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Bezieher keinen Anſpruch auf Lieſerung oder Nachlieferung oder auf Rückzahlung des Bezugspreiſes. 12. Jahrg. Pyſtſchecktouto Nr. 21577 Auf Frautfurt a. M. N Sonntagsgedanken. Reue iſt verwandelnde Glut. Der lebendige Menſch befaßt ſich nicht mehr mit un⸗ fruchtbarer Reue über Geweſenes. Was hilfts denn, wenn wir an allem immer wieder herumdenken! Dadurch kommts doch nicht weg. Unſer ganzes Drängen und Sehnen iſt nach vorwärts gerichtet. Das Rückwärtige war einmal. Seine Folgen belaſten uns. Aber damit iſts genug. Unſern Geiſt ſoll es nicht verdüſtern. Das Vor⸗ wärts nehmen wir dafür än die Hand, daß es anders werde. So ſind wir zwar immer die tief Gedemütigten, aber immer Wahrhaftigen. Unſer letztes Ziel heißt: Ihr ſollt vollkommen ſein wie euer Vater. Daran ſoll uns keine Sünde, weder Vergangenes noch Gegenwär⸗ tiges hindern. Lhotzky. Wochenrundſchau. Die vergangene Woche hat an markanten politiſchen Er— eigniſſen nicht eben viel gebracht. Das Hauptaugenmerk richtet ſich nach wie vor auf die Konferenz von Genua, deren Präliminarien ſchon ſo viel Staub aufgewirbelt haben, daß man glauben könnte, ſchon mitten drin in den eigentlichen Verhandlungen zu ſtehen. England und Frankreich oder beſſer geſagt: Lloyd George und Poicare haben eine Be— ſprechung gehabt, deren Reſultat in die Welt hinaustrom⸗ petet wurde, und das doch— im rechten Lichte geſehen — ſo belanglos iſt, daß der darum losgelaſſene markt- ſchreieriſche Tamtam wohl am beſten unterblieben wäre. Man hört auch aus London, daß George ſich auf ſeinem Miniſterpräſidenten⸗Seſſel nicht mehr wohl fühle und daß er Rücktrittsgedanken geäußert habe. Wohl mög⸗ lich. Aber es wäre ja töricht vom engliſchen Parlament gehandelt, jetzt einen Mann fallen zu laſſen, der für die Genneſer Konſerenz der allein maßgebende engliſche Vertreter ſein kann. Und mit Herrn Rahmond Poincare iſt man ſcheinbar auch nicht mehr recht zufrieden, man iſt in die Bahnen Briands zurückgekehrt, das geben die Pa⸗ riſer Zeitungen unumwunden zu. Poincare wird wohl ſchon die Erfahrung machen müſſen, daß Haß die Richtſchnur ſein kann für die Politik eines Landes, das ſchwer durch Kriegsnot gelitten hat. Zwar hat Poincare viele Freunde und Anhänger, aber:„Volkes Gunſt blauer Dunſt!“— auch er wird die Wahrheit dieſer Worte ſpüren.— In England iſt jetzt viel von Indien und Aegyp⸗ ten die Rede. Ganz Indien ſteht im Zeichen der Be⸗ ſchlüſſe des letzten nationalindiſchen Kongreſſes von Achmedabad, auf dem der Führer der indiſchen Na⸗ tionaliſten, der Hindu Gandhi den Boykott gegenüber England proklamierte. Man ſieht in engliſchen wie in indiſchen Kreiſen den nächſten Tagen in Indien im Hin⸗ blick auf die Boykottbewegung mit größter Sorge ent; gegen. Die Nationaliſten Aeanytens haben die letz, allein nicht ten engliſchen Gewältmaßnahmen und die Verſchlep⸗ pung ihres Führers nach Ceylon mit der Androhung des wirtſchaftilchen Boykotts gegen England beantwortet. Dem„Daily Herald“ zufolge hat der ruſſiſche Volks⸗ kommiſſar Tſchätſcherin eine Erklärung abgegeben, daß eine etwaige Annahme der Forderungen Poincares, Rußland zu eier Aenderung ſeiner Haltung zur Frage der Beteiligung an der Genueſer Konferenz zwingen wür⸗ de. So ſei insbeſondere die in Vorſchlag gebrachte ſechs⸗ monatige Verſuchszeit völlig unvereinbar mit der Würde Rußlands. Poicare iſt überall der böſe Geiſt wie man ſieht, eine Rolle, die für ihn wie geſchaffen iſt, die er aber letzten Endes auch zum eigenen Verderben ſpielen wird.— Erwähnen wir noch kurz die durch den Rücktritt des italieniſchen Poſtminiſters verurſachte neue Kabinettskriſe, ſo haben wir alle wichtigen Momente politiſcher Art, wie ſie die letzte Woche brachte, geſtreift und daraus er ſehen, daß Genua ein weit wichtigeres politiſches Ziel darſtellt, als gemeinhin angenommen wurde. Mitnichten ſtehen die Aktien gut— die Schwierigkeiten häufen ſich und immer ſkeptiſcher werden die Kommentare der Preſſe. Da wollen wir Deutſchen den Männern unſer volles Ver— trauen ſchenken, die nach Genua gehen, um für unzer Recht zu kämpfen, zu kämpfen ſage ich, denn hartnäckig wird vor allem Frankreich auf ſeine Paragraphen pochen und England ins Schlepptau nehmen. Denn leider iſt es franzöſiſcher Ränkekunſt bisher faſt immer gelungen, bri⸗ tiſche Vernunftpolitik zunichte zu machen. Deutſchlands Vertreter haben dadurch einen umſo ſchwereren Stand. Das iſt zweifellos. Aber im Vertrauen auf deutſche Kraft und deutſchen Opfermut wird eine Baſis geſchaſſen werden können, auf der der Wiederaufbau möglich ſein wird. Wir laſen geſtern erſt in den Zeitungen, daß un⸗ ſere Funkenſtation Nauen eine neue Großtat vollbrach! hat, indem die Verbindung mit Japan hergeſtellt wurde. Deutſche Kunſt, deutſcher Fleiß und deutſche Tatkraft, ſind das nicht drei Dinge, deren wir uns rühmen können? So möge denn der Feinbund ſehen, daß wir Deutſchen auf wärts ſtreben aus der Nacht der Verdammung Zur Skla. verei empor zum Lichte freien Schaffens und Strebens 2— Reichstag. Berlin, 2. März. Auf eine Interpellation der Deutſchen Volkspartei betr. eine beſſere Verſorgung