lernhelmer Vollszei Amtliches Verkünbigungsblatt der Hej. Bürgermeiſterei Erſcheinungsweiſe: Täglich außer Sonn- u J Wöchentlich die illuſtrierte und inhaltlich reiche 16 ſeitige 5% N Be zugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1 20 Mb zuzügl 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich 1.50 Mk. ausſchl Zuſtetlangs ebühr Inſeratenpreis: Die 12geſpaltene Millim eterzeile oder deren Raum 2 Pfennig und anderer Behörden-Vereins⸗ u. Geichäftsanzeiger Reklamezeile 12 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. Auf Mengenabſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. Für telefoniſch aufgegebene Inſerate wird keine Verbindlichkeit übernommen. Anzeigenan nahme durch alle Annoncen-Expeditionen Verantw. Schriftleiter ſowie Anzeigenleiter: Friedr. Martin, Druck u. Verlag: Friedr. Martin D.⸗A. 1200 Geſchäftsſtelle: Bismarckſtr. 13, Telefon 153, Poſtſcheckk.: Ludwigshafen 15101 Nr. 13 Dienstag, den 16. Januar Was will Frankreich mit der Saar? „Qeuvre“ plaudert aus. DNB. Paris, 15. Jan. „Oeuvre“ veröffentlicht heute eine Information, aus der hervorgeht, daß die franzöſiſche Regierung offenbar die kom⸗ mende Tagung in Genf zu einer groß angelegten Offenſive in der Saarfrage zu benutzen plant. Wieweit ſich die Mitteilungen des Blattes auf authentiſche Informationen ſtützen, läßt ſich natürlich ohne weiteres nicht beurteilen. Auf alle Fälle verdient die Angelegenheit größte Beachtung. Wie das Blatt zu berichten weiß, hat die franzöſiſche Regierung ſich in den letzten Tagen ſehr eingehend mit der Saar-Angelegenheit be— ſchäftigt und beſchloſſen, ſich nicht mit der Ernennung eines Ausſchuſſes zu begnügen, der ſich mit der Organiſierung der Ab⸗ ſtimmung im Saargebiet zu befaſſen haben würde. Sie werde vielmehr von allen Mitgliedern des Völkerbundes eine genaue Klarſtellung der Politik fordern, die die betreffenden Mächte in der Saarfrage betreiben wollten. Außerdem werde die fran⸗ zöſiſche Regierung die Aufſtellung der internationalen Polizei in einer Kopfſtärke von mindeſtens 4000 Mann verlangen. Dem Völkerbund ſolle es überlaſſen bleiben, die Mächte zu beſtimmen, die ſich an der Bildung dieſer Polizei zu beteiligen hätten. Leber die Schwierigkeiten, auf die eine derartige Forderung bei den anderen Mächten naturgemäß ſtoßen müſſe, ſei man ſich aller— dings im klaren. Schon jetzt weiſe man darauf hin, daß ſowohl bei England wie auch bei Italien keinerlei Neigung vorhanden ſei, ſich daran zu beteiligen. Nichtsdeſtoweniger ſei aber die franzöſiſche Regierung entſchloſſen, auf dieſer Maßnahme zu beharren, die damit begründet werden ſoll, daß Frankreich„das ihm vom Völkerbund übertragene Mandat“ im Saargebiet durchführen müſſe. Schon jetzt aber muß ſchärfſter Einſpruch dagegen er— hohen werden, wenn in dieſen Informationen des„Oeuvre“ def altbekannte Verſuch wieder gemacht wird, von franzöſiſcher Seite die Dinge ſo darzuſtellen, als ob über den Ausfall einer elwaigen Abſtimmung der Saarbevölkerung noch Unklarheit herrſchen könnte. Die Saarbevölkerung hat bei jeder Gelegen— heit betont, daß ſie einmütig und geſchloſſen zu Deutſchland Länder dafür zu gewinnen, wie ſich in der Abrüſtungsfrage am 14. Oktober für den Macdonaldplan ausgeſprochen hätten. SGeparatiſten verſuchen Gaarabſtimmung zu verſchieben. Verſtärktes Treiben der ſaarländiſchen Separatiſten und Autonomiſlen. DNB. Saarbrücken, 15. Jan. Je näher die Behandlung der Saarfrage im Völkerbunds— rat heranrückt, um ſo emſiger wird das Treiben der ſaar ländiſch⸗ſeparatiſtiſchen und autonomiſtiſchen Kreiſe. Während die deutſche Bevölkerung durch ihre Ver— tretung, die„Deutſche Front“, ihren Willen in Genf kund— gab, haben die Gegner des deutſchen Gedankens allein drei Denkſchriften verſchiedener Gruppen und Kreiſe nach Genf ge— ſandt, ohne auch nur den geringſten Bruchteil der Bevölkerung hinter ſich zu haben. Beſonders auffallend iſt die Tätigkeit des bekannten Separatiſten und Führers der Sozialdemokraten im Saargebiet, Matz Braun. Wie die ſaardeutſche Preſſe bereits mehrfach meldete, hat Braun in den letzten Wochen ſowohl in Genf als in Paris und London Vorſtöße im Sinne des ſepara— tiſtiſchen Gedankens unternommen. Leber die Abſicht der Marxiſten und Separatiſten konnte nach verſchiedenen Aeuße— rungen Brauns in Erfahrung gebracht werden, daß dieſe Abſicht eine doppelte iſt: Einmal wollen ſie in Genf erreichen, daß die Saarabſtimmung, die nach dem Verſailler Vertrag ſpäte— ſtens im Januar 1935 erfolgen muß, auf mehrere Jahre ver— ſchoben wird. Zum anderen ſollen verſchiedene Mitglieder der Saarregierung, die den Marxiſten und Separatiſten nicht aktiv genug gegen die deutſche Saarbevölkerung vorgehen, entfernt werden. An deren Stelle ſoll in erſter Linie der marxiſtiſche Jude und Rechtsanwalt Dr. Sender aus Saarbrücken treten. Sen— der hat ſchon in mehreren marxiſtiſchen Kundgebungen, die be— kanntlich im Gegenſatz zu den deutſchen Veranſtaltungen von 1934 der Weg aufwärts Die Rede des Kanzlers in Lemgo. In ſeiner Rede bei der Lemgoer Erinnerungsſeier an den lippeſchen Wahlſieg vom 14. Januar 1933 zeichnete der Führer, ausgehend von dem Zuſammenbruch der deutſchen Voltsgemeinſchaft im Jahre 1918 und von der Auflöſung allen nationalen Lebens durch Marxismus und parlamen⸗ tariſche Demokratie, ein eindrucksvolles Bild von der einzig⸗ artigen Entwicklung der nationalſozialiſtiſchen Bewegung, von der Kraft und Folgerichtigkeit ihrer Idee, von den Ge⸗ ſetzen ihres organiſchen Wachstumes und von der unbeug⸗ ſamen Energie, mit der dieſe Geſetze vollzogen wurden. Nach 15jährigem heroiſchen Kampf ſei die Bewegung zur Beherrſcherin der Nation geworden. In dieſem Kampfe habe das Jahr 1932 mit ſeinen 13 Wahlſchlachten und ſeinem atemberaubenden Jagen um den Endſieg eine beſondere Bedeutung gehabt. Keine Kompromiſſe und Halb⸗ heiten, entweder die ganze Macht, mit der man allein ein Volk retten kann, oder garnichts, das ſei die Parole unſe⸗ res fanatiſchen Kampfes geweſen. Damals durften wir nicht in den Fehler des Weltkrieges verfallen und im letzten Augenblick ſchwach werden, damals mußte ſich die Bewegung in ihrer abſoluten Härte bewähren, und es konnte für ſie nur eines geben: Den Sieg! Angreifen, immer wie⸗ der angreifen und nicht zur Ruhe kommen laſſen. Von dieſem Entſchluß ſei vor allem auch der denkwürdige lippe⸗ ſche Wahlkampf getragen geweſen, der die Entſcheidung in dem gigantiſchen Ringen herbeigeführt habe. Er habe vor aller Welt den Beweis erbracht, daß die nationalſozialiſtiſche Bewegung nicht geſchlagen, ſondern ſtärker denn je ſtand. Keiner der hier Anweſenden werde heute aufſtehen und be⸗ reuen, daß er uns damals ſeine Stimme gegeben habe.(Be⸗ geiſterte Zurufe:„Nein, nein!“) Mit dieſen Stimmen ſei damals der 30. Januar und damit ein neuer Abſchnitt der deutſchen Geſchichte eingeleitet worden.„Wenn ich heute, nach faſt einem Jahre, vor die Nation trete, dann kann ich dem deutſchen Volk ins Auge blicken. Ich habe damals nichts Unmögliches verſprochen. Ich habe vier Jahre gefordert. Ein Jahr davon iſt verfloſſen, ein Jahr der größten Umwälzungen in Deutſchland, aber auch n, Nui zurück will. Es iſt alſo vollſtändig abwegig, wenn die franzöſiſche] der Saarregierung erlaubt ſind, zum Ausdruck gebracht, wie er ein Jahr der größten Sammlung der deutſchen Kraft, ein dmzeſionen Regierung, dem„Deuvre“ zufolge, wieder mit der Behaup- die ſaarländiſche Juſtizverwaltung gegen die deutſchgeſinnte Be⸗ Jahr größter Entſchlüſſe und auch großer, ſehr von Reie⸗ tung operiert, die Bevölkerung im Saargebiet müſſe bei der Ab- völkerung auszubauen gedenke. großen Erfolge. Das, was vor zwei Jahren noch niemand dusweiſen ſtimmung gegen etwaigen unzuläſſigen Zwang geſichert werden, und wenn weiter behauptet wird, Frankreich könne immer noch auf eine Mehrheit für die Aufrechterhaltung des beſtehenden Zu— ſtandes oder im ſchlimmſten Fall auf eine ſo ſtarke Minderheit rechnen, daß Frankreichs materielle Intereſſen gut vertreten ſein würden. Die Information des„Oeuvre“ ſchließt mit der An— kündigung, daß franzöſiſche Vorſchläge in dem oben gekennzeich neten Sinne entweder am 29. Januar oder am 15. Februar in Genf vorliegen würden. Man werde verſuchen, ebenſoviele Das deutſche Volk wird gegen dieſes Treiben ſchärfſten Proteſt erheben. Es iſt unglaublich, daß einige wenige Verbrecher das Schick— ſal eines Volkes von 800 000 Menſchen auch nur im geringſten beeinfluſſen. Sind doch die meiſten dieſer Dunkelmänner, wie vor allem auch Matz Braun, nicht einmal geborene Saarländer und abſtimmungsberechtigt. Es wäre allerhöchſte Zeit, daß der Völkerbund das ſchändliche Treiben ſolcher Elemente unter— binden würde. Gchweres Erdbeben in Indien. Sitzung wieder aufgenommen, worauf das Todesurteil beſtätigt wandte. von unſeren Gegnern für möglich gehalten hat, das, was ich ihnen ſo oft prophezeit hatte, iſt eingetroffen: Ich habe den Marxismus zertrümmert, das Zentrum da⸗ zu und die bürgerlichen Parteien ebenfalls. Deutſchland iſt aus dem Unglück dieſer Parteien erlöſt. Die deutſche Nation hat nun, wie ich hoffe, für lange, lange Zeit den Weg zu einer weltanſchaulichen Einigung gefunden. Ich bin mir auch klar darüber, daß dieſer Prozeß nicht im Jahre 1934 oder 1935 abgeſchloſſen werden wird, denn wir haben dieſe Parteien beſeitigt in der Ueberzeu⸗ gung, daß alles, was in der Welt Großes geſchaffen wird, nur aus dem Wert der Perſönlichkeit kommt, daß aber das parlamentariſch⸗demokratiſche Syſtem die Perſönlichkeits⸗ werte vernichtete oder nicht zur Geltung kommen ließ. Die⸗ J 5 85 ſes Syſtem hat 40 Jahre die Qualität der Perſönlichkeit ge⸗ Zahlreiche Tote— Großer Sachſchaden— Panik in Kalkutta. 1 1 eines unbrauchbaren Begriffes der Maſſe. 8 0; 31.; iſt klar, daß wir ſelbſt dabei die Leidtragenden waren DNB. Kalkutta, 15. Jan. wurde. Auch die Imperial⸗Bank und das Hauptpoſtamt erlitten 5 5 1 5 Zn ganz Indien wurde heute ein ſtarkes Erdbeben ver- außen Riſſe. Manche Häuſer gerieten ins Wanken. Das 5 daß 505 Sie F. 1 ſpürt Nack 3 es zuerſt schien, als ob leine Opfer zu bellagen Erdbeben brach aus wenige Sekunden, nachdem der engliſche 11 5 5 1 1 7 50 8 3 n. Wem. i e nich leien, wird wunmehr gemeldet, daß in der oftindiſchen Stadt Bzzesnig in Begleitung leiner Gemahlin auf dem Howah⸗Bahn. adele aun e B eue B tis eich ennie eien, wird nunmehr gemeldet, daß 75 ingeſtürzt iſt. bof eingetroffen war. Sie konnten jedoch ihre Reiſe ungeſtbrt] gen Qualität unſeres Volkes. ſie ſich heute Jamalpur der Bahnhof infolge der Erdſtöße eingeſtürzt iſt. fortſetzen. Auch in Bomb ap wurden leichte Erschütterungen einig wird oder morgen oder übermorgen, in zehn, in Mehrere Perſonen, darunter Frauen und Kinder, ſind ums verſpürt. Bisher ſind jedoch keine Todesfälle oder ſchwere Schö. zwanzig oder meinetwegen in 50 Jahren, das iſt gleichgül⸗ Leben gekommen. n den aus Bombay gemeldet. tig, entſcheidend iſt, daß die Geſetzgebung nicht erfolgt, um DNB. Kal ut! a, 15. Jan. Eine der ſchwerſten Folgen war der Einſturz des Bahnhofs⸗ der Erhaltung einer Regierung zu dienen, ſondern nur um Das Erdbeben, das auch in Kalkutta verſpürt wurde, hatte gebäudes in einem D 80 Ki der Geltung eines Volkes ſeinem Beſtehen und „das ö 0 5 2 gebäudes in einem Ort, etwa 480 Kilometer entfernt von Ja ſei Erhalt di Wi b icht nöti ſeinen Hauptherd anſcheinend in der Provinz Quihar, nordweſtlich malpur. Anter den Getöteten befinden ſich Frauen und einer Erhaltung zu dienen. Wir haben es nich motig, um von Kalkutta. In Patna am Ganges wurden acht Perſonen Kinder des englif Si; 745 10 Popularität zu kämpfen, denn unſere Namen ſind bereits 3 ges 0 f s engliſchen Direktors der Eiſenbahnwerkſtätten, die 0 5 5 5 g b f 5 1 8 5 N; Provinz Quihar neun 5128 1 55 4 8 in die deutſche Geſchichte eingetragen. Wir müſſen in gro⸗ getötet, während die Stadt Gaya in der Provinz Quih⸗ unter den Trümmern begraben wurden. Ein Güterzug wurde ßen Zeiträumen denken, nicht für den Augenblick. Aufgabe Todesopfer zu verzeichnen hatte. Zahlreiche Gebäude wur- vollkommen von den Trümmern bedeckt. Auch in Travancur, in einer wirklichen Volksfü her n 10 ee den zerſtört. 5. Südindien, wurden zwei Frauen durch herabſtürzendes Geſtein„ Fin enn e DB. Kallutta, 15. Jan. getötet ſein, ein Volk auf den richtigen Weg zu bringen, Stündlich laufen neue ernſte Nachrichten 27 8 5 Gr Ci fra Großflu 1 eſtür ˖ Flltg bunch ein. Arhelsstraft, 1095. Erdbeben ein, das Montag. i 5 1 in uz. 95 25 9 9 dt. immer mehr dem Ziel ſeiner großen Aufgabe näher kommt. 4 9 5 Der e en bh dein 0 7 Tote, darunter hohe franzöſiſche Beamte. 