ſpiel. 7 A Amiliches Verkündigungsblatt der gez. Bürgermeiſterei Er cheinung sweiſe: Täglich außer Sonn⸗ und eee die illustrierte und inhaltlich reiche 16 ſeitige Beilage„Der Feuerreiter“ ezugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mb. zuzügl. 120 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezo i 5 f gen monatlich 1.50 Mk. ausſchl. ü Inſeratenpreis: Die 12geſpaltene Millim eter zei, Feiertage. Beilagen: Nr. 15 — Neue Religionsverfolgung in Mekio. le oder deren Raum 2 Pfennig Donnerstag, den 18. Januar Konkordatsbruch mit dem Heiligen Stuhl— Ein Geiſtlicher auf 100 000 Seelen. een werden in den modernen Ze 5 i en Details ausgearbeiteten wiſſenſchaftlichen Syſtem organiſiert. Alle Hilfsmittel der heutigen Technik, der meiſt raf⸗ ſinierten, pſpchologiſchen Methoden werden ausgenützt, um die Kirche in ihren heiligen Rechten zu beeinträchtigen. Welcher auch der Ausgangspunkt der modernen Religionsverfolger ſei, der laicieren d e, Gott langſam aus der Geſellſchaft ver⸗ drängende Liber alis mus oder der durch eine öffentliche materialiſtiſche Arbeitsart Gott haſſende Bolſchewis mus, immer kann die Feſtſtellung gemacht werden, daß in der Be— kämpfung der Kirche ein gewiſſes Sy ſt em herrſcht. 0 Zweifelsohne werden die heidniſchen älteren Methoden von Löwen, Schwertern und Galgen nicht ganz geſcheut: in vielen Ländern iſt der Katholik, ſogar der Gläubige überhaupt, im allgemeinen vogelfrei für die verderblichſten Inſtinkte einer demo raliſierten Maſſe. Aber meiſtens hat man doch einen gewiſſen Abſcheu vor Blutvergießen, weil das als weniger ge— bildet betrachtet wird, und auch weil dieſe Kampfart nicht ge⸗ nügend zweckmäßig iſt; denn das Blut der Märtyrer iſt noch immer der Samen von neuen Chriſten, und gewöhnlich von ſehr frommen Chriſten. d 5 Darum verſucht man es auf andere Weiſe. Ein Prieſter, ſogar wenn er einer der größten Redner ſeines Landes iſt, wird aus dem Aether verdrängt wie in Frankreich; der Re⸗ ligionsunterricht wird aus den Schulen verbannt, der Prieſter wird in der Verkündigung der weltrettenden Wahrheit beſchränkt. In den letzten Tagen richtet das Auge ſich wieder nach Mexiko, wo die liberale Freimaurerei und das bolſchewiſtiſche Moskau Hand in Hand zuſammenarbeiten, um die katholiſche Kirche in harte Bedrängnis zu bringen, denn nachdem die mexikaniſche Regierung öffentlich das Konkordat mit dem Heiligen Stusl gebrochen hat, geht ſie jetzt dazu über, die Katholiken offen zu be— kämpfen. Nach dem bekannnten engliſchen Wochenblatt„Aniverſe“ hat Mſgr. Diaz, der Primas von Mexiko, von der Regierung Anweiſung bekommen, allen Prieſtern, welche mit ſeiner Kathedrale verbunden ſind, zu kündigen, weil er allein noch das geiſtliche Prieſteramt ausüben dürfe. Mſgr. Diaz iſt ſomit der einzige Seelſorger in ſeiner Diözeſe und daher gezwungen, jeden Tag drei hl. Meſſen zu leſen, damit die Gläubigen Ge— legenheit haben, die hl. Meſſe zu beſuchen. In ganz Mexiko haben nur 1024 Prieſter die legale Befugnis, den Gläu⸗ bigen die heiligen Sakramente zu ſpenden. Dieſe geſetzlich an- erkannnten Prieſter ſind mit der Seelſorge über 15 000 000 Katholiken beauftragt. Im Staat Dabas co iſt nur ein Prieſter zugelaſſen für 124 168 Katholiken. Die Maßregeln gegen die katholiſche Kirche werden jeden Tag ſchärfer. Die Abneigung gegen Rom iſt in einen blinden Haß übergegangen. Die Regierung hat um ſo mehr verordnet, daß es jedem Prieſter, der nicht geſetzlich als ſolcher anerkannt iſt, auf Todesſtrafe verboten iſt, das heilige Meßopfer dar⸗ zubringen. Der Erzbiſchof von Mexiko ſteht nunmehr allein für iten nach mdie geiſtliche Betreuung ſeiner Gemeinde, welche die größte des ganzen Staates Mexiko iſt. Von morgens früh bis tief in die Nacht hinein iſt dieſer mutige Greis an der Arbeit, um den Gläubigen geiſtliche Hilfe zu gewähren. Da der Erzbiſchof dieſe viele Arbeit unmöglich allein verrichten kann, hat er die Regie— rung gebeten, im Falle einer Krankheit durch einen geſetzlich an— erkannten Prieſter erſetzt zu werden. Die Bitte iſt von der Re— gierung abgeſchlagen worden. Vor einigen Jahren hat der damalige Präſident von Mexiko, Portel Gil, mit dem päpſt⸗ lichen Delegaten bei der mexikaniſchen Regierung, Mſgr. Leo— pold Ruiz y Flores, ein Konkordat abgeſchloſſen. Da⸗ bei wurde vereinbart, daß die Geſetzgebung ganz in Leberein— ſtimmung gebracht werden müſſe mit den religiöſen Gefühlen der Mehrheit des mexikaniſchen Volkes. Gleichzeitig wurde die Rückgabe aller beſchlagnahmten kirchlichen Güter angeordnet, während alle ungerechten antikirchlichen Maßregeln und Ver— ordnungen außer Kraft geſetzt werden ſollten. Das Interdikt, von dem Mexiko betroffen war, wurde von Rom aufgehoben und die Biſchöfe ſollten wieder frei über ihre geiſtlichen Aemter ver— fügen können. Die mexikaniſche Regierung hat nicht bloß die Beſtim⸗ mungen des Konkordates gebrochen, ſondern ſie hat im Widerſpruch mit dem Konkordat die Zahl der Prieſter beſchränkt. In verſchiedenen mexikaniſchen Pro— vinzen entfällt auf eine Bevölkerung von hunderttaufend Seelen nur ein Prieſter, der die legale Befugnis hat, ſein kirchliches Amt auszuüben. In der Stadt Mexiko ſelbſt, wo 25 Kirchen ſind, iſt nur ein Prieſter zugelaſſen, und dieſer Prieſter darf nur in einer Kirche die hl. Meſſe leſen oder die Sakramente ſpenden. In den letzten Jahren ging kein Monat vorüber, ohne daß nicht einige Prieſter verhaftet wurden, weil ſie den Gläubigen