprieſen. O, vielleicht, nein, ſicher fügt es der Himmel doch, daß Du Erſatz findeſt für ihn.“ f „Er ſelbſt tut mir am meiſten leid,“ ſagte Hedwi mit Wärme, und ſie ſchluchzte noch einmal auf,„da auch er nicht erlangt, was er hoffte, da Du ihn zu⸗ rückgewieſen. O, Du wäreſt glücklich mit ihm geweſen, Mathilde. ſo glücklich!“ „Glaubſt Du?“ Damit endete dieſe Herzensergießung beider Schweſtern. Sie ſchauten beide ſtill vor ſich hin und berührten dieſes Thema nicht mehr. ö Es war Hedwig ein Troſt geweſen, daß. ihre Schweſter es war, die in den Augen Dr. Elvens den Vorzug hatte. Doppelt hätte ſie es geſchmerzt, wäre es eine andere geweſen. Daß er aber ihre Schweſter ihr vorzog, wie konnte ſie ſich darüber wundern? fie kam ſich ja ſelbſt ihr gegenüber ſo gering, ſo unbe tend vor, und es war ja nur Torheit, auf die paar Höflichkeiten, die er ihr geſagt hatte, ſo weitgehende Hoffnungen zu bauen. 4 In ſtiller Stunde ſagte ſie ſich das ſelbſt immer und immer wieder, und ſo weh ihr das Herz tat, ſo tie verwundet ſie ſich fühlte, ſo ließ ſie ſich darum do nicht vom Schmerz überwältigen. Sie 8 im Hauſe wie ſonſt, ja noch mehr, galt es„ die * * en onde itte Mannheim, 19. Jan. Der Badiſche Rennverein be⸗ ſchloß, die diesjährigen Rennen mit beſonderen ſen auszuſtatten, da es ſich dabei um das 50. 0 jahr handelt. Für jeden der vier An iſt ein Jun läumrennen mit eutſprechenden Geld⸗ und Ehrenprei ſowie Erinnerungsgaben woher 1„„ Mannheim⸗Neckarau, 19. Jan. Unter ſtarker Teil⸗ nahme iſt hier der Arbeiter Fran erdigt wor⸗ den, der nachtrüglich aus den Trümmern von Oppau geborgen worden war. Die Leiche lag in einem Keller und war noch gut erhalten. 5 Weil ſie von ihrem Geliebten nicht mehr ins Kiuo mitgenommen wurde, ſprang in f ee e ee Stpck⸗ jährige Fabrikarbeiterin aus einem Fenſter des 2. werks in den Hof und erlitt ſchwere Verletzungen.— Die Mannheimer Friſeure haben erhöhung beſchloſſen.. Ladenburg, 19. Jan. dauernswerte Frau, die einen ruſſiſchen Kriegsgefangenen, der ſeinerzeit hier geakbeitet, geheiratet und dieſem in die Heimat folgte, an ihre hieſigen Eltern ſchrieb. Sie bittet, die Eltern möchten ihr doch helfen; es fehle ihr und dem Kind am nötigſten, nicht einmal Nähfaden ſei zu haben. Auch an Papier fehle es. da Feuer mit trockenem Pferdemiſt anzünden. An Eſſert habe ſie nur Kartoffeln und Salz. Nur ihr Gottper⸗ trauen habe ſie bis jetzt davor zurückgehalten, ſich das Leben zu nehmen. Es war der erſte Brief ſeit 1920, ſeit ſie mit dem Ehemann nach Rußland in deſſen Heimgt⸗ ſtadt Trotzki folate. 5 7 Pforzheim, 20. Jan. Einbrecher ſtiegen in das Wä⸗ ſche⸗ und Ausſteuergeſchüft von Schwarz und ſtahlen Wäſche uſw. im Geſamtwert von etwa 100000 Mk. Weinheim, 20. Jan. Bei Arbeiten am Motor brachte der 22jährige Sohn des Landwirts Martin Zipp in Heppenheim den Kopf an den Treibriemen, wodurch ihm der Kopf abgeriſſen wurde. 8 0 Kehl, 20. Jan. Der Verkehr nach dem Oberrhein iſt zur Zeit bei dem günſtigen Rheinwaſſerſtand ſehr leb⸗ haft. Die Kähne können auf einen Waſſerſtand von 180 Zentimeter abgeladen werden. am Markte ſind, iſt das Talgeſchäft noch flau. Altenheim(bei Offenburg), 20. Jan. Eine hier abgehaltene Verſammlung der Tabakpflanzer beſchloß, auch in dieſem Jahr wieder den Tabak ſelbſt zu fermen⸗ tieren. Lokales. 