5 e monalliche Wezugspreis Nellaniezelle M. Bei öf 0 ö onnerstag un ms Der monatliche Bezugsprei le Reklamiezeile Mk. Bei öfteren Wiederholungen und gr beträgt Mark. Ellzelverkauf? Stück Pfg. Durch dle Poſt Aufträgen g ender Rabatt, Bella eng bh für bie 1955 bezogen viertelſährlich Mk. Gratisbeilagen; Kalender u. Fahrplan. nnahmeſchluß für Juſerale; vormittags 9 Uhr, bebe dee„ eee, Di ge ee auflage 50 Mk. chtung! Achtung! Was im 1 An Ib 9 8 Uf Vlolinen, Mandolinen, Guittarren, Lauten, Waldzithern, Konzertzithern, Accordzlthern, Zleh⸗ harmonlkas, Mundharmonikas, Flöten, Ockarlnas, Houpen, Signalhörner, Pfeifen, Pickolo, Ruf⸗ börner, Gramophon⸗Platten, Stiften, Steh⸗ u. Se e e Tiſchnotenſtänder, Glockenſpiele, Stimmgabeln, F Son e 935 Stimmpfeifen, Stimmſchlüſſel, Saiten zu allen I 1 Rabatt. Auf den See Saitentaſchen, Saltenhalter, 1 1 9 altenſchnur, Saitenſtimmer, Stegen, Dämpfer, is n ende Aermelſchoner, Meſchanike, ane Dear ec ee liernheim 1 Nächsten Sonntag, nachmittags 3 Uhr veranstaltet die Sozialdemokratische Partei hinterm Gaswerk ein Hald-Fest unter Beteiligung sämtl. hiesiger Arbeiter- Vereine, sowie der Mannheimer Arbeiter- Jugend. Rufstellung des festzuges nachm. ß 2 Uhr am»Gasthaus zum Löwen. Ab- marsch ½3 Uhr unter Vorantritt der hiesigen g Musikkapelle zum Festplatz. Ciesangliche itung Im Falle höherer Gewalt Und ſonſtigen Störungen des Betriebs der Heben der Lieferanten oder der Beför⸗ derungseinrichtungen hat der Beſteher keinen Anſpruch auf Lieferung oder Nachlieferun oder auf Rückzahlung d Bezugspreiſes. Danksagung. Geſchüfts⸗Anzeiger Lokal⸗Anzeigeblatt für Viernheim Vereins⸗Anzeiger Anmeblatt der Heſſ. Vürgermeiſterei und des Polſzeiamte Viernheim Martin Geſchäſtoſteile! Nachrichtenblatt für alle amtlichen Bekanntmachungen der Vehörden Viernheim und Umgebung. holter, Notenhalter, Mandolinbandhalter, Zier⸗ 5 i 13 eee Inſerate haben in der„Viernheimer Bürger⸗Zeitung“ ſtets beſten Erfolg.— Für am Telefon aufgegebene Inſerate wird keine Garantie übernommen. bänder, Tragbänder, Muſikwappen, Anſtecknadeln, 8 rr 8 9 8 3 3 1 1 45 f Pyſiſchegtontn Nr. 2157 Zurückgekehrt vom Grabe unserer lieben nun in Gott ruhenden Mutter, sagen wir für die bewiesene herzliche Anteilnahme während der Krankheit und beim Hinscheiden, ferner für das zahlreiche Geleite zur letzten Ruhestätte und für die grosse Kranz und Blumenspende unsern tiefgefühlten Dank. Ganz besonderen Dank den ehrw. barmherzigen Schwestern für die liebeyolle und aufopfernde Pflege, ferner Herrn Pfarrer Roos für die trostreichen Worte am Grabe, sowie für die Kranzniederlegung der evan- l 2 0 Jahrg. Tanzabzeichen, Kontroller, Wanderkarten, Zlther⸗ Fergiprechet Nr. 217 ringe, Wirbel, Kolphonlum, Mandolinplättchen, ee e und sportliche Aufführungen sowie Volks- und Reigentänze der Arbeiterjugend werden f für anregende Unterhaltung Sorge tragen. Gleichzeitig ist eine b brindunm u. Arhgier üugun in Bernheim in Aussicht genommen, worauf wir unsere hiesige Jugend besonders aufmerksammachen. Die Festrede hält Genosse Trumpfheller, Hannheim Wir laden hierzu Freunde und Gönner der Arbeiterbewegung freundlichst ein Der Vorstand. 8 N 923 7 S 8 2 95 23 8 1 728* 9 2 95 8 gelischen Gemeinschaft. Viernheim, den 25. Juli 1922 Die trauernden Hinterbliebenen: ande d0loh Mae ind Abelbr ha. ———.—— ñÄÜÿSõ§G rp ß ß 2— c—— ————— —— Allegro(für Geigenbogen), Tragbänder, Futterale Kaſten, Taſchen, Kinderklaviere, Noten, Noten⸗ papier, Theaterſtücke, Couplet, Duette und Terzette, Kinderraſſeln, Llederbücher, Fußball⸗ bücher, Hochzeits⸗, Verlobungs⸗, Ulk⸗ Liebes⸗ und Oelkarten, Scherzartlkel, Spielwaren, Kindertrompeten, Polter- und Deklamations⸗ reden, Traum⸗, Scherz⸗, Ulk⸗, Hochzeits⸗ und Witzoͤücher, Schulen für ſämtliche Inſtrumente, ſowte die neueſten Schlager Lieder, Tänze, Ager Fd Sofa Mitgliedſchaft„Wanderer“ Viernheim. Slemm- undd füngmub dherneim. Heute Abend 9 Uhr kompinierte „Nene 1 Heute, Vorſtands⸗Sitzung Arb. desangöepein Aar monte. um 9 Ahr im Gaſthausnzum zum halben Mond. Der Präſident. Donnerstag Abend He rren Vorſtände beider Vereine, um pünk liches und vollzähliges Erſcheinen gebeten. Wegen Wichtigkeit der Tagesordnung, werden die Koob 5. Viernheim tauſche meine Höfreite mit 6 Zimmer gegen eine kleinere Hofrelte. Kann aus freier Hard verkauft werden. Vorzuſprechen von Weitere Ggarren⸗ und Wichelmacherinnen werden ſofort angenommen Gebrüder Rudershauſen Aar oppessaa empfiehlt! Saat⸗Wichen, Saat⸗Erbſen, Frühkleeſamen, ewg. Klee⸗ Samen, Winter⸗Wicken, Sommerreps u. Rübſamen Johannes Adler 9. Telefon 39 Jakobſtr. 10 in welß und rot pellledern zu noch günſtigen Preiſen bei r. Doppenheimer Lorscherstrasse. Todes-Anzeige fallen, heute morgen ½10 D liebe unvergessliche Mutter, Schwiegermutter, Schwägeri Frau geb. Martin nach kurzem, Die Vorſitzende. * 5 1 1 . I i 7 0 1 schweren Leiden, nachm. 5 Uhr ab. Gott dem Allmächtigen hat es in seinem unerforschlichen Ratschlusse ge- Uhr, unsere Grossmutter, n und Tante Wohl- versehen mit den hl. Sterbesakramenten im Alter von 71 Jahren, zu sich abzurufen. in ein bess Um stille Teilnahme bitten: eres Jenseits Die lieftrauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet Samstag Nachmittag 5 Uhr vom Trauerhause, Ludwigstrasse 1, aus statt. Möbl. Zimmer wenn möglich mit Koſt von jungem Manne ſofort ge⸗ ſucht. Zu erfragen in der Exp. ds. Bl. Gportperein 09 Pieruheim (Sportplatz am Tivoli) Sonntag, den 30, Juli nachm. 1/5 Uhr Gpiel⸗Perg. Sandhofen la Jede Uhr repariert in eig. Werkſtätte ſchnell, gut und billig L. Krug, Uhrmacher, 15 f Sport V 09, 1. Zum zahlreſchen E m p f Der Vorſtand, Beſuch ladet eln Der geehrten Kundſchaft zur Kenntnis, daß ich 5 lie Anfertigung aner Haararbeien aufgebe.] Diejenigen welche noch Haare hler haben, wollen dleſelbe bald abholen. Alle Haarſchmuck⸗ Reparaturen werden welterhin ſchnellſtens ausgeführt. Hocher zu noch äußerſt gi Hehltscne Lampen, Bügeleisen, V. Winkenbach Schloſſermeiſter ehle: Ich, Jakob von Moltkeſtr. 22, 8 9 5 7286. Staatsbahn. heim, Anfang: 4. ½ 11 u. 3. 1 Uhr. Märſche uſw. 