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Annahmeſchluß für Inſerate; vormittags 9 Uhr. er-Jeit Lokal⸗Anzeigeblatt für Viernheim Im Falle höherer Gewalt und ſonſtigen Störungen des Betriebs der Zeitung, der Lieferanten oder der Beſör⸗ derungseinrichtungen hat der Bezieher keinen Anſpruch aut Vereins⸗Anzeiger e Alntsblatt der Heſſ. Bürgermeisterei und des Polizeiamte Viernheim Nachrichtenblatt für alle amtlichen Bekanntmachungen der Behörden Vieruheims und Amgebung. 36 iheimer Bürger⸗Zeitung“ ſtets beſten Erfolg.— Für am Telefon aufgegebene Inſerate wird keine Garantie übernommen. ſtets zu achten. Redaktton, a und Verlag von Joh. Martin.— Geſchäftsſtelle NRathausſtr. Amt Viernheim. — Donnerstag, den 9. Februar 1922 Lieferung oder Nachlieferung oder auf Rückzahlung des Bezugsprei Poſtſchecktonto Nr. 21577 0 N N Amt Frankfurt a. M. 12„ Jahrg. 2 — Kardinal Natti zum Papſt Wer will im Leben auf Siege zählen Sesso Der muß den Körper wie Geist auch stählen OSoddeddosedoeesesesee Wir beehren uns, unsere werten Mitglieder nebst deren Angehörigen, sowie Freunde und Gönner zu unserer am Samstag, den 11. Februar 1922 im„Gasthaus zum goldenen Karpfen“ stattfindenden 7 0 bestehend aus Gesangs-, theatralischen und humoristischen Darhietungen nehst Gabenverlosung und anschliessendem Bal! freundlichst einzuladen. Eier Eintritt für Nichtmitglieder 3.— Mark pro Person. Saalöffnung: 7 Uhr. Anfang: Der Vorstand. NiB. 9 Uhr. Unsere verehrten Mitglieder werden höflichst ersucht, ihre Verlosungsgegenstände bis Samstagabend 6 Uhr im Karpfen abgeben zu wollen. S D. O. . Mittwoch, den 8. Februar, abends ¼8 Uhr, findet im Saale des„Gaſth. zur Gambrinushalle“ eine Verſammlung für nich tbezugsberechtigte Bürger zwecks Rationterung und Verſteigerung des Holzes ſtatt. Mehrere Bürger. Achtung! Radfahrer! 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Febr., abends 8 Uhr, im Lokal „Z. Sportzentrale“ aullerordlentl. General- Versammlung Tages-Ordnung: Platz⸗ Vertrag. a f s jeden Mitgliedes, zu dieſer wicht. Verſammlung zu erſcheinen. Mittwoch, den 8. Febr., abends 8 Uhr Spiel⸗Ausſchuß. Der Vorſtand. Diejenigen Witwen und Vormünder, wel⸗ che Kinder an Oſtern zur heiligen Kommu⸗ nion gehen haben, werden gebeten, bis 15. Februar bei mir ſich anzumelden. Der Vorſtand: Noll. Ein kletneres Von wem, z. erfr. in d. Exped. d. Bl. für Alt Gold, Silberwaren, Platin, Münzen Zahngebiſſe, Sch muckſachen, Brillanten. Kaufea v. Händlern Bartmanh, Mannheim 32,22 32, 22 Nechmungs⸗Fo imntapg v. reer 4. f. 3 kauf. geſucht 5 Dankſagung. Für die wohltuenden Beweiſe inniger An⸗ teilnahme beim Hinſcheiden unſeres lieben, nun in Gott ruhenden unvergeßlichen Gatten und Vaters, Großvaters, Schwiegervaters, Bruders, Schwagers und Onkels, Herrn Johannes Kühlwein 7. ferner für das zahlreiche Geleite zur letzten Ruheſtätte und für die große Kranz- und Blumenſpende ſagen wir hierdurch unſern tief- gefühlten Dank. Ganz beſonderen Dank der hochw. Getiſt⸗ lichkeit für den troſtreichen Beiſtand, den ehrw. barmh. Schweſtern für ihre liebevolle Pflege, dem Militär⸗Krieger⸗Verein„Haſſia“ für die Trauermuſik und fürs letzte Ehrengeleite, ſowie der„Sänger⸗Einheit“ für den erhebenden Grab⸗ geſang und den Stiftern von Seelenmeſſen. Viernheim, den 7. Februar 1922. Die tieftrauernd Hinterbliebenen. 8 Evangeliſches Cesang- u. Gehethuch ſowle ein darderobe schranz zu verkaufen. Waſſerſtr. 58. and Jed Ale Vortrag: Mittwoch, den 9. februar 1922, abends 8 Uhr im Saale der Wirtschaft„Fürst Mlexander“. Eintritt frei! jedermann Willkommen! e ölen? Referent: M. Cälzer. L(avalierhaus Mannheim J, 20 Fernsprech. 5433 An-, Verkaufs-Ge. Sohäff für neue und getragene Damen- e al Art, Relsearfikel Möbel, Pfandschein Spezialität: Damen-, ferren- und Kinderschuhe. Slorhe-Keiuer Hinder bouguen zu billigen Preiſen Werren mee ess ess, deSchas Erütinung u. Emosemong . eröffnete. Bin in der Lage, nur klaſſtgen Firma habe. Um genelgten Zuſpruch nehmens bittet Hochachtend „ Zeige der Einwohnerſchaft Viernheims er⸗ gebenſt an, daß ich am hieſigen Platze eine Dunder Banca Ware zu den höchſten Prozenten zu liefern, da ich direkte Verbindung mit 1 erſt- 0 meines Unter⸗ Georg Mich. Butſch Waſſerſtraße 13. rere esel oel eee eee erſtklaſſige Möbel qu Kaufen geſugt fl. Homann 7. Bismarckſtr. 43. Gebrauchte Sportplatz hinterm Gaswerk. aller Art 8 Uhr, Sitzung ſtatt. d Uhr in eig. Werkſtätte ſchnell, gut und billig Uhrmacher, Lorſcherſtraße, erſcheinen. repariert 2 r L. Krug, Mitglied erſcheinen. Fußballalub Amicitia 190) Mittwoch, den 0 8. Febr., abends findet in Lokal d. Gaſthanſes zum goldenen Stern i oll⸗Vorſt. Ein jedes Mit: glied muß dringend im Lokal bekaunt⸗ Der Vorſitzende. Freitag, den 10. Februar, abends halb 8 Uhr, fiudetaim Gaſth. z. Deutſchen Michel eine Mitglieder⸗Berſammlung ſtatt. Zu derſelben ſoll und muß ein jedes Der Vorſtand. Tel. 227. Sereereerssss ss Offenbacher Lederwaren und Beſchlag, Kasten-Leiterwagon m. kKroniſch abgedrehten Achſen und Gus buch en, 2 5 44 gewählt. T. U. Rom, 6. Febr. Heute vormittag wurde der neue Papſt gewählt. Die Wahl ſiel auf Achilles Ratti, ven Erzbiſchof von Mailand. Der Papſt nahm den Namen Pius XI. an. * Der neue Papſt war, wie ſchon mitgeteilt, früher Nuntius in Warſchau. Seine Kandidatur wurde be⸗ ſonders von den franzöſiſchen Kardinälen unterſtützt. Daß er den Namen Pius wählte, ſcheint darauf hinzu⸗ deuten, daß er wie ſein Namensvorgänger, als„re⸗ ligiöſer“ Papſt angeſehen ſein will. —— Neues vom Tage. Tie engliſch⸗franzöſiſchen Verhandlungen ſtocken. Paris, 6. Febr.. 1 1115 Graf 855 Aulaire iſt hier eingetroffen. Wie verlautet, ſind die Verhandlungen in London über den Sicherheitsvertrag und Kleinaſien ens Stocken geraten. Der amerikaniſche Borſchafter in London, Harvey, bemüht ſich, zu vermitteln. Vermiſchtes. Tie ſchreiende Not der Kleinrentner. Der Berliner Rentnerbund gibt den Tod von drei Mitgliedern wegen Unterernährung bekannt. In demſelben Zeitraum ha⸗ ben in Berlin 16 Hausbeſitzer, die zugleich Ruhe⸗ gehaltsempfänger ſind, die laufende Armenunterſtüt⸗ ung beim Magiſtrat nachgeſucht. Insgeſamt beziehen is letzten Januar 2200 Berliner Hausbeſitzer Armen⸗ unterſtützung. Sarah Bernhard⸗Gaſtſpiele in Teutſchland? Die be⸗ kannte Schauſpielerin Sarah Bernhard, die 78jährige, iſt noch rüſtig genug, um eine große„Kunſtreiſe“ zu unternehmen. Sie gaſtierte ſoeben im Haag und in Amſterdam in einem Drama, das ihr Enkel, Louis Verneuil der Autor des Stücks„Karuſſel“, eigens für ſie geſchrieben hat. Der Impreſario der Künſtlerin, G. de Koos, erzählte den holländiſchen Journaliſten, daß Sarah Bernhard im Lauf des Frühjahrs eine Gaſt⸗ ſpielreiſe durch ganz Europa unternehmen wolle, es ſei ſogar nicht ausgeſchloſſen, daß ſie auch nach Deutſchland kommen werde.