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Allenfalls würde man noch mit einer beſonderen Sachverſtändigenkonſerenz einverſtanden ſein. Reuter meldet, die Vereinigten Staaten machen ihre (nichtamtliche?) Beteiligung an der Konferenz von Ge⸗ nua von einer vorherigen offenen Erklärung der fran⸗ zöſiſchen Regierung abhängig, welche Haltung ſie auf der Konferenz einnehmen wolle.— Ueber die ame⸗ rikaniſche Beteiligung wird faſt jeden Tag etwas an⸗ deres„gemeldet“. Laut Ten. beabſichtigt Pins XI. die Nuntien in lin(Pacelli), Paris und Madrid zu Kardinälen zu ernennen. Einer derſelben ſoll zum Nachfolger des Kardinalſtaatsſekretüärs Gasparri guserſehen ſein. Das italieniſche Kabinett Bonomi erſcheint aufs neue gefährdet, da die Demokraten in der Oppoſition bleiben wollen. In dem Gebiet von Belfaſt(ulſter) haben neue blutige Kämpfe ſtattgefunden. 6000 Poliziſten ſtehen 10 000 ſüdiriſchen Soldaten gegenüber. f Nach einer Pariſer Meldung ſind zwiſchen der Mi⸗ litärpartei in Peking und dem Oberkommandierenden in Mukden Streitigkeiten ausgebrochen, die ſich zu einem chineſiſchen Bürgerkrieg zu entwickeln ſcheinen. 599 Ser Neues vom Tage. Streikſchäden. Berlin, 13. Febr. Durch den Streik ſind große Lebensmittelvorräte vernichtet worden; die im Anrollen befindlichen Transporte wurden durch den Froſt ſehr geſchädigt. Auf dem Bahnhof in Frankfurt d. O. mußte das in mehreren Waggen befindliche Vieh getötet werden, das durch Hunger und Froſt ſo heruntergekommen war, daß es für die menſchliche Ernährung nicht mehr verwendet werden konnte. Auch viel Gemüſe und Obſt iſt durch den Streik zu⸗ grunde gegangen. Keine Aufhebung der Luftſahrtüberwachung? Berlin, 13. Febr. Halbamtlich wurde mitgeteilt, der Botſchafterrat in Paris habe beſchloſſen, die Ueberwa⸗ chung der deutſchen Luftſchiffahrt vom 5. Mai an auf⸗ zuheben. Der„Petit Pariſien“ bezeichnet dieſe Mel⸗ dung als unrichtig, vielmehr werde erwogen, die Ueber— wachung zu einer dauernden zu machen. N Die bayeriſchen Beweisſtücke zur Kriegsſchuld. München, 13. Febr. Der bayeriſche Landtag hat am 14. Auguſt 1919 einen ſechsgliedrigen Ausſchuß beauftragt, die Fälſchungen Eis ners über die Krieas⸗ ———ñ— Nachrichtenblatt für alle amtlichen Bekanntmachungen der Behörden Vieruheims und umgebung. Inſerate haben in der„Viernheimer Bürger⸗Zeitung“ ſtets beſten Erfolg.— Für am Telefon aufgegebene Inſerate wird keine Garantie übernommen. Donnerstag, den 16. Februar 1922 Bezieher keinen Anſpruch auf Lieferung oder Nachlieferung oder auf Rückzahlung des Bezugspreiſes. Poſtſcheckonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. —— 475—— 2——— ſchuld Deutſchlands, die eine ſo verhängnisvolle Roll: in der Weltpolitik geſpielt haben, aufzuklären. Die Arbeiten des Ausſchuſſes, die aus verſchiedenen Grün⸗ den längere Zeit unterbrochen waren, ſind nun ab⸗ geſchloſſen und von dem Vorſitzenden Dr. Dirr unter dem Titel„Baperiſche Dokumente zum Kriegsausbruch und zum Verſchtller Schuldſpruch“ dem Landtag vor⸗ gelegt worden! Der weſentliche Inhalt wurde Dr. Dirr zugleich in den„Süddeutſchen Monatshef⸗ ten“ veröffentlicht. Die Unterſuchung ergibt die Halt⸗ loſigkeit der Beſchuldigungen gegen Deutſchland. Keine Abrüſtung, ſondern verſtärkte Rüſtungen in Frankreich. Straßburg, 13. Febr. Die„Information“ berichtet aus Paris: Im Heeresausſchuß erklärte Poincare, daß eine Abrüſtung zu Land in Frankreich undenkbar ſei und daß die augenblickliche militäriſche Präſenzſtärke noch ungenügend ſei, um die Grenzen zu ſichern oder um nötigenfalls Sanktionen gegen Deutſchland Etatsjahre ſei eine durchzuführen. Für die nächſten 0 Heeresbeſtände weſentliche Vermehrung der vorgeſehen. Die ruſſiſche Staatsbank in Schwierigkeiten. Königsberg, 13. Febr. Die„K. Allg. Ztg.“ erfährt aus Reval, die ruſſiſche Staatsbank ſei am Ende ihrer Kraft angelangt. Es werde zugegeben, daß die Mono⸗ polbank nicht imſtande ſei, das Wirtſchaftsleben zu finanzieren. Rieſenausſperrung. Kopenhagen, 13. Febr. In Dänemark werden am 16. Februar 170000 Arbeiter, die die Lohnherabſet⸗ zung nicht annehmen wollen, ausgeſperrt; 90000 da⸗— von ſind bereits arbeitslos. Um den Beſitz der Düppeler Schanzen. Kopenhagen, 13. Febr. Ein däniſcher Ausſchuß plant mit Unterſtützung der Regierung den Ankauf der zum Teil in deutſchen Händen verbliebenen Düppeler Schanzen und ihre Umwandlung in einen däni⸗ ſchen Nationalpark zur Erinnerung an die Ein⸗ verleibung Nordſchleswigs. Veränderungen ſollen in dem Gelände nicht vorgenommen werden, nur einige Wegearbeiten hält man für erforderlich. Die Koſten werden auf 150 000 bis 200 000 Kronen veranſchlagt. Sie ſollen durch eine am 10. Februar begonnene Lan⸗ desſammlung aufgebracht werden. Man beabſichtigt. in jedem Sommer Nationalfeſte in Düppel zu veranſtalten.. ö Die Düppeler Schanzen, nördlich des Wennin⸗ ſunds wurden 1848 von den Dänen erbaut und am 13. April 1849 von den aus Sachſen und Bayern be⸗ ſtehenden Reichstruppen erſtürmt. Nach dem Abzug der Reichstruppen aus Schleswig legten die Dänen wieder ſtarke Befeſtigungswerke an, die eine Länge von etwa 3600 Meter hatten und durch 10 Schanzen gedeckt wurden. Im däniſchen Krieg 1864 erſtürmten die Preußen unter Prinz Friedrich Karl am 18. April die Schanzen. 1881 wurden ſie, nachdem Kiel ſeine Landbefeſtigung erhalten hatte, niedergelegt. nn AY—— Viola. Roman aus dem Leben von Georg v. Pletten. 