Betr.: Die Ausführung des Urkundenſtempelgeſetzes; hier die Verſteuerung der Fahrräder für das 1 1922(I. April 1922 bis 31. März ).. Nachſtehende Bekanntmachung mit Aus⸗ zug der einſchlägigen geſetzlichen Beſtimmun⸗ gen bringen wir hiermit 00 öffentlichen Kennt⸗ nis. Auträge auf Ertei von Radfahrkarten ſind bis ſpätestens 31. März 1922 während der üblichen Büroſtun⸗ den bei uns, Zimmer 17, zu ſtellen. Nach dem 31. März können vorkommende Befrei⸗ ungsanträge nicht mehr berückſichtigt werden. Säumige haben ſich die etwa entſtehenden Folgen ſelbſt zuzuſchreiben. Viernheim, den 21. März 1922. Heſſ. Polizeiamt: Ludwig. Bekanntmachung. Beetreffend: Die Ausführung des Urkundenſtempelgeſetzes; hier die Verſteuerung der Fahrräder für das Rechnungsjahr 1922(1. April 1922 bis 31. März 1923). Indem wir auf die nachſtehend abgedruckten§§8 3 und 15—25 der Verordnung den Radfahrerverkehr be⸗ ö 3. Mai 1907,„ a a treffend vom 8 Stor 1010 hinweiſen, bringen wir zur Kenntnis, daß die Radfahrkarten, deren Gültigkeit am 31. März d. Is. abläuft, alsbald zur Erneuerung vor⸗ zulegen ſind. Die Nadfahrkarten ſind zu dieſem Zwecke unter Anſchluß des Stempelbetrags von zwan⸗ zig Mark bis ſpäteſtens 20. ds. Mts. aus⸗ nahmslos bei der Bürgermeiſterei des Wohn⸗ orts, in Viernheim bei dem Polizeiamt, ein⸗ zureichen, welche die Karten nebſt Geld ihrerſeits in Sammelliſten an uns einzuſenden haben. Anträge auf Neuausſtellung von Radfahrkarten ſind ebenfalls daſelbſt unter Anſchluß des Stempelbetrags zu ſtellen, wo auch Anſprüche auf Befreiung von der Stem⸗ pelabgabe unter Vorlage entſprechender Nachweiſe(§ 21 der Verordnung) vorzubringen ſind Inzsbeſondere iſt genau anzugeben, mit welchem Einkommen der Nachſu— chende zur Staatsſteuer veranlagt iſt. Wer nicht mehr im Beſitze eines Fahrrades iſt und das Radfahren aufgegeben hat, hat die Radfahrkarte bei der Bürgermeiſteeei bzw. bei dem Polizeiamt, abzuliefern. Wir weiſen noch darauf hin, daß wir die bis Ende April nicht entrichteten Abgaben alsbald zur zwangsweiſen Bei— treibung bringen werden. Heppenheim, den 4. März 1922. Heſſ. Kreisamt Heppenheim. J. V.: Hammann. § 3. Wer ein Fahrrad auf öffentlichen Wegen und Plätzen benutzen will, hat dies dem für ſeinen Wohn⸗ ort zuſtändigen Kreisamt ſchriftlich oder mündlich anzu— zeigen und die in Nr. 60 des Tarifs zum Urkunden— ſtempelgeſetz in der Faſſung der Bekanntmachung vom 24. März1910 vorgeſchriebene Stempelabgabe zu entrichten. Das Kreisamt erteilt dem Anmeldenden eine auf den Namen des Radfahrers lautende Radfahrkarte, die nach anliegendem Muſter ausgeſtellt wird. Der Radfahrer hat die Radfahrkarte bei ſich zu führen und auf Verlangen dem zuſtändigen Beamten vorzuzeigen. Für Perſonen unter 14 Jahren erfolgt die Aus⸗ ſtellung auf Antrag des Vaters, Vormundes oder ſonſtigen Gewalthabers. Die Radfahrkarte gilt für den Umfang des Deut⸗ ſchen Reichs. f Radfahrer, die ihren gewöhnlichen außerhalb des Deutſchen Reiches haben, haben einen anderweiten genügenden Auswels über ihre Perſon bei ſich zu führen und auf Verlangen dem zuſtändigen Be⸗ amten vorzuzeigen. § 15. Die Stempelabgabe für die Jahreskarte (§ 3, Abſ. 1), gültig vom 1. April bis 31. März des folgenden Jahres beträgt 20.— Mark. Entſteht die Abgabepflicht in der Zeit zwiſchen 1. Oktober und 31. März des folgenden Jahres, ſo iſt für dieſen Zeit⸗ raum nur die Hälfte dieſes Betrages zu entrichten. § 16. Das Kreisamt trägt die Anmeldungen unter fortlaufenden Nummern in ein Verzeichnis ein, erhebt die in 8 15 erwähnte Abgabe und erteilt den Anmeldenden eine Radfahrkarte(§ 3, Abſ. 2). § 17. Auf der Rückſeite der Radfahrkarte ſind Stempelmarken im Betrage der entrichteten Abgabe durch das Kreisamt aufzukleben und zu entwerten. Bei den von der Stempelabgabe befreiten Perſonen (S 21) erhalten die Radfahrkarten auf der Rückſeite den Vermerk„Stempelfrei bis 31. März 19.. § 18. Die Abgabe iſt von einer und derſelben Perſon, auch bel einem Wechſel des Fahrrads, innerhalb desſelben Jahres(1. April bis 31. März) ſtets nur einmal, und zwar im erſtmalig bel der Anmeldung des Fahrrades und ſodann alljährkich im Monat März für das darauffolgende Rechnungsjahr unter Vorlage der Radfahrkarte bei dem Kreisamt zu entrichten. Jrnnerhalb der gleichen Friſten haben die Perſonen, die gemäߧ 21 Befreiung von der Abgabeflicht in An⸗ ſpruch nehmen, bei dem Kreisamt entſprechenden Antrag zu ſtellen. N § 19. Wer den Beſitz elnes anmeldepflichtigen Fahrrades im Lauſe des Jahres anfgibt oder verliert oder ohne den Beſitz aufzugeben, das Fahrrad auf offentlichen Wegen und Plätzen nicht mehr benutzen will, ung und Erneuerung Aufenthalt eee enn Achtung! 105 Sonntag tags 3 Uhr im Löwen. Geschät-Fröffnung u Epfstung Dem verehrlichen Publikum von Vlernheim diene hiermit zur gefl. Casthaus zur Waldlust von Herrn Valentin Hoock, Waſſerſtraße, käuflich erworben und von mir in unveränderter Weiſe weitergeführt wird. Zur Verabreichung kommen nur gute Getränke und Speiſen. Nahe Für Landwirte 1 Längliohe Jauchefässe, von 600— 1000 Leu. (Friedens ware) preiswaabzugeben Leop. Böhm Fassgrobhandlung, Mannheim Neckarvorlandstrasse 409, neue Neckarbrücke. Zur Uebernahme⸗Feier Gleichzeitig gebe bekannt, daß ich in meinem Hauſe, Waſſerſtr. 33, eine Felle von kauft und ſchlachtet 5 Jakob Friedel Kirſchenweg Nr. 7. 1 dieſen werden von mir zum höchſten Tagespreis angekauft. Leder⸗Handlung betreibe und verkaufe fowohl im Pinner wie im Großen zu äußerſt nied⸗ rigen Preiſen. Ich bitte, ſich von dem vorteilhaften Einkauf bei mir zu überzeugen und halte mein Lager bei Bedarf beſtens empfohlen. Hochachtungsvoll Joſeph Scholtes, Waſſerſtr. 