— Die„Münch. N. N.“ bemerken dazu ſehr richtig: Während des Kriegs wurde berichtet, daß die unverwüſtliche Sarah Bern⸗ hard ſich als wütende Deutſchenhaſſerin betätigt und ſogar die Schützengräben aufgeſucht hätte, um die fran⸗ zöſiſchen Soldaten zu todesmutiger Tapferkeit zu be⸗ geiſtern. Dies ſei ihr verziehen! Wenn ſie aber jetzt ihre 78jährigen„Reize“ auf deutſchen Bühnen zur Schau ſtellen will, ſo iſt das eine Rache, die ſich — Der franzöſiſche Botſchafter in Lon⸗ auch mit glühendem Patriotismus nicht mehr ent⸗ ſchuldigen läßt! CCCãã A A. Viola. Roman aus dem Leben von Georg v. Pletten. 56)(Nachdruck verboten.) „O, ich weiß es, verehrter Herr Graf, daß Sie mit mir fühlen, und ich weiß leider auch, daß alles, alles hätte anders ſein können,“ erwiderte bedeutungsvoll der Profeſſor. ö Es verſtand dieſes Wort niemand außer ihnen beiden, 7135 des Grafen Schweſter, welche inzwiſchen die Gläſer mit dem funkelnden Burgunder gefüllt hatte, und nicht Klein⸗Lieschen, das mit Tränen in den Augen daſaß; denn hatte ſie auch nicht alles verſtanden, was der Pro- feſſor erzählte, ſo begriff ſie doch, daß es ſich um ein rößes Unglück handelte und für fremdes Leid fühlte ihr inderherz ſtets inniges Mitleid. Das hatte die Mutter in ihr Herz gepflanzt. ö „Doch nun, verehrter Herr dl laſſen wir uns die⸗ ſen köſtlichen Maitag nicht durch die Wolken verdüſtern, welche meine Leidensgeſchichte heraufbeſchworen.“ „Sie haben recht, Herr Profeſſor! Lieber Bruder, ſtoßen wir an auf das Wohl unſeres neuen Freundes!“ ſagte in gewinnender Herzlichkeit die Baronin. „Auf das Wohl meines alten Bekannten!“ Und die Gläſer klangentzaneinander, auch Klein-Lies⸗ chen durfte am Glaſe der Mama nippen. f Eine Stunde ſpäter 0 Profeſſor Wallig einſam in ſeinem Hotelzimmer. Einſam! Er fühlte ſich moch einſamer, als er war. Es fehlte ihm die liebe Frau, die beiden Kinder, die Berufstätigkeit, ein ferneren Lebenszweck, der Ausblick in eine ſonnige Zukunft.„Wenn wenigſtens ein Brief käme,“ dachte er, und erh hatte, wie es oft geht, den Gedanken kaum fu nde es und der Zim⸗ merkellner brachte einen! Briefſaus der Heimat. „„ Kunſtkohle“? Vor einigen Wochen erregte eine Zeitungsnotiz über die Herſtellung einer Kunſtkohle das Intereſſe der All⸗ gemeinheit. Neuerdings hat nun der Erfinder, Apotheker L. Prückner vom medizin. Unterſuchungsamt in Mün⸗ chen, dem wiſſenſhaftlichen Mitarbeiter der„Darmſtädter Ztg.“ einige nähere Angaben gemacht, die noch eher ge- eignet ſind, die Zweifel und das Mißtrauen von Fachleuten ö über den Wert dieſer Erfindung zu verſtärken als zu be— heben. Der Erfinder nimmt als Ausgangsmalexialier kohlenſtoffhaltige„Geſteinsarten“, vermiſcht ſie mil einem„Mineral“ und bringt das Gemiſch mit chemi⸗ ſchen Zuſatzmitteln und durch Truck in Brikettform. Dieſe „Kunſtkohle“ ſoll einen Kohlenſtoffgehalt von 60—90 Proz. beſitzen und einem hochwertigen Anthrazit eben⸗ bürtig ſein. Neun Pfund dieſer Kunſtkohle vermögen g ab, die ſich bei den Trägern der dreifachen Krone ein Zimmer zu angenehmer Temperaturhöhe anzuheizen, wobei die ganze Menge 200 Gr. Aſche(gleich 4,44 Proz.) ier bald zu⸗ N 1 ene ee hinterläßt. Die Probe auf die Vollwertigkeit ſeiner Kunſt⸗ und die deshalb im Lauf der Jahrhunderte immer kohle will Prückner vor einer Vereinigung von Sach— verſtändigen durch einen vergleichenden Schwelverſuch mil Kunſtkohle einerſeits und Anthrazit andererſeits gemacht haben mit dem Ergebnis, daß das Gas aus der Kunſt⸗ kohle intenſiver und länger brannte als das aus An⸗ thrazit. Der Heizwert ſeines Produkts ſoll etwa 795 betragen.—! Eine Kunſtkohle zu erzeugen, die in der Gasausbeute dem Anthrazit überlegen iſt, iſt nun aber wirklich keinen Kunſt. Fachleuten iſt es bekannt, daß Anthrazit wenig Gas liefert. Prückner nimmt„Geſteins⸗ arten“ und ein„Mineral“ als Ausgangsmaterial und trotzdem liefert ſeine Kunſtkohle bei der Verbrennung nur 4,4 Proz. Aſche, alſo weniger als viele Steinkohlen beſter Sorte bezw. hochwertige Braunkohlenbriketts. Wenn die Heizwertbeſtimmung ca. 795 W.⸗E. liefert, ſo iſt damm geſagt, daß ſein Produkt nicht einem vollwertigen An⸗ thrazit gleichkommt, ſondern ſogar ſchlechtem Braunkoh⸗ lenabfall mund ſonſtigen minderwertigen Brennſtofſen unterlegen! iſt; daraus geht hervor, daß die Erfindung wirtſchaftlich nur geringen Wert hat.— Wenn dem Er⸗ finder ſchon Millionen zur Finanzierung angeboten wor⸗ den ſind— woran ich nicht zweifle— ſo möchte ich den betreffenden Intereſſenten Vorſicht anraten. 116 1 1 General Tewet. In Bloemfontein(Dranje Frei⸗ ſtaat) iſt der berühmte Burengeneral Chriſtian Dewet geſtorben. Dewet war im Burenkrieg 1899-1902 der Führer, der eneben Delarey mit ſeiner fliegenden Reiter— ſchar dem großen engliſchen Heer am hartnäckigſten und längſten zu ſchaffen machte. Nach dem Frieden von Vereenigingſ 1902 kam er mit Delarep und Botha nach Deutſchlland, wo ihm, dem Kaiſer und dem amt⸗ lichen Deutſchland zum Trotz, das England zuliebe von den tapferen Burenführern keine Kenntnis nahm, überall begeiſterte Huldigungen bereitet wurden. Dewet und der ſchon vor einigen Jahren verſtorbene FTrans⸗ „Das iſt ein ſüßer Troſt,“ flüſterte der Kranke, und er ließ ſich in dem gepolſterten Lehnſtuhl am Fenſter nieder, löſte das Kuvert, entfaltete den Brief und las, langſam Zeile für Zeile. Tränen entrollten dabei ſei⸗ nen Augen und netzten den ſpärlichen grauen Bart, der ſeine Lippen umrahmte. „Lieber, guter Mann! Es iſt nun die