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Einzelverkauf Stuck Pf urch die Poſt beträgt a b. 8 elbe vletteljährlich Mk, Gratisbeilagen: Kalender u. Fahrplan. * Den Abonnenten unſeres Blattes 1 Ji wir bei eie on Inſergten be⸗ 15 eren Rabakt. Auf den amen unſerer Zeitung iſt Geſchäfts⸗Anzeiger ter Lokal⸗Anzeigeblatt für Viernheim Amtsblatt der Heſ. Bürgermeisterei und des Polizeiamts Viernheim ghergten⸗ Preis: Die Ip N00 Reklamezelle Mit Miel Aufträgen 1 auflage 50 Mk. ender c 05 1 . 2 nnahmeſchluß für In 89 1 bormfttags 9 Uhr. itun Im Falle höherer Gewalt und ſonſtigen Störungen des Betriebs der Zeitung, der Lieferanten oder der Beför⸗ Sine at der 0 Vereins⸗ Anzeiger ſtets zu achten. Redaktion, ruck und Verlag von Joh. Martin.— Geſchäftsſtelle: Rathausſtr. 36 Inf Feruſprecher Nr. 217 Amt Viernheim. Nachrichtenblatt für alle amtlichen Bekanntmachungen der Behörden Viernheims und Amgebung. rger⸗Zeitung“ ſtets beſten Erfolg.— Für am Teleſon aufgegebene Inſerate wird keine Garantie übernommen. Samet, 20 II Auf 122 —— Tagesſpiegel. Die nächſte Alliierten⸗Konferenz ſoll im November in Brüſſel ſtattfinden. Dem„Neuyork Herald“ zufolge ſoll Poincare eine Note an die verbündeten Regierungen und an Amerika vorbereiten, um den in London eingenommenen franzö⸗ ſiſchen Standpunkt zu rechtfertigen. Schanzer iſt mit der franzöſiſchen Abordnung nach Paris gereiſt. 5 Am Abgrund. „db. Die geſcheiterte Londoner Konferenz hat der deut⸗ ſchen Valuka aufs neue ſchwerſten Schaden zugefügt. Ueber 1000 Mark wurden an der Börſe für einen Dollar bezahlt. Jeder Einſichtige erkennt ſofort, daß es ſo nicht weiter gehen kann, daß wir eines Tags Oeſterreichs Schickſal teilen müſſen. Wenn man dazu noch die un⸗ ſinnigen Preiſe für Lebensmittel in Betracht zieht, ſo iſt das Geſamtbild ſo jammervoll, daß man ſich ab⸗ wenden möchte. Und ſuchen wir die Urſache unſeres Grams, dann braucht nur ein Name genannt zu werden: Poincare! Er allein trägt die Schuld an der mißglück⸗ ten Konferenz, die ausging wie das Horfberger Schie⸗ ßen, er allein brachte durch ſeine iufame Gegnerſchaft jeden vernünftigen Vorſchlag zum Fallen. Daß Lloyd George diesmal feſt blieb, iſt als beſonderes Merkmal zu buchen, für uns aber iſt und bleibt das verſagte Moratorium der Anfang zur Kataſtrophe. Deutſchland hat den einſt ſo ſtolzen Nacken unters Joch beugen müſſen, hat in fortwährender Fronarbeit Millionen und aher Millionen an den Feind abgeliefert und ſoll nun nicht einmal eine Atempauſe gewährt bekommen? Der Haſſer Poincare hat die Teufelsmaske vorm Geſicht, wenn es ſich um Deutſchland handelt. Keine Erleichterung ſoll dem Volke jenſeits des Rheins zugebilligt werden, das iſt das A und O ſeiner Haßpolitik. Letzten En⸗ des überſieht der franzöſiſche Miniſterpräſident aber im⸗ mer wieder die Wirkung ſeiner Maßnahmen auf den Geſamtorganismus, dem auch ſein Land angehört, auf Europa. Man ſpielt nicht ungeſtraft mit dem Feuer, das wird auch der ſich allmächtig Dünkende noch ein⸗ mal an ſich ſelbſt erfahren müſſen. Aus dem Elſaß trieb er deutſche Familien hinaus, verbot ihnen die Mitnahme ihrer Habſeligkeiten und mannte das alles mit dem prangenden Namen: Re⸗ torſtonen. Die Vertriebenen kehrten ins Vaterland zu⸗ rück. Offene Arme, helfende Hände fanden ſich über⸗ all. Die Geſchichte wird einſt über Poincgre ein Ur⸗ teil fällen, wie ſie ähnlich nur Nero und Dioeletian verdammte. Vielleicht erreicht ihn bald die Nemeſis, er Mag au Roman von Fr. Lehne. 88. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) „An die denke ich nicht! Ich denke nur daran, daß ich den Max doch nicht heiraten konnte. Ich war ſo feige— aber geſtern, als mir das Meſſer an der Kehle ſaß, da faßte mich der Mut der Verzweiflung— was noch kommen würde, ich mußte ſo handeln!“ Dicke Trä⸗ nen ſtanden in Juttas Augen. Die Alte ſeufzte ſchwer und ſchüttelte den Kopf. „Davonzulaufen am Polterabend— die Eltern ſo zu kränken.“ 5 „Laſſen Sie es gut ſein, Erneſtine!l Der Herr⸗ Oberförſter wird bald verſöhnt werden, verlaſſen Sie ſich darauf!“ ſagte Frau Berger mit ſolcher Beſtimmt⸗ heit, daß die beiden anderen verwundert auſblickten. Lore nickte dazu. ö Ach, die Frau Berger und Fräulein Lore hofften wohl zu viel! Da glaubte Erneſtine eher an den Ein⸗ ſturz des Himmels. Dieſe Blamage vor den Verwand⸗ ten konnte er niemals überwinden. Was hatten der Onkel General und die Taute für ein Geſicht gemacht — nein, nein— und erſt von der Mama Seite. Die Herrenkirchs— wie hatten die Leutnants die Naſe ge⸗ rümpft—— ö Die alte Erneſtine wurde nicht damit fertig, ſo daß Lore ſie ſchließlich in ganz energiſchem Tone bat, doch Jutta nicht noch unnötig das Herz zu beſchweren. Die jungen Mädchen machten ſich reifefertig und nahmen ihr Frühſtück zu ſich. Nun war es ſo weit. Schluchzend hing Jutta an Erichs Hals. „Weine nicht, mein Liebes! Sieh, wie ich guten Mutes bin! Ich fahre noch heute zum Herzog.