**— 2, 2 2 4— 1. 2 S 2 — eitung ..*„„ oe Pol 5 Amtliches Verkündigungsblatt ber Hej. Bürgermeiſterei Erſcheinungsweiſe: Tä li 5 Wöchentlich die illuſtrierte und. 5 Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus g Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich Inſeratenpreis: Die 12geſpaltene Millim ete Feiertage. Beil a gen: ſeitige Beilage„Der Feuerreiter“. ebracht monatlich 1,20 Mk. zuzügl. 20 1.50 Mk. ausſchl. Zuſtellungsgebühr. rzeile oder deren Raum 2 Pfennig lernheimer ei ung und anderer Behörden- ereins⸗ u. Geſchäftsanzeiger Reklamezeile 12 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. Auf Mengenabſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. Für telefoniſch aufgegebene Inſerate wird keine Verbindlichkeit übernommen. Anzeigenannahme durch alle Annoncen⸗Expeditionen Verantw. Schriftleiter ſowie Anzeigenleiter: Friedr. Martin, Druck u. Verlag: Friedr Martin D.⸗A. 1200 Geſchäftsſtelle: Bismarckſtr. 13, Telefon 153, Poſtſcheckk.: Ludwigshafen 15101 Nr. 5 Samstag, den 6. Januar 1934 Am Ende der Woche. F. Der Wechſel vom alten ins neue Jahr iſt gefüllt mit Anglücks nachrichten von erſchütterndſten Ausmaßen. Noch ſtehen wir unter dem Eindruck des großen Eiſenbahn— unglücks bei Paris mit über 130 Menſchenopfern; da hat eine Grubenkataſtrophe in Böhmen das Leben von über 100 Berg- leuten erbarmungslos vernichtet; und zu gleicher Zeit meldet der Draht aus Kalifornien von einer Aeberſchwemmung mit über 100 Ertrunkenen. Am Freitagmittag hörte man durchs Radio von dem Dammbruch in unſerer nächſten Nachbarſchaft, drüben im Elſaß, wobei 9 Menſchen das Leben in den Fluten der frei⸗ gelaſſenen Waſſermaſſen gefunden haben. Radio und Draht und Preſſe werfen alles das ſchonungslos auf den Markt, bringen es vor das Bewußtſein der Zeitgenoſſen. Schreiend, kalt und gefühllos werben die Ziffern um Aufmerkſamkeit neben der Politik, neben dem römiſchen Beſuche des engliſchen Außen— miniſters Simon in Capri und Rom, neben den Fragen nach dem Schickſal des Abrüſtungsgedankens und des Völkerbundes. Bedauernd und klagend nimmt der Hörer und Leſer die Ziffern entgegen. Macht er ſich auch ein Bild von der gehäuften Not von Mitmenſchen mit dem gleichen Hunger nach dem Leben, die aus der 100-Kilometer⸗Geſchwindigkeit des Schnellzugs ſtatt zu Weihnachten und zur Familie in den Tod gefahren, die vom Strudel empörter Waſſermaſſen aus dem Heim oder dem Arbeits— raum in den Tod geſpült worden ſind? Die nach einem kurzen oder längeren ſtets an den Tod gemahnenden Bergarbeiterleben unter der Erde vom Schickſal ereilt worden ſind, das gerade dieſer Stand immer als drohend vor Augen haben muß? Menſch hab acht! So flüchtig, ſo ſchnell vernichtet iſt dieſes irdiſche Leben! So leicht wiegt es vor den unbändigen Naturgewalten! Dieſer Tage ſtand in einer Zeitung der Bericht über einen Vor⸗ trag:„Der Tod in der neuen deutſchen Philoſophie.“ Er endet mit einem Satze Matin Heideggers:„Der Menſch iſt das Sein zum Tode!“ Die Philoſophie der zweiten Hälfte des 19. Jahr— hunderts hat ſich wenig um den Tod gekümmert; ſie konnte ihn nicht brauchen. Die Dichtkunſt hat als erſte den Tod vor jenes„modernen Publikum der Jahrhundertwende hingeſtellt— im Jeder— mann. Heute, nach dem Weltkrieg, ſtellt der Philoſoph den Tod in den Mittelpunkt oder ſtellt ihn als Ausgangspunkt hin für ſeine Frage nach dem Menſchen und dem Leben! Der junge Philoſoph, der den erwähnten Vortrag gehalten, hat dabei dieſen Satz geprägt:„Iſt das beunruhigende Geheimnis ſchwan— kender, unbeſtimmter Möglichkeiten im Tode nicht ein ſchöpfe— riſcher Entwurf des Daſeins ſelbſt; bedeutet das Wiſſen um das Preisgegebenſein an das„Andere“ des Todes nicht bereits ein Stehen in der Aebermacht des Schickſals, das, unbe⸗ rechenbar, unbeſchwörbar, unerwehrbar, jeden Augenblick über uns zu verfügen vermag“? 2 2 a Der gläubige Chriſt ſagt ſtatt Schickſal Vorſehung, Plan, und vertraut. Heute knien die drei Könige vor dem Kinde in der Krippe, das von zwei liebenden Eltern behütet iſt. Beginn des Lebens, Familie, heimatliche Erde, Lebensfreude und Lebens⸗ glück. Das Leben, die Lehre, der Tod und die Auferſtehung des Kindes bürgen für unſeren Glauben, der die philoſophiſchen Vorſtellungen vom Preisgegebenſein, vom Anberechenbaren, vom Anerwehrbaren umwandelt in die Gewißheit, daß der Tod der Uebergang zum wahren Leben iſt; ſofern wir in dieſem Leben das wahre Leben geſucht haben wie die drei Magier! * Herr Simon iſt aus dem klaren Süden in den Norden, in das nebelige London zurückgekehrt. Die amtliche italieniſche Nachrichtenagentur, Agenzia Stefani, verſichert in einer amtlichen Mitteilung, daß die beiden Männer in voller Lebereinſtimmung feſtgeſtellt hätten: die Erörterungen über die Herabſetzung der Rüſtungen müßten ſo bald wie möglich zu einem Abſchluß ge. langen und man müſſe auf jeden Gedanken von vornherein ver⸗ zichten, der nicht zu einer praktiſchen und ſchnellen Verwirklichung führe. Die Mitteilung ſpricht auch von Punkten, die in der inter nationalen öffentlichen Meinung bereits geklärt ſeien. Solche Auslaſſungen nach einer ſolch wichtigen Diplomatenzuſammen⸗ kunft pflegen ja die Dinge mie ganz beim Namen zu nennen. Aber das eine ſollte man doch entnehmen können—wofern 1 noch einen Sinn haben— daß für das Vorgehen in der 77 rüſtungsfrage zwiſchen den beiden Männern 18 do 7 Aebereinſtimmung herrſcht! Das gibt auch ie N Preſſe zu, die ſichtlich mit einiger Beklommenheit. Be⸗ ſprechungen in Rom die beſte Seite abzugewinnen ſucht 3 Worin aber beſteht die volle Aebereinſtimmung! 578 von Mitteln und Wegen die Rede iſt, die eine raſche und 3 tiſche Verwirklichung der Abrüſtung verſprechen und 2 5 Punkten, die die internationale öffentliche ee e 2 0 klärt habe, ſo darf man dabei wohl zum mindeſt an Deutschland fatz denken, daß im Rüſtungsſtand auch 2 7 3 Gleichberechtigung zu gelten hat. 1 5 iſ 121 15 vor dem verlaſfenen Völkerbund ſchon feſtgeſte 8 8 ele „international anerkannt“. Es wird wohl auch dazu geh 2 ens. Auch darüber das Anmö liche des Kontrollgedankens. a. dürfte—— Einſtimmigkeit herrſchen, Sable den ber reichs. In den„Baſler Nachrichten“ vom Freitag ſagt Hasdische itte, man frage ſich nur, weshalb„ 75 Bewährungsfriſt überhaupt aufrecht erhalten wer. 9 habe etwas Schulmeiſterliches an ſich! ee Part⸗ Abrüſtung kommen wolle, dann püiſt dan de 5 1 80 ner nicht derartig disqualifizieren! Das Ver anger Kontrolle iſt für uns natürlich weit mehr als etwas Schulmei— ſterliches. Es wäre eine Rückkehr zu 19191— Simon hat noch in einer Erklärung an die Zournaliſten geſagt, Vorſchläge ſeien nur dann zweckvoll, wenn ſie ſowohl dem franzöſiſchen als dem deutſchen Standpunkt gerecht würden! Die Franzoſen haben direkte Verhandlungen mit Deutſchland abgelehnt, nun— ſcheint es— will ſich der engliſche Außenminiſter als Makler zwiſchen beide ſtellen. Ueber den Völkerbund bezw. ſeine Reform ſchei— nen Simon und Muſſolini ſich nicht ſo eins zu ſein! Die italieniſche Preſſe gebraucht über das Thema andere Worte. Sie ſpricht nicht von der Abrüſtung: Die Erfahrung der Abrüſtungskonferenz habe die Unmöglichkeit einer Abrüſtung der am ſtärkſten gerüſteten Völker bewieſen, ſagt das„Giornale d Italia“, darum beſtehe das Problem nicht mehr in der Ver— Rüſtungen! Die wahre Sachlage wird von dem Blatte ſo ge— kennzeichnet: Weiterkommen oder im Chaos enden! Man muß den Tatſachen ins Geſicht ſehen! Frankreich will auf dem Anfrieden von 1919 ſitzen bleiben, den es Frieden heißt. Er ſcheint ihm eine Vormachtſtellung zu ſichern. In Deutſchland iſt auf der anderen Seite ein ungeſtümer, leiden— ſchaftlicher nationaler Wille durchgebrochen, der die moraliſchen Folgen und Disqualifizierungen von 1919 entſchloſſen zu beſei— tigen ſich anſchickt. Kein Opfer wird uns für dieſen Kampf zu groß ſein! Schon die Macher des Werkes von 1919— der vollſtändigen deutſchen Wehrlosmachung— hätten ſich ſagen müſſen, daß das unmöglich eine Löſung ſei! Man muß aus der Geſchichte einiges wiſſen, wenn man ſo in die Geſchicke von Völkern einzugreifen hat! Die Vitalität und das Ehrgefühl minderung der Rüſtungen, ſondern in einer Reviſion de? eines Volles kann einen ſolchen Zuſtand kein Menſchenalter er— Die Abrüſtungsſrage im Vordergrund. Volle Aebereinſtimmung zwiſchen Muſſolini und Simon— Die Volkerbundsreform. Das Abſchlußkommuniqué über die Beſprechungen. DRB. Rom, 5. Jan. Die Agenzia Stefani meldet: In zwei langen herzlichen Anterredungen, die vorgeſtern und geſtern zwiſchen Muſſo⸗ lini und Sir John Simon im Palazzo Venezia ſtattfanden, wurden die wichtigſten Fragen der allgemeinen Politik erörtert, insbeſondere die Frage der Herabſetzung und Beſchränkung der Rüſtungen und die Frage der Völkerbundsreform. Hinſichtlich der erſterwähnten Frage ſtellten Muſſolini und Simon in voller Aebereinſtimmung feſt, das es unumgänglich notwendig iſt, daß die Erörterungen ſo bald wie möglich zu einem Abſchluß gelangen, bei dem man auf jeden Gedanken von vornherein verzichtet, der nicht Mittel und Wege zu einer praktiſchen und ſchnellen Verwirklichung enthält und in dem man diejenigen Punkte zum Thema nimmt, die in der inter⸗ nationalen öffentlichen Meinung als bereits geklärt betrachtet werden müſſen. In der Völkerbundsreformfrage zeigte Muſſolini die Kri⸗ terien auf, nach denen die Reform durchgeführt werden ſollte, um dem Völkerbund ein beſſeres Arbeiten zu ſichern und es ihm zu ermöglichen, ſeinen Zwecken beſſer zu entſprechen. Der engliſche Außenminiſter Simon hat Rom zu Mittag verlaſſen. Er wird ſich in Paris nicht aufhalten. Erklärungen Simons vor der Preſſe. Am Vormittag empfing Simon die Preſſe, um einen Be— richt über die Lage zu geben. Daraus geht hervor, daß England die Frage der Völkerbundsreform als eine Frage zweiter Ordnung betrachtet. Das Abrüſtungsproblem ſei ſo wichtig und ſchwierig, daß man es nicht noch durch Hinzuziehung eines anderen Problemes belaſten dürfe. Nur wenn in der Abrüſtung ein befriedigendes Ergebnis zuſtandegekommen ſei, könne man an die anderen Fragen der Reform des Völkerbun⸗ des herangehen, die ſich dann leichter löſen ließen. Im übrigen gebe es zwei Möglichkeiten von Reformen. Die eine gehe darauf aus, den beſtehenden Zuſtand zu ſtärken, die andere, ihn zu ſchwächen. Selbſtverſtändlich komme für England nur die erſte Art in Frage. a Was Simon nach dieſen Ausführungen weiter über die Abrüſtung zu ſagen hatte, ging nicht über den bekannten Rah⸗ men des engliſchen Standpunktes hinaus: Vermittlung zwiſchen der franzöſiſchen und der deutſchen Auffaſſung. Vorſchläge ſeien nur dann zweckvoll, wenn ſie ſowohl dem franzöſiſchen als dem deutſchen Standpunkt gerecht würden. Simon erklärte, er habe den Eindruck, daß alle verantwortlichen Staatsmänner in Europa ſich des Ernſtes der Lage bewußt ſeien und ehrlich nach einer Löſung ſtrebten. Nach Simons Abreiſe aus Rom. Die engliſchen Botſchafter in Berlin und Paris ſollen Macdonald berichten. DNB. London, 5. Jan. In den engliſchen Preſſemeldungen zum Abſchluß der Be— ſprechungen in Rom wird beſonders die Entſcheidung Muſſo⸗ linis und Sir John Simons hervorgehoben, daß in erſter Linie eine Abrüſtungsvereinbarung zuſtande kommen müſſe und daß die Frage der Völkerbundsreform an zweiter Stelle ſtehe. Die Löſung der Abrüſtungsfrage müſſe, wie Reuter zum Er— gebnis der Beſprechungen meldet, die berechtigten Forderungen Deutſchlands und Frankreichs befriedigen. Was die Reform des Völkerbundes angeht, ſo ſei auf beiden Seiten klar gemacht worden, daß ſie auf eine Stärkung und nicht auf eine Schwächung der Völkerbundsſtruktur hinzielen müſſe. Die Reiſe Simons nach Rom habe, wie weiter gemeldet wird, den direkten diplomatiſchen Meinungsaustauſch um einen Abſchnitt weiter⸗ gebracht. Im Rahmen dieſes Meinungsaustauſches ſeien die engliſchen Botſchafter in Berlin und Paris zur Rückſprache über die Anſichten Deutſchlands und Frankreichs nach London gerufen worden. Sie werden vorausſichtlich mit Macdonald zuſammentreffen, der am Montag nach London zurückkehren wolle. In Rom verlautet ferner, daß Muſſolini mit dem engliſchen Außenminiſter keinen eigentlichen Reformplan für den Völker- bund beſprochen, ſondern lediglich die Linien angedeutet habe, auf denen eine Reform nach ſeiner Anſicht durchgeführt werden könne. Aus der Erklärung Simons vor der Preſſe in Rom hebt z. B. Evening News beſonders die Worte hervor, daß die RüſtungsgleichberechtigQung Deutſchlands anerkannt werden ſollte. Pariſer Blätter zu den Beſprechungen in Nom. DRB. Paris, 5. Jan. Die Pariſer Morgenpreſſe nimmt ſehr ausführlich über die römi— ſchen Beſprechungen Stellung. Die Blätter betonen dabei mit ſicht— licher Befriedigung, daß zwiſchen Muſſolini und Simon weder in der Frage der Reform des Völkerbundes noch in der Frage der Rüſtungsreviſion eine Einigung erzielt worden ſei. Im übrigen wird das Ergebnis der Beſprechungen in einem für Frankreich mög- lichſt günſtigen Sinne dargeſtellt. Der römiſche Vertreter der Agen— tur Havas erklärt, dag Muſſolini viel weniger Wert auf Einzel— heiten der Völkerbundsreform gelegt habe, als auf die großen Richt— linien, in denen ſich dieſe Reform vollziehen ſolle. Der Vertreter des franzöſiſchen Nachrichtenbüros will weiter den Eindruck ge— wonnen haben, daß die Wünſche des italieniſchen Miniſterpräſidenken im Rahmen der augenblicklichen Völkerbundsſatzungen verwirklicht werden könnten. In der Abrüſtungsfrage habe auf beiden Seiten der Wunſch vorgeherrſcht, eine für alle Teile annehmbare Löſung zu finden. Der„Figaro“ glaubt zu wiſſen, daß in der Rüſtungsfrage zwiſchen Rom und London eine weſentliche Annähe⸗ rung erfolgt ſei. Man habe ſich bereits dahin geeinigt, Deutſchland die„Aufrüſtung“ in einem gewiſſen Grade zuzugeſtehen, wobei die aufgerüſteten Mächte ihre Rüſtungen weſentlich einſchränken müßten. Man könne annehmen, daß die engliſch-italieniſche Diplomatie Frank- reich einen reinen Formerfolg vorzubereiten wünſche, während ſie Deutſchland einen grundſätzlichen Erfolg vorbehalte. Der ſozialiſtiſche„Populaire“ fordert, daß Frankreich ſich nicht übertölpeln laſſen dürfe; es müſſe an ſeiner Auffaſſung feſt⸗ halten, daß jedes Zugeſtändnis an Deutſchland ein unverzeihlicher Fehler wäre und daß man unbedingt nach Genf zurückkehren müſſe. Der„Excelſior“ glaubt, die Forderungen Muſſo⸗ linis in folgenden fünf Punkten zuſammenfaſſen zu können: 1. Der deutſchen Forderung nach Gleichberechtigung müſſe Rechnung getragen werden. 2. Da dieſe Gleichberechtigung gegenwärtig nicht durch Ab- rüſtung zu erreichen ſei, müſſe man eine beſchränkte Auf- rüſtung des Reiches hinnehmen, weil dieſe beſſer ſei, als einer unbegrenzten Aufrüſtung ohne Kontrolle und ohne Sanktionen zuzuſehen. 3. Deutſchlands Standpunkt regele ſich daraus, daß es eine Einkreiſung durch die ſtark gerüſteten Mächte befürchte. 4. Aus reinen, verſtändlichen Preſtigegründen könne Deutſchland, das im Innern geeinigt ſei, keine Anterlegenheit auf inter- nationalem Gebiet ertragen. 5. Der neue deutſche Staat brauche eine Militär- macht oder andere Macht, um die politiſche Reform und den Kampf gegen den Kommunismus durchführen zu können. Sir John Simon ſoll, dem Blatt zufolge, auf dieſe Forde⸗ rungen wie folgt geantwortet haben: „1. Iſt es nicht zu befürchten, daß eine erſte Etappe der Auf— rüſtung Deutſchlands zu einer zweiten oder dritten führen müſſe? 2. Iſt es möglich, alle auf der Abrüſtungskonferenz vertretenen Mächte dazu zu bewegen ein Abkommen zu unterzeichnen, das auf der Aufrüſtung Deutſchlands begründet ſei? 3. Die Einkreiſung Deutſchlands ſei vorläufig nur eine Hypo⸗ theſe und würde nur Wirklichkeit werden, wenn das Reich aufrüſte. 4. Sei es fraglich, ob man die Abrüſtung nach beſonderen Preſtigefragen beurteilen und begründen könne. 