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Tagesſpiegel. 5 Der Auswärtige Ausſchuß ſetzte in ſeiner Freitag⸗ ſitzung die vertrauliche Ausſprache über die Verhan lungen mit dem Garantiekomitee fort. 5 Nach dem„Matin“ wird der Eutſchädigungsausſchuß bei den deutſchen Kohlenlieſerungen eine leichte Her⸗ abſetzung bewilligen. i i Der Garantieausſchuß ſoll erklärt haben, die deut⸗ ſchen Bupgetausgaben nicht weſentlich herabſetzen zu können. Poincare hat an Dubois eine Deukſchrift gerichtet, in der er die Verantwortung Deutſchlands für ſeine gegenwärtige finanzielle Lage beweiſen will. Der Zen lausſchuß des italieniſchen Arbeiterver⸗ bandes hat den Generalſtreik für ganz Italien be⸗ ſchloſſen. i Sonntagsgedanken. Glück. Das Glück läßt ſich nicht jagen von einem Jaägerlein; mit Wagen und Entſagen 2 muß drum geſtritten ſein. Scheffel. Zum Sonntag. Wieder reift die Ernte. Ihr Ertrag ſcheint beſcheidener zu werden als im letzten Jahr. Mancher denkt mit ſchwe⸗ rer Sorge daran. Zu all dem vielen, von dem unſer Vaterland erſchüttert wird, auch das noch! Aber ſoien wir nicht undankbar. Schlimmeres könnten wir uns nicht antun. Ein dankbraes Herz mehrt die kleinſte Gabe, undankbarer Sinn verderbt däs größte Geſchenk. Nein, laſſet uns auch heuer danken unſerem Gott, von dem wir ſo ganz abhängig ſind. f ſeiner Treue, auch wenn die 9 nicht ſo ſtehen, die Aehren nicht durchweg ſchwer ſind. Das er⸗ kennen und anerkennen, iſt noch mehr wert als alles, was wir in die Scheune führen. So iſt uns ein innerer Halt dargeboten in einer Zeit, die für alle ſturmbewegt, für viele entbehrungsreich iſt. Möchten wir doch in der Stille des Herzeus dieſe Treue faſſen, Halme nicht ſo dicht auf ſie uns ſtützen, dann werden wir erfahren, was der Dichter ſagt: „Es nähret allerwegen uns ein geheimer Segen. Wochenrundſchau. eh. Die Rathenaumörder Fiſcher und Kern haben ſich ſelbſt gerichtet. Dieſe Meldung wird heute dahingehend Mag auch die Liebe weinen Roman von Fr. Lehne. 68, Fortſetzung. Jed Ernte iſt ein Zeichen. —.—— Lee (Nachdruck verboten.) Graf Ottokar trat da zu der kleinen Gruppe. Lore ſah ihn zum erſten wie alt er geworden war. Das Haar war ſtändig ergraut, tieſe Falten furchten das Geſicht, Augen hatten einen müden, men, herzlichen Worten begrüßte er Lore. Man ſprach die Darſtellung der Oper Da warf der Legationsrat die geweſen war. Male wieder, und ſie war erſchrocken, voll⸗ die erloſchenen Blick. Mir war⸗ über die Vorſtellung, wie großartig Frage auf, ob man nicht noch ein Stündchen gemütlich zuſammen verplau⸗ dern wolle. „Ja, und zwar bei mir, ſtanden ſind und noch ein Glas Tee wollen! Matthes lebhaft. Man nahm an; die vier Menſchen ſchritten Hoftheater entlang, bogen in die Marſchallſtraße gingen am Armeemuſeum vorüber, tentor, bis nach der Königinſtraße, in der Frau Matthes wohnte. Es war ein das Mondlicht auf dem Schnee. Luft wirkte doppelt wohltuend nach Theater; deshalb hatte man verzichtet, Strecke zu fahren. Es fügte ſich, ſchöner Winterabend. dieſe wenn die Herren einver⸗ bei mir trinken Ich würde mich freuen,“ bemerkte Frau von am ein, durch das Hoſgar⸗ von Silbern glitzerte Eine erquickende, klare dem Aufenthalt im kurze daß Rüdiger neben Lore ging. Er hatte ſie ſehr lange nicht geſehen, hatte auch vermieden, ſie zu ſuchen und zu treffen— richlen Nebe fertig werden. Anblick entbehrt. An der unſinnigen Freude, er ſie heute abend im Theater plötzlich entdeckt er wollte mit ſeiner tö⸗ Und doch hatte er ihren mit der hatte, daß eine Liebe ihn ganz erfüllte und immer tleſer und ſtär⸗ lee, er, daß er ſie doch nie vergeſſen konnte, er geworden war. ede beobachtete er Lore. wär! Mus dem leicht ausgeſchnſtenen, weißen Wie oͤn ſie 5 lebe reckte ſich ihr weißer —— 2 korrigiert, daß Kern von der Polizei erſchoſſen wurde. Wie dem auch ſei, es wird nur der jüungſte der Täter, der kaum dem Knabenalter entwachſene Techow vor den Schranken des Gerichtes erſcheinen. Es bleibt vorläufig zweifelhaft, ob er auf dem Schaſott enden wird, jedenfalls hätte die Aburteilung der beiden anderen für ihn eine gün⸗ ſtigere Beurteilung zur Folge gehabt. Will man ein Exempel ſtatuieren, dann iſt ſein Kopf dem Henker ver⸗ fallen. Man wird der wohl bald ſtattfindenden Ver⸗ handlung mit großem Jutereſſe entgegenſehen können, in der ja das eben vom Reichstag ſanktionierte Schutz⸗ geſetz zur Anwendung gelangen muß. Mit einer Zwei⸗ drittel-Mehrheit wurde es angenommen, nachdem hef⸗ tige Kömpfe vorausgegangen waren. Allen voran ging der württembergiſche Abgeordnete Bazilte gegen das Geſetz vor und hielt eine Hetzrede ſchlimmſter Art, in der er von der„ſogenannten deutſchen Republik“ ſprach. Die Linke opponierte natürlich ſtark dagegen, und es kam zu Tu⸗ multen, wie ſie ja leider in dieſem hohen Hauſe nicht mehr ſelten ſind. Beſonders unerquicklich geſtaltete ſich die Auseinauderſetzung des Redners mit dem württem⸗ bergiſchen Arbeitsminiſter Keil, der ihm vorwarf, während ſeiner Kriegstätigkeit in Belgien doppeltes Gehalt, alſo auch von der Heimatbehörde, empfangen zu haben. Es gab ein böſes Hin und Her, ſchlieflich kündigte Keil ein Diſziplinarverfahren gegen den Stuttgarter Oberamt-⸗ mann an. So war der Ausklang im Reichstage kein er⸗ freulicher. Der Präſident erbat und erhielt die Geneh⸗ migung zur Einberufung des Parlaments, ſobald die Lage dies erfordert, ſväteſtens aber bis zum 17 Oktober. Bayern verharrt weiter in der Oppostion. Reichsrat erklärte der Vertreter dieſes Staates, Staats⸗ Im. Nur rat Dr. Wolf, Bayern halte ſeinen Einſpruch gegen das Geſetz zum Schutze der Republik, geſetz, das Reichskriminal⸗ Amneſtiegeſetz und das Geſetz über die Pflicht der Beamten zum Schutze der Republik auch nach den vom Reichstag beſchloſſenen Aenderungen aufrecht. Andere Länder traten dieſem Beſchluſſe nicht bei, die Geſetze ſind alſo nunmehr rechtskräftig geworden Es verlautet zudem, daß wahrſcheinlich die innerpolitiſche Lage in Bayern zu einer Landtagsauflöſung führen werde. Wort geſprochen worden.