elan ——— Dle unterzeichnete Vereinigung ſieht fich infolge der immer weiter in die Höhe kletternden Preiſe für alle Bedarfsartikel und Löhne genötigt, ihre Preiſe ebenfalls wieder entſprechend zu echöhen. So können wir beiſpielsweiſe Särge bei einem Einkaufspreis von 40000 Mk. für 1 ebm Tannenholz den unnatürlich hohen Preiſen für Beſchläge und Verzierung ete., nur zu folgenden Preiſen abgeben: Särge 7 l.* 77 Ill. 77 J. Klaſſe 1 10 000„ 9 000„ 10% Mk. Kinderſürge v. 1080—9 900„ je nach Ausführung und Alter. Da wir von unſern Lieferanten zu ſofort. Barzahlung, teilweiſe ſogar zu Vorauszahlung, gezwungen ſind, müſſen auch wir, um leiſtungs⸗ fähig bleiben zu können, auf Barzahlung bei Erhalt von Waren beſtehen. Die Preiſe ſind freibleibend, auch bei etwalger vorherlger Anzahlung beſteht kein Anſpruch auf einen feſten Preis. Schreiner- Verefnigun9 Viernheim. das Orͤſl. von Vertlheim sche Nendant Weinheim hält am Gamstag, den 23. ds. 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Redaktion, ruck und Verlag von Joh. 8 Nachrichtenblatt für alle amtlichen Bekanntmachungen der Behörden Viernheims und Umgebung. beſten Erfolg.— Für am Telefon aufgegebene Inſerate wird keine Garantie übernommen. Martin.— Geſchäftsſtelle: Rathaütsſtr. 36 Feruſprecher Ne. 217 Amt Vieenbeim. Viernheimer Bürge 19. September 022 Bezieher keinen Anſprüch auf Aeſerun oder Na 5 oder auf Rückzahlung d Bezugspreſſes. buſtſchecktonto Nr. 21577 5 a A0 5 Amt Fraukfurt a. M. 12 Jahrg. 8————— — 1 107 2 e eee 90 Kurze Tagesüberſicht. Ueber die Verhandlungen des Reichsbaukpräfiden⸗ ten Havenſtein in London mit der Bank von England über die Garantierung der dentſchen Schatzwechſel für Belgien liegt eine neue Lesart vor. Angeblich ſol im Notfall die Bank von Holland einſpringen. Nach einer Pariſer Meldung ſoll die Verſtändigung Euglands und Frankreichs in der Orientfeage auf Koſten Teutſchlands erfolgt ſein, ſo daß ein Ver⸗ ſchulden Teutſchlands durch die Reparationskommi ion 281844 werde. „%% t —.—— Die ſeeliſche Not In einer ſehr beachtenswerten Charakteriſierung un⸗ erer ſeeliſchen Depreſſionen ſchreibt die„Frankfurter Ztg.“ u. a.: Man kann die Not des deutſchen Volkes wohl in Ziffern ichtbar machen, man kann ſtatiſtiſch des Zunehmen der Tuherkuloſe. das zurückbleibende Wachstum der Kinder. die grauenvolle Milchnot und ihre Folgen erfaſſen und überzeugend darſtellen; eines aber kann man nicht beweis— kräftig aufzeigen: das iſt die ſeeliſche Not der Deut⸗ ſchen. Wir meinen damit nicht die ſeeliſche Not, zu der uns ein verlorener Krieg und der Sturz von gebietender Größe in Ohnmacht und Feſſeln verurteilt hat, wir meinen nicht die Nöte, in die die Veränderung der ſtaatlichen Struktur viele verſetzt hat, wir denken an jene ſeeliſche Not des Alltags, die zu all jenen Nöten als zermürbendſter Faktor unſeres augenblicklichen Da— ſeins noch hinzutritt. Es iſt eine Not, von der nur die ganz wenigen verſchont bleiben, die entweder verſtanden gaben, ou untautere Weantpulationen ihr Schäfchen ins trockene Ausland zu bringen, oder die wie Leichen— fledderer aus der Vermögens- und Geldentwertung, aus dem großen Sterben der Werte Deutſchlands ihren Vor⸗ teil zu ziehen verſtehen. Alle übrigen, ob ſie auf Regie— rungsſtühlen, im Kontor des Induſtriekapitäns ſitzen oder an der Maſchine ſtehen, ſpüren den Flügelſchlag dieſes Geiers, der von ihrem Marke freſſen will, Wie vollzieht ſich ein Tag im Leben faſt jedes Deut⸗ ſchen, vor allem des deutſchen Städters, aber auch eines Teiles der deutſchen Laudbewohner? Das Kennzeichen eines ſolchen Tages iſt, daß er, wie unſer ganzes Ta⸗ ſein, atomiſiert, in Stücke aufgelöſt daliegt. Die Unmög— lichkeit, disponieren zu können, hat ſich im Laufe der Zeit bis in die kleinſten Termine hinein erſtreckt. Man hal frü⸗ her Jahre vorausſehen können. Es kamen kritiſche Zei⸗ ten, wo man nur auf Mongte eine gewiſſe Sicherheit hatte. Jetzt ſind längſt aus Wochen Tage und Stunden a'worden. Arbeitgeber und Arbeitnehmer haben in Be⸗ dt*— 8 7 2. Gräfin Roman von Fr. 21. Fortſetzung. Lehne. anlaſſung gegeben, ſich über mich zu beklagen; ich Zudringlichkeiten des Sohnes zurückweiſe, ſo—“ „Bitte, Monfe, ſtein bemerkt.“ 1 „Das glaube ich gern, Großmama, ich empfunden. Warum iſt er gegen Herta nicht ſo?“ „Weil ſie ihm gleichgültig iſt; dich aber liebt er und Frau und ich habe nichts gegen dieſe wünſcht dich zur Verbindung.“ „Auch wenn ich wiederhole, was ich vorhin ſchon ge⸗ ſagt— daß Herr von Hammerſtein mir im höchſten Grade unſympathiſch iſt?“ „Auch dann, Pvonne! meine Sympathie in vollem Maße beſitzt. zwingen zu können. Sehr kitterlich und Tat.“ ſpielen.“ „Ach, ich mama, ſondern den Menſchen. maßgebend.“ „Ah, ſieh da] deinem Kopf Es iſt Zeit, daß ſie vertrieben w man euch das im Seminar gelehrt!“ N (Nachdruck verboten.) „Der Frau von Hammerſtein habe ich niemals Ver⸗ habe ihr leis den ſchuldigen Reſpekt bewieſen. Wenn ich die wähle deine Ausdrücke beſſer. Ich habe nie etwas von Zudringlichkeiten des jungen Hammer⸗ doch ich habe ſie Weil es kindiſch von dir iſt, ein ſolches Urteil über einen jungen Mann zu haben, der Richte dich alſo nach meinen Wünſchen; ich ſetze voraus, daß du ihm deine Zuſfage gibſt, wenn er in Kürze um dich anhalten wird.