ing! kte. ter 1 Juli, tund uüzlehen ſcheinen teure mlung Pflicht cheinen. artei. li, ung and. jr auf inheim el Turn⸗ Ab⸗ ning aller art. rnen ſein. ie a Dienstag, Donnerstag 18 beträgt Mark, Einzelverkauf: bezogen vierteljährlich lernhelmer Bur ger⸗ leu erſchein amskag, Der monatliche Bezugspreis tick Pfg. Durch die Poſt Mk. Gratisbeilagen: Kalender u. Fahrplan. Den Abonnenten unſeres 4 1 0 Blattes on 10 hel Geſchäfts⸗Anzeiger e Alls blatt der Heſſ. Bürgermeiſterei und bes Polizeiamte Viernheim — Ebbe brenn Lokal⸗Anzeigeblatt für Viernheim terre, Dee ed ben dale be hene neuen ie Neklamezelle M Ul en ſederholungen und geb 225 Aufträgen u Rabatt. Beilagengebühr für die e amt⸗ auflage 50 Mk. Annahmeſchluß für Inferale; vormittags 9 Uhr. Im Falle höherer Gewalt Und ſonſtigen Störungen des Betriebs der Hezen gz der Lieferanten oder der Befbör⸗ Wehe hat der Vereins⸗Anzeiger ſtets zu achten. Redaktton, Druck und Verlag von Joh. Martin. Geſchäſtsſtelle: Fernſprecher Nr. 217? Rathausstr. 30 Inſerate haben in der„Viernheimer Bürger Nachrichtenblatt für alle amtlchen Betanntmachungen der Behörden Viernheims und Amgebung. „Zeitung“ ſtets beſten Erſolg.— Für am Telefon aufgegebene Inſergte wird keine Garantie übernommen. 0 er keinen Anſpruch auf Lieferung oder Masten oder auf Rückzahlung 5 Bezugspreiſes. ä Amt Viernheim. Tagesſpieg el. Die Vermittlungsaktion des Reichspräſiventen im Konflikt der Reichsregierung mit der bahyeriſchen Re⸗ gierung findet in München günſtige Aufna ie. g In einer Entſchließung ſpricht ſich der Verein dent⸗ ſcher Lokomotivführer gegen den Streik als Mittel zur lürchſetzung wirtſchaftlicher Forderungen aus. Im Norden Berlins wurde im Keller des ſogenaun⸗ ten„ mboldthauſes ein graßes Waffenlager entdeckt. Am 10. Auguſt wird vor dem Staatsgerichtshof in Leipzig vorausſichtlich die erſte öffentliche Verhand⸗ lung ſtattfinden. In ſeiner Antwort auf das Erſachen der Neck tegie rung um Herabſetzung der Ausgleichs- augen(hn Frankreich dieſes ſchroff ab. Nach Berliner Blättermeldung wurde in der Chef⸗ beſprechung in der Reichskanzlei am Sountag die durch vie Moratoriumsablehnung geſchaffene Lage als außer⸗ ordentlich ernſt bezeichnet. Po'lneare ſoll beabſichtigen, der eugliſchen Regierung den Plan einer ſchrittweiſen Herabſetzung der deut⸗ ſchen Verpflichtungen zu unterbreiten, und zwar durch Vernichtung der C⸗ Obligationen bei entſprechenden Zahlungen Teutſchlands und Streichungen der inter⸗ alliierten Schuld. Der poluiſche Sejim beſtimmte nunmehr den jagel⸗ loniſchen Univerſitätsrektor Nowak zum Miniſterpräſi⸗ denten. Fraukreich und England haben gegen eine Beſetzung 4 Konſtantinopels durch die Griechen Einſpruch er⸗ hoben. 7 2 8 Neues vom Tage. Tie Zuſammenluunft der ſüddeutſchen Miniſterpräſi enten. Karlsruhe, 30. Juli. Die Staatspräſidenten von Württemberg, Batzen und Heſſen traten am Freitag, 28. Ju'i, in Bruchſal zu einer Beratung über die durch die Ver bebnung der bayeriſchen Regierung vom 24. Juli geſchaffene Lage zufammen. Sie gelangten zu einer übe teinſimmenden Beurtei ung der Situation und werden zu ächſt ihren Kabinetten Bericht erſtatten. Die Ablehnungsnole auf das dutſche Geſuch. Berlin, 30. Juli. Wie die T. U. erfährt, iſt die von der Pa tie: Pre'ſe ange ündigte Ablehnungs⸗ note auf das deutſche Erſuchen um ein Moratorium im Au? keichsverfahren in Berlin eingetroffen. PP 0 lag auch die weinen e Roman von Fr. Lehne. 16. Fortſetzung. 5 0(Nachdruck verboten.) „Mein liebes Mädchen, ſei ſtark! höre denn:“ „Lore, komm her zu deiner Mutter,“ unterbrach ihn Frau Berger und faßte ihre Tochter am Arm,„von mir ſoll ſie es erfahren, nicht von Ihnen— Lore, ſieh dir den Herrn da genau anz er iſt's, der dir deinen Va⸗ unglücklichſten, zer genommen und deine Mutter zum tlendeſten Weibe gemacht hat.“ Lore ſtieß einen marlerſchütternden Schrei aus; ſie Aammerte ſich feſt an Rüdiger an und ſah mit ſchreck⸗ erfüllten Augen in ſein totenblaſſes, ernſtes Geſicht. „Rüdiger, ſage nein— es iſt nicht wahr, was Mut⸗ zer behauptet— das kann doch nicht ſein!“ „Es iſt auch nicht ſo.“ Er ſtreichelte ſie, wie man „Nein, meine Lore, ich bin nicht ſchuldig, nes Bruders Ottokar.“ Da riß ſie ſich faſt wild von ihm los und ſtarrte ihn wie abweſend an. ch— eine Tochter deines doch mein Oheim—“ „Ja N das ſam mit deinem Vater.“ „Und— du haſt— das gewußt?“ „Erſt ſeit dem Augenblick, da ich deine Mutter wle⸗ bererkannte.“ —... 7—————— Du wirſt jetzt iwas erfahren, was dich ſehr überraſchen mag— ſo ein weinendes Kind ſtreichelt, um es zu beruhigen. Sie atmete tief und be⸗ freit auf, und beglückt fühlte er ihre Hinneigung zu ihm. weſſen deine Mutter mich anklagt! Sie iſt aufgeregt durch mei⸗ gen unvermuteten Anblick, und ich kann es ihr nach: fühlen. Jetzs höre mich an, ganz ruhig,“ er drückte ihren Ropf an ſeine Bruſt.