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Februar 1922 Nachrichtenblatt für alle amtlichen Bekanntmachungen der Behörden Viernheims und Umgebung. — Für am Telefon aufgegebene Inſerate wird keine Garantie übernommen. Lieferung oder Nachlieferung oder auf Rückzahlung des Bezugspreiſes. Poſiſchecktonto Nr. 21577 0 J 4 Ant franffurt a. M. 12. ührg. eee Empfehle. 5 la Weizengries, 9 (Aepfel Pflaume Heidelbeeren la Süß ahm Taff 5 la Süß Bückinz 0 Zwiebeln, Blume billig Jung welcher Luſt hat 1. April geſucf du Con Weizenmehle Schweineſchmal Süßrahm⸗Taſeſ Gemüſe⸗Nudeln Faden⸗Nudeln Salzheringe Rol Bismarkhering? Rikol, Werse 0 In einem ſehr beachtenswerten Buch„Die Zerrüttung der Weltwirtſchaft“(Verlag von W. Kohlhammer, Stutt⸗ gart) zeichnet der Leipziger Privatdozent Dr. Ernſt Schultze mit unerbittlicher Folgerichtigkeit und einer erſtaunlichen Fülle von Material das Bild der Welt⸗ wirtſchaft, wie ſie durch die unerhörte und in ihren Ausmaßen kaum erſt zu ahnende Umwälzung des Welt⸗ kriegs geworden iſt. Das Buch iſt frei von jeder Neben⸗ abſicht und läßt die Tatſachen ſelber reden. a Schultze weiſt nach, wie die Entente ihr Ziel zu er⸗ reichen verſtanden hat, Deutſchland und Oeſterreich das „Schickſal Marokkos“ zu bereiten, wie durch den Schand⸗ vertrag von Verſailles die Kleinſtaaterei, die Europa ſchon überwunden geglaubt hatte, wieder neubelebt wor⸗ den ſei und wie insbeſondere Englands Politik darauf hinausgegangen ſei, möglichſt viele machtloſe Staaten nebeneinander auf dem Feſtland zu haben, alſo ins⸗ beſondere Mitteleuropa auf den Stand von 1864 zurück- zuführen. In großen Zügen wird die wirtſchaſtliche Entartung f der Kriegs⸗ und Nachkriegsjahre dargelegt. Niemals hat kapitaliſtiſche Gier ſolche Orgien gefeiert, der gegenüber alle Kriegsgewinnſteuern ſich als machtlos erwieſen. Und doch iſt das alles nur eine Scheinkonjunktur geweſen, — es ſind Sumpfblumen geweſen, wenn japaniſche und norwegiſche Schiffahrtsgeſellſchaften 200—300 v. H. Di⸗ vidende in den wildeſten Jahren verteilt haben dieſer Raubbau der Kriegslieferungen hat mit zwingender Notwendigkeit zum Einſturz und zu einem rapiden Preis- ſturz der Rohſtoffe führen müſſen. Die„Entgeldung“ der europäiſchen Welt durch Amerika— die Saug⸗ punſpe von Neuyork hat ſchon 1916 begonnen, ganze Wagenladungen amerikaniſcher Papiere aus den engliſchen Banken an ſich zu ziehen—, die rohe Geldgier des Verſailler Schandfriedens und der Zahlenwahnſinn der Ententeforderungen können nicht darüber täuſchen, daß es ſich dabei nur um Scheinwerte handle. Das Er⸗ gebnis dieſer Ententepolitik iſt auf der ganzer Welt heute das, daß auf der einen Seite ein Volk im Beſitz des fruchtbarſten Bodens einem Maſſenhungerſterben wehrlos preisgegeben iſt, während in Argentinien die Keſſel der Elektrizitätswerke aus Mangel an Kohle mit Mais und Kleie geheizt werden, daß in den Vereinigken Staaten der unverkäufliche Speck maſſenweiſe als Feuerungsmaterial verwendet worden iſt zu einer Zeit, da in Europa Millionen von Menſchen an Unterer— nährung dahinſiechten. Zur ſelben Zeit haben die von England angekauften Getreideläger in Auſtralien ſich raſend durch Mäuſefraß vermindert. Hier Ueberfluß an Rohſtoffen, dort empfindlicher Mangel, daß die Fa⸗ briken zum Stillſtand verurteilt ſind. Der Kupferbedarf während des Kriegs ließ die Japaner die cheneſiſchen Kupfer⸗Käſch ſyſtematiſch aufkaufen, ohne daß auch dieſe Reſerven der Nachfrage gerecht werden konnten; nach Kriegsende ſtoppte die ganze Kupferinduſtrie wieder ab, der Kupferpreis fiel von einer phantaſtiſchen Höhe wie⸗ der auf den Friedensſtand. Aber die Rückkehr zu„nor malen Verhältniſſen“ blieb aus. In den Kuplfergrüben von Michigan(Nordamerika) hakte man damit gerech net, daß Deutſchland nach Kriegsende wie früher große Mengen Kupfer brauchen werde. Aber die Beſtellungen aus dem verarmten Deutſchland blieben aus und als ſie eintrafen, waxen ſie erheblich geringfügiger als früher. Anu ſolchen Beiſpielen wird nachgewieſen, wie die Entente in Deutſchland ihren beſten Kunden niederge ſchlagen hat, deſſen Beſtellungen gewiſſermaßen das aus gleichende Gewicht in der Produktion der Rohſſoffländer geweſen war. Andererſeits kann das deutſche Volk als „Valutabettler“ die fremden Herſtellungspreiſe unter bieten und iſt zu einer Maſſenausfuhr ſeiner Erzeugniſſe gezwungen, um Nahrungsmittel und Rohſtoffe für ſeine Pfennigmark zu kaufen und damit auch die Wahnſinnslaſt ſeiner Schulden abzutragen. 