7 1 091 der Garant und der Führer des Volkes auf dieſem inuten lang. Die Eing en be 3 1 Paris, 15. Jan. ege ſein. 4 8 2 t. a. langen Erdſtoß erlebt zu 8 5 1 33 3 Das franzöſiſche Großflugzeug„Smaragd“, das auf dem„Ich habe die Ueberzeugung, daß der Weg, den wir nun noch nicht abzuſehen, da die Bericht 8 an cee Sachſcha⸗ Flug von Indochina kurz nach 18 Uhr franzöſiſcher Zeit in Lvon eingeſchlagen haben, der richtige iſt. Denn wenn wir desteilen nur langſam einlaufen. Der ane geſtartet war, iſt kurz nach 21 Ahr in unmittelbarer Nähe von[das Ergebnis des einen Jahres überblicken, dann können den iſt ſehr groz. i ze Panik aus, als Cotbigny im Dep. Nievre in Citfrankreich in Flammen abgeſtürzt. wir heute mit Stolz ſagen, daß wir ſchon vieles erreicht ha⸗ In Kalkutta ſelbſt brach eine robe 1 gestellten An Bord befanden ſich der Generalgouverneur von Indochino ben. Innenpolitiſch ſteht unſer Volk anders als vor einem der erſte Erdſtoß verſpürt wurde. Die Arbeiter 1 21 ze, um Pasquier, der Direktor der franzöſiſchen Handelsluftfahrt Ehau⸗ Jahr. Es iſt von einem Gezücht befreit worden, das nur ö ſtürzten aus den Fabrik- und Büroräumen auf die. Ge. mier, der franzöſiſche Konſul von Damaskus Lortieneu, ſowie Selbſtſucht und Eigennutz kannte. Wir ſind wieder ein deut⸗ ſich in Sicherheit zu bringen. Es kam zu 5 1 Die vier hohe Beamte der franzöſiſchen Luftfahrtgeſellſchaſt. Alle ſches Volk geworden. Was wäre aus dieſem deutſchen Volk ern T0000 Leute ſammelten ſich in den Parks g Die Tele⸗ f en. geführt worden wäre! Polizeikräfte mußten 5 e 5 e e dee Die Leiche van der Lubbes beigeſetzt. f 5 0 a b n 2 Gebiete ſtehen graphen- und Fernſprechleitu 991 Türme der katholiſchen Kirche DNB. Leipzig, 15. Jan. 5 eute* ers da als in em Zei punkt, in dem ich dieſe Mehrere Bauten, darunter 25 wurden beſchädigt. Ein Die Leiche des am 10. Januar hingerichteten Reichstags⸗ ückblicke da 1 habe. Wenn ich auf dieſes Jahr zu⸗ und das Gebäude des ach eröff 68 Berufungsberfahren über brandſtiſters Marinus van der Lubbe wurde am Mon⸗ 80 155 9 ann ich ſagen: Langſam ſind wir wieder im eben in dem Obergeicht der Heften Majumdar mußte unter- tagmorgen in aller Stille unauffällig auf dem Südfriedhof bei⸗ wech Ger 1 Un t 1 nalen Reſpekt zu er⸗ ein Todesurteil gegen den 8 beben vorüber war, wurde die geſetzt. Zugegen waren außer Amtsperſonen nur einige Anver⸗ rben Gewiß, allzu viel Liebe iſt wohl nicht dabei, brochen werden. Erſt als das Erdbeben v. 25 5 allein. im menſchlichen Leben muß man oft um der Achtung .— 4 —— e e e W 25 55 9 9 5 5 1 willen auf die Liebe verzichten. Mindeſtens im Völkerleben iſt es ſo. Es iſt jedenfalls nützlicher, geachtet zu werden als ſtarkes Volk, denn geliebt zu werden als Schwächling. Wenn wir unſer Volk wieder zur Höhe emporführen wollen, dann können wir es nur, wenn wir ihm die Gleichberechtigung in der Welt ſichern. Gleiches Recht und gleiche Ehre, das ſind die beiden Geſichtspunkte, die ich ſeit dem 30. Januar 1933 fanatiſch verfolgt habe. Ich bin der Ueberzeugung, daß nur auf dieſer Baſis ein wirklicher Völkerfriede entſtehen kann. Wir wollen keinem Volk an ſeinem Recht rütteln, kein Volk in ſeinen Lebensmöglichkeiten beſchränken, kein Volk unter⸗ drücken, unterwerfen, unterjochen. Aber die Welt muß auch aufhören, uns zu unterdrücken. Sie mögen zur Kenntnis nehmen, daß die Zeit nicht mehr da iſt, das deutſche Volk zu unterdrücken, zu unterſochen und zu entehren, und daß dieſe Zeit auch niemals wiederkehrt. Damit kommen wir einem wirklichen Frieden der Welt näher, als wenn wir reden und verhandeln, dabei aber es an der Achtung vor dem Anderen fehlen laſſen. Ich habe die große Hoffnung, daß auch die anderen Völker allmählich verſtehen werden, daß eine wirkliche Freundſchaft nur dann entſtehen kann, wenn ſie gleichberechtigte Staaten umfaßt. Der Tag des 12. November wird ein Ruhmes⸗ blatt in der Geſchichte des deutſchen Volkes ſein. Es iſt an dieſem Tage geſchloſſen eingetreten für ſeine Ehre, für ſeine Freiheit, für ſein gleiches Recht, und damit für die Zukunft ſeines Lebens, eine außenpolitiſche Entwicklung, die außer⸗ ordentlich iſt. Aehnliches gelte auch für unſere wirtſchaftliche Entwicklung. Sie ſei mehr als irgendetwas abhängig vom allgemeinen Vertrauen, und wenn man uns ſage, wir hät⸗ ten noch nicht alles erreicht, dann ſei zu erwidern:„Dann hättet ihr nicht ſo viel zerſtören dürfen, ſonſt wären wir ſchon fertig. Wenn ihr in 14 Irhren ſo gearbeitet hättet, wie wir in dieſem einen Jahre gearbeitet haben, dann hätten wir keine ſieben Millionen Erwerbsloſe gehabt, ſondern dann hätten wir zu wenig Arbeiter in Deutſchland. Wir haben nach der Arbeit in dieſem einen Jahre jetzt im Win⸗ ter immer noch zwei Millionen Arbeitsloſe weniger als in der Zeit vor einem Jahre. Wir werden den Kampf in dieſem Jahre genau ſo weiterführen wie im vergangenen, unſer ganz großes und einfaches Ziel vor Augen, und ich glaube, wenn ich im Jahre 1935 mich vor die deutſche Nation ſtelle, daß ich dann genau ſo wie jetzt daſtehen kann. Ich bin der Ueberzeugung, daß wir in einem einigen deutſchen Volk dieſe Zeit ſeiner großen Not gemeinſam überwinden, denn auch in der Zeit der tiefſten Erniedrigung war ich immer überzeugt von der Ehre des deutſchen Vol⸗ kes. 14 Jahre lang haben wir um die Macht gekämpft. Jetzt kämpfen wir die nächſten 14 Jahre um Deutſchland und für Deutſchland. Und wenn uns der Himmel beiſteht in dieſem Kampfe, dann wollen wir ſehen, ob wir nicht genau ſo Deutſchland in dieſen 14 Jahren zu einer Bedeutung empor⸗ führen können, zu der wir in den letzten 14 Jahren dieſe Partei emporführten. Von den anderen Völkern wollen wir las erwarten, daß ſie uns nach unſerer Faſon ſelig werden aſſen. Beſuche des Reichskanzlers in Lippe. DNB. Detmold, 15. Jan. Bevor am geſtrigen Sonntag die Kundgebung in Lemgo ſtattfand, auf der der Reichskanzler ſeine Rede hielt, weilte der Führer vorher in dem kleinen lippeſchen Ort Schwanenberg. Anter dem Jubel der zuſammengeſtrömten Volksmaſſen ſchritt der Führer die Reihen der begeiſterten Menge ab. In Lenigd fiel dem Bürgermeiſter Gräfen die Ehre zu, im Namen der Städte Lemgo, Detmold und Bad Salzuflen die Ehrenbürgerbriefe an den Führer zu überreichen. Eine beſondere Aeberraſchung und Ehre hatte die Stadt Horn zu bieten. Sie verlieh dem Führer durch Bürgermeiſter Allrich die Ehrenmitgliedſchaft der Schlacht- ſchwertierer, die bisher nur dem Reichspräſidenten von Hinden⸗ burg übereignet worden iſt. Auf einer in Langenholzhauſen ver⸗ anſtalteten Kundgebung wurde dem Prinzen Auguſt Wil— helm das Ehrenbürgerrecht verliehen. Der Führer beim Arbeitsdienſt in Lippe. DN. Berlin, 15. Jan. Bei ſeinem Beſuch in Lippe hat der Führer und Reichs. kanzler Adolf Hitler Gelegenheit genommen, den Arbeitsdienſt zu beſichtigen. Am Sonntag vormittag wurde durch den Staats- sekretär, Reichsarbeitsführer Hierl, das Stammlager Boeſing⸗ feld eröffnet und dabei die Gedenktafel eingeweiht, in der feſt⸗ gehalten wird, daß an der Stelle, an der heute das Lager ſteht, der Führer vor einem Jahr den Wahlkampf in Lippe eröffnet hat. Nachmittags beim Eintreffen in Lemgo beſichtigte der Führer die Abteilung des Lagers Boeſenfeld. Nachdem er vorher mit dem Staatsſekretär, Reichsarbeitsführer Hierl, einige Fragen des Arbeitsdienſtes beſprochen hatte. Der Reichsgründungstag. Beſondere Feiern in den Schulen.— Der Unterricht fällt aus. DNB. Berlin, 15. Jan. Am 18. Januar jährt ſich zum 63. Male die Wiederkehr des Tages der Reichsgründung. Das durch den Sieg der national— ſozialiſtiſchen Revolution geeinte deutſche Volk gedenkt an dieſem Tage mit Bewunderung und mit unerſchütterlichem Vertrauen auf Deutſchlands glückliche Zukunft des Meiſterwerkes Bismarcks. Es gilt, die Bedeutung des Tages beſonders unſerer Jugend näherzubringen. Zu dieſem Zweck bittet die Reichsregierung, am 18. Januar entſprechende Feiern in den Schulen abzuhal— ten und den Schulunterricht an dieſem Tage ausfallen zu laſſen. Die Reichsregierung ſelbſt veranſtaltet keine amt— lichen Feiern am Reichsgründungstage. Soweit örtliche öffentliche Feiern veranſtaltet werden, wird den Beamten, An— geſtellten und Arbeitern des Reiches, der Länder und Gemeinden ae den zur Teilnahme gegeben. Die Dienſtgebäude werden befſaggt. Die Reichsbahn beſtellt weitere 720 Laſikraſtwagen. DNB. Berlin, 15. Jan. Die Hauptverwaltung der Deutſchen Reichsbahn hat das Reichsbahnzentralamt in Berlin beauftragt, bei der Kraftwagen⸗ induſtrie im Anſchluß an die augenblickliche Lieferung von 1150 Laſtkraftwagen noch weitere 720 Laſtkraftwagen, und zwar 300 Stück mit 1% Tonnen, 160 Stück mit 3 Tonnen und 260 Stück mit 5 Tonnen Nutzlaſt in Auftrag zu geben. Am die verkehrliche und techniſche Entwicklung des Laſtkraftwagens zu fördern, wer⸗ den ferner zu Verſuchszwecken einige Wagen mit Holzgas⸗ antrieb und ſolche mit Dampfantrieb in Beſtellung gegeben. Im ganzen beträgt dann der für Laſtkraftwagenliefe⸗ rungen ausgeworfene Betrag 30 Millionen RM. Schlageter-Aufführung in Nordſchleswig verboten. Die deutſchen Kulturbünde in Nordſchleswig hatten be⸗ abſichtigt, in geſchloſſenen Vereinsverſammlungen das Stück Schlageter“ aufführen zu laſſen. Der däniſche Juſtizmini⸗ ſter hat daraufhin das Textbuch eingefordert und fetzt tele⸗ graphiſch die Aufführung verboten. 0 —— Die Deutſche Front DNB. Saarbrücken, 15. Jan. Die Fraktion der Deutſchen Front des Landesrates des Saargebietes richtete an den Völkerbundsrat eine zweite Denkſchrift. Dieſes Schreiben geht zunächſt auf mehrere Grenzzwiſchenfälle ein, die eindeutig Lebergriffe franzöſiſcher Beamter zeigten. Vergleiche man das Verhalten der Regierungs— kommiſſion mit ihrem Verhalten bei Grenzverletzungen an der deutſch-ſaarländiſchen Grenze, ſo beſtehe der Anterſchied darin, daß alles, was an der franzöſiſchen Grenze geſchehe, totgeſchwiegen werde, während bei den Vorfällen an der deutſch-ſaarländiſchen Grenze die Regierungskommiſſion die ihr notwendig erſchienenen Schritte getan habe. Weiter wird auf die von der Regierungskommiſſion er— wähnten Neunkirchener Vorfälle eingegangen. Noch ehe die Regierungskommiſſion ihre Erwiderung auf die Be— ſchwerdeſchrift veröffentlichte, habe der Landesführer der NS- DA P.⸗Saargebiet den verantwortlichen Kreisleiter von Neun— kirchen, Ottweiler, ſeines Amtes enthoben. Ausdrücklich müſſe nochmals betont werden, daß es dem Landesführer der NSDaApP.⸗Saargebiet und der Deutſchen Front ſowie der ge— ſamten deutſchen Saarbevölkerung mit der Einhaltung der Ge— ſetze und der Wahrung ſtrengſter Diſziplin im Intereſſe der legalen Rückgliederung des Saargebietes zum Reich bitter ernſt ſei. Die Verantwortung für vereinzelte Diſziplinloſigkeiten treffe den Präſidenten der Regierungskommiſſion, da er alles, auch die geſchloſſenen Mitgliederverſammlungen, verboten habe, während Verſammlungen der frankophilen Autonomiſten und Separatiſten erlaubt ſeien. Darin liege eine Begünſtigung zum Nachteil der faſt die Geſamtbevölkerung umfaſſenden Saardeutſchen die zu ihrem Vaterland zurück wollen. Die Denkſchrift geht dann auf die Ermordung des Hitlerſungen Melzer und des Na— tionalſozialiſten Hemmer kein. In beiden Fällen habe die Re— gierungskommiſſion verſucht, die Bedeutung abzuſchwächen. In jeder Betonung der Volksgemeinſchaft der deutſchen Be— völkerung an der Saar ſehe die Regierungskommiſſion einen Angriff auf ſich, ſtatt die Bevölkerung verſtändnisvoll ſo zu regieren, wie ſie iſt und ſtets war, als deutſche Bevölkerung, die heim zum Mutterland will. Es dürfte der Regierungskom⸗ miſſion nicht unbekannt ſein, daß faſt alle Terrorakte von Kom— muniſten und Sozialiſten ſowie von Autonomiſten und Separa— tiſten begangen würden, während Nationalſozialiſten meiſt nur wegen angeblichen Tragens von Aniformteilen vor Gericht ſtün— den. Die zahlenmäßigen Angaben über die Zuſammenſetzung des Beamtenkörpers ergäben nur dann ein objektives Bild, wenn gleichzeitig auch die Tatſache berückſichtigt werde, daß alle wich— tigen Poſten der Verwaltung faſt ausnahmslos von fran— zöſiſchen Beamten beſetzt ſeien, ſo daß die Regierungskom⸗ miſſion und vor allem ihr engliſcher Präſident alle Dinge ſtets an den Völkerbund. Eine zweite Denkſchrift der Saar deutſchen. durch die franzöſiſche Brille anſehen. Es ſpreche nicht für die Objektivität der Regierungskommiſſion, wenn ſie ſich ſo ſtelle, als ſeien ihr die Amſtände unbekannt, unter denen die von ihr angeſtellten Emigranten Deutſchland verlaſſen haben. Die Verantwortlichkeit der Regierungskommiſſion ſei der Deutſchen Front bekannt, und ſie wünſche nicht, daß ſie abgeſtellt werde. Die Verſtändnisloſigkeit, mit der die ausländiſchen Mit— glieder dem Gemeinſchaftsempfinden der Saarbevölkerung gegen— überſtehen, ergebe ſich auch daraus, daß die Regierungskommiſſion zu perſönlichen Angriffen übergehe, indem ſie glaube, eine Tren— nung vornehmen zu dürfen zwiſchen den älteren Politikern des Saargebietes und den„jungen Leuten ohne jegliche Erfahrung“. Die Regierungskommiſſion werde ſich damit abfinden müſſen, daß ſie im Saargebiet eine geſchloſſene deut- ſche Bevölkerung unter einheitlicher deutſcher Führung zu regieren habe. In dieſe Bevölkerung einen Zwieſpalt zu ſäen, werde ein vergebliches Bemühen ſein. Die Regierungs- kommiſſion werde den Vorwurf der Neutralitätsverletzung tragen müſſen, ſolange ſie einſeitig die Politik der aus Deutſchland ge- flüchteten, nicht abſtimmungsberechtigten Emigranten unterſtütze. Die Einſtellung der Regierungskommiſſion ſei am deutlichſten daraus zu erſehen, daß die Regierungskommiſſion bei ihren Maßnahmen die ſtaatsumſtürzleriſche kommuniſtiſche Partei gleichſtellt mit der NSDAP. Das ſaarländiſche Mitglied der Regierungskommiſſion hat es abgelehnt, die Verantwortung für den letzten Vierteljahresbericht, die Novemberverordnungen und die Erwiderung der Regierungskommiſſion auf die Denkſchrift der deutſchen Front mit zu tragen. Die Mitglieder ſtehen alſo im Widerſpruch zueinander. Die Denkſchrift ſchließt mit der Bitte, der Rat möge für die Herbeiführung von Zuſtänden Sorge tragen, die ſowohl im Inter- eſſe des Saargebietes, als auch dem Anſehen des Völkerbundes dienen können. 