8 ———— 8 Jur Deachtung 5 Für das Geſchäftsjahr 1922 werden an Zinſen erhoben: 60% für Darlehen auf Schuldſchein und Hypotheken 6% nebſt üblicher Proviſion für Kredite in laufender Rechnung bei halbjährlicher Abrechnung. Dle Darlehnszinſen ſind bis 1. Dezember 1922 zu bezahlen. Hernelmmer Creultwerein. Spar- U. eas Merheim —. n Oemennüzige Bangenoſſenſcheſt Viernhein. Hiermit berufe ich die ordentliche Hauptverſammlung unſerer Genoſſenſchaft auf Montag, den 2. Oktober 1922 abends Uhr in den Saal des Gaſthauſes zum roten Löwen unter Hinweis auf§ 58 der Satzung mit folgender Tages⸗ Ordnung: 1. Genehmigung des Jahres beſchluſſes und Verwendung der Rücklagen. 2. Entlaſtung des Vorſtands. 3. Abänderung bezw. Ergänzung der Satzung 4. Wahl von 3 Mitgliedern des Aufſichtsrats. 5 Die Herren Gemeinderat Lahres, Karl Schalk und M. Alter ſcheiden aus und find wieder mählbar. 5. Erledigung von Anträgen. 6. Verſchiedenes.. 5 Jedem Mitglied ſteht os frei, bis zum 28. ds. Mis. bei mir Einſicht in die Jahresrechnung zu nehmen und ſchriftliche Anträge abzugeben. 0 Viernheim, den 22. September 1922. Der Vorſitzende des Aufſichtsrats: Alter, Inſpektor. Einladung. Achtung 1 Achtung 1 Belr: Tabak ⸗ Verkauf. Alle Kleinlandwirte ſowle ſämtliche Nichtberufslandwirte dle Tabak angepflanzt haben werden gebeten, betreffend Gmmpen⸗ und Gandblatt⸗ Verkauf heute Samstag Abend 8 Ahr im Gaſthaus „Zum Löwen“ zwecks einer Beſprechung obigen Betreffs zu erſcheinen. ü Die Einberufer. n i Mata Herba Sonntag, den 24. September nachmittags 2 Uhr, ih im Gaſthaus zum grünen Laub,(bei Franz Ehrhardt) ein“ gußerordeutliche General⸗Verſammlung, wogu es Pflicht elnes jeden Mitgliedes iſt, perſönllch zu erſcheinen. Der Vorſtand. Pehuser-Saalroogen 1. Abſaat und Ammoniak eingetroffen. Alois Walter vorm. Kühlweln Saatguthaus Telefon 203 Samenhandlung. 3 Beſtellungen Stickſtoſſdbünger u. Getreide, ebenſo Ankauf und Um⸗ tauſch desſelben für Mehl, Kleie, Schrot, uſw. Auch ſonſtige Futter⸗ mittel vorrätig, ſowie Saatbeize Uspul. als auch immer noch Nablahrer- Verein „Eintrachl Viernheim. Samstag, den 23. ds. Mis, abends 19 Uhr im Lokal zur „Eintracht“ Mitglieder⸗ Verſammlung. Tagesordnung: Unſere diesjährige Herbſtfeier. N Um vollzähliges Grſcheinen aller Mit- glieder bittet Der Vorſtand. Arbeit. Radl-Uereinig. „Vorwärts“. Heute Samstag Abend ½9 Uhr im Vereinslokal z. neuen Bahnhof Mitglieder⸗ Verſammlung. Wegen Wichtigkeit der Tages-Ordnung wird um vollzähliges Erſcheinen dringend erſucht. Der Vorſtand. Arbeiter-Radf.-Bunls 55 S vlidarität“ Mitgliedſch. Wanderer 8 N Am Sonutag, den 24. Sept. um 2 Uhr Vorſtandsſitzung. Um ½3 Uhr Mitglieder⸗ Verſammlung. Wegen Wichtigkeit der Tages-Ordnung wird das Erſcheinen aller Mitglieder er⸗ wartet. Von 8 Uhr ab ge⸗ mütliches Beiſammen⸗ ſein aller Sportsge- noſſen und Sports⸗ genoſſinen im Lokal pünktliches u. zahl- reiches Erſcheinen er- wartet Der Vorſitzende. Küchen ein rich tang en U. I. Mernheim f V rung! Spfelpfan chtung! für Samstag und Sonntag der 2. Teil Unter der roten Maske Die 2. Epiſode helßt: Der große Kampf für das Recht Dieſen großartig ſpaunenden Aben⸗ teuerer⸗Detektivfilm VBerſäume Niemand Als Beiprogramm ein erſtklaſſiges Filmſpiel f ade Die Siegerin ann in der die treue Liebe über alles ſiegt mit der beſtbekannten beliebten f Hilde Wolter. N Jeweils ab 9 Uhr gelangt das ganze Programm nochmals zur Vorführung. Fußballklub Amieitia 1909 Sportplatz hinterm Gaswerk. 8 Sonntag, den 8 24. Geptember N Verbandsſpiele ckmm un kuhn Der verehrl. Einwohnerschaft Viernheims diene hiermit die geſſ. Nachricht,, . 599 0 dab ich mit Heutigem in meinom Hause, Wasserstrasse 38, eine Fohhregapaur-(wertstale 55 f eröffnet habe. Es wird mein eifrigstes Bestreben sein, die mir zugewiesenen. 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Vürgermeifterei und des Polizeiante Viernhein cher keinen Anſpruth auf Nachrichtenblatt für alle amtlichen Bekanntmachungen der Behörden Viernheims und Umgebung. aber al . 89 55 lung d 108. 2 2 2 — ec Puſtſcheckkeuig Nr 21577 a 12 0 i Amt Fraukfurt a. M. 14. Jorg. Speiſeſalz u. Kohlen Schlafzimmer, Di- Frmſachen jeder Art Nik. Winler 12. Bellen Schränke le die Oracerei dieſes Blattes. f cl. 28 Klinger, 8 2, 6 Mannheim Zahlstelle Viernheim Rathausstr. 11 Rathausstr. 11 Süddeutschen Disconto-Gesellschaft A.-G. Filiale Weinheim Telegramm- Adresse: Ladisco. Fernspr. Nr. 570, 571, 572 postscheckk.: Karlsruhe Nr. 21 601,„Reichsbank- Girokonto“ Hauptsitz der Gesellschaft: MANN REIN. Reserven 2* Mk. 100.000. 000.— Niederlassungen an allen gröeren Plätzen in Baden, der Pfalz und Rheinhessen. Vermittlung aller bankmässigen beschäfte. peuer- und diebessichere Stahlkammer zu Verwaltung offener und geschlossener Depots. Annahme von Spareinlagen zu günstigen Bedingungen. 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Es iſt aber ein Kompromiß in Ausſicht zu nehmen, das dem Nationalpakt der Türken Rechnung krägt. Tie Pariſer Drientvbeſprechungen endeten mit der Abſendung einer Note an die Türken, worin dieſe zur Friedenskonferenz geladen werden. Zugleich wird den Türten Konſtantinopel und Thrazien mit Adriauo⸗ pel zugeſagt. f Türkiſche Kavallerie, die bei Tſchanak in die neutrale Zone eingedrungen war, hat ſich auf Vorſtellungen der Engländer wieder zurückgezogen. Bulgarien fordert in einer Note au die Groß⸗ mächte die Selbſtändigkeit Thraziens, ein Beweis, daß es bei der Friedenskonferenz noch harte Nüſſe zu knacken gibt. f In Sofia entſtand ein Aufruhr, ſo daß der Be⸗ lagerungszuſtand verhängt werden mußte. Bei Stra⸗ ſſenkämpfen wurden 50 Perſonen getötet. Die ſozialiſtiſche Einigung. * Nachdem der Parteitag der Mehrheitsſozialdemokra⸗ tie in Augsburg in vergangener Woche einſtimmig und der Parteitag der Unabhängigen am Samstag drr: Gera gegen nur 9 Stimmen die Vereinigung der beiden ſozialdemokratiſchen Parteien beſchloſſen und das ausge⸗ arbeitete Aktionsprogramm angenommen hatten, fand, wie ſchon berichtet, am Sonntag der Vereinigun gspar⸗ teitag in Nürnberg ſtatt. Während man bei der S. P. D. in Augsburg ohne Ausſprache dem Zuſammen⸗ ſchluß zuſtimmte, hat in Gera der linke Flügel der U.S. P., die Gruppe um Ledebour und Roſenfeld, wider⸗ ſprochen, unterlag aber faſt ganz. Criſpien, der Führer der U. S. P. und frühere Revolutions Innenminiſter Würt⸗ tembergs legte ein Bekenntnis zum Klaſſeukampf ab, das aber nicht im Widerſpruch ſtehe zu der Bereitſchaft, ſich Roman von Fy. Arhne. 