Todes- Anzeige Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, Sonntag Mittag ½ 4 Uhr, unsere liebe Mutter, Grossmutter, Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin und Tante fia Natharina Mandel . geb Quick nach langem, schweren Leiden im Alter yon 72 Jahren in ein besseres Jenseits abzurufen, Um stille Teilnahme bitten: Die trauernden Hinterbliebenen amndie datob mandel und angehörige. Viernheim, den 25. Juli 1922 Die Beerdigung findet heute nachmittag 5 Uhr, vom Trauerhause, Annastr. 19, aus statt Reichsbund der Kriegsbeſchädigten, ehemaliger Kriegsgefangenen, Kriegstellnehmer u. Hinterbliebenen, Ortsgruppe Vlernheim N Mittwoch, den 26. Juli lfd. Js. abends ½8 bis ½9 Uhr Beratungsſtunde im Rathaus.. 8 Der Beratungsvorſitzende. C. ͤ Empfehle: Hanisch Lampen, Bügeleisen, Kocher eic. zu noch äußerſt günſtigen Prelſen V. Winkenbach Schloſſermeiſter Zahlstelle Miernheim Rathausstu. 11 i Rathausstr. 11 Süddeutschen 5 Disconto- Gesellschaft A.-G. . Filiale Weinheim Telegramm-Adresse: Ladisco. Fernspr. Nr. 570, 571, 572 Postscheckk.: Karlsruhe Nr. 21 601.„Reichsbank- Girokonto“ Hauptsitz der Gesellschaft: MANNHEIM. Aktienkapital Mk. 150.000.000. Reserven 2* Mk. 100.000.000. Niederlassungen an allen gröeren Plätzen in Baden, der Pfalz und Rheinhessen. Vermittung aller bankmässigen Geschäfte. Feuer- und diebessichere Stahlkammer zu Verwaltun offener und geschlossener Depots. a — .— — —— — —— —— 8 3 —— Annahme von Spareinlagen zu günstigen Bedingungen. —— B Montag, Mittwoch und Freitag Kassestunden: v. 2—5 Uhr nachm. .— 8, Frachthriefe, Anhüngezettel lerhältlick in der Geſchäftsſtelle d. Bl. Mittwoch, den 26. d. Mts., abends ½9 Uhr, im„Gaſthaus zum deutſchen Michel“ Mitglieder verſammlung In Aubetracht der vorzunehmenden Arbeiten wird Tagesordnung: Waldfeſt. um vollzähliges Erſcheinen gebeten. Gebrüder Rudershanſen Giullihe Ghuh⸗Aeparatiren Wickelmacherinnen Der Vorſtand. aller rt kauft man Sühp prefs tert im Etagen geschäft d. 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Brechtel, Viernheim i ö 2 uf verchenfelds Erflatung im 1 79170 tag, Pomers tag ü beträgt Miniſterpräſident Graf Lerchenfeld erklärte heute weſen, dem Reich alles zur Aufrechterhaltung der gegen⸗ liche ſehe. 1 90 chelnt wöchentlich dreſmal: id Sams 96 Der monatliche Bezugspreis Mark. Elſizelverkauf: Stick Pfg. lach oe Poſt Mk. Gratisbellagen: Kalender u. Fahrplan. bezogen vlettellährlich Den Abonnenten unſeres Blattes gewähren wir bei Geſchüfts⸗Anzeiger a tets zu achten. Redaktion, enheimer Lokal⸗Anzeigeblatt für Viernheim Vüa; Altsblatt der Heſſ. Bürgermeisterei und des Poltzeiamte Viernheim Anſerageneprels: Ole ipal Pettzelle ober heſen Raülm fe fn. . A een Mk. Baader ae. Aufträgen ent pace Rabatt. Beilagengebühr für die B amt⸗ auflage 0 Mk. Afmahmeſchluß für Jufergle vormittags 9 Uhr. 5 5 m Falle höherer Gewalt Verein Anzeiger 195 fehle enen Betriebs der Zeitung, der Lieferanten oder der Beför⸗ Wee e hat der 0 ruck und Verlag von Joh. Martin,— Geſchäftsſtelle: Rathausſtr. 36. —— Tagesſpiegel. Als Ergebnis der Sitzung des Reichskabinetts am Dienstag vormittag, in der die bayeriſche Verordnung zur Erörterung ſtand, läßt ſich vermuten, daß man das Reichsgericht anrufen will, ö In einer offiziöſen Kundgebung in der„Vayeriſchen Stagtszeitung“ weiſt die bayeriſche Regierung alle Verdächtigungen aus Anlaß ihrer Sonderverordnung weit von ſich und betont ernent ihr unerſchütterliches Feſthalten am Reich. a Der frühere württ. Finanzminiſter Lieſching iſt am 2. Juli im Sanatorium in Böblingen geſtorben. Tie deutſchen VBotſchafter in Tokio und in Wa⸗ ſhington, Dr. Solf und Dr. Wiedfeldt, ſind in Berlin eingetroffen. i 5 In einem Schreiben an den Reichstagspräſideuten erhebt die deutſchnationale Reichstagsfraktion gegen die Annahme der Deukſchrift des Garantieausſchuſſes ſcharfen Einſpruch und verlangt die ſoſortige Einbern⸗ fung des Reichstags, Das Reichskabinett iſt Mittwoch vormittag ernennt zu einer Sitzung zuſammengetreten, der ſämtliche Mi⸗ niſter auwohnten. Ein Rechtsgutachten über den durch die bayer ſche Verordnung geſchaffenen Zuſtand iſt in Vorbereitung. Das Reichskabinett hat ſich kei der Wahl des Sitzes für den neu zu ſchaffenden Reichsverwaltungsgerichts⸗ hof für Stuttgart entſchieden. 5 baheriſchen Landtag. München, 25. Juli. im Landtag, die unſinnige Freveltat an Rathenau habe das Reich und das deutſche Volk in eine ſchwere Kriſe geſtoßen. Die bayeriſche Regierung ſei ſofort bereit ge⸗ wärtigen Staatsform Notwendige zu geben, in der auch ſie nach den gegenwärtigen Verhältniſſen die allein mög⸗ Mit bloßen Zwangsmaßnahmen könne aber das Ziel nicht erreicht werden. Nur eine mittlere Linke der Politik hätte verſöhnend wirken können. Leider ſei dieſe Linie in Berlin nicht eingehalten worden. Die Maßnahmen erhielten einen Ausnahme⸗ charakter; ſie nahmen 1 8 die Richtung auf eine Klaſſenherrſchaft und auf einen Einheitsſtaat an. Bayern babe glle vert: enasmäßigen Mittel er⸗ Mag auch die Liebe weinen Roman von Fr. Lehne. 72. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) Und wenn ich Maria wiederfinde— ſie wird mir berzeihen— ſie iſt großmiltig und gut.— Nicht wahr, Rüdiger, Du gönnſt es mir!— Eine Spur will ich zuerſt verfolgen, und ich bitte dich— doch nein, ſchrei⸗ hen kann ich es bir nicht, du würdeſt vielleicht an mei⸗ nem Verſtande zweifeln Einen Rat möchte ich dir zum Schluß geben Rül⸗ diger— vielleicht iſt er bei dir unnötig, der du ſa in eder Beziehung ſo korrekt biſt und handelſt. Trotzdem: gegegnet dir ein Mädchen, das du lieben kannſt, und nas deiner Liebe auch wert iſt, dann frage nicht viel nach dem Stande, nach ihrer Familie— ſieh ihren Wert als Menſch an und führe ſie in dein Haus.