19 7010 Ganz beſonders hat auch Englan d die Folgen dieſer verhängnisvollen Politik zu ſpüren. Sein Handel mit Deutſchland iſt ungeheuer zurückgegangen, ebenſo ſeine usfuhr nach Ländern, die mie Deutſchland in wirt⸗ chaftlicher Wechſelwirkung ſtehen. Die Nachteile dieſer furzſichtigen Politik kaun man längſt au den Ziffern der Arbeitsloſen in de ableſen. Am deutlichſten kommen ſie zurzeit durch das Stocken des Abſatzes der engliſchen Kohle zum Ausdruck. Das wiegt umſo chwerer, als dieſe bisher den engliſchen Handelsſchiffen, bie Nahrungsmittel oder Rohſtoffe aus dem Ausland holen, eine Hinfracht gewährte, die ſonſt bei der ſtarken Paſſivität der engliſchen Handelsbilanz nicht zu haben geweſen wäre. Die Ausfuhr engliſcher Kohle wird nun ganz beſonders durch Frankreich unterbunden, das bie billige deut che Uributkoble. an der es faſt 2 Nie gerrüttung der Weltwirtſchaft. —, und crurt, muſſenhaſt au deſt Martt wirft. um nichr noa weitere Kohlenabſatzmärkte zu verlieren, hat England on 1920 Spanien gegenüber— die engliſchen Erzdamp⸗ fer, die aus Nordſpanien Eiſenerze holen, nehmen eben⸗ falls als Hinfracht Kohlen— zum Dumpingſyſtem grei⸗ müſſen, indem es den ſpaniſchen Markt mit Kohlen füberſchwemmte, deren Preis weit unter den engliſchen Selbſtkoſten lag. N Als unausweichbares Endziel dieſer ganzen Entwick⸗ hUung verweiſt Schultze immer wieder auf unſeren öſter⸗ reichiſchen Schrittmacher. Bleibt es bei dem Diktat von Verſailles und der Verſklavung Deutſchlands, ſo treiben wir unentrinnbar öſterreichiſchen Zuſtänden zu. Der Ausverkauf Deutſchlands und nicht nur der mobilen Werte, ſondern auch der Grundſtücke und der Induſtrie⸗ papiere hat ſchon reißende Fortſchritte gemacht und den Abſtand zu Oeſterreich verringert. Die Entwpertung der öſterreichiſchen Krone aber hat es ſchon zur Folge, daß bei einem Stand des Dollars von 800 Kronen im Juli 1921 beine Bevölkerung von 6 Millionen ausgehungertor Heu rc Puff Sanne buon do arob. Kronen aufbringen muß. um auf dem Weltmarkt eine Wochenmenge von 2½ Pfund Brot und 1 Pfund Mehl für ein Jahr kaufen zu können. Die Verteuerung der Lebenshaltung in Deutſchland hat neue Lohntarife zur Folge, die ſich beide wechſelſeitig in die Höhe treiben. Daß der mitleidlos in ſeinem Elend vom deutſchen Voll im Stich gelaſſene geiſtige Arbeiter dabei völlig zu⸗ grunde geht, iſt eine Erſcheinung, deren Bedeutung heute ſeltſamenveiſe noch immer in den dafür hauptſächlich in Frage kommenden Kreiſen verkannt wird. Die im Werk befindliche Induſtrialiſierung der außereuropäiſchen Länder macht eine Wiederkehr der wirtſchaftlichen Vormachtſtellung Europas, wie ſie bis Auguſt 1914 beſtanden hat, einfach zur Unmöglichkeit. Dieſe Entwicklung läßt ſich nicht mehr aufhalten. Parallel dem Rückgung der Ausfuhr engliſcher Textilfabrikate geht ſchon ſeit geraumer Zeit eine Zunahme der Ausfuhr von Textil maſchinen nach den überſeeiſchen Baum⸗ wollerzeugungsländern, vor allem nach Indien. Die Ent⸗ wicklung der indiſchen Eiſeninduſtrie geht ſe raſch vorwärts, daß es fraglich iſt, ob die 20 Millionen Tonnen Kohlen, die Indien alljährlich fördert, damit Schritt zu halten vermögen. Zwei große indiſche Stahl⸗ und Eiſenwerke beſchäftigen ſchon 23000 Arbeiter und produzierten 1919 ſchon 120000 Tonnen Stahlſchienen. Und genau dieſelbe Entwicklung zeigt ſich in Südame⸗ rila, Japan, Kanada, Südafrika. Gerade Südafrika führt große Mengen von Maſchinen ein, die der Ver⸗ arbeitung von Tabak, Wolle, Zucker, Metallen uſw. dienen. Und wohin die Reiſe mit uns, mit unſerem verelendeten Volke geht, läßt der leider unanfechtbare Satz erkennen: „Eine Nation, die wirtſchaftlich zum Sklavenvolk herab⸗ gedrückt iſt, hat nicht mehr die Macht, alle ihre fähigſten und unentbehrlichſten Produktivkräfte ſeſt zu halten. Das wird eine Folge hervorrufen, die niemand unerwünſch⸗ ter ſein dürfte, als der Entente; es wird zur Gründung von Induſtriebetrieben mit deutſchen qualifizierten Ar— beitskräſten, mit oder ohne deutſches Kapital, im neu- tralen Ausland kommen, wo man den Mißhandlungen und der Willkür der Entente entrückt iſt.“ Die Bilanz der letzten Elendsjahre aber zieht Schultze ſchließlich mit einem Satze, der den Nagel wirklich auf den Kopf trifft und Urſache und Wirkung unſerer Not zu⸗ ſammenfaßt: Gedanke aber, in einem Land zu leben, deſſen Währung zum Spielball fremder Willkür geworden iſt, und dadurch das eigene Schickſal tagaus, tagein bedroht zu ſehen, muß auf die Dauer revo— lutionierend ſelbſt auf die ruhigſten Gemüter wirken. Wenn jedes Pfund Brot, jeder Löffel Zucker, jede Rolle Garn, jede Lebensnotwendigkeit durch das Sinken der Valuta abermals verteuert wird, ohne daß Fleiß, Anſtrengung, Sparſamkeit dieſer Verarmung Einhalt gebieten können, ſo muß eines Tags blinde Verzweiflung die Millionen er⸗ faſſen, die ſich ſolchem Schickſal überantwortet ſehen. Unter der Oberfläche flammt das Fieber. Wirtſchaft und Kultur ſind dann gemeinſchaftlich vom Untergang bedroht. Es wäre zu ſpät, helfen zu wollen, wenn di? N b einer ſolchen Revolution erdröhuen.“ 8. Reichstag. 17 Berlin, 21. Febr, 4174. Sitzung.) Zunächſt werden verſchiedene Kleine Anfragen erledigt. Das Verſorguüngsgeſetz wird dem Verſorgungsaus⸗ ſchuß überwieſen. Es folgt die 1. Leſung des 5. Nachtrags zum Haus⸗ helktplan. Durch dieſe Vorlage ſollen u. a. widerruf⸗ liche Wirtſchaftsbeihilfen an Beamte uſw. in Orten mit beſonders ſchwierigen Verhältniſſen gewährt wer⸗ den. Abg. Frau Ryney(Soz.) wünſcht eine Neuregelung der Beamtengehälter wobei die mittleren und unteren Gehälter erhöbt werden münten 6 e D— „Der Funſter Nachtrag zum Neichshaushalt. (174. Sitzung. Schluß.) Abg. Hertz(Unabh.) wirf der Landwirtſchaft vor, daß ſie kein Verantwortlich⸗ keitsgefühl beſitze. Ihr Verhalten nötige die Regie⸗ rung zu Zwangsmaßnahmen. Durch ungeheure Be⸗ trügereien vieler Großagrarier ſei die Landwirtſchaf zu ſtark mit Mais beliefert