“ „Wie— du wollieſtf 7 „Ja, mein Sies! Der Herzog ift mir wohlgeſinnt. Valet ein gutes Wort für uns Er wird bel deinem 1 ein 5 Ee Eidesdel dung dich euch euß be aber, hat es verdient, von einem höheren Richter die ihm gebührende Strafe zu empfangen. „In deutſchen Landen ſteht mauche hochragende Burg, die an Zeiten erinnert, da der deutſche Ritter für Ehre und Freiheit ſtritt. Heute wird die blanke Waffe im Kampfe der Völker verſchmäht, Lüge und Verleumdung ſteht auf den Panieren. Man pflegt in unſeren Tagen auf Konferenzen über die Völker zu beſchließen, nachdem der Ausgang des Weltkrieges den eigentlichen Sieger zum Beſiegten ſtempelte. Das ſind die Kriege unſerer jammervollen Zeit, Wortkämpfe zwar, doch in ihrer Bedeutung verhängnisvollem Kampfende gleich. Deutſchland liegt noch nicht am Boden. Ein Volk von ſolcher Geiſteskraft iſt nicht beſiegt, ſolange es noch kulturelle Taten vollbringen kann. Immer aufs neue ſei dies betont. Das Ausland holt ſich deutſche Gelehrte, deutſche Ingenieure, der deutſche Arbeiter iſt weit be⸗ gehrt. Wenn uns auch Frankreichs Politik dem Ab⸗ grunde nahe brachte, die Hoffnung auf eine beſſere Zukunft lebt weiter im deutſchen Volke. Noch ſchlum⸗ mern unverbrauchte Kräfte, noch liegt alles Kommende im Dämmerſchein weiter Ferne, einſt wird und muß der Wiederaufſtieg Deutſchlands beginnen! In Breslau ehrt man in dieſen Tagen einen Geiſtes⸗ helden in ſchönſter Weiſe. Die Gerhart Hauptmann⸗ Woche legt Zeugnis ab vom Treugelöbnis des ganzen Volkes für deutſche Weſensart. Der Reichspräſident und der Innenminiſter hielten begeiſternde Reden.— Als am 11. Auguſt in Berlin der Verfaſſungstag feſtlich begangen würde, da trat der Reichspräſident für die Wiederbelebung eines herrlichen Liedes ein, das Hoff⸗ mann von Fallersleben auf Helgoland niederſchrieb. Wir kennen es alle und haben es ſchon als Kinder voll Freude geſungen. Und wir wollen es wieder und immer wieder ſingen, wenn uns unſere Bedrücker auch alle Freude daran rauben wollen, trotzdem ſoll es klingen und ſchallen allüberall wo echte Deutſche wohnen: „Deutſchland, Deutſchland über alles, über alles in der Welt!! g — ͤ ͤ———..—— Neues vom Tage. Verſchärfung der politiſchen Lage in München. München, 16. Aug. Im Laufe des geſtrigen Tages iſt eine große Verſchärfung der politiſchen Lage in München eingetreten, Eine zahlreiche Ab⸗ ordnung rechtsſtehender Organiſationen aus Oberbayern und Schwaben erſchien im Miniſterium des Aeußern, um vom Miniſterrat die Ablehnung der Berliner Vereinbarungen und die Aufrechterhalkung der bayeriſchen Verordnung zu verlangen. Vom ſtellvertre⸗ tenden Miniſterpräſidenten, Kultusminiſter Dr. Matt n N ab in Lores und Er⸗ und wunderbar getröſtet fuhr ſie neſtines Begleitung.—— Einige Stunden ſpäter war Erich ſchon in der Re⸗ ſidenz und ließ bei dem Herzog um Audienz bitten. Wohl aufgelegt empfing ihn der hohe Herr. „Nun, lieber Berger, was führt Sie denn zu mir?“ fragte er gütig,„haben Sie endlich einmal einen Wunſch?“ Und voll Wohlgefallen ruhten die hellen, ſcharſen Augen des Fürſten auf der ſchlanken, vor⸗ nehmen Geſtalt des jungen Förſters, auf ſeinem cha⸗ raktervollen, ſchmalen Geſicht. „Einen ſehr großen, Hoheit, wenn ich berichten darf“ Und in kurzen, wohlüberlegten Worten ſprach er von dem Geſchehenen. Sinnend, mit einem verſtehenden Lächeln um den klugen Mund, hörte ihm der Herzog zu. „Und nun wünſchen Sie meine Fürſprache? Der alte, knorrige Eggert hat aber ſeinen eigenen Kopf — ich habe das ſchon mehrfach ſelbſt erfahren müſſen,“ lächelte er,„das Töchterchen begreife ich zwar; nun — ich werde mein möglichſtes tun!“ Er dachte nach. „Mein Revier in Steiermark braucht einen neuen Ober⸗ förſter, für welchen Poſten Sie mir ſehr geeignet er⸗ ſcheinen.“ Erich wurde rot vor Freude, „Hoheit,“ aber dann ſetzte er zögernd hinzu,„leider werden aber die Verhültniſſe mir ſchwerlich geſtatten, dieſe große Güte anzunehmen. Wenn Hoheit geruhen wollen, mich anzuhören?“ i „Sprechen Sie ruhig, Berger— für Sie habe ich Zeit.“ Und mit wachſendem Staunen hörte nun der Herzog Erichs Lebensgeſchichte. Unwillkürlich wurde er lebhaft. „Aber warum haben Sie denn dieſes Nächſtliegende ee und alle Schwierigkeiten waren be⸗ ſei 9 1* a 10 „ Dieſes Wort wollte und konnte ich nicht ausſpre⸗ Auch dem Oberförster wurde A 1 Apen bew ing. 1 5 0 0 25 die erbetene e e 0s Bezieher keinen Anſpklich auf Leſerun oder Nachlieferung oder 05 Rückzahlung del Bezugspreſſes. Pyſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. empfangen, bedienten ſich die Wortführer der Abordnung zum Teil einer ſehr aufgeregten und drohenden Sprache und forderten den ſofortigen Rücktritt des Miniſteriums Lerchenfeld, ſowie die Auflöſung des Landtags. Der Kultusminiſter erwiderte, indem er beruhigend einzu⸗ wirken verſuchte, daß der Rücktritt der Regie⸗ rung und die Landtagsauflöſung die ſelbſt⸗ verſtändliche Folge ſein würden, wenn die Regierungsparteien und der Miniſterrat über die po⸗ litiſche Lage zu keiner Einigung kommen ſollten. Im Laufe des Tages fuhren Autos durch die Stadt und warfen Flugblätter in den Straßen aus, in denen zur Teilnahme an einer großen Kundgebung heute abend auf dem Königsplatz aufgefordert wurde. Im Skadt⸗ rat wurde ein Antrag angenommen, der die Polfzei⸗ direktion erſucht, dieſe Verſammlung als gegen die beſtehenden Geſetze verſtoßend und die öf⸗ fentliche Ordnung bedrohend, ſofort zu verbieten. Ein ſolches Verbot iſt aber bisher nicht erfolgt. In Abgeordnetenkreiſen wird angeſichts der Entwicklung der Lage mit der Wahrſcheinlichkeit einer Landtagsauflöſung gerechnet. Der bayeriſche Ordnungsblock hat an den Miniſterpräſidenten einen Brief gerichtet, worin die Be⸗ fragung des bayeriſchen Volkes auf dem Wege der Volks⸗ abſtimmung verlangt wird Außerdem hat eine Ver⸗ ſammlung der nationalen Verbände und Vereinigungen in Augsburg einſtimmig eine Entſchließung angenommen, welche den Rücktritt des Miniſterpräſidenten Grafen Ler⸗ chenfeld fordert. Im Landtag ſind ſeit heute vormitta die Bayeriſche Volkspartei und die Bayeriſche Mittel⸗ partei zur Beratung der Berliner Vereinbarungen ver⸗ J t. Leipzig ohne Wirtſchaftsbetrieb. Leipzig, 16. Aug. Der Arbeitgeberverband für das Gaſtwirtsgewerbe Leipzig hat beſchloſſen, wegen des Kellnerſtreikes ſämtliche Hotel⸗ und Gaſtwirtſchafts⸗ betriebe während der Meſſe geſchloſſen zu halten, da ſich herausgeſtellt habe, daß ſeitens der Behörden nichts zur Unterſtützung und ausreichendem Schutze getan worden und weil ausgeſprochenen Drohungen zu ent⸗ nehmen ſei, daß die Terrorakte ſich zurzeit der Meſſe verſtärken werden. Italien verurteilt das Vorgehen Poincares. Rom, 16. Aug. Die italieniſche Preſſe ſtellt ein⸗ mütig feſt, daß die franzöſiſchen Nationaliſten Poincare dazu beſtimmt hätten, die friedlichen Ausgleichs verſuche Englands und Italiens abzulehnen. Sie ſeien ſich der Folgen eines ſolchen Vorgehens der franzöſiſchen Re⸗ gierung nicht klar bewußt. Das von ihnen erſtrebte eigenmächtige Vorgehen Frankreichs ſei ohne offenen Bruch des Verſailler Ver ⸗ trages nicht denkbar. Eine Aktionsfrei⸗ heit gegenüber Deutſchland ſei nur dann Tagen iſt!