61(Nachdruck verboten.) inverſtanden, möge er mir ins„Hotel de e ch g 1108 ſchon am Abend 5 leichen Tages ſchrieb mir der Börſianer, daß er au dus Geſchlft eingehe, wenn ich 115 000, zu bieten ge⸗ ſonnen ſei, ſo viel ſei ihm eben heute von anderer Seite offeriert worden. Er gebe mir aber in dieſem Falle den Vorzug. Das war ſicher gelogen, aber was wollte ich machen; ich ging andern Tags zu ihm und ſchloß den Rückkauf mit Schaden ab.“ 11 e de „Und nun wirſt Du die Villa wieder beziehen! weil Dich der Profeſſor wieder an X. erinnerte!“. Habe ich 991 ſchon geſagt, daß ich wieder in die Villa ziehen werde? Ich werde es nicht tun, ſondern ich habe mit der Villa ganz eigene Gedanken, die ich aber noch nicht verrate.“ bd doch kein Krankenaſyl daraus machen? er gar—“ 5 g W Spotte nur; Du haſt recht, ich bin ein Sonderling, und auch der neue Einfall iſt eines Sonderlings wür⸗ dig. Doch, nun bin ich ein paar Tage wieder bei Euch, und da laßt uns nicht von Geſchäften reden. Anfang Dezember muß ich wieder nach k., meinen Plan aus, zuflihren. Um Weihnachten ſollſt Du Näheres erfahren. Es waren gemütliche Tage, die nun in dem trauten Heim der Baronin folgten. Für Klein⸗Lieschen waren es aber geradezu Tage der Wonne; denn ihr Onkel war ihr Höchſtes, wie ſie ſagte, ausgenommen Mama und das Fräulein, fügte ſie be⸗ ſe ti* 2110 wenn ſie 55 Mama oder dem Fräu⸗ lein dieſe Verſicherung machte. f 5008 Eine ee 105 Onkel ebenſo entzückt, wie die meine zpchte zund wie die Schweſter. Eines Abends waren Mutter und Tochter ausgegan— gen, und während der Zeit kam der Graf. Niemand! war zu Hauſe als Hedwig, und ſie leiſtete dem alten Herru gern Geſellſchaft. 5 ö 3 1 „Es gefällt Ihnen, Fräulein, bei meiner Schweſter? „O ja, danke, ich fühle mich oft wie zu Hauſe.“ „Und Sie entbehren Ihre Eltern nicht?“ „O ja, ich habe oft Heimweh nach ihnen.“ „Und Ihre Schweſter?“ 1 „Sie wird ſich jetzt ſehr einſam fühlen.“ „Ich war, wie Sie vielleicht wiſſen, kürzlich Ihrer Heimat.“ „Wirklich, Herr Graf?“ f N „Ja. und ich ſah auch hie und da die Ihrigen. „Sie kennen ſie?“ „O ja ſehr gut. dort: ich war ſchon früher in Ihrem Hauſe. Ich auch Sie einmal, liebes Fräulein.“ f „Und das höre ich erſt jetzt? Ich bin ganz überraſcht.“ „Sie haben mich nicht wiedererkannt? Ich bin offen⸗ bar alt geworden ſeither. Erinnern Sie ſich nicht mehr des Grafen Zitzewitz, der die Ihrigen einſt“ der ſeufzte leiſe—„zu einer Schlittenpartie abgeholt? „Graf Zitzewitz— das wären Sie, Herr Graf! O, warum hat Frau Baronin mir nie Ihren Namen ge— nannt! Sie ſprach immer nur von ihrem Bruder oder vom Onkel Lieschens, und auch ihren eigenen Fa⸗ miliennamen kannte ich merkwürdigerweiſe bis letzt nicht! Ja, ich erinnere mich gut, ſehr gut! Sie baten mich um Entſchuldigung, daß ich die Fahrt nicht mit⸗ chen konnte, und Mathilde 1 „Bitte, ſprechen Sie von Fräulein Mathilde.“ ſagte weich der Graf.„Ich habe ſie in dieſen letzten Monaten nie geſehen, doch gehört habe ich von ihrem Unglück. „Ja, ein ſchweres Unglück hat ſie getroffen, und das Unglücklichſte iſt, daß ſie es nicht zu tragen verſteht. „Sie hat einen ſehr gefühwollen Charakter, in Ich wohnte vor einigen Ac ab ſa von Der Kunſtdüngertransport verzögert. Miinchen, 14. Febr. Im„Bayer. Kurier“ führt Dr. Heim über die Folgen des Eiſenbahnerſtreiks u. a. aus:„Es läßt ſich ſchon heute beſtimmt ſagen, daß ein großer Teil des zur Frühjahrsbeſtellung nötigen Kunſt⸗ düngers nicht rechtzeitig abgeliefert werden kann. woraus ein Ausfall von Millionen Zentnern an Ge⸗ treide entſtehen muß.“ 5 Miliz⸗Heer für Deſterreich. Wien, 14. Febr. Nach einer parlamentariſchen Korre⸗ ſpondenz werden gegenwärtig Vorarbeiten für den Uebergang der öſterreichiſchen Wehrmacht zum Miliz⸗ y ſtem getroffen. Durch den Friedensvertrag iſt Oeſterreich zwar nur erlaubt, ein Söldnerheer zu hal⸗ ten, doch belaſten die Ausgaben den Haushalt in ſo hohem Maß, daß die öſterreichiſche Regierung in der letzten Zeit wiederholt angefragt hat, ob ſie nicht das Milizheer einführen könne. Die bisher vorliegenden Aeußerungen des Verbands laſſen eine Geneigtheit hierzu erkennen. Namentlich von tſchechiſcher Seite wurden bereits Zugeſtändniſſe gemacht und Dr. Be⸗ neſch hat ſich bereit erklärt, die Wünſche Oeſterreichs beim Verband zu vertreten. Die Vertagung der Konferenz von Genua. Paris, 14. April. Hier hält man die Vertagung der Konferenz für eine beſchloſſene Sache, doch ſcheint man in maßgebenden Kreiſen, um England entgegenzukom⸗ men, geneigt, den 15. April vorzuſchlagen. Die fran⸗ zöſiſche Regierung iſt aber gegen die Wahl von Genua als Verſammlungsort und möchte Rom vorſchlagen, da es unmöglich ſei, in Genua die Vertreter der 23 eingeladenen Staaten unterzubringen. Man glaubt, daß Italien mit dem Vorſchlag einverſtanden ſei. Die von England vorgeſchlagene Vorkonferenz der Sachverſtändigen wird von der franzöſiſchen Re⸗ gierung angenommen, ſie wünſcht aber, daß ſie in Pa⸗ ris abgehalten werde und daß ſie ſich nur mit der Art und Weiſe der Durchführung der Beſchlüſſe von Cannes zu befaſſen habe, während die politiſche Seite den ver⸗ ſchiedenen Regierungen vorbehalten bleibe. Außerdem ſollen an der Vorkonferenz Vertreter der Tſchechoſlowa⸗ kei, Südſlawiens, Rumäniens und Polens teilnehmen. Lloyd George gibt nach. London, 14. Febr. Der britiſche Miniſterrat be⸗ handelte geſtern die franzöſiſche Denkſchrift über die Vertagung der Konferenz von Genua. Nach Reuter iſt es die Anſicht der britiſchen Regierung, daß über gewiſſe Punkte der Denkſchrift, die der Auslegung be⸗ dürfen, in einer Beſprechung von beiderſeitigen Ver⸗ tretern in London oder Paris Uebereinſtimmung ge⸗ ſchaffen werden müſſe. Im