10 Minuten Völkerbundsrat. DNB. Genf, 15. Jan. Die öffentliche Sitzung des Völkerbundsrates, unter Vorſitz des polniſchen Außenminiſters Beck, dauerte weniger als zehn Minuten. Die Sitzung diente in erſter Linie einem Nachruf des Ratspräſidenten für den verſtorbenen langjährigen Vertreter Italiens im Völkerbund, Scialoja, der einer der Verfaſſer des Völkerbundspaktes iſt. Nach Verleſung einiger Berichte von geringer Bedeutung wurde die Ratstagung geſchloſſen. Am Dienstag finden nur Sitzungen der Ratsausſchüſſe ſtatt. Die nächſte Sitzung des Rates ſelbſt iſt auf Mittwoch vormittag feſt— geſetzt. CCC Die Fahne der Bauern iſt das Hakenkreuzbanner. Eine Anordnung des Reichsbauernführers. DNB. Berlin, 15. Jan. Reichsbauernführer R. Walter Darré hat folgende Anord- nung an ſämtliche Gliederungen des Reichsnährſtandes erlaſſen: Nachdem nunmehr die Einigung des deulſchen Landvolkes im Reichsnährſtande Tatſache geworden iſt, ordne ich als Ausdruck dieſer Tatſache und zum Zeichen unſerer Verbundneheit mit der Bewegung Adolf Hitlers, dem das Landvolk ſeine völlige Einigung und wirtſchaftliche Freiheit verdankt, an; ſoweit in den Antergliede⸗ rungen des Reichsnährſtandes Fahnen oder fahnenähnliche Symbole gewünſcht werden, dürfen dies nur die Fahne der deutſchen Freiheits— bewegung, das Hakenkreuzbanner der NSDAP., ſein. Als äußeres Zeichen der Zugehörigkeit zum Reichsnährſtand erhalten dieſe Fah— nen die Fahnenſpitze des Reichsnährſtandes. Damit wird das öffent- liche Zeigen von anderen Fahnen oder Symbolen von ſeiten der Antergliederung des Reichsnährſtandes mit Wirkung vom 16. Jan. 1934 hiermit verboten. Die alten Fahnen und Symbole der jetzt aufgelöſten oder eingegliederten Verbände, ebenſo die Kampfzeichen der Bauernerhebung bis zum Jahre 1933 werden vom Landesführer führt hierfür zu beſtimmende und einzurichtende Ehrenhalle über ührt. Der Verwaltungsrat der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft. DNB. Berlin, 12. Jan. Aufgrund des§ 11 der Geſellſchaft der Deutſchen Reichsbahn ſcheiden am 31. Dezember 1933 aus dem Verwaltungsrat der Deut⸗ ſchen Reichsbahngeſellſchaft Dr. Klien, Dr. Klöckner, Köh⸗ ler, Münchmeyer, Dr. Stiehler und Dr. Freiherr von Wilmowsky aus. Ferner iſt Dr. Schmitz infolge ſeiner Wahl zum Mitglied des Reichstages aufgrund des§ 10, Abſ. 1 der Ge⸗ ſellſchaftsſatzung ausgeſchieden. Von den ausgeſchiedenen Mitgliedern iſt Herr Köhler Vertreter des Landes Bayern, Dr. Stiehler Vertreter des Landes Württem- berg und Dr. Klien Vertreter des Landes Sachſen. Bayern und Württemberg haben ihre bisherigen Vertreter wiederbenannt. Von Sachſen ſteht eine Stellungnahme noch aus. Für die am 1. Januar 1934 beginnende dreijährige Amtsdauer werden die Herren Köhler, Dr. Stiehler, Münchmeyer und Dr. Frei⸗ herr von Wilmowsky wieder zu Mitgliedern der Deutſchen Reichs- bahn ernannt. An Stelle Dr. Klöckners wird Dr. Krupp von Bohlen und an Stelle Dr. Schmitz wird für deſſen bisherige noch bis zum 31. Dezember 1935 laufende Amtsperiode der Generalinſpektor für das deutſche Straßenweſen, Dr. ing. Todt, ernannt. Leber die Be⸗ ſetzung der ſächſiſchen Stelle iſt noch nicht entſchieden. Wachſende und abſterbende Staaten Europas nach Angaben des Statiſtiſchen Amtes Italiens. (Eigener Bericht aus Mailand.) Für das erſte Halbjahr 1933 liegen im Statiſtiſchen Amt Italiens, das eine vergleichende Statiftik für 18 Staaten auf— geſtellt hat, Ziffern der Lebendgeborenen vor, jeweils auf 1000 Bewohner gerechnet. Die meiſten Geburten hat Portugal mit 31, Spanien mit 29,7, Polen mit 26,9, Litauen mit 26,5, Italien mit 24,1, Angarn mit 21,7 und Holland mit 21,3. Frankreich erſcheint mit 16,7, Deutſchland mit 15,1 und England mit 15,2. Daraus ergibt ſich, daß Deutſchland die niedrigſte Ziffer aufweiſt, denn die ruſſiſche Ziffer, obwohl Verhaftung eines Dekans wegen Staatsbeleidigung. DNB. Frankfurt a. M., 15. Jan. Wie die Heſſiſche Landeszeitung meldet, iſt der Geiſtliche Rat, Dekan Hein ſtadt, in Lorſch wegen verletzender Aeußerungen gegenüber Staatsorganen vom Staatspolizeiamt in Haft genommen und in das Gefängnis nach Darmſtadt gebracht worden. Zwei Todesopfer eines Grubenunfalls. DNB. Beuthen, 15. Jan. Auf der Vereinigten Carſten⸗Grube ging am Montag früh gegen 7 Ahr im Flöz 15 eine Kohlenſtrecke von 8 Meter Länge zu Bruch. Zwei Bergleute, die die Stelle gerade paſſierten, wurden verſchüttet. Der Häuer Johann Czakon und der Fördermann Georg Lethig aus Beuthen konnten von den ſofort eingeſetzten Rettungsmannſchaften nur als Leichen geborgen werden. f Ein zum Tode Verurteilter erhängt ſich in der Zelle. DNB. Dortmund, 15. Jan. Wie die Juſtizpreſſeſtelle mitteilt, hat ſich der Kommuniſt Stephan Kaptur, der wegen Ermordung des SS-Mannes Adolf Hoch am 6. Dezember 1933 zum Tode verurteilt worden war, am Samstag in ſeiner Zelle erhängt. Gefängnismeuterei in Bulgarien. 3 DRB. Sofia, 15. Jan. Im Gefängnis der alten Bulgarenhauptſtadt Tirnow, in dem über 300 Sträflinge untergebracht ſind, brach am Sonntag eine ſchwere Meuterei aus, die von politiſchen Gefangenen— mei⸗ ſtens Kommuniſten— angezettelt wurde. Auf ein verabredetes Zeichen hin ſetzte in allen Zellen plötzlich ein Höllenlärm ein; die Gefangenen zertrümmerten die Fenſter, das Mobilar und die Türen der Zellen, drangen auf die Flure und ſtürzten ſich auf die Wächter. Es entſpann ſich ein erbittertes Hand ge menge, das für die Bewachungsmannſchaften ſchlecht ausgegangen wäre, wenn nicht rechtzeitig Polizei eingetroffen wäre, die mit aufge⸗ pflanztem Seitengewehr gegen die Aufrührer vorging. Erſt nach hartem Kampf tonnten die Sträflinge in ihre Zellen zurückge⸗ drängt werden. Auf beiden Seiten hat es zahlreiche Leicht⸗ und Schwerverletzte gegeben. Prieſter werden tätlich angegriffen. DNB. London, 15. Jan. Wie Reuter zu den geſtrigen Gemeinderats⸗ wahlen in Katalonien berichtet, wurden in verſchiedenen Tei— len Barcelonas Bomben geworfen und Schüſſe abgegeben. Trotzdem begaben ſich die Nonnen zu den Wahllokalen. In der Hoſpitalſtraße ſuchten Gruppen von Demonſtranten die In— ſaſſen am Verlaſſen des Kloſters zu hindern. In der Stadt Sabadell wurden Prieſter tätlich angegriffen. Viele Stimmberechtigte wurden von bewaffneten Demonſtranten be— droht. Vulkan in den Anden in voller Tätigkeit. DNB. Santiago de Chile, 15. Jan. Der 4700 Meter hohe Vulkan Tinguiririca in den Anden nahe an der Grenze von Chile in Argentinien iſt in voller Tätig- ſie in der Aufſchreibung nicht enthalten iſt, wird als höher wie die italieniſche angegeben. Es fehlen auch Rumänien und Bulgarien, die 1932 eine höhere Ziffer als Portugal aufwieſen. Für 1932 liegen auch die Ziffern für den Aeberſchuß der Ge— burten über die Sterbefälle vor, der z. B. in Polen 13,7 auf 1000 Bewohner beträgt, in Italien 9,2 und in Deutſchland nur 4,3. Der Rückgang ſei in Deutſchland und auch in ZStalien beſonders ſtark. In Frankreich macht der Geburtenüberſchuß allerdings nur 1,5 aus, und noch geringer mit 1,3 iſt er in Oeſterreich. keit. Er ſpeit Feuer, ſtößt Lavamaſſen aus, während ſtarkes unterirdiſches Getöſe die Amgegend erſchüttert. Beſiedelte Ge⸗ biete liegen nicht in der Nähe. Athen: Durch ein ſtarkes Erdbeben wurden am Donners⸗ tag in der Stadt Calmata im Peleponnes zwei Häuſer zerſtört und zehn andere ſchwer beſchädigt. Menſchenleben ſind nicht zu beklagen. Kattowitz: Der Syndikus der Gieſche AG., Dr. Eng⸗ liſch, wurde verhaftet. Die Gründe ſind noch unbeke n 3 K Terrorakte bei ſpan. Gemeindewahlen 1 0 . fand 1 fal der fler fie ben 50 in 9 Waben bent. er. lerbundez . . Nn. er Nor als zehn ht des Verlttet Vurſaſer chte don en. An alt. Die lag feſ. f. dcn. lag ftih r Länge aſſierten, ind der don den eichen l. nn. nnunit Mannes worden 1 Jan. in den 15 ein kei hredeles ein die und die auf die enge, 1 bite, aufge⸗ mit Waſſer gefüllt und die Bewohner Kommunalpolitiſche Tagung r Gemeindeverkreler in Frankfurt IJrankfurt a. M., 16. Januar F f 5 and 55 große kommünalpolitſſce Tagung nut ti 85 1 Gemeindevertreter des Gaues Heſſen Naſſau n Saal des Hippodroms war überfüllt, 5 er Leiter der kommunalpolitiſchen Abteilung, Bürger 5 ſter Pg. Lindner, den Gauleiter, Reichsſtattha n ee 755 Leiter der kommunalpolitiſchen Abteilung d eichs eitung, Oberbürgermeiſter Pg. Fiehle„Mi 1 und deſſen Stellvertreter Pg. Treff⸗Berlin 5 . n, begrüßte. 5 Gauleiter Sprenger erklärte, daß es für den nati 1 f verwalter die höchſte Ehre ſein nalſozialſtiſchen Gemeinde⸗ 2 ö ein müſſe, das 8 und daß man bei aller Arbeit nicht ee . Ju, ſein. Nichts veranſchaulicht das Maß — e den Staat beherrſcht und weiterbildet⸗ wirgſamer, als das äußerliche Bild dieſer Kundgebung. Aufgabe des Kommunalverkreters iſt i i 5 1 0„ nat 1. bach zu leben, Opfer zu bringen und 40 Vorbild für denne zemeinde zu ſein. Auch ſoll er nicht vergeſſen, daß der Staal nichts iſt ohne die Partei. Die lebendi e e eee en Kräfte li im Nationulſozialismus und letzten Lades in„ Jugend. Die Täligkeit der Partei iſt und bleibt die i 1 5 1 1 e Fee a ne as e iſt, ſoll endlich aufhören, i 5 5 5 eee ch aufhören, in Nationalſozialis- In Heſſen haben wir freie Hand, dem nationalſozialift ſchen Vertreter die Macht und die Rechte zu„ Amt verantwortungsvoll zu verwalten. Durch das neue preußiſche Gemeindeverwaltungsgeſetz iſt in Preußen Ge⸗ legenheit gegeben, bis zum 1. April 1934 Ordnung zu chaffen, ein Geſetz, das angeſichts der gegenwärtigen Ver⸗ bältniſſe anſcheinend noch nicht ſo geſtaltet werden konnte daß es als lückenlos angeſehen werden kann und jeden⸗ 115 durch ein kommunales Reichsgeſetz abgelöſt werden wird. l N Pg. Treff⸗Berlin hielt einen Vortra über di 5 reden beemeindeverordnung 052 85 gewiſſenhafter Gründlichkeit den Zuhö ine 1 Ueberblick vermittelte. eee 1 Das Hauptthema behandelte in packender Weiſe der Amtsleiter für Kommunalpolitik bei der Reichsleitung. Pg. Oberbürgermeiſter Fiehler. Keine Redensarten oder Schlagworte ſondern Schilderung praktiſcher Beiſpiele aus der Gemeindearbeit ließen die vielen Tauſende in größter Aufmerkfamkeit folgen. Immer wieder kam der Beifall zum Durchbruch.„Nicht der Paragraph. ſondern der Sinn desſelben muß richtunggebend ſein. Ueberängſtlichkeit grenzt ſchon an Unfähigkeit, denn ſie hemmt die geſunde Entwicklung. Die wichtigſte Aufgabe in der Gemeinde iſt, das Werk des Führers, die Einigung des Volkes, zu unter⸗ ſtützen, zu ſtärken und zu fördern. Dann wird auch die wirtſchaftliche Verwaltung der Gemeinden am beſten und ſicherſten befruchtet.“ Mit Worten des Dankes an die Pgg. Fiehler und Treff ſchloß nach einigen dienſtlichen Bekanntmachungen Pg. Bürgermeiſter Linder die Arbeitstagung. Hitler ſchafft Arbeit Wie das Staatspreſſeamt des Heſſiſchen Staatsminiſte⸗ rium der Landesſtelle Heſſen⸗Naſſau des Reichsminiſte⸗ riums für Volksaufklärung und Propaganda mitteilt, hat der Generalinſpekteur für das deutſche Straßenweſen er⸗ neut durch die Deutſche Geſellſchaft für öffentliche Arbeiten Mittel für Straßenbau zur Verfügung geſtellt. Nachſtehend eine Aufſtellung der demnächſt zur Ausführung kommen⸗ den Arbeiten: Provinz Starkenburg: Ausbau der Provinzialſtraße Mühlheim⸗Lämmerſpiel Hauſen⸗Obertshauſen km 0,60 bis 3,30; 4,00 bis 5,20; 6,10 bis 7,05 mit 12 000 Tagewerken. Kleinpflaſterung zwiſchen Hähnlein und Gernsheim bei km 7,110 bis 9,110 mit 11 900 Tagewerken. Provinz Rheinheſſen: Ausbau der D⸗Straße Oppen⸗ heim— Undenheim— Wörrſtadt von km 14,2 bis 16,6. Fahr⸗ bahn im Zementſchotter; Ausbau der B-Straße Nieder⸗ olm— Stadecken— Kreuznach von km 0,00 bis 3,00; Fahr⸗ bahn in Teermakadam mit 10 500 Tagewerken. Provinz Oberheſſen: Mittel⸗ und Kleinpflaſter auf der Fernverkehrsſtraße Nummer 49 zwiſchen Schellnhauſen und Romrod von km 39,00 bis 41,00 mit 6000 Tagewerken: Herſtellung einer Zementſchotterdecke auf der B⸗Straße Nummer 63 zwiſchen Steinfurth und Bad Nauheim von km 8,940 bis 11,328 mit 6500 Tagewerhen; Kleinpflaſter⸗ herſtellung auf der D⸗Straße Nummer 7 Hersfeld—Sel⸗ ters—Ortsdurchfahrt Lißberg von km 74,657 bis 75,174 mit 3125 Tagewerken; Kleinpflaſterherſtellung auf der D⸗ Straße Nummer 5 Gießen—Gelnhauſen von km 51.389 bis 53,154 mit 4400 Tagewerken; Kleinpflaſterherſtellung auf der B⸗Straße Nummer 84 Dorn—Aſſenheim—Reichels⸗ heim— Bingen von km 9,595 bis 10,495 mit 6400 Tagewer⸗ ken; Kleinpflaſterherſtellung auf der Bl⸗Straße Nummer 199 Lehnſtein— Homberg—Lehrbach von km 14,250 bis 15,150 mit 5800 Tagewerken; Kleinpflaſterherſtellung auf der Bl⸗Straße Nummer 199 Lehnſtein— Homburg.