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Der Schutzverband für den deutſchen Grundbeſit erhob in einer aus dem ganzen Reich beſuchten Ver⸗ ſammlung Einſpruch gegen das vom Reichstag in zwei⸗ ter Leſung angenommene Reichsmietengeſetz. Nach einem Pariſer Blatt ſoll der Hamburger Dan⸗ kier M. Warburg zum deutſchen Geſchäftsträger in Waſhington ernannt werden. In Ungarn iſt der Miniſterpräſident Graf Gehlen im Begriff, eine neue Regierungspartei zu bilden, die ſich aus dem größten Teil der ehemaligen Tiszapartei, einigen Altliberalen, der Ordnungspartei (Weckerle) und Teilen der 48er und Unabhängigkeits⸗ partei zuſammenſetzen ſoll. Der Wahlkampf iſt in vol⸗ lem Gang. Infolge der neuen Kabinettskriſis in Italien iſt die Verſchiebung der Konferenz von Geuua unuver⸗ meidlich geworden. Frankreich hat auf den„Wunſch“ der engliſchen Regierung auf die gleichberechtigte Ve⸗ teiligung des„Kleinen Verbands“ und Polens an der Vorkonferenz der ſogenannten Sachverſtändigen ver⸗ zichten müſſen, fordert aber, daß die diplomatiſchen Vertreter dieſer Staaten den Verhandlungen beiwoh⸗ nen dürfen. Poincare ließ mitteilen, daß die frau⸗ zöſiſchen Sachverſtändigen nicht vor 10 oder 12 Tagen nach London reiſen könnten. Der verbannte Führer der nationalen Aegypter, Zaglul Paſcha, ſoll von den Engländern auf die Seycellen⸗Znſeln(nordöſtlich von Madagaskar) ver⸗ bracht werden. ———— Die landw. Genoſſenſchaften und das Hilfswerk der Landwirtſchaft Von Landwirtſchaſtslehrer A. Kälber-⸗Karlsruhe. Der Krieg mit ſeinen verheerenden Folgen, die lange Zwangswirtſchaft, die Verarmung der Böden haben die Landwirtſchaft ein weites Stück auf dem aufſteigenden Weg zurückgeworfen. Immer mehr Lebens- und Futter mittel mußten zur Ernährung der Bevölkerung vom Aus— land unter Hingabe ungeheuerer Geldmittel eingeführt werden. Dadurch verarmt das deutſche Volk mehr und mehr und kommt weiter in die Abhängigkeit des Auslands In der höchſten Not haben die Führer die deutſche Land— wirtſchaft zur äußerſten Kraftanſpannung aufgerufen. einer Tat, wie ſie größer nicht gedacht werden kann, zu einer Steigerung der landw. Erzeugung, ſoweit dies in der Kraft der Menſchen liegt. Der Ruf„Ernährung des deutſchen Volks aus deutſcher Scholle“ iſt nicht ungehört verhallt. Ueberall werden ſchon Vorbereftungen gelrof— fen und bald wird das, was die Kopfarbeiter für die Landwirtſchaft gedacht und gearbeitet haben, von ſchwie— ligen Bauernfäuſten draußen in Gottes freier Natur an gewandt und in die Tat umgeſetzt werden. Der feſte zähe Wille des Bauernſtands, der innig mit der Scholle verwachſen iſt, wird es langſam aber ſicher fertig bring em. Die zum Wiederaufbau notwendige Steigerung der landw. Erzeugung erfordert aber vielerorts eine gewiſſe Neueinſtellung der Landwirtſchaft. Die Er rungen ſchaften von Wiſſenſchaft und Technik müſſen j dem ein zelnen, auch dem kleinſten Bauer im entlegenſten Winkel unſeres Vaterlands zugänglich gemacht werden, und jeder muß ſie anwenden. Wer die Eigenart des landw. Betriebs kennt, weiß. daß man hier nicht ſchematiſch vorgehen darf, ſondern daß je nach Bodenbeſchaffung, Klima, Lage, Größe des Beſitzes die einzelnen Belriebe verſchieden behan— delt werden müſſen. Der Staat will Hand in Hand mit den landw. Orga— — 9 niſationen an eine Kultivierung der Moor- und Oed— Ländereien, Be- und Entwäſſerung größerer Flächen gehen, um ſo neues Ackerland für unſer Volk zu ſchaffen. Große Aufgaben harren auch der landw. Geuoſſen⸗ ſchaften und ihrer Verbände. 755 0 Die Ginzelgenoſſenſchaften müſſen auf ihre Mitglieder eimnrken und dafür ſorgen, daß Saatgutwech ſel und wenn nötig Sortenwechſel vorgenommen wird. Sie müſſen druch ihre Verbände gutes, anerkanntes Sagtgut rechtzeitig beſorg en taſſen und den Land⸗ wirten zur Verfügung ſtelleu, aber nur ſolches, das für ihre Gegend paßt und erproßt iſt. Bei Venvendung von Zriginalſaatgetreide und erſtor Abſgat, norddeutſchen Sogtkartoffeln, guten ſonſtigen Sämereian, die auf Rein⸗ heit, Keimfähigkeit von den Verſuchsapſtalten unterſucht sind, können ganz erhebliche Mehrerträge erzlelt werden. —ͤ—ũ——fę 3— „ Der Bauer darf nicht mehr Jahr für alu etucnes, abae⸗ hörden Vieruheims und Umgebung. rate wird keine Garantie übernommen. Bezieher keinen Anſpruch auf Lieferung oder Nachlieferung oder auf Rückzahlung des Bezugspreiſes. 12. Jahrg. Puſtſchecktantg Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. 275—— erkünees hautes Saatgut auf ſeine Aecker Uringen.— Gut geſät iſt halb geerntet. Ebenſo wichtig iſt die Beſchaffung guter, garantiert hochprozentiger Düngemittel. Per richtiger und recht⸗ zeitiger Anwendung ſtickſtoff-, phosphorſäure⸗, kali⸗ und kalkhaltigen Düngemittel, neben Stallmiſt und Jauche, können die Erträge ganz gewaltig geſteigert werden. Durch Beſchaffung und Verfütterung guter, gehalt⸗ reicher Kraftfuttermittel werden unſere Viehbe⸗ ſtände an Güte und Menge zunehmen und Milch-, Fleiſch⸗ und Fettmangel allmählich verſchwinden. Die Genoſſenſchaften haben ferner die Pflicht, ihren Mitgliedern wirkſame Schädlingsbekämpfungs⸗ mittel zu verſchaffen, damit tieriſchen und pflanzlichen Schädlingen energiſch zu Leibe gerückt werden kaun und die Ernte vor Vernichtung, vox Schaden und das Volk vor Hunger bewat Endlich müſſen durch Beſchaff und Geräten zum Pflügen, Egg hhern, Walzen, Hacken, Säen, Düngerſtrenen. Weihen. Dreſchen durch Maſchinen zur Be- und Verardeme and. Erzeugniſſe Maſchinen uſw. die Ernteerträge gehoben au. dein Barter die Arbeit erleichtert werden. Die Verbände liefern duriß er Warenzenkralen