——. 8 5 In 5 der, wenn die Reparationskommiſſion einen ganz anderen Namen geben ſich vornehmlich mit dem chens voranzugehen hat. Bedrücker. Hinter all dieſem ſteckt natürlich der Teuf Hals ſo anmutig und trug ſo ſtolz den feinen, raſſigen Kopf mit dem dunklen Haar, deſſen ſeltene Schönheit jetzt, nachdem es modern auf⸗ geſteckt war, viel mehr zur Geltung kam, als in der ſchlichten Zopfſriſur. Ihr wunderbar rein und edel geſchnittenes Profil war ihm noch nie ſo aufgefallen; er wurde nicht müde, ſie zu betrachten. Jede Linie entzückte ihn. Er hatte ſich beeilt, um die Damen ja nicht aus den Augen zu verlieren. Auf eine Frage Lores bemerkte er jetzt:„Aller— dings hatte es Mühe gekoſtet, meinen Bruder einmal ins Theater zu führen; er gibt ſich ſeinem Kummer zu rückhaltlos hin.“ „Und nun mußte er mich wieder ſo unvermutet ſehen, mich, deren Anblick ihn doch wieder an alles erinnern muß,“ ſeufzte ſie,„dieſer Gedanke iſt ſehr be⸗ drückend für mich.“ „Dazu iſt keine Urſache, Fräulein Berger.“ „Und wie geht es Siſſir Ich habe oft Sehnſucht nach ihr—“ „Schwerlich ſo viel, wie Siſſi nach Ihnen! jedem Briefe ſpricht ſie von Fräulein Lore. Es geht ihr in Bonn ganz gut, doch leidet ſie ſehr unter der Trennung von ihrem Vater und Lengeſeld! Mir tut das Kind leid.“ „Und Frau Gräfin Allwörden!“ „Sie 1 immer auf Reiſen. Doch nun zu Ihnen, Fräulein Berger! Wie fühlen Sie ſich?“ „Jeden Tag, Herr Graf, denke ich voll Dankbar⸗ kein au Sie!“ entgegnete ſie lebhaft,„denn Ihnen—“ „Sie denken an mich?“ unterbrach er ſie leiſe in verhaltenem Ton. Sie kämpfte mit einer leichten ſie ſich ſo ungeſchickt ausgedrückt) Blick zu ihm. „Ja, Herr Graf, denn nur Ibnen hab' ich es verdanken, daß ich bei Frau Matthes ſein darf, ich eine ſo gute Stellung gefunden habe.“ „Das waren wir Ihnen nach allem ſchuldig, und In Verlegenheit. Hatte Oſſen hob ſie den zu daß es ſreut mich, zu hören, daß Ste beſriedigteſind.“ * 1 Doch iſt wohl in dieſer Angelegenheit noch nicht das letzte 3 unſerer notenſeligen Zeit nimmt es nicht wun⸗ (der man füglich ſollte) uns wiederum mit einer derartigen Zuſchrift„beglückt“, die allerdings Garantiekomitee beſchäftigt. Soviel iſt aber bekannt, daß die Annahme der vom Garantiekomitee an Deutſchland geſtellten neuen For derungen der weiteren Erörterung des Moratoriumserſus So lautet der Beſchluß unſerer weber eas, was ihn davor warne Poincare, der ſo recht zum Belzebub Deutſchlands ge worden iſt. Dieſer eine Mann hat uns ja ſchon ſo unendlich viel geſchadet. Wenn einmal die Examens frage geſtellt werden würde: was verſteht man unter Haß politik“ So würde wohl allein der Name Poincare als Antwort vollauf genügen. Er ſteckt hinter jeden Maßnahme, ſeinem Hirn entſprang der Gedanke der Be. ſetzung des Ruhrgebietes, ihm war der gemäßfigtere Briand ſchon lange ein Dorn im Auge. Er hat auch Mille⸗ rand vollſtändig kalt geſtellt, hört man überhaupt noch den Namen des Präfidenten der franzöſiſchen Republik? immer wieder lieſt man einen Namen, der jeden echten Deutſchen die Fauſt ballen läßt in ohnmäch⸗ tigem Grimme.— Herr Poincare hat aber auch ge⸗ treue Hilfstruppen, vor allem das hündiſche Belgien. De⸗ lackoix, hat neue Sachverſtändigenberatungen über die deutſche des würdigen Poincare würdigſter Schüler, Finanzlage beantragt, da Belgien keinen Grund für den Tiefſtand der deutſchen Mark ohne die paſſive Mitſchuld Deutſchlands erblicken könne. Klkigt da nicht jedes Wort bekannt, ſtand das nicht alles ſchon im Manufkript einer der letzten Reden des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten? Ja, Herr Poinerge iſt ein trefflicher Souffleur, wir exrin⸗ nern uns an Genua, an Barthou, an alle dieſe Nach⸗ plapperer und wiſſen, was die Glocke geſchlagen hat. Ter Leiter der franzöſi chen Republik läutet die Judas⸗ glocke immerzu, mit ihren Klängen überſchwemmt er das weite Land, das ſchließlich doch einmal am Grabe kühner Hoffnungen ſtehen wird. i 2 Schier unerträglich iſt die Laſt, die Deutſchland durch die Beſatzungstruppen zu erfahren hat. Der Gehalt der ein Schlemmerdaſein führenden Offiziere und Poilus iſt wiederum erhöht worden. Man vermutete damlchſt, daß dieſen der Grundſold in den einzelnen Ländern weiter ausbezahlt würde. Dem iſt aber nicht ſo. Auch die Auszahlung des Soldes der in den Kommiſſionen „tätigen“ fremden Militärperſonen geht in der vollen Höhe, wie die verſchiedenen Summen in dem ordent⸗ lichen Heeresetat der betreffenden Länder in Anſatz ge⸗ bracht worden ſind, zu Laſten der deutſchen Finanzverwal⸗ tung, die ja nach wie vor auch die ungeheuren Koſten für Unterkunft, Verkehr und Verwaltung der Ententekom⸗ miſſionen in Deutſchland zu tragen hat. General Nollet macht ſeinem Auftraggeber Poincare viel Freude. Er bat wieder eine erhöhte Tätigkeit der interalliierten Mili⸗ kärkommiſſion in die Wege geleitet. Die Kontrolle ſoll ſich in der Hauptſache auf Revifionen der Waffen- und Munitionsbeſtände und ferner auf die Mannſdchaftsſtärke bei den verſchiedenen Truppenteilen des Reichsheeres er⸗ ee ee 5 Währenddeſſen ſpielen die franzöſiſchen Militärſchrift⸗ ſteller ſchon recht offen mit dem näckſten Krieg. Ein „Mehr als das, Herr Graf— Frau von Matthes iſt ſo gütig. Ich weiß kaum, ich vergeſſe es, daß ich unter Fremden bin.