2 g Ilmer Szeilu * Verküntigungsblatt ber gen. Bürgermeſſierei J. S und anberer Behörzen Vereins- u. Geſchaflsanzeiger r einungsweiſe: Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage.. 8 Wöchentlich die lüluſtrierte und inhaltlich reiche 16 ſeitige Beilage„Der ee 5 77* 5 98 0 9 i f r 5 s: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mk. zuzügl. 20 g. Träger Ahn durch die Poſt bezogen monatlich 1.50 Mk. ausſchl. Zuſtellungsgebühr Inſeratenpreis: Die 12 geſpaltene Millimet erzeile oder deren Raum 2 Pfennig Reklamezeile 12 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. Auf Mengenabſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. Für telefoniſch aufgegebene Inſerate wird keine Verbindlichkeit übernommen. Anzeigenannahme durch alle Annoncen-Expeditionen Verantw. Schriftleiter ſowie Anzeigenleiter: Friedr. Martin, Druck u. Verlag: Friedr. Martin D.⸗A. 1200 Geſchäftsſtelle: Bismarckſtr. 13, Telefon 153, Poſtſcheckk.: Ludwigshafen 15101 Nr. 12 e Montag, den 15. Januar 1934 Die chriſtl. Grundſätze des dritlen Reiches. Eine programmatiſche Rede Vizekanzlers von Papen vor der A. K. O. in Gleiwitz. verbunden ſind. Von hier aus muß die Regeneration des Volks- tums einſetzen. Das Erbhofgeſetz, wenn auch in Einzelheiten kritiſiert, hat doch zum Ziele die Loslöſung des Bauern von materialiſtiſchen Gedankengängen und die innere Wiederverbin— dung des Bauernſtandes mit dem Geſamtvolk. Einen weithin hallenden Warnruf hat der Papſt in ſeinem Rundſchreiben DNB. Gleiwitz, 14. Januar. Vizekanzler v. Papen traf am Samstag früh in Breslau ein. Gegen Mittag ſtattete er Kardinal Bertram einen Beſuch ab und reiſte dann nach Oberſchleſien weiter. Er war als Gaſt des Grafen Balleſtrem in der Nacht vom Samstag auf Sonntag auf Schloß Plawiowitz. Am Sonntag traf Herr v. Papen in Gleiwitz ein. 0 In der„Neuen Welt“ hielt am Sonntagnachmittag Vize— kanzler v. Papen im Rahmen einer Veranſtaltung der Arbeitsgemeinſchaft katholiſcher Deutſcher, Gau Schleſien, eine programmatiſche Rede über„Die chri ſt⸗ lichen Grundſätze des Dritten Reiches“. Ein- leitend bezeichnete er Oberſchleſien, das Land unterm Kreuz, als ein echt deutſches und ein treues katholiſches Land, das wie kaum ein zweites durch Verſailles in ſeinem innerſten Kern be— troffen und in ſeinem Beſtande geradezu in Frage geſtellt wurde. Als ein unteilbares Ganzes, ein Land mit derſelben Bevölkerung und Geſinnung, Kultur und Geſchichte, die es als Weſensbeſtand— teil Geſamtdeutſchlands auswieſen, wurde es dennoch ausein— andergeriſſen und gegen den unzweideutigen Willen ſeiner Be— völkerung geteilt. Aber es hat alle Prüfungen mannhaft be— ſtanden und ſich in ſeinem deutſchen Weſen und in ſeiner freudi— gen Reichsbejahung nicht irremachen laſſen. Dafür dankt das ganze deutſche Vaterland Oberſchleſien und den Oberſchleſiern; es gedenkt auch in unerſchütterlicher Treue der deutſchen Volks⸗ genoſſen, die jenſeits der Grenze als di Vertreter deutſcher Kultur und Geſinnung in einem zermürbenden Alltagskampfe um ihr deutſches Volkstum ſtehen. Der Vizekanzler kam dann auf die gewaltige national— ſozialiſtiſche Bewegung unter ihrem großen Führer und das neugebaute Dritte Reich der Deutſchen zu ſprechen, die auch auf dieſem Gebiete erſt neue Hoffnungen zu wecken vermochten. Der Führer habe zu wiederholten Malen einer mißtrauiſchen und feindlichen Welt immer wieder den Friedenswillen der deutſchen Nation verkündet und für uns nichts weiter verlangt als die volle Gleich berechtigung mit den andern. Dieſe Gleichberechtigung aber verlangen wir in allem Ernſte und werden nicht müde werden, das erlittene Anrecht in die Welt zu rufen, bis man uns unſer Recht gibt. Das Dritte Reich wird auch der beſonderen Lage Oberſchleſiens gerecht wer— den können und es zu einem beſonderen Bollwerk des Deutſch— tums auszugeſtalten imſtande ſein. Im weiteren ſprach der Vizekanzler von Oberſchleſien als einem treukatholiſchen Gebiet, das auch in ſeiner wirtſchaftlichen und ſozialen Entwicklung führend im deutſchen Vaterlande vorangegangen ſei. Es iſt klar, daß die Zerriſſenheit unſeres geſellſchaftlichen Lebens, die durch die Entartung des Kapitalismus' herbeigeführte Spaltung in Klaſſen und der daraus ſtammende Kampf aller gegen alle in einem wirtſchaftlich ſo gegliederten Gebiet eine beſondere Schärfe annehmen mußte. Wir Katholiken ſind unabläſſig bemüht geweſen, dieſe Span⸗ nungen zu mildern und Heilmittel für ſie zu finden. Aber das Zeitalter des ausgeprägten Individualismus und betonten Materialismus ließ die beſten Anſtrengungen zuſchanden werden. And doch können gerade wir Katholiken aus dem unerſchöpflichen Borne chriſtlich⸗katholiſcher Lebensweisheit Wege gehen, die uns der große Papſt Leo XIII. in ſeiner Enzyklika„Rerum novarum“, die Pius XI. in ſeinem berühmten Rundſchreiben„Quadra— geſimo anne“ für den Neubau der zerrütteten Welt gezeigt hat⸗ ten. Dieſe Rundſchreiben ſind für uns immer das A und O aller ſozialen und ſoziologiſchen Aeberlegungen und ein Leuchtturm in dem Labyrinth der wirtſchaftlichen und geſellſchaftlichen Pro- bleme geweſen. Um ſie in die Wirklichkeit umzuſetzen, dazu be⸗ dürfe es einer elementaren Amwälzung und Abwendung von den geſellſchaftspolitiſchen Begriffen, die das 19. und 20. Jahr⸗ hundert beherrſchten. Dem Führer des neuen Deutſchland, Adolf Hitler, war es vorbehalten geblieben, die darin ent- haltenen Richtlinien beim geſellſchaftlichen Aufbau des Dritten Reiches in die Wirklichkeit umzusetzen. Die AK D.(Arbeits- gemeinſchaft Katholiſcher Deutſcher), als deren oberſter Leiter ich heute zu Ihnen ſpreche, habe es ſich gerade zur pflichtmäßigen Aufgabe gemacht, die heroiſche Anſtrengung des Führers im katholiſchen Sinne zu erläutern, ſein Werk dem deutſchen Katho⸗ lizismus näherzubringen, um ſo deſſen reiche Kräfte und Tradi⸗ tionen dieſem Neubau nutzbar zu machen. 8 Vizekanzler v. Papen gab dann an Hand von Zitaten aus „Quadrageſimo anno“ eine Betrachtung, inwieweit der Aufbau des Dritten Reiches mit deren Richtlinien als der Interpretation katholi⸗ ſcher Geſellſchaftslehre übereinſtimmt. Dieſe Aebereinſtimmung mit Worten und Taten des Führers wies er bei den Problemen von Kapital und Arbeit und denen der Entproletariſierung des Proletariats zur Schaf⸗ fung einer wahren deutſchen Volksgeme! n ſchaft nach. Das wichtigſte Kapitel aus. der päpſtlichen Weiſung iſt jenes über die neue Geſellſchaftsordnung, betitelt„Socie⸗ tatis ordo inſtaurandus“, aus dem v. Papen einige Kernſätze über die notwendige Zuſammenarbeit der Stände zitierte,„denen man nicht nach der Zugehörigkeit zur einen oder anderen Arbeits- marktpartei, ſondern nach den verſchiedenen geſellſchaftlichen Funktionen des Einzelnen angehört.“ Wer würde nicht, ſo fuhr der Redner fort, wenn er dieſe lichtvollen Anweiſungen lieſt, an die großartigen Bemühungen denken, die gerade auf dieſem Ge— biete der Nationalſozialismus in Deutſchland gemacht hat. Er will— etwa im Gegenſatz zu Italien— erſt den Geiſt ſchaffen, der ſich den Körper baut und ſpäter, wenn dieſer Geiſt Allge- meingut geworden iſt, die notwendigen Formen und organi— ſatoriſchen Gebilde herausarbeiten. Auch die Beleuchtung des Eigentumsbegriffs in der Enzyklika, wonach beim Eigentumsgebrauch nicht nur an den eigenen Vorteil zu denken, ſondern auch auf das Gemeinwohl Bedacht zu nehmen iſt, woraus ohne weiteres die Doppelſeitigkeit des Eigentums mit ſeiner Individual- und Sozialfunktion folge, ruft uns das Pro— grammwort des Nationalſozialismus„Gemeinnutz geht vor Eigennutz“ ins Gedächtnis. Aber er hat dieſes Wort nicht in blaſſer Theorie gelaſſen, ſondern er hat es in glutvolle Wirklich⸗ keit umgeſetzt. Die Auflöſung der Arbeitgeber- und Arbeit- nehmerverbände führt beide Teile zu einer neuen Ethik ihrer Berufsauffaſſung. Nicht der Gelderwerb iſt der tiefe Sinn des Wirtſchaftens, ſondern die Schaffung eines höheren Kultur— ſtandes für die Volksgemeinſchaft. Nur darin liegt auch die eigentliche Rechtfertigen eines geſunden Kapitalismus. Auch die große, volksumſpannende und beglückende Tat der Winterhilfe folgt hier alter katholiſcher Tradition. und wenn die Ver⸗ bändeder Caritas an manchen Orten vielleicht unzufrieden waren, daß man ihnen das Werk aus der Hand nahm, ſo muß ich ſagen: Wenn die Not eines Volkes ſo groß geworden iſt wie bei uns, dann iſt es heilſam und nötig, mit den Mitteln der Obrigkeit einen ſanften Druck auf die Volksgenoſſen auszuüben, ſich dieſer erſten Pflicht der Gemeinſamkeit nicht zu entziehen. Hier iſt durch die Hilfe des Staates ein chriſtliches Werk ge⸗ ſchaffen, das in der Caritas ohnegleichen ſteht. Die Amwälzung, die der nationalſozialiſtiſche Staat auf dem Gebiete der landwirtſchaftlichen