888995 8888888888822 Männer-Gesang-Verein Mernheim 0 9 Sonntag, den 14, Mai, nachmittags 3 Uhr KONZERT s Treppen v. 2,70— 3,20 m J Schweine⸗Ställe komplett im Gasthaus zum Engel. Mitwirkende: Konzertsänger Hr. Karl Stützel(Bariton) Mannheim Operusänger Hr. Gustin Lamberth(Tenor) Am Klavier: Hr. Adolf Schmidt, Musiklehrer, Mannheim — 1 4 1 1 N 1 Seitens des Vereins gelangen im ersten Teil Hunstchöre, im zweiten Teil heitere Pfälzer Lieder zum Vortrag. Eintritts-Freise: Platz 10. Mk.] einschl. Steuer Nichtnummerierter Platz 8.— Mk. J und Programm Kasseneröffnung: Halb 3 Uhr. Zu recht zahlreichem Besuch ladet aufs freundlichste ein Der Vorstand. N.:; Karten im Vorverkauf bel Heren Buchbinder Schwelkart, Kaufmanp Nikl. Brechtel, Lorscherstrasse, und bel den aktiven Mitgliedern — Die Programme werden an der Kasse ausgegeben— Bekanntmachung. Der hieſigen Einwohnerſchaft zur Kenntnis, daß am letzten Sonntag unter dem Vorſitz des Herrn Regierungsrates Hommann, Heppenheim, im Rathaus zu Viernheim, eine freie Tüncher⸗Innung errichtet wurde, der die Unterzeichneten angeſchloſſen ſind Georg Bauer 6 Adam Adler 7. Joh Martin 12. Johannes Haas 17. Nikolaus Effler 2. Nikolaus Stumpf 6. Joh. Ad. Kirchner Ao Müller Konrad Wunder 3. Johann Hofmann Nummerierter Ein braver, „fleißiger hat, „welcher Luſt das Schneider⸗ handwerk zu er⸗ lernen, für ſofort geſucht. Von wew, zu erfr. in der Exp. dieſes Blattes. Ein wachſamer Senogrannen Verein„Babelsberger“ Viernheim —— ——.— Nächſten Dienstag, den 9. Mai, abends 8 Uhr, beginnt in der Goetheſchule der diesjährige Aatanger Kurs s Damen und Herren, welche die Kurz⸗ ſchrift zu eclernen wünſchen, ſind herzlich ein⸗ geladen. Die Haupt⸗Verſammlung findet am Montag, Abend 29 Uhr, im Ratskeller ſtatt. Der Vorſtand. 2 405 S εαεανec e Stemm⸗ und Ning⸗Klub zu verkaufen. Blauehutfraße 7. Sonntag morgen 10 Uhr Uebungs⸗Stunde für Muſterriegen, Tauziehen und Leichtathletik. Samstag abend nach der Uebungsſtunde 75 Mitglieder⸗ Verſammlung um vollzähliges Erſcheinen bittet Milch⸗ Schweine hat abzugeben. Lorſcherſtr. 19. Der Vorſtand. 5 5 Eine guterhaltene Nüh⸗ Ma ſchine (Handetrteb) zu verkaufen Zu erfragen im Verlag d. Blattes. Tragen Wäscherei — anl. Ci) dune Samstag, den 6. u. Sonntag, den 7. Mai Der große 2. T. Abenteurerfilm mit Gunnar Tolnais in der Hauptrolle 1. Teil: Im Rauſche der Macht! 6 Akte 6 Akte Slärhewäsche Horrentelbwäsche Annahmestelle: b. FyissurReischert Lorscherstr. 8. Ende Samstag Anfang 11 Ahr 7 Uhr Sonntag 5 6„ ö ſcheinen erwartet. Zuſammenkunft ſämtl. Spieler auf dem Sportplatz der A. H.⸗Mannſch, im Vereinslokal, Ortsgewerbe Morgen Sount Schulge ß f pro Mai 1922 in den Zeichenſchulen erhoben. Zöller, Rechner.“ Zu verkaufen: l. das 2 Fuhren rh. Mauerſteine Fürſt Alexander Franz Georgi 1. eee eee tit Sonntag, 7. Mal im W ah 3½ Uhr Janz Stinammanmannmrrrr irn wälen derszgm 9 Morgen Mittag 3 Uhr findet im Gaſthaus zum roten Löwen eine Verſammlung für alle Invaliden-, Unfall-, Witwen und Waiſenrenten-Empfänger ſlatt. Leidens— kolege und Stadtverorducter Scheerer, Manuheim, ſpricht üb. Notſtandsmaßnahmen Bedürftigkeitsfrage und Rentenerhöhung ab 1. April, Alle oben in Frage kommenden ſind hierzu betr. Aufklärung recht höflich eingeladen. Der Vorſtand, CCC Tüchtige 5 Gbrtiererinnen für feinere Arbeiten geſucht. Hocbel& Mangelpaum Zigarrenfabriken Mannheim Amarin 5 7 2 2 — 2 2 5 2 2 2 7 1 1 Rheindammſtraße 19 Achtung!. Achtung! Syndikaliſten. Heute Abend 8 Uhr, im Lokal „zum Lamm“ Börſe⸗Sitzung. 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Mai vorm, 10 Uhr Verbands⸗ Spiel der Alt⸗Herren⸗ Mannſchaft gegen A. H. Phö⸗ Fußballölub Amicitia 1900 Sportplatz hinterm Gaswerk. 1 Mannheim 2. u. 3. Mannſch. gegen diegleichen von Union Neckargu in Viern⸗ heim 4. Manſchaft gegen 1. Taubſtum⸗ menabteilung V. R. Mannhelm. Anfang 4 Uhr, 2. Mſch. 2 Uhr, 3. Mſch 211 Uhr, 4. Mſch. in Mannheim. Anfang 1 Uhr bei den Brauerelen. fertrpbert echter bayriſcher friſch eingetroffen. Ferner empfehle: Zucker rübenſchnitzel, Steffenſchnitzel, verſchſedene Sorten b Futtermehle und Kleie. Pferdezahnmais, Sonntag, den f 7. Mal 1 Propaganda⸗ Wettſpiele G 5 der, M 1 und 4. Mannſch. 0 1. Mannſch. geg. Erſ⸗Liga V. f. R. der Splele: 1. Mſch. Der Splelausſchuß. nir Mannheim 2 Uhr, 2. Mannſch. Privatſpiel gegen 2. Mannſch. 1912 Hemsbach. ½4 Uhr F. C. 08 Hocken⸗ heim 1.— So. 09 1., 3. Mannſch gegen 3. F. C. Hemsbach. Mannſch. Anfang 5 Uhr. Sonntag Morgen ½11 Uhr Heute Abend Zuſammenkunft Der Splelausſchuß Warnung Warne hiermit Jedermann meiner Frau weder etwas leihen noch zu borgen, da ich für nichts hafte. Zehner. Hühner u. Vogelfutter 6 Schwefelf Ammoniak, Kartoffeldünger, 0 4 Kali, Kainit. Alois Walter vormals Küllwein 0 Ker aner Saatbohnen In Düngemittel 2 ————————————————ů———— 2 2—— p—————————————— 7— Saatguthaus. Tel. 203 4 1 1. 2 4 e 0 0 50. 9 Der mona 155 Bezugspreis 5 8 beträgt 6 Mark. Eiſtzelverkauf: Stück 30 Pfg. Durch dle Poſt 14 0 bezogen vierteljährlich 18 Mk, Gratisbeilagen: Kalender u. Fahrplan. ö Den Abomtenten unſeres ifts⸗ Blattes gewähren wir bei Geſchäfts Anzeiger ende von Inſeraten be⸗ 11 eren Rabatt. Auf den amen unſerer Fiedahg iſt Lokal⸗Anzeigeblatt für Viernheim 10 Anſeraten⸗Preis: Die Iſpa beugen 0 Reklamezeile 3 Nl. Be den ieberholungen und 0 Aufträgen entſprechender Rabatt. Bellagengebühr für die Altsblatt der Heſſ. Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim e oder deren Raum 90 Pfg. 465975 t eſamr⸗ auflage 50 Mk. Annahmeſchluß für Inſerate vormittags 9 Uhr. Im Falle höherer Gewalt und ſonſtigen Störungen des Betriebs der 8 der Lieferanten oder der Beför⸗ derungseinrichtungen hat der Vereins⸗Anzeiger 52 u achten. Redaktion, ö und 60 0 von Joh. Martin.— Geſchäftsſtelle: fFernſprecher Mt. 217 Amt Viernheim. Dienstag, den 9. Mai 1922 Nachrichtenblatt für alle amtlichen Bekanntmachungen der Behörden Viernheims und Umgebung. N Viernheimer Bürger⸗Zeitung“ ſtets beſten Erfolg.— Für am Telefon aufgegebene Inſerate wird keine Garantie übernommen. Bezieher keinen Anſpruch nuf Kieser oder Nachlieferun oder auf Rückzahlung d Bezugspreiſes. Pyſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. ae gg—.