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Martin.— Geſchäftsſtelle: Rathausſtr. 36 80 95 7 1 75 %. ſtets zu achten. Redaktlon, rn und Verla ernſprecher Nr. 217 Amt Viernheim. Inſerate haben in der„Viernheimer Bürger- Nachrichtenblatt für alle amtlichen Bekauntmachungen der Behörden Viernheims und Umgebung. folg.— Für am Telefon aufgegebene Inſerate wird keine Garantie übernommen. Samstag, den 6. Mai 1922 Bezieher keinen Anſpruch auf Meſerun oder Nachlieferun oder 10 Rückzahlung d Bezugspreiſes. 12. Jahrg. Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. Sonntagsgedanken. Die ganze Welt iſt wie ein Buch. Die ganze Welt iſt wie ein Buch, Darin uns aufgeſchrieben in bunten Zeilen manch ein Spruch, wie Gott uns treu geblieben; Wald und Blumen nah und fern und der helle Morgenſtern ſind Zeugen von ſeinem Lieben. Geibel. Wochenrundſchau. tarrer Sinn will ſich nicht beugen, es weitres, Dich zu überzeugen. Goethe. Dein Bedar ö ö cb. Die Worte, die im zweiten Teil des„Fauſt“ Anaxagores zu Thales ſpricht, möchten wir dem Haſſer Poincare zurufen, dem Störenfried der Genueſer Kon⸗ ferenz. Kaum durfte die Welt die Hoffnung nähren, daß nun endlich einmal friedlichere Wogen das politiſche Geſtade umſpülten, da fährt wie der Blitz aus heiterem Himmel der politiſche Nimmerſatt, Frankreichs Premier- miniſter, mit ſeinem Veto dazwwiſchen. Und die franzö ſiſche Delegation, die er ſo fein am Gängelband zu führen weiß, hat ja nicht eine Spur von eigener Initiative, ſondern iſt einzig und allein„ſein“ Sprachrohr.— So allein nur war es auch möglich, daß Poincare ſeine Ab geſandten leitet, die ſich ohne ſeine telefoniſchen Anweiſun gen hilflos wie Wickeltinder gebärdeten. Und Herr Bar⸗ thou, der den ſchwachen Verſuch unternahm, auch einmal ein wenig ſelbſtändig zu ſein, muß dieſen Eigenwillen vorausſichtlich mit dem Verluſt ſeines Amtes büßjzen. Was ſich in Genua im Laufe der Woche ereignete, iſt ein Hin und Her, ein Auf und Nieder von Meinungsaus⸗ tauſch und Meinungsverſchiedenheiten. Den größten Ein⸗ druck machte Poincares Einſpruch bezüglich des ruſſi⸗ ſchen Memorandums, Lloyd George ſcheint damit recht einverſtanden geweſen zu ſein. Sei dem wie ihm wolle— noch immer hat ſich Englands hochmögender Premier von ſeinem franzöſiſchen Kollegen ſen. Wer auf Lloyd Geolge verkraut, hat gleich einem Kartenhaus errichtet. Man darf nur einmal rückblickend ſ ine Poli ik der letzten 8 Jahre betrachten, um ſofort feſtſtellen zu können, daß ſie der Weltmacht⸗ ſtellung Albions einen ſtarken Stoß verſetzte. Als man Amerika und ſeinen geiſtig defekten Präſidenten Wilſon anzubeten begaun, begab ſich England auf die 5 Ebene, ſein Führer ins ame rikaniſche Joch war George. Und es wird, wenn dieſer Mann ſich aus der Regierung Nicht invickeln laf⸗ ne Hoffnung 01 fei ſchiefe Mag auch die Liebe weinen Roman Fr. Lehne. 24. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) Nun muß ich dir auch noch die kleinen Komteſſen, meine Schülerinnen, vorſtellen. Komteſſe Thekla, die Aelteſte, bald vierzehn Jahre, mag ich nicht beſonders. Sie iſt ſehr launenhaft und hochmütig und denkt, ſie erweiſe mir eine Gnade, wenn ſie lernt. Ich ſehe es fetzt ſchon, daß ich meine liebe Not mit ihr bekommen werde. Bildhübſch iſt ſie, ſieht ihrer Mutter ſehr ähnlich eine vollendete, kleine Dame. Komteſſe Cäcilie, zehn Jahre alt, iſt ein liebes Kind mit einem ſanften, blaſſen Geſicht, nicht beſonders hübſch, aber ſehr ſympathiſch. Sie hinkt, infolge einer Hüftaelenkentzündung. Die Mutter zieht ihr offenſicht⸗ lich die hübſche Thekla vor, mit der ſie Staat machen kann. Cüecilie weint oft heimlich, ſie fühlt es und lei⸗ det darunter. Thekla iſt nicht nett zu ihr. Zu mir hat Eäcilie Vertrauen, weil ſie merkt, daß ich es gut mit ihr meine. Ich habe ein nettes, kleines Zimmer neben dem Schlafzimmer der Komteſſen, mit der Ausſicht auf den Bark. f Nun meine Tageseinteilung: Um ſechs Uhr ſtehe ich auf, da ich von Euch an Frühaufſtehen gewöhnt bin, ſehe meine Garderobe nach— ſeden Tag, wie Du es mir geſagt haſt, ob ein Heftel oder ein Knopf ſich gelockert hat, dann bereite ich mich etwas auf meine Aufgaben vor oder ſchreibe, wie ſetzt z. B. dieſen Brief. Halb acht Uhr gehe ich dann hinüber zu Fiti und Eiſſi, wie die Komteſſen genannt werden(schön finde ich dieſe Abkürzungen allerdings nicht) und bin ihnen beim An⸗ kleiden behilflich. Nach acht frühſtücke ich mit ihnen— gut, Mutterle. Milch oder Kakgo, dazu Butter, Mar⸗ melade, Henig, Gegen halb neun Uhr beginnt der, Unterricht und dauert bis halb elf Uhr. Dann iſt Früh⸗ ſtatavonſe und die Waneten feel ben ihre ter, von 1 ausſcheidet, viele geben, die aufatmen, wenn ſie ihn un— ſchädlich gemacht ſehen. Und dann wird man wohl jen ſeits des Kanals energiſch daran gehen, die Verbind lichkeiten Amerika gegenüber ſchnellſtens zu tilgen, Har ding iſt kein angenehmer Gläubiger. Es war der Fehler Georges, ſofort Deutſchland den Krieg zu erklären, ein Neutralität Englands wäre für ganz Europa von größten Vorteil geweſen. Sein Genoſſe Grey iſt ja ſchon von politiſchen Theater abgetreten, er war der böſe Geiſt der engliſchen Regierung in den entſcheidungsvollen Au, guſttagen 1914. Nun ſind ſeit jener Zeit faſt 8 Jahre ins Land gegangen. Europa trauert um Millionen ſeinen Söhne, Deutſchland ſteht am Grabe ſtolzer Hoffnungen nur der galliſche Hahn verkündet krähend ſeinen Triumph zu dem ihm England und Amerika Helfershelfer waren. Denn ohne ſolche Hilfe wäre Frankreichs Geſchick beſiegelt geweſen. Doch dieſen Rückblick nur nebenbei. Wir müſſen noch von Genua berichten. Dort hat am Mittwoch die zweite Vollſitzung der Konferenz ſtattgefunden, die de Facta mit einer eindrucksvollen Rede eröffnete. Dr. Rathenaus Ausführungen ſcheinen ſehr nachhaltig gewirkt zu haben, was insbeſondere aus der Tatſache erhellt, daß ſich Lloyd George ſofort eine engliſche Uebertragung aus— bat. Denn, wenn auch, wie oben dargelegt, Lloyd Georges Einfluß kein allzu großer iſt, ſo kann dennoch aus dieſem Intereſſe eine gewiſſe Stellungnahme zu den be— rührten Fragen erkannt werden.