Rufen 5 doch ell I Füt Amtliches Verkünbigungsblatt ber Heß. Bürgermeiſterei T lernheim ei Erſcheinungsweiſe: Wöchentlich die illuſtrierte und inhaltlich reiche 16 Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus g Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatli Inſeratenpreis: Die 12 geſpaltene Millime Nr. 10 7 1 Täglich außer Sonn- und Feiertage. ſeitige Beilage„Der Feuerreiter“. ebracht monatlich 1,20 Mk. zuzügl. 20 ch 1.50 Mk. ausſchl. Zuſtellungsgebühr. terzeile oder deren Raum 2 Pfennig Er ng und anderer Behörden-Vereins⸗ u. Geſchäftsanzeiger 1 7 . Freitag, den 12. Januar Beilagen: Reklamezeile 12 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. Mengenabſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. wird keine Verbindlichkeit übernommen. Anzeigenannahme durch alle Annoncen-Expeditionen Verantw. Schriftleiter ſowie Anzeigenleiter: Friedr. Martin, Druck u. Verlag: Friedr Martin D.⸗A. 1200 Geſchäftsſtelle: Bismarckſtr. 13, Telefon 153, Poſtſcheckk.: Ludwigshafen 15101 Auf Für telefoniſch aufgegebene Inſerate 1934 r. London, 11. Jan. zulmes bringt eine Inhaltsangabe der franzöſi⸗ ſchen Dentſchrift, die von ihrem Pariſer„ rührt. Wie er behauptet, ſoll es das Ziel der franzöſiſchen Vorſchläge ſein Gleichheit innerhalb eines Syſtems der Sicher— heit zuſtandezubringen auf Grund eines Abkommens, das eine wirlſame Kontrolle und kollektive Garantie aller vertrags⸗ ſchließenden Teile vorſähe. Der Korreſpondent begnügt ſich nicht, darüber zu berichten, ſondern macht ſich zum Anwalt der Vorſchläge, indem er ſie als beſtimmt geeignet bezeichnet, durch ſchließliche allgemeine europäiſche Abrüſtung zu Lande und in der Luft bis auf den deutſchen Stand Gleichheit herzuſtellen 155 durch eine Aenderung des deutſchen Rüſtungsſtandes nach oben. Mit Ausnahme eines Teiles ſeien die Vorſchläge ſo gut wie gleichlautend mit denen, die Frankreich in Genf angenom- men hatte, die aber niemals reſtlos veröffentlicht worden ſeien infolge des durch Deutſchlands Weggang verurſachten Zuſam⸗ menbruches. Es ſeien zwei Perioden vorgeſehen. Die erſte ſei die Aebergangsperiode, die zweite ſtelle— ſagt der Korreſpondent— pöllige Gleichheit der Ab— rüſtung her. Die Länge des erſten Abſchnittes(urſprünglich vier Jahre) ſolle von der Dauer der Zeit abhängen, die Deutſch⸗ land brauche, um die tatſächliche Amwandlung der Reichswehr in eine Armee von 200 000 Mann()) mit kurzer Dienſtzeit zu vollziehen. Die Zahl von 300 000 Mann gelte nach franzöſi⸗ ſcher Auffaſſung als unannehmbar. Frankreich verpflichtet ſich, während dieſer Zeit ſeine Rüſtungen in keiner Weiſe zu ver⸗ mehren und Schritt für Schritt mit der deutſchen Amwandlung ähnliche Aenderungen in ſeiner Armee vorzunehmen. Da das Ziel Abrüſtung ſei, ſolle nach franzöſiſchem Wunſch Deutſchland ſich verpflichten, Rüſtungsmaterial weder herzuſtellen noch zu beſitzen, das ihm gegenwärtig verboten ſei. Es werde aber natürlich das Recht haben, Waffen für die neu einzuſtellenden 100 000 Mann anzuſchaffen. Der von Frankreich vorgeſehene Kontrollausſchuß ſolle ſofort eingeſetzt werden. Ferner werden deſtimmtee Verminderungen bei der SS, SA uſw. verlangt (nicht wie es geheißen habe, ihre Abſchaffung), Die Denkſchrift vertrete die Anſicht, daß das Regime in Deutſchland innerpolitiſch ſo gefeſtigt daſtehe, daß wenigſtens ein Teil der Formationen entbehrlich ſei, die immer noch von den Franzoſen als militäriſch verwendungsfähig be⸗ trachtet wurden und ihnen deshalb ſo viel Sorge verurſachten. Die Meldungen, wonach die franzöſiſchen Vorſchläge das An⸗ Die Einzelheiten aus der franz. Denkichri gebot enthielten, 50 v. H. der Militärflugzeuge außer Dienſt zu ſtellen, ſeien zutreffend. Das Angebot ſei aber abhängig da— von, daß andere Länder das gleiche tun. Der Korreſpondent meint, daß dieſe franzöſiſche Forderung ſich nicht auf die Luft⸗ flotte Großbritanniens erſtrecke. In Frankreich gebe man näm- lich zu, daß die Abrüſtung der engliſchen Luftwaffe bereits ſehr weitgehend durchgeführt ſei. Es ſei auch möglich, daß der Vor⸗ ſchlag der Abſchaffung aller Bombenflugzeuge in der Denk⸗ ſchrift wiederholt worden ſei, obwohl dies von einer internatio— nalen Kontrolle der ziwilen Luftfahrt abhängig gemacht werde. Am Ende der erſten Periode, das heiße, wenn die Angelegen⸗ heit der Mannſchaftsbeſtände vollkommen geregelt worden ſei, trete das franzöſiſche Verſprechen, etappenweiſe bis zum beut⸗ ſchen Stand abzurüſten, in Kraft. Man könne, meint dann der„Times“-Korreſpondent, an⸗ nehmen, daß, falls die erſte Periode in befriedigender Weiſe verlaufen ſei, dieſer Prozeß mit ähnlicher Schnelligkeit durch- geführt werden würde. Als vorbehaltloſer Fürſprecher der franzöſiſchen Auffaſſung erklärt dann der Berichterſtatter, daß man eine wirkliche und ehrliche Gleichheit anſtrebe, gehe klar daraus hervor, daß die franzöſiſche Denkſchrift, falls beſchloſſen werden ſollte, Waffen, wie leichte Tanks, während der erſten Periode beizubehalten, ohne weiteres vorausſetze, daß Deutſch⸗ land auch das Recht auf den Beſitz leichter Tanks haben ſoll. Das Artilleriekaliber hoffe man auf ein Höchſtmaß von 15 em feſtzuſetzen. Zum Abſchluß des„Times“-Berichtes wird es als möglich bezeichnet, daß im Laufe der Verhandlungen die franzöſiſche Regierung ſich hier und da zu einigen Aenderungen der Ein⸗ zelheiten ihrer Vorſchläge bereitfinden werde. Es beſtehe aber guter Grund für die Annahme, daß dieſe Vorſchläge im weſent⸗ lichen die äußerſte Grenze deſſen darſtellten, was Frankreich zu⸗ zugeſtehen bereit ſei. Die Dauer der erſten Periode ſei nach franzöſiſcher Auffaſſung vollkommen von der Energie abhängig, mit der Deutſchland die Amwandlung der Reichswehr in eine Milizarmee durchführe, während in der zweiten Periode es in Deutſchlands Ermeſſen geſtellt ſei, die Erreichung der Gleich— heit durch Abrüſtung zu beſchleunigen, indem es ſeinen Nach- barn von ſeinem guten Willen und Friedenswunſch überzeuge. Wohl um dieſe Dinge dem engliſchen Publikum in dem Licht großer Zugeſtändniſſe erſcheinen zu laſſen, bemerkt der Berichterſtatter, das Bekanntwerden der Vorſchläge werde bei der franzöſiſchen Rechten vorausſichtlich einen Sturm von An⸗ klagen gegen die Regierung Chautemps auslöſen. PC Ein deutſcher Leichter geſunken. Zwei Tote. DNB. Rotterdam, 11. Jan. Ein folgenſchwerer Unglücksfall ereignete ſich am Mittwoch abend im Vulcan⸗Haſen von Vlaardingen, wo die für Deulſch⸗ land beſtimmten Eiſenerzladungen von den Seeſchiffen in die Rheinkähne umgeladen werden. Plötzlich brach einer der Bin⸗ dungsträger an einem der beiden großen fahrbaren Kräne, die die größten europäiſchen Haſenkräne ſind und ein großer Teil der über das Waſſer hinausgeſchobenen Ladebrücke brach in ſich zuſammen. Der Ausleger, eine Laufkatze und ein Greifer, in dem ſich gerade 28 Tonnen Eiſenerz befanden, fielen mit donnerndem Getöſe auf den deutſchen Leichter, von dem Eiſenerz auf den neben ihm liegenden Dampfer„Baldur“ geladen werden ſollte. Die Laufkatze brach mitten durch und verſank zum größten Teil tit der Ladebrücke in die Tiefe. Hierbei kamen zwei Hafen⸗ ürbeiter, die ſich in einem kleinen an der Lauflatze angebrachten Häuschen befanden, ums Leben. Die Zuſchauer des Anglücks mußten ſich darauf beſchränken, die beiden auf dem Leichter be⸗ findlichen deutſchen Schiffer, von denen einer bewußtlos war, in Sicherheit zu bringen. Der Dampfer„Baldur wurde durch die herahſtürzende Eiſenkonſtrultion auf einer Seite beſchädigt. Der Zuſammenbruch des Krans rief im Vlaardinger Haſen e Panik hervor. Man glaubte zuerſt an ein Eiſenbahnunglück. Die ganze Nacht waren die Feuerwehr und die Bergungsgeſellſchaſten mit der Bergung der geſunlenen Kranteile beſchäfligt.* 3 nerstag morgen war es aber noch nicht gelungen, die Lauflatze wit den beiden Getöteten zu bergen. Ernennungen im Rundfunk. DNB. Berlin, 11. Januar. Wie die Neichsſendeleitung mitteilt, hat der Reichsſende⸗ 5 25 9 7 den ſtclloertretenden. 5 Hamburg, Meyer ⸗Rahlſtett, zum tommiſſorſſchen 18 3 leiter beim Bayriſchen Rundfunk und Dr. von W e 555 7 den bisherigen Leiter der Muſikabteilung des Bayriſe 8 4 1 funks, zum kommiſſariſchen Sendeleiter an den S ü funk berufen. Einberufung der Reichsratsausſchüſſe. DNB. Berlin, 11. Jan. Wie der Parlamentsdienſt des Deutſchen. erfährt, ſind die Vereinigten Reichsratsausſchüſſe 3 Male im neuen Jahre für den 13. Januar 3 3 Die Tagesordnung dieſer Ausſchußſitzung ſieht die Be Milchgeſetzes vor. Kirchenminiſter Beyer zurückgetreten. Vor einer Neubildung des geiſtlichen Miniſteriums. DNB. Berlin, 11. Januar. Amtlich wird durch den evangeliſchen Preſſedienſt mitgeteilt: Prof. Dr. D. Beyer hat ſein Amt als Kirchenminiſter in die Hände des Herrn Reichsbiſchofs zurückgegeben. Der Herr Reichsbiſchof hat die Kirchenführer auf Samstag, den 13. Ja- nuar, nach Berlin eingeladen, um ihre Vorſchläge zur Neubil⸗ dung des geiſtlichen Miniſteriums entgegenzunehmen. Der Herr Reichsbiſchof hat Prof. Beyer, ebenſo wie die bisher ihre Aemter kommiſſariſch weiter verwaltenden Herren, Pfarrer Weber, Pfarrer Klein und Dr. Werner gebeten, die Geſchäfte bis zur Neubildung des geiſtlichen Miniſteriums weiterzuführen. Eine Rechtsverwahrung der evangeliſchen Landeslirchen von Bayern und Württemberg. DNB. Nürnberg, 11. Jan. Zu der Verordnung des Reichsbiſchofs vom 4. Januar 1934 betr. Wiederherſtellung geordneter Zuſtände in der deutſch— evangeliſchen Kirche teilt der evangeliſche Preſſeverband für Bayern mit, daß die Kirchenleitungen der evang. Landeskirchen von Bayern und Württemberg den Vollzug dieſer Verordnung abgelehnt und Rechtsverwahrung gegen ſie eingelegt haben. Keine Wiederaufnahme der Beziehungen zwiſchen Spanien und dem Vatikan. DNB. Madrid, 10. Januar. Die von der Madrider Zeitung„El Sol“ verbreitete Mel⸗ dung über die Ernennung des Außenminiſters Pita Romero zum ſpaniſchen Botſchafter am Vatikan hat ſich nicht beſtätigt. Nach einer neuerlichen Meldung des Außenminiſteriums iſt vor⸗ läufig keine Veränderung in den Beziehungen Spaniens zum Vatikan beabſichtigt Aeberfall auf einen Zug. Acht Tote, 15 Verwundete. DNB. Peking, 11. Januar. Eine Gruppe chineſiſcher Räuber hat einen Zug bei Kirin angehalten und verſucht, ihn auszurauben. Die japaniſche und mandſchuriſche Wache verteidigten ſich. Dabei wurden acht Per⸗ ſonen getötet und 15 verletzt. Von Woche zu Woche Politiſche Betrachtungen zum Zeitgeſchehen. Die Regierungskommiſſion des Saargebietes hat die Eingabe der„Deutſchen Front“ an den Völkerbund in einer Weiſe beantwortet, die deutlich den Haß gegen den Nationalſozialismus offenbart, von dem die fremden Macht⸗ haber in dieſem deutſchen Land erfüllt ſind und der ſie zu einer blindwütigen Verfolgung der Nationalſozialiſten ver⸗ anlaßt. Gegenüber den Kommentaren, die die Denkſchrift der Saarregierung von franzöſiſcher, ſozialiſtiſcher und jüdi⸗ ſcher Seite begleitet haben, wird von zuſtändiger deutſcher Seite feſtgeſtellt, daß dieſe Schrift, mit der ſich die der Saar⸗ bevölkerung durch den Verſailler Vertrag aufgezwungene Regierung gegen die Klagen verteidigt, die die Geſamtheit der deutſchen Volksvertreter der Saar in Genf gegen ſie vor⸗ gebracht haben, ein reines Tendenzwerk iſt. Seine wahren Urheber ſind ein paar in Deutſchland ſtrafrechtlich verfolgte Emigranten. Sehr bezeichnend iſt die„Rüge“, die die Denk⸗ ſchrift den beiden Führern der früheren Deutſchen Par⸗ teien, Röchling und Levacher, erteilt, weil ſie den Pro⸗ teſt der Deutſchen Front ſelbſtverſtändlich mitunterzeichnet haben. Sie haben damit die Hoffnung der anderen auf die deutſche Zwietracht betrogen! Auch die Methode, National⸗ ſozialiſten und Kommuniſten als die„beiden extremen Parteien“ in einen Topf zu werfen, iſt gut Weimarer Re⸗ zept. Schon damit verraten ſich die eigentlichen Verfaſſer, darunter der frühere heſſiſche Oberregierungsrat und ſo⸗ zialdemokratiſche Reichstagsabgeordnete Heinrich Ritzel. Er iſt heute der Vertrauensmann des in Saarbrücken als Miniſterialdirektor tätigen Elſäſſer Juden Heimburger. Das „Material“ kommt zum größten Teil von einer Hausſuchung, die ein anderer Emigrant, der früher im Polizeipräſidium Eſſen als Kriminalaſſiſtent beſchäftigte Guſtav Lehnert, als Polizeikommiſſar der Saarregierung am 16. Dezember 1933 in Neunkirchen bei den verhaßten Nazis vornahm. * Die offiziöſe ruſſiſche Telegraphenagentur dementiert die Mitteilungen in engliſchen Blättern über den angebli⸗ chen Plan eines Sicherheitspaktes zwiſchen der Sowjetunion und Polen, mit dem Ziele, die Grenzen der baltiſchen Staaten gegenüber deutſchen Erobererplänen zu ſichern. Dieſes Moskauer Dementi muß zur Kenntnis genommen werden, aber es iſt keineswegs überzeugend. Von mehreren Seiten kommen Beſtätigungen der Tatſache, daß in den letzten Wochen von Rußland Vor⸗ ſchläge ausgegangen ſind, die darauf abzielten, durch einen Pakt zwiſchen Rußland und Polen die Neutralität der bal⸗ tiſchen