8 Am kommenden Sonntag, den 6. August J. Js. findet hier im alten Schulhof eine 80 Aüsstelune von Hunden aller Rassen statt. Ausstellen kann Jedermann. Das Standgeld beträgt 30.— Mark pro Hund. Der Eintritt Mk. 5.— Für Aussteller wird kein Eintritt erhoben. Zahlreiche Preise und Ehrenpreise stehen zur Verfügung. Anmeldungen können bis 12 Uhr am Eingang erfolgen. Das prämieren heuinnt nunkt 12½% Uhr. Wir laden hiermit die werten Ortseinwohner zu unserer Ausstellung erg. ein und bitten um zahlreichen Besuch. Verein der Hundelreunde biernneim Der Vorstand S G GGG DS d 1 Nane Ur Freitag, den 4. Auguſt 22 9 Uhr findet im Mitglieder⸗Verſammlung 5 ſtatt. 525 Tagesordnung das am nächſten ſachſen ſtattfindende⸗ Gruppenturnfeſt. Lokal eine Sonntag in Hohen⸗ Der Turnrat. Eafennol ſucht. Expedition. zu verkaufen Ein ſchönes mit Garten in guter Lage bei gut. Bezahlung zu kaufen geſucht. Arbelter-Jugend biernneim. Sonntag, 6. Auguſt vormittags 10 Uhr im „Goldenen Karpfen“ Mitglieder⸗Verſammlung mit Vortrag über: Zweck und Ziele der Arbeiter⸗Jugend. Zahlreiches Erſchelnen iſt unbedingt notwendig. Der Vorſtand. Dem Verkäuferwird anbei in Mann⸗ heim eine ſchöne 3 Zimmerwohnung mitKüche zugewieſ Näheres im Verlag Verſchiedene elektrische . Sportplatz am Tivoli. Programm zu den Pokal⸗ Wettkämpfen der A-, B., C⸗ u. Jugend⸗Klaſſe am kommenden Sonntag, den 6. Augußt. Lampionzug der Samstag Abend 9 Uhr: durch den Ort.(Aufſtellung „Sportzentrale“ anſchließend Kommers daſelbſt. Weckruf. an Sonntag, vorm. 26 Uhr: 8 Uhr: 9 Uhr: 1½11 Uhr: 5 nachm. 1 Uhr: B⸗C⸗Klaſſe. — und B-Klaſſe. Nach Vereinslokal. Für ff. Speiſen und Getränke iſt beſtens Sorge getragen. Große gedeckte Bierhalle und Weinzelt auf dem Platze. Wir bitten das verehrl. Publikum von Viernheim und Um⸗ gebung, ganz beſonders aber alle Sportsfreunde, recht zahlreich Gelingen unſexer Veranſtaltung bei⸗ ſich einzufinden und zum zutragen. Der Feſtausſchuß. Cportverein 1909 Vieruhein Ausloſung d. Vereine im Lokal. Spielbeginn d. Jugend⸗Klaſſe. f Propagandalauf ſämtl. Spieler auf dem Sportplatz mit Begrüßungsanſprache, 1.15 Uhr: Spielbeginn der A⸗Klaſſe und Entſcheidung der Jugend— den Spielen Preisverteilung im mit Zubehör billig zu verkaufen Heddesheim nuchensturmerst. 0 Sehr gut erhaltene aseh. und ing Hasen preiswert zu ver⸗ kaufen; dlieſelben werd auch einzeln abgegeben. Heddesheim zu kaufen ge⸗ Von wem, ſagt die 5 Hae Friedrichstr. 5 Lampen niedrigen. Pre Käufer eines geltlich Dieſe Vo „en Ihre Muſikinſtrumente in Zubebörteile kaufen Sie unſtreitig am vorteilhafteſten im Weinheimerſtraße 74. Trotz unſerer bekanntlich ſehr fünf Uebungsſtunden außer⸗ dem werden kleine Reparaturen, J wie Saiten aufziehen, ſtimmen uw. unentgeltlich ausgeführt. 5 Ihnen kein anderes Geſchäft. K do cher, ues10 biluger kaulen 810 und iſen, erteile jedem Inſtrumentes unent⸗ J. rteile bietet F. A Samstag, im Math. Kiß, die zwiſchen 6 und 7 Uhr können ſich die Kollegen, welche im November/ Bauarbeiterſtreik Gaſthaus zum Rebſtock durch Kaſſier den 5. Auguſt, abends ſtanden, im noch rückſtändige drei⸗ tägige Korrenzzeit an Geld abholen.“ Der Vorſtand. 7 Druckerei 8 Visitenkarten in vielen Mustern vorrätig 1 8 Aan. Harun 2 Perlen, Schmu ſachen, Bren Pfandſcheine Juwelen kauft un tauſcht ſtreng zu hohen Preiſen dünther-Sommer Q 4, 1, 2 Treppe Uhrmacheru. Juwelie Hirchhaumstr. 25 Mannheim. ante Fahren ſtifte, Zahnge⸗ biſſe, Uhren und über reell Prima 1 Ff. gene! und Plaumen z. bill. Tagespreis 1 verkauft r Heinr. faler mann d 125* 1 Abends f ee kerngefen Mr 8 A. D. (Syndikaliſten.) 5 9 9999 — * 7 1 Daselbst L Am Samstag, den 5., Sonntag 6. und 8 Montag, den 7. August 1922 feiert unser Verein das schöne Fest der unter nachfolgendem Programm: Samstag, den 5. August: hankeft unter gefl Mitwirkung des Arb.-Turnerbundes. Sonntag, den 6. Hugust: Empfang der ausw. Vereine. stellung des Pestzuges in der Bahnhofstr und Marsch durch verschiedene Ortsstrassen zum Festplatz(Sportpl) Festrede, Begrüssung, Abends ½8 Uhr Fest- Vorm. von 10 Uhr ab Nachm ½'2 Uhr: Auf- Weihe der Fahne, Konzert- u. Cesangs-Vorträge sowie tury. Vorführungen Abends 8 »Zur Linde« und»Zum Engel«. Montag, den 7. August: Uhr: Festhälle in den Gasthäusern Von nachm 3 Uhr ab Konzert und Volksbelustigupg auf dem Festplatz. Wirtschaft in eigener Regie! Mit der Bitte, um recht zahlreiche Beflaggung und Schmückung der Häuser, laden wir die verehrl. Einwohnerschaft ergebenst ein W 80 Der festausschufl. K Lavaliethau Mannheim J, 20 Fernsprech. 5433 An- U. Verkaufs-Ge- 80häft für neue und getragene Damen- . Herfengarderobe All. Art, elsgarfikel Model, pfandschein Spezialität: Damen-, ſerren- und Kinderschuhe. Telefon 39 empfiehlt: Saat⸗Wicken, Saat⸗Erbſen, Frühkleeſamen, ewg. Klee⸗ Samen, Sommerreps u Rübſamen Johannes Adler 9. 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Annahmeſchluß für Inſerate: vormittags 9 Uhr. n Im Falle höherer Gewalt Und ſonſtigen Sthrungen des Betriebs der Heber gz der Lieferanten oder der Befhr⸗ derungseinrichtungen hat der Vereins⸗Anzeiger tets zu achten. Redaktion, ruck und Verlag von Joh. Martin.— Geſchäſtsſtelle: Rathausſtr. 