rr rr reer Hessische Lanles-Aandernunne Theater der Zentralstelle zur Förderung, der Volksbildung und Jugendpflege in Hessen In Verbindung mit dem Landestheater. Gosamt-Oberlellung: Direktor Heinrich Massinger ünstl. Teftung öberspfeſſeter Erich Howack Aagtspie in Mernhein Sasthaus„Zum Freischütz“ 1 aalen Preise der Plätze: Sperrsitz nummeriert 25.— Mk. unnumme rierte Plätze 20. Mk.(au der Abendkasse jeder Platz Mk. 3.— mehr) Vorverkauf: Flora-Drogerie, Viernheimer Bürger- Zeitung Tel. 217, Zigartenhaus Klee, Viernh. Anzeiger Tel. 20 und Ph. Stumpf, Gasthaus„Zum Freischütz“, Tel. 31 Eröfinung der Abendkasse 7 Uhr Die Vorstellungen beginnen pünktlich Einlass während des Spieles findet nicht statt. ID fauchen streng verboten! Jede Uhr repariert in eig. Werkſtätte ſchnell, gut und billig L. Krug, Uhrmacher. Preiswertemöbell Compl. mod. Küchen, Küchenſchränke, pol. u. lak. Kleiderſchranke Reichsbund der Kriegs beſchädigten, ehemaliger Kriegsgefangenen Krlegstellnehmer u. Hinterblleben n, Ortsgruppe Viernheim Mittwoch den 27. September lfd. Is, abends 6—7 Uhr Beratungs ⸗Stunde im Rathaus. Der Beratungsvorſitzende. FEC ͤ Ir Famachzel empfiehlt: „Wochs“ Einkoch-Apparae ten, Waſchk mit und ohne Marmor und Spiegel. Diwans, Sofas Deckbetten uſw. billig abzugeben. Möbellager Wahrhaft damerzuschulllcher Wonifahris- und. Donnerstag Abend 8 Uhr Verſammlung im Gaſthaus zur Starkenburg. 0 5 Betreffs: Anſchafſeng von Winterbedarf für ſämtliche Rentenem⸗ pfänger da von der Fürſorgeſtelle Bar- geld bewilligt wird. Diejenigen Mit⸗ glieder, welche Kar⸗ toffeln abgeben können, mögen esam Donners⸗ tag Abend in der Verſammlung melden. Der Vorſtand: Noll Turnerbund Viernheim. Kommenden Frei⸗ tag, den 29. Sep⸗ tember, abends 8 Uhr beginnen in unſerem neuen Lokal „Gaſthaus zum Freiſchütz“ die regelmäßigen Turn⸗Stunden wieder u zwar Diens⸗ tags und Freitags le- weils abends 8 Uhr wozu alle aktiven Mit⸗ glieder ſowie diejeni— gen, die dem alten Turnſport noch ferne ſtehen, pünktlich zu erſcheinen haben. Mit Turnergruß: Die Turnwarte. uu dumm Jollen und compl. und leere Bet ſowie jede Größe Gläſer und Gummiringe, Gelleegläſer u. Pergament⸗ papier, Steinzeugtöpfe ſowie Fruchtpreſſen u Eismaſchin. Nikol. Effler 3. Haushaltungs waren. Fracht“ iefe, Anhüngezettel T 5, 16(Laden) Mannheim Samstags geſchloſſen. dallehehe oel für Alt Gold, Silberwaren, Zahngebiſſe, Schmuückſachen, Platin, Münzen Brillanten. Kaufea v. Händlern Bartmann Mannheim 32, 22 J2, 22 salle sind von jeder- mann leicht fest- zumachen, norm haltbar und bing zu haben bei L. 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Nachrichtenblatt für alle amtlichen Bekanntmachungen der Behörden Viernheims und Amgebung. Inſerate haben in der„Viernhelmer Bürger⸗ f * 11 r—— Scplember 1922 on aufgegebene Inſerate wird keine Garantie übernommen. 87905 chtuͤngen hat der 551 er keine prlich auf Lieferung ode lieferun oder 08 Riza deß B ꝙꝙ————— Voſtſcheckkonto Nr. 21577 Aut Frankfurt a. M. Kurze Tagesüberſicht. Nach einer Meldung aus Konſtantinopel ſind die Verhandlungen zur Einleitung eines Waffenſtillſtands zwiſchen Griechen und Türken durch Vermittlung der alliierten Oberkommiſſare bereits im Fluß. Tie Türken ſind erneut in die Tſchanakgegend, die in der neutralen Zone am Rande der Tardanellen liegt, vorgeſtoßen. Kemal Paſcha ſoll darauf beſtehen, daß Thrazien von den Türken und nicht durch den Völker⸗ bund beſetzt wird. N Rußland hat eine geharniſchte Note an England ge⸗ richtet, in der es die Anerkennung der türkiſchen Rechte fordert und Einſpruch gegen die alliierte Note bezüglich der Meerengenfrage erhebt. Die Bolſchewiſten verlangen, bei der Friedenskonfe⸗ renz zugezogen zu werden. Nach engliſchen Meldungen werden von dieſer Seite Unruhen in Konſtantinopel und Verzögerungsverſuche gegen die Friedensnote der Alliierten erwartet. Tie ſüdſlawiſchen Truppen ſind mobiliſiert, um dem Balkan einzugreifen. In Athen ſoll das griechiſche Kabinett Venißzeras gebeten haben, ſeine Tienſte wieder Griechenland zu widmen. Ter Reichsernährungsp nister Dr. Fehr drohte in München mit ſeinem Rlcktritt, wenn in Verlin für das Umlage treide nicht 33—35 Prozent des Me preiſes angeſetzt werden. In Griechenland ſind revolutionäre Unruhen aus⸗ gebrochen. König Konſtantin hat abgedankt. Tie Lage an den Dardanelten hat ſich erneut ver⸗ ſchärft, da weitere kemaliſtiſche Truppen in den neu⸗ trale Zone eindrangen. In Konſtantinopel herrſcht Panikſtimmung. Das tür⸗ kiſche Kabinett iſt zurückgetreten zugunſten der kema⸗ liſtiſchen Regierung. Im Völkerbund wurde die Abrüſtungsausſprache be⸗ Garantieverträge endet und die Entſchließungen über und Reparationsfrage angenommen. 0 5 ̃ Die Lage im Orient. * Ter„nahe“ Oſten liegt doch ziemlich fern, ſo daf man kaum ein zuverläſſiges Bild über die Vorgänge ar der kleinaſiatiſchen Küſte und in Konſtantinopell ge— winnen kann Mon iſt in Deutſchland auf enaliſche unk n d bg M Gräfin Laßbergs Enkelin. Roman von Fr. Lehne. 29. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) Eine leiſe Bitterkeit klang doch aus ihrer Summe. Sie ſah wie er ſchwankte, wie es hoffnungsfreudig in ſeinen Augen aufleuchtete; auf ſeine Einwendungen hörte ſie nicht mehr. „Geh', Lutz, damit mgn dich nicht erſt ſuchen muß und ſchließlich hier findet— ich bitte dich, geh' und laß mich allein!“ 5 Er folgte ihrem Drängen und ging endlich. Den letz⸗ ten Kuß verweigerte ſie ihm.„Ich bin nicht mehr deine Braut, Lutz, und einen fremden Mann lüſſe ich nicht.“ „Du törichter, ſüßer, kleiner Eigenſinn! letzte Wort hab' ich noch nicht geſprochen, du! Pvonne, bleib“ mir treu!