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Der 22. internationale Friedenskongreß in Londo hat eine Reihe von Entſchließungen angenommen, i) denen u. a. außer der Herabſetzung der Entſchädigun gen Zurückziehung der Beſatzungstruppen, ſowſe Rü gabe des Saargebiets an Deutſchland geſordert wird Sonntagsgedanken. Licht wird wieder werden Licht wird wieder werden nach dieſen dunklen Tagen; laßt uns nicht fragen, ob wir es ſehn— 8 wird geſchehn. i a W Matth Claudius. Zum Sonntag. Wie wirds mit dem Weizen werden dieſes Jahr? Das iſt eine ſehr wichtige Frage. Der Weizenpreis beein⸗ flußt die Geſtaltung aller übrigen Preiſe. Von Abe galt der Weizen für eine beſonders köſtliche. Frucht. So vergleicht Jeſus ſeine echten Jünger und Nachfolger mit dem Weizen, die unlauteren Frommen mit dem Unkraut unter dem Weizen.! ö ſtentum einſchätzen, als Weizen oder als Unkraut Weizen etwas beſonders Koſtbares. es ſei die abhängigſte aller Pflanzen Weizen wachſen und reifen, für ihn. Es iſt kein Weizen, wo iſt aber auch kein himmliſcher Weizen, wo kein Menſch iſt, Wie mag er wohl dein Chri⸗ 2 3 Und doch, man ſagt, Nirgends kann außer der Landmann ſorgt Es wo kein himm⸗ liſcher Herr iſt. Eine Ewigkeitsfrucht kaunſt du nur wer? den unker der Pflege, Fürſorge, Zucht des Sämauns der Ewigkeit. Ein Chriſt iſt nichts ohne, das iſt ſeine unbedingte Abhängigkeit. iſt ein Chriſt eine volle Aehre. lebendigen Chriſtus; Das iſt ſeine größte Ehre. Mag auch die Liebe weinen Lehne. (Nachdruck verboten.) Tränen der Roman von Fr. 74. Fortſetzung. Da traf ihn in ſcheuer Bitte ihr Auge; funkelten darin. Was wollte er von ihr— er, doch einer anderen gehörte? „Weshalb Tränen, Lore? 8 ſchwer? Dann wollen wir Ueber verzichten! uns ſchon Opfer genug gebracht.“ „Es iſt kein Opfer, nein!“ ſtieß ſie hervor. „Was iſt es denn, Lore, liebes Mädchen?“. Sie wandte den Kopf weg— wie ſeine Güte ſie peinigte! Wie er lächeln würde, wenn er je ahnte, daß ſie anders für ihn fühlte, als ſreundſchaftlich, dank⸗ bar—— ſie ſchämte ſich vor ſich ſelbſt. Er hielt ihre Hände noch immer, und an ihren Händen zog er ſie zu ſich heran, bis ihr Geſicht ganz nahe dem ſeinen war.„Sehen Sie mich doch an, Lore.“ Tränen perlten über ihre Wangen; er faßte ſie an das Kinn und zwang ſie dadurch, ihn anzublicken. Und da las er in ihren Augen ihre hingebende, demütige Liebe—— Und die Sehnſucht, dieſen blühenden Mäd⸗ chenmund zu küſſen, wurde übermächtig in ihm. Er legte ſeine Hände um ihren Kopf und drückte ſeine Lip⸗ pen auf die ihren. Sie wurde laß und zitterte; da hielt er ſie feſt, ſo ſeſt, daß ſie ſich nicht rühren konnte. Ein heißes, ſtarkes Gefühl durchflutete ihn, als die bebende Mädchengeſtalt an ſeinem Herzen ruhte, und des Bruders Worte flogen ihm durch den Sinn, die er ihm jetzt geſchrieben:„Begegnet Dir ein Mädchen, das Du lieben kannſt, und das Deiner Liebe auch wert iſt, vann frage nicht viel nach ihrem Stande— ſiehe ihren Wert als Menſch an———“ und hier war das Mädchen, nach dem er mit Herz und Sinn verlangte, das Unruhe über 1 105 10 I Grund⸗ ätze gebracht. Das ſtärker als alles war—— 1 f 0 ee, geliebtes Mädchen!“ Und er küßte Wird es Ihnen gar ſo Sie haben Aber mit Chriſtus 1 ö ö Amt Viernheim. Samstag, den 29. Juli 1922 Wochenrundſchau. Im Mittelpunkt des Intereſſes ſtand in der letzten Woche das Moratorium des Garantiekomitees. Bei Licht beſehen iſt es ja nichts anderes als eine neue Bedrückung Deutſchlands unter Aufgabe ſouveräner Rechte ſeitens der Reichsregierung. Das Kabinett Wirth iſt dem kleinen Boote des Fiſchers zu vergleichen, der ſein Schifflein durch unzählige Klippen hindurch ſteuern muß. Man darf bei einer Beurteilung unſerer derzeitigen Regierung nie⸗ mals außer Acht laſſen, daß ſie mit Schwierigkeiten zu kämpfen hat, wie ſie bisher wohl kaum einem Staate ent⸗ gegengeſtellt wurden. So auch dieſes Moratorium. Wer alle dieſe Einzelparagraphen mit großer Aufmerkſamkeit durchlieſt, wird bald ſpüren, daß es ſich hierbei direkt um „Sein oder Nichtſein“ handelt, daß das ganze Staatsge⸗ füge auf dem Spiele ſteht, wenn man ſo ſagen darf. Ter Beſuch unſerer beiden Botſchafter in Japan und Amerika Dr. Solf und Dr. Wiedfeldt deutet doch wohl auch darauf hin, daß man die Stimmen dieſer hochbedeutenden Staats⸗ männer im Rate nicht miſſen wollte. Wer da meint wir hätten diesmal der Entente wenig gegeben und vie dafür empfangen, der iſt gar arg auf dem Holzwege. Unt was hört man doch für unſinnige Stammtiſchgeſpräche wober die Bierbankpolitiker oft Dinge daherreden, die ſie garnicht verantworten können. Ein Student, der neulich das Andenken Rathenaus ſchmähte, wurde von Platze weg verhaftet. Das iſt ein Einzelfall, der recht viel zu denken gibt. Und wenn wir uns einmal gan; ehrlich fragen, was fehlt uns, was tut uns am drin gendſten not? Dann wird wohl einer, dem ſchon die die Locken grauen, das Wort nehmen und mit einem ein⸗ zigen Worte das rechte treffen. Dieſes Wort heißt Ver⸗ trauen, und zwar Vertrauen zu der Regierung, das noch lange nicht groß genung iſt. Kein Staatsmann kann heut ſagen: das ganze Volk ſteht hinter mir, er wird ſick lediglich auf eine oder zwei Parteien ſtützen können.— Das Moratorium wird erſt in Zukunft in ſeiner ganzer Schwere erkannt wͤrden, wir Teutſche ſind Sklaven ge⸗ worden, das hat ſchon der Verſailler Vertrag, der un⸗ ſelige, beſtimmt. Wir werden auch weiterhin untern Joche dahingehen müſſen, wir, die Enkel der Deutſchen die 1870 ein neues Reich ſchufen, deſſen Herrlichkeit und Größe ſo bald in den Staub ſinken ſollte.—— Man iſt in Berlin aufs Redlichſte bemüht, den Kon. flikt mit Bayern auf friedlich⸗ſchiedliche Weiſe bei. zulegen. Der Kabinettsrat wurde aufgehoben, da ber be reits vorgeſtern wie es ſcheint durch den Reichstagsprä. ſidenten Löbe angeregte Plan, Reichspräſident Ebert ſoll, wieder einmal die Rolle des ehrlichen Maklers überneh— men, inzwiſchen feſtere Geſtalt angenommen hatte. Mar iſt zu dem Entſchluß gekommen, zunächſt durch ihn ein direkte Vermittlunasaktion in die Were leiten zu laſſen PDP ſie wieder— erſt leiſe, faſt zaghaft, dann mit der ganzen Glut ſeiner reifen Mannesliebe, bis Roſen auf ihrem blaſſen, ſüßen Geſicht erblühten. Feſter umſchloß er ſie, als ob er ſie ſchützen wolle vor ſich ſelbſt— vor der Flut ſeiner Gedanken, die ihn höhnten: Was du früher bei einem unreifen, jugendlichen Menſchen ſo hart verurteilt haſt, iſt dir nun ſelbſt geſchehen, dir, dem reifen, kühlen, überlegenden Manne——.“ Aber er fühlte keine Reue, nur ein großes Glück. Von der Straße tönte das Geräuſch vorüberfahrender Wagen zu ihnen herauf, die durchdringenden Signale der Autos— ſie hörten es nicht. Lore rührte ſich nicht in ſeinem Arm; wie von einem ſeligen Traum war ſie umfangen, aus dem zu erwachen ſie ſich fürchtete. Sie dachte nichts; ſie fühlte nichts— nur ihn! Gab es denn ſo viel Glück, wie ſie jetzt erlebte? Sie hätte ſterben mögen— was konnte ihr das Leben nach dieſem noch geben? a „Nun gehörſt du für immer zu uns— zu mir!“ ſagte er.