dritte Woche, daß Du uns ferne biſt, und das der dritte Brief, den ich Dir ſchreibe. Es hat uns ſehr gefreut, daß Du Dich wohler, wenn auch noch ſo ſchwach fühlſt; unſere ein⸗ zige Freude iſt ja die Hoffnung, Dich geſund wieder in unſerer Mitte zu haben. Wir verleben traurige Tage. Doch ich will Dir das Herz mit Klagen nicht ſchwerer machen. Darum nur das tatſächliche, damit Du von allem unterrichtet ſſeieſt. Unſere arme Mathilde iſt troſt⸗ los. Am Montag war ſie voller Hoffnung in das Büro N. gegangen, welches eine vakante Stelle als Erzieherin in der Reſidenz ausgeſchrieben hatte. Es graute ihr ſchon, als ſie den Raum 192 den ſie betreten ſollte. Ein ſchmutziges Lokal, in demſelben zehn bis zwanzig Perſonen. Vienſtboten, junge Männer, alte Frauen, alle auf den Moment harrend, wo ſie gnädigſt zur Vor⸗ merkung in ein Buch zugelaſſen würden, das ein jun⸗ ger Menſch mit frechem Geſicht und ſtechenden Augen führte. Endlich kam Mathilde an die Reihe. Bevor nun Mathilde überhaupt das Nähere gehört hatte, ſollte ſie fünf Mark Einſchreibegebühr zahlen, und als ſie endlich die Adreſſe erfuhr, ſollte ſie drei Mart Anzahlung leiſten. Das ging ihr denn doch zu Entrüſtet verließ ſie das Lokal. weit 3 drei weitere Annoncen im„Tagblatt“ hatte ſie ſich neuerdings gemeldet. Auf alle drei Briefe wieder keine Antwort. Eine Stelle in Hannover hatte ſie faſt ſicher durch Vermittlung der Frau K.,* wartete nur auf das Zuſenden des Reiſegeldes. Da kam ſtatt deſſen ein Brief, daß eine andere Dame, mit der man früher in Unterhandlung geſtanden, inzwiſchen plötzlich nex⸗ Nikolaus, Sixtus und Paul. Papſt iſt der 260. buch des Vatikans, für 1904 zählte nämlich in ſeinem Verzeichnis der Päpſte 6 Namen weniger auf als oadt⸗General Delarey blieben treue Anhänger Deurſch⸗ lands, während bekanntlich Botha im Weltkrieg Bu⸗ rentruppen gegen Deutſchland führte. General Dewel ſtand im 68. Lebensjahr. Papſtnamen. Die auf den Stuhl Petri erhobenen Kardinäle legen bekanntlich ihren Taufnamen ab und nehmen einen eigenen„päpſtlichen“ Namen an Dieſer Brauch beginnt mit Johann XII., der ſich 956 bei ſeiner Wahl umbenannte; mit ſeinem Taufnamen hieß er Okta⸗ vianus. Vor Johann XII. begegnen uns in der Papſt⸗ geſchichte die verſchiedenſten Namen, lateiniſche, grie⸗ chiſche, orientaliſche und bibliſche, am häufigſten der Name Johannes. Ein neuer Papſtname erſcheint nach Johann XII. überhaupt nicht mehr; jeder neue Papſt ſuchte ſich unter den frühern gewiſſermaßen einen Pa⸗ ten aus, nach dem er ſich nannte. Es ſondern ſich aus der großen Menge der Papſtnamen des Zeitabſchnitts vor Johann allmählich vielleicht zwei Dutzend Namen einer bald zu-, bald abnehmenden Beliebtheit erfreuen. wiederkehren. Am häufigſten findet man den Namen des Lieblingsjüngers Chriſti, Johann, mit 23 Trägern. Seit dem Jahr 1419 gibt es jedoch keinen Papſt Jo⸗ hann mehr. Der 23. Träger dieſes Namens, Baltha⸗ ſar Coſſa, ein gewaltiger Kriegsmann, wurde vom Konſtanzer Konzil förmlich abgeſetzt und längere Zeit in Deutſchland in Gewahrſam gehalten, drei Jahre ſpäter durch ein Löſegeld von 30000 Goldgulden be⸗ freit, von Papſt Martin V. begnadigt und wieder zum Kardinalbiſchof von Tusculum gemacht. Ziemlich weit hinter Johann kommt Gregor mit 16 Trägern, ein Name, an den ſich die ſtolzeſten Erinnerungen des Papſttums knüpfen, dann kommen Benedikt mit 15 und Klemens mit 14 Trägern: die typiſchen Papſt⸗ namen des 18. Jahrhunderts, Klemens auch der einer Reihe franzöſiſcher Päpſte. Leo und Innozenz, beides alte Papſtnamena, folgen mit 13, Pius mit 10, Boni⸗ fazius mit 9 Päpſten. Daß der Name Pius, der in den letzten anderthalb Jahrhunderten ſo ſehr zu An⸗ ſehen gekommen iſt, übernommen wurde, iſt dem Re⸗ naiſſancepapſt Pius II. zu verdanken, der, mit richtigem Namen Aeneas Sylvius Piccolomini, als Humaniſt beſonders bekanntgeworden iſt; er hat ſich den Namen Pius zu Ehren des Pius Aeneas Vergils zugelegt. Je 8 Träger haben die Namen Urban und Alexander, 6 den Namen Hadrian und je 5 Cöleſtin, Martin, Felix. Der jetzt neugewählte Die Gerarchia, das amtliche Jahr⸗ früher. Die Forſchungen des Monſignore Duchesne, des Direktors der franzöſiſchen Schule in Rom, hatten im alten Papſtverzeichnis neun falſche Tiaraträger feſtgeſtellt, dafür aber drei echte neue Päpſte hinzu⸗ entdeckt. Jene neun alten falſchen Päpſte hießen: Ana⸗ klet, Felix II., Chriſtophorus, Dojus II., Bonifazius VII., Johann XVII., Benedikt X. und Johann XXIII Die drei neuen Päpſte waren Leo VIII., Silveſter III. und Benedikt IX. Der Nationalität nach gab u es unter ſönlich angekommen ſei, und man, da ſie im übrigen konventere, ſie nun nicht gut wieder die weite Reiſe zurückmachen laſſen könne. Du begreifſt, daß Mathilde ganz verzagt iſt. Dazu leidet ſie an Schnupfen, Huſter: Kopſweh und an dem Herzeleid, das ſie ſich ſelbſt be reitet hat, aber an dem wir leider durch unſere Nach. giebigleit die Mitſchuld tragen. Welch ein Glück, das Hedwig ſo tapfer iſt! Auch das arme Kind hat ſchwer gelitten! Wir hatten Dir, lieber Mann, bisher etwas verheim— licht, was ich ſelbſt erſt an dem Unglücks-Hochzettstoy; Mathildens erfahren hatte. Wir ſagten Dir nich von, um Dir eine neue Aufregung, einen neuen Schme— zu erſparen. Denke Dir, lieber Mann, an jenem Mas kenball hatte der Aſſeſſor Julius Burkhardt um ume e kleine Hedwig geworben, und ſie ſagte Nein, weti e im Herzen Doktor Elven liebte, von dem ſie ſich wie dergeliebt glaubte. Und nun mußte das arme Kind erfahren, daß Doktor Elven an demſelden Maskenbo!“ um ihrer Schweſter Mathilde Hand angehalten und von dieſer zurückgewieſen wurde, um— jenes Menſchen willen, der uns um all' unſer Glück gebracht hat.“ „Aber unſere Hedwig ließ den Kopf nicht hängen, ſie weinte eine Zeit lang ſtill in ſich hinein, ohne jeman- dem ein Wort zu ſagen; dann aber ermannte ſie ſich, und als das Unglück über uns hereinbrach, von der Stunde an war ſie die Tapferſte von uns allen. „O, Du ſollteſt ſie ſehen, wie ſie jetzt alles aufbietet um mich und Mathilde zu tröſten, um uns dei aller uns durch die Verhältniſſe auferlegten Beſchrankung keine der alten Bequemlichkeiten entgehen zu laſſen. Jh lege faſt die Hände in den Schoß ihr gegeniüber. Ste bekämpf! ihr eigenes Herzeleid, um uns aufrecht auer halten,. (Fortſetzung folgt Jakob Beyer. laloh Bayer. Wunder led Hafplat. Päpſten 5 Franzoſen, 13 Griechen, 6 Deutſche, ebenſoviele Spanjer, je zwei Afrikaner und Savoharden, je 1 Engländer, Portugieſen, Holländer und Kreter, alle übrigen waren Italiener.