— Und du wirſt ein Glück genießen, das wohl weitab liegt von dem, was ſo viele„Glück“ neunen, das aber innerlicher, dauernder und wertvoller iſt! Nimm dir ein Beiſpiel an mir; denke an Lella und mich. Laſſe mich meinen Weg gehen, Rüdiger— ich ſühle, er iſt der richtige——“ Der Legationsrat ſchüttelte den Kopf, ſprang wie⸗ ler auf und begann ſeine Wanderung durch das Zim⸗ mer von neuem. a Erfreulich war es gerade nicht, was der Bruder plante: er mußte auf ſchwere Enttäuſchungen gefaßt ſein. Doch die verhehlte er ſich ja ſelbſt nicht. Wer weiß aßer, wie man die Schwäche Ottokars ausnützen würde. Doch nein, er durfte nicht ungerecht denken! Das würde Maria Wirlberger nicht tun! So deutlich war ihm das Bild der traurigen, blaſ⸗ ſeit Frau in Erinnerung, und ihres trotzigen, ſtolzen Knaben, wie der hochaufgerlchtet daſtand:„Vom Pa- ter nehine ich nichts an!“ Und ſie hatten Wort gehal⸗ ſen. Niemals hatten ſie von ſich hören laſſen oder guf ihnen zukommende 9 10/ ͤ T b ſich welter, Da war noch das blld⸗ über N Donforskag, den 27. Jul 1922 . ſchöpft, um die Geſetzentwürfe dieſes Charakters zu ent⸗ kleiden. Nicht unerhebliche Verbeſſerungen ſeien erreicht worden. In weſentlichen Punkten ſeien aber die Anträge Baherns nicht angenommen worden, ſo namentlich in der Frage des Staatsgerichtshofes. Das Reichsbeamtengeſetz berühre die bayerſichen Landesbeamten zwar nicht un⸗ mittelbar, aber auch für ſie ſeien damit Gefahren ver⸗ knüpft. Das Reichskriminalpolizeigeſetz bedeute die Aus⸗ höhlung der Eigenſtaatlichkeit der Läuder. Die bayeriſche Regierung beklage im Intereſſe des Reichs nicht weniger als im eigenen Landesintereſſe die Geſtaltung der Ge⸗ ſetze. Sie erblicke in den Eingriffen in die Juſtiz⸗ und Polizeihoheit der Länder eine Vergewaltigung Bayerns, die mit dem Sinn und dem Aufbau der Reichsverfaſ⸗ ſung im Widerſpruch ſtehe. Die tiefe Unruhe im baye⸗ riſchen Volk ſei auf die Beſorgnis zurückzuführen, daß Stück für Stück der bayeriſchen Staatlichkeit verloren gehe und ſchließlich Bayern zu einer Provinz her⸗ abgedrückt werden könne. Das Schutzgeſetz werde in Bayern eutſchieden und aufrecht ausgeführt werden. In der Frage der Juſtizhoheit könne ſich die bayeriſche Regierung aus Rückſichten der Staatsnotwendigkeit dem Mehrheitswillen nicht beugen. Der Miniſterpräſident richtete an die bayeriſche Pfalz die Mahnung, keine pfälziſche Sonderpolktik zu treiben. Solange der Grundſatz in Bayern gelte:„Bayern im Reich und für das Reich“, wäre eine ſolche Sonderpolitik ein vermeſſenes Spiel. Graf Lerchenfeld fuhr fort, völlig unbegründet ſeien alle Beſorgniſſe, die in den Maßnahmen der bayeriſchen Regierung eine Abkehr von dem alten, feſtgehaltenen Grundſatz der Reichstreue erblicken wollten. Er ſprach das Bedauern der Regierung über das Allsſcheiden der Deiſtökräten aus der Regierungskoa⸗ lition aus und ſchloß, die Regierung könne den heſchritte⸗ nen Weg nur dann verfolgen, wenn ſie die Mehrheit der bayeriſchen Volksvertretung hinter ſich habe. f Die Bayeriſche Volkspartei beautragte darauf eine kurze 70 Vertrauenserklärung. Abg. Held von der Bahyeriſchen Volkspartei wandte ſich gegen die Beeinträchtigung der Hoheitsrechte Bayerns und meinte, bei ruhiger Ueberlegung werde man auch in Berlin einen Weg finden, der den Einzelſtaaten ihre Rechte laſſe und dem Reich gebe, was des Reiches ſei. Der Mehrheitsſozialiſt Timm erklärte ſich entſchie⸗ den gegen das Vorgehen der Regierung, ebenſo der Un⸗ abhängige Miekiſch und der Demokrat Dürr, des⸗ gleichen der Kommuniſt Auweck. Die Abgg. Hil⸗ pert(Bayeriſche Mittelpartei) und Stäbele(Bayeri⸗ ſcher Bauernbund) traten für die Regierung ein., Dagegen erklärte der Aba. Buralerr für ſich und ſeine pfälzi⸗ ſchöne Töchterchen mit den großen, dunklen Augen— ein prächtiges Mädchen mußte es geworden ſein! Wie mochte deſſen Leben ſich geſtaltet haben? Rüdiger hatte jetzt dech anders denken gelernt als damals vor zehn Jahren, nicht ſo ſchroff und abwei⸗ ſend wie in jenem jugendlichen Ungeſtüm. Deshalb wollte er dem Bruder auch nicht hinderlich ſein, wollte ihm ſogar mit Rat und Tat beiſtehen, wenn es erfor⸗ derlich ſein ſollte— ſchon weil er ſich ſelbſt von der ihm doch zuweilen quälenden Erinnerung freimachen wollte: daß er damals zu rückſichtslos vorgegangen, zu einſeitig geurteilt hatte! Die bitteren Vorwürfe des armen, ſchwer gekränkten Weibes hatten lange noch einen peinlichen Nachhall in ihm erweckt. Und wieder las er den Brief bis zu der Stelle, wo ſein Bruder ihn bat, Lore Berger zu veranlaſſen, Cheiliens Erziehung von neuem in die Hand zu neh⸗ men. Das war ihm ein lieber Auftrag; er wollte nicht zögern, ihn auszuführen. Er ſah nach der Uhr; es war gleich fünſ; vielleicht würde er die Damen zu Hauſe antreffen. Er kleidete ſich um; der Diener reichte ihm Hut, Handſchuhe und Stock, dann ging er. Eine leere Auto- droſchkle fuhr an ihm vorüber; er rief ſie an— die Sehnſucht, das holde Mädchen wiederzuſehn, trieb ihn — aber er redete ſich ein, daß er die Bitte des Bru⸗ ders ſo ſchnell wie möglich erfüllen miiſſe In lehter Zeit hatte er Lore Berger etwas ver— ändert gefunden. Sie hatte ihre frühere Unbefangen- heit gegen ihn verloren, war ſcheu geworden und wich ihm aus, Nicht gerade merklich, doch er ſühlte:„des war etwas Fremdes zwiſchen ſie gelreten, Er vermißte ihr kindliches Lächeln, die ungeheuchelte Freude, mit der ſie ihn immer begrüßte. War es ihre Kunſt, die ſie ſo ganz gefangen nahm, ſle ihm abwendete? Gar manchmal hatte er ſchon dar⸗ Es, beunruhigte ihn. Ste ſollte ihm icht eulglelten. 0 ſollte nichts anderes Macht über geſo linen, als ihre kaum beſpußte, ſchene 8 1 05 er keinen Fachlieſer auf Nachrichtenblatt für alle amtlichen Bekanntmachungen der Behörden Piernheims und umgebung. boek aaf Füaczaß tun Inſerate haben in der„Viernheimer Bürger⸗Zeitung“ ſtets beſten Erfolg.— Für am Telefon aufgegebene Inſerate wird keine Garantie übernommen. Bezugspreiſes. 12. Jahrg. Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Fraukfurt a. M. „ ſchen Kollegen innerhalb der Baheriſchen Mittelpartei, daß ſie den Schritt der Regierung nicht billigten. 