Danksagung 7 a— 5 22 — — — — liehtsen Dank A 1— — 8 i Für die anlässlich unseres Silbernen Hochzeitsſestes am Weissen Sonntag, mit diesem unser jüngster Sprössling auch den fag der ersten hl. Kommunion feiern konnte, sagen wir für die in so überaus reichem Masse dargebrachten. Glückwünsche und übermittelten Geschenke unseren herz- Leonhard Martin 3. und Frau Maria geb. Rempf 12 —:!.:.—.. Empfehle la. friſch gebrannten affee (eigene 1/ Pfd. 20 Ja. Reis 1 Pfd. Mk. 10. la. Meibmehl Spezial 0, 1 Pfd. Mk. 9.50 la. Weizengries 1 Pfd. 9 50 la. Haferflocken 1 Pfd. 7.50 la. Kernſeife(Doppelſtück 250 gr) 1 Pfd. 6 80 la. Orangen i la. Citronen 0 Sozialdemokrat. Partei Am Donnerstag abend 8 Uhr Mitglieder ⸗Verſammlung im„Deutſchen Michel: Tages Ordnung: Beigeordneten-Wahl. Glucke mit 7 Jungen zu verkaufen. Exped. d. Bl. la. Feigen ſowie neue Speize⸗ zwiebeln Michael Herſchel Viernheim:: Rathausſtraße Näheres in der 7 8 Für Landwirte! Maifeier. Verſchiedenes. Der Vorſtand der S. 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April 1922 19 055 her keinen Anſpruch auf hörden Viernheims und Umgebung. ober auf Nelesabinen g — Für am e aufgegebene Juſerate wird keine e Kremmen. 2 9 8 ſes 12 Jabra. Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Franffurt a M. 4 Tagesſpiegel. Jufolge des Ausmaßes der ruſſiſchen Forderungen vertagte die all ierte und ruſſiſche Sachverſtändigenkom⸗ miſſſion ihre Sitzung. Lord Birkenhead erklärte bei ſeiner Ankunft von London in Genna die völlige Einigkeit des amtlichen Englands mit Lloyd Georges Genua⸗Politik. Eine aus zwei Offizieren in Begleitung eines Dol⸗ metſchers und eines deutſchen Offiziers beſtehende En⸗ teutekommiſſion beſuchte kürzlich das Ludwigshafener Hauptzollamt, um ſich von der Zahl der im Beſitz der Grenzbeamten befindlichen Karabiner zu über ⸗ zengen. Aus Tanger wird Mikſella eine ziemlich ben. Eine Brandrede Poincares. Paris, 24. April. Bei Eröffnung des Generalrats des Maasdepartements in Bar⸗le⸗Duc hob Miniſterpräſident Poincare heute vormittag hervor, daß er lothringiſcher Grenzfranzoſe ſei. Zum e übergehend, ſagte er: Wenn die Beſtimmungen des Verſailler Vertrags, daß wenigſtens die von dem Feind auf dem franzöſiſchen Gebiet ver⸗ urſachten Schäden und die Penſionen der Witwen und Wan de zu Laſten Deutſchlands gehen ſollen und daß Deutſchland entwaffnet und endgültig zur militäriſchen Ohnmacht verurteilt werden ſoll, richtig angewandt wor⸗ den wären, wäre Frankreich zum großen Teil ⸗ſeiner unſten finanziellen Schwierigkeiten ledig und hätte die Freude, ſeine Sicherheit garantiert zu ſehen. Mehr ver⸗ langt es nicht. Bezüglich der gegen Frankreich. in ver⸗ ſchie denen Ländern erhobenen Anklagen wegen Imperia ismus bemerkte Poincare, es gebe keinen einzigen fran— 10 n Politiker, der jemals von Anektionen geträumt habe. Alles, was Frankreich je etzt verlange, ſei die Aus führung des Friedensvertrags, die nur Burch ein b Hürr⸗ lich's und methodiſches Vorgeh⸗ n zu erzwingen ſei Aber ſchli⸗ ßlich müſſe Frankreich doch das i Um In⸗ zuſtrie, Handel und eee tſchaf ft zu heben, wo olle Frank ceich die militäriſchen Laſten möglichſt verringern. Aber ver wird, ſo fragte Poincare, nach dem Abſchluß des Abkommens von Rapallo nicht ſelbſt die Unklugheit zu ra ſcher Abrüſtung empfinden? Nach dem Ab ommen von Rapallo würden min viele erkennen, daß bas Kabinett recht gehabt habe, für den Augenblick an zer 18monatigen Dienſtzeit feſtzuhalten. Poincare kam dann auf die deutſchen Polizeikräfte zu prechen, die bereit ſeien, vom Abend bis zum Morgen ich in mititäriſche Truppenabteilungen umzubilden, und auf die oberſchleſiſchen Waffenlager. Die durch die Nach orſchungen in Oberſchleſien hervorgerufenen Attentate eien augenblicklich Gegenſtand gerichtlicher Unterſuchung ind erforderten ſtrenge Verurteilung. Die Arbeit der Kontrollkommiſſion Nollets ſei noch nicht vollendet und s ſei unerläßlich, daß die Verbündeten in Deutſchland loch umfangreiche Kontrolhmittel über die Luftſchiffahrt ind die militäriſchen Organiſationen, ſowie über die Bewaffnung behielten. Frankreith warte mit ganzem Her zn auf den Augenblick, in dem es entztvaffnen könne, aber Deutſchland müſſe zuerſtſ vollkommen ent vaffnet ſein. Poincare gedachte weiter des heran— dahenden Verfalltages der Kriegsentſchädigungen. Wenn Deutſchland dem Programm der Wiederg tmachungskom miſſion widerſtehe, hälten die Vetbbündeten das Recht und infolge des Rechts die Pflicht, zunt Schutze ihrer Juter eſſen Maßnahmen zu ergreifen, don denen es unzweifelhaft vünſchenswert wäre, wenn ſie nach gemeinſamem Ab kommen angenommen und angevandt würden, die aber nach dem Wortlaut des Verbrags auch von jeder der intereſſierten Mächte allein ergriffen werden könnten und die Deutſchland nach dem) Vertrag von Verſailles nicht als Akt der Feindſeligkeitanſehen dürfe. Frankreich wünſche, die Zuſammenarbeic aller Verbündeten aufrecht— zuerhalten, aber es werde in; voller Unabhängigkeit die Sache Frankreichs verteidigenkund auch nicht einen Aug u blick die Waffen fallen laſſen, die der Vertrag ihm in die Hand gegeben habe. Poincare kam dann auf) den Vertrag von Rapallo zu ſprechen und warf die Frage der Geheimklauſeln auf. Die öffentliche Meinung Frankreichs habe begriſſen, daß die Hinnahme dieſes Vertvags boͤfonders unter den Be⸗ dingung! n, unter denen, er erfolgt ſei, ſofort die n gung der Konfe renz von Genua nach ſich hätte ziehen müſſen. Die Verbündeten hätten ihren Wunsch nach Ruhe und Mäßigung ſo goelt getrieben, daß ſie das daß die Spauier bei Niederlage erlitten ha⸗ gemeldet, were 5 1 1 ö ö 1 8. e getan hälien, um einen Bruch zu vermei- den. Die franzöſiſche Abordnung habe von neuem ihren loyalen Wunſch nach Mitarbeit gezeigt und ſich de m nach⸗ giebigen Vorgehen angeſchloſſen, das man gegen d Deutſch⸗ land unternommen habe. Die Regiexung habe im