Staaten ſicherzuſtellen und deren territorialen Be⸗ ſtand zu ſichern. Der Außenminiſter von Eſtland hat nun auch die Tatſache eines Angebots beſtätigt. Dieſe Dinge wurden zum erſten Male offenkundig in einem Artikel, den Radek in der„Isweſtija“ zum Jahreswechſel ſchrieb und in dem ausgeführt wurde, daß die unabhängigen baltiſchen Staaten für Rußland ſicherere Nachbarn wären als etwaige deutſche Kolonien. Dieſer Artikel ging darauf zurück, daß von ruſſiſcher Seite an Polen der Vorſchlag gemacht wor⸗ den war, die Sicherheit der baltiſchen Staaten gegenüber Deutſchland durch einen beſonderen Vertrag zu garantieren. Dieſer Vorſchlag war vertraulich gemacht worden und wurde auch in Warſchau geheim gehalten. Er iſt auch den Randſtaaten zur Kenntnis gebracht worden, und in Finn⸗ land hat man die Vertraulichkeit der Mitteilung gebrochen, ſo daß der Plan der Welt bekannt iourde. Daraufhin hat die polniſche Regierung ſich von der Erörterung ſolcher Ab— ſichten zurückgezogen. Wahrſcheinlich fühlen ſich im übri⸗ gen die baltiſchen Staaten ſicherer ohne eine Bindung an Rußland und Polen. die ihnen gefährlicher erſcheint als die Nachbarſchaft Deutſchlonds, das ſich unter ſeiner nationalen Regierung immer wieder eindeutig und überzeugend zu einer friedlichen Politik bekannt hat. — Bayonne, die kleine franzöſiſche Hafenſtadt unweit der ſpaniſchen Grenze, in der im 17. Jahrhundert das nach ihr benannte„Vaſonett“(bayonnet) erfunden wurde, iſt heute in Frankreich in aller Mund. Von dort hat ein Rie⸗ ſenſkandal ſeinen Ausgang genommen, der die Skla⸗ rekaffäre weit hinter ſich läßt. Herr Staviſki, ein natu⸗ raliſierter Ruſſe, hat das Bayonner Leihhaus und die Stadtkaſſe ſowie viele Sparer um eine halbe Milliarde Franken, das ſind rund 100 Millionen Mark, betrogen. Er hatte es verſtanden, Direktor des Leihhauſes in Bayonne zu werden und ſeine Kreatur Tiſſier als Leiter der Städ⸗ tiſchen Bank einzuſetzen. Völlig wertloſe Obligationen ver⸗ trieb er mit der Empfehlung höchſter Stellen in ganz Frank⸗ reich; der bisherige Kolonialminiſter des Kabinetts Chau⸗ temps, der die Sichecheit der Anlage beſcheinigt hatte, mußte zurücktreten. Franzöſiſche Politiker, Preſſe und Linkspar⸗ teien ſind erheblich kompromittiert. Nie hätte Staviſki dieſe Rolle ſpielen und ſo rieſige Beträge erbeuten können, wenn ihn nicht politiſche Freunde, die von ſeinen unſaube⸗ ren Es winnen profitierten, geſchützt hätten. Der Fall Sta⸗ viſki iſt ein harter Schlag für das parlamentariſch-politiſche Syſtem dieſer franzöſiſchen Republik, zumal er nach ſo vie⸗ len rein politiſchen Schlappen dieſes Syſtems kommt. In Prag iſt der Wirtſchaftsrat der Kleinen En⸗ tente zuſammengetreten, und ſein eifriger Protektor, der . ˙—» tſchechiſche Außenminiſter Dr. Beneſch, hat dabei die Eröffnungsrede gehalten. Herr Beneſch hat dabei das von Friedrich Naumann einſt geprägte Wort von Mittel- europa übernommen. Niemand wird leugnen, daß die Staaten des Kleinen Verbandes allerlei gemeinſame wirt— ſchaftliche Aufgaben haben. Aebr der tſchechiſche Außenmini⸗ ſter ſieht die Dinge doch mit einer ſeltſamen Vergrößerungs⸗ brille, wenn er das Territorium der Kleinen Entente als Mitteleuropa in Anſpruch nimmt. Außer der Tſchechoſlowa⸗ kei, Rumänien und Jugoflawien gehört zu Mitteleuropa doch noch etwas mehr. Es kommt hinzu, daß alle drei Län⸗ der vorwiegend Agrarländer ſind, und will man ſchon eine internationale Wirtſchaftsgemeinſchaft, ſo müßte ſie Bedacht darauf nehmen, ſich Länder von induſtriellem Rang zu er— innern, die fähig und gewillt ſind, den wirklichen Ausgleich der Kräfte zu gewährleiſten. Ganz ohne Nachbarn wird die Sache alſo nicht abgehen. Eine Abſchließung der drei Länder könnte nur unangenehme Folgen haben. Das Ziel des Herrn Beneſch geht ſa auch in Wahrheit noch etwas weiter, und es dürfte doch noch ſehr viel Waſſer die Donau hinabfließen, ehe die Blütenträume des tſchechiſchen Außen— miniſters reifen. Die Gleiwitzer Rede des Vizekanzlers im Rundfunk. DNB. Gleiwitz, 11. Januar. Die Rede, die Vizekanzler von Papen om Sonntag, den 14. Januar, um 16 Ahr, in Gleiwitz bei einer Veranſtaltung der „Arbeitsgemeinſchaft katholiſcher Deutſcher“ hält, wird von den Sendern Breslau, München und Köln über⸗ tragen werden. Die Dauer der Aebertragung iſt auf etwa eine Stunde zu ſchätzen. Die deutſche Reichsbahn im November 1933. Zunahme des Güterverkehrs. Rückgang des Reiſeverkehrs. DNB. Berlin, 10. Januar. Der Güterverkehr der Reichsbahn nahm im Nov. 1933 gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres, gemeſſen an der Zahl der arbeitstäglich durchſchnittlich geſtellten Wagen um 7,6 v. H. zu. Gegenüber dem Vormonat betrug die Zu- nahme 3,5 v. H. Von ſeiten des Eiſenbahngüterverkehrs be— trachtet, zeigte ſomit die Wirtſchaftsbelebung ein günſtiges Bild. Im Perſonenverkehr iſt der November ſtets ein ſchwa⸗ cher Monat im Jahre. Auch 1933 ging der Reiſeverkehr gegen— über dem Vormonat weiter zurück. Eine Belebung brachte eine Anzahl von Veranſtaltungen, von denen u. a. der Gedenk— tag der nationalen Revolution in München 127, der Reichs⸗ handelstag in Braunſchweig 107, das Kriegsopfertreffen in Breslau 74, und das RNSBO⸗Treffen in Weſtfalen⸗Süd in Dortmund 72 Sonderzüge erforderten. Die Betriebsein- nahmen ſtellten ſich auf 259.53(258.28) Millionen RM., ſie waren ſomit um 27,5 Millionen höher als im November 1932. Die Ausgaben erforderten insgeſamt 301,06(298,64) Mill. NM., ſo daß der November mit einer Meh raus gabe von rund 41,5 Millionen RM.(im Vormonat 40 Mill. RM.) ab⸗ ſchließt. Der Perſonalſtand betrug am Ende des Berichts⸗ monats 619 461(620 731) Köpfe. Der Minderverbrauch iſt in der Hauptſache auf den geringeren Bedarf an Arlaubsvertretern und auf vereinzeltes freiwilliges Ausſcheiden von Arbeitern zurückzuführen. Bisher 20 Millionen Mark neue Münzen. —̃—— Ve. Berlin, 11. Jan. Im November hat die Ausprägung der neuen Silbermünzen im Werte von 5 und 2 Mark ſowie der Einmark-⸗Stücke aus Nickel begonnen. Wie das VD3.⸗-Büro meldet, ſind an neuen Fünfmark⸗Stücken bisher eine Million Mark ausgeprägt und in Verkehr gebracht worden, an neuen Zweimark⸗ Stücken zwei Millionen Mark und von der neuen Nickel- mark rund 17 Millionen Mark. Je nach den Fortſchritten der Ausprägung ſollen nach und nach die großen alten Silbermünzen durch die neuen Münzen erſetzt und einge- zogen werden. Bisher hat die Einziehung der alten Münzen nur bei den Einmark-Stücken ſchon einen größeren Amfang er- reicht. Von dem Geſamtbeſtand von 295 Millionen Mark ſind bereits 42 Millionen Mark eingezogen. Von den Dreimark—- Stücken, die ganz aus dem Verkehr gezogen werden ſollen, ſind erſt rund 12 Millionen Mark eingezogen, etwa 260 Millionen ſind noch im Verkehr. Die Beſtände an alten Fünfmark⸗Stücken in Höhe von 760 Millionen Mark und alten Zweimark-Stücken in Höhe von 213 Millionen Mark ſind noch reſtlos im Verkehr. Im übrigen wies der Münzumlauf in Deutſchland am 31. Dezem- ber nennenswerte Veränderungen nicht auf. Von den Vier- pfennigſtücken, die ſchon ſeit längerer Zeit aus dem Verkehr ge— zogen werden, ſind bisher etwa zwei Drittel des Geſamtbeſtan— des von zwei Millionen Mark eingezogen, während 156000 Mark noch im Umlauf ſind. Eine Kundgebung des Landesbiſchofs Wurm IJn einer Anſprache an den Ev. Oberkirchenrat anläßlich einer am Dienstag vormittag abgehaltenen Sitzung, bei der Prälat Schrenk und Oberkirchenrat Preſſel in Pflicht ge⸗ nommen wurden, führte der Ev. Landesbiſchof D. Wurm u. a. etwa folgendes aus: Anſer aller Wunſch iſt, mit dem Einſatz unſerer beſten Hraft unſerer teuren evangeliſchen Kirche und damit auch waſerem geliebten Volk und Vaterland zu dienen. Das vergangene Jahr habe unſerem Volk große, erhebende Tage gebracht, die von uns mit Freuden mitgefeiert worden ſeien. Vieles ſei in dieſem Jahre verwirklicht worden, was vaterländiſche und ſoziale Ge— ſinnung, die im evangeliſchen Württemberg ſtets ihre Stätte hatten, in glücklicheren Zeiten vergeblich erſehnt gehabt haben. Er, der Biſchof, habe immer wieder darauf hingewieſen, welcher Gefahr die Kirche durch die nationale Erhebung entronnen ſei. Das würde auch künftighin nicht vergeſſen werden. Welcher Wunſch, ſo führte er weiter aus, kann uns mehr beſeelen, als daß der von Adolf Hitler geſchaffene Staat ſich nach innen und außen verfeſtige als ein Staat de“ Gerechtigkeit, der Ehre und des Friedens? Dazu wolle auch die Kirche helſen, indem ſie die ihr anvertraute Botſchaft mit Kraft und Freudigkeit ver⸗ kündige. Wenn im weiteren Lauf der Dinge die Entſcheidungs⸗ frage geſtellt werden ſollte: Evan geliſcher Glaube oder ariſche Religion?, ſo wiſſe man ſich auch mit den national ſozialiſtiſchen Kirchengenoſſen darin einig, daß nur das Feſt⸗ halten am Erbe der Väter auch der nationalſozialiſtiſchen Be⸗ wegung Heil und Segen bringen könne. Eben deswegen könne auch unſere Kirche die Einwirkung auf die Jugend im Geiſte des evangeliſchen Glaubens nicht als bloß nebenſächlich betrachten. Der Landesbiſchof berührte im Anſchluß hieran noch die Frage der Eingliederung der evangeliſchen Jugend in die Hitler⸗Jugend. S VoD. Berlin, 11. Jan. Wie das VDz3-Büro meldet, nimmt im„Arbeitertum“ der Staatsſekretär im Reichsfinanzminiſterium, Fritz Reinhard, das Wort zu dem Thema:„Ein Jahr Arbeitsſchlacht“. Nach ausführlicher Betrachtung der bisherigen Entwicklung des Kampfes gegen die Arbeitsloſigkeit im nationalſozialiſtiſchen Staat kommt er zu dem Schluß, daß die Arbeitsloſenziffern im Haushaltsjahr 1934 um weitere wahrſcheinlich zwei Millionen ſinken würden. Alle unſere Geſetze, ſo ſagt der Staatsſekretär u. a., ſind darauf abgeſtellt, die Nachfrage nach Gütern und Leiſtungen und damit nach Arbeit zu erhoͤhen. Darüber, daß bei uns in Deutſchland rieſengroßer Bedarf vorhanden iſt, der nach Deckung geradezu ſchreit, beſteht kein Zweifel; es kommt nur darauf an, daß dieſer Bedarf zu Nachfrage und die Nach⸗ frage zu Arbeit führt. Es ſtehe außer Frage, daß es gelingen werde, die Arbeitsloſigkeit weiter durchgreifend zu ſenken und in wenigen Jahren ſo gut wie zu beſeitigen. Das Haushaltsjahr 1933 werde wieder das erſte ſein, in dem das Aufkommen an Steuern nicht mehr um Hunderte von Millionen unter dem Voranſchlag zurückbleiben, ſondern den Voranſchlag erreichen, wahrſcheinlich ſogar überſteigen werde. Allein das Aufkommen an Amſatzſteuer werde um wahrſcheinlich 250 Millionen das Aufkommen des Vorjahres und um 100 Millionen den Vor— anſchlag überſteigen. Im Haushaltsjahr 1933 würden in der deutſchen Volkswirtſchaft 12—14 Milliarden Mark mehr um— geſetzt als im Haushaltsjahr 1932. Darin ſeien mindeſtens 6 Milliarden Mark Volkseinkommen und Kaufkrafterhöhung ent— halten. Der Beweis für die Richtigkeit nationalſozialiſtiſcher Finanz- und Steuerpolitik ſei erbracht. Es ſtehe außer Frage, daß die Amſätze in der deutſchen Volkswirtſchaft im Haushaltsjahr 1934 um weitere 12—14 Mil⸗ liarden Mark und ſomit das Volkseinkommen um weitere 6 Milliarden Mark ſteigen würden. Die Amſätze würden alſo Die„Saarbrücker Zeitung“ über die ſog. Bemerkungen der Regierungskommiſſion. DNB. Saarbrücken, 11. Jan. Die„Saarbrücker Zeitung“ kann erſt heute zu den ſog. Be⸗ merkungen der Regierungskommiſſion zu der Eingabe der Deut⸗ ſchen Front kritiſch Stellung nehmen. Gerade heute ſind es 14 Jahre her, ſeit der Verſailler Vertrag in Kraft trat und das Völkerbundsregime an der Saar begann. Von dieſem Tage ausgehend wirft das Blatt einen kritiſchen Blick auf die Lage, wie ſie ſich unter der Völkerbundsherrſchaft entwickelt hat. Es erklärt zunächſt, daß es die Bemerkungen der Regierungskom⸗ miſſion auch ohne Zwang veröffentlicht hätte, da das Volk wiſſen ſolle, wie diejenigen über das Saarvolk denken, die zur Zeit noch die Ehre haben, zu regieren. Die„Saarbrücker Zeitung fährt dann u. a. fort: Die Regierungskommiſſion bekennt ſich zu Mitteln der politiſchen Auseinanderſetzung, die uns als höchſt bedenklich erſcheinen. Es kann nicht von Vorteil ſein, wenn der Eindruck entſteht, die Regierungskommiſſion halte es für erlaubt, den politiſchen Kampf, die Achtung vor der Perſönlichkeit des Gegners außer Acht zu laſſen.