Danksagung Zuröckgekehrt vom Grabe unserer lieben nun in Qott ruhenden Mutter, Grossmutter, Schwiegermotter, Schwägerin und Tante Frau Magdalena geb. Martin Welune sagen wir auf diesem Wege für die liebevolle Anteil- nahme während der Krankheit und beim Hinscheiden unsern tiefgeföhlten Dank. (Janz besonderen Dank der hochw.(ieistlichkeit, den ehrw. barmh. Schwestern für die liebevolle auf- opfernde Pflege, das zahlreiche Geleite zur letzten Ruhestätte, für die, vielen Kranz- und Blumenspenden sowie den Stiftern von Seelenmess Ell. Viernheim, den J. August 1922 Die tieftrauernden Hinterbliebenen. 9 Uhr werden auf dem Rathauſe dahter 4 Zlegenböcke und 2 Faſeleber an die Meiſtbietenden öffentlich ver⸗ ſteigert. 3 Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim: Lam berth. Gemeindekaſſe. Donnerstag, den 3 d Mts, vormittags und nach⸗ mittags bis 4 Uhr werden Milltär⸗ und Ztollrentner für Auguſt ausbezahlt. Die Erhöhungen der Teuerungszuſchüſſe für Miletärrentner kommen zur Auszahlung ſo bald die erſchienen ſin d, die zur Zelt noch fehlen.— Andere Kaſſengeſchäfte können an dieſem Tage nicht erledigt werden, was wir zu be⸗ achten bitten. Kleine Schelne, 1 und 2 Mk. ⸗ Scheine zlu m Ausgleich ſehr erwünſcht Nach dem 7. d. Mts. entſtehen Pfandkoſten auf Reſt Gemeindeſteuer für 1921. Viernheim, den 1. Auguſt 1922 Jöſt Turngenossenschau dieruneim. 289 5 Heute Dienstag, den 1. Auguſt, Abends 9 Uhr findet im Gaſthaus z. Turnrat⸗Sitzung ſtatt. Sämtliche Turnratsmitzlieder werden erſucht pünktlich zu erſcheinen. Der Vorſitzende. För unseren neu eingerichteten Betrieb in Viernheim suchen wir per sofort tüchtige öbeisehpane Aua Heimarbeſter Zu melden: Mittwoch u. Freitag zwischen 08 Uhr Abends Viernheim, Hügelstr. 18 ürobodertsges. m. l. l. Mannheim 8 Früh- Zwetschen Gelbe Rüben Pfund 4 Mk. Bohnen Pfund 6 Mk. Wirſing Pfund 4 Mk, Kohlraben⸗ Pflanzen verkauft Ehatt. Edel. 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Bürgermeisterei und des Polizeiamte Viernheim nſeraten⸗Preis: Die 1ſpaltige Petitzelle ober deren Raum fg. V Reklamiezelle Mk. Bei 1 5 Wiederholungen und 5 Aufträgen entſprechender Rabatt. Beilagengebühr für bie e amt⸗ auflage 50 Mk. Annahmeſchluß für Ae vormittags 9 Uhr. Im Falle höherer Gewalt Und ſonſtigen Störungen des Betriebs der Dehn der Lieferanten oder der Beför⸗ derungseinrichtungen hat der Vereins⸗Anzeiger ſtets zu achten. Redakklon, Druck und Verlag von Joh. Martin. Geſchäftsſtelle: Rathaäusſt Inſerate haben in der Fernſurechet Nr. 27 Amt Bierubeim. Nachrichtenblatt für alle amtlichen Bekanntmachungen der Behörden Viernheims und Umgebung. „Viernheimer Bürger⸗Zeitung“ ſtets beſten Erfolg.— Für am Telefon aufgegebene Inſerate wird keine Garantie übernommen. Donnerstag, den 3. Auguſt 1922 Bezieher keinen Anſpruch auf Heſerun oder Nachlieferung oder auf Rückzahlung des Bezugspreiſes. 3 5 e Pyſtſchetktyumg Nr. 21577 6 5 Amt Fraoffurt a. M. 12 Jahrg. Tagesſpiegel. Die deutſche Antwort auf die Drohnote Poincares behält ſich das Eingehen auf die ſranzöſiſchen For⸗ derungen vor, bis ſämtliche alliierten Regierungen auf das deutſ te Stundungsgeſuch gꝛantwortet haben. neber den Verfafſ ugskonflikt zwiſchen Bayern und dem Reich ſprachen der Demokratenführer Dr. Dirr und der Vauernbündler Dr. Heim in öffentlichen Ver⸗ ſammlungen. Das Garantiekomitee hat den erſten Teil ſeines Be⸗ richts über die Finanzlage Deutſchlandö der Repa⸗ ratlonskemmiſſion übergeben. Die Arbeiterorganiſationen Italiens haben den Ge⸗ neraiſtreit verkündet, um die Bildung eines Kabinetts der Rechten zu verhindern. Beincare hat die deutſche Note vom 1. Nügliſt bereits wieder brantwortet und beſteht auf Bezahlung der fälligen 2 Mill. Pfund Sterl. am 15. Auguſt. Andernfalls ſo len„Ausgleichsmaßnahmen“ ergriſſen werden. 1 Die durch die Poincare⸗Note geſchaffene Situation wird in Regierungskreiſen ſehr ernſt angeſehen. Eine Chefbeſprechung am Mittwoch mittag wird eine Ent⸗ ſcheivung über die deutſche Antwort treffen. England hat eine Note an ſeine verbündeten Freunde gerichtet, ihre Schulden in Höhe von 1098 Mill. Pfd. Sterling zu bezahlen, damit Englaud ſeine Ver bindlich⸗ keiten in Amerika bgli hen könne. 5 2 e + Neues vom Tage. Die Feier des Verfaſſungstages. Berlen, 2. Aug. Alle Reichswehrregimenter haben Befehl erhalten, zu der am 11. Auguſt im Reichstag in Anweſenheit des Reichspräfidenten ſtatt indenden Ver⸗ ſaſſungsſeler Deputationen zu entſenden. Die öffent⸗ lichen Gebäude haben Flaggenſchmuck zu tragen. Auf mehrecen Plätzen der Stadt werden Militär⸗Prome⸗ nade⸗Konzerte ſtattfinden. In den Schulen ſoll auf die Bedeutung des Tages in Schulfeiern hingewieſen werden. Die gefährdete Rheinſchiffahrt. Köln, 2. Aug. Der Streik in der holländiſchen Rheinſchiffahrt macht ſich auch in den deutſchen Häfen fühlbar. Geſchä igt werden vor allem die Empfänger der durch den Streik auf dem Waſſer feſtgehaltenen Güter, die zwar die Reeder durch Konoſſementsklauſel vor den entſtehenden hohen Koſten ſchützen, dagegen ————— der Kracht zugerechnet werden. Die in den deutſchen e Mag auch die Roman von Fr. Lehne. 78. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) „Erich, warum haſt du mir verſchwiegen, daß ich in Lengefeld meinen Vater finden würde!“ fragte Lore. „Mutter wollte es ſo! Das alles war gegen mei, nen Sinn. Wir hatten mit den Allwördens nichts zu tun.“ g 1 100 „Und denken Sie jetzt noch ſo, Erich?“ fragte Rü⸗ diger.. „Ja, Herr. Grafl wählt haben, iſt eine großes, unverhofftes Glück, Daß Sie meine Schweſter er⸗ Sache für ſich und für Lore ein über das ich mich— ihret⸗ wegen— ſehr freue! Aber die ſonſtigen verwandtſchaft⸗ lichen Beziehungen machen wir darum doch nicht gel⸗ tend. Man hatte ſie uns damals nicht zugeſtanden, u. jetzt haben wir uns darein gefunden. Wir fühlen uns in unſerer Lebensſphäre wohl. Und daß dieſe nicht gar ſo unwürdig iſt, beweiſt Ihre Liebe zu Lore. „Lore iſt mir das köſtlichſte Gut auf der Welt!