geiſt— liche Hilfe hatten angedeihen laſſen. Jeden Tag werden neue Verordnungen erlaſſen, wobei nachdrücklich gefordert wird, daß die katholiſchen Kirchen geſchloſſen werden. Die Gebäude wer— den dann vom Staat enteignet und einer anderen, nichtkatholi⸗ ſchen Religionsgemeinſchaft zur Verfügung geſtellt. So wurde in den letzten Tagen die berühmte Jeſus und Maria-Kirche in Mexiko⸗City an eine jüdiſche Gemeinde abgetreten, die das Gotteshaus in eine Synagoge umbauen will. Die Sankt Katha⸗ rina-Kirche wurde den Proteſtanten gegeben. In keiner einzigen Provinz ſind genügend Prieſter vor⸗ handen, um nur einigermaßen den notwendigſten Bedürfniſſen des Volkes gerecht zu werden. Im Staat Chiapas ſind für 528 654 Katholiken nur vier Prieſter zugelaſſen. Im Staat Vera Cruz mit einer Bevölkerung von 1376 476 haben nur zwölf Prieſter legale Befugnis. Auf dieſe Weiſe würden wir weitere Zahlen nennen können, aber dieſe genügen, um darzu⸗ tun, in welcher Bedrängnis unſere Glaubensbrüder in Mexiko leben. Trotz dieſer Glaubensverfolgung bleibt das Volk ſeiner Religion treu und unterſtützt die Geiſtlichen, die unermüdet weiterarbeiten, um Gottes Gnaden und Gaben dem hungrigen Volke zu ſpenden. Regierung lehnt Teilnahme an Saatverhandlung ab. Die deutſche Antwort an den Völkerbundsrat. DNB. Genf, 17. Jan. utſche Konſul in Genf, Dr. Krauel, hat ſoeben dem e ee des Völkerbundes die folgende Antwort der Reichsregierung übergeben: 90 Heneralſekretär! Indem ich den Empfang Ihres . 15. Januar mit verbindlichem Dank. ſtätige, beehre ich mich, Ihnen dazu mitzuteilen, daß die deutſche Regierung bei aller Würdigung der in der Sitzung des Völkerbundsrates vom 15. Januar vorgebrachten Ge⸗ ſichtspunkten zu ibrem Bedauern aus gru ndſätzli 8 en Erwägungen davon abſehen mu ß, 7 8 Beratungen der Tagung des Völkerbun* über Punkt 26 der Tagesordnung beiz u w 0b ne 5 e⸗ nehmigen Sie uſw. gez. Freiherr v. Neura h. Der Eindruck in Genf. DNB. Genf, 17. Jan. J i 6 iats erklärt man, daß In Kreiſen des Völkerbundsſekretariats er 5 ö man ſchon 8 den bisherigen Meldungen aus Deutſchland 5 ablehnende Haltung, wie ſie in der Antwort der 0 9 0 4 gierung zum Ausdruck kommt, ee 5 9 ichzeiti öflichen Ton des chen An 5 .— 1 ee glaubt man darauf nee zu ſollen, daß in der deutſchen Antwort zwar N 9 25 am Völkerbundsrat fuld Berdeleung an der Searaßftinmung en über die Vorbereitung aral 9 7 3 Baſis. So nimmt man an, daß die 1 Regierung z. B. ſich nicht weigern würde, 2 3 miſſion teilzunehmen, die im Saargebiet ſelbſt die M täten der Abſtimmung feſtlegen würde, ſofern auch Frankreich in dieſer Kommiſſion vertreten iſt. Deutſchland würde dann nicht als Ratsmacht, ſondern nur als intereſſierte Partei mitwirken. Es iſt im übrigen nicht unintereſſant, daß man auch in Völker⸗ bundskreiſen gelegentlich durchblicken läßt, daß es ſich bei der Einladung Deutſchlands vor allem um ein franzöſiſches Manöver gehandelt habe, das niemals einen praktiſchen Er— folg haben konnte, deſſen einziger Zweck aber der war, Deutſch— land den Einwand zu nehmen, daß ihm keine Gelegenheit geboten worden ſei, ſich an den Vorbereitungen für die Abſtimmung recht- zeitig zu beteiligen. Frankreich kündigt den Handelsvertrag Bereitwilligkeit zu Verhandlungen. DNB. Berlin, 17. Jan. Die franzöſiſche Regierung hat am Mittwoch durch die hie⸗ ſige franzöſiſche Botſchaft dem Auswärtigen Amt eine Note überreichen laſſen, in der mitgeteilt wird, daß ſie den deutſch⸗ franzöſiſchen Handelsvertrag von 1927 kündigt, und zwar mit dem Tage des Inkrafttretens der deutſchen Verordnung über die Kontingentierung franzöſiſcher Waren, d. h. mit dem 19. Januar. Gleichzeitig hat die franzöſiſche Regierung in der Note wiſſen laſſen, daß ſie zu Verhandlungen über eine Neuregelung des deutſch⸗franzöſiſchen Warenaustauſches bereit iſt. er franzöſiſchen Botſchaft iſt darauf alsbald erklärt worden, daß bei der deutſchen Regierung die gleiche Bereitwilligleit beſteht. Da in dem Vertrag von 1927 eine Kündigungsfriſt von drei Monaten feſtgeſetzt iſt, ergibt ſich daraus, daß der Handels⸗ vertrag mit dem 20. April 1934 außer Kraft tritt und daß für die in Ausſicht genommenen Verhandlungen ein Zeitraum von Reklamezeile 12 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. Mengenabſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. wird keine Verbindlichkeit übernommen. Anzeigenannahme durch alle Annoncen-Expeditionen Verantw. Schriftleiter ſowie Anzeigenleiter: Friedr. Martin, Druck u. Verlag: Friedr. Martin D.⸗A. 1200 Geſchäftsſtelle: Bismarckſtr. 13, Telefon 153, Poſtſcheckk.: Ludwigshafen 15101 1934 Zum 18. Januar! In der Vorkriegszeit wurde der Gedenktag an die Grün, dung des Reiches in Verſailles bis ins kleinſte Dorf feierlich begangen mit Aufmarſch der militäriſchen Vereine, der Schüler, Kirchgang beider Konfeſſionen, anſchließend gemeinſamer welt— licher Feier. Man feierte das Reich, man feierte Bismarcks kleindeutſche Löſung als die Löſung der deutſchen Frage, un— lösbar mit jenem Reichsgedanken verbunden war die mon- archiſche Spitze; die Krone, der Kaiſer. Er gehörte zu jenem Reich wie der Turm zum Münſter! Man konnte das Reich ſich gar nicht anders denken. Es ſtörten im Bilde aber auch gar nicht die etwa 20 kleinen Monarchen. Beamtenſchaft und Offi⸗ zierkorps war das ſtählerne Gefüge, waren die Träger des Rei— ches. Vom Volke aber ſprach der Kaiſer als von ſeinen An— tertanen. So weit herein ins 