ante und preiswerte Waren. Danrft& aer ihre Aufgabe nich: erfüllt, ſie fängt vielmehr u n Sie erteilen den Vanb⸗ wirten durch ihre Beratunzte eller, dat und Auskunft öbe! die Zuſammenſetzung, Amvender od ub Wirkung. Behandlung der Waren, verfolgen die ganze Fuhrichiupg, ſcheiden Dinge, die ſich nicht dumälren, aus. hrobicren Neues und tragen ſo zur Hebung ber lande ein gut Teil bei. Die Genoſſeuſchafſten können ihre Aufgaben aber wu; dann erfolgreich durchführen, wenn alle Lan been e ſich genoſſenſchaftlich organiſieren und ge⸗ noſſenſchaftlich beziehen und abſetzen. Die Genoſſenſchgi ten und ihr Verband, das ſind die Landwirte ſelbſt, de⸗ ſind ihre Unternehmen, da bei der Eigenart der Genoſſen— ſchaften die Unternehmer zugleich die Kunden ſind. Mos kann nicht begreifen, daß es Leute gibt, die von ihren Unternehmen weglaufen und Bedarfsartikel von ande⸗ ren Stellen kaufen und die von ihnen für dieſe Zwecke ins Leben gerufenen Gebilde übergehen. Sie ſchneiden ſich ja ins eigene Fleiſch. Auf dieſem Gebiet wird noch biel geſündigt. Wenn irgendwo Irgendeiner den Zentner ſtainit 10 oder 20 Pfennig billiger als die Genoſſen- ſchaft gibt, dann rennen Viele zum„billigen Jakob“ und laſſen die Genoſſeuſchaſt auf ihrer Warr ſitzen. Vielfach kaufen ſie dabei die Katze im Sack, ſie wiſſen nicht, wie⸗ diel Prozent z. B. der Kunſtdünger hat, ob er über haupt ſeinen Namen verdient, ob und wie er wirkt, das * Gzeugeng alles iſt ihnen ganz gleich, er war ja 10 Pfennig billiger als der„Genoſſenſchaſtsdünger“. Gegenwärtig blüht der Düngemittel⸗ und Futter mittelſchw einde vie nie zuvor. Das kommt nur daher, daß die Land- virte zu leichtgläubig ſind und jedem Hergelauſenen auf den Leim gehen Viele Leute deu ein wunde bares Ge— dächinis dafür, daß einmal der Kainit beim Verein 20 Pfennig teurer war als anderswo, daß aber 10 und noch mehr Artikel vom Verein weit billiger und beſſer waren, daran wollen ſie ſich nicht erinnern. Haben dieſe Leute auch ſchon daran gedacht, wie es mit der Land— wirtſchaft gehen würde, wenn die Preisregulatoren, die land. Genoſſenſchaften, an innerer Blutleere eingehen würden? Haben ſie ſich ſchon überlegt, welche Zuſtände wir bekommen würden, wenn es auch nur 5 Jahre einmal keine Genoſſenſchaften gäbe? Wird nicht zuſammengehal ten, dann iſt es unmöglich, die Erzeugung zu ſteigern und unſer Volk unabhängig vom Ausland zu machen. Aufgabe und Pflicht der Genoſſenſchaften iſt es auch, für die Anbahnung eines direkten Verkehrs zwiſchen Erzeuger- und Verbrauchergenof ſenſchaften Sorge zu tragen und dadurch die Gegen— ſätze zwiſchen Stadt und Land zu mildern. Es iſt doch bedauerlich, daß ſich Bauer und Städter ſo ſpinnefeind ſind. Der Städter ſieht im Bauer nur den Lebensmittel- verteuerer. Wahr iſt es, daß in der Stadt alles, von Grünzeug in die Suppe bis zum Sonntagsbraten, ſünd⸗ haft teuer iſt. Gar zu gern ſchiebt man die Schuld dawn den Bauern in die Schuhe. Bei näherer Betrachtung ſteht die Sache doch etwas anders aus. Man merkt, daß die Verteurer nicht auf dem Land ſitzen, daß vielmehr die vielen, vi len Zwiſchenhändler die Erzeugniſſe ungehener verteuern und ſich ſo auf Koſten der Allgemeinheit mäſten. Es gibt hier aber einen anderen Weg, der kurz iſt aud zum Ziele führt. 5 Durch die engere Berührung mittels Genoſſenſchaften werden Bauer und Städter einander näher kommen. Die Stadtleute werden ſehen, wie hart der Bauer ſchaffen muß, um einer manchmal mageren Scholle kärgliches Brot ab⸗ zuringen. Viele Städter, die ſich im Krieg Aecker und Gärten angeſchafft haben, haben zwar ſchon gemerkt, wie⸗ viel Schweißtropfen vergoſſen werden müſſen, wie oft Kreuzweh und riſſige Hände einem das Geſchäft ver⸗ leiden, bis man ſeine Kartoffeln endlich im Topf hat. Das Märchen, in dem man nach der Saat einſach die Hände in den Schoß legen und unſeren Herrgott für das Weitere ſorgen laſſen kann, hat weſentlich an Bedeutung eingebüßt. Die Landwirte wiederum werden Einblick in die große Not, die in den Städten herrſcht, bekommen und ihre Erzeugniſſe, von deren Erlös ſie ja leben müſſen, gern abgeben. Zur Erreichung dieſes Zwecks muß jeder Bauer in ſeiner Ortsgenoſſenſchaft ſein. Die Ortsgenoſſenſchaft muß ſehen, daß alle landw. Erzeugniſſe, die nicht in der bäuerlichen Wirtſchaft gebraucht werden, an das Bezirks- lagerhaus gehen.(Die Milch muß vom Erzeuger zur genoſſenſchaftlichen Sammelſtelle und zur Milchzentral⸗ genoſſenſchaft des Bezirks fließen, wo ſie pfleglich behan⸗ delt wird und dann in gutem Zuſtande in die Städte in die Hände der Verbraucher kommt.) Dort werden ſie geſam⸗ melt, behandelt und durch Vermittlung der landw. Ver⸗ bände direkt an die Verbraucher geliefert. Der Abſatz landw. Erzeugniſſe geht in erſter Linie den Bauer an. Möge jeder daran denken, in welchen Zeiten und aus welchen Gründen die landw. Genoſſenſchaften entſtanden ſind. Heute wo alte Stände einig unter ſich und manche einig gegen die Landwirtſchaft ſind, heißt es„die Ohren ſteif halten“. Die bäuerlichen Reihen müſſen geſchloſſen werden und geſchloſſen bleiben. Kein Bauer darf abſeits ſtehen oder ſich von den Verlockungen angeblicher Freunde der Landwirtſchaft betören laſſen und denken, das macht nichts aus, wenn ich nicht in die Genoſſenſchaft gehe oder ihr einmal den Rücken kehre. Er bringt dadurch das Ganze in große Gefahr. Von der Uneinigkeit und Zer⸗ riſſenheit leben heute Viele und werden dick und fett dabei. Sie laſſen es ſich auch angelegen ſein, die Landwirte gegen ihre Verbände aufzuhetzen und lachen dann über die dummen Bauern, die ſich