der Kriegsbeſchädigten und Kriegshinterbliebenen, wird vom Regierungstiſch erklärt, daß für den Monat März die bisher gewährten Teuerungszuſchüſſe verdoppelt werden. Bei der nun folgenden zweiten Beratung des Haus⸗ halts des Reichsſchatzminiſteriums ſagt Abg. Stücklen (Soz.), das Schatzminiſterium ſei immer als Ueber⸗ gangsminiſterium betrachtet worden. In ſeinen wei⸗ teren Ausführungen erhebt der Redner Einſpruch ge⸗ gen das Auftreten der franzöſiſchen Militärkommiſſtor im, Rheinland, die in den Schulunterricht eingegriffen Truppenübungsplätze auf Deutſchlands Koſten, wie gegen die unglaublichen Geldanforderungen für Woh⸗ nungen und deren luxuriöſe Einrichtung für die fran⸗ zöſiſchen Generale. Abg. Schulz⸗Bromberg(Dinatl.) begrüßt die Aus⸗ führungen des Vorredners bezüglich der franzöſiſchen Mißwirtſchaft im Rheinland und ſtellte im übrigen feſt, daß der größte Teil der Zuſtändigkeit des Reichs⸗ ſchatzminiſteriums auf andere Verwaltungen überge⸗ gangen ſei. Er beantrage deshalb die Beſeitigung die⸗ ſes Miniſteriums. Abg. Cremer(D. Pp.) betonte die Notwendigkeit einer ſparſamen Wirtſchaft, die auf alle Miniſterien ausgedehnt werden müſſe. Die Miniſterien müßten vermindert werden. Abg. Lange⸗Hegermann(Zentr.) begrüßt den ern⸗ ſten Willen der Regierung, die Kriegsgeſellſchaften abzubauen, und wendet ſich gegen die geplante Um⸗ wandlung der Reichsbekleidungsämter und der Reichs⸗ vermögensverwaltung. Reichsſchatzminiſter Bauer führt aus, die Reichs⸗ regierung ſei gewillt, die Leiden der rheiniſchen Be⸗ völkerung zu mildern. Gegen Mißgriffe einzelner Be⸗ amten der Reichsvermögensverwaltung im Rheinland werde eingeſchritten. Zur Behebung der Wohnungsnot habe er ſich mit den rheiniſchen Gemeinden verſtän⸗ digt. Auch mit der Beſatzungsbehörde habe der Prä⸗ ſident der Vermögensverwaltung hinſichtlich der For⸗ derungen der Beſatzungstruppen eine Verſtändigung erreicht. Eine Beſeitigung des Schatz miniſteriums würde die Verwaltung noch verwickelter machen. Abg. Gothein(Dem.) erklärt, daß es voreilig wäre, heute den deutſchnationalen Antrag anzunehmen. Aber der Abbau des Miniſteriums müſſe vorbereitet wer⸗ den. Vielleicht erwieſen ſich auch das Ernährungsmini⸗ ſterium und das Wiederaufbauminiſterium als ab⸗ baureif. Auch dieſer Redner wandte ſich zum Schluß gegen die übertriebenen Beſatzungskoſten, die Wieder⸗ herſtellungsleiſtungen unmöglich machten. Weiterberatung morgen nachmittag 2 Uhr. Neues vom Tage. Hermes drängt auf die endgültige Beſetzung des Finanz⸗ und Ernährungsminiſter⸗Poſtens. Berlin, 3. März. Der Finanzminiſter Dr. Her⸗ mes hatte geſtern Donnerstag unmittelbar nach der Rückkehr des Reichskanzlers mit dieſem eine Unterre⸗ dung, in der die ſchwebenden Fragen eingehend erör⸗ tert wurden. Wie die T. U. hört, hat Dr. Hermes den Reichskanzler dabei auf die Notwendigkeit hingewieſen, bei der Wichtigkeit der Aufgaben. die ſowohl das Fi⸗ nanzminiſterium wie auch das Miniſterium für Er⸗ nährung und Landwirtſchaft zu erfüllen haben, fetzt eine endgültige Beſetzung der beiden Miniſterpoſten vorzunehmen. Dr. Hermes hat dieſen Standpunkt ſchon wiederholt vertreten. Er hat bei der letzten Ka⸗ binettskriſe auf Wunſch des Reichskanzlers die Ver⸗ waltung des Finanzminiſteriums mit übernommen, hat aber damals ſchon dieſe Löſung als ein Pro⸗ iſprium bezeichnet Viola. Roman aus dem Leben von Georg v. Pletten. 71)(Nachdruck verboten.) „Lieber Vater, liebe Mutter,“ ſagte nun Hedwig,„ich el Auch in unſeren Verhältniſſen hat ſich ein Wechſel vollzogen, und das Julius, die ich jetzt ſchon wirklich Liebe nennen kann, mitbeſtimmend, daß zum drittenmale ausſchlug. 3000 Mark ver⸗ kann dieſen Druck von Euch nehmen. 7 war, außer meiner Verehrung für ich ſeine Hand nicht auch Euer Einkommen hat ſich im Jahr um mehrt.“ „Was ſprichſt wie aus einem Munde Papa und Mama. „Es iſt die Wahrheit,“ ſagte Hedwig lächelnd, aber beſtimmt. „Du träumſt, Kind. W kommen?“ meinte der Vater. „Vom Engel der Weihnacht.“ „Du träumſt, Kind, oder ſcherzeſt,“ ſprach die Mutter. „Nicht doch, Mama. Kennt Ihr den Engel?“ Nun rate ich alles. Graf Zitzewitz. thilde. „Nein, eine Erbſchaft bei Lebzeiten. Ich mußte ſie 9 7 ihn beleidigt, und ich muß ihm rief Hedwig und erzählte den annehmen, ſonſt hätte ich doch ſo daukbar ſein,“ Eltern alles. „Wo iſt der ihm danken.“ 5 b O, er iſt ſicher wie ö getan/ esche meinte Hedwig. „In demjelben Augenblicke aber öffnete ſich die Türe Du, was redeſt Du, Kind?“ fragten Woher ſollte uns dieſe Rente 7“ rief Ma⸗ Graf?“ fragte der Profeſſor,„daß wir alle Engel, ſobald er ſein Werk des Saales, und Graf Zitzewitz erſchien in demſelben, ihm zur Seite Doktor Elven. „Doktor Elven!“ riefen Hedwig und Mathilde gleich⸗ zeitig. Der Hausherr aber beeilte ſich, ſeinem Haus arzte entgegenzugehen und ihn zu bewillkommnen. „Ah, endlich ſind Sie da, gerade rechtzeitig zur Tafel. Das Schönſte freilich haben Sie verſamt, lieber Dok tor. Sehen Sie dort unſer glückliches Brautpaar!“ „Da muß ich mich freilich beeilen, meine Glück wünſche anzubringen,“ ſagte Dr. Elven.„Doch erſt müſſen Sie mich der werten Geſellſchaft vorſtellen, Herr Kommerzienrat!