5 17 5 1 5 5 e 5. 5 5 5 N 0 5 15.* g 3 2 3 e eee 4 5 f N N Sonntag, den 2. Juli 1922, nachmittags 3 Uhr am Ochsenbrunnen gemeinsames 5 5 8 e, auffage 80 M N eme für ee ene 9 Ahr. a. itu Vereins⸗ Anzeiger ö 0 8 5 1 ee 55 1 ommer- Fest[[A verbunden mit kurnerischen nufführungen und Gesangs- Vorträgen. N 5„ 9 5 75 5„ 1 lum eendssenschel drt Aufstellung der beteiligten Vereine um 2 Ihr am„Gasthaus zum Löwen“, Abmarsch des Zuges ½3 Uhr zum Festplatze. Zu dieser Veranstaltung beehren sich, die Gesamt- Einwohnerschaft höflichst einzuladen a N 1 Im Falle dherer Gewalt Und 55 tt 0 Gtbrungen des Betriebs der Zeitung, der boler⸗ Gesang weren; Me Viernheims Ben Abomeneen ufer Geſchüfts⸗Anzeiger Der Vorstand: 9 kattes gewähren wir hei der Turn-Genossenschaft und des Arbeiter-Cesang-Vereins„Harmonie“ Viernheim. Lonal⸗Auzeigeblatt für Viernheim Spielplan am 1. und 2. Juli 1922 Achtung! Kommen! Sehen! Staunen! Erlebniſſe eines amerikaniſchen Ingenieurs in den Petroleumfeldern Mexikos. 5 Akte. 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Der Vor ia Buchfährung, Steno graphie, Maschinen- schreiben, Schön- Jult, ſtand Civil⸗Invaliden Monats⸗Verſammlung findet nachmittags 1 Uhr in der Goetheſchule ſtatt Zur Sprache werden gebracht: „Neue Rentenſätze und Anszahlungen“. Der Wichtigkett wegen iſt un⸗ bedingtes Erſcheinen aller Mitglieder der Ortsgruppe Viernheim. chreiben etc beginnen am 3. Juli 5 F andelschule Merkur Dr. Knoke, Mannheim; E I, 1. Tel. 5070 5 tosdpekte frei! Verkauſsſtelle meines Fabrfkats: Flora- Drogerie Emil Richter. Ortsgruppe Viernheim. Mittwoch, den 5. Juli. abends 9 Uhr im Neben⸗ konstituierende Versammlung Alle Herren, dle ſich bereits zur Ortsgruppe an⸗ Mitgliedſchaft„Wanderer“ Viernheim. der Mannheimer Sportgenoſſen. Ab⸗ fahrt um ½12 U gemeldet haben, werden dringend gebeten, zu erſchelnen. 90 9 e „Solidarität“ N* n iadung. / Am Sonntag, den 2. Juli 1922 beteiligt ſich unſer Verein an dem mmer⸗Feſt Vorſpiel ½6 gegen Leichtathle ünktlich und zahlzelches Erfcheinen Die Einberufer, er wartet Der Vorſtand. 1 Ahr! tik. Cportberein 69 Viernheim (Sportplatz am Tivoli) Samstag, abds. ½7 Uhr e J Mtbeiker⸗Aapfahrer⸗- Bund Ce ee omb. 1. Mſch. A gegen fühalldAüeinneim, Städtemsoh. f.-C.„Vorwärts“ Mannheim 4. Mannſchaft Sportverein 09, 1. jugend Sonntag morgen 9 Uhr: Wir erwarten von unſern Mlt⸗ gliedern vollzähliges Erſcheinen. Der Vorſtand. im Lokal zum goldenen Stern ½ jährige General⸗Vetſamml. Jedes Mitglied hat dringend zu erſcheinen. Socdee eee sse flllod-Caun Amel 9 5 onntag, den 2. Juli, abends 8 Uhr i Spiegel. Diwans, Sofas Deckbetten uſw. billig abzugeben. Möbellager Wahphatt Mannheim S. 3. 4 Samstags geſchloſſen Laser schalg 2 it Sportichen lor örönden ö bei Mitglied Franz Erhardt zum grünen Laub. 5 Jedes Mitglied hat ſelne Mitgliedskarte mitzubringen. Der Vorſtand. 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Juli 1922 eher keinen Anſpruch auf Nöchkichtenblatt für alle amtlchen Betanntmachungen der Behörden Viernheims und umgebung. 9 e urger⸗Jelung⸗ ſtets beſten Erfolg. 25 Für am Telefon aufgegebene Inſerate wird keine Garantie abernommen. 8 f Bezugspreiſes. 12. Jahrg. Pyfſtſcheckkonto Nr. 2157; Amt Frankfurt a. M. Tagesſpiegel. In Berlin begann vor der Strafkammer der Prozeſ gegen den Redakteur der„Freiheit“, Robert Henſel, wegen Beleidigung des Reis inan miniſters Dr. Her⸗ mes. Zur Prüfung der Zuſtändigkeitsfrage wurde der Prozeß vertagt. a Im Kriegsbeſchuldigtenprozeß Dr. Michelſohn wurde der Angeklagte vom Reichsgerſcht freigeſprochen. Zum Unterſuchungsrichter beim Staatsgerichtshof wurde der Landgerichtsdirektor Dr. Alkens in Franl⸗ furt a. M. ernannt. Wie Waſhingtoner Blätter melden, ſind 360 090 ame⸗ rikan ſche Eiſenbahner und 10090 Streckeuarb iter in den Streik getreten. Die Lokomotivführer ſind im Dienſt. i In amerikaniſchen Kreiſen fürchtet man, daß die in Meyiko ſtattgehabten Vergehen an amerikaniſchen Bürgern Zeichen einer Revolution gegen den Präfiden⸗ ten Obregon ſind. g Die Getreideumlage wurde vom Reichstag in 3. Leſung am Samstag angenommen. 1155 Vom Gewerkſchaftsbund, dem Afabund und den 3. ſozialiſtiſchen Parteien wird zu neuen Demonſtrationen am Dienstag aufgefordert. Die Gerüchte von einem Attentat auf den Reichs⸗ präſidenten werden von Berlin aus dementiert. Der Ratheuaumörder Techow bequemte ſich zu einem umfaſſenden Gef ändnis. Im beſetzten Oberſchleſien urde der Velggerungs⸗ zuſtand erklärt. — Neues vom Tage. Arbeiterpolizei in Sachſen N g Dresden, 3. Juli. Der Geſetzentwurf über die Bild⸗ dung einer ſächſiſchen Aushilfspolizei ermächtigt die Regierung, für den Fall ſtaatsfeindlicher Beſtrebungen und Unruhen die Verſtärkung der Ordnungspolizei durch Männer die feſt auf dem Boden der republika⸗ niſchen Verfaſſung ſtehen, ſeit mindeſtens drei Jahren gewerkſchaftlich und politiſch organiſiert und für den Polizeidienſt geeignet ſind, vorzubereiten. Zu dieſem Zweck ſind in Gemeinden mit mehr als 6000 Einwoh⸗ nern durch die Gemeindebehörden aus den gewerkſchaft⸗ lichen und republikaniſchen Parteien Ausſchüſſe zu bilden, die eine Liſte der Männer, die zum Eintritt in dieſer Aushilfspolizei bereit ſind, aufzustellen. und ſie laufend zu erheben und zu berichtigen haben. Plünderungen in Oberſchleſien. Breslau, 3. Juli. Die am Samstag vorgekommenen Plünderungen in Senftenberg und auf der Ilſegrube haben nach den jetzt vorliegenden Nach⸗ richten größeren Umfang angenommen, als 5 zuerſt den Anſchein hatte. Es werden darüber ſolgende Einzelheiten bekannt: Die Plünderungen ſind von den auf der Ilſegrube beſchäftigten Arbeitern ausgegangen und zwar hauptſächlich den dort tätigen pioln 85 ſchen Arbeitern, was das Einſchreiten ſtarker A a teklungen Schutzpolizei aus Kattowitz notwendig machte. Am Samstag drangen in den erſten Nachmittagsſtunden kleinere Gruppen von 10—15 Perſonen in Lebens mittel? und