worden. Die Schuldigen ſind immer noch nicht beſtraft. Abg. Schiele(Denatl.): Die Verteilung der Mais⸗ ſcheine im Verhältnis von einem Zentner Getreide zu eineinhalb Zentner Mais iſt auf Entſchließung des Reichstags unter Zuſtimmung der Mehrheitsſozial⸗ demokraten erfolgt. Durch das Brennen von Mais ſind Kartoffeln für die Volksernährung frei geworden. Seit November war aber infolge der Kälte die regel⸗ mäßige Belieferung der Großſtädte mit Kartoffeln unmöglich. Dazu kamen Verluſte von 300 000 Tonnen Kartoffeln durch Froſt. Die Getreideumlage hat nicht die Brotverſorgung geſichert, ſondern der Landwirt⸗ ſchaft eine ungeheure Steuer auferlegt. Ohne Umlage würde das Brot im freien Handel nur 5.40 Mk. koſten. Abg. Höllein(Komm.) behauptet, die Erfüllungs⸗ politik der Regierung Wirth bringe die Maſſen zum Hungern. Miniſter Dr. Hermes ſtellt feſt, daß bereits 2 205 000 Tonnen Getreide abgeliefert ſind. Er beſtätige, daß es ſich um eine große Leiſtung der Landwirtſchaft handle. Er halte nach wie vor daran feſt, daß die baldige Rückgabe der Bewegungsfreiheit an die Land⸗ wirtſchaft erfolgen müſſe. In der freien Wirtſchaft ſei in manchen landwirtſchaftlichen Produkten eine er⸗ hebliche Preisſenkung erreicht worden. Bei den Mais⸗ ſcheinen ſeien bei den Kommunalverbänden tatſäch lich vielfach Unregelmäßigkeiten vorgekommen, gegen die ſtrafrechtlich vorgegangen wird. Abg. Blum(Zentr.) ſpricht ſich gegen die Zwangs⸗ wirtſchaft für die Landwirtſchaft aus. Miniſter Hermes iſt zweifellos der beſte Diplomat im Kabinett, und nie⸗ mand wird ſagen können, daß ſeine volkswirtſchaftlichen Maßnahmen von Mißerfolg begleitet ſeien. Berlin, 22. Febr. (175. Sitzung.) Die 3. Beratung des Reichs mieten⸗ geſetzes wird auf Antrag des Abg. Becker⸗-Arnsberg (Zentr.) abgeſetzt, obwohl Abg. Schultz⸗Bromberg(D.⸗ natl.), der das Geſetz ablehnte, eine ſofortige Ent⸗ ſcheidung verlangte. Die 3. Leſung ſoll in der näch⸗ ſten Woche ſtattfinden. 5 Es folgt die 3. Beratung des Geſetzentwurfs über die Erhebung einer Abgabe zur Förderung des Woh⸗ nungsbaus. Abg. Dr. Maretzky(D. Vp.) erkennt die Notwendig⸗ keit an, mit Reichsmitteln auszuhelfen, da etwa 1 Million Wohnungen in Deutſchland fehlen. Die Vorlage wird darauf gegen die Stimmen der Deutſchnationalen, einiger Volksparteiler, der Unab⸗ hängigen und der Kommuniſten angenommen. Es folgt die zweite Leſung des Reichshaushaltplans und zwar zunächſt des Haushalts des Reichspräſidenten. Abg. Hergt(Dinatl.) erkennt an, daß die Art, wie der Reichspräſident ſein Amt führt, zu Ausſtellungen keinen Anlaß gibt. Er fragt an, wie es mit der Neu⸗ wahl des Reichspräſidenten ſteht. Das demokratiſche Prinzip verlange unbedingt die Neuwahl. Reichsjuſtizminiſter Dr. Nadbruch lehnt eine poli⸗ tiſche Erörterung bei dieſem Haushaltplan ab. Abg. Frölich(Komm.) verlangt Streichung des gan⸗ zen Poſtens. Ein Reichspräſident ſei nicht notwendig. Eine Wachspuppe aus Caſtans Panoptikum genügt auch.(Unruhe.) Der jetzige Reichspräſident iſt ein reaktionäres Inſtrument. Das beweiſen ſeine Aus- nahmeverordnungen. Abg. Dr. Kahl(D. Vp.) gibt eine Erklärung ab, in der endlich Klarheit verlangt wird über die Frage der Neuwahl des Reichspräſidenten. Abg. Hoffmann(Komm.) nennt den Reichspräſiden— ten Ebert eine politiſche Null. Auf Anregung des Abg. Schultz⸗Bromberg(Di. natl.) wird die Abſtimmung zurückgeſtellt, bis die Regierung ſich geäußert hat. Es folgt der Haushalt des Reichskanzlers. Reichskanzler Dr. Wirth gibt zu, daß im Land ein Intereſſe an der Frage der Neuwahl des Reichspräſi⸗ denten beſtehe, von einer Beunruhigung könne aber keine Rede ſein, weil vor der endgültigen Erledigung der oberſchleſiſchen Frage die Wahl nicht, ſtattfinden könne. Da dieſe Frage jetzt vor dem Abſchluß ſtehe, werde die Regierung mit den Parteien in Beſprechun⸗ gen eintreten können, wie am beſten die Wahl des teichspräſidenten vorzunehmen und insbeſondere der Zeginn der Wahl feſtzuſetzen iſt. Den Wahltag beſtimme der Reichstag. Auch die Regierung ſehe dieſe Frage jetzt als dringlich an. Darauf würde der Haushalt des Kanzlers und der des Reichspräſidenten angenommen. Das Haus vertagt ſich auf Donnerstag 2 Uhr. — 5 Wie ee wurde im beſetzten Gebiet hen In der Jinanzkommiſſion der franzöſiſchen Kammer erklärten Poincare und Finanzminiſter de Laſteryie, 155 Koſten für den Vormarſch im Ruhrgebiet im Jahr 1921 in Höhe von 190 Millionen Franken werde Deutſchland zu tragen haben. 