—— Allem Anſchein nach ſteht man in Paris vor der Frage nach dem kommenden Mann. Wer wird Barkhous Nach⸗ folger werden? Barrere etwa? Die Vermutungen tön⸗ nen noch garnichts beſagen.„Wenn des Liedes Stimmen ſchweigen von dem überwundenen Mann“— heißt es bei Schiller im„Siegesfeſt“—, ſo iſt damit noch nicht geſagt, wer ihm folgen wird. Wir Deutſche ſind an Frage natürlich ſtark intereſſiert, weil wir recht gut wiſ⸗ ſen, was uns bevorſteht, wenn Poincares Cliqueuwirt⸗— ſchaft ſo weiter geht. Wir können auch der franzöſiſchen Preſſe keinen Glauben ſchenken, aus leicht begreiflichen Gründen.... Der ehemalige deulſche Kronprinz gibt demnächſt ſeine Kriegserinnerungen heraus, das Kapitel über die„Marne— chlacht“ konnte bereits veröffentlicht werden. Es iſt inter- eſſant, ſeine Ausführungen zu leſen, aus denen vor allem hervorgeht, daß Moltke, der Chef des Generalſtabes, un— fähig w infolge ſeiner Kränklichkeit dieſen Poſten auszufüllen. Der Rückzug an der Marne hätte vermieden verden können, wenn der Generalſtab einen tatkräftigen Leiter gehabt hätte. Ein ſolcher war aber Moltke nie— mals. Man kann ja heute, wo das deutſche Generalſtabs⸗ verk über den Weltkrieg noch nicht vorliegt, noch kein bſchließendes Urteil fällen. Doch geben Darlegungen vie des Kronprinzen Wilhelm immerhin viel zu den⸗ en und tragen aur Verwpollſtändigung des Bildes bei. ur, die um dieſe Zeit erſt ſichtbar wird. lange. Von elf his zwölf unterrichte ſch klein Oſſi, wäh— rend die Mödchen Handarbeiten machen oder Muſik jihen. Um ein Uhr wird Mittagßbrot gegeſſen— alle Tage Suppe. Braten, Gemüſe, Kompott, Mehlſpeiſe, Obſt. Da ſiehſt Fu, Mutterle, wie ich„bon“ lehe! Nun freuſt Du Dich, daß recht hehalten haſt. Und es ſchmeckt mir gut. Faſt ſchäme ich mich meines ge— ſunden Appetits, wenn ich ſehe, wie wenig die Gräfin ißt! Beſonders nicht. Nachmittags Dit iſt es allerdings bei Tiſche habe ich wieder zu unterrichten. Bis zum Fünfuhrtee— daun ſind wir fertig. Ich gehe mit den Kindern danach im Park ſpazieren. Die Zeit von acht Uhr an gehört mir. Ich leſe manchmal, bin aber meiſtens ſo rechtſchaffen müde, daß ich ſchon um neun Uhr mein Lager auſſuche. Das iſt ſo im großen und ganzen— natürlich mit kleinen Aenderungen,— mein Tageslauf. Ich habe es mir ſchwerer gedacht: vorläufig kann ich nur ſagen, daß ich keinen Grund zur Unzufriedenheit habe und daß ich froh bin, es ſo gut getroffen zu haben. Die Gräfin ſehe ich wenig: ſie kümmert ſich nicht viel um die Kinder. Nachmittags fährt ſie häufig aus, nimmt manchmal Thellg und Ottokar mit. Cäcilie nie. Und das ſind mir die ließſten Stunden, die ich mit dem Kinde allein bin. Siſſi iſt ſehr muſikaliſch, und wir benutzten die Abweſenheit der anderen zum Muſi⸗ zieren. Einige Male bin ich mit Siſſi auch ſchon im Wirt⸗ ſchaftshofe geweſen, der abſeits vom Schloſſe liegt. Wir werden gern dort geſehen. Die Mamſell ſchlägt uns ſchnell köſtlichen Schlagrahm— Du weißt, wie gern ich den eſſe. Die Mamſell erzählte mir, daß ihr Vater ein berühmter Maler iſt. Das große Bild der Gräfin im Empfangsſaal, das mir gleich aufgefallen war, wurde von ihm gemalt. Ueberhauyt dieſer Raum! Ein großer Saal im Barolſtil, mit ſchweren, goldgeſtickten, foten Rechnen oon erich pürde mir, als gemütlich dieſer das die bisherigen Abhandlungen uver dieſen Gegenſtane geformt haben. In ſeinem einſamen Fiſcherdorfe hatte der Exilierte Muße genug, über alles nachzudenken, was er erlebte, und ſo darf man denn ein Buch erwarten mit gereiftem Urteil, nicht ſo geſehen, wie man den Kron⸗ drinzin vor Kriegsbeginn kannte, ein Brauſekopf mit toll⸗ ſten Einfällen. So ſchließt ſich der Kreis immer enger, und wenn dann das Werk des Generalſtabes(aber wann?) die rechte objeklive Anſchauung bringen wird, werden die letzten Schleier weggezogen ſein.... Vom Kaypp⸗-Prozeß hört man garnichts mehr. Wahr⸗ ſcheinlich will man die völlige Geneſung des Generalland⸗ ſchaftsdierltors abwarten, ehe man daran geht, die Vor⸗ bercitungen zum Prozeß zu treffen. Ob Jagow noch einmal vor dem Rlichsgericht erſcheint, bleibt zweifelhaft, er macht lebhafte Anſtrengungen, die Wiederaufnahme ſeines Verfahrens durchzuſetzen. Von den anderen am Kapp⸗Putſch Beteiligten hört man kein Sterbenswort. Ob auch ſie noch noch Leipzig kommen werden? Die Zu⸗ lunft wird es lehren. Vorläufig ſind ſie ſpurlos ver⸗ ſchrunden und warten ab, was ihrem Führer wider⸗ fährt. f Und nun noch ein Blick hinaus auf Wald und Flur. Der Mai iſt mit Regen heraufgezogen, vom Wonne— atond war bisher recht wenig zu ſpüren. Und wie haben vir ihn herbeigeſehnt. Frühlingsſehnſucht im Herzen und Regen, nichts als Regen! Nur verſtohlen kommt die Sonne bisweilen hinter düſteren Wolkenbergen hervor, möge ſie bald Herrſcherin werden über Wind und Regen. Ein Lied des Dichters, der den Mai beſingen wollte, liißt: „Und in den Buchsbaumhecken grüßen Die Vögel froh den holden Mai— Glück verheißend— welch frohes Wort, möge uns in Genua die Sonne des Glückes