Geſellſchaftsordnung anſtrebt, die Rückführung des Volkstums zu den Kraſtquellen von Blut und Boden, entſpricht in weitem Umfange der katho⸗ liſchen Auffaſſung, denn gerade die Kirche weiß, daß ſie ihre beſten Kräfte nicht in den Städten, ſondern in den Kreiſen der Bevölkerung findet, die am engſten mit Gott und ſeiner Natur eee eee Der Leipziger Gendeturm in Flammen DNB. Leipzig, 14. Januar. Seit der 10. Abendſtunde ſteht der Oberteil eines der beiden Sendetürme des Leipziger Großſenders in Flammen. Das Feuer brach in etwa 100 Meter Höhe aus. Die beiden etwa 125 Meter hohen Türme wurden im Jahre 1932 im Holzbau errichtet. Der Sendebetrieb für den Bezirk Leipzig mußte eingeſtellt werden. Kurzſchluß kommt, ſoweit man bisher überſehen kann, als Entſtehungsurſache nicht in Frage. Durch den herrſchenden ſtar⸗ ken Wind wurde die Ausbreitung der Flammen außerordentlich begünſtigt, ſo daß der Sendeturm wie eine rieſige Fackel in der weiten Landſchaft der Leipziger Ebene ſteht. Berlin— Las Palmas in 13 Stö. 25 Min. DNB. Berlin, 13. Januar. Im Rahmen des umfangreichen Vorbereitungsprogramms für den Transatlantikdienſt der Deutſchen Lufthanſa nach Süd⸗ amerika, der bekanntlich am 3. Februar eröffnet wird, ſtartete das Heinckel⸗Schnellflugzeug HE. 70 am 3. Januar morgens auf dem Tempelhofer Flughafen zu einem Flug nach Las Pal⸗ mas und erreichte bereits nach acht Stunden 35 Min. Sevilla. Der Weiterflug nach Las Palmas wurde am nächſten Morgen um 8.20 Ahr angetreten, wo die HE 70 ſchon nach vier Stunden und 50 Minuten landen konnte. Damit iſt die Entfernung Berlin—Las Palmas in 13 Stunden und 25 Minuten zurück- gelegt worden. Für den Rückflug benötigte das Schnellflugzeug der Deutſchen Lufthanſa 15 Stunden und 58 Minuten. Dieſe außerordentliche Leiſtung beweiſt erneut, welchen Fortſchritt das Flugzeug anderen Maſchinen gegenüber darſtellt. Sturmwetter um die britiſchen Inſeln. DNB. London, 13. Jan. Schweres Sturmwetter herrſcht im ganzen Bereich der engliſchen Inſeln und hat große Störungen im Schiffahrts⸗ verkehr verurſacht. Der Dampfer„Mauretania“ konnte geſtern abend den Hafen Plymouth nicht anlaufen und ging direkt nach Cherburg weiter. Der engliſche 22 500 Tonnen⸗Dampfer „Strathnaver“, der mit Paſſagieren, Poſt und 350 000 Pfund Sterling Gold an Bord von Auſtralien kam, konnte erſt nach vierſtündigen mühſeligen Bemühungen in den Hafen von Ply⸗ mouth einlaufen. Der Wind erreichte ſtellenweiſe eine Stunden⸗ geſchwindigkeit von 100 Kilometern. gegen den Marxismus und Kommunismus ausgeſtoßen. Wer hat das chriſtliche Abendland von der ent⸗ ſetzlichen Geißel des Bolſchewismus gerettet? Man braucht, wenn man von dieſem Bolſchewismus ſpricht, nicht unbedingt an die Formen zu denken, die er in einem großen Staate ange⸗ nommen hat. Die Bolſchewiſierung Europas könnte auch in an⸗ deren Formen vor ſich gehen. Eines iſt ſicher, dieſe Gefahr hatte ſich bereits viel tiefer in die europäiſche Mitte eingefreſſen, als es den meiſten von uns bewußt geworden iſt. Denken Sie bei⸗ ſpielsweiſe an den Tiefſſtand der ſittlichen Auffaſſungen, denen wir auf allen Wegen begegneten. Wohl haben die deutſchen Biſchöfe Richtlinien gegen die bedrohte Sittlichkeit erlaſſen, wohl hat das Zentrum Entſchließungen in Fülle verfaßt, wohl ſind in Parlamenten wohlmeinende Reden gehalten worden. Aber ich bin aufs Tiefſte überzeugt, daß ohne die gigantiſchen An⸗ ſtrengungen des Nationalſozialismus' unter der Führung des Kanzlers der Zerſetzungsprozeß ein furchtbares Ende genommen hätte. Die rückwärtige Geſchichtsbetrachtung kommender Zeiten wird dem Nationalſozialismus dieſelbe Bedeutung beimeſſen, wie dem heroiſchen Kampfe der Deutſchen um die Erhaltung der chriſtlichen Kultur gegen den Anſturm des Iflam. Endlich ſpricht der Heilige Vater in ſeiner Enzyklika von der Arbeitsloſigkeit. Auch hier, und gerade hier, darf die Regierung Hitler für ſich in Anſpruch nehmen, alles Menſchenmögliche im vergangenen Jahre getan zu haben, um dieſe furchtbare Geißel von Deutſch⸗ land abzuwenden. Wohin wir alſo ſehen, überall erblicken wir eine glückliche Harmonie und volle Aebereinſtimmung zwiſchen den Forderungen der„Quadrageſimo anno“ und der nationalſozialiſtiſchen Politik. Das Dritte Reich unter der Führung Adolf Hitlers iſt, das darf man füglich behaupten, der erſte Staat der Welt, in dem die hehren Grundſätze der Päpſte nicht zur anerkannt, ſondern, was viel wert⸗ voller iſt, in die Praxis umgeſetzt worden ſind. Gewiß gibt es auch Schatten im Bilde. Wir Katholiken bilden nicht die Mehrheit, daher iſt es eine geſchichtliche Konſequenz, daß die Geſetze, mit denen wir regiert werden, nicht immer und ausſchließlich dem katholiſchen Emp⸗ Der Führer in Lippe Die große Wiederſehensfeier. Detmold, 15. Jan. Der Freieſtatt Lippe⸗Detmold ſtand im Zeichen der großen Wiederſehensfeier, die anläßlich der Landtagswahl vom 14. Januar 1933 in Lippe ſtattfand. Die⸗ ſer Wahl kam eine ganz beſondere Bedeutung zu, denn ſie war der Grundſtein, in dem ſie zeigen ſollte, ob die Regie⸗ rung Schleicher überhaupt noch eine Reſonnanz im Volke habe. Die Wahl brachte der Nationalſozialiſtiſchen Partei die Hälfte aller Stimmen. Der Führer ließ es ſich nicht neh⸗ men, an den Wiederſehensfeiern in Lippe teilzunehmen. Mit dem Führer kamen viele der alten Kämpfer, die damals am Wahlkampf maßgebend beteiligt waren. Auf einer Kund⸗ gebung in Lemgo nahm auch der Führer das Wort. Beſchleunigte Einkommenſteuer⸗ veranlagung für 1933 V'ꝰDzZ. Berlin, 13. Januar. Wie das VꝰDZ.⸗Büro meldet, weiſt der Reichsfinanzminiſter im Anſchluß an das Geſetz über die Einkommenſteuer für 1933 in einem Runderlaß darauf hin, daß die Veranlagung früher abgeſchloſſen werden muß als in den vorangegangenen Jahren. Sie muß im weſentlichen bis zum 30. September 1934 beendet ſein. Die Vordrucke zur Abgabe der Steuererklärung ſollen den Steuerpflichtigen ſofort, ſpäteſtens bis zum 20. Januar 1934 zugeſandt werden. Die Steuerpflichtigen ſollen in geeigneter Form darauf hingewieſen werden, daß die Steuererklärungsfriſt am 15. Februar 1934 abläuft und daß eine Verlängerung nur in ganz beſonderen Ausnahmefällen in Frage kommt. Soweit früher bereits unter Vorbehalt des Widerrufs Friſtverlängerung gewährt worden iſt, muß geprüft werden, ob die Verhältniſſe eine Verkürzung der Friſt geſtatten. Die Steuerpflichtigen, deren Steuerabſchnitt vor dem 1. Oktober 1933 geendet hat, ſind be⸗ reits im Kalenderjahr 1933 zur Abgabe einer Steuererklärung aufgefordert worden. Die Veranlagung dieſer Steuerpflichtigen ſoll nach Möglichkeit beſchleunigt werden. Gegenüber Vorſtel⸗ lungen von Buchſtellen landwirtſchaftlicher Verbände, daß Land⸗ wirten durch die Abgabe einer Steuererklärung noch im Jahre 1933 ſteuerliche Nachteile erwachſen könnten, betont der Reichs- finanzminiſter, daß dieſe Befürchtung unbegründet ſei. Für die Frage, welcher Steuerabſchnitt bei landwirtſchaftlichen Einkünf⸗ ten maßgebend iſt, gelten die Beſtimmungen des Runderlaſſes vom 3. März 1933. Nachteile, die ſich daraus für nichtbuch— führende Gewerbetreibende, die zugleich einen landwirtſchaft— lichen Betrieb beſitzen, ergeben, können erſt bei der allgemeinen Steuerreform beſeitigt werden. . ‚—— ebe. finden voll entſprechen können. Iſt das zu Zeiten ſozialiſtiſcher Herrſchaft vielleicht anders geweſen als heute? Manche liberalen Kulturlämpfer, die es damals in Deutſchland gab, ſind innerlich nicht viel anders geworden, auch wenn ſie heute eine Partei— uniform tragen. Aber iſt es deshalb berechtigt, die Anſchau⸗ ungen dafür verantwortlich zu machen, mit denen der Führer das neue Deutſchland aufbauen will? Leber die Beſtrebungen gewiſſer Kreiſe, eine nordiſch⸗germaniſche Kirche ins Leben zu rufen und ſie als gleichberechtigt neben die chriſt⸗ lichen Bekenntniſſe zu ſtellen, haben die deutſchen Biſchöfe ge⸗ ſprochen, und wir Katholiken haben dem nichts hinzuzufügen. Gegen Raſſenforſchung und Raſſenpflege, die das Beſtreben haben, die Eigenart eines Volkes möglichſt rein zu halten und den Sinn für die Volksgemeinſchaft zu wecken, iſt gewiß nichts einzuwenden. Dieſe Liebe zur eigenen Raſſe wird niemals in Haß gegen andere Völker oder Raſſen ausarten. Das iſt das Entſcheidende, und niemals darf dieſe Raſſenpflege in einen Konflikt mit dem Chriſtentum gebracht werden, denn Raſſe und Chriſtenlum ſind keine Gegenſätze, ſondern nur verſchiedene Ord⸗ nungen. Das Chriſtentum hat aus den deutſchen Stämmen erſt ein deutſches Volk gemacht, und es iſt wahrlich nicht nötig, erſt eine neue nordiſch-germaniſche Religion zu begründen, um ein Bekenntnis zu unſerem Volkstum ablegen zu können. Das Reichskonkordat hat die deutſche Reichsregierung geſchloſſen, weil