1 In der Abſtimmung wurde der Vertrauensankrag mit den Stimmen der Bayeriſchen Volkspartei, des Baye⸗ riſchen Bauernbunds und der Bayeriſchen Mittelpartei angenommen. 5 Neues vom Tage. Zufammentritt des neberwachungsausſchuſſes. Berlin, 26. Juli. Der 8. Reichstagsausſchuß, der ſogenannte Ueberwachungsausſchuß, der den Reichstag während ſeiner Vertagung vertritt, wird am heuti⸗ gen Mittwoch, nachm. 4 Uhr, zu einer Sitzung zu⸗ ſammentreten. Rücktritt des Reichsernährungsminiſters und des deutſchen Votſchaſters in Paris? Berlin, 26. Juli. Ob durch die Stellungnahme des Bayeriſchen Bauernbundes, der ſich vollkommen auf den Standpufkt der bayeriſchen Regierung geſtellt hat, ein Austritt des dieſer Partei angehörigen Reichs⸗ ernährungsminiſters Dr. Fehr aus der Reichsregie⸗ rung und des ebenfalls dem Bayeriſchen Bauernbund angehörigen deutſchen Botſchafters in Paris Dr. Mayer⸗Kaufbeureſi erfolgen wird, iſt augenblicklich noch nicht zu überſehen. Jedoch muß dieſe Frage in den Bereich der Möalichkeit gezogen werden. Die Verſorgung des Induſtriegebiets. Düſſeldorf, 26. Juli. Für das Induſtriegebiet ſoll eine Kreditbeſchaffungsſtelle zur Sicherung der Ver⸗ ſorgung im kommenden Winter eingereicht werden. Zur Sicherung der Durchführung ſind zu einer Beſprechung am 27. Juli die Oberbürgermeiſter und Landräte ſo⸗ wie die Vertreter der Handelskammern und dDußsel⸗ duſtrieverbände und Gewerkſchaften bei der Düſſel⸗ dorfer Regierung eingeladen worden. 5 Urteil in einem Landesverratsprozeß. Leipzig, 26. Juli. Wegen verſuchten Landes⸗ verrats wurden vom 4. Strafſenat des Reichsgerichts der ehemalige Polizeiwachtmeiſter Wilhelm Hacken⸗ bach zu 4 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrver⸗ luſt und der Krankenwärter Jakob Speiſer und der Maler Otto Anthner zu je 1 Jahr 6 Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt. Die Angeklagten hatten der En⸗ tente Mitteilung gemacht, daß eine beſtimmte Polizei⸗ gruppe mehr Waffen zur Verfügung habe, als nach den Beſtimmungen der Entente ihr zuſtehen. Vor der Freigabe des deutſchen Eigentums in Italien. Frankfurt, 26. Juli. Die„Frankf. Ztg.“ meldet aus Rom: Der Vertrag über Ablöſung des deutſchen Eigen⸗ tums iſt heute morgen faſt unverhofft u nterzeich⸗ net worden. Das Kabinett de Facta hatte in einer Sitzung wenige Tage vor ſeinem Rücktritt beſchloſſen, die Verknüpfung der Ablöſung mit den Sachlieſerungen, aufzugeben, wo an in Genua das Abſommen unmittel⸗ bar vor dem Abſchluß geſcheiter! war. Obwohl aur dee, Er traf ſie allein; Frau von Matthes hatte eine Einladung zum Tee angenommen. Während ihm das Stubenmädchen dieſen Beſcheid gab, hörte er Lores volle, ſchöne Stimme aus dem Muſikſalon erklingen; ſie übte. Er ließ ſich Fräulein Berger melden. Gleich da⸗ nach trat ſie ihm enigegen. 4 „Frau Geheimrat wird ſehr bedauern, Herr Graf.“ „In der Hauptſache gilt mein Kommen heute Ihnen Fräulein Lore— doch davon nachher,“ fügte er auf ihren erſtaunt fragenden Blick hinzu. 1 5 Er nahm Platz und ſie ſetzte ſich gleichfalls. Die Fenſter waren geöffnet, und der Blick ſchweifte weit über die im erſten friſchen Blätterſchmuck prangenden Bäume und die ſaftig⸗grünen Raſenflächen des engli⸗ 19105 Gartens hin— ein anmutiges, herzerfreuendes ild. Der Legationsrat ſah Lore an, und ſie ſchlug die Augen nieder vor ſeinem liebevoll forſchenden Blick. „Mich dünkt, Sie ſind blaß und etwas ſchmaler ge⸗ worden, Fräulein Lore, wahrſcheinlich überanſtrengen Sie ſich bei Ihren Uebungen.“ „O nein, durchaus nicht! Ich tue es ja ſo gern und bin Frau von Matthes zu tiefer Dankbarkeit ver⸗ pflichtet, weil ſie mir Gelegenheit dazu gibt.“ „Muß es denn durchaus ſeink“ „Ja, Herr Graf, es muß ſein! Sichern mir doch die Ausſichten, die man mit gemacht, ein unabhängiges Leben! Ich muß geſtehen, ich bin hier ſo verwöhnt worden, daß mir die Luſt vergangen iſt, mich als Ley rerin durchs Leben zu ſchlagen.“ 5 Ein Schatten flog über ſein Geſicht. „Das iſt allerdings ſehr beirübend.“ „Ah, Sie ſcheinen nicht damit elnverſtanden zu ſein. Herr Graf,“ meinte ſie lebhaft,„aber durch Frau von Matthes Güte habe ich ſo viel vom Kunſtleben kennen gelernt, daß es wohl en iſt, wenn mich der Ge⸗ dank nicht mehr ſo begeiſtert, an einer Schule im irgend einer Stadt als Lehrerin zu wuüken.“ 4 ö 0 1 unterzeichnung auch ern-Faruugetretenes ſtab cechtigt wäre, ſoll die Beſtätigung doch ſtimmun owie den Wiederherſtellungsausſchuß erforderlich. Die edingungen 1 0 Ablöſungsſumme von 800 Mil⸗ lionen Papierlire, ratenweiſe zahlbar. Von der Nück⸗ 50 ausgeſchloſſen ſind der Beſitz im Grenzgebiet, r Beſitz von ſtrategiſchem oder kunſthiſtoriſchem In⸗ tereſſe und Gaſthöfe. Bei der in Italien herrſchenden Stimmung, ſowie angeſichts der ho en Aölbſung iſt, nie Zuſtimmung der kommenden Reaieruna vorauszu⸗ rn 5 Maß, nach jahrelangen? Verhandrüngen furt 5 uch dieſe letzte italieni ideea egsliqui- 15 N zum Nutzen der beiderſeitigen Beziehun⸗ 4 992 f igt iſt. Die Freigabe des def Be itzes . gt ſtaffelweiſe nach Maßgabe der geleiteten Raten⸗ A eee „Verbot rechtsradikaler Blätter in Bayern. München, 26. Juli. Der„Völkiſche Beobachter“, das Blatt der Nationalſozialiſten, wurde auf drei Tage und der„Miesbacher Anzeiger“ auf einen Tag wegen Beleidigung der Reichsregierung verboten. Die Londoner Begegnung als große Konferenz. 1 Paris, 26. Juli. Nach einer Havasmeldung aus London ſoll Lord Balfour geſtern Poincare mitgeteilt haben, daß die britiſche Regierung ſehr glücklich ſei, ihn nächſte Woche, wie er es vorgeſchlagen habe, in London zu ſehen. 5 Laut„Chicago Tribune“ die franzöſiſche Regierung Belgien und Italien ge⸗ ſtern zur Entſendung eines Vertreters zur Londoner Konferenz aufgefordert haben. Auch Spanien ſei ein⸗ e worden. Angeſichts des nahe bevorſtehenden Zeitpunktes der Konferenz habe die Reparationskom⸗ miſſion geſtern beſchloſſen, die Beantwortung des deut⸗ ſchen Moratoriumsgeſuchs aufzuſchieben, bis die Re⸗ gierungen darüber verhandelt hätten. Die unſinnigen Veſatzungslaſten.