— Die Bevölkerung iſt nicht mehr erſtaunt darüber, daß die Regierungskommiſſion jedes Verſtändnis für die nationale Bewegung im neuen Deutſchland vermiſſen läßt; aber die Bevölkerung hätte erwarten dürfen, daß man wenigſtens der Perſönlichkeit ihre Achtung bekundet, die Die Oſterreichiſche Verfaſſungsreform 4 DNB. Wien, 11. Jan. Nach einer Meldung der„Neuen Freien Preſſe“ ſieht der Enderſche Verfaſſungsentwurf vor, daß die geſetz⸗ geberiſchen Befugniſſe, die bisher dem Nationalrat und dem Bundesrat zufielen, in Zukunft auf den Staatsrat, den Länder rat, die Kulturkammer und die Wirtſchaftskammer aufgeteilt werden. Der Staatsrat ſolle vom Bundespräſidenten auf Grund von Regierungsvorſchlägen ernannt werden. Der Län⸗ derrat werde die Vertreter der Länder umfaſſen, und zwar die Landeshauptleute bzw. ihre Stellvertreter und die Finanz- referenten der Länder. In beiden Körperſchaften hätte die Bundesregierung beratende und mitbeſtimmende Funktion. Die Wirtſchaftskammer werde durch Wahl der hierzu be⸗ rufenen Wirtſchaftskörper gebildet. Die Kulturkammer ſolle die Vertreter von ſechs Ständegruppen zuſammenfaſſen. Aeber die Abgrenzung der Befugniſſe der vier Körperſchaften ſeien noch keine endgültigen Entſcheidungen getroffen. Jeden⸗ falls werde der Grundſatz vertreten, daß alle auf das Gebiet der Kultur-, Rechts-, Bildungs- und Anterrichtsfragen fallen den Angelegenheiten der Kulturkammer zugewieſen werden. Die ſtaatswirtſchaftlichen Fragen, insbeſondere der Haushalt, Han⸗ delsverträge, Zollfragen uſw. werden vornehmlich den Staats- rat unter Heranziehung der Wirtſchaftskammer beſchäftigen. Die Fragen, die die Länder betreffen, würden, ſoweit ſie wirt⸗ ſchaftlicher Natur ſind, zwiſchen Länderrat und Wirtſchafts⸗ kammer, ſoweit ſie politiſcher Natur ſind, zwiſchen Staatsrat und Länderrat, und ſoweit ſie kultureller Natur ſind zwiſchen Länderrat und Kulturkammer ausgetragen. Der bundes- ſtaatliche Charakter bleibe auch in der Enderſchen Ver⸗ faſſung weiter enthalten. Wien werde als Bundeshauptſladt eine gewiſſe Sonderſtellung erhalten, aber die bisherige ver⸗ faſſungsrechtliche Stellung als Bundesland verlieren. Oeſterreichiſcher Biſchof g warnt den Klerus vor Eingriffen in die Politik. DNB. München, 10. Januar. Wie die Landesleitung Oeſterreichs der RS DAP. mitteilt, hat der Fürſtbiſchof von Curk, Dr. Hefter in Klagenfurt, an den Klerus ſeiner Diözeſe einen Erlaß gerichtet, in dem er ſein ganz beſonderes Bedauern darüber ausſpricht, daß Pfarrämter und Seelſorger politiſche Gegner bei Behörden zur Anzeige ge— bracht haben. Die Folge derartiger Anzeigen ſei, daß politiſche Gegner in ihrem Seelſorger nicht mehr den unparteiiſchen Ver treter Chriſti und Diener der katholiſchen Kirche, ſondern nur den Parteimann ſehen. Solche Seelſorger tragen, ſo heißt es in dem Erlaß, eine ſchwere Mitverantwortung an der im Ent— ſtehen begriffenen Abfallbewegung von der Kirche. Wiener Verein nationalſozialiſtiſcher Künſtler aufgelöſt. Der Magiſtrat Wien als Amt der Landesregierung hat den Erfolge und Ausſichten der Arbeitsſchlacht. 1934 wahrſcheinlich 2 Millionen Erwerbsloſe weniger. im Haushaltsjahr 1934 um 24—28 Milliarden und das Volks- einkommen um etwa 12 Milliarden größer ſein als 1932. Aus dieſer vorausſichtlichen Entwicklung ergebe ſich, daß die Arbeits- loſenziffern im Haushaltsjahr 1934 um weitere wahrſcheinlich 2 Millionen ſinken würden. Der Staatsſekretär erklärt u. a. noch, daß die freiwillige Spende zur Förderung der nationalen Arbeit, die bis zum 31. März 1934 läuft, bereits rund 100 Mil- lionen RM. ergab. Je größer der Betrag werde, um ſo größer die Summe, die für die Arbeitsloſigkeit eingeſetzt werden könne. Das Handwerk ſoll den Arbeitsmarkt entlaſten. Berlin, 10. Jan. Wie das VD Büro meldet, weiſt der Reichsarbeitsminiſter in einem Schreiben an den Reichsſtand des Deutſchen Hand⸗ werks darauf hin, daß das Reich die erheblichen Mittel zur Ge— währung von Zuſchüſſen für Inſtandſetzungen und Ambauten in erſter Linie deshalb bereitgeſtellt habe, um eine Entlaſtung der Arbeitsmarktlage und der Arbeitsloſenhilfe zu erreichen. Bei örtlichen Nachprüfungen habe ſich ergeben, daß in den Mittel- und Kleinſtädten, namentlich aber auf dem Lande eine Neuein⸗ ſtellung von Arbeitskräften oft nicht oder kaum erkennbar ſei. Man könne daher vermuten, daß im Einzelfall Handwerker durch erhöhte perſönliche Arbeit oder vermehrte Arbeits- leiſtung ihrer Familienmitglieder und der vorhandenen Arbeits- kräfte die an ſich erforderlich werdenden Neueinſtellungen zu vermeiden ſuchen. Der Reichsarbeitsminiſter bittet den Reichs- ſtand, auf die Gewerbetreibenden und Handwerksmeiſter mit allem Nachdruck dahin einzuwirken, daß ſie die Reichsregierung mit aller Kraft unterſtützen und, wo nur irgend eine Möglichkeit beſteht, arbeitsloſe Handwerker uſw. einſtellen. Die Gaar unter der Völkerbundsherrſchaft man nicht verſagen ſoll. Fragt man alſo: Wo ſteht heute nach 14 Jahren die Völkerbundspolitik im Saargebiet?, dann iſt man genötigt feſtzuſtellen: Es fehlt nicht nur jedes Vertrauen! Es beſteht nicht nur ſchroffe Gegnerſchaft zwiſchen Regierung und Regierten! Die menſchlichen Beziehungen ſind vergiftet! Die Atmoſphäre zu entgiften kann— das iſt unſere Aeberzeugung— der Regierungskommiſſion nicht mehr gelingen, dieſer Regierungskommiſſion unter dem jetzigen Präſi⸗ denten! Neue Zeitungsverbote im Gaargebiet. 5 DNB. Saarbrücken, 11. Jan. Die Veröffentlichungen der deutſchen Preſſe über die Ein⸗ ſtellungen von deutſchen Emigranten in die ſaarländiſche Poli- zei, die bei der Regierungskommiſſion wie ein Funke ins Pul⸗ verfaß gewirkt hatten, haben der Regierungskommiſſion einen willkommenen Vorwand gegeben, weiter gegen die deutſche ſaarländiſche Preſſe vorzugehen. Zwei Blätter haben heute für die Dauer einer Woche ihr Erſcheinen einſtellen müſſen, und zwar das„Saarbrücker Abendblatt“ und die„Homburger „Neueſten Nachrichten“. Beide Blätter hatten ſich mit der Perſon des Oberregierungsrates a. D. Ritzel beſchäftigt, der bekanntlich jetzt bei der ſaarländiſchen Polizei„eine beſondere Verwendung“ findet. eee eee eee Das erſte Todesurteil in Oſterreich vollſtreckt WTB. Wien, 11. Jan. Am Donnerstag um 15.23 Uhr wurde das Todesurteil des Standgerichtes in Graz an dem Z3jährigen vorbeſtraften Landſtreicher Peter Strauß vollzogen. Strauß hatte aus Rache den Beſitz eines Bauern angezündet, da ihm eine von dieſem gegebene Anterſtützung zu gering erſchien. Vom Bundes- präſidenten konnte keine Gnadenverfügung getroffen werden, da die Bundesregierung zu der Gnadenbitte der Verteidigung keinen Antrag geſtellt hatte. Dieſen Antrag ſchreibt Artikel 67 des Bundesverfaſſungsgeſetzes vor. Am 15 Ahr hatte der Ge— richtshof dem Strauß die bevorſtehende Vollſtreckung des Ar⸗ teils mitgeteilt. 0 Die Weimarer Tagung der NSBO und der Deutſchen Arbeitsfront. DNB. Berlin, 11. Januar. Am Freitag, den 12. Januar, beginnen in Weimar ſehr bedeutſame Tagungen der nationalſozialiſtiſchen Betriebszellen⸗ organiſation(NS BO.) und der Deutſchen Arbeitsfront. An der großen NSBO.⸗Tagung am Freitag werden, wie die NS. ſchreibt, unter dem Vorſitz des NSBO.⸗Leiters, Staatsrat Walter Schumann M. d. R., die Mitglieder der NS BO. Reichsleitung, ſowie die Landesobmänner, die Gaubetriebszellen⸗ leiter und ihre Stellbertreter und die Verbindungsmänner der NO. teilnehmen. Staatsrat Schumann wird auf dieſer Tagung in einer Rede die beſonderen Aufgaben der NSBO. für die Zukunft behandeln. Auf einer Sondertagung des Ge— ſamtverbandes der Deutſchen Arbeiter(Arbeiterfäule der Deutſchen Arbeitsfront) wird vor den Leitern der 14 Arbeiter⸗ verbände Staatsrat Walter Schumann in ſeiner Eigenſchaft als Führer des Geſamtverbandes wichtige Ausführungen machen. Der NSBO.-Tagung wird ſich am Samstag ein Kongreß der Deutſchen Arbeitsfront anſchließen. Staatsrat Dr. Ley, der Führer der Deutſchen Arbeitsfront, wird grundlegende Aus- führungen vor allem über die Zielſetzung, uͤber die Arbeits- methoden, die Pläne und Arbeilsgebiete der Arbeitsgemeinſchaft „Kraft durch Freude“ machen. Gegen die Vereinsmeierei. g Erlaß des Oberſten SA⸗Führers. DNB. Berlin, 11. Jan. 3 50 Oberſte SA-Führung teilt laut„Völkiſchem Beobach⸗ er“ mit: Trotz des klaren und eindeutigen Wortlauts im Erlaß des Stabschefs über„Vereinsmeierei“ bemühen ſich noch immer „Kameradſchaftsbünde, Freikorpsvereinigungen“ uſw. uſw., für ſich mit irgendwelchen Begründungen Ausnahmen von dieſen Beſtimmungen zu erlangen. Die Oberſte SA-Führung weiſt darauf hin, daß derartige Anträge völlig zwecklos ſind und in Zukunft nicht mehr be⸗ Verein nationalſozialiſtiſcher Künſtler mit ſofortiger Wirkung aufgelöſt. antwortet werden. Seydel, Gruppenführer und Chef der Zentralabteilung. rr 9. 0 Nel e 2 * e fach mn ſt dauen! erung igen daß neh 15 rast . an. Ein⸗ Poli- Pul⸗ einen uche e fir und Irget det „der ſbere ſchen Bauerntums ſteht. Heßijche Nachrichten Bereinheitlichung im Genoſſenſchaſtsweſen Reichs ſtalthalter Sprenger auf der Tagung in Darmſtadt. Darmſtadt. Der außerordentliche Verbandste 5 Verbands der heſſiſchen b enteiſch nchen Kenoſferse ten, der letzte nach einer 60jährigen, von größten Erfolgen e eſie 55 653 ſtimmberechtigten und intereſſierten ſſ ö drehe ee n Genoſſenſchaftlern aus den a egrüßungsworten des Verbandspräſi desbauernführer Dr. Wagner, gab Verbands Berg einen Ueberblick auf die Bemühungen zur Vereinheitlichung des Genoſſenſchaftsweſens an Rhein⸗Main und in 22 Rheinpfalz, die bereits im Jahre 1929 begonnen wurden Nach Verleſung des Berſchmelzungs vertrages und der neuen Satzungen wurden dieſe ohne Widerſpruch ein⸗ 5 ſtimmig genehmigt. Verbandsdirektor Berg teilte auf Anfrage n i ongeſichts der immer e. der öffentlichen Kaſſen gegenüber den örtlichen Genoſſen— ſchaftskaſſen der Reichsſtatthalter die Materie unterſucht habe und anordnen werde, daß überall dort, wo ein Be⸗ dürfnis nicht vorliege, die Eröffnung von neuen Zahlſtellen der öffentlichen Kaſſen unterbleiben müſſe. Dr. Wagner gab dann die am Nachmittag in Frankfurt erfolgende Wahl der Mitglieder zu den verſchiedenen Ausſchüſſen und dem Vorſtand des Einheitsverbandes bekannt, wogegen kein 1 17 05 8 5 die Verſammlung mit em Ausdruck des herzlichen Dankes fü ie bisher i alten Verband e ee een In der außerordenklichen Generalverſammlung der 3 Landesgenoſſenſchaflsbank erſtattete der Generalreviſor des Reichsverbands der deut— ſchen landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften, Elſishans, 1 Bericht über die Lage der Landesgenoſſenſchaftsbank und der genoſſenſchaftlichen Zentralkaſſe Frankfurt. Nach Er⸗ läuterung des Verſchmelzungsvertrags zwiſchen den beiden Inſtituten wurde die einſtimmige Genehmigung von der Verſammlung ausgeſprochen. F Landesbauernführer Dr. Wagner betonte. daß mit die- ſem Beſchluß eines der größten genoſſenſchaftlichen Geldin⸗ ſlitute Südweſtdeutſchlands zuſtande komme. Jeder Genoſſenſchaftler dürfe überzeugt ſein, daß die bewährten Praktiken der Verwaltung der Landesgenoſ⸗ ſenſchaftsbank Darmſtadt weiter verfolgt würden und daß Direktor Eidmann dieſe Geldgeſchäfte ſelbſt weiter in der Hand behalte, ſo daß jeder Genoſſenſchaftler beruhigt ſchla⸗ fen könne. a Den Abſchluß der Darmſtädter Tagungen bildete die außerordentliche Generalverſammlung der landwirtſchaft⸗ lichen Zentralgenoſſenſchaft e. G. m. b. H. Auch hier wur⸗ den die neuen Statuten und der Verſchmelzungsvertrag nach Berichterſtattung des Verbandsdirektors Berg und Generalreviſors Elſisbans einſtimmig gebilligt. Gegen die Wahl der für die Einheitsorganiſation vorgeſchlagenen Herren erhob ſich kein Widerſpruch. Landesbauernführer Dr. Wagner ſchloß die Verſammlung mit einem dreifachen Siegheil auf den Führer. Reichsſtatthalter Sprenger erklärte, daß Landesbauernführer Dr. Wagner durch ſeine umfaſſenden Kenntniſſe und durch die Bewährung im na⸗ tionalſozialiſtiſchen Aufbau bewieſen hat, daß er ſach⸗ und fachkundig dieſen Aufbau muſtergültig durchführt, nach den Richtlinien unſeres Reichsbauernführers Dr. Darre. Nie⸗ mals darf aus Mißverſtändnis heraus, wenn eine Maß⸗ nahme nicht ſofort von jedem einzelnen verſtanden wird, irgend eine Bitternis aufkommen. Solche Bitterniſſe ver⸗ urſachen oft Unruhe; ich erinnere an das Reichserbhofgeſetz. Ich glaube, wenn jeder ehrlich prüft, wird er allmählich den Segen dieſes Geſetzes erkennen, der für die kommende Generation daraus erwachſen wird. Ich erwähne das, weil ich weiß, daß hier unterſchiedliche Auffaſſungen herrſchen. Man kann und darf aber eine ſolche Sache nicht mit dem Rechenſtift beurteilen, oder nach Vermögenswerten allein, ſondern allein nach der Frage: Was frommt dem deutſchen Bauern, weil, was dem deutſchen Bauern frommt, dem ganzen Volke frommt. Ich bin überzeugt davon, daß durch die inkenſive Bekäti⸗ gung der neuen Einheitsorganiſation in poſikivem Sinne ſich ſolche Erfolge herauswirkſchaften laſſen, die der einzelne heute noch gar nicht überblicken kann. Ich bitte Sie, gehen Sie dieſen Weg freudig und kragen Sie die freudige Mit⸗ arbeit an jeden Bauern heran, damit er weiß, daß er ein Glied iſt im großen Ganzen, daß ſich die hier begonnene Entwicklung über das ganze Deutſche Reich fortſetzt. Eine Warnung des Landesbauernführers Darmſtadt. Der Landesbauernführer Dr. Wagner teilt mit: Die den Ueberweiſungen der Erſatzgrundſtücke in den feldbereinigten Gemarkungen im vergangenen Herbſt fol⸗ gende Maſſeſtückverſteigerung hat Steigpreiſe ergeben, die für den Steigerer eines Grundſtücks eine ungeheure Be⸗ laſtung ſeines Betriebs und ſeines Lebensſtandards dar⸗ ſtellen. So wurde in den Gemarkungen Wambach⸗Hahn ein Durchſchnittspreis in Höhe von 1355 Mark pro 1 gen(2500 qm) erlöſt. In der Gemarkung. wurde ein ſolcher von 825 Mark pro Morgen erzielt. Der Steigpreis iſt in zehn Jahreszielen zu entrichten mit einer Sprozentigen Verzinſung des Reſtkaufſchillings. e ausdrücklich darauf hin, daß das ee e, 8 tiger Steigpreiſe für landwirtſchaftlich genutztes. im ſchärfſten Gegenſatz zu den Richtlinien unſeres a ſozialiſtiſchen Programms für den Wiederaufbau des Als Landesbauernführer und Treuhänder der Bauern- ſchaft des Rhein-Main-Gebiets erkläre ich. daß 1 2 er, der eine derartige Verpflichtung übernommen 1 36 die ſich hieraus ergebenden Folgen nen 3 verſage ſedem, der ſich an dieſer ungeſunden Breiskre 50 beteiligt und damit belaſtet hat, jegliche Unterſtützung. 