Konfektionsgeſchäfte ein und zwangen die Beſitzer zur Herausgabe ihrer Vorräte ohne Bezah⸗ lung. Vor den Verkaufsſpeichern der Ilſegrube ver⸗ ſammelte ſich gegen Abend eine Menge pon ne beitern, hauptſächlich Polen, die mit Gewalt in die Vorratsräume eindrangen und dort Lebensmittel, Klei⸗ der und Schuhe entwendeten. Die Grubenbeamten, die anfangs Widerſtand zu leiſten verſuchten, mußten ſchließlich nachgeben. Inzwiſchen hatten die de waltung Senftenburg und die Direktion der Ilſegru be ſich telephoniſch an die Kattowitzer Schutzpolizei ge⸗ wandt, die in Laſtkraftwagen zwei Hundertſchaften nach Senftenberg und der Grube entſandten. Nachher hatte auch das Gewerkſchaftskartell Schutzmaßnahmen er⸗ rifſen. In aller Eile wurden Schutzkommandos ge⸗ ildet, und die Arbeiter übernahmen die Sicherung der Straßen. Es gelang, einen Teil der Plün⸗ derer zu verhaften und der Polizei zu übergeben. Ter verhängnisvolle Markſturz. 55 Paris, 3. Juli. Der Berliner Berichterſtatter des Jburnals erfährt aus zuverläßiger Quelle, daß die beutſche Regierung die 9 habe, das Garantiekomi⸗ tee zu bitten, dringend bei den venieren, damit d 0 Deutſchland finanziell zu Hilfe kommen. Die deutſche Regierung ſei nicht in der 1 5 er Mark zu verhindern. Bevor „ ſie ihre eigene Nalin ape ua verm. bei der die Mörder gewohnt hatten, und nach ſchon unſicher, nachdem b 8 geblieben war, er habe geglaubt, daß es ſich nur um Plan nicht die geringſte Ahnung. wußt. n den Anſchlag zu verhindern. gebrochen iſt, wurde geſtern politiſchen Po izei in einem Au a U abgeholt und im Polizeipräſidium bei der Abteilung die Ehre zu geben. ab. Techow en Verbündeten zu inter⸗ teilungen erlaube ich mir, die Tie Rekrutierung in Südtirol. Mailand, 3. Juli. Die Rekruten Südtirols wer⸗ den nun Ende Juli zum Militärdienſt einberufen und zwar werden ſie gemäß dem Wunſche der Südtiroler Bevölkerung den Alpini⸗Regimentern, die in den grö⸗ ßeren Städten Oberitaliens in Garniſon liegen, zu⸗ geteilt werden. Der Anſchluß Oeſterreichs an Deutſchland. Nom, 3. Juli. Bei den Londoner Verhandlungen zwiſchen Schanzer und Lloyd George bildet auch die öſter eſchi che Anſchlußf a ebegenſtand der Beratungen. Wie die römiſchen Blätter hierzu mitteilen, ſeien die beiden Staatsmänner damit einverſtanden, daß die Frage in Anbetracht der furchtbaren Notlage Oeſter⸗ reichs demnächſt genau unterſucht werde. Die italieniſche Miniſterkriſe beigelegt.. Rom, 3. Juli. Die in Italien drohende Miniſter⸗ kriſe konnte vorläufig beigelegt werden. Die Vertreter der Rechtsparteien im Kabinett haben beſchloſſen, in der Regierung zu verbleiben. Nichtsdeſtoweniger ſcheint die parlamentariſche Lage noch ſehr verwirrt. Der richtige Platz für Le Rond. 0 zaris, 3. Juli. Nach einer Meldung hieſiger ätter folk e Le Fond, bisher Vorſitzender der Ver⸗ bündeten⸗Kommiſſion in Oppeln für den Warſchauer Botſchafterpoſten auserſehen ſein, für den er 1 15 ſeine Amtsführung in Oberſchleſien„beſondere Eig⸗ nung“ nachgewieſen haben ſoll. Der amerikaniſche Eiſenbahnerſtreit. Neuhork, 3. Juli. Nach einer Meldung der„Neuvork Times“ haben etwa 90 Prozent der Eiſenbahnwerkſtät⸗ ten der Streikauffſorderung Folge geleiſtet. Da ſich aber die arbeitswilligen Angeſtellten an der Bewegung nicht beteiligen, lonnte der Zugverkehr bisher im e ganzen fahrplanmäßig durchgeführt weeden. 8. ſident des Verwaltungsrats der Eiſenbahner da 5 Checago eine Erklärung veröffentlicht, wonach Se= beitswilligen Schutz geboten werde und die Stellen der Streikenden neu zu beſetzen ſind. 65 Die Ausſage Techows vor dem Unterſuchungsrichter. Berlin, 2. Juli. Das Verhör des verhafteten Ernſt Werner Techow, der das Auto der Mörder führte, dauerte am Freitag bis nach Mitternacht an. Hatte ſich ſchon die ganze Arbeit der Beamten der Abteilung ba ſehr ſchwierig geſtaltet, weil die Angehörigen der Or⸗ ganiſation Conſul ſich augenblicklich verſchworen haben, alles geheim zu halten und nicht preiszugeben, ſo war es auch nicht leicht, den verhafteten Techow zu einem Gefländnis zu bewegen. Aber die Gegenüber⸗ ſtellung mit anderen Zeugen, wie der Penſionswirtin, machte ihn nach er zunächſt dabei entſcheidende eine Probefahrt gehandelt habe. Die [Wendung brachte die Gegenüberſtellung mit ſeinem älteren Bruder und beſonders mit ſei⸗ Frau Techow hatte von dem ganzen Hätte ſie etwas ge⸗ ſo hätte ſie ohne Zweifel alles aufgeboten, um Frau Techow, die ganz von zwei Beamten der Auto von ihrer Wohnung ner Mutter. Ja ihrem verhafteten Sohne gegenübergeſtellt. Sie ſprach eindringlich auf ihn ein, doch der Wahrheit Nach erſichtlichem inneren Kampfe legte er dann endlich auch unter Tränen ein Geſtändnis . nahm, nachdem er das Auto aus der Garage geholt hatte, Fiſcher und Knauer an einer verabredeten Stelle in der Nähe der Garage auf und gab unterwegs dem Wagen die höchſte Geſchwindigkeit. Nach der Tat hatte er kurz vor dem Bismarckplatz eine. Panne, die aber bald behoben war. Welche Wege er auf der Flucht nahm, weiß er augenblicklich ſelbſt nicht genau anzugeben, weil er noch zu aufgeregt iſt und ſich noch beſinnen muß. Er glaubt ſich nur zu erin⸗ nern, an einer Straßenbahnhalteſtelle der Linie 57 vorbeigekommen zu ſein. Am Abend nach der Tat haben ſich Techow, Fiſcher und Knauer noch in einem Lokal am Zoo getroffen und dort gezecht, dann haben ſie ſich getrennt. Techow iſt am nächſten Tage, ſtatt nach dem Haag, wie er vorgeſchützt hatte, nach Halle gefahren. Wohin die beiden anderen ſich gewandt ha⸗ ben, will er nicht wiſſen. 1 5 Es ſtellt ſich jetzt heraus, daß der in die Mordſache verwickelte Student Günther niemals Offizier gewe⸗ ſen iſt. Er hat ſich unter der wahrheitswidrigen An⸗ gabe, deutſcher Reſerveoffizier geweſen zu ſein, die Mitgbedſchaft des Deutſchen Ofſizierbundes erſchlichen und wurde wegen Betrugs und Unterſchlagung aus dieſem Bund ausgeſtoßen. Unglaubliche Feier. Berlin, 2. Juli. Der unabhängige Künzler hat, wie die„Freiheit“ Reſchswehrminiſter Dr. Geßler folgenden Brief ge⸗ richtet:„Auf Grund beſtimmter, zuverläſſiger, Mit⸗ Aufmerkſamkeit des Abgeordnete .