“ Mit bitterem Lächeln ſah ſie ſeiner eleganten Ge— ſtalt nach. Er ging ſo leicht, ſich in den Hüften wie⸗ gend— und ſie! Der Schmerz zog ſie förmlich zu Bo⸗ den. Sie kniete vor der Bank, das Geſicht auf den Arm gelegt; heiß und brennend trat es in ihre Augen, würgte es in ihrer Kehle., Es war nicht allein Schmerz, daß ſie den Geliebten laſſen mußte— es war auch Groll und Entltäuſchung, daß ſie ihn ſo haltlos und ſchwach geſe— hen hatte. Nur Worte, leere Worte hatte er gehabt o leicht hatte er ſie geopfert. War ſie nicht eines Kamp⸗ fes wert geweſen? Er war der Liebling der Großmutter; er konnte alles bei ihr erreichen, gegen ihn war ſte nachſichtig bis zur Schwäche. Wenn er energiſch aufgetreten wäre und ſeine Liebe verteidigt hätte, vielleicht wäre ſie nicht ſo hart geweſen, hätte ſich erweichen laſſen! Wie hatte er ihr das antun können! Wie ſtand ſie nun vor der Großmutter da, gegen die ſie vor wenig Stunden erſt ihre Liebe ſo ſtolz behauptet hatte:„Ich laſſe nicht von Lutz, und er läßt auch nicht von mir!“ Sie fühlte ordentlich deren ſpöttiſches, mitleidiges Lä⸗ f 755 N 70 an Das FT. 2 franzöſiſche Meldungen angewieſen, und in dieſen ſpie⸗ gelt ſich jeweils die politiſche Haltung der beiden Länder wieder. Daneben her gehen noch Nachrichten ſenſationeller Art. Vor dem Eintreffen des franzöſiſchen Unterhändlers Frank-Bouillons, der die Pariſer Note der Alliierten an Kemal Paſcha perſönlich überbringt, wird wohl keine Eutſcheidung über die Frage fallen, ob es zu einer krie⸗ geriſchen Auseinanderſetzung an den Dardanellen und in Thrazien oder zu der geplanten Friedenskonferenz in Venedig kommt— Die Gefahr eines Zuſammenſtoßes zwiſchen Angora-Türken und Engländern in der neutralen Zone bei Tſchanak, an den Küſten der Meerengen hat ſich verſchärft, zumal nach einer engliſchen Meldung eine zweite türkiſche Kavallerieabteilung bei Bigha vorgeſtoßen iſt. England ſetzt ununterbrochen ſeine Rüſtungen fort, ſendet Truppen und Schiffe nach dem Orient, neuer— dings ſogar engliſche Rheinlandtruppen. Von Kemal Paſcha wird berichtet, daß er die Zuziehung des verbün— deten Rußland an der Friedenskonferenz wünſcht(oder fordert?) und auf der Befeſtigung der Meerengen(Bos- forus und Dardanellen) durch die Türkei und dem Einmarſch in Thrazien beſteht. Dies ſteht natü lich im Widerſpruch zu dem Grundſatz der Freiheit der Meer— engen, den die Alliierten betonten. Ganz beſondere Beachtung verdienen die Vorgänge in Konſtantinopel. Die alliierten Truppen ſino dort wohl nur noch kurze Zeit. Die engliſchen Berichte von bolſchewiſtiſchen Unruhen ſind als„Stimmungs- mache“ gegen die Türken zu bewerten. Der Abzug der Italiener iſt nur noch eine Frage von Tagen, und die Abreise der Frauen der engliſchen Offiziere deutet auf das baldige Ende der Beſatzung der osmaniſchen Hauptſtadr bin. Pie Konſtantinopeler Regierung iſt ber reits zugunſten der Kemaliſten zurückgetreten, wa die Einheitsfront der Türken herzuſtellen. Die Augora Türken hatten bisher nur einen Vertreter in Kouſtanti— nopel, der nun die Umbildung des türkiſchen Kabinet!e im Einverſtändnis mit Kemal Paſcha vornimmt All m nach herrſcht in Konſtantinopel eine Art Panikſtimmu die zu allerlei Ueberraſchungen führen kann. a — Rücktritt König Konſtantins. Athen, 27. Sept. Nach einer Reutermeldung hat König Konſtantin abgedankt. a Dieſe Nachricht kommt etwas überraſchend, nachdem zuvor aus Athen allerlei bberuhigende Nachrichten einge— troffen waren. Den König der Hellenen ereilt damit das Schickſal anderer gekrönter Häupter Europas nach einem en Krieg, Schon einmal geſchah es, daß wäh- rend des Weltkriegs unter dem Einfluß Frankreichs das verlorenen Krieg. ariechiſche Volk ſich von Konſtantin abwandte und Veni— cheln, hörte Tante Alines grelle, triumphierende Stimnie. Nein, das war nicht zu ertragen, ſie mußte fort, ſo bald wie möglich, und wenn ſie ſich ihr Fortgehen nur mit der größten Ungnade erzwingen ſollte. Das war gleich! Nicht einen Tag noch blieb ſie. Sie hatte genug gelernt, um auf eigenen Füßen ſtehen zu können— und in der Arbeit würde ſie auch am ſchnellſten vergeſſen können, welches Glück ſie einſt erhofft. Das war nun vorbei für immer! 15 1 *. Leiſe legte da einer die Hand auf die Schulter des weinenden Mädchens. Mit einem Laut des auf. „Ich bin es nur,“ ſagte Dagobert.„Verzeihen Sie mir— ich ſah Sie hier knien und dachte, glaubte—“ Sie ſuchte ihr verweintes Geſicht zu verbergen. Halb abgewendet flüſterte ſie:„Ach, es iſt nichts, Graf!“ Halten Sie mich nicht für aufdringlich, Komteſſe. Sie haben geweint. Hat man Ihnen etwas zuleide ge— tan? Ich kann Ihre Tränen nicht ſehen. Aus Neugier⸗ de frage ich ſicher nicht— nur aus Teilnahme.“ Seine Stimme klang ſo herzlich und gütig, daß ſie dankbar zu ihm aufblickte. „Das weiß ich— doch ich habe ja manchmal Grund zum Weinen. Vergeſſen Sie es—“ „Nein, das will ich nicht! So, jetzt ſetzen Sie ſich neben mich und ſagen mir, was Sie quält. Vielleicht kann ich helfen— es war doch etwas—— mit Lutz.“— Sie nickte erglühend; ſeine weiche, mitleidige Art tat ihr wohl. „Auch Lutz war ſo verſtört, als er ſoeben auf ſein Zimmer ging.“ Er ſah, wie ſie ſcheu um ſich blickte. „Sprechen Sie ruhig, Komteſſel Baroneſſe Herta iſt augenblicklich bei der Gräfin— alſo ſind wir ungeſtört. Erleichtern Sie Ihr Herz; ich habe Einfluß auf Lutz— und weiß um Ihr beider Geheimnis—“ Erſchreckens ſprang Yvonne 8 zelos, den politiſch klugen Volksführer, an die Spitz des Miniſteriums ſtellte, der dann auch das griechiſche Staatsſchiff durch die Klippen des Weltkrieges ſteuerte— gegen„Bulgarien⸗Deutſchland. Konſtantin mußte damals ſein Land verlaſſen und fand in der Schweiz Zuflucht Nach dem Ende des Völkerringens konnte Griechenland die Lorbeeren dieſer Politik in Thrazien und Kleingſien in Landzuwachs einheimſen, dank der Unterſtützung Eng⸗ lands, das auch die Finanzen Griechenlands ſanierte. Engliſchem Einfluß hatte Konſtantin es zu danken, daß er auf den Thron ſeines Vaters zurückkehren konnte. Der Französling Venizelos war damit ausoeſchaltet und mußte 190 politiſche Laufbahn aufgeben. Das war im Jahr 5 Ter Krieg gegen die Angoratürken, der vor Jahresſriſt in Anatolien ausbrach, weil die Türken das im Frieden von Sevres Griechenland zugeſprochene Gebiet nicht räumten, brachte Griechenland anfangs Erfolge und führte ſie bis vor die türkiſche Hauptſtadt Angora. Da trat die Wendung im Schlachtenglück ein. Der anfängliche Sieg wurde zur gänzlichen Niederlage. Ein na⸗ nales Unglück— ſo wurde ſie von König Konſtantin be. zeichnet. In der Auswirkung dieſer Niederlage war auck König Konſtantins Thron erſchüttert. Er dankte ab Ob das mit unter dem Einfluß politiſcher und revolu—⸗ tionärer Strömungen erfolgte, iſt noch nicht ganz klar, aber wahrſcheinlich, da an der Umwälzung Heer und Ma— rine beteiligt waren. Ob für die Dynaſtie noch etwas zu retten iſt— der Kronprinz Georg iſt beliebt und galt ſchon bei Konſtantins Verbannung als Thronerbe— muß ſich noch zeigen. Näher liegt aber, daß eine Revo⸗ lution Venizelos an die Spitze des Staates bringen wird. Damit würde England auch in Griechenland eint politiſche Niederlage erfahren. i König Konſtantin iſt 55 Jahre alt. Er iſt der Sohn König Georg J., der am 18. 