27. Fetſtpunz.(Nachbrück verboten.) „u biſt aber aich die Eulelln irgendeines Monſieur Litene, ein Fräulein Habenichts!“ höhnt⸗ die Baronin. Meinem Sohn iſt eine andere beſtiimmt.“ „Ich laſſe nicht non Lutz und er läßt nicht von mir, das weiß ich! Alles wol t ihr mir gehmen, alles, was mein Glück ausmacht,“ ſetzt ſie leiſer hinzu. „Heute hab ich dir nichts weiter zu ſagen, Mponne. Was ſch swiſſen wollte, hab' ich erfahren.“ Damit war Yvonne enllaſſen. „Sie wollte auf Lutz warten, aus deſſen Munde ihr Schickſal hören. Er würde ſich doch zu ihr bekennen und zu ihr halten. Ein Zweiſel daran, wäre Verſündigung an ihm geweſen. Mit aller Gewalt llammerte ſie ſich an den Gedanken; aber daͤs Herz wurde ihr immer ſchwerer. Sie verging ſaſt vor Ungeduld. Endlich kam er mit dem Freunde. Sie hörte ſein ſorgloſes Lachen, Dagoberts ruhige Stimme. Vorſichtig lauſchte ſie zur Türe hinaus. Lutz mußte bei der Großmutter bleiben. Herta ging mit dem jungen Lichtenſels nach dem Garten. In unerträglicher Stimmung hob Yvonne die Arme hoch. Jetzt fiel die Entſcheidung. Wie lange er(lieb! Sie konnte es auf ihrem Zimmer nicht mehr extra- den. Vorſichtig ſchlich ſie die Treppe hinunter. Jetzt mußte er doch bald kommen. Und im Garten, an beider Lieblingsplatz, wollte ſie ihn erwarten. Sie verſteckte ſich im Gebüſch. Nicht lange, und ſie hörte nahende Schritte. Es wa⸗ ren N Dagobert und Lutz, die da kamen. utz ſah ſehr ernſt, faſt 08 aus, und ungedul⸗ dig wehrte er den Neckereien der Schweſter und des Freundes. f „Ieh bltte euch, laßt mich einen Augenblick allein! — Später, Dagobert, ſpäter! ch weiß, du inghaſt e g Es gut,“ wehrte er dem Freunde, ber ſich ſein verstehs, tes Weſen gar nicht erklären konnte. Lutz, mit dem er von Fall zu Fall mit den burgerlichen Parteien zu einer Koalition zuſammenzufinden. In Nürnberg wurde der Schu ßakt zu der Ver⸗ einigung gelegt, über den folgender Bericht vorliegt Der bisherige Vorſitzende der S. P. D., Hermann Müller, bejahte die Frage, ob die Einigung von Dauer ſein werde. Criſpien, der bisherige Partei⸗ vorſtand der U.S. P. D., betonte beſonders die Bedeu⸗ tung der Einigung der deutſchen Sozialdemokratie für die Einigung der Sozialiſten aller Länder. Die geeinigte internationale Sozialdemokratie werde in allen Ländern eine Macht darſtellen, die letzten En⸗ des auch die vans kapitaliſtiſchen Imperialismus dik⸗ tierten Friedensverträge beſeitigen und die Völker zuſammenführen werde. Wels brachte darauf das von den beiden Parteien vereinbarte Aktionsprogramm für die vereinigte Partei zur Abſtimmung, welche die einſtimmige Annahme ergab, und teilte mit, daß Karl Kautskhy zum Vorſitzenden der Kommiſſion zur Aus⸗ arbeitung des neuen Parteiprogramms beſtimmt wor⸗ den iſt. Einſtimmig wurden auch die von den bei⸗ den Parteien getroffenen organiſatoriſchen Vereinba⸗ rungen angenommen. Ebenſo fanden die Vorſchläge für die Beſetzung des Parteivorſtands und der übrigen Parteiinſtanzen die Billigung des Parteitags. Zu Parteivorſitzenden wurden einſtimmig gewählt: Her⸗ mann Müller, Eriſpien und Wels. Letzterer begrüßte dann die vielen aus den eüropäiſchen Län⸗ dern und aus Amerika erſchienenen Vertreter der ſo⸗ zialiſchen Parteien. In ihrem Namen ſprach, leb⸗ haft begrüßt, Ammon ⸗England. Er feierte die Eini⸗ gung der deutſchen Sozialdemokratie als einen Erfolg für den internationalen Sozialismus. Bei ſeinem Auf⸗ enthalt im beſetzten Rheinland habe ſich ſeine Uehec⸗ zeugung verſtärkt, daß dieſen Zuſtänden ein Ende gemacht werden müſſe. Morel⸗ Fraukreich, der gleich⸗ falls die Vereinigung mit großer Freude begrüßte zührte aus, der ſchreckliche Krieg ſei von den Kapitati⸗ ſten der Welt entfeſſelt worden. Leider erleichtere die Spaltung der franzöſiſchen Arbeiterſchaft den fran⸗ zöſiſchen Militariſten ihr Handwerk. Die Arbeiter⸗ ſchaft aller Länder ſollte dem Beiſpiel der deutſchen Sozialdemokratie folgen und ſich vereinigen, uin mit hrer Kraft dem Lug und Trug von Kronenträgeen . öder von kapitaliſtiſchen Republiken, für die Frank⸗ zeich ein Muſter ſei, ein Ende zu machen. Wels hankte den ausländiſchen Vertretern und verſich te, hie deutſche Republik ſei nicht in Gefahr. Die geeint Sozialdemokratie ſchütze die Republik mit ihrer gan⸗ en Kraft. Wels verlas ein Manifeſt der neu zu⸗ ammengeſchloſſenen Partei. In ſeinem Schlußwort bies er nochmals auf die hiſtoriſche Bedeutung des Zinigungsbeſchluſſes von Nürnberg hin und erinnerte ſann an den Orientkrieg und an die Gefahren, die ich aus ihm für den Weltfrieden ergeben. Nur Trän⸗ ner könnten aus einem engliſch⸗franzöſiſchen Konflitt Jorteile für Deutſchland erwarten. In dem furcht⸗ ſaren Winter, der uns bevorſteht, warne die Sozial- ſemokratie die Arbeiter davor, ſich von kommuniſtiſchen der re ere eee inn den ganzen Tag ſo fröhlich beiſammen geweſen, war ja! kaum zum Wiedererkennen. Was mochte da geſchehen ſein Herta zog ihn mit ſich fort. Sie ſchob ihren Arm unter den ſeinen.„Kommen Sie, Dagobert! Laſſen Sie den alten Brummbären! Wer weiß, was ihm über die Leber gelaufen iſt. Kommen Sie, wir wollen die Erd⸗ beeren plündern.“ Sie war froh, den geliebten und be⸗ gehrten Mann für ſich allein zu haben; ſie wartete ja ſo ſehnſüchtig auf ſeine Erklärung. Schwer ließ Lutz ſich auf die Bank nieder und ſtützte ſorgenvoll ſeinen Kopf in die Hände. Herrgott, dieſe letzte halbe Stunde mochte er nicht noch einmal erleben.— Lieber von zehn Vorgeſetzten gerüffelt werden als ſo von der Großmutter. Wie ein gemaßregelter, geprügelter Schuljunge kam er ſich vor. Da hörte er in einer leiſen, ſüßen Stimme ſeinen Namen nennen, und im Nu ſaß Mvonne neben ihm. „Mein Lutz!