„Nun muß es vorbei ſein mit den ehrgeizigen Träumen von Künſtlerruhm— meine Frau gehört mir, und nicht der Oeffentlichkeit.“ i Lore erſchreckte beinahe unter ſeinen Worten; ſie blickte ihn an, als erwache ſie aus einem tiefen Traum, „Iſt das Wahrheit, was ich eben erlebte?“ fragte ſie leiſe,„ich kann das doch nicht glauben.“ Er lächelte ſie an. 5 „Hier, fühle meine Hand— fühle auch meinen Mund,“ er küßte ſie mit heißen Lipen, daß ſie erſchau⸗ erte,„es iſt Wahrheit, du darſſt glauben, Lore, daß ich dich liebe.“ 5 Und da ſchwieg ſie von dem, was ihr Herz bedrückte; es konnte ja nicht ſein, daß er ſie küßte, wenn er eine andere liebte und heiraten wollte. Da nahm ſie ſeine Hand und legte ihre Lippen darauf. b Unbeſchreiblich rührte und ergriff ihn dieſe Gebärde der demütigen Hingebung. N Du Süße— Süßeſte!“ flüſterte er und drückte Mund in ihr duftiges Haar. Er war wie in 5 ſeinen Nachdem der Reichspräſſdenk noch berſchiedene Unter, redungen mit führenden Perſönlichkeiten hatte, iſt da Kabinett erneut zu Beſprechungen zuſammengetreten Reichspräſident Ebert hat ſich darauf in einem Schreiben ar den Miniſterpräſidenten Graf Lerchenfeld direkt gewendet und ihn darauf hingewieſen, daß die bayeriſche Verord⸗ nung nach einmütiger Ueberzeugung des Kabinetts verfaſ⸗ ſungswidrig ſei, und hat der bayeriſchen Regierung nahe⸗ gelegt, die Verordnung aus eigener Initiative zurück⸗ zuziehen. Man hofft, daß durch eine ſolche Fühlung⸗ nahme des Reichspräſidenten mit den bayeriſchen Staats⸗ männern die Kriſe ſich vielleicht aus der Welt ſchaffen laſſen werde, ohne daß die Reichsregierung in die pein⸗ liche Lage käme, von den„Forderungen“, von denen im Schlußſatz der Erklärung die Rede iſt, Gebrauch mach; zu müſſen. 7 f Unmöglich iſt es nicht, daß dieſem ſchriftlichen Mei⸗ nungsaustauſch eine Zuſammenkunft zwiſchen Ebert und Lerchenfeld folgen wird. In Berlin blickt man noch ver⸗ trauensvoll in die Zukunft, indem man hofft, daß mittler⸗ weile auch in Bayern eine ſtarke Ernüchterung eingetreten iſt. Man möchte auch die bekannte bayeriſche Empfind⸗ lichkeit tunlichſt ſchonen. Es wird ſich hoffentlich eine Baſis zur Verſtändigung finden laſſen.— Bemerkenswert iſt noch, daß der führende amerikaniſche Finanzpolitiker Vanderlip eine Audienz beim Miniſterpräſidenten Grafen Lerchenfeld hatte, ſowie beim Landwirtſchaftsminiſter. Im Verlaufe der Unterredung beleuchtete er verſchiedene welt⸗ politiſche und innerdentſche Fragen. Er ſprach ſich dabei ſehr ungehalten über die politiſche Unfähigkeit Frankreichs aus.„In Deutſchland“, meint Vanderlip,„wird ſehr bald eine ſehr ernſte und wachſende Beſchäftigungsloſigkeit einſetzen, die zuſammenfällt mit Preisſteigerung und zu⸗ nehmender Inflation. Ihre Wirkungen müſſen ſich aus⸗ löſen in Revolten der Straße und ſozialem Chaos Noch im Juni hätte eine internationale Anleihe die Situation retten können. Deutſchlands Bankerott zieht unweiger⸗ lich den Bankerott Frankreichs nach ſich.“ 5 Im Laufe des Nachmittags hatte Vanderlip Ausſpra⸗ chen mit dem Fraktionsvorſitzenden der Mehrheitsſozia⸗ liſten des Landtages, dem Abg. Timm, dem führenden Wirtſchaftspolitiker der Bayeriſchen Volkspartei, Dr. Schlittenbauer, und dem früheren bayeriſchen Handels⸗ miniſter Hamm. In dieſen Ausſprachen wurde von dem Mehrheitsſozialiſten Timm vor allem ein Moratorium auf 4—5 Jahre und eine Anleihe zur Beſtreitung von Rohſtoffeinfuhr gefordert. Dr. Schlittenbauer wies auf die Bedeutung des Südoſtens hin, während der demokra⸗ tiſche frühere bayeriſche Handelsminiſter Hamm mit allem Nachdruck erklärte, daß die Zurückziehung der feindlichen Truppen aus dem Rheinlande eine der wichtigſten Vor⸗ ausſetzungen für den Wiederaufbau ſei. Die Befürch⸗ tung Vanderlip's. daß im Herbſt und Winter Deutſchland CCC. einem Rauſch; ſeit er ſie im Arme hielt, ſeit er ſie geküßt, wußte er erſt ganz, wie lieb er ſie hatte! Alles andere verſank in nichts, vor dem Glück, daß Lore jetzt ſein Eigen war. Dreiundzwanzigſtes Kapitel. „Erwartet morgen nachmittag Eure dee Lore.“ Kopfſchüttelnd las Frau Maria Berger dieſes Te legramm der Tochter; ſie wurde nicht klug daraus. Der letzte Brief Lores, den ſie erſt vor wenigen Tagen emp⸗ fangen, hatte nichts Beſonderes ahnen laſſen; Lore hatte ſehr befriedigt von den Fortſchritten ihrer Geſangſtu⸗ dien geſchrieben und hatte für Pfingſten ihr wahrſchein⸗ liches Kommen in Ausſicht geſtellt. Weiter nichts! „Erich, was ſagſt du?“ Der zuckte die Achſeln. „Keine Ahnung!— Vielleicht hat ſich Lore plötz⸗ lich verlobt!“ warf er hin, weniger, weil er es ſelbſt glaubte, als um der Mutter einen Anhaltspunkt zu geben. Und ſie griff ihn wirklich auf. ö „Ja, Erich, da haſt du recht— nichts anderes, als das iſt es— ſonſt hätte ſie nicht„überglückliche Lore“ geſchrieben. Wer mag es doch ſein?“ 5 a „Warten wir es ab, Mutterle!“ ſagte er müde. Er war blaß und hager geworden; der Winter war doch ſchwer für ihn geweſen— ſchwerer, als er ge⸗ dacht. Wie oft hatte er Jutta geſehen, halte in Ge⸗ genwart ihres Vaters unbefangen mit ihr ſprechen müſ⸗ ſen; es war faſt, als habe ſie möglichſt oft Gelegenheit dazu geſucht— um ihn zu quälen. Denn er hatte dieſe unſelige Liebe nicht überwinden können; zu tief ſaß ſie in ſeinem Herzen— er litt ſchwer darunter. 8 Erich ſah, daß auch Jutta eine andere geworden war— mit grimmiger Genugtuung fühlte er, daß auch ſie litt. Seine Verachtung ſtrafte ſie ſchwer; in ihrem jungen, weichen Geſicht waren Linien, die nicht dahin paßten, die es älter, gereiſter, machten! Soiſehund ſolgl bon e inneren Unruhen erſchüttert werden würde, teilte Hamm nicht. f i„ In Frankreich iſt man über die Möglichkei tagung der int n 905 1 betr. Moratorium abſolut nicht erfreut. ſo wie immer: Poincare hat Befürchtungen, inſpiriert die ihm treu ergebene Preſſe— nun hat man die Gegenüber⸗ ſtellung Poincare-Frankreich, und das Exempel iſt gelöſt. Geben wir einer der maßgebendſten fade Zei⸗ tungen das Wort: Der„Temps“ ſchrei t, die Lage Deutſchlands könne ſich im Laufe des nächſten Monats ändern, und fragt: Wird die deutſche Regierung auf Grund der Vorſchläge, die aus London kommen, nicht ver⸗ langen, in den Völkerbund aufgenommen zu werden? Das würde ein ſeltſamer Schritt ſein, denn er würde ſicherlich in ſich ſchließen, daß Deutſchland nicht daran denkt, ſeine Grenzen abzuändern, und daß es auf gewiſſe Kombinationen, die ſich auf den Vertrag von Rapallo ſrützen, nicht verzichtet. Auch etwas anderes könne ein⸗ kreten. Die Finanzſtatiſtiken zeigten, daß ſeine Ein⸗ Fünfte ſich vergrößert hätten. Das ſei ein günſtiges Symptom, auf das der„Temps“ die Aufmerkſamkeit lenken will. Wenn man alſo die Diskuſſion des Mo⸗ ratoriums bis September aufſchiebe, werde man ſich⸗ viel⸗ leicht davon überzeugen, daß Teutſchland zahlungsfähig ſei oder daß es wenigſtens zahlungsfähiger werde, als (heute ſeine Regierung zugeſtehe. Was die Geldzahlungen anlange, könne die Reparationskommiſſion die Initiative ergreifen, um ſie aufzuſchieben, bevor die Regierungen miteinander verhandelt hätten. Das Blatt ſtellt alsdann die Frage, ob man die Zukunft ſo ins Auge faſſe, wenn man in London von einer Verſchiebung der Konferenz ſpreche. Wenn das der Fall wäre, dann müſſe man fra⸗ gen, ob es nicht beſſer wäre, dem Gebot der Klugheit zu folgen, wonach man nicht auf morgen verſchieben ſolle, was man heute unternehmen könne. 