das eigene Neſt beſchmutzen. Solange wird die Landwirtſchaft nichts Großes erreichen und der Spielball der anderen ſein, ſolange ſie nicht unter ſich einig iſt und feſt zur Stange hält. Perſönliche Inter⸗ eſſen müſſen zurücktreten, wenn es ums Ganze geht. Kopf⸗ und Handarbeiter müſſen ſich als Rädchen in dem großen Getriebe unſerer Wirtſchaftsmaſchine fühlen und ſich vor Augen halten, daß durch das Verſagen ein- zelner Teile an dem ineinandergreifenden Gezähne ein Stillſtand der ganzen Maſchine herbeigeführt werden kann. Dadurch wird jede Hoffnung auf Beſſerung der troſtloſen Verhältniſſe endgültig vernichtet. Produktionshemmend wirkt aber auch jede ſteuer liche Ueberſpannung, da ſie die Unternehmungsluſt ab— tötet, ferner Steuerformen, die den Fortſchrittlichen be⸗ drohen und wie eine Strafe für Mehrleiſtungen wirken, endlich die ungerechte Doppelbeſteuerung der Genoſſen⸗ ſchaften, die durch das unglückliche Steuerkompromiß be⸗ ſtehen blieb und die wir nach wie vor entſchieden ablehnen müſſen. Mit ſchwerſter Sorge verfolgt man in der Landwirt— ſchaft die wahnſinnigen Preisſteigerungen der landw. Bedarfsartikel, Dünge- und Futtermittel, Maſchinen und Geräte, Kohlen uſw. Wenn die Mittel zur Hebung der Erzeugung derartig in die Höhe gehen, dann darf man ſich nicht wundern, wenn die mit ihnen hergeſtellten Erzeug— niſſe auch teuer werden. Alle Schimpfereien und Stänke⸗ reien hierüber haben keinen Wert. Damit wird kein Pfund Kartoffeln, kein Liter Milch mehr erzeugt. Hauptſache iſt ſchließlich die Menge der Erzeugniſſe. Groß und ſchwer iſt die Aufgabe, wohl wert des Schiveißes. Jeder Bauer muß die Ratſchläge ſeiner Landwirtſchaftslehrer, ſeiner Genoſſenſchaft, ſeines Ver⸗ bands beherzigen, muß ſich ein Beiſpiel an den Bauern nehmen, die heute ſchon aus dem Boden mehr herauswirt⸗ ſchaften als die große Maſſe und deren gibt es in jedem Dorf einige. Wenn dann zum Wiſſen das Können und zum Können das Wollen kommt, dann wird das Vollbringen nicht mehr ſchver ſein. 5 Neues vom Tage. Streſemann über die Lage. Berlin, 20. Febr. In einer Verſammlung der Deut⸗ ſchen Volkspartei des Wahlkreiſes Teltow-Bees⸗ kow führte Abg. Dr. Stre ſemann aus, vor über⸗ triebenen Hoffnungen in bezug auf die Konferenz von Genua ſei zu warnen. Nur in England und Amerika habe man eingeſehen, daß die unmöglichen Forderun⸗ gen des Ultimatums auch für den Verband gefähr⸗ lich ſeien. Im Ausland ſei man entrüſtet über die würdeloſe Politik Deutſchlands. Was den Eiſenbahner⸗ ſtreik betreffe, ſo ſeien die Forderungen der Lokomotiv⸗ führer an ſich nicht unbillig, da ſie eine Unterſcheidung der Arbeit nach dem Grad der Verantwortlichkeit ver⸗ langten. Im Krieg häben ſie ihren Mann geſtellt. Aber die erſte Rede des Reichskanzlers im Reichstag, als er den Streik eine Revolte nannte, ſei zu ſcharf geweſen, und in der zweiten Rede habe er ſich ins Gegenteil gewandelt. So habe das Anſehen der Re⸗ ggierung den denkbar ſtärkſten Stoß erlitten. Der Mißtrauensantrag der Deutſchen Volkspartei habe nicht auf die Entfernung Wirths abgezielt, er bezog ſich auf die Geſamtpolitik. Die Haltung der Regierun bei den Verhandlungen über die große Koalition ſe unwürdig geweſen. Er(Streſemann) habe die größ⸗ ten Sorgen um den Beſtand der Reichseinheit. Im Rheinland, im Süden und in Oſtpreußen ſeien Kräfte am Werk, das Reich mit Unterſtützung des Feindver⸗ bands auseinanderzuſprengen. Peterſen gegen die Deutſche Volkspartei. Magdeburg, 20. Febr. In einer Verſammlung ſprach der Vorſitzende der Demokratiſchen Partei, Dr. Pe⸗ terſen, über Regierung und Reichstag. Die Regie⸗ rungen dürfen nicht von den Reichstagsfraktionen ge⸗ macht werden. Er ſei immer für eine Regierungskoa⸗ lition der Mitte eingetreten. Die Wahl Rathenaus als Außenminiſter ſei eine lobenswerte Tat des Reichskanz⸗ lers geweſen. Das Verhalten der Deutſchen Volks⸗ partei gegen dieſe Wahl laufe aber auf eine Demagogie von unerhörter Leichtfertigkeit hinaus; es ſei unver⸗ antwortlich, ſo mit dem Schickſal des Volks zu ſpie⸗ len. Wirth ſtürzen, heiße Poincare Waffen geben ge⸗ gen Lloyd George. Jetzt müſſe man von der Deut⸗ ſchen Volkspartei„perſönliche und ſachliche Bürg⸗ ſchaften“ fordern, daß ſie bereit ſei, eine Verſtändi⸗ gungspolitik durchzuführen. Die neue Erhöhung der Eiſenbahntarife. Berlin. 20. Febr. Halbamtlich wird beſtätigt, daß die am 1. Februar um 30. Prozent erhöhten Eiſen⸗ bahngütertarife am 1. März abermals um 20 Prozent hinaufgeſetzt werden müſſen, obgleich im Haushalt⸗ plan der Reichseiſenbahn für 1922 eine Perſonalver⸗ minderung um über 50000 Köpfe vorgeſehen ſei, von denen ſchon auf 1. April 20000 entlaſſen werden ſol⸗ len. Allein die Ausgaben haben ſich durch die erhöh⸗ ten Stundenlöhne und die Ueberteuerungszuſchüſſe der Arbeiter, durch den ſeit J. Januar um 2000 Mk. er⸗ höhten Teuerungszuſchlag der Beamten und durch die um die Hälfte vermehrte. elakundszulage um 3 Mil⸗ Karden geſteigert und um weitere 3 Mülnarden werde ich die Materialbeſchaffung verteuern. Die Privat⸗ zdahnen ſind ermächtigt worden, ſich der neuen Tarif⸗ erhöhung anzuſchließen. Volſchewiſtiſche Fäden. Berlin, 20. Febr. Die„Freiheit“(Unabh.) macht Mitteilung von einer Unterredung des als Beauftrag⸗ ter der Sowjetregierung nach Paris entſandten Bol⸗ ſchewiſten Radek⸗Sobelſohn bei deſſen Aufenthalt in Berlin mit dem Reichstagsabgeordneten Dr. Breit⸗ ſcheid(Unabh. Soz.). Breitſcheid traf mit Radek im Auswärtigen Amt zuſammen. Radek habe abgeraten, den Reichskanzler Wirth zu ſtürzen, das dürfe man nur tun, wenn man dem ſozialiſtiſchen Ziel