— meldet, an den Herrn Miniſters hinzulenken auf die herrſchenden Zu⸗ ſtände und Stimmungen in leitenden Kreiſen der repu⸗ blikaniſchen Marineſchule in Flensburg. Als am Sams⸗ tag, den 24. Juni, die Kunde von der Ermordung Ra⸗ thenaus bekannt wurde, fühlten die Offiziere ſich ver⸗ anlaßt, dieſen Tag beſonders zu fetiern. Es fand am Abend des 24. Juni in dem Offiziers⸗ kaſino eine große Feier ſtatt, verbunden mit einem großen Feſtgelage, welches bis in die Nacht hinein dauerte. Bei dieſer Feier wurden hochpatriotiſche Re⸗ den gehalten und der Mörder Rathenaus durch brau⸗ ſende Hochs und Hurras verherrlicht. Ebenfalls haben dieſe republikaniſchen Offiziere Hochrufe auf den Kaiſer und die künftige Monarchie ausgebracht. Die vorſtehenden Angaben ſind von einem ſehr 8 u⸗ verläſſigen Gewährsmann mitgeteilt worden. Ich er⸗ ſuche den Herrn Miniſter, dieſen meinen Angaben nachzugehen und bitte um baldigen Beſcheid, was das Miniſterium zu unternehmen gedenkt, damit dieſe Of⸗ fiziere zur Rechenſchaft gezogen und beſtraft werden. Der Kommandeur der Flensburger Marineſchule iſt ein Bruder des Ersberger⸗Mörders Tilleſſen. Der Staatsgerichtshof. Berlin, 2. Juli. Der Reichspräſident hat zu Mit⸗ gliedern des Staatsgerichtshofes zum Schutze der Re⸗ publik ernannt: Den Senatspräſidenten beim Reichs⸗ gericht Dr. Hagens als Vorſitzenden, den württem⸗ bergiſchen Geſandten in Berlin, Hildenbrand, die Reichstagsabgeordneten Verbandsvorſitzenden Jäckel in Berlin⸗Grünau, Schriftleiter Erkelenz in Ber⸗ lin⸗Baumſchulenweg und Reichskanzler a. D. Feh⸗ cenbach, die Reichsgerichtsräte Döhn und Dr. Baumgarten. Als Stellvertreter ſind ernannt: der Senatspräſident beim Reichsgericht Dr. Schmidt, die Reichstagsabgeordneten Reichsminiſter a. D. Wiſ⸗ ſell, Verbandsvorſitzender Brandes in Stuttgart und Schriftleiter Joos aus München⸗Gladbach, der Reichsgerichtsrat Zeiler. Ferner ſind als vertretende Mitglieder in Ausſicht genommen: der Univerſitäts⸗ profeſſor van Calker und der Reichsgerichtsrat Niedner. Von beiden iſt jedoch eine Aeußerung, ob ſie das Amt annehmen, noch nicht eingegangen. Verfolgung der Erzbergermörder? Berlin, 2. Juli. Wie gemeldet wird, haben die bisherigen Ermittelungen in Berlin, Hamburg, Halle und München zu der Aufnahme der Verfolgung der Mörder Erzbergers geführt. Beamte der Staatsan⸗ waltſchaft Offenburg ſind in Berlin eingetroffen. Es ſoll auf Grund beſtimmter Ausſagen ſich ergeben ha⸗ ben, daß Schulz und Tilleſſen, die Mörder Erz⸗ bergers ſich wieder auf deutſchem Bod en auf⸗ halten und von Geſinnungsgenoſſen verborgen gehal⸗ ten werden. Wenigſtens ſprechen für dieſe Möglich⸗ keit eine ganze Reihe von Indizien. Streik in den Berliner Zeitungsverlagen. f Berlin, 2. Juli. Der Buchdruckerſtreik hat am Frei⸗ tag durch die Arbeitsniederlegung des Perſonals der bürgerlichen Berliner Blätter einen großen Umfang angenommen. Reichstag. Berlin, 1. Juli. Am Regiecungstiſch: Ernährungsminiſter Fehr. Präſident Löbe eröffnet die Sitzung um 11.20 Uhr und teilt mit, daß vom Danziger Volksrat ein Bei⸗ leidsſchreiben wegen der Ermordung Rathenaus ein⸗ getroffen iſt. Tritte Leſung dei Getreideumlage. Abg. Dr. Becker⸗Heſſen(D. Vp.) erklärt, daß die Vorlage nicht geeignet ſei, eine erhebliche Vermehrung der Getreideerzeugung im Inlande zu ſichern. Die Deutſche Volkspartei könne ihr daher nicht zuſtimmen. Werde ſie trotzdem zum Geſetz, ſo werde ſie ſelbſtver⸗ ſtändlich mit allen Kräften an ihrer Durchführung tlitarbeiten. 5 Abg. Könen(Komm.) lehnt die Vorlage ab und ſordert Reichstagsauflöſung. 2 Abg. Dr. Hertz(U. S. P.) weiſt kommuniſtiſche Vor⸗ würfe wegen der zuſtimmenden Haltung der Unab⸗ hängigen zurück und nennt das Vorgehen der Kom: muniſten Verrat an der Arbeiterſache.(Beifall bei en Soz. und Unabh.).. e Criſpien(U.S. P.) unterſtreicht dieſe Darle⸗ gungen. Die Kommuniſten wollten die Preisfeſtſet⸗ zung der Regiecung überlaſſen. Die Soßtaldemafraten hätten durchgeſetzt, daß der Reichstag die Preiſe be⸗ f hätte. 5 a Mißder Abg. Könen(Komm.) wird nachträglich zwei⸗ mal zur Ordnung gerufen, weil er die Deutſchnaeiu⸗ nalen eine Mörderfraktion nannte und dem Abg. Cri⸗ ſpien den Vorwurf dee Unwahrhaftigkeit 129 7 d Angenommen wird trotz des Widerſpruchs des 0 0 ernährungsminiſters Fehr ein Antrag 9 9 85 wonach, wenn, die Unterverteilung nach 18 rei fon baufläche vor ſich geht, zwei Hektar freibleiben, ſonſ e e Anfrage des Aba. Steaerwald(Zentr,. erklärt ber Reichsernährungs minister, vaß bei der Brot verſorgun der eee Bevölkerung die be ſonderen ſichtigt werden ſollen. 194 6 „In der Geſamtabſtimmung wird die Vorlage mi 217 gegen 137 Stimmen angenommen. Dafür ſtimm ten Soztaliſten, Demokraten, Zentrum, Wolkgpat Sozzaliſten und ein Teil der Bayeriſchen Volkspar Angenommen wird auch eine Ergänzung zum Reichs beamtengeſetz in' der Weiſe, daß die Tatſache der un ehelichen Mutterſchaft allein keinen Grund zur ein leitung diſziplinariſcher Maßnahmen bilden ſoll, nach⸗ dem Frau Abg. Hoffmann⸗Düſſeldorf(Dutl.) ſich gegen die Vorlage erklärt hat. ö a 5 N Es folgt die 2. Beratung des Geſetzentwurfs zur Ausführung der Artikels 18 der Reichsverfaſſung. Nach Par, 1 kann die Reichsregierung, um den Willen der Bevölkerung hinſichtlich der Zugehörigkeit zu dem einen oder anderen Staat Deutſchlands feſtzuſtellen, eine Abſtimmung anordnen. Die Abſtimmung muß ſtatt⸗ ſinden, wenn ein Drittel der Stimmberechtigten des abzutrennenden Gebiets ſie verlangt a Abg. Dr. Koch⸗Weſer(Dem.) berichtet über die Aus⸗ ſchußverhandlungen. Die Reichsregierung müſſe das Recht der Initiative haben. Die heimattreuen Ober⸗ ſchleſier können nicht anders wie die in Berlin woh⸗ nenden Hannoveraner behandelt werden. Ihre Zu⸗ laſſung zur Wahl iſt eben unmöglich. „Abg. Schulz⸗Bromberg(Dnutl.) erklärt, der Entwurf würde dauernd neue Unruhen ſchaffen. Abg. Sollmann(Soz.): Nicht um Kleinſtaaterei, ſon⸗ bern um die Wahrnehmung des Intereſſes von Volk und Reich. Wir erſtreben eine zweckmäßig gegliederte Republik. Abg. Laicher(Ztr.): Das Geſetz iſt kein Kampf⸗ Es dient vorweg dem Aufbau mittel gegen Preußen. Deutſchlands. N Abg. Dr. Kahl(DV.) hält das Geſetz bei Ablehnung ber von ſeiner Partei geſtellten Anträge für unan⸗ nehmbar. Er erblickt die Bedeutung des Artikels 18 in der Zuſammenfaſſung kleiner, nicht in der Zertrüm⸗ merung großer Staaten. 