36 M 80 3 Sonntagsgedanken. b Sich freuen lernen. Etwas zum Freuen hat jeder Tag, Wie trübe und grau er auch ſcheinen mag, Und ſei's nur ein einziger Sonnenſtrahl, Der zitternd über die Erde fliegt Und all die graue Gedankenqual Mit ſeinem goldigen Schimmer beſiegt. Und biſt du ein einſames Menſchenkind Und meinſt, dir ſei keiner freundlich geſinnt— Etwas zum Freuen hat auch dein Leben— Dank deinem Schöpfer, der dir's gegeben! Luiſe Rolf ſerulprecher Nr. 2, Amt Viernheim. ——— Zum Sonntag. In dieſem Sommer iſt an vielen Orten beinahe jeder Sonntag ein Feſttag. Und was für ein Feſttag! Da gehts hoch her. Da kaun man das Geld fliegen laſſen. Das Papiergeld fliegt ja ſo leicht. Da kaun man ich ausleben! Bald jeden Sonntag kann mau wo anders eine„Weihe“ mitmachen. Ss iſt bloß ſchade, daß es dabei nicht immer beſonders weihevoll zugeht. Und doch päre der Sonntag dazu angetan, ein wirklicher Weihetag zu ſein. Der Tag, da der Chriſt ſich von neuem weiht zum Dienſt ſeines himmliſchen Herrn, ſeiner Fahne nachzufolgen, ihm Ehre zu machen. Das iſt eine Weihe, wo es einem in Wahrheit leicht wird ums Herz. Die Laſt des Lebens, die furchtbare Laſt der Gegenwart lernt man tragen, indem man ſie überwindet, nicht in⸗ dem man ſie überhaupt aus ſeinen Gedanken fernhält oder für wenige Stunden zu vergeſſen ſucht. Es geht in unſern Tagen ein Höherer durch unſere Reihen, beſonders durch die Reihen unſerer Jugend, daß er Streiter ſammle unter ſeine heilige Fahne, auf der das Kreuz des 1 leuchtet! O daß uns der Sonntag ein wah⸗ er Weihefeſttag wäre! Wochenrundſchau. Man hat in der deutſchen Geſchichte mehr als ein Bei⸗ 10 für Bayerns Eigeupolitik. Schon vor Jahrhunder⸗ en ſtanden die Wittelsbacher als beſonders eigenſiunige Fürſten vielfach allein und gemieden. Der Charakter des baheriſchen Volkes iſt in ſeinem Grundweſen ſtarr, wie aum einem anderen iſt dem Bayern das Ueberlieferte in unantaſtbares Heiligtum. Dieſes„Noli me tangere“ fahr mich nicht an) haben wir auch heute wieder— wenn auch im übertragenen Sinne— miterleben müſſen, und es ist kein Zweifel. daß ſich ähnliche Vorkommniſſe Mag auch die Siebe weinen Roman von Fr. Lehne. 80. Fortſetzung. Erich beklagte die und ſprach die Hoffnung aus, daß Ueberlegung doch vielleicht anderen Sinnes würde. „Ich kann es ihr ja nachfühlen, dieſe alten Geſchichten hinwegkommt. ich ihnen gleichgültiger gegenüber—“ „Wirklich, Erich— 2 Und wenn nun doch eine Aenderung in Ihrem Leben eintreten ſollte—?“ Aber Erich wandte dem Sprechenden überraſcht ſein Ge⸗ ſicht zu. „Wieſor? Lippen mehr, ſeitdem die „Wenn Ihr Sie, was Ihre die Abſicht.“ „Es iſt beſſer, Für Lore wünſcht' ich Der Legationsrat fand, was er ſuchte— reichte er ihn dem jungen Forſtmann. „Leſen Sie, Erich! Dieſes Schreiben ters wird Ihnen alles beſſer ſagen können, als ich!“ Ich wünſche keine!“ aufeinander— nein, er hatte keinen Geliebte ihn betrogen! Vater Sie nun ſuchte, Mutter dazu ſagen. er unterläßt es; wohl alles Glück.“ den Brief des Bruders. Er beobachtete den Neſſen, deſſen Geſicht eine tiefe leiſe zitterte, als ſeiner befeelt von dem dringenden jedem Zuneigung des der die frohe Hiuetzen dpd der deſſen Hand Erregung widerſpiegelte, als ſpätes Bekenntnis er las, was ſein Vater tiefen Reue geſchrieben— Verlangen, gutzumachen! Augenblick mehr die Sympathie Legatlonsrates, Mann, der neben ihm ſitzt, iſt ein echter Run?“ fragte er erwartungsvoll, Brief unend zuſammenfaltete—„nun;“ ler nie wer ft! Erich gewann mit und wörden! ine glänzendere Genugtuung hätte meiner en können 175 Nachrichtenblatt für alle amtlichen Vekguntm Inſerate haben in der„Viernheimer Bürger⸗-Zeitung“ ſtets beſten Erfolg.— Für am Telefon auf Auguft 1922 1 65 her keinen gal auf chungen der Behörden Vieruheims und Amgebung. deer e ee Bezugspreiſes. ———..—.— — (Nachdruck verboten.) Härte der Mutter gegen Lore ſie bei ruhigerer daß ſie nie über ſtehe jetzt Feſt legten ſich ſeine Wunſch was würden Ich weiß, er hat wozu frage ich. blätterte in ſeiner Brieftaſche; er Jetzt Ihres Va⸗ als Erich den 15 Mut⸗ das alles, was Sie darauf zu erwidern habens“ bringen können. 0 f i gleichſam in perködiſcher Folge wiederholen werden. Tem Reichspräſidenten ſchulden wir Dank für ſein geſchicktes Eingreifen, ſein Brief zeugte von voller Erfaſſung der gar nicht einfachen Frage, Lerchenfelds Antwort legt be⸗ redtes Zeugnis davon ab. So darf man denn hoffen, daß der Konflikt zwiſchen Bayern und dem Reich, den das ſoeben erlaſſene Schutzgeſetz heraufbeſchwor, bald beſei⸗ tigt ſein wird. Man wird das Wort vom Hornberger Schießen mit vollſtem Rechte auch hier zur Anwendung Am Samstag reiſt Graf Lerchenfeld ja nach Berlin, der erſte Schritt iſt getan, in Ruhe wird das Ende erwartet werden. Der Reichskanzler hat die Reichs⸗ miniſter Geßler und Fehr, die zurzeit ihren Urlaub in ihrer bayeriſchen Heimat verbringen, gebeten, an den Verhandlungen in Berlin teilzunehmen. Die beiden Herren werden vorher noch Gelegenheit z einem Beſuch. beim Grafen Lerchenfeld nehmen. Des Pudels Kern iſt ſehr leicht wahrzunehmen, wer mit Aufmerkſamkeit die Zeitung lieſt, konnte die ganze Entwicklung ſchon voraus— ahnen.—— Wie ſehr Deutſchland bemüht iſt, ſeinen Verpflichtungen nachzukommen, geht daraus hervor, daß gegenüber den Behauptungen alliierter Behörden und der Entente⸗Preſſe, die Reichsausgleichsämter verzögerten bewußt die Aner- kennung und Gutſchrift gegneriſcher Forderungen, aus⸗ drücklich betont werden muß, daß das Reichsausgleichsamt in der Gutſchrfit gegneriſcher Forderungen den alliierten Ausgleichsämtern weit voraus iſt. So hatte zum Bei⸗ ſpiel nach dem Stand vom 30. 6. 