N. 1 8— K 5 Freren * 95 über fleise nach lanan L 7 0 2 7 9 U 7 1 7 7 1 9 * 1 1 1 L 1 U * 0 0 1 0 0 — cher Sreugren Drtsgrupge biernheim Donnerstag, den 26. Januar 1922, abends 8 Uhr, nünkilieh, im Casthaus„Zum Engel“ Inlerhanungs- Abe mit Lerlrag des Herrn Lapltan Schneider Hennenhelm Vorführung zahlreicher Lichtbilder. Eintritt 2 Mark, Mür Mitglieder und deren ungehörige Wird kein Eintrittsgeld erhohen. Zu recht zahlreichem Besuch ladet ein für den Vorstand: GTO ss. rere und Fozialdem. Partei. Mittwoch, den 25. lf. Mts., abends 8 Uhr Vorſtands⸗Sitzung im Gaſthaus zur Kanone. 8 Vollzähliges Erſchelnen erwarte Der Vorſitzende. e 3 15 8 nonnerstag, den 2. Fehruar 1822 abends 8 Uhr 5 Medizinischer Belehrungsfilm 1 0 Desünleahtsrantnelen; Ind ire Fogen 5 mit Vortrag des klerrn Medizinalrats 8 Dr. Werner, Hlepnenheim. Einheitspreis 2.50 Mark. Der Besuch wird für beide Ge- schlechter warm empfohlen. 0 Hessischer Landes-Verband zur Be- Kämmfung der Geschlechiskrankheiten 0 1 Waggon ſchwefelſaures eingetroffen. A. Walter am. Kühlwein Saatguthaus Telephon 23. Laden evtl. mit Wohnung oder auch nur mit Nebenraum alsbald 5 zu mieten geſucht. Angebote unter B. A. 100 Jan die Exped. ds. Bl. erbeten EF Q Sſaftodsohe andere Wäſche behandelt unſchädlich, ſchnell und gewiſſenhaft auch Buntwäsche in ſaſt trockenem Zuſtande, zum billigſten Preiſe Viernheimer Wasch- u. Bügelanstalt Blätenweiss Ringſtraße Rähe ev. Kirche. Telefon Nr. 237. Annahme: Phillpp Werle am Haltepunkt. Frau Mina Roſenthal, Rathausſtr. 56 Georg Froſchauer, Kühnerſtr. 8 ſowie jede 0 Neuhäuſerſtr.8 Lülſerſchweme Wachſamer 15 verkaufen Verl. Alexandſt. 54 Einige ebm Mauer- Steine und einen 5 Monate alt, zu verkaufen. Zwei 20 Wo⸗ chen alte zu verkaufen. Von wem, zu erfr in der Exped. ds. Bl. Frau zum Flicken geſucht Näheres in der Exped. d. Bl. eee sessel eee und grobe Weizenkleie, Ma 5 ſchnitzel, Reisfuttermehl, Hafermelaſſe. i Auf Lager iſt ferner: Weizen- und Roggenmehl. An Düngemittel: Thomasmehl und Kalnit. Beſtellungen werden entgegen⸗ genommen auf Sommerſaatgetreide, wie Gerſte, Hafer, Sommerweizen, auf künſtl. Dünger: Ammonkak, Amonſulfat⸗Salpeter, Kalkſtickſtoff, 40% Kaliſalz. Gleichzeitig können an Saatkartoffeln beſtellt werden: „Induſtrle“,„Auf d. Höh“ und„Wolthmann“. a Jakobstr. 10 Tolsfon 33 Joh. Adler 9. 2* SAR N 8 b Bringen Sie sure mg 2 f. Ihre Nähmaſchine die nicht, oder ſchlecht Schweineschmalz 1 20* näht, vielleicht ausgekocht werden muß, orangen Bismarchheringe oder Ihr Fahrrad zur Reparatur oder zum eltronen Rollmops Emaillieren und Vernickeln, zu 5 Johannisbrot! Salzheringe V. Froschauer, 5 Umburgeras Schwelzer äs Unnastraſe Mr. 20 Linen e IL üg 2 Neparaturen werden unter Garantie Drucksachen jeder Art in ſorgfältigſter Weiſe ausgeſührt. Fahrradgummi n. alle Erſatzteile liefert ſchnell, gut und billig die Druckerei dieſes Blattes. erhältlich. gfilen-Rufnahmen Sämtliche Reparaturen in kürzeſter Zeit. in vornehmster Ausführung mheiniſche Creditbank Niederlassung Weinheim a. d. B. Bilder innerhalb 24 Stunden Bahnhoftr. 8(Platz'sches Haus) f Aktienkapital 120 Millionen Mark Das Atelier ist täglich geöffnet. Reserven 21 Millionen Markz Konto-Korent- u. Soheck-Verkehr Besorgung aller 0 H. Oeser, Photogr Atel. Viernheim, Rathausstr. Platz Schikora bankgeschäftl. Angelegenheiten.) Annahme von 70 — Spareinlagen 0 b. höchstmöglichster Verzinsung.) keimen, Trocken⸗ Gattin, Ruhestätte und Viernheim, Danksagung. Für die vielen wohltuenden Beweise inniger An- teilnahme bei dem schmerzlichen und allzufrühen kleim⸗ gange meiner nun in Gott ruhenden innigstgeliebten unserer teueren und treubesorgten, Mutter, Schwester, Schwägerin und Tante rau Pad dankenpach geh. Bardong ferner für das überaus zahlreiche Geleite zur letzten für die grosse Kranz: und Blumen- spende sagen wir hierdurch unseren tiefgefühlten Dank, Ganz besonderen Dank der hochw. Geistlichkeit für den trostreichen Beistand, den ehrw. barmherzigen Schwestern für ihre aufopfernde liebevolle Pflege, sowie Herru Sanitätsrat Dr. Rudershausen für seine grossef“ 17 Bemühungen während der Krankheit und den Stiftern von Seelenmessen. 0 den 23. Januar 1922. Die tieftrauernd Hinterbliebenen: Ludwig Winkenhach 2. nebst Kinder. Heinr. Schwarz u. Frau geb. Bardong Familie Karl Schneider. Slorbe-Hesder inder nouduel zu billigen Preiſen Donnerstag Abend, den 26. Januar, 8 Uhr, haus zum grünen Laub bei Franz Ehrhard eine Them a: Ein guterhalte ner Zimmer- Ofen billig zu verkauf. Kaffee Malzkaffee Pfd. 6.40 Mu. Hunsthonig Pfd. 7 MR. Zwetischen Pfd. 10 Mk, Gemüse Nudel Pfd. 10 Mk. Faten-Mutleln und Suppen-Einlage Zucker Pfo. 7.50 Mk. Zwieback Pallet 3 Mk. Zündhölzer Paket 4 Mk. Ph. Lahres. tauſcht er e Hantel geg. guten ſchwarz Militär- Mantel (Friedensw.) um? We, ſagt die Exped. d. Blattes. 25 Nee + Musikhaus Ranf⸗ Viernheim J Weinheimerstr. Weinheimerstr. Wmmaeumemommwone 3 Hen geehrten Musikfrennden bringe 5 mein reichhaltiges i Aae: aher ggggggaggggdasggdggtggggftmg e in empfehlende Erinnerung, EE Zahle hohe Preiſel für Alt Gold, Silberwaren, Platin, Münzen Zahngebiſſe, Schmuck ſachen, Brillanten. Kaufea v. Händlern Bartmang, Mannheim Hansstr. Nr. 6. Friſch gebrannten 5 32,22 32,22 1 245 28 8 2 875 Je 88 848. 24e de, 4e e 22 J2, CC ͤ Ku Referent: Genoſſe Wieſtener aus Berlin. Jakob Beyer. e findet im Gaſt⸗ öffentliche Verſammlung ſtatt, wozu wir alle Arbeiter aller Berufe, ob Geiſtes- oder Handarbeiter, höflichſt einladen. Im Intereſſe Eurer eigenen Sache erſcheint deshalb in Maſſen! „Woran krankt die deutsche Arbeiter⸗Bewegung?“ Ortskartell der Freien Arbeiter⸗Union Deutſchlands Syndikaliſten Viernheim. era kr Bet ev avec DAI Huthlaaus Merkur Inh. Georg Pfeifer Weinhei Hauptst. Trotz enormer Preissteigerung und Knappheit der Waten finden Sie reiche Auswahl in Häten, Mützen, Stöcken, Schirmen, Hemden, Kragen, Krawatten, Sweater, Sweater-Anzüge, gestr. Nerrenwesten usw. zu mässigen Preisen. a eee 22 755 2 e 25 25 46 Ianz- 35 258 872 805 Am Freitag, den 25. Januar, 27 abends 8 Uhr, beginnt im Gasthaus zum 77 70 Fürst Alexander ein feiner, besserer& 7 NB. Für Anfänger beginnt ein Kursus sofort 8.5 7 1 205 De nach Ostern. repariert in eig. Werkſtätte ſchnell, gut und billig L. Krug, Uhrmacher, Lorſcherſtraße, Tel. 227. Oſſenbacher Lederwaren wieder eingetroffen! chulranzen, Damen taſchen, Brieftaſchen, Geldtaſchen 7 22 22 4 35 5 0 für moderne Tänze. 225 85 1 Angenehm sind nur solehe Damen 12 Dad ö Herrn äber 20 Jahre. 725 2 Wozu höflichst einladet 95 ber Ausschuß des ſanzkursus. Wizona Pfd. 23.— Mk. Margarine Pfd 22— Mk. Honig Pfd. 7. Mk. Perſil (Sportplatz am Tivoli) 8 Mittwoch, 35 Januar, abends Uhr Spiel⸗Aus, chuß. Freitag, dene? tungs⸗Ausſchuß 2 mit Platzvertrage e Kommiſſieu. N Voranzeige lag, 29. 1. 22 Phönix Heidelberg am Tivoli. Fußballklub Amicitia 190 Sportolatz hinterm Gaswerk. i 29. Januar 1922 Verbands- Weltspielt gegen Hemsbach in Viernheim. Der Spielausſch . Kaufen Gie Ihre Trau⸗Ringe im Spezialgeſchäft O. J. Neur either Weinheim. Garantie für Feingehalt. Moderne Facone, Stärke wäsche ſowie ſämtl, andere Wäſche beſorgt in Pak. 7.