“ g Handel und Verkehr. f Dollarkurs am 6. Februar 203 Mark. Konkurſe im Januar. Nach der Finanzzeitſchrift„Die Bank“ ſind im Januar 129 Konkuürſe eröffnet worden gegen 146 im Dezember und 92 im Januar 1921. ö Die Preisſchraube. Die Vereinigung der Fabrikan⸗ ten elektriſcher Heiz⸗ und Kochapparate in Berlin hat die Teuerungszüſchläge für Bügeleiſen von 600 auf 750 Prozent, für Waſſerkocher aus Meſſing, vernickelt und für alle luxusſteuerpflichtige Fabrikate von 900 auf 1050 Prozent hinaufgeſetzt.— Der Zentralverband Deutſcher Kartonnagenfabrikanten erhebt auf die De⸗ zemberpreiſe einen Teuerungszuſchlag von 33 Prozent. — Die Deutſchen Glashüttenwerke erhöhten die Preiſe für Photoglas weiter um 15 Prozent.— Der Deutſche 1 1 Eiſenhändlerverband in Düſſeldorf hat die Lagerpreiſe wie folgt erhöht: Stabeiſen 686 Mk., Univerſaleiſen 751 Mk., Bandeiſen 761 Mk., Grobbleche 772— 783 Mk.. Feinbleche 8771621 Mk., Formeiſen 878 Mk. pro 100 Kg.— Der Röhrenverband hat beſchloſſen, die, Preiſe um 10 Prozent zu erhöhen. Die Abwülzung auf den Verbraucher. Dem„Bayer. Einzelhandel“ wird mitgeteilt, daß einzelne Berliner Fabrikanten in letzter Zeit nicht nur das ausgelegte Paket⸗ bzw. Frachtporth konventionsmäßig in Rechnung ſtellen, ſondern auch das Porto für den die Rechnung enthaltenden, gewöhnlich gleichzeitig abgehenden Be⸗ gleitbrief. So ſucht man die Portoerhöhung auf den Einzelhandel abzuwälzen. Am Ende zahlt wie die ſonſtigen Speſen, ſo auch dieſe doch wieder der wirt⸗ ſchaftlich Schwächſte, und das iſt der Verbraucher. Welt⸗Telephonanſchlüſſe. Nach einer engliſchen Fach⸗ zeitſchrift gibt es zur Zeit rund 21 Millionen Tele⸗ phonanſchlüſſe auf unſerer Erde, wovon allein 15% Millionen auf Teilnehmer der engliſchen Sprache in den Vereinigten Staaten, in Kanada, Auſtralien, Afrika und Großbritannien ſelbſt entfallen. An zweiter Stelle ſteht die deutſche Sprache mit 2½ Millionen Anſchlüſ⸗ ſen in Deutſchland, Oeſterreich, der Schweiz und den Grenzländern. An dritter Stelle ſteht Frankreich mit einer halben Million Anſchlüſſe. Das Schwediſche wie das Däniſche weiſen je 400 000, das Japaniſche 350 000 Anſchlüſſe auf, während Spaniſch von 250000 und Ruſſiſch von etwa 200 000 Teilnehmern geſprochen wird. Die großen und dichtbevölkerten Länder China und Inien beſitzen nur je etwa 50 000 Anſchlüſſe, die beſonders in letzterem Land noch dazu hauptſächlich von Ausländern benutzt werden; die arabiſche Sprache, die ebenfalls über außerordentlich große Gebiete ver— breitet iſt, bildet dennoch nur für etwa 20 000 Teil⸗ nehmer die Verkehrsſprache am Telephon. Landes⸗Produkten⸗Börſe Stuttgart, 6. Febr. Die Preisſteigerung auf dem Getreidemarkt hat in abgelau— fener Woche— hauptſächlich wegen des Eiſenbahner— ſtreiks— weitere Fortſchritte gemacht. Die Umſätze an heutiger Börſe waren geringfügig. Wir notieren per 100 Kilo; ab württ. Stationen: Weizen, württ., je nach Lieferzeit 940— 970, Sommergerſte, württ., je nach Qualität und Herkunft 780— 800, Hafer 610-640. Weizenmehl Nr. 0 1300— 1320, Brotmehl 1050— 1070, Kleie 450— 460, Heu, württ. 340— 360, Stroh, württ. (drahtgepreßt) 100— 110 Mk. Balingen, 5. Febr. Zugeführt wurden 158 Stück Milchſchweine, Handel lebhaft, alles verkauft. Preis für das Stück 280-460 Mk. 125 Spiel und Sport. 8 Fußball. fr. Die Voeſpiele um die Kreismeiſterſchaften haben auch am Sonntag ihren Fortgang genommen. In Württemberg unterlagen die Stuttgarter Kik— kers auf eigenem Platz gegen die Stuttgarter Turn— und Sportfreunde mit 0 1. Im Südweſtkreis endete die Begegenung des F.C. Phönix gegen K. F. V. unentſchieden 2:2. In Südbayern ſchlug Wacker München den T.⸗V. 1860 mit 5:2. Im Saarkreis erringt Boruſſia Neunkirchen gegen Saar-Saarbrücken die Meiſterſchaft. In den übrigen Kreiſen iſt der end⸗ gültige er noch nicht ausgeſpielt, da durchweg 1555 jheidungsſpiele auf neutralem Platze notwendig verden 1 J Meiſter die Verbaudsligawett⸗ neigen 8. Syrier, ve cyrer Wiederholungsſpiel Unio Sportklub unter Aufſicht trag, Böckingen gewinnt 4 gewinnt gegen 1 F die Ligaſpiele in funden. Um den Verbleib in der Kreisliga muß zwi⸗ ſchen dem Stuttgarter Sportklub und Normania Gmünd 2 Toren. Ulmer F.⸗V. bach 4: 1. Damit haben 5 2 P. f. L. Stuttgart verfallen. Sportklub Pforzheim 3: 2. 1 Im Odenwald wurde das Spiel Neckarau— Sand⸗ hofen beim Stande 2:1 abgebrochen; Hertha Mann⸗ heim— 07 Mannheim 0: 3. Die übrigen Spiele kamen wegen des Eiſenbahner⸗Streiks nicht zum Austrag. In Nordbayern ſchlug der I. F.C. Nürnberg die Spielvg. Hof 11:03 F.⸗V. 1860 Fürth den Würz⸗ burger F.⸗V. 4:0. 0* Sämtliche Pokalſpiele in Württemberg werden nach amtlicher Mitteilung pom 12. auf den 19. Februar vertagt. 5 f . Boxen. f In Stuttgart fanden am Sonntag Internaclonale Boxkämpfe mit folgenden Paaren ſtatt: Müller 120 Pfd.— Hugentobler 110 Pfd. endet nach Punkt⸗ wertung mit 6:4 für letzteren; Strauß(134 Pfd.)— Hirſchberger(132 Pfd.). Hirſchberger ſiegt in 10 Run⸗ den mit 614; Manſell⸗London(129 Pfd.)— Bühl Stuttgart(129 Pfd.), Bühl ſiegt überlegen nach Punkten. 5 Radfahren. Der R. V. Wanderer Stuttgart brachte in der Lie⸗ derhalle die Südd. Meiſterſchaften des Bundes Deut⸗ ſcher Radfahrer im Saalſport zum Austrag. Im 2er Radballſpiel erringt Germania Frankfurt den Großen Preis von Stuttgart: 2. R.⸗Riege des T. V. Augsburg; 3. R. V. Fröhlich Nürnberg; 4. R. V. Diana Heilbronn.— 2er Jugendradball: 1. R. V. Vorwärts Stuttgart 5:3; 2. R. V. Wanderer Stutt⸗ gart. S üddeutſche Meiſterſchaft im 8er Kunſt⸗ reigen. 1. Sieger R. V. Merkur Schwenningen mit 12,36½ Punkten. Süddeutſche Meiſterſchaft im ler Kunſt⸗ fahren: 1. Sieger R. V. Fröhlich⸗Nürnberg mit 46.80 Punkten. g 8er Jugendreigen: 1. Sieger R. V. Wanderer Stuttgart mit 7.53 Punkten, 2. Sieger R. V. Vorwärts Stuttgart mit 6.85 Punkten. 