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Redaktton, Druck und Verlag von Joh. Martin.— Geſchäftsſtelle: 36 Inſerate haben in der„Viernheimer Bürger-Zeitung“ ſtets Fernſprecher Rr. 217 Amt Viernheim. Nachrichtenblatt für alle amtlichen Bekauntmachungen der Behörden Vieruheims und Umgebung. beſten Erfolg.— Für am Telefon aufgegebene Inſerate wird keine Garantie übernommen. Bezieher keinen ee auf Nieſerun oder Nachlieferung oder auf Rückzahlung des Bezugspreiſes. Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Tagesſpiegel. 1 Im Reichstag begann heute vormittag die dritte Leſung des Gesetzes zum Schutze der Verfaſſung. Eine Rede des Abg. tritten. Im Reichstag wurde das Schutzgeſetz drittelmehrheit angenommen. Tie Verhandlungen der deutſchen Regierung mit dem Garantiekomitee ſtoßen auf außerordentliche Schwierigkeiten wegen der ungeheuerlichen Forde⸗ Gebiet der Finanz⸗ Bazille führte zu ſtürmiſchen Auf⸗ mit Zwei⸗ rungen des Komitees auf dem kontrolle. Sozialdemokraten und Unabhängige arbeiten ge⸗ meinſam eine Kundgebung über die von ihnen voll⸗ zogene Arbeitsgemeinſchaft aus. Die beiden Mörder Rathenaus, Ingenieur Fiſcher und Knauer, genannt Kern, haben ſich auf Burg Saal⸗ eck bei Köſen erſchoſſen. Reichstag. f 5 Berlin, 18. Juli. Am Regiecungstiſch: Innenminiſter Dr. Köſter, Ju⸗ ſtizminiſter Radbruch. Die Tagesordnung weiſt nicht we auff niger als 27 Punkte Ein Geſetzentwurf über die Gebührenfreiheit bej Ueberführung von Kriegerleichen wird ohne Ausſpra⸗ che angenommen. Ebenfalls angenommen wird das Luftverkehrsgeſetz Darnach dürfen in Deutſchland Luftfahrzeuge nur ver⸗ kehren, wenn ſie im Verzeichnis der deutſchen Luft⸗ fahrzeuge(Luftfahrzeugrolle) eingetragen ſind. ö Auch der Geetzentwurf über Maßnahmen gegen die wirtſchaftliche Not der Preſſe wird in der 3. Leſung unverändert angenommen. ö Auf der Tagesordnung ſteht ſodann die 3. Leſung des Geſetzes zum Schutze der Republik. Abg. Bazille(Dinatl.) erklärt, es ſei notwendig, darauf hinzuweiſen, daß die Linke jetzt dabei ſei, das zu verbrennen, was ſte früher verehrt habe. Geſetze dürfen nicht politiſche Richtungen unter Ausnahmerecht ſtellen, die mit Gewalttaten nichts zu tun haben. Aus dem Munde des oberſten Hüters der Gerechtigkeit ha⸗ ben wir gehört, daß alle dieſe neuen Geſetze ſich nur gegen Rechts richten ſollen. Am Sonntag nach dem Rathenau⸗Morde ſagte der Reichskanzler hier im Reichstag: Der Feind ſteht rechts! Alles Unheil, das aus dieſen frevelhaften Worten entſteht, kommt auf ſein Haupt!(Große Unruhe links. Rufe links: Das war eine Drohung!) Der Reichskanzler hat ſich nicht geſcheut, Millionen Doutſcher als vaterlandslos zu be— Mag auch die Liebe Roman von Fr. Lehne. 66. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) Wie hatte ſie ihm das antun können?! Für einen ſchlechten Scherz hatte er es gehalten — aber wer ſollte ſich einen ſolchen mit ihm erlauben. Zufällig hatte er es im Dorf erfahren, das voll von der Neuigkeit war: am Geburtstag des Ritter⸗ gutsbeſitzers von Hellwig war die Verlobung beim Abendeſſen kundgegeben worden. Endlich, man hatte es längſt erwartet! 33 Ein Glück war es, daß ihm die Mitteilung des Oberförſteßs am nächſten Tage nicht mehr überraſchend kam, er hätte ſich ſonſt verraten! So hatte er es über ſich bringen können, in ruhigem Tone ſeine Glückwünſche auszuſprechen und auch mit ihm auf das Wohl des Brautpaares anzuſtoßen. Jutta hatte nicht vermutet, ihn an dieſem Vormit⸗ lag ſchon zu ſehen; ahnungslos betrat ſie des Vaters Arbeitszimmer. Der freundliche Morgengruß erſtarb bei Erichs Anblick auf ihren Lippen. Sie wurde weiß wie das Kleid, das ſie trug. f„Wir trinken eben auf dein Wohl, Krabbe!“ rief der Oberförſter ſroh gelaunt,„haſt du endlich ausge⸗ ſchafen?“. ö Erich Berger verneigte ſich vor ihr. untertänigſten Glückwunſch, gnädiges f„Meinen Fräulein!“ 1. Seine Stimme klang ſpröde, und mit einem meſſer⸗ ſcharfen, verächtlichen Blick ſuchte er ihr Auge, das ſcheu am Boden irrte. 35 Und dann ſah er ſie nie mehr an. 5 Traf er ſie, glitt ſein Blick bei ſeinem höflichen Gruß an ihr vorbei. Sie fühlte ſeine Verachtung, und ſie litt darunter, trotzdem ſie es ſich nicht eingeſtehen wollte. 5 Wenn er ihr Vorwürfe gemacht, ſie zur Rede ge⸗ kill bätie, ſie würe nicht um Ausreden und Entſchuldi⸗ weinen Donnerstag, den 20. Juli 1922 zt follen pieſe unter usnahmegeſetz geſtellt werden. Dieſes Geſetz zum ſogenannten Schutze der ſogenannten deutſchen Republik(Großer Lärm links. Der Präſident erſucht den Redner, die erregte Stimmung des Hauſes nicht zu verſchärfen. Die Ab⸗ geordneten der Linken umdrängen das Rednerpult und hindern den Redner eine Zeitlang am Weiterſprechen. Andauernde große Unruhe. Zurufe von rechts und links.) Der Redner erklärt, daß er dieſem Geſetz nicht zuſtimmen könne. Die Deutſchnationalen hätten mit dem Mord nichts zu tun. Für gewiſſe deutſchvölkiſche Kreiſe ſei die Partei nicht verantwortlich. Wo in der Welt wäre es möglich, daß man Männer wie Hinden⸗ burg und Ludendoeff als Reichsverderber und Maſſen⸗ mörder hinſtellt?(Pfuirufe rechts!) Man wollte ſo⸗ gar den Frevel begehen, die Statue des erſten Kaiſers aus der Wandelhalle des Reichstags zu entfernen. 56 Tote und 140 Verwundete fielen bei den Demonſtratio⸗ nen nach dem Morde an Rathenau. So ſchützt Dr. Wirth Leben und Eigentum der Bürger.(Großer anhaltender Lärm links und in der Mitte. — Der Präſident erklärt, er bedauere die⸗ ſe perſönlichen Angriffe gegen den Kand⸗ ler, könne aber nicht einſchreiten.