— Mk. Kautabak Rolle 3— M. empfiehlt Ph. Lahres Kavalierhaus Mannheim J, 20 Fernsprech. 5433 An- U. Verkaufs-Ce- schäft für neue und getragene Damen- U. Herfrengarderobe All. Art, Relsearfikel Möbel, pfandscheſn Spezialität: Damen-, Herren- und Kinderschuhe. Extra ſtarke Leiter- Wagen beſtes Fabrlkat, in allen Größen, zum billigſt. Tages⸗ preis zu verkaufen. (Erſatzteile und Reparaturen werd. prompt erledigt bei Jak. Beyer. n flalob Bayer. Weinheim. Annahmeſtelle: Viernheim Franz Kelſchert, Friſeur, Lorſcherſtr.) eas Jag u. Apendkucse in Stenographie, Buchführung, AMaschinenschreiben, Schön- schreiben usw. beginnen anfangs nächſt. Monats in der 5 D rwatpandefssehuleg g Mannheim Tel. 7105 N 4,79 Neue VollKurse zu ermähigten Honorarsdtze beginnen Mitte April. Auskunft und Prosp. kostenlos. Lasten- Leſtervagel m. kroniſch abgedrehten Achſen und Gußbüchſen, ſtarken ie und Beſchlag. Ein Qualiätserzeugnis! Wunderlef Mga f wocgeneid drama, f und 1 natliche Bezugspreis uf: onnerstag! gt 3 Mark. 1 0 Pfg. Durch dſe Poſt bezogen vierteljährlich 18 Mk. Gratisbeilagen; Kalender u. Fahrplan. Den Abonnenten unſeres Blattes gewähren wir bei Aufgabe von Inſergten be⸗ onderen Rabatt. Auf den tamen unſerer Zeitung iſt ſtets zu achten. Redaktion, Geſchäfts⸗Anzeiger Amtsblatt der Heſſ. Bürgermeisterei und des Polizeiamte Viernhein n eee Die Iſpaltige en deren Raum 90 Pfg. ie Reklamezeile 3 Mk. Bei öfteren Wiederholungen und größeren Aufträgen entſprechender Rahatt. Beilagengebühr für die Geſamt⸗ auflage 50 Mk. Annahmeſchluß für Inſergte: vormittags 9 Uhr. Im Falle höherer Gewalt Und ſonſtigen Störungen des Betriebs der Zeitung, der Lieferanten oder der Beför⸗ derungseinrichtungen hat der Vereins⸗Anzeiger Druck und Verlag von Joh. Martin.— Geſchäftsſtelle Itathaltsſtr. 36 Frruſprecer Mt. 217 Amt Viernheim. Donnerstag, den 26. Januar 1922 Epoktperein 00 Viernheig Januar Verwalß Der Vorſtand. Sonntag, deiß tadelloſer Ausführung. Garantieri chlorfreie, unſchädliche Behandl. Dampfvasch-Anstalt Edelweiss 9 81890 Rheinländer te 1 Tagesſpiegel. In den dreiſtündigen Beſprechungen in der Reichs⸗ kanzlei über die Steuerfragen am Montag, an denen der Reichskanzler, Reichsfinanzminiſter Hermes, Ra⸗ thenau ſowie Vertreter des Zentrums, der Sozial⸗ demokratie, der Deutſchen Volkspartei und der De⸗ mokraten teilnahmen, wurde noch keine Löſung er⸗ zielt, wenngleich alle Parteien angeſichts der außen⸗ politiſchen Lage von der Notwendigkeit einer Ver⸗ ſtünvigung überzeugt waren. Immerhin war eine Aei⸗ näherung der Meinungen feſtzuſtellen. Der Franzoſenfreund Graf Sforza iſt zum ita⸗ lieniſchen Botſchafter in Paris ernannt worden.— Sforza hat ſich durch ſeine Tätigkeit in Oberſchleſien in Deutſchland kein rühmliches Denkmal geſetzt. Die ungariſche Nationalverſammlung iſt aufgelöſt worden. Tie Wahlen finden vom 1. bis 11. März ſtatt. Zwiſchen Südſlavien und Rumänien iſt laut T. u. ein Militärbündnis abgeſchloſſen worden. In Paris wurde der iriſche Weltkongreß eröffnet, an dem Devalera und Collin teilnehmen. England und Frankreich haben einen Vermittlungs⸗ vorſchlag im griechiſch⸗türkiſchen Streit gemacht, wo⸗ nach die Griechen die Gegend von Smyrna räumen ſollen. a Die Regierungen von Lettland, Eſtland und Finn⸗ land haben durch eine gemeinſame Note in Moskau gegen die Mißhandlungen der Untertanen ihrer Län⸗ der Einſpruch erhoben. Ter Führer des Mopla⸗Aufſtauds Kunhammad Hadji iſt mit ſechs Anhängern in Kalikut(Indien) von den Englündern erſchoſſen worden. Nach einer Entſcheidung des Verbands wird Ober⸗ ſchleſien die deutſche Markwührung beibehalten. Der Ausſchuß für auswärtige Angelegenheiten der öſterreichiſchen Nationalverſammlung hat den Vertrag von Lana mit den Stimmen der Chriſtlichſozialen und Sozialdemokraten angenommen. Der tirbliſche Landtag hat mit allen gegen die Stim⸗ men der Sozialdemokraten einen Dringlichkeitsautrag gegen den Vertrag von Lana mit der Tſchechoflowakei angenommen. Am 1. Februar wird Poincare mit den Außenumini⸗ ſtern Curzon(England) und della Toretta(Italien) eine Beſprechung in Paris haben. Rei eee Verlin, Jan. (457. Sitzung.) Der Geſetzentwurf über den Verkehr mit ausländiſchen Zahlungsmitteln, durch den die wilde Deviſenſpekulation eingedämmt werden ſoll, wird in zweiter und dritter Leſung angenommen. Darnach dür⸗ fen Geſchäfte über ausländiſche Zahlungsmittel nur mit oder durch Vermittlung der Reichsbank, oder an⸗ erkannten Banken und Bankiers abgeſchloſſen werden! Das Geſetz tritt am 1. März 1922 in Kraft. 77 8 Reichsſchulgeſetz. 92 Sl beſagt, daß die Volksſchulen Gemeinſchaftsſchu⸗ len ſind, ſoweit ſie nicht Bekenntnisſchulen oder be⸗ kenntnisfreie Schulen bleiben oder werden. Die be⸗ kenntnisfreien Schulen ſind entſchieden weltliche Schu⸗ len oder„Weltanſchauungsſchulen“. In der Gemein⸗ ſchaftsſchule iſt Religionsunterricht ordentliches Lehr⸗ fach. Bekenntnisſchulen ſind zuläſſig, wenn zur ge⸗ meinſchaftlichen Pflege des Bekenntniſſes eine Körper⸗ ſchaft des öffentlichen Rechts beſteht. Weltliche? oder Weltanſchauungsſchulen ſind die Volksſchulen, die Re⸗ ligionsunterricht nicht erteilen. Innerhalb einer Ge⸗ meinde ſind zur Stellung eines Antrags auf Ein⸗ richtung von Bekenntnisſchulen oder bekenntntsfreien Schulen die Erziebungsberechtigten hefugt a 6 Berlin, 23. Jan. Reichsſchulgeſetz. (Schluß) Staatsſekretär Schulz: In zahlreichen Ver⸗ ſammlungen iſt die Zurückziehung des Entwurfs ver⸗ langt worden.'N Verabſchiedung drängt außeror⸗ dentlich, um wieder Ordnung zu ſchaffen. Das Ge⸗ ſetz will nur das Weimarer Schulkompromiß ausfüh⸗ ren. Der Entwurf will kraftvolle Charaktere in der Jugend heranziehen. tag. 932 20. Abg. Hellmann(Soz.): Das beſte an dem Geſetz iſt, daß es der weltlichen Schule eine geſetzliche Grund⸗ lage gibt. Die konfeſſionelle Schule verſtößt gegen den Geiſt der Weimarer Verfaſſung. a Das elterliche Recht auf Erziehung muß auch in dieſem Geſetz betont werden. Wir verlangen, daß durch Reichsgeſetz heſtimmt wird, daß die Zahl der Religionsſtunden nur im Einverneh⸗ men mit den kirchlichen Behörden gezlee wird. Das Viſitationsrecht der Kirche muß durch Reſchsgeſetz reſt⸗ Jos geklärt werden. eee eee ee eee e ee — Abg. Mumm(Denatl.): Die Deutſchnationalen ſte⸗ hen zur chriſtlichen Schule. Wir können uns für Miſch⸗ maſch nicht begeiſtern. Abg. Dr. Runkel(D. Pp.): Der Geſetzentwurf iſt inſofern verfaſſungswidrig, als er die Simultanſchule abbauen will., Die weltliche Schule einzuführen wäre eine Kataſtroſſe für den Volksgeiſt. 