5. Die Wortführer des Reiches hätten immer wieder erklärt, daß der Kommunismus endgültig beſiegt ſei. Der„Excelſior“ weiſt abſchließend darauf hin, daß Muſſolini und Sir John Simon aber der unbedingten Ent- ſchloſſenheit der franzöſiſchen Regierung Rechnung tragen müßten, die an den Vorſchlägen feſthalte, die ſie am 1. Januar der Reichs- regierung hohe unterbreiten laſſen. 8 7 3 1 tragen. Er hat ſchon zu lange angedauert, indem er dieſes halbe Menſchenalter ertragen wurde. Es ſcheint nur, daß ein ſolcher Zuſtand erzwungener Angleichheit die Vormachtſtellung ſichern könne! Die Lebensgeſetze der Völker ſind ſtärker; ſie durchbrechen Schranken, wenn ſie ihrem Lebenswillen entgegen— ſtehen. Wird nun nicht endlich die Starre der franzöſiſchen Haltung ſich löſen und werden nicht Männer ſich durchſetzen, die ſich vom Paragraphen löſen können, weil Paragraphen die Dynamik einer natürlichen Entwicklung nicht aufzuhalten ver— mögen.. Von der eigenen Beſinnung in Frank⸗ reich müſſen wir jedenfalls mehr erwarten als von der zu er⸗ wartenden weichen Malklertätigkeit des engliſchen Außen— miniſters. * Der amerikaniſche Präſident Rooſevelt hat in ſeiner Botſchaft an den Kongreß erklärt, daß die Entwicklung der Kurve der Weltwirtſchaft ſtändig nach oben gehe! Der Präſident der amerikaniſchen Handelskammer, Henry Harri man, hat an die Mitglieder der Handelskammer einen Bericht geſchickt, in welchem er ſich mit großem Lob über die Entwicklung des amerikaniſchen Wirtſchaftslebens im Jahre 1933 gibt. Vom März bis November hätten die Induſtrien ihre monatliche Er— zeugung um 48 Prozent geſteigert und um 45 Prozent geſteigerte Löhne ausbezahlt. Die„Deutſche Reichskreditgeſellſchaft“, Eigentum des Reiches, hat einen Halbjahresbericht heraus— gegeben, in dem ein Bild von Deutſchlands wirtſchaftlicher Lage an der Jahreswende 1933/34 gegeben wird. Das Gemeinſame der das Bild beherrſchenden Einzelzüge iſt die Feſtſtellung, daß in weiten Kreiſen der deutſchen, aber auch der Weltwirtſchaft eine nennenswerte Auflockerung der Erſtarrungserſcheinungen eingetreten ſei. In Deutſchland ſei der entſcheidende Antrieb ausgegangen von der Neuordnung und Konſolidierung der politiſchen Verhältniſſe, die zugleich mit der ſtraf— en Zuſammenfaſſung der politiſchen Willensbildung die Grund⸗ lage für eine ſtetige Wirtſchaftspolitik geſchaffen habe. Die erſte Frucht ſei eine weſentliche Milderung der Arbeitsloſennot, vornehmlich infolge einer umfangreichen Arbeitsbeſchaffung. Mit der öffentlichen Arbeitsbeſchaffung parallel habe ſich auch eine nennenswerte Belebung der privaten Produktion durch— geſetzt. Von Bedeutung hierfür waren einmal die Stärkung des Vertrauens, ſowie die Ausſichten auf eine allmähliche Beſ— ſerung der Rentabilitätslage. Eine zweite Aufgabe, die in Angriff genommen wurde, iſt die Sanierung des deutſchen Kapitalmarktes. Das Gemeindeumſchuldungsgeſetz und die Aenderung des Reichsbankgeſetzes mit der Einſatzmöglichkeit einer Offenen-Markt-⸗Politik ſind Anſatzpunkte für die Kapital⸗ marktauflockerung. Die in außergewöhnlich kurzer Zeit erzielten Erfolge ſtellen die ſtaatliche Wirtſchaftspolitik vor die Aufgabe, nicht nur die konjunkturelle Beſſerung zu erhalten, ſondern auch die ſtrukturellen Vorausſetzungen für eine organiſche Weiterent— wicklung zu feſtigen. „Politik iſt Schickſal“, auch„Wirtſchaft iſt Schickſal“; das heißt in dieſem Sprachgebrauch: beides, Politik und Wirtſchaft, aufs engſte ineinander verflochten und gegenſeitig ſich beſtimmend, treiben die Entwicklung des menſchlichen Lebens und der Völker— ſchickſale. Es wird von ungeheurer Bedeutung auch für die Politik ſein, wenn die Weltwirtſchaft aus ihren eigenen Ge— ſetzen heraus ſich aufzulockern beginnt aus dem feſtgefrorenen Zuſtand, in dem ſie ſeit Jahren nun ſich befindet. Wenn aber aus zwei ſo hervorragenden Induſtrieländern wie den Vereinigten Staaten und Deutſchland ſolche Anzeichen feſtgeſtellt werden, ſo iſt man berechtigt, Hoffnung zu hegen! Der deutſche Bericht delegt ſeine Theſen mit Einzelheiten aus ſo wichtigen Induſtrie— zweigen wie Elektrizität und Roheiſen. Auch in England und Frankreich ſei eine ſtetige Aufwärtsbewegung der Eiſeninduſtrie eſtzuſtellen! Gewiß, der einzelne Geſchäftsmann mag im Augen— blick noch nichts davon verſpüren, es wäre auch ein Zeichen kranker Entwicklung, wenn ſie nun ſprunghaft ginge, nachdem ſie ſo langſam aber ſo furchtbar zielſicher abwärts gegangen iſt. Es wird neben allen Anſtregnungen auch viel Geduld nötig ſein! 120 Bergleute verloren. Die Rettungsarbeiten eingeſtellt. DNB. Brüx, 5. Jan. Die Rettungsarbeiten auf den Nelſonſchächten mußten notgedrungen eingeſtellt werden. Die noch in der Grube befindlichen 120 Bergleute ſind als verloren zu be⸗ trachten. Die Anterſuchungskommiſſion iſt auf zwei Brandherde ge— ſtoßen. Man verſuchte vergeblich, das Feuer mit Löſchapparaten zu erſticken. Offenbar brennt das ganze Kohlenflöz des Reviers. Das Feuer breitete ſich ſehr raſch aus, ſo daß die Arbeiten ſchließlich eingeſtellt werden mußten. Wegen zu ſtarker Ver— gaſung der Strecke hat man ſich entſchloſſen, den Mannſchafts⸗ ſchacht und den durch die Exploſion zerſtörten Förderſchacht, die 30 Meter voneinander entfernt liegen, von der Sohle aus gegen die übrigen Teile der Grube abzuſperren. Während der Nacht wurden die Sperrmauern ausgeführt. Es bleibt ſomit nichts übrig, als die Grube ihrem Schickſal zu überlaſſen. Heute früh gegen 5 Ahr erfolgte im Oſtteil der Grube Nelſon wieder eine mit ſtarken Erſchütterungen verbundene neue Exploſion. Aus dem Nachbarſchacht, der bisher als Zugang für die Rettungsmannſchaften diente, ſteigt mit Rauch vermiſchter Waſſerdampf auf. Starke Erregung der Bevölkerung. DNB. Dux, 5. Jan. Die Erregung der Bevölkerung über das Bergwerksunglück iſt außerordentlich gewachſen, vor allem, nachdem die Wahr— ſcheinlichkeit beſteht, daß man nicht einmal die Leichen der Opfer vird bergen können. Die Bevölkerung iſt der Anſicht, daß die Lataſtrophe vor allem auf die Sparmaßnahmen der Grube zurückzuführen iſt. In Dux ſind ſtarke Gendarmerieabteilungen zuſammenge— zogen. Alle Hotels ſind mit Gendarmerie belegt. Die Abſper— ungsmaßnahmen auf dem Schacht Nelſon III ſind im Laufe des Tages außerordentlich verſchärft worden. Die Hoffnung, in abſehbarer Zeit die noch eingeſchloſſenen 120 Toten bergen zu können, hat man aufgegeben. Es kann Wochen oder Monate dauern, bis hinter den heute nacht er— richteten Mauern die Brände erloſchen ſein werden. Beileid der deutſchen Regierung. DNB. Prag, 5. Jan. Der deutſche Geſandte Dr. Koch begab ſich heute in das Außenminiſterium, um der tſchechoſlovakiſchen Regierung anläß— lich der Bergwerkskataſtrophe in Dux das Beileid der deut⸗ ſchen Reichsregierung auszuſprechen. Bilderbiographie Hitlers in der Tſchechoſlovakei verboten. a DNB. Prag, 5. Jan. Das tſchechoſlovakiſche Innenminiſterium hat das Buch Hitler, eine Biographie in 134 Bildern“, herausgegeben don Hans Diebow und Kurt Goeltz, Berlin, verboten. Die Sà iſt kein Heer Röhm über das neue Deutſchland, die Entwaffnung und den Weltfrieden. Sofia, 5. Januar. Die bulgariſche Tageszeitung„Neſowiſſimoſt“ veröffent⸗ licht eine Unterredung, die der Reichsminiſter und Stabs⸗ chef der SA, Ernſt Röhm, dem Berliner Vertreter des Blattes, Dr. Chriſtoph, gewährt hat. Der Stabschef führte u. a. aus: Der Nationalſozialismus iſt eine neue Weltanſchauung. Er wird künftig in einer durch Blut und Boden, durch Art und Nationalcharakter der verſchiedenen Völker bedingten Form, die politiſche Weltanſchauung ſchlechthin auf der ganzen Erde ſein. Durch den Nationalſozialismus iſt Deutſchland aus dem Brückenkopf eines ködlichen Angriffes auf die Welt zu einem feſten Bollwerk gegen den Bolſchewismus geworden. Seit der Neuordnung Deutſchlands auf dem Syſtem des Na- kionalſozialismus befindet ſich auf dem ganzen Erdball der geſamte Marxismus endgültig in rückläufiger Bewegung. In den letzten Monaten erleben wir jedoch eine neue Welle des Haſſes gegen das junge Deutſchland Adolf Hit⸗ lers. In verantwortungs-, gewiſſen⸗ und vaterlandsloſen Pamphleten kehrt eine Linie immer wieder: Unſere politi⸗ ſchen Kampforganiſationen trügen militäriſchen Charakter und könnten dadurch zu einer Bedrohung des Friedens der Welt werden. Als verantwortlicher Stabschef der SA wende ich mich im Hinblick auf die Tatſache, daß wir nichts zu ver⸗ heimlichen haben an die Weltöffentlichkeit, um darzulegen, was es mit dieſen Einheiten auf ſich hat. Die SA läßt ſich mit keinem Heer, mit keiner Miliz ver⸗ gleichen, denn ſie iſt keines von ihnen. Das gerade iſt nach dem ausgeſprochenen Willen Adolf Hitlers die SA nicht. Im Gegenteil hat er in allen Proklamationen, die ſich auf das Verhälknis zwiſchen Reichswehr und SA beziehen ganz ſcharf und eindeutig die Trennungslinie gezogen. Der SA iſt zur Aufgabe geſetzt, den neuen deutſchen Staat zu formen und den deutſchen Menſchen zu einem lebendigen Glied dieſes nationalſozialiſtiſchen Staates zu erziehen. Zwiſchen der Reichswehr und der SA beſte⸗ hen keinerlei Bindungen. So war auch das Reichs⸗ heer bei der nationalſozialiſtiſchen Revolution gänzlich un⸗ beteiligt— ein Vergang, der in der Geſchichte der Revo⸗ lutionen wohl beiſpiellos daſteht. Im übrigen habe ich bisher nicht gehört, daß irgend- jemand an der Uniformierung der zahlreichen Verbände unſerer Nachbarſtaaken Anſtoß genommen hätte. Dabei iſt heute faſt die geſamte Jugend in England, Frank⸗ reich, Italien, in den Vereinigten Staaten, in Polen und in Rußland nicht nur mit Uniformen bekleidet, die denen der entſprechenden Armeen ähneln, ſondern ſie wird ſo⸗ gar von Heeres angehörigen ganz offen mit 15 Waffe für den Kriegsdienſt ausgebil⸗ et. Deulſchland iſt ſich der Ungunſt ſeiner militärgeogra⸗ phiſchen Lage bewußt und hat deshalb das größte Intereſſe an der Aufrechterhaltung eines ehrlichen Friedens. Die deutſchen Induſtriereviere liegen faſt ſämtlich in der Reich⸗ weite der Geſchütze unſerer Nachbarn. Den Tauſenden und Aberkauſenden Kriegsflugzeugen hal Deutſchland nicht ein einziges enkgegenzuſetzen. FFFFFFFVFFFPPVPFTTTTT Deutſchland an erſter Stelle. Bericht des Internationalen Arbeitsamtes über den Rückgang der Arbeitsloſigkeit. DNB. Genf, 5. Jan. Aus der am Freitag veröffentlichten Arbeitsloſenſtatiſtik des Internationalen Arbeitsamtes für das letzte Vierteljahr 1933 geht hervor, daß ſich die Lage auf dem internationalen Ar— beitsmarkt weiter gebeſſert hat. Verglichen mit der gleichen Zeit des Vorjahres iſt in 20 Staaten ein Rückgang der Arbeits- loſigkeit feſtzuſtellen. An erſter Stelle ſteht dabei Deutſch⸗ land.— Zugenommen hat die Arbeitsloſigkeit in Norwegen, Bulgarien, Neu-Seeland, Paläſtina, Polen und der Tſchecho⸗ llovakei. Auch in der Schweiz iſt die Arbeitsloſenziffer von fle 847 im Dezember 1932 auf 137 457 im Dezember 1933 ge⸗ iegen. Eintrittsſperre in den Neichsbund der Deutſchen Beamten aufgehoben. DNB. Berlin, 5. Jan. Wie der Beamten-Nachrichten-Dienſt meldet, wird die ſeit dem 29. Dezember 1933 beſtehende Sperre für Beitritts⸗ erklärungen zum Reichsbund der Deutſchen Beamten vom 5. Januar 1934 wieder aufgehoben. Dem Reichsbund der Deutſchen Beamten von dieſem Tage an beitretende Beamte zählen als Mitglieder ſtets erſt vom Erſten des dem Eintritts- tage folgenden Monats. Sie haben den für ſie in Frage kom⸗ menden erſten Monatsbeitrag bei der Abgabe der Beitrittserklä— rung ſofort bar zu entrichten. Vom 25. bis zum Schluß jeden Monats werden Beitrittserklärungen nicht entgegengenommen. genommenen Werkes. Der Schauplatz der Grubenkataſtrophe. Hitler ſchafft Arbeit J. Bewilligte Maßnahmen des Arbeitsbeſchaffungspro⸗ gramms im Rhein⸗Main⸗Gebiet: Entwäſſerung von Wie⸗ ſenländereien Dränagegenoſſenſchaft Niederjoſſa mit 2100 Tagewerken; Verbeſſerung der Betriebsverhältniſſe des Ka⸗ belverteilungsnetzes in Frankfurt a. M. mit 1040 Tage⸗ werken; Meliorationsarbeiten im heſſiſchen Ried Volks⸗ ſtaat Heſſen mit 117 590 Tagewerken; Verſorgungsbetriebe einſchließlich Kanaliſations- und Kläranlagen im Unter⸗ lahnkreis mit 4100 Tagewerken; Inſtandſetzungs- und Er⸗ gänzungsarbeiten in Gelnhauſen, Wächtersbach und Alten⸗ haßlau, Kreis Gelnhauſen mit 1860 Tagewerken. 9 12NVIs 31319 IM XA MPF GFGEN HUNGER UND KALTFE Die neue Geſellſchaftsordnung. Statt reiner Sozialpolitik Geſellſchaftspolitik. VD. Berlin, 5. Jan. — Wie das VD. ⸗Büro meldet, äußert ſich über die Sozial- politik im neuen Reich Dr. Hermann Bohnſtedt vom Büro für Sozialpolitik. Er weiſt darauf hin, daß die Revolution der Verſuch des deutſchen Volkes iſt, ſich neue Lebensformen und eine neue Ordnung zu ſchaffen. Der neue Maßſtab für dieſe Ordnung ſei gefunden. Die Geltung des Einzelnen in der Ge— ſellſchaft und für ſie ſoll in Zukunft nicht am Beſitz, ſondern an der Arbeit gemeſſen werden. Die Leiſtung ſoll Voraus- ſctzung und Inhalt der bürgerlichen Ehre in der kommenden deutſchen Geſellſchaft ſein. Das künftige Arbeitsbürgertum und die von ihm gebildete Geſellſchaft kennt die alten Standesunter⸗ ſchiede nicht mehr. Man kann heute ſchon von einer Leber- windung des Klaſſenkampfes ſprechen. Mit der Schaffung einer neuen Geſellſchaftsordnung ſteht die S ozial⸗ politik vor einer neuen und erweiterten Aufgabe, nämlich der Aenderung des Arbeitsſchutzes und der wirtſchaſtlichen Siche- rung des arbeitenden vermögensloſen Menſchen. An die Stelle der Milderung der Klaſſengegenſätze, an die Stelle der reinen Arbeiter- und Angeſtelltenpolitik tritt die unter einheitlichem Leitgedanken ſtehende Geſell ſchaftspoli⸗ tik. Ihre Aufgabe iſt es, für das beſtmögliche foziale Zuſam⸗ menwirken der verſchiedenen Gruppen und Faktoren des Wirt— ſchaftsprozeſſes die zweckmäßigſten Formen zu finden. Sie hat darüber hinaus durch Bevölkerungspolitik, Wohnungspolitik und Berufsausbildung die Vorausſetzungen für das Gedeihen des Volkes und der Wirtſchaft zu ſchaffen. Muſſolinis Neujahrsglückwunſch an Göring. DNB. Berlin, 5. Jan. Wie der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt mitteilt, hat der italieniſche Regierungschef Muſſolini an den preußiſchen Miniſterpräſidenten Göring zum Jahreswechſel folgendes Glückwunſchtelegramm gerichtet: „Ich danke Ihnen für die mir zum neuen Jahre geſandten Glückwünſche, die mich ſehr erfreut haben. Indem ich ſie Ihnen herzlichſt erwidere, knüpfe ich daran die beſten Wünſche für die Fortführung des von dem neuen deutſchen Regime in Angriff gez. Muſſolini.“ .