hel — é— ne Zühne pro bis Mk. 80.— Kk. 30.— 8 80— k. 1.30 8 3.— . 250.— 8 350.— m, . G. N„Worme 7 ll. St. hnhof. 8 45 Achtung ö er! lig empfiehlt eicht Führrad⸗ läuche. zung bevor⸗ verſäumen, ind 1. aſth. z. Anker — volt) orgen Abend hr ielaus ſch. Sitzung m vollzählig, beinen bittet Porſitzende. halb 9 Uhr umenſein iſſes Freibier wertemöbel! mod. Küchen, ſchränke, pol. Kleiderſchrauke und leere Bet⸗ aſchk. mit und Narmor und U. Viwans, Deckbetten uſw. ibzugeben. ager Wahrhalt eim S. 3. 4 ags geſchloſſen ipfehle: ißmehl, ruudeln, izengries, lrmelade, Pflaumen, elheeren,) felöl, pshl, rahm Tafel⸗ la Süßr. lrine, Tägl. Bückinge, In, Blumen- zu billigen „Herſchel Ltr. abzugeben hm anheim Karbrücke, 4. Fahrp an. Den Abonnenten unſeres Blattes gewähren wir bei fene von Inſeraten be⸗ ſonberen Rabatt. Auf den amen unſerer 0 Geſchäfts⸗Anzeiger Lokal⸗Anzeigeblatt für Viernheim a f Alegre Die Iſpaltl 5 12 Amtsblatt der Heſſ. Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim ge Petitzelle ober deren Raum 90 Pfg. Reklamezeile 3 Mk. Bei fenen e nen und grö 5 Aufträgen entſprechender Rabatt. Beilagengebühr für bie hie amt⸗ auflage ä Mk. Annahmeſchluß für Juſera: vormittags 9 Uhr. Im Falle hö Gewalt Vereins⸗Anzeiger an seht Siege des Betriebs der Leber der Lieferanten oder der Beför⸗ 5 75 Seinrichtungen hat der 50 u achten, tedaktion, und Verlag von Joh. Martin.— Geſchäftsſtele; Rathausſtr. 36 8 5 Feruſprecher Nr. 217 1% Amt Viernheim. — Tagesſpiegel. Die Abrechnungen über die endgültigen Einnahmen und Ausgaben des Reichshaushalts für das Nech⸗ nungsjahr 1921 ergaben einen Fehlbetrag von über 92 Milliarden Mark. Die Verhandlungen über Groß⸗ Hamburg haben in Berlin begonnen. Am Montag iſt in Paris die 5. deutſche Natenzah⸗ lung von 31 Millionen Goldmark auf das deutſche Reparationskonto für 1922 erfolgt. Tittoni wird als italieniſcher Vertreter nach Genna gehen. Er wird wahrſcheinlich auch den Vorſitz führen. Die Vorbeſprechungen der Finanzminiſter von Eng⸗ land, Frankreich, Belgien und Italien ſollen am 8. oder 9. März in Paris ſtattfinden. Bei ſeiner Durchreiſe durch Paris hatte der neue italieniſche Außenminiſter Schanzer eine kurze Un⸗ terredung mit Poincare. Die baltiſchen Außenminiſter werden am 12. Mürz in Warſchau zu einer Konferenz zuſammentreten. Nach einer von Lloyd George im Unterhaus abge⸗ gebenen Regierungserklörung iſt das britiſche Protek⸗ torat über Aegypten aufgehoben. England behält ſich die Sicherung der eigenen und der ägyptiſchen Ju⸗ tereſſen gegen fremde Einmiſchung vor. Die amerikaniſchen Schiffswerkſtütten haben Auftraa zum Bau von 111 U⸗VBoaten erhalten. tee dtene dere den 8 2 ge 75 Vorbereitungen für Genua. Man mag nach den Nachrichten über die Beſprechung des engliſchen mit dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Peſſimiſt ſein oder Optimiſt, eines leuchtet jedenfalls ſo⸗ fort ein: die laut geprieſene außerordentliche Befrie⸗ digung der beiden Staatenlenker iſt nicht vorhanden, zum mindeſten nicht in dem angegebenen Maße. Bekanntlich wurde in Boulogne feſtgeſtellt, daß alle Vertragsabſchlüſſe mit Rußland, welche die baltiſchen Staaten, Finnland und Polen vorgenommen hatten, von den großen Alliier⸗ ten nicht unbedingt anerkannt werden müßten. Dieſer Beſchluß iſt nicht vollkommen klar, denn wären alle dieſe Friedensſchlüſſe mit Rußland wiederum in Frage jeſtellt, ſo würden ſich daraus Folgerungen von unabſeh— darer Tragweite und Schwere ergeben. „Die Erfolge Poincares werden— ſelbſt in der franzö⸗ iſchen Preſſe— recht ſkeptiſch kommentiert.„Oeuvre“ neint, es werde heute eine„Briand'ſche Politik ohne Briand“ getrieben, ein Zugeſtändnis, das ſehr viel be— agen will. Die ſchriftlich fixierten Beſchlüſſe von Boulogne ſind zer italieniſchen Regierung übermittelt worden die unn⸗ 0 5 Acht tit eunberſtanonis zur Eroſſnung der Genueſer Konferenz zu geben hat. Der Erfolg von Boulogne liegt lediglich in dem Einverſtändnis Frankreichs, die Konferenz von Genua zu beſchicken. 5 Es werden nun Vorverhandlungen gepflogen werden zwiſchen den Fanzminiſtern von Frankreich, Belgien, England und Talien, deren Beginn auf den 8. oder 9. März feſtgeſetzt werden ſoll. Die Tagung wird in Paris ſtattfinden, es iſt dies eine Notwendigkeit beſon⸗ ders inſofern, als eine Beſprechung erforderlich iſt, be⸗ vor der Wiederherſtellungsausſchuß ſich mit der Frage der deutſchen Entſchädigungs zahlungen für das Jahr 1922 beſchäftigt. Die Finanzminiſter der verbündeten Regierungen werden auf Grund der Ent⸗ würfe, die in Cannes durch den Oberſten Rat geſchaffen wurden, ſich zu beſchäftigen haben mit der Begren⸗ zung der Beſetzungskoſten im Rheinland, mit dem Wiesbadener Abkommen und insbeſon⸗ dere mit dem Finanzabkommen der Verbün⸗ deten vom 13. Auguſt 1921 und der Verteilung der deutſchen Zahlungen unter die Verbündeten. Erſt dann, wenn die Finanzminiſter der Verbündeten eine Einigung herbeigeführt haben, werden die deutſchen Vorſchläge vor den Wiederherſtellungsausſchuß kommen. So iſt denn das Bild, das die Präliminarien von Genua bieten, ein noch recht verworrenes und ungeklärtes. Wollen wir hoffen, daß Erſprießliches für unſer Vater⸗ land beſchloſſen wird und daß unſere Vorſchläge die nötige Beachtung finden. Dann kaun auch der Frühlingsſonnen— ſchein unſere Herzen erfreuen, die vor banger Sorge nur düſtere Wolken ſpürten. Frühlingsſonnenſchein draußen und drinnen, das ſei unſere Hoffnung für die kommenden Wochen!