eee eee N AReichsbund 2 e der Kriegsbeſchädigten, Kriegsteilnehmer Ke und Hinterbliebene, Ortsgruppe Viernheim 8 * Einladung. 5 RNächſten Sonntag, den 25. ds. Mts. . hält der Reichs bund ſein diesjähriges Sommer ⸗Feſt verbunden mit; allerlei Volksbeluſtigung f ä 8 im Hofe der Schillerſchule ab. Zu dieſer Veranſtaltung laden wir die verehtl. Einwohner— 05 5 ſchaft aufs freundlichſte ein. . 5 8 Der Vorſtand. S drperhad wgernhenn Alle aktz ven Turger, auch dle älte⸗ ren Herren, die das Einzelwetturnen und in der Vereinsriege beim Grup⸗ peuturufeſt in Neckarau mitmacken wollen, bitte ich morgen Mittwoch Abend in die Turnſtunde zu kommen. * Für den Vorſtand: Karl Hook Bitte Adresse genau beachten! dete Atssen öde ute Besen, wenn Sie noch bige Schunwaren Unsere uswahl ist unbegrenzt! Unsere Preise sind staunend billig! weit unter Tagespreis! Unsere Qualitäten sind vorzüglich! Herren- und Damen-Stiefel 5 7 Mehrere dice 8 5 und Taglöhner bet hoher Bezahlung ſofort geſuch!. 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Puſtſcheckkonio Mt. 21577 Amt Fraukfurf a. M. 12 Jahrg. 7—— Tagesſpiegel. Wie amtliche Mitteilungen beſagen, verläuft die Räumung Oberſchleſtens planmäß g. WVoincare reiſte am Montag abend wieder nach Pa⸗ ris zurück. Der ukrainiſche Geſchäftsträger ſtattete dem Reichs⸗ kanzler einen Veſuch ab. Die Ausſichten für einen Bertragsabſchluß mit der utraine werden als günſtig bezeichnet. Der ehemalige amerikaniſche Präſident Taft, der jetzt das höchſte richterliche Amt in den Vereinigten Staaten bekleidet, iſt zum Studium des englischen Rechts in England eingetreſſen. Das Kaſſationsgericht in Belgrad hat das Urteil gegen die kommuniſtiſchen Attentäter, die den vor⸗ jährigen Anſchlag gegen den König verübt hatten, be⸗ ſtäti 11 die Zwangsanleihe und die Erbſchaftsſteuer umfaßt, befindet ſich in Vorbereitung. Ueber die Erhöhung der Beamtengehälter iſt eine Einigung zuſtande gekommen. Das Garantiekomitee ſtattete dem Reichskanzler und dem Reichsfinanzminiſter Beſuche ab. Ter Engländer Mac Fadycan wurde zum General⸗ ſekretär der Reparationsklommiſſion gewählt. Am Dienstag wurde die Gründung einer Noten⸗ bank für die Republik Oeſterreich endgültig beſchloſſen. In Waſhington wird ein Geſetzentwurf vorbereitet, der die Teilrückgabe deutſchen und öſterreichiſchen Eigentums vorſieht, ſoweit ſein Wert 10000 Dollar oder weniger beträgt. Deutſch⸗Oeſterreich. Als Parallelaktion zu der rückgängigen Bewe⸗ zung der Valuten, die auch au der letzten Börſe vieder mit beträchtlichen Herabſetzungen in die Erſchei— nung trat, hat die Regierung ſich den Bemühungen um den Preisabbau zugewandt, der durch Verhandlungen nit den kaufmänniſchen Körperſchaften beſchleunigt wer— den ſoll. Zunächſt waren die Vertreter des Kohlengroß— handels in das Handelsminiſterium beſchieden. Die Be- ſprechungen, die alsbald auch auf den Handel mit Lebens— mitteln und Bedarfsgegenſtänden ausgedehnt werden, ſtehen andererſeits auch in enger Beziehung zu den Ver- handlungen mit den Bundesangeſtellten, denen in der Form eines erheblichen Preisabbaues das wertvollſte Aequivalent für die Herabſetzung ihrer Lohnforderungen jeboten werden könnte. Von ihren Vertretern wird in— zeſſen nach wie vor als unverbrüchliche Vorausſetzung für eine weſentliche Verringerung ihrer Anſprüche be— ont, daß auch dem ſtädtiſchen und ländlichen Beſitz, inſo— weit er ſich bis jetzt einer angemeſſenen Teilnahme an den Staatslaſten zu entziehen vermochte, die entſprechen⸗ den Opfer aufzuerlegen ſeien. Die Eutſcheidung die— ſer Angelegenheit, auf deren allgemeine Bedeutung für das öſterreichiſche Wirtſchaftsleben bereits hingewieſen wurde, iſt ſomit erſt nach der Bekanntgabe des von der Regierung ausgearbeiteten Finanzplaus zu erwarten. Es iſt klar, daß die eigentlichen Schwierigkeiten für das Kabinett Seipel genau in dem Punkte beginnen werden, wo es ſich darum handeln wird, die den Grund— ſtock der chriſtlichſozialen Wählerſchaft bildenden bäuer— lichen Kreiſe ſtärker als bisher zu den Staats- laſten heranzuziehen. Die ſonntägigen Wahlen im Burgenland haben der Sozialdemokratie überraſchende Erfolge ge⸗ bracht Von den acht Mandaten für den Nationalrat wird ihr nach den bisherigen Feſtſtellungen wohl die Hälfte, mindeſtens aber drei zufallen, während zwei durch Chriſtlichſoziale und vorausſichtlich je eines durch die burgenländiſche Bauerupartei und die Großdeutſchen be⸗ ſetzt werden dürften. Aehnlich iſt das Ergebnis der gleichzeitigen Laudtagswahlen, aus denen die Sozialbsmo⸗ kraten aller Wahrſcheinlichkeit nach mit 13, die Chriſt⸗ lichſozialen mit 9, die Bauernpartei mit 6 und die Groß deutſchen mit 2 Mandaten hervorgehen. Dabei iſt allar⸗ dings in Betracht zu ziehen, daß die Bauernpartei den Chriſtlichſozialen ziemlich naheſteht, ſo daß dieſen im Landtag die Mehrheit geſichert ſcheint, während das Stim⸗ menverhältnis im Nationalrat“ keine weſentſiche Beuſchie— bung erführt. Von Wichtigkeit iſt aber auf jeden Fall die Panptornatiſche Bedeutung dieſer Wahlen, deren Aus⸗ ang auf die e ugs politik nicht ohne Einfluß Heiben wird. u einer betonten„Rechts ichuwenkung“ 12 un Kompromiß betr. die Getreideumlage, das auch der öſterreichiſchen Politik, als deren Exponent das Piſti⸗ terium Seipel von manchen auswärtigen Blättern gekenn⸗ zeichnet wurde, kann nach der Lehre der burgenländiſchen Wahlen kaum noch ernſtlich die Rede ſein. Beſonders be- achtenswert iſt das Ergebnis der Landtagswahlen im Be⸗ zirk Eiſenſtadt, wo unter der ungariſchen Herrſchaft der Einfluß des Hauſes Eſterhazy maßgebend war. Dort baben die Sozialdemokraten mit rund 21000 Stimmest nahezu die abſolute Mehrheit erreicht. Mit beſonderer Be— tonung ſieht darin die„Arbeiterzeitung“ zugleich ein Be— kenntnis zur Republik und zum Deutſchtum. Das Votum iſt um ſo beweiskräftiger, als die Wahlbetekligung durch— weg außerordentlich ſtark war und ſtellenweiſe die Ge— ſamtheit der Stimmberechtigte erreichte. Die von Ungarn aus verbreiteten Mitteilungen betref— fend angebliche Entſcheidungen der Grenzregu-⸗ lierungskommiſſion über Teile des burgenlän— dieſchen Gebietes werden in Wien als völlig unzu— treffend bezeichnet, da dieſe Kommiſſion ihre Arbei— ten noch gar nicht beendet hat.