9.1959 Ur, le 9 210 er 8 rere 1 220- — 1 310 ente zadslolſe ald. en rühmlichst des Vorjahres fehlen fang enslielel? Auswahl. 5 zu ganz Preiſen. Lager in ole! durchge⸗ nd den n. in g Ichnüren, und 2 ete, in neueſten ren. anloffel auernder ug ohne macht 41 T Sl. 39 beachten, nur ſllau Renner! Mannheim 1 3, 3 148.50 „Biernheimer Burg a ööchentlich dreimal: eil 15 Donnerstag 0 e 91 mon face preis zeträgt 4 Mark. Einzelverkauf: Stück 30 Pfg. Durch ble Poſt bezogen vierteljährlich 18 Mk. Grattsbeilagen: Kalender u. Fahrplan. en Abonnenten unſeres Geſchäfts⸗Anzeiger inſeraten⸗Preis: Die Iſpaltige Petit elle oder deren Raum 0 pf Nl Reklamezeile 3 Mk. 5 Iſteren Wiederholungen und 1— Aufträgen entſprechender Rabatt. Beilagengebühr für bie c auflage ä Mk. Annahmeſchluß für Inſerate: vormittags 9 Uhr. Im Falle höherer Gewalt Vereins⸗Anzeiger und ſonſtigen Störungen des e Alltoblatt der Heſſ. Bürgermeiſterei und des Polizelamts Viernhein ruck und Verlag von Joh. Martin.— Geſchäftsſtelle; Rathausſtr. 36 31 Amt Viernheim. Inſerate haben in der„Viernheimer Bürger⸗Zeitung“ ſtets beſten Erfolg.— Für am Telefon aufgegebene Inſerate wird keine Garantie übernommen. 2 5 her keinen duchliefe auf Nachrichtenblatt für alle amtlichen Bekanntmachungen der Vehörden Viernheims und Umgebung. e ee Bezugspreiſes. Poſtſcheckkunto Nr. 21577 15 8 Um frauffurt a. N 2 Jahrg. 8 5—— 4 51 Fernſprecher Nr. 217 9 0 2 89 Tagesſpiegel. Eugland verzichtet auf die Konferenz der Signatar⸗ mchte, da Frankreich ſich nach dem 31. Mai un⸗ mittelbar mit Lloyd George verſtändigen will. Havas veröffentlicht den Inhalt der franzöſiſchen Donkſchrift zur Wiederherſtellung Rußlands, die einem Plaue ſyſtematiſcher Ausbeutung gleichkommt. Miniſterpräſident Graf Vethlen erhob ſchwere Vor⸗ würfe gegen die Mißwirtſchaft der ungariſchen Noha⸗ liſten. Erkaiſerin nigs Alfons Zita wird ſich auf Einladung des Kö⸗ mit ihren Kindern zn dauerndem Auf⸗ enthalt nach Spauien begeben. Wie die„Voſſ. aus München meldet, ſoll Sloyd George beabſichtigen, auf ſeiner Rückreiſe von Genua nach und Oberammergau zu kom⸗ men. Für Mitte Mai ſei für ihn und ſeine Familie in Oberammergan Quartier beſtellt worden. Das preußiſche Staatsminiſterium hat beſchloſſen, die Stadtverordneten g bon Stendal aufzulöſen, 55 12 ven bürger⸗ N 8* 11 8 37 4 9. 12, Fan lichen und den ſozjalißiſchen Narteien beſchlußunfähig Ztg.“ München 13 1 geworden iſt. Die Maiſeier in Berlin verlief vollkommen ruhig, der Straßenbahnverkehr konnte aufrecht erhalten wer⸗ den. In Leipzig kam es anläßlich der Maiſeier zu einem blutigen Zuſammenſtoß zwiſchen Polizei und Llrbei⸗ tern im Hoſe des Univerſitütsgebändes. Mehrere Arbei⸗ ter wurden zum Teil ſchwer verletzt. Tſchitſcherin richtete an Barthou ein Schreiben, in welchem er betonte, daß der Vertrag von Rapallo nichts enthalte, was gegen den Verſailler Vertrag verſtoße. In Malaga ereignete ſich ein großes Brandunglück. 21 Leichen wurden geborgen. Die Konferenz in Genn. Zur Rohſtoffrage in Genua. Genua, 30. April. In der Sitzung der erſten Unter⸗ kommiſſion des Wirtſchaftsausſchuſſes wurde geſtern die Rohſtoffrage weiter erörtert. Nach Darlegungen des deutſchen Staatsſekretärs Hirſch wurde eine Sach⸗ berſtändigenkommiſſion aus den einladenden Mächten, weutſchland und der Schweiz gebildet, die den Artikel betreffend Belaſtung der Rohſtoffe endgültig formu tlerte und ihn heute der Kommiſſion vorlegen wird. Tſchitſcherin an Barthon. Genua, 1. Mai. Tſchitſcherin richtete an Barthou, der übrigens jetzt ſeine Abreiſe auf Dienstag feſtgeſetzt haben ſoll, ein Schreiben, das, wie er ſagt, zur Beſeitigung der Meinungsverſchiedenheiten und Zwei⸗ deutigkeitan dienen ſoll, die den normalen Gang der Konferenzarbeiten verhindert haben. Tſchitſcherin ver⸗ wahrt ſich darin gegenüber den franzöſiſchen Preſſe⸗ Hußerungen dagegen, daß der deutſch⸗ruſſiſche Vertrag eheime militäriſche oder politiſche Beſtimmungen mit ber Spitze gegen Frankreich enthalte. Nachdem aber trotz des unzweideutigen Dementis der deutſchen und ruſſiſchen Delegation und des deutſchen Reichskanz⸗ lers im beſonderen die franzöſiſchen Regierungstreiſe und die öffentliche Meinung Frankreichs in ihrer Be⸗ unruhigung fortfahren, hält es die ruſſiſche Delegation 1 50 notwendig, in kategoriſcher Weiſe zu er⸗ lären, daß das Abkommen von Rapallo deine geheimen militäriſchen oder; poli⸗ tiſchen Beſtimmungen enthalte. Die ruſſi⸗ ſche Regierung verpflichte ſich in keinem Vertrag zu irgend einer Aktion gegen die Intereſſen des frauzö⸗ ſiſchen Volkes oder gegen irgend eine andere Nation. Das Abkommen von Rapallo hat nur die Abſicht, die zwiſchen den beiden Staaten ſchwebenden Fragen zu regeln und friedliche Beziehungen in ihrem eigenen Intereſſe und im Intereſſe der ganzen Menſchheit wiederherzuſtellen. Das Abkommen von Rapallo iſt nach der Abſicht der ruſſiſchen Regierung nichts an⸗ deres, als der Beginn einer zteihe von Abmachungen, die gemäß den Anſchauungen der ruſſiſchen Abordnung das allgemeine Abkommen ergänzen ſollen, das die in Genua verſammelten Mächte anſtreben. Dieſe Abma⸗ chungen ſollen als Grundlage für den Weltfrieden dienen. Was insbeſondere Frankreich anlangt, ſo glaubt die ruſſiſche Regierung, daß es viele Berührungspunkte zwiſchen den beiden Staaten gibt, die ein Abkommen in allen ſtrittigen Punkten erleichtern könnten. Obwohl die feindliche Politik Frankreichs in der öffentlichen Meinung Rußlands lebhaften Widerhall gefunden hat, joll dieſes doch nicht die Wiederherſtellung der freund⸗ ſchaftlichen Veziehungen zwiſchen Rußland und den Dienstag, den 2. Mai 1022 altterten verhindern können. Die ruſſtſche Regierung ſt überzeugt, daß eine Aenderung in dieſer Haltung ebeuſo notwendig wie nützlich im Intereſſe Frankreichs und Rußlands und der Bevölkerung Oſteuropas ſowie un Intereſſe der wirtſchafllichen Wiederherſtellung der ganzen Welt wäre. Weiſungen an die Sowjetdelegation. Genug, 