5 Die Vorlage wird hierauf in 2. Leſung gegen die Rechte unverändert angenommen. Das Haus vertagt ſich auf Dienstag, 1 Uhr. Tages⸗ ordnung: Anfragen, Rapallovertrag, Arbeitsnachweis⸗ geſetz, Kleine Vorlagen. 5 a Am Dienstag Generalſtreit e Berlin, 2. Juli. Der Allgemeine Deutſche Gewerk⸗ ſchaftsbund, der Allgemeine Angeſtelltenbund und die drei ſozialiſtiſchen Parteien erließen am Freitag einen Aufruf an das republikaniſche Volk, in dem die ernſt⸗ geſinnten und entſchloſſenen Republikaner im gan⸗ zen Reiche aufgefordert werden, am Dienstag, 4. Juli, wiederum die Arbeit am Nachmittag ruhen zu laſſen und in geſchloſſenen Maſſen auf Straßen und Plätzen für die bekannten Forderungen zu demonſtrieren. Die Arbeitsruhe ſoll mit Schluß der Vormittagsſchicht, ſpä⸗ teſtens aber um 1 Ühr eintreten. a 1 5 Verhaftungen und Vereinsauflöſungen. 6% Berlin. 3. Juli. Wie vom thüringiſchen Miniſterium mitgeteilt wird, iſt im Anſchluß an die Ergebniſſe der Unterſuchung des Mordes an Rathenau Befehl erteilt erhältniſſe der einzelnen Gemeinden berück* nach Berlin in den ächſten Tagen bsh Nachforſchungen haben ergeben, daß 6 an der mordung Rathenaus nicht teilgenommen hat, doch beſte der Verdacht, daß er die Attentäter e hat. 6 5 Der preußiſche Miniſter des Innern, Severin, ha den Bund 5 Aufrechten in allen ſeinen Landes⸗ verbänden, Bezirks⸗ und Ortsgruppen heute aufgelöſt, ebenſo ſämtliche in Preußen beſtehenden Gruppen des deutſch⸗völkiſchen Schutz» und Trutbundes, Sitz Ham⸗ burg.„ ö Freiſprechung im Michelſohn⸗Prozeß. Leipzig, 3. Juli. Heute mittag gegen 1 Uhr wurde im Kriegsbeſchuldigten⸗Prozeß gegen den Berliner Arzt Dr. Michelſohn vom Reichsgericht das Urteil ver⸗ kündet. Da für die Schuld des Angeklagten durch die Verhandlungen ein Beweis nicht erbracht werden konnte, 0 N 9 Die Koſten des K ö wurde der Angeklagte freigeſpochen. Verfahrens trägt die Reichskaſſe. Aus Nah und Fern. Darmſtadt, 3. Juli.(Von der Preſſ e.) Die heſſiſche Landeszeitung und der Darmſtädter Tägliche Anzeiger, deren Druckereibetriebe am Dienstag von Teil⸗ nehmetn an der Rathenau⸗Demonſtration zerſtört wur⸗ den, geben jetzt gemeinſam eine Notzeitung heraus, bis ſie ihre eigenen Blätter wieder herſtellen können. Die ſozialdemokratiſche Landesfraktion hat nun an die Regie⸗ rung die Forderung geſtellt, auf Grund der Verordnung des Reichspräſidenten dieſe Notzeitung ſofort zu verbieten. Karlsruhe, 3. Juli.(Zur Verhöhnung Rathe⸗ maus.) Im Anſchluß an das Vorkommnis, das ſ ich nach der Ermordung Dr. Rathenaus in einer hieſigen Wirk⸗ ſchaft abſpielte, wobei von Studenten eine höhniſche Trauerkundgebung veranſtaltet wurde, teilt der Polizei⸗ bericht mit, daß 6 Studenten wegen Vergehens gegen die neueſte Verordnung zum Schutz der Republik verhaftet worden waren. Auf den Antrag des Oberreichsanwalts, der die Strafverfolgung übernommen hat, wurden nun⸗ mehr vom hieſigen Amtsgericht gegen drei Studenten Haftbefehle erlaſſen. Karlsruhe, 3. Juli.(Diſziplinarverfahren wegen Beleidigung der Reichs fahne.) Die Preſſeabteilung der badiſchen Regierung teilt mit: Gegen den Polizeirat Meng in Mannheim, welcher beſchuldigt iſt, auf der Polizeiwache im Dienſt von der Reichsfahne als„Judenfahne“ geſprochen zu haben, iſt ein förmliches iſt inzwiſchen ſeines Dienſtes enthoben worden. worden, alle Mitglieder der an der Verſchwörung betei⸗ ligten Organiſation C zu verhaften. Es iſt bereits eine roße Anzahl von Verhaftungen erfolgt, wobei wichtiges eweismaterial gefunden worden iſt, das aber im Inter⸗ eſſe der weiteren Durchführung der Unterſuchung einſt⸗ weilen geheim gehalten wird. a Laut Mitteilung der Hamburger Polizeibehörde ſind auf Grund der Verordnung zum Schutze der Republik 20 nationgliſtiſche Vereine und Vereinigungen verboten ünd aufgelöſt worden. 1 *Nach einer Meldung aus Neuhork wird die Unter⸗ ſuchung gegen den deutſchen Staatsangehörigen Peterſen, der an Bord des Dampfers„Präſident Taft“ als blin⸗ der Paſſagier verhaftet wurde, fortgeſetzt. Peterſen ſoll Schiffsangehörigen gegenüber geäußert haben, er habe Kenntnis von dem beabſichtigten Mordauſchlag auf Rathenau gehabt. Er will während des Krieges Flieger in Zeebrügge geweſen ſein. 4 »Wie die Telegraphen-Union erfährt, findet die Ueber⸗ führung des in Düſſeldorf verhafteten Ingenieurs Kauertz Mag auch die Liebe weinen Roman von Fr. Lehne. 56. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) Er preßte die Lippen aufeinander und atmete bend Nach einer Weile ſagte er, ihren Einwurf über⸗ gehend: „Es wird das richtigſte ſein, ich gehe nach der Oberförſterei und hole Ihr Regencape, ſowie ein Paar feſte Stiefel.“ f „Und werden dabei ſelbſt ganz naß! Nein, ſo lange es ſo gießt, nehme ich dieſen Ritterdienſt nicht an!— Uebrigens, warum ſtehen Sie denn in der offenen Tür — ſo kommen Sie doch'rein und ſchließen Sie! Es zieht doch.