Unterhaus teilte Lloyd George mit, es liege bei der italieniſchen Re⸗ gierung, ob die Konferenz am 8. März zuſammen⸗ treten werde. Amerikaniſche Flottenverminderung. London, 14. Febr. Aus Waſhington wird gemeldet, daß der Staatsſekretär des Marineamts im Repräſen⸗ tantenhaus für das kommende Jahr eine Erſparnis —:::!: ᷣ ͤ PP. ß——————————— und bei von 70 Millionen Dollar im Marineweſen voraus⸗ ihrer Schönheit, ihrem Geiſte hatte ſie Anſprüche an das Glück zu ſtellen,“ entſchuldigte der Graf. „Sie ſind ſo gütig, Herr Graf. Wir ſind ſeitdem arm geworden, nicht ſo, daß wir Mangel litten, aber doch ſo, daß wir uns aufs Aeußerſte einſchränken müſ⸗ ſen, um nur irgendwie unſerem Stande und unſerer [Vergangenheit entſprechend leben zu können. Auch das ällt ihr ſchwer, am ſchwerſten aber, daß ſie keine ihrem Wiſſen und ihren Fähigkeiken enktſprechende Stellung finder kann.. Es ruht ein eigenes Verhängnis auf ihr.“ „Vielleicht iſt ſie nich“ dazu beſtimmt. Vielleicht hat die Vorſehung anderes mit ihr vor.“ „Wer kann es wiſſen, Herr Graf? Ich weiß nur ſie den, der ſie liebte, abwies, und daß der liebte, ihr untreu war, und als er doch ſchreiten wollte, unmittelbar vor derſe der Gerechtigkeit verfiel.“ „Ich weiß, ich weiß es,“ unterbrach kur, „Und hat ſie min keine Hoffnung— keine Ausſuh. Ich intereſſiere mich für Ihre Schweſter. Vielleicht wiſſen Sie— mein Fräulein— warum!“ ſagte er faſt unhörbar.„Ich liebte ſie... „Ich weiß— Herr Graf, ich weiß. 8 „Und möchte, obſchon dieſer mein Traum, dieſer mein törichter Traum. längſt dahin, ſie gerne glücklich ſehen. So beantworten Sie mir meine Frage: Hat Ihre Schwe⸗ ſter nicht doch, trotz allem, irgendwelche Ausſicht?“ „Ich kann's nicht ſagen, Herr Graf. Ich weiß nur, daß ſie es tief bereut, aus Liebe zu jenem Menſchen die wahre Liebe eines anderen jungen Mannes, eines edlen, guten Mannes verſchmäht zu haben.“ „Und dieſer junge, edle Mann denkt noch an ſie, er liebt ſie am Ende noch?“? 5 4 „Wer kann es wiſſen. Sein Beruf— er iſt Arzt— brachte ihn nach des Vaters Erkrankung in unſer Haus. Er erſchien; war ſehr liebenswürdig gegen uns alle, er tröſtete uns, aber öfter, als es die Pflicht erheiſchte, trat er uns nicht mehr näher.“ ortſetzung folgt.) 1 4 1 n 0 auf 45 Millionen verm ſich der Stagatsſekretär ei zahl der Offiziere. Er ſchätzt die notwendige Mindeſt⸗ ziffer an Flottenbeſatzung auf 96 000 Mann, N 11 055 un e e e, ſchmaßt nit den Biupen und ſchnalzt Je unter ſich ſeine Kauwerkzeuge ge f ſtrahlt der Wirt über die Anerkennung. Ein beſonder bärden, deſto mehr ve cher in zweierlei Beurteilung. den geht i lionet Die Poſtwertzeichen nach dem Krieg. Die Flut von Kommunalverband gelleferte Mehl und das daraus geſtellte 1 857 7 0 10 1 0 5 Brot und Gebäck. Sie ſind Höchſtpreiſe im Sinne des Neuheiten, die Reichsgeſetzes über Höchſtpreiſe. wälzungen nach dem Weltkrieg mit ſich gebracht haben, iſt die große Delfabri von dig 6 bob Der Scha⸗ n. N ö ie en und ſtagtlichen Um⸗ ak. Die Lleferung des Mehles hat frei nächte Bahnſtation des Bäckers oder Händlers zu erfolgen. Vorſtehende Preiſe verſtehen ſich nur für das von dem iſt wieder im Zurückgehen. Während das Jahr 1919 Zuwiderhandlungen werden mit Gefängnis bis zu 1 In den letzten Wochen iſt mehrmals von der Preis⸗ Vermiſchtes. Verurteilung eines Abgeorvneten im beſetzten Gebiet Der baveriſche Landtagsabgeordnete Burger(Lud; wigshafen), Mitglied der Deutſchen Volkspartei, iſt vom Felder ſe Militärgericht in Speyer zu 2000 Mk. Geldſtrafe verurteilt worden, weil er in einem Vortrag das berüchtigte Wort Clemenceaus anführte: „Es gibt 20 Millionen Deutſche zu viel!“ Schulz und Tilleſſen, die beiden Mörder Erzbergers. ſollen ſich nach einer Meldung der Berliner„Voſſ. Ztg.“ in Budapeſt befinden. Man wird die Nach⸗ richt mit Vorſicht aufnehmen müſſen. Gatteumord. Die Frau des Direktors des Nürn⸗ berger Kaufhauſes„Grand Bazar“, Kahl, erſchoß aus Eiferſucht ihren Mann und dann ſich ſelbſt. Die Stadt Bertin als Erbin. Der Kaufmann Hans Boller in Berlin, der kürzlich ſtarb, hat in ſeinem Teſtament die Stadt Berlin zu ſeiner Erbin beſtimmt. Ber Nachlaß ſoll etwa 7½ Millionen Mk. betragen. Das Geld ſoll zu wohltätigen Zwecken verwendet werden. Vergiftung. In einer Fabrik in Bitterfeld trank ein Arbeiter Methylalkohol(Holzſpiritus) und erblindete darauf vollſtändig. Er liegt nun ſchwerkrank im Kran⸗ kenhaus. N Ein Laib Brot in Wien 452 Kronen. Vom 12. d. M. an wurde der Grundpreis des Brotmehls von 170 auf 283 Kronen für ein Kilogramm erhöht. Ferner wurde der Preis für den Laib Brot im Gewicht von 1260 Gramm auf 452 Kronen feſtgeſetzt. Neue Briefmarken. Polen wird für den ihm zuge⸗ ſprochenen Teil Oberſchleſiens Marken mit der Auf⸗ ſchrift„Pfennig“ und„Mark“, ſowie eine Gedenkreihe mit Werten zu 100, 200 und 300 Mark ausgeben. Auch im Memel⸗ und Saargebiet werden Neuausgaben ver⸗ Anſtaltet. Die Tſchechoſlowakei läßt in Amerika neue Marken drucken und wird beſondere Flugpoſtmarken anfertigen. Frankreich will die Farben ſeiner ſämt⸗ lichen Kolonialmarken ändern. b Faiſches Papiergeld. Der 24 Jahre alte Maler Hugo, Deiring aus Oberreute gab in verſchiedenen Läden! in Günzburg a. D. falſche Hundertmarkſcheine aus. Ehe er mit der Bahn verduften wollte, wurde er verhaftet. Er hatte für 6000 Mk. Falſchgeld hergeſtellt und trug davon noch 3000 Mk. bei ſich. N „Die Verluſte der deutſchen Marine im Weltkrieg. 