1 ö Der„Daily Telegraph“ meldet, Lloyd George werde nüchſten Sonntag in Paris mit Poincare eine Be⸗ ſprechung über die Fragen haben, in deuen zwiſchen London und Paris Meinungsverſchiedenheiten beſte⸗ heu. Es ſcheint, daß der tſchechiſche Miniſter Beneſch bei ſeinen Beſuchen vermittelnd eingewirkt hat, na⸗ mentlich bezüglich der Konferenz von Genna und ihres Programms. Neues vom Tage. Die Wiederaufbaugeſellſchaf. Berlin, 22. Febr. An den Verhandlungen der pri⸗ daten Geſellſchaft für den Wiederaufbau Europas, die jeſtern in London eröffnet wurden, ſollen nach Blätter⸗ meldungen auch deutſche Finanzleute teilnehmen. Als Vertreter der Induſtrie wird ferner Stinnes genannt. Auch Dr. Rathenau ſoll die Abſicht der Beteiligung zaben. Bei den Beſprechungen, die geſtern im Aus bärtigen Axſt ſtattfanden und in denen Außen⸗ miniſter Rathenau vor dem Auswärtigen Ausſchuß des Reichstags einen mehr als zweiſtündigen Vortrag hielt, var die Stimmung, laut„Berl. Lokalanzeiger“, ſehr zun ſt und gedrückt Es wurde als. kein gutes Zeichen an⸗ geſehen, daß es Poincare gelungen iſt, die Konfe⸗ denz von Geuua zu verſchieben. Man befürchtet, daß auch die Hoffnungen auf den Anteil Deutſchlands am Wiederaufbau Rußlands enttäuſcht werden. Es wurde u. a. zum Ausdruck gebracht, daß Deutſchland nichts wei⸗ ter als der Arbeiter des Verbands für Rußland ſein werde und daß es damit in völlige wirtſchaftliche Abhängigkeit beſonders von England geraten würde. Andererſeits verfehlt Frankreich ſchon jetzt nicht, Deutſch⸗ land bei der Sowjetregierung zu verdächtigen, daß es Rußland mit dem ſogenannten„Wiederaufbau“ einfach ausbeuten wolle.(Damit wird unſere Auffaſſung von den Wiederaufbaukonferenzen und dem ſogenannten Wieder- aufbau Europas, die wir in den Wochenrundſchauen wie— derholt zum Ausdruck gebracht haben, voll beſtätigt. D. Schr.) 5 Die Eiſenbahnerverhandlungen verſchoben. Berlin, 22. Febr. Nach dem„Berl. Tageblatt“ ſind die für heute angeſetzten Verhandlungen im Reichsver⸗ kehrsminiſterium mit den Spitzenorganiſationen der Eiſen— bahnbeamten und den Gewerkſchaften über das Arbeits- zeitgeſetz auf Anfang nächſter Woche verſchoben worden, weil die Organiſationen eine Reihe Abänderungsanträge eingebracht haben, die zurzeit geprüft werden. 1 Streikgefahr in der Halleſchen Metall induſtrie. Berlin, 22. Febr. Wie der„Berl. Lokalanzeiger“ berichtet, haben die Metallarbeiter von Halle und Um⸗ gebung den Schiedsſpruch des Schlichtungsausſchuſſes nicht angenommen und beſchloſſen, die Arbeit niederzu⸗ legen, wenn bis Donnerstag den 23. d. M. keine befrie⸗ digende Löſung gefunden iſt. Erweiterung des Kleinen Verbands durch Oeſterreich. London, Febr. Bei ſeiner Abreiſe von London teilte der tſchechoflowaliſche Miniſterpräſident Ben eſch einem Vertreter der„Daily News mit, auch Oeſter- reich werde in abſehbarer Zeit dem Kleinen Verband bei— reten.(Der Kleine Verband, dem die Tſchechoſlowakei, Südſlawien und Rumänien angehören, und dem auch 22 22. ſten ſolche sichten schen mata Paris, 22. Febr. Politiſches Mittel ſei die Lostren nun [ands von Deutſchland, und da die 9 Penfeindlich ſeien, müſſe man daraus Nutzen ziehen. Der franzöſiſche General ſagte in einem Vortrag, Lange nicht zum Stillſtand bleibe als einzige Sicherheit lande. N 5 Es langt noch nicht. ö London, 22. Febr. Schatzminiſter Horne teilte im Unterhaus mit, die Entſchädigungszahlungen, die England bis Ende vorigen Jahrs von Deutſchland erhalten habe, decken die engliſchen Beſatzungskoſten nicht, ſie können daher vorläufig auch noch nicht an der Entſchädigung ab⸗ gezogen werden. „ England als Gläubigerſtaat. London, 22. Febr. Der Sekretär des Schatzamts, Moung, gab die Schulden der verbündeten Staaten gegen⸗ über England bekannt. Im ganzer werden England rund 1703 337000 Pfd. Sterling geſchuldet, und zwar: Frankreich 425 671000 572524 500 146 853 500 Rußland 567892 000 567892 000— Italien 355 050 000 502 074 950 147 024952 9000 000 Wiederaufbau Belgiens 0 9000000 Belgiſch⸗Kongo 3550000 1 299 000 Rumänien 22 112500 6402 500 Griechenland 7710350 7210350 Portugal 18472 000 9 480 000 2251 000 15 710 000 500 000 8 992 000 — Seſgig Sc — N A. 9 *— 9 7255 5 f S— 2 bei Mr 87 Frei O.. J Erna. J dus Ng fle Zo L οο mice f o— 3 e Nie Hermundafef e ee 1„Ein neuer Zwiſchenfall in Petersdorf. Berlin, 21. Febr. In Gleiwitz⸗Petersdorf(Ober⸗ ſchleſien) ſchoß ein franzöſiſcher Soldat auf eine An⸗ zahl Zivilperſonen, die vor einem Gaſthaus ſich unter⸗ hielten, jedoch ohne zu treffen. Der deutſche Polizei⸗ wachtmeiſter Paul Röſenberg forderte die Franzoſen höflich auf, weiterzugehen, um keinen Auflauf zu ver⸗ anlaſſen. Jener Soldat feuerte aber einen zweiten Schuß auf den Wachtmeiſter ab, der tot zuſammenbrach. Lenin unterſtützt die indiſchen Nationaliſten. London, 21. Febr. Der„Daily Telegraph“ meldet, daß die von Lenin und Sinowjew an Ghandi gerich⸗ teten Botſchaften an ihrem Beſtimmungsort eingetrof⸗ fen ſind. Lenin bot Ghandi neuerdings ſeine finan⸗ 1 1 . 5 Fayolle, der vor kurzem tzum(fünften) Marſchall von Frankreich ernannt wurde, nem den er in Brüſſel hielt, der große Kampf zwiſchen Germanen und Galliern ſei noch gekommen; für die Franzoſen nur die Beſetzung der Rhein⸗ e, e rer Die franzöſiſchen Gelüſte nach dem Rheinland. in Monate and. 1 In der Kammer fragte der Ab⸗ geordnete Frout, welche Schritte die Regierung zu tun 0 1 gedenke, um Deutſchland zur Zahlung zu zwingen. Een des Nhein⸗ einländer preu⸗ sverkehrsminiſterin Kriegsbeſchädigte, die rend der Fahrt ſitzen n Fahrkarten 4. Kl., ochenkarten 4. Kl. in der 3. Kl neuerdings vom Rei ieſen worden, d Verletzung mit Monats⸗ und zu befördern ſind. 1„ 155 Vermiſchtes. Inrenkel Bismarcks. Friedrichsruh wurde ein Sohn des Grafen Hermann Keyſerling, des Leiters der„Schule der Weis⸗ Altreichskanzlers Die Mutter iſt eine Tochter des Fürſten Herbert Bismarck. g 1 5 15 Millionen unterſchlagen. In Bensheim(Heſſen) wurde der Juwelenhändler Bernhard Die ſinge 5 Pforzheim verhaftet. D. vertrieb Waren ſeines Bru⸗ ders, der in Pforzheim ein Juwelengeſchäft beſitzt, und anderer Pforzheimer Firmen. Er verkaufte aber die Waren meiſt unter dem Ankaufspreis und behielt das Geld für ſich. Die Unterſchlagungen ſollen ſich auf 15 Millionen Mk. belaufen. i Preistreiberei. Der 40 Jahre alte Spezereiwaren⸗ händler Eugen Treſz in Stuttgart wurde vom Amts⸗ gericht in Günzburg a. D. wegen Preistreiberei zur Gefängnisſtrafe von 14 Tagen und zur Geldſtrafe von 5000 Mk. verurteilt. 