Einver⸗ ſtändnis mit den Kammern geglaubk, ihre Teilnahme an der lade für Genua nicht zurückziehen zu können. Sie habe Vorſichtsmaßregeln für eine klare Begrenzung der Probleme der Konferenz getroffen, die ſie nicht auf geben werde, namentlichkeine Vorſichtsmaßregel in B zug auf die Wiederherſtellungs⸗ und Entwaffnungsſ rage. So ernſt das ruſſiſch-deutſche Bündnis auch ſei, ſo habe die franzöſiſche Abordnung nicht' geglaubt, daß die von z vei der eingeladenen Mächte ergriffene Handlungsweiſe eine völlige und ſofortige Aufgabe des begonnenen Werkes rechtfertige. Frankreich habe ſich nicht von England, Italien, Japan, Belgien, Polen, der Tſchecho-Slowakei, Rumänien, Südflawien und Portugal getrennt. Wie immer auch die Haltung Deutſchlands und Rußlands ſei, ſo ſei nunmehr eine politiſche Situation ge⸗ ſch afßen, die das europäiſche Gleichge wicht zu entblößen und vielleicht um zuſtürzen geeignet ſei, und der man nicht mit wirtſchaftliehe oder finanziellen Formeln, ſelbſt nicht durch große intar— na i:nole Verhendlungen begegnen öune. Wede; Bank- vöreinigungen noch auch ſo gelehr e Empfehlungen über die Wechſel- und Transportfragen könnten den Weltfri.⸗ den auf dauerhafter Grundlage aufrichten. Eine der trei⸗ beudſten Kräfte bei einem großen Teil des deutſchen Vol⸗ kes ſei die Revauchehoffnung. Bei den Bolſchen iter ſei der leitende Gedanke, den Völkern ein neues Eval⸗ gelium zu bringen. Dieſem Zuſtand gegenüber, der durch das Abkommen von Rapallo grell beleuchtet werde, könne man nur auf der Anwendung der moraliſchen Kräfte beharren. Frankreich werde in Genua unter der Bedingung bleiben, daß keinerlei Konzeſſionen weder an Deutſchland noch an Sowjetruß⸗ land gemacht würden. Frankreich werde ſich ſehr genau an den Inhalt ſein er Denkſchrift halten, was immer auch auf der Konferenz ſich ereignen möge, und werde ohne Verzug mit den Verbündeten die durch den deutſch-xuſſi— ſchen Vertrag geſchaffene neue Tatſache prüfen und daraus alle Folgerungen des Friedensvertrags und für die Be— rückſichtigung der Zukunft Europas, ſowie die Erhal- tung des Friedens ziehen. Poincare erklärte, Frankreich, das die Gefahren von morgen klar erkenne, werde ver— ſuchen, ſeine Verbündeten zu überzeugen, daß die beſte Art, die Gefahren zu beſtehen, die ſei, Vertrauen zu Frankreich zu haben, und niemals durch Schüpäche auf ci— nen Einſchüchterungsve rſuch zu antworten. Frankreich ſei auf alle Fälle entſchloſſen, das feſtzuhalten, was ihm ein Vertrag gegeben habe, den Frankreichs Helden mit ihrem Blute bezahlt hätten. * Die Pariſer Preſſe zur Rede Poincares. Paris, 25. April. Viele Blätter bringen eine kom mentarloſe Wiedergabe der geſtrigen Rede Poinca res und ſcheinen, wie es das„Petit Journal“ aus pricht, ſie für ſo klar anzuſehen, daß jeder Kommen— tur überflüſſig iſt. Außer der„Humanite“ wagt es nur das„Oeuvre“, energiſch gegen die von Poincare proklamierte Gewaltpolitik Stellung zu nehmen. Das „Oeuvre“ ſchreibt: Mit anderen Worten: Wir ſind jetzt auf dem W̃ ege, mit den Engländern zu brechen, um als einſamer Reiter den Weg nach 4 anzutreten. Gibt es für uns wirklich kein an⸗ eres Mittel? Es gibt immer andere Mittel. Es iſt 105 ner von Vorteil, denen nicht zu folgen, die von Sin⸗ nen ſind und die heute die franzſtſche Republik füh ren. Um ſicher zu ſein, daß wir die ganze Welt gegen uns haben, und die ganze Welt auf den Rücken bekom⸗ men, gibt es Journaliſten, die ſich gegen Italien wen den, andere gegen Lloyd George. Und ſie behaupten. daß ſich die Ko ferenz gegen Europa wende. Es wäre vielleicht beſſer, den Titel zu wählen,„Frankreich ge— gen Eutopa. Wi ir ſind leider auf dem beſten Wege, wegen Napßallo Krieg zu bekommen, um der Welt 3 1 beweiſen d a ß 15 nicht imperialiſtiſch J ſi ud. Das„Echo de Paris“ meint. daß die Rede des Miniſterpräſidenten zu einem e dentlich gebeg enen Moment erfolgt ſei. Das Blatt ſagt an and erer Stelle, es ſei wahr, daß die engliſche Regterung von den alliierten De egationen in Genua die Diskuſſion des von Lloyd George auf⸗ geworfenen Planes der Unvertetzbarkeit des Vertrages von Rapallo mit dem Vertrag von Verfailles verlan⸗ gen werde. Zum Nolenwechſel üder deu deutſch⸗ruſſiſchen Vertrag. Genna, 24. April. Wie bereits gemeldet, glaubt die deutſche Delegation davon abſehen zu ſollen, den beulſchen Notenwechſel über den deutſch⸗ruflichen Ver⸗ maßgebend und rag wetler zuführen. Ob dieſer Entſchtuß endgültte ift. hängt von der weiteren Entwicklung ab. Das ne ug Schreiben der Mächte enthält. Stellen, die eine Klar ſtel⸗ ung erfol der n, auf die man nur unter den ſchwer⸗ wiegendſten poli iſchen Gründen Verzicht leiſten kaun Dieſer Verzicht aber hin iert 8 ens auf die wirklichen Tatſachen hinzuweiſen. Die Note der Mächte ſpricht davon, daß die deutſche De: egation nach ihrer D 9 8 zum Abſch luß des Sonde abkommens mit Rußland dure h die Weigerung gezwurigen worden ſei die die Del legierten der eingeladenen Mächte gegen die Prüfung ernſter Schwierigkeiten erhoben hatten, die die von den Londoner Sachverſtändigen aufgeſtellten Vorſchläge We e and bereitet hätten Von einer Weigerung der Delegierten der einkaden⸗ den Mächte gegen die Prüfung iſt in der deutſchen Note vom 21. April nicht die. Nevbe. Es wird alſo der deutſchen Delegation hier eine, A ehanmtung unter teilt die ſie gar nicht erhoben hat. Der tatſächliche Vorgang iſt folgender: Die Alliierten haben in der J. Kom- miſſion der Konferenz gleich am erſten Tage die von den Sachverſtändigen in London ausgearbeiteſe Denk⸗ ſchrift zur ruſſiſchen Frage überreicht und erklärt, daß ſie die Grundlage der Verhandlungen ſein ſoll. Dar⸗ nach ſind nun die Ruſſen zu Worte gekommen, die die bekannte Stellung einnahmen. Darauf wurde die Sitzung vertagt und weiterhin aus nicht mehr ein⸗ leuchtend erſcheinenden Gründen hinausgeſchoben. Deutſchland hatte inſolgedeſſen weiler