1 — Gebührnisanſprüche der Kriegsgefangenen. Nach den völkerrechtlichen Beſtimmungen werden Kriegs gefangene verpflegt und gelöhnt; die Rechnung dafür ann ſpäter dem Staat, dem ſie angehören, vorgelegt werden. In Deutſchland haben die Gefangenen wäh⸗ rend des Weltkriegs ihre Gebührniſſe auf Heller und Pfennig bekommen. In Frankreich, England, Rumä⸗ nien uſw. war es anders. Noch heute haben ungezählre ehemalige Kriegsgefangene einen Gebührnisanſpruch an dieſe Mächte, den letztlich Deutſchland zu bezahlen 117 e. Aber es iſt nicht einmal möglich, irgend eine Abrech⸗ nung von dem Feindbund darüber zu erhalten. Alf das ſtete Drängen der Benachteiligten hin hat das deutſche Reichsfinanzminiſterium nun den vielen Zehn⸗ tauſenden, die ihre Anſprüche zu Protokoll gegeben hatten, vorläufig einen Betrag von je 100 Mk. zu⸗ gehen laſſen.. — Weitere Tariferhöhung der Reichseiſenbahn. Die bom Reichseiſenbahnrat genehmigten Erhöhungen der Perſonentarife um 75 Prozent und der Gütertarife uſw. um 30 Prozent laſſen, wie die„D. Allg. Ztg.“ ſchreibt, die neuen vermehrten Gehalts⸗ und Lohn⸗ ausgaben noch unberückſichtigt, die Eiſenbahnverſswal⸗ tung wird deshalb für 1922 immer noch einen Fehl⸗ betrag von 4 Milliarden haben, der dadurch gedeckt werden ſoll, daß die neuen Gütertariſe vom 1. Februnr abermals um 10 Prozent erhöht werden, Auch bei der Reichs poſt reichen die Tariferhöhungen vom 1. Januar d. J. immer noch nicht hin; der Reichspoſt⸗ miniſter glaubt aber weitere Portoerhöhungen nicht mehr verantworten zu können und verlangt, daß die neuen Gehalts⸗ und Lohnerhöhungen aus allgemeinen Reichsmitteln gedeckt werden.„ Hochzeit der Schweſter vorzubereiten, die eine möglichſt glänzende werden ſollte. f Der Profeſſor hielt, je einfacher und ſparſamer man zu Hauſe war, nicht wenig an Aeußerlichkeiten, und auch die Frau Profeſſor war ſtets darauf bedacht, äußerlich in nichts gegen die Verhältniſſe ihres Be⸗ kanntenkreiſes zurückzuſtehen. 8 Ein Gedan, verließ die vielbeſchäftigte Hedwig aber auch mitten in allem Schaffen und Beſorgen nicht. Wie wehe mußte es dem Doktor Elven getan iben, als er von Mathilde abgewieſen wurde! Sie harte ſo viel Mitleid mit ihm, daß ſie mehr an ihn dachte, als an ihren Schmerz. O, er mußte ſie ſehr geliebt haben; denn er iſt ein Ehrenmann, und ſicher nur aus wahrer Liebe hatte er um ſie geworben! f ö Und Schweſter ee Wäre ſie am Ende nicht Naa eworden mit ihm, als mit Herrn von Fin⸗ enſtein? Hedwig hatte eine Aa Abneigung, die ſie dagen den allzeit lachenden Mann empfand, noch nicht berwunden. f 1 W 65 Sie konnte auch den Vater nicht verſtehen, daß er dem verſchuldeten, noch dazu durch Spielſchulden rui⸗ nierten Mann ſo aufopferungsvoll beiſprang, und nur der Wunſch, Mathilde nicht wehe zu tun, war es ja auch ſchließlich geweſen, der des Vaters Widerſtreben gebrochen hatte. 1 1 4. Wird Max ſein Verſprechen halten, nicht mehr zu ſpielen? Mit Angſt und Bangen erfüllte dieſe 85 15 das Herz des um die Nawe Mathildens 4 beſorgten Mädchens. 851 wie, wenn er es nicht er⸗ 1 bliebe wie bisher? ürde 0 pieler blie 8 N unglücklich machen? und könnte er am Ende nich 1 feine As ja ſeine Exiſtenz vernichten??ns?n2?s?s? 1 N 5 e 15 7 9 1. „ **— , e, e ei, .