ſcheinen, des Glückes, deſſen wir ſo ſehr bedürfen: Ruhe und Frieden für das liebe Vaerland.... Die Konferenz in Genua. Eine neue Phaſe in der Konferenz. Genua, 5. Mai. Lloyd George hat in ſeiner geſtri⸗ gen Unterredung den Reichskanzler in ſehr eindring⸗ licher Weiſe berogen, die Reiſe nach Berlin auf⸗ zuſchieben. Lioyd George hat zugeſagt, daß nach der Rückkehr Barthous eine Zuſammenkunft zwiſchen Bar⸗ thou und Lioyd George, ſowie mit Wirth und Rathenau ſtattfenden ſoll. Die Nachricht ſtammt aus zuverläſſi⸗ jer engliſcher Quelle. Deshalb kann die Unterredung nach dieſer engliſchen Information als eine Art von Nvontſchom Schritt hotrachtot morden. Wirth hat ſeine 7FFFFFFFbbCCCVVVVVVVVTVTPTPPVTVFPVFVVVVUVPPUPUPPUPUFUVFVDUPUDUVUVUVUoVUVUVVVVVVVUVUVUUVVUVVVVVVVVVVVUEUUUVV LVA eee Sie ſchläft ſehr J tch ihn zum erſten Male betrat. Die alten Allwördens ſind beide tot. Eine Ka— pelle in romaniſcher Bauart wölbt ſich über threr letz— ten Ruheſtätte; die Familiengruft befindet ſich in dem weit ausgeſtreckten, herrlichen Park, der faſt ſchöner iſt, als Erichs Wald.—— Siſſi ſagt, im Sommer iſt immer viel Beſuch da. Jetzt iſt es ſtiller und ich bin froh darüber. Ich muß mich doch erſt in alles hineinfinden.— Ich folge Tei⸗ nem Rat, möglichſt wenig zu reden, dafür umſo ſchär— fer zu beobachten. Mir fehlt doch noch manches! Auf den Grafen Allwörden bin ich nun neugierig; Siſſi ſchwärmt ſehr von ihrem Papa. Mein Gehalt, das ich am Erſten bekomme, ſchicke ich Dir. Erich gibt dazu, und du bekommſt von uns einen ſchönen Wintermantel, den du in dieſem Jahre unbedingt haben mußt. Ich brauche hier kein Geld, habe gar keine Gelegenheit, etwas auszugeben. Lebt nun wohl, Ihr Lieben! Schreibt mir bald wieder. Erich auch— ſonſt darf er meine Brieſe nicht leſen. N Euer liebes Häuschen! mir. Bleibe geſund, mein liebes Muttchen, ſchone Dich. Die Roſa iſt doch ganz anſtellig, und kann Dir die meiſte Arbeit abnehmen. Iſt Frau Oberförſter von Eggert jetzt mit ihrer Tochter zurück! Schade, daß ich ſie nicht kennen ge— lernt habe! 1 Bitte, grüßt alle! Und Euch beiden Lieben einen herzlichen Kuß von Eurer Lori.“ Im Geiſte ſeh ich es vor Der erſte Brief von der Tochter. Mit zitternden Händen hatte Frau Maria Berger ihn erbrochen und die eng beſchriebenen Blätter ſaſt verſchlungen. Eine Enttäuſchung hatte er ihr gebracht: Attokar Allwörden war nicht zu Hauſe; ſie hatte nun noch nicht erfahren können, welchen Eindruck er auf die Tochter gemacht— wie er ausſah. (Fortſeßung felet) t, daß in Deutſchland ſch 45 t 15 et, 5 vie⸗ rige Verhältniſſe herrſchen und daß die Konferenz jetzt auf ein vollkommen totes Geleiſe angekommen ſei. Beiſein des engliſchen Kriegsminiſters und von Lord Birkenhaed, eine 5% 4 von Perſonen, deren Bedeutung für 5 ſpricht. Die Unterredung wird von vielen als der Beginn einer neuen Phaſe der Konfe⸗ renz angeſehen und dürfte die Einleitung zu einer veiteren Reihe von wichtigen Unterredungen bilden. Es iſt aber 5 anzunehmen, daß ſich die Auswirkung dieſer Beſprechungen ſchnell zeigt. Vielleicht iſt es gegen den 15. Mai möglich, zu überſehen, ob dieſe Usſprache Erfolg haben wird. Wer die Mentalitäk dieſer Konferenz genau kennt, wird zunächſt keine allzu⸗ oßen Reſultate von dieſen Ausſprachen und Unter⸗ Haltungen erwarten, obwohl bei einer kleinen Anza e ee guter Wille vorhanden ſe e. 105 . Der herannahende 31. Mai. Berlin, 5. Mai. Wie wir erfahren, beginnen unter dem Vorſitz des Reichsfinanzminiſters Dr. Hermes die Kabinettsberatungen über die letzte Reparations note der Entente, die die Ausbalancierung des Etats neue Steuern und eine evtl. Finanzkontrolle gefor⸗ dert hatte. Die neuen Vorſchläge Deutſchlands, di die Reparationskommiſſion zur Herſtellung des Gleich⸗ gewichts im Reichshaushaltsplan bis 31. Mai ver⸗ langt hat, ſollen mit möglichſter Beſchleunigung noch bor Friſtablauf der Kommiſſion zugehen. Wir erfahren weiter, daß zu der Forderung der alli⸗ ierten Finanzkontrolle die ablehnende Stel⸗ lung der Regierung unverändert bleibt und daß man es auf die angedrohte Zwangseinführung der Finanzkontrolle ankommen laſſen will. Frankreichs Bedingungen für die Annahme des Burgfriedenspaktes. Paris, 5. Mai. Ueber die geſtrige Kabinettsſitzung derbreitet Havas eine halbamtliche Note, in der u. a. eſagt wird: Der Kabinettsrat hat einſtimmig den Ab⸗ chluß eines Paktes, der gegenſeitigen Nichtangriff der Staaten ſicherſtellt, angenommen, unter der Bedingung, daß Rußland dem zuſtimme. Das ganze Intereſſe des neuen Paktes beſtehe darin, daß Rußland ſich ver⸗ pflichte, ſeinen Nachbarn nicht anzugreifen und daß dieſer Zuſtand 10 Jahre als endgültig angeſehen werde. Beſonders ſei das, was durch den Verſailler Vertrag feſtgeſetzt worden ſei, zu reſpektieren. Deutſch⸗ land ſei demgegenüber ſchon dadurch, daß es dieſen Vertrag unterzeichnet hat, verpflichtet, die feſtgeſetz⸗ ten Grenzen zu reſpektieren. Der Pakt dürfe dem Recht auf Sanktionen, die durch den Verſailler Ver⸗ trag beſtimmt ſeien, im Falle Deutſchland einer Nicht⸗ erfüllung überführt werde, nicht Abbruch tun. Es müßten ferner die großen internationalen Abmachun⸗ gen feſtgelegt werden, durch die die Habsburger und Hohenzollern vom Thron entfernt worden ſeien, ſowie auch die Abkommen von Macht zu Macht, beiſpiels⸗ 8 George hat entſprechende Zuſagen gemacht im * weiſe das feanzöſiſch-belgiſche Abkommen oder das Ab⸗ kommen, das die Kleine Entente bindet. Wirtſchaftlicher Wochenüberblick. Geldmarkt. So oft die Verhandlungen in Genue eine Iſolierung Frankreichs