8* Berlin, 24. Jan. (4158. Sitzung.) Nach einigen Anfragen wird die Ausſprache über das Reichsſchulgeſetz fortgeſetzt. Abg. Kunert(Unabh.) hält den Entwurf für außer⸗ ordentlich mangelhaft. Man liefere die Schule an die Kirche aus. Abg. Weiß(Dem.): Das Geſetz führt zu den hef— tigſten Weltanſchauungskämpfen. Die Simultanſchule lobt man jetzt nur deshalb, weil man umſomehr die Gemeinſchaftsſchule bekämpfen kann. Der Religions⸗ unterricht hat einen bedeutenden erzieheriſchen Wert, aber doch nicht er allein. Abg. Frau Lang⸗Brumann(Bayer. Vp.): Die Vor⸗ lage ſei abzulehnen, ſchon weil die Bekenntnisſchule hinter der Gemeinſchaftsſchule zurückgeſetzt werde. Die Gemeinſchaftsſchule ſehe der weltlichen Schule zum Ver— wechſeln ähnlich. Abg. Frau Zetkin: Der Geſetzentwurf ſei eine faule Frucht vom faulen Baum des Schulkompromiſſes. Abg. Hoffmann(Komm.) wendet ſich ſcharf gegen die Rechte. — Die Vorlage geht an den Bildungsausſchuß. Zum Tod des Papſtes. Die Trauer in Rom. Rom, 24. Jan. Das geſtern mittag in die Peters— kirche zugelaſſene Volk zog ſchweigend an der Kapelle der Hl. Hoſtie vorbei, hinter deren Gitter die Leiche des Papſtes aufgebahrt iſt. Ein einfacher würdiger Katafalk in der päpſtlichen Trauerfarbe rot gehalten und von vier Nobelgardiſten bewacht, von hohen Kerzen beleuchtet und een e Blumenſchmuck. Die Leiche des Papſtes, die ein kaum verändertes Geſicht zeigt und dem Publikum zugewandt iſt, liegt in der Goldmitra im voten Pontiſikal— gewand da. Darüber iſt eine violett und gelb geſtreifte Doppelpelerine geworſen. Nach anfänglichem gefährlichem Andrängen der ſeit drei Stunden harrenden Menge, vollzog ſich der Zugang geregelt unter ſtarkem Aufgebot von italieniſchem Militär, das auf der Freitreppe und innerhalb der Peterskirche Ordnungsdienſte verſah Königspalaſt Quirinal und der Palaſt der Königin-Mutter haben Halbmaſt geflaggt, was im Vatikan einen beſon— ders günſtigen Eindruck gemacht hat. Auch im übrigen amtlichen Italien haben Trauerkundgebungen ſtattgefun— den. Der Juſtiz⸗ und Kultusminiſter Bodino und Unterſtaatsſekretär Longonotti ſtatteten der Leiche ei nen Beſuch ab. Die Regierung hat die Schließung des Theaters, der Kinos und Schulen zum Zeichen der Trauer angeordnet. Montag früh wird erſtmals ſeit 1870 der Tod des Papſtes durch zwei Prälaten der apoſtoliſchen Kirche der Staatsbehörde auf dem Kapitol amtlich mit⸗ geteilt. Der Gemeinderat hob die geſtrige Sitzung nach der Trauerrede des Bürgermeiſters auf. Auch der ita lienüſche Staatsanzeiger veröffentlicht an der Spitze des Blatts die Todesanzeige mit Trauerrand. Die deutſchen Kardinäle reiſen zur Papftwahl. Berlin, 24. Jan. Der„Germania“ zufolge wird Kardinal Pertram ſich heute von Breslau nach Rom zur Papſtwahl begeben. In München wird er mit Kar dinal Faulhaber und vorausſichtlich auch mit Kardinal Schulte(Köln) zuſammentrefſen, mit denen er gemein— meinſam die Reiſe fortſetzen wird. An der Papſtwahl wer— den acht deutſch-ſprechende Kardinäle teilnehmen und zwar außer den drei Genannten der Erzbiſchof von Wien, Kar— dinal Pfiffl, und die beiden Kurien-Kardinäle Früh virth und van Roſſum. Die Papſtwahl. Rom, 24. Jan. Zur Papſtwahl werden die Kardinäle am 2. Februar zum Konklave zuſammentreten. Die Papſtwahl erfolgt am 12. Tage nach der mäßigen Erledigung des päpſtlichen Stuhls(Tod Papſtes oder Verzichtleiſtung auf das Papſttum) in Rom. Zur Wahl berechtigt ſind nur die in Rom erſchienenen Kardinäle. Dieſe beziehen am 11. Tag das ſog. Konklave, d. h. eine Reihe von zuſammenhängenden Gemächern(je zwei für jeden Kardinal, der einen Sekretär und einen Kämmerdiener mitbringen darf), die von der Außenwelt ganz abgeſchloſſen werden. Wählbar iſt grundſätzlich jeder zum Vernunftgebrauch gelangte, rechtgläubige Katholik, der zum Empfang der Weihen tauglich iſt. Dem Her- kommen gemäß wird der Papſt ſeit Bonifatius IX.(1389 bis 1404) aus dem Kreis der Kardinäle gewählt. Am Morgen des erſten Konklavetags verſammeln ſich die Karbiuale auf ein Mockenseichen in der Wat. — Der recht⸗ des Nachrichtenblatt für alle amtlichen Bekanntmachungen der Behörden Vieruheims und umgebung. Inſerate haben in der„Viernheimer Bürger⸗Zeitung“ ſtets beſten Erfolg.— Für am Telefon aufgegebene Inſerate wird keine Garantie übernommen. Poſtſcheckanto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. Wahl die Bezieher keinen Anſpruch auf 1 Nachliefer Lieferung oder Nachlieferung oder auf Rückzahlung des Bezugspreiſes. 5 12. Jahrg. Dl ont bas hi. Kehopfer baärgeoracht und die Kar⸗ dinäle empfangen die hl. Kommunfon. Darauf wird der Wahlakt durch die Anrufung des hl. Geiſtes(Veni creator) eingeleitet. Aus den Kardinälen ſelbſt wird durch das Los ein Wahlvorſtand beſtimmt. Dann füllen die Wäh⸗ ler den vorgedruckten Wahlzettel aus. Sie ſchreiben den Namen des zu Wählenden mit verſtellter Handſchrift und benutzen als Unterſchrift irgend eine Zahl und einen Satz(etwa: 18. Gloria in excelſis Teo). Der Wahl⸗ zettel wird dann verſiegelt, aber wieder mit irgend einem Siegel(Zahlen, Buchſtaben, ein Bild u dgl.), das den Benußer nicht verrät. Darauf trägt der Kardinal den Wahlzettel ſelbſt zum Altar, auf dem ein großeer Kelch teht, der als Wahlurne dient. Er kniet nieder, betet eine kleine Weile, ſteht dann auf und leiſtet mit lauter Stimme folgenden Eid:„Ich rufe Chriſtum den Herrn, der mich richten wird, zum Zeugen an, daß ich den wähle, von dem ich vor Gott die Ueberzeugung habe, man müſſe ihn wählen“. Nach dieſen Worten legt er ſeinen Stimmzettel in die Wahlurne. Jedoch darf keiner ſich ſelbſt die Stimme geben. Von den im Konklave krankliegenden Kardinälen wird der Stimmzettel durch drei eigens durch das Los beſtimmte Kardinäle in ver- ſchloſſener Büchſe abgeholt. Nach Schluß der Stimm⸗ abgabe werden die Wahlzettel in der Urne durcheinander— geſchüttelt und dann gezählt. Stimmt die Zahl der ab⸗ gegebenen Wahlzettel, ſo werden ſie verleſen und alle, Kardinäle notieren das Wahlergebnis. Darauf werden die Wahlzettel auf einen Faden gezogen, nochmals über⸗ prüft und ſchließlich verbrannt. Zur Gültigkeit der Wahl iſt ſeit Alexander III.(1159— 1181) Zweidrittelmehrheit erforderlich. Iſt dieſe Mehrheit nicht erreicht worden, ſo muß die Wahl nachmittags oder ſchließlich an den folgenden Tagen ſo oft von neuem begonnen werden, bis das Ziel erreicht iſt. ö Nach rechtmäßig erſolgter Wahl wird der Gewählte von dem erſten Kardinal Kardinaldekan) gefragt, ob er die Wahl annehme. Bejaht er dies, ſo wird er weiter nach dem Namen gefragt, den er als Papſt führen will. Darauf verkündet der erſte Kardinaldiakon vom Balkon herab dem verſammelten Volk das Wahlreſultat mit den Wor⸗ ten:„Ich verkünde euch eine große Freude: wir haben einen Papſt, den erlauchteſten und ehrwürdigſten Herrn Kardinal N. N., der ſich den Namen gelegt hat.