22 England gegenüber DTeutſchland anerkannt 22,99 v. H. der dem gegneriſchen Ausgleichsamt mitgeteilten Forderungsbeträge, Deutſch⸗ land England gegenüber anerkannt und gutgeſchrieben 48,60 v. H. der mitgeteilten Forderungsbeträge, Frank⸗ eich Deutſchland gegenüber anerkannt und gutgeſchrieben 26,77 v. H., Deutſchland Fraukreich gegenüber 35,55 9. der mitgeteilten Forderungsbeträge. Ferner hat das fran⸗ zöſiſche Amt dem Reichsausgleichsamt im Monat Juli überhaupt keinen Betrag gutgeſchrieben, während die deut⸗ ſchen Gutſchriften gegenüber dieſem Amte in dem ge⸗ nannten Monat 32 Millionen Franken betragen. Von großem Intereſſe iſt auch, daß Reuter meldet: Das Schatzamt teilt amtlich mit, daß die Note Balfours das Verhalten der Vereinigten Staaten in der Frage der Aus⸗ landsſchulden nicht ändern werde. Nach einer Reutermel⸗ dung haben zufollig in London anweſende Vertreter amerikaniſcher Finanzintereſſen der Anſicht Ausdruck ge⸗ geben, daß die Vereinigten Staaten, wenn Großbritan⸗ Rien ſeine Bereitſchaft, die ihm geſchuldeten Gelder zu annullieren, in die Tat umgeſetzt habe, wahrſcheinlich nicht ſofort, aber nach den allgemeinen Wahlen moraliſch gezwungen geweſen wären, zu folgen. Die einzige Mög⸗ 15 einer ſofortigen Bezahlung der alliierten Schul⸗ Sei dieſes nicht en an Enaland liege bei Deutſchland. r 2 Eine leiſe Enttäuſchung klang aus Stimme. „Was ſoll ich ſonſt noch wirklich ſo dankbar anerkennen, nach ſechzehn Jahren wieder auf uns Mutter gönne ich dieſe Genugtuung.“ „Und für ſich erhoffen Sie nichts, Erich?“ „Nein, nichts!“ „Und wenn nun Ihr Vater Sie offiziell als ſei⸗ nen Sohn, Lore als ſeine Tochter anerkennt— adop⸗ tiert?“ fragte der Legationsrat langſam. Erich ſchloß einen Augenblick wie geblendet die Augen. 1 Was würde Jutta ſagen, Sicher würde ſie bereuen!— Gefühl. „Warum wollen Sie mich aus meinen einfachen, mir liebgewordenen Verhältniſſen reißen? Ich erkenne an, daß Sie es gut mit mir meinen! Doch ich bin in⸗ zwiſchen dreißig Jahre alt geworden, und will es nicht mehr anders haben! Ich bin zufrieden mit mei⸗ nem Geſchick und mit meinem bürgerlichen Namen.“ Rüdiger ſchüttelte ihn derb an der Schulter—. „Erich— Menſch! Seien Sie doch nicht ſo un⸗ mäßig ſtolz— machen Sie es doch einem bereuenden Manne dadurch nicht unmöglich, ſein Unrecht gutzuma⸗ chen! Soll Ihr Vater, wenn er ommt, vor verſchloſſe⸗ nen Türen und Herzen ſtehen? Sind Sie ebenſo ſtarr⸗ köpfig wie Ihre Mutter?—. Mein Lebensglück hat ſie ſchon zerbrochen!— Sie müſſen mir verſprechen, bei Ihrer Mutter zu Ihres Vaters Gunſten zu ſprechen.“ „Laſſen Sie mir dieſen. Brief—“ bat Erich nach einigem Beſinnen,„ich werde ſehen, was ſie dazu ſagt; Ich habe das Gefühl, daß er nicht ohne Eindruck auf ſte ſein wird! Denn das kann ich Ihnen ja verraten: weniger meinem Vater, als Ihnen gilt der ganze Groll und Haß meiner Mutter! ür ihn, den Schuldigen, and ſie doch noch immer mildernde Worte. Wer kann n einem Frauenherzen leſen;“ ö dazu ſagen?“— Soll ich daß mein Vater ſich beſinnt? Meiner war ſein erſter Gedanke. Doch er überwand dieſes Der Legatlonzrel zog die Uhr. E N Rüdigers eilder. Mimniſterpriſident Facta beabfichtigt, einen imſtande, zu bezahlen, ſo würden die alliierten Schüld⸗ ner kaum in der Lage ſein, die nötigen Summen aufzu⸗ bringen. Dann wrde einü Moratorium, wie Deutſchland es erbat, wahrſcheinlich auch in anderen Füllen gewährt werden müſſen. Nach allgemeiner Auffaſſung werde der zwar ehrliche und faire engliſche Standpunkt, die gegen⸗ wärtigen Schwierigkeiten zu beſeitigen, die chaotiſche Wirt⸗ ſchaftslage nicht löſen.% Die Vereinigten Staaten weigern e nach wie vor, dem Gedanken des internationalen chuldenausgleichs, der einzig möglichen Löſung der politiſchen und wirtſchaft⸗ lichen Weltkriſe näherzutreten.„Die Ablehnung Ameri⸗ kas erklärt ſich aus ſeiner Gegnerſchaft gegen den Ver⸗ ſailler Pakt, in dem es die Haupturſache für die euro⸗ päiſchen Kriſen ſieht, dann aber auch aus ſeiner Ab⸗ neigung, für Europas Rettung auch nur einen Pfennig aufzuwenden, ſo lange dieſes ungeheure Summen für militäriſche Rüſtungen ausgibt. 1 Nach einer Havas⸗Meldung aus London verlautete von gut unterrichteter Seite, daß die Beſprechung zwiſchen Lloyd George und Poincare vielleicht länger dauern werde, als man urſprünglich angenommen hat. Man rechnet mit der Möglichkeit, daß Lloyd George ſeine Abſicht werde aufgeben müſſen, dem Nationalfeſt in Wales beizu⸗ wohnen. Was wird da wieder alles beraten und beſchloſ⸗ ſen werden! Wir wollen hoffen, daß Lloyd George nicht gleich wieder umfällt, ſondern einmal mannhaft ſeine Anſicht vertritt!—— Auf das Eingreifen des Miniſterpräſidenten Facta hin hat der Arbeiterbund in Rom an alle geheimen Streik⸗ ausſchüſſe die Verfügung gerichtet, im Laufe des Don⸗ nerstag den Streik einzuſtellen. Daraufhin wurde dann auch am Mittwoch um Mitternacht der Generalſtreik be⸗ Auf⸗ ruf der Regierung zu erlaſſen, worin die Parteien zur Verſöhnung eingeladen und ernſte Zuſicherungen für die Wahrung der Arbeiterfreiheit gemacht werden. Die faſzi⸗ ſtiſche Parteileitung hat befohlen, von der Beſetzung der⸗ jenigen Privonzhauptſtädte abzuſehen, in denen der Streik beendet wird, daß die Faſziſten bis auf weiteres aber mobiliſiert zu bleiben haben.—— Auf dem Programm der kommenden Woche ſteht vor allem die bayeriſche Frage, dann aber auch die baye⸗ riſche Regierungsfrage und die neue deutſche Note an Poincare, die darlegen. oll. daß die Aufbringung der Ausgleichsraten der deutſchen Regierung unmöglich ſei, gleichzeitig aber wird die deutſche Regierung ihre Bereit⸗ willigkeit ausdrücken, Vorſchläge der franzöſiſchen Re⸗ gierung und der übrigen Mächte zur Regelung der Frage ſehr ſorgfältigen Beratungen zu unterziehen.— Natür⸗ lich wird man erſt den Wortlaut der Note abwarten milſſen, bevor man au ihr Stellung nehmen kann. Der „Es wird bald Zeit für mich! Ich kann fetzt be quem den Zug noch erreichen!— Eine Bitte, Erich: ge⸗ hen Sie mir öfter Nachricht über Lore— hier meine Adreſſe. Und teilen Sie mir mit, ob es angebracht iſt, daß mein Bruder hierher kommt. Denn daß ich Sie gefunden, werde ich ihm morgen ſchon ſchreiben!“ „Laſſen Sie meiner Mutter Zeit, Herr Graf, ſie muß ſich erſt hineinfinden. Jetzt iſt ſie noch zu ſehr erfüllt von ihrem Haß, den ſie ſo viele Jahre ge⸗ nährt und lebendig gehalten hat. Sie würde vielleicht aus dieſem Gefühl heraus ihn zurückweiſen, um ihren Triumph ganz auszukoſten— auch wenn es ihr nach⸗ her noch ſo bitter leid tun würde. Ich kenne meine Mutter. Darauf hat ſie gewartet, daß es einmal ſo kommen muß! Der Gedanke an Vergeltung bat ſie aufrecht erhalten in ſchwerſter Zeit.