8 Großſchieber. Der frühere Verwalter einer Tiro⸗ ler Sparkaſſe,„Bankier“ Stanislaus Graus wurde in Füſſen im Allgäu wegen Verſchiebung von 100 Millio⸗ nen öſterr. Kronen verhaftet. Graus war ſchon zwei⸗ mal verhaftet, als er eine Million Kronen nach Bayern verſchleppte. Damals erhielt er eine Geldſtrafe von 20 000 Mark. Die Theoſophen als Kapitaliſten. g wei große Han⸗ delsblätter, die„Neue Zwei große Han a Züricher Zeitung“ und die „Frankfurter Zeitung“ bringen ſcharfe Kritiken an dem Geſchäftsgebahren der A. G. Futurum in Dornach (Sitz des Theoſophen⸗Tempels). Die Blätter ſchreiben, daß über die Verwendung der Gelder, die zu Dutzen⸗ den Millionen Mark fremdes Eigentum darſtellen und durch Zeitungsinſerate aufgebracht wurden, keine klare Rechenſchaft gegeben werde, ſo daß ein ſachgemäßer Einblick nicht möglich ſei. Die„Neue Züricher Zeitung! ſchreibt dann:„Die„Futurum⸗A. G.“ weicht alſo auch in dieſer Beziehung von allen guten Gepflogenheiten ab. Das ſteht mit dem Proſpekt und ſeinem ſittlichen Pathos zwar in Widerſpruch, muß ſich aber offenbar irgendwie aus der Steiner'ſchen„Dreigliederungstheo, rie“ rechtfertigen laſſen. Ein Luftſchiff verbrannt. Bei einer Uebungsfahrt iſ das phon den Vereinigten Staaten von Italien abge kaufte Militärluftſchiff„Roma“ explodiert und bren⸗ nend in den Hampton⸗Roadkanal bei Newport⸗Newe (Virginien) in der Nähe des Flottenſtützpunkts Nor folk abgeſtürzt. Von der Bemannung ſind nur zehr Ueberlebende geborgen worden. Das Luftſchiff faßte eine Million Kubikfuß Gas. Handel und Verkehr. Dollarkurs am 22. Februar 213 Mark. Erhöhung des Zuckerpreiſes. Der Preis für Ver⸗ brauchszucker für die Freigabe vom März bis Jun dieſes Jahres iſt nach einer Mitteilung der Zuckerwirt⸗ ſchaftsſtelle des Vereins der deutſchen Zuckerinduſtrie ab Fabrik auf 650 Mk, feſtgeſetzt worden. Kemptener VButter⸗ und Käſebörſe, 22. Febr. Ge⸗ ſamtdurchſchnittspreis für ein Pfund ohne Verpackung ab Verſandſtation: für Butter 34.72(33.61) Mk., Ge⸗ jamtumſatz 73535 Pfd.: für Weichkäſe mit 30 Proz Sa fein, ſo ergiebig- ſo ſparſam, ſo rein- das muß Pfeiffer& Dillers ſtaffee · Eſſenꝛ ſein Viehmarkt Karlsruhe, 20. Febr. Zufuhr 460 Stück, darunter 36 Ochſen, 8 he ondern auch 27 Kälber, 241 Auf dem Bismarckiſchen Schloz heit“ in Darmſtadt geboren, der ſſebte Urenkel des s ler Rundkäſe 19.60 amtumſatz 138 181 Pfd. 5 7 Farren, 40 Kühe, 69 Färſen, ichweine. Tendenz des Marktes: lang⸗ ſam. Der Markt wurde nicht geräumt. Preiſe für den Zentner Lebendgewicht: Ochſen zweite Sorte 1500 bis 1600, dritte 14001500, vierte 13001400, Farren weite 14001500, dritte 13001400, Kühe erſte 1600 is 1650, zweite 12001300, ältere ausgemäſt. Kühe und wenig gut entwickelte Kühe und Färſen 1450 bis 1600, mäßig genährte Kühe 13001430, gering ge⸗ nährte Färſen 700900, Kälber dritte Sorte 1500 bis 1550, vierte 14001500 Mk., Schweine vollflei⸗ ſchige von 120150 Kg. Lebendgewicht 19002000 Mk. 100120 Kg. 18001900 Mk., 80100 Kg. 1700 bis 1800 Mk., unter 80 Kg. 16501700 Mk., Sauen 1600-1650 M2. a i Lokale Nachrichten. 8 Von der Poſt. Das amtliche Fernſprechbuch für den Ober⸗Poſtdirektionsbezirk Darmſtadt wird demnächſt neu aufgelegt. Die Vorarbeiten hierzu werden am 15. März beendet ſein. Gebührenpflichtige Eintragungen, die nicht ſpäteſtens bis zu dieſem Zeitpunkt bei der zuſtändigen Vermittlungsanſtalt gekündigt ſind, werden in die neue Auflage gegen Zahlung der beſtimmungsmäßigen Gebühr (§ 14 der Fernſprechordnung vow 25. Auguſt 1921) übernommen. * Sport. Amieitia hinterm Gaswerk. Am Sonntag liefert Amicktia ihr ſchärfſtes Treffen auf auswär⸗ tigem Platze und zwar gegen Heddesheim. Ein Kampf wie Ihn Amieitia noch nicht gelkefert hat. 2:2 endete das fcharfe, faire Treffen. Die einzige Möglichkeit der Meiſterſchaft, hielt entweder auf Amicitia oder Hems⸗ bach.— Sonntag kommt nun der einzige Bezwinger Amicitias und zwar Wallſtadt. Sollte es Wallſtadt ge⸗ lingen, Amicitia auch auf eigenem Platze zu ſchlagen, ſo würde vieleicht auch Amicitia aus dem Rennen ausſcheiden. Ein ſcharfer, vielleicht der ſchärfſte, erbitterſte Kampf der ganzen B-Klaſſe findet Sonntag ſtatt. Darum möchte ich jedem Amieittaskämpfer zurufen: Gebt eure ganze Kraft her, es geht um den Meiſter. Darum auf hinters Gaswerk. — Matthiastag. Als Matthiastag iſt der 24. Fe⸗ bruar für den Landmann ein bedeutender Wetterpro⸗ het, denn an dieſem Tag ſoll ſich der Umſchwung der Witterung vollziehen, und zwar ohne Rückſicht dar⸗ auf, ob es bis dahin kalt oder warm geweſen. Jeder Landmann kennt die alte Bauernregel:„Mattheis brichts Eis; find't er keins, ſo macht er eins.