“ Der Nachfolger. Nom, 24. Jan. Wenn auch bei der Wahl des neuen Papſtes Ueberraſchungen wie bei der Wahl Benedikts XV. nicht ausgeſchloſſen ſind, ſo werden doch die Ausſichten für den Kardinalſtaatsſekretär Gasparri, der bis zur Leitung des Heiligen Stuhls zu führen hat, unter den 61 Kardinälen(31 Italiener und 30 Auslän⸗ der) des Heiligen Kollegiums allgemein beſonders hervor- gehoben. Daneben werden der Erzbiſchof von Piſa, Kar⸗ dinal Maffi, und der Patriarch von Venedig, Kardinal La Fontaine, genannt. Unter den fremden Kar- dinälen ſoll eine Spaltung herrſchen zwiſchen der deutſch⸗ ſranzöſiſch belgiſchen Gruppe Papſt Benedikt Ny, letzter Plan. München, 24. Jan. Des Papſtes letzter Plan war, wie„Popolo Romano“ berichtet, der TFonferenz von Genua gewidmet. Er war im Begriff, einen Brie an den Erzbiſchof von Genua zu ſenden, um die Grund— ſätze des Heiligen Stuhls über die europäiſchen Frager darzulegen. Der Brief ſollte am Vorabend der Konferenz veröffentlicht werden. Der Papſt iſt über die erſten ein leitenden Sätze nicht hinausgekommen, in denen er Freude darüber Ausdruck gibt, daß ſeiner Vaterſtadt Ehre erwieſen werde, eine Völkerverſ g zu be herbergen, der die Aufgabe aus den moraliſchen und materiellen Nöten des großen i zu befreien. öſterreichiſchen und der jeiner 2 Die Neues vom Tage. Der Kampf um die neuen Steuern. Berlin, 24. Jan. Der„Vorwärts“(ſoz.) ſchreibt die Reichstagsfraktion der Sozialdemokratiſchen Partei ſei in ihrer geſtrigen Beſprechung einig geweſen, daß ein Regierungswechſel bei der gegenwärtigen außen politiſchen Lage ein großes Wagnis ſei, aber man dürfe auch vor der Regierungskriſe nicht zurückſchrecken, um das geforderte Opfer des Beſitzes als Gegengewicht gegen die Verbrauchsſteuern zu betonen. Die Steuer frage dürfe nicht in die Bahn der„großen Koalition“ edrängt werden. Wenn die bürgerlichen Parteien eine Folitik in ihrem Sinn machen wollen, dann werden ſie die Ergänzung zur Mehrheit ganz rechts ſuchen müſſen. Die Sozialdemokratie ſei damit einverſtan den, daß die von ihr geforderte Erfaſſung der Gold werte zunächſt in der Form der Zwangsanleihe die kommen müſſe, erfolge. Die Frage ſei, ob die angsanleihe in der gewöhnlichen Höhe oder in be — tem Umzang oder zunächſt gar nicht wer 1 zinſt werden folie. F 8 1 hen aber auch über die Höhe ern, die Umſatzſteuer der Genoſſenſchaften(Konſum⸗ vereine), die Bewertung der Kunſtgegenſtände bei der Bemeſſung der Vermögen. Die Lage werde da⸗ durch verſchärft, daß die Reichsregierung bis zum 27. Januar der Wiederherſtellungskommiſſion den Reform⸗ plan vorzulegen habe. Der 1. Mai und der 9. November geſetzliche Feiertage? Berlin, 24. Jan. Die ſozialdemokratiſche Reichs⸗ tagsfraktion hat im Reichstag einen Antrag einge⸗ bracht, den 1. Mai und den 9. November als geſfetz⸗ liche Feiertage des deutſchen Volks zu erklären. Poincare und die Schuldfrage. München, 24. Jan. Herr v. Siebert, bis zum Krieg Sekretär der ruſſiſchen Botſchaft in London, gibt in den„Münch. N. N.“ folgende„An Poincare“ gerichtete Erklärung ab:„Der franzöſiſche Miniſter⸗ präfident Poincare hat ſoeben in der franzöſiſchen Kammer erklärt, daß die kürzlich veröffentlichte Korre⸗ ſpondenz zwiſchen dem ruſſiſchen Miniſter Sſaſo⸗ now und dem damaligen ruſſiſchen Botſchafter in Paris Iswolſki eine Fälſchung ſei. Sollte Poin⸗ cares Behauptung ſich auch auf die von mir in meinem Buch„Diplomatiſche Aktenſtücke zur Geſchichte der En⸗ tentepolitik“ und neuerdings in den„Süddeutſchen Mo⸗ natsheften“ veröffentlichten zahlreichen Briefe von Sſaſonow und Iswolſki beziehen, ſo erkläre ich Poin⸗ cares Behauptung für eine Lüge und bin des fer⸗ neren bereit, den ruſſiſchen, franzöſiſchen und engliſchen Urtext der von mir veröffentlichten Aktenſtücke einer neutralen Kommiſſion oder jeder neutralen Regierung, die zur Prüfung bereit iſt, vorzulegen.“(In England wird der Erklärung Poincares, daß ſeine Briefe an Iswolſki und Sſaſonow gar nicht exiſtieren, wenig Glauben beigemeſſen.) Zuſammenkunft zwiſchen Poincare und Lloyd George? Paris, 24. Jan. Aus London wird gemeldet, daß demnächſt eine Zuſammenkunft zwiſchen Lloyd George und Poincare ſtattfinden ſoll, trotzdem Diplomatie alten Stils vorzieht. Nach den Abmachun⸗ gen in Cannes habe England ſich einverſtanden erklärt, auf einen Teil ſeines Anſpruchs auf die Entſchädi⸗ gungsleiſtungen zu verzichten, um dafür Frankreich und Belgien einen größeren Teil zu überlaſſen. Durch die Haltung Poincares veranlaßt, habe aber England jetzt wieder auf den Verſailler Vertrag zurückgegriffen, nach dem ihm 20 Prozent der deutſchen Zahlungen zufallen müſſen. Man nimmt ferner an, daß Frank- reich den Vorſchlag mache, Deutſchland mit einer An⸗ Leihe beizuſpringen. Dazu würde Frankreich aber Eng⸗ land brauchen, um die Gelder zu beſchaffen.(Von franzöſiſcher Seite iſt die Meldung noch nicht be⸗ ſtätigt.) In Paris gilt es als ſicher, daß Poincare an der Konferenz in Genug teilnehmen wird. Lord Grey für engliſches Einvernehmen mit Frankreich. London, 24. Jan. Der frühere Außenminiſter Lord Grey hat geſtern ſeine Rede in der Parteiverſamm⸗ lung der Unabhängig⸗Liberalen gehalten. Sie kann als die Rückkehr Greys in die Politik angeſehen wer⸗ den. Er verlangt eine Beſſerung des Einver⸗ nehmens zwiſchen England und ſeinen Verbündeten. Seit den letzten Neuwahlen habe England ein Unter⸗ haus, das jeder Politik zuſtimme, mag ſie noch ſo überſpannt geweſen ſein. Der Oberſte Rat habe das aufrichtige Vertrauen, das zwiſchen England und Frankreich ſo viele Jahre beſtand, untergraben. Solange dieſes nicht wieder hergeſtellt ſei, werden alle Verſuche zum Wiederaufbau Europas behindert ſein. Mit den Mitteln und Wegen des Oberſten Rats werde aber dieſes Vertrauen nicht wieder hergeſtellt werden können. e 1. Kritiſche Lage in Berlin. Berlin, 25. Jan. Die geſtrigen Verhandlungen der Vertreter der fünf Reichstagsfraktionen Zentrum, Bay⸗ eriſche Volkspartei, Deutſche Volkspartei, Demokratie und Sozialdemokratie über eine Einigung in den Steuerfragen iſt trotz des wiederhokten Eingrei⸗ fens des Reichskanzlers wiederum ergebnislos geblie⸗ ben. Die Sozialdemokraten forderten als 8 Opfer des Beſitzes“ mindeſtens eine ſoſortige Zwangsanleihe von einer Milliarde Gold (nach dem Auslandswert etwa 50 Milliarden Papier⸗ mark) für die ö en e e ee Die Zwangsanleihe ſoll von den Gewerbeverbänden aufgebracht und nom Reich 5 Jahre lang gar nicht,. 855 zu 2 Prozent verzinſt und die g nduſtrie 570 be eee nden ſelbſt auf werden. Die Vertreter der Deutſchen Vol ar t klärten den Vorſchlag für unann zar; das äußerſte Zugeſtändnis ſei die Erhöhung der Reichs notopferab⸗ gabe bei Vermögen über 1 027000 Mk. von 40 auf 65 Prozent. Die Goldmilliarde würde von der In⸗ duſtrie nicht aufgebracht werden können, es wäre nur eine Verſchleuderung des Volksvermögens ins Ausland, ſtatt daß es zur nötigſten Beſchaffung der Rohſtoffe verwendet würde. Außerdem wäre die 89% nutz⸗ los, da ſie nur über das erſte Jahr d fen würde, dann aber würde die verſchleuderte Goldmilltarde un⸗ ſerer Wirtſchaft und für die Entſchädigungsleiſtungen erſt recht empfindlich fehlen. Die demokratiſchen Ver⸗ treter ſprachen ſich gleichfalls gegen die ſofortige Er⸗ hebung der Zwangsanleihe aus. Die Stellung des Zentrums iſt noch unſicher, da die Anſichten innerhalb der Partei auseinander gehen. Eine längere Unter⸗ redung, die der Reichskanzler abends mit Dr. Heim (Bayer. Pp.) hatte, verlief ſehr„lebhaft“. Nach den Beſprechungen fand eine Kabinettsſitzung ſtatt. ö Heute vormittag traten die Fraktionen des Zen⸗ trums, der Deutſchen Volkspartei und