“ Das war bald geſchehen. Dann wandte ſich Dr. El⸗ ven der Familie Dr. Wallig zu. Sein Glückwunſch lautete herzlich, ſein Auge haftete auf der Geſtalt Ma⸗ thildens. Sie ſah faſt ſo aus, wie an jenem Abende, da er ſie zum erſteumale geſehen. Die paar Jahre, die ſo ſchickſalsſchwer über ſie dahingegangen, hatten ſie nicht viel verändert. Sie war nach wie vor, wenn er im Saale Umſchau hielt, unſtreitig das Worte Mäd⸗ chen. Er hatte ihr ein paar freundliche Worte geſagt, als er ſie begrüßte. Doch jetzt nahm ihn der Profeſſor in Anſpruch, der ihm mitteilen mußte, wie wohl er ſich in letzter Zeit fühlte, und dieſe Kunde verbreitete freudigen Sonnenſchein über das edle Geſicht des Dok⸗ kors, der doppelt freundlich und gewinnend ausſah, wenn er heiterer Stimmung war. Auf einmal fühlte er einen Arm in den ſeinen ge⸗ ſchlungen. Sich umwendend, erkannte er den Grafen Zitzewitz. f „Auf ein Wort, lieber Doktor!“ Und ſie gingen beide in eine der bekannten großen Fenſterniſchen, die eine ſo bedeutſame Rolle in ſeiner, Hedwigs, Mathildens, des Aſſeſſors und des unglück⸗ chen Leutnants Geſchichte geſpielt hatten. Sollte ſich jezt wieder eine ſolche Szeue abſpielen? l „Freund Doktor,“ ſagte der Graf,„wiſſen Sie, was ich heute abend für ein Geſchenk vom Chriſttind er- halten?“ „Nein, wie ſollte ich es wiſſen?“ „Nun, denken Sie ſich: die Statue des Weihnachts- Engels. Schauen Sie dieſelbe dort unter dem Weih⸗ nachtsbaum.“ „Das paßt vorzüglich, lieber Herr Graf, Sie ſind ein Engel! Wenn Sie wüßten, wie Ihnen meine armen Krankeit dankbar ſind, die ich Ihrer Gunſt empfohlen!“ „Das freut mich. Aber dieſes Geſchenk legt mir auch die Pflicht auf, des Engelamtes fürderhin zu walten, und ich möchte ſie auch an Ihnen erfüllen.“ „Bitte, Herr Graf, laſſen Sie ſich durch nichts hin— dern,“ erwiderte lächelnd der Doktor. „Nun, Sie wiſſen ſchon, worauf ich losſteuere. Haben Sie ſich's ſchon überlegt?“ Der Doktor ward verlegen. Aber aufrichtig, wie er von Natur war, ſtreckte er dem Grafen die Rechte hin und ſagte:„Ja, und ich wäre zu einem Entſchluſſe gekommen, wenn ich wüßte, ob ſie mich denn wirklich liebt, ob ſie nicht zurückdenkt an ihn, der zwar unrecht, ſehr unrecht an ihr getan, den ſie aber geliebt hat, mehr geliebt hat, als mich. Sie ſehen, lieber Garf, ich bin offen, Ihnen gegenüber muß ich es ſein. Sie haben für mich und meine Kranken ſtets eine offene Hand, ſo ſoll Ihnen mein Herz offen ſein.“ (Fortſetzung folgt.) Humor und Satire, Ein Witwer, der kürzlich zum dritten Male hei— ratete und deſſen Braut ſelbſt ſchon zweimal verhei⸗ ratet geweſen war, ſchrieb unter die Einladungen zur Hochzeit:„Kommt auf jeden Fall, dies iſt keine Dilektanten⸗Vorſtellung.“ 5 2 Beſprechungen über das Steuerkompromiß. Berlin, 3. März. Den Blättern zufolge verlautet, Reichskanzler Dr. Wirth werde die Beſprechungen mit den Fraktionsführern über das Steuerkompro⸗ miß bereits heute wieder aufnehmen. Wie die„Zeit“ mitteilt, hat die Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei bisher noch keine Einla⸗ dung zur Teilnahme an den Beſprechungen erhalten. Das Blatt bemerkt weiter, daß eine Beteiligung der Deutſchen Volkspartei an den Verhandlungen nur dann in Frage komme, wenn ſie nicht nur von der Regierung ſondern auch von der geſamten Regierungs⸗ koalition ausdrücklich gewünſcht werde. Die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion beſchäf⸗ tigte ſich laut„Vorwärts“ geſtern abend mit dem Steuerkompromiß. Anlaß zu dieſen Beſprechungen habe das Verhalten einzelner Mitglieder der Deutſchen Volkspartei gegeben, die in dem Steuerausſchuß den Anſchein erweckt hätten, als ob das Steuerkompromiß für ihre Fraktion keine Geltung mehr habe. Die ſo⸗ zialdemokratiſchen Mitglieder des Steuerausſchuſſes ſeien von der Fraktion beauftragt worden, von der Volkspartei jetzt eine Erklärung über die Stellung⸗ nahme zu dem Kompromiß zu verlangen. Sollte die Deutſche Volkspartei ihre bisherige Zuſtimmung vernei⸗ nen, dann würden ſelbſtverſtändlich auch für die So⸗ zialdemokratie alle bisherigen Vereinbarungen, die dem Steuerkompromiß zugrunde liegen, hinfällig. Streik der Hafenarbeiter in Stettin. Stettin, 3. März. Die Hafenarbeiter ſind in den Streik getreten, weil die verlangte 50prozentige Lohn⸗ erhöhung von den Arbeitgebern abgelehnt wurde. Poincare wehrt ſich gegen den Vorwurf des Imperialismus. Paris, 3. März. Poincare war geſtern Gaſt der anglo⸗amerikaniſchen„Preß Aſſociation“ bei einem Frühſtück, an dem auch die engliſche und amerikaniſche Botſchaft teilnahmen. In der Antwort auf einen Trinkſpruch wandte er ſich gegen die Anklage des fran⸗ zöſiſchen Imperialismus. Dieſer Vorwurf ſei ein altes Schreckgeſpenſt. Es gebe keinen einzigen Franzoſen, der für morgen oder ſpäter kriegeriſche Unternehmun⸗ gen erwäge. Wir haben, ſo fuhr er fort, keinen an⸗ deren Wunſch als den, den Frieden zu wahren. Aber leider ſind wir nicht gegen die geſchützt, die ihn bre⸗ chen können. Wir haben weder wie England einen Meeresgürtel, noch fehlen uns die Amerika gefähr⸗ lichen Nachbarn. Wir legen uns nicht aus Leichtſinn große Opfer auf, um unſere Verteidigung zu ſichern. Wir würden das Gefühl, daß wir vor äußeren Ge⸗ fahren geſchützt ſind, bei weitem vorziehen. Aber es liegt nicht in unſerer Macht, die Geſchichte zu ver⸗ beſſern. Wir zählen auf Sie, meine Herren, daß Sie Ihren Landsleuten das ſagen, daß Frankreich einer unausweichlichen Notwendigkeit gehorchen muß und daß Sie das wirtſchaftliche Geſicht Frankreichs im Licht der Mahrheitd eigen. 