erhoffen laſſen, wird di, deutſche Mark im Ausland höher bewertet. Der Rück, ſchlag tritt allemal ein, wenn der Anſchein überwiegt aß Frankreich ſeinen Willen gegen Deutſchland durch ſetzen werde. Dieſes Spiel hat ſich die ganze Berichts, woche hindurch auf dem Geldmarkt verfolgen laſſen deſſen tägliche Schwankungen ein deutliches Bild von der Unſicherheit des Urteils über die politiſche und wirtſchaftliche Lage gaben. Der Dollar bewegte ſich innerhalb 8 Tagen zwiſchen 277 und 305; am 4. Ma ſtand er auf 288 Mk. An dieſem Tage koſteten 100 deutſche Mark in Zürich 1.77(1.83) Franken; in Am⸗ ſterdam 0.89%(0.93%) Gulden; in Kopenhagen 1.67 (1.69), in Stockholm 1.35(1.38), in Wien 2820(2770), ain Prag 1780(1820) Kronen und in Neuyork 0.34 fünf Achtel(0.35 drei Achtel) Dollar. Börſe. Auch die Börſenſtimmung entſprach in dieſer Woche genau den Valutaſchwankungen. Einige Tage zeigten ſich Anſätze zu einer neuen Hauſſebewegung aber im allgemeinen überwog 10 eit, in den itrauen. Nreiſen des ſ.eſulierenden Publikums M Mag auch die Liebe weinen Roman von Fr. Lehne. 25. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) Faſt Groll fühlte ſie, daß Lore ſo herzliche Worte für die Kinder gefunden— beſonders für den Knaben! — Ach, ſie wußte ja ſelbſt nicht, was ſie wollte.—— Ihre Tränen ſtrömten auf den Brief, auf das in ihrem Schoße liegende Bild des Schloſſes Lengefeld. Wenn die Tochter wüßte, welche Erinnerungen ſie mit ihren Worten heraufbeſchworen hatte. Als ob ſie den Weg nach Lengefeld nicht kannte! Dieſen Weg, der voller Leidensſtationen für ſie ge⸗ weſen war! Und den Prunkſaal, in dem ihr Gatte ſie und die Kinder verleugnet— um eine andere, die jetzt 9 0 ich h 19 5— g r atte ſeine Mutter beobachtet. Ihr ſchmerz⸗ lich verzogenes Geſicht, die tränenerfüllten Augen rüht⸗ ten und quälten ihn. Er trat hinter ſie, bog ihren Kopf an ſeine Bruſt und ſtrich ſanft über ihr weißes Haar. Ernſt ſagte er: „Mutter, ich wußte, was du tateſt— du nicht. Nicht umſonſt hatte ich dir abgeredet.— Biſt du noch nicht fertig mit dem allen? Komme doch drüber weg!“ Nein, nie! Ich kann nicht. Jetzt weniger als je, rief ſie leldenſchaftlich und ſtarrte 1 0 wieder auf bis Bild in ihren Händen.„Sieh, Erich, das konnte dein ſein! Und du mußt dich nun hier einſchränken— ein Revierförſter.“ g In ſeine ſtahlblauen Augen trat ein dunkles, zor⸗ niges Leuchten. „Mutter, tuſt du recht, an meiner Ruhe zu rüt⸗ teln?“ grollte er.„Ich habe mich durchgekämpft und bin zufrieden mit meinem Geſchick. Willſt du das müh⸗ jam Aufgebaute wieder einreißen?— Wenn du mich lieb haſt, kein Wort darüber! Ich verwünſche jenen Tag, der uns den Brief von der Gräfin Allwörden ins Haus gebracht hatte— ſeit der Zeit biſt du ja vie verwandelt, grübelſt über geſchehene Dinge, und ze en ſich g iſſe 5 wi keiten in der 0 obgleich 5 Ultimo verhältn über ziemlich ruhig. Na Induſtriepapieren gab es ſtär⸗. U Textilwerten und einigen Spezial⸗Maſchinenfabriken. Der Anlagemarkt kere Schwankungen, beſonders in war behauptet. ö Produktenmarkt. Die Preiſe haben in 5 Woche wieder angezogen, aber die Tendenz war ziemlich ruhig. Am 4. Mai wurden in Berlin bezahlt für Weizen 740745(+ 30-40), Roggen 538540( 20), Som⸗ nergerſte 635650( 35), Hafer 600610( 50 dis 60), Mais 480— 485(= 10) Mk. An der Stutt⸗ zarter Landesproduktenbörſe vom 1. Mai wurden die eupreiſe um 40 Mk. auf 480500 und Stroh um 30 8 40„auf 200 220 Mk. erhöht. Wareumarkt. Kohlenmangel beginnt ſich wieder zu zeigen, und zwar nicht nur bei der Hausbrandverſor⸗ ung, die ſchwer darniederliegt, ſondern auch bei der nduſtrie trotz etwas gebeſſerter Zufuhrverhältniſſe. Die Folge iſt eine ſtändige Verteuerung. Auch für Siſen beſteht die preistreibende Tendenz weiter: nur Schrot bildet eine Ausnahme und hat etwa 1500 Mk. die Tonne eingebüßt. In der Preisbewegung für Textilſachen iſt ein Stillſtand eingetreten, der auch auf der letzten Induſtrie⸗ und Handelsbörſe in Stutt⸗ gart zum Ausdruck kam; aber von einem Preisabbau war keine Rede. Die Zellſtpffpreiſe ſind ſchon wieder um annähernd 30 Prozent erhöht worden. Eine faſt ebenſo große Steigerung ſollen die Stickſtoffpreiſe er⸗ fahren. In Häuten und Leder war dieſe Woche die Geſchäftstendenz ruhiger, aber immer noch feſt, trotz 20prozentigen Abſchlags auf der letzten Stuttgarter Auktion. Viehmarkt. Die Preiſe bleiben unverändert feſt. Ein Paar Milchſchweine koſteten neulich in Gerabronn 1600 2250 Mk. Auch Schlachtvieh iſt nahezu unbezahl⸗ bar und wird immer weniger zugetrieben, je näher die Zeit heranrückt, in der es Grünfutter gibt. Holzmarkt. Lage unverändert. Vermiſchtes. Vergiſtung durch Seidelbaſt. In Tutzing am Starn⸗ bergerſee hat der 18jährige Sohn des Majors a. D. Günther Seidelbaſt in den Mund genommen und dabei nicht darauf geachtet, daß er eine kleine Verletzung an der Lippe hatte. Es trat Blutvergiftung ein, die zum Tod des jungen Mannes führte.. Straße nach „Harthſchlößchens“ wollte das Auto ein Fuhrwerk zunächſt nicht beachtete. Das Auto verlangſamte des⸗ halb ſeine Fahrt und als das Fuhrwerk ſchließlich nach kechts auswich, wollte der Autoführer vorbeifahren. Plötzlich fuhr jedoch das Fuhrwerk wieder nach der Mitte der Straße, gerade in dem Augenblick, als das Auto vorbeifahren wollte. Hierbei ſtreifte ein Rad des Fuhrwerks das Auto, dieſes wurde zur Seite ge⸗ ſchleudert und prallte mit ſolcher Wucht an einen Rirſchbaum, daß das Auto vöklig zertrümmert und die ſechs Perſonen auf die Straße geſchleudert wurden. Einige von ihnen wurden dabei mehr oder minder