“ bemerkte Rüdiger warm,„und als mein. Weib ſoll ſie taufendſach für die Entbehrungen ihrer Jugend entſchä⸗ digt werden.“ „Vorausgeſetzt, daß ich Einwilligung gebe—“ fiel ihm „und die gebe ich nicht.“ f 8055 Hochaüfgerichtet ſtand ſie da, einen kalten eniſchloſ⸗ ſenen Ausdruck im Geſicht. Sie genoß ihre Rache: ſie ſah, wie der Legationsrat unter ihren Worten zuſam⸗ menzuckte. 5 Mutter, weshalb willſt du Lore ihr Glück nicht gönnen? Es iſt doch dein einziger Gedanke geweſen— ſagte Erich in beſchwörendem Tone. „Weshalb, fragt ihr?“ rief ſie leidenſchaftlich, y ich möchte ihr alles geben! Die Sterne möcht' ich ihr vom Himmel herunterholen. Aber dem Manne da, der mir das Schwerſte angetan hat, das man einer Frau zufſt⸗ gen kann— dem Mann ſoll ich das Teuerſte, das ich ich zu dieſer Verbindung meine Frau Maria ins Wort, beſitze, Ihm, Liebe weinen Schtleppkähne werden von den Ne nicht entladen. Davon ſind in erſter zinie Sendungen engliſcher Kohle betroffen, die ſich infolgedeſſen weſentlich verteuert, namentlich, wenn, wie man befürchtet, der Streik ſechs bis acht Wochen dauern wird. Die letzten deutſchen Schleppkähne ſind von Rotterdam nach Deutſchland abgegangen. Die Streikenden haben es auch abgelehnt, unter franzö⸗ ſiſcher Flagge fahrende deutſche Fahrzeuge verkehren zu laſſen. Von jetzt ab werden auf Verlangen die auf holländiſchem Gebiet fahrenden deutſchen Rhein⸗ kähne unter polizeilichen Schutz geſtellt. In einigen Fällen werden auf Verwendung des Reichsernährungs⸗ miniſteriums oder auf Antrag des betreffenden Berg⸗ hetriebsrats mit Gen hai ung des Beirchesbundes en Duisburg für Deutſchland beſtimmte Sendungen von Getreide, bzw. von Erz oder Kohle durch deutſche Schlepper aus Holland abgeholt. Das neue italieniſche Kabinett gebildet. 2 Rom, 2. Aug. Das neue Kabinett Facta. i ſt gebildet. Facta behält den Vorſitz. Die übrigen Aenderungen ſind rein techniſcher Natur und haben keine politiſche Note. Schanzer bleibt„Außenminiſter. Infolge des Verbleibens aller einſchlägigen Reſſort⸗ miniſter iſt die Ratififikation des Abkom⸗ mens über den deutſchen Beſitz durch das neue Kabinett ſicher. Der Kampf zwiſchen Paris und London. Frankfurt, 2. Aug. Die„Frankf, Ztg.“ meldet aus London vom 1. Auguſt: Die Blätter behaupten, daß die engliſche Regierung im Begriff ſtehe, en Verbün⸗ deten und Amerika eine Note zu übermitteln(ſie iſt unterdeſſen abgeſandt worden D. Red.), die den fi⸗ nanziellen und mo aliſchen Zuſammenhang der euro⸗ päiſchen und amerikaniſchen Verſchuldung erneut feſt⸗ ſtellen und damit in Anbetracht der ablehnenden Haltung Amerikas eine umfaſſende Re zelung unmöglich machen werde. Zu ſoſchen Befürchtungen iſt wirklich kein Anlaß, denn die engliſche Regierung wird zweifel⸗ los, wenn eine ſolche Note abgeht, damit nicht eine eu bpälſche Regelung unmöglich machen wollen. Viel⸗ mehr bleibt die Lage bie, daß Paris und London gegen⸗ wärtig ihre Abi hten verhüllen und wechſelſeitig einen Druck aufeinander ausüben. Dies gibt nach der Mei⸗ nung guter Kenner tei weiſe auch eine Erklärung, für den beklazenswerten Schritt Poincares in der Aus⸗ gleichfrage. Zwe fellos, iſt auch, damit ein Druck auf England beabſichtigt. Dieſe Frage iſt jedoch durch Poinsares Deohung keineswegs erledigt, denn Paris kann auch in dieſer Hinſicht nur im Einvernehmen der übrigen Teiln hmer am Abkommen des l Jahres vorgehen. Weder England noch die Verbün⸗ deten beabfichtigen, die Ausgleichsfeage außerhalb des allgemeinen Zu amm nhangs der deutſchen Zahlungs⸗ fähigkeit zu entſcheiden, ſo daß der deutſche Antrag keineswegs von Frankreich ſchon abgelehnt iſt. Leider ſpielen ſich alle dieſe taͤktiſchen Manöver auf Koſten Deutſchlands ab. Häfen ankommenden 2 N en ich haſſe? Allwörden, weil Sie mir den Mann und meinen Kindern den Vater genommen ha⸗ ben! Und nun meinen Sie, ich ſollte beglückt meinen Segen ſpenden, weil meine Tochter Ihnen ebenſo ge⸗ fällt? Für Sie iſt Lore nicht. Die Kluft zwiſchen uns iſt unüberbrückbar—“ a „Mutter!—“ Lore warf ſich ihrer Mutter zu Fü⸗ ßen und hob flehend die gefalteten Hände zu ihr em— por——„Mutter!“. f „Alles, mein Kind, nur das eine nicht! Jetzt iſt es an dir, mir deine Dankbarkeit zu beweiſen. Du darſſt nicht von mir gehen— um jenes Mannes wil⸗ len.“ „Und du, Mutter, daß ſie, um deinen Haß Lebensglück verzichtet!“ dieſen Starrſinn der haſſe Sie, Rüdiger kannſt von Lore nicht verlangen, zu befriedigen, auf ihr ganzes Erich war ehrlich empört über Mutter.„Bedenke, daß du eine bejahrte Frau biſt. Sei froh, daß durch Graf Rüdiger ein Teil deſſen gut gemacht wird, was ſein Bruder verſäumt hat— ſo wird Lore wenigſtens den Platz ein⸗ nehmen, der ihr eigentlich von Geburt zukommt! Auch ich habe wahrhaftig nicht. viel verwandtſchaftliches Ge⸗ fühl für die Allwördens übrig, aber, aber vergeſſen hab' ich auch nicht, in welcher Weiſe Graf Rüdiger ver⸗ ſucht hatte, ſich deiner anzunehmen, er hatte alles ge⸗ tan, was dein Mann verſäumte.“ f Doch die Härte der Mutter war unbeſiegbar. Sie ſchüttelte den Kopf.. „Noch einmal Lore: Jetzt kaunſt du mir deine Dank⸗ barkeit beweiſen für die ſchlafloſen Nächte, die forgen⸗ vollen arbeitsreichen Tage, die ich um dich gehabt! Mein Sinnen und Denken galt dir allein. Die Hände hab' ich mir wund, die Augen müde um dich gearbeitet, damit ich einſt Freude an dir erlebte. Und jetzt willſt du mir das alles mit Undank lohnen, willſt dich zu dem Manne bekennen, der mir mein Leben zerſtört hat! Du würdeſt vielleicht das Geſchick deiner Mutter an dir ſelbſt erleben, wenn er deiner überdrüſſig iſt. Ich wun⸗ bere mich Überhaupt ſehr, daß der ſtolze Rüdiger All⸗ letzten. Verpflichtungen Ja, ich Belgien gegen die Trohnote Poincares. Paris, 1. Aug. Wegen der Stellungnahme des Mi⸗ niſterpräſidenten Poincare zu der Frage der Herab⸗ ſetzung der Ausgleichszahlungen ſpricht das„Petit Iburnal“ von einer Mein ungsverſchiedenheit zwiſchen der belgiſchen