8 Jetzt bleibt nur noch ein Blick auf Italien übrig, und wir haben alle wichtigen Vorgänge geſtreift. Das »Kabinett hat gehen müſſen, und es ſind inzwiſchen ſchon mancherlei mißlungene Verſuche gemacht worden, um eine baldige Neubildung herbeizuführen. Eine Klärung iſt noch nicht erfolgt, ſo kann man heute auch über die neuen Männer noch gar nichts ſagen, Vermutungen können nich! Gegenſtand längerer Erörterung ſein.— einer Ver⸗ as deutſche So hat auch die letztvergangene Woche dem deutſchen Volke wieder neue Trübſal beſchert, das Moratorium bleibt vorläufig ein Dangergeſchenk, Herr Poincare ſteht im Hin⸗ tergrunde und der iſt Deutſchlands ärgſter Feind... 1——— ö Neues vom Tage. Aus dem Reichsrat. Berlin, 28. Juli. Der Reichsrat ſtimmte einer erordnung zu über die Gewährung von Beihilfs⸗ arlehen zur Förderung des Wohnungs⸗ aues, wodurch die Darlehensſätze an die Gemein⸗ n verdoppelt werden ſollen, ferner der Abänderung der Arzneitaxe mit Rückſicht auf die Geldentwertung und der Erhöhung der Tage⸗ und Uebernachtungs⸗ aner der Reichsbeamten. Der Reichsrat genehmigte ferner die vom Reichstag vorgeſchlagene Erhöhung der Tagegelder der Abgeordneten von 5000 Mk. auf 10 000 Mk. monatlich, ſowie der Aufwandsentſchädigung des Reichstagspräſidenten von 60000 Mk. auf 140000 Mk. Ferner wurde der Vorſchlag zur Prüfung von Mün⸗ zen, die aus Aluminium mit einem Prozent Kup⸗ fer hergeſtellt werden, gutgeheißen. Es ſollen für 400 illionen Mk. Einmark-Stücke, für 600 Millionen Mk. Dreimark⸗Stücke und für 800 Millionen Mk. Fünf⸗ mark⸗Stücke hergeſtellt werden. f Erhöhung der Kohlenpreiſe. Berlin, 28. Juli. Im Verfolg der in dieſen Tagen im Bergbau bewilligten Lohnerhöhungen hatten die Organe der Kohlenwirtſchaft geſtern neue Kohlen⸗ preisfeſtſetzungen vorzunehmen. Es wurde ein⸗ ſtimmig beſchloſſen, die Lohnerhöhungen und Jbohun⸗ Zuſchläge für Materialien uſw. durch Preiserhöhun⸗ gen nach dem bisherigen Schlüſſel abzugelten. Dem⸗ entſprechend tritt für das Ruhrrevier eine Preis ⸗ Mag auch die Liebe weinen Roman von Fr. Lehne. 75. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) Nun— in drei Wochen hatte alle Qual ein Ende — dann war ſie Max von Hellwigs Weib, und er brauchte ſie niemals mehr zu ſehen. Ob ihn der Gedanke beruhigte? Seeine einzige Zuflucht war der Wald. Das Rau- chen der Bäume, die Stimmen der Vögel, das ganze jeheimnisvolle Leben und Weben des Waldes— das zab ihm wenigſtens etwas Troſt und inneren Frieden, venn er es daheim nicht auszuhalten vermeinte, wenn nie Sehnſucht nach dem ſchönen, treuloſen Mädchen zu ibermächtig wurde— er war nicht umſonſt jung, und ſeiß ſtrömte ſein Blut durch die Adern. Die Mutter erwartete mit faſt fieberhafter Unge⸗ duld die Stunde der Ankunft Lores. Ruhelos durch⸗ lief ſie das Haus und ſpähte von dem kleinen Giebel⸗ ſtübchen nach der Fahrſtraße— aber noch kein Wagen war in Sicht. Ein klarblauer Maienhimmel, von Sonnenglan durchleuchtet, wölbte ſich über dem friſchgrünen Walde Ueber die Fahrſtraße rollte faſt lautlos der Wa⸗ zen, der Lore und Rüdiger Allwörden nach dem Forſt⸗ hauſe bringen ſollte. Eng an den geliebten Mann ge⸗ 11 8 ſaß ſie da und hielt ſeine Hand feſt in der Groß und glücklich ſtrahlten ihn ihre Augen an. „Wie wird Mutter ſich freuen! Wie wird Mutter iberraſcht ſein!“ ſagte ſie mehr als einmal.„Mein Mutterle wird dir ſchon gefallen, Rüdiger! Sie ſieht zus wie eine große Dame— und mein Bruder Erich leicht wirklich einem Offizier— ich ſagte dir ſchon, daß er Herzog ihn bevorzugt.“ Gutmütig lächelte er zu ihren Worten. Er konnte 1 Innern leſen, wie in einem aufgeſchlagenen Es iſt wieder einmal erhöhung von 2„Mk. netto bote e„die chile, Steuer u 5 um 305 Mark brutto bedingt. In gleicher Weiſe höhen ſich die Preiſe für rhei ohbraunkohle um 28,60 Mk. und 05 dortige Briketts um 112,50 Mk. beides netto, und für das ir N und oſt⸗ elbiſche ee um 59,50 Mk. bzw. 178,50 Mk. netto. Die Erhöhungen treten am 1. Auguſt in Kraft. Letzte Meldungen. Der Reichspräſident an Graf Lerchenfeld. Berlin, 28. Juli. Das dem baperiſchen Miniſter⸗ e Grafen Lerchenfeld heute vormittag durch n Grafen Zech überreichte Schreiben des Reichs⸗ präſidenten hat folgenden Wortlaut: ‚ Hochverehrter Herr Miniſterpräſident! i Die Stellungnahme der bayeriſchen Staatsregierung gegenüber dem Geſetz zum Schutze der Republik erfüllt mich mit ernſter Sorge und zwingt mich, Ihnen fol⸗ gendes mitzuteilen: Die von der bayeriſchen Regierung zu dieſem Geſetz erlaſſene Verordnung iſt nach meiner und der Reichs⸗ regierung Auffaſſung und Ueberzeugung im Wider⸗ ten auch anderer Länder den Beſtand des Reiches efährden müßte. Aus i e eichsverfaſſung und des Reichsgedankens erwächſt mir daher die Pflicht, gemäß Artikel 48 der Reichsverfaſ⸗ ſung auf die Aufhebung der bayeriſchen Verordnung hinzuwirken. 5 5 5 Ich möchte mich zu dieſem mir durch die Verfaſſur g Se ee Schritte erſt dann entſchließen, wenn ich dieſes Konfliktes erſchöpft ſind. Ich bitte Sie daher, ſehr geehrter Herr Miniſterpräſident, im Intereſſe un⸗ ſeres deutſchen Volkes und Landes, das uns beiden gleichermaßen am Herzen liegt, nochmals in Er⸗ wägungen einzutreten, ob es nicht möglich er⸗ ſcheint, Ihnen und mir dieſen ſo unerwünſchten Schritt zu erſparen.. 