——— n— Neues vom Tage. Wirth über Genua. Karlscuhe, 1. März. Reichskanzler Dr. Wirth hat ſich bei ſeiner Anweſenheit in Karlsruhe zu einem Vertreter der Bad. Zentrumskorreſpondenz über die Konferenz von Genua u. a. wie folgt geäußert: Ge⸗ danken und Anregungen werden auf deutſcher Seite nicht fehlen. Die Vorbereitungen ſind in den Miniſte⸗ rien in vollem Gang. Man muß aber eines bedenken: Die Konferenz von Genua iſt nicht zuſammenberufen, um lediglich über das Schickſal des deutſchen Volkes zu beraten, ſie beſchäftigt ſich auch mit der euro⸗ päiſchen, ja noch mehr mit der Weltwirtſchaft. Wenn man nicht raſcheſtens beginnt, die europäiſche Wirtſchaft als Ganzes zum Gegenſtand ein⸗ gehender Erwägungen zu machen und darnach zu han⸗ deln, ſo ſteht man vor dem Untergang des Abend landes. Man mag über das engliſche Wort„Speng⸗ lerism“ denken wie man will und es als einen Fehl⸗ griff anſehen, Europa iſt durch und durch wirt⸗ ſchaftlich krank und Diktate,„Sanktionen“, wie de Beſetzung deutſcher Städte und Gewaltmaßnahmen önnen den eurovälſchen Erdteil nicht ſeiner Geſundung ———.— 2 Viola. Roman aus dem Leben von Georg v. Pletten. 39)(Nachdruck verboten.) Aus dem dunklen! die Erregung mit friſchem zen die freundlichen, lebhaften, 0 umher. Endlich hatten ſie gefunden, was ind mit dem Freudenrufe:„Ma a log ſie auf die Eltern und die Schweſter zu. derru aber geleitete de ſtommerzienrat, dann „Hier mein liebenswürdiger „Sie, 0 Graf von ahnen?“ ſagte der Herr zu den Eltern Hedwigs. Profeſſor. Antlitz, das die Winterkälte und Rot geſchmückt hatte, ſchau⸗ großen Augen ſuchend ſie ſuchten, „Mama! Papa! Mathilde!“ Den alten r Hausherr ſelbſt erſt zur Frau Reiſebegleiter, Papa.“ Zietzwitz? Wie konnte ich es „Sie waren ſo liebenswürdig, Herr Graf; wie kön⸗ nen wir Ihnen danken?“ äußerte die Mutter. Mathilde hatte ſich ferne gehalten. N. der Graf ſelbſt zu ihr:„Fräulein Mathilde ſ gar nicht mehr zu kennen. Nun wendete ſich eint mich Ja freilich,“ ſeufzte er lä⸗ Ind,„man iſt alt geworden, ſehr alt in den paar 77 17 0 das heißt ich, die ſchönen jungen Damen halten es mit den Roſen, die immer ſcht je. m ſie ſich entfalten. Alſo ſeien Sie herzlich gegrüßt! ner werden, je mehr Mathilde reichte 1 errötend die Rechte und ſagte derlegen:„Herr Gra Schweſter geweſen.“ ſind ſehr freundlich gegen meine „Wir werden heute ein ſchönes Feſt feiern, Fräulein,“ lenkte der Graf 5. „Ja, die Feſte im Hauſe 10 glänzend,“ ſagte Mathilde. Kommerzienrates ſind üßte Ihnen eine grüße 1 meine es nicht ſo, Fräulein, ſondern ich denke, die Ber lohung Ihrer Schweſter m „Gewiß, Herr Graf, Hedwig macht eine glänzende Partie.“ „Und nicht bloß das, ſie erhält einen guten Mann. Schon lange kenne ich die Familie Burkhardt, und ich habe in dem jungen Aſſeſſor einen Mann bewundert, der ſich weit, weit unterſcheidet von den Männern, wie ſie ſonſt heutzutage unter dieſem Namen in der Welt herumfahren. Er iſt ein Ehrenmann durch und durch.“ „Wir wiſſen es alle, und Hedwig kann ſich beglück⸗ wünſchen. Sie hatte ausnehmend Glück.“ „Und es verdient,“ erwiderte Graf Zitzewitz.„Doch, ich will Sie nicht länger von der Begrüßung Ihrer Schweſter abhalten, es freut mich, Sie geſund und blühend wiedergeſehen zu haben, Fräulein Mathilde. Ich wünſche viel Unterhaltung und auch viel Glück dieſen Abend.“ Damit drückte er ihr warm die Hand und wandte ſich dem Hausherrn zu, mit dem er eifrig plauderte, indeſſen die Muſik abermals ein Weihnachts- lied vortrug.—— „Warum, Kind, ſchriebſt Du uns denn keine Zeile von Deinem Glück?“ fragte die Mutter Hedwig, nachdem die erſten Begrüßungen, Fragen und Antworten aus⸗ getauſcht waren „Konnte ich denn? Tat es nicht Julius für mich?“ erwiderte ſie kurz. „Und wie kaut es dem. ech den Du auf einmal Deinen Stolz ablegteſt und dem ſſeſſor Dein Jawort ſt, nachdem Du zen erst undchagſt abgewieſen?“ fragte etwas ſpiz Mathild“ „Wie das kom, da iſt weis Geheimnis, am Weih⸗ nachtsabend muß es Ge umi geben, die erſt unter m Weihnachtap zum ihre Enth erg en finden, ſcherzte Hebwig⸗ „Nun, der Weihnachtsbaum I de ſchon entzündet,“ latte. ane L der. ee Nachrichtenblatt für alle amtlichen Bekanntmachungen der Behörden Viernheims und Umgebung. nſerate hahen in der„Viernheimer Bürger⸗Zeitung“ ſtets beſten Erfolg.— Für am Telefon aufgegebene Inſerate wird keine Garantie übernommen. Dionnerstag, ä—p—7—˖—?m ezieher keinen Anſpruch auf Gleſerung oder Nachlieferung oder auf Rückzahlung des Bezugspreiſes. Pyſtſcheckkonto Nr. 21577 0 Amt Frankfurt a. M. 12 0 Jahrg. . Wseee eee, elle entgegenfuhren. Aber auch mit Europa allein iſt es nicht getan. Die Kataſtrophe des Weltkriegs hat die Weltwirtſchaft ſo ſtark beeinflußt, daß nur Klugheit und Mäßigung auf allen Gebieten innerhalb der Gren⸗ zen menſchlicher Kraft die Weltwirtſchaft zur Geſun⸗ dung bringen kann. Am Schluß der Unterredung er⸗ klärte der Reichskanzler zu Gerüchten über Unſtimmig⸗ keiten in der Zentrumspartei, daß es wohl im Zentrum wie in allen politiſchen Parteien auch Meinungs⸗ verſchiedenheiten gegeben habe. Die Hauptſache aber ſei die Grundeinſtellung. Und dabei gebe es nur eine Antwort: einig und geſchloſſen wie kaum jemals. Um die Zwangsanleihe. Berlin, 1. März. Zu einer Meldung über die Be⸗ ſprechungen des Reichsſinanzminiſters Hermes mit Ver⸗ tretern der Deutſchen Volkspartei über das Steuerkom⸗ promiß erfährt die„Germania“, daß Dr. Hermes kei⸗ nerlei Mitteilung über die zwiſchen Zentrum, Demokraten und Sozialdemokraten erfolgte Einigung über das Man⸗ telgeſetz machte. Er war dazu auch gar nicht in der, Lage, da eine ſolche Einigung über die endgültige Faſſung des Mantelgeſetzes noch nicht vorliege. Ebenſowenig ſprach Dr. Hermes in dieſer Beſprechung von Mei nungsverſchiedenheiten zwiſchen beiden bürgerlichen Par⸗ teien und der Sozialdemokratie hinſichtlich des Zeitpunkts der Erhebung der Zwangsanleihe. Er wies nur darauf hin, daß die Sozialdemokratie unter allen Umſtänden darauf beſtehe, noch im laufenden Jahre die Mittel aus der Zwangsanleihe flüſſig zu machen. Dies dürfe aber nach Anſicht des Finanzminiſteriums nur geſchehen unter Vermeidung einer neuen unerträglichen Belaſtung der; Finanzämter. 