“ „Ah, er hat ſich um deine Vermittlung bemüht, weil er genau weiß, daß er bei mir nicht gut angeſchrieben ſteht, erwiderte ſie mit Nichtachtung. Er glaubt, mich durch dich mutig— in der „Herr von Hammerſtein iſt den einzig richtigen, kor⸗ rektlen Weg gegangen, und eben deswegen achte ich ihn. Du biſt bei ihm gut aufgehoben, kannſt eine große Rolle liebe und heirate nicht den Stand, Groß⸗ Deſſen Geſinnung iſt mir b Grillen leben in ede erden. Hat läßt du mich denn ncht meinen Weg gehen, damit du mich zug auf dieſe Zerſtückelung der Lebens ſchon jene Arbeits⸗ gemeinſchaft der Not gefunden, die im übrigen noch ein Ziel und eine Forderung geblieben iſt. Das unheim⸗ liche Geſpenſt der Unſicherheit ſchwingt ſeine Geißel und peitſcht und hetzt jeden Einzelnen durch den Alltag. Die Unſicherheit zwingt den Unternehmer, vorſichtig zu kalkulieren. Es können nicht mehr Arbeiter eiungeſtellt werden, als unbedingt erforderlich ſind. Jeder einzelne muß angeſpannt arbeiten, vielleicht auch, wenn wir noch tiefer ſinken, noch intenſiver arbeiten, und die gebildete Arbeiterſchicht ſühlt ſelbſt, daß es nicht Ausnutzung und Ueberſpannung ihrer Kräfte iſt, ſondern daß ihr eigenes Intereſſe, das Jutereſſe ihres Betriebes dieſe Anſpannung erfordert? Wovon ſind die wenigen Ruhepauſen erfüllt? Von Beratungen über den Tariß und dergleichen. Si zun. gen werden abgehalten, Verſammlungen müſſen beſuchk werden, Verſanimlungen des Betriebs, der Gewerkſchaft, und iſt die eine Sorge erledigt, ſo beginnt, weil inzwiſchen der Markwert geſunken iſt und neue Verhandlungen ſta t- finden müſſen, ſchon die nächſte. Das gleiche gilt für den Arbeitgeber. Auch er iſt nur der Sklave des Alltags. Neben der regulären Arbeit, die bewältigt werden muß, laufen auch für ihn dauernd Beratungen der Betufs⸗ organiſationen, ſchwierige Verhandlungen über die Geld beſchaffung, Kalkulationen und Kalkulationen, und im⸗ mer wieder Kalkulationen. Es iſt gewiß richtig, daß es einzelne gibt, die von dieſem Zwang zur Kalkulation ſo ausgiebig Gebrauch machen, daß ſie gar nicht genug nach oben kalkulieren können, aber es wäre doch ein Verkennen der Situation, wenn man die großen Schwierigkeiten überſähe, in die heute jeder Geſchäſtsmann durch den Teu⸗ fel Unſicherheit geſtürzt worden iſt. Sind die beruf. lichen Arbeitsſtunden vorüber, ſo beginnt der häuslich Tampf ums Daſein, den bei den Verheirateten die Frau⸗ ſowert ie nicht ſelbſt beruflich katig iſt, ſchon während der Berufsſtunden des Mannes geführt hat. Was iſt die erſte Mitteilung, die den ermüdet Heimkommenden empfängt? Daß die Margarine wieder um ſo und ſo viel geſtiegen, daß ein Auzug für das Kind jetzt unerſchwing, li chſei. Auch hier finden Beratungen ſtatt; da, ſoll es eine Quelle geben, wo man noch etwas billiger dies odel jenes kaufen kann. Man teilt ſich in die Arbeit. Ter Mann geht in jenen Stadtteil, die Frau in einen andern um alle Möglichkeiten billigeren Einkaufs auszuſchöpſen, Vielen fehlt auch dazu die Zeit, da ſie nur durch Neben, erwerb ihr Budget einigermaßen balancieren können Die Scheinhochkonjunktur der Juduſtrie(ſie iſt als Symp. ton ein Verhängnis, als Faktum bei allem Unglück nock ein Glück, denn ſie ſchützt im Augenblick den Einzelner — noch— vor Arbeitsloſigkeit) ſaugt faſt alle ſonf für Hausarbeit zur Verfügung ſtehenden Kräfte auf So ſind ſelbſt die, bei denen es auch vom Standpunkt de Allgemeinheit ökonomiſcher wäre, daß ihnen Hausarbei abgenommen mürde, nicht in der Laage. geeianete Kräfte 31 „Nein, das ſagt mir mein Gefühl. Ohne Liebe, um äußerer Vor eile willen zu heiraten, iſt in meinen Augen eine Charalterloſigkeit, wenn nichts Schlimmeres. Mag Herr von Hammeirſtein kommen, ich kann es ihm nicht verbieten Aber ſeine Frau werde ich trotzdem nicht, weil ich ihn nicht lebe.“ Die Gräfin faßte Yvonne, die in ihrer Erregung auf⸗ geſprungen war, ſeſt um das Handgelenk. „Du wirſt mir dieſen Aſſront nicht autun. Ich habe der Familie Hammerſtein bereits meine Einwilligung ge— geben, und dabei bleibt es. Einer törichten Mädchenlaune zuliebe ändere ich meine Entſchlüſſe nicht!“ „Törſchte Mädchenlaune nennſt du, was mein inner— ſtes Gefüll ist?“ verſetzte Pwonne mit bebender Stimme. „Wenigftens in dieſer Hinſicht will ich das Recht auf meine Perſon bis zum äußerſten verteidigen. Nie werde ich Frau von Hammerſtein!“ „Und könnteſt doch froh ſein, daß ein Mann von der Fam he und Lebensſtellung dir ſeinen Namen geben will,“ bemertte die Gräfin hohnvoll.„Auf deine Phraſen vom Recht auf deine Perſon halte ich nicht der Mühe wert einzugehen.“. Groß richtele Pponne die dunklen Augen auf die alte Frau.. „Warum ſollte ich, eine Gräfin Laßberg, froh ſein, von Herrn von Hammerſtein erwählt zu werden?“ fragte ſie ſtolz. „Muß ich dir das erſt ſagenk Denke an deine Mutter, die geborene Legene!“ a Da erbleichte das junge Mädchen und zuckte unter die⸗ ſen Worten zuſammen. Wie groß mußte noch immer der Haß der Großmutter ſein, wenn er ſie ſo unſein werden ließ! „Schmähe⸗ Pvonne empört. mir mein llebes Mütterchen nicht!“ rief Sie hatte keine Furcht und zornig blitz⸗ ſen ihre Augen.„Mit ihr ſchmähſt du zugleich auch dei⸗ nen Sohn. Du haft es mich genung fühlen laſſen, haſt mich lediglich als Kind meiner Muttet behandelt. Warum nicht mehr ſtehſt!“ 22 finden. Auch gibt das Land jeine Meuſchen ungern her, da jür den Bauer und den kleinen und mittleren Guts beſitzer Arbeitskräfte ſo teuer geworden ſind, daß er nach Möglichkeit verſucht, mit Familienkräften auszukommen. Dieſe Ruheloſigkeit des Lebens, dieſes Zerren an unſern Nerven, dieſes der Stunde unerbittlich Verhaftetſein 5 das iſt die ſeeliſche Not des Deutſchen unſerer Tage. Kann man bei alledem eigentlich verwundert ſein, daf in allen Fragen, die uns gemeinſam angehen, Deutſchland im Augenblick das Bild einer troſtloſen Zerriſſenheil gewährt? Denn irgend eine Art von ſeeliſchem Gleich gewicht, von ſeeliſcher Ruhe und nicht völliger Abſorbiert⸗ heit durch den Alltag gehört dazu, um einfach nur di Zeit und Kraft zu gewinnen, zu den gemeinſamen Proble men des Staates, der Politik, der Kultur Stellung nehmen zu können. Wo liegen die Wurzeln dieſer ſeeliſchen Not! In der Unſicherheit unſeres heutigen Da; ſeins. Worin wurzelt dieſe Unſicherheit? In jenen Methoden, die heute den Krieg mit anderen Mit⸗ teln fortſetzen. So iſt im letzten Grunde nur von irgend einer Art von Stabilierung unſeres außenpoliti⸗ ſchen Daſeins auch eine Beſſerung unſerer inneren Zu⸗ ſtände zu erwarten. Gewiß, wir ſollen nicht erlahmen und, wis es tapferen