“ Man war in dem eleganten Heim Frau Jakobes angekommen. Während das wohlgeſchulte Stubenmäd⸗ chen den Herren behilflich war, die Pelze abzunehmen, eilte Lore nach dem Wohnzimmer, den Teetiſch herzurichten Sie war faſt fertig, als Frau von Matthes mi ihren Gäſten den Raum betrat. Bald ſing das Waſſer im Keſſel über der bläulich zuckenden Spiritusflamme an zu ſieden. Ein tiefes Be⸗ hagen lag in dem mäßig großen, modern und geſchmack⸗ voll eingerichteten Raum, in dem alles Grelle und Aufdringliche vermieden, aber jedes Stück ein Kunſt⸗ werk war. In der Mitte des Teetiſches ſtand auf der ſeidenen chinefiſchen Decke eine wundervolle, aus Kup⸗ ſer getriebene Schale, in der dunkelrote Roſen glühten. Der Legationsrat, der bequem in einem der tiefen Seſſel ſaß, beobachtete Lore, wie ſie in ruhiger An- mut ihres Amtes waltete.. Das weiße Kleid aus dünnem ſeidenartigen Ge⸗ webe— ihre Theatertoilette, ein Geſchenk der Frau v. Matthes, umſchloß eng den hochgewachſenen, ſchönen Mädchenkörper; die halben Aermel ließen einen wun⸗ dervoll geformten Unterarm frei.. Wie hatte ſich Lore Berger in dem halben Jahr, das ſie nun bei Frau von Matthes war, verändert! Aus dem mauchmal ſchüchternen und ein klein wenig unbeholfenen Mädchen hatte ſich eine vollendete Dane entwickelt, die als Tochter oder Frau jedem, ſelbſt dem vornehmſten Hauſe, zur Zierde gereichen konnte. Auch Graf Ottokar Allworden ſaß da und ſchaute auf Lore. Er ſuchte in ſeiner Exinnerung—„wie ein Bild aus laͤngſt verklungenen Tagen ford t. dleſes Mädchenbild zu mir,“ die Worte, die er vorhin hatte fingen hören, kamen ihm in den Sinn. Die ſaſt er ſchreckende Aehnlichkeit dieſes fungen Weſens mit Marla ließ ihm keine Ruh:—— wenn er doch noch nach ihr und den Kindern ferſchen würdeßx Und— 1 e anz r Arkfllertem. i Aufſü e als den Schaup ˙ des nächſten deutſch franzöſiſchen Krieges Taunus, Odenwald und Hunsrück bezeichnete. Die Franzoſen ſcheinen alſo doch mit dem Gedanfen vertraut zu ſein, daß noch eine blutige Aus⸗ einanderſetzung erfolgen wird. Es wäre müßig, heute die 5 11 1 1 5 und es hieße wahrhaftig Eulen wollte man dieſen Gedanken weiter nah Ute tr N. 5 agen, 0 verfolgen. Mam ſcheint aber jenſeits der weſtlichen deut⸗ ſchen Grenzpfähle an die Permanenz des Friedens nicht zu glauben. Das gibt immerhin zu denken.—. Die Haager Konferenz hat ein wenig befriedigendes Ende genommen. Sie wurde am 20. Juli, nachmittags 5 Uhr geſchloſſen. Sie nahm in ihrer Schlußſitzung eine Entſchließung an, worin ſie den vertretenen dene nt empfiehlt, ihren Staatsangehörigen bei dem Verſuch nicht behilflich zu ſein, Eigentum in Rußland zu erwerben, das anderen, fremden Staatsangehörigen gehört hat und nach dem November 1917 ohne Zuſtimmung der früheren Eigentümer oder Konzeſſionäre beſchlagnahmt worden iſt. Amerika ſtimmte dieſer Entſchließung zu.— 1. Eine Umſchau in den übrigen Ländern bringt wenig Neues. In Irland finden nach wie vor erbitterte Kämpfe ſtatt. Die Aufſtändiſchen laſſen ſich zu enerhörten Greuel⸗ taten hinreißen, ſo las man kürzlich von der Hin⸗ mordung eines Leichenzuges. Die große innere Kriſe in talien hat zum Sturze des Kabinetts de Facta geführt, an iſt über den Nachfolger noch nicht im klaren, be⸗ rchtet aber ernſte Unruhen im Lande.—— 1 Wir treten auch die neue Woche in derſelben hoffnungs⸗ armen Stimmung an wie die vergangene. Wie ein liegt auf dem deutſchen Volke die drohende Forderung der Reparationen. Nur ein Moratorium kann Rettung brin⸗ u, wird engliſche Einſicht diesmal über Frankreichs hnvolle Ablehnung den Sieg davontragen? Wir wol⸗ en es hoffen.% 5 5 7470 N 1—— 5 5 eee 0. a Neues vom Tage. Der Sommerurlaub des Reichskanzlers. Berlin, 21. Juli. Der Reichskanzler Dr. Wirth wird nach Beendigung der Verhandlungen im Aus⸗ wärtigen Ausſchuß ſich Mitte nächſter Woche zu einem 9 0 0 Erholungsurlaub nach Süddeutſchland be⸗ geben. f 1 Tas deutſch⸗belgiſche Markabto u men geſcheitert. Berlin, 21. Juli. Abamtlich werden die Gründe mitgeteilt, die zum itern des deutſch⸗belgiſchen Markabkommens geführt haben, nämlich die Weige⸗ rung Belgiens, das noch nicht 1 5 9 1 Barvermö⸗ en deutſcher Staatsangehöriger freizugeben und die orderung, bei der teilweiſen Liquidation eines Ver⸗ mögenskomplexes das freizugebende und Petite Eigentum mit den bereits von dem Sequeſter getilgten Schulden zu belaſten. Die deutſch⸗polniſchen Wirtſchaftsverhandlungen. Berlin, 21. Juli. Die von Miniſterialdirektor Stock⸗ hammer und dem ee Departements⸗Direktor Olzowski geführten Präliminar⸗ Verhandlungen über ein deutſch⸗ polniſches Wirtſchaftsabkommen werden heute ſchriftlich fixiert. Es iſt zwiſchen dem deutſchen und polniſchen Entwurf über die Verhandlungsgegen⸗ ſtände eine