0 Dem„Berliner Tageblatt“ zufolge fanden geſtern vormittag im Reichsfinanzminiſterium Beratungen mit Vertretern der Induſtrie, des Handels, der Bankwelt und der Arbeiterſchaft über die Höhe des Zinsfußes für die Zwangsanleihe nach den erſten drei zinsfreien Jahren ſtatt. Was die Veranlagung zur Zwangsanleihe be⸗ trifft, ſo wird, dem Blatt zufolge, erwogen, die Veran⸗ lagung nach der Vermögensſteuer-Veranlagung von 1922 vorzunehmen. Dabei ſoll indeſſen nicht ſo lange ge⸗ wartet werden, bis dieſe Steuerveranlagung fertiggeſtellt iſt, vielmehr würden vorausſichtlich beſtimmte Vorauszah⸗ lungen auf die Zwangsanleihe etwa in Höhe eines Not⸗ opferdrittels angeordnet werden. Die Einzahlungen für die Anleihe ſollen ratenweiſe erfolgen, und zwar vor⸗ ausſichtlich in vierteljährlichen Einzahlungsraten. Die völlige Einzahlung der Zwangsanleihe ſoll nach der gegenwärtig beſtehenden Abſicht bis zum Frühjahr 1923 erfolgt ſein. Kriſe in den deutſch⸗polniſchen Verhandlungen. Genf, 1. März. In den deutſch⸗-polniſchen Verhand— lungen ſcheint man vor einer ernſten Kriſe zu ſtehen, wenigſtens läßt ſich eine von der polniſchen Agentur ver— öffentlichte Erklärung der polniſchen Delegation nur ſo verſtebhen. in der geſaat wird, daß die umlaufenden Ge— „Aber die Beſcherung har noch nicht begennen, bi dahin dauern die Geheimniſſe,“ entſchied kategortſch die holde Braut Da auf einmal ſchwieg die Muſik. Ein ſiiben net Glöcklein erſcholl, und damit war das Zeichen gegeben daß ſich alle unter dem Chriſthaum verſammelt hatten Die Hausfrau in blaßblauem Seidenkleide und de; Herr Kommerzienrat traten zu beiden Seiten des Bau mes hinter den mit Geſchenken beladenen Tiſch, den junge Fritz Burkhardt zalf dem Natev. ein Diener ir Livree der Mutter. Lautloſe Stille. Der Hausdern nahm das Wort: „Meine Lieben! Auf Euer aller Iwpen ichwebſl unten dieſem Weihnachtsbaum die Frage: Was bedeutet dieſes Feſt, zu dem ich Euch geladen? Die Antwort bewahre ich mir zum Schluſſe der Szene auf, die jetzt ihrer Anfang nimmt. Zunächſt aber danke ich Euch allen, meine lieben Verwandten, daß Ihr meiner Einladung gefolgt ſeid, und ich begrüße Euch aufs herzlichſte, Euch einen freudevollen heiligen Abend wünſchend. Und nun laßt uns ſehen, was, um die Feſtfreude zu vermehren, uns allen das Chriſtkind gebracht.“ Damit begann die Verteilung der reichen Geſchenke. Der zuerſt Beſchenkte war der junge Fritz Burkhardt, der eine koſtbare goldene Uhr und eine Brillantnade! erhielt. Dann folgten die Verwandten faſt ausnahms⸗ los. Jeder erhielt irgend ein ee Geſchenk, vor, denen gar manches Heiterkeit erregke, derart war es dem Charakter des Beſchenkten angepaßt; zudem erhielt jeder und jede eine koſtbare Bonbonniere. g (Fortſetzung folgt.) Ein Egoiſt.„Ach, es W Können Sie mu Ihren Schirm leihen?“—„Aber Sie haben doch ſelbſt einen.“—„Ja, doch der iſt noch gang neu.“ rüchte, wonach das deütſche Beſitztum in Oberſchleſien der Liquidation nach Artikel 290 und 297 des Friedensver⸗ trages von Verſailles entzogen ſei, vollkommen unbe⸗ gründet ſeien. Dieſes Beſitztum ſei vielmehr, wie alle an⸗ deren deutſchen Güter, in der Republik Polen ebenfalls der Liquidation unterworfen. Da dieſe Frage bei der deutſch⸗polniſchen Konferenz zur Verhandlung ſteht und der entgegengeſetzte Rechtsſtandpunkt der deutſchen Dele⸗ gation bekannt iſt, ſo ſcheint es in dieſer wichtigen Frage zu kleiner Einigung zwiſchen den beiden Delegationen zu kommen. Es muß nach den Erklärungen der polniſchen Delegation ſogar unſicher ſcheinen, ob die polniſche Dele⸗ gation ſich überhaupt einer Eutſcheidung des Präſidenten Calonder, die eventuell den polniſchen Standpunkt nicht anerkennt, fügen wird. Der deutſche Standpunkt, der be⸗ kanntlich dahin geht, daß die Liquidationsklauſel des Ver⸗ ſailler Vertrags auf Oberſchleſien überhaupt keine An⸗ wendung finden könne, einmal, weil für Oberſchleſien ein beſonderes Statut auf Grund der Entſcheidung der Bot⸗ ſchafterkonſerenz vom 20. Oktober 1921 erlaſſen wird und ſodann, weil der Verſailler Vertrag nur von der Liquidation in denjenigen Gebieten ſpricht, die durch dieſen Vertrag an Polen fallen, iſt übrigens erſt kürz⸗ lich in einem Gutachten des holländiſchen Staatsrechts— lehrers Profeſſor Struyken vertreten worden, auf das ſich die deutſche Delegation unter anderem ſtützt. Der Appell der polniſchen Delegation an die Oeffent⸗ lichkeit wird in Kreiſen, die der deutſchen Delegation naheſtehen, ziemlich unverblümt als Verſuch zur Stim⸗ mungsmache bezeichnet, der vor allem den Präſidenten Calonder beeinfluſſen ſoll. Die deutſche Delegation ſelbſt, die ihr volles Vertrauen in die Unparteilichkeit des Präſi⸗ denten Calonder erklärte, lehnt es ab, ſich zu der polni— ſchen Kundgebung irgendwie zu äußern. Die Genfer Verhandlungen. Genf, 1. März. Wie das Völkerbundsſekrelariat mit⸗ teilt, fand geſtern beim Präſidenten Calonder eine Be— ſprechung zwiſchen den deutſchen und den polniſchen Bevollmächtigten ſtatt, an der auf deutſcher Seite Reichsminiſter a. D. Schiffer und Staats— ſekretär a. D. Dr. Lewald, auf polniſcher Seite Olchowski und Wolny teilnahmen. Calonder ſtellte mit Genugtuung feſt, daß der Vertragsabſchnitt über den Grenzverkehr in liberalem Sinne abgeſchloſſen wurde. Er ſchlug jedoch einige Aenderungen vor, die ſich auf die Grenzverkehrs— karte beziehen, insbeſondere auf ihre etwaige Entziehung. Die Bevollmächtigten erklärten ſich mit einer Prüfung dieſer Abänderungsvorſchläge einverſtanden. Außerdem wurde vereinbart, daß die beiden Abordnungen eine Liſte der noch offenſtehenden Fragen aufſtellen und ihre Auf— faſſungen ſchriftlich begründen ſollen. Franzöſiſch⸗ruſſiſche Kriegsſchädenberechnung. Paris, 1. März. Der Korreſpondent der„Chicago Tribune“ meldet daß die