5 N Ich benütze die Gelegenheit, um gegenüber den in Bayern aufgetauchten Befürchtungen mit allem Nach⸗ druck zu betonen, daß die Auffaſſung durchaus irrig iſt. in dem Geſetz werde die ſyſtematiſche Beſeitigung der bayeriſchen Hoheitsrechte eingeleitet. Die aus der chwerſten Not der Gegenwart geborenen und nur ür einen gemeſſenen Zeitraum gelten⸗ en Beſtimmungen ſind Lebensnotwendigkeiten unſeres bedrohten ſtaatlichen Daſeins. Sie ſollen und können aber in ihrem Vollzug in keiner Weiſe den ſtaatlichen Charakter der einzelnen Länder beeinträch⸗ tigen, der, in der Reichsverfaſſung feſt begründet, gerade die Stärke des Reiches darſtellt und deſſen Wah⸗ rung während der Dauer meiner Amtsführung ich mir zur beſonderen Aufgabe gemacht habe. Zur beſchleunigten Klärung des innen⸗ und außen⸗ politiſch gleichermaßen gefährdeten Landes und an⸗ geſichts der mir aus der Reichsverfaſſung obliegenden Verpflichtung darf ich mir die Bitte erlauben, mir in tunlicher Bälde Ihre Antwort zugehen zu laſſen. Mit dem Ausdruck meiner aufrichtigſten Hochſchäzung Ihr ergebener gez.: Ebert. Vermiſchtes. Zariſtiſche Offiziere unter britiſchem Schutz in Teutſchland. In Altona ſind vor kurzem ieee 1 ruſſiſche Offiziere, die als Schwerarbeiter in Hamburger Werften tätig waren, ausgewieſen worden. Die Altonaer Polizei ſah die Ruſſen als„läſtige Aus⸗ f länder an, weil ſie nur im Beſitze einer Aufenthalts⸗ erlaubnis des Berliner Pol izeipräſidiums waren und eher ſterben wollten, als der von der Polizei zur ö Bedingung geſtellten Aufforderung nachzukommen ſich Päſſe von der bolſchewiſtiſchen Miſſion in Berlin zu beſorgen. Die ſo aus Preußen reite ausgewieſenen Ruſſen ſuchten nunmehr im Freiſtaate Hamburg unterzukommen. Ein bekannter Schiffsreeder mußte ſein gegebenes Anſtellungsverſprechen wieder zurück⸗ ziehen infolge betriebsrätlicher Widerſtände. Die Ruſ⸗ N ſen wurden ſchließlich durch enaliſche Vermittlung an gar nichts dafür bieten. War ihre reizende Perſon in prangender Jugendſchöne denn nichts! Was werden würde, wollte er erſt dann überlegen, wenn er ihre Familie geſehen und erfahren, was ihr Vater geweſen. Er hatte Lore noch nicht danach ge⸗ fragt: mit ihrem Bruder würde er über alles ſprechen und danach ſeine Pläne richten—— „„Da ſind wir— ſieh', Rüdiger,“ jubelte das junge Mädchen und deutete auf das niedrige, weinumſponnene Haus aus roten Backſteinen, das jetzt vor ihnen aus dem Waldesgrün auftauchte. Der Wagen hlelt; ſie ſtiegen aus und erreichten auf eee Fußweg in wenigen Minuten das Forſt⸗ aus. Sie betraten die kleine, dämmrige Vordiele, deren Eingang mit Maien geſchmückt war und in der es nach friſchem Kaffee roch. Diana, die dort ihre ausgiebige Mittagsruhe hielt, hob den Kopf, erkannte Loke und ſprang wie toll vor Freude an ihr empor. Die Wohnzimmertür öffnete ſich, Frau Berger ſtand auf der Schwelle, und Lore ſtürzte in ihre ausgebreite⸗ ten Arme. „Mutter!“: „dh habe dich gar nicht kommen ſehen, Kind, und habe doch ſo oft nach dir geſpäht— und Erich iſt dir ane engen age ſtammelte Frau Berger unter Trä⸗ en Rüdiger Allwörden ſah auf die Frau mit dem weißen Haar, deren Geſicht ihm ſo merkwürdig bekannt vorkam, als hätte er ſie vor vielen Jahren ſchon ein⸗ mal geſehen. Und drinnen im helleren Zimmer kam ihm das noch mehr zum Bewußtſein— er ſann noch darüber nach, als Frau Berger ihn jetzt begrüßen wollte. Aber ſie ließ die ſchon erhobene Rechte wieder ſinken und ſtarrte mit einem durchdringenden Blick in das Ge⸗ ſicht des Legationsrates, deſſen Hand Lore ergriff. Un⸗ ter Lachen und Weinen ſagte das junge Mädchen: 10— er wußte, daß ſie ſich mit dem Gedanken juä te, er ſei zu ihr herabgeſtiegen, und ſie könnte ihm ruch mit der Reichsverfaſſung. Sie ſtellt eine ſchwere Aidrun der Reichseinheit dar, die bei ähnlichen Schrit⸗ meiner Aufgabe als Hüter der ie Ueberzeugung gewinne, daß auch die letzten Mittel zu einer Veeſtändigung über eine ſchnelle Beilegung ſchen Konſun deen.. 4. Oteſer errtärte ut d bee vor der fen an die Bolſchewiſten ſchützen werde“. Großzüg 9 gab der N jedem der ſieben Ruſſen ein Geſchenk von je 25 Pfund, einen Aüsſpeis, wonach ſie unter briti⸗ 4 0 Schutze ſtehen, und übernahm die Verpflichtung. hnen eine Stellung zu verſchaffen. 8 Abſturz in de Bergen. Dr. E. 1 aus Charlotten⸗ burg, der mit ſeinen beiden Söhnen einen Aufſtieg auf den Kleinen Waxenſtein unternommen hatte, ſtürzte beim Abſtieg unterhalb des Gipfels durch die ins Höl⸗ lenthal abfallende Rinne ab. Die zwei jungen Söhne wurden durch Bergführer gerettet. Die Leiche des Dr. Wolff wurde von Garmiſcher Führern geborgen. Pilzvergiſtung. In Wörſchweiler(Zweibrücken) iſi eine Familie nach dem Genuß von ſelbſtgeſammelten Pilzen erkrankt. Die 25jährige Ehefrau und ein 2jähriges Kind ſtarben, während der Ehemann und ein anderes Kind ſchwer krank darniederliegen. Fliegerunglück. Aus Madrid wird gemeldet, daß bei Guadir in der Provinz von Granada ein Flugzeug. das den Paſſagierdienſt verſieht, explodierte. Der Pilot und 2 Paſſagiere verbrannten. i 105 5 Handel und Verkehr. Tollarkurs am 28. Juli 550.31 Mark. Mehlpreiserhöhung. Der Preis für Weizenmehl Spe⸗ zial 0 iſt auf 3525 Mk. für den Doppelzentner erhöht worden. 75 N Mannheim, 27. Juli. Zum heutigen Kleinvieh⸗ markt betrug der Auftrieb 60 Kälber, 69 Schafe, 28 Schweine und 576 Ferkel und Läufer. Bezahlt wurde für die 50 Kg. Lebendgewicht für Kälber 3800 bis 4400, Schafe 1900— 2700, Schweine 6500-7000 und für Ferkel und Läufer für das Stück 10503400 Mk. Marktverlauf: Mit Kälbern und Schafen mittelmäßig, geräumt; mit Schweinen ruhig, nicht ausverkauft; mit Ferkeln und Läufern mittelmäßig. Mannheimer Produktenbörſe, 27. Juli. Die Börſe verkehrte in feſter Haltung. Verlangt wurden für die 100 Kg. bahnfrei Mannheim: Weizen 2660— 2700, Rog⸗ gen 2100, Haber 23002350, Gerſte bei ſehr kleinem Angebot 2500— 2550, Mais 2175— 2250 Mk. Sehr feſt lagen Futtesezittel: Kleie 1350— 1400, Wzeienmehl Spezial 0 Bes einen Richtpreis von 3500 Mk., doch wurde verefſchent auch darüber verlangt. Von zweiter Hand war die gleiche Qualität zu 34503475 Mk. für die 100 Ka. zu haben. JJV Aus Nah und Fern. Sulzbach, Murgtal, 27. Juli.(Schwerer Sturz.) Hier ſtürzte der 31 Jahre alte Hch. Wirth beim Kir⸗ ſchenbrechen ſo unglücklich von der Leiter, daß er nach ſeiner Ueberführung ins Karlsruher Krankenhaus an den erlittenen Verletzungen verſtarb. Pforzheim, 27. Juli.(Schwerer Raubmord.) Heute früh wurde im benachbarten Hohenwart der 68⸗ jährige Faſſer L. Häffner, der ſich ſeit längerer Zeit ſeiger nicht unbedeutenden Landwirtſchaft widmete und bei dem man wohl einige Barmittel vermuten durfte, in ſeinem Bette erſchlagen aufgefunden. Er iſt ſcheinbar während des Schlafes überfallen worden. Der Täter benutzte für ſeine Tat ein dem Häffner gehöriges Beil, mit dem er dem Unglücklichen den Schädel auf eine grauſige Art einſchlug. Die Schränke waren durch⸗ wühlt und die Schubfächer der Kommoden aufgezogen, ſo baß man wohl mit einem Raubmord rechnen kann. Ueber die Perſönlichkeit des Mörders hat man noch keinerlei Anhaltspunkte. Die Aufregung der Bevölkerung iſt be— greiflicherweiſe ſehr groß. Raſtatt, 27. Juli.