20. Jahrhundert lebten noch Nachwirkungen des fürſtlichen Abſolutismus! Trotzdem erſchien jenes Reich damals und wurde es gefeiert als die einzige denk— bare Form eines deutſchen Nationalſtaates. Beute wiſſen wir, daß jenes Reich das erſte Reich geweſen iſt, ein Anfang, ein vorläufiges. Daß ein Kern war, angelegt zur Entwicklung und Entfaltung! Daß ihm ein zweites, ein Zwiſchenreich, gefolgt iſt und daß wir heute in einem ganz neuen Dritten Reiche leben. Das Zwiſchenreich mußte ſich 1918/19 einrichten ohne monarchiſche Spitze, ohne die Klammer eines Heeres, inmitten eines elenden Zuſammenbruches. Weſentliche Elemente der Form des erſten Reiches waren zerſchlagen, aber der Reichs— gedanke und das Ganze des Reichsgefüges hielt den ſchwerſten Bedrohungen der Jahre nach dem Kriege ſtand, dem Separa— tismus am Rhein, der Beſetzung, der Inflation. Keine Gefahr von außen, keine Schwäche im Innern war imſtande, das Ge⸗ füge zu lockern. Die Kraft des Reichsgedankens war beſiegelt. So feſt war die Schöpfung Bismarcks im Gefühl der deutſchen „Stämme“ verankert. Die Angehörigen der„Stämme“, die Preußen, Rheinländer, Bayern, Schwaben waren Deutſche, waren deutſches Volk geworden. Wenn zur Feier der Verfaſ— ſung des Reiches von Weimar ein anderer Tag, der 11. Auguſt, gewählt worden war, ſo wäre es ſinnlos, das als Ver— neinung des Reiches zu betrachten. Auch der Generalfeld— marſchall hat als Reichspräſident ſtets an dieſen Feiern ſich beteiligt. Ein Hauptmotiv für die Verlegung des Tages war wohl die Abneigung gegen die monarchiſche Form des erſten Reiches; dieſe Abneigung war unmittelbar nach dem Kriege in breite Maſſen gedrungen. Ein anderes Motiv freilich, die Hoffnung, daß durch die Weimarer Verfaſſung gegenüber dem erſten Reich ein wahrer, alle Deutſchen umfaſſender deutſcher Volks⸗Staat verwirklicht werden könne, im Gegenſatz zu reaktionären Schichtungen und Strebungen, hat ſich nicht erfüllt. Schon früh ſchrieb Möller van den Bruck ſein Buch vom Dritten Reich, ſchrieb vom deutſchen Sozialis- mus, ehe die Endkriſe des zweiten Reiches überhaupt ſichtbar war. Wie es überall nach Beſeitigung alter ſtaatlicher Herr— ſchaftsformen natürlich iſt, herrſchte bis weit in die Zeit des zweiten, des Weimarer Reiches, die Furcht vor der Reaktion, vor Wiederkehr der geſtürzten Gewalten vor, beherrſchte alles politiſche Geſchehen im Innern und wirkte lähmend. Da kam dieſes Wort vom Dritten Reich und lenkte die Blicke vor— wärts, von der Vergangenheit und ihren Formen weg in die Zukunft; es lenkte die Blicke auf neue Formen ſtaatlichen Lebens, ganz neue Formen des inneren Verhältniſſes zwiſchen den verantwortlichen Führern und dem Volke. Dieſe neue Form kam als die Formen des zweiten, des parlamentariſch-demo— kratiſchen Reiches und der parlamentariſch-demokratiſchen Par— teien und„Intereſſentenhaufen“ ihre Ohnmacht offen er⸗ wieſen hatten. Wir dürfen uns darüber nicht hinwegtäuſchen, daß auch die kräftige Führung Brünings von 19301932 im weſentlichen von oben und nicht ſo ſehr von un n geſtützt geweſen iſt. Die meiſten der Parteien, die Sozialdemokraten wie die Wirtſchaftsparteiler folgten aus Angſt; und man darf nur einen Augenblick erfaſſen, was an Gedankengängen und Strebungen hinter den beiden ſtand, ſo braucht man kein Wort weiter zu verlieren darüber, daß hier kein„Volk“ mehr ſtand und ſtützte! Der neue nationalſozialiſtiſche Staat trat in den hohl ge— wordenen Raum des zweiten Reiches. Mit einer Wucht ohne— gleichen hat er das Dritte Reich gegründet, gegründet auf die nationalſozialiſtiſche Bewegung. Alfred Roſenberg hat kürz⸗ lich im„Völkiſchen Beobachter“ allen Nationalſozialiſten emp⸗ drei Monaten zur Verfügung ſteht. In der franzöſiſchen Note wird ferner mitgeteilt, daß die franzöſiſchen Kontingentierungs⸗ ſtellen, um eine Verſchärfung der Lage zu vermeiden, am 19. Januar die erforderlichen Anweiſungen erhalten werden, um die Kontingentierung deutſcher Waren um 300 Millionen Franken zu verringern. 5 Belanntlich hatte die ſchematiſche Anwendung der franzö⸗ ſiſchen Kontingentierungsgeſetzgebung am 1. Januar 1934 das Ergebnis gehabt, daß die Ausfuhr deutſcher Waren nach Frank⸗ reich um rund 600 Millionen Franken verringert worden iſt. Die franzöſiſche Regierung hatte dabei auf deutſche Anfrage mitgeteilt, daß dieſes ſchematiſche Ergebnis nur vorläufig ſei und dahin berichtigt werden würde, daß der Abſtrich von der deutſchen Warenausfuhr nach Frankreich nur 300 Millionen Franken betragen werde. Die erforderlichen Anweiſungen ar die franzöſiſchen Kontingentierungsſtellen waren dann aber zu⸗ rückgeſtellt worden und werden nunmehr entſprechend der neuen Mitteilung der franzöſiſchen Regierung ergehen. Auf Für telefoniſch aufgegebene Inſerate S 8 —— ——— — 2 . — 5 nn 3 1 . 