„Lore, du biſt eine Tochter mei⸗ Bruders Ottokar? J Man hat mir doch immer geſagt, mein Vater ſei ſchon lange lot— und dann, Rüdiger— dann wäreſt du elßt, nur den Vater hab' ich gemein⸗ Dienstag, den 1. Auguſt 1922 Die vokomotpführer gegen den Eiſenbahnerſtreik. Berlin, 30, Juli. Nach einer langen ſtür miſchen Sitzung beſchſoſſen die Lokomotivführer folgende Re⸗ ſolution: Der neue Verband Deutſcher Lokomotivfüh⸗ rer ſteht in der Frage eines Beamtenſtreiks auf dem Boden des von dem Deutſchen Beamtenbund ein⸗ genommenen Standpunktes, daß der Beamte von der Dienſtverweigerung dem Reich gegenüber nicht aus wirtſchaftlichen Gründen Gebrauch machen darf, ſon⸗ dern nur, wenn die Reichsverfaſſung oder der Be⸗ ſtand des Reichs gefährdet iſt. Beratungen über die dentſche Antwort auf die Pariſer Note. Berlin, 31. Juli. Der„Lokalanzeiger“ ſchreibt: Am geſtrigen Sonntag fand in dee Reichskanzlei unter dem Vorſitz des Reichskanzlers Dr. Wirth eine zweite Be⸗ prechung mit dem Reichsfinanzminiſter Hermes und zen Chefs der verſchiedenen Reſſorts ſtatt. Gegenſtand Cder Beratung war wiederum die franzöſiſche Note über die Ausgleichszahlungen und die deutſche Ant⸗ wort, die bis zum Sonntag, 6. Auguſt erſtattet ſein muß. In der erſten Beratung der Reſſortchefs war zum Ausdruck gebracht worden, daß man keine Er⸗ füüllungsmöglichkeit der ultimativ geſtel ten Forderun⸗ gen ſehe, daß man jedoch in eine ſorgfältige Prüfung eintreten und das entſprechende Material für die deut⸗ ſche Antwort vorlegen werde. Die geſtrige Beſprechung ſtand unter dem ſchweren Druck des am Samstag ein⸗ getretenen neuen Markſturzes. Er hat auch die Mög⸗ lichkeit eines nochmaligen Entgegenkommens, das viel⸗ leicht beabſichtigt war, völlig zerſtört. Der Entwurf der deutſchen Antwort iſt in der geſtrigen Beſprechung noch nicht fertiggeſtellt worden. Er wird jedoch in der heute ſtattfin enden Kabinettsſitzung formuliert wer⸗ den. Es foll beabſichtigt ſein, die deutſche Antwort noch ror Ablauf der zehntägigen Friſt, Mitte der Woche, abzuſenden. Tie Reichsviſenbahndirektion. Berlin, 31. Juli. Wie das Reichsverkehrsminiſte⸗ rium mitteilt, iſt die Einführung der neuen Bez eich⸗ nung„Reichseiſenbahndirektion“ nur aus prakti⸗ ſchen Gründen, nicht aber aus irgendwelcher politiſchen Rückſichten erfolgt. Zum Konflikt zwiſchen Reich und Bayern. München, 31. Juli. Während des Samstags. 8 Sonntags wurden keine Verhandlungen über den Ken⸗ flikt mit dem Reihe geführt. Der Miniſterpräſidont war über Sonntag auf dem Lande. Die Haltung innen halb der B Deriſchen Volkspartei iſt nach einem Artise! des„Bayeckſchen Kuriers“ zu ſchließen, noch immer gleich ablehnend, doch hört man auch Stimmen, die der Bayeriſchen Vo kspartei naheſtehen, die die vam Reichspré Vo des Geletzes geſchlagene Brücke zu begehen bereit wären In par amentariſchen Kreiſen wied der Reichsregierung ferner übel genommen, daß ſie den Brief durch den Elaken Bech bat überreichen laſſen trotzdem am Tage Lore griff ſich, das alles nicht begreiſend, an den Kopf; ihre Augen irrten von einem zum andern, Aus⸗ kunft heiſchend. „So redet doch, ſagt doch!— Mutter, aber du haſt es gewußt! Deshalb redeteſt du mir damals zu, nach Lengefeld zu gehen— zu meinem Vater——“ „Ja, ich habe es gewußt mein Kind! Doch aus beſtimmten Gründen ließ ich dich in Unkenntnis.“ „Und Erich— weiß er?“ „Erich weiß alles.“ „Und ich nichts!—— Dann wäre ſa Siſſi meine Schweſter,“ rief ſie plötzlich—„und Oſſi war mein Bruder! Mutter, damals, als das Entſetzliche geſchehen, das mich ſo niederzog und mich beinahe um den Ver- ſtand brachte,— damals ſelbſt haſt du geſchwiegen.“ Sie ſchauerte in ſich zuſammen.„So erklärt mir doch endlich——“ ö„Das iſt mit wenigen Worten geſchehen, mein Kind! Vor nunmehr einunddreißig Jahren, Lore, hat dein Vater, der Graf Ottokar Allwörden, bei meinen Eltern in Innsbruck als junger Maler gewohnt. Wir lernten uns kennen und lieben und heirateten uns auch im Ausland gegen den Willen unſerer beiderſeitigen El⸗ tern. Als du drei Jahre alt warſt, wurde dein Valer nervenkrank und dadurch arbeitsunfähig. Er war als Künftler auch nie ſe anerkannt, wie er gehoſſt— pe: kuniäre Sorgen drückten uns ſehr. Schließlich wandte ſich dein Vater an ſeine Familie; die ſich ſeiner auch an⸗ nahm. Sie ſchickte ihn in ein Sanatorium— ich konnte das ja nie bezahlen— und zur Nachkur behielt man ihn gleich ganz auf Lengefeld. Ließ ihn trotz meiner 7 6 und Bitten nicht wieder zu mir, zu ſeiner Fa— milie. Und eines Tages kam Graf Rüdiger,“ fuhr ſie mit erhobener Stimme ſort, den Legationsrat ſeſt anſehend, „er kam—— und bot mir— Geld, daß ich auf mei⸗ nen Mann, euren Vater, verzichte. Und als ich natür⸗ lich nicht darauf einging, ſagte er mir kurz und kalt, daß meine Ehe mit deinem Vater ungüllig ſel, daß wir überhaupt keine Anſprüche an ihn haben. Nach der zuror im Landtag der Miniſterpräſtdent den Grafen Zech öffentlich als nicht mehr genehm bezeichnet hatle, Im übrigen ſoll Graf Zech demnächſt in Urlaub gehen und nicht mehr auf ſeinen Münchener Poſten zurück⸗ kehren. 7 f neble Folgen des Leipziger Kellnerſtreiks. Leipzig, 31. Juli. Der Lohnkampf im Leipziger Gaſtwirtsgewerbe hat am Freitag abend zu bedauer⸗ lichen Ausſchreitunzen eines Teils der Kellner geführt Gegen 10 Uhr abends erſchien ein Trupp Streikender vor dem Thüringer Hof. Die Streikenden verlangten von den ſich ſelbſt bedienenden Gäſten Räumung des Lokals. Als dies verweigert wurde, kam es zu Schkä⸗ gereien zwiſchen den Streikenden und Gäften. m weiteren Verlauf des Auftritts wurden Fenſterſcheiben eingeſchlagen und auch anderer Sachſchaden angerichtet. Der Ge ſamtſchaden beteägt 20000 Mk. Schupo ſteilte die Ordnung wieder her. Aehnliche Szenen ſpielten ſich im Kaffee„Korſo“ ab. Hier wurden die Spiegel⸗ ſcheiben zertrümmert, Tiſche und Stühle durcheinander denten mit dem Hinweis auf den Vo lug J ͤ V geworfen und ein Schaden von 60000 Mk. angerichtet. Auch hier ſtellte die Schupo die Ordnung wieder her. Ein Verſuch der Streikenden, in die Gaſtwirtſchaft des Hauptbahnhofs einzudringen, wurde durch die Schutzpolizei vereitelt. Neue Hetzrede Poincares. ö Paris, 31. Juli. Miniſterpräſident Poincare hat diesmal bei feiner Feſtrede anläßlich der Einweihung des Schlachtendenkmals in den Argonnen keine po⸗ litiſche Rede gehalten. Er hat ſich darauf beſchränkt, eine ſehr ausführliche Schilderung der Kämpfe auj dieſem Frontabſchnitt bis zum Waffenſtillſtand zu geben. Man müſſe das Verſprechen abgeben, daß das ſchuldige Deutſch