ſie der Aeber⸗ zeugung war, daß der Neubau des Reiches nur mit und niemals gegen oder ohne die Energien des im deutſchen Volke verwur— zelten Chriſtentums zu verwirklichen ſei. In der Praxis ſtoßen ſich die Dinge an der Frage des Vereinsweſens. Dafür wird man eine Löſung finden müſſen. Es iſt ſicher, daß die Kirche niemals auf die konfeſſionelle Erziehung und Betreu⸗ ung der Jugend verzichten kann. Dazu aber bedarf es keiner Sport- und Turnvereine. Eines ſchließt das andere nun nicht aus, ſondern ſie bedingen ſich gegenſeitig: zwiſchen den Funktionen der Staatsjugend und der Kirche muß ein Friede geſchloſſen werden, der jedem das Seine gibt. Jugend iſt immer radikal, und das iſt gut ſo; aber es iſt trotzdem nicht nötig, daß ſie in dem Kampf um dieſe neue Aufgabe Wunden aufreißt, die der Bildung der Volksgemeinſchaft durchaus abträglich ſind. Es iſt hohe Zeit, damit das Aufbauwerk des neuen Reiches gerade am Teile der Jugend nicht gefährdet wird, in Kürze zu einer Löſung dieſer Frage zu kommen, die letztlich bei gutem Willen von beiden Seiten doch nur Formalie iſt. Der neue Staat kann und will gerade auf die chriſtliche Jugend beider Konſeſſionen nicht verzichten. Dieſe kleinen Schattenpunkte geben leider dem Auslande allzuoft Veranlaſſung zu behaupten, daß die Verhältniſſe zwi⸗ chen Kirche und Staat in Deutſchland dem Bruche zutrieben. Nichts iſt unwahrer als das. Der 12. November und das einmütige Bekenntnis faſt des ganzen deutſchen Katholizismus zu Hitler, zu ſeiner Regierung und zum Nationalſozialismus beweiſt, wie ſehr dies katholiſche Volk einen Enderfolg des begonnenen Wer— kes erhofft und ſich mit ſeinem Führer verbunden fühlt. Es iſt keine Einmiſchung etwa in öſterreichiſche Verhältniſſe, wenn ich zu dem Hirtenbrief der öſterreichiſchen Biſchöfe Stellung nehme, ſondern es iſt eine berechtigte und notwendige Abwehr gegen die ungewöhnliche Einmiſchung des öſterreichiſchen Epiſkopates in innerdeutſche Verhältniſſe. Es iſt auch notwen⸗ dig, daß zu dieſem Thema von autoritärer Stelle ein deutliches Wort geſprochen wird um des Friedens im deutſchen Volke willen, von dem der öſterreichiſche Stamm einen Teil bildet, und um des religiöſen Friedens willen im Reich. Wir glauben, daß beides, der Kampf um die Autorität und gegen die falſch ver ſtandene Vollsſouveränität auch in Oeſterreich nicht geführt wer— den würde und könnte, wenn nicht der Nationalſozialismus in ſeinem Kampfe gegen Liberalismus und Marxismus dieſer Ent⸗— wicklung ein Vorbild gegeben hätte. Nicht aber können wir uns einverſtanden erklären mit der Stellungnahme der öſterreichiſchen Biſchöfe zum Nationalſozialismus ſelbſt. Der Hirtenbrief ſpricht von dem Zwiſt mit dem deutſchen Brudervolke, der in ſeinem tiefſten Weſen im religiöſen Gedankenkreiſe des National- ſozialismus begründet ſei. Man kann nur annehmen, daß die Schwere dieſes Vorwurfes den hochwürdigſten Biſchöfen nicht bewußt geworden iſt. Denn dann müßte man entweder dem deutſchen Katholizismus vorwerfen, daß er an einem Religions- kriege gegen das katholiſche Oeſterreich beteiligt ſei, oder man müßte folgern, daß die deutſchen Biſchöfe ſamt dem katholiſchen Bolksteil ſich in ihrem Bekenntnis zum nationalſozialiſtiſchen Staat auf einem religiöſen Irrwege befänden und daß man ſie nun gegen ihre eigene Regierung mobil machen wolle. Seit jener früheren bedingten Ablehnung einzelner Programm- punkte der nationalſozialiſtiſchen Partei durch den deutſchen Epiſkopat iſt doch eine grundlegende Aenderung eingetreten. Denn unmittelbar nach den bekannten offiziellen Erklärungen des autoritären Führers und Reichskanzlers hat der deutſche Epiſkopat„die früheren Verbote und Warnungen als nicht mehr notwendig bezeichnet“. In einer Anzahl von Kundgebungen haben die deut⸗ ſchen Biſchöfe den reichsdeutſchen Katholiken den Weg zur poſitiven Mitarbeit im nationalſozialiſtiſchen Staate in aller Form ans Herz gelegt. Die öſterreichiſchen Biſchöfe verſuchen, vier„Grundirrtümer“ herauszuarbeiten:„Raſſenhaß, radikaler Antiſemitismus, extre⸗ mes Nationalitätenprinzip, nationalkirchliche Beſtrebungen.“ Wir müſſen als deutſche Katholiken in der Verurteilung ſolcher Irrtümer und Häreſien den öſterreichiſchen Biſchöfen voll und ganz zuſtimmen, wenn ſie in der Tat die Doktrin des National⸗ ſozialismus darſtellten. Indeſſen— die Doktrin des National- ſozialismus und ihre Anwendung wird ausſchließlich vom Fü h— rer beſtimmt, und nichts iſt uns bekannt, das es rechtfertigen würde, einen der genannten Irrtümer dem Nationalſozialismus zur Laſt zu legen. Aeber den Raſſenhaß habe ich vorhin ſchon geſprochen. Der Vorwurf des radikalen Antiſemitismus iſt um ſo unverſtändlicher, als die öſterreichiſchen Oberhirten ſelber ſich in den letzten Jahren mit Recht und wiederholt gegen die Aus wüchſe des Judentums auf allen Gebieten des öffentlichen Le⸗ bens gewandt haben. Um mehr als einen Abwehrkampf gegen dieſe Auswüchſe handelt es ſich auch in Deutſchland nicht. Gegen⸗ über dem Vorwurf des extremen Nationalitätenprinzips zitierte der Vizekanzler die Worte des Führers„indem wir in grenzen⸗ loſer Liebe und Treue an unſerem eigenen Volkstum hängen, reſpektiern wir die nationalen Rechte auch der anderen Völker aus derſelben Geſinnung heraus und wünſchen aus tiefſtem Herzen, in Frieden und Eintracht mit ihnen zu leben. Wir kennen daher auch nicht den Begriff des Germaniſierens.“ 5 Was den Vorwurf einer Nationalkirche angeht, ſo denkt niemand in Deutſchland ernſthaft auch nur an einen ſolchen Verſuch. Einige jugendliche, aber gänzlich einflußloſe Heißſporne haben hier und da Ideologien geäußert, die, durch die Brille der Abneigung geſehen, dahin gedeutet werden könnten. Ich kann die öſterreichiſchen Biſchöfe über das Schickſal der chriſtlichen Kirche in Deutſchland völlig beruhigen. Anzählige Male iſt autoritär und feierlich verkündet worden, daß das neue Deutſchland das Chriſtentum als die Grundlage jeder Aufbauarbeit betrachtet und gegen alle Anfeindungen ſchützen will. Daß die ſog. Nationalkirche eine Angelegenheit wenig bedeut— ſamer Kreiſe iſt und mit dem Katholizismus nichts zu tun hat, das wiſſen beſtimmt alle deutſchen Katholiken. Ich ſpreche im Namen des deutſchen Katholizismus, wenn ich ſage, daß der öſterreichiſche Hirtenbrief in geſchichtlicher Stunde der Frage der Schickſalsgemeinſchaft des geſamtdeutſchen Volkes einen ſchlechten Dienſt geleiſtet hat. Amſo erfreuter bin ich, feſtſtellen zu können, daß ſein Echo dem Fürſterzbiſchof von Gurk Veranlaſſung gegeben hat, ihm eine Erläuterung zu geben, die ihn in ſeinen weſentlichen Teilen abſchwächt. Wir müſſen an der Wende der Zeiten, in der wir leben, uns be— mühen, die großen Linien zu ſehen. Wenn die öſterreichiſchen Haß und Furcht im DNB. Paris, 13. Jan. Der außenpolitiſche Ausſchuß des Senats nahm am Freitag einen Bericht ſeines Vorſitzenden über den gegenwärtigen Stand⸗ punkt der deutſch-franzöſiſchen Beziehungen entgegen. Der Se- nator Bérenger gab eine Leberſicht über das Ergebnis der Anterredungen des franzöſiſchen Botſchafters in Berlin mit dem Reichskanzler ſeit dem September. Hierauf teilte er das vom franzöſiſchen Botſchafter der Reichsregierung am 1. Januar überreichte Aide memoire mit. Der Ausſchuß beſchränkte ſich darauf, dieſes Schriftſtück zur Kenntnis zu nehmen und ſich vorzubehalten, es in einer ſpäteren Sitzung zu behandeln. Der parteiloſe Senator Armbruſter eröffnete die außen⸗ politiſche Ausſprache mit der Erklärung, die Zukunft ſei im Hinblick auf die Politik Deutſchlands und Italiens dunkel. Er vertrat dann den Standpunkt, daß das Vertrauen Frankreichs in die internationalen Pakte erſchüttert ſei und daß man folglich eine feſtere Grundlage finden müſſe, um den Frieden zu ſichern. Er befürchte, daß eine Abrüſtung der Völker nicht mehr möglich ſei. Die Abrüſtungskonferenz ſei nichts als eine„Konferenz der kontrollierten Aufrüſtung“. Von ihrer Arbeit ſei nichts Gutes mehr zu erwarten. Frankreich ſei von Gefahren umgeben. Man ſolle nicht warten, bis es zu ſpät ſei. Der rechtsgerichtete Senator Lemer y wiederholte hierauf die ſattſam bekannte Behauptung, Deutſchland habe Genf ver— laſſen, um ſich jeglicher Kontrolle zu entziehen. Frankreich habe den Fehler begangen, Deutſchland die Gleichberechtigung auf der Abrüſtungskonferenz zuzugeſtehen. In welchem Maße könne man Deutſchland geſtatten, wieder aufzurüſten und Frankreich abrüſten laſſen, um die Gleichheit herzuſtellen? Bisher ſei alles dem Willen geopfert worden, die Solidarität mit den ehemaligen Verbündeten aufrecht zu erhalten. Wenn man ſich an dieſe Auffaſſung noch weiterhin halte, ſo würde das bedeuten, daß man das Ziel opfere, um die Mittel zu erhalten. Beſſer ſei es, allein Widerſtand zu leiſten, als ſich in Geſellſchaft„zurückzu- Erfaſſung jedes Betriebes für die NSB0O. V'. Berlin, 13. Januar. Wie das VD. ⸗Büro meldet, wurden auf der Weimarer Tagung der NS. durch Staatsrat Pg. Schuhmann fol— gende vier Geſichtspunkte feſtgeſtellt: 1. Erfaſſung jedes Betriebes für die NS BO. und damit auch für die NSDAP. als Trägerin des neuen Staates; 2. ſtraffe Zuſammenfaſſung der Mitglieder; 3. Schulung und Führerausleſe; 4. die NS BO. tragender Pfeiler der Deutſchen Arbeitsfront. In dieſem Zuſammenhang hört das VD. Büro, daß die im Lande vereinzelt aufgetauchten Gerüchte, als ob die NSBO. verſchwinden werde, da ſie nach Bildung der Deutſchen Arbeits- front überflüſſig geworden ſei, abſolut unſinnig und durchaus falſch ſind. Die Bedeutung der NSB0. ergibt ſich beſonders deutlich aus den vorſtehend erwähnten vier Aufgaben für das Jahr 1934. Von der Weimarer NSBO.