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So, ſo, was härt ma dann eigentlich a vum Sport? f Na, do kann ich da ä bisl ebbes va⸗ zähle was ich am Sunntag gſeh heb, alſo bas uf Michel, ich war am Sünn⸗ tag wia emol beim S. und heb ma des Ding a geguckt, awa mit dene große Verz wu do gemacht wore ſin ulantel-Sehutt eh Wer dem Vaterlande jetzt mit 5 helfen will, der ſorgt für D Arbeit und Aufträge. ſtatt. Um vollzähllges und pünktliches Erſcheinen ſämtlicher Turnratsmit⸗ Der Vorſitzende. ohne Marmor und Spiegel. Diwans, Sofas Deckbetten uſw. billig abzugeben. Möbellager Wahrh T 3, 16(Laden) Mannheim glieder erſucht Kaufe nur deutsche Ware! in de Zelring wehe dem Ludl un dem Puddl un dem Jackel un dem Gackel un wie die fünf Wäſcher alle haaſe, domit iſt noch lang net gewunne, ich hät llewer gſehe wann der Johrmark in de Zelring vun dem Jörk und dem Seppel blos halwer ſo arg gewäſt weg und die fünf Wäſcha hen gewunne, Samstags geſchloſſen. Ne Du gibst der Heimat Urbeit Und dir seihst das Brot! Iſſſſſſſiſpaſſſaſſccſſſſſſſeſſeſaſdſaſaſſaddſdaa nnn ff Frühklees amen MWinter-Wieken und Minter-Saatraps a faa des groß Getrummel un ka Saldate geb ich nichts un wann die Spiela morjens vum Vorſitzende aus dem Bett geholt werre müſſe, iſt ſchon halwer verlote. Wa—as? Die Spleler außem Bett, iſt das möglich? Ja des iſt die reine Woret was ich da awel gſaht heb, de G. Gackel is vum B. am Sunntag Morje wia geholt wore, walſem wia net getraut hewe, wäſchte Michel des muß ma kenne wie N A 6 5 5 3 8 erstag Abend 129 Zuſammeß 5 kunft der 3. Manunſch⸗ Der Vorſtand. Miel m Lorenz. Fernſprecher Nr. 217 Amt Bierubeim. Donnerslag, den 7. September 1922 Puſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Fraukfurt a. M. 12 Jahig. Tagesſpiegel. Erſt in der Nacht zum Dienstag ſind die belgiſchen Vertreter von Brüſſel nach Berlin gereiſt. 5 Mehrheitsſozialdemokraten und unabhängige einig⸗ ten ſich über ein gemeinſames Programm. Ter chileniſche Geſandte in London, Edwards, wurde zum Präſidenten der 3. Tagung des Völkerbundes gewählt. uſchat wurde von den Türken erobert, die jetzt vor ihrer alten Hauptſtadt Bruſſa ſtehen. Turch die Grie⸗ chen wurden Waffenſtillſtandsbemühungen eingeleitet. Am Mittwoch fand die erſte Beſprechung zwiſchen dem belgiſchen Abgeſandten und dem Reichskanzler ſtatt. Ter Reichskanzler gab in einer Unterredung mit den Spitzen der Gewerkſchaſten über Maßnahmen gegen die Teuerung der Hoffnung Ausdruck, daß Amerika in vie Neuregelung der Entſchävigungsſrage aktiver ein⸗ greifen möge als bisher. In Hamburg haben die deutſchen Ervährn ugsminiſter wichtige Beſchlüſſe betr. ſparſamer Verwendung der inländiſchen Nahrungsmittel gefaßt. Tie Türken haben nun auch Bruſſa eingenommen. Wucher und Ausverkauf. Wucher, Schiebertum und Maſſenhamſterei feiern ihre Orgien weiter und helfen den Zuſammenbruch unſeres Wirtſchaftslebens noch beſchleunigen. Leider machen auch Einheimiſche aus Profitgier öder trauriger Liebedie⸗ nerei im Auftrag von Ausländern Maſſeneinkäuſe und tragen ſo zur Ausplünderung der Geſchäfte bei. Daß dieſe Beobachtung nicht etwa allein für Karlsruhe gilt, ſondern auch anderwärts gemacht wurde, erhellt aus Mitteilungen auswärtiger Blätter. So ſchreibt die„Hei⸗ delberger Volkszeitung“ u a.!„Aber nicht allein die Auslénder ſind ſchuld, auch unſere einheimiſche Bevölke- rung, und zwar ein kleiner Teil, zieht von einem Laden in den anderen und hamſtert zuſammen, was geht. Ge⸗ ſchäftsleute, die an Nusländer nichts verkaufen, erklären, daß tzt Aufkäufer in den Städten herumziehen und Waren, aller Art gufkaufen. Beſonders geſucht ſind Textil⸗ waren. Ter Geſchäftsinhaber hat es nqtürlich gar nicht in der Hand, dieſen Leuten die Waren zu verweigern, denn ———— natürlich nicht darnach fragen, ob Deutſchlands Wirtſchaft zuſammenbricht oder nicht.“ Auch in Freiburg wurden in den letzten Tagen und Wochen die Schuhwaren⸗ und Kleiderläden derart über⸗ laufen, daß ſich zahlreiche Firmen nicht mehr anders zu ſchützen wußten, als durch ſtunden⸗, halbtag⸗ und tagesweiſe Schließung ihrer Läden Nach Anſicht weiter Kreiſe nicht nur der Konſumentenſchaft, ſondern auch von Geſchäftsleuten der verſchiedenſten Branchen han⸗ delt es ſich dabei vielfach nicht um eine Deckung des Eigen— bedarfs nervös gewordener Verbraucher, ſondern um aus⸗ geſprochene Spek ulationsgeſchäfte von Au fü u⸗ fern und Schiebern übelſter Sorte. gemeingefährlichen Treibens erſcheint es nachgerade an⸗ gebracht, wieder einmal daran zu erinnern, daß wir im⸗ mer noch Geſetze gegen den Wucher haben, und daß die Schieberzunft im Betretungsfall empfindlicher Strafen gewärtig ſein muß. Es wäre vielleicht gut, wenn die Geſchäftsleute gelegentlich auf Namen und Herkunft ver⸗ dächtiger Maſſenverkäufer achteten und den mit der Be⸗ kämpfung des Wuchers und Schiebertums betrauten Be— hörden nach Möglichkeit an die Hand gingen. Zu einem originellen Selbſthilfemittel gegen die Valuta⸗ jäger hat dieſer Tage übrigens eines der älteſten Ge⸗ ſchäfte Ludwigshafens gegriffen. der Geſchäſte im beſetzten Gebiet durch Ausländer beſon— ders kraſſe Formen angenommen. Das Geſchäft gibt durch eine Anzeige folgendes bekannt:„Wer ſich nicht un aufgefordert als Deutſcher oder als Angehöriger der Be- ſatzungstruppen ausweiſt, wer mit Ausländern zum Ein— kauf ſchreitet, zahlt hundert Prozent Aufſchlag! Wer für Ausländer einkauft, wird wegen Betrugs ver— ſolgt. Wir bitten höflichſt unſere geſchätzten alten Kunden, uns zu unterſtützen, um dem Unfug der Aufkäufer und Schieber ein Ziel ſetzen zu können. Im Intereſſe unſe⸗ rer alten, treten Kundſchaft werden wir die Geſchäfts⸗ zeit nach Bedürfnis einſchränken.