1 5 1 4 1 4 4 f ö 1 22 8 r —. e 2 fohlen, nicht von einem totalen Staat zu ſprechen, ſondern von der Ganzheit(Totalität) der nationalſozialiſtiſchen Bewegung. Nicht der Staat dürfe in den Vordergrund gerückt werden, ſon— dern die Bewegung, der Staat ſei für ſie ein Inſtrument. Der Rückblick über die beiden erſten Reiche ſollte zeigen, welche inneren Wandlungen nacheinander in den drei Rei chen vor ſich gegangen ſind! Man erhebe einmal die Frage: wie wäre es gekommen, wenn es keinen Weltkrieg gegeben hätte und keinen Zuſammenbruch der monarchiſchen, halbfeudalen Herrſchaftsformen des erſten Reiches? Wäre es in dem durch äußeren Glanz und Macht ſcheinbar ſicheren, glücklichen inneren Zuſtand des Antertanenverhältniſſes geblieben? Wir wiſſen auf alle Fälle, daß jene ſcheinbare geſellſchaftliche Ordnung keine echte Ordnung mehr war. Die Vorſehung hat es dem deutſchen Volke aufgegeben, durch verſchiedene Entwicklungsſtadien hin— durch ſich die wahre innere Volksordnung, durch Mühſal und Entbehrung hindurch, zu ſchaffen. Die Zerriſſenheit und Par⸗ teiengliederung hat unter der Weimarer Form das Volkwerden; verhindert, trotz der Verfaſſung eines Volks-Staates. Volk aber gehört zum Reich! Es iſt der unentbehrliche Inhalt des Reiches! Das Dritte Reich ſchickt ſich an, mit ſtarkem Elan, das deutſche Volk zu ſchaffen. Es iſt eine große Erziehungsauf— gabe; und um noch einmal mit Herrn von Papen zu ſprechen, ohne einen mehr oder weniger ſanften Druck iſt das unmöglich. Niemand vermöchte heute einen anderen Weg zu zeigen. Auch der Verſuch des Kabinetts von Papen vom vorigen Sommer mußte ſcheitern. Mit dem damals ausgerufenen„Konſerva— tismus“ war das nicht mehr zu machen und zu meiſtern! Heute ſpricht Herr von Papen ſelber von dem gigantiſchen Verſuch Adolf Hitlers, ein neues Reich zu ſchaffen und ein deutſches Volk! Wer da— wenn auch nur im Herzen— oppo— ſitionell beiſeite ſtände, täte, was die Deutſchnationalen im zwei— ten Reich gemacht haben! Die Entwicklung iſt an ihnen vorbei⸗ gegangen. 5 Ein neues Reich in neuen Formen, im ungeſtümen Willen das Volk des Reiches zu ſchaffen und zum Bewußtſein ſeiner ſelbſt zu bringen verlangt Aktivität, nicht Paſſivität! Kein Zwei⸗ fel, was wir zu wählen haben! Neue Geldſtücke. Einziehung von Zehnmark⸗Scheinen.— Erſatz durch Silbergeld. Berlin, 17. Jan. Im Publikum beſteht vielfach Unklarheit über die Gültigkeit der Zehnmark⸗Scheine, nachdem im Oktober vorigen Jahres ein Aufruf von Zehnmarkſcheinen erfolgt iſt. Es iſt deshalb darauf hinzuweiſen, daß es ſich bei dieſem Aufruf um die Zehnmark-Reichs⸗ Hanknoten handelt, die das Ausgabedatum des 11. Oktober 1934 tragen. Dieſe Noten verlieren allerdings bereits am 31. Januar, alſo in zwei Wochen, ihre Gültigkeit im allgemeinen Verkehr, ſo daß es höchſte Zeit iſt, noch im Beſitz des Publikums befindliche Noten dieſer Serie abzuliefern. Auch die Reichsbankanſtalten nehmen ſie nur noch bis Ende Februar zur Einlöſung an. Der größte Teil dieſer Zehnmark-Scheine, von denen früher einmal eine Milliarde in Am— lauf waren, iſt im Laufe der Jahre bereits eingezogen worden, es definden ſich aber immerhin noch 33 Millionen Mark davon im Verkehr. Die Ablieferungspflicht erſtreckt ſich aber nur auf dieſe Scheine aus dem Jahre 1924, alle übrigen Zehnmark-Noten, die das Datum des 22. Januar 1929 tragen, behalten auch fernerhin ihre Gültigkeit, ebenſo die Rentenmark-Scheine, die das Ausgabe- datum vom 3. Juli 1925 tragen. Es iſt auch in der Oeffentlichkeit vielfach nicht bekannt, daß die Fünfrentenmark⸗ Scheine bisher nicht aufgerufen ſind und infolgedeſſen, wenn ſie auftauchen, noch immer als vollgültiges Zahlungsmittel anzuſehen ſind. Nach Einziehung der Zehnmarkſcheine der Ausgabe 1924 iſt allerdings die Zahl der verbleibenden weiterhin gültigen Zehnmark— ſcheine nicht erheblich. Der Amlauf an Zehnmarkſcheinen aus dem Jahre 1929 und an Rentenmarkſcheinen iſt auf etwa 20 Millionen Mark zu ſchätzen. Es werden auch grundſätzlich neue Zehnmarkſcheine nicht mehr ausgegeben, da dieſe Noten nach den Abſichten des Reichsfinanzminiſteriums durch Silbergeld erfetzt werden ſollen. Wie das BDg.⸗Büro von zuſtändiger Stelle erfährt, wird beſon⸗ ders die Einziehung der Dreimarkſtücke, die bekanntlich reſtlos aus dem Verkehr gezogen werden ſollen, in den nächſten Wochen mit Nachdruck betrieben werden, um das für die Ausprägung der neuen kleinen Fünfmarkſtücke erforderliche Silber zu gewinnen. Von den neuen Fünfmarkſtücken ſind bisher nur die Luther⸗Gedenkmünzen in Geſamtwert von 1 Million Mark in den Verkehr gebracht wor— en. Die Ausprägung der eigentlichen neuen Fünfmarkſtücke hat noch gar nicht begonnen. Die Ausprägung und Ausgabe in großem Amfange iſt erſt für März und April zu erwarten. Dann wird die Ausprägung allerdings beſchleunigt werden, um den Zeitraum, in dem die alten neben den neuen Münzen im Verkehr ſind, im Inter- eſſe der Vermeidung von Verwechflungen nach Möglichkeit abzukür⸗ zen. Die Münzſtätten werden dann in jeder Woche 12 bis 15 Milli- onen RM. neu ausprägen. Leber die Ausſtattung des Münzbildes der e Fünfmarkſtücke iſt die endgültige Entſcheidung noch nicht gefallen. Nationalſozialismus und Hochſchulſtudium. VDZ. Berlin, 17. Jan. Wie das VDZ. Büro meldet, wird von der Deutſchen Stu— dentenſchaft auf die bereits durchgeführten bezw. eingeleiteten Maßnahmen zum Einbau der politiſchen Schulung in das Hoch— ſchulſtudium Mitteilung gemacht. Dabei wird ausgeführt, daß ie politiſche Schulung im Rahmen des Lehrplanes nun auch auf der Volkshochſchule durchgeführt werde. Auf der Deutſchen Hochſchule für Leibesübungen, auf den Fach⸗ ſchulen uſw. beſtehe das politiſche Kolleg bereits. Auf der Landwirtſchaftlichen und Tierärztlichen Hoch⸗ ſchule würden in nächſter Zeit gleichfalls dieſe Kollegs beginnen. In der Volkshochſchule werden unter dem Thema„Jugend und deutſcher Sozialismus“ wöchentlich junge Nationalſozialiſten zu den Hörern ſprechen. Die Deutſche Studentenſchaft und der Dationalſozialiſtiſche Studentenbund begrüßten den Entſchluß des Direktors über den Einbau der politiſchen