Kämpfern ziemt, uns gerade in Stunden der Not um unſere Fahnen ſcharen. Aber zu dieſem Kampf gegen die Not gehört, daß wir von ihr iſchen Not dieſer Tage ſprechen. Und von der ſeel ganz beſan 58758 Zwang zur Verſchwendung. Von Fritz Seitz, Stuttgart. Daß unſer Volt durch die unerfüllbaren, über die Grenzen des Möglichen weit hinausgehenden For⸗ derungen des Verſailler Diktats zum Dulden und Darben gezwungen wird, das empfindet auch jeder unvoreingenommene Ausländer, der nicht nach der glänzenden Aufmachung einiger Luxusgaſtſtätten in den Hauptſtraßen der Großſtädte oder dem aus⸗ ſchweifenden Schlemmerſeben in weltbecühmten Bade⸗ orten urteilt, ſondern die Lebenshaltung der großen Maſſen, das Elend der Arbeiterviertel, das langſame Verhungern der Kleinrentner und den Geſundheits⸗ zuſtand der heranwachſenden Jugend zum Maßſtab wählt, daß wir Deutſchen aber auch zur Verſchwen⸗ dung gezwungen ſind, das ſcheint auf den erſten Blick mit unſerer wirtſchaftlichen Notlage unverein⸗ bar zu ſein. Und doch verlangt der Verſailler Ver⸗ trag von uns Vergeudung, indem er den Willen zur Sparſamkeit ertötet.. 5 Nicht davon ſoll die Rede ſein, daß wir den ein⸗ fachſten Grundſätzen der Voltswirtſchaft zum Trotz monatlich 2 Millionen Tonnen ausgeſucht gute deut⸗ ſche Kohle in Tauſenden von Güterzügen und auf Frachtlähnen an die ſogenannten Siegerſtaaten abfüh⸗ . 5 ennaliſche Gahſen auf denſelben ron und aleichzeltia ene CCCCCCCCCbCCCGCCTCGCGGbbccC „Weil ich über meinen Namen wachen muß,“ verſehte die Gräfin eig.„Von deinem ungezügelten Temperament habe ich ſa ſoeben wieder einen Beweis bekommen. Ich will nicht, daß mein Name zum zweiten Male durch die Gaſſe gezogen werd; deshalb bleibſt du ſtets unter meiner Aufſicht, bis zu deiner eventuellen Heirat!“ f Yvonne legte die Hand über die Augen; wie ei Schwindel faßte es ſie. Sie wollte etwas erwidern, d— die Kehle war ihr wie zugeſchnürt. Großer Gott, de denn die Mutter ihres Vaters ſo gering von ihr, die doch auch nicht das geringſte hatte zuſchulden lommen ſen? War Haß ſo verblendet? „Deshalb will ich dich verſorgt und zwar recht b. ſehen und auch ſtandesgemäß. Du biſt alt genug zun. Heiraten,“ fuhr die Gräfin in unerſchütterlicher Ruhe fort. „Alſo fügſt du dich meinen Beſtimmungen.“ f „Nein, nein!“ rief vonne außer ſich und warf den Kopf zurück.„Großmutter, wenn ich dir nun ſage—“ Hier ſtockte ſie. Nahe war ſie daran geweſen, ihre Liebe zu verraten. Hatte ſie aber Lutz nicht mit Handſchlag ge⸗ lobt, zu ſchwe gen? Sie mußte ihm ihr Wort halten. Und ſie fühlte auch, daß es klüger war, jetzt nichts von ihrem heimlichen Verlöbnis mit Lutz zu verraten. Das hätte nicht vermocht, die Großmutter umzuſtimmen. „Nun, weshalb ſprichſt du nicht weiter? Haſt du Vernunft angenommen? Ich will es hoſſen!“ „Nein, Großmutter, ich laß mich nicht verhandeln. Und wenn ihr mich zwingt und quält, ſo werde ich noch vor dem Altar nein ſagen!“ Mit funkelnden Augen maß die Gräfin das junge Mädchen, deſſen Bruſt ſtürmiſch atmete. „Alſo nur Trotz, offenbarer Trotz! Nun, den werde ich noch zu beugen wiſſen! Oder ſollte hinter dieſer Wei⸗ gerung ſich etwas anderes verbergen? Auch das würde ich ja erfahren. Dann wehe dir!“ Ruhig hielt Yvonne, um einen Schein bleicher, den drohenden Augen der Großmutter ſtand. Es war doch gut, daß ſie nichts geſagt, keine Andeutun gemacht hatte. Er⸗ barmungslos hätte man ihre junge Liebe zertreten. (Fortſetzung ſolat.) Transportwegen wieder einſuhren, ang ſſenguter völlig ewecklos in der Welt ſpazieren führen müſſen. Auch nicht von der zweckloſen Vernichtung volkswirt⸗ ſchaftlicher Werte durch die übermäßigen Beſatzungs⸗ laſten im Rheinland ſoll geſprochen werden. Nicht die Zertrümmerung äußerſt wertvoller Maſchinen und die zweckloſe Zerſtörung e e Fabrikan⸗ lagen gemäß den Verſailler Vorſchriften ſind e 0 das alles ſchlimmſte Verſchwendung iſt. N Wie dem deutſchen Reichshaushalt durch jene un⸗ eheuerlichen, weit über unſere Kraft hinausgehenden en auf Rohſtoffe, Fertigfabrikate und Mil⸗ Uardenſummen die Vorausſetzungen für eine ordnungs⸗ mäßige Regelung der Einnahmen und Ausgaben ge⸗ nommen ſind, ſo iſt jeder einzelne Staatsbürger in⸗ folge der daraus erwachſenen Unſicherheit unſeres Geldweſens in größte Verlegenheit gebracht. Nament⸗ lich die große Maſſe der Feſtbeſoldeten und Lohn⸗ empfänger, aber auch weite Kreife der übrigen Be⸗ völkerung haben keine Möglichkeit mehr, ihre aus⸗ wirtſchaft nach den altbewährten Grundfätzen der Spar⸗ ſamkeit und Vorſorge für Notzeiten zu regeln. ei⸗ chen die Einkünfte an ſich kaum dazu, das, Leben einer Familie zu friſten, ſo zerrinnen die Rücklagen für Brennſtoffverſorgung, Herbſteinkäufe und Kleider⸗ anſchaffung binnen weniger Wochen unter der raſend fortſchreitenden Geldentwertung. Auch bei den ju⸗ gendlichen, verhältnismäßig günſtig entlohnten Ar⸗ beitnehmern findet man aus denſelben Urſachen keine Neigung mehr, auf Gründung eines eigenen Haushalts hinzuarbeiten oder einen Spargroſchen für den Lebens⸗ abend zurückzulegen. 