Mittelſtraße erreicht worden. Die eigent⸗ lichen Verhandlungen ſollen um den 1. September her⸗ um in Dresden eröffnet werden. Hausſuchung bei den„Aufrechten“ in Muünſter. Münſter, 21. Juli. Wie von zuſtändiger Stelle ver⸗ lautet, fanden auf Veranlaſſung des Oberpräſidenten auf Grund von Anzeigen über das Weiterbeſtehen des durch den Miniſter des Innern nach den Verord⸗ ungen vom 26. und 29. Juni verbotenen Bundes der„Aufrechten“ am 18. d. Mts. Hausſuchungen in Münſter ſtatt, bei denen verdächtiges Material auf⸗ 4 und beſchlagnahmt wurde. Der Führer der 6 rtsgruppe Münſter wurde feſtgenommen. uſammentritt des deutſch⸗franzöſiſch en Schiedsgerichts. Paris, 21. Juli. Das deutſch⸗franzöſiſche Schieds⸗ nericht mird nach einer Meldung des„Journals des Mag auch die Liebe weinen 0 Roman von Fr. Lehne. 69. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) Was würde der Bruder dazu ſagen? Der würde ihn nur einen törichten Phantaſten nennen. Er ſchreckte aus ſeinen Gedanken auf, als Frau von Matthes ihn anredete— wie ein leerer Schall war das 1 Geplauder der drei an ſeinem Ohr vorüberge⸗ o——. „Nicht wahr, Herr Graf, Sie ſind ebenfalls da ür, daß Fräulein Berger uns die Ballade der Leni fiat Ich möchte, daß Sie ſich von ihren Fertſchritten über⸗ zeugen.— Seien Sie doch nicht ſo ängſtlich, Kind,“ wandte ſie ſich an das junge Mädchen.—„Die Herren wiſſen, daß Sie Anfängerin und noch keine Bühnen ⸗ größe ſind.“ Errötend ſtand Lore jetzt auf, um in den ne⸗ benan liegenden Muſikſalon zu„ Die Herren behielten ihre Plätze, von denen ſie ge⸗ nau die Sängerin und die ſie begleitende 905 Ven Matthes ſehen konnten. Lore ſang ohne Noten; ein leiſes Zeichen ihrer Begleiterin, und ſie ſetzte ein. Machtvell und mit erſchütterndem, tie beſeelten Ausdruck durchhallte die Ballade den großen Raum. f f JN Ueberraſcht lauſchte Rüdiger; das hatte er nicht er⸗ en e e a Ei n e d s abt mit einer mme, in der raft, Süße und Weichheit einten! 8 „ Doch kann dem bleichen Mann Erlöſung einſt noch werben, ö Find er ein Weib, das getreu bis in den Tod auf Erden—“ 8 8 ſang 5 1 ch er fühlte, daß auch nur gen konnte. 5 e, 940 er 55 dem 1 7 efühl 1 5 teifen Mannes jahre. Ganz far wurde ihm das, er ihre ſchlanke, ſchͤne Ge⸗ e ihm Erlöſung brin⸗ e liebte und begehrte . offenmlicher 5 An der Effekten börſe ſcheint ſich eine gewiſſe Um⸗ ſtellung dern ekulation hren be e Das Inter⸗ eſſe an dem 2 chende nach und es zeigt ſich am Markt der in⸗ ändiſchen Induſtriepapiere eine leichte Steigerung der Nachfrage. Man geht wohl kaum fehl, wenn man annimmt, daß in den nächſten Tagen die Spekula⸗ tion ſich mehr als heute bemühen wird, ihre Gewinne am Rentenmarkt cen und ſich mit den in letzter Zeit ſo verngchläſſigten Induſtriewerten ein⸗ zudecken. i Auffallend iſt zur Zeit die bn am De⸗ viſenmarkt. Die deutſche Mark war noch nie ſo ſehr der Spielball der internationalen Hochſinanz, wie in den letzten Wochen. Das kleinſte politiſche Ereignis im Inland, jede Rede eines Entente⸗Großen oder Vor⸗ ſchläge der verſchiedenen Ententekommiſſionen vermoch⸗ ten ünd vermögen noch die deutſche Mark in ihrer Be⸗ wertung ganz empfindlich zu beeinfluſſen. Von dem für uns verhältnismäßig„günſtigen“ Stand des Dol⸗ lars zu Anfang der Woche mit zirka 412 errreichte er infolge der Poincarerede am Donnerstag wieder die ſchwindelnde Höhe von 528, um dann auf die neuer⸗ dings wieder aufgetauchten Moratoriumsausſichten wie⸗ der auf etwa 480 zu ſinken. Eine Stabiliſierung oder ein weſentliches Heraufgehen der Mark iſt aber nur möglich, wenn unſer Schuldbetrag und ſeine Tilgung zahlen⸗ und terminmäßig feſtgeſtellt iſt. N Am Produktenmarkt zeigte ſich trotz der eingetrete⸗ nen innerpolitiſchen Spannung keine Unternehmungs⸗ luſt; Vorſicht iſt in Anſehung der großen Schwan⸗ kungen am Deviſenmarkt immer noch ratſam. Auch wird von dieſer Seite mit Abgaben zurückgehalten, da man ſich zunächſt über den durch die Unwetter entſtandenen Schaden brientieren will. Die letzten Berliner Notierungen lauteten: Weizen 1180, Roggen 870, Haber 990, Gerſte 1040, Laplata⸗Mais ab Ham⸗ burg 880, Viktorigerbſen 1300, kleine 1100, Futter⸗ erbſen 950, Weizenmehl 1450, Roggenmehl 1025, Kleie 700. Von den ſüddeutſchen Mühlen wurde der Preis für Weizenmehl Spezial 0 auf 1675 Mk. pro 50 Kg. ab Mühle ermäßigt. ö An den Warenmärkten gehen die Preiserhöhungen weiter. Baumwollgarn wurde auf der Stuttgarter Mittwochsbörſe um 40—46 Mk. pro Kg., Gewebe um 4—9 Mk. pro Meter höher gehandelt als 8 Tage vor⸗ her. Rohbaumwolle notierte in Bremen zuletzt 280 Mk. pro Kg. Kolonialwaren, insbeſondere Kaffee, Ka⸗ kao und Reis, ſind ausgeſprochen feſt, da die Beſtände im Hamburger Freihafen ziemlich zuſammengeſchmol⸗ zen und die Ueberſeeforderungen für neue e 5010 55 niederen Standes der Mark außerordentlich och ſind. 5 Der Metallmarkt iſt ebenfalls ſeſt. Platin koſtet nun 13001350 Mk., Gold 325 Mk., Silber 111 Mk. pro Gramm; Raffinadekupfer pro Kg. 158,50 Mk., Zinn 342 Mk., Zink 63,50 Mk., Blei 52,50 Mk. nfolge ſtarker Nachfrage nach Fertigleder hielt am Rohhäute⸗ und Fellmarkt die feſte Haltung an. Auf der Caſſeler Auktion vom 20. Juli wurden bei flot⸗ tem Geſchäft um 48 bis 50 Prozent höhere Preiſe als auf der Juni⸗Auktion erzielt. Am Ledermarkt iſt zwar eine gewiſſe Zurückhaltung licht zu verkennen, die höheren Forderungen wurden nur für dringenden Bedarf bewilligt. Der Schuhmarkt iſt nach wie vor lebhaft. Die Preiſe ſteigen weiter. 