der Demokraten zu einer neuen Beratung zuſammen. Laut„Vorwärts“ hat der Reichskanzler den Führer der Uunabhängi⸗ gen Sozialdemokratie zu einer Beſprechung eingela⸗ den. Die Unabhängigen haben ſich noch nicht geäußert, ob ſie im Falle einer Einigung zwiſchen Sozialdemo⸗ kratie und Zentrum für dieſes Steuerkompromiß ſtim⸗ men würden. Die Wohnungsabgabe. Berlin, 25. Jan. Der dem Reichstag zugeſtellte Nach⸗ trag zum Wohnungsabgabegeſetz wih die urſprünglich vorgeſehene Abgabe von 10 Prozent ber Friedensmiete der vor dem 1. Juli 1918 fertiggeſtellten Gebäude auf 50 Prozent erhöhen, wovon je die Hälfte den Gemeinden und den Einzelſtaaten als Baukoſtenzu⸗ ſchüſſe zufließen ſoll. Die Zuſchüſſe ſollen durch eine Anleihe aufgebracht werden, zu deren Verzinſung die Wohnungsabgabe dienen ſoll. Die zu erwartenden Poincare gegen Konferenzen dieſer Art iſt und die Mehreinnahme aus der neuen Abgabe wird auf 2 Mil⸗ liarden Mark geſchätzt. „Großſchwaben“. Vertin, 25. Jan. Der Ausſchuß für Gliederung des Reichs hat beſchloſſen, daß bezüglich des Anſchluſ⸗ ſes Hohenzollerns an Württemberg die weitere Entwicklung der Frage„Großſchwaben“ ab⸗ gewartet werden müſſe, ehe über die Zukunft Hohen⸗ zollerns ein abſchließendes Urteil gefällt werden könne Dagegen empfahl der Ausſchuß die Angliederung Wald⸗ eck⸗Pyrmonts an Preußen, da es ohnedies ſchon ſeil 45 Jahren von Preußen verwaltet wird. Vermiſchtes. Zeitungen aus Rohgummi. Wie die„Weſtminſter Ga⸗ zette“ ſchreibt, werden ſeit geraumer Zeit in London Verſuche angeſtellt, auf Rohgummi gedruckte Zeitungen herzuſtellen. Die Verſuche ſollen namentlich als Er⸗ ſatz für beſſeres Papier gute Erfolge ergeben haben. Die Erſparnis ſei beträchtlich. Großfeuer. Ein am Dienstag abend auf der Werft der Maſchinenfabrik Nepigau in Regensburg aus⸗ gebrochenes Großfeuer zerſtörte den größten Teil der Werkſtattanlagen und richtete bedeutenden Schaden an. Verurteilte Kartoffelſchieber. Wegen Kartoffelſchie⸗ bung verurteilte das Wuchergericht in Köln einen An⸗ geklagten aus Ehrenfeld bei Köln zu 1 Jahr Gefängnis und 100 000 Mk. Geldſtrafe. Ein Gerichtsbeamter wurde mit 4 Monaten und 50 000 Mk. Geldſtrafe, ein Handwerker mit 2 Monaten und 30 000 Mk. Geldſtrafe und ein Kaufmann mit 1 Monat und 20000 Mk. Geld⸗ ſtrafe verurteilt. Die Verurteilten hatten in Pommern und Oſtpreußen Kartoffeln aufgekauft und ſie dann an Fabriken mit hohem Gewinn wieder abgeſetzt. Spielhölle in Salzburg. Die Handelskammer in Salzburg hat ſich für die Errichtung einer Spielbank in Salzburg ausgeſprochen.— Das iſt für Oeſterreich gewiß das Nötigſte. 1 Störche als Tauermieter. In einem alten Turm eines Dorfs des Bezirks Neckarſulm niſten ſeit un⸗ denklichen Zeiten Störche. Im Jahr 1914 blieb der Storchenvater den Winter über dort— er fürchtete offenbar gleich vielen anderen den Donner der Kano⸗ nen!— während die Mutter und die Jungen im Herbſt abzogen. Seit 1918 bleibt auch die Storchenmutter im Winter dort. Nun ſitzt das Paar in ſeinem hohen Horſt trotz Wind und Wetter. Eis und Schnee. Wenn ins Neſt. Ihre Nahr beine in n ce b nd den Weibern und Tünpeln, ganz zufrieren. Man verſuchte den Störchen, alt und jung ſeine helle Freude h utter a ten, das ſie jedoch verſchmähen. e ee ihr Neſt gegen alle Ankömmlinge nen e Aa ihre 1 0 0 1 Jah len. 1 „Eimbruch. In einer Villa in 11 N wurden durch Einbruch eine Sammlung iter Elfenbeingegen⸗ ſtände im Wert von 800 00h Mk., alte a 4 arbeiten und Kunſtteppiche geſtohlen. 5 Beſtechungsverſuch. Der Privatgeheimpoliziſt Ha ſchild in Berlin war von noch Banane eite beauftragt, Abſchriften aus den Steuerakten des Stagts⸗ miniſters a. D. Abg. Dr. Helfferich zu beſchaffen. Es wurde ein beſonderer Hilfsverein„Schwabenhilfe“ um 1000 Mk. für jede abgeſchriebene Seite zu dem Amtsvergehen zu beſtechen, der Aſſiſtent erſtattete je⸗ doch Anzeige. Hauſchild wurde zu 3000 Mk. Geld⸗ trafe verurteilt. 1 102 Jahre. In Neckartenzlingen, OA, Nürtingen, iſt Fräulein Sophie Kurz im Alter von nahezu 102 Jahren geſtorben. Die Greiſin war bis kurz vor ihrem Tod geiſtig noch ſehr rege. 1 0 Nickiſch. Nach einer Berliner Meldung iſt in Leipzig Prof. Arthur Nickiſch, einer der bedeutendsten Muſiker der Gegenwart, im Alter von 66 Jahren an den Folgen einer Grippeerkrankung geſtorben. 5 Vom Auto überfahren. In Leipheim, bayer. Bez.⸗A. Günzburg a. D. fuhr ein von einem belgiſchen Unteroffizier geleiteter Kraftwagen einer Ueberwachungs⸗ kommiſſion in eine Gruppe von Knaben hinein, die ſich auf der Straße mit Schlittenfahren vergnügten und bis zu der Stelle hinter einem Bierwagen gefahren wären, ſo daß ſie das in raſcher Fahrt entgegenkommende Auto nicht bemerkt hatten. Zwei Knaben wurden tödlich, zwei weitere leichter verletzt. Der belgiſche Oberſt und der engliſche Major, die im Auto ſaßen, meldeten ſich bei der Polizei, ſprachen ihr Bedauern aus und ließen 2000 Mark zurück. Darauf fuhren fie nach Stuttgart weiter. 1 Dreizehn Falſchmünzer, die für über 8 Millionen Mk. gefälſchte Fünfzigmarkſcheine hergeſtellt und in den Verkehr gebracht hatten, wurden in Berlin zu Gefängnis⸗ und Zuchthausſtrafen verurteilt.. Fürtz gegen die Vereinigung mit Nürnberg. Durch Volksabſtimmung wurde am Sonntag eine Vereinigung der Stadt Fürth mit Nürnberg abgelehnt. Bei einer Wahlbeteiligung von 80 Prozent ſtimmten etwa zwei Drittel gegen und ein Drittel für eine Vereinigung der Stadt mit Nürnberg. 1 Ter Augsburger 6 Millionen⸗Diebſtahl, der im ver⸗ gangenen Herbſt an einem Poſtwagen verübt wurde, hat jetzt eine unerwartete Aufklärung und Löfung gefunden. Als am Sonntag früh an der Hauptpoſt in der Grottenau der Briefkaſten geöffnet würde, lag n demſekben ein an die Oberpoſtdirektion adreſſiertes i ſämtliche damals entwendete Wertpapiere enthielt. i. Starke Zunahme der Geſchlechtskranten in der Pfolz. Nach einer vom bayeriſchen ſtatiſtiſchen Landesamt mik⸗ zeteilten Ueberſicht über die in den Jahren 1912 bis 1920 in den öffentlichen und privaten Krankenhäu⸗ ern der Pfalz behandelten Geſchlechtskrankheiten, hat ich die Zahl der Geſchlechtskranken in der Pfalz in den Jahren 1919 und 1920 gegenüber den Kriegsjahren etwa verdoppelt, gegenüber der Vorkriegszeit nahezu derdreifacht. Die außerordentliche Zu dieſer Krankheiten in der Pfalz iſt ohne Zweifel in der Haupt⸗ ſache auf die Beſetzung durch die Franzoſen und auf die Verwendung ſchwarzer und farbiger Trup⸗ ben zurückzuführen. 1 45 Die Kinos in Deutſchland. Nach den Angaben der Lichtbühne“ gibt es im Deutſchen Reich gegenwärtig 3851 Kinotheater mit 1 304 605 Sitzplätzen. Rund 1,75 ace Perſonen beſuchen täglich die Lichtſpiel⸗ äuſer. a Berurteiſung. Die Berliner Tänzerin Cäcilie de Rheydt ihr Ehemann A. Sweloh, der Kabarett⸗ direktor Fuß und verſchiedene andere Perſonen wurden endlich einmal wegen Veranſtaltung von Nackttänzen, bei denen u. a. auch Neger verwendet waren, zu Geld⸗ trafen von 21000, 16000 bis 500 Mk. verurteilt. Die jugendlichen Tänzerinnen, von denen einige kaum 15 Jahre alt waren, wurden freigeſprochen. — Viola. Noman aus dem Leben von Georg v. Pletten. 