5 Die Laſten und Wirkungen des Verſailler Diktats zwingen unſer Volk in unerträgliche Sorgen um die einfachſten Lebensbedürfniſſe hinein, verführen durch die Zerrüttung unſerer Valuta dort, wo der Augen⸗ blick noch etwas über die unentbehrlichſten Anſchaf⸗ fungen übrig läßt, zur Vergeudung in Tand und Ge⸗ nüß, verlangen geradezu eine reſtloſe Hingabe an einen öden Materialismus und berauben uns ſo jeder Möglichkeit eines planmäßigen Wiederaufbaus im Wirtſchaftlichen und einer inneren Aufrichtung der Geiſter. g Allen Hinderniſſen zum Trotz muß heute eine ver⸗ antwortungsbewußte Regierung Wege ſuchen, um die Tugend der Sparſamkeit wieder zu er⸗ möglichen und damit nicht nur für den Privat⸗ haushalt wieder eine Grundlage für gedeihliche Ent⸗ wicklung zu ſchaffen und die Familie als den Rück⸗ halt des Staates zu ſtärken, ſondern auch ſo manches Aergernis beſeitigen zu helfen, das heute infolge des erzwungenen Verſchwenderlebens breiter Schichten die Urſache von Neid und Mißgunſt, Haß und Zwietracht im eigenen Volk geworden iſt. Nur Einfachheit und Sparſamkeit können uns neben Vaterlandsliebe und Fleiß retten. Neues vom Tage. Preiserhöhung für Umlagegetreide. Berlin, 18. Sept. Für das erſte Drittel der Ge⸗ treideumlage ſind die Preiſe im Geſetz auf 6900 Mk. für die Tonne Roggen und 7400 Mk. für die Tonne Weizen feſtgeſetzt. Seit dieſer Feſtſetzung iſt eine ſtarke Entwer⸗ tung des Geldes eingetreten, die zu der Auregung Anlaß gab, die Preiſe für das erſte Drittel zu erhöhen. Eine ein⸗ mütige Auffaſſung wurde in der Samstagsſitzung des volkswirtſchaftlichen Ausſchuſſes des Reichstags nicht er⸗ zielt. Die Mehrheit entſchied ſich für Hinaufſetzung der Preiſe nach den im Indexverfahren ermittelten Pro— duktionskoſten der Monate Auguſt bis Oktober und der diesjährigen geringen Ernte-Erträgniſſe. Das Reichs- miniſterium für Ernährung und Landwirtſchaft erklärte, daß die erforderlichen Schritte für eine angemeſſene Erhöhung des Preiſes für das erſte Umlagedrittel getan werden würden. Wie aus Berliner Blätter zu entnehmen iſt, gab es bei der Ausſprache des vom Reichstag eingeſetzten beſon⸗ deren Ausſchuſſes eine heftige Auseinanderſetzung. Na— mentlich der ſozialdem, ſächſiſche Wirtſchaftsminiſter pro⸗ ſtierte gegen die Preiserhöhung für das erſte Umlagedrit— tel, ebenſo die übrigen Sozialdemokraten und Unabhängi⸗ gen, auch der Vertreter der Konſumvereine. höhung ein. Der Antraa des deutſchnatl. Aba. Schiele. 0 Roman von Fr. Lehne. 22. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) „Alſo bereite dich darauf vor, Monne. Nächſte Woche, an deinem zwanzigſten Geburtstage, wird deine Verlo⸗ bung mit Herrn von Hammerſtein veröffentlicht. Noch heute werde ich der Frau Landrat mitteilen, daß uns, nach Rückſprache mit dir, der Beſuch ihres Sohnes willkommen iſt. Ich habe keine Luſt, mich weiter mit dir noch ausein⸗ anderzuſetzen. Es bleibt, wie ich beſtimmt habe, und du wirſt gehorſam ſein.“ Damit verließ ſie das Zimmer, und wie vernichtet ſtartte ihr die Enke in nach. Konnte man ſo grauſam ſein, ſo Unmögſiches von ihr zu verlangen? Nein] Entſchloſſen hob ſie den Kopf und ihre Geſtalt ſtraffte ſich. Sie würde ſich nicht einſchüchtern laſſen. Die Gräfin hielt es für ganz unmöglich, daß Pponne im Ernſte ſich ihr zu widerſetzen wagte. Nach dieſer un⸗ erhörten, trotzigen Aufwallung — wie die andern. Aber ſie hatte ſich doch in der Enkelin geirrt. Keine Drohung hatte dieſe zu bewegen gewußt, nach⸗ Mit einem glatten, runden Nein mußte ſich der Herr Aſſeſſor ab inden, nachdem er doch mit ſo hohem Mute und in ſo ſicherer Hoffnung auf den Beſitz des angebete⸗ ten, leidenſchaſtlich begehrten Mädchens Schloß Burgau zugeben. betreten. Der eitle Mann war in ſeinem Selbſtgefühl aufs gröb⸗ lichſte verletzt und mit ihm ſeine Familie. Der Zorn der Gräfin war unbeſchreiblich; doch vonne hielt ihm ſtand. Ruhig bemerkte ſie allen Vorwürfen ihrer Großmulter und Tante gegenüber:„Ich habe es vorher ge⸗ Warum hat man mir nicht geglaubt und hat es ſagt. darauf ankommen laſſen!“ 5 Gebuldig trug ſie die ſchweren Tage, die ihr jetzt 4. e uverſicht, daß der Geliebte ſie reitet wurden. Jede andere wäre davongelaufen. harrte aus in der feſten preſſe nach den Indexziſſern fur Auguſt bis bie le. 5 Oktober feſtzuſetzen und den Ernteausfall des laufenden Dagegen traten die preußiſchen und bayeriſchen Vertreter für Er⸗ würde auch ſie gehorchen Laßbergs Enkeln. 1 bald aus dieſem unerträglich. der Großmutter befreſen würde, enn man, ihm auch Dalſy 1 waren ganz wo anders geweſen. Wirtſchaſtsjahres zu berückſichtigen, wurde mit 11 gegen 3 e ge Der„Vorwärts“ ſchreibt be⸗ reits von einem„folgenſchweren Beſchluß“, denn es ſei nur eine Frage von wenigen Wochen, daß duch das Brot auf den vierfachen Preisſtand gebracht werde. Die geſetzwidrige Ueberhöhung der Preiſe für das erſte Um⸗ lagedrittel bedeute eine Liebesgabe von etwa 17 Mil⸗ liarden an die Landwirte. Ter Beſchluß ſoll außer⸗ dem auf dem ſozialdemokratiſchen Parteitag„helle Em⸗ pörung“ ausgelöst haben. i. Berlin, 18. Sept. Der Sozialdemokratiſche Parteitag hat ein Proteſttelegramm an den Reichskanzler geſandt wegen der neuerlich beabſichtigten Vervielfachung der Ge⸗ treideumlage. 8 Vom ſozialdemokratiſchen Parteitag. Augsburg, 18. Sept. Der diesjährige Parteitag der ſozialdemokratiſſtchen Partei Deutſchlands wurde Sonntag abend im Sängerhaus des Stadtparks eröffnet. Die ſozialdemokratiſchen Miniſter und Abgeordneten ſind vollzählig erſchienen, dazu viele Gäſte aus dem Ausland. Reichstagsabg. Sim on⸗Augsburg begrüßte die Teil⸗ nehmer des Parteitags im Namen der Augsburger So⸗ zialdemokraten. Parteivorſitzender Hermaun M üller hielt darauf die Eröffnungsanſprache. Der Parteitag wählte ſodann zu Vorſitzenden die Abgeordneten Wels⸗ Berlin und Simon⸗Augsburg. Vorſitzender Wels be⸗ grüßte herzlich die zum erſtenmal nach dem Krieg auf einem deutſchen Parteitag erſchienenen engliſchen Gäſte. Es folgten alsdann Begrüßungsanſprachen der ausländi⸗ ſchen Telegierten. Mit lebhaſtem Beifall wurde folgendes Begrüßungstelegramm des Reichspräſideuten aufgenom⸗ men:„Dem Parteitag ſende ich herzliche Grüße. Die Einigung iſt heute mehr denn je eine Lebens rage der Arbeiter. Sie iſt aber auch ein dringendes, ſtark politiſches Gebot. Meine beſten Wünſche begleiten euere Arbeit.