—Lehr⸗ bach, Ortsdurchfahrt Homberg von km 16,523 bis 16,823 mit 1150 Tagewerken; im Ganzen 67 775 Tagewerke. Schwere Anwetter und Wintergewitier Am Rhein, in Pfalz und Eifel und im Moſelgebiet. Trier, 15. Jan. Bei ſtürmiſcher Weſtwindwetterlage, die den ganzen Tag über reiche Niederſchläge P lud ſich am Sonntagabend über dem Talkeſſel der oſel bei Trier unter Blitz und Donner ein ſchweres Winterge⸗ witter. Der Sturm ſteigerte ſich für einige Minuten 25 Orkan und dicke Eisſchloßen praſſelten auf die Erde nieder. Mehrere heftige und 5 helle Blitzſchläge it ſtarkem Donnerrollen a 5 a ee er 15 Pfalz und über dem eee haben ſich am Sonntagabend mehrere heftige Gewitter en laden. 1 as ſchwere Unwetter hat auch am Mittelrhein in Nähe 1 ndernach und Neuwied großen. Stute angerichtet. Die kleinen Bäche verwandelten 0 1 Zeit zu Sturzbächen und führten umfangreiches Gerd ſich i i ie ki elegenen Keller In wenigen Minuten waren die ee eee 15 i i 2 m- Habſeligkeiten in Sicherheit zu bringen. In der ganzen Ut . Städte iſt das geſamte W vernichtel. Wie groß der eniſtandene Schaden iſt lä! noch nicht feſtſtellen, doch dürfte er nac genden Mitteilungen recht erheblich ſein. ch den bisher vorlie- N. G.⸗Bekauntmachungen (Parteiamtliche Veröffentlichungen der NSDAP., Ortsgr. Viernheim und der Unterformationen.) Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 Geſchäfts ſtunden⸗ Einteilung: u. Deutſche Arbeitsfront: jeden Montag, Mittwoch und 5 N SB O. Freitag, abends 7—9 Uhr Ortsgruppenleitung: jeden Montag u. Donnerstag, abends 7-9 Uhr Kaſſenverwaltung d. Ortsgruppe: jeden Donnerstag, abends 7—9 Uhr Erſter Schulungsabend im Monat Januar 1934. Am kommenden Mittwoch, den 17. ds. Mts., ſpricht abends halb 9 Uhr im Saale„Zum Löwen“ Pg. Kreisſchulungsleiter Glaſer. Für Amtswalter und Parteianwärter iſt Erſcheinen Pflicht und wird Kontrolle vorgenommen. Parteimitglieder und ſonſtige Intereſſierte ſind herzlich ein⸗ geladen. gez: Franzke, Ogruf. Reichsluftſchutzbund. Heute abend 8 Uhr Beginn des erſten Luftſchutzkurſus. Alle beſtellten Teilnehmer wollen pünktlich erſcheinen. Es ſpricht Dr. Griesheimer, Lampertheim. Stützpunkt Viernheim, Ortsgruppenführer Moskopp NS.⸗Volkswohlfahrt Diejenigen Kolonialwarenhändler, welche Gutſcheine für das Winterhilfswerk geſpendet haben, wollen dieſelben am Dienstag, den 16. und Mittwoch, den 17. Januar jeweils von 2 bis 4 Uhr im Sitzungsſaale des Rathauſes für die Monate Januar, Februar und März mit ihrem Firmenſtempel ver⸗ ſehen, abgeben. NS. Volkswohlfahrt, Ortsgruppe Viernheim. Lokale Nachrichten. Viernheim, den 16. Januar 1934. Denkſpruch. Mann mit zugeknöpften Taſchen, Der tut niemand was zulieb. Hand wird nur von Hand gewaſchen, Wenn du nehmen willſt, ſo gib. * Todesfall. Im Alter von 40 Jahren ſtarb die ledige Katharina Pfenning, Friedrichſtraße. Nach einem langen, mit großer Geduld ertragenen Leiden hat ſie der All— mächtige abgerufen. Möge ihr zum Lohn für ihr opfervolles Leiden von unſerem Herrgott die ewige Ruhe beſchieden ſein. Goldene Hochzeit. Morgen Mittwoch, den 17. Januar feiern die Eheleute Franz Valentin Weidner 1. und Eliſabeth geb. Gallei, Moltkeſtraße 8 im Kreiſe von Kindern und Enkeln das Feſt ihrer goldenen Hochzeit. Herr Weidner ſteht im 76. und ſeine Gattin im 73. Lebensjahre. Sie erfreuen ſich beide noch geiſtiger und körperlicher Rüſtig⸗ tage, den zu feiern nur wenigen Glücklichen beſchieden iſt, mit ihren Kindern und Enkeln, Freunden und Bekannten die herzlichſten Glückwünſche dar. Möge es dem Jubelpaar ver⸗ gönnt ſein, nach 10 Jahren bei guter Geſundheit auch das Feſt der diamantenen Hochzeit zu begehen. * Familien⸗Abenb bes Evangelijchen Kirchenchors Viernheim Es lag noch etwas Weihnachtsſtimmung über dieſem erſten Familienabend. Uebervoll waren die Säle des„Frei⸗ ſchütz“ mit den Mitgliedern der Evangel. Kirchengemeinde, aber auch vielen Andersgläubigen, man bekam kein Plätzchen mehr. So konnte denn in dieſer Feſtesſtimmung der Vor⸗ ſitzende des Kirchenchors, Herr Grau, die ſo zahlreich Er⸗ ſchienenen aufs freudigſte begrüßen, insbeſondere die Herren der Ortsgruppenleitung der NSDAP. Mit Dornröschens Brautfahrt, die von Herrn und Frau Bechtold und Herrn Meißner am Klavier und Cello meiſterhaft muſiziert wurde, wurde der Reigen eines durch die Herren Haas und Se e— linger vorzüglich ausgeſtalteten Programms eröffnet und ein Familienabend geſchaffen, der noch ſehr lange bei Jeder⸗ mann die nachhaltigſte Wirkung auslöſen wird. Auch die nachfolgenden Muſikſtücke, beſonders ſei erwähnt ein Inter⸗ mezzo des Poranek-Walzers, die Weihnachtsfantaſie, fanden ein muſikverſtändiges Publikum vor, wie dies aus dem reichen Beifall zu entnehmen war. Nach faſt einjährigem Beſtehen trat nun erſtmals der Kirchenchor auf, unter der vortrefflichen Führung von Herrn Lehrer Spengler, der aus einem ihm zur Verfügung ſtehenden guten Stimmmaterial einen ge— miſchten Chor herausgebildet hat, der in ſeiner geſanglichen Leiſtung weit über den Begriff als Kirchenchor geſtellt wer— den muß. Dieſe Anmut, dieſe Weichheit der Frauenſtimmen, unterſtützt durch die tiefvollen Laute des Männerchors waren für die Anweſenden ein beſonderes Erlebnis. Die 4 Lieder, „Herr nun ſelbſt den Wagen halt“,„Ehre ſei Gott in der Höhe“,„Heimweh“ und„Zuruf ans Vaterland“, alle ziem— lich ſchwierige Chöre, ſtellen dem Chor ſelbſt und ihrem Leiter das beſte Zeugnis aus. Zu einer beſonderen Zugabe mußte ſich das Zithertrio— Herr Lehrer Mey er-Weinheim, Frln. Quarz und Glanzner— herbei laſſen, denn ſeine feinen künſtleriſchen Darbietungen löſten eine wahre Be— geiſterung aus. So waren es denn auch im Unterhaltungs⸗ teil bei ernſtem und heiterem Spiel, vorangeſtellt das tief- religiöſe„Und wenn die Welt voll Teufel wär“, ein wahres Begebnis aus der Zeit Luthers, das von den Herren Moos, König und Quarz in den Hauptrollen vortrefflich beſetzt war. Der Zweiakter„Chriſtroſen“ in ſeinem freudig⸗traurigen Erlebnis griff in ſeinem Inhalt ſo echt in das Familien⸗ leben hinein, in das Leben einer tiefunglücklichen Mutter, die ihren Sohn im ſüdweſtafrikaniſchen Krieg als verloren glaubt, aber nach Jahren unter dem Weihnachtsbaum ein Wieder- ſehen feiern kann.„Frln. Jung, Liſette, das alte Hausfaktotum Nußbaum, der Kapitain mit Frau und Kindern“ in den Perſonen Herr und Frau Moos, Herr Blumenſchein und Burggraf, Frln. Quarz, Lohnert und Oehlen— ſchläger ſpielten die Akte in beſter ſchauſpieleriſcher Voll⸗ keit. Wir bringen ihnen zum morgigen goldenen Hochzeits⸗ kommenheit. Das Frauendienſtjahr, worin Frl. Uhrig und Frau Hanf die Hauptperſonen waren, der„Hans Sachs— Schwank“ mit Herrn und Frau Moos und Frau Hanf ſorgten für die humorvolle Stimmung und verſchönerten dieſen wirklich koſtbaren Familienabend auf eiue beſondere Art.„Eine feſte Burg iſt unſer Gott“ wurde von den An— weſenden in inniger Verbundenheit zu Glauben und Gott geſungen und wenn am Schluſſe Herr Pfarrer Roos den innigſten Dank an all die Mitwirkenden und alle Erſchienenen ſprach, angefangen von der kleinen Chriſta Seel inger und dem kleinen Rolf Moos, die in„Chriſtroſen“ ihre Sachen ſo recht kindlich-wirkungsvoll herſagten, ſo war er in Einigkeit mit allen Anweſenden. Mögen die beiden Wünſche in Er⸗ füllung gehen, daß dieſer Abend das Zuſammengehörigkeits— gefühl in der Gemeinde ſtärke, zum Segen der Familie und zur Erneuerung unſeres lieben deutſchen Vaterlandes, und zweitens, daß aus der Freude des heutigen Abends Kraft herauswachſe für den morgigen Tag, denn durch Freude zur Kraft und durch Kraft zur Freude, für ein neues Kämpfen und zu Siegen für die Geſamtheit des Volkes. Ortsgruppen⸗ leiter Franzke ſtellte in ſeinen Ausführungen die Einigkeit des ganzen Volkes voran, ganz gleich, ob Proteſtant oder Katholik, zuerſt deutſch zu ſein. Er erwähnte die heutigen wich⸗ tigen Beratungen mit Gauleiter Sprenger in Frankfurt, wonach bald der Großteil unſerer Erwerbsloſen in Arbeit und Brot kommt. Ein„Sieg Heil“ auf unſeren Führer und der Ge⸗ ſang des Deutſchlandliedes beendete dieſen zur Ehre des Evangel. Kirchenchors und der Gemeinde eindrucksvollen Abend. Zulelligenter, gejunber Nachwuchs jür das Handwerk In maßgebenden Kreiſen des Reichsſtandes des Deut⸗ ſchen Handwerks wird die Nachricht dementiert, als ob die handwerklichen Spitzenorganiſationen im Zuſammenhang mit der Lehrlingseinſtellung zu Oſtern 1934 Anordnungen ge— troffen hätten, die einem numerus clauſus für die Einſtellung von Handwerkslehrlingen gleichkämen. Es wird hervorgehoben, daß der Reichsſtand des Deutſchen Handwerks gar keine Be⸗ rechtigung zum Erlaß ſolcher Anordnungen habe, daß er viel mehr lediglich befugt ſei, Empfehlungen an die Handelskammer weiterzuleiten.— Richtig ſei aber, daß die maßgebenden Stellen des deutſchen Handwerks vor allem die Innungen durch Zuſammenarbeit mit den Arbeitsämtern und Berufs- ämtern dafür ſorgen ſollten, daß im Wege der Berufsbera— tung erreicht werde, daß nur wirklich geeigneter Nachwuchs in den Handwerksſtand hereinkomme. In der Vergangenheit ſei es leider mitunter vorgekommen, daß bei der Geſellen⸗ prüfung die Anwärter nicht richtig rechnen, leſen und ſchreiben konnten. Dieſer Zuſtand müſſe verſchwinden angeſichts der geſteigerten Bedeutung des deutſchen Handwerks und der größeren Kompliziertheit ſeiner Betriebe in der heutigen Zeit. Im deutſchen Handwerk ſeien insgeſamt etwa 600000 bis 700 000 Lehrlinge vorhanden, während in der Induſtrie nur rund 120 000 Lehrlinge beſchäftigt würden. Der Jahresbedarf des deutſchen Handwerks an Lehrlingszuwachs, der alſo auf 1934 vorausſichtlich wieder eintrete, ſei mit etwa 200000 zu beziffern, von denen 70000 weibliche Lehrlinge ſeien. Eine genaue Zahl laſſe ſich dabei nicht geben, weil man ja nicht wiſſe, wieviel neue Handwersbetriebe in Verfolg des Wirt- ſchaftsaufſtieges gegründet werden. Der Lehrlingsnachwuchs ſoll im allgemeinen aus der letzten Klaſſe der Volksſchule entlaſſen ſein. Er werde, wofür die Innungen in Gemein- ſchaftsarbeit mit den Arbeitsämtern und der Berufsberatung Sorge trügen, auf den erforderlichen Intelligenzgrad und den Geſundheitszuſtand unterſucht. *. Koſtenloſe Beſichtigung von Schlöſſern, Muſeen und Galerien durch Jugendliche. Die Länder Bayern, Württemberg, Baden, Heſſen, Hamburg, Mecklenburg, Lippe⸗ Detmold, Oldenburg und Anhalt haben auf Veranlaſſung des Reichsminiſters des Innern den Beſuch ihrer Schlöſſer, Muſeen und Galerien für Jugendliche in geſchloſſenen Gruppen unter einem mit Ausweis des Jugendführers des Deutſchen Reichs verſehenen Führer koſtenfrei geſtattet. -B: ͤ ͤAydꝙadã TTC ˙•T. Frankiert Eure Briefe mit Wohlfahrtsmarken! Auch ſo kämpft Ihr gegen Hunger und Kälte. Wachſendes Licht Wie lange iſt es denn her, daß wir Abſchied nahmen von Rucksack und Wanderſtab? Beinahe will michs dünken, als ob noch ein Reſt vom Nauch der Kartoffelfeuer in der Luft hinge. And doch iſt Weihnachten vorüber und der neue Kalender iſt ſchon nicht mehr ſo ganz neu. Ja, es ſoll bereits vorgekommen ſein, daß der eine oder andere einen kühnen Griff in den dicken Kalenderblock tat und einen kleinen Ver⸗ merk— Urlaub oder ſo ähnlich— machte! Doch das ſind un⸗ verbeſſerliche Optimiſten... Jetzt mitten im Winter! Immerhin: Die Tage ſind ſchon etwas länger gewor⸗ den und wir eilen der Zeit keineswegs voraus, wenn wir uns über die täglich an Licht gewonnenen Minuten freuen. Aufwärts geht es und der Tag iſt nicht mehr allzufern, wo an kahlen Sträuchern die erſten kleinen Triebe ſicht⸗ bar werden. Im Januar ſchon beginnt nach altem Bauern⸗ glauben der Saft in den Bäumen zu ſteigen. In einem ganz entlegenen Winkel unſeres Herzens rührt ſich bei ſolchen Betrachtungen ganz leiſe und vorſchußweiſe das Frohgefühl, mit dem wir dem Erwachen der Natur ent⸗ gegenſehen. Wir grüßen dich, wachſender Tag, Vorbote neuen Le⸗ bens in der Natur! Neues Licht, neue Hoffnung! Mitten in winterlicher Kälte ſenden wir dem werdenden Frühling unſeren Gruß entgegen! — Antoniustag. Am 17. Januar vermerkt der Kalender den Antoniustag. Der Hl. Antonius war eine bedeutende Perſönlichkeit, einer vornehmen ägyptiſchen Familie entſproſſen und im Beſitze großer Reichtümer, die er den Armen gab, um als Einſiedler tief in der Wüſteneinſamkeit zu leben, wo gar bald Gleichgeſinnte ſich um ihn ſcharten. Der Heilige galt als Freund der Bettler, als Schützer der Tiere, als Helfer in Feuersgefahr. In der Kunſt wird er dargeſtellt mit einem T⸗förmigen Kreuz, mit Weihwendel und Bettlerglocke, ſowie dem Schwein. Die Mönche in den Kloſtern und Kirchen des Hl. Antonius waren hervorragende Schweinezüchter. ——— ä e Maintaunuskreis Höchſt, um 9.15 Uhr abends in Bad Homburg. 