„ A Werlin, 26. Juli. In einer Denkſchrift des Reichs⸗ F wird u. a. ee feſtgeſtellt: Ende Jahres 1921 hatten die Beſatzungstruppen an 28 Orten des Beſatzungsgebietes frühere deutſche Exer⸗ zierplätze, Reitplätze und Schießſtätten in einer Ge⸗ ſamtfläche von 1828 Hektar in Benutzung. Die hie⸗ raus entſtehenden Koſten betrugen bis 1. November 1921 aus entſtehenden Koſteén betrugen bis 1. November 1921 rund 1½ Mill. Mk. An 69 Orten des Beſatzungs⸗ gebiets ind 6000 Hektar zum Teil gutes Ackerland zur Anlage von neuen Exerzierplätzen, Reitplätzen und Schießſtätten beſchlagnahmt. In dieſer Fläche iſt ein Gelände bei Marktheim enthalten, das nicht dauernd beſchlagnahmt iſt. Die durch die Beſchlagnahme ent⸗ ſtehenden Koſten betrugen bis 1. November 1921 nach vorſichtiger Berechnung mindeſtens 6,2 Millionen Mk. Die franzöſiſchen Beſatzungsbehörden ſordern ferner am 1. Februar 1922 die Herſtellung eines Schießplatzes für ein Infanterieregiment in unmittelbarer Nähe der Stadt Worms. Der Schießplatz wird unter Einſpruch errichtet werden. Seine Herſtellung koſtet ungefähr 2 680 000 Mk. bet e ee e Graf Brockdorff Rantzau künftiger Botſchafter in H=. i 8 Moskau? ö Berlin, 26. Juli. ollen die engliſche und Wie die T. u. erfährt, ſteht die Ernennung des Grafen Brockdorff⸗ Rantzau zum Botſchafter in Moskau in den nächſten Tagen bevor. Eine ſowjetruſſiſche Geſandtſchaft in Berlin. Berlin, 26. Juli. Der neu ernannte Geſandte der ruſſiſchen Sowjetrepublik wird demnächſt in Berlin eintreffen und dem Reichspräſidenten ſein Heglau⸗ bigungsſchreiben überreichen. . um das Bismarck⸗Trama. erlin, 26. Juli. Geſtern begann vor dem hieſigen gericht die Verhandlung in der Klage des ehe⸗ 81 f Lan maligen Kaiſers Wilhelm II. und der Frau von Bötticher, der Galtin des früheren S aatsminiſters, gegen Emil Ludwig, den Verfaſſer eines Bismarck⸗ dramas. Es handelt ſich dabei um die Frage, ob es einem Künſtler erlaubt iſt, Lebende als handelnde Perſonen eines Bühnenſtückes auftreten zu laſſen. 5 Die Beſetzung der Rheinlande. Paris, 26. Juli. Nach einer Nachricht des„New York Herald“ betragen die franzöſiſchen Beſatzungs⸗ ſett ve⸗ von der Zu⸗ des kommenden Kabinetts abhängen. BDa⸗ neben iſt auch die Annahme durch das Parlament, kräfte im amerikaniſch beſetzten Rheinland über 4000 5 . Mann. Eine Mann und 7 amerikaniſche worden. m ſatzungsheer 107 Handel und Verkehr. Tollarkurs am 25. Juli 499.37 Mark. 8 Mannheimer Produktenbörſe, 24. Juli. izieren iſt in ebene Koblenz⸗Lütze 15. Ju auf, da man die au beurteilte. Die Forderun auf bedeutender Höhe. 9 belg. Fr., Auſtraliſche Gerſte 67 belg. 10,70 Gulden. Platamais 19,40 Gulde bis 2150 Mk. gehandelt. ann Mais mit 2475, Weizen 1650, K e die 100 Kg. mit Sack ab Mühle, fut Weizenmehl Spez. 0 ſich 1240 Mk. die 100 Kg. ö markt wurden zugetrieben: 154 Ochſen, 585 Schweine. ewicht für 9700 Mk. Tendenz: ebhaft, ausverkauft; mit Schweinen ruhig, räumt. 7 55 115 f Vermiſchtes. 3 um und ſieben Kinder ertranken trotz der angeſtrengten Rettungsverſuche des Lehrers Hartmann und eines unbekannt gebliebenen Bergmanns. Letzterer hat allein vier Kinder lebend ans Ufer gebracht. Mißlungene Durchſchwimmung des Kanals. Aus Paris wird gemeldet: Ein neuer Verſuch, die Straße von Calais zu durchſchwimmen, iſt von dem fran⸗ zöſiſchen Schwimmer Michel gemacht worden. Nach⸗ dem er aber 16½ Stunden geſchwommen war und ſich nur noch 4 Meilen von der engliſchen Küſte befand, mußte er den Verſuch, wie die meiſten ſeiner Vor⸗ gänger, aufgeben.— Bisher iſt es nur dem eng⸗ liſchen Kapitän Webb, und zwar im Jahre 1875, ge⸗ lungen, den Kanal zu durchſchwimmen. 4 Fiſcher ertrunken. Aus Memel wird gemeldet: Ein in Karkelbeck beheimatetes Fiſcherboot mit 4 Mann Beſatzung, das zum Dorſchfang in See gegangen war, wurde am Freitag vor der Hafeneinfahrt kieloben treibend aufgefunden. Die In i in⸗ lich ertrunken. f ac en ee apc Einſturz eines Eiſenbahndammes. Infolge der ſtar⸗ ken Regenfälle der letzten Tage iſt bei Roßnow und Pollnow⸗ Zollbrück durch Unterſpülung der Eiſenbahn⸗ damm eingeſtürzt. Der Perſonenverkehr wird durch Umſteigen aufrecht erhalten. Der Güterverkehr iſt ein⸗ geſtellt. ö a Krokodilplage in Indien. Wie aus dem Bezirk Ka⸗ rachi im nordweſtlichen Indien gemeldet 11150 rich⸗ ten dort die Krokodile unter dem Viehbeſtand großen Schaden an, ja es mehren ſich auch die Fälle in be⸗ 1 e Weiſe, in denen Menſchen den Krokodilen zum Opfer fallen. So wurde erſt kürzlich in dem indiſchen Dorf Malku ein zehnjähriger Hirtenjunge. der ein Schaf, das ſich zum Fluß verirrk hatte, zu⸗ rücktreiben wollte, von einem im Hinterhalt lauern⸗ den Krokodil an den Beinen gepackt und in das Waſſer gezogen, wo er von der Beſtie gefreſſen wurde. Mag auch die Liebe weinen Roman von Fr. Lehne. 73. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) *.„Natürlich! Das Theater lockt mehr! Vollkom⸗ men begreiflich. Wie ein verderbenbringendes, trügeri⸗ ſches Licht iſt es, das die Motten umfliegen,“ entgeg⸗ nete er in ungerechtfertigter Gereiztheit. ö Sie blickte hinab auf ihre ſchmalen, weißen Hände. „Nicht die Bühne iſt es, Herr Graf,“ verſetzte ſie leiſe, an ſie denke ich nicht dabei— an die Kunſt 1 5 10 0 015—— „So h das wirklich glauben, Loref Sind nicht die Ausſichten auf künftigen Ruhm beſtimmend fü e 1 11 et— 25 ö e „Gerade da reckt mich eher ab und ängſtigt d Sie hob die klaren Augen und ſchaute ihn of⸗ 5 1 70 Aufgs „Wenn meiner Aufgabe auch ganz ſicher bin, ſo weiß ich genau, daß der Gedanke an Juſchauer 15 beunruhigen wird— und dann,“ ſie hielt inne. 7 „Nun, und dann?