— Neu⸗ er Entrüſtungsſturm auf der Linken. Schimpfworte.) Der Redner erklärt, daß er nur davor gewarnt habe, die bisherige Politik fortzuſetzen. (Erneuter Lärm links.) Der Präſident ermahnt den Redner, nicht ſoſche Lärmſzenen hervorzurufen. Der Redner beſtreitet, perſönliche Angriffe gezen den Kanz⸗ ler gerichtet zu haben und fragt, wo die Entrüſtung der Linken geweſen ſei, als man 4 Millionen Deutſche beſchimpfte und behauptete, ſie träuſellen Gift in die Wunden des deutſchen Volkes. Die Wut der Linken ſei nur ein Ausfluß ihrer Scham. Ohne die tätige Mitarbeit der Deutſchnatſonalen wäre Deutſchland längſt zukammengebrochen. Der Redner ſchließt:„Wir ſind und bleiben die Vorkämpfer Deutſchlands zur Befrelung von inneren und äußeren Feſſeln.“(Leb⸗ hafter Beifall rechts, ſtürmiſcher Widerſpruch links.) —(Der Präfident ruft den Abg. Müller⸗Franken(Soz.) zur Ordnung wegen des Zurufs: 8 519 Abg. Keil(Soz.): Dieſe Hetzrede iſt offenbar für die Sammelmappe beſtimmt, aus der in den nächſten Mo⸗ naten die deutſchnationalen Agitatoren ihr Rüſtzeug beziehen ſollen.(Der Präſident rügt den Ausdruck „Hetzrede“.) Die Perſon des Vorredners erſcheint be⸗ ſonders geeignet, Ordnung und Sitten zu verteidigen. Er hat beſonders das monarchiſtiſche Ideal im Ge⸗ genſatz zu dem republikaniſchen und internationalen hervorgehoben. Da intereſſiert es, daß er franzöſiſcher Abſtammung iſt, obwohl ich ihm daraus keinen Vor⸗ wurf mache. Er hat ſeinen jährlichen Urlaub regel— mäßig zu Reiſen nach Frankreich benutzt und an der franzöſiſchen Univecſität Grenoble über franzöſiſches Verwaltungsrecht geleſen. Als er ins politiſche Le⸗ ben eintrat, war er zunächſt linksliberal, 2*— 4„ deiaznen und jetzt bis er ſich nach der Revolution den Deutſchnationalen anſchloß. [Nuruk rechts: Das iſt ja fürchterlich!)— gungen verlegen geweſen, aber dieſes verächtliche Schwei— gen— ſie ertrug es nicht. Das konnte ſie nicht mit einem Achſelzucken abtun, mit einem leichtfertigen— „Bah, was kümmert's mich noch!“— Er; muß doch ein⸗ ſehen, daß ich einen Unterförſter mit dem kleinen Monatsgehalt nicht heiraten kann!— Das wie⸗ derholte ſie ſich täglich.— Und wenn er es nicht be⸗ greifen will, kann ich ihm auch nicht helfen! Ich kann mich doch nicht lächerlich vor der Welt machen! Aber ihr Herz ſchrie nach ihm. Mit Widerwillen duldete ſie die Küſſe ihres Verlobten, ſeine Zärtlichkei⸗ ten. Mit jedem Tage wurde er ihr unangenehmer. War ſie denn ganz von Sinnen geweſen, als ſie ſich ſo ſchnell hatte einſchüchtern laſſen? Wie ein wüſter Traum kam ihr das alles mal vor; ſie glaubte noch an frohes Erwachen, wenn ſie erwartungsvoll und ſehnſüchtig den Wald durch⸗ ſchritt, um den Geliebten zu treffen und Gruß und Kuß mit ihm auszutauſchen. Sie ſuchte Erich Bergers Wege zu kreuzen: ſie wollte ihn ſprechen, ihm alles erklären— eher fand ſie keine Ruhe. Doch er beachtete ſie nicht; fremd und kalt ging er an ihr vorüber, ſo daß ihr im letzten Augen⸗ klick der Mut ſank; das ſonſt ſo kecke Zünglein verſagte. Da ſtampfte ſie den Boden, krampfte die Hände in ihr Kleid und ſchluchzte zornig auf. Und ſah mit ſehnſüchtigen Augen ſeiner ſchlanken, ſtolzen Geſtalt nach. 0 Erich Berger wußte ſich gut zu beherrſchen; keiner, und Jutta am allerwenigsten, durfte ahnen, was er in ſich niederzukämpfen hatte. Der Sberförſter ſprach manchmal zu ihm von dem Brautpaar; wie ſchwer er ſich an den Gedanken ge⸗ wöhne, die Tochter fortzugeben. Oſtern oder Pfingſten nächſten Jahres ſollte die Hochzeit ſein— man wollte die Beförderung Hellwigs zum Oberleutnant noch ab⸗ warten. Alſo beinahe noch ein Jahr! Erich preßte die Lippen aufeinander, manch⸗ Noch ein — Amt Frankfurt a. M. Abg. Fehrenbach(Zentr.) weiſt die Rede des Abg. Bozille zurück und erinnert an die großen äußeren Gefahren, von denen Deutſchland bedroht iſt. Auch die Oppoſition ſolle einen Ton anſchlagen, der ſich einigermaßen mit dem Anſtand vereinbaren laſſe. Die Situation ſei wirklich ernſt, namentlich die in Aus⸗ ſicht ſtehenden neuen Forderungen der Reparations⸗ kommiſſion. Das vaterländiſche Gewiſſen ſollte da⸗ her in allen Kreiſen geſtärkt werden.(Abg. Graf We⸗ ſtarp(D.natl.): Soll das auf uns zielen?— Lebhafte Zuftimmung bei der Mehrheit.) Die giftgeſchwollene Rede ſei ſorgfältig präpariert worden, um hier das Gift zu verſpritzen.(Zuſtimmung bei der Mehrheit, Unruhe rechts, Zurufe des Abg. Graf Weſtarp.) Herr Graf Weſtarp, können Sie dieſe Rede gut hel) (Graf Weſtarp:! Ja wohl.— Unruhe bei der Mehrheit.) Dann haben Sie ſich Ihr Urteil ſelbſt geſprochen. Abg. Emminger(Bayer. Vp.) dankt dem Redner für dieſen Schlußſtrich unter dieſe unerquicklichen Szenen. Abg. Dr. Streſemann(D. Vp.) nennt die Ausführun⸗ en des Vorredners eine ſtaatsmänniſche Rede, die im wohltuenden Gegenſatz ſtünde zu anderen Ausfüh⸗ rungen im Reichstag. Auch er verweiſt warnend auf die großen außenpolitiſchen Gefahren, die Einigkeit im Innern erfordern. Emminger habe mit Recht darauf hingewieſen, daß wir nicht immer nur in den Wunden der Vergangenheit wühlen ſollen, ſondern daß wir den Blick in die Zukunft richten müſſen. Wir müſſen zum Geiſt der Ordnung und der Zuſammenarbeit zurück⸗ kehren. Die Rede des Abg. Bazille war da⸗ her ſehr bedauerlich. Welch' ein Abſtand zwiſchen der Rede des Abg. Düringer und der des Abg. Ba⸗ zille. Welche Entwicklung von der 1. bis zur 3. Le⸗ ſung. Wenn es gelungen iſt, eine gewiſſe Beruhigung in Deutſchland zu ſchaffen, ſo iſt das das Verdienſt derjenigen, die manches Liebgewordene hintangeſtellt und praktiſch mitgearbeitet haben. Auch außen⸗ politiſch war die Rede des Abg. Bazille gefährlich, ſie mußte Oel ins Feuer gießen. Abg. Eiſenberger(B. B.) erklärt ſich bereit, alle Piaßnahmen zum Wiederaufbau zu unterſtützen. Das Geſetz müſſe er aber ablehnen, da es in die Selbſtändig⸗ keit der Länder eingreife. Abg. Koenen(Komm.) hält die Situation immer noch für ſehr kritiſch und verlangt, daß das Geſetz nur gegen rechts angewandt werde. Abg. Henkel(UI. S. P.) wirft den Kommuniſten über⸗ ſpanntes Selbſtgefühl vor. Den Fortſchritt des Ge⸗ ſetzes könnten nur Böswillige nicht einſehen. Abg. Bazille(häufig unterbrochen) ſtellt feſt, daß auch der Kommuniſt Fröhlich einmal von der ſo⸗ genannten deutſchen Republik geſprochen ha⸗ be. Abg. Keil habe als württembergiſcher Arbeits⸗ miniſter geſprochen und Akten vorgeleſen, die er hätte geheimhalten müſſen. Redner fragt, warum Keil kein Diſziplinarverfahren gegen ihn eingeleitet hat. Abg. Keil(Soz.) nennt dieſe Darlegungen Märchen⸗ erzählungen.