1540 Offiziere und Beamte und 33 201 Unteroffiziere und Mannſchaften hat die deutſche Flotte während des, großen Ringens verloren, darunter 9 Admirale. Drei von ihnen ſtarben den Heldentod: Graf v. Spee als Führer des Kreuzergeſchwaders; Konteradmiral Maaß als Zweiter Admiral der Aufklärungsſchiffe am 28. Auguſt 1914 in der Deutſchen Bucht, Konteradmiral Behring als Kommandeur der 1. Marinebrigade in Flandern; die übrigen verſchieden an Krankheit. An Schiffen gingen verloren: 1 Linienſchiff(„Pommern“ in der Skagerrakſchlacht), 7 Panzerkreuzer, 17 geſchützte Kreuzer, 10 Kanonenbvote, 3 Spezialſchiffe, 48 große Torpedoboote, 24 kleine Torpedoboote, 38 ältere Tor⸗ pedoboote, 28 Minenſuchboote, 199 Unterſeeboote und 17 Hilfskreuzer. Ferner 22 Hilfsſchiffe anderer Art und mehr als 100 Fiſchdampfer und Logger. Endlich 30 Martneluftſchiffe. Die Leiden der japaniſchen Etikette. Ein Land, in dem die Höflichkeit noch kein„leerer Wahn“ iſt, iſt Japan, denn den Untertanen des Mikado ſchreibt die gute Sitte ſo viele Verbeugungen und Körperverdrehungen vor, daß ſie dieſe Höflichkeitsbezeugungen als beſtes Mittel gegen das Starkwerden benutzen können. Der Japaner hat ſich ja überhaupt noch nicht in den breiteren Volks⸗ kreiſen an die europäiſche Sitte des Sitzens gewöhnt, ſon⸗ dern er hockt auf dem Boden mit untergeſchlagenen Beinen, und deshalb iſt ihm das Hinkauern, das Sich⸗ niederbeugen als Gruß etwas ganz gewöhnliches. Der höflichſte Japaner klappt, wenn er einem andern ſeine Hochachtung erweiſen will, wie ein Taſchenmeſſer zuſam⸗ men und ſetzt ſich auf den Boden. Auch beim Eſſen hockt man nieder und verharrt in dieſer Stellung ein oder zwei Stunden. Die Höflichkeit bei der Tafel hat ebenfalls Vorurteil hat man in Japan gegen das Küſſen, das dort aus Europa oder Amerika kommt, werden die Kuß⸗ ſsenen ſorgfältig fortgeſchnitten, und mag der Film da⸗ durch auch noch ſo klein werden, die japaniſchen Kino⸗ Direktoren würden lieber ganz auf den F als ihrem Publikum Küſſe vorſetzen. nung des Abendländers hat ſich der Japaner bereits ge⸗ wöhnt, aber blonde Frauen erregen noch immer in klei⸗ neren Orten das größte Aufſehen, und es kommt dann 1 einem richtigen Auflauf, ſo e e die Menge, dieſes„Wunder der hellen Haare“ zu er Der Selbſt⸗ mord ſpielt in Japan eine viel größere Rolle als bei uns, und das altüberlieferte Harakiri(Aufſchlitzen des Bauchs) wird manchmal aus ganz nichtigen Gründen vollzogen, wegen eines häuslichen Streits, wegen irgendeiner Zu⸗ rückſetzung uſw. Es iſt der tiefwurzelnde begriff, der das Leben nicht achtet, und der bei all den japani⸗ chen Etiketten jede Bequemlichkeit ausſchaltet. Ein Brief aus Rußland. Ein Münchner erhielt von ſeiner Nichte in Rußland, ganz andere Formen als bei uns. Während es im Abend⸗ Viola. Roman aus dem Leben von Georg ev. Pletten. 62)(Nachdruck verboten.) „Natürlich, das iſt begreiflich. und dürfte ich den Namen dieſes Doktors erfahren? Wollen Sie mir dieſes Vertrauen ſchenken, Fräulein?“ „Ich weiß nicht, ob ich's darf.“ „Sie dürfen es, Sie können, Sie ſollen mir ver⸗ trauen,“ ſagte der alte Herr, Hedwigs Hand ergreifend und wie ein Vater ihr liebevoll ins Auge blickend. „Nun denn! Dr. Elven— den Sie vielleicht kennen.“ „Dr. Elven! Ah! Das überraſcht, das freut mich! Das iſt ein Mann, den ich achte und hochſchätze. Ein Edelmann. Wiſſen Sie, Fräulein, daß ich einſt glaubte, er würde einmal das kleine Fräulein Hedwig zum Altar führen?“ ſagte der Graf lächelnd, erſchrak aber, als er das erſt erblaſſende, dann jäh von dunklem Rot übergoſſene Antlitz Hedwigs ſah. 6 „Entſchuldigen Sie, Fräulein. Ich bin indiskret ge⸗ weſen... Kein Wort mehr darüber!“ „„O nein, Sie erinnerten mich nur an Dinge, die ich längſt verſchmerzt habe. Ich glaubte auch einſt— warum ſoll ich's Ihnen nicht ſagen— in meinem ju⸗ gendlichen Sinn, daß Dr. Elven mir ſein Herz ge⸗ ſchenkt; allein er liebte meine Schweſter, und ich habe längſt entſagt. Ich wünſche nur das eine, daß es mei⸗ ner Schweſter noch vergönnt ſein möge, ihn zu be⸗ ſitzen. Sie ſind einander beide würdig.“ „Sie haben ein gutes Herz, Fräulein, und auch Sie werden einft glücklich ſein.“ „Ich will es hoffen; einſtweilen denke ich aber mehr an meine 1 als an mich. Ich fühle 19 0 a wohl hier und trage mit dazu bei, das Los der Mei⸗ nigen zu erleichtern. Das iſt mir eine füße Befrie⸗ . nn Wire mit der er ſeit vier Jahren keine Verbindung mehr haben konnte, folgenden Brief, der aufs neue einen Einblick in die entſetzlichen Zuſtände, die in Rußland herrſchen, ge⸗ währt. hrt. Die Dame, deren Vater ein ſehr angeſehener Militärarzt in Rußland war, ſchreibt? f Als wir die letzte Reviſion hatten, bei der uns alles Brauchbare genommen wurde, hat man ſogar alle Pa⸗ piere, Dokumente und ſogar unſere Photographien in tauſend Stücke zerriſſen. Meine Lage hat ſich etwas ge⸗ beſſert. Ich habe die Stelle einer Nähterin in der Kinder⸗ bewahranſtalt, wo meine Tochter Vorſteherin iſt“ Als Lohn bekommen wir, wie alle Beamten der Regierung, Rationen und ſehr kleines Gehalt. Wir erhalten täglich 3% Pfund Gerſtenbrot und ein Mittageſſen, beſtehend aus einem Teller Waſſerſuppe mit Perlengraupen und zwei Löffel Perlengraupen in Oel. Wir kaufen uns noch Malz⸗ kaffee, Preis das Pfund 5000 Rubel, und trinken ihn ohne Milch und Zucker; jeden Tag dasſelbe. Jede Ration iſt geſchätzt auf 553 000 Rubel, rechne noch dazu Waſſer der Eimer 1000 Rubel, täglich für jedes Zimmer 20 Pfund Holz, 7000 Rubel das Pfund. Das Brennen einer kleinen Lampe 75000, das macht ohne Wohnung für uns beide 1381000 Rubel. Es iſt unglaub⸗ lich, aber es iſt ſo. Das Gehalt wird ſehr ſelten ausbe⸗ zahlt. Schr.