“ Selbſtverſtändlich iſt im übrigen auch die Maſſen hamſterei für den eigenen Haushalt ein Unfug und eine brutale Rückſichtsloſigkeit gegen die wirtſchaftlich Schwä cheren. Den Sturm auf die Lebeusmittelgeſchäfte kann man bis zu einem gewiſſen Grade verſtändlich finden, aber wenn es richtig iſt, was von Kundigen behauptet wird, daß nämlich in vielen privaten. Haushaltungen der Zucker zentnerweiſe, Reis und Schmalz ebenfalls in großen Mengen aufgeſtapelt liegt, dürfte doch die beſcheidene Mah⸗ nung angebracht ſein, die Selbſtſucht nicht zu weit zu trei⸗ ben. Man nehme nur ein klein wenig Rückſicht auf den Nebenmenſchen, dem ſeine Mittel nicht erlauben, 16 wo⸗ zunen. Augeſichts dieſes Hat doch der Ausverkauf Artiteln eine Nachfrage wie nie zuvor. Ein Vergleich der Summen, die manche Leute ſeit Wochen für Hamſter⸗ zwecke ausgeben, mit ihren Einkommen- und Vermögens- ſteuerbekenntniſſen würde ſicherlich zu intereſſanten Schluß⸗ folgerungen und teilweiſe recht unangenehmen Weiterun⸗ gen führen. Neues vom Tage. Einberufung des Auswärtigen Ausſchuſſes. Berlin, 6. Sept. Wie die T. U. erfährt, iſt bisher ein Zeitpunkt für die vorgeſehene Beſprechung zwiſchen den Parteiführern und dem Reichskanzler noch nicht feſtgeſetzt worden, dagegen wurde durch den Vorſitzen⸗ den der Auswärtige Ausſchuß des Reichstages auf Freitag einberufen, um ſich mit der geſamten politiſchen Lage zu befaſſen. Die Garantien für die Schatzwechſel. Paris, 6. Sept. Franzöſiſche Blätter behaupten, daß nach Informationen in belgiſchen Regierungskreiſen Belgien entſchloſſen ſei, von Deutſchland als Garantie der Schatzwechſel Sicherheiten zu verlangen, die eine ſofortige Diskontierung der Wechſel ermöglichen und daß die belgiſche Delegation, wenn die Reichsregierung dieſem Wunſch nicht entſprechen ſollte, zu neuen Maß⸗ nahmen ſchreiten würde. Belgien ſei entſchloſſen, gan; präziſe Garantien zu verlangen. Geſtern hat in Brüſſel ein Miniſterrat ſtattgefunden, in dem neuerdings über die belgiſch⸗deutſchen Verhandlungen beraten wurde. Beim Ausgang dieſes Miniſterrats ſoll ein belgiſches Regiexüngsmitglied erklärt haben, Deutſchland hätte nun die außerordentlich günſtige Gelegenheit, um ſich willig das Vertrauen Europas wieder zu verſchaffen⸗ Es ſei deshalb anzunehmen, daß die belgiſchen Ver⸗ treter in Berlin in ihren Forderungen Genugtuung er⸗ halten werden. Andererſeits melden franzöſiſche Blät⸗ ter, daß man aus der Reiſe des Staatsſekretärs Berg⸗ mann und des Staatsſekretärs Schröder nach London den Schluß ziehen könne, das wahrſcheinlich engliſche Banken an Stelle der Großbanken Belgien die not⸗ wendigen Sicherheiten für die 270 Millionen deutſche Schatzwechſel leiſten werden. Tas ſozialiſtiſche Einigungsprogramm. Berlin, 6. Sept.„Vorwärts“ und„Freiheit“ veröffentlichen das von den Parteivorſtänden der bei⸗ den ſozialiſtiſchen Parteien gemeinſam ausgearbeitete „Aktionsprogra mm“ der„Vereinigten ſo⸗ zialiſtiſchen Partei Deutſchlands“. In dem Programm werden ſolgende Kampfziele der Partei auf⸗ geſtellt: 1. Schutz der Republik. In der Erkenntnis, daß die demokratiſche Republik für den Kampf des arbeitenden Volkes den weiteſten Spielraum, die ſicherſte Grund⸗ lage und den Ausgangspunkt für die Verwirklichung des Sozialismus hietet fordert die„Vereinigte ſo⸗ chen⸗ und monatelang im voraus eindecken zu Das Einkaufsfieber erſtreckt ſich übrigens nicht nur auf Lebensmittel und unerläßliche Gebrauchsgegenſtände, auch die Luxuswarenhandlungen werden von Kaufluſtigen über⸗ ſchwemmt, ebenſo herrſcht nach Papierwaren und ähnlichen er kennt ſie gewöhnlich gar nicht. Dieſe Aufkäufer ziehen auf das Land und verkaufen ihre aus den Läden der Städte herausgeohlten Waren mit ſchönem Aufſchlag an die Landbevölkerung. Auch an Aus- länder verkaufen dieſ gewiſſenloſen Individuen, die 1 Gräfin Laßbergs Enkelin. Roman von Fr. Lehne. 11. Jo tſebpung.(Nachdruck verboten.) wleder auf Lager. des iſt.— De G. Gackel vun K. des iſt ein Morts⸗Schiewer, der ſchiebt Fußball un ſchlebt awa a annern Sache, nämlich a Katoffel un Gaſeheit und Quetſche un Bärn un do wua de mentſchte Rewach hot, do ſchiebt da am liebſte. Alſo mit korze Worte gſaht Michel, der Gackel wollt am Sunntag wia in Ourewald nn in Wage voll Bärn verſchiewe un wann de B. erſcht miäm neſchte Zug kumme wär, war de Gackel fort, und da wu bel Splela net meh Intereſſe vom Sport henkt, iß ſchug vorneweck ſchlecht beſtellt. Do hoſcht de weiklich recht Lorenz, do muß ich da wärklich Belfall gewe, do ſcheint's awa doch bel da Amicitla annerſt zu ſeln, dann dene er gefärch— teter Dormann der Schitt ſcho der iss doch in Kauz mit zwa au gſchriewe, der iss jo am Samstag vun Augsch⸗ burg doher gfahre, wu die Fahrt Drelhunnat Maik koſt, un hol des Splel am Sunntag in Mannem gäh die 46er mitgemacht un hewe glei wla gewunne, ja dös ſin Intreſſe⸗Spiela, vun dene ſollt halt der Sp. noch äh paar Säck voll hawe, do brelcht da net Auswärts ze gehe un ſich ſei Spiela ze ſuche. Alſo Lorenz,(ch muß mich fo heit entſchuldige, ich hab mich ſo ſchun vaſpät un wann ma wia zſamme kumme, wät ma ſehe obs bſſa worre ls8. Gure Morfs Lorenz. Alla gure Morje Michel, machs gut! Sehubwarent NMaturform-KMinderstiefel Sandalen Turnschuhe Ferner: Herren- und Damen- Stiefel und-Halhschuhe in Lack, schwarz und den neuesten Modefarben Arkeitsstiefel Pantoffel Holzschuhe Sportstiefel Jagd- und Tourenstiefel Enorm grosse Ruswahl! 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Weinſt du ſchon wieder, Pwonne? Daß Großmama das nicht gerne ſieht, weißt du ſchon längſt.“ „Ja, Chriſtiane, ich weine, weil ſchöne dunkelrot im Ge⸗ Puppe entzwei gemacht h 1155 „Das iſt nicht wahr!“ ſchrie Her a, weil du ſo ungeſchickt Lächerlich!“ dich ſicht.„Ich ſoll daran ſchuld ſein, warſt und ſie nicht gefangen haſt? „Na, Herta, ich kenne dich und weiß, daß du nie in acht nimmſt,“ tadalte Chrißiane, der Pponne in ihrem großen Schmerz leid tat.„In deinen Fingern ift nichts ſicher.“ Herta ſtreckte ihr die Zunge heraus.„Du alter Schul⸗ meiſter, was geht's dich an! Uebrigens paßt es Mama ſchon lange nicht mehr, daß du noch immer„Du“ zu mir ſagſt. Ich bin Baroneſſe Herta für dich, das merke dir!“ „Benimmſt du dich etwa d nach?“ Vorläufig biſt du ein Mäd ben, ein Kind für mich wie jedes andere, nur noch ein bißchen unartiger!“ verſetzte Chriſtiane mit unerſchüt⸗ terlichem Gle chmut.„Und was deiner Mama an mir nicht „Da, du dumme Gans, ich will ſie gar nicht mehr gefällt, kann ſie mir ſelbſt ſagen. Die Großmama kann ſich haben!“ Erboſt warf Herta die Puppe der Couſine zu, wirklich über dich freuen. Na, warte nur!