———————————— Unſer Bild zeigt die Nelſon-Schächte in Oſſegg. Bei der Exploſion wurden in einer ſich einen Weg ins Freie zu bahnen. Für die übrigen mußte man von Anfang an Tiefe von 300 Metern 140 Bergleute eingeſchloſſen. Nur vier von ihnen gelang es, 1 4 das Schlimmſte befürchten. ent Halt 0 5 de und fehol nung „it! die er ſt. 1b geht der beſch feilen Bau lage rü Gen in de hölmn von 192 feste furzel nehme gegr. nude progl. Sch! des f ſazun Art. bezug auſträ enhpf holz nütige durch Gebäu Hinter holz i Trepp und g zwang als au kauf z. wendu zu laſſ und chen fat al blaß z zier l nit de. dem be für die den de das eig zeit ſeh Fakt bis zu von Oe Mei konnten flatit De Zu der Reg Rictlu Kinde ſtftgeſt einer u bei den Zulaf Rede ſe D ſchichte beſonder halten. fingzah als ver. nütigen fügung nunc die in im 10 rund! beſige Haupde ſcloſen lage zur deges g uicht her halche I ih ſch sil darleh * Nr. 5— Samstag, den 6. Januar Vier nheimer Volkszeitung Jahrgang 1934 ur Geſchichte der Gemeinnützigen Bangenoſſenſcaft Die nach Beendigung des Weltkrieges einſetzende Geld⸗ entwertung hatte auch eine beängſtigende Lahml 5 Baumarktes zur Folge. Dazu kam die immer 1 55 Wohnungsnot; die mit Rückſicht auf die 2 1 Kriegsjahren durch die Regierung eingeſtellte Bautz en erſten N Sem, erung eingeſtellte Bautätigkeit und die Aufnahme ausgewieſener oder ſonſt zuziehender Perſone und Familien, nur durch eine Belebung des Neub Perſonen 0 5 stevung des Neubaumarktes ho en konnte. Die gegen die Beſitzer von Altwoh⸗ nungen getroffenen Zwangsmaßnahmen ſind ebenſo beka. wie die Unzweckmäßigkeit ihrer Durchführung, da trotz 95 5 die in den Kriegs- und Nachkriegsjahren 161 8 N 8 98 nicht erſtellten Wohnungen fehlten. Regierung, Behörde und Bauluſtige ſannen nach Auswegen. Dieſe 3 eiten 5 Behörden in der Bereitſtellung von Bauzuſchüſſen 1 ſeitens der Bauluſtigen in der Förderung der Gemeinſchaftsarbeit beſchritten. Letztere konnte zur Vermeidung von Un erechtig⸗ keiten und Nachteilen nur durch die Grün 1 f Baugenoſſenſchaft auf gemeinnütziger Grund⸗ lage und bei Ermöglichung weitgehendſter Be⸗ rückſichtigung der Verhälkniſſe des einzelnen Genoſſen in der notwendigen Weiſe geſichert. Die in den Vorverhandlungen aufgeſtellten und den örtlichen Ver⸗ hältniſſen ſoweit als möglich angepaßten Grundſätze wurden von der Grün dungsverſammlun g im September 1920 gutgeheißen und in der ſpäter beſchloſſenen Satzung feſtgelegt. Die Mitgliederzahl von 100 verdoppelte ſich in kurzer Zeit. Die Gemeinde ſowie mehrere große Fabrikunter⸗ nehmen und ein großer Teil Bauhandwerker traten der neu- gegründeten Baugenoſſenſchaft als Mitglied bei. Die Arbeit wurde ſofort begonnen und ein verhältnismäßig großes Bau⸗ programm aufgeſtellt. Es waren in der Folge große Schwierigkeiten zu überwinden. Eine Auswirkung des ſogenannten Friedensvertrages und der feindlichen Be⸗ ſatzung war das Fehlen von Ba umaterial aller Art. Die Zement⸗ und Backſteinfabriken waren auf Kohlen- bezugsſcheine angewieſen, die ſie nur aufgrund ihrer Lieferungs⸗ aufträge erhielten. Der Bauholzma ngel war ganz empfindlich, da es insbeſondere auch an gepflegtem Werk⸗ holz für Fenſter, Türen, Fußböden uſw. fehlte. Die Gemein⸗ nützige Baugenoſſenſchaft begegnete dieſen Schwierigkeiten durch Ankauf und Abbruch von guten Scheunen und ſonſtigen Gebäuden, um Bauholz, Steine, Ziegel uſw. hauptſächlich für Hintergebäude zu gewinnen. Mehrere Jahre mußte das Stamm- holz im Viernheimer Wald angekauft, und daraus Bauholz, Treppen, Bretter, Latten und ſogar Fußbodenholz gewonnen und gepflegt werden. Neben dieſen großen Schwierigkeiten zwang die ſtändige Preisſteigerung dazu, ſowohl die Rohbau⸗ als auch die Ausbaumaterialien im Großeinkauf- und Vor⸗ kauf zu beſchaffen, um dieſelben bis zur eigentlichen Ver— wendungszeit nicht der unerreichbaren Verteuerung verfallen zu laſſen. Die gleichzeitig notwendig gewordene Beſchaffun g und Bereitſtellung von Baugelände, erforderte ebenfalls ganz beſondere Sachkenntnis und Umſicht, zumal faſt alle in Frage kommenden Genoſſen keinen eigenen Bau— platz zur Verfügung hatten. Auf dem Gebiete der Fin an— zierung der Bauweſen wuchſen die Schwierigkeiten mit der raſch ſteigenden Geldentwertung. Es war nur auf dem beſchrittenen genoſſenſchaftlichen Wege möglich, die Mittel für die erſtellten Eigenheime verfügbar zu machen. Neben den der Entwertung ebenfalls verfallenen Baudarlehen, war das eigene Aufkommen der Genoſſen einer Bauperiode jeder— zeit ſehr verſchieden. Das Ineinanderfließen dieſer ungleichen Faktoren in Verbindung mit fortſchreitender Geldentwertung bis zu Ende der Inflation, ließ eine wertgleiche Erfaſſung von Leiſtung und Gegenleiſtung im Bereiche des Unmöglichen. Bei all dieſen, oft unüberwindlich ſcheinenden Schwierigkeiten konnten vom Frühjahr 1921 bis zum Ende der In— flation im Herbſt 1923, 42 Eigenheime erſtellt werden. Die Zuteilung dieſer Eigenheime mußte auf Grund der ſeitens der Regierung an die Hergabe der Darlehensmittel geknüpft en Richtlinien erfolgen, ſodaß die für Kriegsbeſchädigte Kinderreiche und ſonſt zugelaſſene Bauluſtige, feſtgeſtellte Klaſſeneinteilung unbedingt zu beachten war. Von einer ungerechten Bevorzugung eines Genoſſen bei den jeweils durch die Verloſung beſtimmten Zulaſſungen zum Bauen, konnte daher niemals die Rede ſein. Der Abſchluß der Inflation bildete in der Ge⸗ ſchichte der Gemeinnützigen Baugenoſſenſchaft Viernheim einen beſonderen Wendepunkt. 42 Genoſſen hatten Eigenheime er⸗ halten. Die totale Entwertung des deutſchen Geldes ließ die eingezahlten Stammanteile und Spareinlagen aller Genoſſen als verloren gelten. Vorſtand und Aufſichtsrat der 9 nützigen Baugenoſſenſchaft waren aber beſtrebt, dieſe zur Ver⸗ fügung geſtellten Beträge auf der Grundlage der Goldmark⸗ umrechnung nach U. S. A.⸗Dollar zu erhalten. Ein Beſchluß, die in Papier mark gemachten Einzahlungen im 100⸗prozentigen Aufwertungsbetrage von rund 21000 Goldmark auf die 42 Eigenheim⸗ beſitzer umzulegen, wurde durch eine ſtark 60 Hauptverſammlung im Jahre 1924 gegen 2„ 5 ſchloſſen. Durch dieſe Aufwertung war wohl eine neue 6 0. lage zur Weiterarbeit geſchaffen, doch ſtellte die Flüſſigmachung dieſes Kapitals an die Verwaltung der Genoſſenſchaft neue, recht verantwortliche Anforderungen. Die Reihe der ee welche nach damaliger Auffaſſung noch nicht in e e lichen Beſitz eines Eigenheimes gelangt waren, i ſich ſtändig. Dagegen wurden die 5 ften tli 12 135 darlehensmitel in den Jahren 1 924 bis 10 5 ſehr beſchränkt, trotzdem ſich die n 2 55 mehr ſteigerte. Unter eifriger Mithilſe ihrer e die Gemeinnützige Baugenoſſenſchaft die. 175 5 heimen unermüdlich fort. Die mühſame eee 1 1505 Schlackenſteinen und ſonſtiger Eigenleiſtungen be Preis noſſen zeugen nicht nur von dieſer zähen Arbeit um 5 1 5 eines Eigenheimes, ſondern es mußten auch Fr 7 75 manigfacher Art durchgefochten werden. Dieſe 7 an 172 in der oft wenig verſtändigen Haltung 15 10 5 nehmer bei Submiſſionen, ſodaß 77 i8führun 5 mäßige Berückſichtigung bei Vergebung der 9 1 1 5 längere Zeitun möglich war. Dazu kamen die Sch e. G. m. b. H. Viernheim ku ngen in den Materialpreiſen und Löhnen und die mit der eintretenden Geldkn appheit verbun⸗ dene unerhörte Zinsüberteuerung. In dieſe Zeit fällt auch der heute noch nicht begründete und ungerechte Kampf gegen die Gemeinnützige Baugenoſſenſchaft der von einigen Bauluſtigen und Unternehmern ein- geleitet wurde und in der Gründung des Bauvereins Selbſt⸗ hilfe und des Vereins zur Förderung des Wohnungsbaues ſeinen Niederſchlag fand. Die Leitung der Gemeinnützigen Baugenoſſenſchaft hat auf Erſuchen des Gemeinderats die Liquidation des Bauvereins Selbſthilfe zum Zwecke der Abwend ung von Verluſten für die Beteiligten un d di e Gemeinde durchgeführt. Das Schickſal des Vereins zur Förderung des Wohnungsbaues und damit verbun— denen Los⸗Syſtems kann hierbei nicht unerwähnt bleiben. Die Gemeinnützige Baugenoſſenſchaft ließ ſich auch durch neue Schwierigkeiten in ihrer Weiterarbeit nicht hindern. Wohnungsnot und gute Verdienſtmöglichkeit boten hinreichenden Anreiz zu dem Beſtreben der Genoſſen, in den Beſitz eines Eigenheims zu kommen. Es wurde eine ausgedehnte Selbſt— bil fetätigkeit der einzelnen Baugen oſſen er⸗ möglicht und die hierzu notwendigen Gerüſtmaterialien zur Verfügung geſtellt. Durch die veränderten Verhältniſſe und die Erhöhung der ſtaatl. Baudarlehen wurde die bis dahin durchgeführte beſcheidene Innenausſtattung der Bauweſen auf Drängen eines größeren Teiles der betr. Genoſſen verlaſſen und wenn auch ſehr ungern und ent⸗ gegen den urſprünglichen Koſtenanſchlägen einer koſt ſpie⸗ ligeren Herſtellung nachgegeben. Dazu kam, daß in der Zeit zwiſchen der Koſtenfeſtſetzung bezüglich der An⸗ weſen im Februar 1927 bis zur Malerialbeſtellung und Ar— beitvergebung im April 1927, die Preiſe für Materialien und Löhn e allgemein um 10 Prozent und mehr gestiegen ſind. Der Preis des Bauholzes betrug beiſpiels⸗ weiſe 75.— Mk. pro cbm. gegenüber 42.— Mk. in 1914. Außer⸗ dem wurden die Schlußabrechnungen durch die unvorher⸗ geſehenen Geldbeſchaffungskoſten für die Hypo⸗ theken und die außerordentlich hohen Zinsſätze ungünſtig beeinflußt. Die Gemeinnützige Baugenoſſenſchaft war ſonach ſeit Be— ginn ihres Beſtehens ſtets den allergrößten Schwierigkeiten ausgeſetzt. Der Inflation und den Preis- und Zinsſchwan⸗ kungen folgte im Sommer 1929 der Höchſtſtand der Bau⸗ indexziffer mit 180% gegenüber 100% in 1914. Trotzdem gelang es der Genoſſenſchaft, ſich und ihre Mitglieder ſowie die Geſchäftsleute vor Verluſten zu bewahren und eine ge⸗ ordnete Verwendung der öffentlichen und privaten Mittel durchzuführen. In 125jähriger Tätigkeit wurden durch die Ge⸗ meinnützige Baugenoſſenſchaft über 150 Eigenheime mit rund 300 Wohnungen neu errichtet. 5 Dieſe umfangreiche und verantwortungsvolle Arbeit wurde von Vorſtand und Aufſichtsrat unter ſachkundiger und ziel⸗ ſicherer Leitung ehrenamtlich geleiſtet. Lediglich für die Bau- leitung und die verantwortlichen Buchhaltungs- und Kaſſen⸗ geſchäfte wurden mäßige Vergütungen gewährt, ſodaß ſich die geſamten Geſchäftsunkoſten zwiſchen 3Z und 4% des Erſtel⸗ lungswertes der Eigenheime bewegten, ein Satz, der bei an⸗ deren Genoſſenſchaften das Doppelte und mehr betragen dürfte, ſofern die ganze Geſchäftsführung in der gleichen Art durch— N 5 9 9 0 geführt wird. Die geradezu muſtergültige Leitung und in jeder Hinſicht gemeinnützige Tätigkeit der Baugenoſſenſchaft Viernheim wurde ſowohl von den zuſtändigen Behörden, als auch anläßlich der wiederholten Reviſionen durch den Verband der Bauvereine in Heſſen durchaus anerkannt. Alle auch im letzten Jahre gegen die Leitung der Genoſſenſchaft erhobenen Vorwürfe mußten auf Grund der eingehenden Ueberprüfungen als ungerechtfertigt zurückgewieſen werden, ſodaß die Haupt⸗ verſammlung vom 22. Dezember 1933 Entlaſtung des Vor⸗ ſtandes und Aufſichtrates einſtimmig beſchließen und für die geleiſtete Arbeit Dank und Anerkennung zum Ausdruckbringen konnte. Lokale Nachrichten. Viernheim, den 6. Januar 1934. Eintopfgericht! Nur eine Schüſſel auf dem Tiſch, Nur Löffel ſtatt der Meſſer— And doch der ſchönſte Feſttagsſchmaus, Im ſonnkäglich geſchmückten Haus, Nie mundete er beſſer! Hell ſchauen die Geſichter drein— Von einer ſtillen Freude Wird jeder Biſſen doch gewürzt: Daß wir uns ſelbſt das Mahl verkürzt, Verkürzt des Bruders Leide! Das ſollte gar ein Opfer ſein, Wir ſchmauſen mit Genuß! Nun ſammelt, was wir ſparken, ein: Es darf in Deukſchland niemand ſein, Der Winkers hungern muß! * Die heiligen drei Könige. Ich will diesmal wörtlich herſetzen, was die Heilige Schrift darüber erzählt. Der Evangeliſt Matthäus ſchreibt alſo: „Als Jeſus zu Bethlehem im Lande Juda in Tagen des Königs Herodes geboren war, ſieh, da zeigten ſich in Jeruſalem Magier aus den Ländern von Sonnenaufgang; ſie ſprachen:„Wo T. 9. iſt der König der Zuden, der geboren iſt? Denn wir haben ſeinen Stern geſehen gegen Aufgang und ſind gekommen, ihn anzu— beten.“ Da der König Herodes dieſes hörte, erſchrak er und ganz Jeruſalem mit ihm. And er ließ alle Hohenprieſter und Schriftgelehrten zuſammenkommen und begehrte Auskunft von ihnen, wo der Chriſtus(Meſſias) zur Welt komme. Die aber ſagten zu ihm:„Zu Bethlehem im Lande Juda; denn ſo iſt geſchrieben von dem Propheten: And du, Bethlehem, Land Juda, bis keineswegs die geringſte unter den Führern von Juda; denn aus dir wird hervorgehen der Herzog, welcher mein Volk Iſrael weiden wird.“ Da rief Herodes die Magier heimlich zu ſich und erkundigte von ihnen die Zeit, wann der Stern erſchienen ſei. And er ſchickte ſie nach Betlehem und ſprach: Gehet und forſchet ſorgfältig über das Kind nach; wenn ihr es gefunden habt, ſo meldet es mir, damit auch ich komme und es anbete. Da ſie nun den König angehört hatten, gingen ſie fort, und ſieh, der Stern, welchen ſie im Morgenlande geſehen hatten, ging vor ihnen her, bis er in der Höhe da ſtehen blieb, wo das Kind war. Als ſie aber den Stern ſahen, freuten ſie ſich in ſehr großer Freude. And ſie gingen in das Haus, ſahen das Kind mit Maria, ſeiner Mutter, und ſie fielen nieder und beteten es an; und ſie öffneten ihre Schätze und opferten ihm Gaben: Gold, Weihrauch und Myrrhen. And belehrt im Traum, nicht zum Herodes zurückzukehren, reiſten ſie auf einem andern Weg wie- der in ihr Heimatland zurück.“ Weihnachtsfeier der N. S. D. A. P., Ortsgruppe Viernheim. Zu dieſer Feier ſind auch die Mit- K glieder der Unterformationen eingeladen. In Anbe— tracht der großen Beteiligung iſt das vorherige Um- legen von Stühlen nicht erlaubt. Zu der mittags ſtattfindenden Kinderbeſcherung ſind Gäſte herzlich willkommen. Eintopf⸗Sammlung. Auf die morgige Sammlung für unſere noch in Not ſich befindenden Volksgenoſſen K ſei die Einwohnerſchaft nochmals hingewieſen. Wir ſind in Viernheim bei den vorhergegangenen Samm— lungen kaum an den Durchſchnitt im Gau herangekommen. Man kann auch mit dem kleinſten Opfer helfen— wenn man guten Willens iſt! Gebe daher gern, was du kannſt, nicht allein der Vater, auch der Sohn, die Tochter in der Familie, wenn ſie in Arbeit ſtehen! Alle müſſen helfen— für dein Vaterland! wWeitere Lokalnachrichten Seite Goltesbienſtoroͤnung zer katholijchen Gemeinde Viernheim Ap oſtel⸗ Kirche: ½7 Uhr: hl. Meſſe, 8 Uhr: hl. Meſſe. 10 Uhr: Hochamt. 2 Uhr: Veſper. Nach der Veſper Verſammlung für die Mitglieder des 3. Ordens. 4 Uhr: Verſammlung der 1. Abteilg. der Jungfrauen Marien⸗ Kirche: ½9 Uhr: hl. Meſſe. ½11 Uhr: Kindermeſſe. 1 Uhr: Kindergottesdienſt. Montag: /½8 Uhr 1. S.⸗A. für Franz Kamuff. 8 Uhr beſt. Amt für Kath. Martin geb. Adler, beider⸗ ſeitige Eltern, Tochter Kath. geehel. Wolf. 8 Uhr geſt. hl. Meſſe für H. H. Pfarrer Gg. Helferich, Geſchwiſter und Eltern. Dienstag: ¼8 Uhr beſt. E.⸗A. für H. H. Pfarrer Franz und Gg. Helbig, Eltern und Geſchwiſter. 8 Uhr beſt. Amt für das verſt. Schulkind Anna Maria Grammig, beſt. von den Schulkameradinnen. Mittwoch: ½8 Uhr beſt. Amt für Joſef Spieler, Ehefrau Karoline geb. Edinger und Angehörige. 8 Uhr beſt. E.⸗A. für Ludwig Becker. Donnerstag: ¼8 Uhr beſt. E.⸗A. für Rentmeiſter Michael Jöſt, Schwiegertochter Gertrud Maria und Eltern und Schwiegereltern. 8 Uhr beſt. E.-⸗A. für Phil. Sax 3., Ehefrau Marg. geb. Winkenbach, beiderſeitige Eltern und Angehörige. Freitag: /½8 Uhr beſt. Amt für Roſa Thereſe Martin geb. Bachmann, Eltern, Schwiegereltern und Angehörige. 7¼8 Uhr geſt. hl. Meſſe für Geſchwiſter Nikol. Jak. und Johann Kirchner und Familie Franz Xaver Weyland. 8 Uhr beſt. E-⸗A. für Georg Eder und Ehefrau Eliſabeth geb. Kempf. Samstag: 8 Uhr beſt. Amt für Anna Maria Beyer geb. Frank, Eltern Jakob Frank, Ehefrau Kath., Schwiegereltern Ignaz Beyer und Ehefrau Franziska und Angehörige. 8 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Schorn, Münig, Haupt⸗ mann und Andreas Winkler. 8 Uhr beſt. E.-A. für Johann Niebler, beide Kinder Anna Maria und f Krieger Jakob. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſe. Am Dienstag und Freitag iſt um ¼8 Uhr hl. Meſſe in der Marienkirche. Am nächſten Sonntag gemeinſchaftl. hl. Kommunion für die untere Abteilung der Jünglingsſodalität, ebenſo für das 8. Schuljahr Knaben. Zugleich gemeinſchaftliche hl. Kom- munion für die Schüler der H. Lehrer Lipp und Mandel, Frl. König und Eckert. Mädchen beichten Freitag 5 Uhr, Knaben Samstag 2 Uhr. Heute iſt Kollekte für die Heidenmiſſion. Kirchliche Anzeigen der evang. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 7. Januar. Miſſionsſonntag Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugendabend für Buben und Mädchen. Montag, den 8. Januar. Abends 8½ Uhr: Uebungsſtunde des Kirchenchors Mittwoch, den 10. Januar Abends 8 Uhr: Spielabend(nicht Turnabend) f Donnerstag, den 11. 1. Abends 8 Uhr: Frauenabend. Sonntag, 7. 1., nachm. 1 Uhr Probe für den Familienabend. — Aus Nah und Fern Jum Landesbezirksleiter des Deutſchen Werkbundes ernannt. ** Frankfurt a. M. Der Führer des Deutſchen Werk⸗ bundes, Profeſſor Lörcher⸗Berlin, hat zum Landesbezirks⸗ leiter des Deutſchen Werkbundes für Heſſen und Pfalz den Profeſſor Richard Lisker, zurzeit ſtellvertretender Direktor der Kunſtgewerbeſchule Frankfurt a. M., beſtimmt. * * Frankfurt a. M.