näher komme. Da ſich aber jetzt eine Arbeiterregierung kaum denken laſſe, würde die Möglichkeit einer Rechtsregie⸗ rung nähergerückt. Die Unabhängigen ſollen, ſo meinte Radek, an der Abſtimmung des Reichstags über den Vertrauensantrag für den Reichskanzler(am 15. Fe⸗ bruar) nicht teilnehmen und nur einen„Horchpoſten“ im Sitzungsſaal zurücklaſſen. Das„ritterliche“ Frankreich. Köln. 20. Febr. Der Reichstagsabgeordnete Dr. Deermann in Köln hat die Tatſache, daß ſich der Arbeiter Heymann in Köln ſchon ſeit längerer Zeit vergeblich bemüht, ſeine achtjährige Tochter aus Naney von der dortigen Familie Demange zurückzuerhalten, zum Gegenſtand einer kleinen Anfrage im Reichstag gemacht:„Die franzöſiſche Behörde fordert mit Unter⸗ ſtützung der franzöſiſchen Regierung 5000 Franken Pflegegelder, das heißt 60 Franken für den Monat, und will bis zur Auszahlung dieſer Summe das Kind nicht ausliefern. Das Auswärtige Amt und die deut— ſche Botſchaft in Paris erklären, für die Zurückſchaf— fung des Kindes Heymann nichts mehr tun zu können. Was gedenkt die Reichsregierung zu tun, um dieſen unerhörten Fall von Inhumanität in entſprechender Weiſe der Oeffentlichkeit zu unterbreiten? Was wird die Reichsregierung weiter tun, um dieſer geſetzwidri— gen barbariſchen Inpfandnahme eines deutſchen Kinds ein Ende zu bereiten und die dadurch ſchwer ange— griffene deutſche Ehre zu wabren?“ eee eee, eee BVlola. u dein Leben von Georg v. Plerten. (Nachdruck verboten.) SA „Ihre Schönheit hatte unter denn Kummer nicht ge⸗ itten, nur bläſſer, durchgeiſtigter ſchien ſie him. Wenn das Glück ihr wieder lächelte, ſagte er ſich, werden ſich hre Wangen bald wieder mit Roſen ſchmücken. Nun ſollte Hedwig, das kleine Hausmütterchen, zu hem Glück gelangen!„Was wird Mathilde darüber henken?“ fragte er ſich. Er empfahl ſich bald, und kaum unten am hohen gortale angelangt, traf er den Grafen Zitzewitz, der ben anfragen wollte, ob Hedwigs Antwort noch nicht eingetroffen ſei. Als er aber des Doktors Elven an⸗ ichtig wurde, ſchlang er ſeinen Arm in den des Dok⸗ vors; mit den Worten:„Erlauben Sie, daß ich mich zhnen eine Strecke weit als Begleiter anſchließe,“ ſchritt ir an der Seite des Doktors dahin. „Nichts Neues oben, Herr Doktor?“ „O ja, Herr Graf, nur weiß ich nicht, ob es mir erlaubt iſt, Ihnen die erſte Kunde von der Neuigkeit zu übermitteln.“ „O, Sie dürfen es, wenn ich es errate. bin.“— „In der Tat.“ „Um eine Verlobung.“ „Ja.“ „Mit Fräulein Wallig.“ „Erraten. Sie wußten darum?“ Regelung dieſer für Hausbeſitz, Grundbeſitz, Induſtri und Realkredit lebenswichtigen Fragen. Durch Annahme die⸗ ſes Entwurfs, der ein Ausnahmegeſetz ſchlimmſter Art dnn eee. FFFCFPEPFPFPFPPCCC rr 8, wem Sie werden daraus erſehen, daß ich Mitwiſſer des Geheimniſſes „Berl. Tagebl.“ 3 0 3e 8 95 Erklärung feſt, daß die Mörder Erzbergers nicht in Budapeſt weilen oder unter dem Schutz der„erwachen⸗ den Ungarn“ ſtehen. Gegenſütze zwiſchen Harding und Hughes Paris, 20. Febr. Der Kampf um die Beſtätigung des Viermächteabkommens über Oſtaſien im Waſhing⸗ toner Senat nimmt unvorhergeſehene Formen an. Der Senat nahm eine Entſchließung des Senators Hitcheock an, worin der Präſident aufgefordert wird, ihm den Wortlaut aller Verhandlungen und Beſprechungen wegen des Viermächteabkommens vorzulegen, und zwar deshalb, weil, wie Senator ie ausführte, die Anſicht verbreitet iſt, daß zwiſchen Präſident Har⸗ ding und Staatsſekretär Hughes in dieſer An⸗ gelegenheit ernſte Meinungsverſchiedenhei⸗ ten beſtehen. 160 —jp——— Tagung der ſüddeutſchen Hausbeſitzervereine. Stuttgart, 20. Febr. Im überfüllten Feſtſaal der Liederhalle fand am Sonn⸗ tag die Tagung der Hausbeſitzer⸗Verbände von Baden, Bayern, Heſſen, Heſſen⸗Naſſau, der Pfalz, Thüringen, Württemberg und Hohenzollern mit insgeſamt 118 Ver⸗ einen und 117000 Mitgliedern ſtatt, die gegen die Zwangswirtſchaft im Wohnungsweſen und gegen das neue Reichsmietengeſetz Stellung nah⸗ men. Der Vorſitzende des Stuttgarter. Beßmer begrüßte die Verſammlung. Mehr und mehr gehe der deutſche Grundbeſitz in ausländiſche Hände über, weil dem Hausbeſitzer die Angleichung der Rente. an den geſunkenen Geldwert verwehrt ſei. Es müſſe nen Jungfrau“ der Wohnungsbürokratie anheimfallen. die 6000 Baugeſuche in Württemberg ſeien allein 300 Millionen Mark Zuſchüſſe erforderlich. Die Wohnungs⸗ abgabe reiche nicht zu und ſei deshalb verfehlt. Die Auf⸗ hebung des Mieterſchutzes bei 5 und mehr Zimmern und bei größerem Einkommen des Mieters ſei ünbedingt zu verlangen. Ferner die Beſeitigung der Artikel 3 und 4 des Mieterſchutzgeſetzes, die geradezu die wuchern iſche After⸗ vermietung geſetzlich feſtlegen. Der Stockwerkaufbau be⸗ dürfe der beſonderen Beachlung, um der Wohnungsnot ein Ende zu machen. Mit der Eutrechtung des Haäusbeſitzer⸗ ſtands komme man nur tiefer ins Elend. Hierauf ſprach Abg. Au⸗ Mannheim, der Vorſitzende badiſcher Hausbeſitzervereine über den neuen Mieler⸗ ſchutzgeſetzenbwurf, den er als eine Mißgeburt bezeichnete. Architekt Knortz⸗ Heilbronn, der Vorſitzende des Lan⸗ desverbands württ. Hausbeſitzervereine, führte aus: Um die im Reichsmietengeſetz geforderten 8000 Wohnungen für Württemberg zu bauen, müßten durch die Woh⸗ nungsabgabe 800 Mill. Mark aufgebracht werden. Das ſei unmöglich. Der Art. 2 des Geſetzes verſtoße gegen Art. 152 der Reichsverfaſſung, der die Vertragsfreih it im deutſchen Wirtſchaftsleben zuſicherkt. Er ſteh' auch im Widerſpruch zu§ 61 der württ. Verfaſſung mit den ele— mentaren Grundſätzen der Erhaltung des Mittelſtands und des Gewerbes. Das Zentrum im