— Tagesſpiegel. Als deutſcher Geſchäftsträger für Athen iſt— Ber⸗ liner Meldungen zufolge— Herr von Schoen auser⸗ ſehen. Lloyd George machte den Führern der deutſchen De⸗ legation die Zuſicherung einer weitherzigen Auslegung des Verſailler Vertrages. f Die Konferenz von Genua wird wahrſcheinlich Ende nüchſter Woche ihren Abſchluß finden. Exkaiſerin Zita wird mit ihren Kindern in den nächſten Tagen in San Sebaſtian(Spanien) Wohnung tehmet. .. Neues vom Tage. Der Reichsernährungsminiſter über ſeine Aufgaben und Ziele. Berlin 8. Mai. Im Hauptausſchuß des Reichs⸗ tags gab bei der Etatberatung ſeines Miniſteriums der neue Reichsminiſter für Ernährung und Landwirt⸗ ſchaft, Prof. Fehr, eine zuſammenhängende Dar⸗ ſtellung der von ihm übernommenen Aufgaben. Er wolle mit allen Kräften bemüht ſein, die zur Ernäh⸗ rung der Bevölkerung erforderlichen Mittel in aus⸗ reichender Menge zu beſchaffen. Die Verhandlungen auf dem wichtigſten Verſorgungsgebiet, dem mit Brot, ſtünden vor dem Abſchluß und für die Verſorgung in der Uebergangszeit vom alten zum neuen Jahre ſeien alle Vorkehrungen getroffen. Amerikaniſches Anleiheprojekt für Deutſchland. Mai.„Chicago Tribune“ berichtet die Regierung der Vereinigten Staaten werde keine Einwendungen erheben gegen eine ame⸗ rikaniſche Anleihe an deutſche Unternehmungen, die äber den Betrag der Reparationsverpflichtungen hin⸗ zusginge. Die Regierung ſtehe auf dem Standpunkt, die Anleihe, wie ſie die Morgan⸗Gruppe vorgeſchla⸗ gen haben ſoll, ſei der geeignete Weg, den die amerika⸗ niſchen Unternehmungen einſchlagen könnten, um eine Sanſerung Deutſchlands zu ermöglichen. nächſte Vollſitzung Völkerbundes. Brüſſel, 8. Mai. Der Abgeordnete Paul Hymans hat in ſeiner Eigenſchaft als Vorſitzender der letzten Tagung des Völkerbundes die nächſte Vollſitzung auf den 4. September nach Genf einveruſen. Die Not des Saarlandes. Dortmund, 8. Mai. Die öffentliche Kun 2. hier einberufenen 8 7 2 W Aus Paris, 8. Waſhington, 21 dee Die des dgebu 5 Saarvere Begrüßungs⸗ iter Bundestags des nahm einen impoſanten Verlauf. In der an drache richtete der neugewählte Bundesle 5 gerichtsrat Andrae-Naumburg, einen kraftvollen uf cuf an die Anweſenden. Als Sprecher des Zentrums erinnerte Redakteur Olmert⸗Dortmund an Hand von 223 FCC ͤ ˙A ²˙ QJ—J—J—x—ͤ Mag auch die Liebe weinen Roman von Fr. Lehne. 26. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) „Ein Reh,“ vollendete er.„Solch! feines Schmal⸗ lierchen hat der Herzog hier nicht im Gehege, das müßte man eigentlich feſthalten“ „Die Jäger ſind hier nicht tüchtig genug Unter ſeinem bewundernden Blick errötete ſie, aber war nicht vor Unwillen. a „Wer weiß, es käme auf den Verſuch an. „Ja, wenn Sie einer wären——“. Da er zum Sonntag nicht den grünen Rock trug, ſondern einen hellgrauen Anzug mit Mütze, konnte ſie ja nicht ſehen, daß er ein Forſtbeamter war. „Und wenn ich nun einer wären Dürft' ich dann wohl das Schmaltierchen fangen?“ f 5 „Wenn Sie Mut und Geſchicklichkeit dazu beſäßen.“ Kolelt legte ſie den hübſchen Kopf auf die Seite und lächelte ihn an.„Doch jetzt muß ich weiter! Meinen Dank für Ihre Bemühungen, Herr—“ „Waldſchratt.“ Sie lage und ſchüttelte ſich in komiſchem Entſetzen. „Nein, nein— um Gottes willen.“ Er hielt ihre kleine Hand feſt. „Und ſoll ich Sie niemals wiederſehen?“ Sie ſann einen Augenblick nach. 0 „Es kommt darauf an, wo Sie wohnen—— von aus könnte ich es faſt jeden Tag ermöglichen. „Und ich auch!“ In, ſeinen Augen leuchtete es freudig auf. f 5 klaffen-e. rlaſſen. 0 Mit dieſem Beſcheid kann ich mich aber nicht geben.“ e 4 es trotzdem. Wenn Sie hier wohnen, 115 wie das Mädchen aus dazu.“ es mir Dann wollen wir es dem Zufall 0 zu⸗ en auftauchen.“ n laſſen Sie mich aber nicht allzulange darauf geſchichtlichen Leine deutſche Frage ſei, die zu retten man alle partei⸗ politiſchen Punkte zurückſtellen müſſe, da es ſich um nichts handle. Dorf bezeichnete den Bundestag als den Markſtein eines Beiſpielen daran, daß die Saarfrage weniger als die Ehre des deutſchen Volkes Der deutſchnationale Redner Bacher⸗Düſſel⸗ kleinen Volkes in Not und Kampf. Im Saargebiet fü⸗ gen die Franzoſen eindringlich zur Gewalt die Lüge. Die Saarkreistage habe man nie zuſammentreten laſſen, um ihre Stimme zu hören, ſondern um ihre Stimme zu verachten. Dort drunten im Saargebiet tobe der Krieg noch mit zwar weniger blutigen aber umſomehr tückiſchen Waffen. Syndikus Dr. Späthmann⸗Bochum „Deutſche Volkspartei) behandelte in der Hauptſache die wirtſchaftliche Seite der Saarfrage. Schließlich nahm die Verſammlung einſtimmig eine Entſchließung an, in der ſie die im Verlaufe der vierſtündigen Kundgebung geäußerten Gedankengänge und Forde⸗ rungen zuſammenfaßte. Beamtenentlaſſungen in Frankreich. Paris, 8. Mai. Die Bekanntmachung des fransöſi⸗ ſchen Generalanzeigers, wonach 50 000, Beamte aus Sparſamkeitsgründen aus dem Staatsdienſt entlaſſen werden ſollen, hat unter den Beamten großes Auf⸗ ſehen und große Beunruhigung hervorgerufen. In⸗ ſolge dieſes Beſchluſſes müſſen weitere 150000 Ange⸗ ſtellte aus dem Staatsdienſt entlaſſen werden. Durch dieſe Maſſenentlaſſungen hofft man, in dem nächſt⸗ jährigen Budget einen Betrag von 300 Millionen ſpa⸗ ren zu können. —— der Fremde Die Konferenz in Genua. Verlin, 8. Mai. Die„Montags⸗Poſt“ berichtet: So⸗ wohl in Paris wie in London hat die letzte Unter redung zwiſchen Lloyd George und Barthou den äußer⸗ ſtem Peſſimismus über den weiteren Verlauf der Kon⸗ ferenz erweckt. Nach Londoner Meldungen ſoll Lloyd George ſogar erklärt haben, die Konferenz werde am Dienstag zu Ende gehen. Laut Berichten aus Genua ſtimmt man darin überein, daß Lloyd George, der bis⸗ her noch immer an einen günſtigen Ausgang der Kon⸗ ferenz geglaubt hat, durch die Haltung Frankreichs und Belgiens völlig entmutigt ſei, zumal er auch mit einer Ablehnung der Denkſchrift der Verbündeten durch die Ruſſen rechnet. Er hat in ſeiner Antwort an Barthou offen der Abſicht Ausdruck gegeben, daß England, nachdem ſeine Hoffnungen auf den Ausgang der Kon⸗ ö ferenz geſcheitert ſeien, ſich ſelbſt zurückzuziehen ge⸗ zwungen ſein werde. Man nimmt aber an, daß Lloyd George, falls wirklich die Konferenz ſcheitert und er nach Hauſe zurückkehren ſollte, vorher feierlich die Verantwortung an dem Scheitern der Konferenz feſt⸗ ſtellen werde. Er will an erſter Stelle die Ruſſen, an zweiter Stelle die Franzoſen brandmarken, da durch deren Schuld das große Unternehmen der europäiſchen Rettung Schiffbruch gelitten habe. mmer und Hand noch Endlich merkte ſie, daß er ihre n der ſeinen feſt hielt. Sie riß ſie errötend aus ſchwang ſich auf ihr, Rad. „All Heil!