(Nachtquartier an der Back⸗ ſtubenwand.) Im Hof eines Hauſes in Frankfurt a. M.⸗ Bockenheim kann man zurzeit ein ſeltſames Naturphänomen beobachten. Mehrere hundert Stare haben ſich die hohe windgeſchützte Hinterwand der Backſtube einer Bäckerei, die mit lichtem wilden Efeu umkleidet iſt, als Winterquartier ge⸗ wählt. Jeden Abend pünktlich mit Sonnenuntergang kommen ſie in großen Scharen aus allen Himmelsrichtungen ange⸗ ſchwirrt, nachdem erſt ein einzelner Star das Gelände vom Dachfirſt aus ſondiert hat. Nachdem die zahlreichen Scharen erſt mehrmals in der Luft Kreiſe über dem Hof gezogen ha⸗ ben, laſſen ſie ſich eine kurze Weile auf den Dächern der um⸗ liegenden Häuſer nieder, um dann ihr Nachtquartier in der warmen Efeuwand neben der Backſtube aufzuſuchen. Es han⸗ delt ſich um etwa 500 bis 600 Stare, die mit Sonnenaufgang ihren Anterſchlupf wieder verlaſſen und erſt abends wieder dahin zurückkehren. Die Stare ſcheinen in dieſem Winter den alljährlichen gefährlichen und mühevollen Afrikaflug auf⸗ gegeben zu haben. Wehen, Taunus.(Der verhängnisvolle Neujahrsſchluß.) Die Leiche des auf ſo tragiſche Weiſe ums Leben gekommenen jungen Mädchens iſt von der Staatsanwaltſchaft beſchlagnahmt worden. Ueber die Feier⸗ tage hielt ſich die Getötete, welche aus Mensfelden bei Lim⸗ burg ſtammte, bei einer befreundeten Familie in Wehen auf. Sie kehrte mit Freundinnen zu ihren Bekannten zu⸗ rück und war eben im Begriff ſich zu verabſchieden, als ein Schuß krachte. Mit einem Aufſchrei brach das Mädchen zu⸗ ſammen. Die Kugel hatte den Hinterkopf getroffen. Von dem Täter fehlt noch jede Spur. Woher der verirrte Schuß kam, ob aus der Nähe oder aus großer Entfernung, will man an Hand der Sektion feſtzuſtellen verſuchen. Wie wir hören, iſt in Wehen in der Neujahrsnacht viel ſcharf ge⸗ ſchoſſen worden. Zu welchem Unheil ein ſolcher Unfug füh⸗ ren kann, zeigt dieſer folgenſchwere Unfall. * Diez.(Nächtlicher Brand.) In den Morgen⸗ ſtunden entſtand in dem als Büro- und Wohnhaus dienen⸗ den Gebäude der Holzhandlung Birlenbach in der Bahn⸗ hofsſtraße ein Brand, der ſich ſchnell ausbreitete. Durch ſeine Lage inmitten des umfangreichen Holzlagers beſtand die Gefahr eines Großbrandes. Sie wurde durch das ſchnelle Eingreifen der Feuerwehr in kurzer Zeit gebannt. Die im Erdgeſchoß liegenden Räumlichkeiten, die darüber befindlichen Wohnräume und der Dachſtuhl brannten völlig aus. Perſonen kamen nicht zu Schaden. Die Brandurſache iſt noch nicht völlig geklärt. Darmſtadt.(Die Dauer der Feldbereini⸗ gungsarbeiten.) Während man früher zur Durchfüh⸗ rung der Feldbereinigungsarbeiten in der Regel 7 bis 10 Jahre benötigte, können dieſe Arbeiten jetzt bereits in einem Zeitraum von 3 Jahren erledigt werden. Infolgedeſſen können die im abgelaufenen Jahr in Angriff genommenen Feldbereinigungsarbeiten im Ried, auf die Landesbauern⸗ führer Dr. Wagner kürzlich auch in ſeiner großen Rede in Lampertheim zu ſprechen kam, in 12 Gemarkungen bereits in drei Jahren, alſo bis zum Jahre 1935, beendigt ſein. Rüſſelsheim.(Für 10000 Mark Arbeitsbe⸗ ſchaffungsloſe.) Der Vorſtand der Adam Opel A6. hat zugunſten der Adam⸗Opel⸗Gedächtnisſtiftung für 10 000 Mark Loſe der 2. Geldlotterie für Arbeitsbeſchaffung über⸗ nommen. Etwaige Gewinne ſollen zur Unterſtützung von Werkveteranen und Werkinvaliden verwendet werden. Nauheim, Ried.(In kochendes Waſſer gefal⸗ len.) Ein vierjähriges Kind ſtürzte in einem unbewachten Augenblick in einen mit kochendem Waſſer gefüllten Kübel und erlitt derartig ſchwere Verletzungen. daß der Tod ein⸗ trat. Worms.(Stadtgeſchichte in Gedenktafeln.) Zur Wachhaltung an weltgeſchichtliche Ereigniſſe und zur Kennzeichnung verſchwundener Wormſer Bauten von natio⸗ naler Bedeutung wurden in Worms an drei Stellen der Stadt große bronzene Gedenktafeln, geſtiftet von Wormſer Bür⸗ gern, angebracht. Am Freiherr v. Heyl'ſchen Schlößchen am Schloßplatz, einer der denkwürdigſten Stätten des Abend⸗ landes, hält eine Tafel die Erinnerung wach an Römer,, Nibelungen⸗ und Reichstagsherrlichkeit. Hier ſtand Gunters Königsburg, der Palaſt Karls des Großen und hier, im ſpä⸗ teren Biſchofshof, ſprach am 21. April 1521 Luther ſein ent⸗ ſcheidendes Wort vor Kaiſer und Reich. Im Mittelpunkt der bürgerlichen Stadt erzählt am Cornelianum eine Tafel in knappen Worten vom einſtigen Prunkrathaus der Freien Stadt mit den Fresken aus dem Siegfriedslied, von der Münze und dem liedberühmten Kaiſerſaal. An der Stelle der Lutherherberge in der Haardtgaſſe kündet die Tafel vom Johanniterhof, der Herberge Dr. Martin Luthers 1521. Alle bedeutſamen Bauten der Stadt Worms ſanken 1689 in fran⸗ zöſiſcher Zerſtörungswut dahin. Nun künden Tafeln von der alten Größe, Macht und Herrlichkeit. Marienborn, Rheinheſſen.(Sprengſtoffund.) Bei der Niederlegung eines früheren Außenforts der Feſtung Mainz wurden 80 Pfund Sprengſtoff gefunden und von der heſſiſchen Staatspolizei beſchlagnahmt. Gießen.(Waffen entladen und wegſchlie⸗ ßen.) Im Mai hatte in Reiskirchen ein zehnjähriger Junge im Spiel mit einer Kleinkaliberbüchſe des Krieger⸗ vereins, die ſein Vater in Verwahrung hatte, ſeinen 12 jährigen Kameraden erſchoſſen. Sein 15 jähriger Bruder hatte das Gewehr heimlich geladen, um ſelbſt damit einmal ſchießen zu können. Er wurde bereits vom Jugendgericht verurteilt. Der Vater erhielt jetzt wegen grober Fahrläſſig⸗ keit anſtelle von 2 Monaten Gefängnis eine Geldſtrafe von 200 Mark Schotten.(Arbeitsbeſchaffung.) Im Vogelsberg ſollen im Laufe des Frühjahrs größere Hutweidenmelioratio⸗ nen in den Gemarkungen Freienſteinau und Meiches dunchge⸗ führt werden. Bachregulierungen ſollen bei günſtiger Witte⸗ rung in den Gemeinden Otterbach, Orleshauſen, Eckartsborn, Vockenrode, Dirlammen, Lenſen, Crainfeld und Wolferborn zur Durchführung gelangen. * Frankfurt a. M.(Regiſtermarkbeträge müſ⸗ len im Inland verbraucht werden.) Die Große Strafkammer verhandelte als Berufungsinſtanz gegen zweit Luxemburger, die erſtinſtanzlich wegen Deviſenvergehens zu Freiheits⸗ und Geldſtrafen verurteilt worden waren und deren Berufungen verworfen wurden. In dieſer Verhandlung wurde die Frage aufgeworfen, ob eine vom Ausland kom⸗ mende Perſon, die in Deutſchland ſich Regiſtermarkſchecks aus⸗ bezahlen läßt, einen Betrag bis zu 200 Mark von dieſem Geld nach dem Ausland mitnehmen darf. Das Gericht betonte, es ſei ein Irrtum, wenn behauptet werde, daß dies geſtattet ſei und es wurde ausdrücklich darauf hingewieſen, daß es ver⸗ boten iſt, irgendwelchen Betrag mit ins Ausland zu nehmen. Frankfurt a. M.(Schwere Strafen gegen wilde Buchmacher.) In letzter Zeit ſah ſich die Kri⸗ minalpolizei infolge der erheblichen Zunahme der wilden Buchmacher veranlaßt, energiſch gegen dieſe vorzugehen. Im Laufe der letzten zwei Monate wurden ſieben wilde Buchmacher feſtgenommen und dem Richter vorgeführt. Sie wurden zu erheblichen Freiheitsſtrafen verurteilt. U. a. wurde gegen einen wilden Buchmacher verhandelt, der zu zwölf Monaten Gefängnis und drei Jahren Ehrver⸗ luſt verurteilt wurde. Der Staatsanwalt hatte außer der verhängten Strafe den Antrag auf Sicherungsverwahr ge⸗ ſtellt. Die ſo verhängten hohen Strafen werden als Ab⸗ ſchreckung dienen und dem ſtaatsgefährlichen Treiben der wilden Buchmacher Einhalt gebieten. * Hanau.(Untreue und Urkundenfäl⸗ ſchung.) Der 40 Jahre alte verheiratete Schulhausmeiſter Hermann Steigler in Großauheim, der in der Turnerſchaft zu Großauheim ſeit Jahren führend tätig war, hat ſich in den Jahren 1930 bis 1933 vielfacher Verfehlungen ſchuldig gemacht, ſo daß er nun vor dem Schöffengericht Hanau ſich wegen Untreue und Urkundenfälſchung zu verantworten hatte. Von ihm ſind Gaubeträge nicht abgeliefert und an⸗ dere Unregelmäßigkeiten geldlicher Art begangen worden. Teilweiſe iſt Deckung der Unterſchlagungen erfolgt. Die nicht gedeckte unterſchiagene Summe beläuft ſich auf 475 Mark. Das Urteil lautete auf vier Monate Gefängnis. * Limburg.(Amtswechſel.) Am Neujahrstage wurde der neue Pfarrer von Oberurſel, Joſef Hartmann, von Dekan Marx„Stierſtadt) in ſein Amt eingeführt, des⸗ gleichen wird am Sonntag der neue Pfarrer von König⸗ ſtein, Jakob Weckbacher, von Dekan Marx inſtalliert. Mit Termin zum 1. Januar wurden Kaplan Joſef Schaller von Königſtein nach Frankfurt a. M., Pfarrei St. Gallus, Ka⸗ plan Alfred Cornely von St. Gallus in Frankfurt a. M. als Pfarrvikar nach Eppenhain i. T. und Kaplan Franz Schal⸗ ler von St. Gallus als Pfarrvikar an die neue Maria⸗Hilf⸗ Kirche in Frankfurt verſetzt. Zum Diözeſanpräſes der ka⸗ tholiſchen Geſellenvereine wurde Kaplan Johann Maron in Frankfurt a. M. ernannt. * Ziedenkopf.(Es wird wieder geſpart.) Bet der hieſigen Zweckverbandsſparkaſſe, welche in dieſem Jahr auf ein 100jähriges Beſtehen zurückblicken kann, wurden im vergangenen Jahre 323 neue Sparbücher angelegt. Der Zu⸗ wachs an reinen Spareinlagen ſtellt ſich auf 141 880 Mark, wovon auf Einzahlungsüberſchüſſe der Sparer 85098 Mark und auf gutgeſchriebene Zinſen 56783 Mark entfallen. An neuen Hypotheken wurden 70 im Betrage von 104 335 Mark bewilligt. * Hèachenburg.(Große Waſſernot auf dem Weſterwald.) Infolge der großen Trockenheit während des ganzen vergangenen Jahres, und insbeſondere durch die außerordentlich geringe Niederſchlagsmenge im Dezem⸗ ber macht ſich nun eine große Waſſernot bemerkbar. Die Quellen laufen nur noch ſehr ſpärlich, ſo daß die Sammel⸗ becken ſelbſt in den Zeiten niedrigen Bedarfs nicht mehr ſo elleimuis um qu Copyricht 1932, by Dr. G. Panstingl, The Hague, Holland. Ein chineſiſcher Händler ſtand am Rande der Straße und bot ſeine Speckſteine den Vorbeigehenden an. Ein Blick genügte und Suſchin wußte, wer es war. Suſchin war kein dummer Europäer, der die Chineſengeſichter nicht zu unterſcheiden vermochte. Dort am Straßenrande ſtand der Chi— neſe, der heute nacht das Meſſer nach ihm geworfen hatte, das ſo tief im Türrahmen ſteckengeblieben war. Suſchins Hand flog nach ſeiner Hüftentaſche, aber ſie kam leer zurück. Zur rechten Zeit noch beſann er ſich. Das war nicht der Weg, um dieſe Gegner zu packen. Das ging in der Mand— ſchurei, aber London war nicht die Mandſchurei. Suſchin war erſchüttert. Aber lange noch nicht gebrochen. Daß ihm der Schlag mit dem Geheimcode geglückt war, hatte ſeine Lebensgeiſter wieder geweckt. Das neuerliche Auftauchen der Chineſen traf ihn. Aber er biß die Zähne zuſammen und ſagte... Nein! Nicht ohne Kampf! Das Sprichwort:„Der Hieb iſt die beſte Parade“ kannte er nicht. Dieſe Erkenntnis wuchs aus ſeiner Natur. Um zurückſchlagen zu können mußte er vor allem wiſſen, wer ſeine Feinde waren. Er riß das Steuer herum und fuhr zur„Gelben Katze“. Am ſeine Verfolger abzuſchütteln, fuhr er in eine Garage in der Nähe des Klubs, ſtellte ſeinen Wagen dort ein und ging raſch durch eine Hintertür fort. Suſchin kannte gewiſſe Wege— auf denen man unbemerkt die„Gelbe Katze“ beſuchen und ver— laſſen konnte. Er verſchwand in einem benachbarten Hauſe. Li⸗Sing und Pedro ſahen ihn den Wagen einſtellen, kamen aber zu ſpät, um in der Hinterſtraße noch etwas von ihm zu bemerken. Er war ihnen entſchlüpft. Freilich bedeutete dies nicht allzuviel, die Nähe der„Gelben Katze“ ſagte ja deutlich, wohin Suſchin gegangen war, aber es wäre doch ſehr vorteilhaft ge— weſen, zu erfahren, auf welchem Wege er dieſen Klub erreichte. Suſchin durchſchritt die Räume, die das troſtloſe Bild eines Nachtklubs bei Tage boten, ein Bild, das der Engländer mit den vielſagenden Worten zeichnet: On the day after the night before.... am Tage nach der vorigen Nacht. 5 Es war etwa elf Ahr vormittags. Noch immer hing die ſchale, rauchgebeizte Luft in den Zimmern. Auf den Tiſchen lagen die befleckten Tiſchtücher, zerknüllte Servietten, Speiſereſte. In den Champagnerkübeln ſchwammen geleerte Flaſchen. Auf der kleinen Muſikerbühne gab es einen Wirrwarr von Stühlen, Notenpulten, Inſtrumenten und Gläſern. Leber einem Stuhle hing ein vergeſſener Spitzenſchal und durch die Ritzen zwiſchen den geſchloſſenen Fenſtervorhängen drangen gerade genug ſtechende Lichtpfeile, um dieſes Bild der Trübheit zu beleuchten. Nirgends war ein Zeichen von Leben. Suſchins erſter Weg war in die Küche. Er ſchien das Haus gut zu kennen und ging direkt auf ſie zu. Beinahe wäre der Abwaſchfrau vor Schreck der Beſen aus der Hand gefallen, als der gelbe, übernächtigte Mongole mit den flackernden Augen vor ihr ſtand. Sie wußte nicht, wieſo der Mann da plötzlich auftauchte. Die Lieferanten der täglichen Gebrauchsartikel, wie Fleiſch, Gemüſe, Alkoholka und dergleichen, läuteten an der Hintertür, und ſolange ſie hier arbeitete, war ihr im Hauſe noch kein Fremder begegnet. „Wo iſt Sokoloff und Pierre?“ herrſchte Suſchin ſie an. „Sie ſchlafen noch. Ich darf ſie nicht vor zwei Ahr wecken.“ „Wecken Sie ſie augenblicklich! Sagen Sie ihnen, daß ſie 5 L 1 aufſtehen und ſich ankleiden müſſen!“ Verwirrt eilte die Frau fort. Sie wußte nicht recht, was ſie tun ſollte. Weder Sokoloff, der maitre de plaiſir und Lei— ter der„Gelben Katze“, noch Pierre, der bärenſtarke Fran— zoſe, der abends als Türhüter auftrat, waren Menſchen, die ſie gern vorzeitig aus dem Schlafe weckte. Aber der Kerl in der Küche war zu energiſch aufgetreten. Zögernd ſchlich die Frau nach oben. Inzwiſchen tat Suſchin etwas ganz Eigenartiges. Er packte einen Arm voll Brennholz und warf ihn in das Herd⸗ feuer. Die untere Zugtür des Herdes öffnete er, ſo weit es nur ging. Dann zog er zwiſchen Hemd und Weſte ein Buch hervor, legte es in die Bratröhre und verſchloß dieſe. Das Feuer war raſch aufgelodert. Suſchin warf neues Holz darauf und wartete. Inzwiſchen hatte die Abwaſchfrau oben an beiden Türen geklopft. Die einzige Antwort, die ſie erhielt, war ein ru,ſiſcher Fluch von Sokoloff und ein franzöſiſcher von Pierre. Ihre Sprachkenntniſſe waren begrenzt, aber der Ton ſagte ge— nug. Sie ſtieg wieder herunter in die Küche und meldete, daß die Herren nicht geſtört werden wollten. Was SKuſchin zwiſchen den Zähnen hervorſtieß, verſtand ſie nicht. Dann aber fuhr er in Engliſch fort: „Legen Sie im Herde Holz nach, bis er glüht, aber rüh⸗ ren Sie ihn ſonſt nicht an, ſonſt erleben Sie etwas!“ Damit eilte er hinaus. Die Frau wunderte ſich, aber immerhin war es weniger gefährlich, im Herde Holz nachzulegen, als Sokoloff und Pierre zu wecken. Alſo legte ſie nach. Suſchin ging in den großen Saal, nahm zwei volle Cham— pagnerkübel und ſtieg in das zweite Stockwerk hinauf. Er riß die Tür von Sokoloffs Schlafzimmer auf, trat an deſſen Bett, ſtreifte mit einem Ruck die Decke ab und ſchüttete dem Schlä⸗ fer den Inhalt des Kübels über den Kopf. Sokoloff fuhr mit 7575 Wutſchrei in die Höhe, knickte aber ein, als er Suſchin ah. 3 Der herrſchte ihn an: 8 „Ich habe mit dir zu ſprechen. Mache dich fertig und komm ins Kontor.