(Fortſetzung folgt) 1 e ee n e 1 755 5 85 * Franz Robl beerdigt wor⸗ eine Böprözenche Tört Ein kieſtrauriges Bild ruf ſiſcher Verhältniſſe enthüllte ein Brief, den eine arnte be⸗ Man müſſe das Da ſehr wenig Güter verdanken, daß weiter kein Tor für uns fiel. 4 0 n 1 6 9 d 5 Ge⸗ 199 6 iſchuſſes an das kath. Krankenhaus.— Irtsbürgerrechte des Leonhard Martin 3.— 3. Geſuch 3 Vereins für Kommunal wirtſchaft und Kommunalpolitik um Erhöhung des Mitgliederbeitrages.— 4. Erhöhung der Sprunggelder.— 5, Erhöhung der Begräbnisgebühren. — 6. Antrag auf Welterbezollligung der Lernmittelfrelheit pro 1922,— 7. Unterſtützungs⸗ und Friſtgeſuche.— ff. 8 Was das„Ja“ oder„Nein“ im Gemeinde⸗ rat der Gemeinde ausmachen ann beleuchtet grell die hier ſtattgehabte Faſſelvieh⸗ und Dung⸗Verſteigerung. Beim erſten Ausgebot wurden für einen Eber 1500 Mk., für Miſt 3500 Mk. und für den Pfuhl 46 Mk. erlöſt. Die auf Befürwortung des Gemeinderats nochmals vorge⸗ nommene Verſteigerung erbrachte folgendes Ergebnis: Der Eber über 3000 Mk., Miſt 5800 Mk. und Pfuhl 401 Mk. Mithin hat die nochmalige Verſteigerung der Gemeinde einen Mehrerlös von über 2500 Mk. erbracht. Wir regi⸗ ſtrieren das nur um der Oeffentlichkeit zu zeigen, wie ſchwerwiegend manchmal die Beſchlüſſfe des Gemeinderats find, Es iſt dies nur ein Beiſpiel von vielen! Die Elektriſierungs⸗ Arbeiten machen erfreuliche Fortſchritte. Zur Zeit iſt man mit der An⸗ bringung der Oberleitungsſtänder beſchäftigt. Nicht mehr lange wird es dauern und Viernhelm hat ſein elektriſch. Wie wir ſchon an dleſer Stelle berichteten, hat die Ge⸗ meinde für die Ausführung des Projektes 2½ Millionen Mark in den Boranſchlag eingeſtellt. Der Reiter ohne Kopf. Mancher unſerer Leſer wird ſich gefragt haben, was iſt D. R. O. K.? Nun wiſſen wirs! Es iſt der größte und ſpannendſte Film aller Zeiten, mit dieſem die Engel⸗Lichtſpiele heute Samstag und morgen Sonntag das Kino⸗ publikum überraſchen. Harry Piel, der Meiſter der Kinskunſt, hat die Hauptrolle. Ganz Viernheim ſpricht von dieſem großartigen Film. Man ſorge ſich bei Zeit für eine Karte. Geſangverein„Flora“. Am letzten Sonntag hielt genannter Verein ſein Winter⸗Konzert ab. Der Saal zum goldenen Karpfen war voll beſetzt. Präſident, Herr Böhm, begrüßte die Anweſenden, Mitglieder des Vereins und Gäſte, aufs herzlichſte und wünſchte Allen einige ver⸗ gnügte Stunden. Den exakt vorgetragenen Männerchören ſpendete man reichen Betfall, ganz beſonders dem Lied „Das Abendglöcklein ruft“ mit Tenor⸗ und Bariton⸗Solo. Drei gemiſchte Chöre, vorgetragen von Damen und Herren des Vereins, wurden ſo kräftig applaudiert, daß das Lied „Froſch⸗ Cantate“ wiederholt werden mußte. Wahre Beifallsſtürme löſten die komiſchen Scenen aus. Hier fanden beſonders Fräulein Sremann und die Herren Illert und Merkel an dem Singſpiel„Hans und Gretel wolln frei'n“ das Lob der Zuhörer. Nach Be⸗ endigung des Programms wurde von Jung und Alt das Tanzbein geſchwungen. Gar zu ſchnell eilten die Stunden. Die Erinnerung an jenen Abend wird noch lange dauern, der Verein aber kann mit Befriedigung Rückſchau halten. Sänger⸗Einheit. Morgen Sonntag 19 1 Uhr im Singlokal zum Frelſchütz ordentliche General⸗ Verfammlung. Die werten Mitglieder werden hierzu freundlichſt eingeladen. Liederkranz. Die Mitglieder werden zu der morgen Sonntag Mittag 2 Uhr im Vereinslokal zum Prinz Friedrich ſtattfindenden Generalverſammluug freund⸗ lichſt eingeladen. Heute Abend 8 Uhr Geſangſtunde. Sängerbund. Die diesjährige Generslverſammlung findet morgen Sonntag Mittag 1 Uhr im Vereinslokal zur Germania ſtatt. Die Mitglieder werden um zahlreiches Erſcheinen gebeten.