“ rief er, ſtand, und ſah ihr nach. wandte ſich nach ihm um und winkte, ehe ſie Blicken ganz entſchwand.——— Das war die erſte Begegnung Jutta von Eggerts mit Erich Berger geweſen. Wie er, dachte auch ſie jetzt daran. Kerzengerade ſaß ſie da, hielt die Zügel feſt und ſchaute mit hochmütigem Geſicht geradeaus, während ihr Vater mit Förſter Berger ſprach.. Ah, wenn ſie gewußt hätte, wer heute morgen ihr Helfer geweſen war. f a 8 Jutta hatte geglaubt, in ihm den jungen Hellwig vom Rittergut Steinfurt vor ſich zu ſehen, den ſie per⸗ ſönlich noch nicht kannte. Sie hatte ſich ſchon diebiſch auf das Zuſammentreffen mit ihm, auf ſein verblüfftes Geſicht gefreut, wenn er heute nachmittag mit ſeinem Vater nach der Oberförſterei kam. 0 i Zu dumm war alles! Aber der junge Förſter ſollte ſchon merken, wen er vor ſich hatte. Dieſe Kühnheit von ihm, ſie ein„Schmaltierchen“ zu nennen. f Und Erich fühlte ihren Aerger, ihren beleidigten Hochmut, weil ſie mit einem Untergebenen ihres Vaters, wenn auch unbewußt, ſo vertraulich geplaudert und ge⸗ ſcherzt hatte. Es ſchmerzte und empörte ihn zu gleicher Zeit. Ihr Verhalten ließ ihn nicht im Zweifel. Mit einem flüchtigen, hochmütigen Kopfneigen verab⸗— ſchiedete ſie ſich, als ſie weiterſuhren. Frau Berger ſah ihnen nach. b „Der Oberförſter iſt doch immer recht nett. Aber ſeine Tochter— für ſo ſtolz hätte ich ſie nicht gehalten; ſie hat uns ja kaum beachtet!— Gut, daß unſere Lore nicht mit dabel war! Ihr Benehmen war ja direkt unmanierlich.“ 5 1 a Erich nickte flüchtig. Er ſah im Geiſte das ſchmale, Sie ſeinen vornehme Geſicht des Mädchens vor ſich mit den Reh⸗ augen, dem feinen, roten, trotzigen Mund, dem golde⸗ nen Kraushaar, das in üppiger Fülle unter dem weichen, vorn zurückgeſchlagenen Sederzun bels ealell. Tie antee, * Ueber die Bedeutung der Unterredung zwiſchen Llopd Veorge und Barthou, die zu dieſer hoffnungsloſen An⸗ ichauung geführt hat, liegt noch folgende Meldung aus Paris vor: Barthou hatte nach ſeiner Ankunft in Ge⸗ aua zunächſt den belgiſchen Miniſterpräſidenten Jaſpar iufgeſucht und ihn davon in Kenntnis geſetzt, daß er die Anweiſung mitgebracht habe, ein Eindernehmen nit Belgien zu ſuchen, weil man in Paris vor allem die ſachlichen Bedenken Belgiens in Bezug auf die zuſſiſche Denkſchrift teile.(Barthou ſelbſt hatte aber, bevor er nach Paris gereiſt war, die Belgier im Stich zelaſſen.) Von Jaſpar begab ſich Barthou zu Schan⸗ jer, der ebenfalls ſehr peſſimiſtiſch war. Schanzer erklärte einen Abbruch der Konferenz als eine große Hefahr für die Rettung Europas, doch hält er noch nicht alles für verloren. Die dritte und wichtigſte Un⸗ zerredung Barthous war die mit Lloyd George. Er uchte dem engliſchen Miniſterpräſidenten die Gründe ju erklären, die zu ſeinem unterſchiedlichen Verhalten wiſchen dem 1. Mai und der Entſcheidung der fran⸗ zöſiſchen Regierung vom 2. Mai geführt haben. Immer betonte Barthou, daß Paris ebenſo dringend wie Lloyd Jeorge einen Erfolg der Konferenz wünſche. Frank⸗ eich habe nicht die Abſicht, zwiſchen der Freundſchaft Englands und Belgiens zu wählen, und außer dem um⸗ trittenen Art. 7 der Denkſchrift an die Ruſſen ſtehe zatſächlich nichts zwiſchen den beiden Mächten. Die Reiſe des Reichskanzlers nach Berlin. Genna, 8. Mai. Die bereits angekündigte Reiſe des Reichskanzlers wird beſtimmt in den nächſten Tagen noch nicht erfolgen. Die deutſche Delegation befindet ich gegenwärtig in wichtigen Beſprechungen mit an⸗ deren Ländern, die von größter politiſcher Bedeutung find. Von der weiteren Geſtaltung dieſer Beſprechun⸗ zen wird es abhängen, wann der Reichskanzler ſich zum kurzen Aufenthalt nach Berlin begeben kann. Barthou und die Beendigung der Konferenz. Genua, 8. Mai. Auf einem Bankett, das die fran⸗ zöſiſche Preſſe zu Ehren Barthous veranſtaltete, hielt Barthou geſtern eine Rede, in der er betonte, daß trotz eintretender Zwiſchenfälle innerhalb der einladenden Nächte die guten Beziehungen nach wie vor beſtänden. J ankreich werde Belgien gegenüber ſeinen Verpflich⸗ zungen nachkommen, werde aber dabei die guten Dien⸗ te nicht vergeſſen, die England der gemeinſamen Sache zeleiſtet habe. Die Konferenz nahe ſich ihrem Ende. Die Beendigung hänge nicht von den einladenden Mäch⸗ ten, ſondern von Rußland ab. Die Sowietdelegation mükſe zu dem Memorandum ja oder nein ſagen. Rußlands vier Bedingungen. Genua, 8. Mai. Der Berichterſtatter des„Oeuvre“ in Genua will über die Antwort, die die Ruſſen am Dienstag auf das Memorandum üherreichen werden erfahren haben, daß die Ruſſen folgende vier Bedin⸗ gungen ſtellen werden: 1. Sind die Alliierten geneigt. Rußland ohne Probezeit de jure anzuerkennen, 2. werden die Alliierten-Delegationen damit einverſtan⸗ den ſein, daß die ausländiſchen Eigentümer entſchä⸗ digt werden, ohne daß das Privateigentum in Ruß⸗ . APP ˙. ˙ Ihm kaum mittelgroße Geſtalt voll biegſamer Anmut. kam wurde es heiß ums Herz, aber zum erſten Mal ihm peinlich und drückend zum Bewußtſein, daß es einen Unterſchied gab zwiſchen der Perſon und dem Stand. Warum war Jutta heute morgen ſo liebens— würdig gegen ihn geweſen— und jetzt, da ſie wußte, wer er war, ſo kalt? Neuntes Kapitel. Der Telegraphenbete hatte ſoeben feld verlaſſen. „Papa kommt heute nachmittag, Fräulein Lore!“ jubelte Cäcilie ihrer jungen Lehrerin entgegen. Ihre blaſſen Wangen waren vor Aufregung gerötet, und die ſchönen, grauen Augen leuchteten; ſaſt hübſch ſah das Kind aus.„Ob mich Mama wohl mit nach der Bahr nimmt?“ fragte ſie ängſtlich.„Titi und Oſſi dürfen mit.“ „Dann wirſt auch du nicht allein hier bleiben!