(Rauferei.) Zu folgenſchweren Raufhändeln kam es in Wintersdorf, wo ein junger Mann von Iffezheim namens Auguſt Weiß von einem etwa 20jährigen Burſchen namens Joſeph Otto von Winters⸗ dorf durch vier Stiche ſchwer verletzt wurde. Der Meſſer— held wurde dann von den Freunden des Geſtochenen ſchwer mißhandelt. 5 Mutter, mein ganzes Glück! Graf Rüdiger All⸗ wörben levi dein ald. e 5 9 15 Offenburg, 27. Juli.(Guter Fang.) Einen auten Faua machte die bhieſige Polizei, indem es ihr nach Doch ſtarr blieb Frau Berger ſtehen, die Händ⸗ an ihr Kleid gepreßt; ſie nickte nur und ſagte: „Graf Rüdiger Allwörden? Ja! Ich habe Si gleich erkannt! Sie habe ich nicht vergeſſen.“ Frau Maria lachte ein wenig: unheimlich klang da in dem ſtillen Zimmer.. 5 Beſtürzt blickte Lore die Mutter an, deren Wort ſie nicht verſtand, deren Gebahren für ſie etwas Selt ſames, faſt Irrſinniges hatte. Bang fragend kam ei von ihren Lippen: „Mutter, kennſt du denn Rüdiger!“ „Und ob ich ihn kenne!“ Dann zu dem Legations rat gewandt, der ſie anſah und in ſeiner Erinnerun, nach dem früheren Zuſammentreffen mit ihr ſuchte:„Her Graf Allwörden, kennen Sie mich denn nicht wieder! Beſinnen Sie ſich! Als wir uns zum erſten Male ſahen war meine Tochter allerdings kaum fünf Jahre alt— und ſechzehn Jahre ſind eine lange Zeit—— Da wußte er mit einem Male, wem dieſe unheim lich leuchtenden Augen gehörten; er ſtand Frau Maric Wirlberger, der erſten Frau ſeines Bruders gegenüber Hen! dieſe Frau war die Mutter des geliebten Mäd, 2 5 Dieſe p brachte ihn doch aus dem Gleich, gewicht. Ottokars Wunſch, ſeine Familie zu ſinden, hatte ſich ungeahnt ſchnell erfüllt. Sein Blick flog zu Lore— wußte ſie etwa— Doch als er ihr üngfliches verſtörtes Geſichtchen ſah, tat er ihr im ſtillen Abbitte, daß für die Dauer einer Sekunde ſchattengleich der Verdacht in ihm aufgetaucht war, ſie habe ein liſtiges Spiel mit ihm getrieben. Nein, ſte war ganz ahnungslos, das ſüße, unſchuldige Kind! Er 1 ſeinen Arm um ſie, dann ſagte er, Frau Ber⸗ gers Blick ruhig erwidernd: 5 „Ja, jetzt erkenne ich Sie wieder, gnädige Frau!“ Lore preßte ihr Geſicht gegen ſeine Schulter. „So ſage mir doch, Rüdiger— mir iſt ſo bang.“ Fortſetzung folgt.) Lum ha tägigen eifrigen Bemühungen gelang, die Verhaf⸗ 11 des ſich eit einigen Tagen in einem 1 Hotelaufhaltenden Ehepaares aus Mannheim zu 4 8 ſtelligen, das vor vier Wochen in Maunheim einen 600 0 ſtahl ausführte, wobei ihm Werte in Höhe von 90 10 Mark in die Hände fielen, Es waren dies 110 000 Mk. in barem Gelde ſowie Brillanten und eine ganze Menge wertvoller en Der weitaus größte Teil des Geldes ſowie die geſamten geſtohlenen Gegenſtände konnten wieder beigeſchafft werden. 5 Säckingen, 27. Juli(Sie werden nicht alle.) Aufgrund des Ausnahmegeſetzes wurde in„Sückingen ein junger Student verhaftet, der in einem hieſigen Hotel bei einer Diskuſſion über politiſche Angelegenheiten den ermordeten Miniſter Dr. Rathenau einen Geſinnungs⸗ lumpen nannte, der vor und während des Krieges e gedacht und geſchrieben habe, als nach dem Kriege. Plötz⸗ lich erhob ſich einer der Gäſte, legitimierte ſich als Kri- minalſchutzmann und erklärte den Studenten aufgrund des Geſetzes zum Schutze der Republik für verhaftet. 5 Verhaftete wurde ins Gefängnis nach Waldshut trans⸗ Hartiext a Lokale Nachrichten. „Aus der Gemeinderatsſitzung am 25. Jult. 1. Bezüglich des Verkaufs von Bauplätzen am alten Fried⸗ hof wird nach eingehender Debatte beſchloſſen, den dortigen Eckplatz an die Baugenoſſenſchaft für den Intereſſanten Engel zum Preiſe von 18— Mk, pro qm abzuſetzen. Ein 2. Platz an Herrn Beigeord. Roos wird an dieſen für 25.— Mk. pro qm abgegeben, während die 2 reſtlichen Bauplätze auch an die Baugenoſſenſchaft für 15— pro qm fallen.— 2. Anſchließend wurde beſchloſſen, ſämtliche Grabeinfaſſungen und Monumente auf dem Ehrenfriedhof einheitlich zu geſtalten wie dieſes überall der Fall iſt.— 3. Das Geſuch der Ww. Wiegand in der Bürſtädter⸗ ſtraße um Entſchädigung für den verurſachten Waſſer⸗ ſchaden wird auf Grund des Nichtverſchuldens durch die Gemeinde dahin erledigt, daß nur die Hälfte des Erſatz⸗ anſpruchs bewilligt wird.— 4. Bez. Einleitung von Ab⸗ waſſer in die Tränke durch Reinhard wird beſchloſſen, mit der Schließung des Kanals bis zum 5. Auguſt zu warten. Bei außergewöhnlichen Fällen tritt jedoch eine frühere Schließung ein.— 5. Der Anſtrich von 4 Schulſälen und div. Schultafeln wird genehmigt.— 6. Den Lehrern der fremdſprachlichen Kurſe wird eln Schulſaal zur Verfügung geſtellt gegen Erſtattung der Licht- und Beheizungskoſten. — 7. Am 10. Juli hat der G.⸗R beſchloſſen, Herr Peter Hanf hat die Abnahme von Hausinſtallationen zu über⸗ tragen. Dagegen iſt von der Rhein⸗Elektra und dann auch vom Sachverſtändigen Herrn Gudernatſch aus geſchäftlichen und anderen Gründen Einſpruch erhoben werden. Der G.⸗R. verſchließt ſich den Einwendungen nicht. Es ſoll nun zunächſt ein Beamter aus Weinheim untec Mitwirkung des Herrn Gasmeiſters zu den erſten Abnahmen herange— zogen und dann letzterer unter Tätigkelt vollkommen in⸗ formlert werden.— 8. Erhebung einer Wohnluxusſteuer wird bis auf weiteres zurückgeſtellt.— Ein Geſuch der Gemeinde Heddesheim um käufliche Abgabe von Koks für die dortigen Schweſterhäuſer mußte infolge Mangels an ſolchem abgelehnt werden. 10. Dem Geſuch Ernſt Stahl. um Aufnahme als Ortsbürger wird ſtattgegeben.— 11. Für die hieſige Hundeausſtellung werden 100.— Mk. als Ehrenpreis geſtiftet.— 12. Dem Geſuche betr. die Heſſ Landeswanderbühne wurde einſtimmig ſtatſgegeben. Die Saalmlete und Heizung wird von der Gemeinde getragen, — Um das große Defizit von ca. 230000.— Mk. zu decken, wird beſchloſſen dle Allmendauflage um das 40 fache des Friedenspreiſes zu ſteigern.— 14 Die Erhöhung der Tabakwiegegebühren wird einſtweilen noch zurückgeſtellt. 