1* Der Hohenſtaufen⸗Radfahrerbund hat ſich aufgelöſt bzw. ſich als Bezirk Hohenſtaufen dem Radfahrer⸗ Landesverband Württemberg angeſchloſſen. Der R. Kl. Böckingen bringt am 27. Mai eine große Radfernfahrt„Quer durch Württemberg“ zum Austrag. An der Fahrt werden Herren- und Berufs⸗ fahrer des B. D. R. teilnehmen. 55 Winterſport. Durch den reichlichen Schneefall kam der Winter⸗ ſport wieder zur vollen Entfaltung. Auf dem Feld⸗ berg fand der 21. Schneeſchuhwettlauf, in Baiers⸗ bronn der Schneelauf 1922 ſtatt. Beide Veranſtaltun⸗ gen waren überaus zahlreich beſchickt und nahmen ohne Unfälle einen guten Verlauf. i Der W. Sport⸗V. Isny ladet die Springer des S. S. B. zu der Einweihung ſeiner Sprungſchanze auf der Sal⸗ maſeehöhe b. Wiederhofen am 12. Februar vorm. 10.30 Uhr ein. Lokales. — Die Teuerung hat im Januar weiter zugenommen. Nach den Berechnungen des ſtatiſtiſchen Reichsamts iſt die Reichsindexzahl für die Lebenshaltungskoſten (Ernährung, Heizung, Beleuchtung und Wohnung) vom Dezember 1921 zum Januar 1922 von 1550 auf 1640, demnach um 5,8 Prozent geſtiegen. Gegenüber dem Januar 1921 bedeutet dies eine Steigerung von 73,7 Prozent, gegenüber dem Mai 1921, dem billigſten Monat des Vorjahrs, eine Steigerung um 86,4 Pro⸗ zent. — Die neuen Erxpreßgutſütze. Nach Anordnung des Reichsverkehrsminiſters treten die neuen Expreßgut⸗ ſätze am 10. Februar in Kraft. 5 12 davon ab, wie ürttemberg ihren Abſchluß ge⸗ ein Entſcheidungsſpiel ſtattfinden. Dem Abſtieg aus der Liga iſt in Abt. 1 der F. C. Pfeil Gaisburg in. Im Südweſtkreis ſchlug V. f. B. Karlsruhe den f e n der Gambrinushalle dahie Zeugnitz f wichtig die richtige Löſung der 8 a Brennholzverſorgung für uns 8 der Einberufer begrüßte Herr Sch eiſter hl die in ſehr großer Zahl erſchlenenen Famillenväter f 105 Frage der Holzverſorgung ſofort ellen würden von der Regierung auch lich bekannt ſei. Zw. zu unternehmenden Schritte zu beraten und vor übereiligen Selbſthilfebeſtrebungen wentgſtens ſolange zu warten; als Ausſicht beſtehe, die Angelegenheit auf legalem Wege zu erledigen. Die Ausſprache aus allen Krelſen der Ver⸗ ſammlungstellnehmer war ſehr lebhaft und legte Zeugnts Einmütig wurde betont, daß man gerne einen angemeſſenen Preis für das Holz bezahle, daß aber der Kampf mit den gut und beſſergeſtellten in Verſteigerungen unter keinen Umſtänden aufgenommen werden könne. Der veelſeitige Vorſchlag auf Ernennung einer Vertretung zur Verhandlung mit den zuſtändigen Stellen wurde einſtimmig gutgeheißen und die Vertretung mit den notwendigen Weiſungen ver⸗ ſehen. Es ſoll mit der hieſigen Oberförſterei und event. mit der Forſtbehörde in Darmſtadt verhandelt werden. * Von der O. E. G. Bei den Verhandlungen am Dienstag bewilligte der Aufſichtsrat die Erhöhung von 84 auf 90 Prozent, während das Pnrſonal die Erhöhung auf 100 Prozent forderte. Die Streilfrage wird dem Schieds⸗ gericht vorgelegt merden, ſodaß erſt in etwa 10 Tagen entfchieden werden wird, ob die Wünſche des Perſonals erfüllt werden. Erſt dann kann es ſich auch entſchelden, ob geſtreikt wird oder nicht. Vorerſt nimmt der Betrieb ſeineu uneingeſchränkten Fortgang. 5 ö Vom 1921er! In Rheinheſſen wird der neue Wein zurzeit nach vollendeter Görung aus den Fäſſern herausgenommen und umgefüllt. Es zeigt ſich hierbei in vollem Umfang, welch ſeltener Qualitätswein es iſt. Auffallend iſt der hohe Zuckergehalt, der dem 1921er einen beſonders lieb⸗ lichen Geſchmack verleiht. Die Preiſe ſind allerdings ſehr hoch. Es koſtet heute ſelbſt ein Wein aus geringeren Lagen kaum noch unter 28 000 Mk., und mittlerer 35— 40 000 Mk. Beſſere Lagen aber ſtehen ſelten unter 50— 60 000 Mk. Es wird ſehr viel Wein zu höchſten Preiſen von ausländiſchen Käufern erworben was die Preiſe in die Höhe treibt. * Die Kaffee⸗Not iſt Ihnen fremd, obwohl Bohnenkaffee knapp und faſt unerfchwinglich iſt, weil Sie ſich ein feines Kaflee⸗Getränk mit Pfeifer und Dillers Kaf⸗ fee⸗Eſſenz bereiten können. Die Kaffee⸗Eſſenz bewirkt eine auffallende Erſparnis an Bohnen oder Getreidekaffee und nutzt deren Stoffe gründlich aus. Pfeiper und Dillers Kaffee⸗ Eſſenz iſt ein Kaffee-Zuſatz von ſteter Reinheit, unerreichter Ausgtebigkeit und gibt jedem Kaffee⸗Getränk den guſuchten feinen, kräftigen und echten Kaffee⸗Geſchmack. 115 — Gemeinderatsſitzung in Heddesheim, den 1. Februar 1922. 0 1. Die Koſtenvoranſchläge zur Unterhaltung der Kreis⸗ ſtraßen werden anerkannt und unterzeichnet. 2. Zu dem Verpflegungsbeitrag für den Arbeitszögling in der Blin⸗ denanſtalt in Ilvesheim Valentin Grdel von Heddesheim wird ein Zuſchuß von der Gemeinde hier in Höhe von 750 Mk, gewährt. 3. Da die Dienſtzeit des Bürgermeiſters Winter am 1. März ds. Js. abläuft, wird Tagfahrt zur Neuwahl eines Bürgermeiſters auf Samstag den 18. ds. Mts. nachm. von 6—7 Uhr anberaumt. 4. Das Angehot zur Vergebung des Platzes beim Rathaus hier zur Auf⸗ ſtellung eines Karuſſels im Jahr 1922 des L. Lehmann im Betrage von 800 Mk. wird abgelehut. 5. Dem Män⸗ nergeſangverein wird der Rathausplatz und Schulhof zur Abhaltung eines Sängerfeſtes am 14. ds. Js. zur Ver⸗ fügung geſtellt. emen 98 g Slioid. Roman aus dem Leben von Georg v. Pletten. 57(Nachdruck verboten.) „Warum, warum habe ich ſtudiert, habe ich ſo viel gelernt, hat Papa ſo viel Geld für mich ausgegeben, wo ich doch keine Stelle finde, das Gelernte zu ver— werten?