— — Jahr—— aber er würde das auch noch überſtehen Einen Augenblick hatte er erwogen, ſich verſetzen zu laſſen, aber dann hatte er doch den Gedanken gleich wieder verworfen. Es hätte nur Befremden hervorge— rufen! Und ſein Stolz gab es auch nicht zu, vor einem treuloſen Mädchen zu fliehen. Jeden zweiten Sonntag kam Max von Hellwig, die Braut zu beſuchen, oft im Glanze der Uniform, die ſeine Erſcheinung vorteilhaft hob. Und Jutta war lebhaft, heiter, witzig wie immer, aber einem aufmerkſamen Beobachter wäre es nicht ent⸗ gangen, daß das alles nicht ganz echt war, daß ein fremder Ton mitſchwang, der nicht zum Ganzen ſtimmte. 800 in den Rehaugen lag ein fiebriger, unruhiger Schein.— Sie mußte Erich Berger ſprechen: Der Gedanke verzehrte ſie beinahe; immer mehr verbiß ſie ſich hin⸗ ein. Sie konnte ſeine Verachtung nicht länger ertragen. Eines Vormittags, als er aus der Oberförſterei kam, fand ſie wieder Gelegenheit, ihm zu begegnen. Nach einem höflichen, ſtummen Gruß wollte er an ihr vor⸗ beigehen. Doch ſie ſtellte ſich ihm in den Weg. „Erich.“ Wie ein Hauch fiel ſein Name von ihren Lippen — er hatte ihn aber doch gehört! Sein gebräuntes Ge⸗ ſicht wurde ganz fahl. „Erich,“ ſie legte die Hand auf ſeinen Arm und hin⸗ derte ihn ſo am Weiterſchreiten. „Was will die Braut des Barons von Hellwig noch von mir,“ fragte er eiskalt und trat einen Schritt zu⸗ rück, ſo daß ihre Hand von ſeinem Arm glitt. Hoch⸗ aufgerichtet ſtand er vor ihr, und verächtlich blitzten ſeine Augen auf ſie herab. „Nicht dieſen Ton— ich bitte.“ „Und ich bitte, gnädiges Fräulein, daß Sie mit den Weg freigeben!“ entgegnete er mit ſchneidender Stimme. „Sollten Sie wirklich noch ein Anliegen an mich ha⸗ ben, ſo ſpreßen Sie mit mir in dem Hauſe Ihrer El⸗ tern, Hier iſt wohl nicht der richtige Ort.“(F..) 5 255 In der Einzelberatung erfährt ſodann die Vorlage verſchiedene Abänderungen. 5 5 „Nachdem noch mehrere Redner zu Wort gekommen find, wurde i das Schutzgeſetz in namentlicher Abstimmung gegen die Deutſchnationalen, die beiden bayer. Fraktionen ö und die Kommuniſten angenommen. Dafür ſtimmten 303, dagegen 102 Abgeordnete bei 4 Stimmenthaltungen. Das Geſetz wurde daher mit zwei Drittel Mehrheit angenommen. ö Darauf vertagte ſich das Haus auf 5% Uhr. Kehraus im Neichstag. 9 0 5 5 Berlin, 18. Juli. ch. Die Schlußſitzung des Reichstags war von Fe⸗ vienſtimmung abſolut nicht beeinflußt. Der deutſch⸗ nationale Abgeordnete Bazille hielt eine Hetzrede übel⸗ ſter Art. Seine ganze Art wirkte provozierend, als er von der„ſogenannten deutſchen Republik“ ſprach, wäre beinahe die Rednertribüne geſtürmt worden. Es iſt höchſt bedauerlich, daß der Stuttgarter Oberamt⸗ mann ſich nicht zu mäßigen vermochte trotz aller lie⸗ benswürdigen Ermahnungen des Präfidenten, der oft vergeblich ſeine Glocke ertönen ließ. Die ſtürmiſche Entrüſtung und all die häßlichen Vorkommniſſe wa⸗ ren eine Abſicht des Redners, das ſteht feſt. Vor al⸗ lem muß jeder Deutſchdenkende die e Anſchul⸗ digungen gegen den bewährten Reichskanzler mit Ent⸗ rüſtung zurückweiſen, Herr Dr. Wirth iſt für den Ra⸗ thenaumord und ſeine betrüblichen Folgen denn doch in keiner Weiſe verantwortlich zu machen. Die ganze Rede war unverantwortlich von Anfang bis zu Ende, 1985 wirklichen Gedanken wird man darin vergeblich uchen. Man darf auch dem Abg. Keil eine Rüge nicht er⸗ ſparen. Wie er den Abg. Bazille beſchuldigte, daß er ſich während des Krieges auf unrechtmäßige Weiſe bereichert, daß er von der belgiſchen Zivilverwaltung und vom württembergiſchen Arbeitsminiſterium gleich⸗ zeitig Gehalt bezogen habe, von der Aneignung von Nahrungsmitteln ganz zu ſchweigen, das war nicht die Art des feinen Parlamentarkers und Miniſters, man kann auch in vornehmer Weiſe einen politiſchen Gegner bekämpfen. Den„ruhigen Pol in der Er⸗ ſcheinungen Flucht“ bildeten die ſachlichen Reden der Herren Fehrenbach und Dr. Streſemann. Sie beide wieſen ihre entgleiſten Vorredner vortrefflich in die ebührenden Schranken. Nachdem noch der bayeriſche Abgeordnete Emminger eine ſehr ſachliche Oppofitions⸗ rede gehalten hatte, endete der hitzige Kampf Bazille Keil 1 damit, daß Keil als württembergiſcher Miniſter ein Diſziplinarverfahren gegen Bazille ſich vorbehielt. Erfreulich bleibt immerhin die Annahme des Schutz⸗ eſetzes mit Zweidrittelmehrheit, der einzige poſitive Erfolg der letzten Sitzung. Soll das ſo weiter gehen? 1* Wir tragen hier die Reden der Abgg. Bazille und Keil nach, die wir geſtern nur kurz erwähnen konnten. Abg. Bazille(D.enatl.): Der Abg. Keil hat hier als württembergiſcher Arbeitsminiſter geſprochen, der egenwärtig die Ehre hat, mein Vorgeſetzter zu 555(Rufe links: Schöne Ehre, Heiterkeit.) Er hat uszüge aus meinen Perſona akten vorgetragen. Herr Miniſter Keil, Sie waren nicht berechtigt, das Amts⸗ geheimnis zu verletzen.(Stürmiſches Gelächter links und Rufe: Iſt das die Verteidigung?) Außer⸗ dem ſind die gegen mich erhobenen Angriffe un⸗ wahr. Die Lebensmittel aus Belgien habe ich in Belgien gekauft.(Gelächter links und Rufe: Schieber.) Nach Beendigung meiner Tätigkeit in Belgien war für die belgiſche Zivilverwaltung noch manche Aufgabe zu erledigen, und hierfür habe ich die Hälfte eines Monatsgehalts, nämlich 500 Mk. erhalten, die mir ſpäter als rechtmäßige Zuwendung zugebilligt wurde. (Hört, hört rechts.) Wenn ich für eine im Auto eines Bekannten zurückgelegte Fahrt die Eiſenbahnfahrkoſten zweiter Klaſſe liquidiert habe, ſo war das berechtigt, denn ich mußte dem Chauffeur Trinkgeld geben.