— Und ich möchte, daß dies dem Ober⸗ förſter noch ſo lange unbekannt bleibt, bis mein Va⸗ ter ſelbſt, der in kürzeſter Zeit hier ſein wird, für mich bei ihm eintreten wird. Meinen Oheim, den Legations⸗ rat Allwörden, habe ich ſchon telegraphiſch benachrich⸗ tigt. Gegen meine Braut habe ich bisher noch ge⸗ ſchwiegen.“ „Ich verſtehe Sie ſehr gut, junger Freund! Stolz lieb ich den Spanier!“ Voll Wohlwollen ſah ihn der Herzog an.„Und Sie haben in all den Jahren ge⸗ wußt, wer Sie eigentlich ſind, und haben verſchmäht, 10 daraus zu ziehen, ihre Lebenslage zu verbeſ⸗ ern.“ f 4 „Hoheit, ich wollte nicht meiner Herkunft verdan⸗ ken, was man vielleicht meiner Perſon verſagen würde. Und beſonders jetzt in dieſem Falle. Nur möchte ich den Herrn Oberförſter vor einer vorſchnellen Handlung, die er nachher bereuen könnte, bewahren. Ich fühle mich in ſeiner Schuld.“ 4 Mit einem gnädigen Kopfnicken verabſchiedete ſeßzt der Herzog den jungen Förſter und bemerkte noch, daß er ihn und ſeinen Vater nach Regelung der Angelegen⸗ heit zu ſehen wünſche.— Sinnend ging er auf und ab, das ſoeben Erfahrene beſchäftigte ihn in hohem Maße. Er hatte immer große Sympathie für Erich Berger gehabt. Wie frei und reſpektvoll, doch ohne Servilität der vor ihm geſtanden! Das Zielbewußte, Energiſche und Entſchloſſene des jungen Mannes gefiel ihm aus⸗ nehmend gut, und gern wollte er ſein Fürſprecher ſein. Als Erich elaſtiſchen Schrittes auf den Schloßplaß trat, freudeerfüllt und guten Mutes, begegnete ihm der Oberförſter, der bei ſeinem Anblick ſtutzte, feuerrot wurde und den ehrerbietigen Gruß dann kalt überſah. Inner⸗ lich dachte der Alte voller Grimm: Schau, der Berger, der ſchlaue Fuchs, der weiß ſich zu 2754 Er ſpielt den Herzog gegen mich aus! Und noch aufgeregter ſtrebte er dem Schloſſe zu. 79 50 9 riſetzung folgt.) ion e wenn die Reparationskommiſ⸗ Aion i und unzweideutig feſt⸗ e habe, daß Deutſchland ſeinen Ver⸗ Dae e e Je an⸗ e ſei die Inanſpruchnahme der onsfreiheit ein Rechtsb ruch. 5 5 5 0 5 5 Tas„Deuvbre“ zu der deutſchen Zahlung von 500 000 Pfund. Paris, 16. Aug. Die Blätter veröffentlichen heute morgen den Wortlaut der deutſchen Note hinſichtlich der Kompenſa ionszahlungen der Reichsregierung. Im allgemeinen beſchränken ſich die Blätter darauf, dieſe Note kommentarlos wiederzugeben. Das„Oeuvre“ allein ſagt dazu, die deutſche Regierung habe im Augenblick, da ſie dieſe Zahlung vorgenommen habe, im Beſitz des Beſchluſſes der Londoner Konferenz ſein müſſen, der von ihr die Zahlung der e von 2 Mil⸗ ltonen Pfund Sterling verlangt, dies umſomehr, als Herr Bergmann, der 0 London weilte, auf dem Lau⸗ ſenden war. Das Reich habe ſich alſo beeilt, den vierten Teil der von ihm verlangten Summe zu leiſten. Es ſei klar, daß es durch dieſes Manöver der fälligen Zahlung entgehen wollte. Man könnte allerdings die Annahme dieſer 500 000 Pfund Sterling verweigern, um dieſes Manöver zur Entgleiſung zu bringen. Aber immerhin wäre es von den Verbündelen beſſer, wenig⸗ ſtens das anzunehmen, was es anbiete. Die Note der 10 Millianenzahlung. Berlin, 16. Aug. Die deutſchen Botſchaften in Lon⸗ on, Paris und Rom und die Geſandtſchaft in Brüſſel haben den beteiligten verbündeten Regierungen am 4. ds. Mts. folgende Note übergeben: In gleichlau⸗ enen Noten vom 14. Juli hatte die deutſche Regie⸗ ung die Regierungen Belgiens, Frankreichs, Groß⸗ anntens und Italiens unter Hinweis auf den an die Reparationskommiſſion gerichteten Antrag auf Auf⸗ ſchub der Reparationszahlungen gebeten, eine neue Regelung für die Verpflichtungen Deutſchlands aus dem Ausgleichsverfahren aus Abſchnitt 8 vom Teil 10 des Vertrages von Verſailles zu treffen. Auf dieſen „Antrag iſt der deutſchen Regierung die von ihr erbetene gemeinſchaftliche Entſcheidung der beteiligten Mächte bisher nicht zugegangen. Die deutſche Regierung be⸗ findet ſich hinſichtlich der Deckung des Deviſenbedarfs für ihre wichtigſten Lebensbedürfniſſe insbeſondere für die von ihr eingegangenen Privatverpflichtungen aus Getreidekäufen in einer ſehr ſchwierigen Lage, die der Reparationskommiſſion und dem Garantie-Komitee näher bekannt iſt. Seit dem 14. Juli, dem Tage ihres Geſuchs um anderweitige Regelung der Ausgleichs⸗ zählungen, iſt die Mark von einem Hundertſtel auf zwet Hundertſtel ihres Friedenswertes weiter geſunken. Es. iſt' ver deutſchen Regierung daher beim beſten Willen nicht möglich, die auf Grund des Abkommens vom 10. Juni 1921 am 15. Auguſt fällige Rute von 2 Millionen Pfund Sterling den beteiligten Re⸗ gierungen zur Verfügung zu ſtellen. In ihrer Note vom 15. Auguſt hat die deutſche Regierung der fran⸗ zöſiſchen Regierung erklärt, ſie werde auch für den Fall des Ausbleibens einer gemeinſchaftlichen Ent⸗ ſcheidung der beteiligten Regierungen beſtrebt ſein, ihre vertraglichen Verpflichtungen im Rahmen ihrer Leiſtungsfähigkeit zu erfüllen. In Uebereinſtimmung hiermit, und um eine Verſtändigung über die Frage der Ausgleichszahlungen zu erleichtern, auf welche ſie den größten Wert legt, wird die deutſche Regierung in Zurückſtellung der ſich aus der Deviſenlage er⸗ gebenden ſchweren Bedenken den von ihr in ihrer Note vom 1. Juli unter günſtigeren Verhältniſſen an⸗ gebotenen Betrag von 500 000 Pfund den beteiligten Regierungen zur Verfügung ſtellen. Sie hat die zu⸗ ſtändigen Stellen mit entſprechenden Weiſungen ver⸗ ſehen.