“ Und wenn ſich auch dieſe alte Wettererfahrung nicht ge⸗ rade immer an das Datum dieſes Tags kettet, ſo iſt doch mit ziemlicher Sicherheit auf die Gültigkeit dieſer Wetterregel für die letzte Februarwoche zu rechnen. Nun beginnt der Vorfrühling ſich mit aller Macht allerorten zu regen. Die Knoſpen ſchwellen an allen Sträuchern und Bäumen, über die Felder leuchtet das junge Grün der Winterſaat und aus den Ackerfurchen heraus tönt das erſte Lied der jungen Lerchen. Lang⸗ ſam, aber unaufhaltſam tritt der junge Lenz ſeinen Siegeszug durch die Lande an. N — 1922 ein Regenjahr? Der Sekretär der me⸗ teorologiſchen Kommiſſion von Calvades, Abbe Ga⸗ briel, ſagt dem Jahr 1922 einen über das normale Maß hinausgehenden Regenreichtum voraus. Abbe Gabriel ſtützt ſeine Vorausſage auf ein Studium der Miederſchlagskarten, rückwirkend bis zum Jahr 1835. Er kommt zu dem Schluß, daß auf jedes trockene Jahr Schweiugen, 22. fabrik Wagner u. Ge . 2 ebr. Das Anweſen der Faß⸗ ö iſt zum Preis von einer Mil⸗ 109 5 1 5 9 1 951 15 e iche Lagerhau m. b. H.„Ba e 4 änlich über geen 0 e Offenburg, 22. Febr. Das Wuchergericht verurteilte den Kaufmann Adolf Frit ch aus Seebach wegen Zuckerhandels ohne Han elserlaubnis zu 15 000 1 505 e 34 Ztr. Kriſtallzucker wurden einge⸗ Vom Bodenſee, 22. Febr. Für den Grenzverkel zwiſchen Deutſchland und Heſterreich hat eine ae beim Landesverkehrsamt einige Erleichterungen ge⸗ bracht. In Lindau wird eine öſterreichiſche Amts⸗ ſtelle errichtet zur Erteilung des Sichtvermerks für die Einreiſe nach Oeſterreich. Grüningen(bei Villingen), Febr.(Kirchen⸗ raub.) In der hieſigen Kirche wurde das Tabernake unter ſchwerer Beſchädigung erbrochen und das Ciborium ſowie ein Repoſitorium geſtohlen. Die Hoſtien wurden wurden zum Teil auf dem Friedhof, zum Teil auf den an⸗ grenzenden Feldern zerſtreut aufgefunden. »Waldſee, 21. Febr.(Maßregelungeines Land⸗ wirts.) Der Gemeinderat hat einem durch den Torf⸗ verkauf ſehr reich gewordenen Bauern die ſtädt. Pacht⸗ grundſtücke entzogen, weil er der Milchablieferungspflicht niemals nachgekommen iſt, auch keine Beiträge zum Milch⸗ verbilligungsfonds leiſtete und ſich an der Kartoffel- und Fruchtabgabe an wirtſchaftlich Schwache nicht beteiligte. Waldſee, 21. Febr.(Unglück im Stall.) Oeko⸗ nom Zirn ka dadurch in großen Schaden, daß er zwei Pferde von haßym Wert nacheinander verlor. Das ältere hatte die Kopfkrankheit, das jüngere, ein beſonders ſchö⸗ nes Tier, verendete anſcheinend an Starrkrampf. Bei der ſpäteren Unterſuchung ſtellte es ſich heraus, daß das Gedärm von etwa 200 Würmern zerfreſſen war. Aus dem Gerichtsſaal. 5 2. bis 6 Uhr auf Ulm, 21. Febr.(Verbrechen aus Leichtſinn.) In der Kaſſe des früheren Oberamtspflegers in Laup⸗ heim fehlten über 650000 Mark. Es kam nun an den Tag, daß die eigene Tochter, die Rechtsanwaltswitwe Eißner, die nach dem Tod ihres Mannes den elter— lichen Haushalt führte, da die Mutter krank war, die Ein⸗ griffe in die Kaſſe verübt hatte. Sie geſtand, nach und nach 200 000 Mark entwendet zu haben, die ſie in un⸗ ſinnigen Einkäufen und in luſtiger Geſellſchaft vergeudete. Der Abmangel in der Kaſſe iſt übrigens wieder voll ge⸗ deckt. Die Strafkammer verurteilte die luſtige Witwe zu 9 Monaten Gefängnis. Eingeſandt. Für Einſendungen unter dieſer Rubrik übernimmt die Redaktion außer der preßge— ſetzlichen keine Verantwortung.] * Was lange währt, wird endlich gut. Die Invaliden wünſchen, daß ſich dieſes Sprichwort bei der in Ausſicht geſtellten Rentenerhöhung recht bald bewähren möge. Am 28. Mai v. Js., hat der Reichstag zugunſten vog Rentenempfängern eine beſondere Notſtandsmaßnahme getroffen, mit Wirkung per 1. Okt. 1921. Heute ſind wir nahe dem 1. 3. 22 und dieſe Angelegenheit gehört immer noch zu den ſchwebenden. Wir ſind überzeugt, daß der Beamtenapparat mit Arbeiten überlaſtet iſt die die gegen— wärligen unnormalen Verhältniſſe hervorrufen, andrerſeits können ſich die Beamten. die zu den heutigen Glücklicheren ein niederſchlagreiches Jahr folge, das wieder von einem 5 Jahr abgelöſt wird.(Was aber doch nicht immer ſtimmt, wie die Erfahrung lehrt.) 5 — Das Ende der Bekleivungsämter. Die entbehrlich gewordenen Reichsbekleidungsämter gehen zum Teil an die am 1. April ins Leben tretende Allgemeine Schuhinduſtrie⸗Aktiengeſellſchaft in Stuttgart, zum Teil an die Deutſchen Kleiderwerke A. G. in Berlin über. Das Reich iſt mit 25 Prozent des Aktienkapitals be⸗ teiligt. An der Lebens⸗ und Futtermittel-A. G. ſollen gehören, nicht ſo recht in die immer mehr drückende Not der Invallden, beſonders Ganzinvaliden, hineindenken, deshalb wollen wir auf dieſem Wege an das Mitgefühl der maßgebenden Stellen appellieren, den in der Be— Ausſicht geſtellten den 1. März 22, als Auszahlungstag nunmehr einhalten zu wollen. damit wir nicht ſchließlich glauben die beſcheidene Rentenerhöhung ſei nicht Geſetz Nicht verſäumen wollen wir zu ſprechung vom Gemeindevorſtand in Termin, müſſen, ſondern ein Märchen. 