1 Der Gaubetriebszellen-Inſpekteur Pg. Moritz Goebel, f Verbandsleiter des Deutſchen Arbeiterverbandes der öffent⸗ lichen Betriebe, ſpricht am 17. Januar um 8 Uhr abends in 0 Gießen, um 9.30 Uhr abends in Wetzlar; 18. um 7 Uhr a abends in Limburg; um 9.30 Uhr abends in St. Goars⸗ 7 Morgen Mitt⸗ woch Uhr ab ſtehenbei Hans Beyer. Adolf Hitlerſtraße 88 Ailch⸗Abjatzgenojjenſchaft Morgen Mittwoch nachmittag von 1 Uhr ab werden 8 in der Zentrale Adolf Hitlerſtr. 28 die Ausgleichsbe⸗. träge erhoben. Von jedem im Hauſe verkauften Liter Milch müſſen 3¼ Pfg. abgeliefert werden. Wir machen auf die Verordnung bezl. der Ausgleichsbeträge aufmerk- ein Transport Ferkel und Läufer⸗ ſam und ſind angewieſen, zuwiderhandelnde ſtreng zuſſchweine zu bedeutend herabgeſetzten melden.— Gleichzeitig bitten wir alle Abnehmer von. zum Verkauf. 5 Vereins⸗Anzeiger Turnverein von 1893 e. V. Dienstag abend 8.30 Uhr Vorſtandsſitzung im Lokal. Der Vorſitzende. „.cc 1 gute 0 hauſen; 19. um 8.30 Uhr abends in Gelnhauſen; 20. um N 9— 650 r e 988 W Schmitt, Schweinehlg., Zwingenberg Gemeindekaſſe. 3 Uhr mittags in Hünfeld, um 7 Uhr in Alsfeld. f zu bezahlen, da der Händler ſeine Milch in der Zentrale 3 0 1 8 28. 8* riehszellen⸗Sch Sleiter N N D 2 0 .. T—, ̃UC Roos Hofmann Wer kaujen kann Vormittag geſchloſſen. Nachmittags hinge⸗ waldkreis, 18. im Ober⸗ und Unterlahnkreis; 19. in Aſinge n l de* uj e gen allgemeiner Zahltag. und im Antertaunuskreis; 20. in Schlüchtern. 0 X 818 2 U Zöller.—ů— ů—* 1 5 Wer jetzt kauft. W̃᷑̃ 1 aa der mindert! e Mane 0 Frubapanua 6 werbung Neues aus aller Welt. 2 e Begritte, dle ein a Wegen Gaukelei vor dem Richter. Die Hilfsarbeiters⸗ 8 die A beit 1 ji keit! egriffe, 8 frau Maria Grubwinkler von Eggenſelden, die wegen Gau⸗ b ie Arbeiltslofigkeit! und dasselbe keleien ſchon wiederholt vorbeſtraft iſt, befaßte ſich neuer⸗ i 8 e eee bedeuten: dings mit Kartenlegen und Aſtrologie. Einer Bäuerin aus ö g Aus freier Hand 5 8 5— dem Rottal verſprach ſie ein Mittel, das drohendes Unheil zu verkaufem: 1 N von ihrem Manne abwenden ſollte. Ein ähnliches Mittel 1 Hnchkun Wagen, Pfuhlfaß Hen, Stroh Dickrüben u. anderes mehr Joh. arer 10. Hansſtraße 17 Gebrauchter Hinder- Wagen zu kaufen geſucht. Zu erfragen in der Geſchäftsſt. d. Bl. Erjolg durch injerſeren 2 6 5 8 55 2—. Durchbruch der ſozialen Ehre Kundgebung der Deutſchen Arbeitsfront. * Frankfurt a. M., 16. Jan. Die Verkündung des Geſetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit führte zur Einberufung einer Maſſenkundgebung der Deutſchen Arbeits⸗ ront am Sonntag im Hippodrom. Von der Verſammlung ſtürmiſch begrüßt, ergriff der Bezirksleiter der Deutſchen Arbeitsfront und Gaubetriebszellenleiter Pg. Becker das Wort zu ſeinem Referat über den„Durchbruch der ſozialen Ehre des deutſchen Arbeiters.“ Der Grundſatz, die Welt als ſolche hat ſich nach mir, dem Einzelweſen, zu richten, mußte Folgerungen zeitigen, die niemals im Intereſſe des Volkes liegen konnten und den einzelnen Menſchen auf den Ge⸗ danken bringen, du haſt das Recht, deine anderen Volksge⸗ noſſen auszubeuten. In dieſen Gedanken bewegten ſich unſere Wirtſchaftsführer bis zu dem Augenblick, als die National⸗ ſozialiſten den Verhältniſſen einen Amſchwung gaben. Man hatte jeden Begriff verloren für Blut und Boden und dafür, daß die arbeitenden Kräfte Blut von unſerem Blut und Volk von unſerem Volke wären; der Menſch wurde nur als Ware angeſehen. Zur Ehre des deutſchen Arbeiters aber muß man anerkennen, daß er in ſeiner großen Maſſe um ganz andere Dinge rang, als um die niederen Ziele, die ihm der Marxismus vorſpiegelte. Der deutſche Arbeiter kämpfte um den Platz, der ihm in der Nation gebührte. Heute kann man dem deutſchen Arbeiter ſagen: Zum erſten Male, ſo lange Völker beſtehen, hat der deutſche Ar⸗ beiter durch Adolf Hitler ein Geſetz der ſozialen Gerechtigkeit erhalten. Das deutſche Volk war im Grund ſeines Weſens ein ſoziales Volk, wo der Sozialismus in reinſter Form zum Durchbruch kommen konnte. Der wahre Sozialismus iſt nichts anderes als Kamerad⸗ ſchaftlichkeit und Verbundenheit und daß der Einzelne erkennt, nicht du allein biſt maßgebend, ſondern über deinem Leben ſteht das Volk und dieſes Volkes Wohl iſt oberſtes Geſetz. Wenn das Einzelweſen dies erkennt, dann iſt es ſelbſt⸗ verſtändlich, daß das Wohl des einzelnen ganz von ſelbſt beſſer wird. Wenn der einzelne bereit iſt, für ſeine Ehre Blut und Leben einzuſetzen, wird damit auch der Aufſtieg des Volkes die Folge ſein. Dann iſt es auch unmöglich, den Arbeiter auszubeuten und ihm etwas zuzumuten, was ſeine Ehre nicht verträgt. Stolz und ſelbſtbewußt, unantaſt⸗ bar an ſeiner Ehre jeden einzelnen in dieſem Volk zu er⸗ ziehen, das iſt das Ziel unſeres Führers und die Aufgabe, die wir als Nationalſozialiſten durchzuführen haben. Der Kampf um die Scholle Tagung der Jachſchaft Gartenbau im Deulſchen Landarbei- ter-Berband. * Frankfurt a. M., 16. Januar. Die Fachſchaft Garten⸗ bau im Deutſchen Landarbeiterverband Bezirk Heſſen hielt im Palmengarten eine Tagung ab, in deren Mittelpunkt Anſprachen des Reichsſtatthalters, Gauleiter Sprenger und des Landesbauernführers Dr. Wagner ſtanden. Reichsſtatthalter Gauleiter Spren ger wies darauf hin. daß eine der größten Taten des Führers die Gründung des Deutſchen Nährſtandes geweſen ſei. Seit Anfang an ſei ſich Adolf Hitler darüber klar geweſen, daß, wenn das Volk Beſtand haben ſolle, die Erhaltung und Feſtigung des Bauerntums erfolgen müſſe. Der Kampf gehe ſeit Jahrtauſenden um die Erhaltung der Scholle. Die Entwicklung der Gärtnereibetriebe gerade im Rhein-Main-Gebiet habe unter dem Druck der auslän- diſchen Konkurrenz ſchwer gelitten. Wir brauchen das Aus- land nicht. Von dieſer inneren Stellung getragen werde es auch ferner gelingen, die Ernährungsbaſis zu erweitern, ſo daß kein Menſch mehr ausländiſche Erzeugniſſe verlangt. Beſ⸗ une e e e Sokorliger geulnnenIsche io ſer als alle Schutzgeſetzgebung, und beſſer als alle Regie⸗ rungsmaßnahmen ſei die Geſamtdiſziplin aller Volks⸗ genoſſen. So wie das vergangene Jahr im Zeichen des Aufbaues ſtand, ſo werde auch das neue Jahr in dieſem Zeichen ſte— hen. Je mehr die Arbeitsloſigkeit verſchwinde, umſo mehr würden die deutſchen Produktionsſtände wieder ihre Baſis finden und ſie ſelbſt erhalten können. Der Reichsſtatthalter ſchloß: Arbeit ſchafft Geld, Arbeit ſchafft Werte. Das iſt die Grundlage, auf der Deutſchland im neuen Jahr aufge- baut werden muß. Anſtelle des verhinderten Verbandsvorſitzenden, Guts⸗ miedl, ſprach der Bezirksleiter des DV., Pg. Gärtner. Landesbauernführer Dr. Wagner erklärte: die Grundlage jeder Arbeit in Deutſchland ſei der Nationalſo⸗ zialismus, und der Garant für die Richtigkeit dieſer Arbelt ſei der Führer Adolf Hitler. Ich als Landesbauernführer, ſo erklärte Dr. Wagner, verwahre mich ganz entſchieden da⸗ gegen, daß Landwirte mit dem Hakenkreuz für ſich Geſchäf⸗ te zu machen ſuchen. Ein Volk, das ſich in Not befindet wie das deutſche, kann ſich nicht den Luxus leiſten, daß der eine oder der an. dere nur an ſich denkt. Gemeinnutz geht vor Eigennutz. Es kann kein Menſch in unſerem Volk heute ſeinen ei⸗ genen Nutzen haben wollen, ohne dabei einen anderen Volksgenoſſen zu ſchädigen. Der Einzelne muß einen Ar⸗ beitslohn haben, der ſeinen Leiſtungen entſpricht. Der Bauer muß ſeinen Verdienſt haben, und der Arbeiter muß ſeinen Verdienſt haben, aber der Verdienſt darf ſich nicht auswirken als eine Geldquelle, die in beſtimmte Kanäle fließt, und die gegen das deutſche Volk ausgenutzt wird. Der Reichsfachſchaftsleiter der Fachſchaft Gartenbau, Hertel, ſprach dann über berufliche Aufgaben. Der Gärt⸗ nerberuf ſei verantwortlich für die Volksernährung. Schließlich ſprach noch Pg. Dermer vom Reichsnähr⸗ ſtand der Abteilung 2 Gartenbau. Die Ordnung der nationalen Arbeit Maſſenveranſtaltungen der Deutſchen Arbeitsfront und der NSB O. Um die umwälzende Neuordnung, die ſich im Arbeits⸗ leben durch das Geſetz zur Ordnung der nationalen Arbeit vollzogen hat, allen Kreiſen verſtändlich zu machen, finden in ganz Heſſen⸗Naſſau in dieſer Woche Maſſenverſammlungen der Deutſchen Arbeitsfront ſtatt. An alle Arbeiter und Angeſtellten, an alle induſtriellen Unternehmer und Wirtſchaftsführer, an alle im Handel, Handwerk und Gewerbe tätigen Volksgenoſſen, an alle Mit⸗ glieder der NSBO, der NS⸗Hago und der Verbände der Deutſchen Arbeitsfront ergeht der Ruf, vollzählig dieſe Ver⸗ ſammlungen zu beſuchen. Der Bezirksleiter der Deutſchen Arbeitsfront Heſſen und Heſſen⸗Naſſau, Gaubetriebszellenleiter Pg. Willi Becker, MdR., ſpricht am 17. Januar um 8 Uhr abends in Offen⸗ bach, um 9.15 Uhr abends in Hanau; 18. Januar um 8.30 Uhr abends in Darmſtadt; 19. Januar um 8.30 Uhr abends in Mainz. Der ſtellvertretende Gaubetriebszellenleiter, Pg. Fritz Kern, MdR., ſpricht am 17. Januar um 8 Uhr abends in Dieburg; um 9.30 Uhr abends in Erbach i. O.; 18. um 8 Ahr abends in Heppenheim a. d. B.; um 9.30 Uhn abends in Bensheim a. d. B.; 19. um 7 Uhr abends in Groß-Gerau, um 9 Ahr abends in Alzey; 20. um 8 Ahr abends in Friedberg, um 9.30 Uhr abends in Bü⸗ dingen. Der Gau⸗Organiſationsleiter der NS DA, Pg. Fritz Mehnert, Bezirksleiter des Geſamtverbandes der deut⸗ ſchen Angeſtellten ſpricht am 17. Januar um 8 Uhr abends in Dillenburg; 18. um 8 Uhr abends in Worms, um 9.15 Ahr in Oppenheim; 19. um 8 Uhr abends in Rüdesheim, um 9.15 Uhr abends in Bingen; 20. um 8 Uhr abends in hängte die Grubwinkler einer anderen Bäuerin auf. In bei⸗ den Fällen verlangte ſie eine Summe bis zu 200 Mark, be⸗ gnügte ſich aber ſchließlich auch mit 18 und mit 20 Mark. Die Strafkammer Landshut verurteilte die Grubwinkler zu 10 Monaten Gefängnis. A Motorboot mit drei tag nachmittag wird das Färchen aus Wyk auf Föhr vermißt. Färchen hatte zwei Fahrgäſte von Dagobill abgeholt, um ſie nach Wyk zu brin⸗ Perſonen vermißt. Seit Sonn⸗ rg Dort iſt das Boot bisher nicht eingetroffen. Man be⸗ u rchtet, daß es bei dem ſchweren Sturm verunglückt iſt. Ab Das Erbe des Briefträgers. Der Briefträger Johann Schiefmeyer in Ried im Innkreis war in der ganzen Gegend bekannt. ſtarb, ſtellte ſich heraus, als„armer Teufel“ 1 Als er nun dieſer Tage daß er ein Vermögen von über 40 000 Schillingen hinterließ, das er ſich von ſeinem be⸗ ſcheidenen Brieſträgergehalt bei äußerſter Sparſamkeit er⸗ übrigt hatte. Schiefmeyer, ein verknöcherter Junggeſelle. verbrauchte im Monat höchſtens 10 Schilling. Seine Sparſam⸗ keit war faſt fanatiſch zu nennen; er warf z. V. niemals alte Streichhölzer weg, ſondern verarbeitete ſie zu Schuh⸗ nägeln. Da ihm die Verpflagung zu teuer war, aß er ſich der Reihe nach bei ſeinen ſämtlichen Verwandten durch, die ſich nun der niemals erwarteten reichen Hinterlaſſenſchaft erfreuen. Sport vom Sonntag Noch nie hat der deutſche Fußball in ſeinen internationa⸗ len Kämpfen eine ſo erfolgreiche Saiſon gehabt wie in dieſem Jahr. Fünf Länderſpiele kamen in dieſer Spielzeit ſeit dem Herbſt zum Austrag und nicht eines ging verloren. Neben einem Anentſchieden ſtehen vier Siege. Wenn man ein⸗ gewandt hat, daß die Spiele gegen Norwegen, Belgien, Polen und Schweiz nur ſolche gegen Nationalmannſchaften der zweiten europäiſchen Klaſſe geweſen ſeien, ſo hat unſere Elf diesmal den Beweis geführt, daß ſie auch Vertreter der erſten Klaſſe— denn dazu gehört Ungarn zweifellos immer noch— ſchlagen kann. Wegen des Länderſpieles, mehr aber noch wegen der ſchlechten Beſchaffenheit der Plätze, fielen am Sonntag in Süd⸗ und Südweſtdeutſchland zahlreiche Gauliga⸗Punkte⸗ kämpfe aus. In Nordheſſen wurden alle Spiele ab⸗ geſetzt. Der Gau Südweſt hatte nur drei Spiele auf dem Programm. Der Tabellenzweite Fa Pirmaſens verlor in Saarbrücken mit 2:3(1:1) wertvolle Punkte, ſo daß alſo der Vorſprung der führenden Offenbacher Kickers und ferner die Hoffnungen der beiden Frankfurter Spitzenklubs wieder gewachſen ſind. Der launiſche FC Kaiſerslautern lieferte wieder einmal eine ſeiner beliebten Ueberraſchungen, er ſchlug Mainz 05 mit nicht weniger als 7:0.— In Baden hat der SV Waldhof mit einem 2:1⸗Sieg über den K V ſeine führende Stellung befeſtigt. Eine große Ueberraſchung war die 1:3⸗Niederlage, die ſich der VfL Neckarau auf eigenem Platz gegen den Freiburger Fc holte.