3. 1913 in Saloniki ermordet wurde. 1889 vermählte er ſich mit der Schweſter Kai⸗ ſer Wilhelm II., Sofie, Prinzeſſin von Preußen. Aus den Ehe entſproſſen 6 Kinder, 3 Söhne und 3 Töchter. Revolution in Griechenland. Paris, 27. Sept. Nach einer Havas-Meldung aus Athen vom 27. hat die Athener Regieru ng de⸗ miſſionfiert. London, 27. Sept. Nach Reuter-Meldungen aus Athen ſind in Griechenland ernſte revolutio— näre Unruhen ausgebrochen, beſonders in Lariſſa mit Mitylene und Saloniki. Heer und Marint „Wir haben keine Geheimniſſe miteinander, mein Vetter und ich„ 3 ſind daran b eiteiliat. Die Regierung weiß nicht wie viel Kriegsſchiffe ſich der Bewegung angeſchloſfen haben. Die Sicherheit des Königs iſt anſcheinend nicht gefährdet. Die Revolutionäre verlangen die Abdankung des Könias. mm. ðͤ—. „Komteſſe! Lutz ſelbſt hat es mir doch andertraut, daß—“ „Ja, Graf, aber das iſt nun vorbei— das iſt nicht mehr! Sie glauben mir nichts“ ſagte ſie mit wellen Lächeln, als ſie ſein Erſchrecken ſah.„Fragen Sie is doch ſelbſt, er wird es Ihnen beſtätigen.“ „Ja, aber warum in aller Welt——“ „Großmama und ſeine Mutter wollen es nicht—“ „Mit dieſen Schwierigkeiten hat er aber doch imme: ſchon zu rechnen gehabt, ſoviel ich weiß. Oder hat ſich nun etwas Außergewöhnliches ereignet?“ „Ja, durch einen Brief von Fräulein von Hammer⸗ ſtein an Herta iſt unſere heimliche Verlobung offenbar geworden, und— und— ach, erlaſſen Sie mir doch all das Schlimme— zu ändern iſt nichts mehr daran.“ Sie preßte die Lippen ſeſt aufeinander und krampfte bie Hände im Schoß zuſammen. Da nahm er ganz ſachte die eine kleine Hand in die ſeine und ſtreichelte ſie wie eiwas Koſtbares.„Nein, Yvonne, jetzt müſſen Sie mir elwvas ſagen, erleichtern Sie ſich durch eine en Keiner auf der ganzen Welt meint es ſo aufrichtig mit Ihnen, wie ich.“ Dankbar ſah ſie in ſein gutes Geſicht, in ſeine treu⸗ en, braunen Augen. Stockend, mit leiſer Stimme er⸗ zählte ſie— ſie wollte Lutz ja nicht anklagen. Aber ſie konnte doch nicht verhindern, daß Dagobert aus dem, was zwiſchen ihren Worten lag, genug gehört hatte, um des Freundes ſchwache Nachgiebigkeit zu verurteilen. „Alſo wieder Schulden und doch die Bürgſchaft über⸗ nommen? Ja, wozu bin ich ſein Freund——“ „Er ſchämte ſich vor Ihnen, weil er Sie ſchon ſo oft in Auſpruch genommen hatte.“ „Aber in dieſem Fall, da es ſein Lebensglück und das Ihre galt, da mußten alle kleinlichen Bedenken ſchwinden; nach allem konnte er ſo ſicher auf mich zäh⸗ len. Ich begreife ihn nicht.“ a a„Und nun iſt alles aus,“ bemerkte ſie hoffnungslos raurig. (Fortſetzung folgt.) 720 188 Neue Entſchädigungspolitik 5 Frankreichs? „Ter franzöſiſche Senator Jonnart hat im General⸗ rat des Departements Pas de Calais dieſer Tage eine Rede gehalten, in der die Andeutungen über eine Aende⸗ rung der franzöſiſchen E chüdigungspolitik deutlicher als bislang zu tage traten. Jonnart bekanntlich als Nachfolger von Dubois, dem ſeitherigen Präſidenten des Wiederherſtellungsausſchuſſes. In der Hauptſache handelt es ſich darum, daß man in Frankreich nunmehr die Bar⸗ zahlungen Deutſchlands hinter die Sachlieferungen zurück⸗ ſtellen will. Ter Berichterſtatter der„Köln. Ztg.“ in Paris ſieht darin keine grundſätzliche Sinneswandlung auf franzöſiſcher Seite, vielmehr nur den Ausdruck des nol⸗ 5 Abwartens bis zur Brüſſeler Konferenz in Verbindung mit einer ſeit langem vorbereiteten Erweite⸗ rung der Politiek der Sachlieſerung. Es beleuchtet das folgendermaßen: ö Die öffentliche Meinung Frankreichs weiſt in der Tat eine Reihe von Anzeichen dafür auf, daß das Abkom⸗ men zwiſchen Stinnes und de Luberſac von franzöſiſcher Seite nicht nur als ein Vorläufer zahlreicher Privat⸗ verträge gleicher Art, ſondern als die Einleitung einer neuen Entſchädigungs politik der fran⸗ öſiſchen Regierung gedacht war. Obwohl, offenbar auf erabredung, der Senator und die amtlichen Perſönlich⸗ keiten in ihren Mitteilungen an die Oeffentlichkeit es vermeiden, von ihren gegenſeitigen Beziehungen zu ſpre⸗ chen, ſteht es feſt, daß der Miniſter für öffentliche Ar⸗ beiten dem Abkommen naheſteht. Die weitere Entwicklung auf dem hier vorgezeichneten Wege wird ſich vielleicht in manchen Punkten nicht ſo W wie man es in Deutſchland anzunehmen geneigt Der Finanzminiſter des Kabinetts Millerand, Francois Marſal, der be⸗ kanntlich auf eine Begegnung mit Hugo Stinnes in Spa zurückblickt, entwickelt in einer Unterredung mit dem In⸗ tranſigeant einen Plan, wonach mit Hilfe von Ueber⸗ ſtunden im Ruhrbergbau eine monatliche För⸗ derung von 5 Millionen Tonnen Kohle für die Ausfuhr frei gemacht werden ſoll. Er glaubt, dafür auch Abnehmer zu finden, die den Gegenwert an die Gläubiger Deutſch— lands abzuführen hätten. Senator Marſal ſteht⸗in keinen unmittelbaren Beziehungen zur Regierung mehr. Seine Pläne verdienen nur deshalb Beachtung, weil er ihre Durchführung von den gleichen Mitteln erwartet, die eine andere vielgenannte Perſönlichkeit für die Verwirklichung ähnlicher Abſichten empfohlen hat. Es handelt ſich hier um den Bericht des Abgeordneten Dariac über ſeine Stu⸗ dienreiſe im Rheinland, von