“ Sie ſchauerte ein wenig zuſammen. Unaufhaltſam rauſchte der Regen nieder, ſchwer von der Näſſe bogen ſich die Aeſte. Eine wundervolle, erquickende Luft ſtrömte zu dem kleinen Fenſter herein, an dem Erich jetzt ſtand— und doch war ihm heiß und beklommen. f Er konnte nicht ſo unbefangen wie Jutta über die⸗ ſes Zuſammentreſſen lachen— er, der an ſich halten mußte, um nicht den friſchen, blühenden Mädchenmund zu küſſen! Seligkeit wäre es geweſen, dieſe zarte Ge⸗ ſtalt einen Herzſchlag lang an ſeiner Bruſt zu halten!] Er war doch auch nur ein Menſch. Ein Menſch mit ſtarken und leidenſchaftlichen Gefühlen. Mit feſt zuſammengepreßtem Munde ſtand er da und ſtarrte in den ſtrömenden Regen. Ihres munteren Geplauders achtete er kaum. Da rührte ſie leicht an ſei⸗ nem Arm.. N „Warum ſind Sie ſo ſchweigſam? Sie ſcheinen ver⸗ drießlich, daß Sie mit mir aushalten müſſen!“ ſagte ſie ſchmollend. Seine Augen flammten ihr da entgegen und ein Blick traf ſie, ſo heiß und leidenſchaftlich, faſt drohend, daß ſie die Wimpern niederſchlug. Sie fühlte ihr Herz . und ſie ahnte, was ihn ſo worikarg, ſo ſchroff N jez. ſicher keck verſucht, dieſe Situation auszunützen. Wäh⸗ rend dieſer hier— ach, ſie konnte wohl in ſeiner Seele leſen, ſie ſah den Kampf in ihm— und er blieb Sie⸗ ger——. Stumm ſtand er da, und verzehrte ſich doch nach ihr. fröhlich,„ich werde uns einen Tee machen— oder einen Grog— es iſt ja alles dazu dal“ brett zurück, auf dem in muſterhafter Ordnung Flaſche Rum, Arak, eine Büchſe Tee, Zucker und aller⸗ lei Taſſen, neben dem Spirituskocher und eine Flaſche Spiritus. „ich bin haftbar für das alles.“ biſſel Tee und Rum— es merkt doch niemand.“ hier auch nur die geringſte Kleinigkeit verbraucht wird!“ lc„Sie ſind pedantiſch und kleinlich!“ rief ſie ärger⸗ keit mit dieſen Worten bezeichnen, ſo muß dieſen Vorwurf geduldig hinnehmen,“ achſelzuckend. mit unverminderter Gewalt rauſchte der Regen nieder. ebenfalls ins Freie ſpähend. jungen Körper dicht an dem seinen— da trat er haſtig vor und ließ um ſeine heiße Stirn die fri n⸗ hat wiege e bee e die friſche Reben ing beinahe vor innerer Unruhe— di 01 nah* 9270 i Diſziplinarverfahren eingeleitet worden. Polizeirat Meng Heidelberg, 3. Juli.(Zum Heidelberger Zwiſchenfall.) Im Anſchluß an die Mitteilung,, „Nachklänge zum Heidelberger Zwiſchenfall“ wird von der Gauleitung des deutſchvölkiſchen Schutz- und Trutzbundes geſchrieben, daß Dr. Ruge nicht freiwillig aus dem Schutz⸗ und Trutzbund ausgeſchieden iſt, ſondern durch Beſchluß des Bundesvorſtandes wegen ſeiner zerſetzenden Tätigkeit ausgeſchloſſen worden iſt. ö Mannheim, 3. Juli.(Ertrunken) Beim Baden im Neckar iſt der 24jährige Taglöhner Fritz Mertz ertrunken. N Kappel(bei Neuſtadt), 3. Juli.(Unglücksfall.) Durch einen umfallenden brennenden Spiritusapparat fingen die Kleider des 2½ jährigen Töchterchens des hie⸗ ſigen Gaſtwirts zum„Rechenfelſen“ Feuer. Das Kind erlitt ſo ſchwere Brandwunden, daß es ſtarb. Breiſach, 3. Juli.(Schiffsunglück) Ein ſchwe⸗ res Schiffsunglück hat ſ ich auf dem Rhein ereignet. Das 18jährige Dienſtmädchen eines hieſigen Kaufmanns hatte mit der 8jährigen Tochter des Kaufmanns Leopold Dreyfuß und dem 12jährigen Sohn des Kaufmanns Karl Treyfuß eine Schiffahrt in einem Nebengewäſſer des Rheins unternommen. Hierbei gerieten ſie in den Haupt⸗ ſtrom, das Schiffchen kenterte und die drei fielen ins Waſſer. Nur der 12jährige Knabe konnte von einem Franzoſen gerektet werden, die beiden anderen ſind er⸗ trunken. ſeht Turm der Oedlandskapelle in Her ist ein Or der Zeit geworden. Durch 5e bee wurde im vi 0 Jahre an der Kapelle mancherlei Zerſtörungen angerſch⸗ aus Holz erſtellte Turm vollſtändig 1 a war, ſodaß er abgebrochen werden mußte. Ein Wie kann vorläufig wegen der hohen Koſten nicht erfolgen. Müllheim, 3. Juli.(Kauf der Infanterie⸗ kaſerne.) Die Stadt hat nach langen Unterhandlungen die hieſige ehem. Infanteriekaſerne für 1125000 Mk. angekauft. Die Mannſchaftsgebäude ſollen als Schul⸗ räume der Volks⸗ und Realſchule Verwendung finden. Hinterzarten(Schwarziwald), 3. Juli. Im Walde bei Hinterzarten wurden zwei menſchliche Gerippe ge⸗ funden. Es handelt ſich anſcheinend um ein Liebespaar. Ein Raubmord kommt nicht in Betracht, da die Wert⸗ gegenſtände noch vorhanden waren. Neben den Leichen lag ein Revolver. 12. Pforzheim, 2. Juli.(Schwerer Unfall.) Am Donnerstag nachmitlag wurde ein hieſiger 65 Jahre alter Fabrikant, als er eine Straßenkreuzung paſſieren wollte, von einem die ſteile Schwarzwaldſtraße herunter⸗ kommenden Radfahrer umgefahren. Er fiel mit dem Hinterkopf auf den Gehweg und ſtarb an den Folgen der Verletzung auf dem Trausport nach dem Krankenhaus. Der Radfahrer kam ebenfalls zu Fall und zog ſich am Unterkiefer und an den Zähnen ſo ſchwere Verletzungen zu, daß auch ſeine Verbringung ins Krankenhaus er⸗ folgen mußte. Der Unfall iſt auf das unvorſichtige, zu ſchnelle Fahren des Radfahrers zurückzuführen. ö Heidelberg, 2. Juli.(Ferienkurſe.) Wie einige norddeutſche Univerſitäten, ſo hat nunmehr auch die Heidelberger Hochſchule ſchwediſche Ferienkurſe einge⸗ richtet. Eine größere Anzahl Studenten, Lehrer und Lehrerinnen nimmt daran keil, um die deutſche Sprache und Kultur beſſer kennen zu lernen. Staufen, 2. Juli.(Meſſerheld.) Hier erſtach der 18jährige Metzgerlehrling Schantelwein aus Frei⸗ burg im Verlaufe eines Streites den 16jährigen Metzger⸗ lehrling Bleifuß. Der Erſtochene ſtürzte noch in den Laden zu ſeinem Meiſter und rief ihm zu, daß Schan⸗ elwein ihn in die Bruſt geſtochen habe, um dann tot liederzufallen. Der jugendliche Mörder wurde verhaftet. Handel und Verkehr. Dollarkurs am 3. Juli 419,57 Mk. Weiteres Steigen der Mehlpreiſe. Die Süddeutſche Mühlenvereinigung hat den Preis für Weizenmehl Spezial 0 weiterhin auf 2700 Mk. für den Doppel⸗ zentner erhöht. Landesproduktenbörſe Stuttgart vom 3. Juli. Durch verſchiedene politiſche Umſtände hat die Bewertung unſeres Geldes im Ausland in der abgelaufenen Woche eine bedeutende Verſchlechterung erlitten; die natür⸗ liche Folge war ein weiteres Steigen der Preiſe für Getreide und Futtermitſel, umſom ehr als das Angebot in inländiſcher Ware, wie übrigens immer am Schluſſe eines Erntejahres nur noch klein iſt.