bisber lei e Möglichkeit, ſich irgendwie in der für die ruſſiſchen Angelegenheiten beſtimmten Abe zu äußern. Trotzdem die ruſſiſche Frage der Vorkounfe renz voe⸗ gelegt worden war und beachtet Werden muß. daß gerade von alliierter Seite von Anfang an betout wurde, daß der Schwerpunkt der Konferenz von Ge⸗— nua in der ruſſiſchen Frage liege, iſt man, während man die offiziellen Sitzungen von Tag zu Tag hinaus 55 zögerte, unter Ausſchluß Deutſchlands und der nicht zur Großen und Kleinen Entente gehör enden Mitgk i der der erſten Kommiſſion, dazu übergegangen, mit den Ruſſen über einen internen Vertrag zu verhandeln Es hat ſich dabei nicht um eine allgemeine Unter⸗ haltung, ſondern um regelrechte Wergandlnagen ge⸗ handel:, über deren ſchwerwiegende Bedeutung viel⸗ leicht am beten die ruſſiſche Delegation ein zutreſſe des Urteil abgezen könnte. Die Möglichkeit, daz die alli⸗ ierten Mächte mit dem Gedanken umgin; Zen, die 155 em Abſchluß nahen Werhandeu igen mit den Sowjets for⸗ mal der erſten Kommiſſlon der Konferenz vorzulegen, braucht gar nicht bezweifelt zu werden. In dieſer Vor⸗ lage würde für die Alliierten, die nicht nur in ihrer Gemeinſchaft als Einladende die Regie der Konferenz in der Hand haben, ſondern auch jederzeit und in jeder Kommiſſion über eine ſichere Majorität verfügen, keinerlei Riſito gelegen haßen. Deutſchland hätte dem⸗ nach vor einem ſait accompli geſtanden, gegen das es im beſten Falle einen unwirkſamen Proteſt zu Protokoll hätte geben dürfen. Beachtung verdient da⸗ bei eine franzöſiſche Aeußerung, die noch vor Ab⸗— ſchluß des deurſch-ruſſiſchen Vertrages gemacht wurde und die von der Abſicht ſpricht, den Abſchluß der Verhandlungen formal der Konferenz vorn legen. Für jeden, der die Geſtaltung der ruſſiſchen Frage an Ort und Stelle überſehen hat, unterliegt es keinem Zweifel, daß die Alliierten den Verſuch gemacht haben, ſich mit Rußland nicht nur unter Ausſchlüß Deuiſchlands ſon⸗ dert ausgeſprochen auf Koſten Deutſchlands zu eini⸗ gen. Dieſe Illohaliſät, die auch immer mehr von den ebenfalls nicht zu dieſen Verhandlungen zugezogenen Neutralen erkannt und betont wird, läßt die neuerdings wieder erhobenen Vorwürfe der Alliierten in recht eigentim! hem Lichte erſcheinen. Amſatzſteuer. Von zuſtändiger Seite rs mitgeteilt: Der Reichstag hat die Novelle zum Umſatzſteuergeſetz Das Geſetz hat rückwirke! ude Kraft vom 1. Januar 1922 ab. Der Satz beträgt 2 Prozent. Die KMusfuhr durch den Fabrikanten unterliegt, mag es ſich um Gegenſtände, die der allgemeinen Umſatzſteuer oder Luxusſteuer unten deln, ſeit dem 1. Ja⸗ nua 1922 demſelben Satze. Die erſten Umſätze nach der Einfuhr ſind grundſätzlich ſteuerpflichtig, ſon zeit es ſich nicht um e handelt, die ſich auf der Frei⸗ liſte Ib befinden. Die Ausführungsbeſtimmungen wer⸗ den etwa Ende April im Zen tralblatt für das Deut tſche Reich veröffentlicht werden. Gleichzeitig werden ſie in einer amtlichen Ausgabe veröffentlicht werden. Es wird im eigenen 3 ſe der Steuerpflichtigen liegen ſich die neuen Ausführungsbeſtimmungen nach Erſchei⸗ nen zu beſchaffen. Geg Nm wärtig iſt folgendes von be⸗ ſonderer Bedeutung: Die Novelle zum Umſatzſteuer⸗ geſetz hat das Syſtem der vierteljährlichen Voraus⸗ zahlungen eingeführt. Die Regelung mußte in an⸗ derer Weiſe erfolgen als bei der Einkommenſteuer, denn bei der Umſatzſteuer ſind aus naheliegenden Gründen die im letzten Vierteljahr vereinnahmten Entgelte(ge⸗ tügligten Lieferungen) für die Höhe der Vorauszahlung nicht die Veranlagung für das Vor⸗ hei denen der Steuerab⸗ angenommen. 1402 ha: jahr, Die Stenerpffichtiaen. ſchnitt mehr als ein Vierteljahr beträgt, hal Laufe des April in einer kurzen Voranmeldung den Geſamtbetrag der in den Monaten Januar, Februar und März 1922 vereinnahm für die bewirkten Leiſtungen vereinbarten) Entgelte, 1 ſie nach dem Umſatzſteuergeſetz ſteuerpflichtig ind, anzugeben. Gleichzeitig mit der Abgabe der Vor⸗ anmeldung hat eine entſprechende Vorauszahlung(2 Prozent dieſes Betrages) zu erfolgen. Dieſe Verpflich⸗ tung gilt zunächſt nicht für diejenigen Berufe, in denen die Umſatzſteuer pauſchaliert iſt(Banken, Rechts⸗ anwälte, Notare uſw.). Haben Steuerpflichtige in den abgelaufenen drei Monaten einen Umſatz von nicht mehr als 5000 Mk. gehabt, ſo wird ihnen nachge⸗ laſſen, die a Vorauszahlung erſt zuſammen mit der nächſten Vorauszahlung zu leiſten. Die im übrigen nicht rechtzeitig, d. h. innerhalb des Me nats April, eingehenden Vorauszahlungen werden ohne wei⸗ teres im Zwangswege beigetrieben, wobei, wenn auch keine Voranmeldung abgegeben iſt, die Vorauszahlun⸗ gen mindeſtens auf ein Viertel der für das voran⸗ gegangene Kalenderjahr geſchuldeten Steuer berech⸗ net werden. Die Vorauszahlungen werden auf die nach der Erklärung im Januar 1923 zu veranlagende Umſatzſteuer verrechnet. Sollte ſich bei der endgülti⸗ gen Veranlagung ergeben, daß der Geſamtbetrag der Vorauszahlungen um mehr als 20 vom Hundert hin⸗ ter der Veranlagung zurückbleibt, ſo erhöht ſich die 10 vom Hundert dieſes überſchießender Steuer um Betrages. 