land bezahlen müſſer, ob es wolle oder nicht. Der Miniſterpräſident ſagte u. a.: Wer hätte damals, als Deutſchland durch alle Verbündete be⸗ drängt, um Gnade bat, gedacht, daß es in drei bis vier Jahren ſeine Niederlage leugnen, ſein Verſprechen abſtreiten und ſeine Sieger herausfordern würde? Um uns liegen ſo viel verarmte Dörfer. Um uns ſehen wir ſo viel Ruinen, daß wir unſere Pflicht klar er⸗ kennen. Deutſchland, das am Kriege ſchuldig iſt, muß das Zerſtörte wieder aufbauen. Freiwillig oder mit Gewalt wird Deutſchland das tun. Poineare leitete feine Rede mit einem Hinweis auf die Reiſe Goethes nach den Argonnen im September 1792 ein. Schon in Goethe haben die Gewalttätigkeiten deutſchen Geiſtes gelebt, ſonſt würde Goethe nicht wünſchen können, daß ein Vandermeulen den damals zuerſt ſiegreichen Vormarſch in einem Gemälde hätte verewigen ſollen. Coethe habe auch damals ſchon die Zerſtörung der Dör⸗ ſer mit dem lügenhaften Vorgeben gerechtfertigt, daß die Einwohner aus den Häuſern geſchoſſen und die Ar⸗ mee zum Kciegsrecht gezwungen hätten. 120 8 Rom, 31. Juli. In Rom iſt der Generalſtreik erklärt worden. Die Straßenbahnen verkehren und die Zei⸗ tungen erſcheinen noch. Im zoologiſchen Garten fand eine Maſſenverſammlung ſtatt. 13 * Meinung des Herrn Legationsrates waret ihr— dr und Erich— alſo illegitime Kinder.“ Lore ſchluchzte laut auf; ſie verbarg das Geſicht in ihren Händen. Rüdiger preßte die Lippen feſt auf einander. Er war ſehr blaß geworden. Wie geſchickt die Frau zu erzählen verſtand! Alles war wahr— u. dennoch— ſie hätte eine andere— ſchonendere Art“ des Berichtes ſinden können. Jedes Wort war in Haß und Rachſucht getränkt.—— „Ja, Lore, der Herr Legationsrat war damals noch ein ganz junger Menſch, voller Hochmut und Fa⸗ milienſtolz, und voller Nichtachtung gegen die Gaſtwirts⸗ tochter, die ſich in ſeine Familie gedrängt. Die man wie eln läſtiges Inſekt abſchütteln mußte— um jeden Preis! Seinem Einfluß iſt es zuzuſchreiben, daß euer Vater nichts mehr von uns wiſſen wollte, obgleich ich mit Erich in Lengefeld war.“ „Ihr wart in Lengefeld?“ ſtieß Lore mit bebend Stimme hervor. Die Mutter nickte. „Ja, es war an einem Regentage, als ob es ge ſtern geweſen ſei, ſo ſteht der Tag in meiner Erinne— rung—— ich habe deine Großeltern dort geſehen und auch die zukünftige Gräfin Allwörden.“ „Dann wiſſen Sie jedenfalls auch, daß ich die we⸗ nigſte Schuld trage,“ ſagte Rüdiger,„doch wenn Sie, was Sie damals erfahren haben, Lore verſchweigen— ich will es wahrhaftig nicht ſein, der das ausſpricht, was mein Eingreifen in dieſer Sache doch etwas an⸗ ders erſcheinen läßt! Sollte—“ f(Fortſetzung folgt.) 5 Humoriſtiſches. In Feldmechſung wollen die Ochſen emanzi⸗ piert ſein; ſie wollen nicht mehr Ochſen, ſondern Hor— niſten der Tierwelt genannt ſein. In Gieſing iſt ein Mann für wahnſinnig er⸗ klürt worden, weil er einem Pfläſterer eine Mark aufs Wort geborgt hatte, f 4 Mehr Kieſchsfreudigket. S. P. Auch wer von den häufigen ee zwiſchen] dem Berlin und Bayern nicht gleich die. ſchlimmſten fich einen Zerfall des Reiches infolge übereilter Entſchlüſſe, befürchtet, ſieht doch in der Verſchärfung dieſer oft nur immungshaften, e e aber doch wirklich tie⸗ fergehenden Gegenſätze eine bedenkliche Gefahr für die Zukunft Deutſchlands. Gerade die andern ſüddeutſchen tagten haben eine ſolche Entwicklung der 3 5 mit größter Gewiſſenhaftigkeit und Vorſicht zu verfolgen, weil Erſchütterungen des öffentlichen Lebens in Bayern ſofort auf die Nachbarländer übergreifen werden. Unſere ganze Stammeseigenart iſt einer ſolchen Zuſpitzung der Dinge um gewiſſer⸗ Förmlichkeiten oder unnötiger Ein⸗ ihrer beſonderen Empfindlichkeit mit allen ihr zu Gebote ſtehenden Mitteln eine ſol ren die bedenkliche außenpolitiſche Lage des Reichs ſollte vol⸗ lends den verantwortungsvollen Männern auf beiden Seiten den Entſchluß zum Verzicht auf alle den Reichsbe⸗ ſtand bedrohenden, zu weit gehenden Wünſche und For⸗ derungen aufzwingen. Die Rolle eines mit allen Stim⸗ mungen und Anſchauungen vertrauten, uneigennützigen griffe willen völlig abgeneigt, unſere Wirtſchaft muß bei Gefährdung abwehren, und Vermittlers ſollten jetzt gerade ſolche Männer des deut⸗ ſchen Südens übernehmen, denen die Einigkeit aller deut⸗ ſchen Stämme als das erſte Gebot erſcheint Die Stickluft, in der heute das deutſche Volk e Verſailler Vertrags lebt, iſt ja nicht geeignet, die Begei⸗ ſterung für das Reich in hellem Jauchzen erklingen zu laſſen. Die harte Fronarbeit, die dla e der Zu⸗ kunft, das Schwanken aller Grundlagen ſtellk an die Nerven der Führer wie der Maſſen höchſte Anforderun⸗ gen. Drum bedeutet Treue zum Reichsgedanken heute viel mehr als in glücklichen Zeiten nationaler und wirtſchaft⸗ licher Blüte. Wer aber da noch dazu beiträgt, den Reſt von Reichsfreudigkeit zu untergraben, wer einerſeits die Gefühle der bodenſtändigen, heimattreuen Bevölkerung un⸗ nötig beleidigt, oder andererſeits allzuempfindlich an der Allgemeinheit wegen unumgänglich notwendigen Maßnah⸗ men Anſtoß nimmt, wer die Verwirrung des Augenblicks gar durch Treibereien noch vergrößert, der abeitet im Sinne der Erzfeinde Deutſchlands, denen eine Zerſplit⸗ terung des auch in ſeiner Demütigung noch gefürchteten Reichs die Krönung ihrer Politik bedeuten würde. Die widerſtrebenden, mannigfachen Kräfte und Grup⸗ pen zur gemeinſamen Arbeit am Ganzen zuſammenzu⸗ führen, dazu gehört ein fein entwickeltes Gefühl für Eigen⸗ art und Weſen der verſchiedenen deutſchen Stämme. Sie unter das Joch eines ſtarren Schemas zwingen zu wol⸗ len, iſt ebenſo verkehrt, wie ſchwächliches Nachgeben gegen eigenſinnige Rechthaberei und Streitſucht. Es