“ doch ſo ungeſchickt, daß Mponne ſie gar nicht faſſen konnte. Herla brummelte etwas vor ſich hin wie„frech“,„un⸗ Sie ſiel und der reizende Puppenkopf lag zerbrochen am verſchämt“, wagte aber keine direkte Erwiderung mehr, Boden. Die blo ze Erwähnung der Grozmut er hatte das bewirkt. Bitter ich auſſchluchzend, ſuchte Yvonne die Scherben[Sie wußte genau, was Chriſſane bei dieſer galt: ſie hatte zuſammen. Sie ſagte kein Wort; aber ihr ganzes Weſen[de Mama ot genug darüber kagen hören, daß die Groß⸗ bildete eine einzige Anklage. Herta war es doch ungemüt⸗ mut er ſich mehr als nötig nach ihier Kammerfrau richte. Puppe in die Hand und ſah ſie von allen Seiten an. Rück⸗ ſichtslos unterſuchte ſie ſie auf das genaueſte.„Eine ſchöne Gelenkpuppe und ſie hat wirkliche ſeidene Strümpfe und Röcke an— meine nicht! Spielſt du denn auch noch mit Die Kinder gingen in Mwonnes Zimmer. Puppen!“ 8 „Wie du es her aushaften kannſt, iſt mir auch unbe⸗„O a, gern! Wenn ich ſo allein bin, dann ſpreche greiflin, ich bedankte mich dafür! Hier ſpukt es ja!“ Und ich mit ihr wie mit einem Meunſchen. Ich habe meine Herta ſchauerte ein wenig zuſammen. Puppe ſehr lieb. Oft ſinge ich ihr auch etwas vor. Sie Mponne kniete vor ihrer Kommode, und neugierig ſahiſt mein lie les Andenken an Papa.“ 8 Herta über ihre Schulter in das geöffnete Schubfach. Herta baſtelte ungeniert an dem roſaſeidenen Kleid „Was iſt denn das?“ Ohne weiteres nahm Herta einen der Puppe herum. Sie ſuchte den Verſchluß und begann in Seidenpapier gewickelten Gegenſtand heraus. ſie zu enilleiden. 7 f „O nicht, Herta, das ſind Pholographien„O, nicht doch, Herta, ſo nicht. Nimm dich doch ein Eltern.“ wenig in acht, ſei vorlichtig!“ bat Yvonne.„Deine Fin⸗ „Laß mal ſehen! ger ſind auch nicht ſauber, du haſt Kirſchflecke daran.“ ſahen. Mama hat gar keine„Hab' dich doch nicht ſo um deine Puppe. Du biſt gar entfernte Herta das Papier und betrachtete die zu zimperlich, ich mach' ſie ſchon nicht entzwei.“ phien ſehr eingehend. Sie ließ ſich ncht beirren und hatte auch glücklich das „Sag' mal, iſt es wahr, daß deine Mama nur eine roſa Kleid a geſtreiſt au er nicht, ohne daß es einen großen ein'ache Geſellſcha terin bei Großmama und meiner Mama Riß an den Spiken abgegeben hatte, mit denen das geweſen iſt? So ähnlich wie unſere Mademoiſelle.“ Kleidchen beſettt war. 2 8 5 ö„Meine Mama war ſehr lieb und gut. Ich kann mich Vitter betreute Pvonne, ihre größte Koſtbarkeit aus der noch ganz genau auf ſie beſinnen, trotzdem ſie ſchon früh] Hand gegeben zu haben; ſie wollte ſie Herta wegnehmen. geſtorben iſt. Ob ſie Geſellſchafterin war, weiß ich nicht.] Da wurde dieſe böſe. 5 Das iſt dach auch ganz gleich.“„Nun g rade nicht! feleſon 203 meiner Ich weiß gar nicht, wie ſie aus⸗ Bilder von ihnen. Neugierig Photogra⸗ Herta meine III die billigsten Preise die schönsten Facons ib een Beachten Sie nur meine Fenster! 1 Deine dumme Puppe! Was fällt in Loden und Leinen, für Haus und Strasse. Pelerinen Manchestey-Anzüge gut! J 6 8 Breitestrasse im früheren alten Storchen Hosen elegante Streifen la, strapaz. Stoffen in allen denkb. Grössen Kn.-Hosen a, Reste Anzüge neueste Fassons in den besten und schönsten Stoffen staunend billig reell! „Ja, ſie war eine. Und da hat ſich dein Papa, mein dir ein! Du haſt wohl Angſt um ſie? Sei doch nicht ſo in ſie verliebt und iſt mit ihr geflohen, weil albern! Ich kann ſie auch mal haben!“ Und ſie zog auch Grob mama nicht wollte, daß die beiden ſich heirateten.“] noch die kleinen Lackſchuhe und die ſeidenen Strümpſchen erzählte Herta flüſternd in dem wichtigen Tone, in dem aus. N f 387 1 pflegen.„Ich weiß Pponnes Herz llopfte heftig, als ſie ſah, wie ihre ge⸗ ſich's unſere Luiſe lebte Puppe ſo rückſichtslos behandelt wurde. N„Du gibſt mir meine Puppe wieder!“ beſahl ſie. Onkel Edgar, ſich Kinder Geheimniſſe anzuvertrauen es ganz genau, ich habe gehört, wie mit dem Kuiſcher erzählt hat.“ „Oh, ſprich nicht ſo davon, Herta. Es tut mir weh.“ Yvonnes Geſicht nahm bei den rückſichtsloſen Worten der Couſine einen gequälten Ausdruck an und in ihren Augen glänzten Tränen. „Warum denn? s iſt doch wahr! Du biſt aber tomiſch! Na, nun zeig! mal deine Puppe her. Da haſt du ſie a. Ah, die iſt aber fein!“ Hertas Augen funkelten vor Begier, Sie nahm die mR bnrbbenbnnmmereeeeeneeenere eee LL nnen zialiſtiſche Partei Deutſchlands“ den Mredunge uur rückſichtsloſeſten 1 gegen alle Beſtrebungen zur Wiederherſtellung der Monarchie, Feſtigung der Reichs⸗ einheit und der Republik zum organiſch gegliederten Einheitsſtaat. 0 Urne 5 5 2. Ka egen die Klaſſenjuſtiz. Umgeſtaltung de Ahne toͤweſens nach ſoziallftiſchen Grundſezen, 3. Finanz⸗ und Wirtſchaftspolitik. Grundlegende, We Finanzreform, die auf dem Prinzip der Quellenbeſteuerung und der Laſtenverteilung nach der wirtſchaftlichen Leiſtungsfähigkeit aufgebaut werden ſoll, unmittelbare Beteiligung des Reichs an den Er⸗ trägen der kapitaliſtiſchen Unternehmungen, ſchärfſte Besteuerung der Spekulationsgewinne, Erhöhung der Ausfuhrabgaben bis zur völligen Erfaſſung der Va⸗ lutagewinne uſw., Sicherſtellung der Perſorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln unter Mitwirkung der Genoſſenſchaften, Förderung des gemeinnützigen Woh⸗ nungsbaues, Kontrolle der privakwirtſchaftlichen Mo⸗ nopöle, Sozialiſierung der chlüſſelinduſtrien, beſon⸗ ders des Bergbaues. a 4. Sozialpolitik. Schutz der Arbeitskraft durch Aus⸗ bau der Sozialgeſetzgebung, Abwehr aller Angriffe auf den Achtſtundentag, Sicherung der Koalitionsfreiheit und des Streikrechts, Erſatz der Techniſchen Nothilfe durch Einrichtungen, die die Not tandsarbeiten in le⸗ benswichtigen Betrieben der Selbſtdi ziplin der Arbei⸗ ter unter Mitwirkung der Gewerkſchaften ichern, Schaf⸗ ung eines einheitlichen Arbeitsrechts, Ausgeſtaltung es wirtſchaftlichen Räteſyſtems zu einer Vertretung der ſozial⸗ und wirtſchaftspolitiſchen Intereſſen der Arbeiter, Angeſtellten und Beamten. f 5 5. Volksgeſundheit und momente en Vergeſell⸗ ſchaftung des Sanne der Erziehungs⸗ und Bildungseinrichtungen, Einheitsſchule mit weltlichem Charakter, Erklärung der Religion zur Privatſache. 