“ Scheu und ſanft küßte ſie ihn auf die Wange und ſtreichelte ſeine Hände. Müde ließ er ſich ihre Liebkoſungen gefallen, ohne ſie zu erwidern. Ein banges Schweigen herrſchte. Er nickte ein paarmal vor ſich hin in ſeinem trü⸗ ben Sinnen. „Ich ſehe keinen Weg! Es iſt alles aus!“ murmelte er. „Wask!] ſchrie ſie erſchreckt.„Was ſagſt du?“ Da ſah er ſie groß an. „Die letzte Stunde hätteſt du mir erſparen können, Mvonne!“ „Wieſof haſt du den Brief von Daiſy Hammerſtein nicht geleſen!“ 8 doch!— Aber wacum alles ſo glatt zugebend Du a 0 Gloßmama. Es hätte ſich auch noch an⸗ ders brehen laſſen.“ Unwliltürlſch nahm ſie ihre Hände von den ſeinen und Löckte weg von ihm. „Deukſt du, Lutz! Da häte ich lieber den Verdacht auf inch nehmen ſolſen, den deine Mutter ſowieſo ſchon —. . ͤ——.T—.—T....... Fuyrern zu unuberlegten Schritten hinreißen zu las ſen. ö Nachmittags veranſtalteten die Nürnberger Sozio⸗ liſten Maſſendemonſtrationen, bei denen auch aus⸗ ländiſche Führer ſprachen. ö Im Auguſt 1914 war die deutſche Sozialdeemokratie noch einig. Im Lauſe des Krieges führten die Mer⸗ nungsverſchiedenheiten zu einer Spaltung von ſolcher Tragweite, daß nicht einmal die Novemberrevolution von 1918 die beiden Gruppen zuſammenbrachte. Da brach 1919 über die Unabhängigen eine neue Spaltung herein, ein Teil bildete die Kommugiſtiſche Partei, der übrige Teil beſtand weiter. Es zeigte ſich aber bald, daß die Anlehnung an die S. P., an den alten Stamm, nur eine Frage der Zeit ſein werde. Der nun vollzogene Zuſam⸗ menſchluß hat, ſo ſchreibt die„Frankf. Ztg.“, veranlaßt, daß man auch Konzeſſionen bei der S. P. an die wieder⸗ gewonnenen Freunde macht. Das alte Schlagwort„Klaſ⸗ ſenkampf“ iſt wieder aufgenommen. Es iſt auch kein Zufall, daß man in Augsburg den Sozialiſierungsgedanken wieder ſtark betonte. Wäre die Vereinigung früher vollzogen worden, ſo hätte man dem deutſchen Volk viele iuner⸗ politiſche Kämpfe erſpart. Welche politiſche Rückwir⸗ kungen dieſer Zuſammenſchluß auf die geſamte innere und äußere Politik des Reiches und der Länder aus- üben wird, ſteht in der Zukunft. Die Vereinigte Sazial⸗ demokratie verfügt im Reichstag über rund 180 Sitze und hat damit mehr Mandate als die andern Koalitious⸗ parteien, Zentrum und Demokraten(zuſammen 120). Ob die geplante Arbeitsgemeinſchaft der bürgerlichen Par- teien(Zentr., D. d. P., D. Vp. und Bayer. Volksp.) zu⸗ ſtande kommt, iſt noch fraglich. Außerdem ſoll ſie keine Spitze gegen die Sozialdemokratie haben.. Es iſt nur zu wünſchen, daß die Vereinigte ſozialiſti⸗ ſche Partei immer mehr ſtaatserhaltende und-aufbauende durch ihrer Verantwortung bewußte Männer leiſtet und ſich freihält von parteiagitatoriſchen Grundſaͤtzeu, wie ſie die Schlagwörter„Klaſſenkampf“ und„Sozialiſierung“ enthalten. Neues vom Tage. Tie Bluttat von Oberkaſſel. Brüſſel, 23. Sept. Der Kabinettsrat hat endgültig feſtgeſtellt, daß Deutſche eine Schuld an den Vorgän⸗ gen in Oberkaſſel nicht treffe und hat angeſichts der vorliegenden Berichte erklärt, daß die Vorgänge den Belglern zur Laſt fallen. Der belgiſche Außenminiſter Jaſpar hat dem deutſchen Geſchäfts⸗ träger, Geſandten Dr. Landsberg, mitgeteilt, daß, die abgeſchloſſene Unterſuchung des Oberkaſſeler Falles die Annahme eines deutſchen Verbrechens ausſchließe. Er ſei glücklich, dieſe Erklärung machen zu können.— [Nachdem von amtlicher Seite feſtgeſtellt worden war, daß der erſchoſſene belaiſche Serdeant ſelbſt die un⸗ 18 ae.** geäußert hatte, daß ich ohne Ueberlegung ein leichtſin⸗ niges Likbesverhältnis mit dir geknüpft hätte. Das kann doch dein Ernſt nicht ſein—“ „Dann auch noch zu ſagen, wie lange du ſchon meine Braut biſt, trotzdem ich dich gebeten hatte, zv ſchweigen.“ Staunend ſah ſie ihn an, als ob ſie ihn jetzt erß ganz' kennen lernte. War das denn ihr Lutz, der s. unentſchloſſen und rückgratlos ſein konnte, jetzt, nach, dem er vor der Entſcheidung geſtellt war! Doch ſie rech nete mit ſeiner Erregung, hielt ihm die zugute. „Aber, Lutz, ſoll ich mich mit Recht wegen Leicht fertigkeit ſchelten laſſen? Wenn du mich lieb haſt, kannſt du das gar nicht verlangen! Und in einer, Hinſicht iß es gut, daß es ſo gekommen iſt. Nun weiß Großmamo wenigſtens, woran ſie iſt, und quält mich und dich nich! mehr mit ihren Heiratsplänen.“ „So, meinſt du, daß es gut iſt, ſo vorzeitig aus der Schule geplaudert zu haben?“ Er lachte höhniſch. „Ta, konnte ich denn anders?“ Beleidigt ſtand ſie auf Er machte ihr Vorwürfe, daß ſie die Wahrheit ge- ſagt!„Lutz, du haſt mich nicht lieb, ſonſt würdeſt du nicht ſo ſprechen!“. Da riß er ſie auf ſein Knie. Ihre unbeſchreibliche Süße hatte ihn bezwungen.„Ich habe dich lieb, meine Kleine, mehr, als du ahnen kannſt— du“—— und er küßte ſie ſo wild und leidenſchaftlich, wie er ſie nie zu⸗ vor geküßt. Ihr drohender Verluſt zeigte ihm, wie teuer ſie ihm war. Erſchreckt und verwirrt durch ſein Unge⸗ ſtüm, befreite ſie ſich aus ſeinen Armen. „Lutz, was iſt denn?“ Sie ſtrich ſich das Haar aus dem erglühenden Geſicht.„So ſag' mir doch, Lutz, was Großmama dir geſagt hat!“(Fortſ. folgt.) Allerlei Weisheit. Achtzig Pfund Elfenbein erhält man von den Zäh⸗ nen eines Elefanten. Die geringſte Anzahl Erblindeter im Verhältnis zur Voltsmenge findet ſich in den Vereinigten Staaten von Amerika vor. 8 lucſeugen Schuſſe, die einen belgiſchen Goldateff un) hn ſelbſt töteten, abgegeben hat, ſind ani e Anſchuldigungen gegen die deutſche Bevölkerung a völlig haltlos in ſich zuſammengebrochen. Voltsabſtimmung in der Schwei. af 95. Sept. 5 u de ehe 160 Volksabſtimmung über das Ge ſetz zur Beſtrafung von Umſturzbewegungen, 7 0 ö Lex Hacherlin ſtatt, in der das Geſetz mit 372 987 ge. gen 899 773 Stimmen abgelehnt wurde. Die er Hase, berlin greift zurück auf die, bolſchewiſtiſchen Unruhen und Streiks in den öffenllichen Betrieben vom Jah 1918 und belegt in Abänderung des bisherigen Straß rechts alle Verbrechen gegen die verfaſſungsmäßige Ordnung und die innere Sicherheit des Staates mit he⸗ ſonders hohen Strafen, ſtellt allo gewiſſermaßen eln Ausnahmegeſetz dar. Sie ging von den. bürgen ace Varteien aus und ivurde vom ſchweizeriſchen Parlah ment nach längerer und heftiger Debatte im Januar ds. Is. mit ziemlicher Mehrheit angenommen Rücktritt des franzöſiſchen Botſchafters in Berlin. Maris, 25. Sopt. Am Dienstag wird der Miniſter⸗ rat äber die Aenderungen der Beſetzung der verſchiede⸗ nen diplomatiſchen Poſten eine Entſcheidung fällen. Der franzöſiſche Geſandte in Berlin, Laurent. hat bei Miniſterpräſident Poincare offiziell ſein Entlaſſungs⸗ geſuch beſtätigt. 