1. Mai. Die Sowjetdelegation hat aus Mos⸗ kan die Meldung erhalten, keine Zuſtimmung zu machen, die das Selbſtbeſtimmungsrecht und die Freiheit der Ar beiterklaſſe beeinträchtigt, ſondern nur einen Ver⸗ trag zu unterzeichnen, der die Freiheit Sowjetruß⸗ talnds und die Möglichkeit des ruſſiſchen Wiederauf⸗ baues ſichert. f Ein Schreiben des Papftes an den Erzbiſchof von Genua Geuna, 1. Mai. Der Papſt hat geſtern an den Erz⸗ diſchof von Genua einen Brief gerichtet, in dem er der Hoffnung Ausdruck gibt, daß endlich die Herr⸗ ſchaft des Friedens in der Welt wieder aufgerichtet werde. Er habe mit einer gewiſſen Unruhe und Ueherraſchung den Verlauf der Konferenz don Genua verfolgt, und möchte nunmehr die Völker einladen, für das Gelingen der Konferenz den Segen Gottes zu erflehen. Die baldige Rückkehr zum normälen Buſtand ſei für Beſiegte und Sieger notwendig und bHorteilhaft, beſonders aber für die unglücklichen Völ⸗ ker im Oſten Europas, die durch den Krieg und die inneren Kämpfe, durch Hunger und Epidemien auf dem Gipfel des Unglücks angelangt ſind. Wenn dieſe auf den Gipfel des Unglücks angekommenen Völker ohne Erfolg von Genua ſcheiden müßten, dann würde die Gefahr neuer Leiden und noch größeren Unglücks in Europa drohend werden. Es ſei unumgänglich not⸗ wendig, daß man zu einer Wiederherſtellung der nor⸗ malen Lage komme, denn man könne nicht voraus⸗ ſehen, welches die Folgen der Verzweiflung der Be⸗ völkerung Rußlands ſein könnten. Deshalb richtet der Papft an alle diejenigen, die geneigt ſind, Opfer zu bringen für das gemeinſame Wohl, den Appell, an der Wieberherſtellung Rußlands zu arbeiten. Der Papſt lt alle Getreuen ein, zu dieſem Zweck zu beten und beauftragt, die diplomatiſchen Vertreter beim Heiligen Stuhl, ſeine Gedanken den Regierungen und Völkern zu übermitteln. Von engliſcher Seite wird hierzu folgende Mit⸗ teilung verbreitet: Der Premierminiſter Lloyd George iſt ſehr erfreut üher den Brief des Papſtes und gibt vor allen Dingen ſeiner Bewunderung darüber, daß der Papft mit ſo ausgezeichneter Kenntnis von den Ver⸗ hältniſſen im Oſten Europas ſpricht. Lloyd George fühl, daß dieſe Gefahr und die! idgebung des Hei⸗ ligen Stuhles zugunſten eines Feiedens mit Rußland unterung für alte chriſtlichen Völkee bdarſtellt. dlungen über eine Anleihe an Deutſchland Mai. Aus Genua meldet der Sondesr⸗ itter des„Temps“, daß dort das Gerücht hart⸗ näckig verbreit daß in den letzten Tagen äußerſt wichtige Beſprechungen zwiſchen Rathenau, Delaeroi; und einem Vertreter des Bankhauſes Morgan ſtatt⸗ gefunden hätten. Es ſoll ſich angeblich um eine ame⸗ rianiſche Anleihe an Deutſchland handeln, die dieſem geſtatten würde, die Wiedergutmachungen leichter zu bezahlen. Die italieniſche Zeitung„Stampa“ gibt die⸗ ſelbe Meldung ebenfalls wieder. Neues vom Tage. Hermes berichtet in Berlin. in, Wie die Zeit hört, wird Dr. Her⸗ mes von Würzburg ſich zunächſt nach Berlin begeben. Er wird hier den Vertretern der Fraktionen über den Verlauf der Konferenz von Genua berichten und ſodann im Hauptausſchuß ſeinen Etat vertreten Im Anſchluß dar en wird Dr. Hermes nach Genna zurückreiſen. Die Ausſchußſitzungen des Reichstags. Berlin, 1. Mai. Im Reichstag ſind die für heute augeſetzten Ausſchußſitzungen abgeſagt worden. Der Be⸗ amtenausſchuß tritt erſt am Mittwoch wieder zuſammen. (Der Sonderausſchuß zur Unterſuchung der Anſchuldigun⸗ gen gegen den Reichsfinanzminiſter Dr. Hermes wurde für Tièustag vormittag 9 Uhr einberufen. Auch die für heute einberufenen Fraktionsſitzungen fallen aus. Am Dienstag tritt die deutſchdemokratiſche Fraktion zuſam⸗ men. Auch im preußiſchen Abgeordnetenhaus finden leine Sitzungen ſtatt. Der 1. Mai in Berlin. Berlin, 1. Mai. Das allgemeine Straßenbild war in den Morgenſtunden heute am 1. Mai wie an ge⸗ wöhnlichen Wochentagen. Die Straßenbahn verkehrte, Schupo, Streikkommandos in Autos und auf Rädern tauchten hin und wieder auf. Zur Sicherung der Bahn⸗ linien wurden hinreichend Polizeikräfte aufgeboten. Im das Bild in den Mai Laufe des Vormittags änderte ſich 0 Straßen. Große Zuge von Mai⸗Feiernden begaben ſich N. nach den einzelnen Verſammtungspunkten und erſchwer⸗ ten zum Teil den regelmäßigen Straßenbahnverkehr. Ziſchenfälle haben ſich nicht ereignet. Der Prozeß Fechenbach. München, 1. Mai. Am vorgeſtrigen dritten Tage im Fechenbach-Prozeß wurden die Verhandlungen bis in die ſpäten Abendſtunden hinein geführt. Der Sachver⸗ ſtändige, Dr. Dirr, erklärte noch, daß die Wirkung der Veröffentlichung Eisners beſonders in Frankreich eine außerordentlich folgenſchwere war, und daß ſowohl Poin⸗ care, wie Barthou die Eisnerſchen Veröffentlichungen in den Mittelpunkt ihrer Beweisführung für die Verantwort⸗ lichkeit der deutſchen Regierung am Kriegsausbruch ge⸗ ſtellt haben. Der Sachverſtändige, Geheimrat Delbrück, Profeſſor der Geſchichte und Mitglied der deutſchen Vierer⸗ lommifſion in Verſailles, wies beſonders auf die ſchwere moraliſche Auswirkung hin, die die Eisnerſchen Veröffent- lichungen nicht nur im Auslande, ſondern auch im In⸗ lande anrichteten. Selbſt der Reichsleitung habe ſich unter dem Druck dieſer aus dem Zuſammenhang geriſſenen Teil⸗Veröffentlichungen eine ſehr hoffnungsloſe Stim⸗ mung bemächtigt. Der Sachverſtändige bedauert, daß in Deutſchland keine einheitliche Front in der Kriegsſchuld⸗ frage zuſtande käme und erklärt, daß es wirkſam wäre, wenn einmal ein deutſcher Miniſter die ganze Wahrheit im Reichstage darlegen würde. Sachverſtändiger Privat⸗ gelehrter Dr. Quidde erinnert daran, daß er ſchon 3 Tage nach der Veröffentlichung Eisners im bayeriſchen Natio- nalrat eine ſchwere Anklagerede gegen Eisner gehalten habe. Er iſt heute noch der Auffaſſung, daß Eisner eine ſchvere Verſündigung begangen habe, als er in ſeiner Illuſion glaubte, durch eine Veröffentlichung einen beſ—⸗ ſeren Frieden zu erreichen. Die Verhandlungen werden am Dienstag