40)(Nachdruck verboten.) Er war es ja geweſen, der der Baroneſſe die Mittel leihweiſe vorſtreckte, um ihre Salons glänzend einzurichten und fürſtlichen Hof zu halten, er war es, der ihr die Kunden zutrieb, deren Gutmütigkeit und Geld die geriebene Hochſtaplerin auszuplündern ſuchte, er war es hinwiederum, der von der Heirat mit einem reichen Kunden, die er vermitteln würde, einen großen Anteil am Heiratsgut als„Prozentchen“ zu erwarten hatte. Er war es alſo geweſen, der ihr auch den ſem⸗ melblonden Kurt von Remagen ins Garn getrieben, dor deſſen Hochzeit leider die Feſtnahme der Gaunerin erfolgt war. Nun war ſie verhaftet, die Prozente waren ihm entgangen, das vorgeſtreckte Geld war fort— und im Ende führten die Fäden der Unterſuchung gax in ſein ſchlichtes Wechſel- und Geldverleihſtübchen. Das ürchtete er, und ein heimliches Grauen befiel ihn. * Der Hochzeitstag Mathildens, der 15, Mai, war im Oſten erglommen. Ein blutig⸗roter Sonnenaufgang! ſtachher eine für den Mai drückend heiße Temperatur, zeinahe Gewitterſchwüle! Dabei ein wolkenloſer Him⸗ nel! Wagen auf Wagen fuhr vor dem Hauſe des Pro⸗ eſſors vor. Die Hochzeitsgäſte kamen und beglück⸗ vünſchten die Eltern. Mathilde war noch in ihrem Stübchen mit den letzten Arrangements ihrer Hoch⸗ ſeitstoilette beſchäftigt. Man wartete nur noch auf zen Bräutigam. Er ſchien ſich verſpätet zu haben. Inzwiſchen ſtand Mathilde fertig geſchmückt im Hrautſtagte da. Die Eltern geleiteten ſie in den Emp⸗ angsſaal zu den Gäſten. Ein lautes„Ah!“ der Be⸗ vun derung löſte ſich von aller Lippen. Ihre Geſtalt ah in dem weinen Atlaskleide mit der langen Schleppe und dem wallenden Schleier due 8 und königlicher aus denn je. Ihr Antlitz ſtrahlte Leben, Geſundheit und Glück Ihre Wangen glühten vor innerer Erregung. Eine Träne ſtahl ſich in ihr Auge, als ſie, von den El⸗ tern vorgeſtellt, den Gäſten einzeln die Hand reichte. Auch Schweſter Hedwig, die mitgeholfen hatte, ihre Toilette zu vervollſtändigen, erſchien im Saale im ſchlichten Roſa-Seidenkleide. Aber auch ihr Erſcheinen erregte Bewunderung. Auch ſie ſah mit ihren dunk⸗ len, großen Augen, in denen eine Freudenträne glänzte, blühender und ſchöner aus als je. „Hedwig, wo bleibt nur Max?“ flüſterte die Braut der Schweſter zu. „Er muß jeden Augenblick kommen.“ Es ſchlug aber 11 Uhr, und der Wagen des Bräuti⸗ gams fuhr noch nicht vor. Um ½12 Uhr ſollte die Trauung ſein, um 11¼½ Uhr die Fahrt zur Kirche ſtattfinden.. Man wartete alſo noch länger. Inzwiſchen plauderte die verſammelte, etwa 40 Perſonen zählende Hochzeits⸗ geſellſchaft. Hedwig trat eben dem Aſſeſſor, Herrn Burkhard, nahe. Er ergc ihre Hand zum Kuſſe und ſehen; „Fräulein, nachdem wir uns ſo lange nicht geſehen, muß ich wohl ernſthaft fragen, wie es um Ihr Be⸗ finden ſteht.“ 43 „Danke, danke,“ flüſterte Hedwig errötend.„Es muß mir heute ja gut gehen, wo meine Schweſter ſo glhick⸗ lich wird.“ 51 „Und Sie denken trotz allem“— ſogte er leiſe— „doch immer freundſchaftlich von mir 5 „Wie könnte ich anders, Herr Aſſeſſor“-; „Das wußte ich, und nur dieſe Ue besen und der beſondere Wunſch meines Vaters, der leider ſelbſt zur Hochzeit nicht erſcheinen 9 hatten mich be⸗ ſtimmt, der liebenswürdigen Einla ung Ihrer ver⸗ ehrten Eltern olge zu leiſten ee geleitete. kommen wollte. „Sie ſind ſehr digg Herr Aſſeſſor,“ lautete die ein ⸗ fache Antwort Hedwigs. Immer weiter cückte der Zeiger der Uhr. Der Bräuti⸗ gam war noch nicht erſchienen. a Die Geſellſchaft wurde ſichtbar unruhig. Herr und Frau Profeſſor traten ab und zu ans Fenſter, um Aus⸗ ſchau zu halten. 7 We d es ſchlug 11½ Uhr. 6 b „Meine Damen und Herren,“ ſagte der Beo eg „es kann ſich höchſtens um eine Verſpätung von eini⸗ gen Minuten handeln. Ich bitte, die Wagen zu beſtei⸗ gen und nun zur Kirche zu fahren. Mein Schwieger⸗ ſohn wird jedenfalls in den nächſten Minuten hier ſein.“ Dieſem Rate folgte man. In zehn Minuten war die Bae ee aft in der ſchön geſchmückten Magda⸗ enenkirche, wo ſich eine übergus Ne Menge An⸗ dächtiger, richtiger geſagt, Neugieriger, verſammelt hatte, um dem feierlichen Akte beizuwohnen, vor allem aber, um die ſchöne Braut zu ſehen und die Toiletten zu bewundern. 5 7. Die Gäſte ſaßen bereits in den für 107 reſervierten Bänken. aber auf das 1 der Eltern der Braut und des Brautpaares mußte gewartet werden. Die Ver⸗ ſpätung ließ ſich offenbar nicht ſo raſch einbringen. Es war Stadt⸗Sitte, daß der Brautvater die Braut, er Bräutigam die Mutter der Braut in die Kirche Mathilde war Vie unglücklich, daß ihr Max nicht 0 Sie ſu tauſenderlei Gründe für fein Ausbleiben. Papa und Mama waren anfangs ver, timmt, nachher geil rnt fber dieſe ee eit und Unanſtändigkeit“. Hedwig, die ſich ſelbſt als Rava⸗ lier den jüngeren Sohn des Kommerzienrates, ihren „FJreund von der Kale wie ſie ihn nannte, er⸗ beten hatte, war bereits in der Kirche und kam aus der e nicht heraus. Was mochte nur geſchehen 5 1. e (ortſesuna lola.) 1 4 n. Mannheim, 24. Jan. Eine Reihe der in letzter Zeit erübter Einbruchdiebſtähle hat jetzt Aufklärung Der Polizei iſt es gelungen, eine Anzahl der f en Diebe zu verhaften. Ueber 12 Perſonen ſitzen in Haft. Heidelberg,, 24. Jan. Die beiden Mörder, die in der Nähe von Steinsfurt die Bahnwartsfamilie Wan⸗ ner überfielen und durch Schüſſe den Bahnwart Wan⸗ ner töteten und ſeinen Sohn verletzten, ſind hier verhaftet worden. Sie heißen Johann Wagner und Eugen Ha⸗ ſis und ſtammen aus Ebingen. 6 Menzingen(bei Bruchſal), 2. Jan. In der ver⸗ gangenen Woche wurde den hieſigen Tabakpflanzern der Erlös ihrer verkauften Ware mit über 500 000 Mk. aus⸗ bezahlt. Der Höchſtbetrag, den dabei ein Pflanzer erhielt, betrug 25 000 Mk. Handel und Verkehr. Dollarkurs am 25. Januar 202 Mark. Kemptener Butter⸗ und Käſebörſe, 25. Jan. Der für die vergangene Woche errechnete Durchſchnittspreis für 1 Pfd. ohne Verpackung ab Verſandſtation ſtellt ſich für Butter auf 31.18 Mk.(letzter Preis 30.26). 0 Weichtäſe auf 10.62(10.28) Mk., für Allgäuer undkäſe auf 16.93(16.61). Geſamtumſatz in But⸗ ter 75605 Pfd., Weichkäſe 442 796 Pfd. und Allgäuer Rundkäſe 120 126 Pfd. Marktlage: Nachfrage in But⸗ bern die dla ge en ehende gut, und wohl iflußt durch die orſtehen rachterhöh fü Allgäuer Rundkäſe ſehr gut. e e e Ottenheim b. Lahr, 25. Jan. Unſinnige Brennholz⸗ preiſe wurden bei einer hier abgehaltenen Brennholz⸗ verſteigerung des Forſtamts Ichenheim geboten. Die Holzliebhaber waren in derart großer Menge erſchie⸗ nen, daß ſie vor dem Rathaus Aufſtellung nehmen mußten, von deſſen Balkon der beauftragte Forſtan⸗ geſtellte die Gebote entgegennahm. U. a. wurde für vier Ster buchenes Scheitholz 2400 Mk. geboten. Valutaſturz an der Wiener Börſe. An der geſtrigen Börſe herrſchte ein Valutaſturz, der noch nie dagewe⸗ ſene hohe Kurſe brachte. Man bringt dieſen Valuta ſturz mit der Neu⸗Ordnung des Valutamarkts und mit der Ablehnung der Züricher Bank, mit Wien ir Geſchäftsverbindung zu treten, in Zuſammenhang. Der Dollar ſtieg bis auf 10 200, die deutſche Mark auf 36 und die tſchechiſche Krone auf 210 Kronen. Mannheimer Produktenbörſe, 23. Jan. Der Markt verkehrte in ſehr feſter Haltung bei ſteigenden Preiſen Man notierte für 100 Kg. waggonfrei Mannheim Weizen 865—875, Roggen 680— 700, Gerſte 760 bis 790, Hafer 625 640, Mais 730— 740, inländ. Erb⸗ ſen 700— 900, loſes Wieſenheu 300— 320, gepr. und geb. Stroh je 100, Biertreber 580600, Reis 900 bis 1300 Mk.. Mannheimer Schlachtviehmarkt, 23. Jan. Zum Markt am Montag betrug der Auftrieb 226 Ochſen, 168 Bul⸗ len, 1082 Kühe und Rinder, 456 Kälber, 60 Schafe und 844 Schweine. Bezahlt wurden für 50 Kg. Le⸗ bendgewicht: Ochſen erſte Klaſſe 1200— 1275, zweite. 