iſt Staats⸗ kunſt im höchſten Sinn des Worts, wie ſie nur ein gott⸗ begnadeter Politiker bam vollen Erfolg ausüben kann, und ſo lange man auf dem Wege unperſönlicher Kompro⸗ miſſe oder juriſtiſcher Formeln eine Löſung ſucht, ſo lange wird man erfolglos arbeiten. Es darauf an, von innen heraus finden kommt mattreue aufblühen zu laſſen. Klare Erkenntnis wirt⸗ ſchaftlicher und politiſcher Notwendigkeiten tut ebenſo Not, wie Geſinnungswärme und Herzlichkeit. Sie kann aber nur auf freiheitlichem Boden wachſen, ſie verdorrt, wo man ſie mit Zwang zu züchten ſucht.. Unſer Garten im Auguſt. g Durch das anhaltende Regenwetter des letzten Monats ſind wohl eine ganze Reihe abgeernteter Beete nicht wieder neu beſtellt worden. Dieſe ſind, ſobald es die Witterung erlaubt, umzugraben, zu düngen und mit Herbſtrüben, Winterkohl, Winterendivie, Winterrettiche, Karotten und Schwarzwurzeln zu beſtelllen. Die beiden letzteren wachſen bis zum Winter noch recht gut an, über⸗ wintern gut und liefern im nächſten Jahre eine ſchöne Ernte. Die Zwiebeln, welche jetzt abgewelkt ſind, wer⸗ den geerntet und zum Nachtrocknen am beſten auf dem f ie ſtarke Liebe zum Ge⸗ ſamtvaterland neben den gleich edlen Gefühlen der Hei⸗ Dachboden aufgeſchüttet. Sorgfalt und Aufmerkſamkeit wibmen: die Buſchbohnen werden nach der Reife und dem Hellwerden der Hülſen ausgeriffe 1 au gan ebenſo die Erbſen. Samengurken ünd Kürbiſſe bleiben am Stock, bis ſie reif ſind und werden von den neu⸗ ebildeten Trieben und dee Früchte beſchattenden Blätter N befreit Sellerie äſt häufig zu behacken und nötigenfalls, wie auch die Kohlarten feucht zu halten; dabei kann ab⸗ wechſlungsweiſe ein Jaucheguß nichts ſchaden. Zur An⸗ pflanzung kommen Grünkohl, Salat, Endivien und Por⸗ ree. Erdbeerbeete ſind nach dreijährigem Beſtand zu er⸗ neuern. Die Ausläufer gut tragender Stöcke ſind zu die⸗ ſem Zwecke abzuſenken, damit ſie ſich gut bewurzeln. Sie liefern das beſte Pflanzenmaterial, welches im Septem⸗ ber auf die ſorgfältig gegrabenen und reichlich gedüngten Beete geſetzt wird. Beerenſträucher laſſen ſich ebenfalls durch Abſenken 1 5 Triebe und Anhäufeln m Bewurzelung und Vermehrung bringen. Bei den Him⸗ beer⸗ und Brombeerſträuchern werden die abgetragenen e weggeſchnitten, damit die Neutriebe ſich kräftig ent⸗ wi keln. 1 f. len„„ e 5 e Vermiſchtes. Scheidung der Ehe des Prinzen Heinrich von Reuß. Die Ehe des Prinzen Heinrich XXXIII. von Reuß j. L. mit der Prinzeſſin Viktoria Marga⸗ rethe von Preußen, einer Tochter des Prinzen Leo⸗ pold, iſt durch Urteil des Landgerichts Berlin l. ge⸗ ſchleben worden. Die Ehe, aus der zwei Kinder her⸗ vorgegangen find, wurde am 17. Mai 1913 im Pa⸗ lais zu Potsdam geſchloſſen. Verhaftung eines Heiratsſchwindlers. In Halle wur⸗ de der ſeit langem von der Kriminalpolizei 0 Apotheker Wilduwelt verhaftet, der in verſch edenen Städten Deutſchlands, namentlich auch in Süddeutſch⸗ land, Heiratsſchwindeleien und Hochſtapeleien began⸗ gen hat. Er verſtand es, in beſſeren Familien Eingang zu finden und dort die Frauen zu umgarnen. Sechs e ſind aufgeklärt. Weitere Fälle harren noch der ufklärung. Auf der Jagd den eigenen Bruder erſchoſſen. Aus Potsdam wird gemeldet: Der Gaſtwirt Otto Haug in Rottſtock bei Belzig erſchoß in der Meinung, ein Stück Wild vor ſich zu haben, ſeinen eigenen Bruder, den Privatmann Franz Haug, der mit ihm und an⸗ deren Jägern auf den Anſtand gegangen war. Ent⸗ * XXXIII. gegen der Vereinbarung war Franz Haug unvermutet an der Unglücksſtelle aufgetaucht. 7 Milliarden Kronen Hochwaſſerſchaden in Vorarl⸗ berg. Der Geſamtſchaden, der durch das Hochwaſſer in Vorarlberg entſtanden iſt, wird, einem Telegramm Pee zufolge, auf ſieben Milliarden Kronen eziffert. N 6 Aus Nah und Fern. Pforzheim, 30. Juli.(Raſch tritt der Tod 7 Auf dem Bahnhof in Liebenzell geriet der 50jährige verheiratete Wagenaufſeher Baßler von Calw infolge Aus⸗ rutſchens vom Trittbrett unter den Zug und erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß er ſtarb Seine Ehefrau erlitt in ſtarb ebenfalls ſofort. Pforzheim, 29. Juli.(Verhafteter Mörder.) Der Mörder des Faſſers Häffner in one nwart iſt im Karlsruher Bahnhof in der Perſon d's 22jährigen led. Metzgers Karl Kern von Hohenwart ermittelt und ver⸗ haftet worden. Nach längerem Leugnen gab Kern die Tat zu. Die geraubte Summe hat er inzwiſchen ür ſich verbraucht. Der Mörder gab an, daß er im Schun⸗ pen das Beil des Haffner mitnahm, das Küchenfenſter einſchlug, in die Küche einſtieg und von da in das S“ f⸗ zimmer eindraug, wo Häffner im ſelben Augenblich er⸗ wachte. Der Mörder ſchlug den vom Bett ſich aus ich⸗ tenden Häffner mit dem Beil nieder, erbrach den Schrank und ſtahm das dort verwahrte Geld an ſich. Nach der Tat fuhr Kern auf dem Fahrrad nach Pforzhein und Mag auch die Liebe weinen Roman von Fr. Lehne. 77. Fortſetzung. b(Nachdruck verboten.) „Ah, Sie meinen, weil Ottokar eine Jüngere und Schönere gefunden hatte in dem jungen Mädchen, mit dem roten Haar? Doch ich kann mir ſo genau denken, wie alles gekommen iſt. Ottokar war Und er war ſehr ſchwach und leicht zu beeinfluſſen; das weiß niemand beſſer, als ich! Dieſe Schwäche hat man klug benutzt; die junge Gräfin in Ihrem Hauſe war ſchön und reich— war eine ſtandesgemäße Partie— man hat ihm das eindringlich vorgeſtellt. chließlich hat er nachgegeben— er par der Aeltere, das Maſo⸗ rat gehörte ihm! Und ihn von einer Frau zu befreien, die eigentlich vor dem Geſetz gar nicht ſeine Frau war das zu bewerkſtelligen war für einen Juriſten und e 0 e Mit herausforderndem ick maß ſie ihn, als ſie jetzt etwas erſchi Rede 0 155 n e „Mutter, nein— das hat Rüdiger nicht 1 ſchrie Lore auf,„nein, N. ee „Es iſt ſehr unrecht von Ihnen, gnädige Frau, Loxe dieſe traurigen Geſchichten in einem Licht darzu⸗ ſtellen, das mich in ihren 1 notwendig herabſetzen muß,“ entgegnete Rüdiger mit zornbebender Stimme; doch er bewahrte ſeine Haltung.