33 Achtung! Achtung! % eee eee 22 Wees seele oe oel oel N 0 0 9 5 0 0 0 0 0 0 0 9 * 0 5 * 5 0 15 0 * 0 0 10 5 e am Samstag, den 25. März, lade ich das geehrte Publikum höfl. ein. Tegen und Tieklei 55 0 0 0 0 0 0 0 L 0 8 0 4 0 8 8 6 0 4 0 4 4 Gportverein 09 Piernhein (Sportplatz am Tivoli) Sonntag früh 10 Udr im Ve reinslokale Geſamt⸗Ver⸗ waltungsaus⸗ ſchuß⸗ Sitzung. Der Vorſtand. ortes ſpäteſtens zu dem in§ 18 bezeichneten Zeitpunkt ſtempel in der Faſſuug der Bekanntmachung vom 24. unter Vorlage der Radfahrkarte anzuzeigen. März 1910 Zuwiderhandlungen gegen die übrigen Vor⸗ Die Abmeldung iſt von dem Kreisamt in das ſchriften dieſer Verordnung und gegen die darin voe⸗ nach§ 16 zu führende Verzeichnis einzutragen und behaltenen allgemeinen oder beſonderen poltzeillchen An⸗ dem dem Abmeldenden auf deſſen Radfahrkarte zu ordnungen(§ 18) in Gemäßheit des§ 366 Nr. 10 des beſcheinigen. Reichsſtrafgeſetzbuchs mit Geldſtrafe bis zu 60 Mark § 20. Verlegt der Beſitzer eines anmeldepflichtigen oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. Fahrrades ſeinen Wohn⸗ oder Aufenthaltsort in einen anderen Kreis, ſo iſt das Rad bei dem Kreisamt, das Orts ruppe d. vereinigt. riegervereine die Radfahrkarte ausgeſtellt hat, abzumelden und bei dem für den neueu Wohn- oder Aufenthaltsort zu⸗ für Kriegsbeſchädigte und Hinterbliebene. Freitag, den 24. d. Mts., abends 8 Uhr, ſtändigen Kreisamt unter Vorlage der Radfahrkarte Verſammlung anzumelden. § 21. Von der Steuexkabgabe ſind befreit: der drei Hriegervereine im Gaſthaus zum Löwen. Es werden ſämtliche Kriegsteiinehmer, Kriegseltern, Witwen, 1. Militärperſonen und ſonſtige Perſonen, die in Dienſten des Reichs oder eines Bundesſtaates, einer Veteranen(1870/1), Vormünder der Kriegswaiſen, ſowie ſämtliche Vereinsmitglieder hierzu ebenſo höfl. Provinz, eines Kreiſes oder einer Gemeinde ſtehen und Fahrräder überwiegend zur Erledigung der wie dringend eingeladen. Einziger Punkt der Tagesordnung: ihnen obliegenden Dienſtgeſchäfte benutzen; 2. Perſonen, die das Fahrrad überwiegend als Noch nicht geſtellte Anträge auf Ver⸗ ſorgung, die durch irgend eine Verwun⸗ Beförderurgsmittel zur Arbeitsſtelle oder zur Aus⸗ übung ihres Berufes oder Gewerbes benutzen, dung oder Krankheit entſtanden ſind. er Obmann. ſofern ihr Einkommen den Betrag von 12 900 — 10 ſangv.„ Harmonie Mk. jährlich nicht erreicht; . Schüler, die das Fahrrad überwiegend als Be⸗ Samstag Abend 81½ Uhr, im „Gaſthaus z. goldenen Karpfen“ förderungsmittel zum Beſuche der in einer anderen Geſangs⸗Stunde Gemeinde oder mindeſtens 2½ Kilsmeter von der Durchaus vollzähliges Erſcheinen 0 22 Trangportabler Keſſel und ein Paar we ze Kommunikan⸗ tinnen⸗ Schuhe zu verkaufen. Lamph. Str. 32 Femſtes se-Og 1 Pfd. 9 Mk. Eiernudel Pfd. 15 „„ 12.50 Suppen⸗Cinlage 1 Pfd. 10 Mk. Wizona (Pflanzenfett) in 1 Pfd.⸗ Tafeln zu 34 Mk. Süßr.⸗ Margarine (befte Marke) d. Pfd. zu 30 Mt. Ferner: Kaffee Malzkaffee Pfb. Salzheringe 1.80 Mk. d. St. Marinferte 2.50 Mk. d. St. zu haben bei Ph. Lahtes eine weiße Gans. Um gefl. Rückgabe bittet. Georg Effler 1. Rathausſtr. 39. Empfehle: la. friſch gebrannten Kaffee (eigenene Röſteret)/ Pfd. 18 Kathreiners Malzkaffee 1 Pfd. Mk. 9.80 la, Margarine punkt 8 Uhr Achtung Sundikaliſten. Samstag, den 25. März Abends Börſe⸗Sitzung Alle Vertreter d. Berufe w. erſucht, auch die Vorſtands⸗ Mitglieder, pünkt⸗ lich und vollzählig im Lokal zum Lamm, zu erſcheinen. Der Vorſtand. Wohnung entfernt gelegenen Schule benutzen; Perſonen, die ſich zum Kurgebrauch oder weniger als 30 Tage im Freiſtaat Heſſen aufhalten. § 22. Wird auf Grund des§ 21 eine Befreiung von der Stempelabgabe in Anſpruch genommen, ſs iſt vorzulegen: 1. in den Fällen der Ziffer 1 eine Beſcheinigung der vorgeſetzten Dienſtbehörde dahingehend, daß das 0 1 zu dienſtlichen Zwecken verwendet wird; e. In den Fällen der Ziffer 2 der letzte Steuerzettel. 1 und eine Beſcheinigung der Bürgermeiſterei oder N F„„Auſtändiger, junger Polizeibehörde über das Vorliegen der weiteren 1 Jer zie 0 e. Vorausſetzung. Bel Bedienſteten genügt hinſicht⸗ 1 155 155 0 902 lich des letzten Punktes eine Beſcheinigung des Holnmertags-Stechen und ſich hier wieder Arbeitgebers, die jedoch durch die Bürgermeiſterei eingeiroffen ace machen will oder Poltzeibehörde beſtätigt ſein muß; 0 in den Fällen der Ziffer 3 eine Beſcheinigung der Muſikhaus Hanf. 10018 II 1081 Bürgermeiſterei oder der Polizeibehörde oder des Meld Klaſſenlehrers. in Wien Ueber den Anſpruch entſcheidet, vorbehaltlich der Blattes gemacht werd. Beſchwerde an das Miniſterium des Innern, das Kreis⸗ 8 amt, bei dem die Stempelabgabe zu entrichten ſein Achtung! würde. Die Steuerbehörden ſind verpflichtet, den Krels⸗ ämtern auf Verlangen jede zur Entſcheidung erforder⸗ liche Auskunft zu geben. § 23. Elne Verpflichtang zum Mitführen einer Radfahrkacte beſteht nicht für die in§ 21 Ziffer 1 genannten Perſonen, wenn 1. dieſe bei Benutzung des Rades Uniform, Amts⸗. kleldung oder ein Amtsabzeichen tragen, oder in. Sllrah a afelbutter 2. das Rad als zu Dienſtzwecken beſtimmt von der Viertel Pfund Mk. 15.— vorgeſetzten Behörde kenntlich gemacht iſt. la. r 1 Pfd. Mk. 7.— § 24. Ob und wieweit Ausnahmen von den in. Steed Mk. 1 Gemäßheit des§ 13 ergangenen Vorſchriften für den ia. Kernſeiſe(Doppelſtück 250 gr.) A 10 0 der Beamten der Poſt⸗ und f Mk. 6 80 elegraphenverwaltung und anderer öffentlicher Ver⸗ E. ö waltungen, ſowie der Gendarmen zuzulaſſen ſind, be⸗ la, Meinen ſtimmt das Miniſterlum des Innern. 5 3 § 25. Zuwiderhandlungen gegen die Vorſchriften Michael Herſchel über die Entrichtung der Stempelabgabe werden nach N Rathausſtraße 8 E 1, 1. hat dieſes dem Kreisamt ſeines Wohn⸗ oder Aufenthalts⸗ dem Geſetz vom 12. Auguſt 1899 über den Urkunden⸗ 0 K zur gründlichen Ausbildung b Urse von Söhnen und Töchtern für den kaufmann. Be rui beginnen am 24. Anril. prospekte gratis! Mantstsschule„Merur“ Or. Knoke stantlich geprüfter Diplom-Handelslehrer Mannheim E 1, l. trägt 6 N bezogen viertelfährlich! 