“ So klagt unſere arme Mathilde täglich. Und gerade auf dieſe Frage wiſſen wir alle keine Antwort außer ungen auf die Zukunft. Auch Hedwig veiß darauf nichts zu ſagen, und das iſt wieder ihr Schmerz. Die Verhältniſſe zwingen uns, daß wir un⸗ ſeren Haushalt beſchränken, daß unſere Kinder jetzt ſich ſelbſt erhalten, wenigſtens eines. Und da Mathilde, vom Schickſal verfolgt, oder vielmehr, wie Hedwig in ihrem frommen Sinne uns ſtets verbeſſert, vom lieben Gott geprüft, nichts Genügendes findet, da iſt es die Klage Hedwigs: Warum habe ich nichts gelernt, um ver⸗ dienen zu können? Du ſiehſt, lieber Mann, es war eben doch nicht gut, daß wir zu viel Wert auf die Geiſtesbildung Mathildens legten Bei der heutigen Konkurrenz auf dieſem Ge⸗ biete iſt ſie keine hinreichende Verſorgung mehr, und die anderen Eigenſchaften und Kräfte des Mädchens bleiben ungeübt und unentwickelt. Der Himmel weiß, ob Mathilde mit ihrer gänzlichen Unvertrautheit mit den häuslichen Arbeiten, mit ihrem vorwiegend auf das Schöne und Angenehme gerichteten Sinn, mit der Luſt an dem Glanze und an den Zerſtreuungen des Weltlebens, die ſie jetzt ſo ſehr entbehrt, eine gute Gattin geworden wäre! Wir— o, geſtehen wir es uns— haben ſie zu ſehr verwöhnt, zu ſehr angebetet ob ihrer Schön⸗ u und ihres Geiſtes willen und ihr darum keinen Wunſch verſagt. Dagegen haben wir unſere Hedwig vernachläſſigt. Sie iſt ein goldenes Kind, naiv, natürlich, häuslich, jenem Maskenball— hätte ich es noch erklärlich ge⸗ in bedrängter Lage an ihm zu finden für ſich und unſere praktiſch, ſparſam, einfach; aber ſie hat keine Bildung genoſſen, ſie kennt nicht die Welt, iſt nicht weltklua, 1 VPFPPFPPPPPPPPPPPPPCGPCVPVPTGGTGTVPTVTVTbTPTGGC(TPT(TCT(TTTTkTéTkéTéTTéTTTéTkTéTéTéT0TTb'Tééék''b'' ſonſt hätte ſie nie die ausgezeichnete Partie des Sohnes des Kommerzienrates ausgeſchlagen. Damals— an funden. Aber denke Dir, lieber Mann, und jetzt komme ich zur Hauptſache, die ich Dir eigentlich ſchreiben wollte Vorgeſtern kam der Herr Aſſeſſor Burkhardt zu uns. Er bat in aller Form um eine Unterredung mit unſerer Hedwig. Ich konnte ſie ihm natürlich nicht abſchlagen. Und was war ihr Ergebnis? Er hatte abermals um Hedwigs Hand geworben, und Hedwig hatte abermals nein geſagt. Sie wollte, ſo ſagte ſie mir unter Tränen, jetzt, wo wir in Not ſeien, nicht dem Manne ihr Jawort geben, den ſie früher um eines an⸗ deren willen ee ſie wollte nicht daſtehen in den Augen der Welt und in den Augen der Familie des Kommerzienrates, als heirate ſie den Sohn des Hauſes nur um ſeines Geldes willen, nur um eine Hilfe Familie. Lieber Mann, Hedwig denkt edel.“ „Eine Träne nach der anderen rann dem Profeſſor über die bleichen Wangen, als er dieſen langen Brief geleſen. Er fand die neuen Verhältniſſe drückend, noch drückender, als ſte waren. Er glaubte, die Seinen litten Not, während ſie doch nur einfacher und ſparſamer lebten. Er glaubte, ſie ſeien verachtet, das Gerede der Leute, während doch nur einige hochmütige Damen und Herren der Geſellſchaft ſie über die Achſel an⸗ ſahen, ſich zwar ferner hielten als 105 t, aber doch mit Achtung und Mitleid von ihnen dachten, wußten ſie doch, daß es nicht eigenes Verſchulden war, welches ſie in die er fel Lage verſetzt hatte. Der al glaubte, er ſelbſt hätte das Glück 91955 Töchter unter⸗ dug erſt durch ſeine Nachgiebigkeit und Verwöhnung as Glück Mathildens, und jetzt 1 der dadurch herbeigeführten Verhältniſſe das der kleinen Hedwig, er er ſo viel Aufmerkſamkeit, ja vielleicht zu wenig Liebe geſchenkt hatte, und die gerade eine ſo glänzende Partie machen konnte und ſie aus ſchlug— well 5 ſie nicht den Anſchein erwecken wollte, als heirate ſie den Retter aus der Not! Er würdigte dieſen ihren Stolz. Lieber darben, als ſich wegwerfen! Hedwig hatte hierin des Profeſſors Charakter geerbt. Ja, hatte ſie das erſte Mal, als Aſſeſſor Burkhardt um ſie warb, ja geſagt, o aber! Nein, ſie hatte ganz recht! Und ſie ſoll nur den heiraten, den ſie wahrhaft liebt! Aber die letzten Andeutungen des Briefes ſeiner Frau beruhigten ihn. Was mochte im Geiſte der kleinen Hedwig vorgehen? Der Profeſſor grübelte und grübelte. Er kam aber zu keinem Reſultate. Und ſo bürtk er ſich endlich der Meinung ſeiner Frau an, es dürfte nur eine Täuſchung vorliegen. 0 f 6 Der folgende Tag ſollte freilich des Rätſels Löſung ringen. Der Profeſſor hatte ſich nach dem im Zimmer ein⸗ Nane Walt Kaffee eben daran gemacht, den Brief, einer Gattin zu beantworten, als der Aim ene klopfte und wieder einen Brief brachte. 1 6 as iſt das? Wieder von Hauſe? Das bedeutet as!“ ö „Denke Dir lieber Mann,“ begann derſelbe,„unſere Hebwig verläßt uns, ſte will uns verlaſſen, ſie läßt; S5 nicht halten. Sie hat im Geheimen ſich um eine Stellung als Stütze der Hausfrau beworben und er⸗ halten. Während ſich unſere Mathilde mit ihrer glän⸗ et Ausbildung ein Jahr lang vergeblich um eine ür ſie paſſenden Stelle bemüht, kam Hedwig die Stelle wie geflogen. Sie ſagte nur entſchieden: Mama, wir beide dürfen Euch nicht 15 Laſt fallen; Mathilde hat kein Glück. So habe ich's verſucht, und ich erkenne in dem 05 meiner Bewerbungen und Bemühungen in den 0 tungen den 1 Wink, der mich fort⸗ ehen heißt, um mitverdienen zu helfen. Jetzt iſt nicht eit zu klagen, ſondern zu handeln. Wir müſſen an⸗ ändig und mit Würde den Wechſel unſerer Verhält⸗ niſſe tragen e,, ä artſetzung folgt,) *, 7 1 . ige der unſere Gemeinde iſt. Im Namen 0 er Corn. verhandelt werden müſſe. Die teſer die beſtehende große Not wirk. dieſer Verſammlung ſei, über die von dem Beſtreben nach gütlicher Erledigung der Sache ab. „ Belanntmachung. Betr.: Die Friedhofsgebühren zu Viernheim. Die Bekanntmachung obigen Betreffs, die in Gemäß⸗ heit der Gemeinderats beſchlüſſe die anderweitige Feſtſetzung der Friedhofsgebühren regeln ſoll, liegt vom 10. ds. Mts. ab eine Woche lang zur Einſicht der Intereſſenten und Entgegennahme etwaiger Einwendungen bei uns offen. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. Bekanntmachung. Betr.: Die Reinhaltung und Wegſamkeit der Orts⸗ ſtraßen. a 70 g Wir ſehen uns veranlaßt, die nachfolgende Polizei⸗ verordnung des Kreisamts[Heppenheim vom 7. März 1889 in der Faſſung vom 3. Januar 1898 in obigem Betreff in Erinnerung zu bringen und empfehlen den Eigentümern von Hofreiten oder den ſonſt hierzu Ver⸗ pflichteten die genaue Einhaltung der dort erlaſſenen Be⸗ ſtimmungen. Insbeſondere weiſen wir auf die Beſtimm⸗ ungen der 8§ 6,17, 9 und 10 hin, die zur Zeit nicht genügend befolgt werden. Wir machen ferner darauf aufmerkſam, daß bei einem durch Ausrutſchen iufolge Glatteis uſw. vorkommenden Unglücksfall der zum Streuen Verpflichtete außer ſeiner Beſtrafung zur Schadenerſatz⸗ herangezogen werden kaun. 1 15 Unſere Beamten ſind angewieſen, den Befolg der Verordnung ſtreng zu überwachen und Zuwiderhandelnde ohne nochmalige beſondere Aufforderung zur Anzeige zu bringen. 