„Gewiß ich verhehle nicht, daß ich damals die Trennung Ottokars von Ihnen befürwortet habe— aber es geſchah lediglich im In⸗ tereſſe der Familie. Von den anderen heimlichen Grün⸗ den, die da 15 mitſpielten, und die ich verurteilte, als ich ſie erfuhr, habe ich bei meinem Beſuche in Ihrer Wohnung noch nichts gewußt. Mein Wort darauf. Sonſt hätte ich niemals auch um das Geringſte für mei⸗ nen Bruder unternommen.“ „Das glaube ich nicht, Graf Allwörden.“ 11 60 „„Mutter, hörteſt du nicht: er gab dir ſein Wort—“ rief Lore. Sie flog auf ihn zu:„Rüdiger, ich glaube ein Künſtler. es dir—“ mit innigem Blick ſah ſie zu ihm empor. nicht „Ich danke dir!“/ „Warum haben Sie Ihren Einfluß auf Ottokar denn nicht zugunſten meiner Kinder geltend gemacht! Sie haben ſeine Heirat mit der andern befürwortetk“ „das eben habe ich nicht getan— ich bin dagegen geweſen! Ich kannte Lella Flotmann— und die Fol⸗ gen haben mir auch Recht gegeben.“ „Ja, ich weiß es— die Ehe iſt nicht glücklich!“ ſagte Frau Berger triumphierend. „Mutter,“ rief Lore errötend,„ich habe dir davon geſprochen.“ a „Du brauchſt dich nicht zu entſchuldigen, meine Lore.“ bemerkte Rüdiger,„aber deiner Mutter iſt es nicht zu verzeihen, daß ſie dich als Spionin, als Werk⸗ zeug benutzt hat.“ „Herr Graf,“ fuhr Frau Maria auf. „Iſt es denn nicht ſo? Ihre ahnungsloſe Tochter ließen Sie als Erzieherin in eine Familie gehen, für die Sie größtes Intereſſe haben.“ „Nun ja, warum ſoll ich das leugnen? Ich habe ja auch erfahren, daß Ottokars Ehe unglücklſch war. Daß er zwei Kinder verloren hat, darunter den Sohn und Erben— ich erkenne Gottes Hand darin! Er hat 9 05 beiden älteſten Kinder verleugnet!“ Ein unheim⸗ iches Feuer glühte in ihren Augen. Lore fühlte ihr Herz beben in Angſt und Schrecken. „Nein Mutter— ſo darſſt du nicht denken!“ 75 man hat ſchon i dich zu verlocken!“ „Nein, gnädige Frau! Aus Lore ſpriht nur ihre Gerechtigkeitsliebe nd ſie 0 von ihrem Vater, der ein unglücklicher, ſchwacher Mann iſt, nicht ſchlecht den⸗ ken— ſie ſoll wiſſen, daß er ausreichend für ihren Bruder und ſie hat ſorgen wollen, daß man aber alles 7 a led ht ich durch B 5 „Ja, lieber e ur etteln mein Brot für euch verbient, ehe ich nur einen Pfennig von Allwör⸗ dens genommen hätte!“ ſtieß Frau ar ia zwiſchen den Erde zur bei der Nachricht von dem Unglücksfall einen Herzſchlag 70 0 0 ü 15 105 aus t entlaſſen worden. Geld betrug etwas über 700 Mk. Kern entſtammt einer ter Umgang hatte ihn verdorben. Mannheim, 30. Juli.(Gerechte gen Sittlichkeitsverbrechens wurde der 58 Jahre alte, ge⸗ ſchiedene Kohlenarbeiter O. Seufert von der Mannheimer Strafkammer zu 5 Jahren 1 und 10 Jahren Ehrverluſt verurteilt. Wegen des gleichen Vergehens Fah er ſchon einmal Zuchthausſtrafen von insgeſamt 15 blicklich ſchwebt hier eine Unterſuchung in einer größeren Mehlſchiebung, an der mehr als 90 Perſonen beteiligt ſind. Weiter hat die a einen unerlaubten Handel mit Textilwarenwaren au gedeckt, der ebenfalls demnächſt die Gerichte beſchäftigen wird. Hockenheim,(bei Schwetzingen), 30. Juli.(Selb ſt⸗ mord.) Der 26jährige Hermann Vobis von Ofters. heim, gegen den ein Strafverfahren anhängig iſt, ließ ſich von einem Zug überfahren und wurde ſofort ge⸗ tötet. ö Bühlertal, 31. Juli.(Schweres Unglück.) Sechs Kinder einer zur Zeit hier weilenden Zirkusgeſellſchaft vergnügten ſich mit dem Fahren auf einem kleinen Lei⸗ terwagen. Als der Wagen, von zweien der Kinder ge⸗ zogen, die Hauptſtraße überqueren wollte, ſtieß er mit einem Brauereilaſtwagen zuſammen. Ein achtjähriger Knabe erlitt durch den Zuſammenſtoß ſo ſchwere innere Verletzungen, daß er bald nachher ſtarb. Die übrigen Kinder kamen mit einigermaßen leichteren Verletzungen davon. Wie wir hören, ſoll den Führer des Laſtkraft⸗ wagens keine Schuld treffen. Kehl, 31. Juli.([Franzöſiſche Schikane.) Ter Vorſteher des Poſtamts 1 in Straßburg hat eine Verfügung erlaſſen, wonach die Beamten des a die während ihres Urlaubs oder ihrer freien Zeit nach dem Auslande gehen wollen, zuerſt eine Einwilligung des hieſigen Regionaldirektors erwirken müſſen. Ein Straßburger Blatt meint dazu, daß alſo, wenn ein Be⸗ amter einen kleinen Spaziergang über die Kehler Rhein⸗ brücke machen wolle, er zuvor die ſchriftliche Einwil⸗ ligung des Regionaldirektors haben müſſe. Furtwangen, 31. Juli.(Ung eſchickter Wurf.) Bei Uebnugen der hief. Freien Turnerſchaft warf ein Tur⸗ ner beim Diskuswerfen die Diskusſcheibe ſo ungeſchickt, daß ſie einen in ſeinem dem Sportplatz nahegelegenen Garten weilenden Mann an den Kopf traf, worauf der⸗ ſelbe bewußtlos zuſammenbrach und mit ſchweren Ver⸗ letzungen liegen blieb. Vom Bodenſee, 31. Juli.(Wider Willen be⸗ gnadigt.) Der Schweizer Mörder Ochsner wurde durch den Kantonalrat St. Gallen begnadigt und dann vom Kantonsgericht zu 30 Jahren Zuchthaus verurteilt. Er wütete förmlich gegen den Urteilsſpruch; lieber wolle er um den Kopf kürzer gemacht werden, als ſo viele Jahre im Zuchthaus ſitzen.— Die Bregenzer Tages- blätter erhöhen vom 1. Auguſt ab ihren Bezugspreis auf 2700 Kronen pro Monat, alſo auf das 1630fache des Frie⸗ denspreiſes. Die wichtigſten Nahrungsmittel ſind in Bre⸗ genz auf das 50000 0fache geſtiegen; neue Kartoffeln koſten zum Beiſpiel 40000 Kronen das Pfund. N — Goldzollaufgeld. Für die Zeit vom 2. Auguſt bis e 8. Auguſt beträgt das Goldzollaufgeld 11 400 Prozent. 