“ ſagte Lore beruhigend, allerdings gegen ihre Ueber zeugung, und dieſes Gefühl behielt recht. Um vier Uhr hielt der offene Landauer an der großen Freitreppe des Schloſſes; die Gräfin Allwörden in einem paſtell⸗ blauen Tuchkleide, über das ſie einen ſchwarzſeidenen Mantel gezogen, ſtieg ein; Thekla ſprang geſchwind nach ihr in den Wagen, und Oſſi, in einem weißen Ma⸗ troſenanzug, wurde vom Diener hineingehoben— für Cäeilie war kein Platz da. Mit traurigem Geſicht ſtand ſie da; dann ſchluchzte ſie laut auf. 0 i „Sei doch vernünftig, Cäeilie, und weine nicht!“ herrſchte die Gräfin das Kind an.„Willſt du Papa mit verweinten Augen empfangen? Ich habe dir vor⸗ hin ſchon geſagt, daß kein Platz iſt. Wo ſoll Papa nachher ſitzen?“ Sie mochte ſehr verärgert ſein, weil ſie„Cäcilie“ ſagte. „Ich hätte auch beim Joſeph—“ Thekla lachte höhniſch. „Eine Komteſſe Allwörden und beim Kutſcher ſitzen! Du vergißt wohl, daß Franz mitſährt. Aber ſolche Idee ſteht dir ähnlich! Ich bin die Aelleſte— ich gehe ver.“ A anesandg Schloß Lenge land auch nur in der verſteckteſten Form wiederherg ſtellt wird, 3. ſind die ein Moratorium zu gewähre 4. ſind die Alliierten geneigt, gewähren und in welcher Weiſe. 4„Die äußerſte Grenze“. Genua, 8. erreicht hätten. Man dürfe die Sowjetregieru hoffen laſſen, baren Kredit für Rußland zu ein aus. Er verwies nachdrücklich auf die Vorteile, die von den Alliierten den Ruſſen verſprochen wur⸗ den, wobei für dieſe zu ihrer Wiederaufrichtung auch begrenzte Barkredite aufgebracht werden könnten. Der Streit um die ruſſiſchen Petroleumquellen. Genua, 8. Mai. Zu dem Streit um die rufſtſchen Petroleumquellen, worauf auch der belgiſch⸗franzöſi⸗ ſche Widerſtand gegen das ruſſiſche Memorandum zu⸗ rückzuführen iſt, behauptet der Genueſer„Secolo“, daß zwiſchen England und Rußland kurz nach Beendigung der Konferenz ein Abkommen unterzeichnet werde, das ſchon jetzt bis in alle Einzelheiten vorbereitet worden ſei. Darnach ſoll die Zone von Baku⸗Groſzny von zwei Geſellſchaften des Shell Truſts übernommen werden, der ich auch den Ausbau der Rohrleitungen von Baku nach atum und der Abſatzhäfen geſichert haben ſoll. Die ruſſiſche Regierung würde das Recht auf 25 Prozent der Produktion erhalten, während das verbleibende Petroleum auf Rechnung des Truſts verwendet und verkauft werden ſoll. Von amerikaniſcher Seite wird erklärt, daß die Ver⸗ einigten Staaten von Nordamerika keinem Abkommen zuſtimmen werden, das auf den Ausſchluß des amerika niſchen Kapitals von der Ausbeutung des ruſſiſchen Petroleums hinzielt. Von franzöſiſcher Seite wird betont, Frankreichs Intereſſe am ruſſiſchen Petroleum ſei außerordentlich groß, da Frankreich nicht weniger als 200 Millionen im ruſſiſchen Petroleumgebiet inveſtiert habe und einen Anſpruch auf 15 Prozent der Produktion, d. h. auf eine Million Tonnen Petroleum habe. f Der„Corriere della Sera“ betont in einem Artikel daß die Ausbeutung der ruſſiſchen Petroleumgebiete unbedingt dem internationalen Finanzkonſortium vor⸗ behalten werden müſſe. Dieſe Löſung ſei durch po⸗ litiſche und wirtſchaftliche Gründe notwendig und liege auch im Intereſſe Englands ſelbſt. Die Verſicherung des Leiters der engliſchen Petroleum⸗Geſellſchaft, wo⸗ nach kein Vertrag mit England abgeſchloſſen worden ſei, genüge nicht, ſondern man müſſe auch die Gewiß⸗ heit haben, daß der zwiſchen Kraſſin und dem Oberſter Boyle in den Hauptzügen ſchon in London vorbereitete Vertrag der Shell Company mit der Sowjetregierung nicht abgeſchloſſen wurde. Wenn die engliſche Shel Company als Abſchluß der Konferenz das Monopol! des ruſſiſchen Petroleumhandels erhalten ſollte, würde ich die Abneigung der Vereinigten Staaten gegen die Benueſer Konferenz verſchärfen und die amerikaniſche Beteiligung an einer neuen Konferenz für den eurd ziſchen Wiederaufbau gefährden. Lloyd George entmutigt. Genua. 8. Mai. Ueber eine evtl. neue Kriſe in Genua vernimmt der diplomatiſche Mitarbeiter des „Corriere della Sera“, Lloyd George ſei bei der Un⸗ terredung mit den ruſſiſchen Delegierten durch ihre Unnachgiebigteit ſehr entmutigt worden. Lloyd George beginne jetzt an der Möglichkeit eines Erfolges in Ge⸗ nua zu zweifeln, ſodaß er ſeinem Vertrauten die Ab⸗ ſicht einer ſofortigen Abreiſe nach London geäußert habe. Die Ruſſen ſcheinen neue Gegenforderungen ſtel⸗ len zu wollen, die nicht einmal als Grundlage für neue Verhandlungen annehmbar ſeien. Beſonders wünſchten die Ruſſen bare Kredite, die von keiner europäiſchen Nation gewährleiſtet werden könnten. ö Der ruſſiſche Delegierte Joffe begibt ſich nicht direkt nach Moskau, ſondern trifft in Berlin mit anderen Sachverſtändigen und Kommiſſaren der Räte⸗Regierung aus Moskau zuſammen, denen er Bericht über die Verhandlungen von Genug geben will. Für Montag vormittag erwartet die ruſſiſche Delegation durch Funk⸗ ſpruch die letzte Weiſung. a 5 = Mag auch die Liebe weinen Roman von Fr. Lehne. 27. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) Selbſtbewußt ſchlug ſie die Füße übereinander, ſah wohlgefällig auf die durchbrochenen Strümpfe und auf die Lackſchuhe mit den großen Stahlſchnallen herab. Sie legte die rötlichen Locken nach vorn und rollte ſie über den Finger. So hübſch Thekla war— ihre Eitel⸗ keit ſtieß doch ab; denn kindlich war das nicht mehr zu nennen. Sie fühlte ſich ganz als große Dame. „Ich hoffe, Fräulein Berger, daß Sie Cäcilie zur Vernunft gebracht haben, bis wir zurück ſind,“ er⸗ mahnte die Gräfin die junge Erzieherin. Die Senti⸗ mentalität des Kindes iſt ja kaum noch zu ertragen. Ich wünſche, daß ſie dieſer Veranlagung Cäciliens kei⸗ nen Vorſchub leiſten.“ »Ich werde mich bemühen, Frau Gräfin,“ zntgeg⸗ nete Lore, indem ſie Siſſis Hand beruhigend drückte. Beide ſahen ſchweigend dem fortfahrenden Wagen nach. Tapfer unterdrückte Cäeilie die von neuem auf⸗ ſteigenden Tränen, und unwillkürlich hob ein tiefes Atmen ihre ſchmale, kleine Bruſt— der Mutter Gegen⸗ wart war wie ein Druck. Lore ſprach ihr gut zu. „Ach, Fräulein, Mama hat mich nicht lieb! Nie⸗ 0 mich lieb, weil ich ſo häßlich bin,“ ſchluchzte ind. Lore kniete, neben ihr und ſchlang ihre Arme um den Hals des Kindes. ee „Siſſi, ich habe dich lieb.“ Ihre Lippen lagen lieb⸗ 5170 auf den tränennaſſen Wangen des kleinen Mäd⸗ „Wirklich, Fräulein, wirklich?