— Heute Abend Gefangſtunde. g Sport. Altrip Amicitia 09. Amicitia wellte am Sonntag zum fälligen Verbandsſpiel in Altrip. Das Spiel, das ſehr reich war an ſchönen Momenten, ſiel un⸗ entſchieden 1:1 aus. Leider verſtehen die Herren Fußball⸗ ſpleler, ſowle die hochwohlöbl, Zuſchauer ſehr wenig von Sportsfreundſchaft. Denn während und nach dem Spiele gab es reichlich Backpfeifen, die ein großes Nachſpiel haben dürften. Amleltia war während des Splels überlegen und nur dem Umſtand, daß das fanatiſche Publikum durch Drohungen unſere Spieler in Schach hielten, war es zu Ein Elfmetr mußte gezwungen verſchoſſen werden. Trotzdem ſpielten unſere Leute einen Fußball, der wahrhaftig ein Genuß für den Kenner war. Schönes flaches Kombinatlonsſpiel wech⸗ ſelte mit feinen Elnzelleiſtungen. Jeber Mann war auf voller Höhe. Das Spiel mußte unbedingt gewonnen wer⸗ den, zumal das Tor für Altrip, vom Schledsrichter ge⸗ zwungen, gegeben wurde, und auch jetzt wird die Behörde über das Tor entſcheiden.— Zweite Manuſchaft verlor 1:4 und dritte Mannſchaft ſtegte 7:3. Eine ganz ſchöne Leiſtung dieſer jungen Mannſchaft.— Sonntag geht es nach Ladenburg. Wir hoffen, daß die Punkte ſicher ge— bucht werden.—— Sonntag Abend hält Amieitia ihre diesjährige Winterfeſtlichkelt ab, beſtehend aus elnem Ball. Derſelbe iſt ſo arrangiert, daß ein genußreicher Abend ſicher iſt. Wir hoffen, daß uns das ſchöne Geſchlecht, die 100 Weiblichkeit, ſowie die Herren mit ihrer Anweſenhelt eehrt. Sport. Letzten Sonntag ſpielte der Sv. 09 gegen B. f. B. Waldhof und zwar in recht zerfahrener Weiſe. Die ganze Mannſchaft ließ den Willen zum Sleg vermiſſen, während die Gäſte mit großem Elfer ſpielten. Beinahe wäre auch das Spiel verloren gegangen, wenn wenn nicht der Schiederſchter 6 Minuten zu früh ab⸗ gepfiffen hätte. Das Splel wird daher wlederholt werden. Der Sy.⸗Elf iſt aber unbedingt mehr Eifer zu empfehlen und ein eiſerner Wille. 2. Nich 426, 3. Mſch. 3:1 für Sy, 1. Jgd. Lampertheim 51. & Vauarbeiter Verband. Die gahlſtelle Viernheim des Deutſchen Dauarbefter-Werbandes halt ordentliche 1 ag 8 Uhr im Goſthaus z. 1 en A ihre diesjährige General⸗Verſammlung. Die Wichtg⸗ Kollegen. f 8 Mitglied des Arbeiter⸗Sportverbandes. Der Stemm⸗ und Ring⸗Klub hien, Lokal zum Stern, hat ſich dem Deutſchen Arbeiter ⸗ Sportverband angeſchloſſen. keit der Tagesordnung erfordert das Erſcheinen aller Von jetzt ab beginnen wieder die regelmäßigen Uebunge⸗ ſtunden. N U Der Fußball⸗Klub„Amieitia“ hält morgen Sonntag Abend im„Goldenen Karpfen“ ſeine dlesjährige Winterfeſtlichkeit mit Ball ab. Sämtliche Mitglieder und alle Freunde des Klubs werden hierzu ergebenſt ein⸗ geladen. Auf, in den Karpfen! — Das Union⸗Theater in der Gambrinus⸗ halle hat für morgen Sonntag wieder ein zugkräftiges Programm aufgeſtellt. Wer ſich köſtlich amüſteren will, verſäume