9 Neues vom Tage. Die deutſch⸗polniſchen Verhandlungen. Genf, 24. Abril. Das Völkerbundsſekretariat gab geſtern eine amtliche Mitteilung heraus, die beſtätigt, daß, nachdem die Frage der Liquidationen durch Ueber⸗ einkommen geregelt iſt, nun auch die Frage des Schut⸗ zes der Minderheiten zwiſchen Deutſchland und Polen feſtgelegt iſt. Die Verhandlungen über ſachliche Fra⸗ gen unter Vorſitz des Bundesrats Calonder ſind damit als beendet zu betrachten. Der Abſchluß der Re⸗ daktion des franzöſiſchen Vertragstextes und die Un⸗ terzeichnung des Vertrages wird für Anfang Mai erwartet. Die Amerikaner am Rhein. Waſhington, 25. April. Der„New Pork Herald“ meldet, Präſident Harding habe einen Vertreter, näm⸗ lich Wilſon, damit beauftragt, ſich nach Paris, Berlin und Koblenz zu begeben, um an Ort und Stelle Un⸗ terſuchungen vorzunehmen. Es handelt ſich darum, ſich auf verſchiedene Vorwürfe vorzubereiten, die der amerikaniſchen Regierung von ſeiten Frankreichs wie auch Deutſchlands gemacht werden. Worin dieſe Vor⸗ würfe beſtehen, wird in amerikaniſchen Regierungs⸗ kreiſen vorläufig noch ſtreng geheimgehalten. Man legt aber Wert darauf, dieſe Unterſuchung vorzuneh⸗ men, ſolange ſich die amerikaniſchen Truppen noch am Rhein befinden. ö g 8 Die Studienkommiſſion für eine internationale Auleihe Paris, 25. April. Piere Morgan, der von der Re⸗ parationskommiſſion eingeladen wurde, ſich an der Studienkommiſſion für eine internationale Anleihe für Deutſchland zu beteiligen, hat geſtern abend ſeine Ein⸗ willigung gegeben, dieſe anzunehmen. Nach dem„New Dork Herald“ wird Morgan am 15. Mai ſeine Reiſe nach Europa antreten. Morgan gab die Erklärung ab, er glaube, wenn man für die deutſche Anleihe eine öffentliche Subſeription vornehmen, ſo werde auch in den Vereinigten Staaten ein großer Teil dieſer Anleihe plaziert werden können. Allerdings würden dazu noch beſtimmte Bedingungen notwendig ſein. Die Berliner Preſſe zur Rede Poincares. Berlin, 25. April. Zur Brandrede Poincares ſchreibt der„Lokalanzeiger“: Man täuſche ſich nicht: die Zeichen ſtehen auf Sturm. Mag ſein, daß er noch einmal beſchwichtigt wird. Aber wie eine derartig irr⸗ ſinnige Politik, wie die Frankreichs, ſich mit einer anderen Politik auf die Dauer wird vertragen können, das iſt wahrhaftig nicht einzuſehen. Die„Zeit“ er⸗ klärt, die Drohung Poincares gab uns klar zu ver⸗ ſtehen, daß der kurze Traum der Gleichheit, der Ge⸗ nua beherrſchen ſollte, ausgeträumt iſt, und daß der Vernichtungswille Frankreichs wieder das Wort hat. Die„Tägliche Rundſchau“ meint, die ganze Rede lätzt ſich nach berühmtem Muſter überſchreiben: lügen⸗ Mag auch die Liebe weinen Roman von Fr. Lehne. 20. Fortſetzung.(Nachdruck verboten) „Mutterle, liebes— da haſt du mich wieder!“ In ſeinen Augen ſchimmerten Tränen, als er ſie freigab. Lori hat mir ſchon erzählt, wie du dich geängſtigt haſt. Ich kenne mein Mutterle darin kaum wieder!— Bin doch nicht mehr der kleine Bub', der dir einſtmals davongelaufen war.“ „Es war mehr Sehnſucht, als Sorge, mein Erich!“ ſagte ſie ergriffen. „Ah, wie einladend!“ rief er, als er im Zimmer ſtand,„ſogar einer Kuchen haſt du gebacken.“ „Ich nicht, mein Bub— Lori war es.“ „Der tauſend, Lori? Ich denke, ſie kann nur Eng⸗ liſch, Franzöſiſch, Geſchichte und dergleichen— alle Hochachtung, Schweſterchen!“ „Was denkſt du eigentlich von mir?“ Das junge Mädchen tat beleidigt,„dazu eſſe ich Napfkuchen viel zu gern, als daß ich mich nicht darum kümmere, wie zr gebacken wird!— Mutterle hat den Kaffee ſchon ge⸗ brüht, da können wir ja gleich anfangen!“ Geſchäftig goß ſie das braune, duftende Getränk in die Taſſen und zerſchnitt den Kuchen. 8 „Laß dich anſchauen, mein Bub! Wie du gebräunt biſt! Und biſt wohl gar noch gewachſen?“ Er lachte. „Mit bald dreißig Jahren, Mutterle? Das iſt wohl nicht gut mehr möglich.“ Er faßte ſeine Mutter an bei⸗ den Armen und ſah ſie innig an.„Aber du, Mutterle, biſt ganz weiß geworden in dem halben Jahr, da ich dich nicht geſehen.— Es ſteht dir aber gut—“ und er legte ſeine Lippen auf das geliebte Haupt, um ſeine Rührung zu verbergen. Sie ſaßen N am Tiſch und tranken Kaffee. „Nun erzähle!“ drängte Lori.„Auf deinen Karten ſchriebſt du mit tödlicher Sicherheit immer dur Schluß: mündlich mehr! Jetzt halte ich dich beim Wort.“ „Ja, wo ſoll ich anfangenf Schön war es— ben im ten(gegebenenfalls der i d ne e e 10 weiter dard l lt d s N 0 vertrauen, Cäſarenwahnſinn deſto eher ſatt bekommt, je hem mungsloſer er ſich gebärdet.. . Arabiſche Feindſeligteiten gegen italieniſche Truppen. Paris, 25. April. Die Araber haben am 20. April die ieee gegen die italieniſch e in Tripolitanien wieder aufgenommen. Der Gouver⸗ neur von Tripolitanien erteilte dem General Conture Befehl, die Ordnung im weſtlichen Teile der Kolonie wieder herzuſtellen. Die eingeleiteten Operatio⸗ nen ſollen einen normalen Verlauf nehmen. Die Konferenz in Genua. Beendigung der Konferenz am 2. Mai? Berlin, 24. April. Wie die„Voſſ. Ztg.“ aus Ge⸗ nua meldet, ſoll in der Nacht von geſtern auf heute Lloyd George dem Präſidenten der italieniſchen De⸗ legation de Facta mitgeteilt haben, daß er gezwungen ſei, gegen Ende der Woche Genua zu verlaſſen, da er beim Beſuch des engliſchen Königspaares in Belgien anweſend ſein müſſe. De Faeta ſoll verſucht haben Lloyd George dieſe Anſicht auszureden. Nach länge⸗ ren Beſprechungen ſoll man dahin übereingekommen ſein, die Konferenz offiziell am Dienstag, den 2. Mai mit einem feierlichen Schlußakt zu beendigen. Der Reſt des bis dahin noch nicht bearbeiteten Ma⸗ terials ſoll von ſpeziellen Kommiſſionen außerhalb Genuas erledigt werden. Wie das Blatt ferner wiſ⸗ en will, wird auch Poineare zu dem Schlußakt nach enua kommen, um das Wort zu ergreifen. Auf der feierlichen Schlußſitzung ſoll nach den Infor⸗ mationen des Blattes verkündet werden„daß ſich die Konferenzmächte darüber einig ſeien, daß ein Angriff irgend einer Macht gegen das Gebieteiner anderen in Zukunft als dem Geiſte von Cannes und Genua widerſprechend aufden Tadel und die Zu⸗ rückweiſung der ganzen Welt ſtoßen würde Die franzöſiſche Delegation von Paris abhängig. Mailand, 24. April. Der„Corriere della Sera“ betont, daß der franzöſiſche Verſuch, den deutſchen Zwi⸗ ſchenfall nochmals aufzurollen, nicht das Werk Bar⸗ thous ſei, ſondern auf den Inſtruktionen be⸗ ruhe, die die franzöſiſche Delegation aus Paris erhalten habe. Immer deutlicher erweiſen ſich die Nachteile der Sonderſtellung, die Barkhou un⸗ ter den Delegationen einnimmt. Statt ſich auf Genua und die Konferenz zu konzentrieren, ſei die Delegation gezwungen, mit einem Auge nach Paris zu ſchielen, weil jede wichtige Entſcheidung der franzöſiſchen De⸗ legation der ſofortigen Beſtätigung der franzöſiſchen Regierung bedürfe. Dementſprechend wird die alles andere als verſöhnende Note Barthous an de Faeta als ein Produkt Poincares bezeichnet, die neuerdings dazu beitragen dürfte, den Mißmut der Delegationen zu dermehren und die Arbeiten zu hemmen.