Reichstag, das ein Uebereinkommen mit den Sozialdemokraten und den Un⸗ abhängigen getroffen habe, dem ſich auch die Demolraten anſchloſſen, habe ſich zu entſcheiden, ob es noch den Namen eimer bürgerlichen Partei verdiene. Folgende Entſchließung wurde bi rauf einſtimmig angenommen: Die Tagung der ſüddeutſchen Hausbe ißer⸗ organiſationen' ſieht in der jetzigen, durch das Kompromiß von Zentrum, Mehrheitsſozialiſten und Unabhängigen in der zweiten Leſung des Reichstags herbeigeführten Fa ſung des Reichs mietengeſetzes eine völlig unannehmbare wäre, begeht der Reichstag einen Verfaſſungs⸗ bruch. Wir erblicken in dem Geſetz eine verſtecke So⸗ Zialiſierung, bei der der Eigentümer und nicht die All⸗ gemeinheit das Riſiko träat. Das geſamte Wohnunas⸗ d Meldung dee Verfaf ain eiuer Ffeich 1 un — Die heute keine Wohnungsnot. Aus Furcht vor der hat man nicht gewagt, 10 Prozent Mistzuſchlag zu er⸗ heben. Die 1 Zeit verfäumt zu haben, die Wohnungsnot zu lindert. ges Guſammenarbeiten aller 1 e ch sänderung erklärt. Wir fordern 1 1 Reichstag die Verſaſſun tf. 0 115 ö de At 1 bal treter noch verſch n Dann ſprach Stadtra. chen, Vorft 5 der dortigen Hausbeſitzervereine und Mitglied des Nei wirtſchaftsrats. Wenn die fübrenden Kreiſe Deutſchlands in den letzten Jahre e hätten, 15 39 Straße eichs regierung klage ich öffentlich an, die ine dus cht geschieht, elt 3. pa, Solange du Puclei⸗ boliut die ſchaft regiert, hört das Elend nicht auf. Veyritz-Nüruberg ſchlug ine telegraphiſche Anffage un die Zentrumsfraltion des Reichstags vor, ob in ihre Stellungnahme zum Reichsmietengeſetz aufrech: echnte. Das wird einſtimmig angenommen.— Wiser (Württ. Bürgerp) ſprach namens der Deutſi nalionalen Volkspartei ſeine Zuſtimmung zu den Forderungen der Hausbeſitzer aus und bezeichnete es als ſittliche Forderung, daß der Grundſatz der Rente anerkannt werde. Ein eini⸗ bürgerlichen Parteien ſei unbedingt erforderlich.— Abg. Roth(Dem.) er⸗ klärte, daß vieles, was gefordert werde, ſeine Berechtigung habe(ſtürmiſche Unterbrechung: alles iſt berechtigt!). Die Kritik am Wohnungsabgabegeſetz halte er nicht für berech⸗ tigt.— Hötzel⸗Nürnberg fordert von der Demokratie, daß ihre drei Vertreter im Reichstag von dem Kompro⸗ miß abſtehen und den Schutz des Bürgertums vertreten. In der weiteren Ausſprache machte Major Zit ſcher, Vorſtand des Vereins der Wohnungsloſen, noch bedeut⸗ Front gemacht werden gegen die Zwangswirtſchaft auf ſame Vorſchlöge über Beſchaffung neuer Wobnngen und dem Wohnungsweſen, ſonſt gerate man in eine Sozia⸗ liſierung hinein und die Mieter würden der„eiſer⸗ 5 Eine neue Erhöhung der Brotpreiſe in Sicht! Die Baukoſten würden in unerhörter Weiſe ſteigen. Für den Abbau der Zwangs wirtſchaft. Die Verhältniſſe auf dem deutſchen Getreide⸗ und Mehlmarkt haben ſeit Dezember v. J. eine außerordent⸗ lich unerfreuliche Entwicklung genommen. Erſt vor we⸗ nigen Tagen iſt der Preis für Roggenbrot und weißes Gebäck nicht unerheblich heraufgeſetzt worden. Trotzdem erklären heute die in Frage kommenden Faktoren, na⸗ mentlich die großen Bäckereiverbände, daß in nächſter Hit eine abermalige Erhöhung der Preiſe notwendig ſein wird. Die Steig rung wird damit erklärt, daß in der Börſe eine unbegründete Hauſſe eingeſetzt hat, der zu⸗ folge die Praiſe für dentſche Mehle zum Teil ſchon die Weltmarktpreiſe überſchritten haben. Die Hauſſe ſetzte Ende Dezember ein, als die Reichsgetreide⸗ ſtelle ſehr umfangrriche Käufe durch ihre Agenten bewerk⸗ ſtelligen liß und die damals im freien Handel geltenden Notierungen erheblich überbot. Heute liegen die Ver⸗ hällniſſe nun ſo, daß beiſpielsweiſe Auslandsmehl bei einem Stand des Dollars von 200 etwa 1250 bis 1350 Mark koſtet, während deutſche Qualitätsmehle mit 1400 Mark und darüber angeboten werden. Für das Umlage⸗ getreide erhält der Landwirt aber bekanntlich nur 210 Mark die 100 Kilo. 5 Die großen Bäckereien erblicken in dieſer Fortennpick⸗ lung eine drohende Gefahr für die Verſorgung der Bevöl⸗ kerung: denn übereinſtimmend wird erklärt, daß in Deutſchlaud ausreichende Mengen Getreide bis zur näch⸗ ſten Ernte vorhanden ſind, daß alſo das ſprungha te An⸗ ziehen der Getreide- und Mehlpreiſe an ſich nicht berech⸗ tigt iſt. Die zentralen Bäcker iverbände und Geuoſſen⸗ ſchaften wenden ſich jetzt mit einer Eingabe an das S fein, ſo ergiebig- e ee ſo ſparſam, ſo rein-. das muß Pfeiffer& Diliers„ ſtaffee · Eſienz ſein 57 Gleich gut als Zed ZU Bohnen und Gerſtenkaffee odor fialz originaſdoſen und Silbetpaket haben id den Gesche 5 n *. Niſthenz, wo Fräulein Hedwig Wallig bei meiner Schweſter im, Hauſe weilt.“ „Bei einer Baronin von Haug. Es iſt dies Ihre Schweſter, Herr Graf?“ „Ja, und Fräulein Hedwig iſt da der Liebling aller wegen ihres kindlich heiteren und ihres ausgeſprochenen praktiſchen Sinnes, durch den ſie ſich überaus nützlich wachte Auch ich habe ſie aufrichtig lieben gelernt, ich wurde ihr Vertrauter.“ „Und am Ende gar ihr Poſtillon d'amour?“ „Nicht gerade. Aber ich konnte doch mit dazu bei⸗ tragen, dieſes ſchon längſt eingeleitete Werk zum Ab⸗ ſchluſſe zu bringen. Warum ich Ihnen das ſage, Herr Doktor? Nicht aus Eitelkeit „O bewahre. Hier kennt jeder das gute Herz des Grafen Zitzewitz. Die Armen in KX. ſprechen alle Ihren Namen mit Dankestränen aus.“ „Ich habe ja ohnedies kein anderes Glück als das, andere glücklich zu e dient mir einſamen, alten Junggſellen denn mein Geld, das ich nicht ſelbſt erworben, ſondern das mir durch Geburt zugefallen iſt? Werbe ich nicht darüber einſt Rechenſchaft ablegen müſſen?