dem in Deutſchland ſeine rückhaltlos nationaliſtiſchen Vorſchläge zur franzöſiſchen. Politik im Saargebiet bekannt geworden ſind. Dariac iſt Präſident des Finanzausſchuſſes der franzöſi⸗ ſchen Kammer und gilt als eiunflußreichſtes Mitglied des Nationalblocks. Seine Pläne ſollen nach Angaben des „Journal“ die völlige Billigung Poincares geſkunden ha⸗ ben. Dariaes Programm beſagt u. a.: Unter den gegen⸗ wärtigen Umſtänden ſtellt die Ruhr, insbeſondere das bon uns beſetzte Gebiet um Düſſeldorf, Duisburg und Ruhrort, das den Schlüſſel des Ruhrgebiets bildet, den Hauptbeſtandteil des deutſchen Vermögens dar, das ja völlig auf Kohle und Eiſen, deren Verarbeitung und Nebenprodukten beruht. Wir haben den größten Teil des Ruhrgebiets mit den Hochöfen, den Erzeugern der Guß⸗ produkte beſetzt, ebenſo die Ruhr⸗ und Rheinhäfen, durch welche dieſe Hochöfen mit Erzen verſorgt werden. Da⸗ mit ſchneiden wir die Eiſeninduſtrie mitten durch. Wenn wir wollen, können wir die von den Rohſtoffen abhän⸗ gigen und ſie verarbeitenden Fabrikanlagen im unbe⸗ ſehten Deutſchland, die nichts weiter tun, als dieſe Er⸗ ugniſſe fertigſtellen, von ihrer Kohle, ihren Erzen, ihren iſen⸗ und Stahlerzeugniſſen abſchneiden, wir können die Induſtrie der Potentaten von Düſſeldorf, Duisburg und Ruhrort völlig lahmlegen. Solauge wir unſere gegen⸗ wärtige Stellung am Rhein innehaben, ſtellen wir alſo eine ſtändige Drohung für die 10 12 Herren der deut⸗ ſchen Jnduſtrie dar, die tatſächlich die finanziellen Herr— ſcher Deutſchlands ſind e—— Gräfin Laßbergs Enkelin. Roman von Fr. Lehne. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) „Wenn ich nun mit Lutz nochmal ſprechen würde?“ Abwehrend ſchüttelte ſie den Kopf. „Nein, nein, ſagen Sie ihm nichts— es hätte kei nen Zweck. Auch hab' ich kein Vertrauen mehr zu ihm,“ fügte ſie ganz leiſe hinzu, kaum, daß er es hören konnte. Und da überkam es ſie wieder, ihre ganze traurige, freudloſe Lage. Sie ſchluchzte wild auf, faſſungslos. Liebreich und tröſtend legte er den Arm um ſie, drückte ihr Köpfchen gegen ſeine Bruſt und ließ ſie ihren Schmerz ausweinen. Ihm war es ein ſchmerzlich ſüßes Gefühl, das über alles geliebte Mädchen im Arm zu halten. Wie gerne ätte er ihr jeden Stein aus dem Wege geräumt, die ände unter die Füße gebreitet, daß ſie zufrieden ſei. Wäre ihre Wahl auf ihn gefallen, jeden Tag hätte er den Schöpfer für dieſes Glück gedankt. Und der andere achtete des köſtlichen Beſitzes nicht — der ging hin und verriet ſie um ſchnödes Geld! Ein tiefer Groll, gemiſcht mit leiſer Verachtung, keimte in ihm gegen den Freund empor. Behutſam ſtrich er über das ſchöne Haar Mvonnes; er legte leiſe 1 55 Lippen darauf. „Armes, liebes Mädchen!“ flüſterte er wehmütig und plickte zärtlich auf die weinende Mvonne. „Sie 10 ſo gut!“ ſagte ſie und drückte dankbar ſeine 1 blen Es tat ihr ſo wohl, ſeine echte Teilnahme zu U en. „Was wird nun werden?“ „Ich weiß es noch nicht. Rur erſt fort von hier; bann wird ſich das andere ſchon finden.“ „Wie gerne würde ich Ihnen ein Heim bei meiner Mutter, anbleten. Wollen Sie, Yvonnef Sie ſehnt ſich 7 Detiaz belangt Jolgendes: Der erste Akt ßer, aktiven franzöſiſchen Rheinlandpolitit iſt die finanzielle Or⸗ die nach den eigenen Worten Dariges, ein ganiſierung des Rheinlandes: Tie Aufrich⸗ tung einer Bolte ene im Oſten gegen Niederlegung der Zollgrenze im Weſten gegen Frank⸗ reich. Dadurch wird die wirtſchaftliche Erdroſſelung ver⸗ hütet, die die Folge einer doppelten Zollſchranke wäre. Eine doppelte Zollſchranke würde den Güteraustauſch ver⸗ ringern und müßte das induſtrielle Leben der Rheinlande in Frage ſtellen. Im Zuſammenhang mit dieſer finan⸗ ziellen Organiſterung müßte eine Trennung des Staats⸗ haushalts der Rheinlande vom Reich und von den Ländern erfolgen und gleichzeitig wird die Einführung einer geſun⸗ ö den Währung anſtelle der entwerteten Mark verlangt. In der zweiten Etappe verlangt Dariae den Erſatz der preu⸗ iſchen Beamten durch rheiniſche und drittens wird eine Scheler der e 1195 Rheinlandkommiſſion 1 0 je Einberufung einer gewählten rheiniſchen Volks⸗ und die Einberufung e Zolitik iſt freies RKhein⸗ Erweiterung der Vollmachten Das Hauptziel dieſer vertretung gefordert. land unter dem militäriſchen Schutz Frankreichs und ehr nach einer Tochter; ſie kann den Verlust unſerer ge⸗ Ruth nich F erun ee ſſoweit leber, treuer Freund, doch es kann nicht ſein. Belgiens von Deulf chlaud abzutrennen. Es handelt ſich alſo bei dieſer neuen Aera der Entſchä⸗ digungspolitik Frankreichs um nichts anderes als um einen neuen Anſchlag an das Rhein lan d, um eine zunächſt wirtſchaftliche Aufſaugung und Einbeziehung in die franzöſiſche Iutereſſenſphäre, der dann die poli⸗ tiſche ſolgen müßte. Die„Germania“ bemerkt dazu:„Es gilt alſo die Augen offen zu halten, damit nichts unver⸗ ſucht gelaſſen wird, um dis ſrauzöſiſchen Rheinlandpläne es in unſeren Kral ten ſteht, von vornherein zung 5 8„ Sceitern zu-beingen.“ a——— Kleine Nachrichten aus aller Welt. Vergrutſch. Ueber dem Stadtsgardehafen in Stock⸗ holm erfolgte ein großer Bergrutſch, durch den ein Magazin und ein Kaffeehaus zerſtört wurde. Fünf Perſonen ſollen getötet worden ſein. Neuregelung der Staatsangeſtelltenbezüge. Am kom⸗ menden Donnerstag finden im Reichsfinanzminiſte⸗ rium Verhandlungen mit den Spitzenorganiſationen der Beamten und Angeſtellten über eine Neufeſtſetzung der Grundgehälter und der Kinderbeihilfen ſtatt. Maifeiertag und Erholungsurlaub. Das preußiſche Staatsminiſterium hat beſchloſſen, daß eine Anrech⸗ nung des Maifeiertags auf den Erholungsurlaub nicht ſtattfinden ſoll, ſoſern auch eine Anrechnung reli⸗ giöſer Feiertage, die nicht zugleich geſetzliche Feiertage find, auf den Erholungsurlaub nicht ſtattfindet. d Von den oberſchleſiſchen Wahlen. Bei den ober⸗ ſchleſiſchen Wahlen hat ſich ergeben, daß die Städte Königshütte, Laurahütte und Kattowitz die Ho hburgen des Deutſchtums in den polniſch gewordenen Gebieten ſind. Von den 15 in dieſen