— Bezeichnend für die emſige Tätigkeit Poincares iſt auch folgende Mitteilung eines italieniſchen Blattes, wonach die fran⸗ zöſiſche Regierung, nach der Erklärung Lloyd Georges, daß der Zwiſchenfall mit Deutſchland beſeitigt ſei, noch in 24 Stunden 22 Telegramme, enthaltend 2000 Worte, in Barthou gerichtet hat. 1 Keine Hoffnung auf eine Einigung in Geuna. Genna, 25. April. Man hat hier jede Hoffnung, daß die Konferenz irgend ein brauchbares Ergebnis haben werde, aufgegeben. Zwei Punkte waren es noch in denen man zu einer Einigung zu kommen hoffte, nämlich in der ruſſiſchen Frage und in der ſog. Frie⸗ densſicherung. Die ruſſiſche Frage ſcheint nach dem geſtrigen Ergebnis der Expertenkonferenz hoffnungslos zu ſein. Heute nachmittag treten die Experten der Alliierten ohne die Mitglieder der ruſſiſchen Delegation zuſammen. Die ruſſiſche Delegation erklärte heute aus⸗ drücklich, daß es für ſie aus innenpolitiſchen Gründen unmöglich ſei, in der Frage der Herausgabe des ſo⸗ zialiſierten Eigentums Zugeſtändniſſe zu machen. Die ſchön! Die Fahrten im Mittelmeer—— die Wo hen in Algier und Aegypten—— aber das Schönſte war doch der Anfang der Reiſe. Der Herbſt in Steier⸗ mark und in Tirol, als wir den ſtolzen Hirſch, die Gemſen jagten. Was iſt da Aegypten mit ſeinen fremd⸗ artigen Reizen, was iſt die Riviera gegen die Maje⸗ ſtät der Berge, gegen unſeren grünen Wald.— Heim⸗ weh hatte ich manchmal danach——“ „Ja, die Berge! Ja, du mein Land Tirol——“ Und mit wehmütigem Ausdruck ruhten die Augen der ſchönen, weißhaarigen Frau auf dem Bilde über dem Sofa: Innsbruck und ſeine Berge. Die Sonnenſtrah⸗ len flimmerten darauf. „ Unwillkürlich ſeufzte ſie; ſie hatte ſie nie vergeſſen können und hatte ſich doch freiwillig von ihnen getrennt. Wohl hatte die Sehnſucht nach ihnen manchmal verzeh⸗ rend gebrannt Der junge Forſtmann bemerkte die Wirkung ſeiner Worte auf die Mutter. Nein, das liebe Geſicht ſollte heute nicht trüb blicken. Schnell ſprach er weiter, um den Eindruck zu verwiſchen. Mit atemloſen Intereſſe lauſchten Mutter und Schweſter ſeinem Bericht. Die Zeit verging im Fluge.. 5 „Ihr wißt ja, daß ich anfangs wenig erfreut war — trotz der großen Vorteile,— an Stelle des erkrank⸗ ten Zabler den Herzog auf ſeiner großen Reiſe begleiten zu müſſen. Doch heute iſt es mir nicht leid. Der Her⸗ og war von großer Freundlichkeit— mir iſt es wahr⸗ haftig nicht ſchwer geworden, Mutterle.“ Sie ſtrich über ſeine edelgeformte, kräftige Hand. „Du dummer, ſtolzer Bub.“ „Und jetzt kommt nun die Ueberraſchung, die Be⸗ lohnung: alſo ſeit geſtern bin ich wohlbeſtallter Förſiter in Steinfurt! Es war doch mein größter Wunſch, Mul⸗ terle, du weißt's Ich bin dort allein in dem ſauberen, neuen Hauſe mitten im Walde. Die Oberförſterel iſt eine Stunde davon.“ 5„ ö Seine Augen ſtrahlten; man ſah ihm an, wie Truppen 08 uppen ſcheinlich iſt, daß die Weſtmächte, insbeſon nkreich, ſich dazu entſchließen werden, muß man annehmen, daß die Verhandlungen zwiſchen den Al⸗ liierten und Rußland zum Scheitern verurteilt ſind. Mit dieſem Scheitern rechnet man auch bereits in der Kommiſſion ſelbſt. Es würde nach dem jüngſten Pro⸗ gramm nur noch übrig bleiben die Annahme einer Reſolution durch die Konferenz, in der ſich die euro⸗ päiſchen Mächte verpflichten, während der nächſten 10 Jahre keinen feindlichen Angriff gegen ein anderes Land zu unternehmen. An dieſem Entwurf arbeitet Lloyd George. Dagegen opponiert Frankreich gegen eine Einſchränkung oder Abrüſtung der Rüſtungen. Lloyd George und Frankreich. Paris, 24. April. Havas verbreitet folgenden Be⸗ richt aus Genug: Die Spannung, die ſich geſtern in Konferenzkreiſen bemerkbar machte, trat heule noch deutlicher zutage. Sie wird beſonders in den Kreiſen der Entente und der Kleinen Entente gewürdigt, wo der allgemeine Eindruck heute abend zum Optimismus neigte. Wenn auch heute keine offizielle Sitzung der Konferenz ſtattfindet, ſo fand doch eine wichtige un⸗ terredung zwiſchen Lloyd George und Barthon wäh⸗ rend des Frühſtücks ſtatt, das die franzöſiſche Ab⸗ ordnung zu Ehren der britiſchen Bevollmächtigten ver⸗ anſtaltete.— Der Vertreter der Havasagentur glaubt zu wiſſen, daß die Zuſammenkunft ſehr herzlich war. Lloyd George beſtätigte zuerſt ſeine Ueberzeugung, daß kein Abkommen in Genua getroſſen werde und keine Regelung zum Ziele führe und dauerhaft ſein könne, ohne die Entente zwiſchen Frankreich und England, die gewiſſermaßen der Schlußſtein des europäiſchen Gebäudes ſei. Unter dieſen Umſtänden haben die Füh⸗ cer der byitiſchen und der franzöſiſchen Abordnung die Prüfung der großen Probleme, die der Konferenz vorliegen, unternommen. Sie waren darin einig, die Notwendigkeit anzuerkennen, daß eine gemeinſame Hal⸗ tung eingenommen werden müſſe. Das ſei eine ſehr intereſſante Entſchließung, die einen entſcheidenden E⸗ni fluß auf die eingeleiteten Verhandlungen haben könne. Reue franzöſiſche Zerreißungspläne gegen Deutſchland Berlin, 25. April. Die„Deutſche Tagesztg.