(Frkf. Ztg.) Neues vom Tage. Freiwillige Goldanleihe ſtatt Zwangsanleihe. Berlin, 21. Juni. Der deutſchnationale Abgeord— nete Dr. Reichert beabſichtigt heute im Steueraus⸗ ſchuß des Reichstages einen Antrag einzubringen, wo— nach die Papiergeldzwangsanleihe durch eine frei⸗ willige Goldanleihe erſetzt werden ſoll. Da⸗ durch ſoll eine Milliarde Gold aufgebracht werden Das Steuerkompromiß würde alſo beſtehen bleiben und nur die Form geändert werden. Gezeichnet wird in Gold, eingezahlt in Papier, ebenſo getilgt in Papier, weil wir ja keine Goldbeſtände zur Verfügung haben. Der Verwertungsfaktor unſerer Mark wird je nach dem Zeitpunkt der Zeichnung berechnet werden. Wenn alſo z. B. die Zeichnung am 1. Oktober erfolgt, dann ſoll der Wert der Mark im Verhältnis zum Gold etwa nach dem Durchſchnitt des September berechnet werden. e Kohlenforderungen des Verbands. Berlin, 21. Juni. Die„Deutſche Allg. Ztg.“ mel⸗ det! Der Reichskohlenkommiſſar hat geſtern nachmit⸗ tag eine Beſprechung mit den Mitgliedern des ſog. Ga⸗ rantieausſchuſſes der Wiederherſtellungskommiſſion ge⸗ habt wegen der rückſtändigen deutſchen Kohlenlieſerun⸗ gen. Das belgiſche Mitglied des Garantieausſchuſſes Bemelmann, erklärte, daß die Rückſtände nach den Be⸗ rechnungen dee Wiederherſtellungskommiſſion 20 Proz. betrügen. Der Reichskohlenkommiſſar iſt dagegen der Auffaſſung, daß der Rückſtand nur etwa 8 Proz, be⸗ trägt. Es wurde vereinbart, daß in weiteren Ver⸗ handlungen ein Weg gefunden werden ſoll, um die rückſtändigen Lieferungen ſo ſchnell wie möglich auszugleichen. Der Reichskohlenkommiſſar hat geſtern eine weitere Einſchränkung des Hüttenzechen-Anteils von 10 Proz. verfügt, nachdem ſchon vor kurzem eine Einſchrän⸗ kung von 10 Proz, erfolgt war. 8 iſ zurückzuführen auf die Stellung der Garantiekommiſ— . ſon wegen der deutſchen Pflichklieferungen in Breun⸗ ſtoffen. Der Kohlenbergbau iſt in den Mo⸗ naten Mai und Juni mit ſeinen Lieferun⸗ gen an den Verband nicht unerheblich i m Rückſtand geblieben. Ueberhaupt iſt eine Er⸗ füllung des bis zur Unmöglichkeit heraufgeſchraub⸗ ten Lieſe ungsſolls nicht durchführbar. Die Ga⸗ rantiekommiſſion verlangt aber auch die Nachlieferung der aufgelaufenen Rückſtände. Augenblicklich verhan⸗ delt die Regierung in Berlin mit der Kommiſſion. Reparatſansdebatte in der franzöſiſchen Kammer. Paris, 21. Juni. Miniſterpräſident Poincare hat geſtern dem Präfidenten der Auswärtigen Kommiſ⸗ ſion in der Kammer erklärt, er werde am 30. Juni, wie er angekündigt hätte, in der Kammer die Inter⸗ pellation über die Reparationsfrage be⸗ antworten Das Volksbegehren in Sachſen. Berlin. 21. Juni. In der Abſtimmung über den Volksbegehr auf Zuſaſſung des Volksentſcheids ſteht bis jetzt folgendes Abſtimmunasergebnis feſt: Chem⸗ nitz 265545, Leipzig 221772, Dresden 333 284, zuſammen 820601. 32 Gemeinden ſtehen noch aus. Erforderlich ſind im Freiſtaat Sachſen etwa 960 000 Stimmen. Deutſchland und Rußland. Zürich, 21. Juni. Bundesrat Schultheß erklärte auf der Tagung des ſchweizeriſchen Handels⸗ und In⸗ duſtrievereins bei Beſprechung des ruſſiſchen Problems und einer Kreditaktion für Rußland: Neben dem ruſ⸗ ſiſchen Problem gibt es aber in Europa ein viel wich⸗ tigeres, das deutſche, und es wäre notwendig, wenn hier etwas geſchehen würde und bald. Ee ſchloß, in⸗ dem er der Hoffnung Ausdruck gab, man werde beim Problem des europäiſchen Wiederaufbaus über dem beſſeren das Gute nicht vergeſſen. Die Maßnahnie iſt lende Unterſuchung hat ergeben, daß an Einigung über die neuen Beamtengehälter. Berlin, 21 Juni. Im Gegenſatz zu irreführenden Meldungen wird in Uebereinſtimmung mit den Spitzen⸗ organiſationen, die an den Verhandlungenn über die Regelung der Bezüge der Beamten, Angeſtellten und Ar⸗ beiter teilnahmen, der wirkliche Tatbeſtand feſtgeſtellt. Die Regierung, die ſelber die Aufbeſſerung der Gehälter und Löhne in die Hand genommen hatte, hatte die Durchführung der Maßnahmen nicht von einer zuſtim⸗ menden Erklärung der Organiſationen zum Arbeitszeit⸗ geſetz— von dieſem wurde überhaupt nicht geſprochen— abhängig gemacht. Es handelte ſich lediglich darum, eine Verſtändigung mit den Organiſationen über eine volle Ausnützung des Achtſtundentages zu erzielen. Der Grund⸗ ſatz des Achtſtundentags wird dadurch in keiner Weiſe be⸗ rührt. Die Verhandlungen, die einen ruhigen Ver⸗ lauf nahmen, wurden bezüglich der Beamten- und Ange⸗ ſtelltengehälter in den ſpäter Abendſtunden zu Ende ge⸗ führt. Vorbehaltlich der Zuſtimmung des Reichstags und Reichsrats einigte man ſich auf eine Erhöhung des verhältnismäßigen Teuerungszuſchlages um 40 Prozent, die einer Erhöhung der Geſamtbezüge um etwa 20 Pro⸗ zent entſpricht. Die Neuregelung tritt am 1. Juni in Kraft. Bezüglich der Erhöhung der Arbeiterlöhne wer⸗ den heute die Verhandlungen weitergeführt. Vermiſchtes. Ter Kameltanz. In den faſhionablen Tanzreſtau⸗ rants Londons macht gegenwärtig ein aus Amerika neu eingeführter Tanz die Runde: ſein melodiſcher Name iſt„Kameltanz“. Er ſcheint dem Jazz und Shimmy ſchwere Konkurrenz zu machen, trotz der ver⸗ wickelten Touren, in denen ſchwierige Bein⸗ und Hüf⸗ tenbewegungen eine Hauptrolle ſpielen.— Und in Berlin tanzt man ihn noch nicht? 