fortgeſetzt. An dieſem Tage ſoll die Be⸗ weisaufnahme beendet werden und es ſollen dann die Plä⸗ doyers beginnen. Am Donnerstag hofft man, die Ver— handlungen zu Ende führen zu können. Kein engliſch⸗franzöſiſches Militärbündnis. Paris, 1. Mai. Lloyd George hat Barthou die abſo⸗ lute Erklärung abgegeben, daß die engliſche Regierung kein Militärbündnis mit Frankreich, wie es Frankreich verlange, dem Parlament gegenüber vertreten könnte, weil keine Zuſtimmung vom engliſchen Volk zu erwarten ſei. Blutige Zwiſchenfülle bei der Leipziger Maifeier. Leipzig, 1. Mai. Bei der Maidemonſtration in Lei) zig kam es heute gegen Mittag vor der Univerſität auf dem Auguſtusplatz zu einem blutigen Zwiſcheufall. Die Arbeiter begaben ſich nach zahlreichen Verſamm— lungen in den verſchiedenſten Stadtteilen am Vormit⸗ tag in geſchloſſenem Zuge nach dem Auguſtusplatz, we eine gemeinſame öffentlichen Demonſtration aller ſo⸗ zialiſtiſchen Parteien ſtattfand. Auf der am Auguſtus⸗ platz befindlichen Univerſität war nach Anordnung der fächſiſchen Regierung die Reichsflagge gehißt. Als die Demonſtration gegen 12 Uhr ihr Ende erreichte, wurde plötzlich, anſcheinend von Studenten, auf dem Uni⸗ verfitätsgebäude die Reichsflagge heruntergeholt unk für ſie die Univerſitätsflagge auf Halbmaſt gehißt. Die⸗ ſer Vorgang rief unter den Demonſtranten große Er⸗ vegung hervor. Die Menge verſuchte, in die Univerſi⸗ tät einzudringen, deren Tore jedoch verſchloſſen waren Obwohl einige Arbeiterführer auf die aufgeregte Menge beruhigend einſprachen, gelang es doch einigen Arbei⸗ tern, durch ein Seitentor in das Univerſitätsgebäude einzudringen und auf das Dach zu gelangen. Von den Eingedrungenen wurde die Univerſitätsflagge vom Maſi heruntergeriſſen und auf die Straße geſchleudert, wo ſie von den Demonſtranten zerriſſen wurde. Als die in das Univerſitätsgebäude eingedrungenen Arbeiter ſich wieder auf die Straße zurückbegeben wollten, wurden ſie im Innern der Univerſität von Schutzleuten au⸗ gehalten. Es kam dort zu einem Handgemenge, wo⸗ bei die Schutzleute von der blanken Waffe Gebrauch machten und eine Anzahl der Arbeiter zum Teil ſchwer verletzten. Die Verletzten wurden in ein neben der Univerſität befindliches Kaffee gebracht und von Sa⸗ maritern verbunden. Der Zwiſchenfall hat große Er⸗ regung unter der Arbeiterſchaft hervorgerufen. Die vor der Univerſität verſammelte Menge verſuchte, ſich der an dem Zwiſchenfall beteiligten Schutzleute und Stu⸗ denten zu bemächtigen. — Handel und Verkehr. Rückgang des Papiergeldumlaufs. Nach dem Aus⸗ veis der Reichsbank waren die Rückflüſſe an Zah⸗ lungsmitteln in die Kaſſen der Bank in der 3. Monats⸗ voche nicht unbedeutend. Die Summe der im freien Verkehr befindlichen Banknoten und Darlehenskaſſen⸗ ſcheine ging um 1416,1 Millionen Mk. zurück; der Rück⸗ gang überstieg damit die Abnahme im gleichen Zeit⸗ raum des Vorjahres— 551,6 Mill. Mk.— um nahezu 1 Milliarde Mk. Im einzelnen erfuhr der Banknoten⸗ umlauf eine Einſchränkung um 1433,90 Mill. auf 132 627,7 Mill. Mk., währe lehenskaſſenſcheinen diesma nahme um 19,8 Mill. Mk. Das bei der Bank von Eng n depot wurde in der Berichtswoche weiterhin um 5,9 Mill. Mk. auf 41,3 Mill. Mk. verſtärkt. Der Dar⸗ lehensbeſtand bei den e verminderte ſich um 648 Mill. Mk. auf 12 478 Mill. MRk.. Fette Dividenden. Der Abſchluß einer Papierfabrik än Sachſen beanſprucht 8 öffentlies Intereſſe. Es iſt die Bunt⸗ und Luxuspapierfabrik Goldbach in Gold⸗ bach(bei Biſchofswerda). Das Unternehmen, das im 48 eg 1921 ſein Aktienkapital von 577 500 Mk. auf 1155 000 Mk. erhöhte, ſchließt 1921 ab mit einem Gewinn von 1983 988(2 020 854) Mk. Hievon ſollen u. a. 30(30) Prozent Dividende und 20(25) Prozent Bonus verteilt und 50 Prozent als Einzahlung auf die neu beantragte Kapitalserhöhung von 1155 004 Mk. ausgeſchüttet werden. Es fallen alſo den Aktionä⸗ ren gewaltige Gewinne in den Schoß und es ergibt ſich die Tatſache, daß ein Aktienkapital von 1 Million nahezu 2 Millionen Mk. Gewinn abwirft! Vermiſchtes. Bodenſeefiſcherei. Der Fiſchfang auf dem Bodenſee iſt heuer infolge des ſchlechten, kalten Wetters und der ſtürmiſchen Witterung um einige Wochen zurück. Es werden täglich nur geringe Fänge gemacht. Da⸗ gegen iſt bei dauernd warmer Witterung zu erwarten, daß ergiebige Fänge in Barſchen(Kretzer), Hechten, vereinzelt auch Felchen einſetzen werden. Der hohe Seewaſſerſtand läßt auf reichliche Fänge ſchließen. Lei⸗ der ſind die Betriebskoſten der Berufsfiſcher ins Un⸗ ermeßliche geſtiegen. Wenn der Fiſchkonſum in Deutſch⸗ land, Oeſtexreich und der Schweiz gehoben würde, wie etwa in Holland, Norwegen und England, dann müß⸗ ten die unerſchwinglichen Fleiſchpreiſe unbedingt einen erheblichen Abbau erfahren. Das Volk ſelbſt hat es in der Hand, den Fleiſchverbrauch und damit die Fleiſchpreiſe zu regulieren. Eine Neuerung im Schlaſwagenverkehr wird gegen⸗ wärtig zunächſt auf der Linie Berlin— Stuttgart ein⸗ geführt. Es werden von den Schaffnern Kartons an⸗ geboten, die ſe ein kaltes Kotelett, zwei gekochte Eier, eine Portion Käſe, vier geſtrichene Brötchen, einen Apfel oder Apfelſine enthalten. Der Preis eines Kar⸗ tons beträgt 65 Mk. Auf Wunſch erhalten die Rei⸗ ſenden zu dieſen Speiſen auch Getränke zu den üblichen Preiſen. a Ablieferung von Rheinſchiffen. Zwiſchen der deut⸗ ſchen und der franzöſiſchen Regierung finden gegen⸗ wärtig Verhandlungen ſtatt, die darauf hinzielen, daß die bereits enteigneten deutſchen Rheinſchiffe ihren Beſitzern verbleiben, wogegen ſich die deutſche Regie⸗ rung verpflichten ſoll, den entſprechenden Schiffsraum in neuzuerbauenden Rheinſchiffen zur Ablieferüng zü bringen. Mißglückter Anſchlag auf einen T⸗Zug. Am Fref⸗ tag abend gegen 11 Uhr iſt auf den D⸗Zug Düſſeldorf⸗ Duisburg, hinter dem Duisburger Wald, küͤrz vor der Einfahrt in Duisburg ein Anſchlag verübt worden. Bahnräuber hatten das Signal auf Halt geſtellt, um den D⸗Zug zum