— Ohne Ueber⸗ raſchungen ging es in Württemberg ab. Hier ſind die Ulmer Vereine ſichtlich wieder im Vormarſch. Aehnlich wie im Fußball wurden auch im Handbalk zahlreiche Spiele abgeſetzt. Das Lokalderby des Gaues Ba⸗ den(SV Waldhof— Phönix Mannheim) endete mit einem 6:3⸗Erfolg der Waldhöfer, während 08 Mannheim vom TV Ettlingen auf eigenem Platz mit 1:5 geſchlagen wurde. Die Karlsruher Poliziſten beſiegten die Durlacher Turner ſicher mit 7:2, dagegen gab es beim VfR Mannheim, der TSV Nußloch zu Gaſt hatte, mit 6:6 eine Punkteteilung. Auch der Hockeyſport hatte ſtark unter den Un⸗ bilden der Witterung zu leiden. Von 14 angeſetzten Treffen in Südweſtdeutſchland kam lediglich die Begegnung des T 57 Sachſenhauſen zum Austrag, der Poſt Frankfurt mit 8:1 abfertigte. Handel und Wirtſchaſt (Ohne Gewähr.) Frankfurter Getreidegroßmarkt vom 15. Januar: Es. notierten: Weizen 197; Roggen 172.50 bis 178.50; Gerſte 177.50 bis 180; Hafer 146 bis 149, alles je Tonne; Wei⸗ zenmehl mit Austauſchweizen 29.10 bis 29.65, ohne 27.60 bis 28.15; Roggenmehl 23.50 bis 24; ſüdd. 24; Weizenkleie 10.85; Roggenkleie 10.65; Weizenfuttermehl 11.90 bis 125 Sojaſchrot 15.35; Palmkuchen 15.65; Erdnußkuchen 16.55 bis 17.15; Treber 17.65 bis 17.75; Trockenſchnitzel 10.25 bis 10.40; Heu 7; Stroh, gepreßt 2.20 bis 2.30, gebündelt 2 bis 2.10 Mark. In Handelsklaſſenware fanden Abſchlüſſe nicht ſtatt. Frankfurter Schlachtviehmarkt vom 15. Januar: Auf⸗ trieb: 1398 Rinder, darunter 438 Ochſen, 106 Bullen, 449 Kühe, 405 Färſen, 580 Kälber, 182 Schafe, 3718 Schweine. Preiſe pro 50 Kilogramm Lebendgewicht in Reichsmark: Ochſen 31 bis 32, 27 bis 30, 24 bis 26, 20 bis 23; Bullen 29 bis 30, 26 bis 28, 24 bis 25, 22 bis 23; Kühe 27 bis 28, 24 bis 26, 18 bis 23, 12 bis 17; Färſen 31 bis 32, 29 bis 30, 26 bis 28, 22 bis 25; Kälber Sonderklaſſe nicht no⸗ tiert, andere Kälber 40 bis 42, 33 bis 39, 28 bis 32, 22 bis 27; Stallmaſthammel 29 bis 30, 26 bis 28, 23 bis 25 Schafe 23 bis 24, 20 bis 21; Schweine 48 bis 51, 47 bis 50, 46 bis 50, 44 bis 49, 40 bis 46, 37 bis 44. Berliner Deviſenkurſe vom 15. Januar: 1 Pfund Ster⸗ ling 13.535, 1 Dollar 2.647, 100 holl. Gulden 168.58, 100 Belga 58.34, 100 Lire 21.02, 100 dän. Kronen 60.49, 100 norw. Kronen 68.03, 100 franz. Franken 16.44, 100 tſchech. Kronen 12.455, 100 Schweizer Franken 81.22, 100 Peſetas 34.67, 100 ſchwed. Kronen 69.83, 100 öſter. Schilling e Reichsbankdiskont 4 Prozent, Privatdiskont 3.875 rozent.. 45 Motorboot des Motorbootführers Nr. 13— Dienstag, den 16. Januar Viernheimer Volkszeitung Jahrgang 1934 Reden vom Sonntag f. Der vergangene Sonntag war ein Tagen ichti Reden führender Männer im neuen San lan e die in dieſer Beziehung über die Weihnachts- und Neujahrszeit einzutreten pflegt, iſt damit wieder abgebrochen. Reden können Ziele für die Zukunft, können Aufgaben zeigen, ſie können an den Verſtand ſich wenden oder an das Herz oder an beide zu⸗ ſammen; ſie können gehalten werden, um immer wieder aufs neue Kräfte zu wecken und Kräfte aufzufriſchen! Sie zeigen auf alle Falle das, was die Sprecher wollen, was ſie denken und fühlen! So beanſpruchen ſie immer unſere Aufmerkſamkeit. Dr. Göbbels ſprach vor Arbei Schutz der nationalen 7 zu 1 Bench 5 r. im Radio am Sonntag abend über die Rede des Miniſt 15 geben wurde, wie der gedruckte Bericht der Preſſe eee e noch genug von dem anfeuernden Schwung der Göbbelſchen Rede:„Wir wiſſen, daß die Not nicht durch Phraſen beſ dat werden kann, ſondern durch eine ſoziale Ordnung, in 5 jede in den Genuß ſeiner Arbeit und ſeines Fleißes ko nt Dr. Göbbels kennzeichnete die Revolution als„eine Nevoluli n vom Volk und für das Volk gemacht; 4 3 lution, die nicht nur die nationale Ehre, ſondern auch die f 1 le Freiheit des Volkes wiederherſtellen wollte..“ And di 17 g der Arbeiterſchaft vor der Revolution bezeichnete er ſo: Der Ar. beiter war nur der Kuli der Geldmächte, ein willenlofes Odjekt im Spiel der internationalen Kapitalinhaber. And Göbbels 5 ſprach: den Charakter dieſer Revolution werden wir niemals ver⸗ . 5 05 0 e Jozialiſtiſche Revolution.. And arf un neidig ſprach es Dr. Göbbel: 0 Regierung, daß, der Arbeiter auch in den i 0 Arbeit kommt!“ Wenn Worte Geſinnung und Entſchloſſenheit n 1 80 des Miniſters Göbbels. Vor dem Kyffhäuſerbund, vor alten Soldaten alſo, ſprach als der Führer der SA. Stabschef Röhm.. die Revolution zu ſprechen. Er i del. 151 zum Sieg durchgebrochen iſt, als heroiſchen Geiſt ewigen deut⸗ ſchen Soldatentums, als Geiſt der Hingabe an die Nation und des unbeugſamen Willens zum Ganzen, als den Geiſt ſelbſtloſen N 55 7 8 We den Geiſt mannhafter Tat und er nationalen Ehre, der Geiſt unwandelba den Tod überdauernden Kameradſchaft. And 8 Röhm betonte ſcharf und ſchneidend: es ſei die Aufgabe der SA., re 8 zu 8 daß nicht Bürokratie und pießertum das in der Revolution Errungene durch Para— graphenreiterei und allzu temperierte eee Salo. genügſamkeit zunichte machen! Auf einer anderen Ebene liegt die große Rede, die Vize kanzler von Papen in Gleiwitz gehalten hat vor der Ar— beitsgemeinſchaft katholiſcher Deutſcher. Er hatte ſich etwas an— deres zum Ziele der Rede geſetzt. Der ganze Wortlaut ſeiner Rede ſpiegelt die treu katholiſche Geſinnung einerſeits, die in den wärmſten Worten aus den päpſtlichen Geſellſchafts⸗ enzykliken Weiſung und Richtlinien holt für die Arbeit an der Geſundung der innerlichſt zerriſſenen Geſellſchaft; ſie ſpiegelt die ehrliche Bewunderung vor den Rundſchreiben Leos XIII. und Pius' XI.; ſie ſeien das A und das O aller ſozialen und ſozio— logiſchen Aeberlegungen und ein Leuchtturm in dem Labyrinth der wirtſchaftlichen und ſozialen Probleme der vergangenen liberalen Zeit geweſen. Andererſeits bekonnte ſich von Papen zu dem Werke des nationalſozialiſtiſchen neuen Deutſchlands, und der weſentliche Teil ſeiner Rede galt dem Nachweiſe, wie ſtark das geſellſchaftserneuernde Wollen in Deutſchland den Forderungen der päpſtlichen Rundſchreiben entſpricht. Punkt um Punkt ſtellte der Vizekanzler Wortlaut der päpſtlichen Aeußerungen über„Kapital und Arbeit“, über„Entproletari⸗ ſierung des Proletariats“, über„neue Geſellſchaftsordnung“, über den wahren„Eigentumsbegriff“, über Marxismus und Kommunismus Worten des Reichskanzlers Adolf Hitler und dem ſozialen Geſchehen im neuen Deutſchland und dem weiter⸗ treibenden ſozialen Wollen gegenüber. Die Konfrontation über⸗ raſcht. Was im beſonderen den ſtändiſchen Aufbau anlangt, der ja ein Kern ſtück der Enzyklika Quadragesimo anno bildet, ſo erklärte der Vizekanzler, der Nationalſozialismus habe in dem erſten Jahr ſeines Wirkens mit unverrückbarer Konſequenz die berufsſtändiſche Ordnung in den Mittelpunkt aller ſeiner wirtſchafts⸗ und ſozialpolitiſchen Aeberlegungen und Bemühungen gerückt. Er gehe dabei nicht 10 ſehe 5. ee organiſatoriſchen Form aus, als vielmehr darauf, den Klaſſen⸗ geist, tete unſelige Vermächtnis des Marxismus“ auszurotten und das ganze deutſche Volk mit den neuen ſtändiſchen Vor⸗ ſtellungen zu erfüllen. Der Nationalſozialismus wolle im Gegen- ſatz zu Italien erſt den Ge iſt ſchaffen, der ſich den. 15 05 und ſpäter, wenn dieſer Geiſt Allgemeingut geworden, die not- 120 Formen und organiſatoriſchen Gebilde herausarbeiten. ach unſerer 8 77 4. 9 77 8 0 1725 9 die unausweichliche Pflicht zur Entſcheidung für alle, n Erkrankung 5 5 N 35 e ee aupt und in Deutſchland im beſonderen mitlen. 1 haben; e kann die Augen vor dieſer reſoluten ſozialen Erziehungsarbeit, vor dieſer nachdrücklichen 15 7 1 07 ſozialen Geiſtes und Anterdrückung des Klaſſenhaſſes verſchließen. Wuchtig spricht Dr. Göbbels nach der Seite des e Kapitalismus, ebenſo wuchtig nach der Seite des aden. Dieſe beiden haben die Aiden 155 15 lerer Stelle 40 t und zerrüttet. Papen gebrauchte an an 5 N rt Wenn die Not eines 1 5 1 argh, A F. i d nötig, mit den Mitteln der Obri 8.* * i auf die 8 3 niſenbel gilt nders auf dieſe größte Not der Volks 0 nes Form ſprach der Wigelanele, dend 0 1 75 Schatten im Bild 1„ bag die Me it, daher iſt es eine geſchichtliche Lon. 8 4 e wir regiert werden, nicht ane und 70 ſchließlich dem katholischen Empfinden voll entſprechen i nich lönnte da z. B. ſagen, daß die Weimarer Verfafſung auch nicht voll katholiſchem Empfinden entsprochen hat, 9 57 77 0 ragende Katholiken dandehen weren! u Geiſe det Verſtän. Katholiken in der Minderheit waren! 5 Saperialetten in digung ſprach der Vizekanzler noch von den s müſſe da zwi⸗ 2 3 V eins we ſen und Jugend. Es müſſe 3 deen Sta und Kirche Frie de geſchloſſen werden, der jedem das Seine gibt.* D 3, Anf verwieſen, die ſich Schließlich ſei noch auf 5. großen Kund⸗ mit der Katholiſchen Aktion 11 ergriff auch der Freiburger den un eilautette das große Ziel der Katho⸗ rzbiſchof das B Hei:„Ich bin ge⸗ a ion: erläuterte es an dem Heilandswort:„Ich 0 e 45 die Erde zu bringen, was will 1 eee als das es brenne!“ Der Berliner Dompredigel, 4 75 55 Vetter umſchrieb die katholiſche. 00 1 70 wegung, deren innerſte Triebkraft der 150 e A dez Wen Suben ea geiber ech Katholiſche Aktion f 0 0..—* 1 5 5 45 was ſie nicht iſt: ſie hat nichts mit auf gelöſten politiſchen Organiſationen zu tun. Politiſche Tätigkeit hat ihr der Heilige Vater ſtreng unterſagt. Sie will nicht und wird auch beſtimmt nicht den konfeſſionellen Frieden in Deutſch⸗ land ſtören! Sie wird nicht arbeiten in Aufdringlichkeit nach außen, ſondern in Einkehr und in Weckung des religiöſen, des katholiſchen, des ganzen katholiſchen Menſchen!„Feuer bin ich gekommen, auf die Erde zu bringen!“ CCCCC((ͤã ͤbbbTbTTTbTbTbTbTbTbTbTbTTTb „Junge Wirtſchaſtler an die Front., 80 Berlin, 15. Jan. Der„Völkiſche Beobachter“ entnimmt unter der Leberſchrift „Junge Wirtſchaftler an die Front“ der„Deutſchen Wochen- ſchau“ folgende Ausführungen von K. E. Weiß: „Eingeweihte verſichern, daß Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Schmidt bei ſeinem Amtsantritt über manchen Herrn im Wirtſchaftsminiſterium ſich ebenfalls ſein Teil dachte; der Miniſter iſt ja ſchließlich nicht umſonſt aus der Privatwirtſchaft hervorgegangen, wo man weiß, was flottes Arbeiten ohne Büro— kratie heißt. Entgegenkommend lange, ja faſt länger, als es die gigantiſchen wirtſchaftlichen Aufgaben des neuen Staates er— lauben, hat Reichswirtſchaftsminiſter Schmitt ſeine Leute bei der Arbeit beobachtet. Nun hat die Erkenntnis durchgeſchlagen, die den Nationalſozialismus zuerſt auf politiſchem Gebiet eiſern vorwärtsgetrieben hat bis zum Sturz des Alten, Morſchen; die Erkenntnis, daß Durchbruchsſchlachten nur mit jungen, unver— brauchten Kräften zu gewinnen ſind. Das Sturmlaufen der größten Verſagen, das angeſichts des bevorſtehenden großen Schubes im Reichswirtſchaftsmini⸗ ſterium eingeſetzt hat, wird am allerwenigſten die Millionen Volksgenoſſen draußen im Wirtſchaftsleben berühren, deren ſtiller Wunſch es ſeit der nationalen Revolution iſt:„Junge Kräfte ans Steuer der Wirtſchaft“. Der Reichswirtſchafts⸗ miniſter weiß auch ganz genau, daß er nach dem Führerprinzip für die Arbeit ſeiner Leute haftet, daß er ſich alſo ſelber ſchadet, wenn er auf die Dauer Mitarbeiter halten würde, die zwar gute pünktliche Beamte ſind, die aber zu dieſen guten Eigenſchaften niemals nationalſozialiſtiſches Wirtſchaftsdenken hinzulernen. So etwas kann man ja auch ſchwer verlangen, denn wenn einer, der 14 Jahre lang treu ergeben der liberaliſtiſchen Wirtſchafts- politik diente, nun in wenigen Monaten ein ſattelfeſter National- ſozialiſt ſein könnte, wären wir Nazi⸗Wirtſchaftler ſchließlich Idioten, die wir Jahre hindurch den Liberalismus öffentlich be⸗ kämpften. Oder will jemand behaupten, daß der maßgebende Beamte im Reichswirtſchaftsminiſterium für den neuen Staat tragbar iſt, der kürzlich allen Ernſtes den Vorſchlag machte, man müſſe die nationalſozialiſtiſche Preſſe zwingen, Anzeigen jüdiſcher Geſchäfte aufzunehmen? Es ſteht alſo feſt, daß aller Kalk um die Wirtſchaftsführung in kürzeſter Zeit verſchwinden muß. Das Schlagwort von der „langjährigen Praxis“ hat nur in der Privatwirtſchaft eine ge⸗ wiſſe Berechtigung, ſonſt nirgends. Daran kann heute keiner mehr rütteln.“ Andichte Ferngasleitung Die Urſache des Plettenberger Unglücks. Plettenberg, 15. Jan. Den Störungskolonnen der Ruhrgas⸗A.⸗G. iſt es gelungen, eine undichte Stelle in der Ferngasleitung zu finden. Es wurde ein Riß feſtgeſtellt, durch den das Gas entſtrömte. Das Gas wanderte unter der Erde weiter und drängte ſchließlich in das Unglöckshaus ein, wo ſich im Keller das Gasluftgemiſch entzündete und die verheerende Exploſion verurſachte. Die techniſch⸗wiſſen⸗ ſchaftliche Unterſuchung über das Entſtehen des Riſſes und über die Maßnahmen zur Ausſchließung ſolcher bedauerli⸗ cher Unglücksfälle für die Zukunft werden mit Eifer be⸗ trieben. Hermann Bahr 7 DNB. München, 15. Jan. Der bekannte deutſche Dichter und Schriftſteller Hermann Bahr iſt nach längerer ſchwerer Krankheit am Montag nach⸗ mittag im 71. Lebensjahr geſtorben. Hermann Bahr wurde am 19. Juli 1863 als Sohn eines Notars in Linz a. d. Donau geboren. Er beſuchte das Gym⸗ naſium in Linz und Salzburg und ſtudierte an den Aniverſitäten Wien, Graz, Czernowitz und Berlin. In Wien wurde er wegen einer auf einem burſchenſchaftlichen Kommers gehaltenen Rede— dem Gedenken Richard Wagners gewidmet— relegiert. Sonſt wäre er wohl, wie er im„Hermann Bahr-Buch“(S. Fiſcher, Ber⸗ lin) ausführt, einmal auch ein braver Notar in Linz geworden. Von ſeiner Berliner Studienzeit(1884—1887) ſchreibt er, daß „dieſe Jahre alles, was ich bin, aus mir hervorgeholt haben“.