(Ge⸗ lächter bei der Mehrheit, Händeklatſchen links.) Der Miniſter des Innern hat entſchieden, daß meine Auf⸗ faſſung richtig iſt.(Hört, hört rechts. Abg. Höllein: Es lebe die Schieberei.) Abg. Keil(Soz.): Es ſteht feſt, daß der Abg. Ba⸗ zille von der württ Verwaltung Gehalt verlangt und Wen Mag auch die Liebe weinen Roman von Fr. Lehne. 67. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) „Erich,“ wie von einem Peitſchenhieb getroffen, war ſie zuſammengezuckt—„wie kannſt du ſo grauſam ſein? 2 Ohne ein gutes Wort. So laſſe dir doch ſagen—“ Sie wußte kaum, daß ſie ihn noch mit dem alten, trau⸗ lichen„du“ anredete. Sein Lachen unterbrach ſie. „Was hat mir die zukünftige Frau von Hellwig noch zu ſagenk Wie kann ſie mir den Vorwurf der Grauſamkeit machen?“ „Weil ich dir immer ſchon habe ſagen wollen, wa⸗ i mich verloben mußte— dech du wicheſt mir „Ich verzichte auch heute auf jede Erklärung, denn keine würde mir einen genügenden Grund für Ihre e end fe e e geben können.“ f a rief ſie zornig un rohend: ö . 1 5 12 80. 5 r zuckte die Achſeln. Ein grimmiges Lä um ſeinen Mund. 1 1 e »Ich habe ja nicht dieſe Unterredung geſucht, und erzwungen!— Doch das eine will ich Ihnen noch ſagen, Juttia von Eggert: ich verachte Sie aus leſſter Seele. Dieſe Verachtung wird mir auch helfen, meine 0 richte Liebe fen aus dem Herzen zu reißen.“ Da ſchrie ſie ſchmerzlich auf, aber mitleidslos fuhr er fort, indem er zornig auf ſie herabſah: 5„Ja, Juttg, du warſt mir das Höchſte, das Heiligſte „ warſt die Sonne in meinem Leben, das arm genn 27 Freuden iſt. Und du ſelbſt haft den Altar, den 10 dir errichtet habe, zerſtört. Niemand kann wieder auf⸗ Fichten, was du ſo leichtfertig vernichtet haſt! Zuerſi glaubte ich, daß ich's nicht ertragen könnte— da dachte 110 daran,“ er ſchlug au 75 Gewehrkolben. Sie hnte auf und warf einen ſcheuen Blick auf ihn, wagte, ach ſeiner Hand zu faſſen, doch er ſchob ſie unwilli . ſoldel würde, daß er a erhalten hat unter Verſchweigung der de, leichzeitig vor 1 15 nchen 1d verwaltung a der me e waltung den l des württembergiſchen Gehalts verſchwiegen. 00 rt, hört links.) Es trifft nicht zu, daß ich meine Kenntnis dieſer Tatſachen aus ge⸗ ſtohlenen oder g 1 7 8 Akten daes t habe.(Wi⸗ er rechts. Laute Zurufe der Abg 5 Becker(D. Vp.) An dieſer Stelle bin keine Re⸗ chenſchaft über die Quelle meiner Wiſſenſchaft ſchuldig. (Lärm links, Vize 1 Dr. Bell erſucht um 17 1 Die Hauptſache iſt, daß Herr Bazille die Richtigkeit meiner Angaben nicht beſtreiten kann.(Sehr wahr, links.) Sobald alle Einzelheiten geprüft ſind, wird das Diſziplinarverfahren eingeleitet.(Lärm rechts.) Es iſt ein Gebot der politiſchen Reinlichkeit und Not⸗ wehr, ace Moralhelden die Maske vom Geſicht zu reißen und ſie zu entlarven als moraliſch ver⸗ kommene politiſche Brunnenvergifer. (Beifall links, Pfuirufe rechts.) f .. 1* ö 1 Es folgt die dritte Beratung des Reichskriminalgeſetzes. Abg. Simon⸗Franken(U.S. P.) verweiſt zur Begrün⸗ dung der Notwendigkeit des Geſetzes auf den Bericht des„Berliner Tageblattes“, wonach die beiden Ra⸗ thenaumörder vor ihrer Entdeckung ſchon Fühlung hatten mit Münchner Helfern, die ſie mit fal⸗ ſchen Päſſen über die tſchechiſche Grenze ſchaf⸗ fen wollten. 5 5 Abg. Hamm(Dem.) legt Verwahrung dagegen ein, daß eine durch nichts bewieſene Zeitungsnotiz zu po⸗ litiſchen Brunnenvergiftungen benützt wird.(Beifall rechts, Unruhe bei den Soz.) i Das Reichskriminalgeſetz wird dann mit Mehrheit angenommen. In der dritten Beratung der Vorlage über die Be⸗ willigung von 75 Millionen zum Schutz der Republik wird das Geſetz mit großer Mehrheit angenommen. r erſten Beratung eines Antrages der Mittelpar⸗ teien wegen Aenderung des Strafgeſetzbuches(Maß⸗ nahmen gegen Sprengung von Verſammlungen), der nachträglich eingebracht wurde, widerſprechen die Kommuniſten. Präſident Löbe ſchlägt vor, dieſen An⸗ trag auf die Tagesordnung einer neuen Sitzung zu ſetzen. Auch das wird durch einen genügend geſchützten Einſpruch der Kommuniſten unmöglich gemacht. Präſident Löbe ſchließt um ½6 Uhr die Sitzung und beraumt eine neue Sitzung auf 46 Uhr an. f f (In der neuen Sitzung wird dem enenbchlag des Prä⸗ fidenten Löbe, den Geſetzentwurf gegen das Sprengen von Verſammlungen auf die Tagesordnung zu ſetzen, von den Kommuniſten widerſprochen. Der Präſident ſchlägt vor, dieſen Antrag auf die Tagesordnung einer ſeße fünf Minuten ſtattfindenden neuen Sitzung zu ſetzen. N Abg. Müller ⸗ Franken(Soz.) erklärt dazu, ſeine Fraktion ſei zwar gegen den Antrag, werde aber nicht dagegen Einſpruch erheben, daß er auf die Tages⸗ ordnung geſetzt werden. Abg. Koenen(Komm.) ſieht in der Haltung der So⸗ zialdemokraten eine Verbeugung vor der bürgerlichen Mehrheit und erhebt Einſpruch dagegen, daß der An⸗ trag auf die Tagesordnung der nächſten Sitzung geſetzt großer wird. Der kommuniſtiſche Einſpruch wird nicht ausreichend unterſtützt. Um 6.20 Uhr beraumt Präſident Löbe die nächſte Sitzung auf 6.25 Uhr an. b Auf der Tagesordnung ſteht zunächſt der von der Deutſchen Volkspartei, der Bayeriſchen Volkspartei, dem Zentrum und den Demokraten geſtellte Antrag, dem Strafgeſetzbuch folgenden§ 107 einzufügen: Mit Gefängnis, neben dem auch auf Geldſtrafe bis zu einer Million Mark erkannt werden kann, wird beſtraft, wer nichtverbotene Verſamm⸗ lungen, Aufzüge oder Kundgebungen mit Gewalt oder durch Bedrohung mit einem Verbrechen verhindert oder ſprengt.. 25 Es iſt die Ueberweiſung des Antrags an den Rechts⸗ ausſchuß beantragt.. 15 8 Abg. Könen(Komm.): Das von den Unabhängigen mit den bürgerlichen Parteien geſchloſſene faule Kom⸗ D n b ch mir: um ein Mann, komme drüber weg!