franzöſiſch-ruſſiſchen Ver⸗ handlungen guten Fortgang nehmen. Es verlautet, daß Rußland eine Entſchädigung von 125 Millionen Dollar für die Offenſive Judenitſch verlangt hat. Frankreich hat Gegenforderungen aufgeſtellt für die Schäden, die den Alliierten durch das Verſagen Ruß⸗ lands erwachſen ſind. Für die Offenſive Wrangels, Koltſchaks und Denikins fordert Rußland eine Ent⸗— ſchädigung von 2 Milliarden Dollar. Aburteilung der Kriegsbeſchuldigten vor internationalen Gerichtshöfen. London, 1. März. Es verlautet, daß man erwogen habe, die Kriegsbeſchuldigten vor internationale Ge— richtshöfe zu ſtellen, die in Frankreich, England und Italien ihre Sitzungen haben würden. Dieſe Gerichts⸗ höfe ſollen jedoch lediglich die Aufgabe haben, die Fälle zu erklären, zu unterſuchen und Strafanträge zu ſtellen. Das endgültige Urteil ſollte dann auf Grund dieſes Antrags der heimiſche Gerichtshof des Beſchuldigten fällen. Das internationale Syndikat. London, 1. März. Der Bericht der Organiſations⸗ ausſchüſſe der internationalen Körper ſchaft über die Ergebniſſe der Konferenz, die in der letzten Woche in London ſtattfand, beſagt: Die Konferenz, an der Vertreter Großbritanniens, Frankreichs, Italiens, Belgiens, Japans, Deutſchlands und Dänemarks. ſowie nichtoffiziell der Vereinigten Staaten teilnah⸗ men. verpflichtete die Vertreter, Anſtrengungen au nehmen, um die Schaffun⸗ aften in den bereden, ndern zu bewirken. n London 00 eine b internationaler Körper⸗ chaften errichtet werden. Ihr Hauptzweck wird ſein ie Prüfung der Gelegenheiten zu unternehmungen im Zuſammenhang mit dem europäiſchen Wie⸗ der aufbau und die Unterſtützung bei der Finan⸗ erung ſolcher Unternehmungen. Das geſamte No bitab der nationalen Körperſchaften w lionen Pfund betragen, wovon 25 ker nationalen Körperſchaft wird zwei Millionen Pfund Sterling betragen und wird beſchafft werden, indem die nationalen Körperſchaften etwa 10 Prozent des Stammkapitals zeichnen. Folgende Länder ſind eingeladen zwanzig Prozent der Geſamtſumme von 20 Millionen Pfund Sterling, die erhoben werden a zu zeichnen: Großbritannien, Frankreich, Ita⸗ ien, Deutſchland und Belgien. Man kam überein. daß die folgenden Länder ebenfalls zur Teilnahme ein⸗ geladen werden ſollen: Die Vereinigten Staaten, 515 pan, Dänemark, Holland, die Schweiz und die Tſchecho⸗ Slowakei. Die Vertreter waren übereinſtimmend der Anſicht, daß die Körperſchaft nicht mit der in irgend einem Land Geſchäfte treiben will, das nicht alle Schulden und Verpflichtungen anerkennt, die frü⸗ her von dem Staat eingegangen wurden, bzw. ſpäter eingegangen werden, desgleichen nicht die Verpflich⸗ tung, allen ausländiſchen Intereſſenten die Werte zu⸗ rückzuerſtatten bzw. für Verluſte zu entſchädigen, die ihnen durch die Beſchlagnahme von Eigentum zugefügt wurden und außerdem, daß ſie nicht ein geſetzliches Syſtem ſchafft, das Handels⸗ 1c Nerheite Verträge parteilich behandelt und keine Scherheiten für den Handel bietet. Die„Times“ bemerkt dazu, daraus ſei erſichtlich, daß die Vertreter auf der Konferenz Ruß⸗ land von dem Plan ausgeſchloſſen hätten. England und die Flucht der Kriegsverbrecher. London, 1. März. Im Unterhaus erwiderte der Ge⸗ neralſtaatsanwalt auf eine Anfrage über die Flucht ver U-Boots⸗Offiziere Boldt und Dittmar, die britiſche Regie⸗ rung habe eine Anfrage und einen Einſpruch an die deut⸗ ſche Regierung gerichtet. Dieſe habe die Antwort gegeben, daß ſie jeden möglichen Schritt getan habe, um die Wie⸗ derverhaftung der Offiziere zu ſichern. Bisher ſei jedoch keine Mitteilung erfolgt, daß die Offiziere verhaftet wor— den ſeien. Die Finanzkontrolle in Oeſterreich. London, 1. März. Der finanzpolitiſche Ausſchet des Völkerbundes wird die Frage der Finanzen Oeſter— reichs prüfen und, wie verlautet, folgende Bedingungen ſtellen: 1. Einſtellung des Druckes von Papiergeld; 2. ausgiebigere Beſteuerung des Einkommens; 3. Aufhebung der Zuſchüſſe zur Verbilligung der Mehl- und Brotpreiſe, und 4. eine allgemeine Sanierung der öſterreichiſchen Fi— nanzen. i N Das ungariſche Wahlrecht. Budapeſt, 1. März. Der Miniſterrat hat in langen Beratungen die Entſcheidung in der Wahlreformfrage ge— troffen. Die neue Wahlrechtsverordnung, die demnächſt veröffentlicht werden wird, ſchließt im großen und gan- zen an die in der Nationalverſammlung eingebrachte Re- gierungsvorlage an. Ihr Zenſus ſowie die Ausſchlie— ßungsgründe ſind unverändert geblieben. Gewiſſe Zu— geſtändniſſe an die Oppoſition ſind für das Wahlverfah⸗ ren berückſichtigt. Der weſentlichſte Punkt liegt darin, daß die geheime Abſtimmung auf Budapeſt und die Städte beſchränkt bleibt, während auf dem flachen Lande wieder die öffentliche Abſtimmung eingeführt wird. alkademiſche Goetheſeier in Frankfurt. In der Aula der Univerſität fand am Dienstag eine akademiſche Goethefeier ſtatt, der Reichspräſident Ebert, Miniſter Dr. Boelitz und Dr. Köſter, ſowie der heſſiſche Staats⸗ miniſter Ullrich, Gerhard Hauptmann und manche Trä⸗ ger berühmter Namen beiwohnten. Prorektor Pro⸗ feſſor Schönfließ begrüßte die Anweſenden und hob hervor, daß zum erſtenmal eine deutſche Univerſi⸗ tät die Ehre habe, den Herrn Reichspräſidenten zu bewillkommnen. Die Frankfurter Univerſität wiſſe dieſe Ehre doppelt zu würdigen, ſei es doch ihr Beruf, als geiſtiges Kulturbollwerk im Weſten des Reichs die geiſtigen Güter der Nation zu hüten. Die Ausſprache klang in einer dem unſterblichen Genius Goethe dargebrachten Huldigung aus. Dann ſprach Miniſter Dr. Boelitz dem Prorektor den Dank auch J d 0 d 20 Mil⸗ Di rozent ſofort ein⸗ bezahlt werden ſollen. Das Anfangskapital der in⸗ die Vertr der St! ö einer beſſeren Zukunft möchten. Der Germaniſt der Univerſ Schultz, erklärte ie höchſt der nt daß ſie mit Dank die höchſte Spitz ſehe. Es gelte heute das 1 ät, P