42 fler Burg chelttlich dreimal: nere Und iche Bez rels ark. ae Pfg. Pure de 9 oſt Mk. Gratisbellagen: Kalender u. Fahrplan. — N Geſchäfts⸗Anzeiger 8⁰ů Abonnenten unſeres lattes gewähren wir bei knee von Inſeraten be⸗ onderen Rabatt. Auf den amen unſerer Zeitung iſt Lokal⸗Anzeigeblatt für Viernheim Amtsblatt der Heſſ. Bürgermeiſterei und des Polizeiamte Viernheim nſeraten⸗Preis Die 1ſpaltige Pebitzelle oder beren Raum 0 le Reklamezelle 3 Mk. Bei Fferen Wiederholungen und 0 22 Aufträgen entſprechender Rabatt. Beſlagengebühr für die 15 0555 auflage b Mk. Annahmeſchluß für Inſerate: vormittags 9 Uhr, Im Falle höherer Gewalt und ſonſtigen Störungen des Betriebs der Zetengz der Lieferanten oder der Beför⸗ derungseinrichtungen hat der Vereins⸗Anzeiger 9 u achten. Redakkion, 5 und 1 von Joh. Martin. Geſchäftsſtelle: 1 36 I ee Nachrichtenblatt für alle amtlichen Bekanntmachungen der Behörden Vieruheims und Umgebung. Rathausſtr. 86 Inſerate haben in der„Viernheimer Bürger⸗Zeitung“ ſtets beſten Erfolg.— Für am Telefon aufgegebene Inſerate wird keine Garantie übernommen. 1922 Alle Herren ese werden um voll zähliges Erſcheineu gebeten. friſch gebrannten eee eee i 5 1 getragen. Bezieher keinen Anſpruch auf Lieferung oder Nachlieferung oder auf Rückzahlung bes Bezugspreiſes. Poſtſchecklonto Nr. 21577 6 6 Amt frrauffurt a. M. 12. Jahrg. 0 — Sonntagsgedanken. a Wer ein Kind lieb hat Wer ein Kind lieb hat, der weiß kein lieberes Tun, als in deſſen Antlitz zu leſen. Eine mächtige Sprache ſteht darinnen geſchrieben. Der ſie leſen will, muß fleißig lernen, anſonſten er ſie nie errät. Wer aber ſein Kind ziehen will, lernt gerne. E. Zahn. Wochenrundſchau. ob. Unſere heutige Betrachtung wird ſich in der Huupt⸗ ſache mit Deutſchl ind zu beſchäftigen haben. Im Mittel⸗ punkte des allgemeinen Intereſſes ſteht die Repara⸗ tionsnote, unter derem niederſchmetternden Eindruck heute das Bild der nächſten Zukunft in den düſterſten Far⸗ ben erſcheint. Lloyd George iſt wieder einmal zu Kreuze gekrochen, man ſieht in ihm ſchon den toten Mann. Poincare triumphiert, es hit einen Sieg davongetragen über England und Italien. Das tollwütige Frankreich — eine andere Bezeichnung iſt kzum zu finden— iſt ganz erfüllt von dem Gedanken, Deutſchland ſo weit zu demü⸗ tigen, bis es ganz am Boden liegt, beraubt aller ſeiner Möglichkeiten, je wieder empor zu kommen. Sofort wird nun auch von einer deutſchen Kabinettskriſe gemunkelt, aber es ſcheint, als ob Wirth die Zügel noch feſt in Hän⸗ den hält. Die graße Koalition iſt natürlich mit der Note erledigt, das ſteht feſt. Weiter kann vorläufig nichts ge⸗ ſagt werden. Wir veröffentlichten geſtern den Wortlaut der Be⸗ ſtimmungen der Note und bringen dazu heute an anderer Stelle eine Ergänzung. Jede Randbemerkung erübrigt ſich von vornherein. Der einſichtige Leſer erkennt ſofort die große Schvere und Tragweite dieſer neuen Bedin⸗ gungen. Man hat in Paris Deutſchland wie eine Ware behandelt und Poincare ſpielte den Gerichtsvollzieher, beſ— ſer wohl geſagt den Schergen der Entente. Zudem war man nach der Nachricht über den italieniſchen Proteſt in Frankreich auf eine mildere Beurteilung ſeitens Italiens gefaßt, dieſe Hoffnung hat auch getrogen. Ein Satz der Note, an den ſich die Optimiſten klam⸗ mern, lautet:„Ueber die Ausführung der Maßnahmen wirtſchaftlicher Art ſoll zwiſchen Delegierten der deut— ſchen Regierung und der Reparationskommiſſion verhan⸗ delt werden.“ Man ſoll auch hierin kein Entgegenkom-⸗ men erblicken, das wäre vollkommen verfehlt. Wir haben ja nachgerade Erfahrung darin, was es heißt, dem Feinde auf Gnade und Ungnade ausgeliefert zu ſein, denn das ſind wir! Kein Volk der Erde hat jemals ſoviel Schmach erdulden müſſen als das deutſche! Ueberall regt es ſich im deutſchen Land, wie am Baum des Frühlings Knoſpen zart und fein hervorſprießen, ſo reckt ſich das deutſche Volk und ſtrebt einem neuen Leben entgegen. Doch die Entente hemmt alle Arbait, nimmt alle Bauſteine zum Wiederaufbau unſeres Vater⸗ landes. Ihr Vernichtungswille iſt zu groß, als daß ihm Einhalt geboten werden könnte. Man knechtet ein Kultur⸗ volk, wie es kein zweites auf der Welt gibt und ſchickt es unters Joch der Schmach, wie es die Römer taten, wenn ſie ein Volk bezwungen hatten. Dies Joch zu tragen iſt bitter ſchwer, ſchwerer noch das Bewußtſein, der Sonne beraubt zu ſein, die Hoffnung und Glauben erweckt an eine beſſere Zukunft.„O Deutſchland hoch in Ehren“ ſangen wir und werden jetzt ſingen müſſen„O Deutſchſand tief in Schmach und Not“. Doch darf die Verzweiflung trotz alledem in unſeren Herzen nicht zuviel Raum gewinnen. Wir ſind unſerer heramvachſenden Jugend Mannbarkeit und aufrechtes Handeln ſchuldig. Die deutſche Wehrmacht iſt dahin, die deutſche Flotte winzig klein, Deutſchland iſt arm geworden. Und doch birgt es einen großen Reichtum in ſich: unſere hochentwickelte Kultur, unſere ſtolze deutſche Wiſſenſchaft und unſere deutſche Kunſt! Nehmen wir Troſt aus die— ſer unumſtößlichen Tatſache, wir brauchen ihn ſo nötig wie das tägliche Brot.—— Die Genueſer Konferenz rückt näher und näher. Ihr Programm wird heute veröffentlicht.(S. den beſon⸗ deren Artikel. D. Schr.) Daraus iſt zu entnehmen, daß die Punkte 13 im Plenum, die übrigen aber in Kom⸗ miſſionen beraten werden. Es iſt freilich heute ſchwer, für Genua Pläne zu entwerfen, aber immerhin iſt wohl vor⸗ auszuſehen, daß auch dieſe Tagung die erwünſchte Klä— rung nicht bringen dürfte, Wenn auch Poincare nicht perſönlich anweſend ſein wird, ſo iſt es doch ſein Geiſt, der die Verſammlung leitet, dafür hat er ſchon beſtens Sorge Darum wollen wir abwarten und uns vor- läufig aller Diskuſſion über das heikle Thema begeben, die doch letzten Endes ſich als zwecklos erweiſen mag. Mil Ver⸗ trauen wollen wir unſere Abgeordneten auf ihrem ſchwe— ren Gange begleiten und erhoffen, daß wenigſtens eine 119999 Ghſerung unſerer ſchmachvollen Lage erreicht wird, 4. Der Reich; ültet eine fieberhafte Tätiakeit. Montag 148 N—— 82 2 1 9— b»ird auch der Ausſchuß für Auswärtige Angelegen⸗ um in der vorgesehenen Zeit die Steuervorlagen unter Dach und Fach zu bringen. Die bürgerlichen Kompromiß parteien verhielten ſich namentlich in der Mittwochſitzung ſehr zurückhaltend in der Debatte, und überließen den Löwenanteil dez Linken. Der unabhängige Antrag, den Genoſſenſchafteldie Umſatzſteuer zu erlaſſen, wurde mit großer Mehrheit abgelehnt.