Stehen zu bringen. Durch die Aüf⸗ merkſamkeit des Blockwärters wurde der Anſchlag ver⸗ eitelt. Herbeigeeilte Polizeibeamte wurden von den Bahnräubern in ein Feuergefecht verwickelt, nach dem ein Mann ſchwer verwundet am Tatort vorgefunden und feſtgenommen wurde. Erploſionsunglück in Siebenbürgen. In der Koh⸗ lengrube von Lapeni in Siebenbürgen ereignete ſich kürzlich eine große Exploſion, die über 100 Opfer gefor⸗ dert haben ſoll. „Von einem Bullen zu Tode geſtampft. Ein ſchreck⸗ liches Unglück ereignete ſich auf dem Dominium Eisdorf bei Striegau. Als dort der Futtermann Scheer einen Bullen anketten wollte, wurde das Tier wütend und ſtürzte über Scheer her, riß ihn nieder und zerſtampfte ihn derartig, daß er mit tödlichen Verletzungen liegen blieb. Feuer im zwölf Stockwerk hoch gelegenen Ballſaale. Am Sonntag vormittag brach in Waſhington im Ball⸗ ſaal des zwölften Stockwerkes des neuen Hotels Vil⸗ lard ein Brand aus als gerade der Pizepräſident der auch die Liebe weinen Roman von Fr. Lehne. 22. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) „Was fürchteſt du, mein Bub?— Wir haben doch nichts zu befürchten!“ Sie lächelte in eigener Weiſe. „In dem einfachen Fräulein Lora Berger wird nie⸗ mand die Komteſſe Eleonore Allwörden vermuten, die Lore im Grunde doch iſt.“ „Mutter, wir ſind doch ſonſt in allem immer einer Meinung geweſen— ſo gib mir doch hier nach! Mir widerſtrebt es, Lore da eine doch immerhin unterge⸗ ordnete Stellung einnehmen zu ſehen, wo ihr doch von Rechts wegen ein ganz anderer Platz zukommt.“ „Es iſt ja nicht für immer, Erich.“ Er ſah ſie ſcharf an. „Mutter, du beabſichtigſt etwas.“ 2 „Nein. Nichts,“ entgegnete ſie mit unheimlicher Ruhe,„warum ſoll Lori denn nicht das Haus ihres Vaters, ihn ſelbſt und ihre— Geſchwiſter kennen ler⸗ nen?“ 8 „Und du willſt ſie dort Demütigungen ausſeden, die ihr mit tödlicher Sicherheit von der Gräſin kom⸗ men werden?“ .„In keiner Stellung bleiben ihr ſolche erſpart. Sie wird ſich auf Lengefeld auch nicht ſchmerzlicher fötzlen als anderswo.— Doch genug mein Bub. Wir wollen uns weitere Worte darüber erſparen. Ich wiederhole, daß ich das als von Gott gewollt betrachte. Lori wird ja nie etwas erfahren.“ Frau Berger hatte ihren Willen durchgeſetzt. Tretz der heimlichen Hoffnung Erichs, daß die Wahl der Grä⸗ ſin Allwörden vielleicht nicht auf Lori ſiel, wurde die Schweſter engagiert und am vierzehnten September reiſte ſte ab Maria die 7 beim Abſchied in die Arme— es war ja die erſte Trennung 5 i 55 fal mir gleich, Lore, hörſt duf Ver⸗ — Mit einer falt ſchmerzuchen Inniteit ſchloß 8 e ſie doch recht zelan, die Tochter nach Lenge⸗ wird der zu re Der Bart als Bürgerpflicht. Die Stadtvlter von Sacramento haben, wie der„Newyork Herald“ zu mel⸗ den weiß, befohlen und feierlich verordnet, daß alle erwachſenen Bürger der Stadt Bärte tragen müſſen. Wer dieſem n zuwiderhandelt, wird mit einer Strafe von einem halben Dollar täglich belegt. Zugleich aber wird denjenigen, die 195 keines üppigen Haar⸗ wuchſes von Natur erfreuen, die Pflege der Geſichts⸗ Enn ſehr erſchwert, denn bei hoher Geldſtrafe iſt die enutzung jedes Bartförderungsmittels unterſagt, ünd wer dabei ertappt wird, daß er zu dieſem letzten Hilfs⸗ mittel ſeine Zuflucht nimmt, der wird zu einem extra zu dieſem Zweck eingeſetzten Gericht zitiert, in dem fünf Damen und vier Herren darüber wachen, daß bei dem Bartwuchs der Bürger alles mit rechten Din⸗ gen zugeht. Die vorſchriftsmäßige Barttracht ſind Ko⸗ teletten. Falſche Bärte werden erſt recht nicht geſtattet. Der Grund für dieſe eigenartige Maßnahme iſt der, daß die Stadt bei ihrem Jübiläum, das an die alte Helden⸗ zeit der Kämpfe gegen die Indianer erinnern ſoll, 1190 0 lichſt würdig und ſtattlich auftreten will, und desh Bart Bürgerpflicht. Die größte Stadt der Nelt. Nach der Neuyorker Sünden 0 von 1920 zählte die Stadt Neuyork im Januar 7820 676 Einwohner; 344 508 Einwohner mehr als London im Juni 1921 zählte. Die Arbeitsloſigkeit der Welt. Für die Konferenz von Genua iſt im Reichsarbeitsminiſterium eine aus⸗ führliche Denkſchrift über die Arbeitsloſigkeit der Welt, ihre Wirkungen, ihre Urſachen und ihre Bekämpfung ausgearbeitet worden. Sie enthält zunächſt Angaben über den Stand der eb e in den verſchiede⸗ nen Ländern. Für Europa werden rund 4 Millionen. für die ganze Erde mindeſtens 10 Millionen Erwerbs⸗ loſe errechnet, ſo daß einſchließlich der unterhalts⸗ berechtigten Familienangehörigen der Erwerbsloſen in Europa zurzeit mindeſtens 12 Millionen Menſchen, auf der Erde etwa 30 Millionen das gewohnte Ar⸗ beitseinkommen entbehren. Die aus öffentlichen und privaten Mitteln für den Unterhalt 1 30 Erwerbsloſen verwandten Summen werden für das Jahr 1921 allein auf 10 Milliarden, ber die Zeit ſeit dem Waffenſtill⸗ ſtand auf 25 Milliarden Goldfranken ede Der Lohnausfall wird für 1921 allein auf 25, für die Zeit ſeit Kriegsende auf etwa 60 Milliarden Goldfranken geſchätzt, der durch das Brachliegen der Arbeitskräfte und Produktionsanlagen herbeigeführte Ausfall in der Gütererzeugung für 1921 auf über 57, ſeit dem Waf⸗ fenſtillſtand auf über 100 Milliarden Goldfranken. Die furchtbare Größe dieſer Summen kann man rich⸗ tig würdigen, wenn man bedenkt, daß ſie mehr be⸗ tragen als vor dem Kriege das Einkommen Mittel⸗ europas in den entſprechenden Jahren, das Dreifache des geſamten Einkommens des deutſchen Volkes ſeit dem Waffenſtillſtand und das Dreißigfache der Deutſch⸗ land auferlegten jährlichen Reparationsleiſtungen. — Gegen die Maikäſerplage. Alljährlich im Mai tritt ein großer Baumſchädling bekanntlich in Maſſen auf, der Maikäfer. Seit Jahren iſt man bemüht, durch Einſammeln und Töten der Käfer das weitere Au⸗ wachſen der Tiere zu verhindern. Auch in dieſem Jahr wird man der Maikäferplage wieder zu ſteuern ver⸗ ſuchen. Dazu iſt zu bemerken: Das Maikäferſammeln muß rechtzeitig und gut vorbereitet werden, wenn es ſeinen Zweck erfüllen, die Wälder und Obſtbäume vor ſtahlfraß bewahren und die Felder gegen Engerlings⸗ defall ſchützen ſoll. Dazu muß man aber auch wiſſen, vo und wann mit einem Maikäferflugjahre zu rechnen t. Leider fehlt es uns noch faſt völlig an Unterlagen, die es möglich machen könnten, in Deutſchland auch nur für einige Gegenden die Maikäferflugjahre mit Sicherheit vorauszuſehen. Die alte Regel, nach der die Schaltjahre mit den Maikäferjahren zuſammen⸗ treffen ſollen, hat nur inſoweit Geltung, als die Mai⸗ käfer unter manchen klimatiſchen Verhältniſſen eine vierjährige Entwicklungsdauer haben. Anderwärts er⸗ ſcheinen die Käfer alle dre oder aber alle fünf Jahre. ſchweige mir nichts!