5 Ter ſtolze Kemal. Kopſtautinopel, 25. Sept. Der Sultan hat an Mu⸗ ſtapha Kemal Paſcha ein Glückbunſchtelegramm ge⸗ rühtet. Dieſer hat ſich aber geweigert, das Telegramm des Sultans in Empfang zu nehmen. Amerika und die griechiſchen Flüchtlinge. Smyrna, 25. Sept. Die amerikaniſche Regierung hat die Heimbeförderung der griechiſchen Flüchtlenge aus Smyrna, deren Zahl auf etwa 150000 geſchätzt wird, unter dem Schutz der amerika⸗ niſchen Zerſtöcer, beſchloſſen. Die gbirchiſche Negie⸗ rüng hat die Transportdampfer zu ſtellen. Griechenland und die Pariſer Eutſcheidung. Athen, 25. Sept. Die Parifer Entſchelbung hat in Athen einen äußer ſchmerzlichen Ei druck her⸗ vorgerufen. Der Verluſt Thraziens und Abrianopels wird in Griechenland viel ſtärker empfunden als der Verluſt Kleinaſtens. Der griechiſche Miniſtecrat be⸗ ſprach ſich bereits über die Lage und hat die National⸗ verſammlung für 2. Oktober einberufen. Letzte Nachrichten. der ſie auf ihren unerſchütterlichen En Am Samstag und Sonntag fan! für die Herſtellung eines dauernden Friedens im Zrient 5 geeignete Löſung anſehe. 7„ Ein neues Sachlieſerungsabkommen. Berlin, 25 Seht. Die auf den 22. September in Köln vereinbarle Zuſammenkunſt der Vertreter des Ak- tionskomitees der zerſtörten Gebiete Nordf der Vertreter des Verbands Sozialer Baubetriebe hatte den Zwicl, zwiſchen ben beiden Organiſationen ein Lei⸗ ſtungs⸗ und Lieferungsabkommen zu vereinbaren, das unter Ausſcheidung privaten Gewinnſtrebens ſich in erſter Linie auf die Intereſſen der Geſchädigten Nordfrankreichs die Intereſſen des Deutſchen Reichs einſtellt. Die Ver⸗ treter beider Länder haben ſich über den materiellen Inhalt des abzuſchließenden Vertrags grundſätzlich ge. einigt und vereinbart, anfangs Oktober in Berlin erneut zuſammenzukommen, um den Vertrag zum Abſchluß zu bringen. 3 ö a Vollſitzung des Völkerbunds. Genf, 25. Sept. verſammlung am Montag genehmigte die vom Rat vor⸗ geſchlagene Vermehrung der nicht ſtändigen Ratsmitglle⸗ der von 4 auf 6. Der Rat entſpricht hiermit einen Ver- der Kleinen Entente langen verſchiedener Kleinſtaaten wie de N und der ſkandinaviſchen Länder auf Vertretung im Nat. Durch dieſe Aenderung behalten die Großmächte nur noch 40 Prozent der Sitze. Gegen vie Aenderung waren Holland und die Schweiz, die mehr auf die Kraft des? Völkerbundsganzen als auf die Vermehrung des klein ſtaatlichen Einfluſſes Wert legt. Bei der Abſtin blieb jedoch Holland allein. ee Bulgariſche Note über Thrazien. Sofia. 25. Sept. Die bulgariſche Regierung üher⸗ Gräfin Laßbergs Enkelin, Roman von Fr. Lehne. 28. Fortſetzung „O, nichts weiter N aus ſein zwiſchen uns beiden. ſage, mir zu Velten zurück tun ſoll! Kramer hat mein i ich die Bürgſchaft einlöſe, erſt vor drei Tagen bekom⸗ men, nun kanr ich ihn doch nicht ſitzen laſſen— ſo kurz vor dem Erſten— unh die alte Dame ſträubt ſich. Und meinen Wechſel an ecſten Se 0 Er fuhr ſich mu beiden Händen durch die Haare.„O, es iſt zum Verrüclwerden! In ſolcher Klemme bin ich noch nie geweſen. Und mein Wort dem Kameraden ge⸗ genilbet kann ich auch nich! einlöſen!“ „Lutz, wenn zu dich doch Dagobert offenbaren woll⸗ teſt. Er würde bir ſicher beiſtehen,“ ſagte ſie ſchüchtern. Ungeduldig zuckte er mit den Achſeln. „Uumsglich! Geht nicht, geht abſolut nicht! Als ob ich nicht daran gedacht hätte. Ich kann ihn jetzt zu al⸗ lerletzt anpumpen. Nein, ausgeſchloſſen. da ſind auch noch andere Gründe.“ a Pponne ſchwieg eine Weile und beobachtete Lutz, der trübe ſinnend vor ſich hinſtarrte. N ö b „Und das alles meinetwegen!“ ſagte ſte lelſe und traurig.„Lutz, und wenn wir nun gehorſam ſind und — und entſagen einander— wird dann alles gut— wie früher?“ fragte ſie faſt unhörbar.„Wird die Großma⸗ ma da helfen?“ a i 5 „Das iſt allerdings ihre Bedingung geweſen. „Die du auch eingegangen biſt!“ ſagte ſie raſch. „Vorläufig ja— zum Schein! Was ſollte ich ſonßt Mir blieb nur eine Kugel!“ 1 „Oder Dagobert. Doch nein, das ging wider den Stolz— lieber die Braut opfern!“ bachte Pponne bitter, Nur dasſelbe wie dir— es muß Sonſt zieht ſie ihre Zu. Ich weiß nicht, was ich tun? und ernüchtert blickte ſie auf den ſchwachen Menſchen an ihrer Seite. Wie Eiſestälte durchrleſelte es ſie, Er ſah ihr erſtarrtes Geſicht. 9 5. rankreichs und bund unbefragt in ein ſchwieriges lich iſt, daß der Türkei gleich auch den Völkerbund zugeſagt wird. 1 1 0 (Nachdruck verboten.) veſtimmtesß Verſprechen, daß September— werkbezahlt dend“ 3 erzielte Die Vollſitzung der Völkerbund dee e ö ſen Großmächten eine Note über Thräzien, in mittelte den Großmach 1 u denspolitik zu führen, hinweiſt und ihren Standpunkt darlegt. Bulgarien habe ſtets auf der Selbſfn⸗ digkeit Thraziens beſtanden, die es als einzige Rußland meldet ſich. 1 London, 25. Sept. In einer Unterredung mit dem Moskauer Berichterſtatter der„Daily Mail“ wies der ellvertrekende Kommiſſar des Aeußern, Karachan, darem 5 daß in einem in den ruſſiſchen Archiven befindlichen, während des Kriegs abgeſchloſſenen Geheimvertrag die Mächte Rußalnds vollſtändige Souveränität über Fun⸗ ſtantinopel und die Meerengen verſprochen haben. Mutz. land verlange keine derartige Souveränität, wolle jeboch 65 Intexeſſen anerkannt ſehen. Es würde ſeine Lüſunt her frage ohne ſeine Teilnahſſe duldet. Konſtautinopel, 24. Sept. Nach einer Reutermeldüng iſt die kemaliſtiſche Kavallerie in der Nähe von Tſcha⸗ nak in die neutrale Zone eingedrungen. Ein britiſcher General iſt mit türkiſchen Parlamentären u Beſprechungen zufammengekommen. Man hofft, die Kürken auf freundſchaftlichem Wege zum Rückzug zu veranlaſſen. 