und der franzöſiſchen Regie⸗ rung. Die kategoriſche Zurückweiſung Poincares habe bei der Regierung von Brüſſel nicht 1 weil ſie über den Inhalt der Note nicht befragt worden ſei. Die be'giſche Regierung vertrete den Standpunkt, daß da die Ausgleichszahlungen der Gegenſtand eines Abkommens zwiſchen den Alliierten geweſen ſei, auch die jezige Ange egenheit des Zahlungsaufſchubes nicht von jeder Regierung einzeln hätte behandelt werden dürfen. Die belgiſche Regierung ſei auch der Anſicht, daß, wenn Frankreich die Fortſetzung der Zahlung in dem Augenblick verlange, in dem ſich Deutſchland im vollen Finanzzuſammenbruch ſieht, dies dem Grund⸗ ſatz der belgiſchen Priorität Abbruch tun würde. Die belgiſche Regierung vertrete den Standpunkt, daß die Reparationskommiſſion auf Grund des Friedensver⸗ trages eine erſte Hypothek auf alle Einnahmequellen Deutſch'ands beſſtze, daß infolgedeſſen die Reparations⸗ zahlungen vor der Zahlung jeder anderen Schuld er⸗ folgen müßten. Die Abſicht der belgiſchen Regierung ſei nunmehr, die Frage der Ausgleichszahlungen vor die Reparationskommiſſion zu bringen und von ihr zu verlangen, daß ſie eine Art Widerſpruch gegen die Note erhebe, die Poincare an die deutſche Regierung gerichtet hat. Zuſammenkunft Lloyd George⸗Poiucare am 7. Auguſt. Paris, 1. Auguſt. Es wird bekannt, daß Frankreich benachrichtigt worden iſt, daß es dem engliſchen Pre⸗ mierminiſter angenehm ſet, mit Poincare am 6 Auguſt in London zuſammenzutreffen, wo dann die gegenwärtige Lage der Reparationsfragen geprüft werden wird. Man hofft, daß dann auch die italieniſche Keiſe vorüber iſt, ſo daß die belgiſchen und italieniſchen Vertreter zu den Verhandlungen eingela⸗ den werden können. Die Verhandlungen werden nicht, wie man urſprünglich vor hatte den Charakter einer viftziellen Konferenz tragen. En land ebenſo unverſöhnlich wie Amerika. i Paris, 2. Aug. Ueber die Fengekündigte engliſche Zirkularnote erfahren wir, daß die engliſche Regie⸗ rung Frankreich und den anderen Alliierten gegen⸗ über betont, daß die unverſöhnliche Haltung der Ver⸗ einigten Staaten England gezwungen habe, die näm⸗ liche unverſönliche Haltung in derſelben Frage den eu lo äiſchen Staalen gegenüber einzunehmen und dieſe aufzufordern, alle Diſpoſitionen zu treffen, um ihre Schulden an England zu bezahlen, ſo wie auch Eng⸗ fand von Amerika aufgefordert worden ſei ſeinen nachzukommen. Der„Temps“ ſagte geſtern abend, Frankreich habe auf die englische Note nur eines zu erwidern, nämlich, daß es ſo lange nicht werde bezahlen können, als ſeine Krieasſchäden Die rr e wörden ſeinen Grundſätzen untreu geworden iſt, un daß er genau ſo handeln wollte, wie ſein Bruder, de er ſo hart verdammte!“ Hohnvoll kamen dieſe letzte Worte von ihren Lippen. „Mutter,“ wimmerte Lore, umklammerte deren Hände und drückte ihr tränenüberſtrömtes Antlitz darauf „Sei barmherzig— vergiß!“ „Ich kann es nicht, Lore! Und du würdeſt über haupt nicht an den Mann zu denken wagen, wenn di die Leiden deiner Mutter kennteſt, würdeſt dich von ihn abwenden.— Ich laſſe dir die Wahl: weine durch. aus nicht von ihm laſſen kannſt, und er dir er als deine Mutter iſt, dann gehe mit ihm,“ ſagte ſie mi! unheimlicher Ruhe.„Und deine Mitgift kannſt du gleich mitnehmen— warte einen Augenblick.“ Frau Maria öffnete den birkenen Sekretär und ſchloß ein kleines Käſtchen auf, deſſen Deckel bemalt war. Das Bild der Mutter Maria mit dem Jeſus⸗ linde; die Gottesmutter trug ihre Züge, und das Je⸗ ſuskind war der kleine Erich. Ottokar hatte es gemalt, als ſein Sohn das erſte Lebensjahr zurückgelegt Sie wühlte in den darin befindlichen Papieren u. fand bald das, was ſie ſuchte: einen Briefumſchlag, dem ſie einen in Stücke zerriſſenen Geldſchein entnahm; ſie hielt ſie dem Legattonsrat hin: „Sehen Sie, Graf Allwörden, hiermit wollten Sie mir das Recht auf meinen Mann abkaufen.“ „Ich gab Ihnen dieſes Geld als vorläufige An⸗ zahlung auf den Betrag zur Erziehung der Kinder—. ich weiß es wohl. Verdrehen Sie die Tatſachen nicht,“ verſetzte er ſcharf; er war furchtbar alteriert, wie noch nie in ſeinem Leben. „Gleichviel! Ich habe ſie aufgehoben— und ſo groß oft meine Not und Sorgen waren: ich habe mich nicht daran vergriffen, denn Segen hätte nimmer auf dieſem Gelde geruht! Das iſt deine Mitgift, Lenore, die ich dir gebe, wenn du die Frau Graf Rüdigers wer⸗ den willſt! Aber bedenke wohl: Den Weg zu ihm gebe ich dir frei. Die Mutter haſt du jedoch damit verloren! Alſo wähle zwiſchen ihm und mir!“(F. f.) nicht gutgemacht ſelen. Beutſchland ſer unberührt aus dem Kriege hervorgegangen. Frankreich habe Zer⸗ ſtörxungen erlitten, deshalb ſei es nicht an Frankreich, mit den Zahlungen zu beginnen. Der„Temps hat an⸗ eregt, der engliſchen Regierung bekannt zu geben, daß te Haltung Deutſchlands Frankreich nicht mehr geſtatte, irgendwelche Zahlungen an England zu leiſten, ſei es an Zinſen oder Kapital⸗ Stillegung, bis das franzöſiſche Fi⸗ nauzminiſterlum die zum Wiederaufbau der zerſtörten Gebiete notwendigen Reparationen erhalten hahe. Jetzt habe bedauerlicherweiſe England die Initiative zu⸗ erſt ergriffen. Die amerikaniſche Haltung gegenüber ven europäiſchen 3805 Nationen. 