5 Papierpreis das 137fache des Friedensprei⸗ ſes. Wie zuverläſſig verlautet, ſoll der Druckpapierpreis für Tageszeitungen um 8 Mark auf 28 Mark je Kilo mit Ottokar, frappierte ihn— wie wiederholt! von Energie, faſt Härte, der dem ſeines Vaters fehlte Und Rüdiger fühlte den Neffen ſich weſensverwandt; auf den erſten Blick flößte er ihm eine tieſe Sympathie ein. Er glaubte, in ihm den fünfzehnjährigen Knaben wiederzuerkennen, der ſich damals ſo ſtotz und zur Mutter dieſer Kinder aus erſter Ehe nicht zu ſchämen— er konnte ſtolz auf ſie ſein. Lore? ſungsloſem Staunen wiederholte „Und Sie, Herr Graf, ſprechen von meiner Schweſter als„meine geliebte Lore“— ich kann das doch nur dahin verſtehen, daß—— und wiſſen Sie auch——“ Er verwirrte ſich in ſeiner Rede. „Ich wei a chem verw andtſchaftlichem Verhältnis wir Zähnen hervor. 5 2 Lore weinte leiſe in ſich hinein. Sie hatte noch ˖ ganz erfaſſen önnen, was betäubend über ſie her · am 1. Auguſt erhöht werden. — eingebrochen— dumpf fühlte ſie das Unheil in ihrer Nähe lauern. Wäre nur Erich erſt da! ſeiner Hilfe erwartete ſie alles. Und der, an den ſie dachte, kam jetzt am Fenſe vorüber, blieb ſtehen und ſpähte hinein. „Lore,“ rief er,„da biſt du ſchon, und ich bin dir ein ganzes Stück entgegengegangen!“ Sie eilte hinaus, ließ ihm kaum Zeit, ſie zu begrü⸗ Er ſah ihre tränenüberſtrömten Wangen. „Lore, was iſt denn ſchon wieder?“ Sie antworete nicht, zog ihn hinein ins Zimmer. „Rüdiger, hier iſt Erich.“ Der Legationsrat ſah den jungen Forſtmann ſcharſ und prüfend an. Die faſt erſchreckende Aehnlichkeit i atte die Natur ſich Nur trug Erichs Geſicht einen Ausdruck Von ihm, v ßen. tapfer bekannt!— Sein Bruder brauchte ſich Rüdiger ſtreckte Erich, der den eleganten ern verwundert anblickte, die Hand entgegen. „Sie ſind alſo Erich, der Bruder meiner geliebien Ind ich bin Rüdiger Allwörden.“ „Rüdiger Allwörden? Graf Allwörden?“ In ſaſ⸗ Erich den Namen. ch habe ſoeben erfahren, in wel⸗ ueinande ß es— i Ihre Schweſter zu meinem Weibe wünſche.“ %ͤüCCͤ%%% nm 136 Und möchte es von neuem knüpfen dadurch, daß der Haf Seit 10, Tagen bar der Mörder, der einige Zeit in Würm bei einem M er arbeitete, ohne Stellung. Das von dem Mörder geranßte guten Familie und beſaß einen guten Leumund. Schlech 9 Strafe.) We⸗ ahren zu verbüßen. 5 15 ö Mannheim, 30. Juli.(Schiebereien.) Augen⸗ Der letzte Gang des Naubmörders Siefert. Karlsruhe, 31. Juli. Am Samstag vormittag 4½ Uhr, iſt im Zuchthaus Bruchſal an dem Raudmörder Slefert, der in der Nähe von Heidelberg die beiden Bürgermelſter Buſſe und Werner ermordet hatte, das Todesurteil vollſtreckt worden. Ueber die letzten Stunden Sleferts und die Voll⸗ ſtreckung des Todesurtells wird folgendes berlchtet: Das Badtiſche Staatsminiſterium hat am vergangenen Sonntag beſchloſſen, von ſeinem Recht der Begnadigung keinen Gebrauch zu machen. Dies wurde Siefert vom Heidelberger Staatsanwalt, der das Verfahren gegen ihn geleltet hatte, am Donnerstag im Zuchthaus in Bruchſal nach der vergeſchriebenen amtlichen Formel mitgeteilt. Der evangeliſche Anſtaltsgelſtitche überrelchte Siefert im Auf⸗ trage der oberſten evangeliſchen Kirchenbehörde Badens mit einer Anſprache ein Kruzifix. Am geſtrigen Freitag empfing Siefert die Beſuche ſeiner nächſten Verwandten, ſowie auch den Beſuch ſeines Heldelberger Verteidigers. Die letzte Nacht ſeines Lebens verbrachte Siefert mit dem Schreiben von Briefen an Verwandte und Bekannte. Um 1 Uhr nachts empfing er auf ſeinen beſonderen Wunſch das heilige Abendmahl durch den Amtsgeiſtlichen. der mehrmals bei ihm weilte. Die Hinrichtung Sliferts erfolgte heute früh kurz nach 4 Uhr. Es waren dle offl⸗ zlellen Gerichtsperſonen erſchienen, nämlich der Staats an⸗ walt als Leiter der Urteilsvollſtreckung, ferner zwei Heidel⸗ berger Richter, ein Gerſchtsſchreiber, der Verteidiger, der Direktor des Zuchthauſes, der Anſtaltsarzt, der Geiſtliche und die geſetzlich vorgeſchrlebenen 12 Urtellsqerſonen aus dem Ort der Dinrichtung. Siefert wurde in einem Kraftwagen in Begleitung von Gefängnisbeamten die kurze Strecke zur Richlſtätte gefahren. Er ging aufrecht und trug den vorſchriftsmäßigen ſchwarzen Rlchtmantel mit weitem Halsausſchnitt. Siefert wurde vor den Staatsanwalt geführt. Dleſer verlas kurz das Urtell des Heldelberger Schwurgerichts und des Reichs⸗ gerichts, ſowie die Entſcheldung des Badiſchen Staate⸗ miniſterlums. Dann ergriff der Staatsanwalt einen Spiel und Sport. Fußball.. 5 Anläßlich der Tagung des Südd. Fußballverbandes in Augsburg fand auf dem Platze des T. V. Auas⸗ burg ein Wettſpiel zwiſchen Bezirk Bayern und Be⸗ zirk Baden⸗Württemberg ſtatt. Das Spiel endete mit einem überraſchend hohen Siege der bayeriſchen Maſn⸗ ſchaft mit 5: 1. 5 Weitere Fußballſpiele fanden ſtatt: Vf. B. Stutt⸗ gart— F. G. Ludwigshafen 3103 V. f,R. Heilbronn — Stuttg. Kickers 6:1; Stuttg. Sportklub 1900— Sp. V. Feuerbach 98 1:3; Ulm 1894— Normannia Gmünd 175: F. V. Zuffenhauſen— Sp. Vg. Cannſtatt 1 5. Sp. V. Frankfurt a. M.— Eintracht Stuttgart 4 1 Phönix Mannheim.— Wacker München 4125 Phönix Karlsruhe— Hanau 93 6:0; Sp. Vg. Fürth— Würß⸗ burger Kickers 7:1; Wiener Athletikklub— Tennis Boruſſia Berlin 60; Städteſpiel Nürnberg⸗Fürth— Leipzig 3: 3. Leichtathletik. In Ludwigshafen wurden am Samstag und Soun⸗ 105 die Meiſterſchaften des Süddeutſchen Verbandes für Leichtathletik ausgetragen. Die Ergebniſſe ind folgende: 100 Meter: 1. Weider(Eintracht Frank⸗ furt) 111 Sek.; 200 Meter: 1. Burkhardt(03 Lud⸗ wigshafen) 23 Sek.; 400 Meter: 1. Neumann(M. T. G. Mannheim) 50,8 Sek.; 800 Meter: 1. Wellen⸗ reuther(Mannheimer T. G.) 11570 1500 Meter: 15 Schneider(Frankfurt 60) 412,5: 5000 Meter: 1 Kett⸗ ner(M. T. V. Stuttgart) 16: 5,2; 10.000 Meter: 1. Jennuwein(60 München) 34 Min. 33.5 110 Meter Hürdenlauf: 1. Troßbach(Eintracht Frankfurt) 15,9 Sek. 409 Meter Hürdenlauf: 1. Hebel(Mannheimer T. G.) 59,4 Sek.; Amal 100 Meter Staffel: 1. 