-Tagung wurden dem Führer Adolf Hitler und dem Staatsrat Dr. Ley Danktelegramme für die Schaffung des großen ſozialen Geſetzgebungswerkes für den deutſchen Arbeiter geſandt. Reichsjuſtizminiſter lehnt Verlängerung der Verjährungsfriſt ab. VD. Berlin, 13. Jan. Mit der für das Wirtſchaftsleben, vor allem auch des Mittel- ſtandes bedeutſamen Bitte um Verlängerung der Verjährungsfriſten von Forderungen hatte ſich der Deutſche Handwerks- und Gewerbe— kammertag an den Reichsjuſtizminiſter gewendet. Er halte beſonders geltend gemacht, daß vielfach Schulden bei Geſchäftsleuten und Hand⸗ werkern innerhalb der jetzigen geſetzlichen Verjährungsfriſt nicht be⸗ zahlt würden und daß die Gläubiger es häufig unterlaſſen, irgend- welche Schritte zu unternehmen, die Forderungen hereinzubekommen. Wie das VD. Büro meldet, hat der Reichsjuſtizminiſter geantwor⸗ tet, er verkenne nicht, daß die Gläubiger häufig von den zur Anter⸗ brechung der Verjährung nötigen Klagemaßnahmen abſähen, weil viel— fach kein Erfolg, ſondern nur Koſten zu erwarten ſeien. Doch könne er darauf ein Bedürfnis für eine Verlängerung der Verjährungs⸗ ſriſten nicht herleiten. Das Geſetz gebe dem Gläubiger die Möglich⸗ keit, die Verjährung auch ohne Inanſpruchnahme des Gerichts zu unterbrechen. Es wird nämlich nach§S 203 BGB. die Verjährung ſchon durch eine Abſchlagszahlung, eine Zinszahlung oder eine Aner— kenntnis des Schuldners unterbrochen. Er, der Miniſter, meine, daß ſich auf dieſem Wege in den meiſten Fällen, in denen der Schuldner deshalb nicht zahle, weil er nicht zahlen kann, die Anterbrechung der Verjährung auf verhältnismäßig einfache Weiſe und ohne erhebliche Koſten werde erreichen laſſen. Gegen die Verlängerung der Ver⸗ jährungsfriſt beſtände auch das grundſätzliche Bedenken, daß ſie der natürlichen Schuldenbereinigung hemmend entgegenwirken würde. Der Reichswirtſchaftsminiſter und der Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft hätten ſich dieſer Auffaſſung angeſchloſſen. SS⸗Führer im Stabe der Oberſten SA-Führung. DNB. Berlin, 13. Jan. Nach einem Erlaß bes Stabschefs der SA tragen in Zu— kunft die in den Stab der Oberſten S A⸗Führung verſetzten SS⸗ Führer anſtelle der ſchwarzen Kragenſpiegel ſolche in karmeſinrot Staatsmänner erſt dieſe große Linie ſehen würden, dann könnte es nicht mehr ſchwer ſein, die letzten Mißverſtändniſſe und Schwierigkeiten aus dem Wege zu räumen. Wir deutſchen Katholiken, ſo ſchloß der Vizekanzler, wollen mit ganzer Seele und vollſter Aeberzeugung hinter Adolf Hitler und ſeiner Regierung ſtehen. Wir bewundern ſeine Vaterlands— liebe, ſeine Tatkraft und ſeine ſtaatsmänniſche Weisheit. Der deutſche Katholizismus muß in dieſer geſchichtlichen Stunde heraus aus der Negation, heraus aus dem Ghetto, er muß am Neubau des Dritten Reiches ſeinen tätigen Anteil nehmen, denn nur bei unumſchränkter Hingabe an das große Werk ſind wir auch berechtigt, das zu fordern, was uns aus katholiſchem Denken heraus unerläßlich ſcheint. f Direktor Handy verlas Huldigungstelegramme an den Reichspräſidenten, den Reichskanzler, den Fürſterzbiſchof Ber— tram(Breslau) und den Oberpräſidenten von Schleſien, Hell- muth v. Brückner. Der Geſang des Deutſchland- und Horſt⸗ Weſſel-Liedes endete die eindrucksvolle Kundgebung. Der Ver⸗ lauf der Kundgebung und die Rede des Vizekanzlers wurde durch Lautſprecher in zwei Parallelverſammlungey und auch auf und auf dem linken Anterarm einen ſchwarzen Aermelſtreifen mil der Bezeichnung„Oberſte SA-Führung“ in ſilberner Stickerei. 22 den Rundfunk übertragen. franzöſiſchen Senat Feindſelige Töne bei der außenpolitiſchen Ausſprache ziehen“. Eine Rückkehr Deutſchlands in den Völkerbund ſei nicht wünſchenswert, denn Deutſchland werde neue Bedingungen daran knüpfen. In den deutſch-franzöſiſchen Anterredungen dürfe Frankreich keine Zugeſtändniſſe mehr machen. Zum Schluß for- derte Lemery, daß man auf die Abrüſtungskonferenz verzichte. Der Augenblick ſei gekommen, ſie zu ſchließen und zu erklären, daß Deutſchland daran ſchuld ſei(11). Frankreich müſſe ſeine Macht aufrecht erhalten und ſeine militäriſchen Sachverſtändigen befragen, ob die Dienſtzeit vorübergehend nicht erhöht werden müſſe, ob die Befeſtigungen längs der belgiſchen und an der ſchweizeriſchen Seite nicht verlängert, ob die franzöſiſche Ar— tillerie und Flugſtreitkräfte moderniſiert und ob Paris vor einem plötzlichen Luftangriff geſichert werden müſſe. Die Bündniſſe müßten gefeſtigt werden. Belgien müſſe man helfen, ihre Gren⸗ zen zu befeſtigen und Polen und der Kleinen Entente ihre Rüſtungen ergänzen. Frankreich ſolle aufhören, an ſich ſelbſt zu zweifeln und nach London, Moskau oder Nom zu blicken. Kammerſieg der franzöſiſchen Regierung. DNB. Paris, 13. Jan. Der Miniſterpräſident hat geſtern nach einer weiteren Aus— ſprache über den Antrag auf Einſetzung eines parlamentariſchen Anterſuchungsausſchuſſes zum Fall Staviſky die Vertrauens⸗ frage gegen dieſen Antrag geſtellt. Die Regierung blieb mit 360 gegen 229 Stimmen ſiegreich. Anſchließend wurde über die von Herriot im Namen ſeiner Fraktion eingebrachte Vertrauensentſchließung für die Re- gierung in zwei Teilen abgeſtimmt. Zu dem entſcheidenden Teil, der der Regierung ausdrücklich das Vertrauen ausſpricht, ſtellte Miniſterpräſident Chautemps wieder die Vertrauensfrage. Das Ergebnis lautete 376 gegen 205 Stimmen. Kurze Tageschronik. Detmold: Bei der großen Wiederſehensfeier in Detmold, die anläßlich der Landtagswahl vom 14. Januar 1933 ſtattfindet, fand ſich am Samstag nachmittag ganz unerwartet auch der Führer Adolf Hitler ein und wurde von der Bevölkerung ſtürmiſch begrüßt. Berlin: Der Stellvertreter des Führers verbietet die inner- halb der NSDAP. oder ihren Nebenorganiſationen beſtehenden W braunen Schweſtern oder rote Hakenkreuz⸗ weſtern. Berlin: Zu den Beſuchen des Führers in Theatern und Filmtheatern wird von zuſtändiger Stelle darauf hingewieſen, daß der Reichskanzler lediglich die dort vorgeführten Stücke kennenlernen will. Er wolle durch dieſe Beſuche keineswegs eine Anerkennung des Vorgeführten zum Ausdruck bringen. Berlin: Bei einem Geburtstagsempfang von Vertretern des Reichsluftſchutzbundes ſprach Reichsluftfahrtminiſter Gö— 3 über die Bedeutung des zivilen Luftſchutzes für Deutſch⸗ and. Berlin: Studienaſſeſſor Georg Ried wurde zum Reichs- geſchäftsführer der Deutſchen Erziehergemeinſchaft ernannt. Berlin: Am Sonntag um 15 Ahr fand im Luſtgarten eine große Kundgebung zum neuen Geſetz der Arbeit ſtakt, auf der auch Reichsminiſter Dr. Göbbels das Wort ergriff. Weitere Redner waren der Reichsleiter der NSBO. Schuhmann, der Organiſationsleiter der Deutſchen Arbeitsfront Selzner un der Treuhänder der Arbeit, Engel. Kattowitz: Die Polizei konnte drei Banditen feſtnehmen, die am Weihnachtsabend einen Raubüberfall auf einen Kauf⸗ mann in Königshütte und einige Tage ſpäter in Orzegow einen weiteren Raubüberfall durchführten, wobei ein Kolonialwaren— händler erſchoſſen wurde. Saarbrücken: Das Schwurgericht verurteilte den Maurer Karl Lang, der in der Nacht zum 23. September den Natio- nalſozialiſten Ernſt Hemmer getötet hatte, zu eineinhalb Jahren Gefängnis und ferner neun Monaten Gefängnis wegen Wider— ſtands gegen die Staatsgewalt. Paris: Der Matin berichtet, daß ſich bei den Befeſtigungs⸗ bauten an der franzöſiſchen Oſtgrenze eine ganze Reihe von Be- anſtandungen herausgeſtellt habe. Die ausgeführten Beton- mauern ſeien viel dünner wie vorgeſehen und das Mauerwerk zeige infolge der ſchlechten Miſchung ſchon Riſſe. Ein Pionier⸗ oberſt habe die Vorkommniſſe als wahren Skandal bezeichnet. Mailand: In Oberitalien ſind ſtrenge Kälte und neue ſtarke Schneefälle zu verzeichnen. Die Zug- und Telefonverbindungen ſind unterbrochen. Nom: Der Senat hat am Samstag nach zweitägiger Aus- ſprache einſtimmig das Korporationsgeſetz angenommen. Kopenhagen: Leber einen Teil Dänemarks, insbeſondere über Kopenhagen, ſind Schneefälle niedergegangen. Zahlreiche Verkehrsſtörungen ſind zu verzeichnen. Schanghai: Ein auf dem Wege nach Hongkong befindlicher chineſiſcher Dampfer iſt infolge einer Keſfelexploſion geſunken. Bisher werden 120 Tote gemeldet. Schanghai: General Lukweitung iſt in die Schantung-Pro- vinz eingedrungen. Seine Armee habe 33 Dörfer ausgeplünde Man erwartet ein Einſchreiten der japaniſchen Militär⸗ Marinebehörden. JJ ĩ ²˙ A 2 2 382 1 ſeh 8 ein 10 des fril wu don G1. Ha . ſth übe die dan fall and lich alle gebi Def aut ſtat Wie 100 cn. As. rischen duens⸗ b mit ſaner e Ne⸗ del, elle Nas mold, indet, det erung nnet⸗ enden euz⸗ und jeden, ice eine fem Oö ilch ich let lib hren. del 105⸗ Le ol perl fel. le el. ele ce . micht zutreffend. N G.