15. Der Feuerwehr wird ein Zuſchuß von 1000 Mk. zugebilligt- 16. Die 26 Wleſenloſe der Großallmendierten betr. wird genehmigt, den Durchſchnittspreis von 2412 Mk. der Verſteigerung für ein Wieſenlos im Verhältnis von 2% zu/ an die Großallmendierten zur Auszahlung gelangen zu laſſen— 17. Es wird beſchloſſen, der kom⸗ munalen Landesbank mit elnem Stammanteil von. 10000 Mk. beizutreten und dort für die Elektriſierung ein Dar⸗ 7 25 757 0 8 4 5 0 — e — g 7 0 eee— — J 70 i 1 0 5 EFF& HA FCO A. V. Kirchliche Anzeigen der evang. Gemeinde Sonntag, den 30. Juli 1922. Vorm. 9% Uhr: Goltesdlenſt, a lehen von 2 Millionen Mk. zu 5½% aufzunehmen. Gemeinde iſt verpflichtet, mit dem doppelten Betrag des Stammanteils zu haften. N ˖ 0 . Sport am Tivoli. Wir machen nochmals auf drücklich, daß die Gemeinde jederzeit bereit iſt bei Schaffung das morgen am Tivoli ſtattfindende Saiſon⸗Eröffnungsſplel der 1. Mannſchaft des Sportvereins 09 gegen Spielvergg. Sandhofen aufmerkſam, das wegen des Waldfeſtes der Sozialdemokraliſchen Partei erſt um halb 5 Uhr beglnnt. Im Vorſpiel treffen ſich vorausſichtlich um 3 Uhr: 09 Weinheim 2. gegen Sport-Verein 09 2, Die 5B. § Großes Waldfeſt. Auf Veranlaſſung der ſoz Ortselnwohner nochmals ausdrücklich darauf aalen Tabea hen apt Morgen Sonnta nachmitta auf den Sportiplälzen hinterm Gaswerk. von Dachſtöcken und Speicherräumen Wohnungen zu ſchaffen und dadurch den Willen chriſtlicher Nächſtenliebe gegen ſeine Mitmenſchen zu bekunden. Wir bemerken dabei aus⸗ einer neuen Wohnung die dadurch entſtandenen Koſten zum größten Telle zu tragen. Nur auf dieſe Weiſe könnte man einigermaßen der Wohnung noch Herr werden, zumal dieſe durch Erbauung von Neubauten, die viel zu lange Zeit beanſpruchen, um ihrem Vollenden entgegengeführt zue werden, gänzlich ausgeſchloſſen wird. Wir möchten unſere hinweſſen, daß ſie bei Vermeiden ſtrenger Strafen verpflichtet ſind, Partei findet morgen Sonntag hinterm Gaswerk ein großes Waldfeſt ſtatt. Die freien Arbeitervereine wirken mit, ſo⸗ wie Mannheimer Gäſte haben ihr Erſcheinen zugeſagt. Die Albeiterſchaft Viernheims ſowie alle Freunde der Ar⸗ beiterſache werden zu reger Beteiligung herzlichſt eingeladen, Die Auſſtellung des Feſtzuges und Abmarſch desſelben voll— zieht ſich beim Gaſthaus zum Löwen. Für Vergnügungen auf dem Feſtplatz iſt reichlich Sorge getragen. Nochmals: Auf zum Arbeiter-Waldfeſt. 1. Arbeiter⸗Turn⸗ und Sportfeſt. Der Haupttag des 1. Deutſchen Arbeiter-Turn- und Sportfeſtes, das in Leipzig abgehalten wird, war der Sonntag. Er brachte palg,abg 9 ö zug, an dem über 100000 Teilnehmer mit weit über 400 Bannern und Fahnen gezählt wurden, ſtattfand. An 2 e U ſtiſche Turner, 4000 deutſche Teilnehmer aus der übri⸗ gen Tſchechoſlowakei, außer den 80 Teilnehmern aus Bel⸗ länder und Norweger teil. In drei großen Zügen be⸗ nach dem Feſtplatz, dem Ausſtellungsgelände in der Reitzenhainer Straße. Kurz nachdem die Feſtzüge auf dem Gelände angekommen waren, ſetzte ein ſchweres Gewitter Porführungen erheblich behindert wurden. § Der Arbeiter⸗Geſangverein„Vorwärts“ Heddesheim felert morgen in 8 Tagen das Feſt der Fahnenweihe, woran ſich viele auswärtige Vereine betei⸗ ligen. Die Vorbereitungen hierzu ſind im Gange. Näheres wird noch bekannt gegeben. „ Aus Mannheim, 29 Juli. Bel der Straßen⸗ bahn tritt am 1. Auguſt eine neue Erhöhung in Kraft. 1—5 Tellſtrecken koſten dann 5 Mark, bisher 4 Mark. Die übrigen Sätze erfahren ebenſalls eine entſprechende Erhöhung.— Wie in allen anderen Teilen des Reiches ſo wurden auch die Mannheimer Zeitungsverlage infolge der Papierverteuerung gezwungen, den Abonnementspreis ganz beträchtlich ab 1. Auguſt zu erhöhen, inſofern einen gewaltigen Erfolg, als am frühen Vor⸗ mittag infolge des günſtigen Wetters der impoſante Feſt⸗ dem Feſtzug nahmen etwa 1000 Schweizer, 2000 tſche⸗ gien, 30 aus Frankreich, ferner ein großer Teil Ir⸗ wegten ſich von verſchiedenen Standplätzen aus die Züge ein, ſo daß die nachfolgenden turneriſchen und ſportlichen jede freiwerdende Wohnung der Wohnungskommiſſion zu melden, der dann das weitere Verfügungsrecht über dieſelbe zuſteht, Es darf nicht geduldet werden, daß dle Vermieter ſelbſt darüber verfügen und einen ihnen geeigneten Mieter ohne Zuſtimmung der Wohaungskommiſſion hineinſetzen. Sollte es dennoch vorkommen, ſo wird die Wohnungs⸗ kommiſſion ein geſetzwidrig bezogene Wohnung pollzeilich räumen laſſen. Schließlich bitten wir noch die Wohnungs⸗ ſuchenden mit Bezug auf die gehabte mündliche Beſprechung am Mittwoch, den 19. ds. Mts im Sitzungsſaale des Rathauſes eine Deputation unter ſich zu bilden, um der Wohnungskommiſſion durch Ausfindigmachung von der Be⸗ ſchlagnahme unterworfenen Wohnungen helfend an die Hand zu gehen, und' ſo gemeinſchaftlich zur Verbeſſerung dieſes durch den unglückſeligen Krieg bedingten ſozialen Elends beizutragen Wenn die nötige Einſicht bei unſerer Einwohnerſchaft in dieſer ſchwierigen Frage vorhanden iſt, wenn jeder einzelne ſeine Wünſche und Bequemlichkelten zum Vorteil eines anderen Hilfeſuchenden auf das zu⸗ läſſigſte Maß einſtellt, dann wird uns der Kampf in dieſer Sache weſentlich erleichtert. Wo ein Wille, da ein Weg. Wir geben der Hoffnung Ausdruck, daß dieſer Apell nicht ungehört verhallt und poſttive Erfolge zeitlgt. Betr.: Tuberkuloſenfürſorge. 5 i Wir briugen hiermit nochmals zur öffentlichen Kennt⸗ nis, daß die nächſten Beratungsſtunden am Montag, den 31. Juli, 14 und 28. Auguſt nachmittags 3 Uhr im allgemeinen Krankeahauſe ſtattfinden. Betr.: Verſteigerung von Frühobſt. Am Dienstag, den 1. Auguſt 1922 vorm. 9 Ahr wird im Verſteigerungslokal des Rathauses dahler das Frühobſt der Gemeinde Viernheim an die Meiſtbieten⸗ den öffentlich verſteigert. Betr.: Benutzuung der Gemeindewagen. Wir haben die Feſtſtellung gemacht, daß die melſten Perſonen bel Benutzung der beiden Gemeindewagen die er— forderlichen Gebühren nicht gleich entrichten. Dies muß in Zukunft unter allen Umſtänden unterbleiben. Wir haben die Wiegemeiſter ſtreng angewieſen, diejenigen Perſonen, die nicht die erforderlichen Gebühren zur Hand haben, un⸗ nachſichtlich zurückzuweiſen. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim: Lamberth. Amtlicher Teil. Bekämpfung der Wohnungsnot.“ Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis der Wohnungsſuchenden, daß es bis auf weiteres zwecklos erſcheint bei der Wohnungskommiſſion wegen Zuweiſung von Wohnungen vorſtellig zu werden, da dieſelbe bel dem beſten Willen nicht in der Lage iſt, in der gewünſchten Weiſe Abhilfe zu ſchaffen. Bei dieſer Gelegenheit möchten wir nicht unterlaſſen an unſere Einwohnerſchaft den dringen— den Apell zu rlchten, durch Freimachung von Wohnungen auch nur eines eirzelnen Raumes uns in der Löſung des ſchwierigen Problems zu helfen. Wir, bitten unſete. Or s- einwohner nochmals ſo höflich wie dringend durch Ausbau ſen hat sich bei Bedarf F modernef Auzuge ur Herren. Jungnge ung MHnade 25 5 immer das weithin bekannte a 8 575 0 Spezialhaus 0 8 ll. Samog, Mannheim 8 1, 3 Breitestrasse 8 1, 3 in Bezug auf Rilligkelt, Oualität, auswan! und moderne Macharlen bestens bewährt, 77 Hasen 8e dite enen ersucn! J 15 fliesenlager moderner Regen- und Gummimänkel. 