6. Internationale Politik. Die„Vereinigte ſoziali⸗ ſtiſche n Deutſchlands“ fordert die Fortſetzung einer Außenpolitik der Verſtändigung und des Wie⸗ deraufbaus unter Berückſichtigung der Leiſtungsfähig⸗ keit Deutſchlands. Sie erkennt in dem Wiederaufbau der zerſtörten Gebiete Belgiens und Nordfrankreichs eine moraliſche Pflicht Deutſchlands an. Sie gibt aber der Ueberzeugung Ausdruck, daß die fortſchreitende Zerrüttung der deutſchen Staats⸗ und Volkswirtſchaft, ſowie der furchtbare Währungszerfall ausreichende Er⸗ leichterungen der Entſchädigungslaſten zu einer drin⸗ genden wirtſchaftlichen Notwendi keit machen. Der Kampf gegen die imperialiſtiſche olitik, für die Ab⸗ änderung der Friedensverträge, für die Ueberwindung der Macht⸗ und Gewaltpolitik durch eine internationale Rechtsorganiſation erfordert den G defeſttgten de des Weltproletariats zu einer einheitli gefeſtigten Kampf⸗ gemeinſchaft. N Verlobung des Exkaiſers Wilhelm? Berlin, 6. Sept. Nach einer Neuyorker Meldung aus Berlin ſoll ſich der ehemalige Kaiſer in Doorn mit der Prinzeſſin Hermine zu Carolath⸗Beuthen, geb. Prinzeſſin Reuß ä. L. verlobt haben. Die öffentliche Bekanntgabe der Verlobung ſolle aus Pietätsgründen erſt im Oktober ſtattfinden, und zwar nach dem Ge⸗ burtstage der früheren Kaiſerin. Wie der„Lokalanzei⸗ ger“ an hieſiger unterrichteter Stelle hört, iſt die Nachricht der amerikaniſchen Blätter nicht ganz von der Hand zu weiſen, das heißt alſo: ſie iſt richtig.— Prinzeſſin Hermine iſt die Witwe des Prinzen Jo⸗ hann Georg zu Carolath⸗Beuthen, der während des Krieges geſtorben iſt. Sie ſteht im 36. Lebensjahre und hat fünf Kinder im Alter von 3 bis 14 Jahren. Der Reichspräſident in Kiel. Kiel, 5. Sept. Im Laufe des geſtrigen Nachmittags beſichtigte der Reichspräſident die Hafen⸗ und die Indu⸗ ſtrieanlagen der Stadt Kiel. Später wohnte er der Auf⸗ führung des„Hirtenliedes“ von Gerhart Hauptmann im Schauspielhaus bei. Auf dem Wege dorthin durchfuhr der Reichspräſident mit einem Wagen ein Spalier von Fakel⸗ trägern, das ſich bis zum Rathaus erſtreckte. Hier hatten ſich wiederum Tauſende eingefunden, um den Reichspräſi⸗ denten nochmals zu begrüßen. Dieſer nahm Gelegenheit, einige Worte an die Menge zu richten und ſagte: In Ihrer Kundgebung zum Reich und zu ſeiner Politik liegt das Bekenntnis zu den Beſtrebungen, die Demokratie und Revublik zu feſtigen und zu ſichern, ein Bekenntnis zu den Gräfin Laßbergs Enkelin. Roman von Fr. Lehne. 12. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) 120 9 805 euch, Kinder, und du, Pvonne, trockneſt deine Tränen!“ „Bitte, Chriſttane, laſſen Sie mich hier. Ich kann doch ſo nicht mit herunlerkommen.“ N Ch. iſtiane nahm den feuchten Schwamm, fuhr damit 855 Yvonnes Geſicht und ſchob den Kamm feſter ins paar „Doch du mußt mitl Was ſoll Großmama und Tante ſonſt von dir denken. Marſch!“ und ſie drängte die Kin⸗ der hinous. Herta lief voraus; langſam, zögernd folgte Pvonne. Beim erſten Blick in deren blaſſes, verweintes Geſicht ſah die Gräfin, daß etwas vorgefallen war. „Nun, was gibt's? Mwonne hat doch ſchon wieder ge⸗ weint? Habt ihr euch gezankt?“ fragte ſie kurz.„Warum teine Antwort?“ Streng ſah ſie von einer zur anderen. Herta hatte ihre Mutter untergefaßt und ſcherzte mit ihr, während Mvonne mit niedergeſchlagenen Augen wie ver⸗ laſſen vor dem Tiſche ſtand. 9 1 Yvonne, laß mich nicht auf Antwort warten. dede!“ Da hob das Kind die tränenſchweren Augen. „Herta hat— meine Puppe iſt entzwei!“ Aline Brücken lachte boshaft auf. „Eine Puppe— und darum Tränen?“ „Wie kam das? Erzähle!“ Sto lend berichtete Yvonne, nach Worten ſuchend, um e nicht anzuklagen. Doch Herta unterbrach ſie aſtig. „Großmama, es iſt nicht wahr, ſo war es nicht, wie Pvonne erzählt. Ich bin nicht ſchuld, wirklich nicht!“ „Doch, Herta, du haſt mir meine Puppe wohl ent⸗ zwei gemacht,“ rief Yvonne.„Und ich hatte dich ſo ge⸗ be len, dich in acht zu nehmen, weil ſie ein Andenken von meinem lieben Papa iſt,“ 5 N und ſozia Beſtrevungen, unſer unterdrücktes Vaterland e wieder aufzurichten, aber auch ein Bekenntnis ur Abwehr der Vernichtungspolitik unverſöhnlicher Macktpolititer, ein Bekenntnis zum Kampf um unſer ſtaat⸗ liches und unſer wirtſchaftliches Daſein, um unſer Daſein als Volks und als Staat. In dieſem Kampf um unſere Selbſtbehauptung werden wir die Mitwrikung aller un⸗ ſerer Volksgenoſſen brauchen. einer feſtgefügten Volksgemeinſchaft uns mehr und mehr in Fleiſch und Blut übergehen. In dieſem Sinne bitte ich Sie, mit mir zu rufen: Die deutſche Republik, das deutſche Vaterland, das deutſche Volk, ſie leben hoch!— Mit einem ſtürmiſch aufgenommenen Hoch fand die Kundgebung ihren Abſchluß. Im Laufe der ancht begibt ſich der Rechspräſiident mit dem Reichswehrminiſter an Bord des Kreuzers„Braunſchweig“ zur Teilnahme an den Marineübungen in der Nordſee. Der Verkehrsbeirat nur für Verdoppelung ver 5 Poſtgebühren. Berlin, 5. Sept. Der Verkehrsbeirat der Reichspoſt hat ſich nicht dazu entſchloſſen, die Gebührenerhöhung auf der Baſis von 10 Mark für den Fernbrief gutzu⸗ heißen. Man hält vielmehr im Augenblick eine Ver⸗ doppelung der gegenwärtig geltenden Poſtkarten⸗, Brief⸗ und Drucſachentarife für das höchſte, was im Intereſſe des Verkehrs zuläſſig ſei. Ein Notruf der Preſſe an den Reichskanzler. Eſſen, 5. Sept. Der Verband der Rheiniſch⸗weſtfäli⸗ ſchen Zeitungen richtete an den Reichskanzler einen dringenden Appell, unverzüglich Maßnahmen zu er⸗ greiſen, um eine Kataſtrophe im Zeitungsgewerbe zu verhindern. Es wird u. a. betont, mit großer Sorge ſchauen wir in die Zukunft. Der Verband der rheiniſch⸗ weſtfäliſchen Preſſevertreter richtet an die Reichsregie⸗ rung und den Reichstag die dringende Aufforderung, in dieſer großen Gefahr für die Zukunft der geſamten deutſchen Preſſe durch wirkſame Maßnahmen Abhilfe zu ſchaffen. N Vermiſchtes. Ein feiner Schwiegerſohn. Die Berliner Kriminal⸗ polizei ſucht ſeit einem Viertelajhr einen Schwindler, der ſeine Braut und ihre Mutter um eine halbe Mil⸗ lion Mark bares Geld, um ihre geſamte Wohnungs⸗ einrichtung, ihre Schmuckſachen und Papiere im Werte von mehr als 2% Millionen Mark beſtohlen hatte. Es gelang jetzt, ihn in Schöneberg in der Wohnung einer ſeiner Freundinnen zu überraſchen und als den 28 Jahre alten Bautechniker Friedrich Stengelein zu ermitteln. Stengelein hatte ſich in einer Stadt der Rheinpfalz mit einem 23jährigen ſchönen Mädchen verlobt, dem er einredete, daß er eine beſonders große Karriere vor ſich hätte. Seine zukünftige Schwieger⸗ mutter war von dem Bautechniker ebenfalls ſo ent⸗ zückt, daß ſie ihm leichten Aidan eine halbe Million Mark in barem Gelde zum Ankauf eines Baugeſchäftes überließ. Stengelein fuhr nach Berlin und verjubelte das Geld mit ſeiner in Schöneberg wohnenden Gelieb⸗ ten. Als ſeine zukünftige Schwiegermutter hörte, daß er in Berlin in koſtſpieligen