5 Von Mädchenhändlern verſchleppt. In Lyon erregt gegenwärtig die Irrfahrt eines 16jährigen Mädchens, das verſchleppt worden war, allgemeines Intereſſe. Von einem Manne verführt, hatte das Mädchen Ende Oktober v. J. die elterliche Wohnung verlaſſen. Schließ⸗ lich entdeckte man in Spanien ſeine Spur Ein anderes junges Mädchen hatte in Barcelona ein angebliches gutes Engagement als Zimmermädchen angenommen. So entdeckte man weitere Spuren, die nach einem be⸗ rüchtigten Hauſe in der Barbona Straße in Barcelona wieſen. Dorthin waren beide Mächen für je 1600 Peſetas ve' kauft worden, um ſpäter nach Südamerika verkauft zu werden. Es gelang, die ganze Mädchen⸗ händlerbande feſtzunehmen. 117 Kinder erſchoſſen. Wie die bolſchewiſtiſche„Kras⸗ noja Gazeta“ meldet, haben die Sowjetbehörden in den Hungergebieten die Erſchießung von 117 Kindern, die nach dem Genuß von verdorbenem e erkrankten,„aus ſanitäten Gründen“ und„aus Grün⸗ den der Menſchlichkeit“ angeordnet. Wolkenbruchkataſtrophe in Serbien. In der Um⸗ gebung von Kumarovo Kriva Palanka in Südſerbien eichteten Wolkenbrüche großen Schaden an. Auch Meu⸗ ſchenopfer ſind zu beklagen, deren Zahl noch nicht feſt⸗ geſtellt iſt. Das Unwetter hatte insbeſondere in Kriva Palanka kataſtrophalen Charakter, da es nach Mitter⸗ nacht niederging, während die Bewohner ſchliefen. 58 eingeſtürzte Häuſer wurden ſamt Hausgerät von den reißenden Fluten weggeſchwemmt Zahlreiches Vieh iſt ertrunken. Der Goldſchatz der„Luſitania“. Der Wrackdampfer „Blakely“ von Philadelphia iſt jetzt nach Neuyork aus⸗ gelaufen auf der Fahrt nach der Stelle, wo die„Lu⸗ ſitania“ liegt, um, wie bekannt, den Verſuch zu ma⸗ chen, den Schatz zu heben, den der Dampfer in ſeiner Stahlkammer mit ſich führte. Der Dampfer„Blakely“ wird etwa am 29. Juni an der Unglücksſtelle eintref⸗ fen. Levitt, der Erfinder neuer Taucheranzüge, die geſtatten ſollen, unter 275 Fuß unter Waſſer zu ar⸗ beiten, hofft, daß drei Wochen genügen werden, um den Goldſchatz aus der Stahlkammer herauszuholen. Nitroglyzerin wird für die Sprengarbeiten verwandt werden. Eine 30 Tonnen ſchwere Plattform wird im Waſſer ausgelegt werden, um den ebenſo ſchweren Geld⸗ ſchrank zu heben. f 5 Exploſion in der Budapeſter Sparkaſſe. Die„Frankf Ztg.“ meldet aus Budapeſt: Vor einigen Tagen erfolgte im Kaſſenraum der Budapeſter Sparkaſſe eine Ex⸗ ploſion, die eine große Panik auslöſte. Das Publikum flüchtete, zum Teil unter Zurücklaſſung erheblicher Geldbeträge. Durch die Exploſion wurde eine Per⸗ ſon leicht verletzt. Dagegen wurden flüchtenden Ner⸗ ſonen ſowie Bankdienern etwa eine halbe Million Kronen geraubt. Bisher wurden 10 Perſonen, geg die ſich ein Verdacht richtet, in Haft genommen. 855 ttentat auch Bedienſtete der Poſtſparkaſſe beteiligt geweſen ſein können, die davon Kenntnis hatten, daß an dieſem Tage 13 Millionen Kronen Bargeld an das Nationale Noteninſtitut übergeführt werden ſoll⸗ Handel und Verkehr. Dollarkurs am 20. Juni 322.10 Mark. ö Stuttgarter Börſe, 20. Juni. Das Kreditbedürfnis des Handels und der Induſtrie nimmt, wie aus den Abſchlüſſen der Großbanken gegenwärtig zu erſehen iſt, ſtetig zu. Die Börſe verkehrte ſowohl im amt⸗ lichen als auch im Freiverkehr in luſtloſer Haltung, was auf der ganzen Linie zu Kursrückgängen führte. Mannheimer Produktenbörſe, 19. Juni. Bei ſtarker Kaufluſt und kleinem Angebot zogen die Preiſe trotz Zurückhaltung der Mühlen weiter an. Gefordert wur⸗ den für die 100 Kg. bahnfrei Mannheim für Weizen 17951810, Gerſte 16501700, Roggen 13504375, Hafer 14751500, Mais 11801190, Mixed Mais 1140 1150, Kleie 900975 Mk., ab Mühle mit Sack. Für Futtergerſte wurden 1450147 Mk: verlangt. e Gerſte war angeboten. Für Weizenmehl Spezial 0 wurde der Preis ab heute auf 2300 Mk. er⸗ höht. Nachmehl koſtete 10001175, Weizen uttermehl 10001050, Maisgrieß 1475, Maisfuttermehl 1125 Mk, die 100 Kg. mit Sack ab Mühle. Mannheim, 19. Juni. Der Auftrieb zum Schlacht⸗ viehmarkt betrug 219 Ochſen, 289 Bullen, 801 Kühe und Rinder, 335 Kälber, 201 Schafe und 972 Schweine. Bezahlt wurden für die 50 Kg. Lebendgewicht für Och⸗ ſen 1800 bis 3050, Bullen 2000. 2800, Kühe und Rinder 1300 3050, Kälber 2600 3600, Schafe 14000 bis 2100, Schweine 44004900 Mk. Stimmung: Groß⸗ viehhandel ruhig, nicht geräumt; Kälberhandel, leb⸗ haft, ausverkauft; Schafhandel lebhaft, geräumt; Schweinehandel lebhaft, ausverkauft. 5 Zum Pferdemarkt wurden zugetrieben: 27 Wa⸗ gen⸗, 187 Arbeits⸗ und 54 Schlachtpferde. Bezahlt wurden für: Wagenpferde 4000085 000, Arbeits⸗ pferde 30 000 bis 80000 und für Schlachtpferde 3000 bis 9000 Mk. das Stück. Der Handel mit Wagen⸗ und Arbeitspferden war mittelmäßig, mit Schlachtpferden lebhaft. Dollarkurs am 21. Juni 325.66 Mark. Kemptener Butter⸗ und Käſebörſe, 21. Juni⸗ Der in der vergangenen Woche erzielte Geſamtdurchſchnitts⸗ preis für 1 Pfd. ohne Verpackung ab Verſandſtation ſtellt ſich für Butter auf 57.23(in der Vorwoche auf 55.22) Mk.; für Weichkäſe mit 20pros. Fettgehalt auf 33.93(31.53) Mk.; für Allgäuer Rundkäſe auf 39.32 (37.48) Mk. Der Geſamtumſatz belief ſich in Butter auf 88 912(Vorwoche 87 470) Pfd., in Weichkäſe auf 390 971(372 525) Pfd., in Allgäuer Rundkäſe auf 105 840(79197) Pyd. Marktlage: Nachfrage nach But⸗ ter, Weichkäſe und Rundkäſe ſehr gut. Karlsruhe, 19. Juni. Zufuhr zum Viehmarkt: 235 Stück und zwar: 20 Ochſen, 21 Farren, 9 Kühe, 59 Färſen, 15 Kälber, 111 Schweine. Es wurde be⸗ zahlt für die Ochſen 2600 3250, Farren 2550. 3000, l i Färſen 1750-3300, Kälber 3000 3400, Schweine 4100 bis 4800, Sauen 40004100 Mk. Tendenz des Mark⸗ tes: lanoſam. Markt nicht geräumt. Aus dem übrigen Reich. Nürnberg, 21. Juni.