(Anmerkung der Redaktion: Die Zahlung der 10 Millionen Goldmark iſt inzwiſchen, wie bereits gemeldet, geſtern erfolgt.) Mag auch die Liebe weine 5 Roman von Fr. Lehne. 89. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) Lächelnd begrüßte ihn der Herzog. „Nun, was gibt's Neues, mein lieber Eggert?“ „Hoheit,“ brachte der Oberförſter mühſam hervor, „ich vermute, daß Hoheit ſchon unterrichtet ſind. Mir begegnete nämlich ſoeben der Förſter Berger.“ „In der Tat, ich kann mir ja ſo ungefähr denken — aber ſeien Sie doch nicht ſo aufgeregt, lieber Eggert! Iſt es denn gar ſo ſchlimm, daß Ihr reizendes Töch⸗ terchen durchaus den hübſchen Förſter 1 0 will und ſich ſo tapfer für ihn entſchieden hat?“ „Meine Tochter hat dabei aller guten Sitte Hohn geſprochen, ſo daß ich mich nicht mehr würdig genug fühle, Beamter Eurer Hoheit zu ſein— ich muß des⸗ halb Eure Hoheit um meine Entlaſſung bitten.“ Der Herzog ſah, wie tief der Mann vor ihm litt, wie er in ſeinem Innerſten erſchüttert war. Begütigend hob er die Hand. „Aber, aber, mein lieber Eggert—— mich wollen Sie darunter leiden laſſen Sie wiſſen genau, daß Sie mir unerſetzlich ſind! Wer wird das Kind mit dem Bade ausſchütten?! Das iſt ja alles nicht ſo welter⸗ ſchütternd! Ich bewundere den Mut des kleinen Fräu⸗ leins, und werde Gelegenheit nehmen, bei ihrer Hoch⸗ zeit mit dem Förſter ihr ſelbſt dieſe meine Bewunde⸗ rung auszuſprechen!“ „Hoheits Güte iſt ja überaus groß, und doch wage ich zu widerſprechen. Meine Tochter verdient Hoheits milde Beurteilung nicht. Die Kinder haben ſich ihren Eltern zu fügen und ihnen gehorſam zu ſein.“ Herr 5 wollen Sie der Tochter durchaus mit ſolcher mittela terlichen Strenge enigegentretenf Laſ⸗ ſen Sie Ihr Kind doch nach ſeinem Wunſch und Willen lücllich werden! Und das wird ſie ſicher, denn För⸗ Lr Verne l ein vornehm denkender Menich, Er be⸗ 1 durch einen Schloſſer öffnen laſſen. ame Frau Aus Nah und Fern. 8* erbach, 15. Aug(Begnadigt) Die beiden e e e Ades bei jener Mordaffäre, die ſich Pfingſten 1912 am Katzenbuckel ahſpielte, wurden, wie vielleicht noch erinnerlich, zu lebenslänglichem Zuchk⸗ haus verurteilt. Der eine Täter, Beutel, iſt vor Jah⸗ ren bereits vor Kummer im Zuchthaus geſtorben Nun hat, wie die„Eberbacher Zeitung“ meldet, das badiſche Juſtizuiniſterium beſchloſſen, dem zweiten Mörder, Ju⸗ ius Krebs, in Anbetracht ſeiner guten Führung am 1. November ds. Is. ſeine Freiheit wieder zu geben. Tauberbiſchofsheim, 15. Aug.(Lei chenfund.) Auf dem Felde bei Großrinderfeld wurde eine ſchon ſtark in Verweſung übergegangene männliche Leiche gefunden. Man vermutet ein Verbrechen. Es handelt ſich, wie in⸗ zwiſchen feſtgeſtellt werden konnte, um den 20jährigen Joſef Hermann aus Oberbalbach. Am Kopfe zeigte ſich eine ſehr ſchwere Verletzung, die vermutlich von einem Schlag mit einer Hacke herrührt, die man nicht weit vom Tatort gefunden hat. Die nur mit Hemd und Joppe legen zu ſein. 1 1 1 i Markdorf, 15. Aug.(Brand.) Im Hauſe des Metzgermeiſters Klotz in der Hauptſtraße brach ein Brand aus, der vermutlich durch Spielen mit Zündhölzern von verſchiedenen Kindern hervorgerufen wurde. Der Brand wurde durch das tatkräftige Eingreifen der Feuerwehr im Entſtehen gelöſcht. Immerhin iſt durch Waſſer und Feuer ein Gebäudeſchaden von über 100000 Mk. ent⸗ ſtanden. 1 J) Konſtanz, 15. Aug.(Unterſchlagung.) Nach Unterſchlagung von 1850000 Mk. ging der 24jährige Bankbeamte Bernhard Straub von Hugſtetten flüchtig. Er war bei der Südd. Rückverſicherungs-A. G. in Kon⸗ ſtanz angeſtellt und verſchwand im März d. J. Damals entdeckte man keine Unregelmäßigkeiten. Erſt dieſer Tage kam man bei der Prüfung der Bankkontos einer großen Fälſchung auf die Spur. Er ſtellte u. a. einen Scheck in der eben genannten Höhe aus und hob den Betrag bei der Südd. Diskonto⸗Bank ab. Ein Freund Straubs wurde in Mannheim unter dem Verdacht der Mitwiſſer⸗ ſchaft verhaftet. 6 M Im Verlaufe einer geſchäftlichen Auseinanderſetzung gab am 3. Auguſt der in der Merzhauſerſtraße wohnhafte 50⸗ jährige Flaſchenhändler Benno Eichhorn auf ſeinen Ge⸗ ſchäftsteilhaber, einen 34jährigen Händler, drei ſcharfe Revolverſchüſſe ab. Sämtliche drei Schüſſe gingen zum Glück daneben. Bevor Eichhorn verhaftet werden konnte, mußte die Polizei das von ihm verſchloſſene Zimmer Der Verhaftete hat eine Anklage wegen Mord⸗ bzw. Totſchlagsverſuchs zu gewärtigen.— Ein 57jähriger früherer Wirt, der in der Eiſenbahnſtraße ein Zuckerwarengeſchäft betrieb, hat ſich Mittwoch Nacht erhängt. e s Millionęrſach bewährt, spcirs am Oilliq. garantiert unschadlich. reiniqt verbldffend en * LA 2 Hefe ſitzt meine volle Sympathie. Ich habe ihn ſoeben zum Oberförſter in meinen Steiermärkiſchen Beſitzungen er— nannt.— Und das Uebrige beſprechen wir morgen— ich komme ſelbſt mal hinaus, bin ſo wie ſo lange nicht in Steinfurt geweſen.“ Der Herzog neigte verabſchie⸗ dend den Kopf.„Zählen Sie alſo morgen auf mich; ich werde jedenfalls ſchon zum Frühſtück da ſein— ein Frühſtück in der Oberförſterei nimmt man ſchon mit.