“ üudem gibt es Wald⸗ und Feldmaikäfer, die in der auer ihres Engerlingsdaſeins Abweichüngen zeigen. lage Lor die Unterlagen für eine möglichſt zuver⸗ läſſige Vorherſage der Maikäkerflugjahre ſchaffen ſol⸗ flüſterte ſie mit erſtickter Stimme, „das Geringſte aus deiner Umgebung hat Intereſſe für mich— auch das, was dir wohl kaum der Beachtung wert erſcheint. Ich will mir genau im Geiſt vorſtellen können, wo du weilſt, wie die Menſchen ſind mit denen du zu tun haſt.“ Und Lori nickte, unfähig, ein Wort zu ſprechen, mit tränenüberſtrömtem Geſicht. Daß ein Abſchied ſo ſchwer ſein konnte! Das Herz wollte ihr faſt brechen. Immer und immer wieder wandte ſie ſich um nach der geliebten Geſtalt der Mutter, bis ſie ganz ihren Blicken entſchwunden war. Erich begleltete ſie nach der Station; ihm ward ſelbſt des Herz ſchwer, und in ſeinen Augen ſchimmerte es feucht, als ihm der Zug die Schweſter entführte. Schweigend ſaßen ſich Mutter und Sohn beim Abendeſſen gegenüber. Die Speiſen blieben beinahe un⸗ berührt; es wollte nicht ſchmecken. Das Haus war ihnen weit und leer geworden— Lore fehlte überall. Der Abend war noch ſchön und mild. Erich ſtand auf, brannte 5 ſeine kurze Pfeife an und hing ſich das Gewehr über die Schulter. „Ich gehe nicht weit, Mutter.“ hemerkte er auf den fragenden Blick Marſas,„nur bis zum Kreuzweg, viel⸗ leicht nach den Fichtenſchonungen. Auf jeden Fall bin ich, bald wieder da.“ 9 0 Die kleine Magd Roſa, ein Oſtern arſt konfirmiertes Mädchen aus dem Dorfe Steinfurt, mußte heute alles allein beſorgen. Frau Maria rührte nicht eine Hand. Schwerfällig ging ſie hinaus und ſetzte ſich auf eine Bank neben dem Hauseingang. Sie war müde. Schwarz und ſchweigend lag der Wald vor ihr. Wie geſpenſtige Rieſen ſtanden die Bäume, ungewiß und groß, faſt drohend. Und ihre Gedanken flatterten Ihrem Kopf wie aufgeſcheuchte Vögel. 1 Jabs dure fahr, dle dauere Ins beſondere die Landwirte, Forſtleute, Gärtner und Leh⸗ rer, werden esd dieſes Unternehmen durch Mit⸗ teilung von Beobachtungen zu unterſtützen. Ein zu dieſem Zweck herausgegebener ae kann von der Reichsanſtalt und den Hauptſtellen für Pflanzen⸗ ſchutz koſtenlos bezogen werden und iſt unfrankiert zurückzuſenden. Eine amerikaniſche Selbſtmörderſanl ik, Im ee 1921 betrug in den Vereinigten Staaten die Zahl der Selbſtmorde rund 20000. War die Zahl der Todes⸗ fälle gegenüber 1920 allgemein um 13,7 Prozent ge⸗ fallen, ſo nahm die Zahl der Selbſtmorde um 23 Proz. zu. Der älteſte der Lebensmüden war 100 Jahre alt. der jüngſte 5() Jahre. Unter ihnen befanden ſich ihrem Beruf nach 95 Bankiers(darunter 37 Bankpräſidenten), 88 waren Leiter von großen Firmen, 86 Aerzte, 57 Richter und Rechtsanwälte, 51 Lehrer und Lehrerin⸗ nen, 40 Studenten, 39 Makler, 21 Geiſtliche, 10 Re⸗ dakteure, 7 Bürgermeiſter und 7 Mitglieder geſetzgeben⸗ der Körperſchaften. Hunderte waren arbeitslos, aber auch 76 Millionäre und 30 ſehr wohlhabende Frauen. Als Gründe für den Selbſtmord hatte u. a ein Mann angegeben, daß ſeine Frau„zu gut“ für ihn 15 ein anderer, daß er das Klavier nebenan nicht mehr aus⸗ halte: eine alte Jungfer ſchied von der Erde, weil „kein Mann gut genug für mich“ iſt, wie ſie ſagte. Drum prüfe, wer ſich ewig bindet. Von Not.⸗Aſſ. Bleſſing in Waldenbuch. Seit geraumer Zeit kann man auch in ländlichen Gegen⸗ den unſerer Heimat die Beobachtung machen, daß unter den vielen geſchloſſenen Verlöbniſſen manches wieder in Brüche geht, weil die ſich die Ehe Verſprechenden im frühreifen Alter ſich nicht bewußt ſind, welchen Akt im menſchlichen Leben ſie bei Eingehung eines Verlöbniſſes begehen und welche Folgen das„Wiederloskommen“ vom andern Teil nach ſich ziehen kann. Ueber das Weſen des Verlöbniſſes und insbeſondere über die Folgen eines ge— brochenen Verlöbniſſes ſei in rechtlicher Beziehung das Wichtigſte erwähnt: Für die Art und den Zweck des Verlöbniſſes iſt bei uns in Deutſchland das ſeit 1. Januar 1900 in Kraft be⸗ findliche Bürgerliche Geſetzbuch maßgebend. Danach iſt das Verlöbnis das gegenſeitige Verſprechen zwiſchen einem Mann und einer Frau, künftig die Ehe miteinander ein⸗ gehen zu wollen. Dieſes mündliche oder ſchriftliche Ver⸗ ſprechen iſt gewöhnlich verknüpft mit dem äußeren Zeichen des Ringwechſels. Der Ringwechſel allein iſt alſo noch koin Verlöbnis mit rechtlichen Wirkungen, unbedingt iſt das erwähnte gegenſeitige Verſprechen beider Teile er⸗ forderlich.