5 Die allgemeine Wirtſchaftslage Deutſchlands ver⸗ 1 ſich e insbeſondere iſt die Lage un⸗ erer Induſtrie, abgeſehen von ihrem Beſchäftigungs⸗ grad, nicht mehr ſo roſig wie vor Monaten. Die Ka⸗ wier und für die Werke geſtaltet ſich fortgeſetzt ſchwieriger und hemmt eine freie Entfaltung der Un⸗ ternehmungsluſt. Die ungünſtigen Nachrichten aus der Reparationskommiſſion in der Frage der Kohlenliefe⸗ rungen laſſen für den kommenden Winter für die deut⸗ ſche Induſtrie allerlei Schwierigkeiten erwarten. Die Entente ſoll es aber abgelehnt haben, engliſche Kohlen an Stelle der rückſtändigen dautſchen Lieferungen an⸗ zunehmen, das bedeutet, daß auch weiterhin der größte Teil deutſcher Qualitätskohle ins Ausland geht und ſtalt da drüben im Dämmer des Mufilſaales ſtehen ſah fich dem weltentrückten Ausdruck auf dem holden Ge⸗ Er hätte ſie in ſeine Arme nehmen, ſie in ſein Haus führen und ihr ſagen mögen: hier ſei du Herrin, ſei du Königin!— Sie war es wert, ſeinen Namen zn tragen, war es wert, wie keine andere— ſie, die einzige, die er ſich überhaupt als ſein Weib denken konnte! Und daß er ihr nicht gleichgültig war, daß ihre ſcheue, keuſche Mädchenſeele ſich ihm zuneigte, hatte er ſchen in Lengefeld gefühlt— ihm, dem erfahrenen Mann, würde es ein leichtes ſein, dieſes Gefühl Lores zu verſtärken, wenn er gewiſſenlos wäre Der Legationsrat Graf Allwörden war eine be⸗ gehrenswerte und bemerkenswerte Perſönlichkeit in der ae und er war ſich auch ſeines Wertes be⸗ Die junge und hüb ſche Gräfin Adelaide Herberſtein bevorzugte ihn vor allen, ihre Eltern waren von der denkbar größten Liebenswürdigkeit; er wußte, daß man aufs lebhafteſte eine Verbindung mit Adelaide wünſchte. Es paßte alles ſo gut— die Herberſteins waren ſehr reich, alter Adel. arum ſprach er das Wort nicht aus, das in der ganzen Geſellſchaft erwartet wurde u. das ſeinem bisher ſo korrekt verlaufenen Leben den ein⸗ zig paſſenden Abſchluß geben würde— a, 0 ö Müdch f Trugen da ein paar braune Mädchenaugen die Schuld? Und ſollte er ſeine Karriere, alle ſeine glän⸗ zenden Zukunftsmöglichteiten wegen eines hübſchen Ge⸗ ſichts aufgeben? Er war doch kein Jüngling mehr! Gab es überhaupt ein Weib, das dieſes Opfer wert wark Wenn er an die Ehe ſeines Bruders dachte, 80 7 1 n 11 1 175 9 05ů 63 schlag, 1 u e ende erz ug, ſah in er 1 2 n der Geneln sap et von Mann und Weh, arkt der ausländiſchen Renten läßt ingewie 1 J wied. Hieraus ergibt ſich eine gans beträchtliche Erhöhung der Geſtehungskoſten und eine Verminderung der deutſchen Konkurrenzfähigkeit. Handel und Verkehr. Dollarkurs am 21. Juli 484.39 Mark. 1 Mannheimer Produktenbörſe, 20. Juli. Die Don⸗ i 1 in ſehr feſter Haltung für alle Artikel, da die Meldungen vom Debdiſenmarkt ſchon wieder ſteigende Richtung anzeigen, zogen auch die Produktenperiſe im Verlaufe noch an, zumal Inlands⸗ ware nur in knappen Poſten zur Verfügung ſteht. Verlangt wurden für die 100 Kg.: Braugerſte 2400 bis 2450, neue Futtergerſte 2200, Hafer 22002300, Mais 2100 Mk., bahnfrei Mannheim. Für Weizen chwankten die Forderungen zwiſchen 2600 und 2700, toggen nannte man a denne Stationen mit 19501975 Mk. Für Weizenmehl Spezial 0 ſtellten ſich die Forderungen auf 3500 Mk. gegenüber dem offiziellen Mühlenpreis von 3375 Mk., Rauhfutter weiter feſt.. i Mannheim, 20. Juli. Zutrieb zum Kleinvieh⸗ markt: 113 Kälber, 34 Schafe, 22 Schweine und 454 Ferkel und Läufer. Bezahlt wurden für 50 Kg. Lebendgewicht für: Kälber 35004100, Schafe 1700 und 2400, Schweine 65006800, Ferkel und Läu⸗ fer 1100-3500 Mk. d. St. Stimmung: Kälberhan⸗ del ruhig, Markt langſam geräumt; Schafhandel mit⸗ telmäßig, geräumt; Schweinehandel ruhig, nicht aus⸗ verkauft; Handel mit Ferkeln und Läufern mittelmäßig. Vermiſchtes. Verhafteter Brieſkaſtenplünderer. In München iſt ein von auswärts gekommener, 30 Jahre alter angeb⸗ licher Schriftſteller und Verleger feſtgenommen worden, der eigenartige Diebſtähle verübte. Er ſuchte nach Briefkäſten, die gefüllt waren, holte geſchickt Briefe heraus, nahm die Marken ab und warf die Briefe wie⸗ der in den Kaſten. Der Dieb, der bei ſeinem Treiben überraſcht wurde, erklärte, aus Not gehandelt zu haben. Milch mit 60 Prozent Waſſer. Unweit Mainz auf der Straße von Erbenheim nach Wiesbaden wurde der Landwirt Auguſt Leichtfuß aus Erbenheim dabei gefaßt, wie er Milch in die Stadt ſchaffen wollte, die mit 60 Prozent Waſſerzuſatz verfälſcht war. Das Gericht verurteilte den Landwirt zu einer ſelbſt im Mainzer Gebiet, wo viel über Milchfälſchungen zu urteilen iſt, hohen Strafe von einem Monat Gefäng⸗ nis und 30 000 Mk. Geldſtrafe. Außerdem ſoll, was auch in Entſcheidungen dieſer Art ein Novum iſt, das Urteil in allen Zeitungen von Wiesbaden und Umge⸗ gend bekanntgegeben werden. Feuer im chemaligen Hamburger Artilleriedevot, In der Nacht zum Montag brach ein Brand im Wa⸗ genhauſe des ehemaligen Artilleriedepots in Hamburg aus, der die Hälfte des Wagenhauſes zerſtörte. Nach Ausſage eines Wächters war der Beginn des Brandes mit einem Exploſionsknall verbunden. Wie man vor das franzöſiſche Kriegsgericht kom⸗ men kann. In einer Wirtſchaft in Mainz hatten meh⸗ rere Deutſche ſich ganz leiſe unter ſich und ohne ab⸗ fällige