“ läßt ſich von beachtenswerter Seite mitteilen, Fraukreich beabſichtige außer der Beſetzung des Ruhrgebiets auch Norddeutſchland von Süddeutſchland zu trennen und zu dieſem Zwecke Würzburg zu beſetzen. Die Ver⸗ handlungen im März April in der franzöſiſchen Kam. mer und andere Nachrichten haben darüber inlereſſant⸗ Einzelheiten zu Tage gefördert. Aus dem franzöliſchen Aufmarſchraum Kaiſerslaulern—Neuſtadt Landau Pirmaſens heraus will man über Maunheim nach Würzburg marſchieren, um die Verbindung zwiſchen Nord⸗ und Süddeutſchland zu beſetzen. Gemiſchte be⸗ wegliche Abteilungen ſollen weiter nach Oſten Rich. tung Nürnberg vorgeſchoben werden, denen die Tſche⸗ chen entgegenkommen. Ein franzöſiſcher Stoßtrupp würde außerdem von Mainz über Frankfurt—Hauan wie im April 1920 vorrücken. Wenn dieſe Meldun⸗ gen auch übertrieben anmuten, ſo liegen ſie doch in der Richtung der Wünſche der franzöſiſchen Preſſe und Kammer. Vermiſchtes. Ter Fall Gänßler hat in München auch weitere erſonen ins Unglück gebracht. So hat ein 60)ähriges f aar ſein ganzes Vermögen im Betrag von 500 000 Mk. verloren. Die unglücklichen alten Leute haben be⸗ reits zweimal Selbſtmord verſucht.. Was koſtet das deutſche Reichsparlament? Ein ge⸗ treues Spiegelbild unſerer wirtſchaftlichen Nöte gibt der neue Haushalt des Reichstags, den der Vorſtand des Reichstags kürzlich für das neue e er aufgeſtellt hat. Nach dem neuen Anſchlag wir der stag dem Reiche jetzt die Summe von 70 Millio⸗ nen Mk. im Jahre oder 170000 Mk. täglich koſten. freut dieſe Ausſicht beglückte. Eine allgemeine unter den Dreien. e Dieſe ungeheure Summe ſetzt ſich u. a. zuſammen—: 5„Dem Herzog hab ich's zu verdanken. Drei nähere Anwärter auf die ſchöne Stelle waren da. Es iſt ein Beweis des Vertrauens, das man in mich ſetzt! Der Herzog jagt mit Vorliebe in dieſem Revier.“ N Still ſaß die Frau da und lauſchte, die Hände im Schoß gefaltet. Und eine große Beruhigung erfüllte ſie: ihr Bub, ihr 1770085 ſtolzer Bub, war zufrieden! „Nun hört weiter, was ich gedacht— Ihr kommt zu mir, ich habe Platz genug! Mutterle ſoll es jetzt gut haben. Tas Geſchäft iſt ja vorteilhaft verkauft, wie ihr ſchriebt.“ „Ja, ſeit erſten Mai iſt Mutterchen Rentnerin! Wie ſtolz das klingt! An das Nichtstun hat ſie ſich aber in den vier Wochen noch gar nicht gewöhnen kön⸗ 1 785 Täglich iſt ſie bei Fräulein Schlüter und hilft 175 Sie muß ſich doch erſt einarbeiten und muß mit der Kundſchaft bekannt werden! Sie hat einen anſtäll⸗ digen Preis gezahlt.“ Und nun ruhſt du dich aus, liebes Muttchen!“ rief das junge Mädchen,„ich ſuche mir eine Stelle.“ „Das eilt nicht ſo, Kind. Jetzt erholſt du dich erſt — dieſen Sommer bleiben wir zuſammen.“ „Sobald als möglich kommt ihr zu mir!“ wieder- holte Erich.„Dieſe Wohnung wird aufgegeben, und Muttchen ſorgt für mich; dann ſpare ich eine Haushäl⸗ terin und auch eine Frau. Die kann ich noch nicht ernähren.“ Er lachte, daß die weißen Zähne unter dem dunklen Bärtchen blitzten.„Lore verdient auch eine elohnung, da ſie ihr Examen ſo gut beſtanden hat tte es ihr gar nicht zugetraut, daß ſie ſo ge⸗ ſchelt ll ſcherzt 5 e 11 g 5 a erzte er wenn Papa das alles noch erlebt hätte,“ meinte Lore ſinnend,„wie würde er ſich über uns 75 ch haben! Nun iſt er ſchon ſo lange tot u d kann mich ar nicht auf e 5 deilanbnvoll nigen die dc u fe batte og en 5 e u: ſo ſollte es i Rur Lori ahnungslos laſſen! g 0 1 „„ olatlich jetzt 5000 Mk. Gortſetung folgt.) Millionen Mk. für 109 Beamte, 14 Hilfs⸗ Angeſtellte, über 28 Millionen an ungen 1 1 469 Baie die aten erhalten, 1501173 Mk. für Entſchädigungen der deutſchen Elſenbahnen 110 folge des Freikarten ſyſtems, 642 000 Mk. als Aus⸗ gaben für die e ene ö zur Feſtſtellüng der Kriegsurſachen, 9 Millionen k. zur Ferſtellung der Reichstagsdruckſachen, 600 000 Mk. für Poſt⸗, Tele⸗ 5 und Jernſprechgebühren, 650000 k. Zuſchuß niehr Reichstagsreſtaurant und andere Ausgaben Ein Beiſpiel däniſchen Deutſchenhaſſes. Am 18 April, dem Gedenktage der Erſtlrmung der Düppeler Schanzen, hatten der Kyffhäuſerverband deutſcher Krie⸗ gervereine und der Sonderburger deutſche Jugendbund an den Gräbern preußiſcher Soldaten und am Düppel⸗ Denkmale in aller Stille, ohne irgendwelche Demon⸗ Be Kränze ohne Schleifen niederlegen laſſen. Bereits am Spätnachmittage waren die Kränze vom Denkmal verſchwunden, ihre zerpflückten Ueberreſte la⸗ gen nicht weit davon zwiſchen den Trümmern einer Pulverkammer. Drei däniſche Soldaten hatten, wie Augenzeugen berichten, das Denkmalsgitter überſtie⸗ zen, die Kränze heruntergeriſſen und vernſchtet. In deutſcher Zeit haben deutſche Soldaten 50 Jahre hin⸗ durch die däniſchen Kriegergräber und Denkmäler auf dem Düppelberge zugleich mit den deutſchen Gräbern uſtand gehalten und alljährlich am 18. April mit Kränzen geſchmückt; keine Hand hat ſich gegen däniſche Denkmäler und Kränze erhoben. Die vielgerühmte däniſche Kultur durchdringt alſo die däniſche Wehr⸗ macht noch nicht einmal ſo weit, daß die ſelbſtverſtänd⸗ liche Ehrung der für ihr Vaterland Gefallenen von allen ihrer Disziplin Unterſtehenden geachtet und ge⸗ fördert wird! Die deutſchen„Barbaren“ ſind anſchei⸗ nend immer noch die beſſeren Menſchen. Maſſendiebſtahl von Eiſenbahngut. Die Erfurter Kriminalpolizei hat den ſchon ſeit längerer Zeit we⸗ gen ſchwerer amtlicher Verfehlungen verdächtigen Eiſen⸗ bahn⸗Obergütervorſteher Paul Poetzſch von Erfurt ver⸗ haftet. Er konnte einer Reihe von Diebſtählen an Eiſenbahngut, die er in den Jahren 1917 bis 1919 aus⸗ geführt hatte, überführt werden. Als Mittäter wurden noch verhaftet der Bahnwärter Auguſt Poſte aus Apfel⸗ ſtädt, der Vorarbeiter Richard Schnelle, Eiſenbahn⸗ aſſiſtent Karl Schneider und die Braut des Poetzſch, Frau Emma Goedicke. Weitere Verhaftungen ſtehen noch bevor. Soweit ſich bis jetzt feſtſtellen läßt, wur⸗ den etwa 15 Zentner Leder, 600 Paar Stiefel, Kiſten mit Wein, Spirituoſen, Zigarren uſw. geſtohlen, de⸗ ren Wert ſich nach bisherigen Schätzungen auf min⸗ deſtens eine halbe Million beläuft. Ein ſüchſiſches Eiſenbahn jubiläum. Am 24. April waren 85 Jahre ſeit der Eröffnung der erſten ſächſiſchen Eiſenbahn verfloſſen. Es war dies die 6 Kilometer lange Teilſtrecke Leipzig Althen der Leipzig Dresde⸗ ner Eiſenbahn. Im Jahre 1835 hatte ſich aus ein⸗ flußreichen Leipziger Bürgern eine Privatgeſellſchaft, bie„Leipzig⸗Dresde er Ciſenbahnkompagnie“, gebildet, die die Konzeſſion zum Bau der Bahn von