5 Die Konferenz von Genua. VBaſel, 3. März. Der„Petit Pariſien“ beſtätigt die Nachricht der„Weſtminſter Gazette“, daß die Konfe— renz von Genua aus religiöſen und anderen Gründen auf den 25. April verſchoben werden ſoll. Es ſei ſogar möglich, daß wegen der zwiſchen dem 20. April und 4. Mai in London ſtattfindenden Budget-Bera⸗ tung eine Vertagung der Konferenz bis in die zweite Maiwoche erfolgen würde. Die am 8. März ſtatt⸗ findende Konferenz der alliierten Finanzminiſter und Sachverſtändigen, welche über die Verteilung der deut⸗ ſchen Reparationen beraten ſoll, wird ſich auch mit der Konferenz von Genua beſchäftigen. Die franzöſiſch⸗ſpaniſchen Wirtſchaftsverhandlungen. Baſel, 3. März. In den franzöſiſch⸗ſpaniſchen Wirt⸗ ſchaftsverhandlungen ſind ernſte Differenzen eingetre— ten, die ſogar den Abbruch der Verhandlungen als wahrſcheinlich erſcheinen laſſen. Man hofft jedoch, daß es noch möglich ⸗ſein wird, die Meinungsverſchieden— heiten aus der Welt zu ſchaffen. Das neue italieniſche Kabinett. Mailand, 3. März. Infolge des Rücktritts des ita⸗ lieniſchen Poſt⸗ und Telegraphenminiſters wird der Miniſterpräſident de Facta dieſes Portefeuille vor⸗ übergehend mit übernehmen. Mailand, 3. März. Der zurückgetretene Poſt⸗ und Telegraphenminiſter Dr. Ceſaro iſt durch den demo⸗ kratiſchen Abgeordneten Fulen erſetzt worden. Heute findet in Rom ein. Miniſterrat ſtat! dem Schanzer terredung mit Poincare erſtatten wird. 1 5 „ Vermiſchtes. burg i. B. wird gemeldet: Der im Gebiet des Belchen liegende Sonnenmattweiher hat infolge des ſtarken Waſſerdrucks als Folge der Schneeſchmelze den Schutz⸗ damm durchbrochen und ſich in rieſigen Waſſermaſſen unter großer Gewalt in das Kleine Belchen⸗ und Wie⸗ ſental ergoſſen. Das Elektrizitätswerk in Neuenwe hat den Waſſermaſſen bisher ſtandhalten können, iſt aber ſtark gefährdet. Die Waſſer führen Mengen gro⸗ ßer Baumſtämme zu Tal und haben zahlreiche Brük⸗ ken fortgeſchwemmt. Am meiſten hat das Dorf Dürchau gelitten. Soweit bisher bekannt, ſind Menſchen nicht zu Schaden ieee was dem Umſtand zuzuſchrei⸗ ben iſt, daß die Kataſtrophe ſich bei Tag ereignete. Selbſtmord Peter Grupens. Aus Hirſchberg i. Schl. wird gemeldet: Der wegen des Kleppelsdorfer Doppel⸗ mords zweimal zum Tode verurteilte Architekt Peter Grupen hat in ſeiner Zelle Selbſtmord verübt. Gru⸗ pen hat keinerlei Anzeichen von Erregung bemerken laſſen. Gegen 4 Uhr nachmittags wurde in ſeiner Zelle alles in Ordnung gefunden. Um 4.45 Uhr fand man ihn an einem Hoſenträger an der Zentralheizu erhängt vor. Es wurden ſofort Wiederbelebungsver⸗ ſuche unternommen, die jedoch erfolglos blieben. Gru⸗ pen hat ſchriftliche Aufzeichnungen nicht hinterlaſſen und auch zu niemand eine Aeußerung getan, die au ſein Vorhaben ſchließen ließen. Grupen war ſeit ſei⸗ ner Flucht in der vergangenen Woch in Einzelhaft! Die Frankfurter Goethe⸗Woche. Die Rede des Reichs⸗ präſidenten Ebert im Römer hatte folgenden Wort⸗ laut: Für die freundlichen Worte der Begrüßung, die Sie ſoeben an mich gerichtet haben, ſage ich vielen herzlichen Dank. Ich bin gern wieder nach Frankfurt gekommen, dieſer ſchönen Stadt am Main, die ſo recht als Furt Nord⸗ und Süddeutſchland verbindet. Als ich im Herbſt 1919 zum Beſuch der Frankfurter Meſſe hier weilte, hatte ich das Gefühl, daß Frankfurt ſeiner großen Geſchichte getreu, alles daran ſetzt, um auch unter ungünſtigen Verhältniſſen ſich weiter zu entfalten. Frankfurt hat ſich ſchon lange durch eine weitausſchauende und großzügige Kommunalpolitik ausgezeichnet und dieſe hat ſich gerade in den ſchweren Jahren der Nachkriegszeit glänzend bewährt. Handel und Induſtrie der Stadt haben ſich, von Unterneh⸗ mungsgeiſt und Tatkraft ſeiner Bewohner neu belebt, nicht ungünſtig entwickelt; mit der Veranſtaltung von Meſſen hat Frankfurt ſchöne Erfolge erzielt und ſeinen Ruf als alte, bedeutende Handelsſtadt befeſtigt. Die Univerſität konnte, wie ich zu meiner Freude gehört habe, überraſchend ſchnell ausgebaut werden und zählt eine ſtattliche Schar von Beſuchern. So iſt Frankfurt, in dem die Pflege der Wiſſenſchaften ſtets opferwil⸗ lige Förderer fand, auch eine geiſtige Pflanzſtätte ge— worden, nicht die geringſte unter ihren Schweſtern im Reich. Wir ſind hier zuſammengekommen, um Frank⸗ furts größten Sohnes zu gedenken und in der Er⸗ innerung an ihn aufs Neue die großen Kulturgüter zu würdigen, die er und der Geiſt, der von ihm aus⸗ ging, unſerem Volk als unvergänglichen und bleiben⸗ den Beſitz gegeben haben. Das Bewußtſein dieſer ho⸗ hen geiſtigen und kulturellen Werte unſeres Volks gibt uns auch den Mut und das Recht, der Zukunft Deutſch⸗ lands zu vertrauen. Das deutſche Volk macht wahrlich eine bittere Schule der Leiden und Prüfungen durch, aber wenn wir die feſte Hoffnung haben, daß wir uns durchringen werden, ſo wiſſen wir, daß wir in der Hauptſache doch nur auf uns geſtellt ſind und alle Kräfte zuſammenfaſſen und anſpannen müſſen. Frankfurt, die Stätte ſchaffensfreudiger Arbeit, hat dieſe Notwendigkeit ſtets verſtanden und darum iſt es mir eine beſondere Freude, einige Tage in Ihren gaſt⸗ freundlichen Mauern zubringen zu können. Mit noch⸗ maligem herzlichen Dank verbinde ich meine beſten Wünſche für eine Zukunft dieſer Stadt. Wirtſchaftlicher Wochenüberblick. Geldmarkt. Je näher die Konferenz von Genua rückt und je deutlicher zutage tritt, daß wir dort nichts zu erhoffen haben, deſto höehr ſteigen wieder die De⸗ viſenkurſe. 