“ Ein un läubiges Staunen klang aus Cäciliens Stimme— und orſchend, burchdringend, blickten die klaren Kinderaugen in Lo⸗ tes Geſichi eic, S de a M M. Ries. een und wenn je, wie lange, Rußland Kredite zu Mai. Schanzer richtete geſtern eine ein⸗ dringliche Warnung an die ruſſiſchen Delegierten, die er darauf aufmerkſam macht, daß die Konferenz falle mit den Bedingungen des Memorandums, die eine äußerſte Grenze eines e ee für ie n ekom⸗ men. Dieſe Möglichkeit ſchloß Schanzer von vornher⸗ Alliierten geneigt, Rußlan „ Brüſſel, 8, Mai„Soir“ eine Be Neisse ſeines erichterſtatte 8 i mit dem elgiſchen Außenminiſter 105 ſpar, in der der letz⸗ tere erklärte, Belgien werde unnachgiebig auf ſei⸗ nem Standpunkt beharren, was Meinungs⸗ verſchiedenheiten zwiſchen gewiſſen Verbündeten her⸗ vorgerufen habe.. N.„ Polen und die Kleine Entente für Frankreich. Paris, 8. n geſtern die franzöſiſche Regierung, daß ſie hre Unterſchrift unter die e für die Ruſ⸗ ſen zurückziehen würden, falls Frankreich und Belgien nicht der Denkſchrift zuſtimmten. Japan, das Frank⸗ reich nachträglich in der ruſſiſchen Frage unterſtützt, 11 dem Bebſes Auswärtigen Amt eine ähnliche Er⸗ klärung ab. 0 — Spiel und Sport. Turnen. fr. Der Männerturnverein Stuttgart verauſtaltete einen Mannſchaftskampf im Kunſtturnen und hatte zu dieſem Wettbewerb den Männerturnverein München verpflichtet. Beide Vereine ſtellten 6 Turner, wobei Stuttgart 419, München 372 Punkte erreichte. Der Veranſtaltung wohnte auch der württ, Staatspräfident Hieber bei. f Fußball. Von jeher bildeten die Meiſterſchaftsſpiele einen hohen ſportlichen Genuß. Dies kam auch bei dem in Stuttgart zwiſchen Wacker⸗München und V. f. R. Mann⸗ heim ausgetragenen Vorſchlußrundeſpiel um die ſüd⸗ deutſche Meiſterſchaft deutlich zum Ausdruck. 15 000 Zuſchauer hatten ſich zu dem ſehr ſcharfen Kampf ein⸗ gefunden. Wacker München blieb nach techniſch fein durchdachtem, überlegenem Feldſpiel mit 4:1 Sieger. — Am nächſten Sonntag findet in Frankfurt a. M. zwiſchen Wacker München und Boruſſia Neunkirchen das Endſpiel um die ſüddeutſche Meiſterſchaft ſtatt. Das Kreisſpiel Nordmain— Württemberg endete ai. Polen und die Kleine Entente ver⸗ ber fortſt nden Teuerung werden in der letzten Zeit lebhaft die Fragen der Nahrungsmittelverſorgun⸗ 15 kommenden Wirtſchaftsjahr erörtert. Ueber die Geſtal⸗ 5 0 970 Getreidewirtſchaft ſchweben noch die Ver⸗ handlungen; dagegen hat die kürzlich erfolgte Beſprechung der 1 der Länder mit dem Reichsernäh⸗ kun um über die Kartoffelverſorgun im kommenden Erntejahr einige Klarheit geſchaffen. Auch in dieſer Frage ſtanden ſich und ſtehen ſich heute noch die Auffaſſungen zum Teil gegenüber. Nachdem die Ent⸗ ſcheidung in der Konferenz der Ernährungsminiſter ge⸗ fallen iſt, erſcheint es zwecklos, von neuem in eine Er⸗ örterung über die Zweckmäßigkeit der Ausdehnung des Umlageberfahrens auf die Kartoffelbewirtſchaftung ein⸗ zutreten. Dagegen iſt es von Intereſſe, rückſchauend auf die Argumente kurz einzugehen, die von den verſchie⸗ denen intereſſierten Seiten vorgebracht wurden. Die Stellungnahme der Landwirtſchaft war von vornherein bekannt: Sie erklärte, nur der völlig freie Verkehr zwi⸗ ſcher Erzeuger und Verbraucher könne zu der Produktions- ſteigerung führen, die im Intereſſe der von außen und innen geſchpächten deutſchen Volkswirtſchaft erforderlich ſei. Von Verbraucherſeite war dagegen unter Anführung von beachtenswerten Gründen für die künftige Kartoſ⸗ felbewirtſchaftung eine Umlage, ähnlich wie bei der Ge⸗ treidebewirtſchaftung, gefordert worden. Demgegenüber wurde darauf hingewieſen, daß verſchiedentlich auch vor Stellen, die Verbraucherintereſſen“ vertreten, gegen eine Zwangsbewirtſchaftung der Kartoffeln Stellung genom⸗ men wurde, u. a. vom Vorſtand des Deutſchen Städte⸗ tages. Eine ähnliche Auffaſſung trat in einer Sitzung zutage, die im Reichsminiſterium für Ernährung und Landwirlfhaft unter Teilnahme von Vertretern der Städte, Konſumvereine und anderer Verbrauchergrupper ſtattgefunden hat. Man ging bei der Begründung dieſer in Frankfurt a. M. unentſchieden 3:3, obwohl Würt⸗ temberg die ſtärkere Mannſchaft ins Feld ſtellte und den Sieg verdient hätte. Unter den Privatſpielen verdienen beſondere Er⸗ wähnung die Spiele des 1. F. C. Freiburg— Nordſtern Baſel 3:1 und gegen F.C. Luzern 0: 0; ferner die des Tbd. Ulm— F.C. Sirius Zürich 6:3 und gegen F.C. Thalwil 2:1. Ulmer F. V. 94— Eintracht Stuttgart 100 1— Ein Städteſpiel Reutlingen— Tübingen endete L Mai. Herrlich blühen Buſch und Bäume, und die Luft ſo düfteſchwer, wunderſame Frühlingsträume ſtrömen von den Blüten her. Und die Kinder fröhlich ſpielen auf der Wieſe bunter Pracht und im Wald—. dem wonnig kühlen feiern wir die Maiennacht. Feiern ſie nach alter Weiſe bringen Blumenopfer dar und die Zwerge kommen leiſe, leiſe dieſe frohe Schar. Elfen ſpielen, tanzen, ſingen an dem Weiher hin und her; horch— wir lauſchen und es klingen Töne hell und düſterſchwer. Mondlicht ſtrahlet auf uns nieder, ſieh— der Wald geht ſtill zur Ruh——— nun verſtummen alle Lieder und wir ziehn der Heimat zu. Carl Brod. „Lieber hätten Sie mich als Oſſi und Titi? Ja? ablehnenden Haltung zum Teil von den Erfahrungen der Kommunalverbände und Konſumvereine zur Zeit der Zwangswiriſchaft aus. Die Städte hatten bei der Kar— toffelbewirtſchaftung Millionenverluſte zu beklagen, und ſie ſind bei ihrer heutigen ſchlechten Finanzlage nicht mehr imſtande, nochmals ein derartiges Riſiko auf ſich zu nehmen. Zudem fehlen den Städten meiſt die erforder— lichen techniſchen Anlagen zur ſachgemäßen Aufbewahrung größerer Mengen von Kartoffeln. Die Konferenz der Ernährungsminiſter ſah ſich nun auf Grund der von verſchiedenen Seiten vorgebrachten ſachlichen Argumente und auf Grund der früher ge⸗ machten Erfahrungen in die Lage geſetzt, eine Entſch' dung zu fällen, die zwar kaum den Wünſchen aller an dieſer Frage intereſſierten Kreiſe Rechnung trug, die aber anknüpfte an eine Anregung der Städte, die ſich für eine möglichſt weitgehende Durchführung von Lieferungs⸗ verträgen ausgeſprochen hatten, trotz der nicht immer günſtigen Erfahrungen des vergangenen Herbſtes. Es ſollen