— Warum auch hätte ſie ſonſt Lore in ſein Haus geſchickt, da der Zufall es ſügte? Ich war dagegen!“ Rüdiger nickte vor ſich hin; er ſah ein, daß Erich recht hatte. Er verſtand— und entſchuldigte. Das Richten und harte Verurteilen hatte er ſich längſt ab⸗ gewöhnt. Und er zürnte auch der Frau nicht wegen ihres Haſſes— er begriff ihn beinahe. Dieſer Haß war auch eine Art Größe; nichts Kleinliches haftete ihm jedenfalls an. Wer ſo leidenſchaftlich zu haſſen vermochte, der konnte auch mit der gleichen Störke lieben. Und er verſtand den Bruder, daß er dieſe Frau die noch immer bedeutend ſchön war, nicht vergeſſen hatte können, er verſtand, daß Ottokar ſie ſuchen wollte, weil die Erinnerung an das frühere Glück üßermächtig wurde nach den Enttäuſchungen vieler Jahre. In ihm war, trotz der Erſchütterung der letzten Stunde, eine große Freude: Lore war ihm ebenbürtig! Und von ihr ließ er nicht; ſie mußte ſein werden. Jetzt in ſie zu drängen, daß ſie ſich zu ihm bekenne u. von der Mutter abwende, wäre unnatürlich geweſen— für jetzt mußte er ſich ihrem Beſchluſſe fügen. Noch aber war nicht das letzte Wort geſprochen.—— (Foriſetzung ſolgt.) — 1 Dollar macht die köllſten Sprüßge, alle Lebensmittel, vor allem Fleiſch und eine troſtloſe Zeit, in der wir leben. au ö nächſte Zukunft vor uns, deren düſteren Vorhang kein lichter Strahl zu durchdringen vermag.——— 5 Tagesſpiegel. Infolge ungenügender Kohlenbelieferung iſt die Reichseiſenbahn für die Erntezeit gezwungen, Aus⸗ laudskohlen zu kauſen. ö Die Koalitionsverhandlungen in München wurden am Donnerstag beendet. Die Mittelpartei beſetzt das Juſtiz⸗, die Bayeriſche Volkspartei das Handels mini⸗ ſterium. P ö Der Generalſtreik in Italien iſt für beendet erklärt worde. 7 25. Aus Nah und Fern. Offenburg, 3. 1 5(Eine Erinnerung an Erzberger.) Die St i bad. Schwarzwald ſoll bleibend durch ein ſog. Marterl bezeichnet werden. Dieſer Bildſtock iſt bereits vollendet und wird demnächſt nach Griesbach abgeliefert werden. Er ſchließt ſich im allgemeinen an die übliche Form der Marterln an und beſteht aus einem Eichenſtamm, der oben in eine Niſche ausläuft. In der Niſche ſelbſt iſt in Re⸗ liefform ein Kreuz mit Dornenkrone, links und rechts je ein trauernder Engel. Das Ganze etwa 2½ Meter hoch iſt überdeckt durch ein Blechdach. Am Stamm iſt die einfache Inſchrift angebracht:„Hier ſtarb Reichsfinanz⸗ miniſter a. D. Matthias Erzberger“. Das Kunſtwerk ſtammt aus der Kunſtwerkſtätte Güntert und Nägele in Sigmaringendorf. Der Bau der Sühnekapelle muß noch verſchoben werden. Ohlsbach(Amt Offenburg), 3. Aug.(Durch Hoch⸗ ſpannung getötet.) Hier ſchlug der Blitz in die elektriſche Leitung, ſetzte die ganze Leitung in Glut, ſo⸗ daß die geängſtigten Bewohner ihre Häuſer verließen. Bei der Unterſuchung der Schäden, die am anderen Mor⸗ gen am Transfromatorenhäuschen ſtattfand, erhielt ein verheirateter Schmiedmeiſter, anſcheinend infolge Be⸗ rührung der Hochſpannung, einen Schlag und fiel plötz⸗ lich tot nieder. 8 Steinbach, 3. Aug.(Tödlich verunglückt.) In der hieſigen Ziegelei kam ein 21jähriger Mann der Transmiſſion zu nahe, wurde erfaßt und herumgeſchleu⸗ dert. Mit mehreren Arm-, Bein⸗ und Rippenbrüchen ſowie ſchweren Kopfverletzungen mußte der Verunglückte ins Krankenhaus verbracht werden, wo er jedoch im Laufe des Tages noch ſtarb. 5 Münſtertal(bei Freiburg), 3. Aug.(Verun⸗ glückt.) Ein bedauerlicher Unglücksfall, der mit dem ode eines jungen Lebens endete, ereignete ſich in der Breitmatt. Der 27jährige Malergehilfe Schelb fuhr mit dem Rad die Münſterhalde hinab und rannte derart ot, werden immer teurer, es iſt mit dem Grau liegt die ätte der Untat in Griesbach im 75 ö f ö feen ge e e f ſtändig zerfleiſcht wurde. Er ſtarb vorgeſten en Bhltverluſtes an einer e Gernsbach(Amt Raſtakt), 3. Aug. licher 961 0 enn Au 1 10 E f am Sonnta ach ft 0 u 91 7 fasſall 9000 gegen der ſchri aukelte ein junger Mann 91 9 ſtürzte aus gener Höhe herab, wobei er ſſch eine Gehirnerſchütterung und einen Rippenbruch zuzog. Der Verunglückte mußte mit dem Auto ins Krankeſhaus ge⸗ ſchafft werden. 99 55 N 5 5 Mannheim, 4. Aug.(Geländete Leiche.) Ge⸗ ſtern abend gegen 8 Uhr wurde der 23 Jahre alte led. Kaufmann Otto Gackſtatter, wohnhaſt in der Oſt⸗ ſtadt, im Neckar etwa 500 Meter oberhalb des Boots⸗ fe der Amieitia als Leiche geländet. Der Verunglückte litt infolge Kriegsbeſchädigung an Anfällen, die bei ihm Ob ein Unglücksfall oder konnte noch nicht feſtaeſtellt wer⸗ 3. Dämmerzuſtände hervorriefen. Selbſtmord vorlieat. Handel und Verkehr. 8 i Dollarkurs am 4. Auguſt 760 Mark. i „Mannheimer Produktenbörſe, 3. Aug. Bei der ken Aufwärtsbewegung, die der Deviſenkurs aufweiſt. ſind Umſätze in ausländiſchem Getreide nicht mehr möglich. Die Preiſe für Inlandsware wieſen heute zwiſchen Nachfrage und Angebot ſo ſtarke Unterſchiede auf, daß von einer feſten Grundlage nicht geſprochen werden konnte. Die Mühlen hielten ſich im Einkauf zurück. Sie find andererſeits auch als Abgeber von Weizenmehl, Spez. 0, wofür ein Preis von 4500 Mk. die 100 Kg. geboten wurde, nicht im Markte. In Rauhfutter waren die Forderungen gegenüber den Preiſen vom Montag etwas abgeſchwächt ö Mannheim, 3. Aug. denn 1 Kleinvieh⸗ markt wurden zugetrieben und die 50 Kg. Lebend⸗ gewicht gehandelt: 96 Kälber, 44004800 Mk.; 13 Schafe, 23003500 Mk.; 58 Schweine, 69007200 Mk.; 422 Ferkel und Läufer, das Stück 12003900 Mk. Am Fettmarkt waren die Preisſteigerungen ganz un⸗ erhört, da die Eingänge ſehr knapp ſind. Der Mar⸗ garinepreis erhöhte ſich unvermittelt um 14 Mk. das Pfund