100 deutſche Mark koſteten am 2. März in Zürich nur noch 2.14(am 23. Februar noch 2.33) Franken; in Amſterdam 1.03(1.20%) Gulden; in Ko⸗ penhagen 1.98(2.23), in Stockholm 1.65(1.80), in Miaon 3784 0 Oh in Nr BBU 762.500 Kra⸗ nen; in Neuyork 0.41(0.46 ein a nach ſtellte ieh der Dollar auf 24. a um 29 Mk. höher als vor 8 Tagen. Börſe. Die ſteigenden Depiſenkirſe haben d denz der Börſe weiter befeſtigt. Immerhin Waſſertataſtrophe im Süp⸗ Schwarzwald. Aus ger Verse ee ee i 8 5 en der früher Perioden. Eine gewiſſe Vorſicht iſt ſowohl bei der bi en Spekulation wie auch beim Privat⸗ publikum nicht zu verkennen. Die Kursveründerungen hielten ſich auch dieſe Woche in ppi en Grenzen und 1 85 nirgends die ſprunghafte Auf⸗ wärtsbewegung, die man von früher her gewöhnt war. Bevorzugt wurden wieder Textilaktien und zu⸗ letzt namentlich auch Daimler, die faſt täglich ra⸗ tioniert werden mußten. Eine Anzahl Bankwerte blie⸗ ben vernachläſſigt. Sehr gut gehalten waren An⸗ lagepapiere; immerhin iſt feſtzuſtellen, daß 4proz. Württ. Staatsobligationen heute nur noch 80½ gelten. Provuktenmarkt. Die Teuerung ſchreitet immer wei⸗ ter. Der Weltmarktpreis wird noch zum Verhängnis für die deutſche Volksernährung werden. Am 2. März notierten in Berlin Weizen 620625( 60) Mk., Rog⸗ gen 475 485(L. 60) Mk., Gerſte 450— 470 105 40) Mk., Hafer 420— 430( 45) Mk., Mais 401— 405(= 30) Mk. An der letzten Stuttgarter Landesprodukten⸗ börſe iſt Heu um 60 Mk. auf 400— 420 und Stroh ſtiegen. Dieſe Preiſe geben zu denken. Warenmarkt. Auch hier nichts als Preisſteigerung: Kohle, Eiſen. Häute, Leder, Textilſachen, Lebensmit⸗ tel, Farbſtoffe, Wein, Zigarren, kurz alles geht hinauf. Man begründet die Steigerungen teils mit den Lohn⸗ erhöhungen, teils mit der Valutaverteuerung. Ab und zu hört man von einem bevorſtehenden Rückſchlag, aber bis jetzt fehlen alle Vorausſetzungen dazu. Viehmarkt. Der von den Metzgern erhoffte Rück⸗ ſchlag in den Viehpreiſen iſt ausgeblieben. Von Markt zu Markt wird die Schraube weiter angezogen. Das beſte Vieh wandert obendrein außerhalb Württem⸗ bergs ab. Zuchtvieh und Pferde waren auf den neue⸗ ſten Märkten ebenfalls kaum bezahlbar. Auch Schweine haben wieder ſtark angezogen. Holzmarkt. Lage unverändert. Das Wettrennen nach Brennholz dauert fort. Die Preiſe für Nadelſtammholzs ſind nicht weiter geſtiegen. Stärker begehrt iſt Gru⸗ ben⸗ und Papierholz. Handel und Verkehr. Dollarkurs am 3. März 252.05 Mark. Mannheimer Viehmarkt, 2. März. Der Zutrieb betrug 127 Kälber, 14 Schafe, 83 Schwein: und 450 Ferkel. Bezahlt wurden die 50 Kg. Lebendgewicht: für Kälber 13501700 Mk., für Schafe 700 1000 Mk., für Schweine 1750—2150 Mk., für Ferkel 250— 700 Mk. pro Stück. Marktverlauf: Kälber gut, Schweine ebhaft, kleiner Ueberſtand, Schafe mittelmäßig, nicht ulsverkauft, Ferkel mittelmäßig. 5 — 23 8 Diersburg(bei Offenburg), 2. März. Infolge Fami⸗ lienſtreitigkeiten hat ſich der Ende der 30er Jahre ſtehende Werkmeiſter Karl Elble erſchoſſen. N Bonndorf, 2. März. Der Bezirk Bonndorf hat nicht weniger als acht Gemeinden, die keine Umlage erheben müſſen. Es ſind dies: Brunnadern, Ebnet, Grafenhauſen, Gündelwangen, Holzſchlag, Reiſolfingen, Schönenbach und Wellendingen. 85 Waldkirch, 2. März. Zwiſchen dem hieſigen Mirter⸗ verein und dem hieſigen Hausbeſitzerverein haben Ver⸗ handlungen über Mitpreiserhöhungen ſtattgefunden Das Ergebnis war, d aß auf die Friedens miete des 8 1914 le Monate Januar bis März 1922 Zu von 40160 Prozent erhoben werden dürſen Heidelberg, 2. März. Vor der hieſigen Strafkamme! hatten ſich Georg Röſch aus Bammental und Eliſabett Brakelmaier aus Waldwimmersbach wegen Blut. ſchande, verſuchter Abtreibung und Beihilfe zu verant⸗ worten. Erſterer erhielt 13 Monate Gefängnis abzuglich 15 1 Unterſuchungshaft und letztere 5 Monale Ge⸗ ünanis.. 8 een. e , Heidelberg, 3. März. Reichspräſident Ebert der lich in dieſen 1 00 aus Anlaß der Goethe⸗Woche in Frankfurt aufhielt, machte am Dienstag nachmittag in Begleitung des Reichsinnenminiſters Dr. Köſter und des Frankfurter Bürgermeiſters Gräf einen Auto- Biola. Noman aus dem Leben von Georg v. Plekten. 