1254 Der e de will im Laufe der letz⸗ ten Nacht aus Konſtantinopel ſehr beruhigende Nach⸗ richten erhalten haben und erklärt, daß die Türken ſich auf Batramich ſchon wieder Rae der neutralen Zone zurückgezogen 104 fei alſo jedenfalls kein weiterer Zwiſchenfall erfolgt ſei. 95901 8 Rah einer Meldung des„Newyork Herald“ aus Konſtantinopel ſollen kemaliſtiſche Flugzeuge die Inſeln Mytilene und Chios bombardieren. Wie das gleiche Blatt meldet, zie⸗ hen die Engländer ihre Truppen aus Konſtantinopel zurück, um mit ihnen ihre Stellung im Tſchanak zu verſtärken. Proklamation Kemals an das d 1 0 Suiyrna, 25. Sept. Kemal Paſcha hat folgende ro⸗ lain 0 an das türkiſche Volk gerichtet: Edle tür⸗ kiſche Nation! Wir ſind ſiegreich, und der Sieg iſt einzig und allein mein Werk. Bisher hat der Feind mehr als 100 000 Mann an Toten un d Ge⸗ fangenen verloren. Große und edle türkiſche Na⸗ tion! Dein ſiegreiches Heer grüßt Dich vom Strande des Mittelmeers. Völkerbund und Drientfrage. 1 Baſel, 25. Sept. Ueber die Aufnahme der Pariſer . 05 Genf, in die auch der Völkerbund hineingezogen wird, ſchreibt der Genfer Sonderkorre⸗ ſpondent der„Baſler Nachr.“: Man weiß hier nicht recht, ob man ſich über den Pariſer Beſchluß mehr freuen ſoll, weil er die Unentbehrlichkeit des Völker⸗ bundes zeigt, oder mehr ärgern, weil er den Völker⸗ Problem verwickelt. Die Ententemächte wollen den Orientfrieden ohne Ein⸗ miſchung des Völkerbundes machen, wollen dieſem aber die Verantwortung für die wichtigſten Ergebniſſe dieſes Friedens, die ſog, Freiheit der Meerengen und den Schutz der chriſtlichen Minderheiten aufladen. Beides ſind höchſt Wah een gte abe Anver meide ieri hen. Grotesk, al 5= lh un daß der die Aufnahme in Italien und die Orient frage. Mailand, 25. Sept. Die in den Pariſer Orientver⸗ Einigung wird in der italieniſchen Oeffentlichkeit mit lebhafter Befriedigung qugßge⸗ nommen und die Einladung an Muſtapha Kemal Pa⸗ ſcha zur Beſchickung einer Friedenskonferenz auf die italieniſchen Bemühungen zurückgeführt, die wegen der Konferenz von Venedig nicht locker gelaſſen hätten. Handel und Verkehr. Ter Dollar notierte am Montag in Frankſurt 1408,50 G., 1411,50 Br., in Berlin 1405,74 G. und 1409,26 Br. 100 hol. Guſden- 54 531,75 G., 54 668,25 Br. 100 Schweiz. Fr.- 26 357 G., 26 433 Br. 100 öſterr. Kronen= 1,90 G., 1,94 Br. N. ⸗Sp.⸗V. Feudenheim 31; Mannhe 100 ital. Lire- 5942,55 G., 5957,45 Br. W. „Pponnchen, d verſtehſt ich doch— no aulig, gun Schein nur, ſage ich. Beg iſt duf— 6s bleibt alles beim alten.“ Ey wallte ſie au ſich z ebun; 1 „Fur mich nicht!“ ſagte ſi kalt.„Ich will gicht lügen e nur aus Hegnemlichket! in Unwahrheit leben. So hatte mein Papa damals nicht gedacht, als er Mama llebte.“„ 5 „Er har auch genügenb büßen müſſen.“ 72 „Faßt du es ſo auf, Lutz? Er hat ſich ſtolz zu ſei⸗ ner Liebe bekannt, und iſt glücklich geweſen.“ Beſchwörend faßte er ſie an den Schultern. „Wonne, nimm doch Vernunft an, ſei doch nicht ſolch ein Starrkopf!“ rief er heftig.„Was ſoll aus uns beiden werden? Worauf wollen wir denn heiraten!“ „Wir ſind jung, Lutz, wir können warten.“ Ein ver⸗ klärendes Licht lag auf ihrem blaſſen Geſichtchen.„Wir haben uns doch lieb. Ein kleines Kapital beſitze ich, und wenn du Rittmeiſter wirſt“—— 0 Er lachte ein wenig ſpöttiſch und doch gerührt.„Wie leicht du dir das denkſt, meine kleine H wonne. Und 1 0 ſo lange, vielleicht zehn Jahre, hier auf Burgau bleiben— bei Großmama?“ Sie ſchüttelte energiſch den Kopf. 5. „Das wäre ausgeſchloſſen! Wozu hätte ich mein Examen gemacht? Ich würde eine meinen Kenntniſſen entſprechende Stellung annehmen.“ a „Du— dee zukünftige Baronin Brücken, meine Braut Nein, Ppaune, das gebe ich nicht zu! Sei doch vernünf⸗ tig. Kieines Liebe— ſei doch klug,“ bettelte er. Rur für eine Weile noch- wenn Geoßmama dir das Ver⸗ sprechen abnimmt, gib nach“ ſie wich zurück. „Und Paiſy vo Hammaerſtein?“ antwoptete ſie mit ee 5 0 r ſpeaug heftig auf. a ul 1 mich gur einen Schurten! rie! er zecnig. „Nein, aber für„nen ſch anche Menlchen!“ „Yvonne!“— a „Ja, Lutz,“ fi: ſah an im vorüb:;—„ich, ich eln Gewiſſen ſagen. Es iſt borbel it mit dend wen Spiel und Sport. e Fußball. 4 . ich der vierte Spielſonntag um die Meiſter. chat der g brachte in Silddeutſchland tell zecht knappe Ergebniſſe und in einigen Kreiſen größere neberraſchungen. Zo wurde in München der ſüddeutſch Meiſter Wacker von Bayern mit 30 geſchlagen, während der J. F.C. Nürnberg gegen die Würz⸗ burger Kickers einen 40 Sieg errang. Die Reſul⸗ tate ſind: 8 00 Württemberg! Stuttgarter Kicker gegen Stuttgarter Sportfreunde 1:0; Sportv. Feuer⸗ bach— Eintracht Stüttgart 107 V.. R. Heilbronn ge⸗ gen Stuttgarter Sportklub 2:2: Ulm 1894— V... Stuttgart 2:1.— Aeruhe F. C. Freiburg 0: 155 1 Mühlburg— Phönix Karlzs⸗ zuhe 0: 0; 1. F. C. Pforzheim il 2 J Sportklub Freiburg— K.. B. Karksruhe 8. Odenwald: 5540 a— Du Verein! stadt 1:01 Vf. R. Mannk— T. 1 Verein Darmſt 5 105 55 10 nindenhof— T.⸗ u. Sp.⸗B. Mannheim⸗Waldhof 113 e— Phönix Mannheim 40. Nordbayern: T. V. 1860 Fürth M. T. B. Fürth 2: 2 J. F. C. Nürnberg— Würzburger Kickers 40 0 1. F. C. Bamberg— 8 n f N M.. B.— 1860 München 05; Wacker gegen Bayern München 073 05 T. V. Augsburg gegen Jahn Regensburg 5131 M. T. V. Ingolſtadt— Münch ner Sportvg. 62:0. i 1 Befähigungsliga: Württem berg: Sportvg. Prag gegen Union Böckingen 0: 1; VP. f. L. Stuttgart— T. B. Ulm o 0; F. V. Zuffenhauſen— F.C. Konſtanz dit Normania Gmünd— Pfeil Gaisburg 3:0.— Süd⸗ weſt: 1. F.C. Birkenfeld— F. C. Frankonia Karle f ruhe 2: 1. 