Leipzig nach Dresden erlangte. Die Regierung förderte das Unternehmen dadurch, daß ſie der Geſellſchaft die Ausgabe einer halben Million Taler unverzinslicher Kaſſenſcheine geſtattete. Das Aktienkapital betrug 1½ Millionen Taler und wurde ſpäter auf 4½% Millionen erhöht. Bereits am 24. April 1837 wurde die erſte Teilſtrecke Leipzig Althen unter großer Anteilnahme der Bevölkerung dem Betrieb übergeben. Im gleichen Jahre wurde der Verkehr bis Gerichtshain ausgedehnt. Die ganze, 115 Kilome ler lange Strecke Leipzig Dres⸗ den wurde am 7. April 1839 durchgehend in Betrieb genommen. Am 1. Januar 1876 ging dieſelbe mit den übrigen Linien der Geſellſchaft in das Eigen um des ſächſiſchen Staates über. Handel und Verkehr. Dollarkurs am 25. April 252,82 Mark. Weitere Herabſetzung des Mehlpreiſes. Die Süd⸗ deutſche Mühlenvereinigung hat den Preis für Wei⸗ zenmehl Spezial 0 um weitere 75 Mk. auf 2100 Mk. ermäßigt. Am 29. März war der höchſte Stand des Mehlpreiſes mit 2400 Mk. per Dope zentner erreicht worden. Die Südd. Mühlen vereinigung weiſt darauf hin, daß für ihre Preisnotierungen nicht die Aus⸗ landspreiſe maßgebend ſeien, ſondern daß die Kal⸗ kulation ſich nach dem Deviſenſtande richte. Die Frei⸗ gabe der Mehleinfuhr habe auf die Preisentwicklung keinerlei Einfluß ausgeübt. Aus Nah und Fern. Heidelberg, 25. April. Ein auf dem Lindenhof wohnhafter 82jähriger Privatmann ſuchte ſich in der Nähe der Leichenhalle auf dem Friedhof durch einen Revolverſchuß in den Unterleil zu tölen. Der Lebens⸗ müde mußte in das Allgemeine Krankenhaus überführt werden.— Ein Mammutzahn von etwa 1,80 Meter Länge wurde in der Kiesgrube beim neuen Gaswerk gefunden. Funde ähnlicher Art, die auf das Vorkommen des Ur⸗ elefanten in der Heidelberger Gegend zur Diluvialzeit ſchließen laſſen, wurden öfter gemacht, ſo im vorigen Jahr bei Edingen, wo ein Stoßzahn aus dem Neckar ge— zogen wurde. Heidelberg, 25. Ape il. Die erſte Schloßbeleuchtung in disſem Jahre wird vorausſichtlich am Himmelfahrts⸗ tag(25. Mai) ſtattfinden. Für dieſen Tag planen der Frankfurter Verkehrsverein und der dortige Bürgeraus⸗ ſchuß eine Sonderzugfahrt nach Heidelberg und in Ver⸗ bindung damit eine Schloßbekeuchtung.— Tas Un er⸗ richtsminiſterium hat die Angliederung einer Realgymna⸗ ſial⸗Abteilung an die Oberrealſchytle, beginnend mit Unter⸗ tertig, genehmigt. Die Abteilung wird am 1. Mai er⸗ öffnet werden. Ein Rheinſchleppdampfer hat am Samstag Heidelbe 9 zum 2. Male neckaraufwärts paſſiert. Noch dem erſten Verſuch, mit dem Schraubenſchleppöoot Schiffe auf dem Neckar zu transportieren, kam es ſeilens der Ketten ſchleppſchiffahrtsgeſellſchaft in Heilbronn zu einer Ein⸗ ſprache, die für ſich allein das Recht zu haben glaubt, Schiffe auf dem Neckar zu Berg zu ſchaffen. Tamil swper⸗ den wohl die Neckarſchifſer, deren Schiffe in aroßer Babl verſtanden ſein. Plankſtadt, 25. April. Zwei Mitglieder des hieſigen Arb itergeſangvereins, der vorgeſtern einen Ausflug nach Wicblingen unternahm, bollten ſich auf dem Neckar trotz des Hoch vaſſers mit Nachenfahren vergnügen, und wur⸗ den das Wehr hinunter getrieben; dabei kippte der Nachen um. Während der eine, namens Philipp Seitz, ſich durch Schwimmen retten konnte, fand der⸗ andere, Georg Engelhardt, vor den Augen ſeiner Braut ünd ſeiner Kame⸗ raden den Tod des Erkrinkens. a Maunheim, 25. April. Die Interalliierte Rhein⸗ fandkommiſſion hat die hier erſcheinende„Neue Badiſche Landeszeitung“ vom 1. Mai für drei Monate vom Ver⸗ trieb im beſetzten Gebiet ausgeſchloſſen. Ferner hat die Kommiſſion den Vertrieb des Buches„Das Opfer“ von Max Martell(Cotta'ſche Verlagsbuchhandlung) im be⸗ ſetzten Gebiet verboten. g g Mannheim, 25. April. In einen Topf mit kochen⸗ der Wäſche fiel das 2½ Jahre alte Kind eines in F 5, 12 wohnenden Drehers und verbrühte ſich ſo ſchwer, daß es am folgenden Tage im Diakoniſſenhaus ſeinen Ver⸗ letzungen erlegen iſt. Freiburg, 25, April. Die hier ſtattgefundenen Lohn— verhandlungen in der bad. Textil-Induſtrie führten zu einer Vereinbarung und zvar ſowohl bezüglich der Ar⸗ beitszeit wie auch der Lohnhöhe, womit die Gefahr einer Störung des Arbeitsfriedens beſeikigt iſt. Freiburg, 25. April. Das Freiburger Gewerkſchafts⸗ kartell hat in ſeiner letzten Sitzung folgende Entſchlie— zung gegen die Regimentstage angenommen: Im Hin⸗ blick auf die gegenwärtigen Verhältniſſe wird von der Regierung verlangt, die bevorſtehenden Regimentstage unter allen Umſtänden zu verbieten. Wir können nicht zulaſſen, daß durch derar ige Veranſtaltungen beſonders dem Ausland erneut Grund zu weiterem Mißtrauen ge— ö geben werden ſoll. N Lokale Nachrichten. i Fortbildungsſchule für Knaben und Mädchen Auf die Bekanntmachung des Schulvorſtandes in heutiger Rummer wird auch an dieſer Stelle beſonders aufmerkſam gemacht. Beigeordnetenwahl. Die ſozialdemokratiſche Partei veröffentlicht in heutiger Nummer ihren Wahlaufruf zur bevorſtehenden Beigeordnetenwahl. Alle Freunde und Anhänger der Kandidatur Hermann Seigel Tierarzt werden dringend erſucht, am Sonntag ihr Wahlrecht aus— zuüben. K. Darmſtadt, 24 April. Das heſſiſche Miniſterium für Arbeit und Wirtſchaft weiſt dorauf hin, daß es unzu⸗ läſſig iſt, wenn die durch Todesfälle freiwerdenden Woh⸗ nungen ohne Einwilligung der Gemeindebehörde von Ver— wandten benutzt werden. Derartig wiederrechtlich benutzte Wohnungen können von den Gemeindebehörden nach der heſſiſchen Verordnung vom 1. Februar 1921 ohne weite— weiteres beſchlagnahmt werden. Sport am Tivoli! Kommenden Sonntag weilt der erſte Anwärter auf die B⸗Meiſterſchaft beim Sportverein und bird dort ſeine Kräfte meſſen, nachdem 09 trotz ſteter Ueberlegenheit durch Fehler des Torwächters 41 ſich als beſieg erklären mußte. Das richtige Stärke— Verhältnis erglbt ſich alſo zwiſchen F. C Hemsboch-Sport— verein 09 u. Amicitia am kommenden Sonntag. Man darf alſo auf einen ſpanuenden Kampf rechnen. Vor die— ſem Spiel, das um halb 4 Uhr beginnt, ſpielten die 2. und 3 Mannſchaft des Sportverein 09 gegen 1. und 2. Mannſchaft des hieſigen Jünglingvereins. Näheres ſiehe im Inſerat. Am 1. Mai, nachm. halb 4 Uhr ſplielen am Tivoli die 1. Mannſchaft vom Sportverein 09 und Viktoria Reckarhauſen, ein guter A-Verein vom Neckargau. Die Parole für Sonntag und Montag lautet alſo: Laßt uns den Mai beginnen in beſter Harmonie am Tivoli! Gebetzeiten der jüdiſchen Gemeinde. 