10001150, dritte 900— 950, vierte 750850, Buk⸗ len erſte 10001100, zweite 900975, dritte 800—. 900, Kühe und Ninder erſte 1200— 1275, zweite 10501100. dritte 850— 950, vierte 700—850, fünfte 500— 700. Kälber zweite 1200— 1300, dritte 1100—1150, vierte 1050— 1100, fünfte 1000— 1050, Schafe erſte 700— 750, weite 650— 700, dritte 600650, vierte 550600, weine erſte 1700 1800, zweite 17001750, dritte 16501700, vierte 16001650, fünfte 1550— 1600, ſechſte 14001600 Mk. Stimmung: Großviehhandel mittelmäßig, kleiner Ueberſtand; Kälberhandel ruhig, langſam geräumt; Schweinehandel ruhig, nicht ge⸗ räumt; Schafhandel lebhaft, ausverkauft. Aus dem Gerichtsſaal. Der Heidelberger Mordprozeß. Siefert zum Tod verurteilt. f Heidelberg, 24. Jan. In der geſtrigen letzten Sitzung beginnt Oberſtaatsanwalt Dr. Sebold ſeine Anklage⸗ rede und führt a. a. aus, daß die Ermordung der bei⸗ den Bürgermeiſter eines der ſcheußlichſten Verbrechen ſei, die je begangen worden find. Ein Tier ſchlimmſter Art habe im Heidelberger Stadtwald gehauſt. In ganz beſtia⸗ liſcher Art hat der Täter den Bürgermeiſter Werner er⸗ ſchlagen und es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß Werner nicht völlig tot war, als er von dem Täter eingegraben, wurde. Die Ermordung der beiden Bürgermeiſter wäre eines franzöſiſchen Senegalnegers würdig geweſen. Der Familie Kratzmüller in Ziegelhauſen gebührt der Dank der ganzen Bevölkerung, weil ſie den Täter angezeigt hat. Es ſei kein Zweifel darüber, daß Siefert der alkein ige Täter ſei. Desbalb fordern wir von Ihnen, ſo ſagte der Oberſtaatsamvalt zu den Geſchnvorenen gewandt, den Kopf des Angeklagten. Dieſer Unhold muß vom Erd⸗ boden verſchwinden, denn es beſteht die Gefahr, wenn er wieder aus dem Gefängnis herauskommt,— ſei es, daß er durch politiſche Unruhen befreit werde, oder auf an⸗ dere Weiſe—, daß der Täter dann zu einem zweiten Schinderhannes wird. 0 Staatsanwalt Dr. Mickel betonte, die ſchweren Mord⸗ taten ſeien Siefert vollkommen nachgewieſen worden. Er lege Wert darauf, feſtzuſtellen, daß der Alibibeweis Sie⸗ fert vollkommen geſcheitert ſei. Auch die Wertſachen und die Blutflecken an den Kleidern deuten auf Sie⸗ ferts Täterſchaft hin. 9 Um 12 Uhr mittags begann nach einer kurzen Pauſe der Verteidiger, Rechtsanwalt Karg, ſeine Aus⸗ führungen: Er könne den Worten des Oberſtaatsanwalts über die Furchtbarkeit des Verbrechens beipflichten, aber er müſſe jenen Ausführungen entgegentreten, wie ſich der Oberſtagtsanwalt gegen den Täter gewendet habe. Von Raubgier, von Taten eines Senegalnegers und von der Forderung des Kopfes follte man doch in einem Gerichtsſaal nicht ſprechen. Das ſei Stimmungsmache, die nicht ſcharf genug zurückgewieſen werden könne. Bei der Tat gegen Buſſe und Werner fehlten die wich⸗ tigsten Beweiſe, nämlich die für die Tötung ſelbſt. Nie⸗ mand ſei Wie der Tat geweſen. Gegen die Feſtſtellun⸗ gen der Wiſſenſchaft in bezug auf den Täter könne er fichts tun: es ſei Sache der Geſchworenen. ſie zu beur⸗ und verſicherte nochmals ſeine Unſchuld. 15 I ktteilen. Er könne nicht ſagen, daß Sieſert der Täler ſel * 5. re aber ebenſowenig könne er ſagen, daß Siefert nicht der Täter ſei. Es gehe über men liche Kraft inaus, hie ein richtiges Urteil z ne. N Siefer t führte aus, er habe leider keine anderen Beweiſe übrig, als er ſie gegeben habe. Aber darin liege nicht allein ſeine Schuld, ſondern(zum Gericht gewandt) auch Ihre Schuld. Ich bin nicht in der Lage, ſo ſagte Siefert weiter, gegen die Wiſſenſchaft anzukämpfen, 9 70 ich ſage Ihnen, daß ich der wahre Mörder nicht bin. Wenn Sie glauben, daß ich der wahre Mörder bin, ſo tun Sie es nur. Dann beuge ich mich Ihrem Urteils⸗ ſpruch. Handeln Sie, wie es Ihnen beliebt! f 1 1 10 Das Urteil. ö „Die Geſchworenen bejahten nach 1½ſtündiger Beratung die Schuldfrage auf Meineid und 150 8 5 Umſtände verneinten ſämtliche Schuldfragen im Fall Link(Raub⸗ mordverſuch und Totſchlagsverſuch), bejahten dagegen die Schuldfrage auf Raubmord im Falle der beiden Bür⸗ germeiſter Buſſe und Werner. Der Oberſtaatsanwalt be⸗ antragte wegen des Doppelmordes doppelte Todesſtrafe und wegen des Meineids 1 Jahr Zuchthaus, ſowie Ab⸗ erkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebensdauer. Nach kurzer Beratung verkündigte der Gerichtshof fol⸗ gendes Urteil:„Der Schmied Leonhard Sie⸗ fert iſt wegen des Doppelraubmords zwei⸗ mal zum Tode und wegen des Meineides zu 1 Jahr Zuchthaus ſowie zur Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebens⸗ dauer verurteilt, dagegen von dem Raub⸗ mordverſuchauf Link freigeſprochen.“ a Der Angeklagte nahm das Urteil ſehr gefaßt entgegen — Lokale Nachrichten. § Auterhaltungsabend. Wir wollen nicht ver⸗ fehlen, auf den heute Donnerstag im Gaſthaus z. Engel ſtattfindenden Unterhaltungsabend hinzuwelſen, der auf Veranlaſſung der Ortsgruppe Viernheim des Deutſchen Seevereins arrangiert wird. Herr Kapitän S chneider⸗ Heppenheim hält einen Vortrag über:„Reiſe nach Japan“ mit Vorführung zahlreicher Lichtbilder. Der Eintritt be— trägt nur 2 Mk., von Mitgliedern und Angehörigen wird kein Eintrittsgeld erhoben. Zu dieſem intereſſanten Abend werden alle Ortseinwohner herzlichſt eingeladen. . Erhöhung der Brotpreiſe! Im„Verord⸗ nungs- und Anzeige blatt“ Heppenheim leſen wir am Schluſſe eines Berichtes über„Erhöhung der Brotpreiſe“ folgendes: Nach den bei zuſtändiger Stelle eingezogenen Erkundig⸗ ungen wird ſich vom 16. Februar 1922 ob im Kreis Heppen⸗ heim der Laib Brot(4 Pfund) auf etwa 12,50 Mk. ſtellen. Oeffentliche Verſammlung aller Verufe. Im Gaſthaus zum grünen Laub ſpricht heute Donnerstag Abend ein Referent aus Berlin über das Thema:„Woran krankt die deutſche Arbeiterbewegung?