⸗Bekunntmachungen Gntetamtliche Veröffentlichungen der NS DAN . gr. Viernheim und der Unterformationen. 1 ef 1 äftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 Je ſchäfts ſtun den ⸗ E; i 3 3 ft a n⸗ Einteilung: NS BO. u. Deutſche Arbeitsfront: jeden Montag, Mittwoch 5 Freitag, abends 7—9 Uhr„ Ortsgruppenleitung: jeden Montag u. Dor Kaſſenverwaltung d. Ortsgruppe: jeden D inerstag, abends 7—9 Uhr onnerstag, abends 7—9 Uhr Heute Montag Abend 8 Uhr im„Freiſchütz“: N. S Frauenſchaft⸗Singchor und B. d. M. Pünktlich erſcheinen. Der Leiter des Singchors. 9 1*„85 8 Achtung! Der große Nürnberger⸗Parteitagfilm„Der S 8 8“ läuf. il 5 Sieg 8 Glaubens“ läuft vom 6.—8. Februar im Central⸗ eino. Damit die geſamte Einwohnerſchaft Gelegenheit hat ſich dieſes grandioſe Filmwerk anſehen zu können, wollen die Gaſt⸗ wirte an dieſen 3 Abenden möglichſt keine Kappenabende uſw N* K 5 veranſtalten. Heil Hitler! Nor 1 4 Der Propagandaleiter * Diejenigen Kolonialwarenhändler, welche Gut as Winterhilfswerk geſpendet haben, wo ienstag, den 16. und Mittwoch, den 17. Januar jeweils von 2 bis 4 Uhr im Sitzungsſaale des Rathauſes für die Monate Januar, Februar und März mit ihrem Firmenſtempel ver⸗ ſehen, abgeben. NS.⸗Volkswohlfahrt, Ortsgruppe Viernheim. ; K ³ ½·p1̃• KKK Lokale Nachrichten. Viernheim, den 15. Januar 1934. Denkſpruch. Einmal iſt keinmal! Dies iſt das erlogenſte und ſchlimmſte unter allen Sprichwörtern, und wer es gemacht hat, der war ein ſchlechter Rechenmeiſter oder ein boshafter. Einmal iſt zehnmal und hundert- und tauſendmal. * Seinen ſchweren Verletzungen erlegen iſt geſtern vormittag 6 Uhr das 5 jährige Söhnchen Jakob Theodor des Adam Englert, Weinheimerſtraße, das am Freitag früh infolge eines ſchrecklichen Autounfalles ſchwer verletzt wurde. Die Eltern des Kindes wurden durch das Unglück von ſchwerem Leid betroffen und bringt man ihnen nebſt den Großeltern herzliche Teilnahme entgegen. Todesfall. In Mannheim ſtarb der von hier gebürtige Hans Mattern im Alter von nahezu 40 Jahren. Für die Winterhilfe. Die zweite Aufführung des „Hochtouriſt“ ſeitens des Männergeſangvereins geſtaltete ſich wiederum zu einem beiſpielsloſen Erfolg. Der Saal war überfüllt. Das Publikum folgte der blendenden Darſtellung dieſes einzigartigen Schwankes mit ſpannendem Intereſſe und dankte dem vortrefflichen Spielermaterial mit wahren Bei⸗ fallsſtürmen. Wir unterlaſſen es auch diesmal, den einen oder anderen Spieler hervorzuheben, da wir es als eine Unge⸗ rechtigkeit empfinden würden. Große Anerkennung fanden bei allen Sangesfreunden auch die herrlichen Chöre. Dem Verein gebührt für den genußreichen Theaterabend, den er der breiten Oeffentlichkeit geboten, wärmſter Dank. Dank wird ihm auch das Winterhilfswerk zollen, dem ein ſtattlicher Reinertrag zugeführt werden kann. Wie wir erfahren, ſind es trotz des niederen Eintrittspreiſes 100 Reichsmark, womit manche Not gelindert werden kann. Der Sonntag Der zweite Sonntag des neuen Jahres, an dem in den Vormittagsgottesdienſten die feierliche Weihe der Gläubigen an die heilige Familie vorgenommen wurde, führte ſich nicht mit dem beſten Wetter ein. Wir hatten zwar keinen Froſt und Schnee, wie ſolcher Ende der Woche vomSchwarzwald gemeldet wurde, wohl aber Regen und naßkaltes Wetter. Wenn es auch nicht immer regnete, war doch der Himmel verhangen und trüb und der Aufenthalt im Freien nicht ſonderlich an⸗ genehm, worunter auch der Beſuch der ſportlichen Veranſtal⸗ tungen auf den Sportplätzen zu leiden hatte.— Am Vormittag 11 Uhr fand im„Kaiſerhof“ die feierliche Eröffnung der Kaninchenſchau unter ſtarker Teilnahme hieſiger Kleintier⸗ züchter, insbeſondere auch ſtarker Beteiligung der Mitglieder des hieſigen Klubs der Geflügelzüchter 1926 ſtatt, worüber wir an anderer Stelle berichten.— Die beiden Abendveran⸗ ſtaltungen des Tages erfreuten ſich eines ſtarken Beſuches. So füllten die evangeliſchen Gemeindeglieder den großen Freiſchützſaal. Ein vom evang. Kirchenchor zuſammengeſtelltes Programm fand den ungeteilten Beifall aller Anweſenden. Einen großen Erfolg hatte der Männergeſangverein mit ſeinem im Engelſaal zugunſten der Winterhilfe nochmals aufgeführten Theaterſtück„Der Hochtouriſt“. Es war nicht nur ein fing 1 ſondern auch ein kuͤnſtleriſcher Erfolg, den die Spielſchar 33 Männergeſangvereins errungen hat. Sie verſetzte die Beſu her in ein ſtädtiſches Theater. Das allſeitige Lob und die 7 der Begeiſterung bei den einzelnen Szenen haben dies zur Genüge bewieſen und wollen auch wir dem Verein, mit Dirigent, Spielleitern und Spielern höchſte Anerkennung zollen.— Prinz Karneval hat am Samstag und Sonntag ſein Negiment angetreten. Mit einem Maskenball im Saftladen und einigen Kappenabenden wurde die diesjährige Saiſon eingeleitet. 4 das ſcheine für E llen dieſelben am 1 2 9 ie. Die auf Veran⸗ Die Arbeitsbeſchaffungslotterie. Die auf 2 5 laſſung unſeres Führers und Volkskanzlers 1 beitsbeſchaffungslotterie fand in den Kreiſen aller Volksge⸗ noſſen das regſte Intereſſe. Auch hier konnten eine 990— Anzahl von Gewinnen, worunter auch ein ſolcher von 200.— RM. zur Auszahlung gelangen. 1 ili itteilung hält ſich der Nach einer polizeilichen Mitteiln ö ich der ſchon 1 Tage bei der hieſigen Polizei als 1 0 ge- meldete Einwohner gegenwärtig in Berlin auf. A 1 ieſer⸗ halb ſchon aufgetauchten Gerüchte ſind nun glücklicherweiſe 2 Haſendiebſtahl. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag wurden aus einem Anweſen der Weinheimerſtraße 3 wertvolle Zuchthaſen geſtohlen. Die Tiere wurden ſchon verſchiedentlich auf großen Schauen mit erſten Preiſen be— dacht und hatten einen Wert von ungefähr 50 Mk. Nun fanden Kinder hinter der Sickergrube der Zeppentränke 3 Haſenfelle und es wurde feſtgeſtellt, daß hier die geſtohlenen Tiere abgeſchlachtet wurden. Es liegt im allgemeinen Intereſſe, daß dieſer Diebſtahl, begangen an einem armen Volksgenoſſen, ge— klärt wird und die Diebe der gerechten Strafe nicht entgehen. Sachdienliche Mitteilungen ſind deshalb erbeten und können bei der Kriminalpolizei, Waſſerſtraße, oder bei dem Polizei⸗ amt gemacht werden. Auf Wunſch wird ſtrengſte Diskretion zugeſichert. Der Polizeibericht meldet: In der vergangenen 1 0 wurde 1 Perſon wegen Ruheſtörung zur Anzeige ge— hracht. Kunlucher⸗ Ind Geſiägelſcan des Karlücher⸗ und Geſlügelzuchtwereins 1916 im„Kaiserhof“. Am geſtrigen Sonntag fand im Saale des Kaiſerhofes eine Kaninchen- und Geflügelausſtellung ſtatt, die ſehr gut beſchickt war und Zeugnis ablegte von der im abgelaufenen Jahr erfolgten züchteriſchen Arbeit. Zur Eröffnung der Ausſtellung hatte die Führung des Vereins eine Feier arrangiert, die der Ausſtellung einen würdigen Auftakt gab. Nach einem Muſikſtück und dem von den hieſigen Geſangvereinen unter Gauchormeiſter Georg Hooks Stabführung gut vorgetragenen Sängergruß und dem Herr Nikolaus Wunder, Ausſtellungsleiter und Führer des Vereins, in herzlichen Worten die erſchienenen Gäſte und Mitwirkenden an der Eröffnungsfeier. Er konnte begrüßen: Herrn Eckardt, Gaufachleiter, Heppenheim a. d. W. die Herren Ackermann-Sprendlingen, Kraus⸗Darmſtadt, Lutz⸗Heppenheim, Trautmann-Rimbach, die Vertreter der hieſigen Bauernſchaft, die Herren Roos und Blaeß, und die Vertreter der Gemeinde⸗ behörde und der Parteileitung. Hierauf ſprach der Gaufach⸗ leiter, Herr Eckardt. Er gab ſeiner Freude Ausdruck über die große Beſchickung der Ausſtellung und begrüßte die züch⸗ teriſchen Leiſtungen der Mitglieder, die heute den Preisrichtern ihre Arbeit nicht leicht machen. Er dankte unſerer heutigen Regierung für die Unterſtützung, die ſie der Kleintierzucht zuteil werden läßt, was ſie beſonders darin zum Ausdruck brachte, daß ſie die Kaninchen- und Geflügelzuchtvereine der Landwirtſchaft angegliedert habe. Er gab dem Wunſche Aus⸗ druck, daß die Maßnahmen der Reichsregierung