— Und ich bin drüber weg⸗ gekommen—“ ſprach er, den Mund verziehend, mit einem tieſem Atemzuge. g Hart ſprach er Ihr Schluchzen rührte ihn nicht. weiter: „Von Aufang an biſt du dir ja klar geweſen: hei⸗ raten werde ich den armſeligen Förſter nicht! Er ſollte dir eine angenehme Zerſtreuung ſein, getangweilt haſt du dich hier.... Und der Tor— er glaubte dir, deinen Lockungen, deinen Verſprechungen!— Wenn du daun zuletzt wenigſtens noch den traurigen Mut gehabt hätteſt, mir zu ſagen: es kann doch mit uns beiden nichts werden, ich habe mich getäuſcht, füge dich drein, dann wußte ich Beſcheid!— Du aber gehſt hin und verlobſt dich plötzlich mit einem Mann, den du— gleichviel, ich will lieber nicht wiederholen, wie du manchmal über ihn geurteilt haſt—— verlobſt dich mit Herrn von Hellwig ohne äußeren Zwang. Und das wird mir ſo recht überraſchend und hinterhältig beige⸗ bracht—.— ſo, als ob der unbedeutende Menſch da in ſeiner Förſterei—“ er verſtummte vor Grimm. Sie rang verzweifelt die Hände. „Rein, nein, Erich, ſo nicht, ich wollte dir ſchrei⸗ ich ſuchte dich— ſo höre doch—“ J „Nein, ich will nichts hören, genug,“ unterbrach e. „Erich, ich bin ſchwach und ſurchtſam— du weißt das nicht. Aber 0 ſchlecht, wie du denkſt, bin ich 1165 nicht,“ wimmerte ſie und ſah ſcheu zu ihm empor, der da wie ein erbarmungsloſer Richter vor ihr ſtand. Sie bemerkte, wie blaß er geworden war, wie die Falten zwiſchen ſeinen Augenbrauen 5 60 hatten. Ein ſchmerzl 120 Zug lag um ſeinen Mund, den ſie 1 11 geſehen. Ein tiefes Weh und heiße Reue e.* 5* Wenn er 1 16 in ſeine Arme geriſſen, jauchzend ben, er ſi „„Ja, daran babe ich gedacht— dann aber ſaate hätte ſie ihn 4 und alles vergeſſen— ab ihre Semen Eehuſech n 90„5 „Eo, Jutta Gräfe und. bromiß wird dadurch beleuchtet, daß der Bremer Senat ſchlechtes Weib—? Nein] Du biſt ein Nterz 14 ng EN. o. rt, hört links.— Beifall rechts.) Der edner bekämpft den Aünteaſ mit der Begründung, e 1 überflüſſig und könne 197 zur Drangſalierung er Arbeiterparteien mißbraucht werden. Abg. Levi(u. S. P.) ſteht in dem Verbot der„Bremer Arbeiterzeitung“ ein bewußtes Vorgehen der bremiſchen Beamten gegen die Veror 1 des Reichspräſidenten und gegen den Willen der Regierung. Dieſe Beamten, die 1 Lumpen ſeien, müßten mit der ganzen Strenge des Geſetzes beſtraft werden.(Un⸗ ruhe rechts. Präſident Löbe ruft den 17 7 Dr. Levi wegen des letzten Ausdrucks zur Ordnung. f Der bremiſche Geſandte Dr. Nebeltau verſucht das Verbot zu rechtfertigen. Die Bremer ſozialiſtiſche Preſſe habe der Wahrheit zuwider dem bremiſchen Senat vorgeworfen, er ſabotiere die Verordnung des Ne e Der Bremer Senatspräſident habe beruhigende Erklärungen abgegeben. Darüber habe die „Bremer Arbeiterzeitung“ in der Weiſe berichtet, daß ſie ſagte:„Und mit ſolchen irreführenden, um nicht zu ſagen betrügeriſchen Berichten wagt man der Bür⸗ a zu kommen.“ Das iſt doch eine Verächtlich⸗ machung einer republikaniſchen Regierung, die ein ſolches Verbot rechtfertigt.(Einſpruchrufe und Ge⸗ lächter links.) Ich lege gegen die Beleidigung der bremiſchen Beamten Verwahrung ein.(Lebhafter Bei⸗ ſall rechts.) N 5 ö Der Antrag wird hierauf gegen die Stimmen der Sozialdemokraten dem Rechtsausſchuß überwieſen. Ohne Ausſprache wird in allen drei Leſungen das Geſetz angenommen, das die Diäten der Ab⸗ i auf 10 000 Mk. monatlich er⸗ öht. Nach Erledigung von Eingaben nimmt Abg. Dr Streſemann(D. Vp.) das Wort, um unter all eitiger Zuſtimmung des Hauſes dem Reichstagspräſidenten Löbe den Dank auszuſprechen für die ausgezeichnete Leitung der Verhandlungen, eine Aufgabe, der er ſich mit Takt, Einſicht und Humor unterzogen habe. Präſident Löbe dankt für die Anerkennung und ſchließt um ½8 Uhr die Tagung mit der Hoffnung, daß künftig ruhigere Zeiten für Reich und Reichs⸗ tag lommen mögen. Der Präſident erbittet und erhält die Ermächtigung, den Reichstag einzuberufen, wenn es die politiſche Lage verlangt, ſpäteſtens jedoch am 17. Oktober 1922. Neues vom Tage. Die Wahl des Reichspräſidenten. Berlin, 19. Juli. Reichspräſident Ebert hat nun wiederholt gebeten, die Neuwahl des Reichsprä⸗ ſidenten zu beſchleunigen und vorzunehmen ſobald keine Hinderniſſe im Wege ſtehen. Der Reichs⸗ kanzler führte mit den Parteiführern in dieſer Frage Beſprechungen. Die Parteiführer hielten es aber für unzweckmäßſig, den Wahltag noch vor dem Auseinander- gehen des Reichstages feſtzuſetzen. Dagegen ſoll- nach Beginn der neuen Sitzungsperiode des Reichstages hier⸗ über alsbald Beſchluß gefaßt werden. Demnach dürfte die finden vorausſichtlich im Dezember oder Januar ſtatt⸗ inden. b Diäten⸗Erhöhung der Reichstagsabgeordneten. Berlin, 19. Juli. In der geſtrigen Schlußſitzung des Reichstags wurde noch ein Geſetz zur Erhöhung der Taggelder für die Mitglieder des Reichstages auf 10000 Mark pro Monat angenommen. Die Deutſchnationalen ſtimmten dagegen. ö Inkraftſetzung der Wiesbadener Abkommen am 20. Juli. f Berlin, 19. Juli. Zwiſchen der deutſchen und fran⸗ zöſiſchen Regierung iſt ein Abkommen dahingehend getroffen worden, das Wiesbadener Abkommen und ſeine Nebenabkommen am 20. ds. Mts. in Kraft zu ſetzen. Von dieſem Tage an ſollen alle Reparationslieferungen an Frankreich auf Grund der Beſtimmungen des Wiesbadener Abkommens und ſei⸗ ner Nebenverträge durchgeführt werden. Red Nechnungs⸗-fopmütare a, reg. 2 haben uns nichts mehr zu ſagen. Ich wünſche du, daß du ſo glücklich werden mögeſt, wie du es verdienſt,“ er lachte ein wenig. Es überlief ſie bei dieſem Lachen, ſo ſchaurig klang es ihr in die Ohren. Und er dachte daran, wenn er ihr jeht geſagt, wer er eigentlich war, wen er Vater nannte— es wäre der richtige Abſchluß dieſer Komö⸗ die geweſen! Doch wozu das! Er pfiff ſeinem Hund, faßte ſeinen Gewehrriemen feſter und ſchritt weiter, ohne ſich nach ihr umzuſehen, die ihre Arme um den Stamm einer Buche ſchlang, ihre Wange an die harte Rinde drückte und ihm mit faſt irrem Blick nachſtarrte, bis er in der grünen Wal⸗ desdämmerung verschwunden war. 0 5 Einundzwanzigſtes Kapitel. 