auf 77—88 Mk., Schmalz richtet ſich ganz nach dem Dollarkurs, das Pfund Berliner Brakenſchmalz ſtieg 10 126, amerikaniſcher geſalzener Rückenſpech auf 98 bis 100 Mk. ö 1800 0 Die Preiserhöhungen am Warenmarkt werden erſt nach und nach ſich auswirken, da im Einzelhandel ſich immer noch Beſtände zu billigeren Preiſen befin⸗ den. Ein Blick auf die neuen Preiſe der Kartelle ge⸗ ſtattet nur trübe Ausſichten. Das Nähgarnſyndikat erhöhte die Preiſe für Nähgarn ab 31. Juli noch⸗ mals ſehr ſtark, ſo daß der Preis für dieſen wich⸗ tigen Gebrauchsartikel innerhalb 2 Monaten um 100 Prozent geſtiegen iſt. f 5 0 Auch am Ledermarkt haben ſich die ſcharfen Preis⸗ teigerungen infolge der außerordentlichen Feſtigkei, er Rohhäute weiter fortgeſetzt. So koſtete Sohlleder in Kernſtücken im Juni noch 300 Mk. pro Kilo, im Juli aber ſchon 510 Mk. gegen einen Baum, daß der Tod auf der Stelle ein⸗ Irgt. Der junge Mann ſtand kurz vor der Verheiratung. Wöſſingen(Amt Bretten), 3. Aug.(Seroſtmord.) Die 32 Jahre alte Wilhelmine Boͤlzner hat ſich mil Cyankali vergiftet. Die Urſache zu dieſem verhängnis⸗ beit f Schritt ſoll Lebensüberdruß infolge einer Krank⸗ it ſein. Heidelberg, 3. Aug.(Ertrunken.) Vorgeſtern⸗ abend ertrank im Neckar in der Nähe der Eiſenbahn⸗ brücke zwiſchen Heidelberg und Wieblingen ein noch unbe⸗ kannter Mann. Seine Kleider wurden dort am Neckar⸗ vorland aufgefunden. b Mannheim, 3. Aug.(Leichenländung.) Die Leiche des Adam Lang von Untertürkheim, der in der vergangenen Woche ſich von der Rheinfähre in den Rhein ſtürzte, iſt nunmehr am unteren Rheinufer der Anilinfabrik geländet worden. Ettlingen, 3. Aug.(Schweres Unglück.) Als ein 13jähriger Junge am Montag auf ein in Fahrt be⸗ Mag auch die Liebe weinen b Roman von Fr. Lehne. 81. Fortſetzung.(Agchdruck verboten.) Die beiden Herren erhoben ſich und gingen auf den Wagen zu, der in einiger Entfernung hielt. „Erich, wenn Sie Zeit haben, fahren Sie noch ein Stück mit mir, und erzählen mir unterwegs von ſich, Ihrem Leben und Wünſchen; mich intereſſiert; alles! Ich möchte Ihnen in jeder Weiſe entgegenkommen, möchte Sie fördern.“ 5 Ich danke ſehr, Herr Graf, doch jetzt habe ich keinen Wunſch!“ Schroffer als beabſichtigt, kam das aus ſeinem Munde. 6 „Warum ſo ſtolz— und warum dieſe förmliche Anrede?“ „Verzeihen Sie, doch ich muß mich erſt an das an⸗ dere gewöhnen!“ f ö „Vergeſſen Sie nicht, ich kam zu Erich Berger als Verlobter ſeiner Schweſter, dem demnach eine vertrau⸗ lichere Anrede zukommt. Erſt in dem Schwager fand ich auch den Neffen.“ Unweit der Oberförſterei begegnete ihnen das leichte Jagdwägelchen Herrn von Eggerts, von Jutta gelenkt, neben der Max von Hellwig in Uniform ſaß. Der. hatte es ſich im Fond des Wagens be⸗ quem gemacht. N Verwundert blickten die drei auf den äußerſt vor⸗ nehm ausſehenden Begleiter Erich Bergers. „Nanuf“ fragte der Oberförſter, als man aneinan⸗ der vorbei war und er Erichs Gruß freundlich erwidert hatte,„nanu—? Wen hatte denn der Berger bei ſich? Er wird ſich doch nicht unter der Hand um eine andere Stellung umgeſehen haben? Es macht mir ganz den Eindrück. Berger hatte in letzter Zeit ſo was Merk⸗ würdiges, Verſchloſfenes an ſich—“ i ann laſſe ihn 1 apa!“ warf Jutta über Gchulter weg, ihrem Vater zu. Ihre Summe klang die abe dieſem Falle bereits über das tung gegebene Maß weſentlich hinaus. Die volle Be⸗ deutung des ast in Markſturzes für die geſamte erſchüttern können. ehen doch der auf dem Vorſig⸗ e 6. unftei;„wenn er gehen ſwill—“ ſie zuckte Mit beſonders ernſter Sorge beobachtet man nach all dem die Rückwirkungen des Markſturzes auf die Warenmärkte. Die letzte Erhöhung der Preiſe der Walzwerkprodukte Gehe in welch kritiſcher Situation wir uns befinden. Gehen doch die Preisſteigerungen in durch die Markentwer⸗ deutſche Wirtſchaft wird erſt dann weiten Kreiſen offen⸗ bar werden, wenn die entſprechende Teuerungswelle⸗ am Lebensmittelmarkt einſetzt. Für unſeren ſozialen Frieden liegen hier ungeheuere Gefahren, die auch das politiſche Lebens Deutſchlands über Nacht ſchwer werk in Hegel ausgebrochene wilde Streik, wie raſch Kerpener deeſſanni engen wiſchen Deviſen und rbeitsmarkt erfolgen können. Die Borſig'ſchen Ar⸗ beiter verlangen eine Lohnerhöhung von nicht weni⸗ ger als 50 Prozent. Wenn die jetzigen hohen Deviſen⸗ rſe 1 nur wenige Tage Geltung behalten, wer⸗ a 68 ugen. atz ereigneke ſich im Abdrucke en. a Ausbruch oder Verdacht einer Seuche nicht nur die Viehbe zur unverzüglichen Anzeige ſtar⸗ i eucher der Schi die B viehfeuchengeſ 1010 0 eilen ie wir unten olgen laſſen. Hiernach find bei 2 ſitzer uſw. bei uns verpflichtet, ſondern ins beſondere auch die Metzger, die die Notſchlachtungen des an Seuche befallenen Viehes vornehmen, was haupt⸗ Im Jutereſſe der Bekämpfung von Viehſeuchen ins beſondere der zurzeit hier ſehr ſtark aufge⸗ tretenden Rotlaufſeuche der Schweine werden wir in Zukunft gegen die Säumigen wegen unterlaſſener Anzeige rückſichtslos mit Strafan⸗ zeigen vorgehen. 1 „Die einſchlägigen Beſtimmungen des Neichs⸗ ſeuchengeſetzes lauten a A. Maße igenficht, 5 Bricht eine Seuche aus, auf die ſich die Auzeige⸗ 0 erſtreckt,(§ 10, oder zeigen ſich Erſcheinungen, ie den Ausbruch einer ſolchen Seuche befürchten laſſen, ſo hat der Beſitzer des betroffenen Viehes unverzüglich der Polizeibehörde Anzeige zu machen, auch die kranken und verdächtigen Tiere von Orten, an denen die Gefahr der Anſteckung fremder Tiere beſteht, fernzuhalten, Die gleichen Pflichten hat, wer in Vertretung des Beſitzers der Wirtſchaft vorſteht, wer mit Aufſicht über Vieh anſtelle des Beſitzers beauftragt iſt, wer als Hirt, Beſitzern oder ſoſches Vieh eines Beſitzers, das ſich ſeit mehr als 24 Stundeu außerhalb der Feldmark des Wirt⸗ ſchaftsbetriebs des Beſitzers befindet, in Obhut hat, ferner für die auf dem Transporte befindlichen Tiere, deren Begleiter und für die in fremden Gewahrſam befindlichen „Tiere der Beſitzer der betreffenden Gehöfte, Stallungen, Koppeln oder Weideflächen. 