(S. auch den Sitzungsbercht. Schr.) Somit bliebe uns nur noch übrig, auf den von Polen ins Szene geſetzten Raub der Weichſeldörſer hinzuweiſen. über den wir ausführlich bereits berichteten, um das Gebiet der deutſchen Politik zu verlaſſen und noch ein wenig im Ausland Umſchau zu halten: a Im öſterreichiſchen Nationalrat kündigte der Fi⸗ nanzminiſter Gürtler eine Reihe Steuer- und Gebühren⸗ erhöhungen, ſowie eine Reform des Verwaltungsapparates an. Man darf einigermaßer geſpannt ſein, bie dieſe Ent⸗ wicklung vor ſich gehen wird. Neues vom Tage. Wichtige Veſprechungen in Berlin. 90 Berlin, 24. März. Heute vormittag fand in der Reichskanzlei eine Beſprechung über die Reparations— 975 ſtatt, an der außer dem Reichskanzler und dem Außenminiſter auch der Reichsfinanzminiſter, der Reichsarbeitsminiſter, der Reichswirtſchaftsminiſter und der Reichsſchatzminiſter teilnahmen. Der Vor- ſitzende der Deutſchen Kriegslaſtenkommiſſion, Staats⸗ kommiſſar Fiſcher, erſtattete Bericht über ſeine Ein⸗ drücke in Paris und über die Note der Reparations kommiſſion. Die Reſſorts werden nunmehr in eine eingehende Prüfung der Note an Hand des franzöſi⸗ ſchen Textes treten. Da dieſe Prüfung eine gewiſſe Zeit in Anſpruch nehmen wird, wurde die auf geſtern nachmittag anberaumte Sitzung des Kabinetts auf vormittag 10 Uhr vertagt. Wahrſcheinlich heiten am Montag nicht tagen. Am Samstag iſt be⸗ abſichtigt, daß der Kanzler im Plenum eine Erklä⸗ rung über die Note abgibt. Der Eindruck in London. 24. März. Der aufſehenerregende Sturz London, der Mark und eine hier vorliegende Meldung, die deut— ſche Regierung beabſichtige zurückzutreten, finden in ber geſtrigen Abendpreſſe die größte Beachtung. Es vird hervorgehoben, daß die Bedingungen der Wieder— ſerſtellungskommiſſion in Berlin für vollkommen un⸗ annehmbar angeſehen werden und daß die deutſchen bolitiſchen Führer der Befürchtung Ausdruck geben, daß die Wiederherſtellungsfrage zum pol itiſchen Chaos llühren werde. N. Wirtſchaftlicher Wochenüberblick. Geldmarkt. Der Dollar zu 330 Mk. mit der Aus⸗ ſicht, ihn weiter ſteigen zu ſehen, und die Mark 1,58 Rappen mit der Befürchtung, daß ſie nächſtens bloß noch einen Rappen gilt, das iſt die Signatur des Geldmarktes. Die neueſten Entſcheidungen der Re⸗ parationskommiſſion von Paris geben ſolchen Befürch⸗ tungen recht. Der deutſche Geldmarkt muß unter ſol⸗ chen Laſten zuſammenbrechen, wenn nicht in Genua eine Korrektur dieſer Entſcheidung, erfolgt. Bei der Einſtimmigkeit, mit der ſie in Paris beſchloſſen wur⸗ den, beſteht freilich nur eine kümmerliche Hoffnung auf irgendwelche Verſtändigung. Alles übrige beſagen die Zahlen. 100 deutſche Mark notierten am 23. März in Zürich 1.58(am 16. März 1.891) Franken; in Amſfterdam 0.79(0.97½ Gulden; in Kopenhagen 1.46 (1.78), in Stockholm 1.20(1.45), in Wien 2295(2697), in Prag 1737,50(2075) Kronen und in Neuyork 0.29½ (0.363%) Dollar. 5 1 Vörſe. Es zeigt ſich immer deutlicher, daß die Bör⸗ ſentendenz allmählich unabhängig von der Bewegung der Deviſenkurſe wird. Sonſt hatten wir bei einem ſo ſcharfen Stürz der deutſchen Mark wie jetzt eine tolle Hauſſe, allmählich aber beginnt die Börſe ein⸗ zuſehen, daß die Kaufkraft der Bevölkerung mit der Minderbewertung der Reichsmark nachläßt. Infolge⸗ deſſen beſchränkt ſich die Hauſſe auf die reinen Valuta⸗ papiere. Auf den ſonſtigen Umſatzgebieten gibt es zwar auch Kursſteigerungen, aber ſie halten ſich in verhält⸗ nismäßig engen Grenzen, weil die Spekulation vor⸗ ſichtiger geworden iſt. Es fehlt auffallend an Unter⸗ nehmungsluſt, zumal, da auch die breiten Schichten des Publikums von dem letzten Rückſchlag noch, genung haben. Bevorzugt werden Textilwerte und Kaliaktien. Die feſtverzinslichen Anlagepapiere ſind leidlich ge⸗ halten. Sehr feſt blieb 3prozentige Reichsanleihe. die 9 129 ſtieg. Die Kriegsanleihen waren am Lou⸗ ſekstag um 77,30 angeboten, Aproz. Württemberger um 81. 5 a b Produktenmarkt. Je mehr die deutſchen Getreide— vorräte abnehmen, deſto raſcher ſteigen die Preiſe. Die ſüddeutſche Mühlenvereinigung hat ihren Preis für Weizenmehl ſpez. 0 von 1900 auf 2010 Mk. für den Doppelzentner ab Mühle erhöht. In Berlin notierten am 23. März Weizen 80580( 105), Roggen 602612( 7080), Gerſte 690.70 4 120 Hafer 600610 C 1000. Mats 540—548( 900 Mr. An der markt waren zugeführt das. Stück. richten ſind ſämtlich frei erfunden. Roggen und 1200 Mk. für Weizen zahlen? geführt worden. gen der 05 5 mehr für den Zentner an anerkannte Händler verkauft noch eine ganz reſpektable erforderlich, daß mit letzten Stuttgarter Landesproduktenbörſe ſind die Heu⸗ preiſe um 10 Mk. auf 440— 460 per Doppelzentner geſtiegen, die Strohpreiſe mit 160—170 Mk. unver⸗ ändert geblieben. Warenmarkt. Die Preisſchraube wird tapfer gedreht in einem Tempo, das dem reellen Handel jede Möglich⸗ keit zu einer geordneten Geſchäftsgebahren unterbin⸗ det. Es hat gar keinen Zweck mehr, die einzelnen Branchen aufzuführen und die Preiserhöhungen zif⸗ fernmäßig zu verzeichnen, denn die Zahlen ſind, bis ſie dem Leſer zu Geſicht kommen, durch die neuen Tatſachen ſchon wieder überholt. Es geht jetzt öſter⸗ reichiſch zu und wird auch öſterreichiſch enden. Den meiſten Leuten iſt es nicht mehr möglich, bei normalen Verdienſtverhältniſſen ihre Bedürfniſſe einzukaufen, ohne ſich die ſchwerſten Einſchränkungen aufzuerlegen. Viehmarkt. Auch hier dauert die Preisſteigerung unvermindert fort. Ein Paar Ochſen koſten jetzt 50 000 Mk., ein Paar Stiere 30 000, eine aute Kub mindeſtens 20 000, ein ſchönes Rind 14000 Mk. Handel und Verkehr. Leipzig als Mittelpunkt eines internationalen Flug⸗ dienſtes. Auf der Generalverſammlung des deutſchen Großhandels wurde mitgeteilt, daß nach amtlicher Be⸗ nachrichtigung ſeitens des Leipztger Oberbürgermeiſters in Deutſchland am 5. Mai ein