ichwer verletzt. Allgemeine Entrüſtung erregte es, dot von ſpäter vorüberkommenden Autos(es ſollen naa, und nach 5 geweſen ſein) kein einziges anhielt, um den Verunglückten Hilfe zu leiſten, obwohl die Inſaſſen eine bewußtloſe und ſchwerverletzte Frau auf der Straße liegen ſahen. Erſt ein ſechſtes Auto holte einen Arzt herbei und beförderte dann die Verletzten nach dem Zwenkauer Krankenhauke. Gefaßter Schieber. Der Beauftragte des Reichskom⸗ miſſars für Wiederaufbau, Hans Tömze, von der Dienſtſtelle Zweibrücken wurde, nachdem er ſchon län⸗ gere Zeit im Verdacht umfangreicher Schiebergeſchäfte tand, in Vollzug eines Haftbefehls der Staatsanwalt⸗ ſchaft Zweibrücken in Worms feſtgenommen und nach Zweibrücken verbracht. Tönze hatte das über Zwei⸗ brücken nah Frankreich rollende Wiederaufbaugut der deutſchen Regierung zu überwachen und zu leiten, vobei er u. a. umfangreiche Schiebungen mit Bau⸗ ſolz begangen haben ſoll. Eine Durchſuchung ſeiner Paß f weder pff ein wenig gehen, kommſt!“ 5 Er zog ihren Arm durch den ſeinen, und ſie mußte ihm folgen. Später, milder Sonnenglanz lag auf den Bäumen, die im glühenden Herbſtſchmuck ihrer Blätter prangten. nicht „Mutter, wie weit?“ a Sie ſah ihn von der Seite an. Wie ähnlich war er doch ſeinem Vater! Das ſtolze, ſchmale Geſicht, die klauen Augen, die in auffallendem Gegenſatz zu ſei⸗ nem ſchwarzen Haar ſtanden, das alles glich dem an⸗ dern. Der Ausdruck ſeines Geſichts war männlicher, ſelbſtbewußter, als der ſeines Vaters, faſt hart zu nennen in ſeiner Energie. Darin hatte er eine auf⸗ fallende Aehnlichkeit mit Rüdiger Allwörden, deſſen har⸗ tes, hochmütiges Antlitz ſie nicht hatte vergeſſen 10 AAN eee eee damit du auf andere Gedanken ſchön! Wird dir das Herz önnen. Heute fiel es ihr auf, wie Erich jetzt mit leicht ge⸗ neigtem Haupte neben ihr herſchritt, die Stirn ein we⸗ nig kraus gezogen, die Lippen, die ein dunkles Bärt⸗ chen zierte, feſt aufeinanderliegend—— ganz ſo hatte der jüngere Allwörden ausgeſehen, als er ihr vor fünf⸗ zehn Jahren ſeine Bedingungen vorſchrieb. Er hatte es doch gut gemeint! So hatte Erich we⸗ nigſtens behauptet. Sie aber konnte das nicht einſehen, und ihr Haß gegen Rüdiger war friſch wie am erſten Tage. Sie dachte, wenn ſein Einfluß auf die Familie ſo groß war, wie Ottokar immer behauptet, dann wäre es auch ein leichtes für den jungen Juriſten geweſen, ße ihren Gunſten zu ſprechen und zu handeln. Und ene ige 5 es nicht getan. Faſt un⸗ ewußt entſchuldigte ſie damit des Gatten Schwäche vor ſich ſelbſt. 5 He Als Erich mit ſeiner Mutter die Fahrſtraße, die durch den Wald von der Stadt nach der Oberförſterei und dem Dorfe Steinfurt führte, überkreuzte, kam ein usmäßig gut ber wunden wurde. Die Pantakkten. hielten ſich die Woche Handel und Verkehr. Tollarkurs am 4. Mai 288.30 Mark. Preiserhöhung für Weizenmehl. Die ſüdd. Mühl 5 1 Preis für Weizenmehl Spezial 0 mit Wir ung vom 3. Mai von 2035 auf 2060 Mk. für den doppelzentner erhöht. Der Preis verſteht ſich für 100 ig. einſchl. Sack ab Mühle. Dieſe Aenderung ſteht m Zuſammenhang mit der Bewegung am Deviſen⸗ narkt. Eine Eingabe der ſüdd. Mühlenvereinigungen ei der badiſchen Regierung, die ſich gegen die Anfang April erfolgte Freigabe der Einfuhr von ausländiſchem Mehl richtete, iſt abſchlägig beſchieden worden, weil ſierfür nur die Reichsregierung zuſtändig iſt. Lokales. Dollarkurs am 5. Mai 286,80 Mark. — Das Verſchweigen von Vermögen bei Schul⸗ den. Es mag zweifelhaft ſein, ob ein innerer Grund dafür beſteht, denjenigen, der in der Abſicht einer Steuer verkürzung nicht beſtehende Schulden vorgibt, anders ſteuerrechtlich zu behandeln als denjenigen, der in der Steuererklärung aktives Vermögen nicht vollſtändig an— gibt. In beiden Fällen wird das ſteuerbare Vermögen in ſeinem Geſamtwert zum Nachteil des Reichsfiskuz zu niedrig angegeben. Strafrechtlich werden die Steuer— pflichtigen unter ſonſt gleichen Vorausſetzungen gleich behandelt. Gleichwohl bedroht Par. 3 des Steuernach⸗ ſichtgeſetzes, wie insbeſondere aus der Faſſung des Ab⸗ ſatzes 2 zu entnehmen iſt, nur die vorſätzliche Nichtangabe akliver Vermögensbeſtandteile mit dem Verluſt des ver⸗ ſchwiegenen Vermögens. Der Betrag der zu Unrecht angegebenen Schulden kann daher nach einem Urteil des Reichsfinanzhofes nicht als vorſätzlich verſchwiegenes Ver⸗ noch mir.—— Laß uns jetzt leichter Jagdwagen dahergefahren, von einer jungen Dame gelenkt, die neben einem älteren Heten 146 9 oder gar-“ mögen als dem Reiche verfallen erklärt werden. 1 6 In der geſtrigm Sitzung der Berliner Bäcker⸗Innung teilte der Vor⸗ ſitzende mit, daß nach der neuen Ernte mit mindeſtenz — Der künftige Brotpreis. einer Verdoppelung des jetzigen Brotpreiſes zu rechnen ſei. Vielleicht werde auch die Verdoppelung des Preiſez nicht genügen, wenn nach dem Verlangen des Verbandz Autounglück. Am Montag nachmittag fuhr ein mit jeder Staatszuſchuß ab 1. ſechs Perſonen aus Leipzig beſetztes Auto auf der Zwenkau zu. In der Nähe des bekannten Oktober in Fortfall komme. — Eine Verbeſſerung für die Schwerkriegs⸗ beſchüdigten. In einem vom Reichsarbeitsminiſterium überholen, deſſen Kutſcher die Hupenfignale des Autos ö geplanten Geſetzentwurf über die Beſchäftigung von Schwerkriegsbeſchädigten wird vorgeſehen werden, daß die Kündigung Schwerkriegsbeſchädigter dauernd von der HBenehmigung der Hauptfürſorgeſtellen abhängig iſt. — Eiſenbaynſache. Zur Beſchleunig ang des dog jenumlaufs müſſen, wie von zuſtändiger Suite ni zeteilt wird, die Wagenbeſtellungen in Zukunft eim