“ Suſchin wartete die Antwort nicht ab und ging hinüber in Pierres Zimmer. Dort wiederholte ſich dasſelbe Spiel, nur mit einer kleinen Abwechſlung. Pierre ſprang aus dem Bett, öffnete aber die Augen nicht weit genug, um zu ſehen, wer vor ihm ſtand, ſondern ſchlug ſofort mit der geballten Fauſt nach der Geſtalt. Das koſtete der„Gelben Katze“ einen faſt neuen Champagnerkübel; denn Suſchin ließ denſelben auf Pierres Kopf niederſauſen. Der Kübel bekam eine tiefe Beule und Pierre riß ſeine Augen weit auf. Sein jähes Erſchrecken zeigte, welche Macht Suſchin über die Leute von der„Gelben Katze“ hatte. Pierre flog in ſeine Kleider. Guſchin ſtieg wieder in die Küche hinunter. Dort ſtand die Frau und warf noch immer Holz nach, trotzdem der Ofen ſchon glühte. Ein feinſtechender Qualm von angebranntem Pa- pier durchzog den Raum. Suſchin fuhr die Frau an und ſie ve Nvand. Darauf legte er noch Holz nach. Der Brandgeruch ve te ſich. Suſchin machte die Bratröhre auf und holte das Bu eraus. Urheber Rechtsschutz: Drei-Quellen-Verlag, Königsbrück/ Sa s war zum Zerfallen trocken und bereits ſtark ange⸗ bräu t. Er wickelte es in ein reines Küchentuch und ſchob es wieder zwiſchen Weſte und Hemd. Dann ging er in das Zim— mer, das der„Gelben Katze“ als Kontor diente. Sokoloff ſtand bereits dort. Als ſie ſich ſetzten, kam auch Pierre herein. Pierre war ein Pariſer. Eigentlich hieß er gar nicht Pierte, aber in ſeinen Kreiſen war es nichts Ungewöhnliches, den Namen zu ändern. Er war zu Hauſe ein bekannter Apache und Teilhaber an einer Reihe von Verbrechen geweſen. Stark, gewandt, brutal und ſchnell mit der Fauſt wie mit dem Meſſer hatte er ſich in Paris einen gefürchteten Namen gemacht. Eines ſchönen Tages wurde er gefaßt, entſprang aber während des Transportes von einem Gefängnis in das andere. In der Anterwelt gibt es auch internationale Verbindungen. Pierre bekam einen in der bildreichen Sprache der Verbrecher geſchrie— benen Empfehlungsbrief nach London mit. Er wurde von der dortigen Anterwelt eine Zeitlang verborgen gehalten, dann von Sokoloff herausgeholt und als Türſteher bei der„Gelben Katze“ angeſtellt. Pierre hatte günſtige Anlagen dafür. Der Pariſer, ſelbſt der Pariſer Apache, verfügt über eine gewiſſe Geſchmei⸗ digkeit des Anternehmens. Sie war ja nicht allzu groß bei Pierre, aber immerhin war ſie auch bei ihm vorhanden. Trotz ſeines rechten Armes, der ihm einmal gebrochen worden war, war er unübertrefflich, wenn es ſich als nötig erwies, einen wildgewor— denen Gaſt in Behandlung zu nehmen. Seine gelenkige Kraft und ſein rückſichtsloſes Zugreifen machte auch den Wildeſten raſch zahm. Außerdem wurden ihm noch gewiſſe Nebenaufgaben übertragen. Zuerſt wandte ſich Suſchin auf ruſſiſch an Sokoloff: „Du mußt einige von unſeren Leuten heranholen. Ausge⸗ ſuchte, keine Stümper! Vor allem mußt du Pierre hier durch jemand anders erſetzen. Ich brauche ihn. Dann noch drei oder vier andere und deinen Kraftwagen. Sie müſſen mich auf Schritt und Tritt beſchatten. Ich werde verfolgt.“ Sokoloff ließ einen leiſen Pfiff hören. Aber Suſchin be⸗ merkte wegwerfend: „Es iſt nicht beſonders gefährlich. Irgendeine alte Ge⸗ ſchichte von drüben. Es ſind Chineſen. Aus Charbin.“ 5 And er warf einen Papierſtreifen auf den Tiſch. „Die Kerle haben ein langes Gedächtnis, Wladimir Pe⸗ trowitſch!“ „And ich eine kurze Geduld. Heute abend muß ich wiſſen, wer ſie ſind und wo ſie wohnen. Es ſind zwei. Ein junger von etwa ſiebzehn und einer von ſiebenunddreißig Jahren. Den älteren habe ich heute als Händler mit Speckſteinfiguren auf der Straße geſehen. Natürlich eine Verkleidung. Deine Leute müſſen ihnen folgen, ohne daß ſie es merken. Sie ſind ja im Vorteil; denn ſie wiſſen im voraus, wohin ich gehe und wel⸗ chen Weg ich benütze. Sie können alſo in ziemlich weiter Ent⸗ fernung folgen, ohne fürchten zu müſſen, mich zu verlieren.“ „Ich werde Jean mit Pierre mitgehen laſſen.“ Jean war einer der Kellner der„Gelben Katze“ und trotz ſeines Namens ein gebürtiger Londoner, der ſeine Vaterſtadt in- und auswendig kannte. Auch er war aus der Anterwelt gekommen. Aeberhaupt war es ſehr eigentümlich, daß alle An⸗ geſtellten der„Gelben Katze“ ein mehr oder weniger volles Kerbholz hatten. Sie waren meiſtens auch recht gut zu anderen Dingen zu gebrauchen, als nur zu dem, wofür ſie während des Abends da waren. Jean war im Nebenberuf ein geſchickter Kraftwagenlenker und Mechaniker. Er wohnte ein paar Häu⸗ ſer 7215 Klub entfernt, und Pierre bekam den Auftrag, ihn zu bolen. l 1 Gortſehung folk —— Node Emi mehrt der ſchleu letzun Auf gig fährt feine Apt die, Tod —+ A Kurd unt Frau liegen Lerle eſtn 0 haus ßen, Jung berein jährig fate ſchieß 77 keit al 200 J dende gende Söhn an breite das! Bols Mög Kurch laſet Juri den? ein! de 9 niglei lotet Ane chice nichts Wille wit e den ähtend durch dezem⸗ 7. Die ammel⸗ geht ſo — ange⸗ ob es 5 Imn⸗ n auch Kluft lbeſen ſcaben Juzhe⸗ buch i ddet ch auf in be⸗ e He⸗ i Ne 1 de pier er don. den 1 auf Leute fn in d wel⸗ En L 1 . p frch euch fuel K An⸗ volles 8 ſperren, um wenigſtens die notwendige e der vereiſten Bahn als Vorderf weit gefüllt werden, um das Waſſer mit d Druck in die Wohnungen zu leiten. Infolged ſchon ſeit mehreren Monaten notwendig, die in den Abendstunden abzuſtellen. In der letzt de der Mangel ſo erheblich, daß es ſich als r wies, die Waſſerzufuhr bis auf drei notwendigen eſſen war es en Zeit wur⸗ notwendig er⸗ Stunden täglich zv Verſorgung der Bevölkerung ſicherzuſtellen. Der Waſſermangel macht ſich nicht nur in den landwirtſchaftlichen, ſonde 0 auch in den induſtri ö* ſondern beſonders 1 9 955 induſtriellen Betrieben äußerſt unangenehm Diez.(„Chriſtian⸗Größmann ⸗Füh fü mann ⸗Führer⸗ ſchu le Der Jugendführer des Deutſchen Reichs Baldur won Schirach hat der Führerſchule des Gebietes Heſſen⸗Naſſau . 90 Namen des für die nationalſoztalt⸗ ſtiſche Revolution gefallenen Hitlerjungen Chriſtian Größ mann verliehen. lung hriſtian Größ 2 Zell a. H.(Tödlicher 9 f Rodeln tödlich verunglückt iſt„„ Erwin Dold. Der Junge hatte mit a mehrere Schlitten aneinander gehängt 11! Beim 12jährige Volksſchüler nderen Schulkameraden und wurde dabei auf ter gegen einen B N 5 ges Baum ge⸗ ſchleudert. Der bedauernswerte Knabe erlitt ſo ſchwere 0 letzungen, daß der Tod alsbald eintrat. 9 Zell a. H.(Ein Opfer des 2 Auf der abſchüſſigen vereiſten Straße im Wieſenwald ver⸗ gnügten ſich einige Kinder mit Schlittenfahren. Der 12 jährige Sohn Erwin des Kriegsinvaliden Doll fuhr dabei mit ſeinem Schlitten auf einen Baum auf. Durch den ſtarken Anprall trug er anſcheinend innere Verletzungen davon die, nachdem der Junge nach Hauſe gebracht wurde, den Tod herbeiführten. 17 Ludwigshafen.(Schwerer Motorradunfall Als ein Motorradfahrer aus Mutterſtadt am Pfalzbau die Kurve zur Rheinbrücke nehmen wollte, fiel ſein Motorrad ſamt Beiwagen um. Dabei fiel eine im Beiwagen ſitzende Frau aus Mannheim auf die Straße, wo ſie bewußtlos liegen blieb. Während ſich die Straßenpaſſanten um die Verletzte kümmerten, entzog ſich der Motorradfahrer der Feſtnahme durch die Flucht. Sein Kennzeichen wurde je⸗ doch feſtgeſtellt. Die verunglückte Frau wurde ins Kranken- haus eingeliefert. b Gießen.(Waffen entladen und wegſ i e⸗ gen.) Im Mai hatte in Reiskirchen ein 120er Junge im Spiel mit einer Kleinkaliberbüchſe des Krieger⸗ vereins, die ſein Vater in Verwahrung hatte, ſeinen 12⸗ jährigen Kameraden erſchoſſen. Sein 15 jähriger Bruder hatte das Gewehr heimlich geladen, um ſelbſt damit einmal ſchießen zu können. Er wurde bereits vom Jugendgericht verurteilt. Der Vater erhielt jetzt wegen grober Fahrläſſig⸗ 5 18 8 von 2 Monaten Gefängnis eine Geldſtrafe von ark. Binterſport.) Waſſerzufuhr Frankfurt a. M.(Der Anſchlag auf den Ei⸗ ſenbahnzug.) Die Reichsbahndirektion Frankfurt a. M. hat für die Ergreifung der Täter, die den Anſchlag auf einen Zug von Offenbach nach Frankfurt verübt haben, eine Be⸗ lohnung von 200 Mark ausgeſetzt. Der Betrag wird unter Ausſchluß des Rechtsweges verteilt. g Keine Staatsgelder mehr für Rabbiner und freireligiöſe Prediger. 1 05 Karlsruhe, 5. Jan. Wie der„Führer“ erfährt, wird demnächſt in Baden ein Geſetz zur Abänderung des Geſetzes über die Aufbeſſerung gering beſoldeter Pfarrer aus Staatsmitteln erlaſſen, das beſtimmt, daß die bisher der israelitiſchen Religionsgemeinſchaft und der freireligiöſen Lan⸗ desgemeinde gewährten ſtaatlichen Zuſchüſſe zur Beſoldung 8 Rabbinern und freireligiöſen Predigern geſtrichen wer⸗ en. Aus Mannheim Mannheim, 5. Januar. i Reichszuſchüſſe für Inſtandſetzungsarbeiten. Wie die Stadtverwaltung mitteilt, ſtehen ihr heute noch rund eine Million Mark Reichsmittel zur Gewährung von Zuſchüſſen für Inſtandſetzungs⸗ und Umbauarbeiten, die bis 31. März beendet ſein müſſen, zur Verfügung. Da nach den bisherigen Erfahrungen für einen Antrag durchſchnittlich 150 Mark be⸗ nötigt werden, reicht der Betrag noch für faſt 7000 Anträge aus. Seit Beginn der neuen Aktion wurden rund 3700 An⸗ träge geſtellt. das ſind wöchentlich rund 300 Anträge. Morgen, Sonntag, Eintopfgericht! Spare für die Hungernden! . Sicherheitsverwahrung für unverbeſſerlichen Verbrecher. O Freiburg, 5. Jan. Das neue Reichsgeſetz, das die Si⸗ cherheitsverwahrung von Gewohnheitsverbrechern vorſieht, kam in einer Sitzung des Freiburger Schöffengerichtes zum erſten Male zur Anwendung. Der 32 Jahre alte Schuhmacher Karl Fechter aus Pforzheim, der 14mal vorbeſtraft iſt, darunter wegen Diebſtahl, fortgeſetzten Betrügereien und wegen Zu⸗ hälterei, war wiederum des Betruges beſchuldigt. Er hatte ſich am Tage nach ſeiner letzten Entlaſſung aus dem Gefäng⸗ nis einer Witwe gegenüber als Kriminalbeamter aufgeſpielt und ihr unter dem Vorgeben, er könne ihren Bruder vor Strafe bewahren, den Betrag von 2.50 Mark abgeſchwindelt. Das Schöffengericht verurteilte ihn zu einem Jahre ſechs Monaten Zuchthaus und erkannte außerdem gegen ihn als unverbeſſerlicher Verbrecher auf Sicherheitsverwahrung, die an dem Tage beginnt, an dem Fechter die Zuchthausſtrafe verbüßt hat. Eine Rundfunkbotſchaft des Propagandapräfekten. FK. Rom, 1. Jan.(Eig. Ber.) Der Kardinalpräfekt der Propaganda richtete am 31. De- zember 1933 über den Rundfunkſender Phohi(Holland) fol⸗ gende Botſchaft an die Miſſionare der ganzen Welt:„Den Söhnen und Töchtern der Kirche, die mit hingebendem Mute kämpfen, um die Ehre Gottes in den Miſſionsländern zu ver— breiten, ſende ich meine beſten Wünſche und meinen Segen für das neue Jahr. Mögen ſie auf der ganzen Erde immer die Botſchaft der Engel weitergeben: Ehre ſei Gott in der Höhe! Mögen ſie allen Völkern die freundliche Aufforderung der Kirche übermitteln:„Chriſtus iſt für uns geſtorben, kommet, laſſet uns ihn anbeten!“ Das Jahr 1933 iſt abgeſchloſſen. Zurückſchauend kommt uns das Wort der Heiligen Schrift in den Mund: Der Herr hat gegeben, der Herr hat genommen, ſein Name ſei gebenedeiet! Wahrhaft ein Jahr der Not für die Miſſionen liegt hinter uns. Es hat ihnen große Schwie— rigkeiten infolge der Wirtſchaftskriſis gebracht, die auf der Welt laſtet. Mit ganz übernatürlicher Ergebung wollen wir unſer Amen für alles das ſagen, was die göttliche Vorſehung uns schicken will. Aber laſſen ſie mich ſagen, daß in Wirklichkeit nichts verloren gegangen iſt, weil alles im Einklang mit dem Willen Gottes geſchah. Wir ſind nur ſeine Werkzeuge, wenn wir ein Gebäude aufrichten, das nicht aus Stein und Ziegeln, ſondern aus unſterblichen Seelen beſteht, und ein ſol— ches Gebäude baut der Herr in gleicher Weiſe während der Widerwärtigkeiten, die die Menſchen empfinden, wie im Glück, das wir oft mit Andankbarkeit erwidern. In Wahrheit muß ein Jahr, wie jenes, das jetzt zu Ende geht, allen, die im Reiche des Geiſtes arbeiten, einen beſonderen Troſt bereiten. Wieviele Mächtige dieſer Erde haben ein gan— zes Leben für ein materielles Glück gekämpft und haben in die⸗ ſen letzten Zeiten alle ihre Pläne in Staub zerfallen ſehen. An— verſehens ſtanden ſie mit leeren Händen da... Alles war verloren, und ſie kehrten traurig zu ihren Kampfgefährten zu⸗— rück mit dem Dichter ſprechend: Schauet auf meine Werke, o ihr Mächtigen— und verzweifelt!... Für uns iſt ſtatt deſſen nichts eitel. Wenn auch Gott ſcheinbar unſern Erfolg verzögert, wenn wir auch einen Schritt rückwärts tun müſſen, ſo wollen wir uns doch immer mit dem Gedanken tröſten, daß er der Herr und wir die Diener ſind, und daß alle ſeine Anordnungen trotz aller ſcheinbaren Widerſtände einen Schritt vorwärts be— deuten. Dieſer Gedanke möge uns Mut und Kraft beim Mor⸗ genſchimmer des neuen Jahres geben. Alle die leiden, um den Miſſionsbefehl Chriſti auszuführen und das Reich Gottes zu errichten, haben immer die Gewißheit des Sieges!“ g Kataſtrophe in einem Waſſerkraffwerk. Staudamm gebrochen— 9 pPerſonen ertrunken. DNB. Paris, 5. Jan. In der Nähe von Arbeis(jetzt Orbe), das weſtlich von Colmar liegt, hat ſich ein ſchweres Waſſerkraftwerkunglück ereignet. Der Damm eines zu dem dort gelegenen Waſſerkraft⸗ werk gehörenden Kanals iſt gebrochen, wodurch die ganze Am⸗ gegend überflutet wurde. 5 8 Wie zu dem Aeberſchwemmungsunglück ergänzend ver⸗ lautet, ſind neun Perſonen in den Fluten umgekommen, darunter der Direktor und der leitende Ingenieur des Waſſer⸗ kraftwerkes. Nur zwei Arbeiter konnten noch im letzten Augen⸗ blick gerettet werden. N a Die Leichen der bei dem Aeberſchwemmungsunglück bei Orbey Verunglückten konnten bisher noch nicht geborgen wer⸗ den. Es handelt ſich um drei Franzoſen, drei Schwei zer und drei Italiener. Das Dach des Kraftwerkes wurde eingedrückt und das ganze Gebäude iſt überſchwemmt worden. Die beiden Arbeiter, die ſich in Sicherheit bringen konnten, haben bei dieſer Gelegenheit auch die Mutter eines verunglückten Vorarbeiters gerettet, die erſt am Tage vorher zum Beſuche ihres Sohnes eingetroffen und im oberſten Stock des Waſſerkraftwerkes untergebracht worden war. f Das Waſſerkraftwerk liegt zwiſchen dem ſogenannten Weißen und dem Schwarzenſee. Der letztgenannte See iſt etwa 100 Meter höher gelegen. In der vergangenen Nacht iſt nun der Verbindungskanal zwiſchen den beiden 5 gebrochen und in ganz kurzer Zeit hatten die herunterſtürzen en Waſſermaſſen das Kraftwerk vollkommen überſchwemmt. bn Seit einigen Jahren wurden gegen den Vogeſenkamm 1 jehr umfangreiche Arbeiten ausgeführt, um den ee 0 zwiſchen dem Weißen und dem Schwarzen See für W 5. nutzung zu verwenden. Dieſe Arbeiten gingen nunmehr i 75 Ende entgegen. Am Afer des Schwarzſees war ein Hobel Kraftwerk entſtanden und zahlreiche Belegſchaften 8 5 19 0 deſchäftigt, Tunnels zu bohren, gewiſſe Kanäle 1— 00 im Tal der Weiß Turbinen zu erſtellen. Das N Schwarzſee dehnt ſich über 25 Hektar aus und liegt 105 hoch, faſt auf der Höhe des Vogeſenkammes. Der Schwarzſee liegt 150 Meter tiefer und ſein Waſſerſpiegel umfaßt nur 14 Hektar. Beide Seen ſind durch Felswände voneinander ge— trennt, die durchbohrt worden waren. Tagsüber ſollte ſich das Waſſer aus dem Weißen See teilweiſe in den Schwarzen See ergießen, um dort die Turbinen zu treiben. Während der Der neue Chef der Heeresleitung. Der Reichspräſident hat auf Vorſchlag des Reichswehrminiſters den Befehlshaber im Wehrkreis III, Generalleutnant Freiherr v. Fritſch, mit dem 1. Februar 1934 als Nachfolger des Generals von Hammer⸗ ſtein zum Chef der Heeresleitung ernannt. An die Miſſionare der ganzen Welt. 5 Nacht ſollten dann die Pumpen das Waſſer wieder in den oberen See heraufbefördern. Auf dieſe Weiſe wollte man die Tages- produktion beträchtlich ſteigern. Dieſe Arbeiten ſind nun durch das Anglück zunichte gemacht worden. 4 Eine genaue Anterſuchung des Leberſchwemmungsunglücks am Kraftwerk Arbeis hat ergeben, daß das Anglück durch den Bruch eines Zuleitungsrohres vom Weißen See zu dem 128 Meter tiefer gelegenen Schwar⸗ zen See, an dem ſich das Kraftwerk befindet, verurſacht worden iſt. Mit einer Geſchwindigkeit von 37,3 Meter in der Sekunde ſtürzten die Fluten den Abhang herab und prallten gegen die Mauern des Kraftwerkes. Der nördliche Teil des Gebäudes, in dem ſich die Arbeiter befanden, wurde vollſtändig vernichtet. Die neun Verunglückten ſind trotz ſtundenlangen Suchens mit Tauchern noch nicht gefunden worden. 