925 beſondere wird rüsſichtslos die Eintreibung der aus 1405 ſen leichtſinnig übernommenen Laſten erwachſenen 6 pflichtungen ſowie der durch die Belaſtung zu erwar 1 5 Rückſtände an Steuern und ſonſtigen Zahlungen verfügt. Dr. Langewieſche geſtorben. DNB. München, 11. Jan. im J i i ieſche, In Ebenhauſen im Jſartal iſt Dr. Wilhelm Langewie- der bekannte Swiſtteller und Verleger, im Alter von 68 Jah ren geſtorben. Heſſijcher Soloͤatentag. Deutſcher Reichskriegerbund„Kyffhäuſer“ Landes⸗ verband Heſſen⸗Darmſtadt Kriegerkameradſchaft e ee, Anläßlich ſeiner im Juni 1934 in Darmſtadt ſtattfin⸗ denden 60 jährigen Verbandsfeier, verbunden mit dem 1. Heſſiſchen Soldatentag, hielt der Preſſeausſchuß der Feſtleitung unter Führung des Prof. Wentzel eine Sitzung ab, an welcher von ſeiten der Führerſchaft der Kriegerkameradſchaft„Haſſia“ Generalleutnant von Oidtmann, Exzellenz, und Landesfinanz⸗ amtsdirektor Lindenſtruth, ſowie Vertreter der Stadtverwaltung und der Tagespreſſe teilgenommen haben. Es wurde beſchloſſen, die Feier nicht nur im Rahmen der Mitglieder der Krieger⸗ kameradſchaft„Haſſia“ und Angehörigen aller Regiments⸗ und militäriſchen Vereine ſowie aller heſſiſchen Soldaten zu begehen, ſondern unter Beteiligung der Bevölkerung des ge⸗ ſamten Heſſenlandes. Es ſteht zu erwarten, daß eine außer— ordentlich große Teilnahme erfolgt. Die grundlegenden Richt⸗ linien für die Feier wurden feſtgelegt, ſodaß nunmehr die praktiſche Durchführung der Vorarbeiten in vollem Gange iſt. N. G.⸗Bekanntmachnugen (Parteiamtliche Veröffentlichungen der NSDAP., Ortsgr. Viernheim und der Unterformationen.) Hitlerjugend Gefolgſchaft 249%/ ll 3 Viernheim. Die Beſichtigung der Gefolgſchaft durch den Oberbannführer findet nun heute abend in Birkenau ſtatt. Ich bitte die Eltern und Meiſter, ihre Jungens rechtzeitig fortzuſchicken. Antreten 6,30 Uhr am Kaiſerhof. 20 Pfg. für Fahrt. Der Führer der Gefolgſchaft 249 /III 3: Karl Froſchauer Lokale Nachrichten. Viernheim, den 12. Januar 1934. Denkſpruch. Viele Wege gehen durch den Wald, Wer nicht Beſcheid weiß, verliert ſich bald. Viele Wege durch's Leben geh'n, Mußt immer den dir auserſeh'n, Ob mancher auch dich locken möchte, Von dem das Herz ſagt:„Der iſt der rechte.“ * „Die Tage langen.“ Ganz, ganz langſam weicht die Nacht, und ganz, ganz langſam wächſt der Tag. Ueberwunden iſt das troſtloſe Dämmern, das Düſter des Tages. Nun geht es wieder aufwärts. Zwar nur langſam und mühſelig, wie es ſcheint, aber doch auf— wärts. Kaum merklich, nur ſchüchtern verlängert ſich der Tag. „Am Weihnachtstag wächſt der Tag, ſoweit die Mücke gähnen mag. Am neuen Jahrestag wächſt der Tag, ſoweit der Haus⸗ hahn ſchreien mag. Und um Dreikönig wächſt der Tag, ſo⸗ weit das Hirſchlein ſpringen mag“, ſagt ein altes Bauern⸗ ſprüchlein. Im Donautal heißt es dafür:„Der Tag nimmt an Weihnachten um einen Hahnenſchritt, nach Neujahr um einen Geißenſprung zu.“ Und im Unterland ſagt der Volks⸗ mund:„Stephanie um einen Katzenſprung, Dreikönig um einen Hirſchenſprung.“ Aber nichts kann den Siegeszug des Lichtes aufhalten. Der Tag nimmt zu, ſtändig und deutlich, allen wahrnehmbar:„Sebaſtiani um eine halbe Stunde und um Lichtmeß eine ganze Stunde.“ Wie ſehr haben wir uns aus dem Dunkel der Adventstage und der Winterſonnen— wende nach dem Lichte geſehnt! Und jetzt weicht die Nacht, und langſam kehrt der Tag, das Licht wieder. Langender Tag, wachſender Tag! Schafft er in uns nicht ein wahres, wirkliches Glücksgefühl? Geht nicht durch uns ein befreien— des, erlöſendes Aufatmen? Iſt es nicht, als ob neuer Glaube, neue Hoffnung, neuer Mut, neues Leben in uns einkehrten? Das Licht hat geſiegt über das Dunkel der Nacht. Es geht wieder aufwärts. Mit dem„langenden Tag“ ſchreiten wir dem Frühling entgegen, laſſen das ſpärliche Licht der grauen Dezembertage, der Tage der Winterſonnenwende hinter uns. Langender Tag! Wie freuen wir uns darüber. Alte Bauern- regeln aber warnen vor allzu großen Hoffnungen. Wohl kommt das Licht, aber noch nicht die Wärme, denn:„Wenn die Tage langen, kommt die Kält gegangen“, oder„Werden die Tage länger, wird die Kälte ſtrenger“. Hier ſetzt alſo, um mit dem alten Volkswort zu reden, mit der bereits merk⸗ baren Tagverlängerung der Nachwinter ein. Während wir gern auf eine nochmalige ſtrenge Kälteperiode verzichten würden, ſoll nach den Wünſchen der Bauern die Zeit vom Dreikönigs— tag bis Mariä Lichtmeß keine laue Witterung bringen, ſondern tüchtig Kälte und Schnee. Nur wenn ſich der Winter in der Zeit der„langenden Tage“ richtig„austobt“, ſoll der Frühling nicht zu lange auf ſich warten laſſen. Ein ſchwerer Verkehrsunfall ereignete ſich heute früh 8.15 Uhr auf der verkehrsreichen Weinheimerſtraße. Das 5 jährige Söhnchen von Adam Englert, Weinheimerſtraße 11 wurde auf dem Rückwege vom Brötchenholen in der be— nachbarten Bäckerei Schalk beim Ueberqueren der Straße von einem von Weinheim kommenden St ſchweren Laſtkraft— wagen, mit einer 100 Ztr.-Ladung Weizen befrachtet, über⸗ fahren und ſchwer verletzt. Trotz Ausweichens auf die linke Straßenſeite und ſchnellen Bremſens wurde das Kind vom Hinterrad des Wagens erfaßt und erlitt eine ſehr ſchwere Quetſchung des linken Beines. Aerztliche Hilfe war ſogleich zur Stelle und wurde die Ueberführung des Kindes mittels Sanitätsauto der hieſigen Roten Kreuz⸗Kolonne in das Allg. Krankenhaus Mannheim angeordnet. Der Zuſtand des Kindes iſt ſehr bedenklich. Die Polizei nahm den Unfall auf und ſtreute die Unfallſtelle ab. Nach den vorläufigen polizeilichen Ermittlungen ſoll den Fahrer keine Schuld treffen. Durch einen unglücklichen Zufall wurde den Eltern des Jungen ſchwerer Schmerz bereitet und dürfte der Unfall für alle Eltern und Erzieher der Anlaß ſein, die Kinder auf die heuti⸗ gen Gefahren der Straße und beſonders einer durchgehenden J Fernverkehrsſtraße aufmerkſam zu machen. f f Evangeliſcher Kirchenchor. Wie aus dem Inſeraten⸗ teil erſichtlich, hält der hieſige Evang. Kirchenchor am Sonntag, 14. Januar 1934 im Freiſchützſaale abends 8 Uhr ſeinen Familien⸗ Abend. Den Vorbereitungen nach zu ſchließen, bietet dieſer Abend etwas ganz Beſonderes. Im erſten Teil des Pro⸗ gramms kommen Stücke ernſteren Charakters zur Aufführung, darunter ein Lutherſpiel zum Gedenken des 450. Geburts- tages unſeres Reformators, welches den Vorabend vor Luthers Einzug in Worms behandelt. Als zweites Stück kommt der Zweiakter„Chriſtroſen“ zur Aufführung, welchem eine wahre Begebenheit zu Grunde liegt. Damit auch der luſtigere Teil zu ſeinem Rechte kommt, geht im 2. Teil ein Einakter, betitelt „Das Frauendienſtjahr“ von Stapel, und zuguterletzt ein Schwank von Hans Sachs. Die Aufführungen werden von Muſikſtücken und Chören umrahmt. Es iſt Sorge getragen, daß Jeder voll und ganz auf ſeine Rechnung kommt. Es er⸗ geht deshalb nochmals an alle evangeliſchen Gemeindeglieder die herzliche Bitte, Angehörige, Freunde und Gönner zum Beſuche dieſer Veranſtaltung zu veranlaſſen, zumal der Ein— trittspreis ſo gehalten iſt, daß jedem der Beſuch unſeres Fa— milien-Abends möglich iſt. Sollte das eine oder andere Ge— meindeglied eine beſondere Einladung nicht erhalten haben, ſo ſei dies hiermit nachgeholt und ſind dieſelben ebenſo herzlichſt willkommen. Wir wünſchen dem Kirchenchor einen guten Ver⸗ lauf ſeines Abends. Hs. „Der Hochtouriſt“. Am kommenden Sonntag gibt der Männergeſangverein im Engelſaale ſein am Neujahrstag mit großem Erfolg aufgeführte Theaterſtück„Der Hochtouriſt“ nochmals und zwar wird der Reinertrag der Winterhilfe zur Verfügung geſtellt. Die Aufführung dieſes Stückes ſeitens der Spieler des Männergeſangvereins war eine wohlgelungene und dürfte der Beſuch der Wiederholung nicht verſäumt werden, zumal der Erlös der Veranſtaltung unſeren hilfsbedürftigen Volksgenoſſen zugewendet werden ſoll. Der Eintritt iſt auf nur 30 Pfg. feſtgeſetzt und ſind Eintrittskarten im Vorver⸗ kauf bei Franz Hofmann, Buchhandlung erhältlich. * Großer Maskenball im Saftladen zum grünen Laub. Prinz Karneval, der ſchon am vergangenen Sonntag von der ſchönen Rheinſtadt Köln gemeldet wurde, da die Zeit ſeines Regimes herangekommen iſt, wird auch in Viernheim am kommenden Samstag im Gaſthaus zum grünen Laub ſeinen Einzug halten. Karneval, der frohe Prinz, deſſen Auf⸗ gabe in ſeiner Herrſcherzeit iſt, den Menſchen einige frohe, ſorgloſe Stunden zu bereiten, läßt den Ruf ergehen: keine Mutloſigkeit, kein Zweifeln und grübeln, der Wendepunkt der neuen Zeit gibt uns das klarſte Vertrauen, deshalb friſch voran. Wir dürfen in der Zeit des Karnevals dem Prinzen— rufe folgen, in guten frohen Unterhaltungsſtunden, im Reiche des Prinzen Karneval. Es iſt im Lokal alles zum Beſten vorbereitet, mit ſchönen Ueberraſchungen. Um die größte Sorge hinwegzunehmen, ſind die Preiſe ſo gering gehalten, daß ein jeder ohne lange Beſinnung den erſten großen Maskenball mitmachen kann.(Siehe Inſerat). Wie werden erfrorene Kartoffeln, Nüben oder Aepfel wieder gebrauchsfähig? Erfrorene Kartoffeln, Rüben oder Aepfel werden gebrauchsfähig, wenn man ſie 5 Stunden in kaltes Waſſer legt. Das Waſſer zieht den Froſt vollkommen heraus, es entſteht eine richtige Eisſchicht um die Früchte, die man entfernt. Kartoffeln können, nachdem ſie getrocknet worden ſind an einem froſtfreien Ort aufbewahrt werden, ſie ſchmecken nach 14 Tagen wieder gut. Obſt ißt man am beſten gleich nach dem Entfroſten, da es ſonſt den feinen Geſchmack verliert. — Warenhaus, Kaufhaus, Einzelhandel und Handwerk. In den neuen Richtlinien für den Einzelhandelsſchutz erklärt der Reichswirtſchaftsminiſter, daß Verkaufsquellen, in denen zwar Waren mehrerer, nicht zuſammengehörender Warengat⸗ tungen, aber keine Lebensmittel feilgehalten werden, nicht als Warenhäuſer, ſondern als Kaufhäuſer anzuſehen ſeien und deshalb nicht unter die Verbote fallen, die in der Verord⸗ nung über den Abbau der ſelbſtändigen Handwerksbetriebe in Warenhäuſern vom 11. Juli 1933 ausgeſprochen worden ſind. Eine vorſichtige Anwendung dieſer Beſtimmungen hält der Miniſter im übrigen insbeſondere auf dem Lande für ge⸗ boten, wo die räumliche Vereinigung eines Gemiſchtwaren⸗ Geſchäftes mit einem Handwerksbetrieb nicht ausſchließe, daß es ſich um zwei von dem gleichen Unternehmer getrennt ge⸗ führte Betriebe handele, welche in keinem inneren Zuſammen⸗ hang miteinander ſtänden. In dieſen Fällen würde die Wei⸗ terführung des Handwerksbetriebes nach wie vor erlaubt fein. Das gleiche gelte für die in ländlichen Verhältniſſen vielfach vorkommende Verbindung eines Warengeſchäftes und einer Schankwirtſchaft als ſelbſtändiger Betrieb in der Perſon eines Unternehmers. — Tragen ſogen. Sympathieabzeichen verboten. Der „Völkiſche Beobachter“ veröffentlicht folgende Anordnung des Reichsgeſchäftsführers Bouhler:„Gegen das Tragen ein⸗ facher Hakenkreuze durch Nichtmitglieder der NSDAP. werden keinerlei Einwendungen erhoben. Dagegen iſt die Herſtellung, 5 Vertrieb und das Tragen ſogen. Sympathieabzeichen ver⸗ oten.“ Wetterbericht „Das gewaltige atlantiſche Tief hat nur noch die Weſt⸗ küſten Europas in ſeinen Bereich gezogen. Ueber dem Feſtland dauert die Herrſchaft des hohen Drucks fort.— Vorherſage: Froſt hält an, Hochlagen kräftiges Winterwetter. 5 Erste Viernheimer Tonfilmjchau 1. Tiger Hai 2. Nur eine Nacht ab heute im Central⸗Film⸗Palaſt Mit einem ganz großen und erſtkl. Tonfilmprogramm wartet dieſe Woche das Central ſeinen Beſuchern auf.„Tiger Hai“ oder„Der Fiſcher von San Diego“. Ein Tonfilm der zum erſten Mal in ſenſationellen Aufnahmen die abenteuer— lichen Kämpfe der kaliforniſchen Thunfiſcher, von ihrem auf⸗ reibenden Leben mit den Haien und den anderen Feinden der Tiefe, im Rahmen einer packenden Handlung zeigt. Im 2. Teil zeigt man:„Nur eine Nacht“. Ein Film voll ſtarker dramatiſcher Hand. Man ſagt:„Die Frauen von heute leben für die Liebe— aber ſterben nicht dafür“. Filmfreunde be⸗ ſucht dieſes überaus wuchtige und ſchöne Tonfilmprogramm dieſe Woche im Central⸗Film⸗Palaſt. Schon lange iſt ſo was nicht mehr dageweſen. Allen Filmfreunden iſt der Beſuch ganz beſonders zu empfehlen. Ein Beſuch überzeugt. e eIIder Hal“- 2„ up eine Nacht eg I. 55 2. 5 —̃¶0Hcrjůͤ.