“ drängte er. 3 0 „Ich weiß nicht— da iſt ein Gefühl— ich kann bas nicht ſo ſagen, ich glaube, ich könnte nur die Eli⸗ abeth im Tannhäuſer ſingen—— niemals eine Sieg⸗ inde oder Elſa, wenn ich denke, daß mich da ein frem⸗ der Mann——“ ſie ſtockte und wurde rot und ver⸗ legen. N Eine heiße Freude erfüllte ihn. So alſo dachte ch— und das war keine Lüge und e, 13 zart und keuf erſtellung. Es ſtimmte auch mit ſeinen Gedanken über⸗ ein; für ihn waren die Begriſſe Lore und die Bühne 5 b 5 7 in 85 1 eines Hau⸗ et 2„„„„ b war bieſes Naschen e 175 11 5 ö Vlelleicht werden Sie mit der Zeit doch d ſe „„Wie denn?“ Er ſah ihr Zögern, drängte, und da erzählte ſie ihm ſtockend, daß ſie im März in Darm⸗ ſtadt geweſen ſei, um dort zu gaſtieren; man habe ihr ein vorteilhaftes Angebot gemacht. Es ging alles gut auf der Probe— aber im dritten Akt ſei ſie dem Lo⸗ hengrin einfach davongelaufen— und dieſes Gefühl würde ſich nie verlieren. Man habe ſie ausgelacht, habe ihr gut zugeredet— aber es ſei ihr unmöglich geweſen. In höchſtem Erſtaunen hatte er zugehört. „Davon weiß ich gar nichts.“ „Ich hatte Frau von Matthes dringend gebeten, nicht darüber zu ſprechen, weil ich mich meiner kind⸗ lichen Schwäche ſchämte.“ 5 „Und dennoch üben Sie weiter?“ „Frau von Matthes meinte, ich würde noch anders denken lernen; ſie habe anfangs genau ſo gefühlt, aber die Begeiſterung für die Kunſt ließe alles vergeſſen! Ich lerne weiter, weil es mir Freude macht— und ich denke als Konzertſängerin vielleicht.“ „Da iſt doch auch wieder die Oeffentlichkeit—“ „Aber anders. Da 115 und höre ich niemanden. ch ſinge meine Lieder für mich allein! Im Winter, zu Beginn der Saiſon, beabſichtige ich mein erſtes Kon⸗ zert zu geben!“ „Alſo alles ſchon entſchieden?“ Sie nickte eifrig. ö „Ja, und darauf freue ich mich ſehr.“ „Ah, dann komme ich jedenfalls mit meiner Bitte de ſpät— oder vielmehr mit der Bitte meines Bru⸗ ers——“ Nun ſprach er ihr davon, ſachlich, ohne Ueberredung— ſie ſollte unbeeinflußt entſcheiden.— 0 e wenn auch mein Bruder Sie in jeder Hin⸗ ſicht e äbigen wird, Fräulein Lore, ſo wird es doch doe nen e e ee ee e 8 eifellos a hrer zukünftigen Künſtler⸗ laufbahn an Mold und Lorbeer 6 1 würde!— Und 0 e 1 64 e e 8 Herr Gr werde n weiß es janz ee eee Ae, 424 . in Leng Impreſar elb iſt es auch einſam d f Vo! Mannheim, 24. Juli. Zum heutigen Schlach tvieh⸗ 269 Bullen, 728 Kühe und Rinder, 341 Kälber, 153 Schafe und Bezahlt wurden für 50 Kg. Lebend⸗ Ochſen 25004100 Mk., Bullen 2800 bis Kühe und Rinder 18004100, Kälber 3600 is 3400, Schafe 1800—2800, Schweine 6500— 7000 it Großvieh, gute Qualität lebhaft, epa e ruhig, langſam geräumt; Kälber und 11 nicht ge⸗ andöſiſche. Artillerregvtertung von 200 5 f 1 5 betrug das franzöſiſche Be⸗ Offiziere und 3616 Mann. a be : ö ö Die Börſe wies bei ſtarkem Beſuch Zurückhaltung der Käufer enpolitiſche Lage etwas günſtiger en hielten ſich jedoch noch an verlangt für 100 Kg. Weizen 2650, Gerſte 2450— 2500, Futtergerſte 2200 bis 2300 und Braugerſte von der Mulde 2375 Mk. Die vorgezeigten erſten Muſter neuer ungariſcher Gerſte fielen in die Qualität mittelgut. Die Forderun⸗ 905 für ausländiſche Gerſte blieben feſt. 80 f für 100 Kg. In Mitteldeutſchland wurde Roggen 95 1800 Mk. angeboten. Weſternroggen für ene n die 100 Kg. ab Rotterdam. Frei Mannheim wurde Mais mit 2100 Von Mühlenfabrikaten be⸗ eie 1350 Mk. während der Preis auf 3450 ſtellte. Kraft⸗ utter koſtete 1550 Mk., Kokoskuchen 1950, Biertreber Sieben Kinder ertrunken. Auf einem Ausflug von zwe! Klaſſen der Goetheſchule in Gelſenkirchen ſchlug beim Ueberſetzen über die Lippe, nachdem bereits zwei Boote das Ufer erreicht hatten, das dritte Fährboot Eine e e des Markſturzes. Nach deſſt „Obſerver“ hat eine ohe Menge von Mönchen und Nonnen aus England ünd Irland die ee ö durch den Markſturz hervorgerufene Gelegenheit be⸗ nützt, um ſich in Süddeutſchland niederzu 1 155 Sie kaufen alte Schlöſſer in Bayern, Württemberg und Weſtfalen, um dort ihre Orden einzurichten. Ein Ordensſchwindler. Es iſt zur Kenntnis des 15 niſchen Konſulats in Dresden gelangt, daß in Deut 105 land eine Perſon ſich zur Verſchaffung von Titeln des Johanniterordens anbietet und dabei vorgibt, daß damit der Eintritt in die ſpaniſche Abteilung des Malteſerordens verbunden ſei. Das Konſulat iſt vom Präſidenten des Malteſerordens ermächtigt, bekannt⸗ zugeben, daß der Orden niemand geſtattet hat, Titel zu verleihen, daß es ſich alſo in dieſem Falle um einen Schwindler handelt. Aus dem Meere gehoben. Der Kreuzer„Laurentie“, der im Jahre 1917 auf eine Mine lief und ſank, iſt von Tauchern unterſucht worden. Es gelang ihnen, Goldſachen im Werte von einer Million Pfund aus dem Waſſer zu retten. 1 0 Ueberfälle auf junge Mädchen. In der Nacht zum Montag wurde in Berlin ein 16jähriges Mädchen von einem unbekannten Manne, der es auf dem Heimwege verfolgte, wobei ſich das Mädchen zur Wehr ſetzte, in die Spree geworfen. Durch die Hilferufe der Ueber⸗ fallenen eilten zwei Schiffer herbei, die das Mädchen retten konnten. Der Uebeltäter iſt entkommen.— Ein ähnliches Vorkommnis ereignete ſich im Oſten Ber⸗ lins. Dort wurden mehrere junge Mädchen mit ihrem Anhang überfallen und ſo ſchwer mißhandelt, daß ſie nach einer Rettungsſtelle gebracht werden mußten. Ein Rieſenwaſſerflugzeug. Der„Temps“ ⸗Korreſpon⸗ dent meldet aus Southampton, daß gegenwärtig ein engliſches Waſſerflugzeug im Bau begriffen iſt, das das größte der Welt ſein würde. Es werde in aller Heimlichkeit konſtruiert, und die engliſche Admiralität wolle einen Typ ſchaffen, der dem heftigſten Sturme ewachſen ſei und ſich längere Zeit auf dem Waſſer alten könne. Das Gerippe ſoll bereits fertig ſein. Man hofft, den Bau in einem Jahr zu beenden. f e e,. unmöglich. Kino. Großes Sittendrama:„Irrwege der Leidenſchaft.“ Dritter Akt. Lyra Mira, der große Star der Stuß⸗ und Tinnef⸗Film Co., übertrifft ſich ſelbſt. In ihrem lauſchigen Boudoir liegt ſie in den Armen ihres gräflichen Geliebten, während der irgend⸗ wo verſteckte Ehemann ſich die Haare rauft. Auf dem zweiten Platz fragt Herr Müller ſeine Gemahlin: „Könnteſt Du mich auch ſo betrügen, Lowiſe?“— „Quatſch!“ ſagte Lowiſe.