5 Zur unverzüglichen Anzeige ſind auch die Tierärzte und alle Perſonen verpflichtet, die ſich mit der Ausübung der Tierheilkunde oder gewerbsmäßig mit der Kaſtration von Tieren beſchäftigen, ingleichen die Fleiſchbeſchauer ein— ſchließlich der Trichinenbeſchauer, ferner die Perſonen, die das Schlächtergewerbe betreiben, ſowie ſolche, die ſich ge werbsmäßig mit der Bearbeitung, Verwertung oder Be ſeitigung geſchlachteter, getöteter oder verwundeter Tiere oder tieriſcher Beſtandteile beſchäftigen, wenn ſie, bevor ein polizeiliches Einſchreiten ſtattgefunden hat, von dem Ausbruch einer der Anzeibepflicht unterliegenden Seuche § 10) oder von Erſcheinungen, die den Ausbruch einer ſolchen Seuche befürchten laſſen. Kenntnis erhalten. § 10. Seuchen, auf die ſich die Anzeigepflicht erſtreckt, ind: 15 Milzbrand, Rauſchbrand, Wild- und Rinderſeuche; 2. Tollwut 3. Rotz⸗, 4. Maul- und Klauenſeuche, 5. Lungenſeuche des Rindviehs. 6. Pockenſeuche der Schafe, 7. Beſchälsſeuche der Pferde, Pläſchenausſchlag der Pferde und des Rindviehs; 8. Räude der Einhufer und der Schafe; 9. Schweineſeuche, ſofern ſie mit erheblichen Störungen des Allgemeinbefinden der erkrankten Tiere verbunden iſt und Schweinepeſt; 10. Rotlauf der Schweine einſchließlich des Neſſelfiebers(Backſteinblattern); 11. Ge flügelſcholera und Hühnerpeſt; 12. Aeußerlich erkennbare Tuberkuloſe des Rindviehs, ſofern ſie ſich in der Lunge in vorgeſchrittenem Zuſtand befindet, oder Euter-Gebähr⸗ mutter oder Darm ergriffen hat; 13. Anſteckende Blut armnt der Pferde. Viernheim, den 5. Auguſt 1922. Heſſiſches Polizeiamt Viernheim. den wir bald in ganz Deutſchland vor ähnlichen, plötz⸗ lich hervorbrechenden Lohnbewegungen ſtehen. 5 Ludwig. „Liegt Ihnen denn ſo viel an dem Förſter, ver⸗ ehrter Schwiegerpapak“ näſelte der Leutnant,„iſt der Mann ſo tüchtig?“ „Ob er tüchtig iſt! Unerſetzlich wäre er mir! In dem ganzen Umkreis gibt's nicht einen, der ihm gleich⸗ kommt, einſchließlich ſämtlicher Forſtaſſeſſoren!— Weil er nicht bloß um das bißchen Geld arbeitet, ſondern mit dem Herzen dabei iſt— er liebt ſein Revier wie eine Mutter ihr Kind liebt, eine Bräutigam ſeine Braut!— Ein Prachtkerl iſt's!— Möchte bloß wiſſen, was dem über die Leber gelaufen iſt!...“ „Hoppla, mein Töchterchen—“ Er ſprang auf. Was fällt dir ein? Gib hübſch acht, wenn du uns fahren willſt, wir ſind hier nicht 170 der Chauſſee,“ rief er unwillig. Jutta hatte die Züge wohl zu ſehr angezogen und das Pferd dadurch erſchreckt; es machte einen Seitenſprung und der leichte Wagen neigte ſich denklich nach der Seite.— Die Neugierde und eine gewiſſe Beſorgnis ließen dem Oberförſter keine Ruhe: als Erich am e Beg lte ihm kam fragte er ihn nach ſeinem geſtrigen eiler. N „Das war der Legationsrat Graf Allwörden!“ ent⸗ 5 er. Und er dachte: was würde der Oberför⸗ ter wohl ſagen, wenn ich jetzt hinzufügte: der Bruder meines Vaters. i 1 5 „So, was wollte der denn hier?“ N N „Er wollte uns kennen lernen. Meine Schweſter war ja in der Familie ſeines Bruders Erzieherin Herr Oberförſter erinnern ſich noch—— und wollte er Lore von neuem engagieren.“ „Hm!“ Das war ja ganz glaubhaft, was der 1 da ſagte— wenn er nur nicht ſo ſichtlich ver⸗“ gen dabei geweſen wäre! 5 ſt das alles? Darf ich das glauben?“ 1 nicht, Herr Oberförſterk“ fra T7... verwundert jetzt 6 g e e e e „ geweſen, ohne zu ahnen, daß der Erich] zu i war, zu dem ſie eine in das des jungen Förſters—„u. ich dachte, meinte — Sie hätten ſich unter der Hand um etwas anderes umgeſehen—“ Wie kommen der Herr Oberförſter zu dieſer An⸗ nahme?“ „Sie ſind anders geworden, Berger, ſo verſchloſ⸗ ſen! Als ob es Ihnen bei uns nicht mehr. gefiele.“ „Nein, Herr Oberförſter, ich habe an keine Verän⸗ derung gedacht—“ „Na, dann iſt's ja gut!— Sie wiſſen, daß ich aus meinem Herzen keine Mördergrube mache. Und wenn Sie etwas bedrückt, dann ſagen Sie mir es ge⸗ troſt! Sie ſtehen mir ſehr nahe— mehr und anders, als alle ſonſtigen Beamten.“ Erich errötete und ſchlug in die dargereichte Hand des anderen ein. Er fühlte es feucht in ſeinen Augen werden— er war glücklich über dieſes Wort. Ob aber der Oberförſter ſo geſprochen, wenn er die Wahrheit gewußt hätte? Die Tage reihten ſich aneinander, aber jeder fing traurig für Lore an und endete traurig. Still und ernſt beſchäftigte ſie ſich im Haushalt, in dem kleinen Gärtchen und bei den Hühnern; ſie war der Mutter in jeder Weiſe behilflich. Doch ihre Fröh⸗ lichkeit war geſchwunden, und nur mühſam zwang ſie ein mattes Lächeln auf ihr 1 wenn ſie die raſt⸗ loſe Liebe merkte, mit der die Mutter ſie umgab, die auf den kleinſten ihrer Wünſche achtete. Lore wollte ihr ja nicht wehe tun, aber ſie konnte doch nicht mehr o hingebend zärtlich wie früher ſein. Jene Stunde atte etwas Trennendes, Fremdes zwiſchen ſie gebrach — Lore kam nicht darüber hinweg. N ö Stundenlang ſaß ſie da und N alles, was ſie erfahren, kam ihr manchmal wie ein böſer Traum ein Jahr war ſie im Haufe ſhres Vaters Mann, der ſo gütig me Hinneigung g f I JZeitungsgeld⸗Erhebung. Unſere Zeitungs⸗ „Wir ſehen une veranlaßt wiederholt auf eſtimmungen des g 9 und ſo des Reichs ſächlich bei Rotlauf von Schweinen geſchieht, Schäfer, Schweizer, Senne entweder Vieh von mehreren zokale Nachrichten. träger kaſſieren morgen Sonntag das Abonnements⸗Geld pro Juli. Wir bltten unſere geſchätzten Abonnenten, den Betrag— 14 Mark— bereit zu legen, damit den Boten ihre Arbeit etwas erleichtert wird, Bürger⸗Zeitung. — Eheaufgebote. Taglöhner Joh. Flößer und Cigarrenarbeiterin Kath. Knapp.