5 Während man in den Vormittagsſtunden des Freitag noch mit der Möglichkeit rechnete, daß auch der Staudamm brechen würde, gilt dieſe Gefahr jetzt als überſtanden. Der Damm hat dem ungeheuren Druck der ſtundenlang heranbrauſenden Waſſer- maſſen ſtandgehalten. Profeſſor Friedrich Deſſauer Ehrenmitglied des Radiobiologiſchen Kongreſſes in Venedig. Der italieniſche Staatsminiſter und Reichsſenator Graf Volpi di Miſurata hat in ſeiner Eigenſchaft als Präſident des erſten internationalen Kongreſſes für Elektro-Radiobiologie Profeſſor Dr. Friedrich Deſſauer-⸗Frankfurt zur Teil⸗ nahme an dem Kongreß eingeladen und zum Ehrenmitglied des Kongreſſes ernannt. Der Kongreß, der die Forſchungen über Strahlungswir— kungen auf organiſche Materie fördern will, findet auf Ver- anlaſſung der internationalen Geſellſchaft für Radiobiologie im September dieſes Jahres in Venedig ſtatt. Dem Ehrenkomitee gehören außer Prof. Deſſauer folgende Reichsdeutſche an: Prof. Dr. Emil Abderhalden-Berlin, Prof. Dr. A. Behnken, Direktor des phyſikaliſch-chemiſchen Reichsinſtituts, Berlin, Prof. Dr. Lichwitz, Direktor des Rudolf-Virchow-Krankenhauſes, Berlin. Stabschef Röhm ſpricht bei der Reichsgründungsfeier des Kyffhäuſerbundes. DNB. Berlin, 5. Jan. Bei der Reichsgründungsfeier des Kyffhäuſerbun⸗ des am Sonntag, den 14. Januar, mittags 11.30 Ahr, im Berliner Sportpalaſt wird außer dem Kyffhäuſer-Bundesfüh⸗ rer General v. Horn, Reichsminiſter Stabschef Röhm ſprechen. Breslau: Stabschef Röhm hat Obergruppenführer Heines den Ehrendolch der SA. verliehen. Karl Barth— Gogarten Die beiden proteſt. Theologen trennen ſich. Die Zeitſchrift der dialektiſchen Theologie, die im Dezem⸗ ber 1922 von Georg Merz zuſammen mit Karl Barth, Friedrich Gogarten und Eduard Thurneyſen gegründet wurde(Verlag Chr. Kaiſer, München), ſtellt mit Heft 6 ihres 11. Jahrganges ihr Erſcheinen ein. Sie hatte es ſich zur Aufgabe geſetzt, Kirche und Gottes Wort im Proteſtantismus aus der Amklammerung des Hiſtorismus und der Geſchichtsphiloſophie ſeiner Theologen zu befreien und dieſer liberal-poſitiven Theologie des Neuproteſtantismus eine Theologie des Wortes Gottes als einmaliger Offenbarung entgegenzuſtellen. Nun hat Karl Barth ſeinen Verzicht auf weitere Mitarbeit erklärt, weil, wie er in ſeinem„Abſchied“ begründet,„die anthropologiſche Richtung des einen(Gogarten) mit der Zeit ſo unverkenn— bar wurde, wie die theologiſche des andern Garth).“ Karl Barth ſieht Gogarten auf dem Wege„zurück zum Neu— proteſtantismus und zur natürlichen Theologie des Katholizis⸗ mus“, wobei Karl Barth den Begriff der Lebernatur in der katholiſchen Theologie fälſchlich mit der rein natürlichen diesſeitsperankerten Theologie des Neuproteſtantismus auf eine Stufe ſtellt. Von dem Bekenntnis Gogartens zu Stapels An- ſicht, daß das Geſetz Gottes für uns identiſch ſei mit dem Nomos des deutſchen Volkes(Gogarten:„Einheit von Evangelium und Volkstum“) ſagt Barth, daß Gogarten ſich mit dieſem Satz die entſcheidende Theſe der Deutſchen Chriſten zu eigen gemacht habe, während Gogarten ſeinen Beitritt zu den Deutſchen Chriſten aus der Leberzeugung er— klärt, daß dort die entſcheidende theologiſche Auseinander- ſetzung erfolgen werde. Letzten Endes ſtirbt die Zeitſchrift alſo, wie Thurneyſen feſtſtellt daran, daß der Kreis, der ſie trug, im Kampf um die innere Freiheit der Kirche, ſich heute weder in ſeiner kirchenpolitiſchen Haltung noch in den theo— logiſchen Vorausſetzungen einig iſt. Karl Barth und Eduard Thurneyſen laſſen ihre Veröffentlichungen in einer Schriften— reihe„Theologiſche Exiſtenz heute“ bei Chr. Kaiſer in München erſcheinen; von ihnen liegt bereits die 5. vor unter dem Titel: Die Kirche Jeſu Chriſti. „Mathilde dichtet auch.“ Anter dieſem Stichwort kann man in der Halbmonatſchrift „Deutſches Volkstum“ u. a. folgendes leſen: „Die deutſchen Volkslieder ſind in den Strudel der„Welt⸗ anſchauungskämpfe“ geraten. Alfred Kerr dichtete unſere Volkslieder ins marxiſtiſche um. Nun ſchaltet Mathilde von Kemnitz unſere chriſtlichen Weihnachtslieder auf die heidniſchen Mathilde-Myſterien um. Sie verſendet Zettel mit der Aeber— ſchrift„Deutſche Weihnachtslieder“. Anmerkung:„Die Schaf— fung() dieſer Lieder ermöglicht uns, nun wieder die allver— trauten Volksweiſen, die zum großen Teil, ebenſo wie die hohen Feſte der Deutſchen in den Dienſt der chriſtlichen Kirche ge— ſtellt wurden, zum Deutſchen Julfeſt zu ſingen.“ Die Schlußſtrophe von„Stille Nacht“ ſoll z. B. ſo ausſehen: „Stille Nacht, heilige Pracht! Flammenſchein ſtellt hinein N in des Heimes traute Statt, 5 Sonnenwendweihe es nun wieder hat. Tatkraft ſchenkt ſie den Frei'n, Retter der Deutſchen zu ſein.“ A. a. wird zitiert, wie die Schlußſtrophe des Liedes „O du fröhliche“ in den Mathilde-Myſterien nun heißt: „O du fröhliche, o du heilige, 8 traute Deutſche Weihnachtszeit! Nach Deutſcher Achtung, N aus Prieſters Knechtung Frei, ja frei will der Deutſche ſein.“ Dazu wird im„Deutſchen Volkstum“ bemerkt:„Wir daſſh⸗ ten eigentlich, daß wir frei von Verſailles ſein wollten.“ Der halbe Winter iſt beſiegt, Die andere Hälfte droht noch! ——— — ——— — n und noch lange über ihn lachen. Die Aumeldung der Vereins⸗Veranſtaltungen beim Gau⸗Propaganda⸗Leiter betr. vorgeſchriebene Anmeldung zu machen hat, ganz gleich, ob es eine religiöſe, geſangliche, turn⸗ſport⸗ liche, familiäre oder geſellige Veranſtaltung iſt. Gleichzeitig bringen wir den Erlaß der Ortsgruppen— leitung in Erinnerung, wonach mindeſtens 14 Tage vor der Abhaltung ſolche Veranſtaltungen hier in Viernheim(aus⸗ genommen regelmäßig wiederkehrende Turnabende und Sport- veranſtaltungen) dem Ortsgruppenleiter ſchriftlich— mit Programm— einzureichen ſind. Heil Hitler! NSA P., Ortsgruppe Viernheim Der Preſſeamtsleiter. Familienabend des Katholiſchen Arbeitervereins. Morgen Sonntag abend veranſtaltet der Kath. Arbeiterver— ein im Engel⸗Saale ſeinen diesjährigen Familienabend. Nach— mittags 4 Uhr findet eine Kindervorſtellung ſtatt.(Siehe Inſerat). Rabattweſen betr. Laut heutigem Inſerat gewährt der Einzelhandel Viernheim ab Montag, den 8. Januar wie⸗ der eine Rabattvergünſtigung von 3 Prozent. Der hieſige Einzelhandel konnte ſich nur deshalb zu einer Rabattgabe entſchließen, weil die Filialunternehmen vom Rhein-Mainge⸗ biet, wo doch alle Rabatte abgeſetzt waren, trotz aller Ver handlungen darauf beſtanden, wieder die Rabattgabe einzuführen. Die Auszahlung der Landhilfe findet am Montag, 8. Januar 1934, von 11 bis 11.15 Uhr auf dem Arbeits- amt ſtatt. a Andreas Hofer. Die Spielleitung der Volksſchau⸗ ſpiele des Turnvereins von 1893 e. V. Viernheim ladet zur erſten Spielerverſammlung auf Sonntag nachmittag in das Gaſthaus„Zum Karpfen“ ein.(Näheres ſiehe unterm Vereins⸗ anzeiger.) i Den ärztl. Sonntagsdienſt verſieht morgen Sonntag Herr Dr. Kienle, Adolf Hitlerſtraße. * Eintopigerichtjammlung. Am Sonntag, den 7. Januar findet die übliche Eintopf⸗ gerichtſammlung ſtatt. Es wird erwartet, daß jeder, der einiger⸗ maßen dazu in der Lage iſt, an dieſem Tage ein Opfer bringt und das durch das Eintopfgericht erſparte Geld an die Sammler abliefert. Dabei wird immer wieder darauf hingewieſen, daß auch diejenigen die Eintopfſpende zu leiſten haben, die im Beſitze einer Winterhilfsplakette oder Mitglied der N. S. V. ſind. Im beſonderen wird noch folgendes ange— ordnet: Gaſtwirtſchaften und Cafes erheben von ſämtlichen von 11 bis 17 Uhr ausgegebenen Speiſen, Genußmitteln und Getränken einen Zuſchlag von 10% für das Winter⸗ hilfswerk. Ausnahmen von dieſer Anordnung ſind nicht ge— ſtattet. Die auf dieſe Weiſe von den einzelnen Gäſten ein⸗ gegangenen Spenden ſind in die den Gaſtwirten zugeſtellten Liſten einzutragen. Im übrigen muß von der Bevölkerung erwartet werden, daß ſie den Sammlern jegliches Entgegen⸗ kommen zeigen und dadurch dieſen ehrenamtlichen Helfern ihre ſchwere und manchmal auch unangenehme Arbeit erleichtert. * Briefe, die ſie nicht erreichten. Bei der Oberpoſt⸗ direktion in Darmſtadt mußten im Jahre 1933 5044 Briefe und 7332 Poſtkarten ſowie zahlreiche Druckſachen, die infolge ungenügender Anſchrift weder dem Empfänger ausgehändigt noch an den Abſender zurückgegeben werden konnten, ver⸗ nichtet werden. Hierdurch mögen für die Beteiligten Unan⸗ nehmlichkeiten mancherlei Art entſtanden ſein. Auch wird das Fehlen dieſer Sendungen zu ungerechtfertigten Vorwürfen gegen die Poſtverwaltung und ihre Beamten Anlaß gegeben haben. Ohne genaue undvollſtändige Anſchrift des Empfängers, zu der bei größeren Orten außer dem Vor- und Zunamen der Stand, die Straße, und die Hausnummer gehören, iſt aber die Zuſtellung einer Poſtſendung ſelbſt dem findigſten Zuſteller nicht immer möglich. Auch iſt es unumgänglich nötig, auf allen Poſtſendungen ſtets Name, Wohnort und Wohnung des Abſenders anzugeben, damit dieſem die Sendung im Falle der Unzuſtellbarkeit zurückgegeben werden kann. „Der Meiſler⸗Detelliv“ Ein Großtonfilm mit dem König der Komiker Weiß Ferdl aus München. Der Mann mit der größten Kokosnuß und der Erfinder vom Reißverſchluß dieſe Woche im Central-⸗Film⸗Palaſt. So wurde noch nie gelacht wie geſtern Abend über den urwüchſigen Humor vom Weiß Ferdl. Man kann ſagen, er ſetzt bis jetzt allem Dageweſenen die Krone auf. Da kann kein Chaplin, kein Grock, noch Dof und Dick mehr mit. Das iſt die Höchſtleiſtung der Komik und des Humors. So ein Schlager wie„Der Meiſterdetektiv“ war noch nicht da. Das macht dem Weiß Ferdl auch keiner nach. Jetzt weiß man auch, warum der Weiß Ferdl in ganz Deutſchland ſo bekannt und be⸗ liebt iſt. Wenn Sie auch kein Filmfreund ſind, doch den Großfilm vom Weiß Ferdl müſſen Sie ſich anſehen. Die Filmfreunde kommen ſicher alle, denn wer könnte ſich dieſes Meiſterſtück, dieſen beſten aller Schlager, entgehen laſſen. Ganz Viernheim wird von Weiß Ferdl begeiſtert ſein, Sportnachrichten Sportklub Käfertal auf dem Ogͤ.⸗Stadion! Die 1. Handballelf kämpft um den 2. Platz! Auf dem DIK⸗Stadion iſt morgen Sonntag Großkampftag, denn nicht weniger als 6 Mannſchaften kämpfen um den Sieg. Bei der Deutſchen Jugendkraft heißt die Parole:„Vorwärts immer— rückwärts nimmer!“ Die Bezirksligiſten aus Käfertal werden in derſelben Aufſtellung nach Viernheim kommen, wie vor einigen Wochen gegen Amicitia Viernheim, wo Käfertal das Glück hatte, beide Punkte zu erobern Alſo ein ſpannendes Spiel ſteht bevor— Auch das Handballverbandsſpiel vorm. 10,45 Uhr wird für alle Handballfreunde eine Delikateſſe werden Ty Waldhof verteidigt den 2. Platz und die DJK will denſelben erreichen Heute unſere 16⸗ſeitige illuſtrierte Beilage Wir weiſen darauf hin, daß jeder Verein die Himmel und Hölle im Kochtopj. Am 7. Januar begeht ganz Deutſchland zum vierten Male die ernſte Feier des Eintopfgerichtes. Die ſchöne Sitte hat ſich ſeit dem Erntedankfeſt ſchon ſo eingebürgert, daß wir kaum mehr daran denken, wie jung ſie noch iſt. Tat⸗ ſächlich ſind ja Eintopfgerichte auch gar nichts Neues, aber als Sinnbild der Volksgemeinſchaft hat ſie der National— ſozialismus erſt gebracht.— Inzwiſchen hat die junge Pflanze in unſerem Heimatboden ſchon kräftig Wurzeln geſchlagen. Jede deutſche Landſchaft hat ihr heimatliches Eintopfgericht, und die Reichsführung des Winterhilfswerkes hat unter reger Beteiligung der Hausfrauen begonnen, die Rezepte für dieſe Gerichte zu ſammeln. Neben den bekannteren Gerichten finden wir unter ihnen auch eine ganze Anzahl von uralten, wenig verbreiteten Rezepten. Viele haben eigenartige, zum Teil ſehr drollige Namen. Es gibt in Stuttgart ein Gericht:„Gais— burger Marſch“(Kartoffeln und Spätzle) und in Thüringen eines namens„Schuſterpfannen“. Auch dürfte es wenig be— kannt ſein, daß außer dem„Schleſiſchen Himmelreich“ es noch ein„Oſtfrieſiſches Höllengericht“ gibt. Während das Schleſiſche Himmelreich aus Backobſt, geräuchertem Schweine— fleiſch und Mehlklöſen beſteht, alſo fein ſüß und lieblich ſchmeckt, wird das Oſtfrieſiſche Höllengericht mit feurigen Gewürzen, mit Pfeffer, Lorbeer, Speck und Zwiebeln zube— reitet. Es beſteht aus einem Gemiſch von Kartoffelſcheiben und gekochten oder gebratenen Fleiſchſtücken, die mit einer ſcharfen Tunke durchtränkt und in der Röhre gebacken werden.— Für die meiſten Hausfrauen bedeutet das Eintopfgericht kein Opfer, ſondern eine weſentliche Erleichterung, weil es ſich ſo leicht zubereiten läßt. Und die deutſchen Männer und Kinder lieben dieſe einfachen, ſchmackhaften Speiſen ſo ſehr, daß ſie ſich jedesmal auf das Eintopfgericht freuen. Nundfunk⸗ Programme Sendergruppe Weſt: Stuttgart(Südfunk). Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗ Nummern: 6 Morgenruf; 6.05 Frühkonzert; 6.30 Leibesübungen 1; 6.45 Leibesübungen II; 7 Zeit, Frühmeldungen; 7.10 Wetter; 7.15 Morgenkonzert; 8.15 Waſſerſtandsmeldungen; 8.20 Gymnaſtik der Frau; 8.40 Frauenfunk; 10 Nachrichten; 11.25 Funk⸗ werbung; 11.55 Wetter; 12 Konzert; 13.15 Zeit, Wetter, Nachrichten; 13.25 Lokale Nachrichten, Programmänderungen; 13.35 Mittagskonzert; 16 Nachmittagskonzert; 18.50 Jeit, Landwirtſchaftsnachrichten; 19 Stunde der Nation; 20 Griff ins Heute; 22 Zeit, Wetter, Nachrichten; 22.20 Du mußt wiſſen.... 22.30 Lokale Nachrichten, Sport, Programm- änderungen; 22.45 Konzert. Sonntag, 7. Januar: 6.55 Hafenkonzert; 8.15 Zeit, Nach⸗ richten; 8.20 Wetter; 8.25 Leibesübungen; 8.45 Evang. Mor⸗ genfeier; 9.30 Feierſtunde der Schaffenden; 10 Kath. Morgen⸗ feier; 11 Gitarrenmuſik; 11.30 Bachkantate; 12 Mittagskon⸗ zert; 13 Kleines Kapitel der Zeit; 13.15 Schallplatten⸗Silben⸗ rätſel; 14.30 Kinderſtunde; 15.30 Heitere und ernſte Ge⸗ ſänge, 16 Nachmittagskonzert; 18 Lieder und Klavierſtücke; 18.20 Stunde des Landwirts; 18.35 Sport; 18.45 Eine Schwalbe in Philippopel, Erzählung; 19.10 Beſuch im Schall⸗ plattenarchiv, buntes Potpourri; 20 Eine Sitzung der Großen Kölner Karnevalsgeſellſchaft von 1882; 22 Zeit, Nachrichten; 22.20 Du mußt wiſſen... 22.30 Lokale Nachrichten, Wetter, Sport; 22.45 Schallplatten; 23 Nachtmuſik; 24 Nachtmuſik. Montag, 8. Januar: 10.10 Klaviermuſik; 10.45 Luſtiger Singſang; 18 Franzöſiſch; 18.20 Die Schädelopfer der Ofnet⸗ höhle, Vortrag; 18.45 Nechenkniffe; 20.10 Volksmuſik; 20.30 Induſtrieſpionage, Szenenfolge; 21.10 Viertes Montagskon⸗ zert; 23 Tanzmuſik; 24 Nachtmuſik. Dienstag, 9. Januar: 10.10 Nordiſche Muſik; 10.40 Violin⸗ und Klaviermuſik; 15 Lieder aus Opern und Operet⸗ ten; 15.30 Blumenſtunde; 17.30 Zum Tanztee; 18 Italieniſch; 18.20 Reue Wege in der Kommunalpolitik, Zwiegeſpräch; 18.35 Für den Landwirt; 20 Das deutſche Bankgewerbe und die Gleichberechtigung, Vortrag; 20.10 Die Uhr, bunte Stunde; 21.10 Ewald Sträßer, ein ſüddeutſcher Komponiſt; 23 Unterhaltungskonzert; 24 Von deutſcher Seele. Mitteilungen der N. G.. A. P. N. S.⸗Volkswohlfahrt. Zur Eintopfgerichtſammlung haben die dazu beſtimmten Sammler am Sonntag früh pünktlich um 9 Uhr auf dem Rathaus zu erſcheinen. Heil Hitler! Schmitt, Kaſſenwalter. Vereins⸗Anzeiger Sänger⸗Einheit. Die Sänger, inſofern ſie nicht offiziell die Feier beſuchen, treffen ſich punkt ¼8 Uhr in der Wirtſchaft. Keiner darf fehlen! Die Kontrolleure melden wie üblich. Wir ſingen gleich bei Eröffnung, daher pünktlich. Zöller, Vorſ. M. G.„Harmonie“. Die Samstag-Sing⸗ ſtunde fällt wegen der Weihnachtsfeier der NSDAP. aus. Dafür Sonntag mittag 1 Uhr Singſtunde. Gärtner, 1. Vorſitzender. Geſangverein Sängertreue. Samstag abend 8 Uhr Singſtunde. Der Vorſtand. Kan.⸗ u. Gefl.⸗Zuchtverein 1916. Samstag 8 Uhr im„Kaiſerhof“ wichtige Mitglieder- verſammlung. Der Führer. Geſamtverband d. deutſchen Arbeitsopfer. Morgen Sonntag, 7. Januar, nachm. 2 Uhr in der Goetheſchule Mitgliederverſammlung. Der Obmann: Joſef Neff 1. Tv. v. 1893 e. V.— Volksſchauſpiel Erſte Spielerverſammlg. Sonntag, 7. 1., nachm. 