Wahlbezirk zur Verteilung kommenden Mandaten entfallen auf die 3 deutſchen Parteien 7 und auf die polniſchen 8 Mandale. Ter Luftverkehr London— Berlin. Wie die„Daily Mail“ berichtet, wurde für den Luftverkehr, der näch⸗ ſten Samstag zwiſchen London und Berlin eingeführt werden wird, ein Fahrpreis von 5 Pfund und 10 Schil⸗ ling aufgeſtellt. Die Koſten für den Luftverkehr Lon⸗ don— Amſterdam ſollen 4 Pfund und für die Strecke Amſterdam— Berlin 2 Pfund betragen. Auflöſung nationaler 18 ſterium hat auf Grund des Geſetzes zum Schutze Republik und der Verordnung zur Sicherheit der Staatsverfaſſung den„Stahſhelm“, den„Bund der Frontſoldaten“ und den„Jungdeutſchen Orden“ mi allen Unterorganifationen mit ſofortiger Wirkung auf⸗ zolüöſt und verhaten. Tie Braut des Kaiſers. des Internationalen„News Service“ in Neuyork, Meyer, flog am Sonntag von Berlin nach Breslau. Das Flugzeug wurde von einem Kriegsflieger namens Besnard gefuhrt. Außerdem befanden ſich im Flug⸗ zeug noch ein öſterreichiſcher Rittmeiſter Strunck und Direktor Haſſenpflug vom Oſtverlag. Man war ge⸗ zwungen, eine Notlandung vorzunehmen, da eine Mo⸗ torſtörung vorlag. Hierbei überſchlug ſich das Flug⸗ zeug. Haſſenpflug und Strunck erlitten eine Hüft⸗ quetſchung bzw. eine Gehirnerſchütterung, während Raab und Meyer obne Verlenungen davonkamen. Der atsmini⸗ der Der Berliner Korreſopndent — 72 ⁵ꝗ-m ̃ ̃ꝗ. ̃² Laſſen Ste mich meinen Weg allein gehen.“ Yvonne flühlte, er liebte ſie, aber ſie wollte keine Hoffnungen in ihm erwecken, die ſie doch nicht erfüllen konnte. Sie liebte ihn wie einen Bruder, anders nicht Ihr Herz war ſo wund und zerriſſen, und ſie ſehnte ſich nach einem Ausruhen, nach einem Leben in ganz an⸗ deren Kreiſen, wo ſie an nichts mehr erinnert wurde. Beiden war es entgangen, daß Herta ſie beobach⸗ tet hatte, die Dagobert ſuchte. Es war Zeit zur Abend⸗ mahlzeit. Wie vom Blitz getroffen, war ſie zurückgeprellt, als ſie Ywonne an a Bruſt ſah. Ein unbezähmbarer Haß gegen die Couſine flammte in ihr auf; mit wut⸗ verzerrtem Geſicht, Tränen in nen Augen, ſtürzte ſie da⸗ von ins Haus, ins Eßzimmer, in dem die andern ſchon verſammelt waren. 5 „Wir brauchen nicht auf Dagobert zu warten; er hat beſſeres zu tun,“ ſtieß ſie halbſchluchzend hervor. . im Garten iſt er und hält Yvonne in ſeinem rm.“ Die Baronin lachte höhniſch auf.„Siehe, die Zoch⸗ ter ihrer Mutter! Das leichte Blut verleugnet ſich nicht! Ich gratuliere dir, Lutz!“ wandte ſie ſich an den Sohn, der mit finſterem Geſicht da ſaß,„Was erdreiſtet ſich Dagobert!“ Mit meſſerſcharfer Stimme ſagte da die Gräfin zur Enkelin: „Ich muß dich tadeln, Herta! Wie kaunſt du dem Freunde deines Bruders ſo nachlaufen! Warum läßt du Herrn von Lichtenfels nicht vom Diener Beſcheid ſa⸗ gen, daß wir ihn erwarten!“ „Ich werde ihn holen!“ bemerkte da Lutz. Seine Stimme klang ſeſter, Mit funkelnden Augen maß ihn die Großmutter. 5 6 „Du bleibſt!“ befahl ſie.„Graf Lichtenſels wird ſchon kommen!“ S ſtand ſchluchzend am. 90 U 1 1 1** Deutſchland und Unfall etrug ſich unmittelbar an der Grenz ſrenze des Gute Saabor zu, wohin die Braut des Kaäiſers, die Prinzeſſin Hermine von Schbengich⸗Carolath beben von ihrem Beſuch bei der Gro herzogin von Baden zurückgekehrt war. Die Prinze ſin leitete perſönlich die Ueberführung der Verunglückten nach Saabor und ſchaffte ärztliche Hilfe herbei. Sämtliche Teilnehmer der Fahrt wurden von der Priuzeſſin gaſtfreundlich im Schloſſe aufgenommen. 5 Preſſenot. Von den 6250 Fachzeitſchriften die es in Deutſchland vor dem Kriege gab, haben etwa 1900 während des Krieges ihr Erſcheinen eingeſtellt. Seit 1919 entſtanden zahlreiche neue Zeitſchriften, ſo daß der Syndikus der Fachpreſſe Deutſchlands, Dr. Pipe, für Ende 1921 rund 6400 Zeitſchriften und Amts⸗ blätter errechnete. Seit einem Jahr ſind durch die Finanznot und Papierteuerung etwa 1000eitſchriften wieder verſchwunden. Zucterverſorgung. Auf Grund der Ernteſchätzungen wird angenommen, daß im kommenden Zuckerwirt⸗ ſchaftsjahr 3031 Millionen Zentner Rohzucker er⸗ zeugt werden können, was rund 28 Millionen Zentner Verbrauchszucker ergibt. Entſpricht das tatſächliche Ernteergebnis dieſen Schätzungen, dann ſtehen im näch⸗ ſten. Jahre etwa 50 Pfund Zucker für den Kopf der Bevölkerung zur Verfügung, einſchtießlich des von der Induſtrie verarbeiteten Zuckers. In den letzten Frie⸗ densjahren hat nur ein Verbrauch von 40 bis 42 Pfund pro Kopf der Bevölkerung stattgefunden. Wühlarbeit in der Reichswehr. Die„Rote Fahne“ veröffentlichte einen längeren Bericht über Vorkomm⸗ niſſe bei den in der Feſte Lötzen liegenden Truppen⸗ teien der Reichswehr. Die Heeresleitung hat bereits inter dem 7. Auguſt an ſämtliche ihr unterſtellten Truppenteile von dem Vorfall durch einen Tagesbe⸗ fehl Kenntnis gegeben, in dem es heißt:„Etwa ein Drittel der Mannſchaften der drei Infanteriekompag⸗ nien des III. Infanterieregiments 2 veranſtaltete am 10. Juli 1922 eine Verſammlung und zog dann ge⸗ ſchloſſen und teilweiſe bewaffnet nach der Kaſerne, um ihre Forderungen: Weniger Dienſt, Abſetzung der Un⸗ teroffiziere, Zahlung der rückſtändigen Teuerungszu⸗ lagen, vorzubringen. Angeſichts der feſten Haltung des Reſtes des Bataillons ließen ſie ſich jedoch in der Kaferne entwaffnen und feſtnehmen. Bei einem Rä⸗ delsführer; wurden ſogenannte Programmpunkte ge⸗ funden. Neben politiſcher Verhetzung hat beſonders die Fremdheit und Langeweile der kleinen öſtpreu⸗ ßiſchen Garniſon dazu beigetragen, bei den meiſt aus Brandenburg und Mitteldeutſchland ſtammenden Leu⸗ ten Unzufriedenheit hervorzurufen.“ Weiter wird durch das Reichswehrminiſterium erklärt, es ſet ihm be⸗ kannt geworden, daß ſeit der Ermordung Rathenaus in verſtärktem Maße verſucht werde, kommuniſtiſche Agitalion unter der Reichswehr zu betreiben. Wor der Hinrichtung entſprungen. Der vom Lüne⸗ burger Schwurgericht zum Tode verurteilte Raubmör⸗ der Müller, deſſen Gnadengeſuch abſchlägig beſchieden worden iſt und der demnächſt hingerichtet werden ſollte, hat in die Mauer ſeiner Zelle, die im 3. Stock des Geſängniſſes lag, ein Loch gebrochen und iſt mit Hilfe einer Leine, aus ſeinem Bettzeug angefertigt, ent⸗ kommen.. 