“ Der Oberförſter war wie betäubt. Er wußte nicht, wie er hinausgekommen. Die Güte des hohen Herrn war überwältigend; förmlich wehrlos war er dagegen geweſen. Und mit welchem Wohlwollen er von Erich Berger geſprochen! Es war beinahe unglaublich! Weiß Gott, der Berger hatte ja etwas an ſich, daß man ihm gut ſein mußte— und, wenn man es genau durchdachte, trug er die geringſte Schuld an dem ganzen Skandal! Ganz im Innern meldete ſich das Gerechtigkeitsgefühl des Oberförſters, das, ſonſt ein Hauptmerkmal ſeines Charakters, in dieſem Fall geſchwiegen hatte. Wie groß und vornehm der Herzog dachte, daß er ſeinem verdienten Beamten in unmittelbarem Anſchluß an jenen Eklat die Genugtuung ſeines Beſuches bot! Herr von Eggert atmete erleichtert auf. Es war das einzige Mittel, ſeine ganz faſſungsloſe Frau wieder ein wenig aufzurichten und die loſen Mäuler der lieben Nächſten zum Schweigen zu bringen, wenn es laut wurde, welch' großer Huld er ſich trotz des unliebſamen Vorfalles bei dem Herzog erfreute. Ein wenig anders war ihm doch zumute, jetzt, auf der Heimfahrt, obwohl ſein Zorn auf Jutta noch derſelbe war!——— Der Herzog hatte Wort gehalten. Sein Beſuch wirkte wunderbar beruhigend auf die erregte Stimmung im Dorfe Steinſurt und in der Oberförſterei. Die Sym⸗ pathie der Dorfbewohner hatte auch mehr dem jungen Liebespaar, als dem verlaſſenen Bräutigam und den Eltern gegolten. Das hätte man dem Fräulein Jutta gar nicht ee daß ſie lieber eine einfache und bitterin werden wollte. als eine reiche bekleidete Leiche ſcheint etwa 6 Wochen am Platze ge⸗ 0 Freiburg, 13. Aug.(-Mordverſuch. Erhängt.) Mannheim, 16. Aug.(Schwere Gewitber) In der letzten Nacht entluden ſich über Mannheim meh⸗ rere Gewitter von ſolcher Heftigkeit, wie ſie ſeit Men⸗ ſchengedenken nicht erlebt wurde. Der Blitz ſchlug u. a. in die Fabrik Heinrich Lanz ein, wo die Tüncherei nebſt angrenzenden Schuppen, die mit verſandtfertigen Ma⸗ ſchinen gefüllt waren, in Brand gerieten. Die Gebäulich⸗ keiten wurden zum größten Teil vernichtet. An der Brandſtätte arbeiteten zwei Motor⸗ und eine Dampf⸗ ſpritze. Außer der Fabrikfeuerwehr war noch die Städ⸗ tiſche Berufsfeuerwehr erſchienen. Ueber die Umgegend ging gleichzeitig ein ſchweres Hagelwetter nieder, das bis jetzt noch unüberſchätzbaren Schaden anrichtete. Ins⸗ beſondere die Tabakfelder ſcheinen ſehr beſchädigt zu ſein. Bei Lanz wird der Schaden auf rund eine Mil⸗ lion Mark geſchätzt. Hoher Tarif. Vom 20. Auguſt ab beträgt in Mannheim der Preis für die kleinſte Straßenbahnſtrecke 7 Mk. Auch die übrigen Taxen werden entſprechend erhöht, ſo koſtet eine Monatskarte 1000 Mk. Ravensburg b. Eppingen, 16. Aug.(Autoun⸗ glück) In der Markdorfer Straße bei Neuhaus er⸗ eignete ſich am Samstag nachmittag ein ſchweres Auto⸗ unglück. Während der Fahrt ſprang ein Hund in ein Auto. Der Führer des Autos wollte ausweichen, ver⸗ lor aber das Steuer und das Auto fuhr in raſender Geſchwindigkeit gegen einen Baum. Der Chauffeur erlitt ſchwere, jedoch keine lebensgefährlichen Verletzungen, während der Beſitzer des Autos, ein Fabrikant aus Arbon, einen Schädelbruch erlitt. Heivelberg, 13. Aug.(Ehrendoktor) Die phi⸗ loſophiſche Fakultät hat die Sozialpolitikerin Helene Si⸗ mon in Berlin, eine geborene Tüſſeldorferin, wegen ihres erfolgreichen wiſſenſchaftlichen und praktiſchen Wirkens auf dem Gebiete der Sozialpolitik zum Ehrendoktor er⸗ nannt. Schwetzingen, 13. Aug.(Jugendlicher Betrü⸗ ger.) Ein 14jähriger Kaufmanuslehrling aus Heidelberg hat in Kirrlach einen größeren Geldbetrag einkaſſiert, denſelben aber nicht ſeinem Lehrherrn abgeliefert, ſondern ſich mit einem Kumpan einige gute Tage gemacht. Es handelte ſich um etwa 5000 Mk. Bei dem Verſuch, einen Scheck über 5300 Mk, bei der Volksbank Schwetzin⸗ gen einzulöſen, wurde der hoffnungsvolle Burſche feſtge⸗ nommen. Es hatte ſich herausgeſtellt, daß der Scheck be⸗ reits geſperrt war. Schwetzingen, 13. Aug.(Ab gebrannt.) Am Alt⸗Speyrer⸗Weg in Reilingen brannten zwei Schup⸗ pen der Witwe Georg Hoffmann und des Emil Krä⸗ mer vollſtändig nieder. Der Schaden beläuft ſich auf etwa 30 000-40 000 Mark. f Lichtenau, 13. Aug.(Wildſchweine.) Ober⸗ jäger Roß ſchoß ein prächtiges Wildſchwein. Die Tiere, die ſeit vergangenes Jahr hier auftreten, richten beſon⸗ ders an den Kartoffelfeldern großen Schaden an. Engen, 16. Aug.(Mord und Selbſtmord.) Ter Jagdaufſeher Alſons Happle aus Nordhalden hat ge⸗ ſtern vormittag ſeine Ehefrau erſchoſſen und dann ſich ſelber durch mehrere Schüſſe ſchwer verletzt, ſo daß an ſeinem Aufkommen gezweifelt wird. Die Eheleute hinterlaſſen fünf Kinder. Die Urſache der grauſigen Tat iſt noch nicht aufgedeckt. Konſtanz, 16. Aug.(Schwere Unwetter in der Bodenſeegegend.) In den letzten Tagen gin⸗ gen ſehr ſchwere Gewitter über die Bodenſeegegend nie⸗ der, das ſchwerſte wohl am Montag abend. Nach 8 Uhr zogen von allen Seiten ſchwere Gewitterwolken heran und entluden ſich unter heftigen Stürmen und wolkenbruchartigen Regen. Zeitweiſe fielen auch Hagel⸗ körner. Der Schaden, der bis jetzt gemeldet wird, iſt außerordentlich groß. Der Blitz ſchlug hier in einen Sſschuppen am Rhein, der mit Futter angefüllt war. Mutmaßliches Wetter. „Nach Abzug des Luftwirbels, der die ſtarken Regen⸗ fälle der letzten Tage veranlaßte, iſt für Samstag und Sonntag noch unbeſtändiges und kühles Wetter ohne weſentliche Niederſchläge, ſpäter Aufheiterung und Wiedererwärmung zu erwarten. n dae eee 1 hme Frau von Hellwig. Well ſie ben Berger gar ſo unmenſchlich liebte! Das eben brachte ſie den ſchlichten Dorfbewohnern ſe nahe! Der Herzog hatte auch nicht verſehlt, bei dem Rlt⸗ tergutsbeſitzer Hellwig mit vorzufahren, nachdem er in der Oberförſterei ein ſehr gutes Frühſtlck eingenommen. dort längere Zeit verſpeilt und auf das liebenswürdig⸗ ſte mit der Frau des Hauſes geplaudert hatte. Seine gütigen und klugen Worte hatten auch in der Familie Hellwig beſänftigend gewirkt. Sieben undzwanzigſtes Kapitel. Pfingſtfreude lag über dem Walde. Der welß⸗ ſtämmigen ſchlanken Birken zartgrüner Blätterſchmuch wurde vom leichten Winde bewegt. Reizvoll leuchtete das Blau des Himmels durch das grüne Blättergewölbe der ragenden Eichen und mächtigen Buchen, aus dem der jubelnde Geſang der Vögel erklang. „Der Herr, der in Erichs Begleitung ging, atmete tief die würzige, belebende Waldluft ein, und ſeine ein gefallene Bruſt weitete ſich. Er nahm den Hut ab, und ließ ſein graues Haar im Winde ſpielen. „Erich, hier muß man geſunden— und Frieden finden! Dein Reich iſt ſchön! Auch deine Mutter hat ihn hier gefunden?