(Wanderausſtellung der Deut⸗ ſchen Landwirtſchaftsgeſellſchaft.) Die Ausſtellung 5 e 100 Pfd. Lebendgewicht je nach Sorte: Kühe und nimmt in Luitpoldhain einen 25 Hektar großen Platz ein. Eine eigens angelegte Ausſtellungsbahn vermit⸗ telt den Verkehr auf dem Ausſtellungsgelände. Zur Ausſtellung gelangen außer Tieren und landwirtſchaft⸗ lichen Erzeugniſſen auch Hilfsmittel, wiſſenſchaftliche Darſtellungen, landwirtſchaftliche Geräte, Maſchinen und Bauten. Für landwirtſchaftliche Maſchinen ſind allein 600 laufende Meter Schuppen reſerviert. Auch die Düngemittelinduſtrie iſt in großem Umfange ver⸗ treten. In einem Dorfkino finden ſtändig Vorführun⸗ gen landwirtſchaftlicher Lehrfilme ſtatt. In ſechs Feſt⸗ hallen für Trauben-, Obſt⸗ und Schaumwein, Milch, Tabak und Honig hat der Ausſtellungsbeſucher Ge⸗ legenheit, ſich von der Güte der deutſchen Erzeug⸗ niſſe zu überzeugen. Die Dauer der Ausſtellung iſt auf ſechs Tage feſtgeſetzt worden. Frankfurt, 21. Juni.(Frankfurter Sängertag.) Der Schuler'ſche Männerchor veranſtaltete einen Sänger⸗ tag, an dem zahlreiche Vereine aus Heſſen, Baden und Württemberg teilnahmen. Am Samstag abend fand ein Begrüßungskommers im Saalbau, am Sonntgg bormittag ein Feſtakt im Palmengarten ſtatt. Mag auch die Liebe weinen Roman von Fr. Lehne. 51. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) „Darf ich dir denn nicht helfen, Siſſik Es iſt zu viel, was dir die Mama aufgegeben hat! Nur ein paar Vokabeln anſagen, damit du nicht ſo viel nach⸗ zuſchlagen haſt?“ fragte Lore. i 5 „Nein, Fräulein! Ich will ganz allein fertig wer⸗ den. Mama fragt nachher doch, ob Sie mir geholfen haben— und dann wollen wir doch nicht lügen!“ Da ſtand Lore auf, kniete neben ihr nieder und nahm ſte in den Arm. „Kleine, liebe Siſſi! ſagte ſie leiſe und ergriffen. Und das Kind legte ſeine Wange an Lores Hand. „Liebes, gutes Fräulein! Ich habe Sie ſo lieb!“ Ungefähr eine Stunde mochte vergangen ſein. Es war vier Uhr. Das Stubenmädchen brachte für Cäcilie die Veſpermilch und für die Lehrerin den Tee herein. Man ſah, es war der Gräfin ernſtlich darum zu tun, daß ihr Befehl auch pünktlich befolgt wurde. An⸗ ſcheinend hatte das Mädchen Weiſung bekommen, Lore „ denn neugierig ſah es auf deren Ar⸗ E„ Na, ich danke!“ ſagte Betty leiſe,„da hat Ihnen ja die Lou ſon eine gehörige Portion zu tun gegeben — und dann zum dritten Feiertag! Vorm Strümpfe⸗ 6677 drückt ſie ſich gar zu gern, ich muß auch immer mit ran. „Die Frau Gräfin hat es mir aufgetragen, nicht die Zofe,“ verbeſſerte Lore freundlich. „Ach, die Louiſon weiß ſchon, was ſie will!— Na, nun laſſen Sie den Tee nicht kalt werden! Ich abe Ihnen friſche Erdbeermarmelade mitgebracht, Fräu⸗ lein,“ ſagte das Mädchen ee ö 0 danke Ihnen, Betty. o ſind die Kinder?“ „Vorhin waren Sie noch auf der Terraſſe, J glaube, jetzt ſind Sie ins Atelier gelaufen. Genau weiß ich es nicht,“ r 5 Mannheim, 8. Ju e e er 22jährige Heizer Adam Benz und der Jjähri Fall e Zeloß Volk, die beide ſchon mehrfach vorbe⸗ ſtraft ſind, lernten ſich in der hieſigen Volksküche kennen inig. In der Nähe von Viernheim nahmen ſie drei ina auh Barſchaft ab, überfielen ſpäter einen 10jäh⸗ rigen Schüler und trennten ſich dann. Die beiden Räu⸗ ber wurden jetzt vom Darmſtädter Schwurgericht zu je 6 Jahren Zuchthaus verurteilt. 5 Mannheim, 20. Juni. In der Nacht vom Sountag zum Montag ſpielte ſich im Hauſe der Bellenſtr. 51 eine Liebestragödie ab. Der 17jährige eee en Bopp überfiel nach einem Streit wegen Eiferſucht ſeine Ge⸗ liebte, die 19jährige Karoline Millauer und tötete ſie durch einen Stich ins Herz. Der Täter wurde verhaftet. — Der Wächter der Wach- und Schließgeſellſchaft Lo⸗ renz Huber ſtürzte in der Nacht zum Sonntag in der Studt. Kunſthalle über die Treppenbrüſtung in den Marmorſaal. Er erlitt einen Schädelbruch, und ſtarb bei der Ueberführung ins Allgemeine Krankenhaus Eine verhängnisvolle Schlägerei ſpielte ſich. der Nacht zum Sonntag auf dem Lindenhof ab. Während des Streites warf der Eiſendreher Eruſt Vetterer ſeinen Geg⸗ ner, den Taglöhner Friedrich Jung, mit ſolcher Geſpalt zu Boden, daß Jung auf der Stelle kot liegen blieb. Der 32jährige Täter wurde verhoftet. Am Samstag nachmittag ertrank im Neckar der Kaufmann Heinrich Weben aus der Schweiz, der hier in Stellung war. Seine Leiche iſt noch nicht gefunden. g Lörrach, 20. Juni. In Tullingen ſtürzte der 72⸗ jährige Landwirt Albert Ruſer beim Heuabladen auf die Tenne und erlag den ſchweren Verletzungen.— An ei⸗ nem Bohrturm des Kaliwerkes bei Buggingen wurde der 30jährige Arbeiter Fritz Zehner aus Laufen von einem Fahrſtuhl erfaßt und ſchwer verletzt. Burkheim(Kaiſerſtuhl), 20. Juni. Bei einem ſchwes ren Gewitter wurden auf dem Kreidenberg drei Perſonen, der Landwirt Franz Trogus, ſeine Frau und deren Mut⸗ ter, vom Blitz erſchlagen. Die Getöteten hatten in unmittelbarer Nähe eines Kirſchbaums Schutz gegen den Regen geſucht. St. Peter, 20. Juni. Erzbiſchof Dr. Carl hat den Subregens Mſgr. Dr. Nikolaus Gihr am Prieſterſeminar zu St. Peter anläßlich der Vollendung des 50. Jahrs ſei⸗ ter Lehrtätigkeit daſelbſt zum Ehrendomherrn an der Dom⸗ und Metropolitankirche ernannt. Donaueſchingen, 20. Juni. Die Gemeinde Tann⸗ heim wurde am letzten Freitag von einem ſchweren Hagel⸗ vetter heimgeſucht. Der Hagelſchlag dauerte eine halbe Stunde und vernichtete einen großen Teil der Ernte. Viele Fenſterſcheiben wurden zertrümmert und junge Hüh⸗ ger von den Hagelkörnern erſchlagen. Ueberlingen, 20. Juni. In Bachhaupten bei Taferts⸗ weiler ſpielte der 13jährige Knabe des Landwirts Knoll mit einer geladenen Flinte, die zum Rattenſchießen bereit lag. Er traf dabei den gleichaltrigen Sohn des Küfer⸗ meiſters Sommer ſo unglücklich in die Herzgegend, daß dieſer ſofort tat war.