internationaler Flug⸗ dienſt eingerichtet wird, der ſich über die bedeutend⸗ ſten Plätze Europas erſtreckt. Leipzig iſt als Mittel⸗ punkt dieſes Verkehrs vorgeſehen. Maunheimer Produktenbörſe, 23. März. Angeſichts der neuen Deviſenhauſſe war die Stimmung am Pro⸗ duktenmarkt ſehr feſt. Die Abgeber hielten ſich zu⸗ rlick und die Umſätze haben ſich infolgedeſſen ver⸗ kleinert. Verlangt wurden für die 100 Kilo für Wei⸗ zen aus Mitteldeutſchland 1600 Mk. Loko Mann⸗ heim 1700 Mk. Für Roggen Parität Mannheim 1200 Mk., Hafer 1180 Mk., Mais 1100 Mk., weißen Natal⸗ mais 1125 Mk. Loko Gerſte war nicht am Markte, ab Parität Stuttgart wurden 1440 Mk. der Doppel⸗ zentner verlangt. Für Weizenmehl Spezial 0 wurden die Forderungen auf 2120 Mk. für den Doppelzentner ab Mühle erhöht. Mannheim, 23. März. Zum heutigen Kleinvieh⸗ 103 Kälber, 27 Schafe, 46 Schweine und 509 Ferkel. Bezahlt wurden für 50 Kilo Lebendgewicht für Kälber zweite Sorte 2000 bis 2100, dritte Sorte 1900-2100, vierte 1850-1950, fünfte 17001850; Schafe erſte 1100— 1200, zweite 10001100, dritte 10001100, vierte 950— 1000 fünfte 850950; Schweine erſte 2300— 2350, zweite 2300 bis 2350, dritte 2250-2300, vierte 2150—2250, fünfte 2000-2140, ſechſte 1900— 2100; Ferkel 350-950 Mk. Tendenz: der Markt mit Kälbern und Schafen war mittelmäßig, geräumt; mit Schweinen züuhig, nicht ausverkauft, mit Ferkeln mittelmäßig. Getreidepreiſe. Die Arbeitsgemeinſchaft des deutſchen Landesproduktenhandels teilt mit: In letzter Zeit wird in der Oeffentlichkeit und auch in der Preſſe die Nach⸗ richt verbreitet, daß für Roggen der Ernte 1922 Preiſe von 800 Mk. bis 1000 Mk. und für Weizen ſolche von 1200 Mk. und mehr gezahlt würden. Dieſe Nach⸗ Inländiſcher Rog⸗ gen koſtet heute an der Börſe ungefähr 500 Mk., in⸗ ländiſcher Weizen etwa 650 Mk. Amerikaniſcher Wei⸗ zen zur Lieferung Auguſt 1922 kann billiger als 700 Mk. gekauft werden. Da ſoll ausgerechnet ein Spekulant einem Landwirt 800 bis 1000 Mk. für Er ſoll dieſe Preiſe für Ware zahlen, von der er noch nicht weiß, ob ſie ihm geliefert wird? Da iſt es doch viel einfacher, er kauft den Roggen heute und lagert ihn ein. Dann kommt der Zenkner unter Berückſichtigung aller Unkoſten auf 550 Mk. Er ſpart alſo mindeſtens 250 Mk. Oder er kauft ausländiſches Getreide auf Lieferung und ſpart ebenfalls beträchtliche Summen. Man ſoll die Spekulanten doch nicht für ſo dumm hal⸗ ten, daß ſie ihr Geld zum Fenſter hinauswerfen. Im vorigen Herbſt tauchten die Gerüchte auf, daß in grö⸗ ßerem Umfange Getreide durch Händler ins Ausland verſchoben würde. Die Spitzenorganiſationen des Ge⸗ treidehandels, der Verband der Getreide— und Futter⸗ mittelvereinigungen Deutſchlands, hat hohe Belohnun⸗ gen für den Nachweis derartiger Verſchiebungen aus⸗ geſetzt. Der Nachweis iſt in keinem einzigen Fall Auch für den Nachweis, daß Rog⸗ Ernte 1922 zu Preiſen von 800 Mk. und iſt, ſind von den verſchiedenen Organiſationen Be⸗ lohnungen von insgeſamt 25 000 Mk. ausgeſetzt wor⸗ den. Jeder, der den Nachweis führen kann, tut gut daran, ſich zu melden. 25 000 Mk. ſind ſelbſt heute Summe. Es iſt dringend dieſen Tartarennachrichten auf⸗ geräumt wird. Der Kaufmann hat kein Intereſſe an den hohen Preiſen. Je höher die Preiſe ſteigen, deſto geringer wird der Umſatz und damit der Nutzen, weil das Kapital nicht ausreicht. Das Publikum ſollte in ſeinem eigenen Intereſſe dieſen Nachrichten gegenüber vorſichtig ſein. Man frage jeden, der die Mär zu mel⸗ den weiß, ob er ſich 25000 Mk. verdienen w Il und warte ab, was er dann ſagt. *—— Lokale Nachrichten. * Der Schweinemarkt in Weinheim findet wegen Ausbruchs der Maul- und Klauenſeuſie bis auf welteres nicht ſtatt. * Verein der Muſilfreunde Viernheim nennt ſich die nunmehr ins Leben gerufene jüngſte Ver⸗ elnigung. Zweck derſelben iſt vor allem die Pflege des Volksliedes und der volkstümlichen Muſik im beſten Sinne des Wortes überhaupt. Mit der Veranſtaltung eines volkstümlichen Muſik, ufd Liederabends am Sountag, den 30. April, abends 8 Uhr, im„Frelſchütz“ tritt oben⸗ genannte Vereinigung zum erſtenmale in die Oeffentlichkeit. Die Vorbereitungen dazu ſind in vollem Gange. In Viernheim beſtens bekannte Perſönlichkeiten haben ihre Mitwirkung beſtimmt zugeſagt. Der Reinerlös der Ver⸗ anſtaltung wird für wohltätige Zwecke verwendet. Alles Nähere wird durch Inſerate bekannt gegeben. — Lätare. Es geht auf Oſtern zu. Ver nachſte Sonntag iſt bereits der vierte Faſtenſonntag, ſo daß alſo ſchon mehr als die Hälfte der voröſterlichen Faſtenzeit überſchritten iſt. Der Name des vierten Faſtenſonntags, iſt Lätare, d. h.„freuet euch!“ nach dem Bibelwort Je⸗ ſaias 66, Vers 10:„Freuet Euch über Jeruſalem und ſeid fröhlich über ſie; alle, die ihr ſie lieb habet.“ Daneben gibt es noch einige Namen, die in manchen Gegenden volkstümlich ſind, ſo„Brotſonntag“ nach dem Evangelium des Sonntags, der Speiſung der Fünftauſend(Joh. 6, Vers 1-15).„Roſenſonntag“ heißt der Tag, weil an ihm der Papſt im Beiſein des Kardinalkollegiums eine goldene, mit Edelſteinen beſetzte Roſe in feierlicher Pro⸗ zeſſion trägt und ſie ſpäter einer verdienſtvollen Perſön⸗ lichkeit, einem Staate, einer Stadt oder einer Körper⸗ ſchaft widmet. Auch der Name„Todſonntag“ kommt vor, vor, da an ihm der Frühlingsbrauch des Tod-Austreibens in Geltung war. Eine andere Frühlingsfeier hat ſich in Süddeutſchland, vor allem in der badiſchen Pfalz und be⸗ ſonders in der Heidelberger Gegend erhalten: der Som⸗ mertagszug. Buben und Mädels durchziehen mit Brezeln und geſchmückten Stäben die Straßen der Städte und ſin⸗ gen dazu das Liedchen:„Stri-Stra-Stroh, der Sommers⸗ tag iſt do! — Militärrentenempfänger. Die Sozialpolitiſche Abteilung des Reichskriegerbundes macht erneut darauf aufmerkſam, daß nach ihren Erfahrungen die Mehrzahl der Altrentner, beſonders die Hinterbliebenen, die eine Militärrente beziehen, nicht in der Lage ſind, ohne Hilfe boi der Umanerkennung ihren Vorteil wahrzunehmen. Schon die Beſtimmungen