— Er ging ſpäter nach Paris und Spanien und Marokko, kam wieder nach Berlin, begab ſich nach Petersburg und kehrte 1892 nach Wien zurück, wo er die Wochenſchrift„Die Zeit“ herausgab. Größere Reiſen führten ihn Anfang 1900 wieder ins Ausland, bis er 1908 eine Zeitlang Regiſſeur in Berlin an Rheinhardts Deutſchem Theater wurde. Vom September 1918 bis März 1919 leitete er das Burg⸗ theater in Wien. Seit 1922 lebt er in München, verheiratet mit der Kammerſängerin Anna Bahr-Mildenburg. Bahr, der Mitglied der Preußiſchen Akademie der Künſte, Sektion Dichtkunſt, iſt, hat eine große Zahl literariſcher Werke geſchrieben. Von dieſen ſeien u. a. erwähnt:„Aeberwindung des Naturalismus“(1891),„Der Antiſemitismus“(1893),„Der neue Stil“(1893),„Renaiſſance“ (1897),„Buch der Jugend“(1909),„Adalbert Stifter“(1918), „Neuere ſpaniſche Literatur“(1926). Romane:„Die gute Schule“ (1890),„Die Rahl“(1908),„Himmelfahrt“(1915),„Die Notte Korah“(1918) und„Der inwendige Garten“(1927). Luſtſpiele: „Die häusliche Frau“(1893),„Wienerinnen“(1900),„Der Kram⸗ pus“(1901),„Das Prinzip“(1912),„Anmenſch“(1919),„Spielerei“ (1919),„Ehelei“(1920),„Altweiberſommer“(1924). Dramen: „Die neuen Menſchen“(1887),„Die große Sünde“(1889), „Die Mutter“(1891),„Juana“(1896). Schauſpiele:„Die Apoſtel“(1901),„Sanna“(1904),„Die Andere“(1905),„Der arme Narr“(1905),„Die Stimme“(1916). Komödien:„Die gelbe Nachtigal“(1907),„Der Querulant“(191),„Der Augenblick“ (1917). Beachtenswert iſt ſchließlich die Schrift„Selbſtbildnis“ (1923), die ein Verſuch des Dichters iſt, ſelbſt ſeine geiſtige Geſtalt in ihrer Entſtehung zu zeigen. Eine ausführliche Würdigung des Dichters und Schriftſtellers werden wir noch folgen laſſen. Denn die hier chronologiſch, nach ihrer Entſtehungszeit aneinander gereihten Werke Bahrs ſind gleich zeitig auch Dokumente eines geiſtigen Entwicklungsganges durch das ganze Labyrinth der modernen Zeitſtrömungen von den 90er Jahren an, bis er ſchließlich um die Zeit des beginnenden Weltkrieges zum vollen Glauben der katholiſchen Kirche zurückkehrte. Der zweibändige Roman„Himmelfahrt“ iſt das Bekenntnisbuch geworden. P. Vetter über die Katholiſche Aktion. Eine weitere Nede von Papens. DNB. Gleiwitz, 14. Jan. Die erſte Veranſtaltung aus Anlaß des Beſuches des Vize— kanzlers von Papen in Oberſchleſien fand am Sonntag vor— mittag im Saal des Stadttheaters ſtatt. Sie war vom Bund katholiſcher Akademiker Oberſchleſiens durchgeführt. Anter den überaus zahlreichen Ehrengäſten bemerkte man den Präſidenten des ſtändigen Zentralkomitees für die deutſchen Katholikentage, Fürſt Alois Löwenſtein, den Regierungs- präſidenten Schmidt-⸗Oppeln, den Vertreter des Polizei— präſidenten, Oberbürgermeiſter Meyer ⸗ Gleiwitz. Domprediger Marianus Vetter ⸗ Berlin, ſprach über Weſen und Ziele der Katholiſchen Aktion. Er führte aus: Zwei Aufbauparolen beherrſchen die Kirche an der Schwelle der neuen Zeit: Chriſtkönig und Katho⸗ liſche Aktion. Beides gehört zuſammen. Chriſtkönig und Katho⸗ liſche Aktion ſind uns Katholiken die Mittel zur Wiedergewin⸗ nung der Welt für das Reich Gottes. Wenn die Katholiche Aktion je am Platze war, ſo iſt ſie es heute. Gerade hier in Deutſchland iſt eine Bewegung am Werk, deren innere Trieb— kraft eine Neuordnung der Schaffenden und eine ſeeliſche Er neuerung der Menſchen iſt. Der Redner kam auf die Migverſtändniſſe zu ſprechen, denen die Katholiſche Aktion in Deutſchland begegnet. Er erklärte u. a.: Nach Papſt Pius iſt die Katholiſche Aktion eine Ange⸗ legenheit der Kirche. Sie darf keinerlei Politik treiben. Ihre Aufgabe iſt nicht auf politiſchem, ſondern nur auf religiöſem Wege zu löſen. Es iſt ein Mißverſtändnis, wenn man glaube, daß die Katholiſche Aktion entweder den konfeſſionellen Frieden ſtört oder aber das deutſche Weſen bedrohe. Wir reichen unſeren evangeliſchen Volksgenoſſen in ſeeliſcher Verbundenheit die Hand im gemeinſamen Kampf gegen allen Widergeiſt. Wenn wir Katholiken zu unſerm Heiligen Vater ſtehen, ſo iſt das nicht eine Auslieferung unſeres deutſchen Weſens und Volkes an eine fremde Macht, ſondern ein Akt der Treue zu dem Treuhänder unſeres Glaubens. Es erweiſt ſich daher, daß in der Katho⸗ liſchen Aktion beides zu verbinden iſt: eifrig deutſcher und eifrig katholiſcher Chriſt. Staat und Kirche reichen ſich im Reichskonklordat die Hände zum gemeinſamen Aufbau in Eintracht und Frieden, um das ge⸗ meinſame Ziel zu erreichen, die deutſche Wiedergeburt. In dieſem Zuſammenhang feierte der Redner den Vizekanzler von Papen als aufrechten Deutſchen und Katholiken und als Schöpfer des Reichskonkordats. Stürmiſch begrüßt betonte dann Vizekanzler von Papen: Man müſſe Pater Vetter dankbar ſein für die klaren Ausfüh⸗ rungen über all das, was den Katholiken am Herzen liege: Die Erneuerung der heißgeliebten Heimat aus der Erkenntnis des katholiſchen Glaubens. Das Konkordat von 1933 ſei geſchloſſen worden, weil der Führer die hohen Aufgaben der Kirche noch weſentlicher einſpannen wollte in den Dienſt der neuen Arbeit. Es iſt mein Wunſch und meine Bitte, ſo ſchloß er, die ich heute hier zum Ausdruck bringe, daß alle Stellen, Kirche, Klerus und Volk das ihre dazu beitragen, damit das Werk gelingt, unſer Deutſchland zu einer neuen großen Zukunft zu führen. Mit dem Geſang des Horſt⸗Weſſel⸗ und Deutſchland⸗Liedes fand die Kundgebung ihr Ende. Nachſpiel zum Calmette⸗Prozeß. Reviſion verworfen. DNB. Leipzig, 15. Jan. Das Reichsgericht verwarf am Montag die von dem Ber⸗ liner Arzt Dr. med. Karl Genter gegen das Arteil des Lübecker Landgerichts vom 19. Juni 1933 eingelegte Reviſion. Damit iſt der Angeklagte wegen fahrläſſiger Körperverletzung in drei Fällen rechtskräftig zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt. Dr. Genter wurde am 31. Mai 1930 auf Veranlaſſung des Elternausſchuſſes der Calmette-Geſchädigten und mit Genehmi⸗— gung des Lübeckſchen Senats nach Lübeck berufen. Ihm wurden 34 Säuglinge übergeben, die bereits verſehentlich mit den viru— lanten Tuberkelbazillen geimpft waren. Das Gericht ſah auf Grund der Sachverſtändigengutachten als erwieſen an, daß durch die Behandlung des Angeklagten bei drei dieſer Kinder Abſzeß⸗ bildungen durch infizierte Injektionsübertragungen ſeines von ihm erfundenen Präparates eingetreten waren. Mit dieſem Arteilsſpruch wurde das gerichtliche Nachſpiel zu der Lübecker Impfkataſtrophe abgeſchloſſen, die von 241 er⸗ krankten Säuglingen 86 Todesopfer forderte. Verlängerung der Schonvorſchriſten für Vermieter. DNB. Berlin, 15. Jan. Da die ſchädigenden Auswirkungen auf die Rentabilität der Häuſer, die ſich aus dem außerordentlichen Kündigungsrecht der Notverordnung vom Dezember 1931 ergeben hatten, in weiten Teilen auch bislang noch nicht behoben oder ausgeglichen werden konnten, hat, wie der Parlamentsdienſt des Deutſchen Nachrichtenbüros mel— det, das Reichskabinett jetzt durch Geſetz eine abermalige Verlänge- rung der den Vermietern eingeräumten Schonvorſchriften beſchloſſen, und zwar um ein weiteres halbes Jahr bis zum 15. Juli 1934. Es gilt alſo auch weiterhin, wenn der Vermieter infolge der damaligen Kündigung ohne ſein Verſchulden gehindert iſt, eine bis dahin fällig werdende Verbindlichkeit aus einer auf dem Grundſtück ruhenden Laſt zu erfüllen, diejenigen beſonderen Rechtsfolgen als nicht ein- getreten, die wegen Nichtzahlung oder nicht rechtzeitigen Zahlung nach Geſetz oder Vertrag eintreten würden. 2— Der Feſthausbrand in Worms Die Brandſtifter vor dem Sondergericht. Worms, 16. Januar. Im Sitzungsſaal des Wormſer Amtsgerichtes begann am Montag die Verhandlung des Heſſiſchen Sondergerichtes gegen die beiden Brandſtifter J. Geffert und Kurt Richter, die am 14. Dezember 1932 nachts das Wormſer Feſthaus in Brand geſetzt hatten. Der une Geffert, 1912 zu Worms geboren, iſt der jüngſte von 20 eſchwiſtern, von denen noch 11 am Leben ſind. Kurt Richter, 1913 zu Rumsdorf(Sachſen) geboren, iſt ſchon mehrmals mit den Geſetzen in Konflikt geraten. Nach dem Sachverſtändigengutachten gelten beide wohl als geiſtig minderwertig, jedoch als für ihre Taten verantwort⸗ Club, daß die erſte Kundgebung in Darmſtadt von Korps und Club gemeinſam unternommen werde. Motor⸗SA, NSKK und Dc ſeien heute unter einen Führung ver— einigt und verkörperten die Zuſammenfaſſung aller deut⸗ ſchen Kraftfahrer. Während in der Motor⸗SA die jungen Kräfte, die älteren Männer im NS in ſtraffer Diſziplin eingegliedert ſind, iſt der DDA der Club, in dem ſich alle übrigen Kraftfahrer zuſammenſchließen. Doppelmitglied⸗ ſchaft im DDA, NS und Motor⸗SA ſei erwünſcht. Aufgabe der DDA ſei hauptſächlich, alle deutſchen Kraft⸗ fahrer zuſammenzuſchließen. In Starkenburg und Rhein⸗ heſſen gebe es 20521 Kraftfahrzeuge, deren Eigentümer bisher nur zu zehn Prozent organiſiert wären. Große Auf⸗ gaben habe der DDA zu erfüllen, vor allem müſſe ge⸗ meinſam mit dem NS der Sport gepflegt werden. Am Januar werde eine Winterprüfungsfahrt des Gaues kanmke abnorme Veranlagung des Arztes nutzten ſie hier⸗ zu aus. Seinerzeit konnte ſich der Haupttäter ſeiner Feſt⸗ nahme durch die Flucht entziehen und hielt ſich bis jetzt ver⸗ borgen. Nunmehr iſt gelungen ihn aufzuſpüren und feſtzu⸗ nehmen. Alle Beteiligten wurden dem Richter vorgeführt, der gegen ſie Haftbefehl erließ. ** Li mburg.(Unfälle infolge Glatteis.) Bei Michelbach kam auf der ſtark vereiſten Straße nach Wies⸗ baden der Wagen des Limburger Bürgermeiſters ins Rut⸗ ſchen und geriet in den Straßengraben. Der Fahrer gab Gas und kam wieder heraus, ſchleuderte dann aber mit dem Wagen gegen zwei Bäume. Die Schwägerin und die Schwiegermutter des Bürgermeiſters, der ſelbſt nicht an der Fahrt teilgenommen hatte, erlitten ſchwere Verletzungen, ebenſo der Fahrer.— In den Weſterwaldbergen kamen die meiſten Unfälle vor, da die Wagen von den vereiſten Stra⸗ — 8 r — 5 a e — . N 8 8 lich. Die Täter ſind im allgemeinen geſtän di g.„Weſtmark“ ſtattfinden. wozu die Ausſchreibungen in Kürze[ ßen in die Gräben rutſchten. ö Am 5. November 1932 haben beide Angeklagte bereits J erfolgten. 1 Weilburg.(P oetiſche Diebe im Pfarramt.) N 5 einen Einbruch in das Wormſer Städtiſche Spiel⸗ und Feſt⸗ Schluß der haſenjagd in heſſen. In einer der letzten Nächte wurden dem Pfarrer in Selters U haus verübt und Lohntüten mit etwa 100 Mark Inhalt ge⸗ Darmſtadt. In Heſſen begann die Schonzeit für Haſen[14 junge Legehüuͤhner zentwendet. Am nächſten Morgen fand— ſtohlen. Am 14. Dezember, in der Brandnacht, verübten ſie am 15. Januar. Am Samstag fanden die letzten Treibſag⸗] man den Hahn im Hühnerſtall einſam und verlaſſen vor. Er 1 zunächſt einen Einbruch in eine Sackhandlung, der ſedoch den ſtatt. Offen iſt in Heſſen nach dem 15. Januar nur noch[trug ein Schild um den Hals, das folgende Inſchrift hatte: 555 erfolglos war. Sodann ſtiegen ſie durch ein Fenſter des Ma⸗ die Jagd auf wilde Kaninchen und Wildſchweine„Wozu braucht ein Gottesdiener— vierzehn junge Lege⸗ 80 ſchinenraums in die Bühnenabteilung des Feſthauſes ein. 8 hühner?“ Eine von einem Polizeihund aufgenommene Spur 5 Sie brachen Tiſche und Schränke auf, fanden jedoch weder J. führte bis an den Wald der Gemeinde Tiefenbach. Dort lag 555 Geld noch Wertſachen. Im Kuliſſenraum legten ſie Darmſtadt.(T odesſturz infolge Glatteis.) ein Stück Wurſt mit Pfeffer An dieſer Stelle hörte die 90 ſodann Feuer, das ſich raſch ausbreitete. In Eppertshauſen iſt nachts ein Motorrad mit Beiwagen Spur auf er Oberlandesgerichtsdirektor Heckler hält dem Angeklagten vor, daß in der Vorvernehmung von Richter behauptet worden ſei, er habe geſagt, wenn wir dort auch nichts fin⸗ den, ſtecken wir es aber an. Es hat ſchon lange nicht mehr in Worms gebrannt. Richter erzählt nun eingehend von den Vorgängen, die ſich am Brandabend abgeſpielt haben. Geffert ſoll im Kuliſſenraum geſagt haben:„Kamm, wir ſtecken ſo ein Ding an.“ Richter ſchiebt die Schuld der An⸗ ſtiftung auf Geffert. Er habe ſchließlich ein Streichholz an ein rotes Tuch gehalten. das aber kein Feuer gefangen habe. Von einem in der Nähe ſtehenden Klavier hätten dann beide die weiße Leinendecke herabgezogen. Richter habe dieſe angeſteckt und vor die Kuliſſen gelegt. Darauf ſeien die beiden fortgegangen und hätten geſehen, daß nur das Tuch brenne. Die Ausſagen des Angeklagten Ge ffert über den Tat⸗ vorgang waren im weſentlichen dieſelben, allerdings belaſte⸗ ten ſie Richter außerordentlich. Das Gericht oerurleilte in den Abendſtunden des Mon- kag die beiden Brandſtifter zu je 12 Jahren Juchthaus, 10 Jahren Ehrverluſt und Stellung unter Polizeiaufſicht. Der Staatsanwalt halle je 15 Jahre Zuchthaus bean ragt. Aus Nah und Fern Kundgebung des Msg. und des DAC. im Mokorhaus Starkenburg. Darmſtadt. In einer Kundgebung des Deutſchen Auto— mobil⸗Clubs, Gau 15„Weſtmark“, Bezirk Starkenburg und Rheinheſſen, der auch die nationalſozialiſtiſchen Führer und der Ehrenſturm der Motor⸗SA beiwohnten, ſprach Gau⸗ führer Major a. D. Döhmer über die Richtlinien und Auf⸗ gaben des DDA. Er begrüßte zunächſt als ein beſonderes Zeichen der gemeinſamen Arbeit zwiſchen Nationalſoziall⸗ ſtiſchem Kraftfahrkorps und dem Deutſchen Automobil⸗ Selleimmls um Roman von Günther Pansting! infolge Glatteiſes ins Schleudern gekommen. Der Sozius⸗ fahrer Meier aus Obertshauſen wurde dabei zu Boden ge⸗ ſchleudert und auf der Stelle getötet. Der Motorradfahrer und der Inſaſſe des Beiwagens blieben unverletzt. Darmſtadt.