dazu beitragen mögen, uns immer mehr vom Ausland unabhängig zu machen. Denn für viele Millionen Produkte(Eier und Felle) kommen noch aus dem Ausland. Es ſei Pflicht aller Kleintierzüchter, durch gemeinſame friedliche Arbeit die Kaninchen- und Ge⸗ flügelzucht immer mehr zu fördern und ſie zu einem wichtigen Faktor in der deutſchen Volkswirtſchaft werden zu laſſen. Seinen Dank gegenüber der Regierung und dem Führer für die der Kleintierzucht bewieſene Unterſtützung brachte er in einem kräftigen„Heil Hitler“ zum Ausdruck. Nach dem Dank des Ausſtellungsleiters, Herrn Wunder, für die Ausführungen des Redners und dem weiteren Vortrag eines Liedes, über⸗ brachte Herr Ben der für die Parteileitung der NS DAN. und die Gemeindevertretung(Herr Bürgermeiſter Bechtel und der Herr Ortsgruppenleiter Franzke waren am Erſcheinen dienſtlich verhindert) dem ausſtellenden Verein die beſten Wünſche. Er betonte, daß die Mitglieder aller Vereine heute, nachdem ſie in einem Geſamtverbande zuſammengeſchloſſen ſeien, die Veranſtaltungen gemeinſam im Sinne und Wollen des Führers durchführen müſſen, um dadurch der Geſamtheit des deutſchen Volkes nützlich zu ſein. Durch ihren Dienſt am Volk ſeien ſie Mithelfer am Aufbau unſeres Vaterlandes. Auch er brachte am Schluſſe ſeiner Ausführungen ein Treue⸗ bekenntnis für unſeren Führer aus. Der Ausſtellungsleiter, Herr Nik. Wunder, brachte in ſeinen Schlußworten zum Aus⸗ druck, daß alle in friedlicher Arbeit dem Wohle des deutſchen Volkes dienen ſollen. Er dankte den Mitwirkenden an der Feier, die dadurch der Schau ein würdiges Gepräge gaben, ſowie allen Erſchienenen. Seine kernigen Worte klangen aus in einer Huldigung für den Führer, unſeren Reichskanzler Adolf Hitler und unſeren Reichspräſidenten und endeten mit dem Deutſchlandliede, in das alle Anweſenden begeiſtert einſtimmten. Hierauf fand die Beſichtigung der ausgeſtellten Tiere ſtatt. Man ſah neben dem belg. Rieſenkaninchen, deſſen Zucht hauptſächlich wegen des Fleiſches betrieben wird, auch ver— ſchiedene Raſſen von Kaninchen, wie Angora, Hermelin, Blauloh uſw. deren Zucht hauptſächlich des Felles wegen erfolgt. Alle Geflügelraſſen waren ebenfalls vertreten. Die ausgeſtellten Produkte zeugten von dem hohen Wert der Kaninchenzucht auf volkswirtſchaftlichem Gebiet. Die Schau fand noch während des Nachmittags den regſten Zuſpruch der Intereſſenten der Kleintierzucht. Mit Stolz darf der Verein auf ſeine diesjährige Schau zurückblicken. Mögen die Beſtrebungen unſerer Kleintierzucht— vereine allgemeine Würdigung finden. * Aushebung von Rekruten in Viernheim. Anläß⸗ lich der kommenden Fremdenſitzung, wurden am Samstag abend von ſeiner Exzl. Generalfeldmarſchall von Bugert hieſige Rekruten angeworben die dazu beſtimmt ſind, als Viernheimer Prinzengarde die Ehrenwache bei der Fremdenſitzung zu über⸗ nehmen. Außer dieſen ſchmucken Gardiſten ſehen Sie auch 6 Bey aus Haway. Auch der Leibpage des Prinzen Karneval hat ſeinen Beſuch angezeigt und wird derſelbe von Till Eulenſpiegel aus Nizza abgeholt. Alſo kommen, ſehen, ſtaunen und ſich geſund lachen in der Fremdenſitzung der Karnevals— Geſellſchaft C. d. G. Viernheim. Das amtliche Fernſprechbuch für den Oberpoſt⸗ direktionsbezirk Darmſtadt ausſchließlich Offenbach(Main) ſoll zu Anfang Mai ds. Is. neu aufgelegt werden. Die Vorarbeiten hierzu werden am 1. April 1934 abgeſchloſſen. Bis dahin ſind Aenderungen der Eintragungen bei der zu— ſtändigen Fernſprech⸗Vermittlungsſtelle anzumelden. Der Tag des Abſchluſſes der Vorarbeiten iſt für die Fälligkeit der Gebühren für die koſtenpflichtigen Eintragungen in das Fernſprechbuch maßgebend. Sollen gebührenpflichtige Ein⸗ tragungen der jetzigen Auflage nicht in das neue Buch über— Der Erringung der äußeren Macht muß die innere Erziehung der Menſchen folgen. Die Menſchen vermögen leicht die äußere Form in ihre eigene geiſtige Ausprägung umzubiegen. Es ſind mehr Revolutionen im erſten Anſturm gelungen, als gelungene aufgefangen und zum Stehen ge— bracht wurden. Man muß den freigewordenen Strom der Revolution in das ſichere Bett der Evolution hinüberleiten. Die Erziehung der Menſchen iſt dabei das Wichtigſte. Auf der Konferenz der Reichs— ſtatthalter am 6. Juli 1933. gehen, ſo iſt ihr Wegfall oder ihre Aenderung ſpäteſtens zum 1. April 1934 zu beantragen. Andernfalls werden ſie in die Auflage gegen Erhebung der beſtimmungsmäßigen Gebühr übernommen(vergl. S 14 der Fernſprechordnung vom 15. Februar 1927). Bei der Ausgabe neuer Fernſprechbücher iſt für jedes neue Buch ein Buch der unmittelbar vorhergegangenen Auflage zurückzuliefern. Bücher früherer Auflagen werden nicht angenommen. Für die Reihenfolge der Eintragungen im Fernſprechbuche ſind die vom Ausſchuß für wirtſchaftliche Ver⸗ waltung herausgegebenen Einheits-ABC-Regeln maßgebend. Die Nachſchlags-Regeln ſind in den Vorbemerkungen zum neuen. Buche abgedruckt. Erſte Viernheimer Tonfilmichau Tiger Hai— Nur eine Nacht Heute letztmals im Ceſipa. Einen wirklich ſenſationellen Tonfilm brachte dieſe Woche . 5 f l 12 der Central⸗Film⸗Palaſt, der verdient, von noch vielen heute weihevollen Lied„Deutſchland, dir mein Vaterland“ begrüßte Emte Palaſt, d i ens geſehen zu werden. Es handelt ſich um eine wahre Geſchichte eines Fiſchkutterkapitäns und aus dem Leben kaliforniſcher Thunfiſcher, die bei ihrer Tätigkeit von den gefährlichſten aller Meeresbewohner, den Haien bedroht ſind. Der Held der Filmgeſchichte iſt Kapitän eines Fangdampfers und„der tollſte Haifiſch⸗Bezwinger des ganzen Pazifiks“. Kämpfe zwiſchen Menſchen und Haien werden zum erſten Male in packender Realiſtik gezeigt. Die Hauptrolle des Films ſpielt der bekannte amerikaniſche Darſteller Edward G. Robinſon. Im Beiprogramm„Nur eine Nacht“. Sport und Spie 5 07 Mannheim— Viernheim 4:5 Käfertal— Friedrichsfeld 01 Sandhofen— Phönix Mannheim 5:0 Wallſtadt— 08 Mannheim Feudenheim— Altrip Tabelle der Bezirksklaſſe. ausgef. 2:2 Vereine Spiele gew. unent. verl. Tore Punkte Friedrichsfeld 10 7 1 2 29 10 15 Viernheim 10 5 1„„ Altrip 19% 5 3 12 Sandhofen 10 5 1 4 n 11 08 Mannheim 9 4 3 2% 19:14 11 Phönix Mannheim 10 3 4 4 10 Feudenheim 10 4 2 433210 Käfertal 10 3 2 55 8 07 Mannheim 10 8 0 N Wallſtadt CCC * Aaſſiger Kampf im Waßer! Handball: Die DK. ſiegt über die Amicitia 1:6(0:1) Wohl ſelten dürfte ein Handballſpiel unter ſolchen Platz⸗ verhältniſſen vom Stapel gegangen ſein, wie dies geſtern bei dem Lokalkampf DK.— Amicitia der Fall war. Daß man auf einem ſolchen Platz nicht Handball ſpielen kann,— denn er ſtand faſt ganz unter Waſſer— dürfte jedem klar ſein. Aber trotzdem wurde der Kampf begonnen und auch bis Ende mit all den Begleiterſcheinungen durchgeführt. Und trotzdem war das Spiel intereſſant bis zum Schluß. Der Revanche⸗ kampf der Amicitia iſt trotz aller Anſtrengungen nicht ge— lungen, denn die Dix. ſiegte ſicher(6.1). Spielverlauf: Bald lag die Amicitia, bald die DJK. im Angriff. In der erſten Halbzeit hatte die Amicitia etwas mehr vom Spiel, konnte aber die kleine Ueberlegenheit nicht durch Tore zum Ausdruck bringen. Denn erſtens hatte man Pech, und zweitens ſtand ihnen ein faſt unüberwindlicher Tormann gegenüber, der aus allen Lagen und aus allen Ecken die Bälle an ſich zog. Dagegen kam die DJK. bis zur Pauſe zum 1. Treffer. Die 2. Halbzeit war das Gegenteil von der 1. Halbzeit. Jetzt zog die DJK. los und hatte das Spiel in der Hand. Sax — Achtung es ſchlägt ein— ſetzte dann prächtig einen Straf⸗ wurf unter die Latte(2:0). Und nicht ſpiel ſpäter ſtand es 3:0, 4:0. Doch die Amicitia holt dann ein Tor auf 4.1. Mächtig geht es nochmals in den Kampf, die Amicitia drückt die DJK. etwas zurück. Doch bald hatte ſich die DJK. wieder erholt und mit Technik und ſonſtigen Feinheiten wurde das 5.1, 6.1 erzielt. Techniſch war die DJK. überlegen und hat das Spiel verdient gewonnen, wenn auch das 6.1 nicht ganz dem Spielverlauf entſpricht, ſondern auch 3:6 hätte aus⸗ gehen können. hn. 0 5 Fußball: DK. Viernheim Da. Weinheim 14:1. Hier viel zu ſchreiben iſt vollkommen überflüſſig, denn das Reſultat gibt jedem einen Spielbericht von dieſem Spiel. Das Spiel wurde faſt vollkommen auf der einen Spielhälfte durchgeführt, ab und zu gab es einige kleine Abſtecher bei der Verteidigung.— Der Endkampf um die Meiſterſchaft kommt jetzt zwiſchen der DJK. Viernheim und dem FV. Hems⸗ bach. Sollte V. in Hemsbach gewinnen oder nur unentſchieden ſpielen, dann iſt das Ziel erreicht. ganbelsteil Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt 238 Stück, verkauft 208 Stück. Es wurden verkauft Milchſchweine das Stück zu 8—13 Mk, Läufer, das Stück zu 15—40 Mk.