Schulung ganz beſon— ders darum, weil an der Volkshochſchule Volksgenoſſen aus allen Ständen zuſammenkämen und wirkliche ſoziale Lebens- haltung im Anterrichtsbetrieb fortgeſetzt wird. Zuchthausſtrafen im Lüneburger Hochverratsprozeß. DNB. Lüneburg, 17. Jan. Am Mittwoch begann im erſten Lüneburger Hochverratsprozeß gegen fünf Kommuniſten wegen Vorbereitung eines bewaffneten Aufſtandes Staatsanwaltſchaftsrat Dr. Lell mit dem Plaidoyer. Nach einer eingehenden Darſtellung der hochverräteriſchen Ziele und der Maßnahmen der KPD., die auf gewaltsamen Amſturz und bewaff— neten Aufſtand abzielten, hielt der Staatsanwalt die Anklage der Vorbereitung zum Hochverrat bei vier Angeklagten aufrecht. Das Arteil lautete gegen den Angeklagten Carius wegen Ver⸗ brechens gegen das Sprengſtoffgeſetz in Tateinheit mit Vorbereitung zum Hochverrat und Vergehens gegen das Kriegsgerätegeſetz auf drei Jahre Zuchthaus. Die Angeklagten Pfeiffer und Matthews wurden zu je drei Jahren ſechs Monaten Zuchthaus verurteilt wegen Verbrechens gegen das Sprengſtoffgeſetz in Tat⸗ einheit mit Vorbereitung zum Hochverrat. Der Angeklagte Walt je erhielt wegen Vorbereitung zum Hochverrat zwei Jahre ö Monate Gefängnis und der Angeklagte Taetau wegen Beih'k! fünf Monate Gefängnis. Die Anterſuchungshaft wurde angerechne! Das Gelöbnis der Angeklagten, nach Strafverbüßung den Weg dur deutſchen Volksgemeinſchaft zu ſuchen, hat das Gericht als milde ne bei der Straffeſtſetzung angeſehen und deshalb nicht auf Ehrverluſt erkannt. neun der deutſchen Wirtſchaft auch in einem ſtetigen Anwachſen der Immer noch Fremdherrschaft an der Saar! Die bisherige Gaarregierung vom Völkerbundsrat wiedergewählt. DRB. Genf, 17. Jan. Der Völlerbundsrat trat heute vormittag um 10.30 Uhr wieder zu einer geheimen Sitzung zuſammen. Als wichtigſter Punkt ſtand die Wahl der Saar-Re gierung auf der Tagesordnung, die terminmäßig fällig iſt. Wie allgemein er⸗ wartet, wurde die bisherige Regierung ein ſtimmig wie⸗ dergewählt. Die Saar⸗-Regierung beſteht alſo weiter aus folgenden Mitgliedern: Knox, England; Ehren rooth, Finnland; Koß mann, Saarland; Morieze, Frankreich; Zornitſchitſch, Südſlavien. Die Wiederwahl der bisherigen Regierungskommiſſion des Saargebietes erſcheint recht bezeichnend. Wenn der Völkerbunds— rat die Regierungskommiſſion in ihrer gegenwärtigen Zuſammen— ſetzung beſtätigt hat, dann wird man ſich fragen: Hätte der Austauſch des einen oder anderen einen Wechſel gebracht und den berechtigten Intereſſen der Saarländer gedient? Wenn dies bezweifelt werden muß, dann wird letzten Endes die Aufgabe, die die Regierungskommiſſion zu erfüllen hat, immer daran ſcheitern, daß das Syſtem falſch und die Me⸗ thode verfehlt iſt. Eine aus Ausländern zuſammenge— würfelte Regierung paßt in deutſchem Gebiet wie die Fauſt aufs Auge. Nicht im Saargebiet kann ein ſolches Gebilde ſeine Aufgabe erfüllen, eher in unerſchloſſenen Kolonialdiſtrikten. An⸗ geſichts der Tatſache dieſes unwürdigen aus Verſailler Geiſt ge⸗ borenen Statuts bleibt die Perſonenfrage eine ſolche zweiten Ranges. Im übrigen iſt die Entſcheidung des Völkerbundsrates inſo⸗ fern von gewiſſem Intereſſe, als es den vom Saargebiet ausge- benden marxiſtiſchen Beſtrebungen nicht gelungen iſt, das deutſche Mitglied der Saar⸗Regierung durch einen nichtariſchen Geſinnungsgenoſſen zu erſetzen. Geparatiſtiſche Amtriebe. Genf, 17. Jan. In Genf häufen ſich die Verſuche, den Völkerbundsrat zu veranlaſſen„beſondere Schutzmaßnahmen“ im Saargebiet zu treffen, um die durch„Nationalſozialiſtiſchen Terror angeb! bedrohte Freiheit der Abſtimmung zu ſichern. Dabei hat man ganz offenſichtlich den Plan im Auge, die Fremdherrſchaft im Saargebiet in der Abſtimmungszeit durch Entſendu n g fremder Truppen oder Polizeikräfte noch zu verſchärfen. Auch der Präſident der Regierungskommiſſion Kno x drängt in Genf, wie verlautet, darauf, daß ihm derartige Machtmittel zur Verfügung geſtellt werden. Es zeigt ſich ein Zuſammenarbeiten zwiſchen der kleinen landesverräteriſchen Clique im Saargebiet und der Regierungs- kommiſſion. Nicht umſonſt iſt eine angebliche Saarabordnung, unter Führung von Braun und Petri in Genf eingetroffen, die ſich bemüht, die Völkerbundskreiſe und die Preſſe in ihren Sinne zu beeinfluſſen. Ihre Forderungen ſchwanken noch zwiſchen einer Verſchiebung der Abſtimmung um mehrere Jahre und einer Abſtimmung unter fremden Bajonetten. Andere ausgeſprochen ſeparatiſtiſche Organiſationen, hinter denen zwar nur ein kleines Häuflein von Landesverrätern ſtehen, unterſtützen dieſes üble Treiben durch eine Denkſchrift. Der ſaarländiſche„Trutzbund für wirtſchaftliche Gerechtig— keit“ hat dem Völkerbundsrat eine Denkſchrift überſandt, in der die notoriſche Antätigkeit der Regierungskommiſſion gegenüber den wirtſchaftlichen Schwierigkeiten des Saargebietes ſcharf ge— geiſelt wird. Franziskanerkloſter abgebrannt. Das St.