Bemerkungen über die auffallend dunkle Haut⸗ farbe eines vorübergehenden marokkaniſchen Soldaten unterhalten und anknüpfend von der Tollkühnheit die⸗ ſer Afrikaner im Weltkrieg geſprochen. Der Wirt und ein Gaſt erhielten eine Anklage vor dem Kriegsgericht wegen Beleidigung des franzöſiſchen Heeres, ein aus dem Elſaß ſtammender franzöſiſcher Soldat hatte die Unterhaltung mitangehört und behauptete, beleidigende Aeußerungen vernommen zu haben. Die Deutſchen be⸗ ſtritten das ganz entſchieden und brachten zwei Ent⸗ laſtungszeugen, denen lediglich die Ausſage des Sol⸗ daten als Bela“ ung gegenüberſtand. Dem Antrag des Verteidigers auf Frei prechung, da die Abſicht der Be⸗ leidigung laut der Beſtimmungen der Rheinlandskom⸗ miſſion nachgewieſen werden müſſe, was hier nicht der Fall ſei, wurde vom Gericht entſprochen. Mammutfund im Elſaß. In einem alten Waſſer⸗ graben bei Oermingen(Kreis Saarunion) wurden ge⸗ waltige Reſte eines Steppen⸗Mammut bloßgelegt und ins en Muſeum zu Straßburg verbracht. Dieſer gigantiſche Pflanzenfreſſer beſaß zwei Stoß⸗ zähne von 1,5 Meter Länge und 20 Zentimeter Dick das Höchſte——. Deshalb hatte er auch noch nicht die ˖ v als biin ing Jen 3 We 15 a und Fußknochen von faſt 1 Meter Höhe. 5 55 dachte; ſeine Anforderungen waren zu hoch— bis jetzt. Bis die eine in ſein Leben getreten war. Lores herrliche Stimme war verhallt; Frau von Matthes verließ ihren Platz am Flügel. „Nun, was ſagen die Herren? Kann ich nicht Ehre mit meiner Schülerin einlegen? Berechtigt ſie nicht zu den höchſten Erwartungen!“ „Zu was für Erwartungen, gnädigſte Frau?“ „Nun, daß in kürzeſter Zeit Leonore Berger ein glänzender Stern am Himmel der Geſangskunſt ſein wird— um mich recht praktiſch auszudrücken!“ ſagte Frau von Matthes ſcherzend.„Im Ernſt, ich habe Fräulein Bergers Stimme prüfen laſſen, weil ich mei⸗ nem Urteil allein nicht trauen wollte, und das Lob des Meiſters war ſo uneingeſchränkt, daß es Sünde ge⸗ weſen wäre, ein ſolches Talent brach liegen zu laſſen — ſeine eigenen Worte!— In ſpäteſtens einem Jahr werden die Herren alſo Fräulein Berger die Senta an anderer Stelle als hier ſingen hören.“ Peinlich überraſcht von dieſer Mitteilung hob Graf Rüdiger den Kopf— Lore Berger Bühnenſängerine „Unmöglich.“ Hatte er das Wort gar laut ausgeſprochen? Es mußte doch wohl ſo ſein; denn mit einem feinen Lä⸗ cheln ſagte Frau von Matthes: „Warum nicht? Iſt Fräulein Berger durch Er— ſcheinung und Stimme nicht geradezu berufen, als Künſt⸗ lerin zu wirken? Oder ſoll ſie immer als Geſellſchafte⸗ rin oder Erzieherin ihr Leben hinbringen? Ich werde ſelber wieder jung, wenn ich ihre Fortſchritte ſehe.“ Eine tiefe Falte erſchien zwiſchen Rüdigers Augen. brauen. Er ſagte kein Wort, hörte aber umſo aufmerk⸗ ſamer zu, wie Frau Jakobe ihre Pläne Lore wurde dabei ganz rot; es war dem jungen Mäd⸗ chen peinlich, daß man ſich mit ihr beſchäftigte. entwickelte; Rüdiger bat um eine Taſſe Tee. Er nahm die dünne, durchſichtige Schale aus Lores Händen entgegen. orſchend ſenkte er den Blick in ihre dunklen, glänzen⸗ en Augenſterne, indem er ſie eindringlich fragte: N 1 f Fortsetzung folgt. . GAE EE FAR, E TGM 445 5 22222 e. lee — 5 ſchreibt: Die kataſtrophale Lage aller Zeitungen, die neben der Entwertung des Geldes durch tägliche Preis⸗ ſteigerungen, aller Materialien, namentlich des Papiers, durch ſtändige Erhöhungen der Löhne und Gehälter her⸗ vorgerufen iſt, nötigt auch uns, die Bezugspreiſe unſerer „Deutſchen Tageszeitung“ wenigſtens einigermaßen den Geſtehungskoſten anzupaſſen. Abonnementsbetrag für Juli auf 75 Mk. feſt. Zeitungsbezugspreiſe. Die„Deutſche Tageszeitung“ Wir ſetzen deshalb den Aus dem Leben eines Hochſtaplers. Nach der großen Rede des Abgeordneten Helfferich kurz vor der Ermordung Rathenaus war bekanntlich am Tage der Er⸗ mordung Rathenaus ein junger Mann im Reichstag er⸗ ſchienen, um einen mit ſchwarz⸗weiß⸗rotem Band ge⸗ ſchmückten Blumenſtrauß für Helfferich abzugeben. Der junge Mann wurde damals von den erregten Abgeord⸗ neten ſofort der Kriminalpolizei zugeführt. Wie die Un⸗ terſuchung nun ergeben hat, handelt es ſich um den 22⸗ jährigen Fritz Werner Fleſch, deſſen Beruf in der Hauptſache Hochſtapelei großen Stils war. Fleſch hatte bei einer Bank in Berlin gelernt, war bald wegen Veruntreuung entlaſſen worden, kam aber, da ſein Vater den Schaden deckte, glimpflich davon. Im Kriege brachte er es bis zum Unteroffizier. Nach dem Kriege genügte ihm dieſer Rang nicht mehr und er ernannte ſich ſelbſt zum Offizier, um ſo Anſchluß an politiſche Organi⸗ ſationen zu finden und ſich dort leichter betätigen zu kön⸗ nen. Schließlich ging er auf Veranlaſſung ſeiner Eltern nach Amerika. Dort tauchte er in Braſilien auf, wo er ſich für einen ehemaligen Marineoffizier ausgab und ſich dadurch Eingang in den Deutſch-Amerikani⸗ ſchen Kriegerbund verſchaffte. Nebenher war er bei einem deutſch-amerikaniſchen Unternehmen angeſtellt. Im März d. J. kehrte Fleſch nach Deutſchland zurück. Er hatte aber vorher nicht vergeſſen, von dem deutſch⸗braſiliani⸗ ſchen Betriebe heimlich Briefbogen mit Firmenaufdruck mitzunehmen, um ſie in Deutſchland zu verwerten. Er verſtand es, ſich als Neffe des neuen braſilianiſchen Präſidenten auszugeben und ſich dadurch mit bedeutenden Exportgeſchäften in Verbindung zu ſetzen, von denen er