“ Mit Dankesworten an die ausländiſchen Vertreter ſchloß darauf der Vorſitzende Wels die Eröffnungstagung. Türkiſch⸗engliſcher Krieg? London, 18. Sept. Die engliſchen Dominions und zwar beſonders Auſtralien werden aufgefordert, England bei der Verteidigung der Meerengen und Konſtantinopel gegen einen türkiſchen Angriff zu unterſtützen. Tieſe Nachricht wird an amtlicher Stelle heute beſtätigt. Ver⸗ ſtärkungen zu Waſſer und zu Land wurden mit aller Geſchwindigkeit dorthin auf den Weg gebracht. Die eng⸗ liſche Regierung hat bereits Griechenland, Jugoflawien und Rumänien aufgefordert, eine Verteidigung der Meer⸗ engen einzuleiten und vor allen Dingen zu helfen, die neutrale Zone frei von kemaliſtiſchen Truppen zu halten. In engliſchen autoritativen Kreiſen wird beſtätigt, Eng⸗ land ſei grundſätzlich bereit, gegebenenfalls Konſtautinopel an die Türken zurückzugeben, wenn der Frieden geſichert ſei, aber ſolange Kemal die Meerengen bedrohe, könne keine endgültige Entſcheidung getroffen werden. Rußland für die Türken. London, 18. Sept. Die„Times“ meldet aus Riga, eine außerordentliche Konferenz des revolutionären Mili⸗ tärrates unter Vorſitz Trotzkis beſchloß, unverzüglich alle Streitkräfte der kaukaſiſchen Republik ſowie ruſſiſche im Kaukaſus befindliche Streitkräfte und die Sowjetflotte im Schwarzen Meere zur Aktion vorzubereiten. Ein Korps der Sopjetſtreitkräfte ſei bereit, Muſtapha Kemal beim Vormarſch bei Konſtantinopel zu Hilfe zu kommen. Völkerbund und Türkenkrieg. Genf, 18. Sept. Die Sitzung des Völkerbunds ſprach ſich einſtimmig für die Aufnahme Ungarns in den Völ⸗ kerbund aus. Die den ruſſiſchen Flüchtlingen zu gewäh⸗ rende Hilfe ſoll auch auf die jetzt aus Kleinaſien ein⸗ treffenden Griechen und Armenier ausgedehnt werden. Die Anfrage Nanſens, ob es dem Völkerbund nicht mög⸗ lich ſei, im griechiſch⸗türkiſchen Konflikt eine Vermitt⸗ lungsaktion zur Einſtellung der Feindſeligkeiten zu unter⸗ nehmen, wurde an die Initiatioſommiſſion überwieſen. 5 e 25 von Hammerſtein zugedacht hatte, er würde ſicherlich nicht weniger ſtark als ſie ſein. Doch mit einem Aufatmen der Erleichterung hörte ſie jetzt von Herta, daß Lutz in den nächſten Tagen eintreffen würde und acht Tage nach ihm Dagobert, der allerdings 1901 ganz kurze Zeit bleiben würde, da er nach Helgoland volle. Nun mußte die Entſcheidung bald fallen. „Biſt ſchön dumm, daß du dem Hammerſtein einen Korb gegeben haſt,“ meinte Herta.„Dann wärſt du doch endlich von Burgau, von Großmama fortgekommen. Ich denke es mir gerade nicht erbaulich, ſo den ganzen Tag mit ihr zuſammen zu ſein.“ „Lieber das, Herta, als eine Ehe ohne Liebe— oder hätleſt du es getan?“ „Er hat um mich nicht angehalten. Geld hat er ge⸗ nug, daß man darüber ſeine Glatze vergeſſen könnte. Er hat jetzt einen mächtigen Pik auf dich und die Alte gleich⸗ falls. Ich glaube, wenn Daiſy nicht ſo arg in Lutz ver⸗ ſchoſſen wäre, hätten ſie auch uns die Freundſchaft gekün⸗ digt. Aber Lutz iſt doch ein zu bildhübſcher Junge, und mit allen Faſern ſtrebt ſie nach ihm. Wenn wir auch kein Geld haben, oder nicht ſo viel, ſo ſind wir doch vorneh⸗ mer als Hammerſteins, und das wiſſen ſie recht gut; und dich, eine Gräfin Laßberg, wo Großmama die vornehm⸗ ſte, angeſehenſte Frau des Kreiſes iſt, hätten ſie gar zu gern als Schwiegertochter gehabt.“ „Ich mag aber doch nicht, Herta!“ 5 Lauernd blickte Herta auf die Couſ'ne. ö Sie hätte gern gewußt, warum Pvonne den jungen Hammerſtein abgewieſen hatte. i N Ihr wäre alles recht geweſen, aus der Nähe der Großmutter zu kommen, die ſie ſo fürchtete. Manchmal bedauerte ſie Pponne doch, daß dieſe bei der alten, ſtren⸗ gen Frau aushalten mußte. J f„ 0 „Aber Lutz, du hörſt gar nicht, was ich ſage!“ „Verzeih, teuerſte Großmama!“ Der junge fuhr erſchrocken aus ſeinem Sinnen auf. 7 Offizier „Seine Gedanken Berlin, 18. Sept. 9 g n Kaiſer ſich mit der Prinzeſſin Hermine von Carolath, geborene Prinzeſſin Reuß ältere Linie, verlobt habe, wird, wi die„B. 3.“ ſagt, jetzt auch von den Kreiſen, die ſich bisher zurückhaltend hiezu geäußert haben, nicht mehr be⸗ ſtritten. N Die neuen Tariſerhöhungen beſchloſſen. Berlin, 17. Sept. Das Reichsverkehrsminiſterium hat folgende Tariferhöhung endgültig feſtgeſetzt: Die Gütertarife werden zum 1. Oktober um 100 Prozent, unter Einrechnung der bereits vorgeſehenen 33½ Pro⸗ zent, die Perſonentarife zum 1. November um 100 Prozent der Oktobertarife erhöht. Neue Buchdruckertariſe. Berlin, 18. Sept. Der Tarifausſchuß der Deut⸗ ſchen Buchdrucker hat am Sonntag nach dreitägigen Ver⸗ handlungen ein neues Lohnabkommen abgeſchloſſen, das drei Wochen, alſo bis zum 7. Oktober, läuft. In den Spitzen beträgt der Lohnzuſchlag in der erſten und zweiten Woche 800 Mark, in der dritten Woche 1200 Mark. Infolge dieſer Lohnerhöhung und in Verbindung mit den enorm geſtiegenen Preiſen der Material- und Be⸗ triebsunkoſten erhöhen ſich die Druckpreiſe vom 18. Sep⸗ tember ab um 60 Prozent. Letzte Nachrichten. Rußland und die Tardanellenfrage. London, 18. Sept. Die Note, die der ruſſiſche Volks⸗ kommiſſar Karachan an den engliſchen Außenmini⸗ ſter Lord Curzon gerichtet hat, enthält die Erklä⸗ rung, daß die Sowjetregierung ſich an das Abkommen mit der Angoraregierung gebunden halte, welches im Jahre 1921 in Moskau abgeſchloſſen wurde. Dieſes Abkommen ſehe die Freiheit der Durchfahrt durch die Dardanellen ausſchließlich für die Handelsſchiffe aller Nationen vor und reſerviere das Recht einer endgültigen Regelung des eerengenſtatus lediglich den Randſtaaten des Schwarzen Meeres. Tie Dardanellenverteidigung. London, 18. Sept. Die engliſche Regierung ſendet fortgeſetzt Verſtärkungen nach dem Orient. Sowohl die Flotte als auch die Landtruppen vor Smyrna und Konſtantinopel erhielten bedeutenden Zuwachs. Nach Meldungen aus Melbourne ſoll auf die Einladung der engliſchen Regierung hin die auſtraliſche Re⸗ gierung bereit ſein, ſich an der Verteidigung der Dardanellen zu beteiligen. Zur Rückkehr Harteuſteins. Berlin, 18. Sept. Wie man hört, ſollen die Be⸗ ſprechungen Hartenſteins in London im allgemeinen einen befriedigenden Verlauf gehabt haben. Der Brüſſeler Berichterſtatter des„Temps“ meldet, daß Reichsbankpräſident Havenſtein, der ſich in Berlin geweigert habe, ſeine Unterſchrift unter die in 6 Mo⸗ naten fälligen Schatzſcheine zu ſetzen, gegenwärtig