— Schloſſer Philipp Ringhof 6. und Elgarrenarbeiterin Anna Marla Reinhardt. — Handlungsgehilfe Georg Schmidt 9. und Eigarren⸗ arbeitern Margaretha Baus. Taglöhner Michael Schäfer und Franziska Ogorſelska, ohne Beruf, belde in Vlernhelm. 1 Lehrgänge in modernen Fremdſprachen. Die Kurſe beginnen nunmehr nächſte Woche am Montag bezw. Donnerstag. Damen und Herren, die noch teil⸗ zunehmen wünſchen, wollen ſich in der angegebenen Zelt in der Goetheſchule, in Saale des Herrn Rektor Gillig, einfinden.(Slehe Inſerat). Il Das Waſſertrinken nach Obſtgenuß iſt lebensgefährlich. Eine junge Frau in Königſtädten trank nach dem Genuſſe von Pflaumen Waſſer und erkrankte derart, daß ſie jetzt in bedenklichem Zuſtande darniederliegt. Die Mindeſtgehaltſätze der Dirigenten. Eine Verſammlung der Dirigenten und Geſangvereinsvor⸗ ſtände der oberen Bergſtraße hat folgende Mindeſtgehaltſätze der Dirigenten feſtgelegt. Das Jahresgehalt bei 50 Pro⸗ ben beträgt: bei 30 Sänger 2500 Mk., bei 40 Sänger 3000 M., bei 50 Sänger 3750 M, bis 70 Sänger 4750 Mk, bis 90 Sänger 6000 Mk., bis 110 Sänger 7500 Mk., bis 150 Sänger 10 000 Mk, bis 200 Sänger 13000 Mk. uſw. Verein der Hundefreunde Viernheim. Bel der Ausſtellung von Hunden aller Raſſen in Feankenthal kam Herr Gg. Aug. Adler 2. mit ſeiner Airedalterrier⸗ Rüde, in der Jugendklaſſe, an erſte Stelle mit(S. g..) Sehr gut! Zur morgigen Prämierung viel Glück, DR. * Sport am Tivoli! Wir machen nochmals auf die morgen Vormittag um 9 Uhr beginnenden Pokal⸗ Wettkämpfe des Sportverein 1909 am Tivoll aufmerkſam. Da ſich eine große Anzahl ſpielſtarker Vereine gemeldet hat werden ſicher ſehr intereſſante Spiele zu erwarten ſein, die ſich kein Sportfreund entgehen laſſen darf. Das Feſt wird durch einen, heute Abend um 9 Uhr, ſtattfindenden Lampionzug mit anſchlleßendem Kommers in der Sport⸗ zentrale eingeleitet und bitten die ganze Viernhelmer Sport⸗ welt um zahlreiche Beteiligung. Wir bemerken noch, daß die Pokale im Schuhhaus Hirſch ausgeſtellt ſind. — Der Brief 3 Mart Porto. Auf 1. Oktober iſt eine neue Erhöhung der Poſtgoͤbühren geplant, um den vorausſichtlichen Fehlbetrag für 1922 von 11 Mil⸗ liarden zu decken. Der einfache Fernbrief ſoll 5, Me, koſten, die Fernpoſtkarte 2.50 Mk., Druckſachen bis 20 Gramm 75 Pfg., von 20—50 Gramm 1.50 Mk., von 50100 Gramm 3 Mk. Die Gebühren für Pakete ſol⸗ len betragen: in der Nahzone 5 Kg. 10 Mk., in der Fernzone 20 Mk. Ein 15 Kg.⸗Paket koſtet dann in der Nahzone 30 Mk., in der Fernzone 60 Mk. Bei Tele- grammen iſt die Wortgebühr von 2 Mk. vorgeſehen. Die am 1. Juli mit 160 Proz, geſteigerten Fernſprechge⸗ bühren ſollen um weitere 160 Proz erhöht, alſo verdop⸗ nelt werden. 8 1 a a Lohnſteuer. Der Reichstag hat eine Aeaderung des Einkommenſteuergeſetzes beſchloſſen und wird auf heutige bezügliche Bekanntmachung verwieſen. Mit Wirkung vom 1. Auguſt 1922 erhält hiernach 8 46 Abſ. 2 und 6 folgende Faſſung: a 5 1 2. Der Betrag von 10 v. H. des Arbeitslohns ermäßigt ſich:. ö 1. für den Steuerpflichtigen und für ſeine zu ſeiner Haus⸗ haltung zählende Ehefrau 5. a) im Falle der Zahlung des Arbeitslohns für volle Monate um je 40 Mk. monatlich,. b) eim Falle der Zahlung des Arbeitslohnes für volle Wochen um je 9.60 Mk. wöchentlich, 6 e) im Falle der Zahlung des Arbeitslohns für volle Arbeitstage um je je 1.60 Mk, tägllch, 1 d) im Falle der Zahlung des Arbeitsfohns für kürzere 8 Zelträume um je 0.40 Mk. für je zwei angefangene oder volle Arbeitsſtunden; für jedes zur Haushaltung Monate um 80 Mk. monatlich, b) im Falle der Zahlung des Arbektslohns für volle Wochen um 19,20 Mk. wöchentlich, e) im Falle der Zahlung des Arbeltslohns für volle Arbeitstage um 3 20 Mk. täglich, d) im Falle der Zahlung des Arbeitslohns für kürzere Zelträume um 0.80 Mk. für je zwei angefangene oder volle Arbeitsſtunden. Kinder im Alter von mehr als 17 Jahren, die Arbelts⸗ 3. zur Abgeltung der nach 813 Abſ. 1 bis 7 zuläſſigen 7 den Betrag von 10800 Mk. um mindeſtens 1200, Mk. des Steuerpflichtigen zählende minderjährige Kind im Sinne des 8 17 Abf. 2 a) im Falle der Zahlung des Arbeitslohns für volle — Abzüge, a) im Falle der Zahlung des Arbeitslohns für volle Monate um 90 Mk. monatlich, b) im Falle der Zahlung des Arbeitslohns für volle Woche um 21.60 Mk. wöchentlich, 5 e) im Falle der Zahlung des Arbeltslohns für volle Arbeltstage um 3.60 Mk. täglich, d) im Falle der Zahlung des Arbeltslohns für kürzere Zeiträume um 9.90 Mk. für je zwei angefangene oder volle Arbeitsſtunden. a Auf Antrag iſt eine Erhöhung dleſer Beträge zuzu⸗ laſſen, wenn der Steuerpflichtige nachweiſt, daß die ihm zuſtehenden Bezüge im Sinne des§ 13 Abſ. 1 Nr, 1 bis überſteigen. Ueber den Antrag entſcheldet das Finanzamt. Beiſpiele: 1. Unverheirateter Arbeitnehmer mit 3500 Mk. Monatsarbeltslohn. Ab 1. Auguſt 1922 ſind von dem für den Monat Auguſt und für die folgenden Monate gezahlten Arbeitslohn monatlich einzuhalten: 350 Mk.(d. i. 10 v. H. von 3500 Mk.)(4090) 130 220 Mk. 2, Verheſrateter Arbeitnehmer ohne Kinder, dem vom Finanzamt eine Erhöhung des Werbnungspauſchſatzes von 540 Mk. auf 780 Mk. jährlich zugelaſſen worden iſt, mit einem Monatsarbeitslohn von 2700 Mk. Monatlich ab 1. Auguſt einzuhalten: 270(4090-400170 100 M. 3. Verheirateter Arbeitnehmer mit 2 minderjährigen Klndern. Wochenlohn 1200 Mk. Ab 1. Auguſt 1922 wöchentlich einzubehalten: 120 Mk.(9.60 21.60-19.20 19 20 079.20 40,80 Mk.— abgerundet auf 40 Mk. 4. Verheirateter Arbeitnehmer mit 3 minderjährigen Kindern und 2 vom Finanzamt zur Berückſichtigung zu⸗ gelaſſenen mittelloſen Angehörlgen: Tageslohn 210 Mk. Ab J. Auguſt kein Steuerabzug mehr, da die Ermäßigungen zu(1.60-3.601.60=(5543.20) 22.80 Mk. den an ſich elnzuhaltenen Betrag von 21 Mk.