— Aus dieſem Grunde und in Anbetracht der Unſicherheit der ganzen Situation werden Preisnotierungen unterlaſſen. Spiel und Sport. fr. Die Deutſchen Kampfſpiele 1922 haben am letzten Sonntag ihren Abſchluß gefunden. Das Berliner Sta⸗ dion ſah zum Abſchluß die Leicht⸗ und Schwerathleten ſowie Schwimmer, Boxer und Radfahrer in Front. Der Marothonlauf über 42,200 Kilometer wurde von dem Altersläuſer Wils, der ſchon mehrere dieſer Wettbewerbe gewonnen hatte in 2 Std. 58 Min. 44,8 Sek. mit 300 Meter Vorſprung gewonnen. ö f N 0 5 Ueber den Verlauf der Deutſchen Kampfſpiele in Berlin erſcheint im Laufe der nächſten Woche im Dr. Fritz Frommel Verlag, Stultgart ein Pracht⸗ werk mit 150 Quartſeiten und 100 Bildern. Alle Slastaßten werden in Wost und Hild Leeteeien ſein. — Malnsbut. 3. Juli.(Jerſtörter Ausſichts⸗ Und ſie dachte an Max von Hellwig— der hätte beachtete ſie kaum— Ich habe eine Idee, Herr Förſter!“ rief ſie da Sie ſchob die Vorhänge von einem kleinen Wand- eine Teller und Töpfe ſtanden; auf dem Tiſch kleinen eiſernen Ofen befanden ſich ein Jutta fing ſchon an, mit den Taſſen zu hantieren. „Bitte nicht, gnädiges Fräulein!“ bemerkte er kurz, Sie zog ein Mäulchen. „Gott, wenn ich es morgen wieder erſetze! Das „Auch dann nicht! Ich kann nicht zugeben, daß „Wenn Sie Pflichtbewußtſein und Gew! enhaftig⸗ ich wohl entgegnete er Erich öffnete die Tür weit und ſah hinaus. Noch Sie dängte ſich in der engen Tür an ſeine Seite, Ihr Haar berührte ſeine Wange; er fühlte ihren Jutta war durch irgend ales gu lc ſte ver⸗ e e erſtohle 1 beobachlele ihn ſo gerne lachen!—— Hatte ſie denn ar Macht über ihn? 5 9 g 5 Tür, ſetzte ſich die Hände im Nacken und begann halblaut zu ſingen: Er wußte, Selbſtbeherrſchung zu reißen. Er ſchalt ſich ſelbſt einen ſchwerfälligen Toren, weil er di 1 S 1 faßte. a er die Gelegenheit nicht beim un Freude machte, die Leute zu quälen. 2 fen Sie doch nicht,“ ränen waren„ und vornehm ſeine ſchlanke Geſtalt in der knappen, kur⸗ zen Uniform wirkte— wie ausdrucksvoll und ſchön ge⸗ ſchnitten ſein Profil——. So eruſt war er immer— faſt gedrückt, und ſie ſah keine Jutta ſtellte einen der Bauernſtühle in die d offene in nachläſſiger Haltung darauf, ſaltete „Draußen am Wall von Sevilla Wohnet mein Freund Lillas Paſtias— Dort tanz' ich die Seguidilla Und trink' Manzanilla——— 5 Langweilig iſt's, allein zu ſein— Beſſer iſt es doch zu zwei'n—. „Finden Sie das nicht auch, Herr Förſter—?“ un⸗ terbrach ſie ſich und blinzelte ihn neckiſch an: dann fuhr ſie in ihrem Geſang fort: 0 e 1 Der Liebſte mein, wenn ich ihn hätte— Wenn ich ihn hätte——“ 0 2 10 2 Erich wandte ſich jäh um und ſah ſie zornig an. aß ſie es darauf anlegte, ihn a ei Aber ſein Stolz verbot es ihm—— Jutta war ein unberechenbares Geschöpf dem es 1 60 Sie auf!“ gebot er mit rauher Stimme. „Der Liebſte mein, wenn ich ihn hätte,“ trällerte ſte und ſah 1 lächelnd an. Das Blut trat ihm in ſein blaſſes Geſicht, er drehte ihr halb den Rücken. 0 Sie mein Geſang ꝑ?ß „Barum ⸗. Sie doc entgegnete er gepreßt. and ſie auf und nähert 1 . 0 8g bf e 3 10 5 6 ü igerſch⸗ tet. Bei den Reparaturen ſtellte 10 heraus, daß der eraufbau okale Nachrichten. i Odenwald ⸗Klub. Auf die am Mittwoch Abend 9 Uhr im Löwen ſtattfin dende Verſammlung ſel hierdurch hingewieſen. Es ſind nicht nur die bereits angemeldeten Mitglieder, ſondern auch jeder, der ſich für bie Zlele des Odenwald⸗Klubs intereſſiert herzlich willkommen. Lelder iſt Herr Oberſtaatsanwalt Wünzer dienſtlich verhindert; es wird für ihn ein anderes Mitglied des Haupt⸗Ausſchuſſes der Verſammlung beiwohnen. Alle diejenigen, die Liebe zur Heimat und Freude am Wandern haben, ſeien noch⸗ mals recht herzlich zur Perſammlung eingeladen, * Verein der Hundefreunde Viernheim Wiederum konnten einige Raſſehunde von Mitgliedern des Vereins der Hundefreunde hier; prämiert werden. Diesmal war es Heidelberg wo eine Ausſtellung von Hunden aller Raſſen veranſtaltete. Es werden die Tiere nachbezeichneter Herren prämiert wie folgt: a. Dobbermänn er: Be⸗ ſier Hans Hofmann, Mandel Adam, Schneider Jean je einen erſten und Ehrenpreis. b. Deutſche. Sch ä 0 hunde: Beſitzer Valentin Schalk, Gutsbeſttzer Platz, Neutzenhof, je einen erſten und Ehrenpreis(beide Tiere wurden auch zu Schwetzingen mit den gleichen Preiſen be⸗ dacht) e. Rottweiler: Beſitzer Chriſtian Blaſer, einen zweilen Prels. Dem Verein ein ferneres wachſen, blühen und gedeihen. Ein Volksfeſt.. Das Sommerfeſt des A rbeiter⸗Geſang⸗ Vereins„Harmonie“ und der Dur n⸗G enoſſ e n⸗ ſchaft, welches im ſchön gelegenen Eichwalde beim Ochſen⸗ brunnen am letzten Sonntag ſtattſand, geſtaltete ſich zu einem großartigen Volksfeſt, denn die Teilnehmerzahl ging in die Tauſende. Um ½3 Uhr formierte ſich eln kleiner Feſtzug beim Gaſthaus zum Löwen, dem die friſchefröhlichen Jugendabtellungen das Gepräge gaben. Die Radfahrer Vereine„Einigkeit“ und„Vorwärts“, welche beide ſich jetzt zu einem Verein zuſammengeſchloſſen haben, bildeten die Spitze des Zuges. Unter ſchnekdigen Klängen der Feuerwehr⸗ Kapelle und des immer rührigen Trommler⸗ und Pfelfer⸗ korps der Turn⸗Genoſſenſchaft ſowie des Heddesheimer Brudervereins gings zum Feſtplatz, wo ſich bald ein fröh⸗ liches Treiben bemerkbar machte. Der um den Verein ſchon ſehr verdient gemachte Vorſitzende Herr N. kolaus Bugert, begrüßte in einem herzlichen Willkommen die Gäſte. Bei Geſangs⸗Vorträgen der Arbeiterſänger, die unter der tüchtigen Leitung des Herrn Lehrer E. Lipp wieder uhr beſtes Können zeigten, ſowie turneriſchen Dar⸗ bletungen der Turngenoſſenſchaft und der Freien Turner⸗ ſchaft von Heddesheim verliefen die Stunden mitten im ſchönſten Waldesgrün in angenehmſter Welſe. Beſonders hervorzuheben wären noch die Jugendabtellungen, welche wirklich ſchön gelungene tarnerlſche Leiſtungen vollbrachten. Dle herrlichen Weiſen der Feuerwehrkapelle verdienen un⸗ ſere beſondere Anerkennung, die tadelloſe Konzertſtücke zum Beſten gab. Helße Würſichen mit vorzüglſchem Geſchmack, bekömmliches