eine Stunde früher als bisher bei den Güterſtellen ange⸗ zracht werden. Die letzteren erteilen nähere Auskun't 1922 ein gutes Obſtjahr? Das vorige Jahr zrachte unſeren Obſtbäumen einen beſonders günfſigen Fruchtknoſpenanſatz, nach welchem für dieſes Jahr ein ehr gutes Obſtjahr zu erwarten wäre. Da ein großer Teil der Obſtbäume ſchon in Blüte ſteht und die Bi eien zum Ausflug bereit ſind, ſehnt der Obſtzüchter ſtatt des kühlen, regneriſchen April gerade jetzt warme, ſounige Tage herbei. g — Zum Milchpreis. Das baheriſche oberſte Im⸗ desgericht hat über die Bemeſſung der Preiſe für Milch und Milcherzeugniſſe in einer Urteilsbegründung aus⸗ geführt: Nicht nach dem Preiſe der Erzeugni'ſe, di aus der Milch hergeſtellt werden ſollen, darf beurteilt wer⸗ den, ob der von dem Erzeuger der Milch geforderte Miüch— preis zu einem übermäßigen Gewinn für ihn führt, ſondern nur nach ſeinen eigenen Geſtehungskoſten. Der Preis der Milcherzeugniſſe dagegen iſt nach dem Preis des Rohproduktes, der Milch, zu bemeſſen. Ein Recht der Milchlieferer auf Anteilnahme an dem Gewinn der Ver— arbeiter der Milch beſteht demnach nicht. ä— eee eee— „Der Oberförſter!“ ſagte Erich, ſtehenbleibend, da dieſer ihm zuwiukte. „Tag, Berger!'s gut, daß ich Sie treffe! Kom⸗ men Sie nachmittag rüber; es ſoll ein bißchen gekegell werden und ein Skat gekloppt,“ rief der Graubart ihm ſchon von weitem zu. Beim Näherkommen reichte ei auch Frau Maria die Hand.„Tag, Frau Berger! Schön, daß Sie ſich auch mal weiter rausgemacht ha⸗ ben. Hier, meine Tochter, geſtern friſch angekommen — ſoll ſich nun mal wieder eine die lang Heimatwind um die Naſe wehen laſſen. Hab' ſie lange genug ent— behren müſſen.“ Auf Erichs Geſicht lag eine leichte Röte»er Ver⸗ legenheit, als er ſich jetzt vor dem Mädchen verneigte. Sie dankte nur mit einem kurzen, hochmütigen Kopſf⸗ neigen und ſah über ihn hinweg. 1 Das alſo war Jutta von Eggert, die Tochter ſei⸗ nes Vorgeſetzten. Er ſah ſie jetzt nicht zum erſten Male, heute morgen, als er mit ſeinem Rade nach Steinfurt 0 war, um die Poſtſachen 7 holen, war ſie ihm chon begegnet. Sie führte ihr elegantes Rad borſich tig über den mooſigen Waldboden; anſcheinend war daran etwas nicht in Ordnung. Sofort ſprang er ab lehnte ſein Fahrrad an einen Baum und bot der Rad⸗ fahrerin galant ſeine Hilſe an, die auch dankend an genommen wurde. Bald hatte er erkannt, woran e⸗ fehlte; während er beſchäftigt war, den Schaden zu re 1 plauderte ſie luſtig mit ihm und er antwortet ebenſo.: „So zeitig ſchon unterwegs, mein gnädiges Fräu lein?“ fragte er. Ich bin halt früh aufgeſtanden!“ f „Fürchten Sie ſich nicht— allein, ohne Begleitung“ Oder ſoll es nicht mehr weit gehen?“ Sie lächelte ihn an, und halb ſingend, kam e von ihren Lippen: „Weiß nicht, woher ich kommen bin, weiß nicht wohin ich geh'. Vielleicht bin ich ein Waldvögelein (Foriſetzung folgt.) Für den Sommer 1922 iſt jetzt durch den Reichsver⸗ minſter für Torfſtreu und Torfmull in Ladungen von 10 Tonnen ein billigerer Fracht⸗Ausnahme Tarif eingeführt worden, um den Bezug dieſer wertvollen Streu zu erleichtern. Bei dem derzeitigen Mangel an Futtermitteln und Stroh iſt dies für vlele Viehbeſitzer von großer Bedeutung, zumal die Vorzüge der Torfſtreu noch längſt nicht genügend gewürdigt werden. d ö Durch ſeine große Aufſaugefähigkelt von Flüſſigkeit ſowohl wie auch von Gas, insbeſondere des wertvollen Ammontakgaſes, worin Torfſtren alle anderen Streumittel ſelbſt Stroh weſentlich übertrifft, llefert Torfſtreu den ſtick⸗ ſtoffreichſten Stalldünger, Dieſe wertvolle Eigenſchaft, das hohe Ammoniakbindevermögen, iſt von dem rechnenden Landwirt bet den jetzigen Stickſtoffpreiſen und bei dem Vergleich mit den Anſchaffungskoſten anderer Streumittel zu beachten 5 Wer ſich über Verwendung der Torfſtreu näher unter⸗ richten will, der leſe das„Torfſtreu⸗Merkblatt“ aus Nr. 16 der heſſ. Landwirtſchaftlichen Zeitſchrift 1922 nach, welches bei der Bürgermeiſterei Viernheim offen liegt, in dem auch über die richtige und ſparſamſte Verwendung der Torfſtreu— als Matratzenſtreu in einer Stärke von 20 bis 30 em zu ſtreuen— nähere Angaben enthalten ſind. erer volkstümlicher Muflk⸗ und Liederabend: Der Verein der Muſikfreunde Viernheim hat ſich am Sonntag Abend im„Freiſchütz“ mit ſeiner erſten Veran⸗ ſtaltung glänzend eingeführt. Trotz Maſmeſſe. Pferderen⸗ nen und dergleichen mehr, hatte der junge Verein die Freude, vor einem vollheſetzten Saal ſein reichhaltiges und überaus abwechslungsvolles Programm zu entfalten. Mit dem Konzertſtück„Pelgerchor“ aus Tannhäuſer von R. Wagner für 4 Geigen und Klavier, ſetzte das Programm ein und zauberte mit dieſer erſten Nummer eine Weihe⸗ ſtimmung über Zuhörer und Mitwirkende hervor. Bei den Muſikſtücken ſpiel en im ſchönen Aneinanderpaſſen die Her⸗ ren Rockenſtein, Touſſaint, Helfritſch und Tubach die 4 Geigen, während Herrn Kallenbach den Klavierpart vor— trefflich beherrſchte. Fräulein Keilmann aus Lampertheim ließ in ihren Darbietungen im Lied„Der Mignon“ wie in Hldach's„In meiner Heimat“ ein wohlgeſchultes Organ erkennen, das nicht nur in mittl rer ſonden auch höherer Lage durch Wärme und Klarheit des Tones zu feſſeln vel ſteht. Herr Hoock ſang Schumanns:„Wanderlſed“ und Schuberts„Ständchen“ friſch und bei guter Stimmung. Der Wohlaut ſeines Organs, beſonders in der Mittellage, macht ihn zu einem gern gehörten Sänger. Eine Pflege ſeiner Stimme dürfe ihm ſicher noch Erfolg bringen. Die Begleftung der ſoliſtiſchen Darbietungen am Klavier, lag in Händen des Herrn