gemäß dem Vorſchlag der Miniſterkonferenz die Lieferungsverträge mit den großen Verbrauchergruppen mit allen Mitteln gefördert werden, eine Maßnahme, die übrigens durchaus im Sinne der ſeit langem von beiden Seiten angeſtrebten Annäherung und engeren Verbin⸗ dung zwiſchen Erzeuger- und Verbrauchergruppen liegt. Eine zweite Maßnahme, auf deren Durchführung von den zuſtändigen Stellen mit aller Energie hingeſtrebt werden ſoll, iſt eine Vermehrung der Wagengeſtellung, durch die zu erhoffen iſt, daß wir in dem nächſten Erntejahi von den Ernährungsſchwierigkeiten dieſes Winters ver⸗ ſchont bleiben werden. Noch eine dritte Maßnahme iſt in Erwägung gezogen worden, die einem anderen Uebel⸗ ſtand zu Leibe gehen ſoll: die Nachprüfung der Vor⸗ ſchriften über die Konzeſſionierung des Kartoffelhandels. Gelingt es auf dieſe Weiſe, das in der letzten Zeit un⸗ erträglich gewordene Treiben wilder Aufkäufer einzu— dämmen und ſo der unlauteren ſpekulativen Preistreiberei das Waſſer abzugraben, ſo dürfte im nächſten Jahr ein Sicherungsventil geſchaffen ſein gegenüber den füngſt aufaetratenom mucheriſchen Profsfardeyrungen nach der Mutter Zärtlichkeit, als ſie ſah, wie die Kin⸗ auf. .. 300,65 Mark. 1 0 5 ah ſtiger Arbeitsmarkt. Nach den Mitteilungen de 17 27 eitsblattes iſt die Lage des deutſchen 1515 beitsmarktes im März beſonders günſtig geweſen. Alle für die Arbeitsmarktgeſtaltung charakteriſtiſchen Ziffern weiſen gegen den Februar eine beträchtliche Veſſerung Bei den Krankenkaſſen ſtieg die Mitgliederzahl vom 1. März zum 1. April um 2,1 Prozent: im Vormonat hatte die Zunahme 1,7 Prozent 0 Die Arbeitsloſenziffer ging von 2,7 Proz. auf 110 Proz. zurück. Aehnlich verbeſſert hat ſich die n⸗ drangsziffer der öffentlichen Arbeitsnachweiſe: auf je 100 offene Stellen kamen 113 Arbeitsgeſuche(im Vor⸗ monat 145). Die Arbeitsloſenziffer der Fachverbände war lediglich in den Kriegsjahren 1917 und 1918 nie⸗ driger als im März 1922; in der Vorkriegszeit war ſie auch bei günſtiger Konjunktur ſtets etwas höher. Die Beſſerung der Lage des Arbeitsmarkts exſtreckt ſich faſt auf alle Gewerbezweige. Die weſentlichſte Anre⸗ gung hat ſie von der Steigerung des Bedarfs der Land⸗ wirtſchaft und des Baugewerbes an Arbeitskräften er⸗ halten. a 1 ö Vermiſchtes. 455 Des Kindes Schutzengel. Die„Wieslocher Ztg.“ be⸗ eichtet von der wunderbaren Rettung eines 9 9 81 7 Als Freitag vormittag kurz vor 10 Uhr der 11 00 n ſoch kommende Zug in die Halteſtelle Mühlhauſe einfahren wollte, bemerkte der Lokomotivführer 185 dem Bahndamm zwei ſpielende Kinder. Doch en, er den Zug nicht mehr rechtzeitig zum Stehen 1 05 jen. Während das ältere Kind noch auf die 10 0 zu ſpringen vermochte, geriet das Zjährige e die Geleiſe, ſo daß der Zug darüber wegfuhr. 0 dann der Zug ſtillſtand, zog man das Kind unter 90 Wagen hervor, 5. mit ein eringfügigen Schürfung am Hinterkopf. b 5. Anette Vorgang hat ſich e gekiſchen Friedhof in Emden zugetragen. Der es; o'swärter fand morgens das tags zuvor zugeſchü t 115 rab einer dort beerdigten Pianiſtin von e nicht in Ordnung Bei der Oeffnung des Grabes 9 1 man zum Entſetzen die Leiche quer über dem 1 liegend. Das Fußende des Sarges war zerſchni ten die Leiche durch die entſtandene Oeffnung herausge⸗ zogen und auf den Sarg gelegt. Dann hatte der 5 das Grab wieder zugeſchüttet. Vor Jahvesfriſt ha ich auf dem Friedhof ein ganz ähnlicher Vorgang ugetragen. 6 i ene ebene Frau ehelos. Wie 1 19 frieg auf die Ehemöglichkeit eingewirkt hat, ieder ſchon ſtatiſtiſch ermittelt. Schon vor dem 5e 0 1 aß der Völker beſtand, mit Ausnahme der Ba 15 8 tagten, in allen europäiſchen Kulturländern ein Ue er⸗ ſchuß an Frauen, doch iſt er mit dem e e ſergleichen. Früher war das Verhältnis der 1 ech! er im wehrfähigen Alter ſo, daß auf 1000 kannse 1005 Frauen kamen. Jetzt ſteht die Zahl 10001 8 5 Nach dieſer Berechnung iſt alſo jede U i 106 zur Eheloſigkeit ee Zahl erhöht ſich no da nicht jeder Mann heiratet. 5 1 J egg icgeſchichte. Am Mainzer Hauptbahnhof ſtol— an 8 9 maren wirklich intereſſante Spiele und mancher V-Verein Sport hinterm Gaswerk. Am Sonntag ſp Amleltla hinterm Gaswerk gegen den Meiſter V. f. Raſen Mannheim. Ein Freundſchafts⸗ ſplel im wahrſten Sinne wurde vorgeführt. Nach Anſpiel ſofort ein fein komp. Angriff des Amleltiaſturmes, welcher aber in Aus landete. Anſtoß und ſchon ſaß der Gegner an Amieltias Kiſte, wo der Torwächter leicht klärte. An⸗ griff auf Angriff wurden belderſeits ſchön eingefädelt. War das Tempo in den erſten 20 Minuten rahſend, ſo wurde es bis Halbzeit immer ſchärfer. Ein wahres Höllentempo, in welchem Amleltig tonangebend war, wurde durch den Halbzeitpfiff unterbrochen.— Nach Halbzeit das gleiche Bild, nur verſuchten jetzt die Raſenden, durch feines Zuſpiel, ein Tor zu erzielen und Amleltia mürbe zu machen. Eine Schwächeperiode ausnützend, ſchoß, aber komp., der Raſen⸗ ſturm das erſte Tor(Eigenes Verſchulden der Amieltias⸗ Verteidigung, durch Mißverſtändnis). War das Spiel ein wenig abgeflaut, legte jetzt Amicitia, auf ſich ſelbſt beſinnend, zum Endſpurt an und errang nach mehreren gut angeſetzten Angriffen den Ausgleich. Nochmal einſatz aller Kräfte um den Sieg, dann Schluß. 1:1 war das Ergebnis des heißen Ringens.— Zweite Mannſchaft, welche auch ein⸗ mal ihr Können zeigte, ſtegte nach heißem Kampfe 6:1, gegen die an dritter Stelle ſtehenden C⸗Klaſſer„Union“ Neckarau erſte Mannſchaft.— Dritte und 1. Jugend, komb., ſpielten in Mannheim gegen Taubſtummen⸗Mann⸗ ſchaft der Raſen u. gewann überraſchend hoch 17:1 Toren. — Ein Geſamt-Ergebnis, von 24:3 Toren! Ein Bild, wie Amieitias Mannen kämpfen!. 0 Sport am Tivoli. 