—— Heidelberg, 21. Juni. Im Alter von 59 Jahren iſt hier Kontreadmiral a. D. Heinrich Stromeyer, der Ge— neraldirektor vom Luftfahrzeugbau Schütte-Lanz geſtor⸗ ben. 33 Jahre hindurch, von 1879— 1912 gehörte er der Marine am Während des Krieges war der Ver— ſtorbene im Marineamt tätig und kam ſpäter zum Luft⸗ ſchiffbau der Firma Schütte-Lanz in Mannheim. Seit 1915 wohnte der Verſtorbene in Heidelberg, Rauenberg(bei Wiesloch), 21. Juni. Beim Spielen am Angelbach ſtürzt' der 6jährige Knabe der hiefigen Familie Feurich in das Waſſer und ertrank. RNRaſtatt, 21. Juni. Bei der vorgeſtrigen Bürgermei⸗ ſterwahl wählte der Bürgerausſchuß mit allen 79 Stim⸗ men ſeiner auweſenden Mitglieder den ſeitherigen Bürger⸗ meiſter Reuner auf die Dauer von 9 Jahren wiederum zum Stadtoberhaupt. beiden! Ich kann das Zimmer nicht gut verlaſſen.“ „Ja, ich weiß. Komteſſe Titi würde es ſenſt gleich klatſchen.“ „Wir wollen Siſſi jetzt aber nicht mehr ſtören; ſie hat viel zu tun!“ bemerkte Lore mahnend. Ihr war das Geſpräch mit dem gutherzigen Mädchen doch etwas unangenehm, da ſie ſich von jeder Verttaulichkeit mit dem Perſonal ſern hielt— trotzdem hatte jeder ſie gern. „Gott, ja, die arme Siſſil“ mit einem mitleidigen Blick auf das emſig arbeitende Kind verließ Betiy das Zimmer. Wieder verging eine Weile. Da hob Lore lauſchend den Kopf. War es nicht, als ob ſie draußen im Park Theklas helle Stimme hörte und Oſſis luſtiges Lachen dazuf „Siſſi— hör' mal! Iſt das nicht Titi?! Hier im liel ſcheinen ſie nicht zu ſein. Sonſt würden wir ſie chließlich doch gehört haben—“, Eine leichte Unruhe hatte ſie erfaßt. 5 „Vielleicht ſind ſie nach dem Weiher gelaufen! Neu⸗ lich ſagte Titi zu Mama, ſie möchte mal mit dem Kahn fahren und ſehen, ob die Waſſerroſen noch nicht blühen. Aber Mama hat es nicht erlaubt!“ Sofort erhob ſich Lore und legte ihre Arbeit au; der Hand. „Komm, meine Siſſi, wir wollen den beiden na gehen— ſelbſt auf die Gefahr hin, daß Mama uns ausſchilt. Ich habe keine Ruhe, wenn ich Titi und Oſſi nicht im Hauſe weiß.“ a Graf Rüdiger lag in einem bequemen Triumphſtuhl auf dem Balkon vor ſeinem Zimmer. Die Wärme hatte ihn ſchläfrig gemacht. Als er jetzt langſam die Augen öffnete, ſah er gerade die ſunge Erzieherin mit Siſſi in einen ſchmalen Weg einbiegen, der nach dem Weiher führte. Er lächelte ein wenig vor ſich hin. * 5 bK 783 denke, wir haben Afnekgtren! bel uf eige Landwirt Franz Dreſel beim Heu und waren ſich ſchnell zur Ausübung neuer Verbrechen „Dann geben Sie doch, bitte, etwas acht auf die Schau, ſchau, Fräulein Lore— ungehorſamf Ich ſich bis heute auf 35 660. Bühl, 21. Juni. In Altſchweie i aden vom ab und war ſofort tot.— Beim Vimbuch wurde von einem rohen Geſellen die Storchenmutter auf der Dorf⸗ wieſe erſchoſſen. Dadurch wurden die noch im Storchen⸗ neſt befindlichen vier jungen Storchen dem Hungertod ausgeliefert, ö 3 5 Müllheim, 21. Juni. Als hier der Schloſſer eiſter Ruprecht einen ſeit Jahren nicht mehr gereinigten Winkel zwiſchen ſeinem Wohnhaus und einem benachbarten Oeko⸗ nomiegebäude reinigte, fand er unter dem metertiefen Schutt eine Schädeldecke und Ueberreſte von Menſchen⸗ knochen vor. Es kann ſich hier um ein Verbrechen han⸗ deln, das ſchon nahezu 40 Jahre zurückliegen dürfte. Konſtanz, 21. Juni. Vorgeſtern nachmittag ereig⸗ nete ſich in Allmannsdorf bei Konſtanz ein. ſchweres Autounglück. In einer Kurve verſagte plötzlich die Steuerung. Das Auto fuhr gegen einen Baum und wurde e zertrümmert. Die ſieben Inſaſſen wurden herausgeſchleudert, doch erlitten nur zwei, ein hieſiger Friſeur und ein Mechaniker, ſchwere Verletzungen. Mutmaßliches Wetter. a Die Luftdruckverteilung zeigt keine Veränderung, Für Donnerstag und Freitag iſt trockenes und barmes Wetter mit Neigung zu Gewittertätigkeit zu Lokales. — Sommers Anfang. Der Beginn des aſtrono⸗ miſchen Sommers, der in dieſem Jahr am Donnerstag, den 22. Juni, ſeinen Anfang nimmt, dürfte zugleich der Beginn einer Periode ſehr warmen und trockenen Wet⸗ ters werden. In der erſten Hälfte des Monats haben ſich die für die erſte Junihälfte chaxakteriſtiſchen Regen⸗ perioden mit empfindlichen Temperaturrückſchlägen ein⸗ geſtellt, denen in der zweiten Hälfte des Juni wieder eine ſtärkere Erwärmung folgt. Der Junirückſchlag der Tem⸗ peratur tritt mit ſo großer Regelmäßigkeit ein, daß er in der Jahreskurve der Temperatur ſcharf ausgeprägt erſcheint. In dieſem Jahr hatten wir, nach dem plötz⸗ lichen Uebergang von kühlen zu ſehr warmen Tagen ſchon jochſommerliche Temperaturen. Der Tag der Som⸗ merſonnenwende hat für die Aſtronomen eine beſondere Bedeutung: an ihm geht die Sonne durch einen der hier ausgezeichneten Punkte ihrer ſcheinbaren Bahn oder, zenauer geſagt, geht die Erde durch einen der vier aus⸗ zezeichneten Punkte auf ihrem Wege um die Sonne. Der Tag der Sommerſonnenwende heißt auch wohl der Tag des Sommer-⸗Solſtitiums, des„Sonnenſtillſtandes“, Bei der Sonnenwende wendet ſich die Sonne auf ihrem ſcheinbaren Wege tatſächlich um; die Erde, die ſich bis⸗ her von der Sonne entfernt hatte, hat ihren größten Ab⸗ tand erreicht und beginnt ſich ihr wieder zu nähern. Fü: die Erde und ihre Bewohner bringt die wechſelnde Ent⸗ fernung zwiſchen Sonne und Erde die Folgen mit ſich die den Unterſchied der Jahreszeiten bedingen. Verkehrsſperren. Bis auf weiteres iſt ge⸗ ſperrt: 1) Annahme von Eil⸗ und Frachtſtückgut, Eil⸗ und Frachtgutwagenladungen nach Koblenz Ork einſchl Koblenz Werft Kleinbahn mit Ausnahme von Beſatzungs; zut ſowie Wagenladungen an Privatanſchlußinhaber; Geſamtgüterverkehr nach Stadt Weener, Bund(O frieslandn und Neuſchanz Ort und Ueberaang. Berichtigung. Das vom Reichsbund der Kriegsbeſchädigten in der Dienstags⸗Nr. berelts angeſagte Gartenfeſt findet nicht im Schlllerſchulhof ſondern im Götheſchulhof am Denkmal ſt att. Neben Preis⸗ kegeln, Kinderbeluſtigung uſw., findet nachmlttags eine geſellige Unterhaltung und abends von ½9 Uhr ab Illumination(ſtalieniſche Nacht) mit Muſikvorträgen ſtatt. Für Spelſen und Getränke iſt beſtens Sorge getragen. Wir machen ſchon an dleſer Stelle Mitglieder, Freunde und Gönner der Kriegsbeſchädigten-Organiſation darauf aufmerkſam. Näheres in der Samstags⸗Nr, erwarten. ſt Lore beſchleunigte ihre Schritte— kaum, daß das Kind ihr folgen konnte. Eine innere Unruhe trieb ſie vorwärts. Bald hatten die Beiden das Ufer des Weihers er⸗ reicht. Die Nachmittagsſonne brütete darauf und ließ goldene Funken in dem dunklen Waſſer aufſprühen. Lores Herzſchlag ſtockte faſt; ihre geheimen Be⸗ fürchtungen ſah ſie bewahrheitet: die beiden Kinder ſaßen in dem Kahn, der durch Titis ungeſchickte Ru⸗ derſchläge langſam und unregelmäßig fortbewegt wurde 1 el Thekla, ich bitte Sie, kommen Sie zu⸗ rück!