5 Viernheim, den 8. Februar 1922. Heſſiſches Polizeiamt. Ludwig. Polizei⸗Verordnung. Betreffend: wie oben. 5 § 1. Den Eigentümern von Hofreiten und innerhalb ge— ſchloſſener Ortſchaften gelegenen unbebauten Grundſtücken liegt die Verbindlichkeit ob, ſofern als dieſe Hofreiten nebſt Gärten, bezw. die unbebauten Grundſtucke die 5 Orts ſtraßen einſchließlich der Kreisſtraßen nebſt zugehörigen Böſchungen und Gräben begrenzen, für Reinhaltung und Wegſamkeit der Straßen nach Maßgabe der nachfolgenden Beſtimmungen zu ſorgen. i b An Stelle der Eigentümer treten die Mieter, Nutz— nießer oder Verwalter. ſofern die Hofreiten oder Grund ſtücke von den Eigentümern nicht ſelbſt bewohnt oder benutzt werden. Die Reinigung öffentlicher Plätze oder Brücken liegt deren Eigentümern ob. Juſoweit hiernach und nach Maßgabe der nachfolgenden Beſtimmungen die Sorge für die Reinigung, welche Staats- oder Gemeinde— behärden oder ſonſtigen juriſtiſchen Perſonen zukommen würde. ſind für dieſelbe diejenigen verantwortlich, welche ſie vermöge Vertrags oder Dienſtverhältniſſes übernom men haben. 8. 23 Die Reinhaltung hat von den Hofreiten und deren Zubehör, reſp. von den in 8 1 erwähnten unbebauten Grundſtücken an bis zur Mitte der Fahrbahn und ein— ſchlagenden Falles bis zum Kreuzungsmittelpunkte zweier oder mehrerer Straßen zu geſchehtn. Bei nur auf einer Seite bebauten Straßen oder, wo zwiſchen den Häuſer— reihen der Straße ein Bach fließt. erſtreckt ſich die Ver⸗ pflichtung zur Reinhaltung auf die ganze Straßenbreite bezw. bis zum Bachufer. 155 g 1 Die an öffentliche Plätze mit; ihren Grundſtücken angrenzende Eigentümer(Mieter, Nutznießer oder Ver. walter) haben die Verbindlichkeit zur Reinhaltung bis auf halbe Straßenbreite. 83. l Die chauſſiierten Ortsſtraßen oder Ortsdurchfahrten ſind, ſoweit dies nicht nach den desfalls beſtehenden Be ſtinnnungen den Staals- oder Gemeindebehörden zukommt, bei feuchtem Wetter mit Kratzen(Kutſchen) bei trockenem mit Beſen zu reinigen. Die Stellen, die neu eingeſteint ſind. dürfen bei feuchtem Wetter nicht mit Kratzen(Hut ſchen), ſondern nur mit Beſen gereinigt werden. g Alle Kanalmündungen, Dohlen, Abzugsgräben und Goſſen müſſen immer rein und von allen den Abzug hindernden Dingen freigehalten werden. a 2 In Banketten und Goſſen wachſendes Gras Unkraut, ebenſo auch dasjenige, welches auf der Fahrbahn oder auf öffentlichen Plätzen entſteht,, muß auf diesbezüg liche Aufforderung der Lokalpolizeibehörde alsbald entfernt werden. Bei oder trockener Witterung iſt vor dem Kehren die Straße zu begießen, ſofern kein Waſſermangel beſteht. Der vorhandene Schmutz, Kehricht uſw. iſt ſofort von der Straße zu entfernen und darf nicht dem Nach⸗ bar zugeſchoben e Soweit nicht ſoviel Straßengefälle vorhanden iſt, daß das in die Goſſen gelangte Abwaſſer ſtets vollſtän. digen Abzug hat, ſind die Goſſen täglich mi Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage auszukehren und mit Waſſer nachzuſpülen. Bei anhaltend heißer und trockener Witterung ſind auſ vorhergehende polizeiliche Aufforderung, Straße, öffentliche Plätze pp. täglich zweimal und zwar morgens und abends zu 1 0 8 5. 4 Die Reinigung hat in Orten mit über 1000 Seelen wöchentlich zweimal Mittwoch und Samstag Nachmittag u geſchehen. Fällt auf einen dieſez Tage ein geſezniche Feiertag, ſo iſt die Reinigung am vorhergehenden Werk⸗ tümern, Mietern, Nutznießern oder Verwaltern von Ge⸗ bäuden die Strecken der Straßen und Plätze, an denen ihre Gebäude, Hofreiten und eingefriedigten Plätze liegen, wöchentlich einmal und zwar ſo oft ö Ortspolizeibehörde ergeht. Fällen amitaß und außerdem . reinigen, als eine bezügliche Aufforderung der Der übrige Teil der Ortsſtraßen ſoll nach Weiſung der Lokalpoltzeibehörden auf Koſten der Gemeinde monatl. mindeſtens einmal gereinigt werden. Nach außergewöhn⸗ lichen Verunreinigungen zum Beiſpiel nach dem Auf⸗ und Abladen von Steinkohlen, Dung und dergl. hat jedesmal alsbald eine beſondere Reinigung ſtattzugnden. Auch hat dies zu geſchehen, ſobald es in einzelnen von der Lokalpoltzeibehbrde beſonders vorge⸗ ſchrieben wird. § 6. Bei Schneefall muß, ſobald es zu ſchneien aufhört, da wo ein Banket iſt, bis über die Floßrinne und wo kein Bankett iſt, ein 1 bis 1,5 breiter Pfad auf der Fahrbahn freigekehrt werden. Letzterenfalls haben die rechts und links der Straße zur Reinhaltung Ver— pflichteten den Pfad je zur halben Breite herzuſtellen. An Straßenübergängen ſind ebenſolche Pfade von den beiderſeits Verpflichteten über die Straße zu führen. Iſt der Schneefall bei Nacht eingetreten, ſo hat dies, ohne daß es hierzu einer beſonderen polizeilichen Aufforderung bedarf, unter allen Umſtänden bei Tagesanbruch zu geſchehen. Schnee, welcher bei Tauwetter von Dächern auf Bankette und Fippfade fällt, iſt alsbald zu entfernen. * 5 1§ 7. Bei Glatteis und bei Winterglätte(glattgefrorenem Schnee) ſei es, daß dieſelben nur an einzelnen Stellen oder auch im allgemeinen entſtehen, muß ſogleich nach dem Entſtehen und falls dies bei Nacht geſchehen iſt, nach Tagesanbruch auf den Banletten oder wo ſolche nicht vorhanden, auf der Mitte der Fahrbahn und auf den Straßenübergängen ein 1 bis 1,5 Meter breiter Pfad mit Aſche, Sand oder dergleichen beſtreut werden. Sollen Sägemehl, Spreu und ähnliche Gegenſtände zum Streuen Verwendung finden, ſo ſind dieſelben dick aufzuſtreuen, weil ſie ſonſt leicht vom Winde weggeweht merden. Nach Verſchwinden des Glatteiſes pp. ſind ge— pflaſterte Bankette vnn dem verwendeten Material wieder zu reinigen. An der Kreuzung zweier und mehrerer Straßen haben die Beſitzer bezw. Bewohner pp. der Eck häuſer oder Eckplätze gefahrloſe Uebergänge durch Be— ſtreuen herznuſtellen.. § 8. Wo, wie in einzelnen Orten der Fall, zwiſchen den Hofreiten uſw.