8 Allerlei. chspräfident hat der deut zeimar für notteidende 0 und ſſtellerinnen, deren Mittel der ſteigenden Not nich gewachſen ſind, aus dem ihm zur Verfügung geſteilten Difpoſitionsfonds eine Spende von überwieſen. 2 Zeitungsabonnement in Naturalien. Das„Tage blatt“ in Langenſalza gibt ſeinen Beziehern bekannt. daß der Bezugspreis auf 60 Mk. geſtiegen iſt, die auh in Naturalien— 6 Pfd. Getreide oder 10 Eier— ge zahlt werden können. Die Zigarre 30 Mk. Auf einer Verſamm lung des Hhaftsbundes der An l 8 gruppe 2 in Berlin wurde feſt daß die hme der Regierung(Steuererhöhung, Tabac⸗ Herſtellung von Zigarren ſo ver teuern werden, daß in Zukunft im Kleinnerkauf keine Zigarre unter 30 Mk. zu haben ſein wird. Tie Finanzkeiſe Berlins. Der Fehlbetrag im laufen⸗ den Jahresbaushart der Sadt Norlin hat ſich infolge 2772 * Viiitg: vad Fach ſie ſich zu beh Ihre Hoffnungen waren jäh zer⸗ ſtört. Darum hatte Dagobert ſich immer noch nicht er⸗ klärt— und nur um Pvonne, nicht um ſie hatte er ſtets den Bruder begleitet! Sie ſah ihn kaum an, als er jetzt ins Zimmer trat, Mit einer ritterlichen Vernei⸗ gung führte er die Hand der Hausfrau an die Lippen. „Um Vergebung, gnädigſte Gräfin, wenn ich mich etwas verſpätet habe.“ Es wollte bei Tiſch keine rechte Stimmung aufkom⸗ men. Gezwungen nur hielt ſich das Geſpräch in den oberſlächlichſten Bahnen. Mit Erleichterung wurde das Ende des Mahles begrüßt. Yvonne wurde nicht er⸗ wähnt. Die Baronin brach bald auf.„Du biſt nervös, liebſte Mama; deshalb iſt es beſſer, wir laſſen dich für heute allein, damit du deine Ruhe bekommſt.“ Kurz nachdem die Gäfte Burgau verlaſſen hatten, ſagte der Diener: „Komteſſe Mponne laſſen Frau Gräfin um eine Un⸗ terredung bitten!“ 16 e abend nicht mehr, morgen!“ lautete die Ant⸗ ort. Und am andern Morgen, ſchon in aller Frühe, ſtand Yvonne vor der alten, ſtrengen Frau. Auf ihrem ſüßen, blaſſen Geſichtchen prägte ſich eine feſte Entſchloſſenheit aus. In dieſem Augenblick und mit dieſem Ausdruck glich ſie der Mutter ihres Vaters mehr als der eigenen. Sie hatte doch viel von den Laß⸗ bergs, und das fiel der Gräfin jetzt auf, als ſie die Enkelin ſo gelaſſen und ſelbſtbewußt vor ſich ſtehen ſah. „Was wollteſt du mir geſtern abend noch ſagen? Jedenfalls wohl, daß Graf Lichtenfels mit beſtem Er⸗ ſolg bemüht war, dir Lutz zu erſetzenk“ fragte die Grä⸗ fin mit eiſigem Hohn, Einen Augenblick ſtarrte Pponne die Gräfin ver⸗ N an— dann begriff ſie die ungeheuere Belei⸗ gung. Wer wohl wieder der Großmutter Dagoberts teil⸗ nehmendes Verhalten in ſolchem verzerrten Licht dar⸗ t? Wer hatte ſie belauſchte 0 5 der 1 gewaltigen Mehrausgaben auf 2 Milliarden erhöht. Es ſtehen weitere ungeheure Be⸗ lafungen der Berliner Steuerzahler, insbeſondere aber der Grundeigentümer und Gewerbetreibenden, zu er⸗ walten. Die Grundsteuer ſoll weſentlich, die Gewperbe⸗ ſteuer vom 1. Oktober ab auf das doppelte des erſten Halbſahres erhöht werden. Dabei handelt es ſich, wie des Stadliämmerer ſowohl im Haushalts huß als auch in der Stadtverordnetenſitzung ausgeführt hat, für Ber in jetzt nicht darum, Deckung für Auslagen bis zum 1. April zu finden, ſondern um die bittere Not⸗ digkeit, die eiforderlihen Mittel für dringende isgaben zu beſchaffen, d. h. mit anderen Worten: Berlin hat überhaupt kein Geld mehr und lebt von der Hand in den Mund.. Ein Tementi. Die Bulgariſche Telegraphen⸗Agentur meldet: Die in ausländiſchen Blättern aufgetauchte Meldung über Straßenkämpfe in Sofia iſt unwahr. Es herrſcht vollkommene Ruhe und Ordnung in der Stadt und auch auf dem Lande. Das Honorar des Kaiſers. Ueber das Honorar für das Kaiſerbuch und deſſen Verwendung ſchreibt der Verlag K. F. Köhler in Leipzig folgendes:„Der Kai⸗ ſer hat ein Honorar bekommen, das dem Werte des Buches und der Stellung des Autors angemeſſen war. Er hat dieſes Honorar zum größten Teil wohltätigen Zwecken überwieſen, ſodaß die Kombinationen, die man⸗ che Blätter über den Vermögenszuwachs der Hohen⸗ zollern auſtellten, dadurch ihre Erledigung gefunden haben.“ ————ů ů— 1 8 0 5 i e Handel und Verkehr. „Ter, Dollar notierte am Mittwoch in Frankfurt 1665,80 62 4669,20 Br., in Berlin Berlin 1652,94 G. und 1657,07 1600 bol. Gude: 190 feanz. 100 Scepeizer Fr. 30 844,10 G., 3 90 ital. 2 7092,90 G., 7107,10 Br 100 8 2 N. 5 5 100 Eferr, 5 4.93 G. 2,02 Br. Sterling 7255,20 G., 7259,80 Br. bderzeitige N.„eis. Die ſüdd. Mühlenvereini⸗ gung hat den Preis für Weizenmehl Spezial 0 ütner herabgefetzt. t und Käſebörſe, 27. Sept. B ſchnittspreis 290,91(in der Vorwoche Umſatz 88 180 Pfund(in der Vorwoch )) Weichkäſe 20 Prozent im itz 561 144(69 l 2947 912 itt 128 7 E f Au 176 807 Pfund. zreiſe. Innerhalb der Margarine⸗ nde Großhandelspreite pro Pfund Neue garin induſtrie ſind ſol feſtgeſetzt worden: Tafelmargarine Ve qualität 1 205 Mk., II. 188 Mk., III. 182 Mk., villigſte Sorte 176 Mk., Schmelzmargarine l. 226 Mk., II. 215 Mk. und Ziehmargarine 200 Mk. „Herabſetzung der Nähgarnpreiſe. Das Nähgarnſyn⸗ dikat hat, wie die„Textilwoche“ erfährt, mit Wir⸗ kung vom 23. ds. ab den Aufſchlag auf die Preisliſte vom 2. Aug. 1921 von 55 Proz. auf 50 herabgeſetzt. Mannheimer Produktenbörſe, 26. Sept. Bei ſtarkem Beſuche blieben die Umſätze wegen der Unſicherheit am Deviſenmarkt eng begrenzt. Die Forderungen für je 100 Kilo bahnfrei Mannheim lauteten für Weizen 5700 bis 6000(inländiſche Ware), 6300 6400(mittlere Wa⸗ re), Roggen 49005200, Haber Durchſchnitts i⸗ tät 3400 5800, Auslandshaber 64006600, Ge 6200 6300, Mixed Mais 5600. Für Weizenmehl S zial 0 wurden unveränder 00. Mk., für Nachmeh 4000 Mk., für ſiebenpro nmehl 7500 7600 Mk., Futtermehl 4100 Mk., 8800-9600 Mk. der Doppelzentner verlangt. „Stuttgart, 26. Sept. Die ſehr zahlreich beſuchte Holzbörſe zeigte eine ſtarke Nachfrage nach Brenn⸗ holz, die durch das geringe Angebot nicht befriedigt werden konnte. Die Preiſe waren immer noch im Stei⸗ gen. In Schnittwaren, hauptſächlich in Fichten⸗, For⸗ chen⸗ und Buchenblockware lagen faſt nur Angebote 1155 Die nächſte Börſe findet am Montag, 2. Oktober ſtatt. Stuttgart, 26. Sept. Dem Schlachtviehmarkt am Dienstag waren zugetrieben: 45 Ochſen, 20 Bullen, 190 Jungbullen, 188 Jungrinder, 267 Kühe, 234 Käl⸗ ber 141 Schweine, 17 Schafe, 8 Ziegen. Unverkauft blieben: 5 Ochſen und 10 Kühe. Der Markt war mäßig belebt. Es koſteten Ochſen erſte Qualität 83⸗ bis 8700, zweite 70 7800, Buklen erſte 737700, zweite 667000, Jung inder erſte 83. 