⸗Joſephs⸗Haus in Waldbreitbach durch Feuer und Waſſer ſchwer beſchädigt. DRB. Neuwied, 17. Jan. Seit Mittwochfrüh ſteht das St. Joſephs⸗Haus im Wildtal, das Mutterhaus der Genoſſenſchaft der Franzis⸗ kaner in hellen Flammen. Das Feuer war im Dachſtuhl des Verwaltungsgebäudes des großen Gebäudekomplexes in einer Kleiderkammer ausgebrochen. Etwa 15 Räume ſind bereits vom Feuer vernichtet. Die Neu⸗ wieder Berufsfeuerwehr war ſchon einige Minuten nach dem Alarm an der Brandſtelle, außerdem ſind etwa zehn Wehren der Amgebung und die Bevölkerung der umliegenden Orte mit der Bekämpfung des Feuers beſchäftigt. Die größte Gefahr beſtand zunächſt für die neben dem bren⸗ nenden Gebäudeflügel liegende Kirche und die Kranken- anſtalt. Die Kranken mußten in aller Eile nach dem Haupt⸗ flügel gebracht werden. Trotz mehrſtündiger Löſcharbeiten wütet der Brand weiter. Man hofft aber, Krankenhaus und Kirche zu retten. Menſchenleben ſind nicht in Gefahr. Im St. Joſephs⸗ und im Marienhaus, dem Mutterhaus der Franziskanerinnen ſind mehr als 1200 geiſtesſchwache Männer und Frauen untergebracht. DNB. Neuwied, 17. Jan. Das Großfeuer, das ſeit Mitternacht im St. Joſephs⸗Haus bei n wütete, konnte gegen 11 Ahr eingedämmt werden. Der Dachſtuhl und der Flügel, in dem die Wohnungen der Kloſterbrüder und Werkſtätten untergebracht waren, iſt vollſtändig vernichtet worden. Weiter haben ſämtliche Räume des vier⸗ ſtöckigen Gebäudes große Waſſerſchäden erlitten. Die Löſch⸗ arbeiten wurden durch ungünſtige Waſſerverhältniſſe ſtark be⸗ hindert. Erſt als eine etwa 700 Meter lange Schlauchleitung nach einem Bach gelegt worden war, konnte das Feuer wirkungs⸗ voll bekämpft werden. rr Meldepflicht für öſterreichiſche Gtaatsangehörige DNB. München, 16. Jan. Die bayeriſche Preſſe veröffentlicht folgende Anordnung des Kommandeurs der Politiſchen Polizei: 5 „Sämtliche öſterreichiſche Staatsangehörige haben ſich bis ſpäteſtens Samstag, den 20. Januar 1934, mittags 12 Ahr, bei den zuſtändigen Bezirksverwaltungsbehörden bzw. unmittelbaren Polizeidirektionen, Abt. Politiſche Polizei, unter Vorzeigung ihres Paſſes zu melden. Anzugeben ſind: Name und Vorname, Wohnung, Geburts- datum und Geburtsort, Konfeſſion und Abſtammung, ſowie jetziger Wohnort, Art der Beſchäftigung, Seit wann in Deutſch⸗ land, Mitglied welcher öſterreichiſchen Partei. Nichtanmeldung oder unwahre Angaben haben für öſter— reichiſche Staatsangehörige Ausweiſung innerhalb 24 Stun- den zur Folge. DNB. Dresden, 17. Jan. Das ſächſiſche Miniſterium des Innern hat der Preſſe eine Auflagenachricht desſelben Inhalts zugeleitet, die am 17., 18. und 19. Januar von allen ſächſiſchen Zeitungen zu bringen iſt. Nur eine innerdienſtliche Anweiſung. Zur Meldepflicht öſterreichiſcher Staatsangehöriger. DNB. Berlin, 17. Jan. Durch die Abendpreſſe vom 17. Januar iſt die Mitteilung verbreitet worden, daß einzelne Landesregierungen eine beſondere Meldepflicht der in Deutſchland lebenden öſterreichi⸗ ſchen Staatsangehörigen getroffen haben. Zur Vermeidung von Migßverſtändniſſen ſtellt der Reichsminiſter des Innern feſt, daß es ſich lediglich um eine innerdienſtliche Anweifung an die Polizeibehörden handelt, durch die auf Grund der vor⸗ handenen Nachweiſungen die Zahl der öſterreichiſchen Staats— angehörigen in Deutſchland ermittela werden ſoll. Etwa dar⸗ über hinausgehende beſondere Anordnungen örtlicher Behörden würden entſprechend berichtigt. Obergebietsführer Nabersberg ſtellvertretender Reichsjugendführer. DNB. Berlin, 17. Jan. Der Jugendführer des Deutſchen Reiches und Führer der Hitlerjugend, Baldur von Schirach, hat den Obergebiets⸗ führer Karl Rabersberg, der ſchon bisher ſowohl der Reichsjugendführung als auch der Führung der H8 angehörte und mit beſonderen Aufgaben betraut war, zu ſeinem Stell- vertreter und zum Führer ſeines Stabes ernannt. Karl Na— bersberg gehört zu den alten Kämpfern der HZ. Er iſt gerade von einer Informationsreiſe nach England zurückgekehrt. Stetiges Anwachſen der Spareinlagen. VDZ. Berlin, 17. Jan. Wie das VD. Büro meldet, ſtellt der Deutſche Sparkaſſen und Giroverband auf Grund der ihm aus allen Feilen des Reiches vorliegenden Berichte feſt, daß die Aufwärtsbewegung Spareinlagen in allen Reichsteilen zum Ausdruck kommt. So beziffert ſich der Einlagenüberſchuß bei den preußiſchen Sparkaſſen nach den letzten Ermittlungen auf faſt 35 Millionen Mark. Nicht eine einzige Provinz ſei vorhanden, die keine Er— höhung ihres Einlagenbeſtandes aufzuweiſen hätte. Die Erdbebenkataſtrophe in Indien. DNB. Kalkutta, 16. Jan. Das ſchwere Erdbeben in Mittel⸗ und Oſtindien hat bisher mindeſtens 100 Todesopfer und über 1000 Ver⸗ letzte gefordert. Durch die wiederholten Erdſtöße, die auch am Dienstag erneut an verſchiedenen Stellen verſpürt wurden, iſt die Bevölkerung in eine große Panik geraten. Im Patna⸗ Bezirk allein ſind über 60 Perſonen getötet und 407 verletzt worden. Auch aus vielen anderen Städten und Ortſchaften liegen Meldungen von Toten und Verwundeten vor. Von den 180 Häuſern in Jaralpur ſind 130 eingeſtürzt. Nahrungs⸗ und Arzneimittel ſind in einem Sonderzuge nach der heimgeſuchten Stadt abgeſandt worden. Darjeeling, die Sommerreſidenz des Gouverneurs von Bombay, iſt durch neue Erdſtöße am Dienstag zur Hälfte vernichtet worden. Schwere Schäden wurden auch in Allahabad und anderen Städten in Nordoſtindien angerichtet. Die Linien der Bengalen und Nordoſtbahn ſind ſtark beſchädigt, ſo daß der Zugverkehr unterbrochen werden mußte. Bei Go⸗ rayhpur ſtürzten mehrere Brücken ein. Das indiſche Volk ist durch das große Naturereignis ſtark beeindruckt. Es mißt ihm teilweiſe eine religiöſe oder politiſche Bedeutung bei. So wurde am Dienstag in den Baſaren der Hauptſtadt Neu⸗Delhi erzählt, daß das Erdbeben einen großen Wechſel in der politiſchen Be⸗ ſtimmung Indiens angekündigt habe. Das Epizentrum des Be⸗ bens war, wie jetzt gemeldet wird, ſehr wahrſcheinlich in Ne pal ee Insgeſamt wurden am Montag 13 Erdſtöße aufge⸗ zeichnet. Nach den bisher beim Indiſchen Amt in London vorliegen- den Meldungen über die indiſche Erdbebenkataſtrophe befindet ſich unter den Opfern kein Europäer. Tauſende von Todesopfer. Kalkutta, 17. Jan. Dauſende von Menſchen ſind, wie man fetzt annimmt, durch das Erdbeben in Indien ums Leben gekommen. Die ge⸗ naue Zahl iſt noch nicht abzuſehen, da täglich neue Meldunger einlaufen. In Monghyer, Bez Bengal, ſollen allein mehrere hundert Menſchen getötet worden ſein. Die Stadt Monghyer ſelbſt ſoll nach bis jetzt noch unbeſtätigten Nachrichten dem Erd⸗ boden gleichgemacht worden ſein. Lawinenunglück im Allgäu. Oberſtdorf, 17. Jan. Am Daumen gingen heute zwei Lawinen nieder, durch die zwei Skipartien überraſcht wurden. Insgeſamt ſind 4 Perſonen verſchüttet worden. 