——-t2— Bekanntmachung Keim- und Rünonlud F:e reer de 1 Die Jannar-Beiträge für die N.S.-Volts⸗, ue eee koengenscher Hirchenchor f iien- wohlfahrt werden am Samstag, den 14. ds. Abtlg. der Sportvereinigung Amieitia.ſ Viernheim Schweine 7* 1* Mts. kaſſiert. Samstag, den 13. Jan. 1934, 0 hat zu verkaufen Es wird dringend gebeten, die Beiträgeſabends 8. Korpfenſaleſ Zu dem am 14. Januar 1934 Kadel pünktlich zu entrichten, damit den Kaſſiererinnen u been abends punkt s uhr, im 8 Bolzſtraße 28 die Arbeit nicht unnötig erſchwert wird. Verbaudskampf im Ringen ö 1„Freiſchüt ⸗Saale ſtattfindenden 2 Ammer Die Zellenwalter werden gebeten, die not— gegen 2 Famillen-gbend wendigen Marken und die Januar-Plaketten z f und Huche rechtzeitig in Empfang zu nehmen. 1 laden wir alle evangeliſchen Gemeindeglieder d' nebſt Zubehör 1 9 3 2 5 Wenn 4 ſt 3 Viernheim, den 12. Januar 1934 nebſt Angehörigen uſw. herzlichſt ein.— Ein⸗[ zu vermieten. 1 2 1 8 Ne Fer trittspreis einſchl. Programm pro Perſon 20 4 f Weinheimer⸗ N. S.⸗Volkswohlfahrt 9068 e e Eintrittspreis] Kinder unter 14 Jahren frei. Der Vorſtand.— Ortsgruppe Viernheim beträgt für Mitglieder und Erwerbs- ſtraße 78 Aabjahrer⸗Verein Eintracht 30 Pfg. Morgen Samstag Abend 8 ¼ Uhr vollzählige nnnmmummmummmmmmmmmum unn und ſolche, die noch in Arbeit ſtehen, ab 8 Uhr, ab 9 Uhr nochmals alles zit 4 fl Pra Ffm Falast loss 20 Pfg. für Nichmuglieder ß Sd .. ĩðÄſ( Der Führer. 0 Mitgliederverſammlung. Hierauf gemütl Bei⸗ ſammenſein bei einigen Glas Freibier geſt. vom Bannhots- Restaurant O Verein. Erſcheinen iſt Pflicht. Der Vereinsführer..- Bahnhof Samstag abend 8,11 Ahr Muſik Hanf⸗Blank. Es ladet recht närriſch ein Frz. Schneideru. Frau Vereins⸗Anzeiger M. G. V. Harmonie. Samstag abend Sing— ſtunde. Reſtloſes Erſcheinen Pflicht. Teilnahme Sonntag früh 11 Uhr bei der Eröffnung der Geflügelſchau im„Kaiſerhof“. Gärtner, 1. Vorſitzender. G. V. Sängerbund. Heute Freita g abend 8,30 Uhr Singſtunde. Der Vorſtand. Singſtunde. Der Vorſtand. 76 Seiten ſtark, mit Weltprogrammen, vielen Bildern und Artikels Die beſtausgeſtattete und inhaltreiche Deutſche Funkzeitſchrift Mit Geräteverſicherung Monatsabonnement nur 85 Pf. durch die Poſt. Eivzelheft 25 Pf. Probeheft gern umſonſt vom Verlag, Berlin Nz4 Mannheim im neuen Jahr Mannheim, 12. Jan. In einer Preſſebeſprechung gab Oberbürgermeiſter Renninger einen umfaſſenden Ueber⸗ blick über die Maßnahmen der Stadt im neuen Jahr. Zu⸗ nächſt behandelte der Oberbürgermeiſter das Projekt des Saarkanals, der mit ſeiner Durchführung die frühe⸗ ren regen Beziehungen zwiſchen Mannheim und dem Saargebiet wiederherſtellen ſoll. Der Oberbürgermeiſter befaßte ſich weiter mit den Maßnahmen im Gebiete der Arbeitsbeſchaffung. Im Hochbau ſind vor allem die Siedlungen zu nennen, ſo die Siedlung Neü⸗ Eichwald. Die Gärtnereiſiedlung im Sandtorfer Bruch iſt in der erſten Etappe fertiggeſtellt. Die Mannheimer Werke werden für ihre Arbeiter Siedlungen errichten. Anſtelle der Spelzengärten werden 100 Kleinfa⸗ milienhäuſer erſtellt. Auch das Barackenlager neben dem Iſolierplatz wird Siedlungshäuſern Platz machen. Das Mütter⸗ und Säuglingsheim wird in ein Al⸗ tersheim umgebaut. Einen Ambau erfährt der Muſenſaal. Ein Schulhausneubau wird in Wallſtadt aufgeführt ſo⸗ wie ein Schulhauserweiterungsbau in der Garten ſt a dt. Die Anträge auf Gewährung von Inſtandſetzungsdarlehen für den privaten Hausbeſitz laufen derart zahlreich ein, daß der zur Verfügung ſtehende Betrag von einer Million in ab⸗ ſehbarer Zeit aufgebraucht ſein wird. Die Stadt ſelbſt wird aus außerordentlichen Mitteln 300 000 Mark für die In⸗ ſtandſetzung der ſtädtiſchen Gebäude aufwenden. Auf dem Gelände der Mannheimer Gummifabrik wird ebenfalls eine Siedlung entſtehen. Beſondere Bedeutung kommt auch dem geplanten Ausbau des Völkerkundlichen Muſeums zu. Die badiſche Regierung hat ſich bereit erklärt, die Samm⸗ lungen in Karlsruhe dem Mannheimer Muſeum zu über⸗ weiſen. Im Tiefbau ſind Maßnahmen vorbereitet. Dies gilt insbeſonders von der Reichs autoba hen. Weitere be⸗ deutſame Maßnahmen ſind hier der Dammbau auf der Frieſenheimer Inſel, die Meliorationsarbeiten im Sandtorfer Bruch, die Einebnung der Sandgräben in Feudenheim ſowie die Abholzung des Doſſenwaldes. Von größeren Veran ſtaltungen im neuen Jahr iſt das dritte Brucknerfeſt hervorzuheben in den Tagen vom 28. bis 30. April. Neues aus aller Welt ab Die Bluttat an Scharführer Wyſtub. Zu der Blut⸗ tat an den SA⸗Scharführer Wyſtub in Oppeln hat der in Haft befindliche Knecht Zeller ein Geſtändnis abgelegt. Er habe ſich mit einem Knüppel verteidigt und in Notwehr ge⸗ handelt. 1 Der Mord im Auto. Der Kraftwagenführer Alfons Graf hat bei einer Vernehmung angegeben, daß zwiſchen ihm und ſeiner Freundin der Plan beſtanden habe, gemein⸗ ſam in die Ettaler Schlucht zu ſpringen, daß aber dieſes Vorhaben wieder aufgegeben worden ſei. Die Frau habe ihn ſchließlich gebeten, ſie auf der Fahrt nach Ettal zu er⸗ ſchießen und kurz vor Ettal habe er ſeine Tat auch ausge⸗ führt. Da ihm in Steingaden das Benzin ausging und er faſt kein Geld bei ſich gehabt habe, ſei er gezwungen ge⸗ weſen, den Wagen einzuſtellen. Hungernd und frierend habe er ſich in Heuſtadeln aufgehalten. Morgen Samstag Haunenabend In er Starkenburg G. V. Sängertreue. Samstag abend 8 UhrſEs ladet närriſch ein Samstag abend präcis 8,11 Uhr ene Maskenball öffentlicher Herrliche Saaldekoration! Die be— liebte Kapelle mit Stimmung und 2 Humor hat für alles beſtens geſorgt. Tempo auf Tempo! Eintrittspreiſe: Mask. 50, Zivil: Herren 10, Damen 20 5 Beſtens empfohlen: gute Küche! Recht närriſche ſowie freundlichſte Einladung!! Wirt: M. Träger Kapelle: Blau⸗Weiß „Kraft durch Freude“. Am 20. Januar Gemeinſchaftstagung der Amtsleitung von „Kraft durch Freude“ mit ſämtlichen Gauwarten in Berlin. DNB. Berlin, 10. Januar. Wie das Propagandaamt der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ mitteilt, fand am Mittwoch morgen in den Räumen der Deutſchen Arbeitsfront wieder eine Tagung aller Amtsleiter von„Kraft durch Freude“ ſtatt. Bei dieſer Ge— legenheit wurden nochmals die zu löſenden Aufgaben umriſſen. Organiſationsleiter, Pg. Selzuer, verwies wieder auf die am 13. Januar in Weimar ſtattfindende große Tagung, in der der Führer der Arbeitsfront und Stabsleiter der PO., Dr. Ley, in ausführlicher Weiſe zu dem NS-⸗Gemeinſchaftswerk„Kraft durch Freude“ Stellung nehmen wird. Am 20. Januar wird dann eine Gemeinſchaftstagung ſämtlicher Amtsleiter von „Kraft durch Freude“ in Berlin ſtattfinden, an der auch ſämi— liche Gauwarte für„Kraft durch Freude“ teilnehmen werden. Zu Gauwarten der neuen Organiſation ſind mittlerweile u. a. ernannt worden: Baden: Heinrich Steiger, Karls⸗ ruhe, Lammſtr. 15. Württemberg⸗ Hohenzollern Ludwig Klemme: Stuttgart, Kanzleiſtr. 33. Päpſtlicher Legat zum Euchar. Kongreß. f KK. Rom, 10. Jan.(Eigener Bericht.) Auf die Bitte des Erzbiſchofs von Buenos Aires, Mgr. Copello, hat der Heilige Vater ſich entſchloſſen, einen päpſt⸗ lichen Legaten zum internationalen euchariſtiſchen Kongreß in Buenos Aires zu entſenden.„ Futſchau beſetzt Schanghai, 12. Jan. Von amtlicher chineſiſcher Seite wird mitgeteilt, daß die chineſiſchen Regierungskruppen Jutſchau beſetzt haben. Die Behörden haben ſoforkt alle Maß ⸗ nahmen getroffen, um die Skadt vor Plünderungen zu be⸗ wahren. —— Gewinnauszug 4. Klaſſe 42. Preußiſch⸗Süddeutſche Staats⸗Lotterie. Ohne Gewähr Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer Veet in den beiden Abteilungen 1 und II —— J. Ziehungstag 10. Januar 1934 In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 300 M. gezogen 2 Gewinne zu 3000 M. 237310 8 Sewinne zu 2000 M. 232085 232478 303212 382930 . zu 1000 M. 13854 38624 190196 230738 334848 344544 20 Gewinne zu 800 m. 182 6345 70429 249027 250196 250254 265481 283130 379467 389531 80 Gewinne zu 500 M. 3245 5929 8708 32488 50308 82529 58174 68873 64252 79435 84 159 87608 97295 103902 117079 161828 166687 172932 182543 183378 196674 198361 228899 244678 308122 316433 330128 336492 373936 394384 182 Gewinne zu 400 M. 67 3284 18781 25394 28902 29269 30692 31808 38983 38390 39106, 41085 41507 47824 58386 58498 61819 69197 80508 84445 99647 103999 117134 124116 131583 133848 278794 278081 278121 279475 288614 291057 299886 300499 317896 329984 323435 327982 333032 333984 335452 338036 345620 346995 9833 356165 368362 374213 383627 386456 389076 396587 396991 399344 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 300 M. gezogen 2 Gewinne zu 10000 m. 82750 4 Gewinne zu 3000 M. 227014 298985 8 Sewinne zu 2000 M. 124600 223146 285422 293477 14 Gewinne zu 1000 M. 75392 97418 216156 31 1048 348791 354218 370557 18 Gewinne zu 800 m. 17077 75008 79238 176090 188808 208489 242370 323658 389775 52 Gewinne zu 500 M. 11104 29001 31927 45546 60027 60119 66910 70517 97404 106259 150225 163362 167104 181584 203747 234388 277983 300333 304761 307615 312566 316516 336188 354800 365132 394331 198 Gewinne zu 400 M. 2839 4849 4919 5100 6816 7757 13482 16633 18872 23786 25596 28080 45947 50093 50145 54014 62217 63559 69179, 7081175222 75282 78761 88022 89435 94655 85071 96975 198270 109914 112209 114117 118727 118717 119813 120307 126160 139239 141064 145512 149285 148817 150899 154984 157041 183858 185468 167589 187552 187925 190229 186074 200768 204815 216067 221920 221288 222508 224828 226039 227690 228166 234700 235414 238634 250375 251853 252091 254646 255580 275205 280606 294326 398173 315808 315882 320578 323103 328123 333541 338670 343547 347549 3477768 352829 354056 381063 362167 367020 371868 374371 376073 377436 378970 379812 389680 393845 397167 399544 20 Tagesprämien. Auf jede gezogene Nummer ſind 2 Prämien zu je 1000 RM gefallen, und zwar je eine auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen 1 und II. 21921 81089 101785 110982 116320 158621 276611 316613 356078 357624 Acnlung! Im grunen Laub 0 Rename 0 propaganua d Werbung Begriffe, die ein 3 und dasselbe S ENEREA Familie Beyer bedeuten: CCã c ĩ˙Ü.—ꝛ ͤ 00000000 N Wie ſollen die Leute es erfahren, daß Sie Mel uc. Nur dl Au Cu etwas zu verkaufen( ul ſcfeeig 2 ue gu haben O. Cee A, 50 Au ue eeuc, NU * eine kleine Anzeige 2. b t 1* empfiehlt nach Vorſchrift 1 er der Milchzentrale billigſt Viernheimer Volkszeitung Cal Winkenbach i* u,“, ,,. Weinheimerſtraße 53 Sport⸗Vorſchau Der Höhepunkt: FJußballkampf gegen Ungarn. So reichhaltig das Sportprogrumm des Sonntags auch iſt, ſo treten die einzelnen Ereigniſſe in ihrer Bedeutung doch hinter das in Frankfurt ſtattfindende 11. Fußball⸗ Länderſpiel zwiſchen Ungarn und Deutſchland zurück. Zehn⸗ mal haben die deutſchen Fußballer bisher mit Ungarn Län⸗ derkämpfe ausgetragen, von denen nur zwei gewonnen werden konnten, während drei unentſchieden endeten und fünf von den Magyaren ſiegreich geſtaltet wurden. Die Gauligaſpiele in Südweſtdeutſchland nehmen ihren Fortgang. Nur einige der Vereine, die Spieler nach Frank⸗ furt abſtellen, ſind befreit. Angeſetzt ſind folgende Treffen: Gau Süd weſt: Boruſſia Neunkirchen— A0. Worms, 1. FC. Kaiſerslautern— FSV. Mainz 05, Sportfreunde Saarbrücken— FK. Pirmaſens, Phönix Ludwigshafen— SV. Wiesbaden; Gau Baden: Karlsruher FB.— S. Waldhof, Germania Brötzingen— VfR. Mannheim, SC. Freiburg— Fc. Pforzheim, VfL. Neckarau— Freiburger FC.; Gau Württember g: Sportfreunde Stuttgart— Union Böckingen, SC. Stuttgart— SV. Feuerbach, SSV. Ulm— FC. Birkenfeld, Ulm 94— VfR. Heilbronn; Gau Bayern: Fe. München— Spielvereinigung Fürth, Wacker München— Jahn Regensburg, FC. Schweinfurt — ASV. Nürnberg, 1. FC. Nürnberg— Schwaben Augs⸗ burg, Würzburger FV. 04— 1. FC. Bayreuth; Gau Nordheſſen: Kaſſel 03— Sport Kaſſel, Hanau 93— Heſſen Hersfeld, Kurheſſen Marburg— Boruſſia Fulda, Spielvereinigung Kaſſel— Kurheſſen Kaſſel. Handel und Wirtſchaſt (Ohne Gewähr.) Mannheimer Getreidegroßmarkt vom 11. Januar: Es notierten: Weizen, inl. 19.95 bis 20, Feſtpreis per Januar Bezirk 9 19.20, Bezirk 10 19.40, Bezirk 11 19.70; Sommer⸗ weizen 20.10 bis 20.30; Roggen, inl. 17 bis 17.20, Feſtpreis per Januar Bezirk 8 16.10, Bezirk 9 16.40; Hafer, inl. 14.75 bis 15; Sommergerſte und Pfälzer Gerſte 18 bis 19, Aus⸗ ſtichware über Notiz; Futtergerſte, inl. 17.25 bis 17.50; Win⸗ tergerſte ohne Notiz: La Platamais mit Sack 20; Erdnuß⸗ kuchen 16.75 bis 17; Sojaſchrot 15 bis 15.25; Rapskuchen 14.50; Palmkuchen 15.50 bis 15.75; Kokoskuchen 17.50; Seſamkuchen 17; Leinkuchen 17.25 bis 17.50; Biertreber, ge⸗ trocknet mit Sack, inl. 17.75; Malzkeime 14.50; Trocken⸗ ſchnitzel ab Fabrik 10; Rohmelaſſe 8.50; Steffenſchnitzel 11.25 ſonſtige Futterartikel ſtetig; Wieſenheu, loſe 6.60 bis 7; Rotkleeheu 6.80 bis 7.20; Luzernekleeheu 8 bis 8.20; Rog⸗ gen⸗ und Weizenſtroh, gepreßt 2, dto. Hafer⸗ und Gerſten⸗ ſtroh 1.80 bis 2; Roggen⸗ und Weizenſtroh, gebündelt 1.40 bis 1.60, dto. Hafer⸗ und Gerſtenſtroh 1.20 bis 1.40; Rauh⸗ futter feſt; Weizenmehl, Spezial Null, ſüdd. mit Austauſch⸗ weizen, Januar 29.40, Februar 29.70, Marz 30, dto. mit Inlandsweizen, Januar 27.90, Februar 28.20, März 28.50, Mehl ohne Skonto; Roggenmehl, 60—70prozentige Aus⸗ mahlung, nordd. 