iſch Arbeit nachzul⸗ nit dem holdeſten ö nd begrüſtt, ergriff dann Thomas Mann das Wort zu einem Feſtvortrag über Tolſtoi und Goethe. Er ſetzte den großen Deut⸗ ſchen und den großen 09 795 zu einander in Bezie⸗ Hung und wies die Verſchiedenheiten, vor allem aber das Verwandtſchaftliche ihres Weſens auf. Goethe und 0 beide 9 en in verſchiedenen Jahrhunderten as ſich bei dem Künſtlertum paar ſelebt und jeder von ihnen trägt Weſenszüge des ahrhunderts an ſich, dem er ſelber nicht angehört. Wenn man beide auch nicht Zeitgenoſſen nennen kann. ſo hindere dies nicht, daß mindeſtens ein Bildungs⸗ faktor und zwar ein modern kultureller, daß wenigſtens ein Moment ihres ſeeliſchen geiſtigen Aufbaus ihnen beiden gemeinſam ſei, das ſei das Element Rouſſeau. Tolſtot ſei Rouſſeauiſt auf eine intimere, perſönlichere und bedenklichere Weiſe als Goethe, der als Menſch mit der nicht immer gewinnenden Problematik des Jean Jacques Rouſſeau ſo gar nichts zu ſchaffen hatte. Das pädagogiſche und das autobiographiſche Element aber taten ſich aufs ſtärkſte hervor bei Goethe, wie dei Tolſtoi. Es ſei aus beider Werken und Leben überhaupt nicht wegzudenken. Tolſtoi und Goethe ſeien beide Geſegnete der Natur, Vorzugskinder der ſchaf⸗ fenden Macht geweſen. Hierin beruhe ihre Verwandt⸗ ſchaft, ihr gemeinſamer Adel, der ſich von dem Adel der Geiſtesſöhne der Kinder der Erde, von dem Adel ihrer großen Gegenſpieler Schiller und Doſtojewski⸗ auf klaſſiſche und ewig gültige Weiſe unterſcheide. In dieſer ihrer gemeinſamen Art liege vielleicht die Wur⸗ zel des bei beiden ſo ſtark entwickelten autobiographi⸗ ſchen Triebs. Die Feier war umrahmt durch Geſang⸗ borträge des akademiſchen Chors.„ Handel und Verkehr. „Dollarkurs am 1. März 230 Mark. 8 Flugzeuglinie Stultgart— Fürth— Le pzig— Berlin. Am 1. April d. J. ſoll der Flugdienſt Stuttgart Fürth —Leipzig— Berlin eröffnet werden. N Wiener Frühjahrsmeſſe. In Wien werden derzeit alle Vorbereitungen für die zweite internationale Meſſe etroffen, die in der Woche vom 19. bis 25. März ſtatt⸗ finden wird. Ueberall werden eifrigſt Rüſtungen für die große Woche der Induſtrie und des Handels ge⸗ troffen.(Auskunft erteilt Direktor Auguſt Peter, Karlsruhe, Zähringerſtraße 69.) Kemptener Butter⸗ und Käſebörſe, 1. März. Der in vergangener Woche von den Mitgliedern für Ware, die nach Orten außerhalb des Produktionsgebiets mit der Bahn verſchickt wurde, erzielte Durchſchnittspreis für ein Pfund ohne Verpackung ab Verſandſtation war einſchl. der Verkäufe nach heutigem Börſendurchſchnitt für Butter 35.71(34.72) Mk., Geſamtumſatz 67210 Pfd.; für Weichkäſe mit 20proz. Fettgehalt 14.24(13.54) Mk., Geſamtumſatz 464 226 Pfd.; für Allgäuer Rund⸗ käſe 19.89(19.60) Mk., Geſamtumſatz 163 155 Pfd. Marktlage: Nachfrage für Butter und Allgäuer Nund⸗ käſe nach wie vor ſehr gut, für Weichkäſe gut. Karlsruhe, 27. Febr. Zufuhr zum Viehmarkt 286 Stück: 40 Ochſen, 27 Farren, 13 Kühe, 65 Fär⸗ ſen, 23 Kälber, 118 Schweine. Preis für den Ztr. Lebendgewicht: Ochſen erſte Sorte 15001600, zweite 14501500, dritte 1400 1450, vierte 13001400; Farren erſte 1450-1500, zweite 1400— 1450, dritte 1300 1400; Kühe und Färſen erſte 1500— 1600, zweite 1200 1300, dritte 1400— 1500 vierte 1300 1400, fünfte 700 900; Kälber dritte 15001550, vierte 14001500, fünfte 1350— 1400 Mk. Schweine von 240 bis 300 Pfd. 19002000 Mk., von 200240 Pfd. 18001900 Mk., von 160— 200 Pfd. 1700 1800 Mk., von 160 Pfd. 1650— 1700 Mk., Sauen 1600 1650 Mk. Unter dem Großvieh befanden ſich 14 Stück aus Ungarn.„Tendenz des Marktes: langſam. Der Markt allt nicht geräumt. Beſte Qualität über Notiz be⸗ Stuttgart, 28. Febr. Dem Schlachtviehmarkt am Dienstag auf dem hieſigen Vieh⸗ und Schlacht⸗ hof waren zugeführt: 38 Ochſen, 14 Bullen, 115 Jung⸗ bullen, 114 Jungrinder, 207 Kühe, 293 Kälber, 495 Schweine, 35 Schafe und 2 Ziegen, die ſämtliche ver⸗ rauft wurden. Erlöſt wurden aus 1 Atr. Lebendae⸗ e—————— SS e eee Viola. Roman aus dem Leben von Georg v. Pletten. 70(Nachdruck verboten.) Als die Reihe an den Grafen Zitzewitz kam, war die Spannung eine große; denn das Geſchenk mußte erſt aus dem Hintergrunde des Saales von Fritz Burkhardt und dem Diener herbeigeſchleppt werden. Es war in weißen Tüll gehüllt und von großem Umfang. Es wurde mitten auf den Tiſch geſtellt, ſo daß es allen ſichtbar wurde. Die Hülle fiel, und vor aller Augen ſtand der Engel der Weihnacht, in der Hand das Noten⸗ blatt haltend, auf dem in Gold der Spruch ſtand: Friede den Menſchen, die guten Willens ſind.“ „Der Engel dem Engel!“ ſagte der Kommerzienrat, dem alten Herrn das Geſchenk zuweiſend. Mathilde ſah die Eltern und Hedwig fragend an, Hedwig erglühte. „Das mir?“ ſagte der Graf gerührt.„Nun, ich er⸗ blicke darin die Aufforderung, meines nunmehrigen Amtes als Engel der Weihnacht zu walten. Und ſo verkünde denn auch ich Euch eine große Freude.“ Damit wandte er ſich Hedwig zu, ergriff ihre Hand und führte ſie vor den Weihnachtstiſch, dann nahte er dem Aſſeſſor und geleitete ihn an Hedwigs Seite. „Herr Aſſeſſor Julius Burkhardt und Fräulein Hedwig ſallig— Verlobte mit dem Segen der Eltern!“ Ein allgemeines„Ah!“ der Ueberraſchung ging durch die Reihen der Geladenen über dieſe unerwartete Er⸗ öffnung. f nd nun, meine Lieben, kennt Ihr alle den Grund und die Bedeutung dieſes Feſtes,“ ſprach gerührt der Hausherr.„Kommt, Kinder, an mein Herz!“ Und er umarmte Hedwig und Julius, die Tränen in den Augen, 1 ihn übermannten. Ein Gleiches tat f. es. iſchönen Aller Augen waren nun auf die Familie Wallig ge⸗ richtet, die noch im Hintergrunde ſtand jetzt geleitete der Graf auch Herrn und Frau Profeſſor Dr. Wallig zu der glücklichen Gruppe, und die Umarmung der neuen Ver⸗ wandten beſiegelte den Bund des holden Paares, das in reizender Verwirrung nunmehr die Glückwünſche aller Anweſenden entgegennahm. Noch einmal erklang des Silberglöckleins Ton.