4 An einem Sonntag mit 16:3 Toren zu gewinnen, it eine Leiſtung, die 1000 Eingeſandte von Fanatikern nicht abſchwächen können. Am letzten Sonntag haben alle Mannſchaften des Sportvereins gewonnen. Die 1. Mannſchaft gegen Hockenheim 2:0 25 5„ Hemsbach 51 798 1 5 1 3:0 und die Alte Herren gegen A. H. Phönix Mannheim(Liga) 6:0. Alle Spiele waren feſt abgeſchloſſen. Die Behörde braucht alſo nichts zu entſchelden. Und alle Mannſchaften gewannen, ohne daß der Vorſitzende Schiedsrichter war. Es 5 1 ljönnte noch in Technik viel von den A. H. des Sportverein lernen, die in glänzendem Stiele die gute Phönix Elf be⸗ ſiegen konnte. Auch die 1. Mannſchaft rechtfertigte ihren guten Ruf durch den Sieg über den ausgezeichneten A— Verein Hockenheim, da es tatſächlich deren 1. M. und nicht die Erſatz-Liga war. Hockenheim war ſehr flink, konnte nber gegen die neue Hintermannſchaft von Sy. nicht auf⸗ kommen. Im Sturm wurden die beſten Chancen ausge— lüſſen, die bei einem fleißigen Training glatt ausgenützt wurden. Die anderen 2 Mannſchaften waren auch über ſegene Steger, ſo daß man alſo getroſt in die Zukunft ſ hauen kann. ? Aktiengeſellſchaft für Zigarettenfabrikation ziert ein franzöſiſcher Offizier und ſchroit ee zehnjährigen deutſchen„Jungen an:„Wo e ich zum Mainzer Dom?“ Der Junge, gibt 9 80 11 der Franzoſe will aber auch noch wiſſen wke ind er zu gehen habe. Die Antwort iſt Sia er he a „Wenn Se ſo laafe“, ruft der echte Mainzer ene wie Se 1914 gelaafe ſin, ſin Se in fünf Minute or 1. und verſchwindet um die Ecke. Der ter n dor grimmiger Verblüffung die Häſcher hin 18 0 herzuhetzen.(„Kladderadatſch“.) Lokales. Die Eisheiligen. Der Umſtand, daß härfig in Mai Kälterückfälle vorkommen, und bis in die Milte 15 Monats hinein Nachtfröſte auftreten, hat den 10 s- nund veranlaßt, eine Anzahl von Heiligen, 1 9 aner n den Mai fällt, als Eish eilige zu weden e e verden dazu Pankratius, Servatius und e u gerechnet, deren Tage der 12. 13. und 1 Mat 195 An manchen Orten gilt noch Mamextus(11.) als 15 ſeiliger und in der kalten Sophie(15.) gihdenren in heimlichen Geſellen noch eine wenig holde Weggeno in ſtzieren, worin Cäcilie Schnell war dabei die Zeit vergangen, und Lori hatte erreicht, was ſie wellte, die Kleine lachte wieder und hatte ihren Kummer vergeſſen. Graf Allwörden hinaus, Ausſteigen behilflich zu ſein. Ach, Fräulein, nun habe ich doch jemanden, der mich auch lieb hat,“ jubelte ſie.„Papa hat immer ſo viel zu tun, Mama iſt nervös. Ach, und nun ſind Sie da. Sie bleiben hier und gehen nicht fort von mir?“ Schmei⸗ chelnd drückte ſie ihren Mund auf die weiße Hand des jungen Mädchens. „Das liegt nicht an mir, Siſſi. mich nun fortſchickt?“ i „Wir ſagen es ihr nicht, daß Sie mich lieb haben, ſonſt tut ſie es,“ bemerkte Cäeilie geheimnisvoll,„ſie mag es nicht leiden, wenn man mich lieber hat, als die anderen. Onkel Rüdiger——“ „Wer iſt Onkel Rüdiger?“ unterbrach Lore ſie. „Onkel Rüdiger iſt Papas Bruder. Er iſt Lega⸗ tionsrat. Im Sommer iſt er oft hier geweſen, ſo lange er in München wohnte. Er war weit fort, in Madrid. — Der iſt gut zu mir— der hat mich lieb— und des⸗ halb mag Mama ihn nicht; ſie ſprechen manchmal nicht miteinander.“ b g „Siſſi, das darfſt du aber nicht ſagen; das ſind Einbildungen von dir. Und um das Kind auf andere Gedanken zu bringen, ſchlug ſie vor, ein wenig zu mu⸗ reudig einwilligte. Wenn deine Mama Als die Herrſchaften von der Bahn zurückkehrten, eilte Cäcilie aufgeregt hinaus, während Lore ſich be⸗ ſcheiden zurückhielt; ſie beobachtete die Ankommenden von einem der oberen Fenſter. Der Diener riß den Wagenſchlag auf. Zuerſt ſprang um den Seinen dann beim Lores Herz klopfte faſt ſchmerzhaft— ſo erinnerte der Graf ſie an ihren Bruder. Die jugendlich ſchlanke Geſtalt in dem hellen Reiſeanzug, die Bewegungen— das war ganz die Sehnſucht nach ihrem Reim über lle, die Sehnlucg 11 das edle Profil— Erich! Und da kam der den Vater umjubelten, wie nahm und der Reihe nach küßte. Ach, ſie hatte nie einen Vater gekannt Später kam Cäcilie zu ihr. „Fräulein Lore, ich darf heute auch ausnahmsweiſe mit Papa eſſen,“ ſagte ſie wichtig,„er hat mir ein ſchö⸗ nes Zeichenbuch mitgebracht; nachher zeige ich es Ihnen.“ Lore machte zum Abend etwas Toilette. Sie zog die weiße Bluſe zu ihrem blauen, glatten Tuchreck an, die für die Sonntage beſtimmt war. Glättend fuhr ſie mit der Hand über die dicken, goldbraunen Zöpfe, die ſie um den feinen, raſſigen Kopf gelegt hatte; er war faſt zu klein und ſchmal für dieſe ſeltene Haarfülle. Aufmerkſam betrachtete ſie ſich im Spiegel. Ja, es war alles in Ordnung; dem kritiſchen Auge der Grä⸗ fin entging nicht ſo leicht ein Fehler oder eine Nach⸗ laſſigkeit im Anzuge, den ſie mit beißenden Worten zu rügen pflegte. Lore ging in das Speiſezimmer, als der Gong er⸗ tönte. Trotz der vorgerückten Jahreszeit hatte man die Tür nach der Teraſſe weit geöffnet. Es war ein faſt ſommerlich milder Herbſtabend. An dem blaſſen Him⸗ mel ſchwamm die ſilberne Mondſichel, und einzelne Sterne ſunkelten. Graf Allwörden ſtand an der Tür und ſcherzte mit Cäeilie, die ſich an ſeinen Arm hängte. Als ſie ihrer Erzieherin anſichtig wurde, rief ſie erfreut: „Ach, Papa, ſchau! Da iſt Fräulein Lore!“ Er wandte ſich um. a „Ah, Fräulein Berger, unſere neue Hausgenoſſin, die auch ich willkommen——“ 5 ö Doch die 1 0 Worte kamen nicht zu Ende. Er verfärbte ſich. Aſchfahl wurde ſein Geſicht, als er in Lores große, braune Augen blickte; er wankte beinahe— das war doch—— Maria, die da vor⸗ ihm ſtand.—— 115 er ſie in ſeine Arme Ls wäre aber falſch, anzunehmen, daß die Tage 1 7 Lisheiligen unter allen Umſtändem einen e 1550 auf nehmen werden. Die Bezeichnung, die ee Volksmund gegeben hat, ſoll im weſeutlichen 518 10 daß vor der Mitte des Mai unſere ie 0 0 e oflanzen vor Fröſten nicht gefeit ſind. Manchen 1 hie Kälterückſchläge ſehr pünktlich an den Tagen der Eisheiligen auf, manchmal verſpätet, meiſteus 11 6 1 her, in einzelnen Jahren überhaupt nicht. e ümliche Naturerſcheinung kommt, konnte b her e eſtgeſtellt werden. Nach einer Auffasſung duden 1 1 5 dem infolge der milden Witterung ſtattindenden 0 1 hen der Eisberge von den Nordpolgegeuden 199 10 Süden zuſammen; nach einer anderen Meinung 150 olgende Urſachen; die Erwärmung des. 1 inſſaugend auf die kühle Luft der Umgebung. 5 91 zann die Luftſtröme aus dem Nordoſten ein, 05 1 9 heitere kühle Witterung bevorſtehen, di: e zusſtrahlung und daher Nach fröſte zur Folge, 75 10 6 Jedenfalls haben die Heiligen der Tage 10 0 8 115 a1 un. Sie ſind in ihrem Leben wackere Männer gew 19. ind einer von ihnen, Bonifa ius e iſt 5 Apoſtel der Deutſchen heute noch bei Alt und Jung be⸗ fannt. Ta wir in unſerem Jahre in beſonders 1 Zahl Rückfälle aus der Wärme des Frühlings in ie Winterkälte hatten, iſt anzunehmen, daß die Eismänner rüher als ſonſt an uns vorübergezogen ſind, e ie uns an ihren Tagen mit Beſuchen verſchouen 155 915 — Der Ankauf von Gold für das Raich en 0 hie Reichsbank und die Poſt erfolgt in der Wache 18 3. 