5 Paris, 2. Aug. Die„Daily Mail“ berichtet, daß der Neuhorker Bankier Paul Warburg in einer Rede geſtern über die Kriegsſchulden geſprochen und ſich folgendermaßen geäußert habe: Es wäre bedauerlich, wenn die gegenwärtige Haltung der Vereinigten Staa⸗ ten den Abſchluß bedeuten würde für die große Rolle, die ſie im Weltkrieg geſpielt haben. Andererſeits müſſe auch betont werden, daß Amerika ſo lange nichts tun könne, als zwiſchen Frankreich und Deutſchland nicht ein modus vivendi über die Entſchädigungsfrage zu⸗ ſtande gekommen ſei, und bis man nicht die Repara⸗ tionen auf ein vernünftiges Maß beſchränkt habe. Irgend welche Abmachungen ſeien bis zur Erledigung dieſer Angelegenheit überhaupt hoffnungslos. Ein ame⸗ rikaniſcher Meinungsumſchwung werde an dem dest raſch erfolgen, an dem Frankreich ſich zu einer weit⸗ ſichtigen Großmut in der Reparationspolitik gegen⸗ über Deutſchland entſchlieſt. N Die Entſcheidung über die deutſche Antwort an ö Poincare. a Verliu, 2. Aug. Die durch die ultimative Note Poincares geſchaffene Situation wird in Regterungs⸗ kreiſen für ſehr ernſt angeſehen, wenn auch nicht zu verkennen iſt, daß gewiſſe Wendungen der Note als die Einleitung eines Rückzugs Poincares betrachtet werden können. Für ½1 Uhr mittags iſt eine Chef⸗ beſprechung der beteiligten Reſſortminiſter angeſetzt, in der die Entſcheidung über die deutſche Antwortnote erfolgen wird. Für heute abend wird dieſe Entſchei⸗ dung bereits erwartet. Empfang des ruſſiſchen Votſchafters beim Reichspräſidenten. g Beblin, 2. Aug. Der Reichspräſident empfing heute nachmittag den bepollmächtigten Vertreter und Bot⸗ ſchafter der ruſſiſchen Regierung, Kreſöinski, zur Entgegennahme ſeines Beglaubigungsſchreibens. Bei dem Empfang war Reichskanzler Dr. Wirth als Lei⸗ ter des Auswärtigen Amts zugegen. Aus Nah und Fern. Karlsruhe, 1. Auguſt.(Unfall.) Am Sonntag morgen geriet beim Einfahren des Frühzuges um hab Uhr auf dem Bahnſteig des Albtalbahnhoſes infolge dis ganz unſinnigen Gedränges eine Frau bei dem Ve ſuch, vor dem Stillſtehen des Zuges einzuſteigen, zwiſchen zwei Wagen, wobei ſie nicht unerheblich verletzt wurde. ebe N nan, 31. li. ch 6 Sonntag Nacht, früh 3 Uhr, entſt werken im Magazin und in der Packerei ein ö feuer, das bedeutenden Schaden verurſachte Neunſatz(bei 1 8 5 1. 9 5(Jun 9 e Diebe.) Ei⸗ nem hieſigen Obſthändler wurde am Freitag vom Wagen herunter bon jungen 16jährigen Burſchen die Geldmappe mit 10000 Mk. 16900 Ein Junge hat ſchon zugeſtanden, daß er 3 Mk. entwendet habe. Hinterzarten, 1. Aug.(Brandſtiftung.) Die Einäſcherung der Unterkunftshütte des Freiburger Pfad⸗ findervereins in der Umgebung von Hinterzarten wird nunmehr auf Brandſtiftung Bie Für die Er⸗ mittelung der Täter hat die Staatsanwaltſchaft Freiburg eine Belohnung von 3000 Mark ausgeſetztt. Lörrach, 2. 1(Rohlinge.) Ein 63 Jahre akter Italiener namens Kaizzoli ſtahl einem Landwirt in Hal⸗ tingen vor kurzem Wäſche im Werte von etwa 9000 Mk. ei Maurer und ein Handlanger hinzugeſellten, ber⸗ ſolgten den Täter, holten ihn ein und mißhandelten ihn derartig, daß er ſpäter auf dem Wege ins Spital ſtarb. Nach der Tarſtellung der Lörracher Staatsanwaltſchaft taten ſich beſonders die beiden Maurer inbezug auf Bru⸗ talität hervor. Sie warfen den Dieb nackend in ein Kornfeld, wo er am andern Morgen aufgefunden wurde. Die Leichenſchau ergab, daß der Körper des Italieners mit Wunden bedeckt war und daß derſelbe an dieſen Verletzungen in Verbindung mit der ſchon vorhandenen Altersſchwäche geſtorben iſt. Die beiden Maurer, ſowie ein Sohn des Landwirts ſind bereits verhaftet worden. Lörrach, 2. Aug.(Tot geglaubt.) Ein Landwirt in der Nähe von Bern(Schweiz) wurde kürzlich benachrich⸗ tigt, daß ſein Bruder in einem Orte im Kanton Solo⸗ thurn tot aufgefunden worden ſei. Der Landwirt ließ die Leiche ſeines Bruder nach ſeinem Heimatort überführen und dort beerdigen. Wer beſchreibt aber ſein Erſtaunen, als der Totgeglaubte dieſer Tage plötzlich bei ſeinem Bruder erſchien. Es wurde ſofort eine Unterſuchung eingeleitet, um zu erforſchen, wer der in Solothurn auf⸗ gefundene Tote war. Waldshut, 2. Aug.(Ein Opfer der Nachläſ⸗ ſigkeit)) Vorgeſtern mittag ertrank beim Baden im Rhein ein Arbeiter der Lonza⸗Werke, Zopf, als er in eine heftige Strmung geriöet und von dieſer mit fortgeriſſen wurde. Eine Rettung wäre vielleicht möglich g weſen, wenn der in der Nähe gelegene Notkahn der Rheinfähre in fahrbarem Zuſtand geweſen wäre; er iſt aber ſtändig voller Waſſer. 5 f Waldshut, 2. Aug.(Sspaſſige Verwechſlung.) Ter„Albbote“ bringt folgendes recht nette Geſchichtchen: Wird da an einem Stammtiſch über Reparationen und die Konferenz von Genua diskutiert. Schließlich einigt man ſich, daß die Konferenz doch einen Erfolg darſtelle. Da ſagt ein bisher ſchweigſam gebliebenes Bäuerlein:„Jo, jo! Des wundert mi nit, daß aus ſellem Genua ebbes g'worde iſt; unſer Haierle hot jo ein ums ander Mol Mol in der Karwoch d'für betet.“— Der katholiſche Karlsruhe, 1. Aug.(Sel bſtmord.) Auf dem hie⸗ ſigen Friedhof hat ſich am Sonntag ein dem Trunke er⸗ gebener Schreinergeſelle aus Baden-Baden erſchoſſen. Heidelberg, I. Aug.(Kein amerikaniſcher Film.) In Ergänzung unſerer Meldung über die Fi m⸗ aufnahme einer Schloßbeleuchtung und eines Studen⸗ tenkommerſes ſei mitgeteilt, daß die Aufnahme des Films, die übrigens nicht von einer amerikaniſchen, ſondern von einer deutſchen Geſellſchaft ausgeführt wird, auf den 16. Auguſt verſchoben worden iſt. 1 1 Mannheim, 1. Aug.(Das gerichtliche Nach⸗ ſpiel.) Wie die„Arbeiterzeitung“ mitt ilt, iſt geen die Veranſtalter und Führer der im Anſchluß an die Er⸗ mordung Dr. Rathenaus veranſtalteten Ausſchreitung en in Bruchſal, Durlach, Karlsruhe, Raſtatt. Singen und anderen badiſchen Städten ein Verfahren wegen Land⸗ friedensbruches eingeleitet worden. Die Unterſuchuns⸗ richter der einzelnen Bezirke nehmen zur Zeit Verneh⸗ mungen und Vorunterſuchungen vor. Mag auch die Liebe weinen Roman von Fr. Lehne. N 79. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) Ein herzzerreißender Schrei rang ſich aus Lores Munde, dann fiel ſie vornüber auf ihr Geſicht. Rüdi⸗ ger hob ſie empor; wie gebrochen hing ſie an ſeinem Arm; jedes Leben ſchien aus ihr gewichen. „Du haſt nicht wohlgetan, Mutter!“. zornig,„Mutterliebe ane nicht ſo.“ n „Ich glaube, meine Liebe brauche ich euch Kin⸗ dern gegenüber nicht erſt zu betonen! Ihr habt ſie ſtündlich an euch erfahren!“ „Es iſt unverzeihlich von dir, Mutter, grauſam u. ne Lore vor eine ſolche Entſcheidung zu ſtel⸗ en!