über die Ausgleichszulage erfor⸗ dern Beratung von ſachverſtändiger Seite, die ſich in einer Erhöhung der Rente um ein Viertel oder gar um die Hälfte auswirken kann. Kein Altrentner(Beſchädigte, Witwen, Waiſen, Eltern), der eine Militärrente nach altem Recht bezieht, ſollte daher verſäumen, die Beratung durch eine der Beratungsſtellen unſeres Bundes in Au- ſpruch zu nehmen, ſobald er die Fragebogen für die Um- anerkennung der Rente nach neuem Recht erhält. Man wende ſich an den nächſten Krieger- oder Militärverein, der gern behilflich ſein wird. ö 1000 Mk. Steuer für Luxushunde. Der Steueraus⸗ ſchuß der Berliner Stadtverordnetenverſammlung er— ledigte die neue Hundeſteuerverordnung. Alle An⸗ träge auf Freiſtellung der Wachhunde wurden ab⸗ gelehnt. Steuerfrei bleiben nur die Kettenhunde auf einzelliegenden Gehöften und die Wachhunde in Lau⸗ benkolonien. Dagegen war der Ausſchuß einſtimmig der Anſicht, daß ausgeſprochene Luxushunde höher be— ſteuert werden müßten, als nach der Vorlage, die 300 Mk. für den erſten, 450 Mk. für den zweiten und, 600 Mk. für den dritten Hund vorſieht. Es wurde beſchloſſen, in Anlehnung an die Wiener Hundeſteuer⸗ ordnung, beſtimmte Gruppen von Raſſenhunden, die ausſchließlich dem Luxus oder der Liebhaberei dienen und für die auch heute ſchon reine Luxuspreiſe von 10000 Mk. und mehr gezahlt werden, in der Steuer- ordnung beſonders zu benennen und die Steuer für? dieſe Luxusraſſen auf 1000 Mk. im Jahre feſtzuſetzen. . Roman von Fr. Lehne. (Nachdruck verboten.) Niemand ſteht Ottokar ſo 7. Portſetzung. „Fremd? Ich fremd? nahe 515 ich,“ rief Lella. „Nun ja, es iſt doch ſo, Rüdiger! Ihr— du haſt es herausgefunden, daß jener Schritt, den ich vor fin hn Jahren getan, gar nicht rechtsgültig war, und „Haſt du die Folgerungen ſehr ſchnell gezogen ſcheint mir,“ lautete Rüdigers ſarkaſtiſche Eitp perung i willſt du damit ſagen! Das verſtehe ich 1 W. „Aber ich verſtehe deinen Bruder ſehr gut!“ war Lella ein.„Er findet einen Anſtoß daran, daß, daß 1 nun, daß ich deine Frau werden will, Oitokar——“ Was—7 Das iſt doch nicht möỹgtch!“ Rudige 17 9. ch! Rudiger war empört. Er hatte das Getände, er beiden für einen Flirt gehalten, mit dem ſich Leka Flotmann den Aufenthalt in Lengefeld ein wenig am üſanter geſtalten wollte, für weiter nichts. Und er hatte manchmal miß⸗ billigend den Kopf über Ottokar geſchüttelt, der, weiß Gott, andere, ernſtere Sachen zu denken hatte, als da⸗ ran, dem verwöhnten Maͤdchen die Zeit zu vertreiben. „Warum ſollte das nicht möglich ſein?“ fragte Lella pikiert.„Oder finden Sie, daß auch die Gräfin Lella Flotmann den Allwördens noch nicht ebenbürtig it Sie ſind ſehr ſtolz, mein Lieber!“ Herausfordernd ſah ſte ihn an, den Kopf in d Nacken werfend. fee pf en Er überhörte ihren Einwurf und wandte ſich an den Bruder. „Ottokar, ſpricht Lella die Wahrheit?“ Der zögerte ein wenig, doch auf des Mädchens be— Hagen Blick gab er es zu. Ihm war fehr aglich unter des Bruders Forſchen. U ei murmelte der und ſchüttelte den dag auch die Liebe weinen Dollarkurs am März 332 Me Ein elrzt als Mörder. Im vori die Leiche des Kellners ne eh in der Nähe v marshauſen bei München mit elf Stichverletzun gefunden. Jetzt hat der Arzt Dr. Berger, ein früherer Oberleutnant, die Ermordung Hartungs eingeſtanden und iſt daraufhin verhaftet worden.. Polniſche Wirtſchaft. Ein Wattenſcheider Bergmann erhielt aus Heinrichsdorf(in dem an Polen abge⸗ tretenen Gebiet von Soldau) ein Telegramm, das ihm den Tod beider Eltern meldete. Als ex in der Heimat anlangte, bot ſich ihm ein trauriges Bild. Pater und Mutter waren beide geſtorben; der Vater lag im Bett, die Mutter ſaß auf einem Stuhl. Obwohl der Tod ſchon acht Tage vorher eingetreten war, hatte die Orts⸗ behörde noch nichts für die Beerdigung vorbereitet. Der Sohn mußte eine beträchtliche Summe Geldes hergeben, um überhaupt die Genehmigung zur Be⸗ ſtattung der Eltern zu erhalten. Für die polniſche „Kultur“ iſt dieſer Vorfall 1 155 iratswut der Kinder. Im letzten Jahre haben iich in Neuyork 1600 Jünglinge und 12600 Mädchen unter 15 Jahren trauen laſſen. 500 dieſer jungen Frauen und 82 dieſer jungen Männer haben im ſelben Jahre ſchon Eheſcheidung verlanat. Eingeſandt. Für Einſendungen unter dieſer Rubrik übernimmt die Redaktion außer der preßge⸗ ſetzlichen keine Verantwortung.] Mlt Vergnügen beantworten wir die Anfrage, die ein „Intereſſent“ in der Dienstagsnummer des„V. A.“ an den Vorſtand des Verſchönerungsvereins Schtete. Haben wir es doch offenkundig mit einem Mitgliebe zu tun, das unſere Beſtrebungen reges Intereſſe entgegen bringt und an unſern Pflanzungen ſeine Freude hat. Ein Bewohner der Ernſt⸗Ludwigſtraße ſcheint es nicht zu ſein, denn ſonſt könnte er die an uns gerichtete Anfrage ſelbſt beantworten und würde wiſſen, daß wir jedes Jahr den Einfaſſungedraht an den Bahnhofanlagen 1 bis 2 mal neu ſpannen, die Bäumchen und Sträucher regelmäßig beſchneiden und die Anlagen jedes Früjahr gründlich ſäubern laſſen. Warum trotzdem die ehemals ſo ſchönen Anlagen einen ſo verwahr⸗ loſten E indruck machen, das fällt nicht uns zu Laſten, ſon⸗ dern erklärt ſich einerſeits aus der Zerſtörungsſucht von un⸗ verbeſſerlichen Rohliegen, anderſeits aus der großen Inte⸗ reſſeloſigkeit, welche vielfach die Bewohner der Ernſt⸗Lud⸗ wigſtraße den Anlagen gegenüber zeigen. Wie dankbar müßten ſie ſein, daß wir zur Verfchönerung ihrer Umge⸗ bung ſo weſentlich beigetragen haben und ihr Dauk müßte ſich in Taten umſetzen. Welcher Art dieſe„Taten“ ſind, wollen wir einmal beleuchten: Manchen ſind die Anlagen ein willkommener Tummelplatz für ihre Kinder. Daher die Löcher in dem Raſen. Ruhig wird zugeſehen, wenn die Kinder auf dem Einfaſſungsdraht fchaukeln und ihn zum Reißen bringen. Für andere bilden die Anfagen einen Hühnertummelplatz. Da ſoll ſich nun der Raſen entwickeln, wenn gleich im Frühjahr die zarten Grasſpitzen von den Hühnern abgefreſſen werden. Andere, und das erwähnte auch der