„Noch ein Wort,“ ſagte der Hausherr,„das Brautgeſchenk hat das Chriſtkind auch mitgebracht.“ Und damit nahm er aus einer unter den dichteſten Zweigen des Tannen⸗ baumes verborgenen Stelle das Etui, deſſen Inhalt der Kommerzienrat ſchon vor dem Feſte geprüft hatte. Er öffnete es, vielfarbige Strahlen blitzten aus dem⸗ ſelben. Er übergab es dem Aſſeſſor, dieſer überreichte es ſeiner Braut.„Sieh hier, liebe Hedwig, was ich Dir außer meinem Herzen zur Erinnerung an dieſen Abend in Liebe verehre.“ f Hedwig unterdrückte mit Mühe einen Schrei der Ver⸗ W über das koſtbare Geſchenk: ein Brillant⸗ kollier mit Armſpangen, Haaragraffe und Ohrringen. „Danke, danke, lieber Julius,“ konnte ſie nur ſagen, dann übermannte ſie die Rührung, und ſie weinte vor Freude über all' das Glück, das ihr heute zuteil ge⸗ worden iſt. Mathilde nahte ſich ihr, das Geſchenk zu bewundern. Es wollte aber ſo gar keine rechte Freude in ihr auf⸗ kommen. Sie liebte ihre Schweſter ſo ſehr und doch irgend etwas nagte bald an ihrem Herzen, bald la 1 0 eine Zentnerlaſt auf demſelben, und augeſtslick⸗ lich aus der„Villa Roſa“ jene wundervolle e ihr geſandt wurde, die ſie nie getragen. Unwillkür batte ihre Blicke den alten Grafen Zitzewitz. Sie achte an das Geſchenk, das er erhalten.„Der Engel dem Engel“, hatte der Hausherr bei Ueberreichung der Statue gesagt, Was bedenkete dielen Work; edachte ſie jenes anderen Weihnachtsabends, da ich Sie nahm Hedſoig zur Seite, die als holde Braut jetzt geſchmückt mit den Brillanten ihres Bräutigams, im Arm desſelben daſtand und lächelnd, einen Him⸗ mel des Glückes in den Augen, aber wortlos in die Lichter des Chriſtbaumes ſchaute. „Komme zu mir, liebe Hedwig, und nicht wahr, Herr Aſſeſſor, pardon, lieber Herr Schwager, Sie gönnen mir das Bräutchen für eine halbe Minute.“ „Hedwig,“ flüſterte Mathilde ihr ins Ohr, als ſie dieſelbe glücklich vom Arme des Bräutigams befreit ſah.„Nun iſt die Zeit wohl da, um auch das Geheim⸗ nis zu enthüllen, das Du uns bisher vorenthalten haſt!“ „Du haſt recht, Schweſter, rufe Papa und Mama!“ Bald ſtand ſie im Kreiſe der Ihrigen, während die andere Geſellſchaft in Gruppen das Ereignis des Abends lebhaft beſprach. N „Mama, Papa, ſeid Ihr glücklich?“ fragte die Glück⸗ lichſte des Abends. b 8 „Ob wir es ſind? Welche Frage, Hedwig! Und doch! Eines drückt mich, Kind,“ ſagte zögernd der Profeſſor. „Wie paſſen wir mit unſeren veränderten Verhältniſſen in den vornehmen, reichen Familienkreis des Kommer⸗ zienrates!— Wir können Dir kaum eine irgendwie entſprechende Ausſtattung geben, von dem übrigen zu ſchweigen.“ 1 (Fortſetzung folgt.) Ein Schlauberger. Junge Erbin:„O Wladi⸗ mir, ſie ſagen, du ſeiſt ein Glücksfäger und wollteſt mich nur wegen meines Geldes heiraten. Iſt das wahr?“— Wladimir:„Wie kannſt du das denken! Ich würde dich heiraten, auch wenn du keinen Heller beſäßeſt.“— unge Erbin:„Wenn du mir das beweiſen könnteſt, ann wäre ich gang c— Wladimir:„Nichts leichter als das. Uebertrage 5 ein ganzes Vermögen auf mich, und ich werde dich vor aller heiraten“ i dritte 51 0 1630, dritte 1350 1480, Schweine erſte 1880 bis 5 e 1240 1340, 1 8 5 er erſte 13401460, zweite 1100— 1200, dritte 90 0 erſte 980-1090, zweite 750— 900, 520670, Kälber erſte 16801740, zweite 1530 0, zweite 17501850, dritte 1550— 1680 Mk. Ver⸗ lauf des Marktes: Bei Großvieh langſam, bei Käl⸗ bern und Schweinen mäßig belebt. Heilbronn, 28. Febr. Der hieſige Pferdemarkt war weſentlich ſchwächer befahren als im Vorjahr. Es ſtanden gegen 400 Tiere zum Verkauf, meiſt ſchweren und mittelſchweren Schlags. Der Handel ging ſchlep⸗ pend infolge der hohen Ain Im Einzelnen wurden bis zu 75000 Mk. für ein Pferd bezahlt. Durlach, 1. März. In Kleinſteinbach fiel Ch iſt. Gottlieb Mann infolge Fehltritts von der Sch une herab und zog ſich ſchwere Verletzungen zu. Dallau, I. März. Ein ſchrecklicher Unglücksfall er⸗ eignete ſich auf dem hieſigen Bahnhof. Der in den 60er Jahren ſtehende Landwirt Jakob Meichelbeck aus Gut⸗ tenbach wollte aus dem Zuge ſteigen, als dieſer ſich be⸗ reits wieder in Bewegung geſetzt hatte. Er kam dabei zu Fall und unter die Räder des Zugs, ſodaß ihm ein Bein und ein Arm abgefahren wurden. Er wurde in das Be⸗ zirksſpital nach Mosbach verbracht, wo die Amputa'ion vorgenommen wurde. d N Eberbach, 1. März. Am Sonntag ſtarb einer der wenigen noch lebenden Kämpfer von 1870/71, Hammer⸗ ſchmied Georg Sigmund, während man am Nachmittag ſeine Frau zu Grabe trug. Die beiden Eheleute hatten erſt kurz zuvor, am 8. Febr., das Feſt der goldenen Hoch- zeit gefeiert. Unterſchwarzach, 1. März. Ein ſeltener Streik iſt in der hieſigen Gemeinde ausgebrochen. Die Mini⸗ ſtranten ſtreikten, da entgegen einem alten Brauch bei einer Hochzeit die eingegangene Summe nicht ihnen, ſon⸗ dern von dem Pfarrer dem Kirchenrechner zur Aufbewah⸗ rung und zur Teilung an Weihnachten überwies. So mußte der ſonntägliche Gottesdienſt ohne die Hilfe der Meßknaben abgehalten werden. Schönau, I. März. Bei Mambach ſtürzte in dem Augenblick, als ein Zug der Zell—Todtnauer— Wieſental⸗ bahn die Strecke paſſierte, unverſehens größere Erd- und Geſteinsmaſſen auf den Bahnkörper. Die Maſchine wurde beſchädigt und die Strecke geſperrt. Menſchenleben kamen nicht zu Schaden. Aus dem Lande. In einem Heidelberger Holel ließ ein Fremder einen Zwanzig-Dollarſchein, der ſeit 1890 außer Kurs iſt, umwechſeln. Das Hotel erleidet durch dieſen Gaunerſtreich einen Verluſt von über 4000 Mark.— Als eine Seltenheit darf ein„glückliches Er— eignis“ im Schweineſtall betrachtet werden; dem Bürger— meiſter von Ottenheim warf ein Mutterſchwein 19 leben- dige Jungen.