“ Wie verſteinert war Frau Marias Geſicht, Miene verzog ſich— dunklen Augen lebten; Sprache! keine nur die Augen, dieſe großen, die führten eine gar deutliche Lore richtete ſich in Rüdigers Armen auf und machte ſich ſanft los. Mit irren Blicken ſchaute ſie um ſich, preßte die Hand gegen die Stirn und ſchüttelte den Kopf. Ein tiefer Seufzer zitterte über ihre blaſ⸗ ſen Lippen. »un iſt alles aus!“ hauchte ſie.„Du haſt ge⸗ hört, Rüdiger, was meine Mutter geſagt hat.“ „Du willſt dich ihr fügen?“ Sie nickte. „Ich muß wohl,“ entgegnete ſie mit todestrauriger Stimme und ſtarrte vor ſich hin. Er faßte ſie an der Hand. 5 Lore, beſinne dich— du weißt nicht, was du ſagſt!“ rief er außer ſich; er hatte Angſt um ſie. „Ich weiß es ganz genau, ich muß bei der Mutter delben.“ Frau Marig lächelte triumphierend. Gefach der Riegelwand ein und kam ſo in den Speicher, Geiſtliche hat in der Karwoche bekanntlich am Altar zu beten:„Oremus! Flectamus genua!“(Laſſet uns beten! Beugen wir die Kniee!] f— bilzingen(bei Konſtanz), 2.(JFrecher Dieb.) Dem Landwirt Schmidle wurde dieſer Tage ein größerer Geldbetrag, mit dem er einen Stier kaufen wollte, entwendet. Ter Dieb hatte ſich ſchon in der Nacht vorher in die Scheune eingeſchlichen, drückte dann ein Aug. wo der Landwirt das Geld aufbewahrte. 9 1 i Mutmaßliches Wetter. 1 Bei weſtlichen bis nordweſtlichen Luftſtrömungen iſt für 115 eitag und Samstag ziemlich bewölktes, mä⸗ ßig kühles und regneriſches Wetter zu erwarten. 8 Keine Fremdenflucht aus Bayern. Die von Mün⸗ chen verbreitete Meldung von einer Maſſenflucht der Fremden aus Bayern, namentlich aus München und dem ochlande beruhen auf böswilliger Erfindung. Miün⸗ „Mutter, diefes Sieges freue dich nicht.“ Erichs Stimme bebte in Schmerz und Entrüſtung.„Dieſes aft den du mit dem Glück deines Kindes erkauft a f Lone ſieht ein, was ſie mir ſchuldig iſt. Sie iſt jung und wird vergeſſen.“ 5 Da ſah Lore mit einem herzzerreißenden Blick auf die. Mutter. a »Ich vergeſſen? Rüdiger vergeſſen?“ Sie lächelte dabei, daß dem Bruder das Waſſer in die Augen trat und er vor Zorn die Hände zu Fäuſten ballte. Er hatte unendlich Mitleid mit ihr; an dem eige⸗ nen Schmerz konnte er ja den ihrigen ermeſſen 5 Hat es wohl je eine Mutter gegeben, die ſo das Herz ihres Kindes zertrat? Dieſelbe Mutter, deren ganzes Leben, deren Atmen doch bisher nur dem Glück ihres Kindes gegolten Konnte Haß ſo verwirrend Frau Maria legte den Arm um Lores Schulter u. zog ſie liebevoll an ſich. Doch ne la eue. aneh och ſie faſt entſetzt anſehend, machte ſich Lore frei; en und lehnte ſich an die Wand, 1 75 Fall Rüdiger näherte ſich ihr und ſuchte mit zwingen⸗ dem Blick ihr Auge. Er war totenblaß. Abwehrend ſtreckte ſie ihm die Arme entgegen. „Lore, haſt du deine Entſcheidung getroffen y“ Sie nickte ſtumm. ö „Du bleibſt bei deiner Mutter?“ Wieder nickte ſie. „Ich ſoll alſo gehen?“ , e giebe ſeo f. 8 „Lore eine Liebe ſo ſchwachf. 1% du alles!“„ 1100 ie ſah ihn an mit einem traurigen und zärtlichen „Meine Liebe zu die, Rüdiger, it ewig! Doch der Der Beſtohlene und ſeine beiden Söhne, denen ſich ſpäter Ein Raubmörder ausgebrochen. Der dreifache R Gerhard Fleiſcher iſt aus dem feen in Münſter ausgebrochen, nachdem er die Eiſenſtangen ſeiner Zelle nächtlicherweile durchſägt hatte. Den Einbrechern iſt nichts mehr heilig. Sogar an der Feuerwehr, die doch ausſchließ ich der Allgemein⸗ heit dient, vergreifen ſie ſich In Berlin⸗Tempel⸗ hof drangen unbekannte Verbrecher in einen verſchloſſe⸗ nen Raum der Feuerwehr ein und ſtahlen eine Boſch⸗ Lichtmaſchine, einen Boſch⸗Anlaſſer, einen Boſch⸗Mag⸗ neten und ein Fahrrad, zuſammen für 80 000 Mk. Wahnſinnstat einer Mutter. In Heiligen⸗ berg hat die Ehefrau des Steinſetzers Bre do in Ab⸗ weſenheit ihres Mannes in einem Wahnſinnsanfalle drei ihrer Kinder erdroſſelt und dann einen Selbſtmordverſuch durch Erhängen verübt. Als der Mann heimkehrte, fand er ſeine Frau 77 vor. Er ſchnitt ſofort den Strick ab und es gelang, die Unglückliche ins Leben zurückzu⸗ rufen Geraume Zeit darauf teilte die Frau dem Manne, mit, daß ſie ihre im Bett lregenden Kinder getötet habe. Der Mann fand die ſchreckliche Mitteilung beſtätigt. Die Kinder, zwei Knaben und ein Mädchen, ſtanden im Alter von 1½—5 Jahren. Zwei älteren, aus der erſten Ehe der Frau entſtammenden Geſchwiſtern, die in einer Neben⸗ kammer ſchliefen, wurde das Leben gelaſſen. Die Mör⸗ derin wurde verhaftet. Schön wieder ein Forverroro geſturzr. Auf der Zeche„Neu⸗Iſerlohn“ bei Lütgen⸗Dortmund er⸗ eignete ſich Donnerstag mittag bei der Ausfahrt der Morgenſchicht ein Grubenunglück. Das Seil des För⸗ derkorbes ſcheint geriſſen zu ſein. Man zählt 5 Tote und 10 Verletzte. Die Zechenverwaltung verweigert jede Aus⸗ kunft. Auch das Oberbergamt in Dortmund konnte bis zur Stunde Authentiſches über das Unglück nicht mitteilen. Die Unterſuchung ſeitens der oberſten Bergbehörde iſt im Gange. f. Sand ſtatt Molkereibutter. Ein Gaunerſtreich, auf den ſchon viele hereingefallen waren und immer noch neue Unvorſichtige hineinfallen, lag einer Anklage wegen Betrugs zugrunde, die den Kaufmann Damm vor die Fe⸗ rienſtrafkammer des Landgerichts 1 Berlin führte. Der Angeklagte ſtand mit einem Kolonialwarenhändler Ziem in Geſchäftsverbindung und hatte dieſem wiederholt Le⸗ bensmittel aller Art beſchafft. Als er Ziem eines Tages ein Faß Butter zu einem unter dem Marktpreis ſtehenden Preiſe anbot, griff dieſer freudig zu und übergab dem Angeklagten 1900 Mark mit dem Hinweiſe, auch recht vorſichtig zu ſein und feſtzuſtellen, ob es auch Butter und nicht Margarine ſei, da heutzutage zuviel Schwindel mit Butter getrieben werde. Ter Angeklagte brachte am nächſten Tage das Faß an und kratzte aus einem Spalt etwas Butter heraus, die Ziem koſtete und für gut be⸗ fand. Erſt als er den Deckel aufſchlug, entdeckte er, daß das Faß ſtatt Butter— Sand enthielt und nur ungefähr 20 Gramm Butter als Lockmittel in die Faßritze ge⸗ ſchmiert waren. Das Schöffengericht nahm an, daß der Angeklagte ſelbſt den Schwindel inſzenierk habe und ver⸗ urteilte ihn zu 6 Monaten Gefängnis. Vor der Be⸗ 8 rufungsſtrafkammer trat der Verteidiger den Nachweis da⸗ für an, daß der Angeklagte ſelbſt einem Betrüger zum Opfer gefallen ſei. Tas Gericht hielt den Sachverhalt für nicht genügend aufgeklärt und erkannte auf Freiſprechung. Handel und Verkehr. Dollarkurs am 1. Auguſt 643.19 Mark. Mannheim, 31. Juli. Zum Schlachtviehmarkt wurden zugeführt und die 100 Kg. Lebendgewicht ge⸗ handelt: 207 Ochſen(2700 3400 Mk.), 244 Bullen (3000 3800 Mk), 846 Kühe und Rinder(26004300 Mk.), geringere Sorte(20002400 Mk.), 258 Kälber (4200. 