den Verſuch mache, ſich im Ausland eine Deckung zu ver⸗ ſchaffen. Die belgiſche Regierung werde nur die ihr von der deutſchen Regierung direkt und unter deren alleiniger Verantwortlichkeit und unter Ausſchſuß Dritter gemachten Angebote prüfen. Kleine Nachrichten aus aller Welt. Tas Ende der„Täglichen Rundſchau“. Die beiden leitenden Redakteure der„Täglichen Rundſchau“, Huſ⸗ ſong und Dr. Schultze⸗Pfälzer, ſind beim Verlag Auguſt Scherl Gmb. H. eingetreten. Die„Tägliche Rundſchau“ wird ihr Erſcheinen einſtellen. Herbert Eulenberg iſt von der Leitung der„New Norker Staatszeitung“ zu einer zweimonatlichen Vor⸗ tragsreiſe durch die Vereinigten Staaten eingeladen worden. Er ſoll in dieſem Winter dort in Städten mit deutſcher. Bevölkerung aus eigenen Dichtungen ſprechen. Buntes Allerlei. Ter heimgekehrte„Kriegsgefangene“. Wie die Kriegs⸗ zefangenenſtelle Württemberg mitteilt, hat ſich die „Deine Zigarette brennt nicht mehr“? 90 „In der Tat, Großmama! Ich glaubte, der Rauch genleſe dich,“ fügte er dann hinzu. „Nachdem ich dir die Erlaubnis zum Rauchen gege⸗ Du ſollſt dich wohl bei mir fühlen!“ Er neigte ſich vor und küßte die kräftige weiße Hand. „Deine Fürſorge rührt mich. Alſo, ſwenn du ge⸗ ſtatteſt—“ Er zündete ſich eine fliſche Zigarette an, legte ſich be⸗ quem in den Korbſtuhl zurück, ein Bein über das andere geſch-agen, und ſeine Augen folgten den Ringeln, die er kunſtgerecht zu rauchen verſtand. Sie ſaßen beide in der Veranda, die ſich neben dem Wohnzimmer der Gräfin befand. Er war vor einer Weile gekommen, der Großmutter„Guten Tag“ zu ſagen. Pponne hatte er nur erſt flüchtig mit einem heißen, verſtohlenen Kuß begrüßen können. Und jetzt ſaß ſie im Garten und dachte ſehnſüch ig an ihn. Sie hatte ihm den Kaffee ſer⸗ ben? vieren müſſen und war dann hinausgegangen, da die Großmutter ſie nicht zum Bleiben aufgefordert hatte. Sie wäre nur ein ſtörendes Element geweſen, dachte ſie voller Bitterkeit. 5 a Während der kurzen Minuten ihres Zuſammenſeins hatte ſie aber doch bemerkt, daß es wie ein Schatten über ſeiner Fröhlichkeit lag, daß er ſich zur Ruhe hatte zwin⸗ gen müſſen. Dies war auch den ſcharfen Augen der Gräfin nicht entgangen, die den Enkel prüfend beobachtete. Er erkun⸗ digte ſich jetzt nach ihrem Befinden. Sie ſeufzle ein wenig auf.„Mvonne, dieſes törichte, eigenſinnige Geſchöpf, hat mir viel Verdruß bereitet— unerhört!“ N g „Wieſo, Großmama?“ „Deine Mutler hat es dir doch geſchrieben.“ „Ach, ja, ſie hatte dem jungen Hammerſtein einen Korb gegeben. Im Vertrauen— ich gönne es ihm; mir wäre der Kerl auch zu fad. Rege dich darum nicht auf, wenn Mvonne nicht will. Des Menſchen Wille iſt ſein Himmelreich. Bleibt ſie ſitzen, iſt's ihre Schuld.“ f e(Fortſetzung folgt.) frühere b f f vignongefangene Schmitt ſich als ein Schwindler entpuppt hat. Die Mahnung zur Vorſicht vor ſolchen Leuten, die, an⸗ eblich aus Gefangenſchaft zurückkehrend, von längſt ermißten oder Gefallenen neue Kunde zu bringen vorgeben. bleibt daher durchaus am Platze. Kleine Nachrichten aus aller Welt. Die ſächſiſchen Neuwahlen. Das ſächſiſche Geſamt⸗ miniſterium beſtimmte den 5. November als Tag für die Neuwahlen zum ſächſiſchen Landtag. Ter deutſchnationale Parteitag in Gör itz. Der Par⸗ teitag der Deutſchnationalen Volkspartei findet am 25., 26. und 27. Oktober in Görlitz ſtatt. Franzöſiſche Ueberſetzung der Memoiren Wilhelm II. Vom 24. September an wird der„Petit Pariſien“ mit der Ueberſetzung der Memoiren Wilhelms II. beginnen. Das Blatt fügt hinzu, daß es dieſe Memoiren mit Kommentaren und Berichtigungen verſehen wird, wenn es nötig ſein ſollte. 5 4 Zentner ruſſiſche Silbermünzen beſchlagnahmt. Der Staatsanwaltſchaft in Beuthen gelang es, einem umfangreichen Schleichhandel mit ruſſiſchen Silber ⸗ münzen auf die Spur zu kommen. 4 Zentner und 16 Pfund ruſſiſche Silbermünzen wurden beſchlagnahmt. Aus Stadt und Bezirk. — Eine leere Poſtkarte 20 Pfennig. Für die Poſt⸗ karten ohne Marke nimmt die Reichspoſt jetzt 20 Pfg., ebenſoviel für eine Paketkarte und Poſtanweiſung. Poſtkarten mit einem gedruckten niedrigerem Papier⸗ preisaufſchlag werden weiter zu dieſem Preis abge⸗ geben. Ein Scheckheft und ein Ueberweiſungsheft mit 50 Blättern koſtet 30 Mk., ebenſoviel 100 Zahlungs⸗ anweiſungen. Der Scheckbrief ſtellt ſich auf 10 Pfg. — Tie Bierherſtellung. Nach der ſoeben veröffent⸗ lichten Reichsverordnung darf von jetzt ab kein Bier mehr mit einem höheren Stammwürzegehalt als 10 Prozent hergeſtellt werden. Es wurde den Brauereien jedoch das Recht eingeräumt, 25 Prozent des Jahres⸗ ausſtoßes, gerechnet vom 1. September 1922 bis 31. Auguſt 1923 in 12⸗ bis 13prozentigem Bier herzu⸗ ſtellen. Starkbiere, die bereits hergeſtellt ſind, müſ⸗ ſen bis zum(. November 1922 abgeſetzt ſein. Heidelberg, 16. Sept.(Gedenktag.) Am heu⸗ tigen Tag ſind 300 Jahre verfloſſen, ſeit Heidelberg von den Truppen Tillys nach längerer Belagerung er⸗ ſtürmt worden iſt. Die eigentliche Zerſtörung Heidel⸗ bergs iſt daun 60 Jahre ſpäter durch die Franzoſen erfolgt. ö Maulburg(bei Schopfheim), 17. Sept.(Bierkrin⸗ ker⸗Streik) Eine im hieſigen Rathausſaal abgehal⸗ tene gut beſuchte Verſammlung der Biertrinker hat be⸗ ſchloſſen, infolge der gewaltigen Preiserhöhung und der Verſchlechterung des Bieres ab heute kein Bier mehr zu trinken und auch die Biertrinker des ganzen Wieſentals aufzufordern, dasſelbe zu tun. In den Wieſertäler Blättern ſind bereits Anzeigen mit der Aufforderung zur Nachahmung dieſes Beſchluſſes erſchienen. Lörrach, 17. Sept.(Der Staats anwalt und die Kartoffeln.) Um der übermäßigen Kartoffel⸗ preisſteigerung auf dem hieſigen Wochenmarkt zu ſteuern, ſetzte der Staatsanwalt dieſer Tage den verlangten Fünfmark⸗Preis für das Pfund Kartoffeln auf 3.80 Mk. herab. Die Folge davon iſt aber nun, daß ſo gut wie gar keine Kartoffeln mehr angefahren werden. Zwiſchen den a e Organiſationen und der Landwirtſchaft ind jetzt Verhandlungen im Gange, um den Kartoffel- bedarf der Bevölkerung zu anderweitig angemeſſenen Preiſen ſicher zu ſtellen Kablsruhe, 18. Sept.