(die Tochter), die Vorſteherin iſt, bekommt monatlich 45000 und ich 16 000 Rubel. Es iſt unmög⸗ lich, auch nur die allernötigſten Sachen zu kaufen. Ob⸗ wohl man freien Handel wieder erlaubt, der 3 Jahre ge⸗ ſperrt war, iſt nichts zu haben, da die Läden alle leer ſtehen; die wenigen Waren haben märchenhafte Preiſe, ſo 3. B. eine kleine Porzellanpuppe 400 000, Damengaloſchen eine halbe Million Rubel. Die ruſſiſche Bürgerſchaft verkauft auf den Straßen Kleider und Hausſachen, um nur leben zu können. So machte ich es auch: Vorigen Winter lebten wir zuſammen mit L. leine zweite Tochter) am Dom. Sie hatte eine große Wohnung, gute Einrichtung, noch viele Sachen, aber im Verlauf des Winters mußte ſie, um leben zu können, nach und nach alle ihre Sachen, Klei⸗ der, Wäſche uſw. verkaufen. Im März waren wir aus der Wohnung geworfen; ſie war für die Arbeiter beſtimmt. Wir bekamen nur zwei kleine Zimmer und da man keine Möbel mitnehmen darf, ſogar wenn man aus einer Woh⸗ nung in eine andere umzieht, da die Möbel geſammelt werden für das Wohnungskomitee, ſo haben wir die ſchön⸗ ſten Möbel zerhackt und damit den Ofen geheizt. Wer konnte denken, daß mein Schwiegerſohn, ein armer Student, dem ich viel geholfen habe, ſo eine große Rolle in den Schickſalen von Rußland ſpielen werde. Er iſt Volkskommiſſar(Miniſter), lebt in Moskau, hat das ſchönſte Leben, völlige Gewalt und Geld in Maſſen. Als wir 1916 aus Frankreich zurückkehrten, bekam er eine das iſt unſere tägliche Nahrung, „Aber auch Sie werden Ihre Herzenswünſche noch Ben wenn Sie den Himmel walten laſſen wer⸗ en.“— „Wie ſoll ich das verſtehen, Herr Graf?“ „Verſtehen Sie es dahin, daß ich von Ihrem Vater weiß, welch ein Glück auch Sie zurückgeſtoßen, und auch die edlen Motive, die Sſe dazu bewogen. Viel⸗ leicht fügt es der Himmel, daß ſich doch noch alle W de nicht laſſen.“ Ich glaube nicht,“ ſagte tief errötend das Mädchen. 5. 9 55 „Hoffen wir es dennoch, ſagte der Graf, der nun wußte, was er wiſſen wollte, und das Geſpräch auf 5 0 0 5 lenkte. Vierzehn Tage darauf war Graf Zitzewitz nicht mehr in der Reſidenz. Er war wieder na 4. Knee Hedwig aber erhielt eines Tages zwei Briefe aus K. „Geehrtes Fräulein! Geſtatten Sie mir, unbekannter Weiſe Ihnen mitzuteilen, daß ich beauftragt bin, Ihnen eine Jahresſumme von 3000 Mark, halbjährlich zahl⸗ bar, vom 1. Januar des nächſten Jahres, zuzuſtellen und Ihnen für dieſes Jahr die gleiche Summe zuzu⸗ weiſen. Mein Auftraggeber bittet dringend, dies nicht als Geſchenk Ae ſondern lediglich als 0 des Ae einen ſeiner Freunde glücklich zu ſehen, der unglücklich dadurch geworden iſt, daß Sie, Sent lein, ſeine Hand ausgeſchlagen. Der einzige Grund, aus dem Sie ihn ausſchlugen, iſt mit dieſer Beſtim⸗ mung hinfällig geworden. ein Mandant würde es als eine Beleidigung anſehen, wollen Fräulein das Anerbieten zurückweiſen. Hochachtungsvoll, ergebenſt 1. . ö F Bankier in X.“ Mit einer Art von Schrecken hatte Hedwig dieſen Brief geleſen. Sie ſollte nun aus einem armen Mäd⸗ chen ein reiches werden! Denn 3000 Mark jährlich — war das nicht ein Vermögen? Ste ſollte reich derben durch die Gabe eines Aremdenſ D. nur einer,! als erniedrigend und ſchamlos gilt. Auf jedem Film der ilm e n die Erſchei⸗ * 1 15 4 5 und ein Spitzenkleid, damit hat er Fin meiner Briefe bekam ich keine keinerlei Bitte an ihn gerichtet hatte. 7 „Von W., die in S. mit einem Profeſſor verheiratet, Habe ich vor 2 Jahren auch einen Brief bekommen. Es Zeht dort noch ſchlechter als hier. Ihr Haus wurde ihnen ebenfalls enommen, immer noch Repreſſalien und Auf⸗ ſtände Ihr Mann bekommt wie alle Lehrer kein Gehalt und keine Rationen, da alle Schulen geſchloſſen ſind. Um eine Reiſe zu unternehmen, muß man viele Millib⸗ nen haben. Eine Fahrkarte nach Moskau koſtet 300 000 Rubel, mehr aber noch bekommt der Gepäckträger und der Schaffner, um einen Platz zu erhalten; dann kommt Reviſion des Reiſegepäcks und der Koffer, da heißt es ebenfalls ganz gehörig ſchmieren, oder alle Sachen bver⸗ lieren Keine Perſonen⸗ nur Gepäck⸗ und Vieh vagen, wo man hineingepfercht wird und am Boden ſitzt und in einem Tag total verlauſt iſt. Gaſthäuſer, Möbelzimmer, Reſtau⸗ rationen wurden geſchloſſen. Ankommende, die keine Be kannten in der Stadt haben, bleiben auf der Erde ſitzen in Erwartung eines Zugs oder der„Order“ d. h. der Er⸗ laubnis, ein Zimmer zu ſuchen. Die Züge gehen ſehr ſelten und unregelmäßig, nicht mehr als zibei in der Woche. So geht es bei uns. 1 1* e Der„Berl. Lokalanzeiger“ meldet: Bis zum 1. Febr. ſind aus den ruſſiſchen Hungergebieten gegen 62 000 Kin⸗ der weggeſchafft worden. Etwa 80 000 verharren noch auf die Abreiſe. Im ganzen waren 338 650 Kinder an⸗ gemeldet worden. Die übrigen ſind geſtorben. Die Preisbewegung der Lebensmittel. In den Monaten Dezember v. J. und Januar d. J. ſind nach der Feſtſtellung des Statiſtiſchen Reichsamts die Kleinhandelspreiſe der wichtigſten Lebensmittel weiter nicht unbeträchtlich geſtiegen. Im November betrug der amtliche Preis für Roggen brot durchſchnittlich etwa, 3.70 Mk. für 1 Kgr., heute koſtet das Kgr. Roggenbrot durchſchnittlich etwa 4 Mk. Beim freien Preis für Rog⸗ genbrot betragen die Schvankungen etwa 60 Pfg. bis 3 Mk. Bei Grau nen und Haferflocken heträat die Sligerung pro Kgr. ewwa. 3 Mk., teilweiſe noch mehr. Erheblich geſtiegen ſind die Preiſe für Reis und Hül⸗ ſenfrüchte im Dezember, haben jedoch im Januar etwas nachgelaſſen. Auch Kartoffeln und Gemüſe wurden in beiden Monaten teurer. Für Rindfle iſch, das im November noch einen mittleren Preis von etwa 28 bis 30 Mk. hatte, iſt im Dezember 1921 in 12 Städ⸗ ten ein Preisaufſchlag von 12.50 Mk. eingetreten, dem im Januar in ſämtlichen Städten eine weitere Verteue⸗ rung von durchweg 2—4 Mk. pro Kgr. gefolgt iſt. Schwein efleiſch ſtieg um 2—8 Mk., in Mannheim ſogar um 12 Mk. und in Stuttgart um 14 Mk. pro Kgr. Der billigſte Preis wurde im Dezember mit 38 Mk. in München, im Januar mit 42 Mk. in Augsburg gezahlt, die höchſten Preiſe für inländiſchen Speck, 63 Mk. das Kgr., war im Januar für Aachen angegeben. Die ange⸗ ebenen Preiſe bewegen ſich im Januar zwiſchen 56 Mk. Königsberg) und 86 Mk.