(d. i. 10 v. H. von 210 Mk. überſteigen. Amtlicher Teil. Brotmarkenausgabe. f Betr. Die Brotmarken für die Zeit vom 7. bis 20. Auguſt werden am Montag, den 7. Auguſt 1922, vorm. im Rathaus verausgabt. 5. Kinder erhalten die Marken am gleſchen Tage nach⸗ mittags von 2—4 Uhr. Die Brotmarken ſind unbedingt an dieſem Tage abzuholen, oder abholen zu laſſen. Wer dies unterläßt, hat bei der ſpäteren Abholung, eine beſondere zur Ge⸗ meindekaſſe fließende Gebühr von 2 Mark zu bezahlen. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. Untererhebſtelle. Wegen Monatsabſchluß am Montag, Dienstag und Mittwoch geſchloſſen. Nächſte Zahltage Donnerstag, Freitag und Samstag Vormittag. Kirchner. Für die Landwirtſchaft. Wer 200 Zentner Kartoffeln verkauft, muß mindeſtens 5 Zentner 40% iges Kalidüngeſalz einkaufen, wenn er ſelnen Boden in alter Kraft erhalten will. Aber auch mit den anderen verkauften Produkten führt der Land⸗ wirt das für die Ernährung der Pflanzen überaus wichtige, ja unentbehrliche Kali aus ſeiner Wirtſchaft in großen Mengen aus, wenn er ſeine Felder, die Grundlage ſeiner Wirtſchaft, in der alten Ertragshöhe erhalten will. Er gebe zu Getreide/—1½ Ztr. ſchwefelſaueres Ammoniak, ½ bis 1½ Ztr. 40% iges Kalidüngeſalz und ½—1½ Ztr. Thomasmehl je Morgen. Zu Hackfrüchten verabfolge man 1— 2 Ztr. ſchwefelſaures Ammoniak, ½— 2 Ztr. 400% iges Kalidüngeſalz und 1—2 Ztr. Thomasmehl je Morgen. Stickſtoff und Phosphorſäure tun es nicht, man darf auch das Kali bei der Düngung nicht fehlen laſſen, wenn man an dem großen Hilfswerk der Land wirtſchaft mitarbeiten will, zum Segen der ganzen deutſchen Volksgemeinſchaft. Aus dem Parteileben. Das Walbdfeſt der Sozialdemokratiſchen Partei Viernheim f das am letzten Sonntag hinterm Gaswerk ſtattfand nahm einen überaus befriedigenden Verlauf. Vom herrlichſten Wetter begünſtigt, ſtellten ſich mittags ½3 Uhr die Feſtzugs⸗ tellnehmer am„Löwen“ auf. Voran flatterte das Banner der Sozialdemakratie, die rote Fahne. Unter den Klängen der hieſigen Mufikkapelle ging es durch die Rathaus⸗, Bürſtädter⸗, Luiſen⸗ und Waſſerſtraße nach dem Feſtplatz. Hier begrüßte namens der Partef, Gemeinderat Schneider, iu einer temperamentvollen Anſprache dle Gäſte. Relgen⸗ und Volkstänze der Arbeiter-Jugend, ſowie Frelübungen der Turngenoſſenſchaft wechſelten in ſchöner Reihenfolge ab. Der Arbeiter⸗Geſangverein„Harmonie“ trug durch eleige Liederchöre vlel zur guten Stimmung des Tages bel. Feſtredner war Genoſſe Trumpfheller, der ſeiner Aufgabe in vollem Maße gerecht wurde. Als guter Kenner der Viernheimer Verhälniſſe beſchäftigte er ſich längere Zeit mit den im Herbſt kommenden Kommunal- wahlen, um ſich dann der Innen⸗ und Außenpolitik zuzu⸗ wenden. Die Not der Zeit, die immer größer werdende Verelendung der werktägigen Bevölkerung, iſt eine Folge des Krieges, für den ſchon die Jugend in den Schulen dazu reif gemacht wurde. Deshalb bedarf es einer gründ⸗ lichen Reform des Schulweſens, verſchwinden muß der alte reaktionäre Geſſt in den Schulbüchern, an deſſen Stelle der demo'ratliſch⸗republikaniſche Gedanke treten ſoll. Die jüngere Bevölkerung forderte er auf, in die Jugendbewegung der Partei einzutreten, um für ihre Intereſſen— wie Jugend⸗ ſchutz, Verbot der Kinderarbeit uſw.— zu kämpfen. Doch um dies alles zu verwirklichen, muß der zerſetzende Richtungsſtreit innerhalb der Arbeiterſchaft aufhören, der alte Gelſt der Bruderliebe muß wiederkommen, um all den Säumigen uud Lauen ein Beiſpiel zu geben, um ſie auf⸗ zurütteln aus ihrem Schlaf, aus dem ſie erſt wieder er⸗ wachen würden, wenn aus dem republikaniſchen Deutſchland ein monacchiſtiſch⸗reaktlonäres Deutſchland würde. Doch dann iſt es zu ſpät. Deshalb muß frühzeitig Abwehr ge⸗ troffen werden, ſchützend muß ſich das Volk vor die junge Republik ſtellen, alles muß mit, mithelfen an dem Staatsgebilde, denn ein jeder Volksgenoſſe hat Anteil und Nutzen daran. Mit der Aufforderung, dle Reihen der Sozialdemokratiſchen Partel ſowie die der neu gegründeten Arbeiter⸗Ingend zu ſtärken, ſchloß Genoſſe Trumpfheller unter ſtürmiſchem Beifall der Zuhörer ſeine Rede. i Der Reſt des Tages war dann der Unterhaltung und der Muße gewidmet. Die Arbeiterjugend gab das Theaterſtück„Spielmanns Schuld“ zum Beſten, das all⸗ ſeltigen Anklang gefunden hatte. brechende Dunkelheit dem 1 5 ein Ende machte. klingt mir der Geſang eine den Ohren: Der Erde Glück, der Sonne Pracht, Des Gelſtes Licht, des Wiſſens Macht, Dem ganzen Volke ſei's gegeben. Und als die Sonne unterging, da leerte ſich der Platz allmählich, bis die e och Truppe junger Leute in Kirchliche Anzeigen der evang. Gemeinde 1 Sonntag, den 6. Auguſt 1922. f Vorm. 9½ Uhr Gottesdienſt. Vorm. 10½½ Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung und Jungfrauenverſ. Montag, den 7. Aug. 1922. Abends 8 Uhr: Uebungsſtunde des Kirchenchors. AEF EFA, Eo Aufklärung. Alle diejenigen, welche im Sinne haben, meines Vaters Haus, Georg Mandel 7., Waldſtr. 19 zu ſtetgern, möchte ich bitten, zuerſt mal das Haus zu beſichtigen. Ich werde da⸗ rüber ſchon Auskunft geben und nicht Georg Mandel 15. Ratsdiener. Denn da erfährt man doch nicht die Wahrheit. Das beweiſe ich und mein Bruder Michael Mandel 8. Bin zu ſprechen von 15 Uhr Sonntags. zu billigen Preiſen Jakob Mandel 14. Jakob Beyer. Waldſtraße 19. Lauch⸗ und Selleri⸗Setzlinge zu verkaufen. Martin, an der Apotheke. A ölöppessadd empfiehlt: Saat⸗Wicken, Saat⸗Erbſen, Frühkleeſamen, ewg. Klee⸗ Samen, Winter⸗Wicken, Sommerreps u. Rübſamen Johannes Adler 9. Küchen ein rich tung en neu, modern lakiert. Schlafzimmer, Di- wan von 1800 Mark Sofa, Cheislougne, Vertiko, Betten, Schr., Matratzen, Fahrrad etc. billig zu verkauf. 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