— Eine Schweizerin aus Bern kaufte in Säckingen mehrere Grundſtücke auf, um darauf ein Herrſchaftshaus nebſt Wirtſchaftsgebäude und Gärkner— vohnung zu erſtellen. Mutmaßliches Wetter. die große Slörung erſtreckt beim Vorübergang im orden ihren Einfluß auch bis Süddeutſchland. Am Freitag und Samstag dürfte ſie mit ihrem Dreh— junkt in das Gebiet der Weichſelmündung kommen, vorauf naßkaltes Wetter zu erwarten iſt. Lokales. Einſicht in die Geſchäftsbücher. Zur Feſtſtel— lung der Umſätze von Handwerkern, die meiſt keine Bücher führen, können nach einem Entſcheid des Reichs— finanzhofs deren Lieferanten gezvungen werden, den Fi— nanzämtern Einſicht in ihre Geſchäftsbücher zu gewähren. — Wohlfahrtsfonds von Kaufleuten. Sonderte ein Fabrikant aus ſeinem Vermögen einen Teil aus, um ſeine Angeſtellten zu unterſtützen, ſo darf nach einem Urteil des Reichsfinanzhofs die Steuerbehörde wegen dieſer Ausſonderung keine Schenkungsſteuer erheben. Auch der ausgeſonderte Vermögensteil bleibt im Eigentum des Gebers. was von beſonderer Bedeutung für die Steuer- 8 2 Riesen-Vorteile bieten sieh Ihnen bei Bedarf eines Aonhrmapüen oder Tommuntanlen- Anzugs Seit Jahrzehnten bringe ich immer bewährte Qualitäten in schwarz, blau und marengo.— Durch besonders frühzeitige Kaufabschlüsse bin ich in der Lag e, Ihnen mit besten Qualitäten zu gan⸗ enorm billigen Preisen an Hand zu gehen, Einige Beispiele: nur Mk. 275, 350, 450, 550, 645 und höher, Ferner eine Riesenauswahl der schönsten Anzüge für Herren u. Burschen nur Mkt. 375, 475, 560, 625, 745, 875 u. höher in allen kleidsamen Formen und 1 oll 1 0 modernen Stoffen nur Mk. 68, 98, 135, 175, 235 und höher fie senlager in Hosen für Herren und Burschen in elegaaten, modernen Streifen unch starken Qualitäten! zum Strapazieren, schlanke und Bauchgrössen, für jede Grösse und Weite 5 nur Mk. 68, 98, 1250, 150, 195 und höher. Jas dllus dino 8 1, 3 Breltestras se Mannheim 5 vergünſtigungen des ertragsſteuer⸗Geſetzes iſt. vergütung kann der Exporteur, wie der Reichsfinanzhof werkſchaftsbund 0 ö een und Kapital⸗ — Rückvergütung des Exporteurs. Eine Rück⸗ entſchieden hat, auch für die Waren verlangen, die er nach dem Inkrafttreten des Umſatzſteuergeſetzes von 1918 gezogen hat, ſelbſt aber ſchon vorher während der Zeit der Wirkſamkeit des Warenumſatzſtempels nach dem Ge⸗ ſetz vom 26. Juni 1916 verſteuern mußte, weil der Grund⸗ gedanke des Steuergeſetzes iſt, niemals den Zwiſchenhänd⸗ ler ſchlechter als den Ausfuhrhändler zu ſtellen. g — Keine Verbilligung der Zigaretten. D. Ver⸗ ein der Zigarettenfabrikanten teilt mit, daß die kürzlich g meldete Ermäßigung der Zigarettenſteuer keine Ver⸗ billigung der Fabrikate bringen kann, weil es nur eine Herabſetzung der Steuerſätze iſt, die durch die Erhöhung des Goldzollaufgeldes und die Verteuerung der Her el lungskoſten längſt bedingt wurde. — Kartoffelban und Volksernährung. Die e- einigung der deutſchen Bauernvereine hat in dem Be— ſtreben, die deutſche Volksernährung mit allen Mitteln 5 ſichern, an den zuständigen Stellen erneut darauf e daß die Förderung des Kartoſſelbaues zu en wichtigſten Aufgaben der Volkswirtſchaft gehört. Dieſe Förderung des Kartoffelbaues beſteht erſtens in der Ver— e der Anbaufläche in den großen Bedarfsgebieten des induſtriellen Weſtens und zweitens in der Hebung der Kartoffelerträge. Dürch die Ausdehnung der Aubau— fläche in den großen Bedarfsgebieten wird angeſichts den hohen Taqxifſätze für Kartoffeln eine außerordentlich wichtige Aufgebe zu löſen ſein. Die deutſchen Bauern- vereine werden ihren ganzen Einfluß dafür einſetzen, die im Intereſſe der Volksernährung liegende Dezentrali— ſation des deutſchen Kartoſfelbaues zu unterſtützen. Die Hebung des Kartoffelbaues kann ferner neben entſpreche— ber Bodenbearbeitung und Düngung in erſter Linie durch Verwendung von beſtem Saatgut erzielt werden. Die Bauernvereine vertreten dabei den verkehrspolitiſch ſehr richtigen Standpunkt, daß die Verwendung von hoch— wertigem Saatgut und die dadurch erzielte Produktions- bteigerung in den Verbraucherbezirken des Weſtens un— mittelbar eine Verbilligung und Sicherung der Kartoffel- verſorgung dieſer Bedarfsgebiete ſowie eine Entlaſtung der Eiſenbahnen und demzufolge eine Freimachung von Verkehrsmitteln für die Verſorgung der deutſchen Land— wirtſchaft mit Düngemitteln in den Herbſtmonaten ohne weiteres zur Folge haben wird. Der Deutſche Ge— erläßt in zuſtimmendem Sinne zum Reichsmietengeſetz eine entſchiedene Erklärung. Der Deut⸗ ſche Gewerkſchaftsbund betrachtet die Regelung der Miet- zinsbildung im Sinne des Reichsmietengeſetzes als eine unbedingte Notwendigkeit und erwartet von allen Par⸗ teien Verſtändnis für die Unmöglichkeit, jetzt ſchon zu zu einer radikalen Umgeſtaltung des Wohnungsmarktes zu koluen, wie ſie in der Förderung nach freier Wirt- ſchaft auch auf dieſem Gebiet ausgeſprochen liegt. Di: nächſte Folge der Freigabe wäre in Verbindung mit den Materialpreiſen eine 15—20fache Steigerung der Frie- densmiete. Das würde kataſtrophal wirken. Die Häu⸗ ſer würden der Valutaſpekulation überantwortet, Neubau- ten erſt recht unmöglich, eine ungeheure Dauerbelaſtung würde für das ganze Volk nun entſtehen. Eine neue Lohn- bewegungswelle müßte folgen mit der Wirkung neuer Papiermilliarden, die den Geldwert weiter vermindern. Deshalb erklärt der Deutſche Gewerkſchaftsbund(Chriſtl. nationale Arbeitnehmerorganiſationen), daß für ihn die Freigabe des Wohnungsmarkts gegenwärtig nicht in Frage kommen kann und daß er allen dahingehenden Verſuchen unbeugſamen Widerſtand entgegenſetzen wird. Das Reichs- mietengeſetz ſehe Mittel zur Erhaltung der Häuſer vor, wie im Reichsmietengeſetz die ſchwierige Lage des Hausbeſitzers nicht verkannt wird. Es wird noch darauf hingewieſen, — Zum Reichsmietengeſetz. daß der Entwurf im Reichswirtſchaftsrat mit den Stim⸗ men der dort