4600 Mk), 169 Schafe(22003400 Mk.) und 580 Schweine(6800. 7200 Mk.). Marktlage: Mit Groß⸗ 7 Seine Augen brannten vor zurückgehaltenen mit gerunzelter Stirn nach ſeinem Wagen 1 8 Sinn von deſſen zwang er ſich dazu. vieh mittelmäßig, kleiner Ueberſtand; mit Kälbern, Schafen und Schweinen lebhaft, ausverkauft. eee e „Ich weiß es.“ „Du willſt dich dennoch non mir trennen?“ Wieder dieſes ſtumme Nicken. g „So lebe wohl, du armes Rind!“ kam es ſchmerz bebend von ſeinen Lippen. Tra nen; er fühlte, er war am Ende ſeiner Selbſtbeherr ſchung. Dieſes Mädchen, ihm das köſtlichſte, teuerſte Gut auf der Welt, ſollte er laſſen? Nein, er konnte es nicht— trotzdem die Entſcheidung gefallen— aus ihrem eigenen Munde. Sie faßte die Hand nicht, die er ihr entgegen ⸗ ſtreckte; ſie ſah ſtarr an ihm vorbei. Als ob jedes Leben in ihr erloſchen war, ſtand ſie da. Doch als die Tür hinter ihm und Erich, der ſich ihm angeſchloſſen, zugefallen war, da lief ein Zittern durch ihre Geſtalt— ſie hob die Arme und brach zu⸗ ſammen. 8 a „Rüdiger, Rüdiger—“ rief ſie mit vergehender Stimme. Dann hielt eine wohltätige Bewußtleſigkeit ſie um fangen. Vierundzwanzigſtes Kapitel. In bedrücktem Schweigen ging Erich neben dem Legationsrat her, der, den Blick zu Boden eh diger war in einer großen Erregung— ſelbſt für ihn, den gewiegten, nicht zu verblüffenden Diplomaten war das ſoeben Erlebte zuviel geweſen, er brauchte Zeit, ſich damit abzufinden. 1 8 Da ſprach Erich. Anfangs vermochte er kaum den orten aufzunehmen, aber dann f orſthaus hatte Erich eine Bank für ſeine Mutter gezimmert, die von da aus die Fahrſtraße überſehen konnte, was ihr manchmal eine kleine Abwechſlung bot. Die Leute vom Dorſe mußten dieſen Weg nehmen, um noch der Bahnſtation Nicht weit von dem „Mein Kind weiß, was es mir ſchuldig iſt. Die ſeindesliebe ſiegt.“ 0 W 192„ Mutter Fluch kann ich nicht auf uns laden.“ „Lote, wir ſchen ant 1 ieder!“ riſetzung zu gelangen. Auf dieſer Bank nahmen die beiden Her. Raunheimer Produktenbörſe, 31. Juli. Die oe wegung, die am Deviſenmarkt ſeit der zweiten Hälfte voriger Woche einſetzte, hat ſich auch auf den Ge⸗ treidemarkt übe teagen. An der heutigen Mannheimer gerichtet. Die Preiſe ſchienen ſich überſchlagen zu wol⸗ len. Das Angebot blieb gering, da infolge des hol⸗ Produktenbörſe war die Haltung ſtürmiſch nach oben ländiſchen Rheinſchiffahrtsſtreiks ausländiſche Ware nicht herankommt. Gefordert. aber nicht durchweg be⸗ willigt, wurden für die 10 Kg.: Weizen 3000 bis 3100, Braugerſte 2580 2,00, Futtergerſte, worin faſt kein Angebot vorhanden war, ab bayer. Stationen 2250, Roggen 2250— 2350, Hafer 2400— 2450 Mk. bei ſehr mäßigem Angebot. Mais 2400-2700 je nach Beſchaffenheit. Entſprechend erhöhten ſich auch die Mehlſoederungen. Weizenmehl Spez. 0 ſtieg auf 4000 Mk., Nachmehl auf 18002000 Mk., Futtermehl 1650 bis 1775, Maisgries 3300, Kleie 15001550 Mk. je die 100 Kilo. Burmareis zog von 40 auf 45, ame⸗ rikaniſcher von 62 in der Vorwoche auf 75 Mk. das Kilo an.- 5 i Dollarkurs am 2. Auguſt 776.52 Mark. i a Die ſtarte Erhöhung der Zuckerpreiſe, Ein Kilo⸗ gramm Kriſtallzucker hat ſeit Januar 1920 folgende Preisſätze durchlaufen! Januar 1920 2.20 Mk., De⸗ zember 1920; 7.80 Mk., Dezember 1921: 9 Mk., Ja nuar 1922: 12 Mk., April 1922: 17.60 Mk., 1. Jul 1922: 21 Mk. Der Kleinpreis für Zucker hat ſich alſe bis zum 1. Juli in 2½ Jahren gerade verzehnfacht. Dabei hat ſich der Zuckerpreis ſeit dem 1. Juli wie⸗ derum um 85 Proz. erhöht, ſo daß 3. Zt. 35 Mk. füs ein Pfund Zucker bezahlt wird. ö Weedere nführung der Kohlenzwangswirtſchaft? Au der in München ſtattgehabten Tagung des Verbande füddeutſcher Kohlenhändler wurde über das vollſtän⸗ dige Verſagen der Verſorgung mit Koks und anderen hochwertigen Brennſtoffen ſeit der Aufhebung der Zwangswirtſchaft berichtet und eine Entſchlteßung an. genommen, die die e der Zwangswirtſchaß ür Ko's erneut fordect.. e f Kemptener Butter⸗ und Käſebörſe, 2. Aug. De für die vergangene Woche errechnete Durchſchnitte hreis für ein Pfund konfumfertiſe Ware ohne Ven packung und Fracht beträgt für Butter 75.69(in der Vorwoche 71.07) Mk., e 5 mit 20 Proz. Fettgehalt 53.19(48.53) Mk., für Allgäuer Rundkäſe 64.09(57.55) Mk. Der Geſamtumſatz betrug in But⸗ ter 73504, in Weichkäſe 353 802, in Allgäuer Rund⸗ käſe 140 217 Pfd. Die Marktlage iſt unverändert lebhaft.. 5 a Woher kommt der Sturz der Mark? Sams! 52 5 55 Mk. Am letzten Sams ag ſtand der Dollar auf 655 f das beißt die deutſche Mark iſt nur noch den 1 Feil des früheren Preiſes wert; vor 8 1 war 's noch der 65ſte Teil. Dieſer Markſturz ee ann anz ungeheue eliche Verteue ung der Lebensmitte 1 5 Rohſtoffe, die wir vom Ausland brauchen, 3. 10 15 zreide(leider iſt die diesjährige Ernte in. nicht gut), Viehſuttermittel(Mais), Rohgummi up⸗ fer, Baumwolle uſw. Die Preiſe der n giſſe werden ſich ebenfalls ſteigern. Wer iſt nun 1855 dig an dieſem ungeheuren Markſturz der letzten Wo⸗ hen? Manche Leute meinen, die Schuld Hege an einigen Börkenſpeku anten und ähnlichen mene das iſt falſch. Von der Börſenſpekulation ſoll nach⸗ her noch kurz die Rede ſein; aber hier ſei. ſo iel geſagt: wenn wir die Auslandsanleihe eee ſätten, wenn die Entente die Ausgleichszahlungen ber⸗ abgeſetzt hätte wenn unſere Kohlenproduktion größer wäre, wenn Rathenau nicht ermordet worden e wenn jetzt die bayeriſche Revolte gegen das Reich 1 0 wäre— dann könnten alle Börſenſpekulanten der Welt zufammen den Markkurs nicht künſtlich ſo ber⸗ unterdrücken. Politiſche und wietſchaftliche Gründe in engſter Verſchmelzung tragen die Schuld. Die 9 iſt viel mehr das Barometer als die d e Urſache für die Weltwirtſchaftslage; und unter 55 Börſen iſt es heute nicht etwa in erſter Linie 115 deutſche(Berlin und Frankfurt), ſondern 8 en kaniſche(Neuyork), welche maßgebend iſt. Der Stan unſerer Mark iſt einmal abhängig von dem Zutrauen des Auslandes zu unſeren politiſchen Verhältniſſen. Dieſes Zutrauen iſt durch die ſcheußliche eee Na henaus aufs alerſchwerſte erſchüttert worden! 