Spezialbier ſowie gutgepflegte Weine in der Weinlaube, wo es beſonders hoch herging, ſorgten, daß auch der knurrende Magen Beftiedigung fand. Etwas un⸗ angenehmes war allerdings die Staubplage, dieſer aber kräftig entgegengewirkt wurde, das durch den Bierabſatz Ausdruck bekam. Herr G⸗R. Schnelder hielt am Schluß noch elne kleine Anſprache, dle begeiſterte Zuſtimmung fand. So verlief denn das Sommerfeſt in ſchönſter Weiſe, das von den feſtgebenden Vereinen als eln großer Erfolg ge⸗ bucht werden kann. Alle waren zufrieden und, ſagten ſich: Auf Wiederſeh'n das nächſte Jahr! Allen, die zum Ge⸗ lingen ihr Scherflein belſteuerten, ſei es durch die Tell, nahme oder ſonſtige Mithilfe, ſel hier der wärmſte Dank zum Ausdruck gebracht. * Heppenheim, Jull. Auf die Bekanntmachung der Ortekrankenkaſſe Heppenheim über die vom 3. Juli 1922 ab gültigen Grundlöhne, Beiträge und Krankengeld werden Arbeitgeber und Verſicherte auch an dieſer 17505 beſonders aufmerkſam gemacht. Es empfiehlt ſich die Be— kanntmachung auszuſchnelden und aufzubewahren. Süddeutſcher Tabakmarkt. Mannheim, 3. Juli Die Witterung hat die Entwicklung der jungen, Pflan⸗ zen in den badiſch⸗pfälziſchen Tabakbezirken inſofern begünſtigt, als vielfach Regen niedergegangen iſt. Im⸗ merhin wäre ein großer Dauerregen noch immer 1175 wünſcht, um den Boden gründlich aufzuweichen und den jungen Pflanzenfaſern ihr Fortkommen zu er⸗ möglichen. Die enorme Steigerung des. in der verfloſſenen Woche, die mit dem Mord an 355 thenau und den dadurch hervorgerufenen inneren Gä⸗ rungen in Deutſchland zuſammenhängt, was ſofort auf die Bewertung der deutſchen Mark im Ausland zurückwirkte, hat naturgemäß dazu geführt, daß die Preiſe für inländiſchen Tabak außerordentlich feſt blieben. Man nannte ſie um mehr als 100 Mk. für den Zentner höher als in der Vorwoche, größere Um⸗ ſätze ſind ejdoch nicht zu verzeichnen, da e mehr auf Seiten der Eigner wie Käufer Zurückhal⸗ tung zeigt. Die Tabakinduſtrie blieb noch gut beſchäf⸗ tigt, in den Kreiſen des Handels wünſcht man keine zu große Ausdehnung der Exporttätigkeit, um dem deutſchen Raucher den Tabakgenuß und die Atgarre nicht durch Warenentziehung zu ungebührlich zu ver⸗ teuern. ene Wr ei Elf 1 1 1 tanntlich nicht 5 u der Elſter. Die Elſter gilt bekann ch. 3 15 1 a geſchwäßtges ſondern auch für ein ſehr 2 Tier. Einen Beweis für ihre Schlauheit e Beobachtung ihres eee 0 bünſhtete Ebern die mitgeteilt wird. Der, Verfaſſer beobachtete 10 en; . in eine Birke einen Horſt bauten. e Mate brachen ſie im Schnabel und mit den. Reiſer und Aeſtchen 1 S0 e Ent⸗ un trotz der nur 25 Schritte betragenden 0 gar eine Notiz zu nehmen. Da ſah ich, was 5 noch nie zuvor 1 0 hatte, wie eine Elſter auf die ſich auf einem 9 s düftſſen Aeſtchen, das ur 2 Meter voſn Bobeſt enk⸗ ert swar, niederließ, es äbbrach, aber mit den Krallen feſthielt und damit wieder herüber zum Horſtbau flog. Dieſes ſchlaue Hantieren konnte ich dreimal beobachten und zugleich feſtſtellen, daß es durchaus kein Zufall ſein kann. Gegen 1 Uhr mittags war der Horſt halbhoch; beide Elſtern ſaßen nun aft ihm und ruhten eine volle Stunde. Dann ging es wieder an das Bauen des Horſtes; um 4 Uhr nachmittags war er vollſtändig fertig. — Erhöhung des Goldauftaufspreiſes. Der An⸗ kauf von Gold für das Reich erfolgt in der laufenden Woche zum Preiſe von 1500 Mk. für ein Zwanzigmark⸗ ſtück. Für Reichsſilbermünzen wird der 35fache Betrag des Nennwerts bezahlt. f eee — Vermiſchtes. Verbot eines Hindenburg⸗Films. Wie der„Film⸗ Courfer“ hört, iſt mit Rückſicht auf die gegenwärtig Überaus geſpannte Lage der Film, der die Reiſe Hin⸗ denburgs in Oſt⸗ und Weſtpreußen darſtellt und ins⸗ beſondere die Reichswehrparade in Königsberg als Hauptſtück zeigt, polizeilich verboten worden. Gleich⸗ zettig wurde bei der Oberprüfſtelle Antrag auf Ein⸗ leitung des Widerrufsverfahrens gegen die Zulaſſung dieſes Films eingebracht. Der Film wurde von der Induſtrie⸗Film A. G. hergeſtellt.„ Selbſtmordverſuch des Maſſenmörders Großmann. Im Moabiter Unterſuchungsgefängnis verſuchte der Frauenmörder Karl Großmann in der Nacht zum Mitt⸗ woch ſich zu erhängen, nachdem er das Fenſter der Zelle a mit Zeitungspapier 11 0 5 hatte. Er wurde aber rechtzeitig daran gehindert. 8 5. Zwiſchen Trittbrett und Bahnſteig erdrückt. Auf dem Bahnhof Fürſtenbrunn bei Berlin wurde eine Frau gegen einen in der Richtung Jungfernheide ab fahrenden Zug gedrängt, ſie kam dabei zu Fall und geriet zwiſchen Trittbretter und Bahnſteig. Man ſchaffte ſie mit ſchweren Bruſtquetſchungen nach dem Kran⸗ kenhaus, wo nur noch der Tod feſtgeſtellt werden konnte. f 1 Schwere Minenexploſion in Dublin. Die Rebellen in den Foureourts in Dublin ergaben ſich am Freitag nachmittag. Churchill teilte im Unterhaus mit, daß der größte Teil der Gebäude geſtern abend erfolgreich angegriffen und beſetzt wurde. Die Regierungstruppen machten 30 40 Gefangene, darunter einen Komman⸗ danten Barry, einen der Unterzeichner der Prokla⸗ mation der republikaniſchen Armee. Am Freitag nach⸗ mittag ſtanden die Gebäude in Flammen. Kurs darauf fand eine heftige Exploſion ſtatt, die in allen Stadt⸗ teilen zu bemerken war. Viele Dokumente des Gerichts gingen in die Luft. Die Inſurgenten hatten unter den von den Regierungstruppen beſetzten Gebäuden eine Mine geſprengt. Von den Truppen wurden durch die Exploſion 30 Mann teils verletzt, teils getötet. 