“ „Sie hat ihn hier geſucht, Vater— gefunden“ Erich ſchüttelte den Kopf. Dem anderen traten die Trä⸗ nen in die Augen. Er blieb ſtehen und ſah ſeinen Be⸗ gleiter an. 5 „Erich, wir haben uns nun ausgeſprochen— wir ſind verſöhnt— du trägſt keinen Groll mehr gegen mich——?“ „Nein, Vater! Das alles liegt hinter mir, und wir wollen nicht mehr darüber ſprechen. Ich bin ja nicht der am meiſten verlierende Teil geweſen! Um unſerer Mutter willen bin ich froh, daß ſich alles noch ſo fügt, daß der Abend ihres Lebens ſie entſchädigt für alles, was ſie hat leiden müſſen.“„ N 0 1 5 Goriſetzung folat,) , Nee Lokale Nachrichten. Aus der Gemeinderats ⸗ Sitzung vom 14. Auguſt. 1. Elektriſterung der Gemeinde Viernheim. Herr Peter Hanf wird als Sachverſtändiger bei Abnahme der elektriſchen Hausleitungen beſtimmt.— Die Zulaſſung des Herrn Fritz Lantz zur Legung elektriſcher Haus⸗ inſtallationen wird genehmigt.— Die Anbringung der Zähler auf den Speicher iſt nicht zuläſſig; dieſelben müſſeu nach den beſtehenden Verbandsdorſchriften an einem von Witterungseinflüſſen nicht ausgeſetzten Platz untergebracht werden.— Durch Zufall kam die Gemeinde in den Beſitz von mehr als 900 elektriſchen Zählertafeln, welche noch günſtig angekauft wurden. Da dieſe heute im Preiſe be⸗ deutend höher ſtehen und für die Elektriſierung nur 381 Aüſchlüſſe jetzt gemeldet ſind beſchließt der Gemeinderat, von deu 900 Zählern 200 mit entſprechenden Aufſchlägen zu verkaufen.— Für den aus der Wohnungskommiſſion ausgeſchiedenen Herrn G-R. Ad. Hofmann wurde Herr G. A. Adler 2. gewählt.— Um die Wohnungsnot zu heben, ſoll eine Kommliſſion nach neuen Wohnungen Um⸗ ſchau halten. Paſſende Räume ſollen zu Wohnungen her⸗ gerichtet werden. Zu dieſem Zwecke erhielt die Bürger⸗ meiſterei auch Vollmacht, gelegentlich der Verſteigerung des „Schwanen“ mitzubleten.— Die Tagesordnung konnte nur tellwelſe abgewickelt werden, da das Kollegium nach dieſem Punkt nicht mehr beſchlußfähig war. Eine neue Sitzung findet heute Donnerstag Abend 7 Uhr ſtatt. * Herr Lehrer Krug, welcher längere Zeit an der hieſtgen Volksſchule gewirkt hat und nachher in ſeine Vaterſtadt Dieburg verzogen iſt, wurde bei der letzthin ſtattgefundenen Beigevrdnetenwahl zum 1. Beigeordneten dleſer Stadt gewählt. Herr Krug war der Kandidat der Sozlaldemokratiſchen Partei und erhielt 1651 Stimmen, ſein Gegner, der Kandidat des Zentrums, erhlelt 1441 Sümmen. Dem neuen Beigeordneten wurde noch am Wahltag ein Fackelzug gebracht. Sport hinterm Gaswerk. Vor zahlreicher Zuſchauerzahl wickelte ſich am Sonntag, hinterm Gaswerk, ein Kampf ab, wie ihn Viernheim noch ſelten geſehen. Amieitia führte ſich mit Elan in die neue Klaſſe ein. 4: 0 gegen Haßloch zeugt von Energie und Technik.— Nachdem der Schiedsrichter den Ball freigegeben, ent⸗ wickel'e ſich ein Kampf, der an ſchönen Momenten und klaſſiſchen Leiſtungen ſehr reich war. Amicitia gab von erſter Minute den Ton an, und man war erſtaunt über die Arbeit, die der Sturm von Amieitla lieferte. Dauernd wanderte der Ball in ſchönſtem Paßſpiel von Mann zu Mann, und in regelrechten Abſtänden fielen die 4 Tore. — Getroſt kann Amleltia den kommenden Verbandsſpielen entgegenſehen, und kann ſich auch zu den ſchönſten Hoff— nungen berechtigen.— Zwelte Mannſchaft gewann verdient 3—1 gegen Sportklub Mannheim 1. Mannſchaft komb. Auch hier ein Kampf, alle Ehre wert.— Dritte Mannſch. gegen 2. Mannſchaft komb. von Mannhelm Sp. Kl. 212. — Ein Beweis, daß Amiektia's Material in ſpieleriſcher Hinſicht auf hoher Stufe ſteht.— Auf zu den Verbands⸗ ſplelen und Kopf hoch, dann klappt's wie voriges Jahr. 8 Die neue Preisrevolution. Wie nicht an⸗ ders zu erwarten war, hat der für Deutſchland ungünſtlge Verlauf der Londoner Verhandlungen geradezu kataſtrophal gewirkt. Der Dollar ſpraug in ungeahnte Höhe— über 1000! Das deutſche Wirtſchaftsleben iſt abermals ſchwer bedroht! Eine Teuerung hebt an, die vielen Leuten Grauen und Elend bringen wird. Alles ſteigt, die Lebens- haltung und folgerichtig auch die Löhne. Ein Einblick in die Zeitung beſagt alles. Brot, Schuhe und Kleider, alles wird teurer. Die Hausfrau hat heute einen ſehr ſchweren Stand, der Ernährer der Familie lebt in Sorgen. Wo bleibt da das Gewiſſen mancher Leute? 5 Sport am Tivoli. Sport Verein 09— Ger⸗ manla 04 Ludwigshafen 1:2. Bei obigem Splel unter⸗ lag Sp.⸗V. 09 J. der la⸗M. des Sp.