— Marktverlauf gut. CCC 00 ˙.» Wölfe bei Nancy. DNB. Paris, 13. Jan. In der Gegend von Nancy ſind Wölfe aufgetaucht. Am Freitag wurde ein Radfahrer, als er eine Schonung paſſierte, von zwei dieſer Beſtien eine Strecke lang verfolgt. — ̃— „Iiger Hal“-Der fischer uon San Dlego-. Hur eine hacht“ dalle montag bind m Cena 1 8 Schloß verklärt das müde Auge zu; Engel brachten ihm ſüße Freuden und nach hartem Kampf die ewige Ruh'. 7 Todes-Anzeige In Gottes heiligem Willen iſt es ge⸗ legen, unſer liebes Kind und Brüderchen Jakob Theodor „Ochſen“. eee eee ee 1 5 E Ausgekämpft hat es den Kampf der Leiden, 5 Sänger⸗Einheit. Sämtliche Spieler, Spieler⸗ innen und Kleinchor treffen ſich heute abend 8,15 Uhr im Lokal. Verein der Hundefreunde. Montag abend Jean Wunberle 8½ Uhr Mitglieder-Verſammlung im Milchkaunen nach Vorſchrift, mit Namen zu Fabrikpreiſen Der Vorſitzende. 5 am Marktpla Der Vorſtand. e. 1 0 Aus freier Hand* Turnverein von 1893 e. V. Dienstag abend zu verkaufem: W 1 2 8.30 Uhr Vorſtandsſitzung im Lokal. gute zu nehmen. Um ſtille Teilnahme bitten Viernheim, 15. Januar 1934 In tie fer Trauer: Adam Englert und Frau nebſt Kind Familie Mich. Winkenbach raſchen und ſicheren EP olg erzielen Sie durch Auf gabe einer Anzeige in der Uiernneimer Volkszenung Nr Nn N am Sonntag früh 6 Uhr infolge ſeiner durch e ee Ailchkun ſollen die Leute es an ee ee e uhr folge ſeine e dddagganagggadgenuntnanadananaentn main adnaggnnn erfahren, daß Sie einen ſchrecklichen Autounfall erlittenen Ver⸗ Wa en etwas zu verkaufen letzungen im Alter von 5 Jahren zu ſich Anerkannt 0 f 3 haben Pfuhlfaß 9 Heu, Ctroh f Sickrüben Nichts leichter als u. anderes mehr das! Einfach durch eine kleine Anzeige Familie Adam Englert 3. Die Beerdigung findet am Mittwoch nachm. 3 Uhr vom Trauerhauſe, Weinheimer⸗ ſtraße 11, aus ſtatt. Bekanntmachung Gefunden wurde eine waſſerdichte Pferdedecke. Viernheim, den 15. Januar 1934 Heſſiſches Polizeiamt J. V.: Kühne. Mannheim Staatlicher Schutz der Arbeit Dr. Goebbels über das Geſetz der nationalen Arbeit. Berlin. 14. Januar. Auf der gewaltigen Kundgebung der Deutſchen Arbeits⸗ front am Sonntag nachmittag im Luſtgarten ſprach Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels über das Geſetz zum Schutze der nationalen Arbeit. Damit hat die Regierung Adolf Hitler ihren eindeutigen Willen zum Schutz des deutſchen arbeiten⸗ den Volkes kundgetan. Wir wiſſen, daß es in Deutſchland noch Millionen Menſchen gibt, die dem ſchwerſten ſozialen Elend preisgegeben ſind. Aber wir wiſſen auch, daß die Not nicht durch Phraſen beſeitigt werden kann, durch eine ſoziale Ordnung, in der jeder in den Genuß ſeiner Arbeit und ſeines Fleißes kommt. Dr. Goebbels warnte vor den falſchen Propheten und fuhr dann fort: Wie ernſt die Regierung es mit dem Ar⸗ beitertum meint, das hat ſie durch ihre großen ſozialen Werke und durch ihre einzigartige ſoziale Geſetzgebung bewieſen. In dieſer Linie liegt auch das neue Geſetz, in dem die na⸗ tionale Arbeit geſchützt wird; ein Geſetz, in dem auch im Betriebe das Prinzip des Führertums durchgeführt wird; ein Geſetz, in dem der Arbeiter und die natlonale Arbeit unter den Schutz des deutſchen Staates genommen werden. Jetzt wacht die Regierung darüber, daß der Arbeiter auch in den Genuß der Früchte ſeiner Arbeit kommt(Bravo). Die⸗ ſes Geſetz iſt wegweiſend und richtunggebend. Damit ſind wir auch in ſozialer Beziehung der modernſte europäiſche Staat geworden: ein Staat. in dem die Arbeit ſondern nur dbeeeeniminnaaunuun due iunnundmemmnunnumubnnmnnmnnmun Joh. Bauer 10. 11 W̃ Trauerkleiung Trauernũiie Trauerschleler stets in groger Auswahl fischer-Riegel Paradeplatz der we. Viernheimer Dichrüben Hansſtraße 17 Volkszeitung zum Tagespreis. zu verkaufen Jon. Schneider Wer kaufen kann. der kauje Erjolg Wer jetzt kauft der mindert durch f N ſe Arbeitslofigkeit! injerieren die Arbelts leine den Schutz der Regierung genicßt: ein Staat, in dem der ſoziale Friede nicht durch ein faules Kompromiß gewährlei⸗ ſtet iſt, ſondern auf der Grundlage einer ehrlichen und ge⸗ rechten Nerteilung von Rechten und Pflichten im ſozialen und wirkſchaftlichen Leben. In dieſen ſchweren Wintermonaten haben wir allen Grund, uns feſt und unzerreißbar aneinander zu ſchließen. Großes haben wir vollbracht, aber größeres zu vollbringen iſt uns aufgegeben. Dr. Goebbels dankte den Männern und Frauen für die tatkräftige Unterſtützung des Winterhilfswerkes; es hätte ſich gezeigt, daß gerade von den Aermſten die größten Ga⸗ ben gegeben worden wären. Furchtbare Familientragödie in Offenburg Vater erſchießt ſeinen Sohn, verletzt ſeine Frau und tötet ſich ſelbſt. Offenburg, 13. Januar. Der Anfang der 30er Jahre ſtehende ſtellenloſe Kauf⸗ mann Richard Holl in der Weingartenſtraße hat auf ſeine ſeit drei Tagen von ihm getrennt lebende Ehefrau einen Schuß abgegeben, der aber nicht tödlich wirkte. Daraufhin begab er ſich in ſeine Wohnung und erſchoß eines ſeiner bei⸗ den Kinder, den 7jährigen Sohn, und darauf ſich ſelbſt. Der Grund der Tat iſt nach nicht aufgeklärt, dürfte aber in ehe⸗ lichen Zwiſtigkeiten und der Stellen oſigkeit des Täters zu ſuchen fein. a g Goetheſtraße 5. Reichsgründungsfeier des Kyffhäuſerbundes DNB. Berlin, 14. Januar. Der Deutſche Reichskriegerbund„Kyffhäuſer“ feierte am Sonntagmittag die 63. Wiederkehr des Reichsgründungstages mit einer deutſchen Weiheſtunde im überfüllten Sportpalaſt in Anweſenheit des Reichspräſidenten v. Hindenburg. Von der Reichsregierung waren erſchienen der Reichswehrminiſter v. Blomberg, Reichsminiſter Stabschef Röhm, Reichs⸗ außenminiſter Freiherr v. Neurath, Reichsarbeitsminiſter Seldte und Reichswirtſchaftsminiſter Schmitt. Die Reichs- wehr war vertreten durch den Chef der Heeresleitung und den Chef der Marineleitung. Ferner waren zugegen Generalfeld⸗ marſchall v. Mackenſen, Generaloberſt v. Kluck und Generaloberſt v. Heyer. Die Muſikkorps verſchiedener Regi- menter ſowie 800 Sänger beſtritten den muſikaliſchen Teil der Weiheſtunde. Anter den Klängen des Badenweiler Marſches wurden die Fahnen hereingetragen. Bundesführer General der Artillerie v. Horn begrüßte in erſter Linie den Reichspräſidenten, den Schirm⸗ herrn des Bundes, und dankte ihm dafür, daß er die politiſche Führung des Reiches in die Hände eines Frontſoldaten gelegt habe. Weiter begrüßte er Stabschef Röhm als einen hervor- ragenden Frontſoldaten des großen Krieges und einen der ge⸗ treueſten Gefoigsmänner des Führers. Der Redner fuhr fort: In Millionen Herzen hat das deutſche Volk unter Hindenburgs Führung auf den Tag gewartet, da uns der Himmel wieder einen Mann bismarckſcher Größe ſchenkte, einen Soldaten aus unſerxen Reihen, Adolf Hitler. Er kam als unbekannter Solbat aus dem großen Kriege zurück, aber ſeine Seele brannte von dem Erleben draußen und zündete in den mutloſen Herzen nicht nur das Feuer, ſondern neuen Glauben. Anter ſtarkem Beifall der Feſtverſammlung dankte ſodann der Redner im Namen der ehemaligen Soldaten des alten Heeres dem Reichs- präſidenten für den Bund, den er mit Adolf Hitler geſchloſſen habe. Mit einer beiſpielloſen Einmütigkeit iſt das deutſche Volk am 12. November 1933 hinter ſeine Regierung getreten und hat geſprochen: Wir wollen Frieden und wir wollen unſere Ehre. Wir und das ganze deutſche Volk wollen alle glücklich ſein bei dem Gedanken, den Kindern und Kindeskindern das zu erſparen, was wir ſelbſt erdulden mußten. Darum beſteht zwiſchen uns und den anderen weder Haß noch Feindſchaft. Wir grüßen alle Soldaten der Welt und die mit uns gekämpft haben. Sie mögen mitwirken an der Befriedung der Völker.(Lebhafter Beifall.) Darauf nahm Reichsminiſter Stabschef Röhm das Wort. Seine Ausführungen waren beſonders an die Kame⸗ raden der SAR. II gerichtet. Stabschef Röhm erklärte dabei u. a. folgendes: Die 2000jährige Geſchichte unſeres Volkes zeigt uns mit unerbittlicher Deutlichkeit als Grund der deu. chen Ohnmacht: den Mangel einer gemeinſamen Führung. Wir ſind nicht willens, die Geſchichte als Lehrmeiſter unſeres Volkes un⸗ genutzt zu laſſen. Deshalb hat Adolf Hitler mit alleiniger Aus⸗ * 8 3— n nahme der NSDAP. alle Parteien und Intereſſenhaufen von links bis rechts zerſchlagen. Deshalb ſind die Vereine des Reichs⸗ kriegerbundes„Koffhäuſer“ eingegliedert in das große Heer der Geſamt⸗SA.! Ihr ſeid nicht überflüſſig, das neue Deutſchland. braucht jeden Mann, braucht vor allem jeden Soldaten zum Wiederaufbau der Nation! Betrachtet Euch bewußt und freudig als Glieder der Geſamt⸗S A. Vor uns liegen noch unerfüllte Aufgaben für ein Jahrtauſend. Sie haben alle einen Namen: Deutſcher Nationalſozialismus. Wir werden ſie meiſtern. In uns allen lebt ein Glaube, eine Liebe, ein Wille: Deutſch⸗ land, nichts als Deutſchland! Nachdem ſich der Beifallsſturm gelegt hatte, brachte General v. Horn ein dreifaches Heil auf den Reichspräſidenten, den Führer und ein einiges Deutſches Reich und Volk aus. Der Reichspräſident wartete noch den Aufmarſch der Bataillone ab und verließ dann, gefolgt von den Miniſtern und übrigen Ehren gäſten, unter großen Kundgebungen den Sportpalaſt. Gtatiſtik der Erbhöfe VDZ. Berlin, 13. Januar. Wie das VꝰD3.