4 Im Repräſentationsſpiel des Arbeiter⸗Turn⸗ und Sportbundes verlor die württembergiſche Mannſchaf gegen die badiſche in Maunheim mit 110. Die Sp. Vg. Fürth verlor am Samstag 211 ge gen den ſpaniſchen Meiſter F. C. Bareelona Buntes Allerlei. Ergebnis der Sonnenfinſternis⸗Expedition. Meldun, gen aus Auſtralien beſagen, daß die Witterungsverhäl niſſe für die von den verſchiedenen Expeditionen ge⸗ machten Lichtbildaufnahmen der dreieinhalb Minuten dauernden Sonnenfinſternis ausgezeichnet waren. Wit gemeldet wird, rechnet man mit ſehr wertvollen Et, gebniſſen, denen im Zuſammenhang mit der Then Einſteins große Bedeutung beigemeſſen werden könne Schließung der Berliner Lichtſpielhäuſer; Seit Frei tag haben ſämtliche Berliner Lichtſpieltheater zun Einſpruch gegen die Luſtbarkeitsſteuer geſchloſſen. Großer Kuf ferzi hdiebſtahl. Aus dem Vermeſſung⸗ büro im Hamburger Rathaus ſtahlen Einbrecher 2 Kupferplatten mit Stichen aus den Jahren 1810 bis 1864 im Werte von Millionen. der Stadt Hamburg, Eine„Schlafftlelle“ geſucht. In Frankfurt a. M. ſuchte ein Dr. phil. ein Zimmer oder eine. Manſarde In ſeiner Not wendete er ſich an das dortige Polizei präſidium, aßer diefes machte ihn um eine Hoffnun geringer. Es gab folgenden Beſcheid:„Auf Ihre An, frage vom... erwidere ich, daß Ihrem Antrag auf Uekerlaſſung einer beſſeren Gefängniszelle als Schlaf ſtelle nicht entſprochen werden kann.“ 4 Ausnutzung des Geldmangels. Aus größeren In duſtrieorten wird berichtet: Es gibt Leute, die del Mangel an Geld für die Entlöhnung der Arbeiter und Angeſtellten daſu ausnutzen, daß ſie gegen eine Pros viſon von 10 Prozent Geld zu dieſem Zwecke beſchaß fen. Sie verlangen einen Barſcheck und laſſen ſic dann auf der Bank, die nach ihren Erkundigungen noch 5 über Mitiel veetügt, den Scheck auszahlen. Derartige Manöver wiederholen ſie täglich mehreremale. Es ſol⸗ len Fälle vorge ommen ſein, wo ſolche Leute an eine einzigen Tage 80— 100 000 Mk. verdient haben. Gründung eines Inſtituts für Lederforſchung. Dee deutſche Lede induſtrie ſchreitet zu einer neuen Schöp⸗ fung. Aus eigenen Mitteln der Gewerbebetriebe ent tand ein Auhitut für Noderfarſchung dofſon ſKuund. würde um melre Liebe gekämpft boben;— wie Papa un“ Mama getan bat! Ein Mann wie du hätte auck elch endeten Beruf binden können— ein bißchen Enel“ und guter Wille wirkt Wunder! Tu 1 ein Abt um, biſt geſund und kräftig. Und ſo leich.— obne ed en Kampf— haſt du mich aufgegeben“—— „Das iſt nicht wahr! Nie hab' ich nue dacht!“ 5 5 „Dann haſt du mich verleugnet. Wir wollei doch nicht um Worte ſtreiten, Lutz! Du haſt in Großmutter Wünſche gewilligt. Ob das nun bloß zum Schein wal ſpielt für mich keine Rolle.“„ „Doch nur notgedrungen— um Ruh) und Frieden zu haben— für eine kurze Zeit nur.“ Er war gad verzweifelt und ſuchte ſie zu ſeiner Anſicht zu bekehren, „Nach wie vor betrachte ich dich als meine Braut! 5 „Aber ich nicht, Lutz, unter dieſen Umſtänden nich mehr! Ich will mein Gewiſſen nicht mit einer Lüge 1 laſten— und Großmama, die ſo wahr und ſtolz wie e ſtreng iſt, die will ich nicht betrügen, lieber will ich 1 ſagen.“ Schwer fiel das Wort von ihren Lippen, u die Augen wurden ihr feucht.. löſe dich nicht von dei „Geld e nein! Ich nem Gelöbnis! 5 Ich will nicht Unfrieden ſo nötla „„Es iſt das beſte, Lutz. Ich bin einmal das überflüſſigſte Geſchöpf ul, dacan ge ſtiften zwiſchen dir und Großmama, die du brauchſt! ter der Sonne— niemanden kann ich Freude bringen, ſagte ſie traurig. f Er wollte N e Arme ſchließen. weißt, wie ich di ebe—“ f bee wehrte ihm. Mit verlorenem Blick ſtarrte ſie vor ſich hin. 1900 wohl, Lutz! Du kannſt jetzt Groß nam 10 „Mvonne, du „vel Ich will nicht, daß du ein Wortbriſcht 15 v rſt! 0 iſt ja alles gut— ſie bezahlt dir bein g den, und du kannſt frei aufatmen.“ 70 Südweſt: Vf. B. Karlsruhe— Germania Brötzingen T. V. 46 Nürnberg 2:2.— Süd⸗ Es handelt ſich um Grundriſſe und Karten der Elbegegend und des Gebiet (Fortſetzung folgt.) 70 lage in Verbindung mit der Kaiſer⸗wilhelm⸗Geſel b falsch geſchaffen wurde. Dieſer eee tlichen Ge⸗ ellſchaft wird das Inſtitut, das ſeinen Sitz in Dres⸗ en haben wird, angegliedert. Die vorbildliche An⸗ ſtalt, zu deren wiſſenſchaftlichem Leiter das Mitglied des Inſtituts für Faſerſtoffchemie in Verlin⸗Dahlem, Prof. Max Bergmann, ein Schüler des berühmten Chemikers Emil Fiſcher, berufen wurde, hat die wif⸗ ſenſchaftlichen Grundlagen der Lederbearbeltung zu bearbeiten. 5 ö Aus Vorarlberg. Ein Brief innerhalb Heſterrelchs und Deutſchlands koet nunmehr 200 Kronen. Wie Lebensmittelpreiſe ſind, ſeit den Verhandlungen in Genf etwas zurückgegangen. Schweinefett fiel um 10000 Kr. auf 28000 Kr. pro Kg. Moſtobſt, das in Hülle und Fülle vorhanden iſt, koſtet am Baum das Kg. 100 Ke., Fallobſt 40-60 Kr. Die Bregenzer Zeitungen ſoſſen im Mongt 7000, Kr. oder 260 Mk a Millialdendiebſtahl in Berlin W. Am Samstag ſtat⸗ teten Einbrechor der Witwe eines Diplomaten in der Laudsbuter Straße einen Beſuch ab, bei dem ſie Schmuck genſtände, Juwelen, Gold- und Silberfachen eim Mete von etwa einer Milliarde Papiermark er⸗ baute en, Die Dame hatte einen Spaziergang unter⸗ unmmen, Geſtohlen ſind ungeheure Werte vor allem ein Goldſchmuck, den die Dame vor vielen Jahren vom Sultan von Sanſibar als Geſchenk erhalten hatte, Weiter erbeuteten die Diebe eine Kette aus Kopal mit verſteinerten Inſekten und eine ſolche aus Porzellan⸗ perlen, die fünftauſend Jahre alt ſind und aus ägyp⸗ tiſchen Ausgrabungen ſtammen, eine Medaille Friedrich Wilhelms IV. und eine Medaille Bismarcks. Berliner Milchpreis. Vom heutigen Montag an ko⸗ ſtet in Berlin ein Liter Milch 47 Mk. Mit einer baldigen Heraufſetzung des Milchpreiſes auf 50 Mk. iſt zu rechnen! Völlerbundmarken. Die ſchweizeriſche Poſtverwal⸗ tung hat eine Reihe von Briefmarken mit einem Ueberdruck verſehen, der ſie als für den Sondergebrauch der Zentralſtelle des in Genf tagenden Völkerbunds beſtimmt kennzeichnet. Es ſind die gewöhnlichen im Umlauf befindlichen Schweizer Briefmarken, die mit einer dreizeiligen ſchwarzgedruckten Inſchrift„Soeiete des Nations“ überdruckt wurden. Schloßeinbruch. Das Schloß des Grafen von dez Schulenburg in Altenhauſen bei Neuhaldensleber wurde von einer unbekannten Diebesbande beraubt. Den Dieben ſind Silberſachen im Werte von etwa 1 Million Mark in die Hände gefallen. J Rücktritt Gaſparris. Der Rücktritt des Kardinal⸗ Staatsſekretärs Gaſparri wird auf Meinungsverſchie⸗ denheiten mit der Kardinalkommiſſion zurückgeführt welche die Prüfung der Frage der Beziehungen zwiſchen dem Vatikan und Frankreich porzunehmen hat. Er wird ſeinen Poſten aber erſt verlaſſen, wenn ein ge⸗ eigneter Nachfolger ernannt iſt. Blutige Zuſammenſtöße in Italien. In Calabrien kam es in dem Dorf Caſtignano zu blutigen Zuſam⸗ menſtößen zwiſchen Landarbeitern und Polizei als die letztere ein widerrechtlich beſetztes Landgut räumen wollte. 