— Das Verloben wäre daher ein leichter Akt, weniger leicht aber iſt das Loskommen von einem einge⸗ gaugenen Verlöbnis, doch ſind bei uns die Schwierigkeiten und Gefahren des gelöſten Vexlöbniſſes nicht ſo groß, wie z B. in England. Die engliſchen Richter verſtehen bei „breach of promiſe“ keinen Spaß. Die engliſche Gou⸗ vernante der Kinder eines britiſchen Botſchafters am Gol⸗ denen Horn ließ ſich einmal von dem erwachſenen Sohne des Botſchafters küſſen. Als der junge Mann es ablehnte, ſie zu heiraten, ſetzte ſie ihre Enttäuſchung in Sou⸗ dereigns um und beanſpruchte 5000 Pfund als Entſchä⸗ digung. Der junge Mann wandte ein, daß er durch dieſen Kuß alles andere als ein Verlöbnis habe herbei⸗ führen wollen, daß alſo ſeine Weigerung, die junge Dame zu heiraten, auch nicht als Heiratsverſprechen zu bewer⸗ ten ſei. Der geſtrenge Richter erklärte es aber für un⸗ denkbar, daß zwei Engländer ſich anders, als in der Ab⸗ ſicht miteinander ein Ehebündnis einzugehen, im Kuſſe vereinigen und verurteilte den Bellagten nach dem Antrag. — Unſer Bürgerliches Geſetzbuch lehnt eine ſolche Mate- rialiſierung heiliger Empfindungen ab. Die Folgen eines aufgelöſten Verlöbniſſes ſind nicht ſo ſehr ſchwerwiegend In allen Fällen müſſen die gewechſelten Geſchenke zurück⸗ gegeben werden. Tritt ein Verlobter grundlos zurück, Allwördenſchen und wie ſie ſich doch immer wieder von neuem rafft und allen Widrigkeiten Trotz geboten hatte. elb zu ſchicken? Wäre es nicht doch beſſer geweſen, ble 11 zu laſſenk Aber der debenſchuſllige Wunſch ſo hat er dem andern Verlobten und deſſen Eltern, ſo⸗ beherrſchte ſle CVVT ging, ob er glücklich war.—— Sie hatte ja nie vergeſſen können. Und„ bis zur Erſchöpfung gearbeitet hatte— die Erin. ließ ſich nicht bannen. Wie lange war es her! Gerade fünfzehn Jahre dieſem Sommer, als ihr die große Demüllgung wurd mit ihrem Sohn gleich einer Beftlexin da weggeſchi zu werden, wo ſie eigentlich ein Recht gehabt hätte als Herrin zu ſtehen! Ihr war, als ſei an dieſem Tage in ihr etwa geſtorben. Jede Verbindung mit Ottokar Allwörder hatte ſie abgebrochen; alle ſeine Briefe waren unbeant⸗ wortet geblieben; ſie verweigerte die Annahme einer beträchtlichen Geldſendung, ſo bitter nötig ihr auch da“ Geld war. Und als ſchließlich der Rechtsbelſtand des Gräflich auſes bei ihr erſchien, erklärte ſie ihm in ihr Geſchick gefunden und nichts kurz, daß ſie ſi Ihre Kinder würde von den Allwördens beanſpruche. ſie auch ohne fremde Hilfe zu ordentlichen Menſchen er⸗ ziehen. 5 Und dabei war ſie geblieben. Wie ſie es ermöglicht hatte, war ihr manchmal ein Rätſel. Wenn die Kinder von ihren durcharbeiteten Nächten wüßten, wie ſie manchmal verzweifelt 1 aufge⸗ Nur ein Wort hätte es ſie gekoſtet, ſich leichtere Lebens bedingungen zu ſchaffen. Das aber ließ ihr Stolz nicht zu. Aus eigener Kraſt wollte ſie der Kin⸗ der Leben geſtalten, nur ihr ſollten ſie alles verdanken — ihr Vater hatte keinen Antell an ihnen. Sie hatte ihren Wohnort gewechſelt, hatte einen anderen Namen angenommen— den einfachen Namen Berger. In nichts wollte ſie mehr an frühes erinnert werden. eile, e wie dri„die an Stelle der Eltern geh haben, den Schaden zu e ſehen, der daraus entſtanden iſt, daß ſie in Erwartung der Ehe Aufwendungen ge⸗ macht haben oder Verbindlichteiten eingegangen ſind(z. B. Wohnung gemietet). Läßt alſo der Bräutigam die Braut ſihen, 110 em die Ausſteuer oder die Einrichtung von ihr oder ihren Eltern oder ihrem Onkel angeſchafft ſind, ſo können die Beteiligten von ihm Uebernahme der Gegen⸗ ſtäude gegen Erſtattung der verauslagten Beträge ver⸗ langen. Der ungetreue Bräutigam kommt dadurch unter Umſtänden in den Beſitz einer ſchönen Damenwäſcheaus⸗ ſtattung, bedarf aber zu deren zöeckdienlicher Weiterver⸗ wendung einer neuen Braut von gleicher Figur und mit gleichem Monogramm wie die verlaſſene! Damit kann ihm allerdings die Neuwahl erheblich ſauet werden.— Auch Schäden durch Aufgabe einer Erwerbsſtellung, 3 B. als Beamtin, Lehrerin, Näherin, müſſen der Braut erſetzt werden. Dagegen kennt das Bürgerliche Geſetz⸗ buch, abgeſehen von einem nicht näher zu erörternden Ausnahmefall(8 1300, Defloratiousanſpruch) keine Ent⸗ ſchädigung der verlaſſenen Braut für andere nicht ihr Ver⸗ mögen betreffende Nachteile. Löſt z. B. der Bräuligam die Verlobung grundlos auf, nachdem dieſe jahrelang be⸗ ſtanden hat, ſo kann die gealterte und vergrämte Braut für die Erſchverung der Möglichkeit, ſich auderweitig zu verheiraten, keinen Schadeuerſatz in Geld beauſpruchen. Die Gerichte haben ſich mit dieſen Fragen ſeit Kriegs⸗ ende beſonders häufig zu beschäftigen. Es find auch un⸗ längſt zwei bemerkenswerte Entſcheioungen ergangen. In einem vom Kammergericht in Berlin ausgetragenen Rechtsſtreit handelt es ſich um eine Braut, die von ihrem Verlobten aufgefordert war, ſich wegen eines Ausſchlags und eines trockenen Huſtens ärztlich unterſuchen zu laſ⸗ ſen, und die dies abgelehnt hatte. Der Bräutigam löſte die Verlobung auf; die Braul hielt dies für eine grundloſe Verweigerung der Eheſchließung und machte Schadens⸗ erſatzauſprüche geltend. Das Gericht führte aus: Dem Zweck und Weſen der Ehe eulſpreche(s, daß vor einer Heirat beide Teile auf den eigenen Geſundhettszuſtand und den des anderen Teils ihr Augenmerk richleten. Das Geſetz weiſe jetzt hierauf beſonders hin durch die Boſtim⸗ mung der 1920 erlaſſenen Novelle zum Perſonenſtands⸗ geſetz, wonach der Standesbeamte vor Erlaſſung des Auf⸗ gebots den Beteiligten ein vom Reichsgeſundheilsamt verfaßtes Merkblatt auszuhändigen habe. Zu den Pflich⸗ ten jedes Verlobten gehöre ſomit, daß er bei Auftreten beſorgniserregender geſundheitlicher Erſcheinungen dem Verlangen des andern Verlobten dieſerhalb ärzkliche Be⸗ ratung und Begutachtung einzuholen, entſpreche. Verwei⸗ gere ein Verlobter hartnäckig die Vornahme der verlangten ärztlichen Unterſuchung oder die Bekanntgabe des Ergeb⸗ niſſes an den andern Verlobten, ſo könne dieſer daraus einen wichtigen Grund zum Rücktritt herleiten und zwar ſelbſt dann, wenn der weigernde Verlobte tatſächlich geſund iſt. Inſoweit wird man den Ausführungen des Kammer⸗ gerichts rückhaltlos zuſtimmen können. Nun aber komm eine Einſchränkung, die den bei einem Verlöbnis vorlie— genden beſonderen Umſtänden kaum gerecht wird. Das Gericht verlangt nämlich, daß ein Verlobter, wenn er aus der Weigerung des andern Teils, ſich einer ärztlichen Unterſuchung zu unterziehen, einen Rücktrittsgrund zu ent⸗ nehmen gedenkt, dies dem andern Verlobten rechtzeitie zum Bewußtſein bringt. Mi tandern Worten, es ſoll die Auflöſung der Verlobung erſt nach Androhung und unter Setzung einer Nachfriſt für die Erfüllung des ge⸗ ſtellten Verlangens zuläſſig ſein. In