22.50 bis 23.50; dto. ſuͤdd. und pfälz. 23.25 bis 24.25; Weizenkleie, feine 10.75, dto. grobe 11.25; Roggenkleie 10.50 bis 11.50; Weizenfuttermehl 12; Roggen⸗ futtermehl 11.50 bis 12.75; Weizennachmehl 15.50; Weizen⸗ nachmehl 4b 16.50 Mark. Mannheimer Kleinviehmarkt vom 11. Januar: Auftrieb: 21 Kälber, 39 Schafe, 58 Schweine, 390 Ferkel, 232 Läufer. Preiſe pro 50 Kilogramm Lebendgewicht bezw. pro Stück in Reichsmark: Kälber, Schafe und Schweine nicht notiert. Ferkel bis ſechs Wochen 8 bis 10, über ſechs Wochen 14 bis 19 Mark; Läufer 20 bis 21 Mark.— Marktverlauf: in allen Gattungen ruhig. Frankfurter Schlachtviehmarkt vom 11. Januar: Auf⸗ trieb: 40 Rinder, 1004 Kälber, 195 Schafe, 775 Schweine. Preiſe pro 50 Kilogramm Lebendgewicht in Reichsmark: Kälber 43 bis 44, 37 bis 42, 32 bis 36, 24 bis 31; Hammel 29 bis 30, 27 bis 28, 25 bis 26, Schafe 26 bis 27, 24 bis 25, 19 bis 23; Schweine 47 bis 49, 45 bis 48, 44 bis 48.— Marktverlauf: Kälber und Hammel ruhig; Schafe mittel⸗ mäßig, ausverkauft; Schweine ſehr ſchleppend, ausverkauft. Stuttgarter Schlachtviehmarkt vom 11. Januar: Dem Donnerstagmarkt waren zugeführt: 7 Ochſen(unverkauft 2), 5 Bullen(1), 5 Jungbullen(5), 27 Rinder(9), 47 Kühe, 156 Kälber, 306 Schweine. Erlös aus je 1 Zentner Lebend⸗ gewicht in Reichsmark: Kälber a) 34 bis 37, b) 30 bis 32. c) 25 bis 28; Schweine b) 49 bis 50, c) 48 bis 49, d) 45 bis 47.— Marktverlauf: Bei Großvieh wegen zu geringen Auftriebs keine Notierung. —— 8 Nichts leichter als Mil kunnen U 2 T das! Einfach durch 10 — i auch eulung ußball⸗ n n⸗ honnen n und urden. ihten Fran-. Ü ꝙͤ— Jorms, reunde en— -S. „SC. 6 urger rt— 8888. Gau Fürth, infurt Aug, Gau G Julda, Nr. 10— Freitag, den 12. Januar lers vorüber: nur einer hat ihn übe 2 Vier nheimer Volkszeitung Jahrgang 1934 Die verſunkene Gtadt Vineta wird geſucht.— Das„-märkiſche Troja“.— Die Er 13 forſchung des deutſchen Oſtens. ie durch die Arbeitsgemeinſchaft ür di 1 geſchichtliche Erforſchung des deulſchen Ans inge 5 Arbeiten wollen in beſonderem Maße dem Daſeinsk f Verholkalſſen 5 i ſeingn erhältniſſes zum deutſchen Boden dienen. Di der Zusammenarbeit zwiſchen den berufenen 9 ten Forſchern prähiſtoriſcher, hiſtoriſcher und philologiſcher Richtung hat endlich einem ſeit langem empfundenen und allzulange unerfüllt gebliebenen Bedürfnis abgeholfen und verſpricht bei zielbew ite ußter iterfü N vielfältige wertvolle Refittate Weiterführung der Arbeiten ſeit zdenren den weite⸗ gen in Oſtdeutſchland, die durchweg v 0 Aab der 7 Zant Schanze an der Mündung der Netze in die Worthe Die. ſes„märkiſche Tr oja“ hat mit ſeinen zahlreichen Schichten nicht nur zu den aus iſtoriſchen Qu a ten mittelalterlichen Kämpfen 1— e burg und dem Deutſchen Orden eine höchſt wertvolle Illu⸗ ſtration geliefert, ſondern auch zu bedeutungsvollen Er⸗ kenntniſſen über die älteren Perioden geführt. Es zeigt ſich wie die Pomoranen an der Warthe⸗Netze⸗Linie bis ins hohe Mittelalter in ſcharfer Abwehr gegen die großpolniſchen Beſtrebungen geſtanden haben, wie ſie an die Bauformen der vor ihnen das Land beherrſchenden Germanen ange⸗ knüpft haben und wie ſich mit dem Wiedereindringen der Deutſchen im Mittelalter raſch neue und hö 8 men durchſetzten. ſch ind höhere Kulturfor Die Unterſuchung der wikingiſchen Befeſtigun⸗ gen an der nordoſtdeutſchen Küſte e. fortgeſcgte ins⸗ beſondere die Ausgrabung des großen Nord⸗Oſtſee-Han⸗ delsplatzes Haithabu. Nachdem es gelungen iſt. den hiſtoriſchen Hintergrund der Vinetaſage mit großer Wahr⸗ ſcheinlichkeit feſtzulegen, ſollen demnächſt auch Grabungen bei Wollin, der heutigen Stelle von Vineta, begonnen werden. In Oſtpreußen ſind ferner die Unterſuchungen auf der von Germanen und ſpöter von den Preußen beſiedel⸗ ten Burg Tolkemita weitergeführt worden. 6 Ein weiteres Ziel muß die planmäßige Bearbeitung der Hinterlaſſenſchaft der einzelnen ger ma niſchen Volks⸗ ſtäm me ſein, wie ſie mit Unterſtützung der Notgemein⸗ ſchaft für die Alemannen in Württemberg und die Weſtqoten in Spanien bereits durchgeführt iſt. Für die Wikingerzeit in Oſtpreußen verſprechen die Arbeiten an den Gräberfeldern von Linkuhnen und Wiskiauten, wo ſich zeitweiſe auch ſchwediſche Forſcher be⸗ tätigt haben, gute Erfolge. Auch eine Unterſuchung über die Keramik der oſtdeutſchen Koloniſation im Mittelalter, die uns neue Beziehungen zu den Stämmen des altdeut⸗ ſchen Weſtens erkennen laſſen, wurde begonnen. Das Geheimnis des Auasburger Doms Wiederherſtellung im Innern.— Eine Krypta unter dem Oſtchor? Nachdem ſeit zehn Jahren an der Erneuerung des Aeu⸗ ßeren des Domes zu Augsburg gearbeitet wird, ſoll nun auch das Innere des berühmten Gotteshauſes, das als eine der ſchönſten Kathedralen in Süddeutſchland ailt, wieder⸗ hergeſtellt werden. Zu dieſem Zwecke wird der Dom für ein halbes Jahr geſchloſſen werden. Der geſamte Innenraum wird in hellen Farben neu verputzt werden, und auch die Altäre, Bildwerke und Gemälde ſollen ſorgfältig unterſucht und, wo es notwendig iſt, wiederhergeſtellt werden. Anläß⸗ lich dieſer Arbeiten ſoll auch nach der verſchollenen Krypta unter dem Oſtchor geſucht werden. Während die im Jahre 994 entſtandene Weſtkrypta noch heute zugänglich iſt, beſitzt man über die wahrſcheinlich im 14. Jahrhundert angelegte Der Gturz Oſtktrypta nur unklare in mittelalterlichen Bauakten. Da ſeit Jahrhunderten verſucht wurde, dieſes Geheimnis des Domes zu löſen, ſieht man der Erforſchung des Domes anläßlich der Reſtaurierung mit großem In⸗ tereſſe entgegen. Der Augsburger Dom iſt eine der älteſten Kirchen Deutſchlands. Sein älteſter Teil, die 994 erbaute Weſtkryp⸗ ta, gilt als der zweite Dombau. Etwa 1 Meter unter dem gegenwärtigen Gelände wurde 1897 eine ſtarke Tuffquader⸗ mauer vermutlich römiſchen Urſprungs gefunden. die die Weſtkrypta halbkreisförmig umſchließt. Urſprünglich war der im Jahre 1065 geweihte Dom ein romaniſche Pfeiler⸗ baſilika. die von 1321—1431 zu einer fünfſchiffigen goti⸗ ſchen Kathedrale umgebaut und durch den hohen Oſtchor mit dem Kavellenkranz verarößert wurde. Zu den wert⸗ dollſten Schäten des Domes gehören die fünf Fenſter auf der Südſeite des Mittelſchiffes mit Darſtellungen von Mo— ſes, David und von Propheten, die vermutlich aus der er⸗ ſten Hälfte des 12. Jahrhunderts ſtammen und als die älteſten Glasgemälde Deutſchlands gelten, ſowie die bron⸗ zenen Türflügel des ſüdlichen Seitenſchiffes aus dem 11. Jahrhundert. Andeutungen Die Macht der Lieder Die Umſtellung der Sender auf neue Wellen. Entſprechend dem Luzerner Wellenplan werden die Sender der einzelnen Länder in der Nacht zum 15. Januar auf die neuen Wellen umgeſtellt. Damit ſich in dieſer Nacht die einzelnen europäiſchen Rundfunkſender leichter verſtän⸗ digen können, iſt für jeden einzelnen Sender eine beſonders charakteriſtiſche Melodie beſtimmt worden, die zu wiederhol⸗ ten Malen durchgegeben wird. Damit iſt den Hörern die Möglichkeit gegeben worden, ihre Tabellen abzuſtimmen. Die deutſchen Sender behalten ſelbſtverſtändlich ihre alten Pau⸗ ſenzeichen. Die Melodien werden in der Zeit vom 14. Januar, 23 Uhr, bis zum 15. Januar, 8 Uhr vormittags, durch⸗ gegeben. Für Königswuſterhauſen, Berlin und Königsberg ſind Volksweiſen beſtimmt worden, nämlich für Königswuſterhau⸗ ſen„Ueb' immer Treu und Redlichkeit“, für Berlin„Gold und Silber lieb' ich ſehr“ und für Königsberg„Horch was kommt von draußen rein“. Schubertlieder werden von den Sendern Frankfurt und Mühlacker durchgegeben und zwar„Unter einem Fliederbaum“ und„Am Brunnen vor dem Tore“. Breslau wird den Hohenfriedberger Marſch von Friedrich dem Großen ſenden. Für Gleiwitz iſt vorgeſehen „Mein Schleſierland“, für Köln„Ein rheiniſches Mädchen“, für München„O du mein Edelweiß“, für Leipzig„In einem kühlen Grunde“, für Hamburg„Auf der Reeperbahn“, für Heilsberg das Maſurenlied„Wild flutet der See“, für Hannover„Die luſtigen Drei“, für Nürnberg„Glüh⸗ würmchen⸗Idyll“ und für Augsburg„Die kleine Garde“. Der Bodenſee unter Natur ſchutz? Hilfe für die untergehende Pflanzen⸗ und Tierwelt. Da ſich mit erſchreckender Deutlichkeit in letzter Zeit her⸗ ausgeſtellt hat, daß in der umgebung des Bodenſees ſo⸗ wohl Pflanzen-, wie Tierwelt immer mehr dem Untergang verfallen, ja, daß ſchon in nicht allzu ferner Zeit das gänzliche Ausſterben zu befürchten iſt, ſind ſtarke Beſtrebun⸗ gen im Gange, das geſamte Bodenſeegebiet unter Naturſchutz zu ſtellen. Als erſter hat kürzlich der bekannte Dichter Lud⸗ wig Finckh dieſe dringende Forderung erhoben. Sie hat bereits die lebhafteſte Unterſtützung der maßgebenden Stel⸗ len gefunden und außerdem weiteſte Kreiſe gezogen, ſo daß mit alsbaldiger Durchführung des Naturſchutzes am Boden⸗ ſee zu rechnen ſein dürfte. UI Wertheim a. M.(Tragik in einem Vermeſ⸗ ſungsamt.) Dieſer Tage hat ſich im Vermeſſungsamt in Mosbach ein Aſſiſtent erſchoſſen. In einem Brief teilte er mit, daß ihn die Strenge ſeines Chefs in den Tod getrie⸗ ben habe. Auf dieſen Brief hin wurde gegen den Vermeſ⸗ ſungsrat Wilhelm Meythaler ein Diſziplinarverfahren ein⸗ geleitet, das ſich Meythaler ſo zu Herzen nahm, daß er ſich jetzt ebenfalls erſchoß. Schleichers. Von Erich Otto Volkmann. Im Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg, hat E. O. Volkmann unter dem Titel„Am Toreder neuen Zeit“ den Vorſuch unternommen, in Form einer leben— digen hiſtoriſchen Schilderung die Zeitepoche vom Be⸗ ginn des Weltkrieges bis zur jüngſten Gegenwart zu umreißen. Wir veröffentlichen einen Abſchnitt daraus. Der Kanzler von Schleicher ahnt, daß Gefährliches im Gange iſt. Immer eiſiger weht der Wind von der Seite der Nationalſozialiſten herüber. Die Hoffnung auf„Tolerierung“, auf einen längeren Waffenſtillſtand, ſchwindet. Die Zeichen ſtehen auf Sturm. A Scharf ſtellt er Papen wegen des Geſprächs in Köln zur Rede. Papen antwortet kühl und beruhigend. Aber Schleicher bleibt mißtrauiſch und wird immer unſicherer. Er fühlt, daß er die Fäden aus der Hand verliert. 1 2 Seine Gedanken taſten alle Regiſter der taktiſchen Möglich- keiten ab. Der Weisheit letzter Schluß iſt nochmalige Reichs- tagsauflöſung. Hitler hat am 6. November eine Schlappe er⸗ litten. Er wird das Riſiko einer Neuwahl, einer zweiten Nie⸗ derlage ſcheuen. Man muß ihm das Auflöſungsdekret drohend vor's Geſicht halten.— a 5 i Aber Hitler erteilt ihm ſogleich eine ſcharfe Lehre. In ſeinem Auftrag entfaltet Göbbels eine ungeheure Wahlpropa⸗ ganda für die gerade jetzt ſtattfindenden Landtagswahlen in dem kleinen Land Lippe. Er will dem Kanzler am Beiſpiel zeigen, daß die nationalſozialiſtiſche Bewegung nicht im mindeſten„er. ſchöpft“ und auch nicht„rückläufig“ iſt, und daß man eine neue Reichstagswahl nicht ſcheut. 5 5 5 5 5 1 87 1 5 endet mit 2 1 Wahlſieg der Nationalſozialiſten. Der Beweis iſt erbracht. i 1 Am 26.—. 5 werden Nachrichten verbreitet, daß ein Kabinett der nationalen Front in Vorbereitung ſei. Heftig läßt Schleicher jede Rücktrittsabſicht dementieren, droht mit unver⸗ züglicher Auflöſung des Parlaments, wenn ſeiner Weiterarbeit Schwierigkeiten gemacht werden. N 4 e. 27. Januar gehen Gerüchte um, daß der Reichspräfident nicht geneigt ſei, dem Kanzler Vollmacht zur Auflöſung des Parlaments zu erteilen. 1 1 Am 28 3 um die Mittagsſtunde, geht Schleicher zum Weit ge Male hat er ihm ſo wie heute gegenabeggele, von jenem 28. Auguſt 1916 an, als Hindenburg 1. 5 Generalſtabes der Armee in das Große Hauptquartier einzog. i Zeit am Geiſt des Kanz⸗ Im Fluge zieht der Wandel der bene. Mann dort drüben am Tiſch.— Er, der General, iſt der letzte aus der alten Garde. Auch er hat für Deutſchlands Erneuerung gekämpft, auf ſeine Art. Die Reichswehr— das war die große Liebe und Sorge ſeines Lebens. Zum Rocher de bronze einer unabhängigen höch⸗ ſten Staatsgewalt wollte er ſie machen. Sie ſollte die letzte Sicherung ſein. Wird die Armee, ſein Lebenswerk, unter den neuen Macht⸗ babern bleiben, was ſie war?— Die Präſidialgewalt wollte er über alle Mächte im Reich erhöhen. Drei Jahre hat er dafür gekämpft. Iſt es umſonſt ge⸗ weſen?— Das Gleichgewicht der inneren Kräfte hoffte er zu ſtabili⸗ ſieren.— Mißglückt.— Jetzt, hart an der Schwelle, verläßt ihn die Kraft, verläßt ihn ſein Glück. Der Feldmarſchall läßt ihn fallen. Antreue?— Wer wollte hier von Antreue reden? Was bedeutet für den Feldherrn, den Staatslenker, das Schickſal des einzelnen Menſchen, wo es um Leben und Tod ungezählter Tau- ſender, um Völkerſchickſal geht. Schaudernd wird ſich der General der Aebermenſchlichkeit ſolchen Handelns bewußt. Größtes tun zu dürfen, tun zu müſ⸗ ſen, iſt immer Gnade der Götter, aber faſt nie bedeutet es menſchliches Glück.