(München). Der Preis für Margarine im Januar bewegt ſich zwiſchen 40 Mk. bis 56 Mk. pro Kgr. Für ein Kile Schellfiſche muß⸗ ten meiſt mehr als 20 Mk. bezahlt werden. Zucker wurde im Januar durchweg 2—4 Mk. für das Kgr. teurer. Die Eierpreiſe erhöhten ſich im Dezember in ſämtlichen Städten um 0.50 1.50 Mk. pro Stück, im Januar machte ſich das größere Angebot auf dem Markt bereits in vereinzelten Preisſenkungen bemerkbar, wäh⸗ rend in den übrigen Städten die Preiſe teils mäßig höher wurden, teil unverändert blieben. Die zugeteilte und die 8 ieee eee das ſagte ihr das Herz, nur Graf Zitzewitz— Onkel Wilhelm nannte ſie Ion im Herzen il allen im Hauſe. Nur er kannte das Geheimnis, nur er hatte ein Herz, dem ſolches zzuzutrauen war! Hatte er nicht davon 0 0 18 I 1710 86 Pang des e „Er! ottes Engel! 1 eine zurückweiſen? Darf ich es 5% eee Sie wurde aus ihrem 1 Brief, ebenfalls mit unbekannter en ſie noch am ſelben Tage erhielt. „Meir ſehr verehrtes, liebes Fräulein! Alles— alles weiß ich, was in dieſem Augenblick Ihr Herz bewegt. Ich weiß auch, daß trotz der zweimaligen Abe 0 Sie mir gut ſind. O, 18 wiſſen Sie denn auch, daß auch ich trotz allem nicht aufgehört habe, nicht aufhören kann, Sie zu lieben. und nun, da Sie nicht mehr arm, nun, da Sie mich nicht mehr als Rekter in der Not fee brauchen, nun, da Sie Handſchrift, vollſtändig unabhängig daſtehen, bitte ich Sie, liebes Fräulein Hedwig, noch einmal: Erfüllen Sie den Wunſch meines Herzens, machen Sie 1 5 um Glück⸗ lichſten der Menſchen durch das einfache Fetlein, das te, ich will die se e dieſes Wörtlein, ſagen ie nicht nein! Und wenn Sie meine innige Bitte erfüllen, laſſen Sie uns er feiern unterm Weihnachtsbaum! Ein Engel der We hnacht, ein Engel des Wohltuns hat uns die Wege zum Glück gebahnt. Laſſen Sie dieſen Engel die Freude an dem Gelingen ebe Werkes voll genießen! Werden Sie die Meine, Sie mir ſchreiben wollen:„Ich liebe 400 ſein.“ O, Ele räulein Hedwig, auf immer. In 1 fe ae er rwartung verhärre ich mit den aufrichtigſten Gr ihen Ihr Sie innig liebende Julius Burkhardt, Aſſeſſor.“ — Zweifel geriſſen durch den SGaortſebung folg) politik mancher Reichsſtellen, insbeſondere der Reichs⸗ getreideſtelle bei Kleielieferungen, berichtet und daran mit Recht die Frage geknüpft worden, was wohl einem rivatmann paſſiert ſein würde, der ſolche Wucherpreiſe ordete, wie z. B. 300 Mark für Kleie, während das Umlagegetreide zu 132 Mark abgegeben werden muß. Dieſe Frage findet heute eine Beantwortung in folgen⸗ dem Schreiben eines Landwirts aus dem Kr e iſe Sonnen⸗ burg, das wir ohne Zuſatz wiedergeben können:„Ich verkaufte im September und Oktober meine ſämtlichen Kartoffeln zum Preis von 45 Mark an die Heimarbeiter hieſigen Bezirks. An einen Schuhmacher in Sonne⸗ berg, der mit Kratoffeln handelt, verkaufte ich 100 Zent⸗ ner zu 55 Mark Mitte Oktober. Trotzdem wir in Thü⸗ ringen eine Mißernte haben, konnte ich mich micht ent⸗ ſchließen, von den armen Leuten mehr zu nehmen. Vom Händler jedoch nahm ich 10 Mark mehr, weil ich die Erfahrung gemacht habe, daß die kleinen Händler doch die Marktpreiſe nehmen und ein ſehr billiges Verkaufen dem Publikum nicht zugute kommt. Ich wurde deshalb am 6. Januar wegen Wuchers zu 1000 Mark Geld⸗ ſtrafe und Einziehung von 500 Mark verurteilt, während der öffentlich notierte Marktpreis hier 120—130 Mark der Zentner beträgk.“ Handel und Verkehr. 3 Erhöhung der Preiſe für Zeitungspapier. Der Pa⸗ pin e für Februar 1922 wurde auf 7.30 Mk. für das Kilo Zeitungsdruckpapier(bisher 7 Mk.) erhöht, während die Fabrikanten 7,72 Mk. gefordert hatten. Der Preis für März ſteht noch nicht feſt.. Papier ins Ausland. Nach amtlicher Aufſtellung ſind in den Monaten September und Oktober v. J. rund 275000 Doppelzentner Druckpapier im Wert von 180 Millionen Mark aus Deutſchland ins Ausland geliefert worden. Wieviel nebenbei hinausgeſchmuggelt wurde, läßt ſich natürlich nicht angeben. f f ö Die Verluſte der Pfälziſchen Bank beziffern ſich ein⸗ ſchließlich der Kontokorrentverluſte(40 Mill.), der Pro⸗ viſionen und Zinſen(15 Mill.) und fauler Kunden (5 Mill.) insgeſamt auf 440 Millionen Mark, denen das buchmäßige Bankvermögen von 200 Millionen, das aber bei der jetzigen Geldentwertung auf 260 Mil⸗ lionen zu bewerten iſt, gegenüberſteht. Der ungedeckte Verluſt beläuft ſich demnach auf 180 Millionen Mark. Metriſches Maß im Holzhandel, Nach eingehender Beſprechung mit Vertretern des Sägewerks, des Bau⸗ gewerbes, des Handwerks und des Holzgroßhandels erklärte ſich die Handelskammer zu Köln grundſätzlich mit der Einführung des metriſchen Syſtems für den Holzhandel im Inland einverſtanden. Sie hält es aber für notwendig, daß neben dem Verkehr unmittelbar nach oder aus dem Ausland auch die Lieferungen der Holzhändler untereinander von dem Zwang des metri⸗ ſchen Syſtems befreit bleiben und es ferner dem Holz⸗ handel vorbehalten