Einſender ſchütten mit dem Spül⸗ und Putzwaſſer Unraſ in die Anlagen und zwar an manchen Stellen derar⸗ tig ausgiebig, daß der Raſen abfault. Daß in den ange⸗ führten Fällen die Organe der Orts- und Feldpolizei viel⸗ fach verſagen, kann und darf nicht unerwähnt bleiben. Wie dankbar wären wir, wenn in dieſer Hinſicht von maßgeben⸗ der Seite Wandlung geſchaffen würde, indem ſowohl die Bürgermelſterei wie die Polizelverwaltung ihre Organe eindringlichſt anweiſen würden, die Beſtrebungen des Ver⸗ ſchönerungsvereins nachdrücklich zu unterſtützen, und Fälle, wie ſo oben angeführt, zur Anzeige bringen lleßen. Zu dieſer Bitte ſind wir umſo mehr veranlaßt, als wir in Kürze Bahnhoflagen mit Unterſtützung der Bahnverwal⸗ tung aufs neue wieder in Ordnung bringen laſſen und es dringend zu wünſchen wäre, daß dieße erneuten Ausgaben nicht abermals zum Fenſter hinausgeworfen ſind. Zum Schluſſe dem Herrn Einſender Dank für ſeine freundliche Anregung. Der Vorſtand des Verſchönerungsvereins. tag alle hieſigen Hau. lung im„Löwen“ eingeladen. Nach einleitenden Begrüßungsworten enden, in denen er die mißliche Lage der Hausbeſitze 5 ter dem Drucke der Mieterſchutzverordnungen ſchllderte, die wohl aus unſeren unglücklichen Zeitläufen geboren wurden, in ihren Auswirkungen letzten Endes aber zum Ruln des Hausbeſitzers führen, ſo daß eln enger Zuſammenſchluß aller Hausbeſitzer zum Schutze des Reſtes ihrer berechtigten Intereſſen unbedingt notwendig iſt, ergriff der Geſchäfts⸗ führer des Landesverbandes der Hausbeſitzervereine, Herr Ziegler aus Darmſtadt das Wort zu ſeinem Vortrage: „Die Lage des Hausbeſitzers unter dem Zeichen der Zwangs⸗ wirtſchaft“. Redner gab einen geſchichtlichen Ueberblick über die Lage des deutſchen Hausbeſitzers in den letzten 50 Jah⸗ ren. Dieſe war immer ſchon nicht günſtig trotz oder viel⸗ leicht gerade wegen der geringen Nachfrage und großen An⸗ ſprüche der Mieter. Kurz vor dem Kriege nahm der Not⸗ ſtand des Hausbeſitzers bedrohliche Formen an. Der Krieg ſſelbſt brachte dann die Mieterſchutzverordnungen, die den Hausbeſitzer entrech teten und finanziell immer mehr ſchwäch⸗ ten. Ihm wurde das Kündigungsrecht genommen, Mlet⸗ ſteigerungen wurden verboten, Beſchlagnahme von Woh⸗ nungen und für beide Teile unerquickliche Zwangseinquar⸗ tierungen waren an der Tagesordnung. Mit Rückſicht auf die allgemeine Notlage aller Volksgenoſſen und auf den nicht wegzuleugnenden kraſſen Wohnungsmangel brachte der Hausbeſitzer große finanzielle und ideelle Opfer. Indeſſen hat ſich die Wohnungsknappheit infolge des Eintritts der Teuerung, Mangel an Baumaterlal und der hieraus her⸗ vor gehenden verminderten Bauluſt des privaten Unterneh⸗ mens nicht beheben laſſen Wohnungsmangel auf der Seite der Mieter, Notlage und drohender Ruin auf Seite der Hausbeſitzer dauern fort. Hilfe für beide ſollen das Reich⸗ mietengeſetz, die Mletſteuer und die Wohnabgabe bringen. Herr Ziegler zerpflückte das Geſetz, Vor⸗ und Nachteile für beide Teile erörternd. Die Hoffnungen auf Beſſerung der Verhältniſſe ſür den Hausbeſitzer ſind zunichte geworden. Alle Eingriffe in die freie Willensbeſtimmung und die Verfügungsfreiheit des Hausbeſitzers bleiben beſtehen. Dazu iſt gekommrn, daß bei dem Zuſchlag für Reparaturen über dieſe Rücklage nur mit Genehmigung des Mieters verfügt werden darf. Alſo eine neue Entrechtung. Die eigentliche Mietſteigerung iſt gegenüber der Friedensmiete viel zu gering. Während alles um das 30 bis 59 fache, ja 100 fache geſtiegen iſt, ſoll der Hausbeſitzer mit einem un⸗ gleich geringen Aufſchlag bluten. Das Verhältnis zwiſchen Mieter und Vermieter wird dadurch nicht gebeſſert. Wenn das Einkommen 10000 Mk. nicht überſteigt, iſt die Wohnungsabgabe nicht zu zahlen; wenigſtens ein Troſt für dle wirtſchaftlich ſchwächſten Hausbeſitzer. Die finanzielle Wirkung des Geſetzes für den Staat iſt gering, weil es elne ungeheure Vermehrung des Veamtenapparats ver⸗ urſacht und weil die prlvate Bauluſt nicht gefoͤrdert, ſondern noch mehr zurückgeſchreckt wird. Redner hält dle Stärkung der Hausbeſitzerverbände für unbedingt erforderlich, wenn nicht der ganze Stand, der von großer wirt ſchaft⸗ ſchaftlicher und kultureller Bedeutung iſt, rulniert werden ſoll. 5 Die Gefahr der Sozialiſterung des Hausbeſitzes iſt Dank der Bemühungen radikaler Parteien und der Boden⸗ reformer noch nicht gebannt.. Der wohldurchdachten Rede wurde reicher Beifa gezollt. In der Diskuſſion betont Herr G.⸗R. Kirchner, daß das Reichsmietengeſetz lediglich eine Fortſetzung der Mieter⸗ ſchutzberordnungen unter anderem Namen iſt und weltere Knebelung bedeutet. In ähnlichem Sinne äußern ſich ver⸗ ſchiedene Verſammlungsteilnehmer. Herr G.⸗R. Schneider ſchildert die Notlage der Mleter, ſucht die Furcht vor einer Sozlaliſterung des Hausbeſitzes zu zerſtreuen, hielt aber S eee er. r FW n 2 Oo ſiellte ſich Lelln vor ihn hin. »Was iſt unbegreiflich? Daß mich Ottokar liebt? Halten Sie daß gar für eine— Geſchmacksverirlungz“ fragte ſie eutrüſtel „Nein— aber für eine geenzenloſe Roheit!“ vel ſetzte er mit unerſchütterlicher Rude. Sie ſtieß einen Schrei der Empörung aus. »Ich muß doch ſehr binen, Rüdiger— Sie belei⸗ Ge mich ja mi jedem Wort— mich, den Gaſt Ihrer Eltern.“ „Das liegt durchaus nicht in meiner Abfcht, Lella! Meine AReußerung galt nich! Ihnen. Ich bitte um Ver⸗ gebung, wenn ick mich falſch ausgedrückt ede,“ er ver neigte ſich leicht gegen ſie,„aber Ottokar—“ „Iſt alt genug, um zu wiſſen, was er zu tun hat! Er braucht keinen Vormund.“ „Eigentlich ſollte mon das ja auch annehmen.“ Das ſagte Rüdiger in ſo eigentümlichem Tone, daß der andere rot vor Zorn wurde. „Bitte, unterlaſſe deine Bemerkungen und komme endlich zur Sache!“ ſagte er hochfahrend und ungedul⸗ dig.„Sprich 1910 alles! Vor Lella habe ich keine Ge⸗ heimniſſe. Sie ſwird meine Frau, und ich denke, daß ich diesmal das Einverſtändnis der ganzen Familie finden werde.“ ich keine Minute,“ warf Rüdiger „Daran zweifle ironiſch ein. „Auch das deine, mein geſtrenger Herr Bruder!