72)(Nacho ruck verboten.) „Und ich will Ihnen, lieber Doktor, den Weg ebnen, um zu erfahren, wie es um das Herz Mathildens ſteht. Wenn ick indes ein Herzenskenner bin— mit den Jah⸗ ren lernt man das,“ fügte er, wie ſich aas verſpot⸗ tend, bei—„ſo glaube ich, daß Fräulein Mathilde nur auf ein Wort von Ihnen wartet, Doktor. Und dieſes Wort ſollten Sie noch heute ſprechen. Sehen Sie ſich das eine glückliche Brautpaar an. Es könnte heute unter'm Weihnachtsbaum ein zweites ſtehen. Sie brauchen eine Frau, Ihre Praxis verlangt es. Sie ver⸗ langen, ich weiß es, eine ſchöne, gebildete Frau— Mathilde war Ihr Ideal, wie ſie einſt das meine war ſie verdient es auch jetzt noch, Ihr Ideal zu ſein. Blicken Sie im Saale um, gibt es noch ein reizenderes Mädchen im ganzen Kreiſe? Sie iſt nicht reich. Sie brauchen keine reiche Frau. Ihre Praxis iſt lohnend, ſie wird noch lohnender werden, wenn Sie eine Frau und eine ſolche Frau Ihr eigen nennen, doppelt, nach⸗ dem die Familie Wallig in ſo nahe Beziehungen zur Familie des Kommerzienrats getreten. Was ſoll ich noch anführen, um Sie in Ihrem Entſchluſſe zu be⸗ ſtärken? Ein perſönliches, ein egoiſtiſches Motiv? Nun, es ſei! Ich wollte ſelbſt einſt Mathilde glücklich machen, ich hoffte es 10 können. Ich konnte es nicht, Sie wer⸗ den ſie glücklich machen. So tun Sie es mir zu Liebe, lieber Doktor: 5 Sie mir, mein Amt als Frie⸗ densengel am heutigen heiligen Abend vollenden!“ 1 be. Ihr B 1 N 75 Herr Graf,“ unend und gerührt Dr. Elven, önnte Shen b en„Wer könn „So dar den Brautwerber machen?“ Sie wollen es 2“ l 1 1 5 „Ich muß es— als Engel der Weihnacht!“ „Sie guter, edler Menſch! Ich gebe mich Ihnen ganz anheim.“ Der Graf enteilte, und bald war er an Mgthildens Seite, bald ſtand er mit ihr in derſelben Fenſterniſche, in der ſie einſt Max von Finkenſteins heuchleriſchen Worten gelauſcht hatte. Es war mir ein kurzes Ge⸗ ſpräch, dem eines mit den Eltern Mathildens, eines mit Doktor Elven und endlich eines des Doktor Elven mit Mathilde folgte. Dann erklang abermals des Silberglöckleins Ton, und der Engel der Weihnacht verkündete den verſam⸗ melten Gäſten des Hausherrn eine zweite große Freude. Abermalige Glückwünſche, neue Freudentränen. Dann ging man zur Tafel, um die zweifache Ver⸗ lobung zu feiern. In der Mitte der Tafel mußte nun für zwei Braut⸗ paare Platz geſchaffen werden. Zu ihren Seiten und gegenüber ſaßen die Burkhardts und Walligs. Auf allgemeines Verlangen aber mußte der„Engel der Weihnacht“ den beiden Brautpaaren dicht gegenüber ſitzen. Der alte Graf Zitzewitz ſtrahlte vor Freude und Seligkeit über das Glück, welches er heute mitſchuf. Einſtens hatte hier Mathilde nur Sinn und Auge für einen Grafen Finkenſtein; jetzt lauſchte ſie mit ſeligem Entzücken des Doktor Elven, der eben denſelben Feil abend ihr in das Gedächtnis zurückrief. 5 1425 „Wie? Ich habe Dich wirklich damals böſe gemacht, Mäthilde d 5 15 45 e ee „Und wie!“ ſagte ſie mit dem ae Tone, den ſie mit dem Glück ihres Herzens ſo bald wiederfand, „es war auch zu ſchlecht von Dir, uns ſtudierte Mäd⸗ chen ſo zu verdammen!“ „Und dieſe Ausnahme bin ich natürlich jetzt, wo der gelehrte Herr Doktor ſich mn ein ſtudiertes Mädchen zur Braut erkoren! Man muß eben mit den Mädchen lanzen, die man hat, ſagt ein Volksſpruch, nicht wahr, Herr Doktor!“ „Wie kannſt Du nur ſo ſprechen, liebes Herz, warſt Du doch mein Entzücken und mein Traum, ſeit ich Dich geſehen.“ „Und doch ſchwärmte der Herr Doktor für das Haus⸗ mütterchen,“ ſagte ſie weiter neckend. „Tue ich noch,“ erwiderte Dr. Elven,„hoffe aber, daß meine Mathilde trotz ihrer Gelehrtheit ein Haus⸗ mütterchen werden wird.“ „Du hoffſt das, Geliebter? Glaubſt Du es auch?“ ſagte ſie, ihm liebevoll ins Auge ſchauend. „Ich weiß es; denn Du liebſt mich.“ h „Ja, ich will mich bemühen, in dieſer Beziehung meiner Schweſter gleichzukommen!“ „Siehſt Du, dann wäre mein Liebestraum erfüllt!“ Hedwig ſagte wenig, 17 Bräutigam auch nicht viel. Sie ſahen ſich aber ſo oft und ſo liebend an, daß ſie bald der Gegenſtand der allgemeinen Heiterkeit wurden. Der 1 ſprach den erſten Toaſt auf die Gäſte, Graf Zitzewitz ſchwang ſich zu einem kurzen, aber herz⸗ lichen Toaſte auf das Doppel⸗Brautpaar auf. Nun konnte Dr. Elven ſich nicht mehr zurückhalten, und in überſprudelnden Dankesworten rühmte er den edlen Grafen, der eigentlich der Begründer 1655 dop⸗ delt z 1 ckes ſei und ſo ſelbſtlos, ſo liebevoll gehan⸗ abe. 5 f Tränen ſtanden dem Redner, Tränen den beiden Brautpgaren, Tränen ihren Eltern in den Augen bet dieſen Worten. ö„ * L ATgt ich das 2 Ich machte doch Aus nahmen!! (Schluß folgt.) ieee „ ⁰ʒ. um 40 Mk. auf 150—160 Mk. pro Doppelzentner ge⸗ 0; let Baterſtadt Heidelberg. Auf der ihrt weilte der Reichspräſident in einer Kite in Handſchuhsheim, in der er ſich mit einem ugkameraden, einem Lokomotivführer, vertraulichſt unterhalten haben ſoll. 0 Mannheim, 3. März. Um die letzten Trümmerreſte der 1 90 0 des Oppauer Werks der Badiſchen Aui⸗ lin⸗ Sodafabrik zu beſeitigen, werden ab Freitag U e vier Uhr nachmittags und dem Ein⸗ Dunkelheit Sprengungen vorgenommen. Dar letzten Reſte von Ammoniakſulfatſalpeter abtrons⸗ . März. In dem Gebäude der Zichorien⸗ D. Völker brach ein Brand aus, 15 durch des Dörrofens entſtand. Durch den Brand d g aßnahmen wurde bedeutender Schade; verurſacht, wird vorausſichtlich keine Betriebs⸗ einſchr ug ſtattfinden. Das Dach mußte zur Feuer⸗ bekämpfung an mehreren Stellen abgedeckt werden. , 1 4 5 5 2 0 155 Mutmaßliches