bleibt, auch fürderhin im Stück zu kaufen oder zu verkaufen. Die Handelskammer hat dementſprechend den deutſchen Induſtrie⸗ und Han⸗ delstag gebeten, dahin zu wirken, daß die Verord⸗ nung etwa folgende Faſſung erhält: Im Verkehr mit Holz, ſoweit er nicht unmittelbar nach oder aus dem Ausland vor ſich geht, dürfen innerhalb des Deut⸗ ſchen Reichs Angebote, Lieferungsabſchlüſſe, Rechnun⸗ gen und Zahlungen nur nach metriſchem Maß oder Stück erfolgen. ö 0 Der ruſſiſche Rubel iſt neuerdings weiter im Wert geſunken; für eine polniſche Mark werden 60, für eine deutſche Reichsmark 1200, für den Goldfranken 36 000, für den Dollar 200 000 und für das engliſche Pfund 850000 Sop jetrubel bezahlt. Aus dem Gerichtsſaal. Leipzig, 14. Febr. Wegen verſuchten Verrats militä⸗ riſcher Geheimniſſe iſt vom 2. Strafſenat des Reichsge— richts der frühere Polizeiwachtmeiſter Adolf Stol-⸗ lenmai er aus Stuttgart zu 2 Jahren 6 Monaten Gefängnis verurteilt worden. Die bürgerlichen Ehren— rechte wurden ihm auf die Dauer von 3 Jahren aberkannt. Er war aus der Polizeiſchar entlaſſen worden, hielt aber ſeine Entlaſſung für ungerechtfertigt. Um ſich zu rächen, machte er einem vermeintlichen Polizeioffizier Mittei⸗ lung von geheimen Nachrichten. Dieſer angebliche Ver⸗ bandsofftzier war aber ein deutſcher Beamter, ſo daß es mit der Tat des Angeklagten bei einem Verſuch blieb und ein Schaden für das Reich nicht erwachſen iſt. Weinheim, 14. Febr. In Heppenheim iſt der bei den dortigen Vereinigten Odenwaldgranitwerken ange- ſtellte 21jährige Buchhalter Emil Grohrock mit einem Betrag von 40000 Mk flüchtig gegangen. Er hatte das Geld zum Ankauf von Steuermarken erhalten und unterſchlagen. ö Waibſtadt(bei Neckarbiſchofsheim), 14. Febr. An einem der letzten Abende kamen zwei Burſchen im Alter von 12 und 14 Jahren in eine hieſige Wirtſchaft und bettelten um Nachtlager. Der Wirt wies den beiden Burſchen ein Zimmer an, aus dem dieſe dann alles ſtah⸗ len, was ſie mitnehmen konnten, darunter auch eine Brief⸗ taſche mit 8000 Mark. Die jugendlichen Diebe konnten in Neckargemünd feſtgenommen werden. ö Dettighofen(bei Waldshut), 14. Febr. An einem der letzten Tage wurde hier ein Zug von über 50 Schnee⸗ gänſen beobachtet, die von Nordoſt nach Südweſt flogen, Kouſtanz, 14. Febr. Der Unterſee war am Sonn⸗ tag das Ziel taufender von Schlittſchuhläufern. Die güge waren alle überfüllt; es mußten mehrere Extra⸗ üge 9 0 werden. Auch das ſchweizeriſche Ufer 1 außerordentlich belebt. Einige kleine Unglücks⸗ älle ſind zu verzeichnen. a ö Mie Launawerke der Badiſchen Anilin und Soda⸗Werke haben nunmehr dle volle Höhe des Produk⸗ tionsprogramms errelcht. Es werden täglich 1000 Tonnen ſtellung des Schals Schießbaumwolle verwendet worden. 2547 verſchiedene Neuheiten, das Jahr 1920 deren im⸗ merhin noch 1979 gebracht hat, iſt ihre Zahl, wie der„Internationale Briefmarken⸗Courier“ berechnet, im letztvergangenen Jahr auf 1257 Stück zurückge⸗ angen. Eigentlich iſt die Verminderung noch be⸗ utender, denn 309 Neuheiten ſind nur dadurch ver⸗ anlaßt, daß Großbritannien ein neues Waſſerzeichen C. A. C. A.“ eingeführt hat. Die meiſten Marken gab Danzig aus; ihre Zahl beträgt 58. 43 Neuheiten ent⸗ fallen auf die Flugpoſtmarken. Im ganzen ſind an der Ausgabe von Neuheiten am ſtärkſten beteiligt Europa und Südamerita. ö Oeſterreichiſche Pachtpreiſe. In dem nahe bei Oberſt⸗ dorf i. A. gelegenen kleinen Walſertal(Vorarlberg) wurden dieſer Tage fünf Jagden zu förmlichen Phan⸗ taſiepreiſen verſteigert. Es wurden dabei Preiſe von 350, 380⸗, 600⸗, 800⸗ und 1 250 000 Kronen erzielt. Eine Jagd, die früher 500 Kronen koſtete, wurde jetzt um 400 000 Kronen verſteigert. Vielfach ſind es Bank⸗ beamte und Leute der Induſtrie und des Handels, die ſich eine Jaad leiſten können 5 Ein Großherzog als Poſtaushelfer. Die„Mecklenb. Warte“ berichtet: Bei dem Eiſenbahnerſtreik geriet in Schwerin auch die Poſt ins Stocken. Der alte Poſt⸗ ſchlitten kam wieder zu Ehren, deſſen ſich die„Not⸗ hilfe“ bedienen mußte. Auch ein feines Auto fuhr hin und her und befiörderte die Poſtſäcke. Der Lenker über⸗ gab die Poſtſächf perſönlich den Beamten,— es war der frühere Großherzog Friedrich Franz. 4 Ein eigenartiger Unfall ſtieß einem jungen Kauf⸗ mann in Mannheim zu. Beim Anzünden einer Zi⸗ garette flog ein Fünkchen in den um den Hals geſchlun⸗ denen Schal. Der Schal verbrannte ſofort mit einer großen Stichflamme, wobei der junge Mann ſchwere Geſichtswunden erlitt. Wahrſcheinlich war bei der Her⸗ Wilde Schwäne. Bei Tauberbiſchofsheim erlegte ein Jäger einen wilden Schwan aus einer Geſellſchaft von drei Stück. Dieſe Tiere ſind bei uns ſelten. Lokale Nachrichten. * Der Gaſtwirte⸗Verein hält morgen Freitag Abend im Gaſthaus„Zum Freifchütz“ eine wichtige Be⸗ ſprechung ab, wozu alle Mitglieder höflichſt eingeladen ſind.(Siehe Inſerat.) Auf die Volksverſammlung, die Samstag Abend, auf Veranlaſſung der Civil-Invaliden, im Gaſthaus „Zum roten Löwen“ ſtattfündet, machen wir an dieſer Stelle beſonders aufmerkſam.(Näheres, Inſerat.) § Der Reichstag hat geſtern der Regierung Wirth das Vertrauen ausgeſprochen. Wie ſchreibe ich die Ortsnamen der Poſt? Der Beſtimmungsort wird auf den Poſtſendungen nicht immer richtig angegeben. Dabei gilt hierfür eine ſehr einfache Regel: Schreibe wie der Poſtſtempel. Man machf dann keine überflüſſigen Zuſätze, läßt aber auch die nähere Beſtimmung des Ortes dann nicht weg, ivo ſie die Poſt braucht und vorgeſchrieben hat. Jedenfalls iſt dies immer zweckmüßig, wenn es auch nicht immer dem guten Geſchmack entſprechen mag. Trotz aller Verdienſte um der deutſchen Sprache liebt die Reichspoſt in den Orts⸗ bezeichnungen immer noch einen gewiſſen papiernen Stil. Sie ſchreibt„Frankfurt(Main),„Frankfurt(Oder)“, ſtatt ſprachgemäß zu ſagen„Frankfurt a. M.