5 Tat war demnach nicht nur ein abſcheuliches 47 brechen, ſondern auch eine ganz wahnſinnige Torhei Lon vatekkandsmörde iſcher Wirkung, Ebenſo 778 7 5 auch nicht in gleichem Maße iſt ba eee 55 Auslands zur Feſtigkeit unſerer ſtaatlichen Zuf pas durch die derzeitige Auflehnung Baperns gegen 55 Reich he absemindert worden. Wenn wir doch 10 unſerem innerpolitiſchen Verhalte n l Wirkung im Ausland und die dort auf unſer wirt⸗ dächten! Dazu kommt noch Mitch de i 5 nicht verſchwiegen werden darf. Es hande ich un pie weg unſerer Kohlenerzeugung. 15 9 halb weniger Monate wurden nicht weniger als 1½ Milliarden Ki o Kohle im Werte von nnen Pfund Sterling(gleich etwa 4 Milliarden Marks aus England einge ührt. Trotzdem verweigern die. arbeite ede Ueberſchicht: der ſozia demo'ratiſche i⸗ niſter Severing und der Zentrumsminiſter Ace in dieſem Punkt nichts bei ihnen aus bis lb Das iſt mit ein Grund für unſere verminderte Ko 1110 9 zeugung und demgemäß für das Sinken de 51. Leider fehlt es da N an 75 gewiß nit 90 5 aftlichen Zufſammenhang ganz i e i Reber alldem aber ſteht als Hauptgrund das Verhalten der Entente gegen Deutſchland. 9 90 lange die Reparationsverpflichtungen nicht 1 0 werden, gibt uns Amerika keine große Anleihe un keine kleine, und ſolange iſt ein wirkliches Steigen der Mark und eine Feſtigung ihres Standes nge lich. Hier liegt vor allem der Has im Pfeffer. A 15 zugleich iſt klar, daß unſer eigenes politiſches und wirtſchaftliches Verhalten für ie Veſſerung oon großes Bedeutung iſt. Ohne zähe Geduld, und Ruhe gebt ſicherlich nicht. Daß bei dieſen Zuſtänden Wucher 9 0 ungeſundes Spelulantentum gedeihen und noch me he ſenffelu ane aller Nationen und aller 5 Unheil anrichten, iſt leicht zu begreifen. nt 32 ſen fiſchen da im Trüben; aber die e 1 tiefe Urſache liegt anderswo, wie aufgezeig 70105. auch an die Rückwirkung von ſchaftliches Leben ein Grund in unſerem Lokale Nachrichten. “ Verein der Hundefreunde Viernheim. Wie aus dem Inſeratenteil erſichtlich iſt veranſtaltet der Verein der Hundefreunde hler, am kommenden Sonntag den 6. Auguſt ds. Mts eine allgemeine Ausſtellung von Hunden aller Raſſen. Die Vorbereitangen hierzu ſind im vollen Gange und verſpricht die Ausſltellung eine gute zu werden und wird dieſes Jahr die vorjährige welt über⸗ treffen. Auch eine Dreſſurvorführung wird ſtattfinden ſo, daß jeder Beſucher auf ſeine Rechnung kommen wird. An Ehrenpreilſe fehlt es auch nicht da die Einnahmen alle für Preiſe ausgegeben werden, da die Tätigkeit des Vereins der Hundefreunde Vlernheim nicht lediglich im Sporte, ſondern ganz beſonders in der Ausbildung eines tüchtigen Nutzhundes beſteht. Das richten beginnt punkt 12¼ Uhr und werden die Beſucher gebeten, ſich rechtzeitig einzufinden damit ſie auch auf ihre Rechnung kommen, denn gerade beim richten der Tiere iſt das beſte Hunde material zu ſehen. Alſo rechtzeitig auf am kommenden Sonntag in den Schul⸗ hof der alten Schule. * Arbeiter⸗Jugend Viernheim. Sonntag vor⸗ mittag 10 Uhr im Goldenen Karpfen Mitgliederverſammlung mit Vortrag:„Zweck und Ziele der Arbeiterjugend“. Die Arbeiterſchaft hat die Pflicht, ihre Kinder in proletariſchem Geiſte erztehen zu laſſen. Arbeltereltern! ſchickt Eure ſchul⸗ entlaſſenen Söhne und Töchter in die Arbeiter⸗Jugend, nur dort werden dieſe nach Eueren Intereſſen erzogen. Es iſt Aufſicht vorhanden die Gewähr bietet, daß die uns anver⸗ traute Jugend ſorgfältig behüſet wird. Darum hinein in neugegründete Arbeiter Jugend Viernheim! : Pokalwettkämpfe des Spy. 09— Sport⸗ platz am Tivoli. Kommenden Sonntag veranſtaltet der Sportverein auf ſeinem Sportplatz große Pokalwettkämpfe zwiſchen Vereinen der Jugend⸗, A, B und C-Klaſſe. In allen Klaſſen haben ſehr gute Vereine gemeldet ſo z. B. in der Jugendklaſſe die ſpielſtarke Jugend vom Sportveeein Waldhof, in der A-⸗Klaſſe Neckarau und Amieltia Viernheim e c., in Klaſſe 8/C Schifferſtadt, 1903 Ludwigshafen, Heddesheim uſw. Im ganzen haben bis jetzt 18 Vereine gemeldet, ſo daß alſo ganz ſpanuende Kämpfe zu erwarten ſind. Es darf alſo jedermann nicht verſäumen, kommenden Sonntag am Tivoll zu ſein, um auch damit andererſeits den Gäſten ein Bild von der Stärke des Vlernheimer Sportes zu geben. Elngeleitet wird die Veranſtaltung Samstag Abend durch einen Lampionzug mit Muſik durch den Ort und wollen hie zu alle beteligten Vereine von Viernheim wie Amieltia und D. J K., ſowie auch die übrigen Sportvereine, ganz beſonders aber die Mitglieder des Sp. 09 pünktlich um 9 Uhr am Vereinslokal antreten. Auf dem Sportplatz ſind große Bler- und Weinzelte errichtet, ſo daß auch hier jedermann Rechnung getragen wird für einen guten Tropfen und warme Wütſtchen. Hoffen wir, daß der Wettergott Einſicht hat und dem Spv. 09 einen ſchönen Tag zur Verfügung hält. Alſo: Samstag und Sonntag lautet die Parole für Viernheim und Umgebung: Sportverein 09— am Tivoli!!! Heddesheim, 3 Aue, Am kommenden Sonntag bezeht der hieſige Arbeiter⸗Geſangverein„Vorwärts“ ſeln Fahnenweihfeſt. Die ganze Einwohnerſchaft wett⸗ eifert, um den zahlreichen nach hler kommenden Gäſten ein herzliches Willkommen zu bereiten. Der Feſtausſchuß hat eln Programm aufgeſtell', welches wir in vorliegender Nr. zum Abdruck bringen und worauf beſonders hingewieſen wird. Am Feſttag die Fahnen