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Earuno Ich erkläre hier— durch, daß ich die Beleidigung gegen Joh Eppel 5. Stelinſt bedauernd zurücknehme dülthn dle 5 Küchen ein rich tung en neu, modern laktert. Schlafzimmer, Di- wan von 1800 Mark Sofa, Cheislongne, Vertiko, Betten, Schr., Matratzen, Weta ete, billig zu verkauf. Klinger 8 2, 6 Mannheim Ein Immer von jünger. Herrn ſofort zu mieten geſucht. Von wem, ſagt die Exped. d Bl. Einige Zentner gelöſchten Kull zu verkaufen E. Maier, Wäſcherel, Ring gar. Altertümer Alt-Gold und Silber kauft K. Mohr Mannheim C4, 19 2 Verſch. elektriſche Lapen mit Zubehör billig zu verkaufen Heddes heim Muckenſturmſt. 10 Mannheim Bitte Adresse Schuhlager Gebrüder Major. Schwetzingerstrasse 39 genen 18 80 1. luse Bea Vorzügliche Qualitaten! Staunend billige Preise Enorm grosses Lager! Tadellose Passformen! 0 ur die uns bel unserer Dermdhlung in ſo reichen Illasse erwiesenen Aufmeitsam- Hellen danken bir herglich. Hans Hofmann und Frau 5 Hat hatind geb. Ader N „Vorwärts“ Viernheim. 118 Vereins„Freiheft“ Mannheim. vom Lokal punkt 11½ Uhr. zahlreiche Beteiltgung bittet Der Vorſtand. NB.: Morgen 3. Arbefter-Maqtanrer-Verefngun9 Unſer Verein beteiligt ſich am Sonntag Nan dem Sommerfeſt des Arbeiter⸗Radf.⸗ Abfahrt Um recht Sonntag Abend gemütliches Saat-Vieke Winter- Wie e im Lokal. u db Ta ZZ is 8 Uhr. Das gewaltigste amerikanische Sensations-Schauspie! in 3 Teilen 22 Akten Franz Nach dem beröhmten Roman von E. R. Burroughs. Der I. Teil; Akten ist eine Sehenswürdigkeit der Filmkunst. Als Boinrogramm 2 schöne Lustspiele. Montag: Henny Porten in Die lebende Tote lenny Porten schönstes und ergreifenstes Drama in 5 Akten. Ferner 2 schöne Lustspiele: 1. Die schwarze Locke. 2. Die Entführung aus dem Serail oder: Triumph der Liebe. Sountag morgen ½10 Uhr außerordentliche Miiglieder⸗Verſammlung im„Gaſthaus zum Rebſtock“. Tagesordnung wird im Lokal bekannt gegeben. e Vorſtand Send ralgche fart Viernheim Hächsten Sonntag, nachmittags 3 Uhr veranstaltet die Sozialdemokratische Partei hinterm Gaswerk ein all- fest unter Beteiligung sämtl. Vereine, sowie der Mannheimer Arbeiter- Jugend. fulstellung des festzuges nachm. 2 Uhr am»Casthaus zum Löwen«. Ab- marsch ½3 Uhr unter Vorantritt der hiesigen Musikkapelle zum Festplatz. Jesangliche und sportliche Aufführungen sowie Volks- und Reigentänze der Arbeiterſugend werden für anregende Unterhaltung Sorge tragen. hiesiger Arbeiter- Qleichzeitig ist eine rundum l. rear uggun in warmneim in Aussicht genommen, worauf wir unsere hiesige Jugend besonders aufmerksammachen. Die Festrede hält Jenosse Trumpfheller, fannheim Wir laden hierzu Freunde und Gönner der Arbeiterbewegung freundlichst ein Der Vorstand. f Sanstag U.. Sonn 5 1 Jarzan unter den Affen, in 8 gewaltigen Sowie alle zur Herhstaussaat nüt Harlen-Samer vorteilhaft Kaufen will, Saatgutkhaus Jelefon 203 Weissrübens amen Saat- Erbsen Frühklees amen Keen Deutscher u. ewig. Mieesamen 1 Ee wende sich vertrauensvoll an Mois Walter, orm. Huntwenn luisenstrasse L empfiehlt: Saat⸗Wicken, Saat⸗Erbſen, Frühkleeſamen, ewg. Klee⸗ Samen, Winter⸗Wicken, Sommerreps u. Nübſamen Johannes Adler 9. Telefon 39 Jakobſtr. 10 * 15 U. T. Viernheim Spielplan für 29. und 30. Juli 1922 Großes Seien Großes Achtung! 1. Teil! Achtung! Der rote Handſchuh 1 Akte. 6 Akte. Abt: Der Raubzug der Geier 1 Monumental- Abenteuerfilm in 6 Epiſoden. 5 Außerdem: Menſchen in Ketten 4 Drama in 5 Akten Ab 9 Uhr 1 das 1 nochmal z. 8 Sonntag, den 30 10 morgens 9 Uhr, Uebungsſtund in Muſterrieg u, Tauzlehen Vollzähliges Erſcheinen erwarten Die Inſtrukteure um 10 Uhr, Milgld.⸗Verfammlung ſowie alle einer Alle Nutznießer der Allmend vom Weidſtück bis Pächter von Allmendgrundſtücke werden zu öffentlichen Verſammlung am Sonntag, den 30. Juli mittags 3½ Uhr im„Löwen“ eingeladen⸗ Fußballklub Amicitia 1909 Sportplatz hinterm Gaswerk. g Sonntag, den 90. Jul. K Wen 1 Mannſch geg. Biebrich, 2 M gegen Münſter, 3 und u. Mannſch. 5 J geg. Laudenbach. Abfahrt der 1. u 2. Mannſch. Staatsbahn. 3. u. 4 großen Allmend, und Verpächter in Blern⸗- der Mitglieder, pünktlich bittet im Lokal. W. gen Wi chi gkeit der Tagesordnung iſt es Pflicht und vollzählig zu erſcheinen. Der Verein betelligt ſich auch am Waldfeſt der Gozialdemokratiſchen Partei. Zuſanmenkunft ½2 Uhr im Lokal. Um: ehe Betefli ung Der Vorſtand. Weitere 0 gebeten, zu erſcheinen. Cportverein 09 Viernheim 55 ſichtlich Vorſpiel: knee 2 fte 55 nach Gehalt In Futtermitteln: Welzen⸗Klele Mis. Betell und Nachmehl, Trocken- und Melaſſe⸗ e ſorten uſw. In Saatgut: Welßrübſamen. bänder, Kartoffeln und Torfmull, dio Mehle, Speiſe- und Viehſalz. Nikl. Winkler 12., G. m. b. H. kaufe können dle Pielſe ſpez. für Saatgut und Garbenbänder, noch re⸗ Tagesordnung: Die 40 fache 15 5 Erhöhung der Allmendauflage. eim. Der Herr Bürgermeiſter und ſämtliche Die Einberufer. Sonntag, den 30. Jult nachm. 1½5 Uhr Gpiel⸗Verg. Sandhofen la gegen Sport V. 09, 1. 3 Uhr voraus⸗ 35 F.⸗V. 09 Meinhelm 80 2 — EN (Sportplatz am Tivolt) Anfang: 4. ½ I u. 3 1 Uhr Der Sptel-Ausſchuß. 8 Herren Gemeinderäte werden höflechſt ee en en ee eee f Ibaler. Hein Hermle; 5 Morgen Sonntag, von ½4 Uhr ab Der Vorstand. Dim te dticetntmusr t wir tire 2.— Sportverein 09 2 Der Voiſtand, In Kunſtnünger: Kainit, Knochenmehl u. Ammoniak, Kalkdünger ſchnitzel, Treber bllligſt, div Körner⸗ 25 jährigen Luzerne, Frühklee, Ferner la Garben⸗ gen garen Bec ade. Raadfahrerverein Eintracht ie 13—— Sonſag, 8 30. ds. an dem Etiftungsfeſte des Radfahrer⸗Vereins Waldhof. ö Zuſammenkunft und Abfahrt mit Wicken und Erbſen, Sammerreps und und ohne Sportsanzug mittags punkt 1 Uhr im Lokal zur Eintracht. Der Vorſtand. rINI Waldstr., 16 Telefon 23 NB. Infolge günſtiger Nach⸗ liefert ſchnell, duziert werden, i dae Drucksachen jeder Akt gut und blllig Cigarren⸗ und Wickelmacherinnen werden ſofort angenommen — Gebrüder Rudershauſen Turnerbund Viernheim Sportplatz hinterm Gaswerk 1 Sonntag vormittag 9 Uhr auf „e dem Sportplaß des Fußballb Weinheim f 24(Stahlbad) Fauſtball⸗Wettſpiel der J und 2 Maunſchaft gegen dle gleichen der Turn- genoſſenſchaft Weinleim u. Turnverein Sandhofen. Ab⸗ fahrt mit der OE. 8es Uhr, Heute Samstag abend 6½½ Uhr, Training der 1. und 2. Mannſchaſt Pünkilſches Erſcheinen aller Spleler erwartet Der Spielwart. NB. Sonntag mittag 3¼ Uhr Geräteturnen in der Lache. Darauf Gemütl Beiſammenſein. Es wild gebeten, recht zahlrelch b Ae Moöbl. Zimmer wenn mög! ch mit Koſt von jungem Manne ſofort ge⸗ ſucht. Zu erfragen in neſes Blattes . Nascherei Annahmestelle der Exy, ds Bl. * rern