“ „Fällt mir gar nicht ein! Ich 1 8 0 was ich will. — Sie haben mir gar nichts zu befehlen, Fräulein Berger! Uebrigens werde ich es der Mama ſagen, daß Sie doch draußen ſind. Das iſt al Ihr Gehorſam — na, Sie werden ſchon ſehen!“ rief Thekla. „Ich bitte Sie, Titi, ſeien Sie doch wenigſtens vorſichtig.“. Zum Trotz ſchlug Thekla heftig, herausfordernd, ins 1 daß der Kahn zu ſchaukeln begann, was den beiden Inſaſſen ein unbändiges Vergnügen zu be⸗ reiten ſchien. Lore rang die Hände und warnte das Mädchen. Ach, haben Si doch nicht ſo, Fräulein! Ich 1 dach 15 en Sie ſich doch n ſo 11. ein kleines Kind mehr.“ Thekla ſtreckte zu Bekräftigung oder Widerlegung dieſer Behauptung die Zunge beraus. Der Kahn trieb immer weiter. Lore ſah, daß ihre Bitten zwecklos waren. Sie wollte den Vater der Kinder holen, daß er ein Macht⸗ wort ſpreche. f Aber nach e Schritten kehrte ſie um; Sif⸗ ſis ängſtliche Stimmt hatte ſie zurückgerufen. Und ſie ſah etwas, das ſie erbeben ließ: beide Kin⸗ der neigten ſich weit iber den Rand des Bootes, un die Waſſerpflanzen auf Blüten und Knoſpen zu unte ſuchen. 3 1 Waorsetung ſoigt.) 2 W % r, e linge der Sejäh⸗ agen im Namen der nachfolgenden „ Männergeſangverein“,„Llederkranz“,„Sängerbund„Arb.“ Geſ.⸗Verein Harmonie“,„Cäcilia“ und M.G. V.„Harmonie“ 0 5. 1 15 ieee dOOOοοοοοοοοοοοοοοοοοο Feeſtbericht Goldenen Jubiläum des Geſ.⸗Ve um reins„Süänger⸗Einheit“ Viernheim am 17. und 18. Juni 1922. — Nachdem alle Vorkehrungen zur Feſlveranſtaltung ſo⸗ weit getroffen waren, glaubte man auch mit günſtlger Wit⸗ terung rechnen zu dürfen. Jedoch brachte uns der am Samstag Abend einſetzende Gewitterregen hartnäckige Nach⸗ züge und ſtarke Abkühlung, ſodaß bei monchem Sänger in Anbetracht des Bevorſtehenden die Stimmung etwas beein⸗ trächtigt war. Um 8.15 Uhr empfing das Feſtkomitee, ſowie der feſtgebende Verein den Feſtpräſidenten vor deſſen Wohnung, und unter Vorantritt der Kapelle Brockenauer, Weinheim, bewegte ſich der ſtattl. Zug zum„Freiſchütz“, woſelbſt der Beginn des Feſtes durch einen Feſtkommers 0 eröffnet wurde. Die großen Freiſchützlokalitäten reichten nicht aus, um alle Erſchtenenen aufzunehmen, und ſo muß⸗ ten ſich leider eine große Anzahl mit Stehplätzen begnügen. Mit der Ouvertüre z. com. Oper„Leichte Kavallerie“ v. Suppé eröffnete die hler ſehr beltebte und geſchätzte Kapelle Brockenauer, Weinhelm das reichhaltige und ſchön zuſammengeſtellte Programm, und alle Zuhörer waren ſich bewußt, daß man hlerin das Richtige getroffen und erſtklaſſige Künſtler vor ſich hatte. Der Feſtpräſident, Herr Zöller, begrüßte alsdann die Feſtverſammlung und hieß insbeſondere die hieſigen Brudervereine herzlich willkommen, die ihre gütige Mitwirkung zur Verherrlichung des Feſtes zuſagten, ſodann begrüßte und dankte er dem wohllöblichen Ortsvorſtande, ſowie dem Ehrendirigenten des Jubelver⸗ eins, Herrn Lehrer Seitz aus Worms und der 15 Mann ſtarken Deputation des Wormſer„M G. V.“ dle es ſich nicht nehmen ließen, ſchon dem Kommersabend beizuwohnen. Mit einem dreifachen Hoch auf das deutſche Lied ſchloß die Begrüßungsrede, worauf als Begrüßungschöre der„Wahl⸗ ſpruch des feſtgebenden Vereins“ v. Wenger und„Schäfers Sonn'agslied' v. Kreutzer folgten. Nach einem vorzüglich zu Gehör gekommenen Muſikſtück,„Bravour⸗Arie“(Trompet⸗ ſolo) ſprach Fräulein Krug den Feſiprolog, dem man durch ſeinen exakten deutlichen Vortrag allgemeine Ver⸗ wunderung ſchenkte und aufmerkſam lauſchte. Hierauf ent⸗ hüllte und übergab dem Verein Herr Präſident Krug die renovierte Vereinsfahne, die nach 48 Jahren zum goldenen Jubiläum in neuem Kleide erſchelnen mußte, da die alte in der Reihe von Jahren allen Stürmen getrotzt und daher zerſchliſſen und mürbe war. Jedoch war von dem guten, alten, vieles noch ſchön erhalten und unſere einhelmiſche Künſtlerin Fräulein Schröder hat es verſtanden, die Fahne in altneuem Kleide mit mühevoller Kunſtſtickerei. der man nicht genug Bewunderung zollen kann, dem Verein zum Jubelfeſte zu übergeben. Nach einem Weauer⸗Madeln⸗ Walzer von Ziehrer, gab Herr Präſident Krug kurz dle Vereinschronik bekannt von der Gründung bis zum goldenen Jubiläum: Nach verſchiedenen Zuſammenkünften ſangesfro— her junger Leute wurden unterm 3. Auguſt 1872 die erſten Statuten unterſchriftl. anerkannt. Erſter Vorſitzender war Jean Hauptmann, der erſte Dirigent Schwanenwirt Georg Auguſt Adler, Beiſitzer: Joſef Brückmann, Buchbinder Koch und A. Kirchner, Gründer des Vereins leben nicht mehr. Dle älteſten noch lebenden Mitglieder ſind die am 28. Ok tober 1866 eingetretenen Brüder Jakob und Adam Hagen— burger.— Präſidenten hatte der Verein bis heute nur 4 und zwar die Herren Jean Hauptmann 12 Jahre, Joſef Brückmann 21 Jahre, Foſef Zöller 15 Jahre, und den derzeitigen Präſidenten L. Krug ſelt 2 Jahren.