einem in München anhängigen Rechtſtreit wollte eine in beſonders brutaler Form verlaſſene Braut bei Be⸗ meſſung der Höhe der ihr nach 8 1300 BGB. zu gewäh⸗ renden Entſchädigung auch den ihr verurſachten ſeeliſchen Kummer als einen in Rückſicht zu ziehenden Umſtand be⸗ handelt wiſſen. Der Beklagte verſuchte, die Entſchädigung herabzudrücken mit dem Hinweis, daß die Braut aus einer nicht beſonders vornehmen Familie ſtamme, kleinbürger— lich aufgewachſen ſei, ſich ſchon auf Redouten unterhakten daß ſie nur Volksſchulbildung genoſſen habe und nicht einmal eine fremde Sprache beherrſche. desgericht München hat dieſe Ausführungen zurückgewie⸗ ſen: Ehre und ſittliches Empfinden ſeien nicht von Beſitz und Bildung abhängig; es ſei nicht angängig, bei der Klä⸗ gerin eine mindere Feinfühligkeit in ſittlichen Dingen vorauszuſetzen und die Verletzung ihres ſeeliſchen Emp⸗ dens geringer zu bewerten, bloß weil ihre Familie nicht den beſitzenden Klaſſen angehöre, weil ſie keine fremde Sprache gelernt habe und genötigt ſei, ihren Lebensunter⸗ halt ſelbſt zu verdienen. Spiel und Sport. Fußball. fr. Der Endlampf um die bayeriſche Bezirksmeiſter⸗ ſchaft kam am Sonntag in Augsburg zwiſchen Wacker⸗ München und Spielvereinigung Fürth zum Austrag. Nach ſpannendem Spiel blieb Wacker München infolge techniſcher Ueberlegenheit mit 110 Sieger.— Am näch⸗ ſten Sonntag findet nunmehr zwiſchen Vf. R. Mann⸗ heim und Wacker München das Zwiſchenrundeſpiel um bie ſüddeutſche Meiſterſchaft in Stuttgart ſtatt. Von Privatſpielen liegen folgende Reſultate vor: Stuttgarter Kickers— Germania Durlach 121; Turn⸗ und Sportfreunde— Sportv. Feuerbach 4:2; V. f. R. Heilbronn— F. V. Frankenthal 4:1; Spielvog. Tü⸗ bingen— Splelvg. Cannſtatt 0: 3. andelt wert iſt. meindeparlament Das Oberlan⸗ Lokale Nachrichten. — Der Mai. Der Mai iſt der Monat des Lebeus, die Jugend des Jahres. In den Wochen, da die neu- erſtandene Welt in lachende Pracht erſch int, da in Garten Feld und Wald die mannigfaltigſten Weiſen unſerer geftederten Sänger erklingen, iſt es am ſchönſten. Aber auch zu keiner Zeit ſind die durch die Witterung dro⸗ henden Gefahren ſo groß, wie eben in dieſer herrlichen Maienzeit. Wer kennt nicht die gefürchteten ſtreugen Herren, die ſogen Eisheiligen Panktatius, Servatius und Bonifatius an dauen ſich nach am 15 Mai die„böse Sophie“ geſellt? Zu Beginn des Monats iſt der goldene Sonuenwagen auf ſeiner nördlichen Wanderung am 15 Grad angekommen und am Schluß wird er den 22. Grad erreicht haben. Der lichte Tag ſtreckt ſich weiter um Stunde 18 Minuten, am 1. Mai bertägt die Tageslänge 14 Stunden 33 Minuten, am 31. Mai 15 Stunden 50 Minuten. Der 1. Mai, im Volksmund Walpurgi ge⸗ kannt, im lirchlichen Kalender der Gedächtnistag der bei⸗ den Apoſtel Philippus und Jakobus, war urſprünglich der Tag des altgermaniſchen Frühlingsfeſtes, und die dieſem Tag vorangehende Walpurgisnacht genießt heute noch im Volksglauben einen unheimlichen Ruf. 4 . Beigeordnetenwahl. Wir erhalten folgenden Bericht:„Die am Sountag getätigte Beigeordnetenwahl ſtand im Zeichen der Wahlflauheit. Von 5000 Wahlbe⸗ rechtigten haben etwa 2600 abgeſtimmt. Beide Partelen haben gegen frühere Wahlen ſtarke Einbußen erlitten. Das gilt fürs Zentrum und auch für die linksorientierten Partelen. Die Kandidatur Seigel war wohl für viele eine Ueberraſchung. Das Zentrum hatte ſich demnach ein⸗ geſtellt und mit allen Mittel zu verhüten geſucht, daß dem offiziellen Kandidaten ein weiterer Bewerber aus die⸗ ſer Partei nicht an die Seite geſtellt wurde, das auch voll⸗ kommen geglückt iſt. Für gewiſſe Kreiſe war es allerdings etwas Peinliches, ſich mit dieſer Kandidatur abfinden zu müſſen. Wäre noch ein dritter Bewerber hinzugekommen, ſo wäre eine Stichwahl unvermeidbar geworden. Die Kalkulatton des Zentrums hatte diesmal geklappt. Aus dieſem Verhalten iſt erſichtlich, was eine kluge Wahltaktik Da? Zentrum hat dadurch ſeinen Kandidaten Herrn G.⸗R. Roos durchgebracht. Er vereinigte 1437 Stimmen auf ſich. Die Kandidatur der linksorientierten Parteien in der Perſon des Herrn Tierarztes Seigel war gut, aber nach meinem Ermeſſen etwas zu fr ü h aus⸗ geplaudert. Denn dadurch war dem Zentrum das Splel leicht gemacht. Es konnte ſeine Dispoſition darnach einrichten. Wäre das nicht der Fall geweſen, dann wäre, wie berelts oben geſagt, ſicher ein weiterer Kandidat ins Treffen gekommen und die Chancen der Kandldatur Seigel wären dadurch erheblich geſtärkt worden. Von Wahlmanö⸗ vern und Zwiſchenſpielen hörte man nichts, denn auch die linksertentierten Parteien ſagten ſich, daß Herr Roos kein hinterliſtiger, fanatiſcher Gegner iſt. Die für die Kandi⸗ datur Seigel aufgebrachte Stimmenzahl von über 1100 iſt aber immerhin ein Achtungserfolg, der manchen Fingerzeig gegeben, und mit welchem auch in Zukunft zu rechnen ſein wird. Das Exempel auf dieſe Wahl kann ja im Herbſt d. Is. wo in ganz Heſſen die Gemeindeeatswahlen ſtatt⸗ finden, aufs neue erprobt werden Alle Anzeichen deuten ſchan heute darauf hin, daß die Herbſtwahlen in unfetem Ge⸗ große Veränderungen bringen werden. Die links orientlerten Parteien werden alle Anſtrengungen machen müſſen, daß ſie ihre Poſitlon behaupten. Dleſes kann aher nur geſchehen, daß etwa zum Volſchein kommende Intereſſen-Bündler auf das die Arbelter⸗Intereſſen ſchädl⸗ gende Treiben z itig aufmerkſam gemacht werden. Auch muß bei den kommenden Wahleu die Arbeiterſchaft mehr ein- heitlichen Willen bekunden, ſie muß vor allem ihrer Wahl⸗ pflicht genügen.