4 Bauern wurden getötet, 5 ſchwer verletzt, darunter auch der ſozialiſtiſche Bürgermeiſter. Ein Bemeinderat wurde getötet. Die Regierung hat Ver⸗ tärkunean entſandt. 3— Aus Nah und Fern. Pforzheim, 25. Sept.(Diebſtahl.— Selbſt⸗ mord.) Geſtohlen wurden aus einer Fabrik Schmuck⸗— ſachen im Werte von 100000 Mark.— In der Nacht zum Samstag ließ ſich ein 23 Jahre alter Goldſchmied aus Langenbrand auf der Bahnſtrecke Dillweißenſtein⸗ Unterreichenbach vom Zug überfahren und wurde getötet. Bruchſal, 25. Sept.(Allerlei.) Im Bahnhof- wartſaal neckten ſich zwei junge Burſchen, hierbei ſtieß der eine dem anderen ein Meſſer in die Rippen und verletzte ihn ſchwer.— Auf den mit acht Gefangenen und zwei Gendarmen beſetzten Gefangenentransportwagen fuhr eine Lokomotive im hieſigen Bahnhof derart auf, daß vier Gefangene erheblich verletzt wurden. Maunheim, 25. Sept.(Hockerſteue r.) Der Stadt⸗ rat hat der Einſührung einer ſogen. Nachtſteuer zuge— ſtimmt. Freiburg, 25. Sept.(Allerlei) Der Straßen⸗ bahntarif iſt nun auch hier für die kürzeſte Strecke auf 10 Mark feſtgeſetzt worden.— Das Wohnungsbauprogramm kann nicht in den vorgeſehenen Rahmen durchgeführt werden. Nur die bereits in Angriff genommenen Bau— ten werden zu Ende geführt. Mutmaßliches Wetter. Der Niederdruck von Weſten wird nicht für lange Zeit warmes Spätſommerwetter bringen. Für Mitt⸗ woch und Donnerstag iſt teilweiſe Aufheiterung. meiſt aber regneriſche Witterung bei warmer Tem⸗ peratur in Ausſicht zu nehmen. rung von Brotgetreide und Mehl ſowie die Bereltung von Futtermitteln-daraus ſtreng verboten iſt. Vie Regierung hat die Kommunalverbände darauf hinge ſey, in wet, teſtem Maße das Verſütterungsverbat der Laubwirtſhaft wieder in Erinnerung zu bringen unnd bei Zuwidel⸗ handlungen mit Nachdruck durchzucgceiſſen, — Auslandskohle bei den Neichsrahne belann“, daß die Verſorgung der Reichsb. libbreunſtoff aus heimiſchen Reſerven unzureie Lediglich zur Deckung des laufenden Verkran Bevorratung, müſſen im Monat well ker 4000 nen Auslaudskohle beſchafft werden. Da fie di lung der Auslandskohle ſoweit möglich de nügt wird, kommt der Bezirk der Reichst Karlsruhe, deſſen Kohlen von jeher weit durch die Rheinſchiffahrt zugeführt wurden, für b zug von Auslandskohle vorzugsweiſe in Frage.(heuer hielt daun auch an ſolcher bisher annähernd 16600 Founen, meiſt engliſcher Herkunft. Nur durch dieſe We⸗ züge aus dem Auslande iſt es gelungen, den laufenden Verbrauch zu decken, und über den Stand vom T. April hinaus weitere Vorräte anzuſammeln. Trotz der unge— heuren Aufwendungen, die die Beſchaffung ſo 50 Mengen ausländiſcher Kohlen erfordert, mußte die! zahn den größten Wert darauf legeu, mit gewiſſen rütten au Dieuſtkohlen in den Herbſt einzutreten, wei jetzt die Beförderung von Hausbeaud, Kartoffeln, Raden uſw. drängen. — Wo kommt unſer Schlachtvieh hin? Schſacht⸗ hausdircktor Leeb in Würzburg ſtellte feſt, daß allwöchent⸗ lich größere Mengen Schlachtvieh über den Rhein gehen und die franzöſiſchen Beſatzungsbehörden zentnerwetſe das Fleiſch in ihre Heimat ſchicken. In Neuſtadt a. Saale wurde ein Waggon Schlachtvieh innerhalb einer Stunde fünfmal verkauft und ſchließlich in das beſetzte Gebiet abgeſchohen. So gingen wöchentlich 40 Waggon üer den Rhein. Vorſtellungen bei der Reichsregierung feier mer⸗ loben worden. ö f. Vorſchuß betragen! 1. für Schwerbeſchädigte, je nach Lage der Erwerbsbe⸗ ſchränkung und der Kinderzahl 5 7000 Mark. zahl zwiſchen 1650 und 2. für eine Witwe mlt einem ſchulpflichti 1 Mk. für jedes weitere ſchicpdichligen Kind 300 vorhand cb 1200 Mt. mehr. handen ſchulpflichtige Kind 3. für jede vaterloſe Walſe 1200 Mk. 4. für Kriegseltern zwiſchen 1500 und 3000 Mk. Der Vorſchuß wird nur auf Antrag gewährt und zwar dadurch, daß dem Antragſteller ein Gutſchein ans⸗ geſtellt wird, mit dem er ſich bei ſeinem Lieferanten Kar⸗ toffeln und Kohlen beſchaffen kann. Der Gutſchein lautet auf den Namen des Empfangs berechtigten. Der Inhaber kann den Lieferanten nach Belieben wählen. In dem Gut⸗ ſchein iſt der Betrag angegeben, bis zu welcher Höhe die Fürſorgeſtelle die Verpflichtung zur Bezahlung übernimmt, Nachdem der Verſorgungsberechtigte den Empfang der 10 0 15 5 Gutſchein quitttert hat, erfolgt die Aus⸗ zahlung des Betrages an den Lieferanten durch di Gemeindekaſſe. 5. 8 e ee Wer von dem vorſtehend gekennzeichneten Verfahren keinen Gebrauch machen will, erhält die ihm zuſtehenden Teuerungszuſchüſſe jeweils am Anfang des Fälligkeits⸗ moyats in voller Höhe ausbezahlt. N Diejenigen Militärrentenempfänger, welche die laufende Teuerungszuſchüſſe erhalten und einen Gutſchein für die Beſchaffung von Kartoffeln und Brennmaterial wünſchen, haben ſich auf unſerem Büro Nr. 27 wie folgt zu melden: 1. Mittwoch, den 27. September 1922, vorm. von 9 bis 12 Uhr für Kriegswitwern. 2. Donnerstag, den 28. September 1922 22, N n vorm. von 9 bis 12 Uhr für Schwerbeſchädigte, Waiſen, und Krlegseltern. Rentenſtammkorte iſt vorzulegen. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim: Lamberth. Lokale Nachrichten. 