Weinreſtaurants nachts beobachtet worden war, fuhr ſie mit ihrer Tochter ihm nach. Stengelein, dem die Abreiſe ſeiner Braut bekannt wurde, reiſte ſchnell sch dem Wohnort, ver⸗ kaufte auf Grund einer gefälſchken Vollmacht die ge⸗ ſamte Zimmereinrichtung ſeiner Braut und begab ſich wieder nach Berlin. Er ſteht außerdem unter dem Verdacht, Heiratsſchwindeleien ſchon ſeit langer Zeit auch bei anderen Opfern getrieben zu haben. Ein ſranzöſiſcher Spitzel verurteilt. Der franzöſiſche Staatsangehörige Paulin Pasquier, Dolmetſcher des Generals Nollet in Speyer, der ohne Einreiſebewilli⸗ gung und unangemeldet am Münchner Katholikentag als Spitzel teilzunehmen verſuchte, wurde vom Münch⸗ ner Volksgericht wegen Verletzung der Fremdenvor⸗ ſchriften zu fünf Tagen Haft und wegen Nichtanmel⸗ dung zu 2000 Mk. Geldſtrafe verurteilt. Das Gericht bedauerte, keine ſchärfere Strafe ausſprechen zu können. Tie Not der Zeitſchriſten. Die„Große Leipziger Illuſtrierte Zeitung“, die in dem bekannten Verlag von J. J. Weber in Leipzig erſcheint(der Preis be⸗ trägt jetzt 75 Mk. für die Einzelnummer), ſtellt ihr Erſcheinen mit Ende d. J. ein.„Das Buch für Alle“, herausgegeben von der Verlaasanſtalt Union in Stutt⸗ Deshalb muß der Gedanke gart, har ſbeven jeine letzte zcummer herausgegeben u e ein Erſcheinen bis auf weiteres ein. Max Har, 55„Zukunft“ erſcheint bereits ſeit Ende Juli nich ehr 5 e a Ermordung eines weiblichen Kurgaſtes. Die in Ba Hall zur Kur weilende ukrainiſche Lehrerin Mar Trocka wurde in einem Wald bei dem Kurorte er mord aufgefunden. Zwiſchen dem Opfer und dem Mördez dürfte ſich ein verzweifelter Kampf abgeſpielt haben, Unweit der Leiche wurde eine Geldtaſche mit zerriſſe nem Riemen aufgefunden. Sie enthielt außer öſtes reichiſchen Banknoten acht Dollarnoten. Der mutmaß lichen Täterſchaft wird ein Ausländer verdächtigt, da ſeit der Aufdeckung der Mordtat aus Bad Hall ven ſchwunden iſt. d Einbruch bei einem ruſſiſchen Staatsrat. Eine un angenehme Entdeckung machte die Familie des ruf ſiſchen Staatsrats Krymoff in Berlin, als ſie, von einem Beſuch zurückkehrend, ihre Wohnung aufſucht Aus den Schränken und Behältern waren geſtohlg an Tafelſilber für 24 Perſonen, ein ſilbernes und eh japaniſches Teeſerviee, japaniſche Seidenwäſche, ko bares Pelzwerk und äußerſt wertvolle Schmuckſacheg barem Gelde 22 Tauſendmarkſcheine, alles zuſamme für mehr als drei Millionen Mark. Eiſenbahnzuſammenſtoß. Im Bahnhof Lütgen⸗Dol Milchzug aufgefahren, wodurch zwei Wagen des Mil zuges auf den Bahnſteig geſchleudert wurden. Ci Eiſenbahnarbeiter wurde dabei getötet, 19 Perſone ſind größtenteils leicht verletzt. Ein amerikaniſcher Regenmacher für Süditalien. 9 Regierung den amevikaniſchen Regenmacher Hatliel Wundertätigkeit zu entfalten. Hatſield hatte ſeinerzeſ Regeninſtrumente aufgeſtellt hatte, begann es tatſähß lich zu regnen. halb höchſtens einer Woche in Strömen regnen wird. Sind Zwillingsgeburten vererblich? Es ſcheint fuß ſo. In einem engliſchen Städtchen hat eine Frau zug fünften Mal Zwillingen das Leben geſchenkt, wodul die Zahl ihrer Kinder, die alle noch leben, auf 17 ge ſtiegen iſt. Bemerkenswert iſt, daß dieſe Mutter ſeſh es übrigens bis auf ſogar 22 Kinder gebracht hat. Ein ſchweres Erdbeben. wird, iſt Taikoku auf Formoſ Erdbeben heimgeſucht worden. len noch. Tie große Not der Zeitungen. Verſe: Wenn du noch eine Zeitung haſt, ſo danke Gott und ſei zufrieden! Bald gibt es keine mehr, denn faſt 4000 ſind ſchon ſanft verſchieden. Im letzten Monat ſind allein erſt wieder hundert eingegangen, Drum, ſchauſt du in dein Blatt hinein, und haſt zu leſen angefangen, Gedenke all der großen Not, die ſich im Blätterwalde breitet! „Bleib' deinem treu!“ ſei dein Gebot, es hat auch dich ſtets treu begleitet! Und ſchmolle keinen Augenblick, falls ſich der Preis muß verteuern, Das iſt der Deutſchen Mißgeſchick: Es wachſen Preiſe, Lohn und Steuern. Legs deiner Zeitung nicht zur Laſt, die mit dir leidet, unverſchuldet! Dank' Gott, wenn du ſie ſtets noch haſt; ſie, die mit dir ſich freut und duldet! Lokales. Reichsbank und Poſt erfolgt, wie in der Vorwoche, vo 4. bis 10. September zum Preiſe von 5000 Mk. fi ein 20 Mark⸗Stück, 2500 Mk. Der Ankauf von Reichsſilbermünzen erfolgt wie biz her zum 120fachen Betrag des Nennwertes. — Perſonentariferhöhung am 1. Dezember. dio aubonngsdent icho[Goldontmoyrtung der jünaſten Zelß „Mein Gott, wie unfein, wie laut!“ Baronin Aline hielt ſich die Ohren zu und wandte den Kopf unwillig zur Seite. „O Mama, wie Yvonne lügen kann! Ich ſoll nun für ihre Ungeſchicklichkeit verantwortlich ſein. So iſt ſie nun und ich habe immer ſo ſchön mit ihr geſpielt.“ Herta brach in Tränen aus und umhalſte ihre Mutter in unein⸗ geſtandener Angſt. Sie fürchtete ſich vor der Großmutter, die ſo ernſt und ſtreng von einem Kinde zum andern blickte. „Weine nicht, mein Herzchen, du ſollſt nicht unter Pvon⸗ nes Lügen leiden,“ tröſtete die Baronin ihre Tochter und ſtreichelte ſie. „Ich lüge nicht!“ rief Yvonne empört aus, und ihre Augen leuchteten zornig. Sie trat einen Schritt der Va⸗ tonin näher; ihr Figürchen reckte ſich, und ſtürmiſch at⸗ mete ihre kleine Bruſt.„Nein, ich lüge nicht!“ wiederholte ſte.„Lügen iſt etwas ſehr Häßliches, Niedriges, hat mein lieber Papa immer geſagt.“ 1100 fene kicherte boshaft, und die alte Gräfin wurde dun⸗ elrot. „Vor allem erſuche ich dich, Yvonne, dich anſtändig zu betragen!“ mahnte ſie.„Wem von euch ſoll ich nun glauben? Ich kenne dich noch zu wenig, Pvonne. Herta iſt manchmal ſehr wild und ungeſtüm— eine Lüge hab' en noch nicht von ihr gehört.“ Sie wollte gerecht eiben. Flehend hob MPvonne die Hände; ſie zitterte am gan⸗ zen Körper. „Großmama, ich habe nicht gelogen!“ „Ich auch nicht, Großmama, ich habe die Wahrheit geſagtl“ rief Herta, in Schluchzen ausbrechend. „So viel Streit und Aufregung um nichts,“ ſagte Aline Brücken.„Ich finde es in hohem Grade lächerlich für ein Mädchen von Mponnes Alter, noch mit Puppen zu ſplelen; da gibt's doch andere Sachen genug, „Ja, und dann ſpricht ſie mit ihr wie mit einem Men⸗ ſchen und hat ſie ſehr lieb; ſie ſingt ihr was vor,“ ſiel Herta ein, „Und ich denke, du arbeiteſt und lernſt, wenn du in deinem Zimmer biſt— und ſtatt deſſen ſpielſt du noch! Nun, es iſt ja ganz gut, daß dir jetzt die Gelegenheit da⸗ zu genommen iſt.