nicht, das Union⸗Theater in der Gambrinushalle aufzuſuchen. Die Kinskreunde werden auf das Programm in heutiger Nummer beſonders aufmerkſam gemacht. Jahresverſammlung des Sp. 09 Viern⸗ heim. Letzten Samstag hielt der Sp. 09 im„Freiſchütz“ ſeine Jahres⸗Verſammlung ab, die von 180 Mitgliedern beſucht war. Der 1. Vorſitzende, Herr Bender, begr ßte die Erſchlenen und begann über das vergangene Jahr zu berichten. Seine Ausführungen waren von größtem In⸗ tereſſe und bedeuten einen großen Fortſchritt in der Vereins⸗ geſchichte. Der Zugang an Mitgliedern war ſehr ſtark, ſo⸗ daß am J. Januar 1922 320 zahlende Mitglleder beſtanden. Der Kaſſenberlcht iſt als äußerſt günſtig anzuſehen, ſind doch insgeſamt a1 000 Mark umgeſetzt worden, wovon ein ſchöner Ueberſchuß verblieben iſt. Die Regelung des Platzvertrages erforderte geraume Zeit und auch hier waren die Ausführungen des Vorſitzenden von höchſtem Intereſſe. Herr Bender legt den Mitgliedern den ganzen Sachverhalt deutlich klar und beantragte zur Regelung dieſer Sache elne Kommiſſion von 8 Perſonen. Unter Anträgen wäre die Erhöhung des Monatsbektrages von 2 auf 3 Mk. hervor⸗ zuheben. Die Neuwahlen gingen glatt von ſtatten und zeitigten wieder den alten Vorſtand am Ruder. Zum 1. Vorſitzenden wurde Herr Bender einſtimmig wieder gewählt, ebenſo die Herren Hans Martin 2. Vorſ., Nic. Hofmann Kaſſierer, Go. Schmitt 1. Schriftf., Phil. Knapp 2., Ad. Müller 3., Weber F. Vorſ. d. Sp.⸗A., Haas K. Vorſ. d. Veran.⸗A., Gramig M. Vorſ. d. Preſſe⸗A. Knapp J. Vorſ. d. Platz⸗A., Brechtel V. und Mandel A. z. Hilfskaſſierern, Martin L. und Lanz Fr. Vertr. d. Akt. u. Paſſ., Haas Jean und Adler V. Beiſitzer. Gegen 2 Uhr ſchloß der 1. Vorſ. die Verſammlung mit einem 3 fachen: Hipp, Hipp, Hurra. 5 Geſchäftliche Mitteilungen. Das Tagesgeſpräch von Mannheim und Um⸗ gebung bildet das zur Zeit in dem erſten Lichtſpielhaus Mannheim's, dem Unloa⸗Theater P 6, 23, vorge⸗ führte„Indiſche Grabmal“. Von fasclnierender Wirkung, überwältigend für jeden; auch in wiſſenſchaftlicher Bezieh⸗ ung ein Kunſt⸗ und Hochgenuß. Wir können den Beſuch Jedermann angelegentlichſt empfehlen. Amtlicher Teil. Betr. Ausgabe von Brotmarken. Am Montag, den 23. Januar d. Is., vorm., werden im Keller des Rathauſes die Brotmarken für die Zeit vom 23. Januar bis 5. Februar 1922 an die Verſorgungsberechtigten ausgegeben. Kinder können die Marken nachmittags von 2 bis 3 Uhr abholen. Die Krankenbrotmarken kemmen am gleichen Tage an die minderbemittelten Kranke zur Ausgabe: Betr. Verſorgungsfprechtag in Vlernheim. Der nächſte Sprechtag der Kreisfünſorgeſtelle Heppen⸗ heim findet erſt am Freitag, den 27. Januar 1922, nachmlttags, hler ſtatt. Betr. Den Voranſchlag der Gemeinde Vlernheim für 1921 Ri. Der von dem Gemeinderat beratene Poranſchlag für 1921 Rj. der Gemeinde Viernheim liegt während elner Woche nämlich von Montag, den 23. Januar 1922 bis Montag, den 30. Januar 1922,(beide Tage einſchließlich) auf der unterzeichneten Börgermeiſterei offen. Die Beteiligten können innerhalb dieſer Friſt den Voranſchlag elnſehen und ſchriftlich oder zu Protokoll Ein— wendungen gegen den Inhalt vorbringen. Bemerkt wird, daß die Erhebung einer Umlage be— Na wurde, zu der auch die Außszmärker herangezogen