—„Hab' ich denn ein Bou⸗ doja?“(„Simpliziſſimus.“) Vor der Sixtiniſchen Madonna in Dresden. Im Strome der Sonntagsbeſucher ſchiebt ſich auch ein bie⸗ deres Provinzler⸗Ehepaar. Er voran, will andäch⸗ tig vor der Madonna ſtehen bleiben. Sie aber drängt ihn weiter:„Komm doch, die haben wir ja zu Hauſe!“ . 1(„Simplieiſſimus.“) Scherzfrage. Was wäre grauſam?— Wenn ein Zuchthausdirektor einen Lebenslänglichen von Prof. Steinach behandeln ließ.(Münch.„Jugend.“) 33 Aus Nah und Fern. Mannheim, 25. Juli.(Exploſion.) In dem Maſchinenhaus des Werkes Oppau der Badiſchen Ani⸗ lin⸗ und Sodafabrik entſtand durch den Bruch eines Waſ⸗ ſerrohrs eine Exploſion, die einen erheblichen Schaden anrichtete. Sieben Perſonen wurden verletzt, darunter eine ſchwer. 5 Maunheim, 25. Juli.(Tödlicher Unfall.) Am vergangenen Samstag iſt der 65jährige Fuhrmann Jo⸗ hann Lieblang an der Halteſtelle Luzenburg beim Ab⸗ ſteigen von der Straßenbahn mit dem Stiefelabſatz am Trittbrett hängen geblieben und erlitt einen Schädel⸗ bruch, an deſſen Folgen er geſtern im Krankenhaus ſtarb. Mannheim, 25. Juli.(Streik) Die holländi⸗ ſchen Aheinſchiffer haben den Streik für alle Rhein⸗ schiffe, ſowie Schleppdampfer proklamiert. Die deutſchen e 1 Nr ele 1 5 Geſentten Hauptes hörte ſie zu und dacht Bei ſeinen letzten Worten ſah ſie ihn an ſchnell: „Sie reden mir ab, wollen ſich nur eines Auftra⸗ ges entledigen?“ „Rein, Fräulein Lore! Ich zeige Ihnen nur das Für und Wider. Sie ſollen ſich nicht durch Ihr Mit⸗ gefühl mit Siſſi beeinfluſſen laſſen! Es gilt Ihre aus⸗ ſichtsvolle Zukunft!“ 5 Sein Geſicht blieb undurchdringlich. Doch ſein Herz klopfte ſtürmiſch wie nie in ſeinem Leben. Wenn ſie ſich jetzt nach ſeinem Sinn entſchied, wollte er es als glückliche Vordebeutung für etwas anſehen, was ihm ſelbſt noch nicht ganz klar war. ö Sie ſchwieg und dachte an ihn. Sie würde ihn dann wieder öfter ſehen, vertraulich mit ihm an einem Tiſche ſitzen, durch Siſſi ihm nahe ſein— dafür hätte ſie bedingungslos alles hingeben können— denn ſein Anblick, ſeine Gegenwart waren ihr höchſtes Glück. Aber dann fiel ihr etwas ſchwer aufs Herz.— Wenn er die andere freite, wenn die Gräfin Herberſtein erſt ſein Weib war— würde er da n ſo gütig zu ihr ſein? Aber gleichviel— ſie fühlte ſich mit den All ⸗ wördens verbunden. Das gemeinſam erlebte Leid kittel ſie 1 Und Siſſi, das arme, mutterloſe Kind, bedurfte ihrer! Deshalb ſagte ſie, ohne ſich weiter zu beſinnen: 5 „Schreiben Sie, bitte, dem Herrn Grafen, 9 ick bereit bin, Siſſis Ausbildung zu leiten. Dem Kinde wieder Frieden und Freude geben zu können, entſchü⸗ digt mich für alles, was ich aufgebe!“ Ein Ausdruck ſelbſtloſer Güte lag bei dieſen Wor, ten auf ihrem Geſicht. Aus ſeinem Geſicht brach ein heißer Strahl. Und er hielt die beiden ſchlanken, ſchö. nen Mädchenhände feſt in den ſeinen.„Lore— Lore!“ ſtammelte er hingeriſſen. Er hatte ſa dieſe Antwor erwartet— und nun er ſie 1 rt, Überwältigte es 1 e nach. und fragte gaben, abet er hielt he eee edge. folgt d ſen mit beutſchen Schleppdampfern rheinaufwärts ge⸗ Meersburg, 25. Juli. ten wird in dieſem Jahr allerdings nicht möglich ſein. chiffe, die in den Niederranven beladen twürbef, dür⸗ leppt werden. Tie deulſchen Organiſationen wurde lerpflichtet, dafür Sorge zu tragen, daß während der Tauer des Streiks kein Schiff nach Hollaud gelangt, nie⸗ derländiſche Flußſchiffe in Deutſchland weder beladen noch elöſcht werden, noch Kohlen erhalten und kein anderes Schiff durch deutſche Schleppdampfer ſtromaufwärts ge⸗ ſchleppt wird. Die Urſache des Streiks liegt in einer Lohnherabſetzung von 10 Prozent. f Naſtatt, 25. Juli.(Raubüberfall. In der Nacht vom Samstag auf Sonntag etw um 10 ½ Uhr wurde auf der Landſtraße zwiſchen Oetigheim und Raſtatt, in der Nähe der Eiſenbahnunterführung ein verheirateter Zimmermann von zwei unbekannten Männern überfallen, bermutlich in der Abſicht, ihn ſeines Geldes zu berauben. Einer der Täter hat offenbar mit einem Meſſer mehrere Stiche auf den Angegriffenen verſetzt, wobei aber nur die Kleidungsſtücke durchſchnitten wurden und der Ange rif⸗ fene keinen weiteren Schaden erlitt. Der Angegri fene ſetzte ſich heftig zur Wehr, warf einen der Täter in den Straßengraben, ſchlug mit den Fäuſten auf ihn ein, wäh⸗ renddem der andere Täter die Flucht ergriff. a (Rebenſtand.) Die Reben in und um Meersburg weiſen dieſes Jahr im Allgemeinen einen ſehr reichen Fruchtanſatz auf. Doch zeigt ſich ſchon der gefürchtete Schmarotzer, die Blattlaus. Das Be⸗ ſpritzen hat in verſtärktem Maß eingeſetzt. Hoffentlich ge⸗ lingt es der mit Liebe und großem Fleiß geführten Arbeit, dem Ungeziefer ſcharf zu Leibe zu rücken, damit ein reicher Ertrag der Reben dennoch zu erwarten 1 8 15 Pforzheim, 26. Juli.(Erd rückt.) In Eukingen pit 1 Legen von Waſſerleitungsröhren e zige Arbeiter Otto Aichele von gel 1 10 i ei Bruchſal), 26. Juli. igenarti⸗ 5 5 arch Als 10 heeſger Landwirt über die alte geländerloſe Rheinbrücke fahren wollte, die zudem man durch das Hochwaſſer zum Teil unter Waſſer ſtand, 0 das Pferd von der feſten Brücke ab und verſchwand 0 dem Wagen in der Tiefe des Altrheins. Der Landwirt, der ſelbſt nicht zu Schaden kam, erlitt dadurch einen Ver⸗ luſt von ungefähr 70 000 Mk. e Steinsfurt(bei Eppingen), 26. Juli(Erſchof ſen.) In der hieſigen Bahnhofwirtſchaft hat ſich ein in Malſch wohnhafter verh. Mann erſchoſſen, als 9115 e Verwandten zur Rede ſtellten, weil er mit einem Mädchen zin Liebesverhältnis unterhielt. 10 11900 Heidelberg, 26. Juli.(Deutſcher Brauer tag, der e t, eine, der bedeutendſten wirk⸗ ſchaftlichen Organiſationen, iſt in dieſen Tagen 1 dar ſeiner Hauptverſammlung zuſammengetreten, Bie. 15 Hauptverſammlung der Brauerei und Mälzerei⸗ Wage genoſſenſchaft und einer Vorſtandsſitzung eingeleite wurde. N Maunheim, 26. 1 ö ürgermetiſtergehälter. 