(Der letzte Täter gefaßt.) Es ge⸗ lang, auch den letzten Beteiligten am Dieburger Ein⸗ bruch in Frankfurt auszuheben. Es handelt ſich um den mehrfach vorbeſtraften 30 jährigen Kaſpar Müller aus Frankfurt a. M., in Verbrecherkreiſen das„Kohlekarlchen“ genannt. Er hatte gemeinſam mit ſeinen beiden Komplizen die Oertlichkeit in Dieburg ausbaldowert und bei der Aus⸗ führung des Einbruches Schmiere geſtanden. Mainz.(Sondergericht.!) Der 43 jährige frühere Separatiſtenführer Joſeph Bieder in Mainz hatte ſich in ſchwerer beleidigender Weiſe über den neuen Staat und ſeinen Führer geäußert. Das Urteil lautete auf ein Jahr drei Monate Gefängnis. Eine Frau aus Mainz⸗Bretzen⸗ heim hatte ſich in beleidigender Weiſe über SA⸗Männer, den kommiſſariſchen Ortsvorſteher und die NS.⸗Winterhilfe geäußert. Sie war früher Kommuniſtin und iſt durch ihr loſes Mundwerk ortsbekannt. Als Heilmittel verordnete ihr das Sondergericht drei Monate Gefängnis, rechnet ihr 20 Tage Unterſuchungshaft an und hob den Haftbefehl auf. Worms.(Wegen Hochverrats und Spio⸗ nage feſtgenommen.) Nach einer Mitteilung der Staatspolizeiſtelle Worms wurde hier eine Anzahl Perſo⸗ nen, die der aufgelöſten KPD. naheſtanden, wegen Hoch⸗ verrats und Spionageverdachts feſtgenommen. Sie haben im Reichsgebiet verbotene Druckſchriften, u. a. das„Braun⸗ buch“ aus dem Ausland bezogen und hier weiter vertrie⸗ ben. Ein weiterer Mitbeteiligter, ein gewiſſer F. W. Michel aus Alzey, iſt flüchtig. Frankfurt a. M., 16. Januar.(Erpreſſer feſt⸗ genommen.) Vor einigen Wochen wurden zwei Per⸗ ſonen wegen Erpreſſung, die ſie an einem hieſigen Arzt mehrfach verübten, feſtgenommen. Die den Erpreſſern be⸗ Copyricht 1932, by Dr. G. Panstingl, The Hague, Holland. Urheber Rechtsschutz: Drei-Quellen-Verlag, Königsbrück/ Sa „Ich bin rieſig froh, daß du hier biſt. Du kommſt wie gerufen. Du kannſt mir helfen.“ „Was gibt es? Schieß los!“ „Hier wird geſpielt. Du weißt, daß ich einem Spielchen nicht aus dem Wege gehe. Ich habe in der letzten Zeit hier ebenfalls geſpielt. „And verloren?“ „Jawohl, und ganz gehörig obendrein. So gründlich, daß ich ſtutzig geworden bin.“ „Was wird hier geſpielt?“ „Roulett und Bakkarat.“ „Wird falſch geſpielt?“ „Ich weiß es nicht, vermute es aber. Manchmal iſt das Glück der Bank auffällig. Ich habe ſcharf beobachtet, konnte aber bisher nichts finden.“ 1 „Kannſt du mich in die Spielzimmer einführen?“ „Ich werde mit dem Manager ſprechen. Vorläufig ahnt er ja nicht, daß ich Verdacht gefaßt habe, und da ich bereits viel Geld hier gelaſſen habe, bin ich ein gern geſehener Gaſt. Er wird alſo keine Anſtände machen, obwohl Gäſte, die zum erſten Male kommen, für gewöhnlich noch nicht in die Spiel⸗ zimmer zugelaſſen werden. Die Leute beobachten ſichtlich zuerſt ihre Beſucher. Ich ſelbſt kam erſt während der zweiten Woche hinein. Aber außerdem... eine indiskrete Frage.. haſt du Geld genug mit 2 Es wird verteufelt hoch geſpielt.“ „Ich habe tauſend Pfund bei mir.“ Morley lächelte fein.. „Der Dispoſitionsfonds hat ſich angeſtrengt. Es ſcheint, daß man bei euch die Sache ſehr ernſt auffaßt.“ Hulberry dachte nicht daran, Morley lang und breit dar— über aufzuklären, daß das Geld von der„Dacia“ ſtammte. Er ließ ihn daher in ſeinem Irrtum. Sein Gegenüber fuhr fort: „Beginne damit, daß du einen Kellner rufſt und dir einen Hundert⸗Pfundſchein wechſeln läßt.“ In dieſem Augenblick erloſch das Licht im Saale. Hul-⸗ berry konnte einen Ausruf des Erſtaunens nicht unterdrücken. Alle Wandmalereien leuchteten nun in phosphoreſzierenden Farben. Der Anblick war wirklich überraſchend. „Die Leute verſtehen die Mätzchen ihres Gewerbes“, ſagte Morley.„Sie haben auch Scheinwerfer und Farbenſpiele, laſſen um wertvolle Preiſe tanzen, verteilen ſchöne Damen- ſpenden, veranſtalten Ballonjagden ſowie Konfetti- und Ser⸗ pentinenwerfen. Es geht hier luſtig zu und ſtets herrſcht gute Stimmung. Aber, du denkſt ja an ganz etwas anderes, Ronny!“ Hulberry blickte Morley ins Geſicht. „Nein, nein, ſprich ruhig weiter. Ich höre dir zu. Alſo ſtets herrſcht hier gute Stimmung. Es ſind eben tüchtige Ge⸗ ſchäftsleute.“ Er winkte einen Kellner heran. „Wollen Sie mir dieſe Note wechſeln?“, und dabei nahm er den Schein ſo heraus, daß der Kellner das ganze dicke Päck⸗ chen ſehen konnte. Dieſer verbeugte ſich und verſchwand. „Das iſt der richtige Augenblick, um den Manager zu er⸗ ſuchen, dir Zutritt in die Speiſezimmer zu gewähren“, ſagte Morlep und ſtand auf. „ 2 1 8 8 * 9 Hulberry nickte, und als ſein Freund weg war, ſtreiften ſeine Augen ganz unauffällig wieder über das Bild der großen, gelben Katze in der Muſikerecke. Es war kein Zweifel. Beim Aufflammen des Lichtes hatte er es geſehen. Die Augen der Katze waren zurückgerückt, kleiner und verändert. Es waren nicht mehr die ſchillernden Glasaugen. Es waren Menſchen— augen. Als ſein Blick nach einigen Sekunden wieder zurückkehrte, ſaßen die ſchillernden Katzenaugen darin. Dort war alſo ein Beobachtungspoſten. In der„Gelben Katze“ trieb man die Vorſicht weit. Da galt es, ſeinen Geſichtsausdruck ſtets zu beherrſchen. Hulberry nahm ſich vor, Morley einen ernſten Wink zu geben. Aeber ſeinen Tiſch flog der dünne Papierſtreifen einer Serpentine. Hulberry lachte und zog daran. Der Streifen führte zu einem anderen Tiſch, an dem ein lachender Herr mit zwei Damen ſaß. Hulberry verzog keine Miene, als er den jungen Mann erkannte, der ihm heute den Kraftwagen von der„Dacia“ gebracht hatte. Was wollte die„Dacia“ doch? War es Mißtrauen gegen ibn oder fürchtete ſie die Gefahren, die über ſeine Kräfte gin⸗ gen? Aber das war Zeitverluſt, über Fragen nachzudenken, die er nun doch nicht beantworten konnte. Er hatte ſeine Aufgabe und die beſtand darin, ſo viel wie möglich über die„Gelbe Katze“ herauszubekommen. Zuerſt maß er mit ſeinen Augen den Raum aus und no— tierte ſich die Maße auf ſeiner Manſchette. Vorher warf er allerdings einen Blick auf die Augen der Katze. Aber dieſe ſchillerten eben in ſchönem Grasgrün. Hulberry hatte ſich ſchon früher im Schätzen von Maßen geübt und im Laufe des Vor— mittags im Savoy-⸗Hotel wieder feſtgeſtellt, daß er noch immer recht gut ſchätzen konnte. Er irrte ſich bei zehn Bards höchſtens um zwölf Inches. Eben ſetzte die Muſik wieder ein. Hulberry war nicht völlig unmuſikaliſch. Er liebte leichte Muſik und Militärmärſche und war ein ſehr guter Tänzer, alſo hatte er Gefühl für den Rhythmus. So manche Stücke der neuen Jazz⸗Muſik gefielen ihm nicht. Beſonders nicht von der Kapelle in der„Gelben Katze“, die ziemlich aufdringlich ſpielte. Die fünf Mann machten einen Lärm für zehn. Aber nun ſpielten ſie etwas, worin wirklich mitreißender Schwung lag. Anwillkürlich trommelte Hulberry den Takt auf der Tiſchplatte mit den Fingern mit. Plötzlich ſtockte ſeine Hand. Was war denn das? Die Kapelle machte doch ſonſt keine Fehler! Wie kam der Trommler plötzlich zu einem falſchen Schlage? Oder bildete er ſich das nur ein? Aber nein! Nun war wieder ein Schlag aus dem Takt gefallen. Mit halbgeſchloſſenen Augenlidern, gemächlich und zu— frieden nach rückwärts gelegt, beobachtete Hulberry den Tromm— ler. Genau kontrollierte er die Schläge. Sie ſtimmten. And nun kam wieder ein falſcher Schlag. Aber der Mann an der Trommel hatte keine Hand gerührt. Woher war der Schlag gekommen? 1 155 1 8 1 5 2 7777... R U SHeidelberg.(Wiederaufnahme der Neckar⸗ Schiff a hrt.) Die Neckarſchiffahrt hat Ausſicht, etwa in der Mitte der Woche ihren Betrieb wieder aufnehmen zu können, wenn das milde Wetter anhält. Zurzeit hat das Eis auf dem Kanal und an den Wehren immer noch eine Stärke von 17 bis 18 Zentimeter, doch iſt es ſo mürbe, daß die Kanalverwaltung verſuchen will, es durch einen ſtar⸗ ken Schlepper aufbrechen zu laſſen. Heidelberg.(Den Verletzungen erlegen.) Der 76 Jahre alte Hühnerhalter Nikolaus Voos aus Lützelſachſen, der vor einigen Tagen auf dem Heimweg beim Ueberſchreiten der Gleiſe der Nebenbahn von dieſer erfaßt wurde, iſt nun⸗ mehr im Heidelberger Krankenhaus ſeinen ſchweren Verletzun⸗ gen erlegen. Ladenburg.(Gründung eines S S.⸗Reiter⸗ ſturms.) In einer Verſammlung des Reitervereins unter dem Vorſitz von Bürgermeister Dr. Reuter, an der auch die Jungland wirte und ehemaligen Artilleriſten teilnahmen, wurde ein SS.⸗Reiterſturm gebildet, dem der Reiterverein geſchloſſen beitrat. S chwetzingen.(Veruntreuung im Amt.) Wegen Veruntreuung im Amt wurde in Oftersheim der bei der Ge⸗ meindever waltung beſchäftigte Ratſchreibergehilfe verhaftet und in das Amtsgerichtsgefaͤngnis nach Mannheim überführt. Der Täter hat ein Geſtändnis abgelegt. I Weinheim.(Schwerer Rodelunfall.) Der Schüler Adam Schork und der Lundwirt Robert Ho mann, beide aus Wachenbu gegen ein Weinheim, rodelten auf der ſteilen Straße, die zur rg führt. Dabei rannten ſie mit ihrem Schlitten en Baum und verletzten ſich ſchwer. Sie wurden ins Krankenhaus eingeliefert. * Zugzuſammenſtoß bei Paris. Ein elektriſcher Vorortzug, der zwiſch en Paris und St. Germain den Pendelverkehr verſieht, fuhr in der Nacht bei Becon auf einen nicht durch rotes Schlußlicht gekennzeichneten haltenden Zug auf. Acht Perſonen wurden verletzt. Vorſi Eben wagte er der junge And chtig ſtreifte ſein Blick über die Augen der Katze. ſchoben ſich die grünſchillernden wieder vor. Daher es, einen Blick auf den Diſch zu werfen, an dem Mann von der„Dacia“ ſaß. als ob beide im gleichen Augenblick den gleichen Ge— danken gehabt hätten, trafen ſich ihre Augen. Hatte auch er die Anregeimäßigkeit in der Muſik entdeckt? Sollte er ihm ein Zeichen geben? Aber der andere wendete den Kopf ſchon wieder ab. Da kam Morley zurück. „Allright, du kannſt heute ſchon mitkommen. Der Ma- nager machte eine Ausnahme. Alſo gehen wir hinüber.“ Am Ende des Ganges war eine Tür. Morley öffnete und ſie traten ein. Sie ſtanden in einer Art Waſchraum, wie ſolche ſonſt neben den Garderoben zu finden ſind. An der einen Wand war ein Doppelwaſchtiſch eingelaſſen, an der anderen ein übermannshoher Spiegel. Mit Erſtaunen ſah Hul⸗ berry, daß Morley ſich vor den Spiegel ſtellte und einige Zei— chen hineinmachte. Im nächſten Augenblick öffnete ſich der Spiegel w ie eine Tür. Ein galonierter Diener verbeugte ſich und ließ beide durch. „Schlaue Kerle! Ein durchſichtiger Spiegel. Der Mann dahinter kann hinaus-, niemand aber hineinſehen.“ Wieder durchſchritten ſie einen kurzen Gang und ſtiegen eine Treppe höher. 5 „Jetzt Hulberry, Blend müſſen wir etwa über dem Tanzſaal ſein“, dachte als Morley eine Tür öffnete. endes Licht ſtrömte ihnen entgegen. Sie ſtanden in einem großen Zimmer mit weißer Täfelung und Goldleiſten und rotſeidenen Damaſtfeldern in den Füllungen. Von der Mitte der Decke hing ein ſchöner, venezianiſcher Glaslüſter und elektriſche Kerzen leuchteten von den Wänden. Der Croupier, ein zitronenfarbener, ſchwarzhaariger Süd— länder, verbeugte ſich, als Morley eintrat, einige der Gäſte nickten ihm zu, und ein junger Mann ſtand auf. „Nehmen Sie meinen Platz, Morley, ich bin durſtig und möchte etw as ausſetzen.“ Morley dankte und zog einen Pack Banknoten heraus. Ein Diener kam geſchäftig herbei und wechſelte ſie gegen Spiel- marken um. Auch Hulberry verſorgte ſich mit ſolchen und ſtellte ſich hinter Morley. Der Mindeſteinſatz war ein Pfund. Hulberry warf eine der City, andere waren junge Menſchen wie Morley, mit zu⸗ viel Geld und zuwenig Arbeit. Auffallend war unter den wenigen anweſenden Frauen ein ungewöhnlich ſchönes, junges Mädchen mit kohlſchwarzen Locken und großen Augen, in denen ein eigenartig müdes Feuer brannte, wie bei einem Raubtier, das durch Zwang niedergehalten wurde. Einen Augenblick ſog ſich ihr Blick an Hulberrys Augen feſt, dann zog er weg— beinahe ent— ſagungsvoll. In der nächſten Sekunde lachte ſie hart und laut und wünſchte ihrem Nachbar Glück zu ſeinem Gewinn. Hulberry war von dem großen Rätſel dieſer Augen ſo gefangen g zweiten M enommen, daß er gar nicht ſah, daß er ſchon zum ale gewonnen und ſeinen Gewinn noch nicht abge⸗ zogen hatte. Er ließ ihn wieder ſtehen und gewann wieder. Nun zog er ein und ſetzte auf das nächſte Spiel nicht. Es waren dies mal hohe Einſätze; denn die Bank war in den letz⸗ ten Schlägen recht unglücklich geweſen. (Fortsetzung ſolgt.) . ̃—e“u.. ̃—Q—8 8 e e„ ..