—— Aber die Dinge müſſen zu Ende gebracht werden. Wie ein geſtelltes Wild nimmt der General den Kampf noch einmal auf. Seine Worte ſind ſchärfer als ſonſt. Er gebraucht militäriſche Bilder und Vergleiche faßt den Feldmarſchall gewiſſermaßen ans Portepee. Der Nationalſozialismus, ſagt er, ſei halb ge— ſchlagen. Der Höhepunkt der Bewegung, das hätten ſchon die Novemberwahlen gezeigt, ſei überſchritten. Einen geſchlagenen Feind aber laſſe man nicht los, ſondern verfolge ihn bis zum letzten Hauch von Roß und Mann. Eine Schwenkung der Poli⸗ tik im jetzigen Augenblick ſei ſchlimmer als ein Fehler, ſei eine Schwäche.— Alles ſei für eine neue Entſcheidung vorbereitet. Man werde den Reichstag auflöſen und dann mindeſtens ein Jahr lang keine Wahlen mehr vornehmen laſſen.— Amſonſt. In ſich gekehrt hört der Feldmarſchall den General an. Ein paarmal richtet er ſich ungeduldig auf, als wünſche er der pein— lichen Stunde ein ſchnelleres Ende zu bereiten. Aber er zwingt ſich. Fünfzehn Jahre war der General ihm Berater und Freund.— 8 Am Ende ſteht ſein Nein. Das Auflöſungsdekret wird er Wer iſt's? Hermann Bahr weilte vor einiger Zeit in Berlin und wurde wie immer wegen ſeines patriarchaliſchen Bartes ange— ſtaunt. In einer Buchhandlung geſchah es, daß er von einer Dame geradewegs angefallen wurde.„Nicht wahr“, fragte ſie überzeugt,„Sie ſind doch der Dichter Theodor Däubler?“ Hermann Bahr, halb ärgerlich, halb beluſtigt über die Verwechſlung, antwortete:„Ich habe zwar einen großen Bart wie Theodor Däubler, aber ich bin nicht Däubler, ſondern Johannes Brahms.“ „Ach ja, richtig!“ ſtimmte ihm die Dame begeiſtert zu. „Sie haben das bekannte Buch geſchrieben... das vielgeleſene und intereſſante Werk... wie heißt es doch gleich?“ „Sie meinen ſicherlich Brahms Tierleben!“ kam ihr Her— mann Bahr zur Hilfe, nickte ihr freundlich zu und ging wallen— den Bartes von dannen. * Anſer Dienſt am Volke. Es iſt ein hoher feierlicher Ge— danke für jeden Menſchen, daß ſein irdiſcher Einfluß niemals — und wäre er der geringſte— durch alle Jahrhunderte hin— durch ein Ende haben wird. Was geſchehen iſt, iſt geſchehen, hat ſich mit dem ewig lebenden Aniverſum verſchmolzen und wirkt hier zum Guten oder Schlimmen öffentlich oder heimlich durch alle Zeiten hindurch. Carlyle. * Politik wie Leben des deutſchen Volkes werden ſich ſtets ſchief entwickeln, ſolange dem bisher in ihnen herrſchenden Mehrheitsgeſetz nicht ein inneres Minderheitsgeſetz ergänzend und berichtigend zur Seite tritt. Viele ſind auserwählt, und wenige ſind berufen. Ein Zuſammenſchluß aller Deutſchen, die innerlich vornehm geſinnt ſind, iſt unerläßlich. And vornehm geſinnt iſt jeder Deutſche, dem ſeine Ehre mehr gilt als ſein Vorteil. Langbehn. Aus dem Sowfetparadies. Hie und da einige Tatſachen über Rußland zu bringen iſt immer lehrreich. Die Moskauer Zeitung„Für die Induſtrieali⸗ ſierung“ enthält eine Zuſchrift aus Kertſch in der Ukraine, be⸗ kannt durch ſeine Hochöfen. Da heißt es u. a.: „Wenn die Fabrik keine Verwendung mehr hat für das flüſſige Eiſen, wird es einfach auf das freie Feld verbracht und dort auf den Haufen gegoſſen. Man findet da Eiſenblöcke vor an die 50 Tonnen ſolcher Herkunft, und im ganzen dürften auf dem Platze über 50 000 Tonnen Eiſenmaterial als Bruch liegen. Von Planwirtſchaft iſt man alſo noch weit entfernt.“ 8* Ein Arbeiter, der ſieben Kilometer von Moskau wohnt, ſchreibt an die„Leichtinduſtrie“ in Moskau und möchte wiſſen, weshalb er und ſeine Kollegen jeden Tag ſieben Kilometer zur Arbeitsſtätte zu Fuß zurücklegen müſſen, hin und zurück, obſchon ſeit zehn Jahren eine elektriſche Straßenbahn angelegt iſt. Leider war ſie gleich bei Inbetriebnahme defekt geworden und wurde immer noch nicht repariert. Das Blatt erklärt, das käme daher, daß man jetzt keine Erſatzteile mehr aus dem Ausland beziehe, da ſich ein eige⸗ nes Konſortium zu ihrer Herſtellung gebildet habe. Sie werden in der Tat auch hergeſtellt, aber ſind ſo ſchlecht, daß ſie nur ſtebenmal weniger lang dauern als die fremden. Es wird ein⸗ mal ſoweit kommen, daß die Straßenbahnen überhaupt nicht mehr fahren können. Das Schloß Oberhofen am Thuner See als Nationalmuſeum Baſel, 8. Jan. Der Schweizer Bundesrat hat beſchloſſen, das Schloß Oberhofen anzunehmen, das ſein Beſitzer William Cowley Meaſe den Schweizern übereignet hat mit dem Anheimgeben, des als Nationalmuſeum einzurichten. Dieſes Schloß, das in der Gegend des Nordweſtendes des Thuner Sees ſteht, hat öfters ſeine Beſitzer gewechſelt. Der älteſte Mittelturm datiert wahr⸗ ſcheinlich aus römiſchen Zeiten, ähnlich wie die Waſſertürme aus Luzern und Zürich. Es gibt ein Dokument aus dem Mit telalter, aus dem hervorgeht, daß der Edle Seilger von Ober⸗ hofen das Schloß im Jahre 1130 beſaß. Die Beſitzungen der Oberhofen gingen dann auf die Habsburger und den Kanton Bern über. Im Jahre 1799 wurde Oberhofen mit der Präfek⸗ tur von Thun vereinigt, aber nach 1815 kam das Schloß in Privatbeſitz. Nachdem es noch mehrfach den Beſitzer gewechſelt hatte, wurde es reſtauriert und erweitert durch den Grafen von Pourtales von Neuchatel. Deſſen Tochter und Erbin, die Grä⸗ fin Helene, heiratete im Jahre 1866 den Grafen Harrach aus der ſchleſiſchen Linie dieſes Hauses. Als die Inflation in Deutſchland ausbrach, wurde das Schloß an den Herrn Meaſe aus Philadelphia verkauft, der es jetzt der Schweiz zum Ge— ſchenk gemacht hat. Neue Napoleon⸗Memoiren. Paris, 8. Jan. Es verlautet, daß demnächſt die Memoiren Marchands erſcheinen, des Kammerdieners Napoleons. Marchand war der treueſte und beſtändigſte Diener in der engſten Amgebung Napoleons; er wurde von Napoleon immer als„mein Sohn“ angeſprochen, und man kann mit Sicherheit annehmen, daß ſeine Erinnerungen mehr als die Erinnerungen irgendeines anderen Gefährten des Gefangenen von Sankt Helena Neues und Intereſſantes bringen werden. Es verlautet weiter, daß von engliſcher Seite gebeten worden ſei, das Manuſkript zu überprüfen. Dieſer Wunſch iſt den Franzoſen nicht ganz ver⸗ ſtändlich, da ſie auf dem Standpunkte ſtehen, daß, ſeitdem Eng⸗ länder und Franzoſen gemeinſam im Weltkriege Schulter an Schulter gekämpft haben, die Erinnerung an die Zeit vor 100 Jahren doch auch in ihren unangenehmen Teilen nicht mehr in die Waagſchale falle. In den Felſenkammern Gibraltars. London, 8. Jan. Seit einiger Zeit wird von den zivilen und militäriſchen Behörden Gibraltars ein entwichener Gefangener geſucht. Die Aufgabe, den Mann zu finden, iſt nicht ganz leicht, trotzdem doch Gibraltar ein ziemlich begrenzter Raum iſt. Aber man darf nicht vergeſſen, daß ſich auf dieſem Felſen zahlloſe Tun nels, Galerien und Geſchützunterſtände befinden, in denen ein Gefangener ſich gut verbergen kann. Die Tunnels und Gale— rien ſind zum Teil ſchon weit über 100 Jahre alt und ſind auf allen Teilen des Felſens vorhanden. Wenn der Gefangene alſo nicht nach der Seeſeite entwichen iſt— nach der Landſeite hin iſt Gibraltar ſehr leicht abzuſperren—, wird es einige Mühe koſten, den Flüchtling zu finden. Jerfällt die Familie, ſo ſtirbt das Volk. Opfert für den Kampf gegen Hunger und Kälte! nicht unterzeichnen. Abſchied. . —————ͤ̃— Aus Aah und Fern Darmſtadt.(Wegen Kindesmißhandlung verurteilt.) Vor dem Bezirksſchöffengericht hatte ſich das Ehepaar Albert Mühlbauer aus Griesheim bei Darm— ſtadt wegen Kindesmißhandlung zu verantworten. Wie die Ausſagen der Zeugen ergaben, haben die beiden ihr vierjähriges Töchterchen mit unbeſchreiblicher Rohheit miß⸗ handelt. Das Gericht verurteilte beide zu je eineinhalb Jahren Gefängnis und verfügte die ſofortige Verhaftung, um zu verhüten, daß die Eltern ihre Wut über die Strafe an dem Kinde auslaſſen können. Offenbach.(Immer noch„Ernſte Bibelfor⸗ ſcher“.) Die Polizeidirektion Offenbach teilt mit: In der letzten Zeit wurde feſtgeſtellt, daß ehemalige Mitglieder der aufgelöſten Organiſation.„Ernſte Bibelforſcher“ in ver⸗ ſchiedenen Orten des Kreiſes Offenbach im geheimen eine 1 rege Tätigkeit entfalten. Aus dieſem Anlaß wur— en in Dreieichenhain Langen, Götzenhain und Sprend— lingen insgeſamt 17 Perſonen feſtgenommen und bei der Polizeidirektion Offenbach am Main bzw. in das Amtsge⸗ richtsgefängnis eingeliefert, die verdächtigt ſind, den Zu⸗ ſammenhalt der aufgelöſten und verbotenen Organiſation gefördert zu haben. Die Durchſuchungen bei den feſtgenom⸗ menen Perſonen förderten zahlreiches Material zutage, das zum Teil auch Aufſchluß über illegale Tätigkeit gibt. Die Unterſuchung wird einige Tage in Anſpruch nehmen. Offenbach.(Wdie Wahnſinnstat in Offen⸗ dach.) Wie wir zu der furchtbaren Tat der Frau Braun, die ihre beiden Kinder erwürgte und ſich dann aus dem Fenſter ſtürzte, noch erfahren, iſt die Frau bis zur Stun⸗ de noch nicht vernehmungsfähig. Frau Braun hat noch 25 Stunden vor der Tat mit ihrem Manne geſprochen, er dann in den Wald ging. Es wird angenommen, daß ſie die Tat in einem plötzlichen Wahnſinnsanfall begangen hat. Dafür ſpricht auch, daß Frau Braun aus einer erblich belaſteten Familie ſtammt. Vor einigen Jahren iſt ihre Mutter in der Irrenanſtalt geſtorben. Mainz.(Der Leichenfund bei Mainz.) Auf der Bahnſtrecke zwiſchen der Mombacherſtraße und der Kai⸗ ſerbrücke wurde die Leiche eines jungen Mannes auf dem Gleis gefunden. Der Selbſtmörder iſt der 22jährige Kauf⸗ mann Karl Hettich aus Freiburg im Breisgau, der zuletzt bei einer Firma in Frankfurt am Main tätig war. Mainz.(Fiſchvergiftung.) Nach dem Genuß von Fiſchen erkrankte geſtern die 32jährige Frau und das 6⸗ jährige Töchterchen des Hilfsweichenwärters Wilhelm Läm⸗ mersdorf in Nauheim in ſchwerer Weiſe. Mutter und Tochter wurden auf Anordnung des Arztes ſofort nach Mainz ins Städtiſche Krankenhaus übergeführt. ** Hanau.(mit dem Auto durch die Bahn⸗ ſchranke.) Der Syndikus Dr. Noe aus Kaiſerslautern wurde vom Schöffengericht Hanau wegen fahrläſſiger Transportgefährdung zu 50 Mark Geldſtrafe verurteilt. Er war auf einer Reiſe von Kaiſerslautern nach Berlin, die er mit dem Syndikus Dr. Weber aus Kaiſerslautern im Auto zurücklegen wollte, begriffen und mußte bei Geln⸗ hauſen einen Bahnübergang paſſieren. Da ein Güterzug herannahte. waren die Schranken geſchloſſen. Das Auto des Dr. Noe durchbrach die Schranke, doch wurde durch entſchloſſenes zweckmäßiges Handeln der beteiligten Per⸗ ſonen— auch des Angeklagten, vor allem aber des Schrankenwärters— ein Unalück verhütet. ** Frankfurt a. Mm.(Aufſtellung von Geld⸗ ſpielautomaten verboten.) Der Polizeibericht teilt mit: Ab 1. Januar 1934 iſt die Aufſtellung von Geld⸗ ſpielautomaten mit Gewinnmöglichkeiten verboten. Es iſt feſtgeſtellt, daß trotzdem noch derartige Apparate ſtehen. Werden ſolche Apparate in Wirtſchaften pp. gefunden, werden ſie beſchlagnahmt und gegen die Aufſteller und Wirte wird ein Strafverfahren eingeleitet. Die Unterhal⸗ tungsbillards und Nadelſpiele fallen unter das Aufſtel⸗ lungsverbot nicht, ſofern es ſich um reine Unterhaltungs⸗ ſpiele ohne Gewinnmöglichkeiten handelt. * Hanau.(Tödlich verunglückt.) Der Fleiſch⸗ waren⸗Großhändler und Engros⸗Metzgermeiſter Marth in Hanau wurde in den Abendſtunden, als er mit ſeinem Fahrrad aus der Richtung Dörnigheim kommend in Hanau durch die Frankfurter Landſtraße fuhr, von einem hinter ihm herkommenden Auto erfaßt und zu Boden geſchleu⸗ dert. Er trug einen Schädelbruch davon und iſt auf dem Transport zum Krankenhaus geſtorben. * Wiesbaden.(Verhängnisvolle Auto⸗ fahrt.) In der Nacht zum 30. Mai vorigen Jahres kam es Ecke Schierſteiner- und Lehrſtraße zu einem ſchweren Autounfall. Der Kraftwagenführer Karl Stupp wollte eine Anzahl Freunde nach dem Rheingau fahren. Stupp. der mit großer Geſchwindigkeit fuhr, verlor beim Einbiegen in die Lehrſtraße die Gewalt über ſein Fahrzeug und ge⸗ riet auf die entgegengeſetzte Straßenſeite. Dabei riß der Wagen eine Laterne um und ſtürzte in einen Graben. Die vier Inſaſſen wurden unter dem 20 Zentner ſchweren Auto begraben und erheblich verletzt; einer danon ſo ſchwer, daß er bald nach dem Unfall ſtarb. Das Gericht verurteilte Stupp wegen fahrläſſiger Tötung und Körperverletzung unter Berückſichtigung ſeiner eigenen ſchweren Verletzun⸗ gen, durch die er am härteſten beſtraft iſt, zu drei Monaten Gefängnis. ** Wiesbaden.(Gute Erfolge der Elektro⸗ Gas-Front⸗ Wiesbaden.) Die Arbeitsbeſchaffung für das Inſtallationsgewerbe durch die Elektro-Gas⸗Front macht weiter erfreuliche Fortſchritte. Bei der„Wegwag“ ſind etwa 400 Aufträge auf Inſtandſetzung von Inſtalla⸗ tionsanlagen eingegangen im Geſamtwert von rund 76 000 Mark, von denen der größte Teil bereits bewilligt iſt. Dieſe Tatſache zeugt davon, daß viele Einwohner durch Auftragserteilung von Arbeiten ihre vaterländiſche Geſinnung zum Ausdruck gebracht haben. * Limburg.(Unterſchlagung eines Voll- ziehungsbeamten.) Der Vollziehungsbeamte der Ortskrankenkaſſe des Unterlahnkreiſes hatte ſich vor dem Schöffengericht Limburg wegen Unterſchlagungen in Höhe von 4800 Mark zu verantworten. Das Gericht verurteilte ihn zu einer Gefängnisſtrafe von einem Jahr drei Mona⸗ ten, wovon drei Monate als durch die Unterſuchungshaft verbüßt gelten. 