8 urge 17 10 ſich in der nächſten Zeit mit der Neufeſtſezung de ürgermeiſtergehälter zu befaſſen haben. Tas 1 9 5 halt des Oberbürgermeiſters ſoll 140 000 10 0 ſeine Dienſtaufwandsentſchädigung wird von 2. 1 0 115 50000 Mk. erhöbt. Das Wunde 1100 0 0 0 iſters wi 00h) Mk. feſtgeſe die N 4 meiſters wird auf 120 000 Mk. fe 9 4 höht, während auf 105 000 Mk auf (Neufeſtſetzung der Der Bürgerausſchuß aufwandsentſchädigung 5 0 40 000, k das Grundgehalt des 2. Bürgermeiſters aul e feſtgeſetzt 10 ſeine Dienſtaufwandsentſchädigung 35000 Mk. erhöht wird. 5 5 11 Mannheim, 26. Juli.(90 he Straßen 00 A preiſe.) Die Straßenbahnpreiſe werden ab 1. 1 10 erneut erhöht und zwar beträgt der Tarif für die kleinſte Strecke 5 Mk. 355 95 5 5 Mannheim, 26. Juli.(Schwere B ra e den.) Ein 12jähriges Mädchen goß in der. Küche 15 elterlichen Wohnung Petroleum in das Herdfeuer und erlitt lebensgefährliche Brandwunden. f 7 5 ch li rundſteinlegung.) Am Nordrach, 26. Juli.(Grundſteinle gun 1 Sonntag 117 hier die feierliche Grundſteinlegung 11 neuen Lungenheilanſtalt der Landesverſicherungs ade Baden ſtatt. Oberregierungsrat e nde Notwendigkeit des Baues, verlas die Stiftungsur 8 und wünſchte dem Werke einen guten de Koſten des Baues dürften ſich nach beiläufiger Schätzung auf 30—40 Millionen Mark belaufen. 91 5 e Bi Durmersheim(bei Raſtatt), 26. Juli. 1 0 5 getötet.) Bei Feldarbeiten wurde der Landwirt Le vid Heck vom Blitz erſchlagen. Furtwangen, 15 0 0 6 Schiebergut. Ertrunken. a . 19 Waggon Brennholz beſchlagnahmt, einer Schiebergeſellſchaft gehörte.— das 80 11 jährige Kind des Dachdeckers Kienzler fiel in den werbekanal und ertrank. ee e e i b i Fur 26 Juli. 2108 Vöhrenbach(bei Furtwangen), 26. Züll. n 15 5 raft w erk.) Die Arbeiten am Kraftwerk an der Linach ſchreiten rüſtig vorwärts, ſodaß laut e Nachrichten“ beſtimmt damit zu rechnen iii da, 01 keine außergewöhnlichen Hinderniſſe eintreten, dare im Herbſt d. J. das Werk einen Teil des Fee liefern kann. Die endgültige Fertigſtellung aller Bau— (Beſchlagnah mt 28 Auf dem hieſ. Bahn⸗ dias 125 rg, 26. Juli.(Todesfall) Im 80, geen her Carl Freiherr Droſte zu e dem Leben geſchieden. Der Verſtorbene war ein 0 der Dichterin Annette Droſte Hülshoff. Im ſog 10 fame ſpielte der Verſtorbene als Verteidiger 95 katholiſchen Intereſſen eine große Rolle. Er 9 u. a. auch den Krieg 1870/1 mit und wurde mit em Eiſernen Kreuz ausgezeichnet. Vom Papſt ward er 10 äpſtlichen Geheimkämmerer ernannt. Geſtern fand die Beſezung in der Familiengruft ſtatt. f Konſtanz, 26. Juli.(Höc tſtand des Boden⸗ Jahre erréſcht. e eg; nahezu unter Waſſer.* Dampfſchiffhafen ſtürzte hard von Beuren in den See und ertrank. unterſtellten Vorgänge anzuempfehlen“. I rtediichshaſen und Kreßborm siche Im See ertrunken) Im ö 26. Juli. f wa 0 der Nudelhändler Emil Bern⸗ Aus dem übrigen Reich. München, 25. Juli.(Schweres Verkehrsun⸗ glück.) Am Sonntag ereignete ſich in dem Vorort Sellm ein ſchweres Verkehrsunglück, indem ein Motorradfahrer von einem Laſtkraftwagen überrannt wurde. Der In⸗ genieur Burger aus München wurde ſofort getötet. Eine Perſon wurde lebensgefährlich und zwei weitere ſchwer verletzt. f Würzburg, 25. Juli.(IV. Deutſcher Studen⸗ tentag.) Der IV. deutſche Studententag, der bekannt⸗ lich in Marburg ſtattfinden ſollte, vom preußiſchen Staatskommiſſar Weismann jedoch aufgrund der Schutz⸗ geſetzgebung verboten wurde, fand hier in einer vorberei⸗ tenden Sitzung ſeine Eröffnung. Es wurde eine Ent⸗ ſchließung angenommen und darin die ſchärfſte Verwah⸗ rung gegen das Verbot der Marburger Tagung eingelegt, Mainz, 25. Juli.(Ein Landrat zu Gefäng⸗ nis verurteilt.) Das franööſiſche Militärgericht verurteilte den Landrat von Meiſſenheim(Rheinprovinz) zu einer Gefäugnisſtrafe von 3 Monaten, weil der Land⸗ rat Dr. Ernſt Schwebel aufgrund von Beſchwerden der Bevölkerung in Weiſſenheim über einen aus Elſaß⸗ Lothringen ſtammenden, früher dem deutſchen Heere an⸗ gehörenden, in Meiſſenheim ſtationierten franzöſiſchen Gendarmen eine Eingabe an den Kreuznacher franzöſiſchen Delegierten der Rheinlandskommiſſion gerichtet hatte und darin gebeten hatte,„dem Gendarmen eine ſtreng ſach⸗ liche, leidenſchaftsloſe Beurteilung der ſeiner Beobachtung Gegen das Ur— Dr. Schwebel Reviſion eingelegt. Lindenfels(Odenwald), 25. Juli.(Raubmorde) Der Kaſſenbote H. Gerſtner der Firma Kreuzer u. Böh⸗ ringer in Lindenfels, ein 18;ähriger gelernter 5585 hauer, wurde am Freitag auf der Landſtraße von Vens⸗ heim nach Lindenfels von zwei Gebrüdern namens Roß⸗ mann aus Gadernheim mit einem ſchweren Beile er⸗ mordet und eines Kaſſenbetrages von 40 0⁰⁰ Mark, den er nach einem Steinbruche bei Elmshauſen bringen ſollte, beraubt. Der eine Roſtmann iſt; verhaftet. Er wurde von der Schutzpolizei, bei der er bisher tätig war, entlaſſen. 5 Würzburg, 26. Juli.(Deutſcher 5 tag.) Im weiteren Verlauf des hier abgehaltenen. Deutſchen Studententags wurde„die neue e die künftig den Namen„Satzung“ tragen ſoll, erledigt. Bei einer Stimmenthaltung wurde einſtimmig der erſte Teil der Verfaſſung angenommen. f Lindenfels(Odenwald), 26. Juli.(Geſt ändiger Täter.) Der 17jährige Roßmann von Gadernheim hat eingeſtanden, an dem Raubmord auf den e Gerſtner auf der Landſtraße bei en 000 zu haben. Von dem geraubten Gelde ſind Fee i Mark aufgefunden worden, die zum Teil auf Wieſen, zun Teil im Walde verſteckt waren. 1 hat Landrat Mutmaßliches Wetter. 55 i i ſtli i gendem Luft⸗ Bei weſtlichen Luftſtrömungen und ſteigen m. druck iſt für Freitag und Samstag eier heiteres und trockenes, nachmittags warmes Wette zu erwarten.. Lokales. — Erfolg der Portoherabſetzung— in Eug⸗ land. Die am 1. 4. ds. Is. erfolgte Herabſetzung des britiſchen Druckſachenportos um einen halben Peunh hat den Erfolg gehabt, daß die Einnahmen der eee bis zu 1. 