(Lom Landtag.) Jandtagsabg. Freidhof, Metallarbeiter in Mannheim, der der unabhängigen ſozialdemokratiſchen Partei ange⸗ hörte, hat ſich in einem Artikel in der Mannheimer „Tribüne“ für die Vereinigung mit der Mehrheitsſozial— demokratie ausgeſprochen und wird in die ſozialdemo⸗ kratiſche Landtagsfraktion eintreten. Die Abg. Frau Ung er tritt zu den Kommuniſten über, die damit mit bier Sitzen im Landtag vertreten ſind. Karlsruhe, 18. Sept.(Tariferhöhung) Dem Beiſpiel anderer Städte folgend iſt auch hier der Preis für die kürzeſte Straßenbahnſtrecke auf 10 Mk, an Sonntagen auf 12 Mk. erhöht worden. Raſtatt, 18. Sept.(Todesfall.) Im 79. Le⸗ Lbensjahr iſt hier Hauptmann a. D. Eduard Payne geſtorben. Der Entſchlafene war Mitkämpfer von 1866 und 1870/1 und zuletzt Hauptmann und Batteriechef im Feldartillerieregiment 30. Raſtatt, 18. Sept.(Ertrunken.) Der von hier gebürtige 21 Jahre alte Arbeiter Arnold Krauter, der in einer Fabrik in Ludwigshafen arbeitet, fiel dort in den Eisweiher und ertrank. Mannheim, 18. Sept.(Milchfälſchung.— Unfall) Wegen Milchfälſchung wurden die Eheleute Karl und Anna Katharina Schmidt vom Schöffengericht zu 50000 Mark Geldſtrafe vekurteilt.— Durch einen Abſturz von einem Neubau der Badiſchen Anilin- und Sodafabrik in Ludwigshafen fand der 14jährige Erwin Harz aus Harthauſen den Tod. „Müllheim, 18. Sept.(Von den Reben.) Das ſchlechte Wetter der letzten Tage hat in verſchiedenen Reb⸗ lagen die Fäulnis der Trauben derart beſchleunigt, daß da und dort mit der Möglichkeit eines baldigen Herb⸗ ſtens gerechnet wird. Waldshut, 18. Sept.(Autounfall.) Ein von Schaffhauſen kommendes, mit vier Perſonen beſetztes Auto kam auf der Straße nach Rafz ins Rutſchen, überſchlug ſich und ſtürzte den ſteilen Hang hinab. Eine Inſaſſin wurde getötek, da ihr die Bruſt eingedrückt wurde, die anderen Inſaſſen kamen mit dem Schrecken davon. „Bühl(Amt Waldshut), 18. Sept.(Aus ruſſiſcher 1 aft.) Aus 7jähriger ruſſiſcher Gefaugen⸗ bat it der 38ſähriae Galvaniſeur Karl Schulhaue⸗ Der sermurung nunmeyr nach a 5 7 0 1 11 15 Krin e Aſchaffenburg 1 e 1915 geriet er in ruſſiſche Gefangenſche zurückgekehrt. Er war bei Kriegsausbruch in Villingen tätig und rückte dann in die e Armee ein. aft, aus der er erſt jetzt nach drei mißlungenen Verſuchen heimkehren konnte. Die Familie Schulhauſer war vor 30 Jahren nach Has⸗ lach i. K. zugezogen, a Handel und Verkehr. Die Deviſenkurſe am Montag. 10% Tollar koſteten in Frankfurt 1491 G., 1493 Br.; in Berlin 1490,63 G., 1494,37 Br. 100 öſterreichiſche Kronen in Frankfurt 1,92 G. 1,96 Br. i 100 holländ. Gulden 57 742,20 G., 5787,80 Br. 100 Schweizer Franken 27912 G., 28 028 Br. 100 franzöſiſche Frs. 11 288,70 G., 11 311,30 Br. 160 italieniſche Lire 6231,20 G., 6243,80 Br. 100 tſchechiſche Kronen 4857,60 G., 4867,40 Br. 100 ſpaniſche Peſetas 22 477,50 G., 22 5222,50 B 100 polniſche Mark galten in Berlin 20,75 Mk. 1 Pfund Sterling(England) 6618,30 G., 6631,70 Br Frachtermäßigung für Obſt. Die Reichseiſenbahnen gewähren für friſches Stein⸗ und Kernobſt, ausge⸗ nommen Südfrüchte und Weintrauben, bei Aufgabe als Eilgut und Verwendung im Inland vom(16. Sept. bis 31. Dezember bedeutende Frachtermäßigun⸗ gen. Die Fracht wird während dieſes Zeitraums be⸗ rechnet bei Wagenladungen zu den Sätzen der Klaſſe B, Bu 10 und Bu 5; bei Stückgut zu den um 50 v. H. ermäßigten, auf volle 10 Pfg. aufzurendenden Frachtſätzen der allgemeinen Stückgutklaſſe. Nähere Auskunft bei den, Güterſtellen. Aus der Uhreninduſtrie. Die Fachgruppen Groß⸗ uhren und Taſchenuhren des Wirtſchaftsverbandes der Deutſchen UÜhreninduſtrie(Donaueſchingen) haben den Aufſchlagſatz für ihre Erzeugniſſe von 500 Proz. au] 495 Mrogaant zuxückgeſekt, Marktberichte aus Baden. Der Freiburger Schweine⸗ markt vom 16. Sept. war befahren mit 679 Schwei⸗ nen, wovon etwa verkauft wurden 9 Läufer zu 10 000 bis 12000 Mk. das Paar und 450 Ferkel zu 1000 bis 2400 Mk. das Paar je nach Alter und Gewicht. Tendenz: ſehr zurückhaltend bis flau bei zirka einem Drittel überſtand und Preisrückgang.— In Müllheim waren 189 Milchſchweine und 20 Läuferſchweine auf⸗ gefahren. Verkauft wurden Milchſchweine von 1600 bis 2600 Mk. und Läufer von 40006000 Mk. pro Stück. Handel flau.— In Emmendingen, wo 90 Schweine aufgefahren waren, wurde ein Ferkel mit 1600 2000 Mk., ein Läufer mit 2000— 3000 Mk. bezahlt. Pfullendorf, 18. Sept. Der Obſtmarkt war in⸗ folge des ſchlechten Wetters nur ſchwach beſucht. Moſt⸗ obſt galt 50 bis 100 Mk. der Ztr., Tafelobſt 2— 3 Mk. das Kilo. 5 4 Spiel und Sport. Fußball. a Kreisliga: Württemberg: Eintracht— Stutt⸗ garter Kickers 1:4; Sportklub— V. f. B. 1: 2.— Süd⸗ weſtkreis: Karlsruher F..— F. K. Mühlburg 1:0; V. f. B. Karlsruhe— Germania Brötzingen 0: 4; Phönix Karlsruhe Sportklub Freiburg 310.— Odenwaldkreis: Spiel⸗Vg. 1907 Mannheim ge⸗ gen Phönir Mannheim 0:2; Sportverein Darmſtadt gegen V. f. L. Neckarau 0:2; Mannheim⸗Waldhof ge⸗ gen T. u. R. Sp. V. Feudenheim 11; Mannheimer F.⸗ K. 1908⸗Lindenhof P.f. R. Mannheim 0:0.— Pfalzkreis: Pfalz Ludwigshafen— 1903 Lud⸗ wigshafen 1:1; F. V. Kaiſerslautern— F. K. Pirma⸗ ſens 0:3. Nordbayern: T. V. 1846 Nürnberg gegen 1. F. K. Nürnberg 2:5; Würzburger Kickers gegen T. V. 1860 Fürth 5:2; Spiel⸗Vg. Fürth gegen M. T. V. Fürth 3:2.— Südbayern: Bayern Mün⸗ chen— Münchener Sport⸗Vg. 8:0; Wacker München! T. u. Sp. V. München gegen M. T. V. Ingolſtadt 4:0; 5 5 Turnverein Augs⸗ von 1860— Jahn Regensburg 1:1; burg— M. T. V. 1870 München 213. Befähigungsliga: Württemberg: Pfeil Gais⸗ burg— W. f. L. 0: 1: Sp. Vg. Cannſtatt— Sp. Vg. Prag 1:0: Sp. Vg. Tübingen— F. V. Zuffenhauſen 3 2:0.