3 Uhr im Karpfen. Hierzu werden freundl. eingeladen: Alle erw. Perſonen, die b. Tell⸗ ſchauſpiel mitgewirkt haben, ſowie ſämtl. Ver⸗ einsmitglieder u. deren Angehörigen, die gewillt ſind, bei dem Hoferſpiel mitzuwirken. „Jen Fæuemneitea“ Mittwoch, 10. Januar: 10.10 Frauenſtunde; 10.40 Volkslieder der Nationen; 14.30 Jugendſtunde; 15.30 Das Winterlied; 18 Deutſch für Deutſche; 18.20 Raſſe iſt ent⸗ ſcheidend; 18.45 Junge ſchwediſche Lyrik; 20.10 Heſterreicht⸗ ſches Konzert; 22.20 Zeit, Nachrichten; 22.40 Du mußt wiſſen....; 22.50 Lokale Nachrichten, Wetter, Sport; 23 Anton⸗Dvorak⸗Stunde; 24 Nachtmuſik. Donnerstag, 11. Januar: 10.10 Brahmskonzert; 10.55 Allerlei Inſtrumente; 14.30 Jugendſtunde für Alle; 15.40 Glasharfenmuſik; 18 Spaniſch; 18.20 Aus der Flußgeſchichte des Rheins, Plauderei; 18.45 Gasſchutz für Tiere, Vortrag; 20.10 Der Feierabend, Unterhaltung in Wort und Ton; 22.30 Worüber man in Amerika ſpricht; 22.45 Lokale Nach⸗ richten, Wetter, Sport; 23 Gebrüder Strauß, Unterhaltungs- konzert; 24 Nachtmuſik. Freitag, 12. Januar: 10.10 Ernſte Muſik; 11 Lieder; 18 Engliſch; 18.20 Treibt Familienkunde; 18.45 Inſelſchick⸗ ſale, Vortrag; 20.10 Großes Unterhaltungskonzert; 23 Nacht⸗ konzert; 24 Vom Schickſal des deutſchen Geiſtes. Samstag, 13. Januar: 10.10 Zum fröhlichen Wochenend; 14.30 Kinderſtunde; 15.15 Lernt morſen; 15.30 Caruſo ſingt; 18 Stimme der Grenze; 18.20 Wochenſchau; 18.35 Allerhand neues und nützliches Kraftfahrzeugzubehör, Vortrag; 20.10 Oaſe Kufra, Zwiegeſpräch; 20.40 Aus Winkeln und Gaſſen, heitere Folge; 23 Bericht vom Dortmunder Sechstagerennen; 23.20 Buntes Allerlei in Wort und Ton, heitere Unter⸗ haltung; 24 Nachtmuſik. Sendergruppe Weſt: Frankfurt a. M., Kaſſel und Freiburg. Jeden Werktag wiederkehrende Programm-Nummern: 6 Morgenruf; 6.05 Morgenkonzert; 6.30 Gymnaſtik!; 6.45 Gymnaſtik II; 7 Zeit, Nachrichten; 7.10 Wetter; 7.15 Früh⸗ konzert; 8.15 Waſſerſtandsmeldungen; 8.20 Gymnaſtik für die Frauen; 8.40 Frauenfunk; 10 Nachrichten; 11 Werbe⸗ konzert; 11.55 Wetter; 12 Mittagskonzert; 13.15 Zeit, Nach⸗ richten; 13.25 Lokale Nachrichten, Wetter; 13.35 Mittags⸗ konzert; 14.30(nur für Kaſſel) Lokale Nachrichten; 15.30 Gießener Wetterbericht; 15.40 Zeit, Wirtſchaftsmeldungen; 16 Nachmittagskonzert; 18.50 Wetter, Nachrichten, Wirtſchafts⸗ meldungen, Zeit; 19 Stunde der Nation; 22 Zeit, Nachrichten; 22.20 Du mußt wiſſen....) 22.30 Lokale Nachrichten, Wetter; 23 Nachtmuſik; 24 Nachtmuſik. Sonntag, 7. Januar: 6.35 Hafenkonzert; 8.15 Zeit, Nach⸗ richten; 8.20 Wetter; 8.25 Gymnaſtik; 8.45 Evang. Morgen⸗ feier; 9.30 Feierſtunde der Schaffenden; 10 Kath. Morgen⸗ feier; 11 Vortrag; 11.30 Bachkantate; 12 Mittagskonzert!: 13 Kleines Kapitel der Zeit; 13.15 Mittagskonzert II; 14.15 Kinderſtunde; 15.30 Zehnminutendienſt für die Landwirt⸗ ſchaft; 15.40 Stunde des Landes; 16 Nachmittagskonzert; 18 Was tut die Reichsbahn für die Sicherheit der Reiſenden?, Hörbericht; 18.25 Fröhliches Zwiſchenſpiel; 18.50 Kleine Fahrt, Geſchichte um eine ſchöne Frau; 19.25 Gedanken um den deutſchen Roman; 19.45 Sport; 20 Eine Sitzung der großen Kölner Karnevalsgeſellſchaft; 22 Zeit, Nachrichten; 22.30 Lokale Nachrichten, Sport; 22.45 bis 2 Nachtmuſik. Montag, 8. Januar: 14.40 Stunde des Liedes; 18 Franzöſiſch, 18.20 Die Schädelopfer der Ofnethöhle, Vor⸗ trag; 18.25 Der Kampf um das humaniſtiſche Gymnaſium, Vortrag; 20.10 Volksmuſik; 20.30 Induſtrieſpionage, Sze⸗ nenfolge; 21.10 Montagskonzert; 22.45 Unterhaltungsmufik. Dienstag, 9. Januar: 10.45 Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus; 14.40 Stunde der Frau; 18 Italieniſch; 18.20 Eine Stadt ſorgt für ihre Bauern, Zwiegeſpräch; 18.35 Vom inneren Aufbruch des Deutſchen, Vortrag; 20 Vortrag des Reichsbundes für deutſche Sicherheit; 20.10 Die Uhr, bunte Stunde; 21.10 Ewald Sträßer, ein ſüddeutſcher Kom⸗ poniſt; 22.45 Unterhaltungsmuſik; 24 Von deutſcher Seele. Mittwoch, 10. Januar: 10.10 Schulfunk; 10.45 Prak⸗ tiſche Ratſchläge für Küche und Haus; 14.30 Jugendſtunde; 18 Deutſch für Deutſche; 18.20 Raſſe, iſt entſcheidend; 18.35 Aus Zeit und Leben; 20.10 Oeſterreichiſches Konzert; 22.45 Unterhaltungsmuſik. Donnerstag, 11. Januar: 10.45 Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus; 14.40 Jugendſtunde; 18 Spaniſch; 18.20 Aus der Flußgeſchichte des Rheins, Vortrag; 18.33 Weisheit der Kathedralen, Vortrag; 20.10 Der Feierabend, Verſuch einer neuen Form der Abendveranſtaltung; 22.45 konzert. Freitag, 12. Januar: 14.50 Stunde der Frau; 18 Eng⸗ Iich; 18.20 Warum Familienforſchung?; 18.35 Ein Bericht über die Entwicklung der Hauptverkehrslinien im vorderen Orient; 20.10 Großes Anterhaltungskonzert; 22.45 Anter⸗ Ae 24 Schickſal des deutſchen Geiſtes; anſchließend uſik. Samstag, 13. Januar: 14.30 Jugendſtunde; 18 Stimme der Grenze; 18.20 Wochenſchau; 18.35 Stegreifſendung; 20.10 Oaſe Kufra, auf den Spuren einer verſchollenen Kultur; Unterhaltung; 23 Buntes Allerlei in Wort und Ton, heitere Unterhaltung; 24 Nachtkonzert. . ã yd /// cc( Militär⸗Kriegerverein Haſſia. Sonntag, den 7. Januar, nachm. 3 Uhr im Lokal zur „Sonne“ Mitgliederverſammlung. Der wichti⸗ gen Tagesordnung halber iſt es Pflicht der Kameraden, vollzählig zu erſcheinen. Der Führer. Medizinalverband Viernheim. Die Mit⸗ glieder werden gebeten, bis zum 10. Jan. 1934 ſämtliche Rechnungen an den Rechner abzu⸗ geben zwecks Auszahlung. Der Vorſtand. Turnverein v. 1893 e. V. Sonntag, den 7. Januar 1934, nachm. 3 Uhr, Verbandsſpiel To. Viernh. 1. Amicitia Viernheim 1. Sp.⸗Vgg. Amicitia 09. Morgen Sonntag, 11 Uhr Verbandsſpiel 3. Mannſchaft gegen Wallſtadt auf dem Waldſportplatz. Nachm. 3 Uhr: Verbandsſpiel 1. Handball⸗Mannſchaft gegen Turnverein. Näheres ſiehe Aushänge⸗ kaſten. Der Vorſtand. .d. H. Sado all der Torscherslr. portprogramm für Sonntag, 7. Jan, Fußball⸗ Freundſchaftstreffen gegen §o.-Cl. Ratertal 1. Beginn 2,30 Uhr, 2 M 12,4 Uhr, Jugend in Friedrichsfeld 2,30 Uhr(f Schauhaſten). Handball⸗Verbandstreffen gegen TU. Waldnoi: e 12 5 ge Jugend Schwetzingen 2. 2 30 Uhr— Zu obigen Die Leitung. Spielen ladet ein die Sportleitung. Unterhaltungsmuſik; 23 Gebrüder Strauß, UAnterhaltungs⸗ 20.40 Aus Winkeln und Gaſſen, heitere Folge; 22.45 Kleine et gruppen Anreg Verläur lich zu der 6 zeing ſeine Ros 0 In Flaschen Nahen Sie Sobre K E Gerig Le ge h 1. Dam, 2 ift Central-Film- Palast Achtung! Nur noch drei Tage! Die Höchſtleiſtung des Königs der Komiker Weiß Ferdi Bilanz der Gemeinnützigen Baugenofjenjchaft am 31. Dezember 1932 Viernheim B) Schul den: Geſchäftsguthaben der Mitglieder. Holzverjteigerung Donnerstag, den 11. Januar 1934, Vermögen: 1 vorm. 9 Uhr werden im Gaſthaus„Zum 4 Unbebaute Grundſtücke., 9 809,22 1 Deutſchen Kaiſer“ zu Viernheim aus ver⸗ 37 Lagerplatz(Geräte, Werkzeuge)„ 1396,54 n re, 5* e..., 19 526,79 ſchiedenen Diſtrikten verſteigert:„Reſtkaufgelder(Baukonto). ö l. Beteili d„39 192,48 2. Rücklagen: 4 erbſtangen Kie 285»Deteillgung an anderen a) geſetzliche Rücklagen 3 070.— i g 1 ee 5 7 99 50 Unternehmen 2.. 100 b) Hilfs⸗ 1 11 843.59 14 913,59 5 IE üppel Ki, 17 e ungarten 12) 5. Bank- und Sparkaſſ B 30 3. Kü e Anleigůen 4331,40 3 Nutzknüppel Kiefer 4,7 Rm. 25 eee 3 und Sparkaſſenguthaben„ 1462,91 35 Kündbare leihen 5 7728 725 1 5 pfoſten(Rennſchlag 7). Scheiter Rm 1817 Kaſſenkonto 1 5 161,42 4, Spareinlagen„ 19 452.68 8 1 2 187. Sonſtige Forder ee 5. Sonſtige Sd 5 529.— Buche(aus Neubrunnenſchl. 19) 157 Eiche ee eee ene 6. i 3 1 1 1 Pappel 103 diefer Knüppel Am. 0. i N Buche, 6 Eiche, 90 Kiefer. Knüppelreiſig Rm. 2 9331,12 A, 59 331,12 51 Buche(aus Bürſt. Dickung 25) 3 Eiche; Stangenreiſig Wellen: 15 Sta.. 1750 Buche(aus Seeſchlag 1), Aſtreiſig Wellen: 100 Buche. Gewinn⸗ und Verluſtrechnung Auf wen dungen: am 31. Dezember 1932 Ertrag: Das Eichen⸗Holz aus Hirtenwieſe 1 d* hen e 2 520,55 1 Dinſen von Baukonto N 9 K Neubrunnenſchlag 19, Kiefern Scheit e 3. Abſchreibung 05„ 5 2 3 ane de aun Fark de 5 5 5 0 S Poſt 2 gen. e 3. Ueberſchreibungen von ſtraße 10, Kiefern⸗Knüppel aus Renngarten 12 Atträgnis 5 F Betriebsunkoſtenkonto 4 15,43 l ſowie Reſte von Ueberweiſungen. V 85 57 N 85 57 l 0 Steigerer, die mit Holzgeld aus 1932 Mitgliederſta n d DSD p pp aun J gad früßer noch im Rückftand find, ſind Mitgliederstand am 30. 6. 32 201 Die Geſchäftsanteile haben ſich ln vom Mitbieten ausgeſchloſſen. Abgang U um 561,90. auf F 19 526,79 erhöht . geß. Forſtamt Viernheim Sud an 31 12 1% 20H de deff bearhe 40 200.— Gemeinnützige Baugenoſſenſchaft e. G. m. b. H. Viernheim: Hofmann Gärtner Erklärung Auf die gegen unſere Genoſſenſchaft ausgeſprochenen Verdächtigungen und die namentlich aus Neid und Miß gunſt oder aus ſonſtigen unlauteren Motiven heraus ge⸗ borenen Beſchwerden haben wir nach Abſchluß der von uns veranlaßten eingehenden Feſtſtellungen das Folgende zu erklären: 8 1. Unſere genoſſenſchaftliche Tätigkeit wurde jederzeit und in jedem Falle nach den ſtrengſten Grund⸗ ſätzen der Gemeinnützigkeit verrichtet. Alle Organe und der Geſchäftsführer haben in den 12 Jahren nicht unbedeutende ehrenamtliche Arbeit ge⸗ leiſtet und ſind, ſoweit eine Vergünſtigung in Frage kam, über die beſcheidenſten Sätze nichthinausgegangen. „Die von der Unterſuchungskommiſſion der NSDAP. erhodenen Beanſtandungen wurden mit drei Aus⸗ nahmen von den angeblichen Beſchwerdeführern ent— weder ganz verleugnet oder als unbegründet zurück— genommen. In den ſchiedsgerichtlichen Verfahren konnte feſtgeſtellt werden, daß in keinem Falle die Benachteiligung eines Genoſſen ſtattgefunden hat. In der Hauptverſammlung vom 22. Dezember 1933 wurde Entlaſtung des Vorſtandes und Aufſichtsrats einſtimmig beſchloſſen und durch den Herrn Orts⸗ gruppenführer der N. S. D. A. P. hervorgehoben, daß Anregelmäßigkeiten nicht vorgekommen und Verläumder und Schwätzer nunmehr unnachſicht⸗ lich zur Anzeige zu bringen ſeien. Viernheim, den 2. Januar 1934 Vorſtand und Aufſichtsrat der Gemeinnützigen Baugenoſſenſchaft e. G. m. b. H. Viernheim Milchabſatzgenoſſenſchaft V'heim Alle Milcherzeuger, welche Milch an Verbraucher im Haus abgeben, werden erſucht, am Montag, den S. 1. 1934, nachmittags von 1—4 Uhr im Büro, Adolf Hitlerſtraße 28, die Abrechnungsblocks abzuholen. Der Abgeber, bezw. die Frau ſelbſt erſcheinen! Wer der Genoſſenſchaft noch fern ſteht, kann gleich— zeitig ſeine Unterſchrift tätigen. Roos 10 Hofmann magenkranke trinkt Pebsin-Weiln und herverragend bewährt bei Verdauungsſtörungen Appetitloſigkeit, ärztlich empfohlen. In Flaſchen A Ik. 3.80. 2.50. 1.60 U. 1.— Machen Sie einen Verſuch u. wenden Sie ſich noch heute an: 0 3 Küferei und Weinhand— SOrg 2 9. lung, Viernheim e Ae ASL. CO Oer: Was Fuere Kinder in Zukunſt tragen: Gestricte Smeters, gestricbte Westen, Das Beste ermdhit fur Eucm zaum Besten. Vir fauſten es firsorglich, fachmhmànnisch ein, Hrum pragt Fuqm den Namen für alle Ceit ein, Er mird genannt und ist bekannt unter NAA Leni SH A A Min. Brechiel d. Hal. arbeiter-Uerein Fürst Alenander Morgen Sonntag eingeladen ſind. Sonntag abend 8 Ahr im Gaſthaus„Z. Engel“ Familien-Abend wozu alle Mitglieder und deren Angehörigen herzlich Der Vorſtand. Ironer Tanz Wir laden hierzu höfl. ein Der Wirt: J. Klee Die Kapelle: Gärtner-Kempf Frefschül Morgen Sonntag großer Sonntag nachmittag 4 Uhr Kindervorſtellung HH. Tanz Hierzu laden wir höfl. ein Die Kapelle: Schwarz Der Wirt 3 N Weiß 2 Für die uns zu unſerer Vermählung dargebrachten GSeſchenke u. Glück⸗ wünſche danken wir hiermit aufs herzlichſte. Michael Winkenbach und Frau Statt Karten! Ihre Verlobung beehren sich anzuzeigen Offenbach/ Main Warnemünde(Ostsee) 7. Januar 1934 Viernheim Für die uns anläßlich unſerer Verlobung in überaus reichem Maße zuteilgewordenen Ge⸗ ſchenke und Hufmerbſamkbeiten danken herzlichſt Bernh. Weidner u. Braut F ür die uns anläßlich unſerer VDermählung enkgegengebrachten Glückhwünſche und überreichten Ge⸗ ſchenke danken herzlich Heinrich Münbel u. Frau J Milch kaunen u ⸗Geräte empfiehlt nach Vorſchrift der Milchzentrale billigſt Weinheimerſtraße 53 Lorſcherſtraße „Z. runen Laub“ Sonntag großer Tanz Es ladet freundl. ein morgen Wirt: M. Träger Kapelle: Blau⸗Weiß la. Tafelnlavier billig zu verkaufen Rätertal Kurze Mannheimerſtraße 53. 2. Stock Malserhöl asttertel ſowie Speiſe⸗ gelberüben zu haben bei Peter Belz Luiſenſtraße Wie ſollen die Leute es erfahren, daß Sie etwas zu verkaufen haben 7 * gutes Rost u. Logienaus von jungem anſtändigen Herrn ſofort geſucht. Angebote unter C 100 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Blattes erbeten. Hoe Laden res). deschatsaume per 1. April zu vermieten Krug, Ahrmacher geht 19 Klavierſtimmer Joſef Blank weilt nur noch kurze Zeit in Viernheim. Ihr Klavier, Flügel u. Harmonium wird fachgemäß zu niedrigen Preiſen geſtimmt, repariert und poliert. Adolf Hiulerstraße 21. l. 56 Nichts leichter als das! 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Filmfreunde ſeht euch un⸗ bedingt den Meiſterdetektiv an. Kein Chap⸗ lin, kein Patachon, kein Grock, kein Dof und Dick kann da noch mit. Dazu das reich⸗ haltige und ſchöne Beiprogramm ſowie die neueſte Ufa-Tonwoche. Werktags ab 8, Sonntag 7 u. ½10 Uhr.— Sonntag nachm. große Jugend⸗ und Kindervorſtellung 3 Rabatll Einzelhandel von Viernheim ab Montag, den 8. Januar 1934 auf alle zugelajenen Artikel ieee, Zzum Familienabend des Radfahrervereins Vorwärts morgen Sonntag Abend laden wir unſere werten Gäſte ſo wie die Gönner des Vereins herzlichſt ein Gaſthaus z. Brauhaus Morgen Sonntag, den 7. Januar, nach⸗ mittags 2 Uhr findet im„Karpfenſaale“ eine Ver⸗ ſammlung aller Fahrgäfte der O. E. G. die Wochenkarten benützen, ſtatt. Die Verſammlung ſoll eine Senkung der Wochenkartenfahrpreiſe bezwecken. Um vollzähliges Erſcheinen bittet der Einberufer. S N Sveteranꝛim Sielanzug nabenanze Ankfnõpfer Beruſsroct Swelerhose Nnabenhose Sportmeste Schlupſs odler Reformhose Faltenrõcbcmen Madchenkleid Das Sweterkleiu ind das reinmollene gestricłte Fabrikat, das unũbertroffen ist und ũberall bekannt unter ate e ri. Sr αεε., ανεε Die 1* N AUTLT Det Min. Brechtel d. Lorſcherſtraße * Die dreißig Goldpfennige, die König Melchior opkerte. Von Leo Weismantel. Von den dreißig Goldͤpfennigen, die König Melchior un— lerem Herrn opferte, gehen noch deute im Heiligen Lande und in Indien die ſeltſamſten Mären um. Nun muß man wiſſen, daß das Wort„Silberlinge“ im Munde des Volkes nicht das Metall bezeichnete, aus dem die Münze geprägt war, noch daß das Wort„Pfennig“ auf den Wert der Münze hinwies, wie auch bei uns die Leute von„Gulden“ reden, obwohl dies Wort von gülden und Gold kommt und dieſe Gulden doch keine Gold- münzen, ſondern Silbermünzen ſind. Die dreißig„Pfennige“ oder„Silberlinge“, wie ſie dort zu Lande heißen, waren aus Gold geſchlagen. Sie ſtammten aus der Münze des Königs Nimis von Meſopotamien. Der ſie aber geſchlagen hatte, hieß Than und war der Vater Abrahams. Sie koinen ſpäter, doch weiß niemand zu erzählen, auf welche Weiſe, in Abrahams Hände. Als Abraham ſpäter auf Befehl Gottes eine Heimat verließ, brachte er dieſe dreißig Silberlinge mit nach Ebron. Dort kaufte er einen Acker zu ſeiner Begräbnis— ſtätſe für ſich und ſein Weib Sarah und ſeine Kinder und be— zablte eben dieſen Acker mit dieſen Goldpfennigen. Die dreißig Geldpfennige wanderten dann von Hand zu Hand und eben die gleichen Goldpfennige waren es auch, mit denen Potiphar, der Kämmerer des Königs Pharao, den Zoſeph, den Sohn Jakobs von ſeinen eigenen Brüdern kaufte. Die Brüder vieder führten die dreißig Pfennige bei ſich, als ſie in den Jah⸗ ren der Hungersnot nach Aegypten gingen, Getreide dafür zu kaufen. So kamen ſie in Joſephs Hände. Als hernach Jakob, der Vater der zwölf Brüder, ſtarb, ſchickte Joſeph Boten mit den dreißig Silberlingen nach Saba, daß ſie dort Salben und Gewürze einkauften, mit denen er den Leichnam ſeines Vaters ſalbte, ehe ſie ihn begruben. Auf den dreißig Pfennigen ſtand in einer ſeltſamen Schrift auf der Innenſeite ein Geheimnis geſchrieben. Zeder der dreißig Pfennige galt ſoviel wie drei Gulden nach heutigem Werte. Auf der einen Seite war das Haupt des Königs von Lorbeer umrankt eingeprägt, auf der anderen Seite ſtanden chaldäiſche Buchſtaben, mit denen