“ i „Ja Sie, Herr Graf, haben eine Auffaſſung von dem Zwecke des Geldes, wie ſie leider ſelten iſt. Sie wollen nur Gutes damit tun.“ „Und Sie, Herr Doktor?“ fragte plötzlich der Graf mit einem Anflug des Lächelns, der ihm ſonſt nicht eigen war, ſein Antlitz aber merkwürdig verjüngte. „Ich?— Ich habe keine Reichtümer geſammelt.“— „Das entſchuldigt nicht. Sie haben eine herrliche Praxis— mit der Zeit werden Ste reich werden— und man muß mit dem Pfund wuchern, das man hat.“ „S wollen mir gewiß einen Weg„ ie na Lande. Ich war noch vor einigen Wochen in der. Graf, wo ich einige Taler anbringen kahn. 1 1 ein gutes Werk vor, und ſelbſtverſtändlich ſtehe ich, ſoweit es in meinen Kräften ſteht, zur Verfügung.“ „Wirklich, Herr Doktor? Sie geben mir Ihr Wort?“ So weit es in Ihren Kräften ſteht, ſtellen Sie ſich mir zu einem guten, zu einem ſehr guten Werke zur Ver⸗ fügung? Und Sie geben mir Ihre Hand darauf?“ „Ja, hier meine Hand. Was Sie verlangen, kann nur etwas Gutes ſein, Herr Graf.“ 75 „Gut. ich habe Ihr Wort,“ ſagte er,„und nun wirken Sie mit, ein armes Mädchen glücklich zu machen.“ „Kann ich es, und wie?“ 5 „Sie können es, und zwar durch einen einfachen Gang und ein paar gute Worte.“ 1 605 „Es ſoll mir nicht darauf ankommen.“ 7 5„Gut, ſo gehen Sie zu dem Fräulein Mathilde Wal⸗ „ f Der Doktor erſchrak heftig.„Leiden Sie etwa Not?“ „Gehen Sie zu Fräulein Mathilde Wallig,“ wieder⸗ holte Graf Zitzewitz,„und ſagen Sie zu ihr: Fräulein, werden Sie die Meine!“ 1 „Herr Graf, ich begreife nicht!“ 1 „Sie begreifen nicht, woher ich weiß. Sagte ich Ihnen nicht, daß ich der Vertraute des Fräulein Hed⸗ wig geworden, der Schweſter Mathildens?“ „Was ſoll es damit?“ N „Nun, dann werden Sie mir glauben, wenn i 1 1 525 ſage, ich weiß, daß Sie Fräulein Mathilde einſt ebten, daß Sie um ihre Hand geworben, daß ſie jedoch Ihre Werbung abgewieſen, weil ſie bereits jenem Men ſchen berlobt war, der ihr Unglück geworden. 9 auch, daß ein Grund, warum Fräulein Mathilde jetzt o leidet, die Reue iſt, ihr ae das Ste, 1 Do r geboten, verſcherzt zu Und noch eins, Herr brfor. Auch Fe 41 Rein erzen ehe ge an, *. Fortlezung ſolat 1 Finfuhr on Aus⸗ freigeg wird, Nahe 51 tei n, e e eigegeben wird, um die deutſchen Preiſe auf das ge⸗ bühreude Maß zu ermäßigen. Sollten die maßgebenden Behörden ſich nicht zu einem ſolchen Schritt entschließen können, ſo wäre nach Anſicht der Bäckereivereinigungen eine dauernde erhebliche Brotverteuerung zu befürchten. : Invaliden⸗Berſammlung im Gaſthaus zum Löwen. Am letzten Sonntag fand im Löwen eine von den Arbeitsinvaliden einberufene Perſammlung ſtatt, wobei auch Kriegsbeſchädigte ſich eingefunden halten. Das Referat hatte Leidenskollege Patzce Offenbach übernommen. Der Redner hatte es verſtanden, alle Rentenangelegenheiten aus der Sozialen Rentenfürforge zu ſtreifen und in manchen Unklarheiten Aufklärung zu ſchaffen, auch wurde bei ſe nen Ausführungen beſonders hervorgehoben, wie notwendig es ſel, daß alle Leidenskollegen ſich bei den kommenden Ge⸗ meindewahlen zuſammenſchließen ſollen, damit auch die Intereſſe der Rentenempfänger mit Sitz und Stimme bei den zuſtändigen Behörden vertreten ſind. Der Grundſtein zur nächſten Wahl hat mit ſeinen Arbeiten begonnen und hoffen auch, daß jeder Rentenempfänger bei der Wahl weiß, was er zu tun hat. Gegen ½12 gingen die Verſammelten froh auseinander. Die Gaukonferenz der Invaliden fand am Sonntag in Gernsheim ſtatt, wobei unſer Schriftführer und Gründer der Ortsgruppe Viernheim Herr Ignatz Riehl als Gauvorſtandsmitglied gewählt wurde. Auf Wiederſehen am 5. März im Löwen. A. D. * Karten im Vorverkauf für den Theaterabend im„Freiſchütz“ am nächſten Sonntag ſind in unſerer Ge⸗ ſchäftsſtelle von heute ab erhältlich. Eintrittspreis 5 Mk. — Reichslandwirtſchaftskammer. Es wird geplant, eine Reichslandwirtſchaftskammer zu errichten zur För⸗ derung der deutſchen Landwirtſchaft. Sie beſteht aus e ſten Gehaltsſtufen der Beamten zu verlangen. 130 Mitgliedern, von denen 90 durch die landwirtſchaft⸗ lichen Geſamtvertretungen der Länder, 30 von der Relchsarbeitsgemeinſchaft land⸗ und forſtwirtſchaft⸗ licher Arbeitgeber- und Arbeitnehmervereinigungen und 10 von zentralen über das Deutſche Reich ausgebreite⸗ ten landwirtſchaftlichen Körperſchaften benannt werden. — Tariferhöhung ohne Ende. Eine Berliner Nach⸗ richtenſtelle berichtet, die Reichsregierung erwäge ſchon wieder neue Tariferhöhungen bei der Eiſenbahn und Poſt. Im Perſonenverkehr ſoll auf 1. Mai eine Preis⸗ erhöhung um 80 bis 100 Prozent vorbereitet werden. Viehzählung am 1. Dezember 1921. Das Statiſtiſche Reichsamt gibt die vorläufigen Er⸗ gebniſſe der Viehzählung am 1. Dezember 1921 bekaunt und fügt die entſprechenden Zahlen von 1920 und 1913 hinzu. Danach war der Viehſtand folgender: ö 1913 1920 Pferde“ 3835893 3588 217 Maulliere u. ⸗eſel—— Eſel 85— Rindvieh 18570591 16806 791 Schafe 4988 953 6149 803 Schweine 22 668 789 14179 163 Ziegen 3197275 4458 535 4337 299 Federvieh— 60 955331 67975 409 Wird der Viehbeſtand von 1913 gleich Hundert geſetzt, ſo ergibt ſich folgende Geſtaltung: 1913 1920 1921 100 90,5 90,7 123,3 117, 1921 3 683 343 27320 5576 16 839 559 5882 272 15 875 636 Rindvieh Schafe 100 Scheine 100 62,5 70,0 Ziegen 100 139,4 135,7 1913 ſind Militärpferde mitgezählt, die in den ſpä⸗ teren Zählungen feblen. Handel und Verkehr. Dollarkurs am 20. Februar 216.50 Mark. Der Auslandswert der Mark in Pfennigen am 20 Februar in: Holland 2.1, Belgien 4.5, Norwegen 3.4, Dänemark 2.6, Schweden 2.0, Italien 7.9, England 2.2, Amerika 2.0, Frankreich 4.3, Schweiz 1.9, Spanien 2.4. 