“,„Fraulfurt an der Oder“. Sie ſchreibt„Köln(Rhein)“ ſtatt„Köln am Rhein“ uſw. Der Poſtſtempel lehrt aber auch über⸗ flüſſige Zuſätze wegzulaſſen. Man ſchreibt nicht Bonn am Rhein, ſondern einfach Bonn. Die Zuſätze ſchaden natürlich nichts, wenn ſie richtig ſind, ſie dürfen aber nicht allzuſehr abgekürzt werden. Eine Angabe wie„i. B.“ kann heißen in Baden, in Bayern oder auch in Branden- burg. Unter„i W.“ kann man verſtehen in Württem⸗ berg, Weſtfalen oder auch in Weſtpreußen. Man muß alſo mindeſtens ſchreiben in Brandenb., in Weſtf., in Amtlicher Teil. Betreffend Höchſtpreiſe für Brot und Mehl in den Gemein— den bes Kreiſes Heppenheim. Auf Grund des§ 34 des Reichsgeſetzes über die Re— gelung des Verkehrs mit Getreide vom 21. Junk 1921 werden mit Rückſicht auf die durch Beſchluß der Reichsre— gierung eingetretene Erhöhung der Abgabepreiſe für Ge⸗ treide und Mehl nach Anhörung der Krekslebensmittelkom⸗ miſſion für die Gemeinden des Kreiſes Heppenheim unter Aufhebung der bisherigen Preiſe mit Wirkung vom 16. Februar 1922 ab folgende Brot⸗ und Mehlpreiſe feſtgeſetzt 1. Brotpreiſe 0 für 4 Pfund Brot. 12.70 b) für 2 Pfund Brot. 6.35 c) für 2 Pfund Krankenbrot 7.— d) für 1 Brötchen aus Brot⸗ mehl a 50 Gramm 0 30 Mk 0.60 Mk. Mk. Mk. Mk. e) für 1 Brötchenaus Brot⸗ mehl a 100 Gramm klein verkäufer: a) für 1 Pfund Roggenmehl g b) für 1 Pfund Weizenmehl 4.— Mk. c) für 1 Pund Gerſtenmehl.. 3.75 Mk. d) für 1 Pfund Krankenweizenmehl 4.25 Mk. „3.70 Mk. an Bämer und Händler abgegebene Mehl a) für 100 kg. Roggenmehl 680.50 Mk. b) für 100„ Gerſtenmehl. 723.50 Mk. e) für 100„ Gerſtenmehl.704.— Mk. d) für 100„ Krankenweizenmehl 796 50 Mk. 2. Mohlpreiſe für den Verkauf durch den Mehl⸗ 3. Mehlpreiſe für das vom Kommunalverband einem Jahre oder mit Geldſtrafe bis zu 10000 Mk. be⸗ ſtraft. Auch können Betriebe, die ſich als unzuverläſſiig erweiſen, geſchloſſen werden. Krankenbrot darf nur von den durch uns beſonders bezeichneten Bäckern und nur im Gewicht von 2 Pfund ge⸗ backen werden. Ueber die Verbrauchsregelung bleiben die beſtehenden Anordnungen in Kraft. Heppenhelm, den 11. Februar 1922. Heſſ. Kreisamt Heppenheim. feiffer. Betr. Amtstage beim Finanzamt Heppenheim. Auf Veranlaſſung des heſſiſchen Finanzamts Heppen⸗ heim, geben wir Nachſtehendes zur genauen Beachtung bekannt: Die überaus engen Amtsräumen, das Fehlen von notwendigen Verhandlungsräumen, die vielſeitigen Steuer⸗ gebiete und die ungenügende Zahl von Veranlagungsbe⸗ amten zwingen uns, vom 1. Februar, bis 1. April 1922 die Amtstage wie folgt feſtzuſetzen: 1. Für Einkommenaſteuer, Erbſchaftsſteuer, Landes⸗ und Gemeindeſteuern, ſowie ſonſtige Anliegen: Mittwoch, von vorm. 8—12 Ahr und nachmittags von 2—6 Ahr. Freitag, von vorm. 8—12 Uhr. 2. Für Umſatzſteuer: Dienstag, von vorm. 8—12 Uhr und nachmittags von 2 6 Uhr. Die Steuerpflichtigen des Bezirks werden deshalb dringend gebeten, ihre Anliegen in der Folgezeit— ſoweit perſönliche Rückſprache notwendig— die vorbezeichneten Amtstage genau einzuhalten, damit eine geordnete Geſchäfts— führung möglich, bezw. eine raſche Abfertigung geſichert bleibt. Es iſt unter den geſchilderten Verhältniſſen un— möglich, an gleichem Tage Geſchäfte in Umſatzſteuer- und gleichzeitig in Einkommenſteuerſachen zu erledigen. Zeitraubende mündliche Verhandlungen müſſen ver— mieden werden In ſchwierigen Sachen empfiehlt es ſich, die Steuerverhältniſſe friſtzeitig in ſchriftlicher Form genau, überſichtlich und erſchöpfend zu erledigen. Bei allen Schreiben muß der Abſender ſtets ſeine Wohnung nach Straße und Hausnummer bezeichnen. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. Gemeindekaſſe. Nochmals machen wir darauf aufmerkſam, daß auf die zweite Rate Gemeindeſteuer, als weittere Abſchlagszah⸗ lung für 1921, nach dem 20. d. Mts. Mahnkoſten entſtehen. Viernheim, den 15. Februar 1922. Vntererhebſtelle. Am Freitag weitere Verrechnung der Steuerbe— ſcheide Buchſtabe A und B Samstag kein Zahltag. Nächſten Montag allgemeiner Zahltag. Steuer⸗ beſcheide können an dieſem Tage nicht erledigt werden. Kirchner. Gottesdienſt⸗Ordnung. Am nächſten Sonntag iſt Generalkommunion der Jünglings-Sodalität; zugleich gemeinſch. hl. Kommunion für die 3 Abt. der Jungfrauen-Kongregation und gem. hl. Kommunion zür die H. H. Baldauf und Beller. Beicht für dieſe Samstag um 2 Uhr. Verkündete: J. Peter Biſchof, Sohn von Adam Biſchof und 1 Marg. Burkert u. Eliſe Flaig aus Ehrlichheim, Tochter von Ludwig Flaig und Eliſabeth Beiler. „Valentin Lammer 9. Sohn ron Phllipp Lammer und Maria Wieland und Katharina Rößling, Tochter von Joh. Rößling 3. und Katharina Berg. 3. Georg Michael Winkler, Sohn von Johann Winkler 15. und Katharina Bugert und Joſephine Adler, Tochter von Jakob Adler 2. und Anna Maria Babylon. Ibſt. Gebetzeiten der jüdiſchen Gemeinde. 18. Februar 20. Sch'wat 51 Uhr 830 Uhr 330 Uhr 625 Uhr 630 Uhr 700 Uhr Sabbat⸗Anfang Wochenabſchnitt Morgen Jißto Nachmittag Abend Wochentag⸗Abend „ Morgen Faehre fluter Samnerelen in nur prima Keimfäniger Ware Michael Herschel Hathausstraſle 67 ſchwefelſaures Ammonlak erzaugt, das bedeutet 200000 T. reinen Stlckſtoff im Jahre. Der obige Mehlpreis verſteht ſich brutto für nett fertigt in jeder Grüne 0 Rechnungs- Tinu dre die Druckerei d. Bl.