29. April 1. Ilar. N Sal„Abe 705⁵ Wochenabſchnktt 5 ee 8⁰⁰ l Nachmittag 400 Uhr Abend 830 Uhr Wochentag-Abend 800 Uhr „ Morgen 630 Uhr Saſria-Mizoro Perek 2 Eine friſchmelkende. 7 Gummireifen für Sports⸗ und Kinderwagen 14015 empfiehlt billigſt zu verkaufen. N. Effler 3., Rathausſtr. Holzſtraße 38. Amtlicher Teil. Bekr.: Wahl eines Befgeordnelen für die Gemeinde Vlern⸗ heim. Dle Wahl des Beſgeordneten findet am Sonntag, den 30. April 1922 von 10 Ahr morgens bis 6 Uhr abends ſtatt. Die Wahl geſchleht nach den Grundſätzen der Mehrheltswahl mit der Maßgabe, daß wenn bei mehr als 2 Bewerbern keiner mehr als die Hälfte aller abgegebenen Stimmen hat, eine engere Wahl ſtatt⸗ in Mannheim zum Abſchleppen bereit liegen, nicht ein⸗ letzten Sonntagſin Hemsbach die erſatzgeſchwächte Elf des Spo. findet. Wahlberechtigt ſind alle, welche in den Wähler⸗ liſten eingetragen ſind. f Nachstehend bringen wir die Abſtimmungsbezirke mit den Wahlvorſtänden und Wahllokalen zur öffentlichen Kenntnis. 1. Wahlbezirk: f Blauchutſtraße von Wald- bis Hofmannsſtraße, Ernſt⸗ Ludwigſtraße, Frledrich⸗, Hofmonn⸗, Louiſenſtraße von Lorſcher. bis Blauehutſtraße, Ludwigſtraße von Lorſcher⸗ bis Waſſerſtraße, Wald-, Waſſerſtraße, von Cinſt⸗Ludwig⸗ ſtraße bis Hofmannſtraße, Weihgarten- und außerhalb liegende Gebäude. 05 Wahllokal: Sitzungsſaal des Rathauſes. Wahlvorſteher: Bürgermeiſter Lamberth. Stelloertreter: Gemeinderat Kempf. 2. Wahlbezirk: Alexanderſtr.⸗, Alicenſtr-, Bülſtädterſtr.⸗, Kirſchenſtr.⸗ Kühnerſtr, Lorſcherſtr.⸗ Louiſenſtr.⸗, bis Lorſcherſtraße, Ludwigſtr.⸗, bis Lorſcherſtraße und Rathausſtraße links u. rechts vom Rathaus⸗ bis Waſſerſtraße. Wahllokal: Verſteigerungeſaal des Rathauſes. Wahloorſteher: Gemeinderat Roos. Stellvertreter: Gemeinderat Lammer. n 3. Wahlbezirk: 1 Bahnhofftr.⸗, Blauehutſtr.-, von Hofmann- bis Weinheimerſtr.⸗, Hansſtr., Hügelſtr.⸗, Jakobſtr.⸗, Karlſtr.⸗, Lindenſtr.-, Ringſtr.⸗, Schulſtr⸗, Waſſerſtr.⸗, von Hofmann⸗ bis Weinheimerſtr.“ Weinheimerſtu.-, Wieſenſtraße. Wahllokal: Götheſchule links. Wahlvorſteher: Gemeinderat S. Mandel. Stellvertreter: GemeinderatKamuff. 5 4. Wahlbezirk: .„Bismarkſtraße von Weinhetmer⸗,-bis Rathausſtr.⸗, Holzſtr⸗ Kiesſtr.⸗, Kircheſtr-„Mannheimerſtr., Neubauſtr.⸗, Sandſtr.⸗ Steinſtr.⸗, Rathausſtraße links vom Rathaus⸗ bis ans Ende W̃ lhelmſtraße. 5 Wahllokal: Götheſchule rechts, Wahlvorſteher: Gemeinderat Zöller. Stellvertreter: Adam Hofmann 6. 9 5. Wahlbezirk: 1 Annaſtr.- Bismankſtr.-, von Rathaus- bis Kreuzſir.⸗, Götheſtt,⸗, Jügerſtr.⸗, Jahnſtr-, Kreuzſtr.⸗ Lamperthetmer— ſtraße, Moltkeſtr.“ Neuhäuſerſtr.-, Peterſtr.⸗, Rathausſtr.⸗, rechts vom Rathaus bis ans Ende, Seegartenſtr.-, Spital- ſtraße, Verlängerte Alexanderſtraße. Wahllokal:. Schüllerſchule. Wahlvorſteher: Gemeinderat Schreiter. Stellvertreter: Gemeinderat Mandel J. 18 Die Gemeindewahlkommiſſion beſteht aus den 8 Bürgermeiſter Lamberth, Gemeinderat Roos, Gemeinderat Zöller, Gemeinderat Mandel S., Gemeinderat Schneider und Oberſekretär Alter. ö Alle Stimmberechtigten werden eingeladen, zu der obengenannten Zeit ſich perſönlich in ihrem Wahllokal ein zufinden und ihre Stimme abzugeben. Kohlen verſorgung. Wegen hervorgetretenen Unregelmäßigkeiten müſſen die ſeltherigen Kohlenkundenliſten neu aufgeſtellt werden. Wir fordern daher ſämtliche Ortseinwohner auf, ſich am Samstag, den 29. April 1922 von vormittags 9— 12 Uhr perſönlich bei uns im Rathaushofe unter Angabe des ſeitherigen und neuen Kohlenhändlers zu melden. Wer die Anmeldung unterläßt, hat die Folgen ſich ſelbſt zuzuſchreiben. Spätere Anmeldungen und Am⸗ ſchreibungen werden nicht mehr berückſichtigt Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim: Lamberth. Pflicht⸗Forthildungs⸗Gchule für Knaben und Mädchen. Artikel 23 des neuen Schulgeſetzes vom 25. Oklober 1921 bringt die Beſtimmung, daß dle nach S jährigem Schul beſuch aus der Schule(einerlei ob Volks⸗ oder höhere Schule) austretenden Knaben und Mädchen noch 3 Jahre zum Beſuch der Fortbildungsſchule verpflichtet ſind, und Artikel 17, daß der Unterricht das ganze Jahr hindurch mit Ausgahmen der Ferien zu ertellen iſt. Für die Mädchenfortbildungsſchule kommen dieſes Jahr nur die an Oſtern aus der Volls⸗ oder einer höheren Schule entlaſſenen Mädchen in Betracht. f Wir betrachten als angemeldet und Forlbildungsſchulliſten aufgenommen 1. Alle ſettherigen Fortbildungsſchüler, die und 1921 aus der Volksſchule entl'ſſen wurden. 2. Alle Kaaben und Mädchen, die an Oſtern d. J. hier aus der Schule kamen. Neuanzumelden ſind: 1. Schüler und Schülerinnen, die an Oſtern d. Is aus auswärtigen Volktsſchulen entlaſſen wurden und hierher verzogen find. 2. Schüler, die aus einer höheren Schule vor vollendetem 10. Schuljahr ausgetreten ſind und Schülerinnen, die an Oſtern d. J eine höhere Schule verlaſſen haben. Dleſe Anmeldungen haben noch im Laufe dieſer Woche zu erfolgen und zwar für Knaben bei Hr. Rektor Gillig, für Mädchen bei Hr. Rektor Mayr. Schüler und Schülerinnen, die auswärtige Schulen beſuchen, müſſen eine diesbezügliche Be⸗ ſcheinigung beibringen, ſoweit dies nicht ſchon früher geſchehen. Wann der Untecricht aufgenommen wird, wird noch bekannt gegeben, da wir noch die Antwort auf eine Ein⸗ gabe abwarten, welche die Gemeiude an die oberſte Schul— behörde gerſchtet hat. Betr: haben in die 1920 Der Schulvorſtand: Mayr, Rektor.