3½ Milliarden neue ſchwebende Schulden. Das Reich vereinnahmte in den erſten 10 Tagen des Februar an Ueberſchüſſen der Finanzkaſſen(Steuern, Zöllen, Ge⸗ bühren) 1 708 992 000 Mk.; die Ausgaben beliefen ſich auf 5 158 037000 Mark. Seit 1. April 1921 hat ſich die ſchwebende Schuld um 93 781123000 Mk. auf 259 127310000 Mk. am 10. Februar 1922 ver⸗ mehrt. Das Anwachſen dieſer Schuld iſt verurſacht durch Deviſenbeſchaffungen für die Kriegsentſchädigung und Beſatzungskoſten, durch Fehlbetrag der Reichs⸗ eiſenbahn und durch Vorſchüſſe an die Beamten. Die Deutſche Gewerbeſchau in München 1922 wird am 13. Mai eröffnet. Die Häutepreiſe ſteigen weiter. In der letzten Ber⸗ liner Häuteverſteigerung zeigte ſich außerordentlich lebhafte Kaufluſt, ſo daß die Preiſe ſtark anzogen. Die Verteuerung beträgt bis zu 75 Prozent gegenüber der Januarverſteigerung. a Ulm d. D., 20. Febr. Mit dem letzten Viehmarkt war eine Verſteigerung von Zuchtfarren verbun⸗ den. Die Zufuhr wies Prachtexemplare auf. Es wur⸗ den 50 Farren verkauft, für die Preiſe von 11000 bis 40000 Mk. bezahlt wurden. Balingen, 20. Febr. Dem Schweinemarkt wur⸗ den 150 Stück Milchſchweine, J Stück Läuferſchweine dagen Handel lebhaft, alles verkauft. Preis für as Stück Milchſchweine 300— 520, Läuferſchweine 650 bis 1000 Mark. Vermiſchtes. Die Abtei St. Matthias in Trier, die früher ein Benediktinerkloſter war, wird in nächſter Zeit wieder vom Benediktinerorden übernommen werden. Der Dieb als Kiſtenreiſender. Auf einem Güter⸗ wagen wurde in der Nähe Berlins ein Mann in einer Kiſte mit 1 Stückgut entdeckt. Die Kiſte war urſprünglich mit Steinen gefüllt, die während der e Len erſetzt wurden. dem init Schnee zu ſtilten wurde der Di ct. Der 1 von Habsburg. Der„Petit aus anderen Sendun⸗ e len, aferens Aten“ ot in, die Botſchafter abe die aal düntt Mer on 15 eine jähr⸗ 1 Unterſtützung von 900 000 Goldfranken zu be⸗ willigen, deren Zahlung Italien und den öſterreichiſchen Nachfolgeſtaaten 1 ürdet werden ſoll. Die Un⸗ beliebtheit des ehemaligen Herrſchers macht es ſchwie⸗ big die Regierungen des Kleinen Verbands dazu zu bringen, ihren Parlamenten die Bewilligung der not⸗ wendigſten Kredite 110 05 lagen. Es werde auch vor⸗ geſchlagen, Deutſchöſterreich an den Koſten zu betei⸗ ligen, da es keine Wiederherſtellungsleiſtungen zu er⸗ füllen habe. i Heddesheim, 21. Febr. Bei der am Samstag hier getätigten Bürgermeiſterwahl wurde Herr Gemeinderat Heinz gewählt Karlsruhe, 20. Febr. Nach amtlichen Mitteilungen entfallen in Baden über 40 Prozent der Geſamtbevölke⸗ rung auf die Berufsabteilung Induſtrie und Gewerbe. Hinſichtlich der badiſchen Holzinduſtrie iſt feſtgeſtellt, daß Baden das waldreichſte Land Europas iſt. Mannheim, 20. Febr. Der Bürgerausſchuß bewilligte für die Auffüllung des Neckarvorlands oberhalb der Friedrichsbrücke, wofür Material aus dem Bau des Neckarkanals gewonnen werden ſoll, 8 800 000 Mk. Fer⸗ ner wurde für die Anlage eines Umſchlaghafens an der Mündung des Neckarkanals der Betrag von 2 Mill. 200 000 Mk. genehmigt.— Der Perſonalſtand der ſtäd⸗ tiſchen Berufsfeuerwehr wird von 75 auf 101 Maun er⸗ höht. Der Jahresaufwand beträgt 614000 Mk. Donaueſchingen, 20. Febr. Bei einer Verſteigerung der Wildfel it aus den fürſtlichen Jagden, ebenſo aus ſtaatlichen und privaten wurde für Fuchsfelle ein Preis von 10201100 Mk. und für Ausſchußfelle ein ſolcher von 400 Mk. bezahlt. Bregenz, 20. Febr. Die Vorarlberger Gemeindeärzte beſchloſſen als jährliches Wartegeld ein Minimum von 120 000 Kronen, ſowie bezüglich ihrer Alters⸗, Witwen⸗ und Waiſenverſorgung wenigſtens Gewährung der nieder Spiel und Sport. Fußball. fr. Die Kreismeiſter ſind in Württemberg und Za⸗ den um die Bezirksmeiſterſchaft angetreten. Der Mei⸗ ſter Württembergs, Stuttgarter Sportfreunde, ſchlug in Karlsruhe den Meiſter von Baden, Karlsruher Fußballverein, knapp mit 1:0.— Das Rückſpiel findet nächſten Sonntag in Stuttgart ſtatt. Nachdem die Ausſcheidungsſpiele um die Verbands⸗ ö meiſterſchaft in die letzte Stufe eingetreten ſind, dürfte es allgemein intereſſieren, in welcher Art und Reihen⸗ ſolge die Eutſcheidungsſpiele von den Bezirksmeiſtern ausgetragen werden: Die Verbandsmeiſterſchaft wird in 3 Ausſcheidungsrunden der Bezirksmeiſter nach dem Polkalſyſtem(der Verlierende ſcheidet ſofort aus) ent⸗ ſchieden und zwar ſpielen am 19. März in Frank⸗ furt Main— Rhein— Sieger A; in Ludwigshafen: Württemberg⸗Baden— Rheinheſſen⸗Saar— Sieger Der Bezirk Bayern als vorjähriger Sieger iſt in der 1. Runde ſpielfrei. Am 26. März treffen ſich als⸗ dann Sieger A— Bayern— Sieger C, am 22. April: Sieger CO— Sieger B= Sieger Verbandsmeiſter.— Der Verbandsmeiſter wird dann in der Endrunde, neben dem derzeitigen Deutſchen Meiſter, 1. F. C. Nürnberg, der gegen die Spielvgg. Fürth mit 2:1 unterlag und als ſüddeutſcher Meiſter ausfällt um die deutſche Meiſterſchaft antreten. Die Kreismeiſterſchaftsſpiele haben in Nordbapern die Spielvg. Fürth— 1. F. C. Nürnberg 2·1(Vorſpiel 3:2), im Odenwald V.f. N. Mannheim— 08 Lindenhof 1:1(Vorſpiel 5:0) als Meiſter gebracht, während die Meiſterſchaft des Pfalzkreiſes noch nicht entſchieden iſt. Der Kreis Württemberg ſtand am letzten Sonntag im Zeichen der dritten Pokalcunde. Die Reſultate ſind: Sportkl.