1 ö 1 ö Kaufea v. Händlern Amtlicher Teil. Betr.: Rentenvyrſchuß. Diejenigen Krlegsbeſchädigten, die uoch nicht im Ge⸗ nuſſe ihrer höheren Verſorgungsgebührniſſe ſind und ſich in einer wirtſchaftlichen Notlage befinden, werden gebeten, zwecks Gewährung eines Rentenvorſchuſſes am Montag, den 27. ds. Mts nachmittags von 5 unſerem Büro Nr. 27 vorzuſprechen. Bei der großen Anzahl der zu erledigendeu Renten⸗ ahzahlungen iſt es nicht möglich alle Beſchädigte zugleich abzufinden, Betr.: Die Verwiegung des Tabaks 192er Ernte. Gemäߧ 24 Abſ. 1 des Tabaksſteuergeſetzes vom 12. September 1919 hat die Verwiegung des Tabaks bis längſtens den 1. März des auf dle Ernte folgenden Jahres zu geſchehen. Da die Verwiegung in hieſiger Gemeinde bis jetzt nicht vollſtändig ſtattgefunden, wird ein allgemeiner Ver— wiegungstermin auf Montag, den 27. ds. Mts. von Vormittags 9 Ahr ab feſtgeſetzt. Wlr fordern demgemäß alle Pflanzer hieſiger Ge— meinde, die noch im Beſitz von unverwogenen Tabak oder Nachernte ſind, auf in dieſem Termin ihren Tabak bezw. Nachernte an der Gemeindewage im Rathaus zur Verwie— gung zu ſtellen. Gegen Säumige Strafanzeige erſtattet. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. Untererhebſtelle. Morgen Freitag nur vormittags Abrechnungen von Steuermarkenbücher. Nachmittugs und Samstag kein Kirchner. Zahltag. Zahle hohe Preiſel für Alt Gold, Silberwaren, Platin, Münzen nus Sch muckſachen, Brillanten. wird nach Ablauf des Termins 2. —— Viernheim nnen leere: „ Fonntag, den 26. februar 1922, 4 findet im Gasth.„Zum Freischütz% unser erster 7 Ilealer Abend statt. Zur Aufführung gelangen: 1. Unter falscher Flagge 90 Lustspiel in einem Aufzug. 2. Unverhofft kommt ot Lustspiel in vier Aufzügen. Eintritt pro Person 5, Mk. 4 Hassenöfinung. 7 Uhr. ünfang: 8 Uhr 4% Die Theater-Leitung. Am Dienstag, den 28. d. AMts., findet im obengenannten Saale K Erünnungs- Bal Maskenball statt Unfang präzis 8 Uhr. 9 i f* Harten im Vorverkauf im Freischütz in d. beid. Druckereien 87 und im Delikatessengesch. Dolibois Bartmang, Mannheim 32,22 J2, 22 Empfehle: la Weißmehl, la Eiernudeln, la Weizengries, la Marmelade, (Aepfel Pflaumen, Heidelbeeren,) la Tafelöl, la Rapsöl, g la Süßrahm Tafel- butter, la Süßr. Margarine, Tägl. Friſche Bückinge, Zwiebeln, Blumen⸗ kohl zu billigen Preiſen. Mich. Herſchel Em pfehle Weizenmehle 2 — 2 N SSS S— .——— 3 Druck ſachen jeder Art liefert ſchnell, gut und billig die Druckerei dieſes Blattes. 2 erwähnen, daß die Gemeinde Viernheim eine derjenigen iſt, die in fürſorglicher Weiſe wenigſtens vor Weihnachten unſer gedachte, wofür wir hiermit unſern Dank zum Aus- nach einer amtlichen Mitteilung im bad. Landtag auch Landwirtſchaft, Gewerbe, Konſumvereine, Handel, In⸗ duſtrie und Genoſſenſchaftliche Hauptverbände als Le⸗ Gleich gut als Zufaßz Zu Bohnen und Gorſtenkaffee oder Hialz originaldoſen und Silbe rpakete Polen politiſch beizurechnen iſt, iſt bekanntlich eine mittel Henk und moraliſche Unterſtützung an. Ferner teilte ure Schöpfung Frankreichs und gegen Deutſchland und Fenin mit, daß alle jungen Leute, die Ghandi nach Ungarn gerichtet. vom Direktor der Univerſität 7 Küchel Oel Salat⸗Oel Schweineſchmalz 55 Kaufen Gie Ung Er ſoll dieſe Staaten vom Oſten ab⸗ dos tau ſchicken werde chließen und zugleich zum ö und z Zweck der Entlastung Frank⸗ deichs militäriſch bedrohen. In Oeſterreich beſtehen für — für Propaganda im Orient mit Ver nügen aufgenom⸗ men werden würden. 5. 1 — 1 N n ·˖. zu haben in den Geſchaften! Viola. Roman aus dem Leben von Georg v. Pletten. 13 66)(Nachdruck verboten.) „O, ich begreife es, aber man darf ſich nicht vom 195 überwältigen laſſen. Alſo, was ſenden wir Hed⸗ vig?“— „Vietteicht hat ſie ſelbſt einen Wunſch und äußert ihn im nächſten Brief. Wir haben ſchon auffallend lange keinen von ihr erhalten.“ „Ja, heute oder morgen muß beſtimmt ein Brief von ihr kommen. Doch ziehe Dich jetzt an, Mathilde, wir müſſen ausgehen, um all' die verſchiedenen Weih⸗ nachtsſachen zu kaufen. Viel kann es ja nicht ſein, was wir uns ſchenken, aber der heilige Abend ſoll doch ſchön ſein wie immer, ja noch ſchöner.“ *** Vor dem Hauſe des Herrn Profeſſors Wallig hielt an einem ſchönen Vormittage ein eleganter Wagen, dem ein vornehmer Herr im Geſellſchaftsanzug entſtieg. ald darauf ertönte die Klingel der Wohnung und Muhilds beeilte ſich zu öffnen. it einem freundlichen Händedruck begrüßte Aſſeſſor Julius Burkhardt die junge Dame und bat, Herrn und Fran Profeſſor Wallig ſeine Aufwartung machen zu dürfen. Er machte dabei einen ſolch feierlichen Ein⸗ druck, daß Mathilde faſt verwirrt wurde. Da öffnete ſich auch ſchon die Tür und Herr Pro⸗ feſſor Wallig ſchaute e „Ah, Herr Burkhardt, was verſchafft uns denn die Ehre? Bitte treten Sie näher.“ „Herr Profeſſor, ich komme in einer für mich un⸗ endlich wichtigen Angelegenheit, die ich Ihnen und 1— a* 22 Ni 5 4 Ahrer verebrten Kren mnabhlian Waitec Inzwiſchen hatte der Profeſſor ſeinen Beſuch ins immer geführt und Mathilde hatte ſich in großer Neugier beeilt, die Mutter herbeizurufen. Dann zog ſie ſich diskret in ihr Zimmer zurück. Es gab eine freundliche Begrüßung zwiſchen Herrn Burkhardt und der Frau des Hauſes, und dann begann Herr Burkhardt ohne Umſchweife auf ſein Ziel los⸗ zuſteuern. „Herr Profeſſor und verehrte Frau Profeſſor! Sie ſehen mich in glücklichſter Stimmung vor ſich ſtehen, und es bedarf nur eines Wortes aus Ihrem Munde, mein, Glück zu vervollſtändigen. Ich bitte Sie hiermit herzlich um die Hand Ihrer Tochter Hedwig!