8700, zwei e 8000, dritte 647300, Kühe erſte 606800, zweite 3500, dritte 34 4500, Kälber erſte 10 600 11000, zweite 980010500, drikte 909700, Schweine erſte 15 40016000, zweite 1460015 300, dritte 13 500 bis 14500 Mk. „Maunheim, 25. Sept. Der Auftrieb betrug: Ochſen, 230 Bullen, 801 Kühe und Rinder, 253 Käl⸗ ber, 130 Schafe und 687 Schweine. Bezahlt wurden für 50 Kg. Lebendgewicht: Ochſen 660094090, Bullen 6809 8200, Kühe und Rinder 5000-9400, Kälber 940011 860, Schafe 6000 7600, Schweine 15000 bis 1 000 Ml. Stimmung: Großviehhandel mittelmäßig, Markt geräumt; Kälber⸗ und Schafhandel lebhaft, aus⸗ verkauft; Schweinehandel mittelmäßig, kleiner Ueber⸗ ſtand.— Der nächſte Montagsmarkt iſt auf Dienstag verlegt worden.“ Aus Rah und Fern. Durlach, 26. Sept.(Kreisturntag.) Am Sams⸗ ag und Sonntag wurde hier der Kreistürntag des 10. deutſchen Turnkreiſes abgehalten, der von Delegierten aus allen Landesteilen außerordentlich ſtark beſucht war— Der 1. Kreisvorſitzende Realſchuldirektor W ei ß⸗Schwet⸗ zingen begrüßte die Delegierten und führte dann aus, daß der Turnbetrieb im 10. Kreis einen erfreulichen Auf⸗ ſchwung genommen hat. Nach Hinzutritt von 27 nduen Vereinen umfaßt der Turnkreis Baden jetzt 581 Vereine. Tie Gesamtzahl der Mitglieder beträgt 88 334 und hat im letzten Jahr eine Zunahme von rund 5000 erfahren. Turn- wart Latte re r⸗Pforzheim berichtete über das Frauen⸗ turnen; von den 16 Gauen in Baden haben 14 das Frauenturnen eingeführt. Bei den Wahlen des Kreis⸗ turn⸗ und Spielausſchuſſes wurden die ſeitherigen In⸗ laber wiederacwäßlt. Furninſspektor Keonßard und der en 228 38 bisherige erſte Kreisturnwart Maier⸗Karlsruhe wurden in Anerkennung ihrer großen Verdienſte um das Turn⸗ weſen zu Ehrenmitgliedern des 10. Turnkreiſes ernannt. Heidelberg, 26. Sept.(Schlägerei.) In einem Eiſenbahnzug zwiſchen Mannheim und Heidelberg hat⸗ ten zwei- betrunkene Maurer aus: Eppelheim eine Fen⸗ ſterſcheibe eingeſchlagen und verprügelten den Schaff⸗ ner, als er die Fahrkarten perlaugte. Als andere Mitrei⸗ ſende dem Schaffner zu Hilfe eilten, zog einer der Betrun⸗ kenen das Meſſer und verletzte den Bahnarbeiter Weißling aus Fri'drichsfeld ſchwer. 1 Mültheim, 26. Sept.(Eingeſtellte Antolinie.) Tie Aukolinie Wehr⸗ Kandern, Badenweiler. M liheim die ſich trotz aller Propaganda nicht mehr halten kann, ſoll am 1, Oktober eingeſtellt werden.. 0 Eberbach, 26 Sept.(Eiſenbahnunfall.) der Station Erbach wollte der in den 20er Jahren ſtehende jung verheiratete Arbeiter Leonhard Mohr auf den ſchon in voller Fahrt befindlichen Zug aufſpringen. Der Wag⸗ halſige kam dabei unter die Räder, die ihm beide Beine vom Leibe trennten. Kurz darauf trat der Tod des Ver⸗ Lunglückten ein. d Weinheim, 26. Sept.(Diebſtähle.) Auf dem hie⸗ ſigen Bahnhof wurde nächtlicherweile ein Spezialgüler⸗ wagen einer hieſigen Lederfirma von unbekannten Tätern aufgebrochen und Vorräte im Wert von nahezu einer halben, Million geſtohlen.— In Leutershauſen verhaf⸗ tete die Gendarmerie füuf Arbeiter, die einem Händler Ledeß im Wert von 40000 Mk. entwendet hatten. 5a 865 7 Fal) ge eines Schlaganfalls der im bekannte Dialekt⸗Dichter Her! ivatleben war Herm. We 9417 Auf Sept.(Todes 5 2 75 27. Sept.(Streik.) krizitätswerks traten am Dienslag wegen Lohnforderungen in den Ausſtand bahn lag ſtill; auch biele Betriebe mußten feiern nach einigen Stunden beigelegt. Maunheim, 27. S pt.(Brand.) In dem Schup pen eines Fabrikanweſens bei Sandhofen brach Fe aus, wodurch der Scheppen ſamt Mobiliar völlig ſtört wurde. Der Geſamtſchaden wird auf 600 00a Mark Müllheim, 27. Sept.(Weinherbſt.) warmen Tage verſpricht der diesjährige nur in der Menge, ſondern auch in der Güte gut 8 zuggi wird für den 28. Septeml Ottober der Herbſtbeginn angeſagt. heim(Autounfall.). Das Auto⸗ ungl auf der Reichspoſtlinie Schopfheim ſcheint nicht ſo einfach abgelaufen zi poftverwaltung zuerſt 925 nicht eins, ſondern vier Perſonen. dadurch, daß das Poſtauto einem Motorfahrer nach rechts ausweichen und dann Radfahrer links überholen wollte, wodurch der Anhängewagen ins Schwanken ge⸗ riet und ſich überſchlug. 5 1(bei Lahr), 27. Sept.(Ein M eteor.) Am Samstag abend kurz nach 10 Uhr wurde am Süd⸗ himmel ein Meteor von ſeltener Helligkeit ſichtbar. Der 2 Herbſt nicht verletzt wurden s Unglück eutſtand zubet tent. Steinmann und ihre Tochter auf der Stelle. Die Am Freitag und Samstag tſt zune Veckung mit vereinzelten Niederſchlägen zu erwarten. Meteor erſchien im kleinen Sternbild des Delphin, nahm an Helligkeit immer mehr zu, durchlief das Sternbild des „Adler“ und zerſtäubte in der ſüdlichen Milchſtraße. Freiburg, 27. Sept.(Lom Blitz getötet.) Auf der Straße nach Kirchzarten wurde die Frau des Juſtiz⸗ inſpektors Karl Steinmann von hier und ihre 22jährige Tochter vom Blitz erſchlagen. Juſtizinſpektor Stein- mann ging, während ein ſchweres Gewitter über das Drei⸗ ſamtal zog, auf der genannten Straße allein voraus, während ſeine Frau und Tochter ſowie eine dritte Frau, die ihr Kind bei ſich hatte, unter einem Schirm folg— Der Blitzſtrahl fuhr in die Gruppe und tötete Frau S un l 5 andere Frau erlitt ſtarke Brandwunden und war einige Zeit ohn⸗ mächtig. Herr Steinmann und das Kind kamen mit dem Schrecken davon. Mutmaßliches Wetter. N Anartg; 4 a 1. 