Touſſaint, des Leiters des Ver— eins, deſſen Muſikaliſche Feinfühligkeit und muſterhaſten Technik am Plano rühmlichſt bekannt iſt. Ganz gefielen aber auch die von den Soliſten vorge— tragenen Volkslieder mit Streichbebegleitung. In Mosz⸗ kowsky's„Spanniſche Tänze“ für Klavier zu 4 Händen zeichneten ſich die Herren Touſſaint und Tubach beſonders aus und den Höhepunkt der Begeiſterung erzielten die beiden Soliſten in den Duetten„Frühlingsleben“ von Abt und„Gruß“ von Mandelſohn. Die freundliche Mitwer⸗ kung des Männergeſangverelns„Harmonie“ unter Herrn Hoock's Leitung bereicherte die Abwechslung des Programms durch tonſicheren und feinen Vortrag zweker Chorlieder im Volkston. Das dankbare Publikum kargte nicht an Beifall, der die beiden Soliſten zu Dreingaben veranlaßte. Un⸗ vergeßlich wird allen Teilnehmern dleſer erſte Abend des Muſikvereins bleiben. Möge der zwelte Abend nicht allzu lange auf ſich warten laſſen; in dieſem Sinne gingen alle Beſucher zufrieden nach Hauſe. E. Der Biſchof von Mainz tritt am 15. Mai eine Reiſe nach Rom an. Er gedenkt vor Pfingſten zu rück zu ſein. 5 * Der Stenographen⸗Verein„Gabelsberger“ hat wieder ein arbeits reiches aber auch erfolgreiches Jahr hinter ſich. Es wurden ſtändig Kurſe abgehalten und da— rin eine größere Anzahl Damen und Herren in der Kurz— ſchrift ausgebildet und zu größeren Leiſtungen geführt Wenn ſich der Verein auch nach außen nicht zeigt, ſo ar— beitet er umſo intenſiver in ſeinen Reihen. Eine größere Anzahl ſeiner Mitglieder konnten bei auswärtigen Wett⸗ ſchreiben mit Preiſen ausgezeichnet werden. Um auch wei— teren Kreiſen die heute für jedermann notwendige Kurz⸗ ſchrift zu vermitteln, beginnt nach der Anzeige in dieſer Nr. am nächſten Dienstag ein neuer Anfänger-Kurſus, deſſen Beſuch wir ſehr empfehlen. * Grund⸗ und Haus beſitzer⸗Verein. Morgen Sonntag Mittag 1 Uhr außerordentliche Generalverſamm— lung im Fürſten Alexander. Wichtige Tagesordnung! * Invaliden⸗Verſammlung morgen Sonntag im Gaſthaus„Zum Löwen“, worauf hingewieſen wird. Heddesheim, 3. Mal. In der hieſigen Gemar⸗ kung hat die Wilddieberei eine ſolchen Umfang ge— nommen, doß in der verfloſſenen Woche mehrere Haſen im Felde gefunden worden, die teils mit Kugeln geſchoſſen und teil in Schlangen gefangen waren. Turnen, Spiel und Sport. Sportverein 09. Wir wollen nicht verfehlen, auf das am Sonntag⸗ nachmittag am Tivoli ſtattfindende Freundſchaftsſpiel zwiſchen 1. Mannſchaft Sy. und der gleichen Mannſchaft Hockenheim an dleſer Stelle nochmals beſonders hinzuwelſen. Da Hockenheim als guter A⸗Verein des Neckargaues gilt, der ſich auch bei der letzten Verbandsrunde eine der erſten Stellen ſichern konnte, wird ein ſpaunnendes Splel zu er⸗ warten ſein. Dle Sv.⸗Elf, die abenfalls in verſlärkter 5 1 0 1 Aufſtellung antreten wird, wird alles aufbieten müſſen, un als Steger aus dem Kampf hervorzugehen.— Wer alſo ein ſchönes Fußballſpiel ſehen will, der finde ſich morgen nachmittag am Tivoli ein.— e Sport hinterm Gaswerk, Sonntag kommt hinters Gaswerk, der Meiſter der Erſ.⸗Liga des Odenwaldkreiſes, V. f. Raſen Mannheim. Voriges Jahr ſchlug dieſe Mannſchaft, die erſte Elf von Amicitia 09 6:4. Ein ſcharfes Spiel lſt zu erwarten, zu⸗ mal Amieitia eine andere Mannſchaft ins Feld ſtellen kann. Zubeite u. dritte Mannſchaft ſpielen gegen Unkon⸗Neckarau, etſte und zweite Mannſchaſt. Auch hier wird guter Sport geboten, zumal doch unſere driite Elf, die zweite des Sport⸗ vereins mit 3: 2 Toren, glatt und leicht abfertigte. Ein Zeichen, daß Amieſtia auf eine andere Höhe ſteht, wie Sport⸗ verein— Am vergangenen Sonntag trat Secken heim nicht an, warum wird die Behörde regeln. Aber die Zuſchauer kamen doch auf ihre Koſteg, denn alles eilte ans Tivoli. Sportverein hatte nun das Lachen, denn, wenn auch nur einmal wieder waren Zuſchauer dort zu ſehen. Sonſt iſt doch wenig los dort oben. Und auch bekam man wleder wenig zu ſehen. Cs war wirklich ſchade, daß in Weinhelm auch die erſte Mannſchaft von Hemsbach ſpielte, alſo am Tivoli nur eine kombonierte B⸗Mannſchaft ſtand. Und füt dieſe Mannſchaft braucht der Sportverein noch den erſten Vorſ. als Schiedsrichter, der auch das Spiel gewann. Ein richtiges Armutszeugnis. Denn mit Erlaub geſagt, ver⸗ ſtand dieſer Herr, ſehr wenig von Schiedsrichter ſpielen. Froh war jeder Mann, daß wenigſtens dleſe Mannſchaft von Hemsbach und daß es uns nicht ging wie dortmals, mit der Liga und Abtellungsmeiſter-Mannſchaft von 03 Ludwigshafen. Was für eine Mannſchaft von 03 dortmals ſpielte, weiß man nicht genau. Es wird wohl die 4.—5. Mannſchaft geweſen ſein. Und von den Internationalen, die 03 beſitzt, weiß außer von Sportverein niemand. Zu dleſem großartigen falſchen Reklamenſptel, mußte noch ein armer Junge herhalten, der einen armſeligen Karren durchs Ort ztehen mußte, mit rieſengroßen Reklamen. Nun wir ſind froh, wenn der Sportverein auch etwas leiſtet und gewinnen kann, wenn es auch gegen eine komb. B-Mann⸗ ſchaft iſt. Noch viel Glück für den diesjährigen A-Meiſter in der Zeitung! Mannheim, 4. Mai. Im Schloßhof fand eine Ver⸗ ſummlung der ſtreikenden Metallarbeiter ſtatt, bei der Brümmer den Arbeitern namens der Streikleitung empfahl, den Vermittlungsvorſchlag des Reichsarbeits⸗ miniſteriums als Verhandlungsbaſis anzuerkennen, wie das von den württembergiſchen und bayeriſchen Me⸗ tallarbeitern geſchehen ſei. Lebhafte Zwiſchenrufe aus der Verſammlung zeitigten aber, daß die Streikenden dieſem Voeſchlag Brümmers nicht zuſtimmten. Mannheim, 5. Mai. Die hier ſtattſindende 