— An Dörigenten ſind zu nennen die Herren G. A. Adler v. Gründungetag bis zu diſſen Tod— 22 Jahre, Lehrer Box⸗ ler bis zu ſeiner Verſetzung nach Worms 1908 14 J. und Lehrer Seitz bis zur Verſetzung nach Worms 1910= 3 3. Von hier ab wechſelte dle muſtk. Leitung öfters bis zum der— zeltigen Chorleiter Herrn Wenger aus Mannheim.— Während des Krleges ſtarben 14 der Beſten des Vereins, 10 aktive und 4 paſſive Mitglieder den Heldentod. Das Andenken derſelben wird durch eine im Jahre 1920 enthüllte und im Lokal aufgeſtellte Gedächtaistafel der Nach—⸗ welt erhalten bleiben.— Als Vereinslokale ſeien genannt: der Schwanen bis 1892, der Ratskeller bis 1909 und von da ab der Frelſchütz, worin der Verein unter der derzeitigen Leitung des Herrn Wenger ungeahnten Auf— ſchwung nahm, ſodaß der Vereln heute 112 aktive und 166 paſſive Mitglieder elnſchl Ehrenmitglieder zählt. We ſentlich zum Auſſchwung des Verelns trug auch das zwiſchen dem Verein und dem Lokalwirt beſtehende, gute Einver⸗ nehmen bel, der jederzeit beſtrebt iſt, den leiſeſten Wünſchen des Vereins weitgehendeſt entgegenzukommen. Nachdem ſo die Grundlagen zum Gedeihen des Vereins gegeben ſind, hoffen wir, daß das zwiſchen dem Herrn Dirigenten und den Sängern elnerſelts und dem Lokalwirt andererſeits beſtehende Freundſchaftsverhältnis ſich weiterhin zum Wohl des Vereins auswirken möge. Als Zeichen des Dankes überreichte der Präſtdent dem Dirigenten, Herrn Wenger einen Lorbeerkranz mit Schleife und Inſchrift. Herr Bür⸗ germeiſter Lamberth überbringt dann dem Jubelverein namens der Gemeinde die beſten Glückwünſche dar und dankt dafür, daß die„Sänger⸗Elnhelt“ ſtets bereit war u. iſt, ihre Kunſt in den Dilenſt der Oeffentlichkeit zu ſtellen. Mit einem Hoch auf den Jubelverein ſchlleßt der Redner ſeine treffenden Ausführungen. Ehrungen des Vereins. Der Präſident des„M. V.“ hier, Herr Schloſſer, Überrelchte dem Jubelverein nach einer ſchönen Anſprache hleſigen Geſangvereine: ein ſehr geſchmackvoll ausgeführt und ſchön umrahmtes Ge⸗ denkblatt mit Inſchrlft. Alsdann überreichte ein Herr der Wormſer Deputation dem Jubelverein einen Chor, geſtiftet von„M. G. V.“ Worms und gab ſeiner Freude dahingehend Ausdruck, daß das Band der Freundſchaft zwiſchen den beiden Vereinen Worms und Viernheim ſich noch mehr als je ſchließen und erhalten bleiben möge, ſodaß rechts wie links vom Rhein unſer deutſches Lied erſchalle zur Hebung und Erhaltung unſeres Vaterlandes und dem deutſchen Rhein, dem man z. Zt. die Freiheit raubt. Darauf übergab ein zweiter Herr aus Worms dem Jubelverein im Namen der Sänger dez„M. G. V.“ Worms als ewiges Andenken das Wormſer Wahrzeichen(Dombild) groß umrahmt als Sinnbild der Treue. Unter reichem Belfall beſtieg alsdann der Ehren⸗Dirigent der„S⸗E.““ Herr Lehrer Seitz aus Worms, das Podium um dem Jubelverein zu danken für die Einladung, ſowie ſeine herzlichſten Glückwünſche darzu⸗ zubringen. Es freute ihn ganz beſonders die Sänger⸗Ein⸗ heit heute in elner ſolch ſtattl. Zahl zu ſehen und über⸗ reichte dem Verein einen Chor. Nachdem Herr Seitz auch die geſamten Vlernheimer begrüßt hatte und manche alte Erinnerungen aus ſeinem früherem Wirkungskreiſe Viern⸗ heim in Erwägung zog, ſchloß er mit dem Wunſche, daß die„S.⸗E.“ weiterhin wachſe, blühe und Gedeihe. Als Letzter überreichte der Feſtpräſident, Herr Zöller, im Namen des Feſtkomitees dem Geburtstagskinde einen Meſ⸗ ſingnotenſtänder mlt gravierter Inſchrift, nebſt einem gr. Chor. Der Präſident, Herr Krug dankte jeweils für die Ehrungen im Namen des Jubelvereins. Nach einem Mu⸗ ſikſtück folgte der Chor„Hoch empor“ von Curtk des feſtg. Vereins. Damit war der eigentliche erſte Teil des Pro⸗ gramms erledigt und kamen dann abwechſelnd Lledervor— träge der einzelnen hieſigen Geſang-Vereine ſowle Muſik⸗ ſtücke der Kapelle Brockenauer zu Gehör. Es kann offen geſagt werden, daß die Viernheimer Geſ.⸗V. nur Vorzüg⸗ liches leiſteten, und faſt ausnahmslos von einem großen Fortſchritt in der Pflege des deutſchen Männergeſangs in Viernheim ſelt letztem Jahr die Rede ſein kann. Was die Muſikvorträge anbetrifft, Jie im 2. Teil den geſpannten Zuhöhrern zu Ohren kamen, ſind vor allem das Streichquar⸗ tett und die Solos für Tylophon lobend hervorzuheben, die auch zu einer Dreingabe veranlaßten. Die Schlußnummer Preußens⸗Gloria-Marſch v. Pieſke wurde flott geſplelt und begeiſterte die Anweſenden auch noch nach dem offiziellen Tell der gegen 12½ Nachts abgelaufen war, zuſammen fröhlich zu ſein u. ſo wetteiferten noch einige Vereine ihre Sangeskunſt abwechſelnd, bis allmählig gegen 2 Uhr an Aufbrechen gedacht wurde. Auch das Wormſer„Quartett“ nahm am gemütlichen Teil regen Anteil. So fand der Feſtkommers einen ehrenvollen Abſchluß. Der Sonntag brachte mit ſeiner anfänglich ſehr ungünſtigen Witterung den allgemeinen Feſttag. Ueberraus zahlreich beflaggte Häuſer und Ehren— pforten legten Zeugnis ab, daß die Geſamtbeyölkerung Viernheims ſaſt ausnahmslos regſten Anteil am Feſte nahm. Nachdem ſich der Feſtzug, der mit den ausw. Vereinen 17 Nummern zählte, um 2½, Uhr ſo langſam in Bewegung ſetzte, zeigte dies ein herrliches, farbenprächtiges Bild und voran die ſtolzen Reiter, denen beſondere Bewunderung zuteil wurde. An einzelnen Plätzen des Orts fiel der klumenregen auf die Sängerſchar beſonders auf, und zeugte von großer Sympathie, mit welcher die Sänger in unſerm Orte aufgenommen wurden. Auf dem Feſtplaß im Schlillerſchulhof angelangt, deſſen Einteilung und Arragement von den Feſtteilnehmern ſehr gutgehelßen wurde, folgten nach einem Eröffnungsmarſch, Begrüßung durch den Feſt⸗ präſidenten, Herrn Zöller, die insbeſondere heute den aus— wärtigen Sangesbrüdern und abweſenden Mitglledern galt, die keine 5 ſcheuten um das Jubelfeſt mit verherrlichen zu helfen. Nach weiterem Muſikſtück hielt Herr Ehren⸗ dirigent Seitz⸗-Worms eine wohldurchdachte, tief— einſchneidende Feſtrede, die mit Begeiſterung aufgenommen und mit einem brauſenden Hoch auf den Jubelverein ſchloß. Das übrige Programm wechſelte mit guten Konzertſtücken der Kapelle Brockenauer und den geſanglichen Darbletungen auswärtiger und hieſiger Vereine ab. Sämtliche Vereine zeigten ihr Beſtes. Nachdem der feſtgebende Verein zum Schlaß das Lied„Mein Heklmattal“ geſungen hatte, wurden alsdann ſämtlichen teilnehmenden Vereinen Gedenkblätter in geſchmackvoller Ausführung als bleibendes Andenken an das 50 jährige Jubelfeſt der„Sänger⸗Elnhelt“ überrelcht Der feſtgebende Verein zog ſodann, ſamt dem Komitee, ge⸗ ſchloſſen unter Vorantritt der Muſikkapelle ab, vor die Wohnung des Präſidenten, Herrn Krug, um die Fahne abzulegen, dann zum Vereinslokal. 