— Eintracht 2:1; Normania Gmünd— Sport- V. Münſter 4:0; V. f. R. Heilbronn— Göppingen 1895 4:0; Ulmer F. V. 94— Adler Heilbronn 10:0: F.C. Tailfingen— Sportv. Feuerbach 98 214; F. V. Unter⸗ kochen— Südd. F. C. Stuttgart 1:0; F. V. Zuffenhau⸗ ſen— Tbd. Heilbronn 4:2. Die Ligavereine haben nach dem Abſchluß der Ver⸗ bandsſpiele bereits die friedlicheren Privalſpiele auf⸗ genommen. Der F.C. Teplitz weilte bei den Augs⸗ burger Turnern und gewann 9:3, während er gegen 1860 München nur ein unentſchieden 2:2 herausholen kunnte. e C ĩ ðiͥ n y Unſerer heutigen Au gabe iſt ein Proſpekt von Zuckers Patent Medizinal⸗Seife beigegeben, auf welchen wir beſonders binweiſen und allen an Geſichts— ausſchlag uſw. Leidenden beſtens empfehlen. Gottesdienſt⸗Ordnung. In der neuen Kirche an Werktagen: Mittwoch: 7 Uhr 2., ½8 Uhr 3. S.⸗A. für Kath. Eppel geb Effler Donnnerstag: ¼7 Uhr beſt. S.⸗A. für 7 Krieger Le⸗ onhard Renner, belderſ. Großeltern und Angehörige. 1/8 Uhr beſt. S⸗A. für 1 Krieger Joſef Krug und Angehörige. Freitag: ¼7 Uhr beſt. S.-A. für 1 Krieger Math. und Adam Heckmann und Angehörige. 1/8 Uhr beſt. S.⸗A. für Joh. Heock, Ehefrau Eva geb. Träger und Angehörige. Samstag: /7 Uhr beſt. S.⸗A, für ledig 1 Geſchw. Georg und Katharina Koob, Großeltern und Fried— rich Adler, Ehefrau Kath. geb. Riughof nnd Sohn Adam. 4½¼7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Annna Maria Knapp &geehl. Winkler, Gefchwiſter Eltſ. und Leonhard. ¼8 Uhr beſt, S.⸗A. füt 1 Krieger Phllipp Jakob Mäller, Großeltern und Angehörige. Am Montag iſt bei den Eugl. Fräuleln, am Doners⸗ tag bei den barmh. Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſe. 11 ö ger Durſt In der alten Kirche an Werktagen: eb ent Donnerstag: 7 Uhr geſt. S.⸗A. für 1 Krieger Joh. ſelrchner, Sohn von Adam Klechner An nüchſſen Sonntag i g inſchaftl. hl. Kommu⸗ nion fär die Schülerinnen Frl. Zehnpfenning u. Schafer. Beicht für dieſe Samstag um 2 Uhr. Zugleich gemeinſch. Kommunion des Mägner⸗Apoſtolates, Bekanntmachung. Betr.: Erlaubnis zum Viehhandel und zum Ankauf von Schlachtvleh durch Metzger. Wir machen die Vieh händler und Meßger darauf aufmerkſam, daß die vom heſſ. Landesernährungsamt aus⸗ geſtellten Erlaubniskarten für 1921 mit dem 28. Februar 1922 ihre Gültigkeit verlieren. Der Antrag auf Erteilung der Erxlaub nls iſt für jedes Jahr erneut zu ſtellen. Mit dem Antrag ſind unter Angaben des Betriebkapitals zwei Lichtbilder bei der Bür⸗ germeiſterei einzureichen, die die geſammelten Beträge zur Vorlage und das Miniſterium an uns weitergibt. Legimationskarten und Wandergewerbeſcheine können nur ausgeſtellt werden, wenn die Erlaubnis erteilt iſt. Heppenheim, den 11. Februar 1922. Heſſiſches Kreisamt Heppenheim Pfeiffer. Vorſtehende Bekannrmachung bringen wir zur Kennt⸗ nis der Händler und Metzger. Diesbezügl. Anträge ſind ſofort unter Vorlage von 2 Lichtbildern, des letzten Steuerzettels, woraus das Be⸗ triebskapltal erſichtlich iſt, uèuf unſerem Büro Zimmer Nr. 27 zu ſtellen. Betr. Amtstage beim Finanzamt Heppenheim. Auf Veranlaſſung des heſſiſchen Finanzamts Heppen⸗ heim, geben wir Nachſtehendes zur genauen Beachtung bekannt: Die überaus engen Amtsräumen, das Fehlen 90 notwendigen Verhandlungsräumen, die vielſeitigen Sicuer⸗ gebiete und die ungenügende Zahl von Veranſa ung he— amten zwingen uns, vom 1. Februar, bi⸗ 1. April 1922 die Amtstage wie folgt feſtzuſetzen: 1. Für Einkommeaſteuer, Erbſchaftsſteuer, Lan es⸗ und Gemeindeſteuern, ſowie ſonſtige Anlagen: Mittwoch, von vorm. 8—12 Uhr und nachmittags von 2—6 Uhr. Freitag, von vorm. 8—12 Ahr. 2. Für Umſatzſteuer: Dienstag, von vorm. 8—12 Ahr und nachmittags von 26 Uhr. Die Steuerpflichtigen des Bezirks werden deshalb dringend gebeten, ihre Anliegen in der Folgezeit— ſoweit perſönliche Rückſprache notwendig— die vorbezeichneten Amtstage genau einzuhalten, damit eine geordnete Geſchäfts⸗ führung möglich, bezw. eine raſche Abfertigung geſichert bleibt. Es iſt unter den geſchilderten Verhältniſſen un- möglich, an gleichem Tage Geſchäfte in Umſatzſteuer- und gleichzeitig in Einkommenſteuerſachen zu erledigen. Zeitraubende mündliche Verhandlungen müſſen ver⸗ mieden werden In ſchwierigen Sachen empfiehlt es ſich, die Steuerverhältniſſe friſtzeitig in ſchriftlicher Form genau, übersichtlich und erſchöpfend zu erledigen. Bei allen Schreiben muß der Abſender ſtets ſeine Wohnung nach Straße und Hausnummer bezeichnen. Betr.: Verſorgungsſprechtag in Viernheim. Der nächſte Sprechtag der Kreisfürſorgeſtelle Heppen— heim findet am Donnerstag, den 23. Februar 1622 nachmittags von 2— 5 Uhr im Sitzungsſaale des Rat⸗ hauſes ſtatt. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. Marktbericht. : Schweinemarkt. Weinheim, 19. Febr. 22. Zugeführt 232 Stück; verkauft 178 Stück. Milchſchweine wurden verkauft von 250 bis 380 Mk., Laufer wurden verkauft das Stück von 400 bis 550 Mk. Zahle hohe Preiſel F. U.. 1 0 eum für Alt Gold, Silberwaren, Platin, Heute Dienstag Abend, punkt 8 Uhr, im gold. Karpfen außerordentliche Münzen ſtoneu.-erSammung zahngebiſſe Si ugſachen, Brillanten. Kaufe Kiadlern Das Erſcheinen Aller iſt wegen unſerem Maskenball am Sonntag dringend erforderlich. Der Vorſtand. Bartmann, Mannheim 32,22 32, 22 Zur Frühjahrsſaat empfiehlt: Alle Garten-Sämereien. Taback⸗, Gelbe Rüben-, Kuh⸗ rüben-,Dickrüben-Samen(Ecken⸗ dorſer Zuckerwalze u. Oberndorf.) Deutſchen n. ewigen Kleeſamen, Natal-Saatmais. In Saat⸗ wicken können Beſtellungen ge— macht werden. Schwefelſ. Ammoniak, 40 proz. Kaliſalz, Kalkſtickſtoff, Natron- Salpeter, Super— Phosphat, A.-S. 7%(Gerſtendünger) Futtermehl, Kleie, Schnitzel. Hafermelaſſe, gelben Mais als Hühuerfutter. Prima fſt. Weizenmehl zum Tagespreis. Johannes Adler 9. Für Gartenbau: Für Feldbau: Künſtl. Dünger: Futtermitteln: Telefon 39 Jakobſtr. 10 9 Were eee r* d* 4 0e„ lll e ee eee ee eee eee eee A n