5 Gründungsverſammlung der Kleinland⸗ wirte und Kleintabakpflanzer. Die am Samſtag Abend in das Gaſthaus zum Löwen einberufene Verſamm⸗ lung war von Intereſſenten recht zahlreich beſucht. Der Zuſammenſchluß der klelneren Landwirte und Tababbauer wurde allſeltig aufs freudigſte begrüßt und ſofort ein prov. Vorſtand gewählt. Dieſer ſoll die nötigen Vorarbeiten treffen, damit am Sonntag, den 1. Oktober die General- verſammlung mit endgültiger Vorſtandswahl ſtattfinden kann. Dle Vereinigung hat den Zweck, die Intereſſen der kleinen Landwirte und kleinen Tabakpflanzer bezüglich des bevorſtehenden Grumpen- und Sandblattverkaufs nach Möglichkeit zu wahren. Es iſt dieſerhalb Pflicht eines jeden kleinen Landwirtes und Nichtberufslandwirtes, ſich der Organiſation anzuſchließen. Anmeldungen zu dieſer Vereinigung werden von den Bevollmächtigten, He rn Johann Mandel 19., verl. Alexanderſtraße, neben Wirt— ſchaft zum„Schwarzen Peter“ und Herrn Ludwig Brech— tel, Holzſtraße 1 im Laufe dieſer Woche entgegengenommen. Alle noch Fernſtehende ſollten in ihrem eigenen Intereſſe der Organiſation beitreten, daß etwas Erſprießliches für die Kleinlandwirte und Nichtberufslandwirte geleiſtet wer— den kann. Auf, am Sonntag in die Generalverſammlung. Näheres wird noch bekannt gegeben. () Die Heſſiſche Landeswanderbühne gibt hier ein dreitägiges Gaſtſpiel. Vor großem Maſſenandrang, der den großen Frelſchützſaal bis zum letzten Sitz- und Stehplatz füllte, wurde geſtern Abend„Maria Stuart“ gegeben. Ein ergreifendes Trauerſpiel rollte ſich vor den Augen des Beſuchers ab. Die Bühnenkunſt zeigte ſich da in ihrer ganzen Schönheit und Pracht, in der hinreißenden und formvollendeten Wiedergabe der Stücke. Die mitwir— kenden Künſtler ſpielen alle flott, mitunter überwältigend und erſchütternd. Wer dieſe Aufführung geſehen wird kon— ſtatieren müſſen, daß die Heſſiſche Landeswanderbühne ein gelſtig und kulturell hochſtehendes Theaterunternehmen darſtellt und geeigget iſt, Kunſt und Wiſſen im Volke zu heben, und noch mehr: Aufbauarbeit für den Staat zu leiſten! Wir freuen uns, daß ſo viele hieſige Einwohner die günſtige Gelegenheit geſtern wahrgenommen und dieſes großartige und erhebende Schauſpiel geſehen. Dank ſei der Leitung und den Künßlern, da ſie ſich der Mühe unter— zogen, die echte und wahre Kunſt dem hieſigen Publikum zu zeigen— Heute iſt der zwelte Theater Abend mit „Emilla Galotti“, zu dieſer Aufführung die Direktion ebenfalls herzlich einladet. Der Kartenvorverkauf iſt eln ſehr reger, ſodaß auch heute Abend vor ausverkauitem Haus „Emilia Galotti“ in Scene gehen kann. K. Aus Stadt und Bezirk. — Gedenket der deutſchen Kriegsgefangen! In dem ſranzöſiſchen Straflager Toulon werden noch im⸗ mer 27 deutſche Kriegsgefangene widerrechtlich zurückge⸗ halten. Wenn Frankreich ſich nicht herbeiläßt, ſeine un⸗ erhört harten Urteile zu revidieren, wird es vielen dieſer zumeiſt unſchuldig Verurteilten(darunter ein Fall mit 30 Jahren; ein anderer mit lebenslänglich) nicht vec⸗ gönnt ſein, jemals wieder den heimatlichen Boden bo⸗ treten zu können. Fürchterliches über die ſeeliſche Zer⸗ mürbung dieſer, ihren Familien vorenthaltenen Leuke prechen die Berichte der Gefangenen; es iſt daher Pflicht der Heimat, unermüdlich für das leihliche Wohl ber noch Gefaugenen beſorgt zu ſein. Mit Geldſeudungen iſt den Gefangenen nicht gedient, dagegen ſind Liebesgaben aller Art(insbeſondere dauerhafte Eßſwaren) recht er⸗ wüuſcht. Die 11 efangenenſtelle Württenberg in Stuttgart(Rotebühl 9 15(Feruſprecher 1425), pie regelmäßig Sendungen nach Touſon abſertigt, bittet um Zuweiſung von Liebesgaben. Amtlicher Teil. Betr.: Winterhllfsmaßnahmen für Schwerbeſchädigte, Kriegs⸗ hinterbliebenen und Altrentner. Nach uns gewordener Mitteilung ſind für dieſes Jahr keine beſondere Mittel für Winterbethilfe zu er— warten. Um den Schwerbeſchädlgten, Krlegshinterbliebenen, (Kriegerwitwen, Vaterloſen und elternloſen Waiſen, Kriegs— eltern ſowie Altrentner) die Beſchaffung von Winterbedarf (Kartoffeln und Brennmaterkal) zu ermöglichen, ſollen die laufenden Teuerungszuſchüſſe gegen Abtretung durch Be⸗ vorſchuſſung nutzbar gemacht werden. Die Verwendung der hlerdurch flüſſig gemachter Gelder darf jedoch nicht durch Auszahlung in Bargeld, ſondern uns durch Bezahlung von Sachwerten erfolgen. Die Ein⸗ bringung des vorſchußwelſen bezahlten Betrages geſchieht derart, daß die Teuerungszuſchüſſe für die Monate Oktober 1922 ͤ bis März 1923 in 6 gleichen Teilen gekürzt wird. Der Gewährung von Vorchüſſen werden die Sätze der für den Monat September 1922 ausbezahlten Teue⸗ — Verbot der Brotgetreideſütterung. 6s wird darauf aufmerkſam gemacht, daß die Verfütte⸗ rungszuſchüſſe— nicht die nachträglich erhöhten— zu Grunde gelegt. Hierugch wird der einmalig zu gewähren Gottesdienſt⸗Ordnung. In der neuen Kirche an Werktagen: Mittwoch: ¼7 Uhr beſt. S.-A für Adam Adler, Ehefrau Katharina geb. Eppel, beiderſ. Großeltern und An— gehörige 8 Uhr beſt. S.⸗A. für Michael Knapp 3, Ehefrau Katharina geb. Winkenbach, Söhne Johann, Leon— hard und Angehörige. a Donnerstag: ¼7 Uhr Amt zu Ehren der Mutter Gottes für 1 Sodalin Marg. Hoock, beſtellt von der Jung⸗ frauen-Kongregation. 8 Uhr beſt. E-A. für ledig 7 Marg. Hoock, beſt. von ihren Schulkameraden. Freitag: ¼7 Uhr beſt. E⸗A. für 1 Krieger Peter Adler, Vater Michael Adler 10., Großmutter Sophie Adler geb. Faltermann, vermißte Krieger Karl und Jakob Benz und Angehrige. 8 Uhr beſt. E⸗A, für ledig 1 Michael Hanf, be⸗ ſtellt von ſeinen Schulkameraden. Samstag: ¼7 Uhr geſt. hl. Meſſe für* Krieger Georg Jakob Buſalt, Großeltern Gg. Buſalt und Anna Maria Knapp, Joſeph Martin und Kath. geb. Martin und Angehörige. 3/47 Uhr beſt. S.⸗A. für Georg Hoock 6., Ehefrau Katharina geb. Hofmann, Sohn Georg und Angehörige. %8 Uhr beſt. S.⸗A. für Krieger Joh. Helbig, Mutter Marg. Alter und Angehörige. 0 Am Donnerstag iſt bei den barmh. Schweſtern um J Uhr hl. Meſſe. Am nächſten Sonntag wird das Roſenkranzfeſt gefeiert. Da es am 29. September 50 Jahre ſind, daß die Ehr w. Schweſter Oberin Amarantha das eilige Ordenskleid erhielt, ſo wird am nächſten Sonntgg ein feierliches Dankamt mit Te Deum gehalten, wozu die Gläubigen herzlich eingeladen ſind. Am nächſten Sonntag iſt gem. hl. Kommunion für die 1. Abt. der Jungfrauen-Kongregation. Zugleich gem. hl. Kommunton für die Schülerinnen der Frl. Gräff und Frl. Koob. Beicht für dieſe Samstag 2 Uhr. Marktbericht. : Schweinemarkt. Weinheim, 23. Septbr 22. Zugeführt 362 Stück. Verkauft 303 Stück. Milchſchweine das Stück von 1100—1800 Mk., Läufer das Stück 2000 bis 6500 Mark. Achtung Achtung Wer ſein Bedarf von lune. U. Füge Jollheine noch nicht eingedeckt hat, verſänme es uicht, da am 1. Oktober Uroe Frachternonung in Kraft tritt. Ab Mittwoch ſteht nur erſtklaſſige Waare bei billigſten Preiſen zum Verkauf bei Jakob Müller Weinheim a. d. Bergſtr.; . Wilheluſtr. 4.