“ l Frau Aline hatte ein feines Ohr. Sie hörte aus den Worten ihrer Mutter einen erwachenden Groll gegen die . Deshalb lenkte ſie anſcheinend mit Wohlwollen ein: „Weißt du, Mama, allem Streit ein Ende zu machen, ich kaufe ihr eine neue Puppe— für alle Fälle— falls Herta wirklich die ihrige zerbrochen hat.“ Sie lächelte da, bei in unbeſchreiblich höhniſcher Weiſe, und Mvonne ſab und begriff das wohl. „Ich woll keine Puppe von dir, nein,“ brach ſie leiden⸗ ſchafttich aus. Sie bebte an allen Gliedern vor grenzen loſer Auer gung und war leichenblaß geworden.„Ich mag überhaupt keine Puppe wieder— aber ich lüge auch nicht!“ ſchrie ſie faſt. Rauh faßte die Gräfin ihre Hand. Jetzt hatte ft ganz bei der Großmutter verſpielt.„Endlich gibſt du dich zu erkennen und zeigſt deine wa! re Natur. Augenblicllich gehſt du hinaus und dent darüber nach, wie man ſich in Gegenwart älterer Leute zu benehmen hat. Du bleibſt auf deinem Zimmer!“ „Sonſt ginge ſie vielleicht gleich wieder zu Kroßmanns, um dort mit Katzen zu ſpielen. Ich habe ſie erſt von da hergeholt,“ meinte Herta ſchadenfroh. a „Ah, dieſer Verkehr iſt mir neu. Ich werde dafüt Sorge tragen, daß ihm ein Riegel vorgeſchoben wird.“ Yvonne weinte nicht mehr; ſie preßte die Lippen fel aufeinander und verließ das Zimmer. Draußen lehnte ſie, ſchwer aufatmend, am Treppengeländer.„Nun ſollte b. auch das noch genommen werden!“ Die Baronin trat zu ihrer Mutler und faßte ſie lieb reich um:„Arme Mama,“ klagte ſie,„wenn ich dir das hätte erſparen können.“ Dann begann ſie heftig auf Herta „ die den Auftritt wohl„eigentlich hervorgerufen e, „Ich biete dich, Aline, was hat Herta damit zu tun. Sei nicht ungerecht. Aber MPponne— ein ſolch ungezügelte“ Weſen hätt' ich nie in ihr vermutet.“ f (Fortſetzung folat.) mund iſt am Dienstag ein Perſonenzug auf eine Süditalien hat es ſeit fünf Monaten nicht geregnet. Wie der„Mattino“ meldet, hat nun die italieniſhſh eingeladen, nach Italien zu kommen und dort ſein ö in Kanada Erfolg. Nachdem er feine geheimnisvolle 5 1 Mit dieſen Inſtrumenten iſt er ja in Neapel eingetroffen. Er verſichert, daß es dane ein Zwillingskind iſt, ebenſo ihre eigene Mutter, d Wie aus Tokio gemebe a von einem ſchweraſ Nähere Nachrichten fa Der„Köln. Volk zeitung“ entnehmen wir folgenden beherzigens were Frachtſätzen, ſondern in — Ver elnkauf von Gold für das Reich durch d. 5 für ein 10 Mark⸗ S4 Dur und die damit im Zuſammenhäng ſtehende erhevliche Steigerung der perſönlichen und ſächlichen Ausgaben iſt die Reichsbahn genötigt, auf eine entſprechende Ver⸗ mehrung der Einnahmen durch weitere Tariferhöhun⸗ gen Bedacht zu nehmen. Die Erhöhung der Fahrpreiſe im etwa 50 v. H. reicht nicht aus, um den bevor⸗ tehenden Mehrbedarf zu decken. Aus vorwiegend druck⸗ kechniſchen Gründen iſt es nicht möglich, der Geldent⸗ wertung ſofort durch entſprechende Steigerung der Ein⸗ nahmen im e folgen zu können. Es iſt vielmehr, wie bereits in der Sitzung des Reichseiſen⸗ bahnrats am 30. Auguſt mitgeteilt wurde, eine wei⸗ tere Erhöhung der vom 1. Oktober ab gültigen neuen Fahrpreiſe um 60 v. H. in Ausſicht genommen, die zum 1. Dezember 1922 wirkſam werden ſoll. Die Er⸗ höhung erſtreckt ſich auch auf die Schnellzugzuſchläge, die Militärfahrpreiſe und die Preiſe für Zeitkarten aller Art. Die neuen, vom 1. Dezember 1922 ab gül⸗ tigen Fahrpreiſe betragen in Eil⸗ und Perſonenzüge: in 4. Klaſſe 72 Pfg., 3. Kl. 108 Pfg., 2. Kl. 180 Pfg., 1. Kl. 324 Pfg. Das iſt das 36fache in 4. und 3. 1 das 40fache in 2. Kl., das 46fache in 1. Kl. des Frie⸗ denspreiſes. Die Schnellzugszuſchläge, die gegenwärtig betragen: 1. Zone in I. 2. Kl. 15 Mi än gi 8 Mk., 2. Zone 30 Mk. bzw. 15 Mk., 3. Zone 45 bzw. 23 Mk. ſteigen auf 1. Zone in 1.2. Kl. 50 Mk., in 3. Kl. 25 Mk., 2. Zone in 1.2. Kl. 100 Mk., in 3. Kl. 50 Mk., 3. Zone in 1.— 2. Kl., 150 Mk., in 3. Kl. 75 Mk., oder gegenüber den Friedensſätzen in der 1. und 2. Zone um das 100fache, in der 3. Zone um das 75fache. Als Preis für Hundekarten wird die Hälfte des Fahrpreiſes 3. Klaſſe beibehalten. Der Preis der Bahnſteigkarten wird von 1.50 auf 2.50 Mk. feſtgeſetzt und die Gebühr für Erlaubniskarten zum Betreten der Bahnſteige zum Aufgaben oder Abho⸗ len von Zeitungsbahnhofsbriefen von 30 auf 48 Mk. monatlich erhöht. Die Preiserhöhung wird im Wege der Ueberſtempelung und des Neudrucks der Fahr⸗ karten durchgeführt. — Ter Gütertarif ab 1. Oktober. Die Deutſchen Eiſenbahn⸗Güter⸗ und Tiertarife wurden zuletzt am 1. Februar 1922 durchgearbeitet. Die damals auf⸗ geſtellten Frachtſätze konnten infolge der ſteigenden Geldentwertung nicht lange aufrecht erhalten werden, ſondern mußten jeden Monat, abgeſehen vom Auguſt, erhöht werden. Die Reichsbahn hat daher unter Be— dürfniſſe des deutſchen Wirtſchaftslebens eine Neu⸗ bearbeitung der Tarife vorbereitet und dem Reichs⸗ eiſenbahnrat vorge ſegt. Grundlegende Aenderungen des Tarifſchemas und der Tariſfbildung wurden hierbei nicht vorgenommen. Dagegen ſind die horizontalen Staffeln, d. h. die Spannungsverhältniſſe der Güter⸗ klaſſen untereinander, und die vertikalen Staffeln, d. h. die allmäh eiche Abſenkung der Frachtſätze nach den weiteren Entfernungen, nicht mehr in beſtimmten Verhältniszahlen feſtgelegt worden. Ab 1. Oktober 1922 gelten folgende Ver⸗ hältniszahlen für die horizontale Staffelung: Stückgutklaſſen: Wagenladungsklaſſen: Bei den 1 I 5 B Streckenſätzen: 180 170 100 73 55 35 26 Bei den Abferti⸗ gungsgebühren: 170 170 100 95 80 65 50 Die vertikale Staffelung iſt nunmehr für alle Klaſ⸗ ſen, Wagenladungen und Stückgut, gleichmäßig gebil⸗ det. Die für 100 Km. angenommene Verhältniszahl von 100 ſenkt ſich um je weitere 100 Km., beziffert ſich alſo bei 1000 Km. auf 55. Bei den Tierfrachten und Ausnahmetarifen ſind weſentliche Verſchiebungen nicht eingetteten. Endlich wird im Einverſtändnis mit dem Reichseiſenbahnrat die Mindeſtentfernung für die Berechnung der Fracht von 10 Km. auf 5 Km. herab⸗ geſetzt. Die Verhandlungen im Reichseiſenbahnrat ha— ben gezeigt, daß ſich die Eiſenbahnverwaltung bei ihrem Neuaufbau des Tarifes faſt durchweg in Ueber⸗ einſtimmung mit der Mehrheit des Reichseiſenbahn⸗ rats, alſo führenden Männern des deutſchen Wirt⸗ ſchaftslebens, beſindet. Der neue Normaltarif und die beibehaltene Staffelung des Kohlenausnahmetarifs kön⸗ nen daher als„Indextarife“ auch in der nächſten Zeit bei etwa neuerdings notwendig werdenden Tariferhö⸗ hungen unbedenklich als geeignete Grundlage genom⸗ men werden. Hierdurch wird auch eine Stetigkeit des Tarifes wenigſtens hinſichtlich des Verhältniſſes zwi⸗ ſchen den einzelnen Frachtſätzen wieder geſchaffen werden.. 