es eine beſondere Bewandtnis hatte. Kein Gelehrter konnte ihren Sinn enträtſeln. Nur ganz Ein⸗ fältigen erſchloß ſich ihr Weſen, dieſe aber erſchraken, wenn ſie die Schrift laſen und hielten geheim, was ſie aus der Schrift erfahren hatten. Am dieſer Seltſamkeit willen wurden ſie beiſammen gehalten und wer ſie beſaß, pflegte ſie beſonders zu ehren. So ſchenkte ſie die Königin von Saba ſpäter mit vielen anderen Koſtbarkeiten dem König Salomon. Als König Salomon ſtarb und Zeruſalem zerſtört wurde, erbeutete ſie der König von Arabien und legte ſie in ſeine Schatzkammer. So kamen ſie in den Beſitz jenes Königs Melchior, der ein Nach— komme und Erbe jenes Königs von Arabien war. König Melchior dann opferte die Goldpfennige unſerem Herrn Jeſu Chriſto im Stalle zu Bethlehem, im Stalle jener Wunder. a In jenen Tagen nun, als Maria mit ihrem Kinde und mit dem Nährvater Joſeph durch die Wüſte hin nach Aegypten floh, verlor ſie das Tüchlein, in dem ſie die Geſchenke der drei Könige verwahrt bei ſich getragen hatte. Ein Hirte fand das kleine Bündel und als er es auftat, ſah er die dreißig Silber- linge und den Weihrauch und die Myrrhen und wurde von einem ſeltſamen Schauer angefallen daß er dieſen Schatz durch viele Jahre heimlich bei ſich hielt, ohne recht zu wiſſen warum. So war es ihm beſtimmt. Da ließ Gott ihn erkranken. Es war dies in den gleichen Jahren, in denen die Kunde von einem Wundertäter umging, der alle Krankheiten zu heilen vermöchte, und ſelbſt ſchon Tote auferweckt habe. Dieſe Kunde von einem, der Gewalt habe, ging ſo durch Judäa bis nach Aegypten. Jener Hirte, der ſich in ſeinem Leid keine Hilfe wußte, wurde da von dem Glauben ergriffen, daß der Wundertäter von Judäa ihm helfen könne. Er brach auf und wanderte nach Judäa und fand unſeren Herrn Zeſum Chriſtum und bat ihn um ſeine Gnade und Hilſe. Da der Herr ſah, wie groß der Glaube des Armen war, legte er ſeine Hand auf deſſen Stirne und machte den Hirten geſund. Der Hirte dann in der Einfalt ſeines Herzens zog ſeinen Schatz hervor, den er vor Jahren in der Wüſte gefunden hatte und reichte ihn dem Herrn. Der Herr erkannte den Schatz ogleich wieder; ein freundliches Lächeln huſchte über ſein Geſicht, da er ſich der drei Könige erinnerte, die als erſte Abgeſandte der Heidenſchaft gekommen waren, ihn zu begrüßen. Dann aber ſah er zu, wozu die Geſchenke beſtimmt waren; es durchfuhr ihn ein Schauer ſeines nahen bitteren Leidens und Sterbens Aus ſeiner Bruſt fuhr ein Seufzer, er reichte dem Hirten den Schatz der Könige zurück und ſagte ihm, er folle dies alles im Tempel zu Jeruſalem opfern. So tat es der Hirte. Der Prieſter, der in dieſen Tagen den heiligen Dienſt im Tempel zu Jeruſalem hatte, öffnete das Tüchlein, und als er die dreißig Silberlinge ſah, warf er ſie in den Opferſtock des Tempels. Die Myrche von der er nicht wußte wie er ſie verwenden ſollte, legte er in ein Schränkchen des Tempelſchatzes, bis er ihrer einmal be— dürfe. Den Weihrauch trug er ſogleich zum Altar und ver— brannte ihn. Es war die Zeit nahe, daß die bitteren Tage des Leidens und Sterbens über unſeren Herrn kommen ſollten. So ſtieg das Opfer auf und verkündete dem Himmel die Nähe dieſer Stunde. Nur eine Weile eine kurze Weile, lagen die dreißig Silberlinge in dem Opferkaſten und im Tempelſchatz. Da nahm der Hoheprieſter ſie, mit ihnen Judas zu beſtechen, den abtrünnigen Jünger des Herrn, daß er Jeſum Chriſt im verrate, und nur eine kurze Weile lag die Myrrhe im Tempel— ſchatz. An jenem Tage, an dem unſer Herr Zeſus Chriſtus nach Golgatha geführte wurde, daß er dort gekreuzigt werde gaben die Prieſter die Myrrhe den Henkersknechten mit, daß ſie damit den Herrn tränken könnten, wenn er dürſte, aufgerichtet am Kreuz in ſeinen Todesnöten. Es wird nun erzählt, daß Judas, als er ſeinen Verrot er— kannt hatte, zu den Prieſtern des Tempels zurücklief and die dreißig Silberlinge, mit denen ſie ſeinen Verrat bezahlt halten, ihnen wieder vor die Füße warf. Dann erhängte er ſich. Die Prieſter des Tempels hoben die dreißig Silberlinge wieder vom Boden auf und mit fünfzehn dieſer Silberlinge bezahlten ſie die Wächter am Grabe des Herrn und mit den anderen fünfzehn Silberlingen kauften ſie einen Acker vor der Stadt, der ſortan der„Blutacker“ hieß und der dazu beſtimmt war, daß fremde unbekannte Pilger, die nach Jeruſalem kamen und dort unerkannt ſtarben, dort begraben wurden. Dort auf dem Blutacker ließen ſie eine Grube ausheben und um die Grube einen runden Turm und eine Kuppel errichten, in dieſe Kuppel waren wie Fenſter Löcher gelaſſen, die ins Innere des Turmes führten. And die als Anbekannte zu Jeruſalem in der Fremde ſtarben, wurden auf einem Karren da hinausgefahren und durch die Löcher der Kuppel in den Turm und in den Erdſchacht geworfen. So wurden die dreißig Silberlinge in jener Stunde zum erſten Male geſchieden und zerſtreut. Vergeblich haben die, die um dieſe Geſchichte wußten, auf der ganzen Erde nach ihnen geſucht, ſie ſind ſeit jenen Tagen verſchollen. So erzählt„Das Buch der Heiligen Drei Könige, des Jahres der Kirche und der Wunder des Domes zu Köln“, niedergeſchrieben von Johannes von Hildesheim, dem Mönch. im Jahre 1375, da er ſich dem Tode nahe wußte, und aus alten Gewölben geholt und den Menſchen der Gegenwart wieder erzählt von L eo Weismantel. Es iſt ein Buch voll geheimnisvoller Kunde aus fernen Zeiten und Völkern, das in der Bücherei der Adventsſtunde im Bennd-Filſer— Verlag in Augsburg 1929 erſchienen iſt. Krieg um die Königin. Eine heitere Dreikönigsgeſchichte von E. Troſt. Vor langen Jahren, damals, als die Herren der höheren Stände alle noch den ſpitzen Degen an der Seite trugen und auch raſch bereit waren, gegebenenfalls herzhaft damit zuzu⸗ ſtechen, hauſten einſt in einer hübſchen Stadt im Savoyiſchen zwei wohlhabende Bürger. Bartolomeo und Lorenzo— ſo hießen die beiden— verfügten jeder über ein anſehnliches Be⸗ ſitztum, erfreuten ſich der Achtung all ihrer Mitbürger, waren Junggeſellen und ſtanden bereits in etwas vorgerückten Jahren. Da aber Alter bekanntlich nicht vor Torheit ſchützt, verliebten ſich beide eines ſchönen Tages bis über die Ohren in die bild— ſchöne dunkeläugige Anita, die junge Tochter Ruggiero Riccis, der einer ihrer Geſchäftsfreunde war. Dieſer hatte gegen die reichen und angeſehenen Bewerber nichts einzuwenden und lud ſie häufig in ſein Haus, wo ſie dann nach Herzensluſt ſchmach— teten und ſeufzten und ſich um die Wette bemühten, der ſchönen Anita den Hof zu machen. Das Mädchen ſeinerſeits ließ ſich die Sache gefallen und hatte ſogar ſeinen Spaß daran: Denn es ſtand im heimlichen Einverſtändnis mit dem jungen ſchlanken Goldſchmiedsſohn Giacomo, von dem der Vater jedoch wenig wiſſen wollte. So kamen ihr die beiden alten Junggeſellen gerade recht, um die Aufmerkſamkeit des würdigen Papas von ihrer wahren Herzensneigung abzulenken— und ſie lachte und kokettierte mit ihnen und beluſtigte ſich dabei im ſtillen auf ihre Weiſe. Nun herrſchte in der Stadt, in der Bartolomeo und Lorenzo wohnten, damals in den Familien die Sitte, alljährlich am Dreikönigstage das Bohnenfeſt zu feiern und den Bohnen⸗ könig zu erwählen. Es iſt dies ein uralter Brauch, der früher zumal in Norditalien, in Frankreich und den Niederlanden weit verbreitet war. Er wird ſtets am Feſte Epiphanie geübt, und die Hauptrolle ſpielt dabei ein feſtliches Mahl und ein leckerer Kuchen, in den eine Bohne eingebacken iſt. Der Kuchen wird unter die Gäſte verteilt, und wer die Bohne in ſeinem Stück findet, wird Bohnenkönig, darf ſich eine Königin und einen Hofſtaat erküren, darf nach Herzenslust küſſen und ſcherzen und alle Anweſenden müſſen ſich ihm unterordnen und ſeinen Be⸗ fehlen gehorchen. Zu dieſem Bohnenfeſt hatte der Kaufmann Ruggiero Ricci ſeine Freunde geladen, und der Zufall wollte es, daß Lorenzo, der als erſter in ſein Kuchenſtück biß, ſogleich die Bohne darin vorfand. Anter viel Alk und Gelächter krönte man ihn zum Bohnenkönig, er wählte hocherfreut natürlich Anita zu ſeiner Königin und nahm auch gleich die gute Gelegenheit wahr, ihr ein paar herzhafte Küſſe zu verabfolgen. Bartolomeo ärgerte ſich natürlich nicht wenig über das Glück des Nebenbuhlers. Als der Lärm und Tumult ſich etwas gelegt hatte, wandte er ſich wieder ſeinem eigenen Kuchenſtück zu und begann es, Wut Nachdruck verboten. und Eiferſucht im Herzen, bedächtig zu verzehren. Schon war er damit faſt zu Ende gekommen— da geriet ihm plötzlich etwas Hartes zwiſchen die Zähne, er griff vorſichtig danach 15 und brachte zum Staunen der übrigen Geſellſchaft ebenfalls eine Bohne zum Vorſchein. Das Rätſel löſte ſich bald: Beim Backen hatte ſich die ziemlich dicke Bohne in zwei Hälften geſpalten, ſo daß von ihren zwei Teilen je einer in die Kuchenſtücke Bar— tolomeos und Lorenzos geraten war. Sollten nun zwei Bohnenkönige herrſchen? Lorenzo pro— teſtierte lebhaft dagegen und erklärte, dem erſten, der die Bohne gefunden habe, gebühre auch die Würde des Königs. Doch Bartolomeo zeigte ſich hiermit nicht einverſtanden. Auch er wollte König ſein und Anita ungeſtraft knſſeü können. Es kam zu einem erregten Wortwechſel, dann zum Streit— und das ſo fröhlich begonnene Bohnenfeſt endete ſchließlich mit einem böſen Mißklang. Bartolomeo und Lorenzo beſchloſſen, daß der Kampf um das Königtum— oder im Grunde pielmehr um die ſüßen Küſſe der hübſchen Königin— unverzüglich mit der Waffe ausge- tragen werden müſſe. Wie dies in jenen Tagen öfter üblich war, begaben ſich die beiden allein und ohne irgendwelche Be— gleiter zu einem kleinen verlaſſenen Obſtgarten am Rande der Stadt, um dort die Degen zu kreuzen. Die Januarnacht war kalt und ſehr mondhell, und bald klirrten und klangen auf dem ſtillen Platz die blitzenden Klingen. Bartolomeo und Lorenzo waren beide tüchtige Fechter, und einige Zeit wogte der Kampf unentſchieden hin und her. Dann aber wich Lorenzo einige Schritte zurück, und Bartolomeo drängte ungeſtüm nach. Dicht neben dem Obſtgarten floß aber in einem ziemlich tiefen Bette ein kleiner Bach vorbei. Die Afer waren ſehr ſteil und durch lange Regengüſſe glatt und ſchlüpfrig geworden— der nach rückwärts retirierende Lorenzo geriet zu dicht atn das Afer, rutſchte ab und plumpſte ins Waſſer. And Bartolomeo, der eben zu einem gewaltigen Stoß ausholte und nun urplötzlich keinen Gegner vor ſich hatte, fiel hin und kollerte ebenfalls unaufhaltſam den Abhang hinunter. Nebeneinander ſtanden nun die beiden Kämpfer bis zur Bruſt im eiskalten Waſſer und verſuchten alles Mögliche, um wieder herauszukommen. Die Ufer waren aber, wie geſagt, ſehr ſteil, außerdem hatten Bartolomeo und Lorenzo jeder im Laufe der Jahre ein recht ſtattliches Bäuchlein angeſetzt— und ſo ge— lang es ihnen trotz aller Anſtrengungen nicht, wieder auf das Trockene zu kommen. Hätte einer dem andern ſeine Hilfe ange⸗ deihen laſſen, wäre die Sache freilich leicht gegangen. Aber als geſchworene Feinde dachten ſie natürlich nicht daran, einander zu unterſtützen. Hilflos ſtanden ſie im Mondſchein in der kalten Flut, Bartolomeo nieſte unaufhörlich und Lorenzo klapperte Deulſchland macht mit dem Sleriliſierungsgeſetz Beligeſchichte! Das iſt das Urteil eines ausländischen Gelehrten von Wearuf über das deutſche Geſetz zur Bekämpfung erbkranken Nachwuchſes, das am 1. Januar 1934 in Kraft getreten iſt. ö Dieſes Geſetz iſt von einſchneidender Bedeutung für die ge⸗ ſamte Zukunftsentwicklun.g des deutſchen Volkes. Wer das Geſetz und die wichtigſten Teile ſeiner Begründung lieſt, wird überraſcht ſein von der unangreifbaren Folgerichtigkeit ſeiner Gedanken. Jeder Deutſche muß den Wortlau: dieſes Geſetzes und das ihm zugrundeliegende Material kennen und begreifen. Die dritte Aufklärungsſchrift,„Geſunde Eltern— geſunde Kinder“, die die N. S. Volkswohlfahrt im Rahmen der bevölke⸗ rungspolitiſchen Aufklärungsaktion herausbringt, gibt dieſe Mög⸗ lichkeit. Sie vermittelt in unterhaltſamer Form alles Wiſſenswerte und Wichtige uber dieſe Frage. Verbände und Vereine beziehen ſie in Sammelbeſtellungen durch die Ortsgruppen der N. S. D. A. P. Einzelexemplare werden an jedem Poſtſchalter im ganzen Deutſchen Reich für 10 Pf. abgegeben. Auch die erſten beiden Broſchüren, „Mütter, kämpft für eure Kinder!“ und„Die kommende Ge⸗ neration klagt an!“, ſind noch bei denſelben Stellen zu haben. mit den Zähnen— aber ſie ſprachen kein Wort und wenn beim Amherſchauen nach einer Rettungsmöglichkeit ihre Blicke ein⸗ ander begegneten, ſah jeder ſchnell zur Seite. Als aber ſeine Glieder völlig zu erſtarren begannen, brummte Lorenzo wie im Selbſtgeſpräch halblaut vor ſich hin:„Sie iſt— ja ſie iſt eigent⸗ lich doch gar nicht ſo beſonders ſchön——“ a Bartolomeo horchte auf und knurrte nach einer Weile: „Ihre Naſe iſt zu ſpitz———“ „Wer weiß, ob die dicken Zöpfe, die ſie trägt, wirklich alle: auf ihrem Kopf gewachſen ſind?“ murmelte Lorenzo. „Ob ſie es wirklich wert iſt, daß man ſich ihretwegen Tod und Verderben holt?“ ſchnatterte Bartolomeo froſtgeſchüttelt mit zuſammengebiſſenen Zähnen— und da faßte Lorenzo end⸗ lich einen heroiſchen Entſchluß. Er wandte ſich dem einſtigen Feinde zu und rief pathetiſch:„Nein Freund— keine Frau der Welt iſt es wert, daß Männer ſich ihretwegen zugrunde richten! Mögen ſie andere zur Königin erwählen!“ Damit bot er dem Nebenbuhler verſöhnt ſeine Schultern, Bartolomeo ſchwang ſich hinauf, bekam feſten Halt am Ufer und konnte ſich nun über die Böſchung emporziehen. Oben am Rain legte er ſich flach zu Boden, ſtreckte die Hände aus und half ſo auch Lorenzo herauf. Pudelnaß, aber von aller Liebe und Eiferſucht gründlich kuriert, ſetzten ſich die beiden in Trab und ſtrebten ſchleunigſt ihren Wohnungen zu, wo ſie ſich zu Bett legten und mit Hilfe von heißem Würzwein und ähnlichen Mitteln ihre Lebensgeiſter wieder aufzufriſchen verſuchten. And der runde blanke Vollmond nzelte durch die Scheiben und ſchmunzelte. Das königliche Edelweiß Hoch auf Bergeshöhen, am nächſten dem Himmel und der Sonne, wächſt das Edelweiß, die Königin der Alpenflora. Kühnen Bergſteigern wird ſie zum Lohne, wenn der Berg, der Grat, überwunden iſt. Als ſtolzes Zeichen des Erfolges führt er ſie, den Hut geſchmückt, ins Tal. Lieder und ſchöne Weiſen beſingen das Edelweiß, die Lieblingsblume unſeres Führers und Volkskanzlers Adolf Hitler. And wer liebt nicht dieſe königlihe Blume! Darum wurde ſie für den erſten Blumenſonntag im neuen Jahre von der Landesführung des Winterhilfswerkes, Gau Baden, als Spenderblume gewählt. Die eifrigen Sammler für das Winterhilfswerk werden am Sonntag, den 7. Ja⸗ nuar, durch alle Straßen und Gaſſen des badiſchen Landes 1 damit jeder mit einer Gabe ſich das Edelweiß er⸗ werbe. Ein jeder in Baden muß es nun am Sonntag für ſeine Pflicht erachten, das königliche Edelweiß— unſeres Füh⸗ rers Lieblingsblume— zu tragen. Denket daran, daß hierdurch vielen armen Volksgenoſſen geholfen wird. Macht ſo des Führers Wort wahr: Niemand darf in dieſem Winter in Deutſchland hungern und frieren! Deutſche Frauen! Tut Eure Pflicht! Sonntag, ſpendet zum Eintopfgericht! () Verurteilte Diebestrio. Der Kaufmann Emil Tſchan aus Karlsruhe, der Taglöhner Joſef Metzger aus Ubſtadt und der Taglöhner Friedrich Ruf aus Karlsruhe hatten unter Mitwirkung eines 17jährigen Lehrlings aus dem Lager einer Karlsruher Tabakwarengroßhandlung nach und nach für 1500 Mark Zigaretten entwendet, die ſie dann wieder verkauften. Gewöhnlich hatte der Lehrling ſeine Genoſſen durch Zeichen verſtändigt, daß er ſich allein im Lager befinde, worauf einer dieſer Genoſſen kam und die Diebesware in einem Koffer abholte. Die Diebe hatten ſich nun wegen fortgeſetzten Dieb⸗ ſtahls vor dem Amtsgericht zu verantworten, das Tſchan zu den, ne zu fünf und Ruf zu drei Monaten Gefängnis verurteilte. a