5 ** Dillenburg.(Tragiſches Ende einer Ver⸗ einsfeier.) Im Nachbarort Breitſcheid erlitt der Bür⸗ germeiſter a. D. Thielmann, als er auf einem Familien⸗ abend der Sanitätskolonne eine Anſprache gehalten hatte, einen Herzſchlag, dem er kurz darauf erlag. ** Alkenkirchen.(Die Veruntreuungen bei der Weſterwaldbank.) Zu den Veruntreuungen bei der Weſterwaldbank teilt der Aufſichtsrat der Bank mit: Bei einer mit dem Abgang unſerer Vorſtandsmitglieder zuſammenhängenden eingehenden Reviſion vom Jahre Copyricht 1932, by Dr. G. Panstingl, The Hague, Holland. Urheber Rechtsschutz: Drei- Quellen- Verlag, Königsbrück/ Sa „Anglaublich! Er ſieht viel jünger aus.“ Ja, ſogar dann, wenn er ſeine richtigen Kleider trägt. Dann ſieht er trotz ſeiner zwanzig Jahre wie eine achtzehnjährige Dame aus. Dieſer Lausbub iſt nämlich meine Nichte Geraldine.“ Der Polizeipräſident war gerade im Begriff, einen Löffel Suppe zum Munde zu führen. Klirrend fiel der Löffel in den Teller zurück, daß es ſpritzte. „Az iſten“, entfuhr es dem Präſidenten.„Eine junge Dame von zwanzig Jahren, die wie achtzehn ausſieht und ein ſechzehnjähriger Bub iſt!“ „Sie müſſen die Begriffe andersherum ordnen, Herr Prä— ſident! Sie iſt nämlich kein Bubl“ „Da hört ſich doch alles aufl Das iſt ja der reinſte Volks⸗ betrug! And Sie, verehrtes Fräulein Neffe oder was Sie ſind, Sie führen den alten Polizeionkel an der Naſe herum! Wiſſen Sie, daß das ſtrafbar iſt? Aber ich will es gnädig machen. Zur Buße müſſen Sie ſich mir heute zum Abendeſſen als Dame zeigen. Ich bin furchtbar neugierig, wie Sie dann ausſehen. Angenommen, Fräulein Gerry?“ „Angenommen, Herr Präſident! mir, daß ich Ihnen den Fall vorlege.“ Mit ſtillem Vergnügen hörte Rickeberg ſeiner Nichte zu. So wohlgeordnet und mit wenigen Worten teilte ſie dem Buda⸗ peſter Polizeichef das mit, was ihn anging. Der Name Suſchins wurde nicht einmal erwähnt. Es handelt ſich nur um den Wein— genten Elemer Nagy in der Dohany ucca, der Tabaksgaſſe, ver im ſtärkſten Verdacht ſtand, zur Gilde der Mädchenhändler zu gehören. Gerry entwickelte ihren Plan und der Polizeipräſident nickte anerkennend. „Fein geſponnen und kühn, Fräulein Gerry, aber gefähr⸗ lich. Ich werde das Haus unbemerkt umſtellen laſſen.“ „Ich möchte Sie wirklich dringend bitten, dies zu unter— laſſen, Herr Präſident. Wir ſtellen nämlich auch Leute von der 1 auf. Die doppelte Beſetzung könnte zu Verwechſlungen ühren.“ a „Wie Sie wünſchen, Fräulein Gerry. Morgen bekommen wir dann doch Arbeit!“ „Wenn alles klappt... ja.“ And nun geſtatten Sie Elemer Nagy war ein kleiner, ſchwarzer Mann mit un— ſteten, ſtechenden Augen, die den geraden Blick eines anderen ſchlecht zu vertragen ſchienen. Er ſaß in ſeiner Wohnung und war eben mit dem Schrei— ben von Briefen beſchäftigt, als plötzlich die Türglocke ertönte. Nagy breitete einen großen Bogen Löſchpapier über das, was er geſchrieben hatte, und ging leiſe zur Tür. Vorſichtig öffnete er den Schiebedeckel eines Guckloches und ſpähte hinaus. Der Mann, der draußen ſtand, war ihm unbekannt. Die Muſterung fiel aber nicht ungünſtig aus, alſo öffnete er die Tür. Vor ihm ſtand ein Mann von etwa fünfunddreißig Jahren mit kohlſchwarzem Haar, buſchigen, ſchwarzen Augen— brauen und einer Geſichtsfarbe wie braunes Leder. Er war mit einer ziemlich ſchreienden Eleganz gekleidet, trug eine große Perle in der Krawatte und einen auffallenden Diamanten am kleinen Finger. . 8 n 1— 2 28 — 8 77 Es war nicht das erſtemal, daß Pedro im Dienſte Ricke— bergs kriminaliſtiſch arbeitete. Er war geſchickt, verfügte über natürlichen Verſtand, beſaß die ſüdländiſche Beweglichkeit des Geiſtes und hatte viel von der Welt geſehen. Er ſprach außer Spaniſch vollkommen rein Engliſch und recht gut Franzöſiſch. Die Rolle, die er am heutigen Nachmittage ſpielen mußte, hatte Gerry auf Aſhton Caſtle mit ihm ſtundenlang durchprobt. Daß Elemer Nagy ziemlich gut Engliſch verſtand, hatte ſein Brief⸗ wechſel mit Suſchin bewieſen. Als Nagy die Tür öffnete, flüſterte ihm Pedro zu: „Ich komme aus Buenos Aires und habe geſchäftlich mit Ibnen zu ſprechen.“ Nagy ſah auf den erſten Blick, daß er es mit einem typi⸗ ſchen Südländer zu tun hatte, und ließ ihn eintreten. Pedro ſetzte ſich nieder, rollte ſich eine Zigarette uad ging dann gerade— wegs auf ſein Ziel los. „Ihre Adreſſe, Miſter Nagy, verdanke ich einem ſehr ver— trauenswürdigen, ruſſiſchen Geſchäftsfreunde in London. Am Sie aber auch betreffs meiner Perſon völlig zu beruhigen, habe ich Ihnen ein eigenhändiges Empfehlungsſchreiben dieſes Ge⸗ ſchäftsfreundes, den auch Sie ſehr gut kennen, mitgebracht.“ Nagy ſtreckte die Hand aus und nahm den Brief, den ihm Pedro reichte. i Ein Blick darauf genügte ihm. Es war die Handſchrift Suſchins und ſeine ihm wohlbekannte Anterſchrift. Auch das Briefpapier war das Suſchins. Gerry hatte es in jener denk⸗ würdigen Nacht in deſſen Schreibtiſch gefunden, in der ſie ſeiner Wohnung den mongoliſchen Beſuch abſtattete. Den Brief ſelbſt hatte ein Angeſtellter der„Dacia“ verfertigt, der ein Künſtler im Nachahmen von Handſchriften war. Suſchin ſelbſt hätte die Fälſchung nur am Inhalte des Schreibens erkennen können. Die Geſichtszüge Nagys hellten ſich auf. Wenn Suſchin ihm jemand ſchickte, war die Sache tipptopp. Außerdem ſtand hier, daß Senor Pedro Rodriguez ein pünktlicher und frei⸗ gebiger Bezahler war. Er holte eine Flaſche Tokaier und ſchenkte ſeinem Gaſt ein. Das Eis war gebrochen. „Womit kann ich Ihnen zu Dienſten ſein, Herr Rodriguez?“ „Vor allem bin ich herübergekommen, um Ihre perſönliche Bekanntſchaft zu machen, Herr Nagy. Mein Freund Suſchin hat mir viel von Ihnen erzählt, und ich weiß, daß ich Ihnen ganz vertrauen kann.“ Nagy verbeugte ſich geſchmeichelt und Pedro fuhr fort: „Sie ſind geſchickt und werden mir helfen können. Ich bin nämlich in einer kleinen Verlegenheit. Meine urſprüngliche Ab- ſicht war, bei Ihnen Ware einzukaufen. Etwa vier bis ſechs Kolli zwiſchen vierzehn und ſiebzehn Kilo.“ Nagy nickte verſtändnisinnig. Der Mann ihm gegenüber war ein Fachmann und daher viel zu taktvoll, um die rohen Ausdrücke des Alltags zu gebrauchen. Er ſagte Kolli anſtatt Mädchen und Kilo anſtatt Jahre. „Haben Sie denn dieſe Abſicht aufgegeben, Miſter Ro⸗ driguez?“ „Keine Spur! Im Gegenteil, ich erwarte Ihre Offerte. Aber es iſt noch etwas ganz anderes hinzugekommen. Ich babe 1924 ab iſt feſtgeſtellt worden, daß von den drei Vorſtands⸗ mitgliedern in den Jahren kurz nach der Inflation unbe⸗ rechtigte Einnahmen ſtattgefunden haben. Die Schuldigen ſind aus ihren Aemtern entlaſſen und die enthobenen Be⸗ träge weitmöglichſt ſichergeſtellt, wodurch ſich der Status der Bank ſogar noch verbeſſert hat. Raubüberfall auf Frachtboten. () Wittelbach(Amt Lahr), 11. Jan. Als der Fracht⸗ bote Markus Weber von Dörlinbach abends von Lahr kom⸗ mend ſeinem Wohnort zufuhr, wurde er wiſchen Seebach und Wittelbach mit dem Rufe„Halt Gendarmerie“ angehalten. Als er das Pferd zum Stehen gebracht hatte, fielen zwei Burſchen über ihn her, drückten ihm den Hut ins Geſicht, würgten ihn und ſchnitten die Geldtaſche ab. Die Räuber ergriffen dann die Flucht. Die Geldtaſche war leer. Weber hatte das Geld, das er bei ſich trug, in ſeiner Joppe ver⸗ wahrt. Nach zwei Verdächtigen wird gefahndet. Seidelberg.(Schießerei bei Hausſtreitig⸗ keiten.) Im Vorort Kirchheim gab ein verheirateter Elek⸗ trotechniker im Verlauf von Hausſtreitigkeiten einen Schuß gegen einen verheirateten Taglöhner ab und verletzte ihn da⸗ bei am linken Oberarm. Der Verletzte wurde in die Klinik gebracht. Der Täter ſtellte ſich ſelbſt der Polizei. Schwetzingen.(Das Eintopfergebnis.) Das Ergebnis des Einkopfgerichts vom Sonntag iſt diesmal höher als im Vormonat. Die Hausſammlung ergab den Betrag von 625.30 Mark. Der Eslös aus den Winterhilfsplaketten be⸗ trägt 167.20 Mark. Q Lützelſachſen.(Vom Zug ſ erfaßt.) Der 76 Jahre alte, etwas ſchwerhörige Hühnerhalter Nikolaus Voos wurde auf dem Heimweg beim Aeberſchreiten der Gleiſe der Neben⸗ bahn von einem Zuge erfaßt und zur Seite geſchleudert. Der Verunglückte, der ſchwere Verletzungen davontrug, wurde nach Heidelberg überführt. Neckargerach.. durch Siedlung.) An die badiſche Bauernkammer(Abteilung Landesſiedlung) wurde ein großes Gelände im Lauers⸗ kreuz gegen Schollbrunn hin verkauft. Das Gelände wird zur Anlegung von 14 Bauernhöfen zu 40 Morgen verwen⸗ det. Einheimiſche Bürger werden zur Anſiedlung vorberech⸗ tigt zugelaſſen. Durch den Verkauf kann der Umlagefuß um 40 Pfennig geſenkt werden. Auch hat die Gemeinde die Möglichkeit, ihre Arbeitsloſen zwei Jahre hindurch zu beſchäftigen. Wertheim.(Im Eis eingebrochen und er⸗ trunken.) Beim Ueberqueren des zugefrorenen Mains ver⸗ ſank ein achtjähriger Knabe plötzlich, als er an eine dünne Stelle im Eis kam. Trotz aller Bemühungen gelang es nicht, den Jungen zu retten. Die Leiche konnte noch nicht geborgen werden. 0 ) Kürzell.(J n Schutzhaft genommen.) Der Landwirt Johann Krumm von hier wurde in Schutzhaft genommen. Er hatte es nicht unterlaſſen können, in einem Gaſthaus in äußerſt herabwürdigender Weiſe über SA, SS und die NS DA zu ſprechen. Dabei fiel auch die Aeußerung „DI regiert“. Kaufe die Waren Oeiner Heimat, damit kämpfſt Du gegen Hunger und Kälte! — mich nämlich ſoeben kurze Zeit in Wien aufgehalten und dort eine ſehr nützliche Bekanntſchaft gemacht. Es iſt eine achtzehn⸗ jährige Pariſerin, die bisher in Wien als Erzieherin tätig war. Sie war gerade ſtellungslos, und es hut mir nicht viel Mühe gekoſtet, ſie zu überreden, mit mir nach Budapeſt zu kommen. Nun ſitzt ſie im Hungaria-Hotel und wartet auf mich. Sie wäre drüben ſehr brauchbar, aber ich habe nicht die Abſicht, mich mit ihr die ganze Zeit meiner Europareiſe zu belaſten. An— dererſeits aber fürchte ich, daß ſie ſtutzig werden würde, wenn ich ihr den Vorſchlag machte, daß ſie allein nach Buenos⸗Aires reiſen ſoll. Aber ſelbſt wenn ſie dieſen Vorſchlag annehmen würde, habe ich doch gar keine Sicherheit, daß ſie ſich auf dem Wege dorthin nicht an jemand anders hängt. Dann wäre das ganze ſchöne Geld futſch und der Gewinn dazu.“ „Ich verſtehe, Miſter Rodriguez, es handelt ſich alſo um eine Transportangelegenheit.“ „Sehr richtig; es wäre jammerſchade, eine ſolche Gelegen— beit durch die Finger ſchlüpfen zu laſſen. Nun kenne ich wohl drüben die Mittel und Wege dazu, hier ſind ſie mir jedoch un— bekannt. Könnten Sie mir in diefer Richtung behilflich ſein?“ Nagy zögerte ein wenig. Sein neuer Geſchäftsfreund ver⸗ ſtand den Grund des Zögerns und bemerkte: „Ich denke natürlich nicht daran, dieſen Dienſt von Ihnen umſonſt zu verlangen, Herr Nagy. Da der Transport ja die Hälfte des Erfolges iſt, ſo ſchlage ich Ihnen als Entgelt für Ihre Bemühungen die Hälfte des Kaufpreiſes vor, den ich für dieſes Kolli bei Lieferung franko Hafen Buenos⸗-Aires bezahlt hätte. Wie ſtellen Sie ſich zu 25 000 Pengös?“ Das war ein Mann nach Nagys Herzen. Suſchin hatte recht. Der war kein Knauſer. Aber Nagy griff nicht ſofort zu. „Darüber ließe ſich ja reden. Aber außerdem müßten Sie wohl die Transportkoſten tragen, Herr Rodriguez.“ „Wie hoch werden ſich dieſe belaufen?“ 5 „Auf etwa 5000 Pengös.“ „Ich will nicht lange handeln und biete Ihnen 28 000 Pengös alles in allem.“ „Angenommen.“ „And wie wollen Sie den Transport durchführen, Herr Nagy?“ „Die Fracht geht mit einer Pflegerin und einem Arzt als Geiſteskranke in einem eigenen Wagenabteil nach Amſterdam. Zufällig treffen wir es ſehr gut. Im Amſterdamer Hafen liegt nämlich die„La Plata“. Das iſt eines der Schiffe, deren Kapitäne mit uns in Verbindung ſtehen, und die regelmäßig unſere Kolli verfrachten.“ „Ausgezeichnet! Aber können die verſchiedenen Reviſionen an den Grenzen nicht gefährlich werden?“ „Gewiß nicht! Wir haben da recht gute Mittel, um un⸗ ſere„Patienten' unſchädlich zu machen. Manchmal genügen ein⸗ fache Drohungen manchmal iſt es nötig, ihnen eine Zwangs- jacke anzulegen oder aber ſie auf kurze Zeit zu betäuben. Sie dürften es drüben ja auch nicht anders machen.“ Senor Rodriguez zog an ſeiner Zigarette. „Bei uns iſt es oft viel einfacher. Wir ſtehen mit einigen Polizeibeamten in Verbindung. Aber, um auf unſeren Fall zu⸗ rückzukommen, wie ſollen wir das alſo machen?“ „„Vor allem habe ich eine gute Perſonalbeſchreibung nötig. Vielleicht können Sie mir dieſelbe ſofort geben, Herr Rodriguez?“ Pedro diktierte und Naavp ſchrieb ſich die Daten auf. (Fortſetzung folgt.) 1 8 9 3 Wöcht Bei! Das 7 gonn fehr wirt wenn erkan aus, es itt zwall letter tes ii 1 liche mit! sg beſtin und die ſi 1 Jaht Weid Kamp dure ni das N igen. Da nes N chen geſe menſt Schick entge U als K tes 1 U giöſen Nunti derau ſchen eine Erheb dreſe die ſa einen deulſe benf müſe Honb rates ſaarlä D einen große ſehte, 1 and. mer, Jahte erſchg . fände heult matr gegen dal lat bl koi 5 ft. 0 1 eugn, ſelen geha