werden. Betr.: Der neue Milchſtallprels. Die Verhandlungen zwiſchen den Vertretern der Landwirtſchaft und denjenigen des Städtebundes betreffs Regelung des Milchpreiſes haben bisher zu elner Einigung nicht geführt, 1 Am Donnerstag. den 19. Jauar d. Js. ſollte noch⸗ mals eine gemeinſame Sitzung ſtattfinden. Der Städte— bund hat dagegen beſchloſſen, ohne Rückſicht auf den Aus— gang dieſer Verhandlungen, mit Wirkung vom 21. d. Mts. ab einen Stallpreis von 4 Mk. je Liter zu zahlen, an welche Abmachung alle Molkerelen und zugelaſſenen Händler innerhalb des Wirtſchaftsgebiete; unter allen Umſtänden ebenfalls gebunden ſind. 8 Die Nichtbeachtung dieſer Anordnung hat für die Micphändler ſofortige Konzeſſionsentziehung zur Folge. Betr. Aufſtellung der Holzliſte für 1922. Die obige Llſte liegt vom 23. ds. Mts. ab drei Tage lang zur Einſicht der Beteiligten und Entgegennahme et⸗ walger Einwendungen bei uns offen. 1 f ö Betr.? Abhaltung von Kurſen in Düngerlehre.. Die landw. Schule Heppenheim a. B. beabſichtigt zuſammen mit dem landw. Bezirksverein von Montag, den 28. bis Samstag, den 28. Januar je einen Anterrichts⸗ kurſus über Düngerlehre in Mörlenbach und Viernheim abzuhalten. In eingehender Weiſe als dies im Rahmen eines ſonntäglichen Vortrags möglich iſt, werden hierbei die Zuſammenſetzung, Anwendung und Wirkung der natürlichen und künſtlichen Düngemkttel ſowohl von techniſchen wie wirtſchaftlichen Standpunkt aus behandelt werden. Zu den Kurſen ſind ſowohl die eigentlichen Land⸗ wirte wie auch ſolche, welche die Landwirtſchaft nur im Nebenberuf betreiben, zugelaſſen. Um auch den Arbeitern, welche Land bauen, die Teilnahme zu ermöglichen, finden die Kurſe nachmittags von 5—7 Ahr ſtatt. Die Teilnehmergebühr beträgt 40 Mk. Anmeldungen ſind entweder unmitelbar an die landw. Schule Heppenheim a. B. oder an die Bürgermeiſtereien der Vortragsorte zu richten. Lokale werden noch bekaunt gegeben. Heppenheim, den 16. Januar 1922.“ Der Vorſitzende des landw. Bezirksvereins Pfeiffer, Kreisdirektor. Der Vorſteher der landw. Schule Dr. Schül. Die vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hier⸗ mit zur Kenntnis unſerer Ortseinwohner. Anmeldungen können bei uns— Zimmer Nr. 26— bis Montag, den 23. ds. Mts., vormittags 10 Uhr, gemacht werden. In Anbetracht der großen Bedeutung, welche die Düngung für die Steigerung der Erträge in der Land— wirtſchaft hat, müſſen wir den Beſuch der Kurſe ſehr empfehlen. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim Lambherth. Grundſtücksverpachtung u. Bauplätzeverſteigerung. Am Mittwoch, den 25. ds. Mts., vorm. 9 Ahr läßt Johann Jakob Kühner 1. hier auf dem Rathaus dahier 1. Verſchiedene Grundſtücke auf die Dauer van 4 bezw. 5 Jahre öffentlich verpachten. 2. 4 Bauplätze am Sandhöferweg links und 9 Bauplätze am Sandhöferweg rechts zum Ausgebote bringen. Viernheim, am 20. Januar 1922. Heſſ. Ortsgericht Viernheim. Schuchmann. Entlaufen: Ein rebhuhnfarb. Um Rückgabe bitet dahob Hani 12. wee Pd 20 du. Schweineschmalz, 28„ Orangen Blamarckheringe bitronen Rollmons dohannis brot Salzheringe Rathausſtr. 10. Uumburgerkäs Schwelzerkas Wachſamer . of. nen. 2 lik. Were uus. Schlafzimmer mit 1 Beit u. 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