1 Die Vorſtellung war zu Ende. In der Garderobe war Lore Berger ſchweigend ihrer Herrin behilflich, den ſeidengefütterten Mantel um⸗ zulegen, die auch kein Wort ſprach. Beide waren noch tief ergriffen von dem Drama des fliegenden Hollän⸗ ders, das erſchütternd an ihnen vorübergerauſchk war. Schweigend ſchritten ſie die breiten Freitreppen des Hoftheaters hinunter, an deren Fuße ihnen mit ehrer⸗ bietigem Gruß ein Herr entgegentrat. „Ah, Graf Allwörden.“ 8 5 Frau von Matthes ſtreckte, freudig überraſcht, dem Legationsrat Rüdiger von Allwörden die Hand ent gegen, die er an Nine Lippen führte.„Waren Sie auch im Theater?“ „Ja, gnädige Frau, und zwar mit meinem Bru⸗ 0 in ihm vorausgeeilt, um Sie noch zu er⸗ reichen, denn ich hatte Sie erſt nach der Aufführung ge⸗ ſehen. So mußte ich auf das Vergnügen verzichten, Sie 1 früher zu begrüßen.“ 5 Er reichte auch Lore die Hand. Berückend ſchön ſah ſie aus. Wie Schnee lag der duftige, weiße Spit⸗ f 8 re Augen leuch ⸗ auz dem wunderſchönen Ge⸗ 4 en Ausdruck trug.(J. f.) zenſchleier 77 ihrem dunklen Haar; teten in ſanſiem Gl el, da, ae del us Nah und Fern. Eppingen, 18. Juli.(Hohe Jagdpacht. Die⸗ be.) Die hieſige Jagd iſt an Karlsruher Fabrikanten um 45 000, Mk. verſteigert worden. Der bisherige Pacht⸗ preis betrug 4900 Mk.— In Adelshofen drangen Diebe in das Anweſen des Landwirts und Aufkäufers Georg Zwickel ein und ſtahlen Brotgetreide im Wert von etwa 25 000 Mark. 00 Heidelberg, 18. Juli.(Der neue Rektor.) Bei der am Samstag ſtattgefundenen Rektorwahl wurde Geh. Hofrat Prof. Dr. Anſchütz zum Rektor der Univerſität für das Studienjahr 1. Oktober 1922 bis 1. Oktober 1923. gewählt. 8 Mannheim, 18. Juli.(Selbſtmord.) Lebens⸗ überdruß hat einen 48 jährigen Maurer in den Tod ge⸗ trieben. Er tötete ſich in ſeinem Zimmer durch einen Piſtolenſchuß. Offenburg, 18. Juli.(Neuer Straßenname.) Nachdem der Stadtrat es abgelehnt hatte, die geforderte Umbenennung von verſchiedenen Straßennamen, wie Wilhelmſtraße u. a., vorzunehmen, gibt er nunmehr be⸗ kannt, daß die ſeitherige Pfählerſtraße im ehem. Pfähler⸗ Park am Bahnhof in„Republikſtraße“ abgeändert wurde. Freiburg, 18. Juli.(Schweres Autounglück.) Auf der Schauinslandſtraße kam am Samstag auf der Fahrt nach Günterstal ein Kraftwagen der Badiſchen Kraftvertriebsquelle, der außer dem Chauffeur mit vier Perſonen beſetzt und mit Kiſten und Pappen beladen war, aus noch nicht aufgeklärter Urſache, vermutlich infolge Verſagens der Steuerung ins Rutſchen. Beim Ab⸗ fallen wurde der Wagen von einem großen Baumſtamm aufgehalten. Während der Führer und die drei bei ihm ſitzenden Perſonen mit ganz unbedeutenden Verletzungen davonkamen, wurde der auf den Kiſten ſitzende 72jährige Herdſetzer von Freiburg herabgeſchleudert und durch nach⸗ rollende Kiſten ſo ſchwer verletzt, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Lörrach, 18. Juli.(Schwer verletzt.) Am Sams⸗ tag wurde in der hieſigen Knopffabrik eine junge Mei⸗ ſterin von einem jungen Arbeiter ſchwer verletzt, indem er ihr im Keller, wo er ihr auflauerte, mit einem Hammer die Schädeldecke zertrümmerte. Trotz der ſchweren Ver⸗ letzungen hofft man, die Frau am Leben zu erhalten. Kleinlauſenburg, 17. Juli.(Ulk.) Dieſer Tage gab es hier ein amüſantes Ereignis. Ein Mitglied des „Klubs der Hergeſchwemmten“ wurde wegen Ruheſtörung zu 100 Mark Geldſtrafe verurteilt. Dieſe Strafe ver⸗ brachte er in bayeriſchem Koſtüm in Geſtalt von 2000 Fünf⸗Pfennigſtücken auf einem Schubkarren zur Stadt⸗ kaſſe. Begleitet wurde er von acht Klubmitgliedern, die zur Feier des Tages in Gehröcken und Zylindern an⸗ cüückten. 5 Ettlingen, 19. Juli.(Streik.) Wegen Lohndif⸗ ferenzen iſt geſtern früh 6 Uhr in der Spinuerei und Weberei Ettlingen ein Streik ausgebrochen. Sämtliche Arbeiter weigern ſich, weiter zu arbeiten. Die Fabrik wurde ſtill gelegt. Vaden⸗VBaden, 19. Juli.(Stattliche Beſucher⸗ zahl.) Die Zahl der Beſucher Baden-Badens beläuft ſich bis heute auf 43 787. f Forbach, 19. Juli.(Tödlicher Schu 5. Drei junge Burſchen aus Pforzheim, die am Sonntag eine Wanderung in das Murgtal unternommen hatten, ſtell⸗ ten ſich in der Nähe des Murgwerkes unter einen Baum, da ſie vom Regen überraſcht wurden. Zum Zeitvertreib wollte der 17 Jahre alte Alfred Bott aus Pforzheim mit ſeiner Flobertpiſtole ſchießen. Wie er mit der Waſſe herumhantierte, ging ein Schuß los, der den Bott tödlich verletzte. Der Vorfall möge wieder eine Warnung ſein, ſelbſt mit ganz kleinkalibrigen Waffen verſichtig oder am beſten gar nicht umzugehen. 5 Spielberg, 19. Juli.(Ein liebenswürdig er Gemeinderat.) Ein Mitglied des hieſigen Gemeinde⸗ rats folgte abends dem Bürgermeiſter Rau auf der Straße und überſchüttete ihn mit Beleidigungen und 7* 1 5„ nr iche For 1 Drohungen, wozu ihm anſcheinend der ſtürmiſche Verlauf einer Gemeinderatsſitzung Veranlaſſung gab. Gemeinde⸗ rat und Bürgerausſchuß weigern ſich, mit dem Betreffen⸗ den weiter zuſammenzuarbeiten. Wie man hört, wird der Fall ein gerichtliches Nachſpiel haben. l Weilersbach, 19. Juli.(Ueberfall.) Auf der Fahrt von Bad Dürkheim nach Schwenningen wurde der 17jährige Fuhrmann Rau von einem ca. 45 Jahre alten Mann überfallen, der ihm die Peitſche entriß und ihn damit bewußtlos ſchlug. Als Rau erwachte, war das Fuhrwerk verſchwunden und er ſelbſt um etwa 2500 Mark beraubt. Ter 20 Jahre alte Johann Stumpp von Schwenningen will das Fuhrwerk angeblich eine Vier⸗ telſtunde nachher am Tatort an einen Baum angebund it vorgefunden haben und brachte es auf den Marktplatz von Schwenningen. Nach dem Täter wird eifrig gefahndet. Zell a. H., 19. Juli.