8 Abends 8½ Uhr begann der Fe ſt ball im großen„Freiſchützſaale“ bei dem tüchtig die Tanzbeine geſchwungen wurden und abwechſelnd ein Lledervortrag des Jubel vereins eingefügt wurde, ſodaß die Gemütlichkeit ihren Höhepunkt erreichte. So kann die„Sänger ⸗Elnheit“ voll Stolz und Genugtuung auf ihr goldenes Jubiläum zurückblicken. Allen Teilnehmern werden die Stunden des Frohſinns und der Gemütlichkelt inmitten froher Sängerſcharen ſtändig im Gedächtnis bleiben. Der„Sänger⸗Elnheit“ aber ein„Glück auf“ zum 60 jährigen. 5. 50000 Ver foren. Jugendfeiertag. Auf Anordnung der ober Schulbehörde findet am 51 Sumi 1 Sportplätzen hinter dem Gaswerk ein Jugend feſt ſtatt. Näheres iſt aus einer Bekanntmachung des Schulvorſtandes zu erſehen. Ingendfeſt in Lampertheim. Wir entnehmen der„Wormſer Volkszeitung“, daß die Gemeinde Lampert⸗ heim zum Jugendtag der Schuljugend 5000 Mk. geſtiftet hat. Kirchengeſangvereinsfeſt in Schwanheim. . Dem„Bergſtr. Anzeigeblatt“ entnehmen wir:„Das Dekanatsfeſt der Kirchengeſangvereine im Jägers burgerwald nahm einen erhebenden Verlauf, Unter Mitwirkung der Poſaunenchöre von Hofheim und Lampertheim zogen die Sängerinnen und Sänger, zog die Gemeinde in mächtigem Zuge zum Wald. Gewaltig brauſten die Chorlieder, die Gemeindegeſänge, Schriftleſungen und die Predigt durch den grünen Dom. In der Nachfeler zeigte es ſich, wie von den größten bis kleinſten und jüngſten Vereinen, genannt ſei beſonders Bürſtadt und Viernheim, ernſtes Streben und künſtleriſches Schaffen herrſcht. Choral und geiſtliches Volkslted, gutes Volkslted und Motette damen zum Vortrag. Ein froher Geiſt wehte durch die ganze Beranſtaltung. Einfach, anſpruchslos, fromm, ſinnig. Man fühlte, wie alle Darbietungen dankbar angenommen und gerne gegeben wurden. Daß die Sonne noch durch⸗ brach und auf den wehenden Fahnen lag, gab ein beſonders ſchönes Bild. Süddeutſche Disconto⸗Geſellſchaft A.⸗G. Mannheim. des Aufſichtsrates der Süddeuͤtſchen Mannheim wurde die Bilanz nebſt Ge— und Verluſt-Rechnung für das Jahr 1921 vorgelegt, welche einen Reingewinn von Mk. ergibt. Auf Antrag des Vorſtandes . a Un der geſtri igen Sitzung Disconto-Geſellſchaft A 10787305(i. V. Mk. 15673637) beſchloß der Aufſichts rat der auf 30. Juni 1922 einberufenen General-Verſammlung folgende Vor⸗ ſchläge z de von 14%(i. V. 10% zu verteilen, Mk. V. Mk. 7159 135) dem Reſervefonds Ul zuzuweiſen, Mk. 3500000(i. B. Mk. 300000) auf Gebäude abzuſchreiben 1000 000) auf neue Rechnung vor⸗ 1561867 i. V. Mk. 22500 000 und Mt 1500 000 i. V. Mk 8 Beamtenfonds ſollen Mk. zugewieſen werden. zutragen. Dem 1060015 das Agio auf die im re 50 Millionen Mk. laufenden Jahr aus n k. 101 500 000 bei einem Ak⸗ angewachſen und tienkapital von Amtlicher Teil. Elektriſterung der Gemeinde Viernheim. Wir fordern unſere Ortseinwohner nochmals dringend auf, die Anmeldungen zum Anſchluß an das Ortsnetz um⸗ gehend zu bewerkſtelligen, da nach Beeudigung der Bau⸗ periode die Hausanſchlüſſe weſentlich teuerer zu ſtehen kommen. Wer Geld ſparen will, verſäume nicht dieſe Ge⸗ legenheit. 150 Millionen Mark Betr. Feuerwehrübung am 25. Juni 1922. N Am Sonntag, den 25. Juni 1922, vormit⸗ tags ½56 Uhr findet bei jeder Witterung eine Uebung der Freiwilligen Feuerwehr und der Pflichtmann⸗ ſchaft ſtatt. Unentſchuldigtes Fernbleiben der Letz⸗ teren wird zur Anzeige gebracht Betr.: Beſchädigung von Grundſtücken. Von verſchiedenen Einwohnern wurde in den letzten Tagen Beſchwerde darüber geführt, daß ihre mit Frucht beſtellten Acker von Kindern mutwilligerweiſe zertreten und ruiniert werden. Den Eltern legen wir hiermit dringend an's Herz. ihre Kinder beſſer zu beaufſichtigen, damit letztere vor Strafen bewahrt bleiben. Ganz beſonders wurde dies feſtgeſtellt am Kirſchenweg links gegen den Wald, wo die Kinder tagtäglich Fußball ſpielen und den dottigen Gtundſtücksbeſitzern dadurch erheblichen Schaden zufügen. Wir hoffen, daß die Elteru ihren Kindern gegen— über ſich der nötigen Aufſichtspflicht bewußt ſind und fügen an, daß unſere Feldſchützen ſtreng augewieſen ſind, auch das geringſte Vergehen zur Feldrüge heranzuziehen. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim: Lamberth. Eportverein 09 Viernheim (Sportplatz am Tivoli) Sonntag vor⸗ mittag ½10 Uhr am Tivoli A.⸗H. — A.⸗H. Turn⸗ jund Raſenſport „Feudenheim, (Andenken) Sonntag 18. Juni 1922. 1 Gold-Double Glieder-Armband m. Ringroſette und kl. be 92 Weib fab hohe Ve g ab⸗ 8 5 bg n e,, min. 2. 7 ſch. gegen F. E. Starkenbur⸗ Lederwaren gla Heppenheim in Heppenhelm. Be⸗ wieder eingetroffen! ginn 1 ½3 und 4 Uhr. Abfahrt der 1 1. 1.13 Uhr mit OE. G. und 2 01 Schulranzen, ab Weinheim, Abfahrt der 2. u' g. Damen taſchen, Mannſchaft 11.43 Uhr mit O. C. G. Brieftaſchen, und 12 16 Uhr ab Weinheim. lakoh Bayer, Der Vorſtand. Gehetzeiten der jüdiſchen Gemeinde. 24. Juni 28. Siwan Soo Uhr 400 U 1. 94% Uhr Sabbat⸗Anfang Wochenabſchnitt N Morgen Sch'lach⸗ l cho„ Nachmittag Perek 3„ Abend Wochentag⸗Abend 1 Morgen