auch, geſtützt auf die geſtohlenen Geſchäftsbriefe, hohe Geldbeträge erhielt. Mit dieſen Geldern fuhr er nach Berlin zu ſeinen Eltern, denen er von ſeinen großen Erſparniſſen vorprahlte. Unter der Angabe, daß er Ver⸗ treter des Deutſch⸗Amerikaniſchen Kriegerbundes ſei, ver⸗ ſuchte er auch, ſich militäriſchen Kreiſen und politiſchen Organiſationen zu nähern. Die Ueberreichung des Blu⸗ menſtraußes machte aber ſeiner ausſichtsreichen Lauf- bahn ein jübes Ende. Tagung der Zeitungsverleger⸗Organiſation im Bezirk Mannheim⸗Ludwigshafen. Mannheim, 21. Juli. Heule fand hier eine außerordentliche Sttzung der Zeitungsverleger des Bezirks Mannhelm und Ludwigshafen ſtatt. Vertreten waren die große und kleine Preſſe, Durch das Hö'naufklettern des Dollars ſind auch ſämtliche Zeitungen auf das ſchwerſie getroffen worden. Die Ausſichten, daß dle großen Waren⸗ häuſer zu inſerkeren brauchen, ſind derart geſchwunden, da dieſe ja ohnedies vom Publikum geradezu ausverkauft werden. Als der Vorſitzende der Preſſe eiklärte, daß der Ze'tungspaplerpreks ebenfalls um ein Drittel des bisherigen Preiſes ſteigt, horchte die ganze Verſammlung auf. Die von der Regierung in Ausſicht genommene Hilfe füt die Preſſe iſt ſoviel, wie ein Tropfen auf einen heißen Stein Die Verleger kamen zu der Ueberzeugung, daß ſowohl eine Erhöhung der Bezugs⸗ als auch der Anzeigenpreſſe ein; treten muß, um den Zuſammenbruch aufzuhalten. Die Führer der Pteſſe erklärten, daß wir mit der Teuerung noch lange nicht am Ende ſeien und die Zeltungsleſer ſich noch mit welteren Erhöhungen gefaßt machen müſſen. Die ganze Verſammlung war von tiefſtem Ernſt getragen und ylele ſagten ſich, wo ſoll das hinführen?! Ein ehemals blühendes Gewerbe iſt vom Untergange bedroht! Mit banger Sorge ſieht das Zeitungsgewerbe der Zukunft ent⸗ Der Schaden Keller in mauchen zug runde gegangen. wird auf gegen 200000 Mk. geſchätzt. 1 Konſtanz, 20. Juli.(Falſcher Krim inalbe⸗ amter.) Als Kriminalbeamter gab ſich ein Schreiner Julius Deyer einem Kreuzſenger Fabrikanten gegenüber aus und erklärte, er müſſt Erßebungen über ein augeb⸗ liches Verbrechen machen, das die Frau des Fabrikanten vor etwa 10 Jahren begangen habe. Wenn er 1000 Franken bekomme, wolle er die Sache vertuſchen. Der Fabrikant ging auf das Angebot ein und ließ den fal⸗ ſchen Kriminalbeamten in ein Konſtanzer Hotel kom⸗ uten. Hier wurde er nerbaftot 5 1 Langenbrücken(Amt Bruchſal), 21. Juli, S elbſt⸗ mord eines Arztes.) Der frühere hieſige Arzt Dr. Barth hat ſich am letzten Sonntag in ſeiner Wohnung erſchoſſen. Was den Unglücklichen zu dieſer Tat veranlaßte, iſt unbekannt. Gengenbach, 21. Juli.(Tödlicher Unglücks⸗ fall.) Der verheiratete Landwirt Paul Dold von Stroh⸗ bach, der im Gengenbacher Stadtwald mit Holzfällen be⸗ ſchäftigt war, wurde von einem durch den Sturm abge- riſſenen Aſt ſo unglücklich auf den Kopf getroffen, daß der Tod auf der Stelle eintrat. ö Waldkirch(Elztal), 21. Juli.(Torfgewin⸗ nung) Zur Milderung der Brennſtoffnot ſchlägt ein Kenner des Kandels die Ausbeutung des Hochmoors am Kandel zur Torfgewinnung vor. Dasſelbe befindet ſich in der Nähe des ſog. Kandelfelſens. Der zuſtändigen Behörde wird nahegelegt, den Platz durch einen Sach- verſtändigen in Augenſchein zu nehmen und prüfen zu laſſen. f f Windſchläg(bei Offenburg), 21. Juli.(Dieb⸗ ſtahl.) Während die Witwe Xaver Kämpf mit ihren Leuten auf dem Felde arbeitete, wurden ihr aus ihrem Hauſe 15000 Mk. geſtohlen. Auch Weißtzeug fehlte. Der Täter hatte ein Loch in die Mauer gebrochen und kam durch den Heuſtadel in das Haus. Man vermutet, daß es ein früherer Knecht war.. Rötenbach(Amt Neuſtadt), 21. Juli.(Dum me Jungen.) Am letzten Sonntag vertrieben ſich einige 17—18;jährige Burſchen die Zeit damit, indem ſie im Walde eine Revolverſchießerei veranſtalteten. In der Meinung, der Revolver ſei entladen, legte einer derſelben auf dem Heimweg auf den Joſ. Knöpfle von hier an und ſchoß dieſem durch die Schulter. Ter Getroffene mußte ſofort ins Krankenhaus nach Löffingen gebracht werden. 2 Lokale Nachrichten. f * Gemeinderatsſitzuug, am Dienstag, den 25 Juli nachmittags 7 Uhr. Tagesordnung: 1. Abnahme— von Hausinſtalationen. 2. Verkauf von Bauplätzen am alten Friedhof. 3. Erhebung einer Wohnluxusſteuer in der Gemeinde Viernheim. 4. Geſuch der Gemeinde Heddesheim um käufliche Abgabe von Koks für die dortigen Schweſtern— häuſer. 5. Geſuch des Ernſt Stahl um Aufnahme als Ortsbürger. 6 Geſuch des Vereins der Hundefreunde, hier um Stiftung eines Ehrenpreiſes für die Hundeausſtellung. 7. Geſuch der Zentralſtelle zur Förderung der Volksbildung und Jugendpflege in Heſſen um Unterſtützung der Landes— wanderbühne 8. Geſuch der Joh. Wiegand J. Ww. um Gewährung einer Entſchädigung für den verurſachten Waſſer— ſchaden. 9. Erhöhung der Allmendauflage. 10. Erhöhung der Wiegegebühren. 11. Kap'talaufnahme ſür die Elek⸗ triſterung. 12. Beitritt zur Kommunalen Landesbank. 13. Feuerlöſchweſen. 14. Einleitung von Abwaſſer in die Zeppen⸗ wegtränke durch Heinr. Nik. Reinhardt. 15 Unterſtützungs geſuche. 