“ Die Feier des 1. Mai in Viernheim. Die hieſige ſoztallſtiſch denkende Arbeiterſchaft hat es ſich auch dieſes Jahr nicht nehmen laſſen, den Weltfeiertag in feſtlicher Welſe zu begehen. Dieſe iſt denn auch programm⸗ gemäß verlaufen. Der Wettergott hatte ſpendete Sonnenſchein. Ein Zelchen, daß auch die ſozka⸗ liſtiſche Welt oben gut angeſchrieben iſt. Der Aufmarſch vollzog ſich am Gaſthaus zum Deutſchen Michel. Der Einladung der Führer wurde recht zahlreich gefolgt. Unter ſchneidigen Klängen der Muſikkapele ſetzte ſich ein Demonſtrationszug mit dem Ziel zur Freiheits⸗ eiche in Bewegung. Daſelbſt angekommen, begrüßte der Arbeiter⸗Geſang⸗Verein„Harmonke“ mit einem ſehr ſchönen und maͤchtig wirkenden Chor dle Maſſen, der Führer der ſozialdemokratiſchen Partet, Herr Gemeinderat Schnei⸗ der hielt eine wohldurchdachte Begrüßungsrede. Dleſe klang aus in dem Gelöbnis, daß die Arbeitsbrüder allezeit treu zu ihren Organiſatlonen ſtehen ſollen, damit die Ziele des Sozialismus baldige Verwirklichung finden. Ein der Beffall lohnte dieſe ſchöne Anſprache. Weinheimer-, Bismarck⸗, Rathaus⸗ und Lorſcherſtraße in Bewegung ſetzte. Im Saal zum Karpfen angekommen, der dicht beſetzt war, vollzog ſich der gemütliche Teil. Die Muſik ſpielte klangvolle Weiſen, der Chor des Arbeiter-⸗Ge⸗ ſang⸗Vereins„Harmonie“ bot wieder ſein Beſtes. Herr Redakteur Kolb aus Worms, hielt eine zündende Feſtrede, die oftmals von lebhaftem Beifall unterbrochen und brau— ſende Zuſtimmung fand, die Geſangs-Abteilung der Turn— Genoſſenſchaft brachte ein weihevolles Lied zum trag, das ſtürmiſch applaudiert wurde, Herr Gemeinderat Bugert dankte der Muſikkapelle für ihre Leiſtungen und richtete noch manche mit Humor gewürzte Worte an die Feſtverfammlung, der tanzluſtigen Jugend wurde Gelegen heit geboten, ſich zu amüſteren. Am Schluſſe meines Be— richts angekommen, wäre vor allem noch zu danken dem Trommler⸗ und Pfeiferkorps der Turngenoſſenſchaft, den Arbeiterſängern mit ihrem unermüdlichen, tüchtigen Dirt— genten Herrn Lehrer Eugen Lipp für den gebotenen Kuuſt⸗ genuß, ſowle allen jenen, die ihre Kraͤfte zur Verfügung ſtellten, die Maifeier zu einem ſolch ſchönen Abſchluß zu bringen. Der Arbeiterſchaft Viernheims rufen wir zu: Seid einig, ſchließt die Reihen, damit eure Heiligſten Güter nicht angetaſtet werden. Nur Einigkeit und ge— ſchloſſenes Vorgehen führt zum Ziel des Sozialismus. Drum vorwärts, für eine neue Kultur! W. Marktbericht. : Schweinemarkt. Weinheim, 29 April 22. Zugeführt 364 Stuck; verkauft 214 Stück. Milchſchwelne wurden verkauft von 400 bis 650 Mk., Läufer wurden verkauft das Stück von 700 bis 1200 Mk. — Einſicht und 5 5 a 8 Donnerstag: 6 Uhr Amt an Stelle eines geſt. S.-A. brauſen⸗ Die Muſik in⸗ tonier e einen Choral, worauf ſich der Zug wleder durch ie Vor⸗ 9 5 Amtlicher Teil. Betr.: 7109 eines Beigeordneten für die Gemeinde Viern— m. Bel der geſtrigen Beigeordnetenwahl ſind Ge⸗ meinderat Lorenz Roos 1. 1437 und auf. 7 5 mann Seigel 1111 Stimmen entfallen. Erſterer iſt ſomit als zum Beigeordneten gewählt zu betrachten. Wir bringen dies mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntnis, daß das Protogoll nebſt den zugehörigen Schifft⸗ ſtücken des Wahlverfahrens vom 3. ds. Mts. ab drei Tage lang bei uns offen liegen, und daß während dleſer Zelt von den Stimmberechtigten Einwendungen ge⸗ gen die Wahl und den Gewählten erhoben werden können. Betr.: Kohlenverſorgung. Wir haben eie Wahrnehmung gemacht, daß trotz un⸗ ſererer Bekanntmachung immer noch Perſonen mit der Anmeldung ihres Kohlenhändlers im Rückſtande ſind. Wir fordern deshalb die Säumigen nochmals auf, das Verſäumte bis ſpäteſtens Donnerstag den 4. d. Mts. bei uns— Zimmer Nr. 26— nachzuholen. Es ſei noch⸗ mals betont, daß ſämtliche Haushaltungen zur Anmeldung gelangen müſſen. 5 Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim: Lamberth. Bekanntmachung. Betr.: Die Ausführung des Reichsimpfgeſetzes; hier die öffentliche Impfung im Jahre 1922. Der diesjährige öffentliche Impftermin für die im vorigen Jahre geborenengtinder wurde auf Donnerstag, den 4. Mai 1922 nachmittags ab 2 Ahr im neuen Schulhauſe hier, feſigeſetzt. Der geſetzliche Nachſchau⸗ termin iſt fur die Erſtimpflinge auf Donnerstag, den 11. Mai 1922 nachmittags ab 2 Ahr im neuen Schulhauſe beſtimmt. Den Eltern pp. der Erſtimpf⸗ linge wurden bereits die Verhaltungsvorſchriften zugeſtellt, auf welchen rückſeitig die für die einzuhaltende Stunde und die zu merkende Liſtennummer jeweils angegeben iſt. Für die Impfung ſolcher Pflichtigen, die den dem Termine ohne begründete Entſchuldigung nicht erſcheinen, müſſen die Vertreter auf ihre Koſten ſorgen und wenn der geſetzlichen Pflicht nicht bis zum Jahresende genügt wird, treten außer⸗ dem die geſetzlicheu Nachteile ein. Heſſ. Polizeiamt: Ludwig. Gottesdienſt⸗Ordnung. In der neuen Kirche an Werktagen: Mittwoch: ¼6 Uhr beſt. Amt für 1 Krieger Peter Schüßler u. beiderſeitige Angehörige.. 7/7 Uhr beſt. E.⸗A, für ledig 7 Auguſt Werle. Dornerstag: /½6 Uhr 1. S.⸗A. für Joh. Reiſchert. 7 Uhr beſt. C.⸗A. für Jakob Buſalt, Ehefran Margareta geb. Hanf, Kinder, beiderſeitige Eltern und Angehörige. Freitag: ,7 Uhr 1. S.⸗A. Wunderle. 77 Uhr geſt. Segensmeſſe für Familie Franz Win⸗ kenbach, Ehefrau Margareta geb. Mandel! Samstag: 6 Uhr 2., ½7 Uhr 3. S.-A. rina Wiegand geb. Krämer. In der alten Kirche an Werktagen: für Maria Hekemann geb. für Katha⸗ für Joh. Andreas Winkler 1., Ehefrau Katharina geb. Hanptmann, Kinder Karl, Joſeph, Wilhelmine. Freitag: 6 Uhr geſt. S⸗A. für Joh. Hofmann 9, Toch⸗ ter Margareta geehl. Klee, beiderſeitige Großeltern. „Während des Maimonates ſind Mittwoch und Frei— tag abends/ 8 Uhr Malandachten mit ſakramen⸗ talen Segen. Am nächſten Donnerstag iſt von ½6—7 Uhr Gele— genhelt zur hl. Beicht. Am Freitag abend ½8 Uhr Jerz⸗Jeſu⸗Andacht. Nächſten Sonntag iſt gem. hl. Kommunlon für die Schülerinnen des Herren Rektor Mayr und Frl. König. Beicht für dieſe Kinder Samstag 2 Uhr e„R lee, Fein e im Geſchmack billig— ausgiebig „Kein Erſatzprodukt“ Zu haben in den Geschäften! Jeder sagt w Das muss eiue verborgene Frucht gewesen sein, Die da schmeckt wie purrer Bohnenkaffee so rein“, Ateiniger Hersteſter. Fritz datt, worms Habe noch hochprozentige Taclerdbenöchnde allerbeſte Qualität, abzugeben Wiegand, Waſſerſtr. 47.