⸗Büro meldet, hat der Reichsjuſtizminiſter die Landesjuſtizverwaltungen erſucht, für jedes Kalenderjahr, erſtmalig für 1934, ſtatiſtiſche Angaben über die Durchführung des Reichserbhofgeſetzes einzureichen, aus denen ſich Zahl und Ergebnis der Verfahren zur Eintragung einer Be⸗ ſitzung in die Erbhöferolle, die Zahl der eingetragenen Beſitzun— gen, der Ablehnungen, die Aebertragungsverfahren uſw. ergeben. Der preußiſche Juſtizminiſter weiſt gemeinſam mit dem Finanzminiſter in einer Verfügung darauf hin, daß die Ge— meindeverzeichniſſe über die Erbhöfe gelegentlich Mängel auf⸗ weiſen. Die Schwierigkeiten, die hierdurch für die Anerben— gerichte bei der Anlegung der Erbhöferollen entſtehen, könnten durch eine Zuſammenarbeit mit den Kataſterämtern, die die fehlenden Anterlagen meiſt beſitzen, behoben oder erheblich ge— mindert werden. Den Anerbengerichten wird daher empfohlen, ſich in geeigneten Fällen an die Kataſterämter zu wenden und ihnen die Gemeindeverzeichniſſe vorzulegen. Keine Anderung des Milchgeſetzes. DNB. Berlin, 13. Januar. Durch die Preſſe ſind Notizen gegangen, daß ſich die Reichsratsausſchüſſe heute mit einer Aenderung des Milch— geſetzes befaſſen würden. Dieſe Mitteilungen ſind nicht ganz richtig. Es handelt ſich lediglich um Veränderungen im Verkehr mit Butter und Käſe, die auf Grund des Milchgeſetzes erlaſſen und jetzt im Reichsrat durchgeſprochen werden. Sie dienen der Qualitätsförderung, den Beſtimmungen über die Qualität und der Kennzeichnung über die Qualität. Berlin: Am 24. Januar veranſtaltet die Reichsjugend⸗ führung in der Potsdamer Garniſonskirche eine Weihe von 340 Bannfahnen, die ſämtlichen Bannen der Hitler⸗Zugend verliehen werden. fadladannaanenaenaneaniiaen annuum dnsann umu munammunmnsmeemnnummunemcee Beratungsſtelle für die Büchereien Anordnung des heſſiſchen Skaatsminiſters. ſtpa. Die nationalſozialiſtiſche Revolution hat auch das Schrifttum in einen tiefgehenden Umbildungsprozeß ein⸗ bezogen und damit den Büchereien als Verwaltern und Vermittlern dieſes hohen Gutes grundlegend neue Aufga⸗ ben und außerordentliche Verpflichtungen im Hinblick auf die geiſtige und ſeeliſche Erneuerung unſeres Volkes und ſeine Erziehung im Sinne des neuen Staates auferlegt. Der heſſiſche Staatsminiſter hat es daher allen verantwort⸗ lichen Stellen zur Pflicht gemacht, den Büchereien ihres Einflußgebiets erhöhte Aufmerkſamkeit und Förderung in ideellem und materiellem Sinne zukommen zu laſſen. Dies gilt für die öffentlichen Volks- und Schülerbüchereien, für die Büchereien von Organiſationen. Verbänden, Arbeits⸗ lagern, Fabriken, Gefängniſſen uſw. In Anbetracht der Bedeutung einer klaren, eindeutigen Zielſetzung hat das Heſſiſche Staatsminiſterium— Mini⸗ ſterialabteilung für Bildungsweſen, Kultus, Kunſt und Volkstum— im Einvernehmen mit mir den Aufgaben⸗ kreis, zugleich aber auch die Befugniſſe der Staatlichen Landesberatungsſtelle für das Büchereiweſen in Heſſen er⸗ weitert und neu feſtgelegt. Der Leiter dieſer Stelle iſt beauf⸗ tragt, die Bücherbeſtände aller genannten Büchereien zu überprüfen und die Entfernung und Vernichtung aller po— litiſch, geiſtig, ſozial und religiös zerſetzender, art⸗ und volkstumsfremder Bücher durchzuführen. Mit der Vereini⸗ gung des Beſtandes iſt aber nur ein erſter Schritt getan; der zweite, Auf⸗ und Ausbau, muß folgen. Die Staatliche Landesberatungsſtelle, die für alle Anfragen fachlicher und techniſcher Art zur Verfügung ſteht, wird laufend Anſchaf⸗ fungsvorſchläge hinausgehen laſſen, die den Büchereiver⸗ waltern als Richtlinien dienen ſollen. Die Neuanſchaf⸗ fungen haben in Zukunft in Zuſammenarbeit und im Ein⸗ verſtändnis mit der Beratungsſtelle zu erfolgen. Sie ſteht ihrerſeits in enger Arbeitsverbindung mit den politiſchen und kulturellen Körperſchaften des Staates und des Reichs. Ausführungsbeſtimmungen im einzelnen zu dieſer Verfü⸗ gung ergehen noch: vor allem auch für Fragen der Büche⸗ reitechnik und Büchereiverwaltung. Ebenſo folgen Beſtim⸗ mungen für die privaten(gewerblichen) Leihbibliotheken. Die Veröffentlichungen der Beratungsſtelle erfolgen im NS.⸗Erzieher, dem Organ des NSOB., außerdem iſt das Wiedererſcheinen der„Mitteilungsblätter der Beratungs- ſtelle“ in Ausſicht genommen. Die Staatliche Landesberatungsſtelle für das Bücherei⸗ weſen in Heſſen ſteht unter der Leitung von Bibliothekar Dr. Fuhr und befindet ſich ſeit 1. Januar 1934 in Darm⸗ ſtadt, Neckarſtraße 3, II(Gewerbemuſeum). Sprechtag zu⸗ nächſt nur Mittwochs von 8 bis 13 und 15 bis 18 Uhr, an anderen Tagen nur nach vorheriger Anmeldung, Fernruf 1233. Sie iſt dem Arbeitsbereich des Referenten für Schrifttum der Miniſterialabteilung für Bildungsweſen, Kultus, Kunſt und Volkstum eingegliedert, der gleichzeitig Verbindungsmann für die Reichsſtelle zur Förderung des deutſchen Schrifttums iſt. Amtskage der Provinzialdirekfion Skarkenburg und des Kreisamts Darmſtadt. Darmſladt. Amtstage der Provinzialdirektion Starken⸗ burg und des Kreisamts Darmſtadt ſind Dienstag und Freitag, die Sprechſtunden an dieſen Tagen vormittags von 9 bis 12 Uhr. Nur in dringenden Fällen ſtehen die Beamten auch an den übrigen Wochentagen vormittags auch für Rückſprachen zur Verfügung. Das Stempelbüro(Entgegennahme von An- und Ab⸗ meldungen für Kraftfahrzeuge, Erteilung von Führerſchei⸗ nen für Kraftfahrzeuge, Erhebung von Stempelabgaben für Jagdwaffenpäſſe, Fiſchereikarten. Automaten, Muſik⸗ werke uſw., Erlaubnisſcheine, Ausweisſcheine, Konzeſſionen aller Art) ſowie das Paß büro(Ausſtellung von Reiſe⸗ päſſen, Heimatſcheinen, Staatsangehörigkeitsausweiſen) iſt für das Publikum an allen Wochentagen, aber nur von 8 bis 12 Uhr geöffnet. Nachmittags— und zwar während der ganzen Woche— müſſen ſämtliche Amtsräume für den perſönlichen Verkehr geſchloſſen bleiben, damit die erfor⸗ derliche Zeit für die übrigen Arbeiten gewonnen wird. Das rote Blinklicht am Bahnübergang beachten. Die Reichsbahndirektion Mainz hat neuerdings ſtellen⸗ weiſe an Bahnübergängen, die nicht mit Schranken ver⸗ ſehen ſind, Warnlichtanlagen anbringen laſſen, die beim Herannahen eines Zuges rechtzeitig in Tätigkeit treten und durch ein rotes Blinklicht den geſamten Straßenverkehr ſperren ſollen. Es wurde beobachtet. daß Kraftfahrer dieſe Warnlichtanlagen nicht genügend beachten und derart ge⸗ ſicherte Bahnübergänge noch überqueren, obwohl das. Warnzeichen die unmittelbar bevorſtehende Annäherung eines Zuges bereits ankündigt. Ein derartiges Verhalten verſtößt aber nicht nur gegen die Eiſenbahn⸗Bau⸗ und Ve⸗ triebsordnung der Kra tfahrzeugordnung, ſondern muß auch die Diſziplin des öffentlichen Straßenverkehrs unter⸗ raben. Es iſt von allergrößter Bedeutung, daß ſich die raftwagenführer an dieſe neuzeitliche Sicherungseinrich⸗ tung für Bahnübergänge gewöhnen und beim Erſcheinen des roten Blinklichtes das Sperrzeichen unbedingt beachten. Das Heſſiſche Staatsminiſterium hat die Polizeibeamten angewieſen, gegen alle Perſonen, die hiergegen verſtoßen und dadurch ſich und andere in Lebensgefahr bringen, un⸗ nachſichtlich Strafanzeige zu erſtatten. . U Heidelberg.(Fremdenführer werden uni⸗ formiert.) Um den Aebergriffen der ſogenannten„wilden Fremdenführer“ abzuhelfen, hat, wie die Städt. Preſſeſtelle mitteilt, eine beſondere Kommiſſion zahlreiche Maßnahmen beſchloſſen, die eine Neuregelung des Fremdenführerweſens bedeuten. In Zukunft können nur noch ſolche Perſonen zu⸗ gelaſſen und in die amtliche Liſte eingetragen werden, die vor einer Prüfungskommiſſion entſprechendes Wiſſen auf dem Gebiet der Geſchichte und Sprachen nach neueren Richtlinien nachgewieſen haben und auch perſönliche Eignung beſitzen. Damit ſie als Fremdenführer erkannt werden können, tragen ſie in Zukunft Uniform mit einer Armbinde, auf der die von ihnen vertretenen Sprachen zu leſen ſind. Bei beſonderen Anläſſen werden unbemittelte Studenten als Hilfsfremden⸗ führer verwendet. Schwetzingen.(Angefahren und ſchwer ver⸗ letzt.) Beim Einbiegen von der Wildemannſtraße in die Mannheimerſtraße wurde abends ein radfahrender Bäcker⸗ lehrling von einem aus Richtung Mannheim kommenden Per⸗ ſonenauto angefahren und zu Boden geſchleudert. Der Lehr⸗ ling trug eine Gehirnerſchütterung und andere erhebliche Ver⸗ letzungen davon und wurde bewußtlos weggebracht. die din bei e bel ihn dun hol del Ce bel hei fut Ne lun fin unt auf fte it lin net