“ Da; Ortskartell der Freien Arbeiter⸗Anion ladet ſämtliche Arbeiter zum Beſuche dieſer Verſammluug im eigenſten Intereſſe höflichſt ein. Siehe Inſerat. n ö Sport. V. f. R. Mannheim— Sportverein 09. (1. Jugend in der komb. Klaſſe.) Zum fälligen Jugend⸗ Verbandsſpiele trafen ſich beide Gegner auf dem Platze an der Brauerel in Mannheim. Punkt ½ 3 Uhr gab der Unparteiiſche den Ball frei und es entſpann ſich ſofort ein dußerſt ſcharſes, aber faires Speel. Nur dem flachen Zu⸗ ſplel und der Siegeswille der Viernheimer Elf wor der Sieg zu verdanken. Dle Mannſchaft ſpielte am Sonntag ihr ſchönſtes Spiel, und jeder einzelne Spieler tat vollauf ſeine Pflicht. Wir hoffen, daß unſere Elf immer das Spielfeld ſo betritt und den Drang nach dem Tore zeigt, wie am Sonntag. Ferner weiſen wir heute darauf hin, auf das am Sonntag ſtattfindente Verbandswettſpiel am Tivolj. Phönix Heidelberg wird ſicherlich alles daran ſetzen um die 2 Punkte mit nach Hauſe nehmen zu können. Darum auf zum Sportplatze am Tivoli. „Sport hinterm Gaswerk. Ladenburg 78— Amleitia 09 0: 1. Wie vorauszuſehen, ſchlug Amtcitia den Ladenburger Gegner 1:0. Trotz verzweifelter Gegen⸗ wehr mutzte 78 die zwei ach ſo wertvollen Punkte abgeben. Eine Bombe von Ph. Haas mußte der Wächter von Laden⸗ burg aus dem Netze holen. Weitere zählbare Erfolge ließ die zahlreiche Verteldigung nicht zu. Berüchſichtigt muß noch werden, daß Amieitia mit Erſatz antrat.— Zweite Mannſchaft ſiegte 5:3, trotz mehrfachem Erſatz. Auch hier ein ſchöues, ſchnelles Splel.— Nur wo der Wille iſt, iſt der Sieg. Dieſe Worte rufen wir den Mannſchaften für Sonntag, den 29. Januar zu. Denn es geht Sonntag um die Führung und um die Meſſterſchaft. Dürfte Ami⸗ citia Sonnſag gewinnen, dann iſt der Meiſter mit noch einiger Energie ſicher. Sonntag kommt Hemsbach, eine ſchnelle, ſichere Mannſchaft, die ſich die Führung nicht ſo leicht ſtreitig machen läßt. Wenn wir noch an den Sonn⸗ tag in Hemsbach denken, 3:0 für Hemsbach. Trotzdem dortmals der Platz, das ſtürmiſche Wetter und vor allem die große Kälte eine große Rolle ſptelten, muß ich unſeren Spielern doch zurufen: Beſinnt Euch. gebt her, was Ihr habt und dann. dann muß es klappen, dann muß der Sieg Euer ſein. Wir hoffen, daß doch endlich nach langer Zeit mal wieder elne Meiſterſchaft nach Viernheim kommt. Was für einen Kampf, für ein Spiel das geben wird, brauchen wir nicht noch erſt zu ſagen. Fußballklub Hemsbach führt mit 11 Spielen, 18 Punkte, hat 35 Tore geſchoſſen, und 15 Tore bekommen. Amicitia hat 10 Spiele und 17 Punkte, hat 29 Tore geſchoſſen und 6 Tore bekommen. Wir ſchen alſo, daß auf der elnen Seite ein ſtarker ſicherer Staäkm, auf der anderen Seite ein guter Sturm und eine geſchue Verteldigung ſteht. Der Kampf wird hart aber noch ungewiß. Ob Amleltia ihre erſte Niederlage in Viern⸗ helm einſtecken muß, oder nicht. Natürlich waren dann die Ausſichten für Winter ſtark verſchlechtert. Aber wir wollen hoffen. Was für Sonntag nun Parole iſt, weis ja jeder Mann am beſten ſelbſt.— Der am Sonntag im goldenen Karpfen abgehaltene Vall, war ein Beweis, wie beliebt ſich Amkeitia, durch ihre Spielart gemacht hat. Der Saal war vollgepfropft und viele mußten wieder nach Hauſe gehen, da kein Platz mehr vorhanden war Wir können mit Recht hoffen, daß ein jeder einen genuß reichen Abend verbracht hät. Und oft hörte man ſagen, wo Amicitia iſt, iſt's halt ſchön.— Dem ſtrebſamen Verein ein weiteres Glück auf. JA. Das Kinos im Kampfe gegen die Geſchlechts⸗ kraulheiten. Es iſt leiter 156 fe 0 bekannt, in welch ungeheurem Umfange heutigen Tages die die Geſchlechtskrankheiten in unſerem Volk verbreitet ſind und erſt eine Reichsſtatiſtlk hat darüber erſchöpfend Auskunft geben können. Fürchterliche Zahlen ſtarren uns da entge⸗ gen: Ueber ſechs Millionen Geſchlechskranke in Deutſchland! Mit anderen Worten: Jeder 10. Deutſche iſt heute Geſchlechts⸗ krank! Es iſt mit eine der erſchütternſten Folgen des Krte⸗ ges, daß dleſe Krankhelten nun auch im Volksteile Eingang gefunden haben, dis dahin ſo gut wie verſchont geblieben waren. Aufgabe der Wiſſenſchaft und einer auf hygleul⸗ ſchem Gebiet radikal durchgreifenden Geſetzgebung wird es ſein, der verheerenden Volksſeuche mit denkbar größtem Nachdruck entgegenzutreten. Abet dieſe Arbeit iſt nutzlos, wenn nicht eine in die weiteſten Kreiſe dringende Auf⸗ klärungsarbelt vorausgegangen iſt. Auf dieſem Gebiete kann nun das Kino unendlich viel Gutes leiſten: nicht nur durch die Herſtellung und Vorführung ſogenannter Aufklärungsfilme, die letzten Endes nicht abſchreckend, ſon⸗ dern eher aufreizend und zerſetzend wirken, ſondern durch die Darſtellung der nüchternen Tatſachen. Von dleeſer ge⸗ diegenen Act iſt der Film„Die Geſchlechtskrankheit und ihre Folgen“, der am Donnerstag, den 2. Februar in den Engel⸗Lichtſpielen vorgeführt wird. Er iſt im Auftrag der Deutſchen Geſellſchaft zur Bekämpfung der Geſchlechtskrank⸗ heiten und unter deren Mitwirkung von den Fachärzten Dr. med. C. Thomalla und Dr. med. N. Kauf⸗ mann in Berlin zuſammengeſtellt worden und zeigt in zahlreichen Bildern Art und Verlauf der geſchlechtlichen Erkrankungen, beſonders eingehend aber ihre verſchiedenen Stadien. Auch die Erſcheinungen der vererbten Syphilis werden in erſchütternden Beiſpielen vorgeführt. Auf alles Drum und Dran iſt bei dieſem ausgezeichneten Film ver⸗ zichtet Nur die Tatſachen reden und ſie reden eine furcht— bare Sprache. Bei der Vorführung des Films wird Herr Mebiziual⸗Rat Dr. Werner Heppenheim den allgemein⸗ verſtändlichen Begleitvortrag halten. Im Intereſſe wirt- ſamſter Bekämpfung dieſer Volks ſeuche iſt zu hoffen, daß dieſem edelſten gemeinnützigen Beſtrebungen dienenden Film der regſte Zuſpruch zutell werde. Wir werden noch näher auf den Film zurückkommen. Gebetzeiten der jüdiſchen Gemeinde. 28. Januar 28. Tewes 445 Uhr 880 Uhr 330 Uhr 6085 Uhr 60% Uhr 700 Uhr Sabbat⸗Anfang Morgen Nachmittag Abend Wochentag⸗Abend „ Morgen Neumondweihe des Moagats Sch'wat feier,„ 1 Amtlicher Teil. Losholzauflage für 1922. Mit Rückſicht auf die bedeutend erhöhten Hauer⸗ und Setzerlöhne hat der Gemeinderat in ſelner geſtrigen Sitzung dle Losholzauflage andernweit wie folgt feſtgeſetzt: 1. Groß⸗Losholz 350 Mk. 2. Klein⸗„ 50„ 3. Ergänzungsholz 100„ 4. Windfallholz 50„ 5. Eichen⸗Knüppel 110„ 6.„ Wellen 30„ 7. Kiefern und eichen Stöcke 80„ Wir fordern hiermit die hieſigen Bäcker und Mehl⸗ händler auf, ihre rückſtändigen Kochmehlſäcke binnen 3 Tagen bet dem Bäckermeiſter Jäger abzuliefern, widrigenfalls Sackpfand berechnet wird. 5 Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. Gemeindekaſſe. Lt. Beſchluß des Gemeinderats vom 23. d. Mts. ſoll ade 5 l Hälfte der für 1920 ausgeſchlagenen emeindeſtener als weitere Abſchlagszahlung a Gemeindeſtener für 1921 e a 20 iſt zu lelſten bis 13. nächſten Monats, darnach ente ſtehen Mahnkoſten. 5 Dieſe Zahlungsaufforderung gilt demjenigen ſelbſt⸗ verſtändlich nicht, welche den ganzen Betrag in runder Summe bereits bezahlt haben. Viernheim, den 25. Januar 1922. Jöſt. Untererhebſtelle. Betr.:„Ablieferung der Steuermarken“ Die Inhaber von Markenbüchern, die ihre für 1920 geklebten Steuermarken noch nicht verrechnet haben, wollen dieſelben noch behalten, bis die ihnen in den nächſten Tagen vom Finanzamt zugehende Beranlagungsbeſcheide in ihrem Beſitze ind und dann erſt zur Verrechnung zur Untererhebſtelle kommen. 5 n Ale übrigen Inhaber von Steuermarken, die nur im Beſitze von 1921 geklebten Steuermarken find, können die⸗ ſelben an den üblichen Zahktagen gegen Aushändigung Wochenabſchnitt 0 Woero 0 iſt Montag. Betr.: einer Quittung abliefern. Kitchner.