⸗Kl. Germania 04 Ludwigshafen, dle ihren Ruf als eine der ſtärkſten Pfälzer la⸗Mannſchaften zu ſein, durchaus rechtfertigte, nach einem ſchönen Kampfe, trotz zeitweiſer ſtarker Ueberlegenheit, knapp 1:2. Die 2. M. gewann gegen Olympia⸗Lauden⸗ bach 411. z Keine Aufhebung der Sonntagsfahrkarten. Nach einer Entſcheidung des Reichsverkehrsminiſters wird von der Zurückziehung der beſtehenden Sonntagsſahr⸗ karten vorläufig abgeſehen. Andererſeits kann auch ern weiterer Ausbau der Einrichtung gegenwärtig nicht in Frage kommen. n — Der Goldankaufspreis. Wie in der Vorwoche erfolgt der Ankauf von Gold für das Reich durch die Reichsbank und Poſt in der Woche vom 14. bis 20. Auguſt zum Preis von 2500 Mk. für ein Zwanzig⸗ markſtück und 1250 Mk. für ein Zehnmarkſtück, Der Ankauf von Reichsſilbermünzen erfolgt bis auf wei⸗ teres unverändert zum 60fachen Betrag des Nennwerts. — Weitere Erhöhung der Margarinepreiſe. Die niederrheiniſchen Margarinefabriken haben die bisherigen Preiſe um 15 Mk. für das Pfd. hinaufgeſetzt. Die bil⸗ ligſte Margarine koſtet 105 Mk., die beſte 125 Mk. das Pfund.. N — Reformforderungen für das Kino. Auf der gegenwärtig in München ſtättfindenden Tagung des Reichsverbandes Deutſcher Lichtſpieltheater wurde eine Entſchließung angenommen, in der die Herabſetzung des Schutzalters für Jugendliche von 18 auf 16 Jahre ge⸗ fordert wird mit der Begründung, daß ſonſt die Jugend⸗ lichen in Vergnügungsſtätten getrieben werden, die nicht ſelten unter dem Niveau des heutigen Kinos ſtänden. Weiter wird Schutz verlangt gegen ungeſetzliche Ueber⸗ wachungsmaßnahmen der Gemeinden und es wird Ver⸗ wahrung eingelegt gegen die Verunglimpfung des Ki⸗ nos. Dagegen wurde auch ein Antrag angenommen, der ſich gegen unlautere und unanſtändige Reklame wendet. 4 Ne . El. * 222725 5 e ee eee ee Dan und Bek e 7 1 55 1* 55 e 75 53 7 N 5 Tollarturs am 16. Auguſt: 1011/33. Stuttgarter Börſe, 16. Aug. Der Freiverkehrsmarkt verkehrte in ſchleppender Haltung bei nachgebenden Kurſen, während der amtliche Markt auf die Nach⸗ richt von der feſten Haltung der auswärtigen Börſen ſehr feſt verkehrte. ö a Gegen die Gelvhamſterei auf dem Lande. Die zu⸗ nehmende Abneigung ländlicher Kreiſe gegen bargeld⸗ loſen Zahlungsverkehr hat die Reichsbank veranlaßt, eine Umfrage über Beobachtungen in dieſer Richtung zu veranſtalten. Es ſoll dadurch namentlich feſtge⸗ 11 85 werden, ob die Geldhamſterei auf die Aufhebung es Bankgeheimniſſes und den Depotzwang zurückzu⸗ führen iſt. Kemptener Butter⸗ und Käſebörſe, 16. Aug. Der für die letzte Woche errechnete Geſamtdurchſchnittspreis ſtellt ſich ab Verſandſtation ohne Verpackung pro Pfund für Butter auf 87,39 Mk.(in der Vorwoche 80,16 Mk.), für Weichkäſe mit 20 Prozent Fettge⸗ halt auf 66,79 Mk.(59,09), für Allgäuer Rund⸗ käſe auf 76,63 Mk.(66,50 Mk.). Der Umſatz betrug in Butter 66289 Pfund(Vorwoche 60 307 Pfund), in Weichkäſe 445321 Pfund(303 290 Pfund), in All⸗ gäuer Rundkäſe 140 28 Pfund(147647 Pfund).— Marktlage: Der Zuſammenbruch unſerer Währung, gemeſſen am Dollar, bedingt eine ſprunghafte Er⸗ höhung der Börſenpreiſe. Trotzdem kann die Nach⸗ frage kaum befriedigt werden, zumal das Preisſtei⸗ gernde Hamſtern in Stadt und Land ſehr großen Umfang angenommen hat und Margarine, ſowie Schweinefett im Preiſe noch mehr geſtiegen ſind, als die Börſenprodukte. Maunheimer Produktenbörſe, 14. Aug. Das neuer⸗ liche Anziehen der Deviſen auf die Langwierigkeit der Londoner Verhandlungen hin ließ auch die Montags⸗ börſe in ſehr feſter Stimmung verkehren. Das An⸗ gebot war wiederum ſehr klein und die Preiſe zogen weiter an. Trotzdem beſtand ſtarke Nachfrage, die nicht befriedigt werden konnte. Neue Ware war diesmal auch auf den Markt gekommen und wurde etwas niedriger bewertet als die alte. Man nannte für Weizen alter Ernte 3800, neuer Ernte 3700, alten Roggen 3150, neuen Roggen 3000, alte Sommergerſte 3500, neue 3000, Futtergerſte 2800, Haber 33903400, Mais 3190 bis 3200 Mk. der Doppelzentner ab Mannheim. Mehl war gleichfalls weniger angeboten. Damit hat ſich die Nachfrage bedeutend vermehrt. Für Weizenmehl Spe⸗ zial 0 wurden 5200 Mk. aus erſter und 4950 bis 5000 Mk. aus zweiter Hand für den Doppelzentner ab Mühle gefordert. Der Markt für Futtermittel war ſehr feſt. Zwiſchen Angebot und Nachfrage beſtand eine größere Spannung. Weizenkleie koſtete die 100 Kg— 8030 Mk. ab ſüdd. Mühlen. 5 5 Sudpeutſcher Tabakmarkt. Sonnenſchein und warme Nächte werden jetzt gebraucht. Der Stand der Pflanzen iſt immer noch gut. In einzelnen Diſtrikten hat Hagel⸗ ſchlag etwas Schaden angerichtet. In 192 ler Tabaken ſind wiederum einige hundert Zentner von den Pflan⸗ zen an Händler zum Preiſe bis zu 4200 Mk. der Ztr. verkauft worden. Die Fabrikanten haben immer noch Maſſenabſatz, obwohl die Fabrikpreiſe bei der hohen Valuta ſteigen. Rippen blieben geſucht. Für über⸗ ſeeiſche Rippen wurden loko Mannheim in Waggon⸗ ladungen bis 3000 Mk., für Pfälzer bis 2400 Mk. Spiel und Sport. ee Turnen. fr. In Weimar verſammelte die Deutſche Turner⸗ ſchaft in den letzten Auguſttagen zum erſtenmal die Turnerjugend zu eirem Jugendtreffen. Man hatte mit einer Beteiligung von 56000 Jungen und Mädel gerechnet— und rund 10000 trafen in Weimar ein. In der heutigen Zeit vaterländiſcher Not, in der die Augen jedes von Vaterlandsliebe erfüllten Menſchen mehr denn je auß die Jugend gerichtet ſind, erwies die deutſche Turnerfugend ſich jetzt beim erſten Aufruf nach Weimar als eine ſtarke Zukunftshoffnung. In allen Veranſtaltungen, die die Weimarer Tage füllten und die vom Jugendwart der Deutſchen Turner⸗ ſchaft, Oberſtudiendirektor Dr. E. Neuendorff, erdacht waren, beſchwingten Begeiſterung und vaterländiſches Pflichtbewußtſein, aber auch das Erkennen der Not⸗ wendigkeit, durch Arbeit an ſich ſelbſt und am deutſchen Volke die Tugenden der Nächſtenliebe, reiner Geſin⸗ nung, Zuverläſſigkeit, Einfachheit der Lebensführung zu wecken und zu ſtärken, die jugendlichen Herzen.— Neben einer Reihe von Feſtakten ſchloſſen ſich aus⸗ gedehnte Wanderungen der Jungen und Mädel durch Thüringen an das erſte Jugendtreffen der Deutſchen Turnerſchaft in Weimar an. f Fußball. 