82 N Die Depreſſion im Weſten macht weitere Fortſchritte. mende Be— Die Teuerung, ihr und Abwehr. Wir befinden uns inmitten eines tollen Hexen⸗ ſabbats unaufhörlich ſteigender Preiſe, von Stunde zu Stunde wachſender Teuerung. Wie der S unter Herbſtblättern fegt, ſo jagen und wirbeln Preif für alle Lebensnotwendigkeiten in alembee Geſchwindigkeit durcheinander, jede Exiſtenz in Frage ſtellend. Da iſt es wohl verſtändlich man nach den Urſachen dieſer Sintflut ſucht, die, digen“ ſolch ungeheurer Lebenserſchwerung möchte, um ſie der gerechten Strafe zuzuführen. ſtehen gewiſſermaßen auf einer mit raſender Geſchwin digkeit dahinſauſenden Maſchine, die zu bändigen letzte Nervenkraft, äußerſte Kaltblütigkeit, ruhigſte Ueber⸗ legung erfordert, ſoll nicht ein falſcher Neb iff ſi endgültig aus unſerer Gewalt bringen. Zwei Jat⸗ toren verurſachen die gegenwärtige Preisrevolution: Warenmangel und Geldentwertung. Naß dem Geſetz von Angebot und Nachfrage bestimmt das Verhältnis zwiſchen der Menge der auf den Mark kommenden Ware und der Menge ſie begehrendee Känu⸗ fer die Preishöhe. Nun iſt aber heute das Warenange⸗ bot in Deutſchland einmal infolge ſtarken Zurück! lek⸗ dens der Produktion hinter dem Vorkriegsſtande nicht zusreichend. Man ſchützt die Menge der im Rahmen un⸗ ſerer Volkswirtſchaft hergeſtellten landwirtſchaftlichen und gewerblichen Waren auf nur etwa 60 Prozent der 1914 hergeſtellten Menge. Dann verhindert aber auch die nahezu völlige Wectloſigeeit des beulſchen Geldes im Auslande die 5 zung des heimiſchen Waren⸗ mangos duch ausſün 11 i Finfuhn. wodurch man dam Vorgeſtern re 8 0 Inſolge der fertege ganz automaliſch die Macktverhälkniſſs zu Gün⸗ ſten des Verbrauchers regulſert wurden. Die zwelte Quelle des Is iſt aber die zunehm des Geldes, deſſen ante an nde Entwertung Butter an der Sonne ſchmil Es ißt en . 0 er Sonne ſchmilzt. Es iſt genau ſo, als wenn etwa das Metermaß immer mehr zuſamt 770 ſchrumpfte. Nlemand hat mehr feſten Boben une Füßen. Der Produzent iſt nicht mehr in der 9 05 ausreichend Rohſtoffe einzu aufen der Händler kant ſeine Lager nicht mehr entſprechend auffüllen Hei beiden ſind die Koſten nicht mehr zu kalkulieren. Nicht anders ſteht es bei den Arbeitnehmern. Auch 1 15 müſſen verſuchen, den„Wiederbeſchaffungspreis“ fig ihre aufgewandte Arbeitskraft zu erlangen cen lit der Ausſbeg aus dieſer ungeheuren Not zu finden? 5 5 Es iſt gewiß faſt übermenſchlich, angeſichts dieſer Verhältniſſe klaren Kopf und kühlen Verſtand zu be⸗ wahren. Aber niemals war Beſonnenheit notwendiger, denn jetzt! In mancher Beziehung ha den wir zweifelte 5 die Möglichkeit einer en Beeinftuſung der lage in der Hand: wir B. durch arbeit önnten z. 8 ländiſcher Waren ga! vermögen durch eine gewiſſe l tung von Waren Warenmarktes Kontrolle G eus ktuiimecher zu verhüten und dieſen Maßnahmen wird man nur rzielen können, weil die Haußt⸗ gen wirtſchaftlichen Erkvan⸗ Bereiches unſerer Beeinfluſ⸗ Nur eine grundlegende Ver⸗ eſamten wirtſchaftlichen 0's durch den Uebergang der Entente der Gewalt zur Aufbaupolitik kann dauernde 8 chaffen.„Ein Verbrechen 5 ö a auben zu machen, daß es in ſeiner eigenen Kraft ich aus dieſem Wirrſal be⸗ freien zu können. Das iſt unmöglich, und kein Kongreß kein Generalſtreik, ſelbſt nicht die völlige Herbeifüh⸗ rung der politiſchen und wirtſchaftlichen Macht des Proletaria könnte dieſes gewünſchte Ergebnis haben.“ ieſes min ige Bekenntnis de heilen Vorſitzenden des Allgemeinen Deutſchen Gewerkſchaftsbundes in einer or einigen Tagen in Berlin abgehaßtenen Teue⸗ 5 mmlungen enthält die ganze bittere und nackte ihrheit. Trotz alledem muß es für uns heißen! ihne zuſammen, it wir uns nicht zuguterletzt doch e e, ih graben. Die Unvernunft der deren Un ef u. ne ſie durch noch grö⸗ f 8 2 bertreffen, und damit die letzte Rettung mit eigener Hand aus⸗ 9 ſungsmöglichteit! änderung der g Lage Deutſchlands von hier iſt es, das deutſche Lokale Nachrichten. — Kleinlandwirte und Nichtberufsland⸗ wirte. Es ſei auch an dieſer Stelle darauf aufmerkſam gemacht, daß die General-Verſammlung morgen Freitag Abend 8 Uhr im Gaſthaus„zum roten Löwen“ ſtattfindet. Die eingeſchriebenen Mitglieder ſowie alle Intereſſenten, werden zu dirſer Verſammlung höflichſt eingeladen.(Näheres ſiehe Inſerat).„ Engel⸗Lichtſpiele. Kommenden Freitag und Samstag beehrt ſich die Leitung des Unternehmens ihren Beſuchern ein erſtklaſſiges und gutes Programm vorzu— zren. Es umfaßt 12 Akte in 3 Stücken das 1. Stück „Großſtadtmädels“ ein Sittenbild aus Berlin W. hat 2 mit ſchöner guter Handlung Das 2. Stück „Die Frau in Doktorhut“ iſt ein Schauſpiel 1. Ranges in 4 Akten in der Hauptrolle: Die beſtbekannte Schauſpielerin Lotte Neumann. Der Name der Schauſpielerin, die in ganz Deutſchland bekannt iſt ſagt alles. Das 3. Stück ein originelles Luſtſpiel:„Der Boxer als Schutzenge!“ bringt jeden der noch nie gelacht hat, zum lachen. Ein Beſuch lohnt ſich. Darum auf den Freitag oder Samstag in die Engel⸗Lichtſpiele Bietet doch das Unteruehmen die ſchönſten und billigſten Abendunterhaltungen am Platze 2 2 aortfehunge Fortſetzungen Der Bauarbeiter⸗Verband hält am kommen⸗ den Sonntag im„Fürſten Alexander“ eine außerordentlich wichtige Mitglieder-Verſammlung ab, mit der Tages-Ord⸗ nung: Stand der Lohnbewegung und Abſtimmung hierrüber. Da es die Kollegen ſehr einſchneidend berührt, müſſen alle zur Stelle ſein. g Amtlicher Teil. Betr.: Die Wahl der Mitglieder der Gemeinderäte, ſowie des Kreis- und Provpinzialtags. N Laut Bekanntmachung des Provinzialdirektors der Provinz Starkenburg findet die Neuwahl Gemeinderats— mitglieder am Sonntag, den 19 November 1922 ſtakt. Es ſind zu wählen 21 Gemeinderatsmitglieder, 24 Kreistagsmitglieder, 50 Provinzialtagsmitglieder. Die Offenlegung der Wählerliſten wird am 6 Oktober era 1922 beginnen, e een 3 1 der jüdiſchen Gemeinde. 8. Tiſchri 535 Uhr 800 Uhr 400 Uhr 655 Uhr 680 Uhr 500 Uhr Gehetzeiten 29. Septbr. Sabbat⸗Anfang Wochenabſchnltt 0 5 Morgen Haſinu 1 Nachmittag 1 Abend Wochentag⸗Abend 1 Morgen Jamehe Druchar bellen Verden gchnenstens zusgeföhrt van der Uruckerel d. fl.