— Denn du vor allem biſt es geweſen, der ſich gegen Maria geäußert, der am meiſten für eine Löſung dieſes nicht ſtandesgemäßen Bündniſſes geſprochen un ich darum bemüht! Oder haſt du jetzt etwa deine Anſicht geändert?“ „Nein, ich denke noch genau wie vorher! Ich denke aber auch, daß es nicht— anſtändig und vornehm ge⸗ handelt iſt!“ entgegnete Rüdiger ſcharf. drohend.„Ich verbiete dir—“ 577 deine Worte,“ rief Ottokar Beſchwichtigend legte Lella ihre Hand auf ſeinen Mund und härtzte ſich an ihn.„Nicht doch, Liebſter, rege dich voch um Rüdigers Anſicht nicht auf. Daß i eine Sache, die dich und mich alleln angeht! Ich denke freier und nicht ſo engherzig wie dein Pruder] Bitte ihn doch, ſeine Meinung für ſich zu behalten und dir endlich das zu ſagen, was er bei der Wielberger er⸗ rercht han.“ f „Ich habe nichts erreicht. nom Verzicht zu bewegen!“ „Das iſt allerdings nicht viel!“ höhnte Lella.„Von Ihrer Geſchicklichteit und Kingheit hätte man wohl ein anderes Reſultat erwarten können!“ „Maria Wirlberger wird wahrſcheinlich verſuchen, ſich 8 mit dir auseinanderzuſetzen. Sei alſo auf ihren Beſuch gefaßt,“ ſagte er zu Ottokar, ohne auf Lellas ausfallende Worte zu achten. Mit einer nervöſen Geberde fuhr der Künſtler durch ſein dichtes Haar.„Und gerade das eben ſollteſt du verhindern— einem gütigen, verſtändnisvoll angebrach⸗ ten Wort hätte Maria ihr Ohr nicht verſchloſſen.“ Ver⸗ drießlich ſtarrte er vor ſich hin. Ich habe mein möglichſtes getan, es war verge⸗ bens!— Dein Töchterchen habe ich auch geſehen,“ ſeßte Rüdiger unvermittelt hinzu. Lella warf ihm einen böſen Blick zu. Schmeichle⸗ riſch ſtreichelte ſie Ottokars 0„Daß ich dir die Auf⸗ regungen dieſer Stunde nicht erſparen konnte, Liebſter —.., Sie ſah, welchen Eindruck Rüdigers Aeußerung auf Ottokar gemacht. „Meine kleine Lore,“ murmelte er,„wie gehl es ihrs“ „Sie iſt ein ſchönes Kind, wie ich noch ſelten ge⸗ e— und ganz das Ebenbild ihrer ſchönen Lella ſtieß einen höhniſchen Laut aus.„Ah, hat auch Sie die ſchöne Nee e bekehrt? Da Sie ae von ihr ſprechen, ſich zu ihrem Anwalt E— 3 5 g 1 Deine Frau war zu kei⸗ 700 Gonſſebung folg noch gegen die Mieter ſel, deren Notlage anerkannt werde, und zum Beitritt aller Hausbeſitzer, einerlei ob ſie Vermieter ſind oder nicht, aufforderte, wurde die anregend verlaufene Verſammlung geſchloſſen. Nach einem Schlußwort, in welchem der 1. Borſitende betonte, daß der Hausbeſitzeroerein kein Kampfperein Gportberein 09 Viernheim de 1. he fahrt 919 Uhr mit der O. G. Fußballklub Amieſtia 1509 ſa im Lokal, Anmeldung zur Hand⸗ und R m le Feinſtes 1 Pfd. 9 Mk. Eiernudel Pfd. 15 1 0 80 Suppen⸗Cinlage 1 Pfd. 10 Mk. Wizona (Pflanzenfett) in 1 Pfd.⸗Tafeln zu 34 Mk, Süßr.⸗ Margarine (beſte Marke) d. Pfd. zu 30 Mk. Ferner: friſch gebrannten Kaffee Malzkaffee Pfd. 8 Salzheringe 1.80 Mk. d. St. Marinierte 2.50 Mk. d. St. zu haben bei Ph. Lahres 0e Uhr repariert in eig. Wekkſtätte ſchnell, gut und billig L. Krug, Ahrmacher, Lorſcherſtraße, Tel. 227. (Sportplatz am Tivoli) 9 Sonntag früh ½10 Üdr im Vereinslokale Geſamt⸗Ver⸗ waltungsaus⸗ ſchuß⸗ Sitzung Alle Herren werden um voll⸗ gebeten. Der Vorſtand. Verbands ⸗Wettſpiel r 1. Jugend Sport⸗Verein 09 gegen Jugend Fußballklub K kers Mann⸗ im in Mannheim ½ 1 1 Uhr. Ab⸗ Sportplatz hinterm Gaswerk. Sonntag, den 26. März Verbands⸗ Wettſpiel der 1. Jugend gegen Viktorla 1912 Mhm⸗ in Viernheim. An⸗ ug 11 Ahr. Der Sptelausſchuß. Sonntagmorgen punkt 10 Uhr affballmannſchaft. Ferner Zuſam⸗ enkunft der 2. Jugend⸗ und Schu⸗ rmannſchaft ½11 Uhr. Der Vorſtand. (Friedens vſare) preisw. abzugeben in Extra ſtarke Leiter- Wagen beſtes Fabrikat, allen Größen, zum billigſt. Tages- preis zu verkaufen. (Erſatzteile und Reparaturen werd. prompt erledigt bel Jak. Beyer. Für Landwirte! Längliche Jauchefässer von 600— 1000 Ltr. Leop. Böhm fassgrophandlung, Mannheim Neckarvorlandstrasse 40, Nähe neue Neckarbrücke, Zur Frühjahrsſaat empfiehlt: Alle Garten-Sämereien. 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März 1— fe erta sfes 1 eee e agg w W 6 e sind unsere Geschäftsräume Hnzug- und Mleiderstoffe, Herren- und Rnaben-Konfektian Manufaktur- und Modewaren, Braut-Ausstattungen. uguenio nissun ne neus anna eis use Amtl Betr.: Aufſtellung der Grundliſten der feuerwehrpflichtigen Mannſchaften. Dleſenigen Feuerwehrpflichtigen, welche Einwendungen gegen ihre Zuziehung zum pflichtfeuerwehrdkenſt noch machen wollen geben wir letzte Friſt bis Dienstag, den 28. lfd. Mis. Wir bemerken, daß ſämtliche im Jahre 1895 bis 1898 Geborenen zur Pflichtfeuerwehr für das Rech⸗ nungsjahr 1922 berufen ſind, auch wenn dieſe keine beſon⸗ dere Zuſtellung erhalten haben. Ebenſo ſind diejenigen Pflichtigen, welche voriges Jahr wegen beſonderen Gründen befreit wurden verpflichtet, wenn ſie für dieſes Jahr wie— der entbunden werden wollen, abermals einen Befrelungs⸗ antrag unter Angabe der Gründe und Unterlagen zu ſtellen. Die Anträge werden einer hierzu beſtimmten Kom miſſion geprüft und ſind ſpätere Beſchwerden hinfällig, Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. Antererhebſtelle. Nächſten Montag allgemeiner Zahltag. und Mittwoch Verrechnung von Steuerbeſcheiden— Kirchner. Dienstag uch CD e Samstag, 25. u. Sonntag, 26. März Der Zirhuslönig Der größte amerikaniſche Epiſoden-Film 2. Epiſode 9 Der Massenraub im Zirkus Hing Der Name Eddy Polo ſagt alles Jolie das Abliene Beiprogramm Samstag Anfang 7 Uhr J Ende. Sonntag 5 6„ 11 Ahr Engel-Lichtspiele Samstag und Sonntag: Pe ten bedgulen Tränen Tragiſches Abemteuer des Japaners Dr. Rab in 6 ſpannenden Akten. Ferner ins al dr Fiersdeh Heiteres Nußſpiel in 2 Akten Montag: Macistes Abenkeuer 2. lei Kampf gegen List und Verderben Senſat ſonen in 6. Akten. Hugerdem ein amerik. Wwporaumm i im 5 Akten Samstag und Montag präzis ab 8 Uhr Sonntag ab halb 8 Ahr. Ende 11 Uhr ... Geſchäfts⸗Eröffnung und Empfehlung. 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