ſitzenden Hausbeſitzer angenommen und im Reichstag noch weſentlich zugunſten der Vermieter verbeſ— ſert worden iſt. Der Deutſche Gewerkſchaftsbund erwartet daher von den Vertretern des deutſchen Volkes, ſich der Bedeutung ihrer Stellungnahme bewußt zu ſein und ſich gicht dazu herzugeben, kurzſichtige Intereſſenpolitik und rückſichtsloſes Gewinnſtreben zu fördern. Vermiſchtes. Diebſtahl. In der Wohnung eines Frankfurter Zahn⸗ arztes wurden aus dem Operationszimmer ärztliche Inſtrumente und Zahnerſatzteile im Wert von mehr als 80 000 Mk. geſtohlen. Als die Bande in das Atelier eines anderen Zahnarztes eindringen wollte, wurde ſie durch Hausbewohner geſtört und in die Flucht ge— jagt. ider Fall Kähne. Wie die Blätter mitteilen, hat die Vorunterſuchung gegen den Rittergutsbeſitzer von Kähne das vorläufige Ergebnis gehabt, daß ein hin⸗ reichender Tatverdacht gegen ihn nicht vorliegt. Bei der Niederſchießung des Arbeiters Nietert liege nach den bisherigen Unterſuchungsergebniſſen ein Akt der Notwehr vor. Auf Grund dieſes Ergebniſſes hat auch der Unterſuchungsrichter die Vollſtreckung eines Haft⸗ befehls gegen Hauptmann von Kähne abgelehnt. Eiſenbahnunglück in Wien. Wie der„Berl. Lok.⸗ Anz.“ aus Wien meldet, konnte auf dem Weſtbahn⸗ hof ein Lokalzug infolge Verſagens der Bremsvor⸗ richtung nicht rechtzeitig zum Halten gebracht wer⸗ den. Der Zug überfuhr den Prellbock. Die Fahrgäſte, die bei der Einfahrt in die Station bereits auf der, Plattform ſtanden, wurden auf den Bahnkörper ge⸗ ſchleudert. 52 Perſonen wurden teils ſchwer, teils icht ver laut. ö 19 0 2 Gebetzeiten der jüdiſchen Gemeinde. . März 4. Ador N f 540 Uhr Wochenabſchnltt 880 Trumo Sabbat⸗Anfang Morgen 1 Nachmittag Ahend Wochentag⸗Abend 330 Uhr 700 Uhr 70% Uhr „ Morgen 660 Uhr 5 Ein Märzgewitter iſt geſtern abend über unſern Ort niedergegangen. Obwohl der Himmel total ver⸗ finſtert, konnte ſich das Gewitter doch nicht ſo austoben, da mit dieſem eln orkanartiger Sturm verbunden war. Dle Fenſterläden klirrten, Türen und Fenſter bebten, von den Dächern flogen die Zlegelſtücke, es ſchlen, als wollten die Naturgewalten alle Banden löſen. Was da nicht nlet⸗ und nagelfeſt war, fiel dem Sturm zum Opfer. * Die heilige Simplieia. Der Direktion der Engel⸗Lichſſpiete iſt es gelungen, einen religiöſen Film für unſeren Ort zu gewinnen. Derſelbe wird kommenden Samstag und Sonntag zur Vorführung gelangen und beiittelt ſich:„Die heilige Simplicia“. Es iſt wirklich ein ſchöner religiöſer Film, der es verdient von jung und alt geſehen zu werden. Eine Beſchreibung des Stückes liegt hier fſtr jedermann zur Einſicht auf. Die Redaktion. Hertha Mannheim— am Tivoli! Der Name dieſes Verelns bürgt ſchon allein dafür, daß ein intereſſantes Spiel vor ſich gehen wird, hat doch Hertha gegen erſtklaſſige Ligamannſchaften des Odenwaldkreiſes in den Verbands ſplelen ausgezeichnete Reſultate erzielt. Von jeher waren die Begegnungen Sportverein-Hertha mit ſpan⸗ nenden Momenten verknüpft und das Spiel am kommen⸗ den Sonntag dürfte erſt recht intereſſant werden. Die Viernheimer Sportintereſſenten dürften alſo zu einem Stelldiſchein am Tivoll am Sonntag nachm. um 3 Uhr allen Anlaß haben. Praktiſche Winke für den Gartenfreund Wenn wir Gelbrübſamen ſäen, iſt es gut, denſelben vorher mit dem doppelten Quantum geſiebten weißen Sand zu vermiſchen. Dadurch erzielt man eine dünnere und gleichmäßigere Verteilung des Samens. Die Steckzwiebeln, die wir verwendeu, ſollen nicht dicker ſein als haſelnußgroß. Dickere Zwiebel ſchießen meiſt alle in Samen und zu kleine Zwiebel verkümmern. ö 5 Die Zwiebel liebt ſandigen, humusreichen Boden ohne Stickſtoffdüngung. Die Früherbſen ſollen nef gelegt und vor dem Zu— ſchaufeln angetreten werden, damit die Spatzen und Tau— ben ſic nicht herausholen. Das Saatgut darf bei den Früherbſen nicht geſpar: werden. 2 Rotrüben ſoll man in Reihen ſäen und ſpäter auf 5 Zentimeter verziehen. Geſetzte Rotrübenpflanzen machen zu dicke Rüben und dieſe ſind meiſt faſertg und holzig und in der Küche nicht beliebt. Die Buffbohnen werdeu zu 6—8 im Kreis in ſchüſ⸗ ſelförmige Vertiefungen gelegt und ſpäter gehäufelt. Es ſoll ſpätestens Anfang März geſchehen. * Die zum Stecken beſtimmten Frühkartoffeln dürfen jetzt nicht mehr abgekeimt werden, ſondern ſie werden an einem hellen Platz dünn ausgebreitet, damit ſie keine weißen Keime mehr bilden. Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Betr.: Weiterverwertung des alten Friedhofes. Samstag, den 4. ds. Mts., vormittags 9 Uhr wird auf dem Rathauſe ein Partie Nutz- und Brenn⸗ holz vom alten Friedhof an die Meiſtbietenden verſteigert. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. Vntererhebſtelle. Um eine ſchnellere Abrechnung der Steuerbeſcheide zu ermöglichen, werden von heute Donnerstag, ab jeden Tag — außer Mittwochs— bis abends 8 Uhr die Abrech— nungen vorgenommen. Um einigermaßen geordnete Arbeit leiſten zu können wird höflichſt erſucht, daß alle Steuer— pflichtigen, die auf Anforderungen bezahlen wie Bauersleute Handwerker u. Geſchäftsteute, die Vormittagsſtunde benüt— zen, damit die Nachmittags- und Abendſtunden, wo geeig— nete Hilfskräfte zur Verfügung ſtehen,— für die Abrech— nung der Markenbücher frei bleiben. Auch am Samstag Nachmittag und Sonntag Morgen von 9— 12 Uhr iſt das Büro geöffnet— und wollen die Arbeeter der Zellſtofffa— brik Waldhof, deren Markenbücher bereits vorgerichtet ſind, an dieſen Tagen ihre Steuerberechnungen erledigen, Kirchner. kondrmanlen dzb grosse Auswahl in allen Preislagen: Konfektionshaus Lippſchitz E I, 14 Mannheim E I, 14 Marktbericht. : Schweinemarkt. Weinheim, 25. Febr. 22. Zugeführt 162 Stuck; verkauft 162 Stück. Milchſchweine wurden verkauft von 250 bis 400 Mk., Läufer wurden verkauft das Stück von 450 bis 650 Mk.