(S 1) und den Goſſenpflaſtern oder Fahrbahnen ein mehr als 3 Meter breiter für Fußgänger beſtimmter jedoch nicht in ſeiner ganzen Breite als Ban kett zu betrachtender Zwiſchenraum ſich befindet, kommen die in den beiden vorhergehenden Paragraphen hinſichtlich der Bankette getroffenen Beſtimmungen dahin zur An wendung, daß auf jenem Zwiſchenraum ein mindeſtens ein Meter breiter Pfad vom Schnee freizumachen, und bei Glatteis uſw. mit Aſche Sand oder dergl. zu be ſtreuen iſt. § 9. Tritt Tauwetter ein, ſo müſſen die Goſſe und Ban kette alsbald von Schnee und Eis befreit werden. § 10. Das Schleifen und Schlittſchuhlaufen auf öffent lichen Plätzen, auf Fahrbahnen und Banketteo der Stra ßen iſt verboten. Schleifen, welche auf Banketten ent— ſtehen, müſſen von den Beſitzern der angrenzenden Hof— reiten mit Aſche, Sand oder dergl. beſtreut oder aufge hauen werden. Das Abwärtsfahren mit Schlitten jeder Art ohne Gebrauch eiuer Deichſel auf abſchüſſigen Stra ßen und Wegen und das Ueberfahren der letzteren iſt unterſagt. 611. Wenn Waſſerſteine aus Küchen, Brennereien und dergl. ihren Abfluß unmittelbar nach einer Straße oder einem öffentlichen Platze haben, ſo ſollen dieſelben mit einem bis auf den Boden reichenden Kandel verſehen ſein. In den Orten Heppenheim, Hirſchhorn, Neckarſteinach, Wimpfen und Viernheim, müſſen da, wo eigentliche Vankette vorhanden ſind, die nach dieſen abfallenden Dächer, mit Dachrinnen und höchſtens mit 0,5 Meter über dem Boden endigenden Kandeln verſehen ſein. Die in den vorhergehenden Abſätzen erwähnten Kan deln müſſen ihren Abfluß in gepflaſterte Goſſen oder ſonſtige von der Polizeibehörde für zuläſſig erkannte Ab flußeinrichtungen Gräben pp.) erhalten, deren Herſtellung ſoweit ſie nicht vorhanden, dem Gebäudeeigentümer obliegt. Juſoweit beſtehende Einrichtungen den vorſtehenden Be ſtimmungen zuwiderlaufen, hat die vorſchriftsmäßige Her ſtellung binnen einer vom Kreisamt zu beſtimmenden Friſt zu erfolgen. § 12. Jede vorſätzliche oder fahrläſſige Verunreinigung der Straßen, öffentlichen Plätzen uſw. vonſeiten der Eigen. tümer pp. ſowohl, als auch vonſeiten dritter Perſonen iſt unterſagt und zieht dieſelbe außer der Verpflichtung zur ſofortigen Reinigung die in§ 13 vorgeſehene Be ſtrafung nach ſich. Es N gilt dies auch von der Befriedi⸗ gung menſchlicher Bedürfniſſe auf Straßen, öffentlichen Plätzen pp. 8 13. Zuwiderhandlungen gegen die Beſtimmungen dieſer Polizeiverordnung werden nach Artikel 114 des Polizei ſtrafgeſetzes bezw.§ 366 pos, 10. des Reichsſtrafgeſetz auch mit Geldſtrafe bis zu 60 Mk. oder mit Haft bis zu 0 M. oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. Die Polizeibehörde bleibt außerdem befugt, die Rei Säumigen durch dritte Perſonen vornehmen zu laſſen. § 14. 5 im erlaſſenen einſchlägigen Lokalreglements ſind hier⸗ urch aufgehoben. 6 Heppenheim, den 3. Januar 1898. Großh. Kreisamt Heppenheim. gez. v. Granch. nigung der Straßen pp. auf Koſten det Schuldigen oder Die unterm 14. Mat, 1. Okt. und 20. Dez. 1895 Bekanntmachung. Betreffend. Die karnevallſtiſchen Veranſtaltungen. Wir verweiſen auf untenſtehende kreisamtliche Be⸗ kanntmachung vom 19. Januar 1922. Bei dem furchtbaren Ernſt urſerer Zett erwarten wir, daß es für uns und unſer Polizeiperfonal kein Anlaß geben wird, mit Strafanzeigen vorzugehen. Viernheim, den 8. Februar 1922. Heſſiſches Polizeiamt Du d p, Betreffend. Die karnevaliſtiſchen Veranſtaltungen. Geſuchen um Zulaſſung karnevaliſtiſcher Veranſtaltungen jeder Art wird allgemein mit Rückſicht auf den Ernſt und die Not der Zeit die Genehmigung verſagt werden. Jedes Maskentreiben auf öffentlichen Straßen und Plätzen oder an anderen öffentlichen Orten hat unbedingt zu unterbleiben, da es die Gefühle weiteſter Volkskreiſe verletzt und darum der öffentlichen Ordnung widerſpricht. Zuwiderhandelnde werden gemäߧ 360, Ziffer 11 N. Str. G. B. beſtraft werden, Heppenheim, den 19. Januar 1922. Heſſ. Kreisamt Heppenheim Pfeiffer. Betreffend. Wie oben. Heppenheim, den 19. Januar 1922. Das Kreisamt Heppenheim an die Bürgermeiſtereien des Kreiſes Vorſtehende Bekanntmachung wollen Sie ortsüblich bekannt machen laſſen. Ihr Polizeiperſonal iſt anzuwelſen, Zuwiederhandlungen unachſichtlich zur Anzeige zu bringen. Pfeiffer. Heppenheim, den 19. Januar 1922. Betreffend. Wie oben. Das Kreisamt Heppenheim an die Gendarmerieſtationen des Kreiſes und das Polizeiamt Viernheim. Auf vorſtehende Bekanntmachung weiſen wir Sie be⸗ ſonders hin. Zuwiderhandlungen ſind unachſichtlich zur Anzeige zu bringen. Pfeiffer. Holz⸗Verſteigerung. Montag, den 13. Februar 1922, vorm. 9 Uhr, werden im Gaſthaus zum Freiſchütz, aus den Domanialwald-Diſtrikten Stockfeld, Freie Heide 41, 42, 44. 46. Rauſchenſchlag, Reangarten, Rennſchlag und aus Dürrholzhieben der Forſtwartei Jägerhaus, ſowie Reſte von der Rezeßholzabgabe verſteigert: Derbſtangen,(Tabakſtangen) Kiefer= 135 Stück; Reisſtaugen, Kiefer— 405 Stück; Nutzkuüppel, Kiefer,(Legner u. Gartenpfoſten 3 meg.)— 190 Rm.; Scheiter, Rm.: Eiche, 198 Kiefer. Knüppel, Rm.: 9 Buche, 17 Eiche, 194 Kiefer. Reiſerknüppel, Kiefer— 128 Rm. Reiſig, Wellen: 1360 Eiche, 6760 Kiefer. Stöcke: Kiefer= 105 Rm. Reiſerknüppel, Reiſig und Stöcke werden nachmittags von 1/2 Uhr ab verſteigert. Heſſ. Oberförſterei Viernheim. Beſchränkte Stammholz⸗Verſteigerung. Donnerstag, den 16. Februar 1922, vorm. 9 Uhr, werden im Gaſthaus zum Freiſchütz aus verſchledenen Diſtrikten, vorwiegend aus Dürrholz⸗ hieben verſteigert: Stämme, Kiefer: 18 St. glatt- 9 Fm; 49 St. gewöhnl.= 20 Fm; 37 St. Bauholz= 8.8! Im; Fichte 2 St. 0,98 Fm. Zugelaſſen ſind hieſige Handwerker u. Baubedürftige. Nähere Auskunft erteilt unterzeichnete Stelle. Heſſ. Oberförſterei Viernheim. Gebetzeiten der jüdiſchen Gemeinde. 11. Februar 13. Sch wat 505 Uhr 830 Uhr 380 Uhr 625 Uhr 630 Uhr 700 Uhr Sabbat⸗Anfang Wochenabſchnitt 0 Morgen B'ſchallach Nachmittag Abend Wochentag⸗-Abend Morgen trinkt man beſtimmt dort, wo pfeiffer& Oillers Raffee- Sſſenz zu Bohnen oder Malz hinꝛugetan wird das veredelt den Geſchmack gan uberraſchend und hulft jhnen· aunerdem ſebr erfreulich ſparen Originaldoſen und Siilberpakete zu haben in den Geſchäſten! Den feinſten ſtaffee tage vorzunehmen. In Orten unter 1000 Seelen, mit wilt auseinanderliegenden Hofreiten, ſind von den Eigen⸗ für die früheren Kreiſe Wimpfen, Lindenfels und Heppen⸗ Technungs-Formlare 8. dd d U.