5 — Schülerrückfahrkarten. Mit ſofortiger Gültigkeit iſt, wie wir von zuſtändiger Seite erfahren, die Entfer⸗ nungsgrenze für Schülerrückfahrkarten allgemein auf 150 Km. ausgedehnt worden. 1 Odenwald⸗Klub. Auf die heute Donnerstag Abend 8 Uhr im„Löwen“ ſtattfindende Verſammlung mit Vortrag des Herrn Oberſtaatsanwalt Wünzer ſei hiermit nochmals hingewleſen. Der Verein der Muſtikfreunde hat ſeine Mitwirkung zugeſagt. „Sport. Turn⸗Verein 1846 Mannheim— Aml⸗ (itia 09— 1:2. Zum erſten fälligen Verhandsſplel als Neulinge in der A Klaſſe mußte Amleitla gegen alte A. Klaſſe in Mannheim kämpfen. Amicitias Elf hat die Feuertaufe gut beſtanden und dle Ehre Vlernheims mal wieder gerettet, die erſten zwei Punkte ſind mal wleder gebucht, aber nur kein Neid, wer hat, der hat. Ja ich freue mich auf die Kritik am Mittwoch Abend, bei den Nordpolbremſern und im Gaſevädel, beſonders auf das „— Amtieitia hoch———. Jetzt zum Spfel ſelbſt — unſere Elf ſetzte mit Schwung und Schneid dem Gegner ſchon in der erſten viertel Stunde ſo ſchwer zu, daß die Mannſchaft von 1846 elnfach—— auf Deutſch— platt war. Schuld an einer höheren Niederlage des Gegners, war nur der naſſe Platz. Na aber auch 2:1 läßt ſich hören, und Sleger ſein, iſt Genuß, zumal bei den Gegnern noch große Kanonen im Felde ſtanden. Nur zu erwähnen, die Wolters Jule von Waldhof— 1846 ſchrelbt ſelbſt, daß Amleltla noch manchem Gegner hart zuſetzen wird Das Lob des Gegners iſt unſere größte Ehre. Zweite Mannſchaft hatte einen(hrer ſchlechteſten Tage. Nach dem 3 Mann rausgeſtellt wurden verlor die Maunſchaft mit Wurde 1— 2. Auch hier dle zwel Punkte. Aber zwelte Mannſchaft——— Wer nicht hat. bekommt noch.— Alſo auch hier Mlttwochs abends Krltlt im Gaſevlertel und Kiesſand, Seppel. Die Uhrmacher⸗Innun Oarmſtadt(t, ſo ſchrelibt man uns, nach wen Genehmigung der Statuten auf die Krelſe Darmſtadt, Benshelm, Heppen⸗ heim und Groß⸗Gerau ausgedehnt worden. Von allge⸗ meinem Intereſſe wird eine Reſolution ſein, die bei dieſer Verſammlung gefaßt wurde. Es wurde von ſelten der an⸗ weſenden Uhrmacher energiſch proteſtiert gegen die fort⸗ während ſich überſtürzenden Preiserhöhungen ſeitens der Fabrlkanten und Groſſiſten, und wurde der Zentralverband dentſcher Uhrmacher beauftragt, bei den zuſtändigen Stellen energiſche Schritte gegen dieſe Preiserhöhungen zu unter⸗ nehmen. Beſonders wurde verlaugt, daß die Preiſe für Wecker, einfache Regulateure und einfache Taſchenuhren nochmals zu prüfen ſind und zu verſuchen, ob auf dieſe Artikel des täglichen Bedarfes der minderbemittelten Klaſſe nicht eln niedriger Belieferungspreis zu erzielen iſt. Iſt es doch ſelbſt bei beſcheidenſter Kalkulation kaum möglich, den einfachſten Wecker unter 1200 Mk. zu verkaufen. Die Versammlung hat ſich bereit erklärt, dieſe Artikel mit Rück⸗ ſicht auf die große Teuerung mit ganz geringem Nutzen abzugebenn, und fordert auch den Großhandel und die Fabrikanten auf, auch gleiche Rückſicht auf die notleidende Klaſſe zu nehmen. Die Innung ſieht ſich ge⸗ nötigt, das kaufende Publiknm darauf aufmerkſam zu machen, daß der Kleinhandel nicht Schuld an dleſer Ent⸗ wicklung trage, ſondern lediglich die überſtürzenden Auf⸗ ſchläge der Fabelkanten.. Mannheimer Produktenbörſe, 4. Sept. Die Börſe verkehrte in ſehr feſter Haltung. Das Geſchäft iſt et⸗ was umfangreicher geworden, aber das Hauptintereſſe der Käufer wendete ſich mehr dem Angebot alter Ware als der neuen zu, da letztere nicht befriedigte. Alter ausländiſcher Weizen wurde mit 60006200 Mk. ge⸗ kauft, für alten Roggen wurde 5000 Mk. ab Pfälzer Station verlangt, für neuen Roggen 4600 ab ſüddeut⸗ ſcher Station. In Gerſte waren die Umſätze gleich⸗ falls nicht ſehr groß. Für alte Ware wurden 7000 Mk. ab Mannheim gefordert, für neue 6600 ab unterfrän⸗ kiſcher Station. Haber aus alter Ernte koſtete 6500, aus neuer 6000 Mk. In Mehl ſind die Preiſe wieder etwas zurückgegangen und koſtete Weizenmehl Spez. 9400 Mk. aus erſter Hand, 8800— 9000 aus zweiter Hand. Die Mühlen verlangen infolge der Geldmittel⸗ knappheit durch Zirkular an ihre Kundſchaft Voraus⸗ bezahlung, und dieſe Maßnahme drückt naturgemäß auf das Geſchäft. Futterartikel waren nur gering ange⸗ boten. Kleie koſtete 3500— 3600 Mk. ab Mühle und Repskuchen 4000 Mk. ab Fabrikſtation. Mannheim, 4. Sept. Dem Schlachtviehmarkt am Montag waren zugetrieben: 202 Ochſen, 316 Bul⸗ len, 938 Kühe und Rinder, 314 Kälber, 129 Schafe und 689 Schweine. Bezahlt wurden für die 50 Kg. Lebendgewicht: Für Ochſen 46006800, Bullen 4800 bis 6500, Kühe und Rinder 35006800, Kälber 7400 bis 9000, Schafe 38005200, Schweine 14.500 bis 14000 Mk. Haltung: mit Großvieh mittelmäßig, klei⸗ ner Ueberſtand; mit Kälbern und Schafen lebhaft, aus⸗ verkauft; mit Schweinen langſam, Ueberſtand. Aus Nah und Fern. Lahr, 5. 5 Sept.(Raſchtritk der Tod...) Auf dem Sportplatz des hieſigen Fußballvereins erlitt vor⸗ geſtern während eines Fußballſpiels ein 59 Jahre alter Mann namens Bierſchenk einen Herzſchlag und wurde tot vom Platze getragen. i Unterſimonswald(b. Waldkirch), 5. Sept(Schlag⸗ anfall.) An den Folgen eines Schlaganfalls ſtarb hier bei Schluß des Dienſtganges der 41 Jahre alte Poſtſchaff⸗ ner Dilger. Radolfzell, 5. Sept.(Schamloſer Bengel.) Ein 17jähriger Burſche namens Konrad Weber verſuchte im Walde bei Böhlingen ein 13jähriges Mädchen, das Pilze ſuchte, zu vergewaltigen. Der Unhold würgte das Kind ſolange, bis es bewußtlos war und krat es dann noch mit feinen Schuhen. An dem Aufkommen des Mädchens wird gezweiſelt. Hüfingen, 5. Sept.(T ödlicher Sturz.) Kaufmann Johann Höfler kam auf dem Heimwege von Bräunlingen nach Hüfingen in der Nähe der Seidenfabrik bei der Dunkelheit vom Wege ab und ſtürzte in den Kanal, aus dem er am Samstag als Leiche geborgen wurde. Salem am Bodenſee, 5. Sept.(Zerriſſen.) Im Sägewerk der Salemertal-Werke wurde der 21jährige Karl Böhmann von Bellwangen von der Kreisſäge erfaßt und ſchrecklich zerriſſen. Der Schwerverletzte ſtarb im Kran— kenhaus in Meersburg. Vom Vodenſee, 5. Sept.