60 Frankfurt 44 Sek.; Zmal 1000 Meter Staffel: 1551 00 München 8 Min.; Hochſprung: 1. Krauß(T. 4 0 0 berg) 1,78 Meter; Stabhochſprung: 15 Bont 100 München) 3,40 Meter; Weitſprung: 1. Schmit 660 München) 6,95 Meter. Speerwerfen: 1 Junium(Mann⸗ heimer T. G.) 52,33 Meter. Diskuswerfen: 4. Stein⸗ brenner(Frankfurt 60) 43,75 Meter. Rage l. Wenninger(Athletenkl. Herkules Pirmaſens) 12,43 90 ter.— Die Damenkonkurrenzen hatten folgende Er⸗ iſſe: ter: 1. Weber(Bruchſal) 13,3; Amal i 60 Nee. i 5 60 München) 4,82 Meter; Hoch⸗ Weitſprung: 1. Heß(6 ch 100 1 Friedrich(Jahn⸗München) 27,33 Me⸗ 5 55 1 eig Be folgt in der Woche vom 31. Juli bis 6. Auguſt zum S 1 0 5 100 Meter Staffel: 1. T. VB. ſprung: 1. Mayr(M. T. V. 79 München) Speerwerfen: 1. ter; Diskuswerfen: München) 22,78 Meter; München) 8,27 Meter. Fe Pan Popolski. b(Aus meinem Kriegstagebuch,) 5 5 1 4* bjnse Staa eb. Es gibt in ganz Europa wohl nur einen Staat, der ſich nicht ſelbſt regieren kann, das iſt das dec Polen, das der gute Bethmann unrühmlichen Angedenkeus zum Königreich erhob. Ein Maskenſcherz war dieſe Pro⸗ klamation, nichts weiter. Wir im Kriege ſehr gut kennen gelernt. wenn man ſie fragte, die ſich allerdings hinterher 1. Frau Kugelſtoßen:. in die gute Stube, t. herbei und ſchenkte des öfteren ein. auf dem Felde, der Pole überläßt ann abkommandiert, um f 8 Ordnungsdienſt zu verſehen. Da 1 ich mir am Quartier in einem Dörfchen. Der uiarmiert and herſbanb inidſi truh nteiner recht ar haben die edlen Polen Sie waren höflich,, und gern bereit zu Auskünften, als lügenhaft erwieſen. Kam man dienſtlich auf einen polniſchen Gutshof, ſo dee nerte der„Pan“ den Herrn„podofficer(Unterofſizier brachte einen Slibowitz(Schnaps) Die Frau bekam f icht eſicht, die arbeitete im Garten oder 1 de Habe, 5 0 ern das Arbeiten i älfte. Ich war im Jahre 17 mit ſechs, 1155 ee bei feed muten 105 end ſchwarzen Stab, zerbrach ihn und warf ihn dem Verurtellten vor die Füße mit den vorgeſchrlebenen Worten:„Euer Leben lſt verwirkt. Gott ſei Euerer Seele gnädig“, Nun erbat Siefert das Wort. Er ſtand aufrecht und mit Haltung da und ſprach laut und in der gleichen Art, wie man ihn in der Ver⸗ handlung hören konnte. Er trug dabei das Kruzefix in der Hand. Er bedeuerte auch in dieſem letzten Augenblick wleder ſeine Unſchuld und erklärte, daß er nicht als Mörder, ſondern als Menſch ſterbe. Er hatte noch immer Hoffnung gehabt, die Freiheit wieder zu erlangen, Er hielt dann das Kruzlfix hoch, deutete mit der Hand auf dle Geſtalt des Gekreuzigten und rief;„So wie dieſer unſchuldig am Kreuz geſtorben iſt, ſo ſterbe auch ich als unſchuldiger Menſch.“ Als Slefert voch weiter ſprechen wollte, erklärte der Staatsanwalt, er könne ihn nicht mehr ſprechen laſſen. Er gab dem Scharfrichter, der mit 2 Gehilfen erſchienen war, das Zeichen zur Vollſt eckung des Urteils. Stefert wurde dann zum Fallbell geführt. Er wollte es jedoch ablehnen, ſich die Augen verbinden zu laſſen. Der Staats⸗ anwalt ging hierauf aber nicht ein. Während Siefert vor das Fallbeil geführt wurde, ſprach er faſt ununterbrochen weiter. Der Geiſtliche erteilte ihm den letzten Zuſpruch. Dann fiel um 4.23 Uhr der Kopf Sieferts. Während der Urteilsvollſtreckung läuteten in Bruchſal die Glocken der Kirchen. Die Verwandten Sieferts forderten die Ueber⸗ laſſung ſeiner Leiche. Deshalb fand bereits heute vor⸗ mittag in aller Stille die Beerdigung in Bruchſal ſtatt. Mit dieſer Hinrichtung hat die ſchauerliche Bluttat, die weit über die Grenzen Deutſchlands hinaus das größte Aufſehen erregte, ihre Sühne gefunden. Sprachkenntnis. So waren bald funf Mann unterge⸗ bracht, nur ein Kamerad war mit mir noch übrig ge⸗ blieben. So ziemlich im letzten Hauſe wurden wir untergebracht, erhielten gegen Bezahlung eine rieſige Schüſſel Kartoffelmus und waren ſchließlich ſehr erſtaunt, als die ganze, aus ſechs Köpfen beſtehende Familie ſich im nämlichen Zimmer zum Schlafen niederlegte. Höflich nötigte man uns auf eine Strohſchütte in der Fenſter⸗ ecke. Und das war gut ſo. Ich hätte es ohne die friſche Luft gar nicht in dem ſtickigen Raume aushalten können. In Teutſchland wäre wohl da die Wohlfahrtspolizei ſo⸗ fort eingeſchritten, doch eine derartige Einrichtung hat es in Polen ja niemals gegeben. Als ich am früheſten Morgen aus den„Federn“ kroch, war ich von Herzen froh, dieſe Nacht überſtanden zu haben. Ich ſammelte meine„Truppe“ und zog der Garniſon Wyszogrod zu. Unterwegs traf ich meinen alten Freund, den Feldgen⸗ darm von Bodzanow, bei dem wir Raſt machten. Er lachte, als ich ihm von meinen Erlebniſſen erzählte. — Als ich dann ſpäter nach Plock verſetzt wurde, hörte ich, daß ganz in der Nähe des Dorfes, wo ich über⸗ nachtete, einige Wochen ſpäter zwei oldenburgiſche Dra⸗ goner hinterrücks ermordet worden waren, heimtücliſche Kerle, dieſe Polen! Wie leicht hätten wir ſieben Infau⸗ teriſten das gleiche Los haben können! Ich war auch. dabei, als man die Kerle an die Wand ſtellte und vor dem ſelbſtgeſchaufelten Grabe erſchoß, das war die Sühne für unſere armen Kameraden.— Wir werden es in abſehbarer Zeit erleben, daß der pol⸗ niſche Staat zuſammenbricht,„poluiſche Wirtſchaft“ iſt keine Staatsverwaltung, wie ſie ein geordneter Staat führt. Die Polen täten beſſer daran, von uns Lehre anzunehmen, als blühende deutſche Städte dem Ruin ent⸗ gegenzuführen.