Wetter. ö Im Südieſten iſt Hochdruck aufgezogen, der aber keine Dauer mi Am Sonntag und Montag ba adeld nei bbets u der Oauhfache uaßfaltes Wetter m waren Beachtenswerte Vorſchlaͤge für die Frühjahrsdüngung. Die Zeit iſt nicht mehr fern, in der die Frühjahrs⸗ beſtellung beginnen ſoll. Einer der wichtiaſten Faktoren, der das Ziel des Hilfswerkes der Landwirtſchaft, Deutſch⸗ land aus eigener Scholle zu ernähren, um in Nahrungs⸗ und Futtermitteln vom Auslande möglichſt unabhängig zu werden, mit zu verwirklichen imſtande iſt, iſt die rich⸗ tige und zweckmäßige Düngung unſerer land⸗ wirtſchaftlichen Kulturpflanzen. Deshalb betont der Reichs⸗Landbund erneut, daß es für den Landwirt heute eine Pflicht iſt, durch ausreichende Verſorgung ſeiner Acker, Wieſen und Weiden, ſeiner Klee⸗ und Futterſchläge mit den Pflanzenhauptnährſtoffen Kali, Phosphorſäure, Stick⸗ ſtoff und Kalk möglichſt viele Zentner Körner, große Meu⸗ gen nährſtoffreiches Heu und Weidefutter, viele gute, ge⸗ ſunde Kartoffeln und zuckerreiche Rüben, kräftiges Ze⸗ müſe und wohlſchmeckendes Obſt von ſeinen Acker- und Futterſchlägen herunterzuholen und aus ſeinem Garten zu ernten, nicht nur in ſeinem eigenen Vorteil, ſondern auch zum Wohle des ganzen deutſchen Volkes. Wie oft aber werden beſonders einzelne Früchte noch ſtiefmütterlich bezüglich der Zufuhr von Nährſtoffen be⸗ handelt! Man denke nur an den Hafer, den man vielfach gern als abtragende Frucht anbaut und ihm höchſtens eine Stickſtoffabgabe als Nahrung mit auf den Weg gibt. Durch viele Feldverſuche lange Jahre hindurch iſt aber ſeſtgeſtellt worden, daß die Grundnährſtoffe Kali und Phosphorſäure zum Körneranſatz und zur Körneraus⸗ bildung notwendig ſind. Man unterlaſſe deshalb nicht, bei mittleren und leichteren Böden auf den preußiſchen Morgen(etwa„ Hektar) 3 bis 4 Zentner Kainit und 1 bis 2 Zentner Thomasmehl oder Rhenaniaphosphat recht bald auszuſtreuen, für ſchwere Ton⸗ und Lehmböden verwende man ſtatt deſſen 1 bis 12 Zentner 40prozentiges Kalidüngeſalz und 1 bis 1½ Zentner Superphosphat. Außerdem iſt noch der das Wachstum fördernde Stickſtoff zu beachten, den man den Feldfrüchten durch ſchwefelſaures Ammoniak, Ammonſulfatſalpeter, Natronſalpeter oder Chileſalpeter zuführt. Man verabreiche bis zu 1 Zentner auf den preußiſchen Morgen, je nach der Vorfrucht, dem Kulturzuſtand des Bodens, den Stalldung⸗ und Grün⸗ düngungsverhältniſſen. Koſtet die vorgeſchlagene Düngung auch bis 500 Mark je Morgen, ſo wird doch der Mehr⸗ ertrag an Körnern ſicherlich dieſe Ausgaben lohnen. Bei dem Gerſtenbau wird neben ausreichend Phosphorſäure eine kräftige Kalidüngung und mäßige Stickſtoffzufuhr von großem Vorteil ſein. Guter Ertrag mit vollen und gut ausgebildeten Körnern werden der Erfolg ſein. Bei Erbſen, Bohnen und Wicken tut eine Kaliphos⸗ phatdüngung, gegebenenfalls zuſammen mit einer Kalkung des Ackers, gute Dienſte. Für Kartoffeln und Rüben iſt beſonders auf eine Kali⸗ und Stickſtoffdüngung neben Stall⸗ oder Gründüngung Bedacht zu nehmen. Bei den Rüben vergeſſe man auch die Phosphorſäure nicht. Für Kartoffeln in Stallmiſt⸗ oder Gründüngung kann die Phos⸗ phorſäure geſpart werden. Während man Kartoffeln neben Wirtſchaftsdünger bis zu 1 Zentner 40prozentiges Kalidüngeſalz gibt, können Rüben eigentlich kaum genug des nützlichen Kalis in Form von Kainit erhalten. Man verabreicht vorteilhaft 4 bis 63entner je Morgen(74 Hekt⸗ ar). Wer bei den Kartoffeln und Rüben an dem für dieſe Pflanzen notwendigen Kali nicht ſpart und bei den Rüben auch noch eine Phosphorſäuredüngang nicht unterläßt, der wird auch von den Ausgaben für den teuren Pflanzen- nährſtoff, 610 ball der üppiges Wache en hervorruft, den beſten Erfolg haben. g Für Futtergewächſe und beim Obſtbau iſt außer Kali, Phosphorſäure und Stickſtoff noch eine Kalkzufuhr von hoher Bedeutung, die auf ſchwerem Boden durch Atzkalk, auf den leichten, mittleren und moorigen Böden durch hochprozentigen Kalkmergel ausgeführt wird. Den Wieſen, Viehweiden und Obſtbäumen gibt man die Kalkdüngung durch hochprozentigen Kalkmergel im Herbſt oder während der Wintermonate bis gegen das Frühjahr hin. Die Kalizufuhr wirkt beim Gemüſebau auf Haltbar⸗ keit und guten Geſchmack, die Kali⸗ und Kalkdüngung beim Obſtbau auf geſundes Holzwachstum hin. TLTagesſpiegel. Eine Konferenz der deutſchen Finanzminiſter be⸗ ſchäftigte ſich am Donnerstag mit der Beamtenbeſol⸗ dungs reform, Entente⸗Kontrollkommiſſionen haben in baheriſchen Städten die Vorlegung der Haushaltpläne zur Prü⸗ fung der Polizeiſtärke gefordert. 