16. Verſchledenes. * Sozialdemokratiſche Partei. Am nächſten Sonntag den 30. Juli veranſtaltet der ſozlaldemokratiſche Ortsverein ein Waldfeſt. Wir weiſen ſchon heute darauf hin, um den Arbeiter-Vereinen Gelegenhelt zu geben, ſich Näheres wird im Laufe der entſprechend einzurſchten, Woche bekannt gegeben. gegen. Deshalb: bleibt Euerer Preſſe treu, unterſtützt ſte durch Inſerate, Druckaufträge und Abonnements. Fällt die mittlere und kleine Preſſe, dann geraten breite Maſſen des Volkes in völlige Abhängigkeit der großen Zeitungs— truſt. Mit dieſen Worten ſchloß der Vorſitzende ſeine ernſten Ausführungen. Aus Nah und Fern. Mannheim, 20. Juli.(Todesfall) Im Alter von 59 Jahren iſt der Direktor der Zuckerfabrik Wag⸗ häuſel, Dr. Albert Franck, auf 1 0 Gut Straßſen⸗ * heim geſtorben. Nahezu 40 Jahre ſtand er in den Dien⸗ ſten der genannten Zuckerfabrik. Edingen(bei Schwetzingen), 20. Juli.(Tödlicher Sturz) Beim Spielen auf einer Leiter ſtürzte ein neun⸗ jähriger Knabe aus dem etwa 4½ Meter hohen Ge⸗ bälk einer Tenne auf den Boden und zog ſich ciuen Schädelbruch zu, an deſſen Folgen er nach ſeiner Ver⸗ bringung ins Heidelberger Krankenhaus ſtarb. Bonndorf, 20. Julie if Wahrſche ilch durch giftige Pilze, die ins Futter geraten waren, iſt der geſamte Pferdebeſtand, zwei junge Tiere, ein älteres Pferd und ein Junafohlen, des Laudwirts (Vergiftete Pferde.) * Familienausflug. Wle aus dem Inſeratentell erſichtlich, veranſtaltet der Fußballklub Amteltla einen BZönen Famklien-Ausflug nach dem ſchön gelegenen Auer⸗ bach mit anſchließender Wanderung nach der Waldmühle, Schloß uſw. unter Begleitung der vollſtändigen Feuerwehrkapelle ſtatt. romantiſchen Gegend zu verbringen. geſelligen Unterhaltungen hat der Vorſtand beſteus geſorgt. Darum aaf am Sonntag, nach Auerbach. Der Ausflug findet bei günſtiger Witterung Neben den Mitgliedern iſt jedem Freund und Gönner dleſes Sportes Gelegenheit geboten einen ſchönen Tag in dleſer Für Verpflegung und Eingeſandt. ſetzlichen keine Verantwortung.] die Sache abtun zu können. nochmal das Wort zu ergreifen. Für Einſendungen unter dieſer Rubelk übernimmt die Redakllon außer der preßge⸗ Der Einſender in Nr. 81 des Viernhelmer Anzeigers vom 18. 7. 22, glaubt mit einer kurzen Handbewegung Es wäre vielleicht beſſer unterblieben, denn ich bin dadurch gezwungen, um kein falſches Bild über meine Partelfreunde aufkommen zu laſſen, Ich habe erwähnt; Wenn 2 oder 3 Hitzköpfe ihrer Meinung in drakoniſcher Weiſe, Worte verlelhen, ſo iſt damit nicht geſagt, daß dem ſelbſt, ſonſt hätte er nicht, den ihm von der Polizei gu⸗ gebotenen perſönlichen Schutz dankend abgelehnt. Wenn Herr Knapp die Namen veröffentlichen will, ſo ſteht dem nichts im Wege, er wird damit nur den Beweis erbringen, daß ich und meine Parteifreunde ni der Sache ganz und gar nichts zu tun hatten. Im Uebrigen iſt mir ein offener Charakter im Arbeitskittel doch noch lieber, als ein Wolf im Schafspelz. Schneider. Amtlicher Teil. Betr.: Tuberkoloſenbekämpfung. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß die Beratungsſtunde alle 14 Tage jeweils Montags nach⸗ mittags 3 Uhr im Krankenhaus hier ſtattfindet. Die nächſten Beratungsſtunden ſind am 31. Juli, 14. Auguſt, und 28. Auguſt lfd Jahres. Betr.. Ernteflächenerhebung. Wir bringen hiermit wiederholt zur öffentlichen Kennt⸗ nis, daß diejenigen Perſonen, denen verſehnſlich kein For⸗ mular für die Ernteflächenerhebung zugeſtellt wurde, ver⸗ pflichtet ſind, ſolches hier abzuholen und bis ſpäteſtens Montag, den 24. Juli 1922, vormittags 11 Uhr ausgefüllt hier abzugeben. Zur Ausfüllung des Formu⸗ lars iſt jeder verpflichtet, der Frucht angebaut hat. Nachteile, die durch die Weigerung entſtehen, haben ſich die Betreffenden ſelbſt zuzuſchreiben. Betr.: Ausgabe von Brotmarken. Die Brotmarken für die Zeit vom 24 Juli bis 6. Auguſt 1922 werden am Montag, den 24. Juli 1922, vormittags im Rathaushofe verausgabt. Kinder erhalten die Marken am gleichen Tage nach— mittags von 2—4 Uhr. Die Brotmarken ſind unbedingt an dieſem Tage abzuholen oder abholen zu laſſen. Wer dies unterläßt, hat bei der ſpäteren Abholung eine zur Gemeindekaſſe fließende Gebühr von 2 Mk. zu zahlen. Die Ausſtellung von Brolkarten und Anskunftser⸗ teilung geſchieht am Dienstag, den 25. Juli 1922, vormittags von 8 10 Uhr auf unſerem Büro Nr. 27. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim: Lamberth. Untererhebſtelle. Montag und Dienstag letzter Termin zur Ab⸗ lieferung der 1921 Steuermarken nach dieſer Zeit werden hier keine mehr abgenommen. Sämtliche Pächter fiskaliſcher Grundſtücke werden aufgefordert die vereinbarten Pacht⸗Nachzahlungen am Donnerstag und Freitag zu erledigen. Desgleichen 2 Viertel Hundeſteuer. Kirchner. Frucht⸗Verſteigerung. Ant Mittwoch, den 26. d. Mts., vorm. 9 Uhr läßt 1. Jakob Friedel 1. das Korn von dem Unterbruchweldſtück 1. Gewann Nee 2. Jakob Faltermann 3. Witwe a) das Korn von dem Kleinen Neuenacker im Gruß— bruchfeld Nr. 99 b) den Weizen von dem Alten Garten 1. Gewann Nr. 45 auf dem Rathauſe dahler öffentlich meiſtbietend verſteigern. Vlernheim, den 21. Juli 1922. Heſſ. Ortsgericht Viernheim Schuchmann. Kirchliche Anzeigen der evang. Gemeinde Sonntag, den 23. Juli 1922. Vorm. 8½ Uhr: Katechlsmuslehre. Vorm. 9½½ Uhr!: Gottesdienſt. Vorm. 10% Uhr: Kindergottesdtenſt. Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung und Jungfrauenverſ. O dalnliehe Druckarbeften e Werden schnehstens ausgefünrt von der Druckeref d. B. Ein ſchwarzer Herd zu verkaufen. Näheres in der Exp. ds. Bl. die Tat folgt. Der Melnung war auch der Herr Dekan *