6. um nicht weniger a 5 zwei 118 Pfund Sterling gegen die gleiche Zeit des Vorja 11 5 zugenommen haben. Man rechnet demgemäß für 111 ganze Geſchäftsjahr auf eine Mehreinnahme bon 13 Millionen Pfund Sterling. Da hiermit bꝛwieſen, iſt, daß eine Portoermäßigung Mehreinnahmen bedeute 909 ſetzt nunmehr in England eine Bewegung ein, welche 1 Briefporto auf 1 Penny für 110 Unze(28 Gr.) und einer weitere halben Penny für jede Druck⸗ porto auf durchweg 19 1 Fenn 16 050 das ſachenporte einen he zen 2 here e ee Im Deutſchen Reiche geht, die. waltung den umgekehrten Weg: ſie erhöht die Gebühreen und wundert ſich, daß die Einnahmen abnehmen, ſtatt zu nehmen! Als Stephan den Weltpoſtverein gründete, gu er von dem entgegengeſetzten Standpunkte aus, der ſic 0 wie die oben berichtete engliſche Erfahrung bezeugt, als der einzig richtige erweiſt. * Sport am Tivoli! Am kommenden Sonntag eröffnet Spy. die neuen Splelſaiſon mit einem Freund⸗ ſchaftsſpiel gegen Splelverelnigung Sandhofen la. Es wird ſſcher ein ſpannender Kampf zu erwarten ſein. da die beiden Mannſchaften zur Zeit gut im Tralning ſind und Spy. den Sieg an ſich relßen will. Wir hoffen, daß kein Vlernheimer Sportanhänger verſäumt, ſich dleſes hochinte⸗ reſſante Spiel anzuſehen, umſomehr als die 1. Mannſchaft des Spy. wieder zum erſten Mal auf den Plan trltt. Gebetzeiten der jüdiſchen Gemeinde. 4. Aw 29. Juli . Sabbat⸗Anfang 730 Uhr o Uhr Wochenabſchnitt„ Morgen 8 D'worim„ Nachmittag bend 90 uhr ek 2„ deen 905 Uhr . Wochentag⸗Abend Unze, das Poſtkarten⸗ Unzen herab⸗ An unſere Leſer! Es iſt ein offenes Geheimnis, daß die deutſche Preſſe von den Gefahren, welche das deutſche Wirtſchaftsleben bedrohen, am allerempflndlichſten betroffen wird. Das Notgeſetz für die deutſche Preſſe, welches in dieſen 0 Tagen vom Reichstag verabſchledet worden iſt, hat lelder eine Geſtaltung erhalten, welche die ſo außerordentlich dringende, Tageszeitungen nicht bringt und nur eln kleines Behelfsmittel iſt. miniſter hat ſelbſt nach dem Reichstagsberlicht zugegeben, daß es„fraglich iſt, ob der Entwurf der Preſſe die nötige Hilfe bringen wird.“ leger behaupten, immer verkannt wird. ſofortige und ausglebige Hilfe den deutſchen in ſeiner Auswirkung Der Reichswirtſchafts⸗ Man darf ruhig als Zeitungsver⸗ daß die Preſſe als Kulturfaktor leider noch Inzwiſchen ſetzen aber die immer unerträglicher werden⸗ den Prelsſteigerungen ihren unerbittlichen Erdroſſelungs⸗ weg fort: egenüber a 5 dieses Jahres das 41 fache, im April das 60 fache, im Juli das b wird im Auguſt weſentlich weiter im Preiſe erhöht werden. riedenspreis Juli bereit Mk. 200 000.— und der Preis klettert im Auguſt weiter.) Zeitungsherſtellung unentbehrlichen Betriebsſtoffe und Un⸗ koſten; allmählig ſteigen gramme, Portis, Steuern uſw. Zeitungsdruckpapier, welches im Dezember 1921 dem Friedenspreis das 21 fache, im März 100 fache, des Friedenspreiſes betragen hat, Ein einziger Waggon Zeitungspapfer, deſſen ö rund Mk. 2000.— betrug, koſtete im In gleichem Maße ſteigen alle für die auch Löhne und Gehälter, Tele⸗ Es muß erſucht werden, durch geeignete Maßnahmen den Zuſammenbruch der deutſchen Preſſe ſoweet als mög⸗ lich aufzuhalten, 10 Anzeigenpreiſe laſſen ſich a ̃ aber hoffen, daß die Leſerſchaft treu zu ihren Zeitungen hält, und Leiſtungsfähigkelt und zur Sicherung des öffentlichen der Bezugspreiſe und neue Erhöhungen ö Wir dürfen dabei nicht umgehen. um ihnen ſo zu helfen zur Erhaltung von Daſein dentſchen Lebens. Im Vergleich zu der Steigerung der 11 55 für die Lebensnotwendigkeiten ſind die deutſchen Zeitungen heute immer noch ſehr blllig. Wer gerech⸗ denkt, wird anerkennen, daß für die immer mehr wachſen den Ausgaben den Zeitungen wenfgſtens ein tellweiſer Aus gleich geſchaffen werden muß. f Arbeiter⸗Zeitung. Mannheimer Generalanzeiger. Mannheimer Tageblatt. Neue Badiſche Landeszeitung. Neues Mannheimer Volksblatt. Tribüne. Volksſtimme. N Feudenheim: Feudenheimer Zeitung. Friedrichsfeld: Friedrichsfelder Zeitung. Heddesheim: Heddesheimer Zeitung. Heidelberg: Heidelberger Tageblatt. Hockenheim: Generalanzeiger. Tageblatt. Käfertaler Anzeiger. Ladenburg: Neckar⸗ Bergſtraß⸗Bote. Lampertheim: Lampertheimer Zeitung. Neckarau: Neckarauer Zeltung. Plankſtadt: Plankſtadter Zeitung. Rhelnau: Rhelnauer Tageblatt. Rhelnauer Zeitung. Sandhofen: Sandhofener Zeitung. Seckenheim: Neckarbote. Schwetzingen: Schwetzinger Volkszeitung. i Schwetzinger Zeitung. Viernheimer Anzeiger. Viernheimer Bürger⸗Zeitung. Weinheim: Weinheimer Anzeiger. Käfertal: Viernheim: Die Viernheimer Bürger⸗Zeitung koſtet ab 1. Auguſt 1922 Mk. 20 frei ins Haus gebracht. Der Anzeigenprels beträgt ab 1. Auguſt 1922 Reklamen Amtlicher Teil. Betr: Rotlanfimpfung. Wir machten die hieſigen Schweinebeſitzer nochmals auf die Impfung ihrer Tlere aufmerkſam. Gerade, in der jetzigen Jahreszeit, in welcher die Seuche tagtäglich überhand nimmt, iſt es dringend empfehlungswert die Schutzimpfung bel den Schweinen vorzunehmen, zumal die Tiere einen außerordentlich hohen Wert beſitzen. Die An⸗ meldungen können bei Herrn Veterinärarzt Selgel gemacht werden. je Zeile Mk. 3.— je Zeile Me. 10.— Betr.: Erhebung einer Allmendauflage. Der Gemeinderat hat in ſeiner de. Mts. die Allmendauflage für das Ri. 1922 auf den 40 fachen Betrag der Friedensſätze erhöht. Dieſe Erhöhung, die nur die Umlegung der notwendigſten Aufwendungen der Gemeinde für die Allmendnutzungen zum Zwecke hat, war mit Nückſicht auſ die eingetretenen Verhältniſſe nicht mehr zu vermelden. Einwendungen gegen dleſen Beſchluß können innerhalb einer Woche bel uns vorgebracht werden. Sitzung vom 25. : Anbringung von Nummerſchllder. f e een nochmals diejenigen Hausbeſitzer deren Häuſer noch keine Nummerſchilder beſitzen auf, bis längſtens 1. Auguſt die entſprechenden Schilder auf unſerem Bau⸗ iro abzuholen. g 0 In beige verwelſen wir auf die Bekanntmachung vom lt. ds. Mts. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim: Lamberth. r Bodenſee hat augenblicklich infolge der andau⸗ 45 8 Abe Aber feen Höchſtſtand in dieſem 8000 Uhr 1 Morgen 630 Uhr 7 6 und Selleri⸗Setzlinge 2 Lauch⸗ 0 10 Martin, an der Apotheke. 5