“ Herr und Frau Profeſſor Wallig wußten nicht, wie ihnen zumute war. Sie konnten zunächſt nicht faſſen, richtig gehört zu haben. Der in kindlichem Unverſtand einſt abgewieſene vornehme, reiche Freier kam zum zwei⸗ tenmale wieder und ſchien diesmal ſogar ſeiner Sache ſicher zu ſein. a „Herr Burkhardt,“ ließ ſich endlich der Herr Pro⸗ feſſor vernehmen,„Sie erweiſen uns eine hohe Ehre, aber———“ „Here Profeſſor, ich weiß, was Sie ſagen wollen; Sie wiſſen nicht, was die Hauptperſon in dieſer mei⸗ ner Herzensangelegenheit dazu ſagt. Doch, ich kann Sie darüber aufklären. Ich weiß, daß Fräulein Hedwig, deren Jawort ich ſeit geſtern in Händen habe, noch nicht Gelegenheit fand, Ihnen mitzuteilen, 1 8 in der letzten Woche zwiſchen uns beiden begab. Ich bitte Sie, dieſen Brief Ihrer Fräulein Tochter Hedwig, der mich unendlich glücklich gemacht hat, zu leſen.“ Und die Eltern 5 die ſchlichten Zeilen, die Hedwig Herrn Burkhardt geſchrieben und die von einem ſtillen, frohen Glück erzühlten, das das beſcheidene„Veilchen“ erfüllte, als ſie die Werbung des 1 5 Aſſeſſors er⸗ 295 Sie ſchrieb ſchlicht und herzlich ihr Jawort unter der Bedingung, daß ihre geliebten Eltern mit der 8 0 7 ten: Das war o anz die löebe, ! 1—— 4050 10 ner 1„ 1 einfache„Viola“, ſo aus dieſen Worten ſprach.„Einem guten Engel, der unſere Wege zuſammenführte, wollen wir alle von Herzen danken“— ſo ſchloß der kurze, aber auch inhaltreiche Brief Violas. Der Herr Profeſſor ergriff tiefbewegt beide Hände des Aſſeſſors und ſagte mit glückerfüllter Stimme: „Herr Aſſeſſor, ich könnte mir keinen Menſchen den⸗ ken, der mir als Schwiegerſohn ſo willkommen wäre wie Sie. Meinen Segen haben Sie und meine liebe Viola;— möge Ihr Herzensbund vom reinſten Glück geſegnet ſein.“ „Herr Profeſſor, ich danke Ihnen aus ganzer Seele für Ihre gütigen Worte. Ich bin am Ziel meiner langen, ſtillen Hoffnungen und verſichere Sie, daß ich alle meine Kräfte in den Dienſt des einen Strebens ſtellen werde: Viola von Herzen glücklich zu machen.“ Ein kräftiger Händedruck gab ſeinen Worten Geleit und dann wandte ſich der junge Mann zu der in tiefer, ſtummer Rührung abſeits ſtehenden Frau Profeſſor. „Und Ihre Antwort, Frau Profeſſor?“ „Wie können Sie fragen, Herr Aſſeſſor? Ich danke dem Himmel, daß er mein Gebet erhört. Gerne ver⸗ traue ich Ihnen mein Kind an. Ich weiß, daß es von 1 1 0 aufrichtig geliebt wird. Und Hedwig verdient ebe.“ „Wir haben erſt in dieſen Tagen des Unglücks ihren inneren Wert kennen gelernt, während wir früher alle 10 W an unſere älteſte Tochter knüpften und Hedwig viel zu ſehr vernachläſſigten. „O nein, ſie iſt in nichts vernach Lal ſer iſt ein ebenſo kluges, als gutes Mädchen. Das Wiſſen macht es nicht. Häusliche Frauentugend und kluger, prak- tiſcher Sinn, ein reines und heiteres Gemüt— das 10 0 was ich von meiner Frau verlange, und das allez iſt Fräulein Hedwig eigen!“ f S loenilebung soll) ſellſchafter Teil haben. Aus Nah und Fern. Karlsruhe, 22. Febr. Die Gaſtbetriebe für den Fremdenverkehr wurden von ſeiten der Regierung auf die Notwendigkeit hingewieſen, zur Deckung ihres Be— darfs an Lebensmitteln möglichſt auf Auslands; ware zu greifen. Um unter allen Umſtänden die ge⸗ ordnete ere der ortsanſäſſigen Bevölke⸗ rung ſicherzuſtellen, ſollen die Fremdenbetriebe ihren Milchbedarf mit ausländiſcher Kondensmilch und, ſo⸗ weit es die Verhältniſſe zulaſſen, mit Schweizer Friſch⸗ milch oder Milch aus eigener Kuhhaltung decken. Gegen 1 Kurfremde wird ſtreng vorgegangen wer⸗ en. Karlsruhe, 22. Febr. Im Bereich der Eiſenbahn⸗ generaldirektion Karlsruhe ſind im Haus⸗ halt der deutſchen Reichsbahn 1922/23 zur Fortfüh⸗ rung bereits begonnener Neu⸗ und Umbauten 62 713000 Mk. angefordert. Für die Inangriffnahme neuer Bauten, Umbauten und Verbeſſerungen an Bahnhöfen, Werkſtätten und ſonſtigen Bauten werden 20 549000 Mk. verlangt. Ettlingen, 22. Febr. Die Huttenkreuzbrau⸗ erei iſt durch Ankauf der Mehrzahl der Aktien in die Hände der Brauerei Moninger in Karlsruhe gelangt. Heidelberg, 22. Febr. Ein von ſeiner Frau getrennt lebender Ehemann wollte ſein etwa 2 Jahr altes Kind wieder zu ſich holen. Der Großvater des Kinds wollte es aber nicht herausgeben und es kam zu einer wü⸗ ſten Schlägerei, aus der der Vater des Kindes als Sieger hervorging. Er entfernte ſich mit dem Kind. F pen 22. Febr. Zu dem Raubüberfall auf den berichtet, daß als Täter die aus einer Anſtalt entwiche⸗ chenen Zwangszöglinge Richard Appel aus Schüt⸗ ingen, Franz Kohl aus Heidelberg und Emil Vogel aus Singen in Frage kommen. Auf die Ergreifun . 1 Bahnwärter Wanner bei Steinsfurt wird dieſer drei Burſchen iſt eine Belohnung von 10000 Mk. ausgeſent. sch N e druck bringen. M. Sch. f Tonarmanden- Anzüge grosse Auswahl in : allen Preislagen: Konfektionshaus Lippſchitz E I, 14 Mannheim E I, 14 Gebetzeiten der jüdiſchen Gemeinde. 25. Februar 525 Uhr 830 Uhr 330 Uhr 615 Uhr 645 Uhr 70⁰ Uhr Sabbat⸗Anfang Wochenabſchnltt Morgen 5 Nachmittag Miſchpollm 197 Widentag⸗Abend „ Morgen Neumondwelhe des Monats Ador Neumondfeier„ 1„ 27. Sch'wat iſt Dienstag u. Mittwoch achungs-Formilarg 4 eur u. 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