8 Wenige Wochen vor dem Beginn der Verbandsſpiele ſtehen in allen Klaſſen die Freundſchaftsſpiele im Mittelpunkt der fußballſportlichen Ereigniſſe. Faſt ausnahmslos ſind in der Hauptſache faſt alle Liga⸗ vereine damit beſchäftigt, für die diesjährigen Ver⸗ bands'plele kampferprobte und ſpielſtarke Mannſchaften ins Feld zu führen, zumal jedes Spiel im neuen Verbandsjahr entſcheidenden Charakter tragen wird. Von den in Süddeutſchland ausgetragenen Privat⸗ ſpielen liegen folgende Ergebniſſe vor: Stuttgarter Sportkub— V. f. R. Mannheim 1:2; B. f. B. Stutt⸗ gart— 1. F. C. Pforzheim 10; V. f. R. Heilbronn 1. F. C. Pforzheim 4.3: Wacker München— Sport⸗ freunde Leipzig 5:1; 1. F. C. Nürnberg— Hertha Wien 8: J: Spielvg. Fürth— Phönix Ludwigshafen 41; Vi. f. R. Pforzheim— V. f. R. Mannheim 3137 Sporſv Walkthof⸗Mannheim— Ludwigshafen 03 225 Mannheim 07— Germania Ludwigshafen 610; V. f. L. Neckarau— Voruſſia Neunkirchen 0:2; Phönix Mann⸗ heim— F V. Frankenthal 5:1; Sportvgg. Sandhofen — Mannheim 07 lt; Lindenhof 08— F. V. Kaiſers⸗ lautern 310; V. f. B. Heidelberg— Frankonia Karls⸗ ruhe 113. Die Verbandsſpiele 1922, 3 nehmen am Sonntag, den 3. September in faſt allen Kreiſen Süd⸗ deutſchlands ihren offiziellen Anfang.— Auch die unteren Klaſſen beginnen an dieſem Tag mit den Ver⸗ bandsſpielen. 0 Das Entſcheidungsſpiel um den ſüddeutſchen Fuß⸗ ballpokal wird am 20. Auguſt in Stuttgart auf dem Turn⸗ und Sportfreundeplatz zwiſchen der Sportabtei⸗ lung des Turnvereins Augsburg und dem Jußball⸗ klub Freiburg ausgetragen. 1 4 „Die Vorrunde um den Bundes pokal beginnt am 8. Oktober ds. Js. Als erſte Gegner ſtehen ſich Nord⸗ deutſchland— Süddeutſchland, Berlin— Mitteldeutſch⸗ land und Weſtdeutſchland— Südoſtdeutſchland gegen⸗ über, während der Baltenverband ſpielfrei iſt. W% e Leichtathletik. f Vom 18. bis 20. Auguſt ds. Is. finden in Duis⸗ burg die Deutſchen Leichtathletikmeiſter⸗ ſchaften ſtatt.. Amtlicher Teil. Betr.: Höchſtprelſe für Brot und Mehl in den Gemeinden des Kreiſes Heppenheim. Mit Rückſicht auf die lufolge Wegfalls der Reichszu⸗ ſchüſſe eingetretene Erhöhung des Mehlpreiſes und die Steigerung der Bäckerei⸗Unkoſten iſt eine Neufeſtſetzung des Brotpreiſes notwendig geworden. Auf Grund des§ 35 des Relchsgeſetzes über die Regelung des Verkehrs mit Ge⸗ treide vom 4. Juli 1922 werden für die Gemeinden des Kreiſes Heppenheim mit Wirkung vom 16. Auguſt 1922 ab die Brot⸗ und Mehlpreiſe wie folgt erhöht: 1. Brotpreiſe a) für 4 Pfund Brot auf 30.— Mk. b) für 2 Pfund Brot auf 15.— Mk. 0 c) für 2 Pfund Hrankenbrot 16.50 Mk. 2. Mehlpreiſe für den Verkauf durch den Mehl⸗ i klein verkäufer a) für 1 Pfund Roggenmehl auf 8.10 Mk. b) für 1 Pfund Weizenmehl auf 8.50 Mk. c) für 1 Pfd. Krankenmehl auf 9.40 Mk. 3. Mehlpreiſe für das vom Kommunalverband an Bäcker u. Händler abgegebene Mehl a) für 100 kg Roggenmehl auf 1496.— Mk. b) für 100„ Weizenmehl auf 1566.— Mk. c) für 100„ Krankenmehl auf 1741.— Mk. Hierzu kommt noch das Sackpfand von 100 Mark. Der obige Mehlpreis verſteht ſich brutto für netto ohne Sack. Vorſtehende Prelſe gelten nur für das von dem Kommunalverband gelieferte Mehl und das daraus her⸗ geſtellte Brot und Gebäck. Sie ſind Höchſtpreiſe im Sinne des Reichsgeſetzes über Höchſtpreiſe. Zuwiderhandlungen werden mit Gefängnis bis zu einem Jahre oder mit Geldſtrafe bis zu 10000 Mk. be⸗ ſtraft. Auch können Betriebe, die ſich als unzuverläſſig erweiſen, geſchloſſen werden. Krankenbrot darf nur von den durch uns beſonders bezeichneten Bäckern und nur im Gewicht von 2 Pfund gebacken werden. Ueber die Verbrauchsregelung bleiben die beſtehenden Anordnungen bis zum Erlaß neuer Anordnungen in Kraft. Heppenheim, den 10. Auguſt 1922. Kommunalverband Heppenheim, Pfeiffer. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir zur all⸗ gemeinen Kenntnis. Betr.: Milchpreis. Die Landes-Milch⸗ und Fettſtelle Darmſtadt tellt uns mit, daß nach Verhandlungen des Städtebundes mit Arbeitsgemeinſchaft der landwirtſchaftlichen Organiſationen unter Vermittlung des Miniſteriums für Arbeit und Wirt⸗ ſchaft, Abteilung für Ernährung und Landwuirtſchaft für die Milch ein Stallpreis von 14.— Mark pro Liter gültig am 15. ds. Mts. vereinbart wurde. Desgleichen einigte man ſich über eine Molkereiſpanne in Höhe von 3.— Mark, gültig vom gleichen Tage ab. Heppenheim, den 13. Auguſt 1922. Heſſiſches Kreisamt Heppenheim. Pfeiffer. Obige Bekanntmachung wird zur öffentlichen Kenntnis gebracht. Folgende Milchpreiſe murden ab 15. ds. Mts. feſtge⸗ ſetzt: für 1 Ltr. ab Stall 14.— Mk. „„„„ Odenwaldaufkäufer 16,50„ „i„ Sammelſtelle(Händler) 19,50„ Prelsüberſchreitungen werden zur Anzeige gebracht. Betr.: Einſchaltung des Ortsnetzes, Es wird darauf hingewieſen, daß von heute ab die Leitungen des Ortsnetzes unter Spannung ſtehen, und wegen der damit verbundenen Lebensgefahr nicht berührt werden dürfen. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim: Lamberth. Bekanntmachung. Zugelaufen ſind 3 Hunde und zwar: J.) bei Emil Maiſak, Waldſtr. 4, ein ſchwarzer Hund, mit braunen Pfoten. 2.) bei Karl Boppre, Annaſtr. 42, ein Wolfshund. 3.) bei Johann Weldner 8., Ernſtludwigſtr. ein Hund, Rottweiler. Sofern nicht Abholung bei den derzeitigen Beſitzern erfolgt, wird am Samstag, den 19. 8 1922 vorm. 9 Uhr auf dem Polizeiamt die Verſteigerung vorgenommen. Viernheim, den 17. Auguſt 1922 Heſſiſches Polizeiamt: Lud wilg. Gebetzeiten der jüdiſchen Gemeinde. 19. Auguſt 25. Av Sabbat⸗Anfang 70⁵ Uhr Wochenabſchnitt 5„ Morgen 800 Uhr R'eh„ Nachmittag 400 Uhr Perek 5„ Abend 825⁵ Uhr Wochentag⸗Abend 700 Uhr „ Morgen 630 Uhr ee des Monats Elul 7„ feier 57. Donnerstag und Freitag.