(Unterſuchung gegen einen Arzt.) Der Tod einer Wirtstochter in Ober⸗ harmersbach gab Veranlaſſung zu einer Leichenobduktion. In Zuſammenhang mit den dabei gemachten Feſtſtellun⸗ gen ſchwebt nun gegen den prakt. Arzt Dr. Harder in Offenburg, der ſchon wiederholt wegen Vergehens gegen Par. 216 ff. ſich gerichtlich zu verantworten hatte, Unterſuchung. 5. 1 Ketſch, 19. Juli.(Verſchwunden.) Der 15⸗ jährige Gewerbeſchüler Hans Butz iſt ſeit acht Tagen. ſpurlos verſchwunden. Ueber ſeinen Verbleib weiß man bis heute noch nichts. N ö 5——ͤ—ä ̃——2-D‚˖‚*—4ſ—— 0 f Mutmaßliches Wetter. 2 ö Die immer noch vorherrſchenden weſtlichen Luftſirö⸗ mungen und der unter Mittel ſtehende Barometer⸗ tand laſſen auch für Freitag und Samstag wol⸗ iges, mäßig kühles Wetter mit vereinzelten nicht be⸗ ſonders ergiebigen Regenfällen und dazwiſchen hin⸗ Ein zeitweilige Aufheiterung erwarten... 0 1 8 HSBandel und Verkehr. Dollarkurs am 19. Juli 488 Mark. Erhöhung des Mahllohns. Für alle nach dem 30. Juni erteilten Mahlaufträge bringt die Reichsgetreide⸗ ſtelle den Mühlen entſprechend den vorausgegangenen Verhandlungen mit dem Ausſchuß der Reichsmüller⸗ verbände auf Anweiſung des Ernährungsminiſteriums den für die Tonne Getreide ſeſtgeſetzten Mahllohn von 520 Mk. in Anrechnung. Der Schrotlohn beträgt 510 Mk. für die Tonne. Weitere Erhöhung der Margarinepreiſe. Die deut⸗ 0 Margarinepreiſe erfuhren eine ſofortige Erhö⸗ ung um 7 Mk., ſo daß die billigſte Sorte 58 Mk. und die beſte Sorte 69 Mk. pro Pfund koſtet. Die Leipziger Herbſtmeſſe(Allgemeine Muſtermeſſe mit Techniſcher Meſſe und Baumeſſe) findet vom 27. Auguſt bis 2. September 1922 ſtatt. Von einer Ver⸗ längerung der Techniſchen Meſſe über die Allgemeine Muſtermeſſe hinaus wird diesmal abgeſehen. Mannheimer Produktenbörſe, 17. Juli. Bei ſehr ſtarkem Beſuch und gut behaupteten Preiſen hielten ſich die Käufer angeſichts der Deviſenſchwankungen auch heute wieder zurück. Die Abſchlüſſe vermochten infolgedeſſen nur kleinen Umfang anzunehmen. Ver⸗ langt wurden für Weizen 2350—2400, Gerſte 2250 bis 2300, inländ. Futtergerſte 2100, Donaugerſte 229 Mk. die 100 Kg. frei Mannheim. Vom Auslande lagen Angebote vor auf Chile⸗Gerſte zu 5 Frk., auſtraliſche Gerſte zu 66—67 belg. Frk., auf La⸗Plata Mais zu 48 Frk., disponibel, zif Antwer⸗ pen. Die Inlandsforde rungen für Roggen lauteten auf 1900 Hafer 2100—2200 Mk., Futtermittel lagen wei⸗ ter feſt und koſteten Biertreber Parität Mannheim Sack ab ſüddeutſcher Mühle 1350 Mk., Kleie mit 0 In Hülſenfrüchten war nur 1275 Mk. die 100 Kg. 1 knappes Angebot zu erhöhten Preiſen. in Paſſau eintreffend 2100 Mk., Maisgries koſtete 2250 Mk. die 100 Kg. Mannheim, 17 Juli. Zum Schlachtviehmarkt waren zugeführt 146 Ochſen, 240 Bullen, 101 Kühe und Rinder, 338 Kälber, 484 Schafe und 739 Schweine Bezahlt wurde für 50 Kg. Lebendgewicht: für Ochſen 23003700, Bullen 2600-3500, Kühe und Rinder 26003700, Kälber 3800 4200, Schafe 1800 2400, Schweine 6690 7000. Tendenz: hig, nicht geräumt: mit Kä bern und Schafen lebhaft, geräumt: mit Schweinen ruhig, großer Ueberſtand. Dem Pferdemarkt waren zugetrieben: 25 Wa⸗ gen⸗, 205 Arbeits⸗ und 66 Schlachtpferde. Bezahlt wurden je Stück: Wagenpferde 50— 90 000, Arbeits⸗ pferde 30—85 000, Schlachtpferde 4—16 000 Mk. Stim⸗ mung: Handel mit Wagenpferden mittelmäßig, mit Arbeits und Schlachtpferden lebhaft. Häutever eig rung Ulm. Bei ſteigenden Preiſen brachte die Ve'ſteigerungszentrale Ulm 8133 Großvieh⸗ häute und 5137 Kalbfelle zum Verkauf. Erzielt wurde für das Pfund bei Ochſenhäuten bis 29 Pfd. 77—81 Mk., von 30— 49 Pfd. 78—82 Mk., 50—59 Pfd. 83 bis 89 Mk., 60—79 Pfd. 83.1390 Mk., über 80 Pfd. 83.15— 88.05 Mk.; bei Rinderhäuten bis 29 Pfd. 86.50 bis 88 Mk., 30— 49 Pfd. 84.80—88 Mk., 50—59 Pfd. 88.0590 Mk., 6079 Pfd. 89-90 Mk.; bei Kuh⸗ häuten 30— 49 Pfd. 84—87 Mk., 50—59 Pfd. 8445 bis 90.55 Mk., 6079 Pfd, 88.70— 90.65 Mk.; bei Farrenhäuten bis 29 Pfd. 8384 Mk., 3049 Pfd. 8484.20 Mk., 50—59 Pfd. 81.55 83.75 Mk., 60 bis 79 Pfd. 83.20 86.20 Mk., über 80 Pfd. 71 72.80 Mk., bei Ka bfellen 136— 143 Mk. Karlsruhe, 17. Juni. Zufuhr zum Viehmarkt 283 Stück, 19 Ochſen, 36 Farren, 25 Kühe, 56 Färſen, 20 Kälber, 127 Schweine. Preiſe für den Ztr. Le⸗ bendgewicht je nach Sorte: Ochſen 3000— 3400, Far⸗ ren 2950-3300, Kühe 1900— 3400, Kälber 3650 bis 4000, Schweine 62006750, Sauen 600062000 Mk. Tendenz des Marktes: langſam; Markt jedoch geräumt. Selbſtmord der Mörder RNathenaus. Halle a. S., 18. Juli. Wie mit⸗ geteilt wird, iſt es der Halle'ſchen Kri⸗ minalpolizei geſtern abend gelungen, die Mörder Rathenaus auf Burg Saaleck zu ermitteln. Vor ihrer Feſtnahme haben ſich die Mörder im Burgturm erſchoſſen, An Berliner zuſtändiger Stelle konnte dieſe Meſpung noh nicht beſtätigt werden. Sulza, 18. Juli. Geſtern abend wurden durch mehrere Kriminalbeamte auf der Burg Saaleck die beiden Mörder Rathenaus, Fiſcher und Kern, er⸗ mittelt! Als die Polizei zur Feſtnahme ſchreiten wollte, flüchteten ſie auf den Burgturm, wo ſie ſich erſchoſſen. Die Polizei hatte, wie die Telegraphen-Union hört, die Burg ſchon um 3 Uhr umzingelt, ſodaß an ein Ent⸗ kommen der Mörder nicht mehr zu denken war. Gegen 7 Uhr abends ſpreugte man das Tor, um die beiden Mörder aus dem Turm zu holen. Als die Polizei die Treppe heranſtürmte, riefen die Täter ihr entgegen: Ihr Feiglingel, worauf unmittelbar zwei Schüſſe fie— len. Bei Oeffnung der Tür zu dem Gelaß fand man die Attentäter in ihrem Blute ſchwimmend vor. Beide waren tot. 2 * ch. Auf der herrlichen Burg Saaleck, einer alten Feſte aus der Raubritterzeit, zu Häupten der vielbeſungenen Saale, haben die beiden Attentäter auf Rathenau frei⸗ willig ihr Leben geendet. Sie ſtarben mit dem pathe⸗ tiſchen Rufe an die eindringende