5 e eee, affee ſo teuer, brauchſt nicht zu klagen N ö mit pfeiffer& Oiller làtzt ſichs ertragen Lokale Nachrichten. * Das Feſt der Silber⸗Hochzeit feiern die Eheleute Georg Englert u. Frau geb. Ringhof. Wir gratulieren! f + Todesfall. Herr Oberamtsrichter Wendel in Lampertheim, der geſtern hier noch dienſtlich tätig war, iſt heute früh an einem Schlaganfall erlegen. Mit ihm iſt eln pflichteifriger Beamter aus dem Leben geſchieden, der auch hier in beſtem Anſehen ſtand. * Vermißt wird ſeit Mittwoch der 14jährige Sohn des Farbwarenhändlers Herrn Adam Adler 7. in der Neu⸗ häuſerſtraße. Der Junge beſuchte die Schule in Mann⸗ heim. Alle Nachforſchungen über den Verbleib waren bis jetzt ohne Ergebnis. Die Familie lebt in größter Beſorg⸗ nis um den ſonſt braven Jungen. Hoffentlich iſt ihm kein Leid geſchehen und er recht bald wieder zu den Seinen zurückkehrt, damit dieſe von der drückenden Ungewißheit befreit werden. g E Hertha⸗Mannheim ſpielt morgen Mittag 3 Uhr am Tivoli! Ein ſportlicher Hochgenuß ſteht jedem Fußballan hänger bevor, den zſich niemand entgehen laſſen darf. Hertha wird alles daran ſetzen müſſen, um den aufſtrebenden Sportverein zu beſiegen. Dieſes ſpannende Spiel muß ſich jedermann anſehen, um über Spieltechnik beider Mannſchaften urteilen zu können. Der Treffpunkt aller Fußballer iſt wie immer, am Tivoli! 1 Evangeſſcher Verein. Am nächſten Sonntag (5 3.) abends 8 Ahr, findet in der evang. Kirche ein Miſſionsvortrag über„China Land und Leute“ ſtatt. An der Hand von 58 farbigen, ſchönen Bildern wird gezeigt werden, wie China trotz ſeiner uralten Kultur doch äußerlich und innerlich ein armes, beklagenswertes Volk geblieben iſt, weil ihm das Beſte fehlt— Chriſtus. In Schule, Predigt, Krank en⸗ und Kinderpflege arbeitet die Miſſion rührig und rüſtig, um dem Volke der Chineſen die einzig wahre Kultur zu bringen, die Kultur in Chriſtus. Alle Mitglieder des evangeliſchen Vereins und alle Freunde der Miſſion ſind herzlichſt eingeladen, * Amicitia— Sportverein 09. Eingeſandt!. Lokales vom 28. Februar 1922 des Sport⸗Vereins lächerlich. Sch.. Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Betr.: Verteilung von Kleie. N Durch den Kommunalverband wurden uns 2100 kg. Kleie zur Verteilung an diejenigen Landwirte, welche Brot⸗ getreide abgeliefert haben, überwieſen. Von 100 kg. abgeriefertem Getreide ſtehen den Land— wirte 12 kg. Kleie zu. Der Preis ſtellt ſich auf 2 M. pro kg. Die Ausgabe der Kleie erfolgt am Dienstag, den 7. März 1922, vormittags von 9—11 Ahr in der hieſigen Mühle, Hügelſtraße. Das Geld iſt abgezählt mit⸗ zubringen. Wir erſuchen den Termin genau einzuhalten. Betr.: Ausgabe von Brotmarken. i Die Ausgabe der Brotmarken für die Zeit vom 6. bis 19. März 1922 erfolgt am Montag, den 6. März 1922, vormittags im Rathaushof. Kinder erhalten die Marken am gleichen Tage, nachmittags von 2—3 Uhr. Wir erſuchen, die Stunden genau einzuhalten, da zu anderen Zeiten keine Brotmarken verabfolgt werdnun können. Die Ausſtellung von Brotkarten, insbeſondere Aus⸗ kunftserteilung über Dauer der Selbſtverſorgung pp. ge— ſchieht am Dienstag, den 7. März 1922, vormittags von 9—11 Uhr auf unſerem Büro Zimmer Nr. 27. und Kommunikantenbeihilfen für Betr.: a und Kindern von Schwerkriegsbe— Konfirmations⸗ Kriegswaiſen ſchädigten. 1 Für die zur Kommunion gehenden bezw. konfirmiert werdenden Kindern ſollen folgende Kleidungsſtücke geliefert werden:„ 1. für Mädchen: a) 1 Paar Stiefel, b) Stoff für ein Kleid. 15 2. für Knaben: a) 1 Paar Stiefel, b) Stoff für einen Anzug. g Bezüglich der zur Kommunkon gehenden Mädchen ſoll feſtgeſtellt werden, ob die Lieferung von einem weißen, oder andersfarbigem Kleid gewünſcht wird. Weiter ſoll ermittelt werden, welche Antragſteller auf die Kleidungs⸗ ſtücke verzichten und ſich mit einer Beihilfe vdn 450 Mk. begnügen. 5 a Wir erſuchen die betreffenden Antragſteller, ihre Wünſche am Montag, den 6. d. Mts., vormittags auf unſerem Büro— Zimmer 27— vorzubringen. Dieſer Termin iſt unbedingt einzuhalten. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. Gemeindekaſſe. Hlermit ergeht Mahnung auf dle Beiträge zur Landwirtſchaftskammer pro 1921, mit dem Be⸗ merken, daß nach Ablauf von 10 Tagen Pfandung erfolgt. Viernheim, den 4. März 1922 g Jöſt, Rentmeiſter. Kirchliche Anzeigen der evang. Gemeinde Sountag, den 5. März 1922. Vormittags 10 Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm. 1½ Uhr: Gottesdienſt. Nachm. 2½ Uhr: Gegeralverſammlung d. Frauenverelns Abends 8 Uhr: Miſſionsvortrag mit Lichtbildern über China(Land und Leute.) eee 1 Aberds 8 Uhr: 2. Paſſionsandacht. ee e ne Altbekannt und Altbewährt ſind die ö grünen Sohlen„Marke Goliath“ d. ihre doppelte Haltbarkeit u. Waſſerdichtigkeit Darum ſollte es niemand verſäu men, die grünen Sohlen zu fordern, da die Schuhe nicht mehr ſo oft beſohlt werden müſſen. Ein Verſuch, und Sie ſind von der enormen Haltbarkeit überzeugt. Zu haben bei: Guſtan Kannewurf Schuhmacherei mit Motor⸗Betrieb Blauehutſtr. 9 212 Blauehutſtr. 9 Ferner empfehle mich im Anfertigen von neuen Stiefeln in Boxkalf, Nindbox, ſchwarz und braun, ſowie für Werktags in Kalbleder und Rindleder zu DN billigen Tagespreiſeu. Ae TILL LTT a empfiehlt: Alle Garten-Sämereien. Taback⸗, Gelbe Rüben⸗, Kuh⸗ rüben-„Dickrüben-Samen(Ecken⸗ dorſer Zuckerwalze u. Oberndorf.) Deutſchen n. ewigen Kleeſamen, Natal-Saatmais. In Saat- wicken können Beſtellungen ge— macht werden. Schwefelſ. Ammoniak, 40 proz. Kaliſalz, Kalkſtickſtoff. Natron- Salpeter, Super- Phosphat, A.-S. 7%(Gerſtendünger) Futtermehl, Kleie, Schuitzel. Hafermelaſſe, gelben Mais als Hühuerfutter. Prima fſt. Weizenmehl zum Tagespreis. Johannes Adler 9. 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