— Süd⸗ weſtkreis: Germania Sp. Vg. Frei⸗ 4:1: T. Bd. Ulm— F. V. Konſtanz reis Durlach— burg 3:0; F. V. Beiertheim— Frankonia Karlsruhe 2:5; 1. F. C. Birkenfeld— F. V. Aſchaffenburg 2:1. Der Länderwettkampf Mitteldeutſchland— Dentſch⸗ Böhmen endete 43 für die Deutſch⸗Böhmen. * Bezüglich der deutſchen Fußballmeiſterſchaft 1922 hat der deulſche Fußballbund in der Sitzung des Bun⸗ desvorſtandes zu Würzburg dem Proteſt des 1. Fuß⸗ ball⸗Klubs Nürnberg ſtattgegeben, ſo daß dem Ham⸗ burger Sportverein der Titel deutſcher Meiſter aber⸗ kannt werden dürfte. Lokale Nachrichten. : Schweinemarkt. Weinheim, 16. Septbr 22. Zugeführt 433 Stück. Verkauft 312 Stück. Milchſchweine das Stück von 1000— 1900 Mk., Läufer das Stück 2100 bis 5500 Mark. ö — Invalidenverſicherung. Vom 1. Oktober 1922 ab ſind in der Invalidenverſicherung fünf weitere Lohn⸗ klaſſen geſchaffen worden. Temgemüß ſind künftig au Beiträgen je zur Hälfte vom Arbeitgeber und Arbeit- nehmer wöchentlich zu entrichten: bei einem tatſächlichen Jahresarbeitsverdienſt bis zu 1000 Mk.(Klaſſe A) 3,50 Mk., von mehr als 1000 Mk. bis 3000 Mk.(Klaſſe B) 4,50 Mk., von mehr als 3000 Mk. bis 5000 Mk.(Klaſſe C) 5,50 Mk., von mehr als 5000 Mk. bis 7000 Mk. (Klaſſe D) 6,50 Mk., von mehr als 7000 Mk. bis 9090 Mk.(Klaſſe E) 7,50 Mk., von mehr als 9000 Mk. bis 12000 Mk.(Klaſſe F) 9 Mk., von 12000 Mk. bis 45000 Mk.(Klaſſe G) 10,50 Mk., von 15000 Mk. bis 18000 Mk.(Klaſſe H) 12 Mk., von 18000 Mk. bis 27000 Mk.(Klaſſe J) 18 Mk., von 27000 Mk. bis 39 000 Mk.(Klaſſe K) 24 Mk., von 39000 Mk. bis 5400 0 Mk.(Klaſſe L) 32 Mk., von 54000 bis 72000 Mk.(Klaſſe M) 42 Mk., von mehr als 72000 Mk. (Klaſſe N) 52 Mk. a e eee 1 „Harmonie“ Viernheim. Der Arbeiler⸗Geſang⸗Verein„Harmonie“ hält am Sonntag, den 15. Oktober im Saale„zum gold, Karpfen“ ein Künſtlerkon zert ab. Hierzu ſind berelts vorzügliche, künſtleriſche Kräfte verpflichtet. Es iſt zum erſtenmal, daß der Arbeiter⸗Geſang⸗Verein mit einem der⸗ artigen Konzert vor das geſangliebende Viernheimer Pub⸗ likum tritt. Deshalb ſoll es ſich niemand entgehen laſſen dieſes Konzert zu beſuchen, zumal die vorzügliche Auf⸗ faſſungsgabe des Dirigenten, ſowie das volltönende, klangſchöne Materlal des Vereins einen ſeltenen Genuß verbürgen. 1 * Preiserhöhung für Preßhefe. Der Grund⸗ preis fitr ein Pfund Hefe iſt durch den Verband deutſcher Preßheſefabrikanten abermals um 36 50 Mk. erhöht worden, ſodaß ſich der Verkaufspreis pro Pfund auf 120 Mark erhöht hat. Gottesdienſt⸗Ordnung. In der neuen Kirche an Werktagen: Mittwoch: 1 47 Uhr beſt. S.⸗A. für Georg Hofmann, Che⸗ rau Franziska geb. Köhler, Tochter Anna Maria, beiderſ. Eltern und Angehörige. 48 Uhr beſt. S.⸗A. für Peter Friedel, Ehefrau Anna Maria geb. Englert, beiderſ. Eltern und Angehörige. Donnerstag:% Uhr A. an Stelle eines Jahrgedächtnis⸗ amtes für Georg Rößling, Ehefrau Katharina geb. Wuſalt, beiderſ. Eltern und Angehörige. 748 Uhr beſt. E.⸗A. für die in Oppau 1 Georg 1 0 Adam Burkert, Jakob Helmig und Caſpar er. 2 3/7 7 Freitag: ¼7 Uhr beſt. S.⸗A. für Krieger Jakob Philipp Müller, Großeltern und Angehörige, e 1 5 Uhr 17 für Franz Haas, Ehefrau Kat⸗ arina geb. Neff, Kinder und Schwiegerſbh ein⸗ aich Sbm, chwiegerſehn Hein Samstag: ¼%7 Uhr 1., ½8 Uhr 2. S.⸗A. für Ad Diehl 2. 48 Uh S für am Am Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Donnerstag bei den barmh. Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſe. 5 Die über 100 beſt. Aemter noch zu halten ſind, können bis auf Welteres keinerlei beſt. Aemter mehr ange— nommen werden, außer den 3 Seelen-Aemtern für etwalge Sterbefälle. Amtlicher Teil. Höchſtpreiſe für Brot und Mehl in den Ge⸗ 5 meinden des Kreiſes Heppenheim. Mit Rückſicht auf die Erhöhung der Maßllöhne und die weitere Steigerang der Bäckerei-Unkoſten iſt eine Neu⸗ feſtſetzung des Brotpreiſes notwendig geworden. Auf Grund des§ 35 des Reichsgeſetzes über die Regelung des Ver⸗ kehrs mit Getreide vom 4. Juli 1922 werden für die Ge⸗ meinden des Krelſes Heppenheim mit Wirkung vom 18. September 1922 ab die Brot⸗ und Mehlpreiſe wie folgt erhöht: 1. Brotpreiſe a) für 4 Pfund Brot auf 35.50 Mk. b) für 2 Pfund Brot auf 17.75 Mk. c) für 2 Pfund Krankenbeot 20.— Mk. 2. Mehlpreiſe für den Verkauf durch den Mehl⸗ kleinverkäufer a) für 1 Pfund Roggenmehl auf 8 30 Mk. b) für 1 Pfund Weizenmehl auf 8 60 Mk. c) für 1 Pfund Krankenmehl auf 9.80 Mt 3. Mehlpreiſe für das vom Kommunalverband an Bäcker und Händler abgegebene Mehl. a) für 100 kg Roggenmehl auf 1535.— Mk. b) für 100„ Wektzenmehl auf 1593.— Mk. c) für 100„ Krankenmehl auf 1825.— Mk. Der obige Mehlpreis verſteht ſich brutto für ohne Sack. Vorſtehende Preiſe gelten nur für das von dem Kommunalverband gelieferte Mehl und das daraus her— geſtellte Brot und Gebäck. Sie ſind Höchſtpreiſe im Sinne des Reichsgeſetzes über Höchftpreiſe. Zuwiderhandlungen werden mit Gefängnis bis zu elnem Jahre und mit Geldſtrafe bis zu 500000 Mk. oder mit einer dieſer Strafen beſtraft. Auch können Betrlebe dle ſich als unzuverlöſſig erwelſen, geſchloſſen werden. Krankenbrot darf nur von den durch uns beſonders bezeichneten Bäckern und nur im Gewicht von 2 Pfund gebacken werden. Ueber die Verbrauchsregelung bleiben dle bisherigen Beſtimmungen bis zum Erlaß neuer Anordnungen in Kraft. Heppenheim, den 16. September 1922. Kommunalverband Heppenheim. Pfeiffer. Untererhebſtelle. Donnerstag und Freitag Zahltag. Es wid nach— mals darauf aufmerkſam gemacht, daß bei Verrechnung der endgültigen Einkommenſteuer 1921, die endgültigen Steuerbeſcheide vom Ri 1920 mitzubringen ſind. Kirchner. 7 y db Karten im Vorverkauf für die Theater⸗Abende der Heſſiſchen Landes⸗Wanderbühne ſind auch in der Geſchäftsſtelle der„Viernheimer Bürger⸗ Zeitung“ erhaltlich. Es empfiehlt ſich, die Eintrittskarten jetzt ſchon zu kaufen, da die Nachfrage zu dleſen Veran⸗ ſtaltungen ſicher eine lebhafte wird. Die Abende verbürgen elnen außergewöhnlichen Kunſtgenuß. Sichert euch Karten! Kunſtler⸗ Konzert des Arbeiter⸗Geſangvereins Betreffend: netto