Polizei:„Ihr Feig⸗ linge“, Das war der Verzweiflungsſchrei der keinen Ausweg mehr findenden, gehetzten Mörder. Damit hat ein Drama ſeinen Abſchluß gefunden, das auf dem Forum des Gerichtes hätte enden ſollen. Tote richtet man nicht mehr. Und die Vernehmung des Komplizen, der das Mörderauto lenkte, wird auch keine— oder nur wenige — Aufſchlüſſe bringen. Man las ja geſtern von einem 17jährigen Gymnaſiaſten, der die i zur Tat gegeben haben ſoll, das klang zwar unwahrſcheinlich, er⸗ ſcheint aber, wenn man an Oltwig von Hirſchfeld denkt, durchaus nicht unmöglich. Doch ſcheint die allgemein nerbreitete-Anſicht. es hei der Tat mit gedungenen Mör⸗ 0 — gument muß vorerſt ein 60 belg. Viktoria⸗Erb⸗ en ab ſüdd. Stationen 3100 Mk., weiße Donaubohnen 5 2 J 0 0 lieber Freund, in gewiſſem Sinne haſt du ſchon recht, Mit Großvieh ru⸗ ſachſen, wo wir gegen 5 Uhr ankamen. wie das im Gebirge nicht gut anders möglich, gings den dern zu kim zu haben, nunmehr nicht niehr gerechtfertigt. Man kann ja heute noch Un kein Urteil fällen, jedes Ar⸗ orſo bleiben. Immerhin wird der Prozeß noch aufſehenerregende Szenen bringen, wie ſie das deutſche Tribunal lange nicht mehr erlebte. So darf man heute nur von der Tatſache Kenntnis nehmen, daß ſich die Täter dem irdiſchen Richter entzogen haben und wird für die Zukunft nür der Hoffnung Aus⸗ druck geben können, daß unſer Vaterland weiterhin be⸗ wahrt bleiben möge vor ſolchen grauenvollen Ge⸗ ſchehniſſen, die unſer Anſehen im Auslande ſchädigen und unſere Valuta immer mehr ſinken laſſen.. Vermiſchtes. Dichterehrung. Der bekannte Banater Heimatdich⸗ ter Adam Müller ⸗Guttenbeunn iſt von der Wiener Univerſität zum Doktor ehrenhalber promoviert wor⸗ den. Damit iſt eine Arbeit anerkannt worden, die tief in die Herzen der Banater Deutſchen und auch der Deutſchen in aller Welt greifen konnte. Müller⸗Gut⸗ tenbrunn war der Gründer und Leiter des Wiener Raimund⸗Theaters, ſowie Leiter des Kaiſerjubiläums⸗ Stadttheaters in Wien. Das Lebenswerk des greiſen Dichters, der am 22. Oktober ſeinen 70. Gebürtsta feiert, hat mit dieſer Ehrung eine ſchöne und edle Krönung erfabren. f i eee Lokale Nachrichten. * Odeuwald⸗Klub. Als vor 3 Wochen die hieſige Ortsgruppe des Odenwald⸗Klubs gegründet wurde, da wird ſo mancher Viernheimer Bürger— und auch Bürgerin— geſagt haben:„Schon wieder ein neuer Verein! Haben wir nicht ſchon Vereine genug?“ Ja, daß aber gerade ein Wanderverein, wie es der Odenwald⸗ Klub iſt, für Viernheim ein Bedürfnis war, das hätteſt du am letzten Sonntag gelegentlich unſere erſten Wanderung ſehen können. Die Beteiligung war wieder Erwarten groß L ich habe über 60 erwachſene Perſonen als Teilnehmer gezählt. Programmgemäß führte uns Herr Dr. Blaeß von Weinheim aus auf herrlichem Wege zu unſerem Ziele Hohen⸗ Bergauf, Bergab, ſog. Randweg entlang, an einzelnen Punkten prächtige Aus⸗ ſicht bietend nach der Rheinebene, Rheinheſſen, Donnersberg und Pfalz(Dom zu Speier.) Einige Mandolinen⸗ und Gitarrenſpieler ſorgten für die nötige Unterhaltung auf dem Wege. In Hohenſachſen wurde in der„Krone“ von Markmann Einkehr gehalten und gar bald entwickelte ſich da ein geſelliges Treiben. Unter Abſingen einiger Wander⸗ lieder(die muſikaliſche Begleitung ſtellte der Verein der Muſikfreunde) flogen die Stunden gar ſchnell dahin und gar zu bald mahnte der Führer zum Aufbruch. Der Heim⸗ weg wurde über Muckenſturm angetreten und mit klingen⸗ dem Spiele gings in Viernheim bis zum Kriegerdenkmal, wo ſich die Teilnehmer mit dem Bewußtſein, einen ſchönen Nachmittag verlebt zu haben und dem Wunſche„Friſch auf“ zur Tageswanderung in 4 Wochen, trennten. * Sommerfeſt des Stemm⸗ und Ringklubs. Das Sommerfeſt am vergangenen Sonntag war trotz des unbeſtändigen Wetters gut beſucht. Dle ſportlichen Vor⸗ führungen ſowohl der auswärtigen Gäſte als des hieſigen Vereins waren durchweg gute Lelſtungen und ernteten wohl⸗ verdienten Beifall. Die Muſterrlege des hieſigen Stemm⸗ und Ringklubs verdient beſondere Anerkennung, denn die Haltung und ſtramme Vorführung erregte allſeitige Be⸗ wmunderung Alles was geboten wurde gab Zeugnis davon, daß die Athletik noch die alte iſt, wo Zucht und Ordnung gepfleht und wahrer Sport zu finden iſt. Die Weiſen der Feuerwehrkapelle und einige Liedervorträge des Arbelter⸗ Geſangvereins„Harmonie“ wurden beifällig aufgenommen. Die Reſtauration lag ebenfalls in guten Händen. Wohl⸗ tuend wirkte es, daß die übrigen Arbeiter Sportvereine ſo regen Anteil am Feſt genommen hatten. Möge das Gefühl der Zuſammengehörigkeit in der Arbeiterſchaft Viernheims immer noch inniger werden, dann wird ſie auch im öffent⸗ lichen Leben an Einfluß gewinnen. Das Sportsfeſt am Sonntag berechtigt zu den beſten Hoffnungen. Amtlicher Teil. Betr.: Tuberkoloſenbekämpfung.. Wir bringen hlermit zur öffentlichen Kenntnis, da die Beratungsſtunde alle 14 Tage jeweils Montags nach⸗ mittags 3 Uhr im Krankenhaus hier ſtattfindet. Die nächſten Beratungeſtunden ſind am 31. Juli, 14. Auguſt, und 28. Auguſt[fd Jahres. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim: Lamberth. Geſchäftliches. 7 Ein gutes Hausmittel bei Hautausſchlägen, 1 Flechten, Hautjucken, äußerlichen Entzündungen, Pickeln, Miteſſern und dergleichen iſt die bekannte Zucker's Patent⸗Medlizinal⸗ Seife, deren hervorragende Eigenſchaften in dem unſerer heutigen Geſamt-Auflage bei⸗ liegenden Proſpekt von ſachkundiger Feder gewürdigt werden. Unſere Leſer ſelen auf den ebenſo lehrreichen, wie inte⸗ reſſanten Inhalt dleſes Proſpektes noch beſonders hingewieſen. Gebetzeiten der jüdiſchen Gemeinde. 22 Juli 26 Tammus 730 Uhr 800 Uhr 40 Uhr 9²⁰ 17 Soo Uhr 680 Uhr Sabbat⸗Anfang Wochenabſchultt 0 Morgen Mattos⸗Umaſſe„ Nachmittag Perek 1„ Abend Wochentag⸗Abend Morgen des Monats Av iſt Neumondweihe „ efeler Mlttwoch. **