5 Das Bier der Geſchworenen. Eine nicht alltägliche Unzufriedenheit iſt unter den Potsdamer Geſchwore⸗ nen entſtanden. Der Landgerichtspräſident Winmer hat dem Juſtizwachtmeiſter und Kaſtellan des Land⸗ gerichts verboten, an die Geſchworenen des Landgerichks Bier zu verkaufen. Dieſe Bevormundung wollen ſich i aber nicht gefallen laſſen und ſind deshalb bei dem Präſidenten vorſtellig geworden. Eine„Eheberatungsſtelle“ in Wien. Das 1 5 0 Gefundheitsamt hat eine„Eheberatungsſtelle“ ins Le⸗ ben gerufen, die einem bekannten Frauenarzt unter⸗ ſtellt iſt. Dieſe Stelle ſoll Verlobten und werdenden Müttern die erforderlichen geſundheitlichen Aufklärun⸗ gon erteilen, vor allem auch hinſichtlich veneriſcher Erkranukngen. Man hofft, dadurch manches künftige Gheunheil vermeiden zu können 1 Ein verhängnisvolles Verſehen. In der Na ein Freitag wurde im Neubau des Bankhauſes Naugeim u. Co. in Daemſtadt durch einen Wachtmann der Sipd der Hausdiener des Bankhauſes Auguſt Kurz eee Der Hausdiener hatte die Nachtwache mit einem Po 55 zeihund. Der Wachtmann hatte mit e n 1 5 4 legen eine Patrouille im Intereſſe des benach zar en fozialdemokratiſchen„Volksfreund und ee bem Hausdiener einen Verbrecher. Er ſchoß 5 den Hund, die Kugel prallte ab und verletzte den Mann tödlich. * Tiät.„Sie müſſen diäter leben,“ ſagte der Arät zum Patienten,„täglich zwei Glas Vier und 1 Zigarren.“—„Nun, wie geht es Ihnen,“ fragte 55 Arzt nach einiger Zeit den Patienten,„haben Sie meinen Ratſchlag befolgt?“—„Ach,“ ſagte der,„Herr nein Natſchlag bebt„ 7.. doktor nicht gut, die zwei Glas Bier ſind mir ganz zu bekommen, aber die zwei Zigarren haben, mich Fal abgewürgt; ich bin nämlich Nichtraucher. * 4827 428 Gottesdienſt⸗Ordnung. In der neuen Nirche Mittwoch: 6 Uhr J., ½7 Uhr 2. S.⸗A. Juliana Stahl. f 15 5 Donnerstag: 6 Uhr 1., ½7 Uhr 2. S.⸗A. für Mar⸗ gareta Faltermann. 9 5 5 reitag: ½6 Uhr 3. S ⸗A. für Johann Bauer 7. 7 110 Uhr geſt. Herz Jeſu Meſſe f. 1 Krieger Jakob Haas. e ö 255 Samstag 36 Uhr geſt. hl. Meſſe für Michael Winkler 3., Ehefrau Cäcilie geb. Haas, Sohn Adam und An⸗ gehörige. 5 5/6 Uhr 3. S.⸗A. für ledig 7 J. Stahl. 1½7 Uhr 3. S.⸗A. für Marg. Faltermann. Am Mitwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Donners⸗ tag bei den barmh. Schweſtern um 6 hl. Meſſe. In der alten Kirche an Werktagen: Dounerstag: 6 Uhr geſt. S.⸗A. für Johann Kühlwein 4, beide Ehefrauen Anna Marla Winkenbach und Margareta Hoock. g Freitag: 6 Uhr geſt⸗ S ⸗A. für Mich. Kempf 5, Che⸗ fran Katharina geb. Winkenbach, Kinder und Anver⸗ wandte. N Samstag: 6 Uhr geſt. S.⸗A. für Johann Hoock 6., Ehe⸗ frau Anna geb. Helfrich, Kinder und beiderſ. Eltern. Am nächſten Sonntag iſt gem. hl. Kommugton für an Werkla gen: für ledig 7 die Schülerinnen der Irl. Gräf und Frl. Koob. Belcht für dieſe Samstag um 2 Uhr, a 5 Nächſten Donnerstag 6—7 und 8—9 Uhr Gelegen⸗ heit zue hl. Beicht wegen des Herz⸗Jeſu⸗Freitags. Am Freitag abend 8 Uhr Herz⸗Jeſu⸗Andacht 1 Nächſten Sonntag, den 9. Julk geht eine Männer⸗ wallfahrt nach Gernsheim. 350 Teilnehmer haben ſich bereits gemeldet. Weltere Anmeldungen werden im Pfarrhaus entgegengenommen. Die Abfahrt des Sondor⸗ zuges wird noch bekannt gegeben. Marktbericht. : Schweinemarkt. Weinheim, 1. Juli 22 Zugeführt 216 Stück; verkauft 181 Stück. Milchſchwelne wurden verkauft Stück 900 bis 1600 Mk., Läufer wurden verkauft das Stück von 1800 bis 3200 Mk. Amtlicher Teil. Betr.: Erhöhung des Gas⸗, Koks⸗, Teer⸗ und Ammoniak⸗ waſſerpreiſes. Durch Kommiſſionsbeſchluß vom 3. Juli 1922 wurden die rubr. Preiſe wie folgt ab 1. Juli 1922 erhöht: 1 ehm. M M 1 Ztr. Koks* 0 5 0* 0 120 1„ Koks 3. Sorte 50 1 Kilo Teer% 100 Ltr. Ammoniakwaſſer 15 Betr.: Heugras⸗Verſteigerung. Wir machen hiermit die Steigerer darauf aufmerkſam, daß die Aberntung des Heugraſes bis ſpäteſtens 8. Juli 1922 zu erfolgen hat. Nach dieſem Zeitpunkte werden die Wieſen ohne jegliche Aufforderung gewäſſert. Schadens⸗ erſatzanſprüche ſind ausgeſchloſſen. Betr. Die Anmeldung der mil Tabak bepflanzten Grund⸗ ſtücke. 5 Die Tabakpflanzer unſerer Gemeinde ſind verpflichtet, ihre mit Tabak bepflanzten Grundſtücke unter Benutzung der vorgeſchriebenen Vordrucke in der Zeit vom 1. bis ein⸗ ſchl. 15. Juli lfd. Is. vormittags von 7—12 Uhr und nachmittags von 2—5½ Uhr an Wochentagen bei dem Zollamt Viernheim unter genauer Angabe der Lage und Größe zur Anmeldung zu bringen. Diejenigen, welche die Anmeldung bis über den 15. Juli hinaus oder überhaupt unterlaſſen werden zur Anzeige gebracht. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim: Lamberth. Achtung! Achtung! Cäſtliche Schuh⸗Acparaturen werden bei mir in kürzeſter Friſt gut und billig ausgeführt. Empfehle beſonders meine grüne Sohlen „Marke Goliath“ ſowie die neu zuge⸗ legten„Gollert; Gummi Sohlen“ 30 bis 40% billiger und fehr dauerhaft. Gchuhmacherei ut Motorbetrieb Guſtav Kannewurf Viernheim, Blauehutſtraße 9. Achtung! Achtung! eg Achtung! Was im Muſikhaus Hauf alles zu haben iſt: Violinen, Mandolinen, Guittarren, Lauten, Waldzithern, Konzertzithern, Accordzithern, Zieh⸗ harmonikas, Mundharmonikas, Flöten, Ockarlnas, f Houpen, Signalhörner, Pfeifen, Pickolo, Ruf⸗ hörner, Gramophon-⸗Platten, Stiften, Steh⸗ u. Tiſchnotenſtänder, Glockenſpiele, Stimmgabeln, Stimmpfeifen, Stimmſchlüſſel, Saiten zu allen Inſtrumenten, Saitentaſchen, Saitenhalter, Saltenſchnur, Saitenſtimmer, Stegen, Dämpfer, Aermelſchoner, Meſchanike, Kinnhalter, Zierband⸗ halter, Noten halter, Mandolinbandhalter, Zier⸗ bänder, Tragbänder, Muſikwappen, Anſtecknadeln, Tanzabzeichen, Kontroller, Wanderkarten, Zither⸗ ringe, Wirbel, Kolphontum, Mandolinplättchen, Allegro(für Geigenbogen), Tragbänder, Futterale Kaſten, Taſchen, Kinderklaviere, Noten, Noten⸗ papier, Theaterſtücke, Couplet, Duette und Terzette, Kinderraſſeln, Liederbücher, Fußball- bücher, Hochzeits-, Verlobungs⸗, Ulk⸗ Liebes⸗ und Oelkarten, Scherzartikel, Spielwaren, Kindertrompeten, Polter- und Deklamations⸗ reden, Traum-, Scherz⸗, Ulk⸗, Hochzeits⸗ und Witzbücher, Schulen für ſämtliche Inſtrumente, ſowie die neueſten Schlager Lieder, Tänze, Märſche uſw. Auch wird gründlicher Unterricht in allen Inſtrumenten erteilt. Mupztog „ pn gut u. billig repariert. gun ur Nusmunzmlud dipn vag Sämtliche Inſtrumente 7 4 rechts von mir ſtehende Erle zuſtrich, — dle 2. Abtellung der Jungfrauen-Kongregatfon, zugleich für rhnüdd fem rr.