heraus! : Heddesheim, 2. Aug. Eln hieſiger Einwohner von anderer Seite hatte er die Schlauheit beſeſſen, ſeine bisherige Wohnung aufzugeben. Er hatte gehört, daß die von der Gemeinde erſlellten Häuſer beziehbar ſeien. Die Rechnung ſtimmte aber ſeine Spekulation war falſch. Als der gute Hausvater mit ſeinen Möbeln herangefahren war ſah dieſer zu ſeinem Schrecken, daß die Wohnung ihren Elgentümer ſchon hatte. Das Mißgeſchick war umſo größer, da er ſich auch ſeiner bisherigen Wohnung beraubt ſah. Er lief zum Bürgermeiſter und klagte ſein Leid. Dieſer machte den biederen Hausvater auf ſein unrechtmäßiges Handeln aufmeikſam und wies ibu ab Schnell entſchloſſen, machte der brave Hausvater die große beim Rathaus ſtehende Gemeinde-Wiegehalle zum gemütlichen Heim. Not kennt kein Gebot! Ob er auch heute noch dort wohnt? Aufklärung. Nachſtehender Arlikel wurde uns zur Veröffentlichung unterbreitet! ö Vermieter und Haus beſitzer werden hiermit auf folgen⸗ des aufmerkſam gemacht: Das Reſchsmietengeſetz erklärt mit Wirkung vom J. Jull 22 ab alle keſtehenden Mlet⸗ verträge ſob ſie mündlich oder ſchriftlich abgeſchioffen, macht keinen Unterſchied) in Hinſicht der feſigelegten Höhe des Mietzinſes für unwlikſam und befeſtigt das Recht für Ver⸗ mieter, ſowohl als für Mieter, ab 1. Juli 22 die Bemeſſung der in Hinkunft zu zahlenden Miete nach dem Reichsmleten⸗ geſetz zu verlangen.. N Je früher nun das Verlangen von den Hausbeſitzern bezw. Vermietern geſtellt wird, je vorteilhafter iſt dles für dieſelben, wenn man davon ausgeht, daß die zur Zeit bezahlten Mieten in keinem Falle die Höhe derjenigen Miete erreicht, die nach dem Reichsmietengeſetz von den Mietern zu zahlen ſeln wird. 0 Die endgiltige Höhe der nach dem Reichsmlelengeſetz zu zahlenden Miete kann nun allerdings erſt beziffert werden, wenn dle Landesgeſetzgebung die vom Reichsmleten⸗ geſetz ihr vorbehaltenen Zuſchläge zur Mlete der Friedens⸗ zeit beſtimmt haben wird, die zu zahlen ſind, für die von den Vermietern vorzunehmenden Janen- und Außen-Repa⸗ raturen, große Inſtandſetzungsarbelten, für Staats- und Kommunalſteuern, Verwaltungskoſten ete. iſt beim Wohnungsumzug bös hereingefallen. Auf Zureden. Bis in dieſem Zeitpunkt mit dem Verlangen der Mitzinszahlung nach dem Reichmietengeſetz zu warten, iſt untunlich, einmal, well die Geſetzgebung dem Reichgeſetz in beſagter Richtung ſehr nachhinkt, zum andernmal aber deswegen, weil die den Mfetern gegenüber abzugebende Er⸗ klärung nur die Wirkung hat, daß die erhöhte Mlete nach den Beſtimmungen des Reichmletengeſetzes erſt von dem Tage ab zu bezahlen iſt, für den obenerwähnte Erklärung, als Kündigung betrachtet, eine förmliche Kündigung der Räume Kraft des Geſetzes auslöſen würde. i Hierbei ſind, abgeſehen aon außergewöhnllchen Miet⸗ verhälintſſen, folgende beiden Fälle denkbar und die ge⸗ häufigſten. 1. Bel Vorliegen eines Mietverhältniſſes ohne mündliche oder ſchriftliche Abmachungen und Bemeſſung der Mlete nach Monaten, bewirkt das Verlangen des Vermieters, daß er die Miele nach dem Reichsmletengeſetz bemeſſen haben will, wenu dieſes Verlangen dem Mleter bis ſpäteſtens 15, Auguſt 22 zugeht,„daß die erhöhte Mleie früheſtens mit dem 1. September 22 bezahlt werden muß.“ d 4 2. Liegt ein Verhälinis vor, daß mündlich oder ſchriftlich eine vierteljährliche Kündigung vorſieht, oder das die Mlete wenigſtens vlerteljährlich bemißt(wie die Miete bezahlt wird, iſt hierbei gleichgiltig) ſo bewirkt das Ver⸗ langen des Vermieters, daß die Miete nach dem Reichs⸗ mietengeſetz bezahlt werden ſoll, wenn es ſpäteſtens mit dem 3. Oktober 22 bel dem Mieter angebracht wird, „daß der Vermietee früheſtens mit dem 1. Januar 23 die Miete nach dem Reichsmietengeſetz verlangen kann“. Es wird deshalb den Vermietern und Hausbeſitzern, um alle Zweifel zu beheben, zur Wahrung ihrer Rechte und um ſte insbeſondere vor Schaden zu ſchützen, dringend empfohlen, heute ſchon ein Schrelben etwa folgenden In⸗ halts an ihre Mieter gelangen zu laffen: „Hierdurch bringe ich ihnen zur Kenntnis, daß ich von nun an, die von Ihnen zu zahlenden Miete für die von Ihneu bei mir innhabenden Räume, auf Grund des Reichsmietengeſetzes bemeſſen haben will“. Hochachtend(Name.) Es wird ausdrücklich bemerkt, daß dieſe Erklärung nicht mündlich abgegeben werden kann. Wer dies trotz⸗ dem tut, geht evtl. ſeiner erhöhten Miete ſo lange verluſtig, bis er die oben bezeichnete Erklärung ſchriftlich ab⸗ gegeben wird. 5 Der Vorſtand des Hausbeſitzervereins rät ſeinen Mit⸗ gliedern, das Reichsmletengeſetz einzuführen und zwar hauptſächlich dort, wo man Mieter im Haus hat, die ſich ſeither gegen jede kleine Mieterhöhung geſträubt haben. Gerade bei dieſen Mietern ſoll man die geſetzliche Miete verlangen. Weiter rät der Vorſtand, bei Mietern, mit denen man ſchon längere Jahre in vernünftigem Verhält⸗ nls gelebt hat und mit denen man ſich über eine Mieter⸗ höhung leicht verſtändigen kann, das Geſetz nicht anzu⸗ wenden. Auch ſollte man Nachſicht üben mit den Klein- rentnern und den Penſionären ſowie mit allen denen, die heute in wirtſchaftſich ſchlechten Verhältniſſen leben. Mitglieder des Hausbeſitzervereins erhalten koſtenlos weitere Auskunft bei dem Geſchäftsführer des Vereius, Herrn Rechtskonſulent Oskar Schäfer. Gebetzeiten der jüdiſchen Gemeinde. 5. Auguſt 11. Aw 790 Uhr 800 Uhr 4% Uhr 85⁵ Uhr Sabbat⸗Anfang Wochenabſchnitt 0 3 Morgen Woeschanan„ Nachmittag Perek 3 N„ Abend Wochentag⸗Abend 800 Uhr 1 Morgen 680 Uhr Unbedingt lohnend ist ein Lagerbesuch= Urbeitsstiefel Sandalen Weisse Schuhe und Stiefel Pantoffel Jlagd- und Sportstiefel Gesellschaftsstiefel für Damen und Herren Ballschuhe nnd Stiefel Halbschuhe mit Spangen und zum Schnüren in Schwarz, Lack und diverse Modefarben, sowie alle sonstigen Schuhwaren Aufmerksame, reelle Bedienung Staunend billige Preise vorzügliche Qualitäten Tadellose Pass-Formen Gebrüder Major Schuhlager Mannheim, Schwetzingerstrasse 39.