„Finis Polonige(das Ende Polens) iſt ein altes, wahres Wort, das ſeine Geltung auch noch in der Jetztzeit hat. Wer jemals in Polen lebte, wird dieſer Argumentierung nur beiſtimmen könngt. Es iſt vieles faul im Staate Polen, der morſche Bau kann leicht zu⸗ ſammenbrechen, der Freiheitstraum der Polen wird nur von kurzer Dauer ſein!——— Lokales. — Der neue Goldpreis. Der Ankauf von Gold für das Reich durch die Reichsbank und die Reichspoſt er⸗ Preiſe von 2000 Mark für ein Zwanzigmarkſtück und von 1000 Mark für ein Zehnmarkſtück. Der Ankauf von Silber erfolgt unverändert bis auf weiteres zum 40 fachen Betrag des Nennwerts. 15 ) Von der Eiſenbahn. Ab(. Auguſt erhält Perſonenzug 3 152 zur Herſtellung des Anſchluſſes an Per⸗ ſonenzug 3106 in Lamperthelm folgenden Fahrplan: Per⸗ ſonenzug 3152. Weinheim ab 5.05 Muckenſturm an 513, ab 5.14 Viernheim(Stb.) an 5.19, ab 5.20 Poſiſtraße an 527 Halde un 5 32 Lampertheim an 5.87, ab 5.56 und weiter wie bisher. „Schwarz⸗Not⸗Gold in Heſſen. Das Staats⸗ miniſterium hat angeordnet, daß am 11. Auguſt, dem Jahrestage der Annahme der Welmarer Verfaſſung, ſämt⸗ liche öffentlichen(Staats- und Gemeinde.) Gebäude mit der ſchwarz⸗rot⸗goldenen Fahne zu beflaggen ſind. Die⸗ jenigen Behörden uſw., die infolge der vorhaadenen . ulze war raſch rfſchulze 1 Schwlerigkellen der Beſchaffung von ſchwarz'⸗rot⸗goldenem Fahnentuch bis zunt 11. Auguſt nöch nicht im Veſitze einer verfaſſungsgemäßen Fahne ſind, haben mit den rot⸗weißen heſſiſchen Fahnen zu flaggen. 5 * Eine große Hundeausſtellung findet am kommenden Sonntag hier ſtatt. Die Veranſtaltung geht vom Verein der Hundefreunde aus. f „ Das Waldfeſt der Sozialdemokratiſchen Partei Viernheim, das am verfloſſenen Sonntag hinterm Gaswerk abgehalten wurde, hatte ſich eines außerordentlich guten Beſuches zu erfreuen. Der Wettergott hatte es mit der Parteiveranſtaltung beſonders gut gemeint, denn er ſpendete Sonnenſchein wie nie zuvor. Das Feſt konnte deshalb einen wahrhaft glänzenden Verlauf nehmen. Die Partei kann mit dem Ergebnis durchaus zufrieden ſein. Auf all⸗ gemeinen Wunſch werden wir noch näher darauf zurück⸗ kommen. d Sport, hinterm Gaswerk. Am erſten Spiel⸗ tage konnten unſere Mannſchaften nicht ſpielen, weil das Spiel gegen Bieberich kurz vor Sonntag in die Brüche ging. Nur unſere 2. Mannſchaft vertrat den Verein in Münſter und mußte ſich mit 4:5 geſchlagen bekennen. Leider war die Mannſchaft nicht komplett, nur 9 Mann waren auf dem Platze, welche hart und heiß um den Sieg kämpften.— Mittwoch ſpielt nun gegen Heddesheim unſere 3. Mannſchaft und Donnerstag die 1. gegen die gleiche von Heddesheim. Ein ſchöner Kampf iſt zu erwarten, zu⸗ mal noch jeder Sports mann ſich an die letzte Begegnung erinnern kann. Heiß ging es damals her und unentſchieden war das Ergebnis. Darum, wer einen ſchönen Kampf ſehen will, geht Donnerstag Abend ¼7 Uhr hinter das Gaswerk. Jerik. * Sport am Tivoli! Das Salſoneröffnungsſpiel, Sportverein 1.— Sandhofen la endete mit dem hohen Sieg des Sp. von 11:0. Die 2. Jugend ſchlug die 2. Ligajugend der F.C Germania 04 Ludwigshafen überlegen 4:1. Wir machen heute ſchon auf die kommende Sonn⸗ tag am Tivoli ſtattfindenden Pokal Spiele aufmerkſam, wobei ſich in den A, B und C und Jugendklaſſen ſehr ſtarke Vereine der Umgebung beteiligen. Beginn Vormittags 9 Uhr. Samstag Abend um 9 Uhr iſt ein Lampion⸗ zug durch Viernheim mit anſchließendem Feſtkommers im Vereinslokal vorgeſehen, wozu ſchon im Voraus alle Sport⸗ freunde eingeladen ſind. Ausführliches Programm in der Donnerstags⸗Nummer. Rüſſelsheim a. M., 30. Juli. Der Gemeinderat hat beſchloſſen, verſchiedene Straßen nach den Sozlaliſten Karl Marx, Friedrich Engels und dem jüngſt verſtorbenen Bürgermelſter Jung zu benennen. Ein in der Opelkoloaie liegender freier Platz wurde Ferdinand Laſalle Platz genannt. Der ſozialdemokratiſche Parteitag Groß⸗Berlin ſprach ſich für die Arbeitsgemeinſchaft mit der U. S. P aus, aber gegen ein Zuſammen⸗ gehen mit den Kommuniſten. Marktbericht. : Schweinemarkt. Weinheim, 29. Juli 22. Zugeführt 184 Stück; verkauft 184 Stück. Milchſchweine wurden verkauft Stück 900 bis 3000 Mk., Läufer wurden verkauft das Stück von 2200 bis 5000 Mk. Geſchäftliches. Ein gutes Hausmittel bei Hautausſchlägen, ö Flechten, Hautjucken, äußerlichen Entzündungen, Pickeln, Miteſſern und dergleichen iſt die bekannte Zucker, Patent⸗Medizinal⸗Seife, deren hervorragende Eigenſchaften in dem unſerer heutigen Geſamt⸗Auflage bei⸗ liegenden Proſpekt von ſachkundiger Feder gewürdigt werden. Unſere Leſer ſeien auf den ebenſo lehrreichen, wie intereſſanten Inhalt dieſes Proſpektes noch beſonders hingewieſen. Gottesdienſt⸗Ordnung. In der neuen Kirche an Werktagen: Mittwoch: ¼6 Uhr geſt. hl. Meſſe für ledig 1 Jakob Brechtel, Eltern, Schweſter Katharina und ledig Georg Helfrich. i 7 Uhr beſt. E⸗A. für 1 Schulkind Eliſabeth Helbig. Donnerstag: 6 Uhr 1, ½7 Uhr 2. S.⸗A. für die in Mannheim ledig 1 Kath. Bauer. Fereltag: /6 Uhr 3. S.⸗A. für Anna geb. Schmitt. 1/7 Uhr geſt. Herz⸗Jeſu⸗Meſſe für 5 Krieger Joh. Val. Wunderle und Bruder Michael. Samstag: ¼6 Uhr 3. S.⸗A. für Magdalena Weidner geb. Martin. 1/7 Uhr 3. S.⸗A. für dle in Mannheim ledig 7 Katharina Bauer. Am Donnerstag 6—7 und 8—9 Uhr Gelegenheit zur hl. Beicht. Am Freitag 8 Uhr Herz⸗Jeſu⸗Andacht. Am Freitag iſt bei den Engl. Fräulein. am Donners⸗ tag bei den barmh. Schweſtern um 6 Uhr hl. Meſſe. Am nächſten Sonntag iſt gem. hl. Kommunion für dle 1. Abt. der Jungfrauen⸗ Kongregation. Zugleich gem. hl Kommunion für die Schülerſnnen des Herrn Rektor Gillig und Hr. Lehrer Walter. Beicht für dieſe Kinder Samstag 2 Uhr. 5 0 dalallehg Drucharbeten werden senneistens ausgelönrt von der Druckepel d. 3. Maria Sander Lauch⸗ und Selleri⸗Setzlinge ju verkaufen. Martin, an der Apotheke.