14. Mai d. J. ünverändert wie 0 der I 900 zum, Preiſe von 1200 Mark für ein ee 0 1 Mart für ein 10⸗Markſtück. Für die ausländiſ⸗ gene 0 5 münzen werden entſprechende Preiſe gezahlt. Ver int Mannheim. Anter dieſer Firma würde eine Aktlen⸗ geſellſchaft mit zunächſt 3 Millionen Mark Aktienkapital richtet mit dem Sitz in Mannheim. Zum Vorſtand hſtellt wurde Fabrikant Leo H. Weißmann- Mannheim. Den erſten Aufſichtsrat bilden die Herren Kommerzienrat . Horkheimer-Stuttgart, Großkaufmann Hans Biermann— Fürth in Bayern, Bankier S. Jacobowitz⸗Stuttgart, Ober— bürgermeiſter Dr. jur Schwamberger-Ulm und Fabrikant Daniel Weißmann-Mannheim. — Heddesheim, 6 Mai. Die Hauptknochen eines menſchlichen Skelettes wurden hier bei Ausgrabungen eines Kellers etwa metertief unter der Erde gefunden, dabei eine Armſpange und ein Ring; letztere ſollen aus Gokd her— geſtellt ſein. Ob die Funde aus der Römerzeit herrühren oder aus einer ſpäteren Zeit wird ſich jedenfalls an der Hund der Metallgegenſtände ermitteln laſſen. Vor etwa Jahr wurde auch auf unſerer Gemarkung eine Römer— münze gefunden aus der Zeit 161 v. Chr. Heppenheim, 5. Mai. Eine eigenartige Ab ſtimmung wird hier demnächſt ſtattfinden. Von dem hier neſtehenden, recht anſehnlichen Allmendnutzen ſind dle Nicht⸗ verheirateten laut Statuten ausgeſchloſſen. Dieſe haben ſich deshalb in einer Eingabe an den Stadtvorſtaad ge— wandt, man möge doch auch ihnen den Ortsbürgernutzen unenden, da ſie doch auch Ortsbürger ſeten und dergl. mehr. Der Stadtvorſtand hat aber dieſes Geſuch abſchlägig beſchteden, indem man der Anſicht Ausdruck gab, die Petenten möchten ſich doch verhetraten, wodurch ſie ſich ja auf die einfachſte Weiſe in den Genuß des Bürgernutzens vecſetzen könnten. Mit dieſem Beſcheid waren die Biltſteller ncht zufrieden und wandten ſich on das Kreisamt, welches h timmte, daß über die Sache eine Abſtimmung ſämtlicher Ortebürger ſtattfinden müſſe. Und liegt nun bereis die b reffende Wahlliſte, 1300 Namen enthaltend, zu jeder⸗ munns Einſicht offen. Die betreffende Wahl alsbald ſtatt— inden. Wee ſolche ausfallen wird, liegt wohl klar auf der Hund! Mannheim, 7. Mai. Zu einem ſchweren Zuſammen⸗ ſtoß zwiſchen Streikenden und Zimemermmanneardeiten kam es in der Fabrik von Stotz u. Cie. Streikende Ar- beiter vermuteten, in der betr. Fabrit würde Streikbreche 0 arbeit geleiſtet, weil dort Zimmermanusarbe ite. dle. geführt wurden. Sie drangen, in die Fabrit ein 6 ſen Angeſtellte und einen Direktor tätlich an Der Ti rektor wurde niedergeſchlagen und verlor das Bewußtſein. Auch Arbeiter haben bei der Schlägerei Weihen 1 vongetragen. Ein Prokuriſt wurde von einer Meuge, die ſich vor der Fabrik angeſammelt hatte, aun e 8 laſſen e 1 mehrere Meſſerſtiche in den Hinterkopf ſch er verletzt. e 5 4 Nene g bei Müllheim, 7. Mai. Tie franzöſiſche Likörfabrik Cuſinier ſoll ſich an der Landſtraße von Neuenburg nach Müllheim ein zwei Hektar großes Ge⸗ Freitag: 6 Uhr 2, Donnerstag: 6 Uhr geſt. S.⸗A. f. Samstag: 6 Uhr geſt. 250 . Gottes enſt⸗Ordnung. 5 In der neuen Kirche an Werktagen: Mittwoch:„6 Uhr 2., ¼ 7 Uhr 3. S.⸗A. für Katha⸗ riua Wiegand geb. Krämer. Donnerstag: 6 Uhr 2., ½7 Uhr 3. S.⸗A. für ledig + Michael Reinhardt. ¼7 Uhr 3. S.⸗A. für Johannes Reiſchert. g Samstag: 6 Uhr 2., ½7 Uhr 3. S.⸗A, für Maria Heckmann geb. Wunderle. g 5 Am Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Donnerstag bei den barmh. Schweſtern um 6 Uhr hl. Meſſe. In der alten Kirche an Werktagen: 1 Flugzeugführer Nikolaus Werle und ſeine Mutter Barbara geb. Bild⸗ ſtein. Freitag: 6 Uhr geſt. S.⸗A. für Adam Schulz 1. Ehe⸗ Anna Maria geb. Grab Tochter Anna Marla. S.⸗A. für Eliſ. Jäger geb. Lang. — 5A. frau Eltern und Geſchwiſter. ö Nächſten Sonntag iſt gem, hl Kommunion für diel?. Abteilung der Jungfrauen⸗Kongregation. Zugleich gem. hl. Kommunion für die Schüler des H. H. Baldauf und Beller. Verkündete: 1. Andreas Haas, Sohn von Stpehan Haas und Mar⸗ gareta Lantz und Maria Sander, Tochter von Kas⸗ par Sander 4. und Anna Katharina Froſchauer. 2. Adam Kempf 2., Sohn von Nikolaus Kempf 5. und Barbara Unrath und Joſepha Illert, Tochter von Joh. Lieptiſt, und Chriſtine Mandel. 5 3. Johann Pfenning 7., Sohn von Peter Pfenning 3. und Sophie Grab und Gertrude Jörns, Tochter von Michael Jörns und Eliſabeth Hauſer. . Valentin Rau aus Kleinhauſen, Sohn von Valt. Rau 2. und Eliſabeth Hauſer und Katharina Brechtel, Tochter von Michael Brechtel 3. und Margareta Haas. Amtlicher Teil. Betr.: Das Aufreißen von Brennholz im gemeinh. Faſelſtall. Am Mittwoch, den 10. Mai 1922 vormittags 9 Ahr wird das Aufreißen von ca. 35 Rm. Scheitholz an die Wenigſtbietenden nochmals öffentlich verſteigert. Das Holz iſt zu dünnem Zuſtande aufzureißen. Betr.: Rotlauf-Impfung. a Wir machen die hieſ'gen Schweinebeſitzer darauſ auf⸗ merkſam, daß mit Eintritt der heißen Jahreszeit ein ſtarkes Auftreten des Rotlaufes bei den Schweinen zu befürchten und die Vornahme der Schutzimpfung mit Rückſicht auf den hohen Wert der Tiere dringend erforderlich iſt. Da von dieſem Jahre ab die Vornahme der Impfung nicht mehr ſtaatlicherſeits angeordnet und auch Impfſtoff nicht mehr frei geliefert wird, iſt es Sache jedes einzelnen Be— ſitzers die Impfung zu veranlaſſen. Die Anmeldunnen zur Impfung ſind nicht mehr bei uns, ſondern bei Herrn Veterinärarzt Seigel direkt zu machen. Die Impftoſten betragen pro Stück mit geliefertem Impfſtoff Mk. 25.— Mit den Impfungen wird alsbald begonnen. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim: Lamberth. Marktbericht. : Schweinemarkt. Weinheim, 6 Mal 22. Zugeführt 207 Stuck; verkauft 175 Stück. 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Der Verlag ichs ſi 11 14 3 5 21. kauf von Reichsſilbermünzen findet unverändert zum 2 a Betrane bes Nennwertes ſtatt. 49 lände geſichert haben, um dort dine Fabrik au errichten.