(Rekorder nte.) Die diesjährige Obſternte am Bodenſee iſt nach dem Urteil von Kennern eine Rekordernte ſeit Jahrzehnten. Neben der reichen Kernobſternte iſt die Zwetſchgenernte be⸗ ſonders ergiebig. Der Abſatz für alle Obſtarten ſtockt gegenwärtig beſonders auch für Tafeläpfel, nicht zuletzt wegen der hohen. Frachten. An Tafelobſt wird vom Han— del nur allererſtklaſſige Ware genommen. Mannheim, 6. Sept.(Handgranatenan⸗ ſchlag) Ein Handgranatenanſchlag iſt geſtern nachmit⸗ tag im hieſigen Börſengebäude verübt worden. Der Täter iſt der 22jährige Paul Nikolaus Janſſen aus Mann⸗ heim, der angeblich Auwaltgehilſe iſt. Er hatte den Saal der Produktenbörſe betreten und eine Stielhandgranate, die er in Zeitungspapier gewickelt bei ſich trug, gegen die hinteren Warenſtände geſchleudert. Die Erploſion war weithin hörbar. Da ſich niemand mehr in dem Saal der Produktenbörſe befand, ſo kamen auch keine Perſonen zu Schaden, dagegen wurde erheblicher Gebäudeſchaden angerichtet. Nach dem Anſcklaa floh der Täter und bo⸗ drohte unterwegs die Paſſanten, die ſich ihm in den Weg ſtellen wollten, mit einem Revolver. Beim Schloß wurde er dann von einem Schutzmann feſtgenommen. Janſſen iſt Nationalſozialiſt und der Polizei ſchon lange bekannt. Er war ſchon vor einiger Zeit gelegentlich einer Verteilung antiſemitiſcher Flugſchriften auf der Straſſe in eine Schlägerei verwickelt worden und damals mit der Polizei in Berührung gekommen. Andere Perſonen ſchei⸗ nen bei dem Anſchlag nicht beteiligt zu ſein. Müllheim, 6. Sept.(Kalibergba u.) Ar⸗ beiten am Kalibergbau in Buggingen ſchreiten rüſtig vor⸗ wärts. f Der 5 Die Zur Zeit wird an einem Schacht gearbeitet, der bereits ewa 15 Meter tief getrieben iſt. Ammenſtaan Bodensee“, 6. Sevt.(Gute Ernte.] den gemeinheitlichen Faſelſtal dos. Mts. im Sitzungsſaale des Rathauſes an die Wenigſt⸗ Die Hopfenernte fällt ſehr gur aus. Man rechnet mit einer dreifachen Ernte. f„ Mannheim, 6. Sept.(Verkehrsſtörung.) Eine ſchwere Verkehrsſtörung entſtand am Montag abend am hieſigen Hauptbahnhof durch die Entgleiſung eines Wa⸗ gens. Inſolgedeſſen konnte der Berliner Schnellzug nich!“ in den hieſigen Bahnhof einfahren und die Reiſenden muß⸗ ten einen Notzug benutzen. Eberbach, 6 Sept.(Meſſerhelden.) Zwei beim Itterwerk beſchäftigte Arbeiter gerieten aus geringfügi⸗ ger Urſache in Streit, wobei der eine, der Arbeiter Anton Roß ſeinem Gegner, dem Arbeiter Ludwig Mech⸗ ler einen Tolchſtoß verſetzte und ihn ſo ſchwer verletzte, daß an ſeinem Aufkommen geszmeifelt wird. 1 Letzte Meldungen. Ve prechung des Kanzlers mit den Gewerkſchaften über die Teuerung. 5 5 Berlin, 6. Sept. Geſtern traten Vertreter der drei gewerkſchaftlichen Spitzenorganiſationen in der Reichs⸗ kanzlei mit dem Reichskanzler zu erneuter Beſpre⸗ chung über die wirtſchaftliche Lage zuſammen. Der Reichskanzler unterrichtete zunächſt die Gewerkſchafts⸗ führer vertraulich über die außenpolitiſche Lage, wobei man hinzufügen muß, daß den Parteiführern des Reichstags dieſe Ehre leider nicht widerfahren iſt. Er betonte dabei, daß die Reparationsfrage, um eine befriedigende Löſung möglich zu machen, zu einer in⸗ ternationalen Frage gemacht werden müſſe. Die Be⸗ ſeitigung der inneren wirtſchaftlichen Schwierigkeiten ſei ohne Löfung der Reparationsfragen nicht möglich. Die Gewerkſchaften unterſtrichen die von ihnen vor 10 Tagen dem Reichskanzler unterbreiteten Vorſchläge und bedauerten, da ßbisher nur auf Teilgebieten ent⸗ ſprechende Maßnahmen von der Reichsregierung durch⸗ geführt ſelen. Insbeſondere betonten die Gewerkſchafts⸗ vertreter, daß zur Verhinderung des wirtſchaftlichen Chaos eine zwangswirtſchaftliche Regelung in irgend einer Form nicht zu umgehen ſei. Die Gewerkſchaften legten beſonderen Wert auf folgende drei Vorſchläge: 1. Verſchärfung der Wuchergeſetzgebung. Unter kei⸗ nen Umſtänden dürfe von den Behörden der ſogenannte Wiederbeſchaffungspreis dem Handel und den Produ⸗ zenten eingeräumt werden. 2. Einſchränkung des freien Börſenhandels. 3. Ablehnung der Forderung der Landwirtſchaft nach Erhöhung des Preiſes für Umlagegetreide. Ueber dieſe Fragen ſoll nunmehr nach Mitteilung des Kanzlers Ende dieſer Woche unter Hinzuziehen des Ernährungs⸗ und Wirtſchaftsminiſters eingehen⸗ der geſprochen werden. Die Gewerkſchaften baten den Kanzler, ihren Schritt vor allem pſychologiſch zu be⸗ werten. Der Beſtand der Gewerkſchaften in ihrer gan⸗ zen Bedeutung als wirkſamſter Schutzwall gegen die kommuniſtiſchen Zerſetzungsarbeiten hänge davon ab, daß einer weiteren Verelendung breiter deutſcher Ar⸗ beitnehmerſchichten wirkſam entgegengearbeitet würde. Amtlicher Teil. Betreſſend: Ausg abe von Krankenbrot, Lt. Anordnung des Dircktorkums der Reichsgetreide⸗ ſtelle vom 5. Juli 1922 wird im Hinblick auf die Schwierigkeit der Beſchaffung von Auslandsgetreide und die Unmöglichkeit der Leiſtung von Verbilligungszuſchüſſen die Ausgabe von Krankenmehl ſeits der Reichsgetreldeſtelle vom 1. Oktober 1922 ab eingeſtellt. Damit kommt auch von dieſem Tage ab die Her⸗ ſtellung und Ausgabe von Krankenbrot in Wegfall. Heppenheim, den 31. Auguſt 1922. Heſſiſches Kreisamt Heppenheim. Pfeiffer. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir zur allge— meinen Kenntnis. Betr.: Das Mähen und Heimfahren des Ohmetgraſes. Das Mähen und Heimfahxen des Ohmetgraſes für am Samstag, den 9. bietenden öffentlich verſteigert Lamberth. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim Gemeindekaſſe. Am nächſten Freitag, den 8. ds. Mts., vormittags von 8—12 Uhr wird auf Antrag aus den anteilmäßigen Erlös der Wiefenloſe an ſämtliche Großallmendierte eine Abſchlagszahlung ausbezahlt. Joeſt. Viernheim, den 6 922 September 1922. Briefkaſten der Redaktion. Titl. Sportvereine! Wir haben ſchon mehrmals wahr⸗ nehmen müſſen, daß Sportberichte nicht fachlich gehandhabt wurden. Der Inhalt artet mitunter in Sticheleien aus, und wenas auch nur in verblümter Form geſchieht. Wir milſſen bitten, die Spielberichte doch nur rein ſachlich zu ſchreiben und alles zu unterlaſſen, was dem wahren Sport und dem Anſehen der Vereine Schaden bringen konnte. Gebetzeiten der jüdiſchen Gemeinde. 9. Septbr. 16. Elul 60 Uhr 800 Uhr a Sabbat⸗Anfang Wochenabſchnitt 1 Morgen 1 Nachmittag 4% Uhr 4 Abend 74% Uhr Wochentag⸗Adend 600 Uhr 4 Morgen 6³⁰ Uhr Ki⸗Sowo