2. Deut⸗ ſche Erfindungs- und Neuheitenmeſſe hat einen außer⸗ ordentlich ſtarken Beſuch, der auf über 30000 Perſonen (im vor. Jahr war die Geſamtbeſuchsziffer nur 20000) bisher geſchätzt, aufzuveiſen. Auch das Verkaufsgeſchäft iſt zufriedenſtellend, wobei das Intereſſe des Auslands ein ſehr lebhaftes iſt. Aus den verſchiedenſten Ländern ſind Beſucher eingetroffen, von denen ein erheblicher Teil auf Italien fällt. Neckarbiſchofsheim, 5. Mai. Bei der Bürgermeiſter— wahl wurde anſtelle des in den Ruheſtand getretenen Bürgermeiſters Neuwirth Fabrikant Ahrheim mit 380 Stimmen gewählt. Sein Gegenkandidat erhielt 363 St Furſchenbach(bei Bühl), 5. Mai. In der Nähe Ottenhöfen war der Händler Fr. Schindler von Kappel⸗ rodeck an einem der letzten Abende von einem ungefähr aber nach kurzer Zeit ſtück nieder und als ſich der Ueberfallene wehrte, brachte zu werfen. Freiburg, 5. Mai Bauern-Vereins betrug am 1. Mai 113 775 zu Beginn des Jahres 1922. 120005, gegen iſt von Beruf aus Ingenieur. Durch Großfeuer iſt im Stadtteil Wichra das langge— ſtuskirche zerſtört worden. Perſonen kamen glücklicher— beiſe nicht zu Schaden. Freiburg, 55. Mai. Als die Geſellſchaft„Stadt und cand“ Butter zum Verkauf ausſchrieb, ſtellten ſich ſchon in der Nacht vor dem Verkaufstag und zvar von 1 Uhr früh ab die Butterliebhaber ein, um nach 6 7ſtündigem Warten ½ Pſund Butter kaufen zu können. Loffenau, 5. Mai. Eine ſchvere Bluttat iſt am Montag abend hier verübt worden. Der Korbmacher Friedrich Grimm war mit ſeinem Schwager, dem Küfer Hottlieb Streeb, in Wortwechſel geraten, da letzterer die Angehörigen des Grimm des Diebſtahls bezichtigt hatte. Es kam zu Tällichkeiten, in deren Verlauf Streeb dem Hrimm mit einem Meſſer ſo ſchvere Verletzungen bei⸗ brachte, daß dieſer ſtarb. Sein zu Hilfe eilender Sohn ourde ebeufalls lebensgefährlich verletzt. Der Täter iſt verhaftet. 5 Kirchliche Anzeigen der cuaug. Gemeinde Sonntag, den 7. Mai 1922 Vorm. 9½ Uhr: Gottes dieuſt. Vorm. 10½ Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung und Jungfrauenverſ. Montag, den 8 Mai 1922. Uhr: Übungsſtunde des Kirchenchors. Freitag, den 12 Mai 1922. Abends 8 Abends 8 Uhr Uebungsſtunde des Kirchenchors. 25jährigen Mann gebeten worden, ihn mitfahren zu laſ⸗ ſen. Dieſe Bitte wurde gewährt, der Fahrgaſt ſchlug den Händler mit einem Latten⸗ ihm der, Angreifer eine ſchpere Schnittwunde bei. Den Ueberfallene hatte noch die Kraft, den Angreifer aus dem in voller Fahrt befindlichen Wagen auf die Straße Die Mitgli derzahl des Badiſchen Für den neuzuſchaffenden Poſten eines vierten Bürger- meiſters bringt die ſozialdemokratiſche Partei den Berufs⸗ ſtadtrat Hölzl aus Fürth in Vorſchlag. Dieſer Kandidat ſtreckte vierte Stochverk eines Gebäudes neben der Chri⸗ Amtlicher Teil. Betr. Verſorgungsſprechtag in Viernheim.„ 1 Der nächſte Sprechtag der Krelsfürſorgeſtelle Heppen⸗ heim findet am er be den 12. Mai 1922, nach⸗ mittags 2—5 Uhr im Sitzungsſaale des Rathauſes ſtatt, Betr.: Verſteigerung von Zlegenböcken. Am Montag den 8. Mai ds. Is vorm. 9 Ahr werden auf dem Rathauſe 3 zuchtuntaugliche Ziegen⸗ böcke an die Meiſtbietenden öffentlich verſteigert. Bitr.: Rotlaufverdacht im Faſelſtall. 5 Da in dem Faſelſtall verdacht auf Rorlauf feſtgeſtellt 3 wird derſelbe für Schweine bis auf weiteres ge⸗ perrt. Betr.: Verteilung von Auslandskochmehl für die Zelt vom 16. Dezember 1921, bis 15. Januar 1922. Das Kochmehl für die Zeit vom 16. Dezember 1921, bis 15. Januar 1922 iſt nunmehr nachträglich eingetroffen und wird am Dienstag, den 9. ds. Mts. bei den hieſigen Bäckern und Mehlhändlern ausgegeben. Es werden pro Kopf der Bevölkerung 800 Gramm verteilt. Es haben nur diejenigen Prſonen Mehl zu beanſpruchen, die in der Zeit vom 16. Dezember bis 15. Januar verſorgungsbe⸗ rechtigt waren und im Beſitze von Kochmehlmarken ſind. Der Preis für 1 Pfund beträgt 3,60 Mk. Gültig iſt die Marke O. Dle Bäcker und Händler haben die Marken bis ſpäteſtens 15. ds. Mis, wie vorgeſchrieben, hier abzu⸗ liefern. Betr.: Aufreißen vpn Brennholz. Am Montag, den 8. ds. Mts. vormittags 9 Ahr wird im Nathauſe dahier das Aufreißen von ca, 35 Rm. Scheitholz an die Weuigſtbretenden öffentlich ver⸗ ſteigert. Das Holz iſt zu kleinem Zuſtande aufzureißen. Betr.: Feu erwehrübungen. Kommenden Sonntag, den 7 Mai morgens 6 Ahr findet bei jeder Witte⸗ rung eine Uebung . 8 freiw Wehr- u. der Pflichtmannſchaft ſtatt. Unentſchuldigtes Fernbleiben der Pflichtmannſchaft wird zur Anzeige gebracht. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim: Lamberth. Untererhebſtelle. Am Montag, Dienstag, Mittwoch und Freitag Zahl⸗ tage für Reichseſnkom menſteuer noch ohne Koſten. Dieſenigen, die früher Rückzahlungen erhalten habea, müſſen auch zur Abrechnung kommen. Kirchner. im Geſchmack billig— ausgiebig „Kein Erſatzprodukt“ Zu haben in den Geschäften! Roht in der Zukunft dunklem Schoss Für uur noch manches harte Los Das uns bestimmt noch manchem zu entsagen Dann trinke Edel-NMähr-Kaffee Ein gter Tröster er Dir ist in schweren Tagen. flleiniger Hersteller. Fit fla. Worms Grund⸗ und Hausbeſitzer⸗Verein. Sonntag nachm. 1 Ahr außerordentliche General⸗Verſammlung im„Fürſten Alerander“. Für den Vorſitzenden: Winkler. Achtung! Muſikfreunde! s 65 Muſik⸗Haus Hauf Friſch eingetroffen: Mandolinen ⸗⸗: Guittarren:⸗: Violinen in allen Größen Steh⸗ u. Tiſchnotenpulte, Trag⸗ u. Jierbänder 5 in großer Auswahl Fernur empfehle ſämtliche Erſatzteile für alle Inſtrumente ſowie Schulen, Liederbücher uſw. zu anerkannt billigſten Preiſen. a