2 franz. Militärflugzeuge zuſammengeſtoßen DRB. Paris, 17. Jan. Zwei Militärflugzeuge des 3. Fliegerregiments in Cha tellerault ſtießen auf einem Aebungsflug in 1500 Meter Höhe zu⸗ ſammen. Dem einen Piloten gelang die Notlandung; der Führer der anderen Maſchine kam beim Abſprung mit dem Fallſchirm, der ſich nicht öffnete, ums Leben. Die nationalſozialiſtiſchen öſterreichiſchen Flüchtlinge nach der Südoſtgrenze Ungarns gebracht. DNB. Budapeſt, 17. Jan. Die 117 nationalſozialiſtiſchen öſterreichiſchen Flüchtlinge wurden am Dienstag aus dem Lager von Allerheiligen in drei 5 Waggons nach Belſesgyule an der Südoſtgrenze Angarns gebracht. 11 dem bereil Früh ſident ſchen angen und k mit re fleiß d färben politit lle 1 der de Köhler autar den! nur d der I dingut den d Regie Das die P ben.! worde Leipzi Honsz oder komme werk. bisher wärts, 20 Pr Tagun fel und H dur, der f. aus Zukun ſei end pretzll Laufe erwart Abbau ebtl. 9 fen Lin 9 Lenku Natter das 0 Jich; tern e wander der N deſchaf werden dings handig verde Der mtereſ dun ur gt Arfilm wg a Auma . luder enen b Kuh Joseph. ierinnen et und . Inn. be- Hals hännt gen der olſtandig es dier: e Bic fart be⸗ heilung lungs⸗ ien. Jan. i bishet Ver⸗ auch am chen, itt atta⸗ derleht n liegen den 180 98 1d eſuchlen eng des dienslag auch in richtet. chibig, i Go⸗ Voll it izt ihm wurde etzibll, en Be⸗ die ge⸗ dunger gehtere Agbdet n Erd⸗ Jol. ch die onen ofen al. Cha be zu⸗ jihtet chin, det gantz geſjjſche Nachrichten Die Finanzen im Jahre 1932 Weitere höchſte Sparſamkeit erforderlich. Darmſtadt, 18. Januar. Für das Rechnungsjahr 1932 liegt A 700 wie das Staatspreſſeamt mitteilt der end⸗ gültige Abſchluß vor. Er weiſt im Verwaltungsteil ein 1 Fehlbetrag von 12,7 Millionen aus, ein Ergebnis, das 5 unerfreulicher erſcheint, als der Staatsvoranſchlag ſein 15 ausgeglichen erſchien. Die Erwartungen, die auf die s zielle Entwicklung geſetzt waren, haben ſich alſo in 20 hendem Maße nicht erfüllt. Am meiſten enttäuſcht hat die Einnahmeſeite. Gegenüber dem Staatsvoranſchlag haben ſich die Einnahmen um 149 Millionen Mart verringert . auf die Reichsſteuerüberweiſungen allein Millionen Mark, auf die Landesſteuern 3,7 Millionen Mark. Das ſind effektive Einnahmeausfälle, während der weitere an 14,2 Millionen Mark noch fehlende Fehlbetrag im weſentlichen auf Außenſtänden beruht. Inwieweit dieſe Außenſtände in ſpäteren Jahren noch eingehen werden iſt zweifelhaft. Ein großer Teil wird ſchon um deswillen ab⸗ geſchrieben werden müſſen, weil inzwiſchen weitgehende Nachläſſe bei der Abtragung rückſtändiger Schuldigkeiten gewährt worden ſind. Die Ausgaben ſtellen ſich in ihrer Geſamtheit um 2,285 Millionen Mark geringer als im Vor⸗ anſchlag vorgeſehen iſt. Dieſe Ausgabenverminderung iſt das Ergebnis der bei den einzelnen Ausgabenzwecken im Laufe des Jahres entſtandenen Verſchiebungen nach der einen oder anderen Seite. Niemals entwickeln ſich die Ver⸗ hältniſſe eines Haushaltsjahres genau ſo, wie es bei der Aufſtellung des Voranſchlages angenommen wurde. Erhö⸗ hungen der Ausgaben auf einzelnen Gebieten werden Ver⸗ minderungen auf anderen Gebieten gegenüberſtehen So iſt auch dieſes Ergebnis entkanden.„ Das unerfreuliche Ergebnis diefes Rechnungsjahres 1932 läßt mit eindeutiger Klarheit erkennen, daß. 9405 7 die Einnahmen inzwiſchen den Tiefſtand überſchritten haben, es immer noch der rückſichtsloſeſten Sparſamkeit bedürfen, wird, um die Finanzen des Landes in Ordnung zu dringen. Daran wird es die Regierung nicht fehlen laſſen. —— ä— 5 4 Rhein⸗Main⸗Gebiet und Leipziger Meſſe Beſondere Pflege des Handwerks. * Frankfurt a. M., 18. Januar. Im Plenarſaal der Frankfurter Induſtrie⸗ und Handelskammer 155 55 vor⸗ bereitende Ausſpracke über die Beſchickung der Leipziger Frühjahrsmeſſe durch das Rhein⸗Main⸗Gebiet ſtatt. Prä⸗ ſident Dr. Lüer wies auf die Bedeutung der rhein⸗-maini⸗ ſchen Fertigwaren⸗Induſtrie hin, die ſtark auf den Export angewieſen ſei. Die Leipziger Meſſe ſolle nicht nur zahlreich und repräſentativ beſchickt werden, die Induſtrie wolle auch mit reichlichen Aufträgen nach Hauſe kommen. Der Bienen⸗ fleiß des Aufbaues werde ſicher auf die Leipziger Meſſe ab⸗ färben und dadurch den Erfolg der deutſchen Wirtſchafts⸗ politik zeigen. Ueber die Aufgaben der Leipziger Meſſe als Inſtrument der deutſchen Wirtſchaftsförderung ſprach der Präſident Dr. Köhler vom Leipziger Meſſeamt. Deutſchland ſei nicht mehr autarkiſch orientiert wie andere Länder, wir brauchen den Export, wollen aber keinen Verluſtexport, fondern nur den Qualitätsexport. Mit dem Umſchwung in der Welthandelspolitik haben ſich auch die Welthandelsbe⸗ dingungen geändert. Für uns iſt heute die Propaganda für den deutſchen Export notwendig, wofür übrigens bei den Regierungsſtellen heute abſolutes Verſtändnis vorherrſcht. Das Leipziger Meſſeamt übernimmt es als ſeine Aufgabe, die Propaganda für die deutſchen Fertigwaren zu betrei⸗ ben. Leipzig ſei das Schaufenſter der deutſchen Waren ge⸗ worden. Das Rhein⸗Main⸗Gebiet zähle ſchon immer zu den Leipziger Ausſtellern, doch ſollten hier noch mehr Fabrika⸗ tionszweige, z. B. die chemiſche Induſtrie, die Konfektions⸗ oder Möbelinduſtrie, zahlreicher als bisher nach Leipzig kommen. Eine beſondere Pflege erfahre diesmal das Hand— werk. Die diesjährige Frühjahrsausſtellung zeige nach der bisherigen Ueberſicht ſchon einen gewaltigen Schritt vor⸗ wärts, man rechnet mit einer Ausſtellerſteigerung von gut 20 Prozent. Welche Filme intereſſieren? Tagung der heſſiſchen und heſſen-naſſauiſchen Lichkſpiel⸗ Theaterbeſitzer. ** Frankfurt a. M., 17. Januar. Ueber dreihundert Lichtſpiel̃⸗Theaterbeſißer aus Heſſen und Heſſen⸗Naſſau hatten ſich in Frankfurt am Main in einer.— ihres Landesverbandes zuſammengefunden. Der Landesverbandsvorſitzende Robert Matter führte u. a. aus: Nur Mitglieder des Landesverbandes könnten in Zukunft das Lichtſpielgewerbe ausüben. Im Jahre 1933 ſei endlich mit dem Zweiſchlagerſyſtem und der Eintritts- preisunterbietung Schluß gemacht worden. Von den im Laufe des Jahres 1934 zu erwartenden Steuerreform erwarte das Lichtſpielgewerbe den längſt verſprochenen Abbau bzw. Wegfall der Vergnügungsſteuer. Auch eine evtl. Neuregelung der Hauszinsſteuer dürfte eine Ermäßigung der Kinomieten und Pachten nach ſich ziehen. Ein Hauptaugenmerk werde der Reichsverband auf die Senkung der Filmleihmieten zu richten haben. Matter wies insbeſondere Zeitungsmeldungen, wonach ſich das Geſchäft in den Lichtſpieltheatern gebeſſert hätte, ener⸗ giſch zurück. Gewiß wäre die Beſuchsziffer in vielen Thea⸗ tern erfreulich, aber die Einnahmen ſeien durch die Ab⸗ wanderung auf die billigeren Plätze rapid geſunken. Von der Möglichkeit, Vergnügungsſteuerrückſtände zur Arbeits⸗ beſchaffung zu verwenden, habe kaum Gebrauch gemacht werden können, da die Vergnügungsſteuerbehörden neuer⸗ dings Eintrittskarten nur gegen vorherige Bezahlung aus⸗ händigten, ſo daß von dieſem Vorteil nicht viel profitiert werden konnte. Der Redner teilte zum Schluß noch das Ergebnis 8 intereſſanten Umfrage:„Welche Filme ſieht das Pub⸗ likum am liebſten?“ mit. Die meiſten Beſucher ſtimmten für Kriminalfilme mit luſtigem Einſchlag, auch für 80 turfilme, jedoch nur wenn ſie eine ſpannende n lung aufweiſen. Frauen ſehen gerne Geſellſchaftsfilme und Romane mit intereſſanten Liebesgeſchichten, während Män⸗ ner mehr das Senſationelle lieben. Was iſt die WH W. patenſchaſt? Die WHW⸗Patenſchaft ſieht vor, daß kinderloſe oder ee.. oder Einzelperſonen, e eigenem Haushalt und dergleichen für die Dauer des Win⸗ terhilfswerks eine Patenſchaft für das Kind eines bedürf⸗ 1 l d e übernehmen. Die Paten verpflichten 5 Hit die Ernährung und, ſoweit möglich, für andere Be⸗ dürfniſſe des Kindes aufzukommen. i 3 155 WH W⸗Paſſenſchaft iſt der lebendigſte Ausdruck der Schickſa meinschaft, Aeltere nehmen tätigen Anteil an dem 87 ſal der Jugend, auf der die Zukunft unſeres Volkes uht. Die Ortsgruppen des Winterhilfswerkes des deutſchen Volkes weiſen Schültzli i b Schützlinge, die von Paten betr g ſollen, gerne zu. N e Empjang ber Ingenieure ber Aeichsautobahn beim Führer. Anläßlich einer von Generalinſpekteur Todt nach Berlin einberufenen Tagung wurden die leitenden Bauingenieure und die Direktoren der Reichsautobahn vom Führer in der Reichskanzlei empfangen. Der Führer, auf deſſen Weit⸗ blick und Initiative die Verwirklichung des großen Planes der Reichsautobahnen zurückzuführen iſt, betonte in einer An- ſprache die Bedeutung der gewaltigen, verantwortungsreichen und ſchönen Aufgaben, die den am Bau der Reichsautobahnen beteiligten Ingenieuren übertragen ſei. Er wies dann beſon⸗ ders darauf hin, daß die Deutſche Reichsbahn, der er den Bau der Reichsautobahnen übertragen habe, auch deren Be— trieb übernehmen ſolle. Dadurch werde das große einheit— liche Verkehrsunternehmen geſchaffen, das die nicht nach wirt⸗ ſchaftlichen Geſichtspunkten zweckmäßigſte Verwendung der Transportmittel Auto und Eiſenbahn gewährleiſten werde. Erſt wenn in 6 bis 8 Jahren ein großmaſchiges Netz von Reichs⸗ autobahnen über Deutſchland gezogen ſei, werde die Wichtigkeit eines Syſtems hindernisloſer Kraftfahrbahnen ganz erkannt werden können. Schon heute aber ſei der Bau der Reichsautobahnen von größter volkswirtſchaftlicher Bedeutung als eines der wirkſamſten Mittel im Kampfe gegen die Arbeitsloſigkeit, zumal im Straßenbau auch ungelernten Arbeitern im größe— ren Maße Arbeit und Brot gegeben werden könne. * Hoffen wir, daß mit den fortſchreitenden Arbeiten vielen unſerer hieſigen erwerbsloſen Volksgenoſſen Arbeit gegeben wird, damit auch hier eine Wirtſchaftsbelebung eintritt. N. G.⸗Bekauntmachnngen (Parteiamtliche Veröffentlichungen der NSDAP., Ortsgr. Viernheim und der Unterformationen.) Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 Geſchäftsſtunden⸗ Einteilung: NS BO. u. Deutſche Arbeitsfront: jeden Montag, Mittwoch und Freitag, abends 7—9 Uhr Ortsgruppenleitung: jeden Montag u. Donnerstag, abends 79 Uhr Kaſſenverwaltung d. Ortsgruppe: jeden Donnerstag, abends 7—9 Uhr Deuljche Arbeitsfront Die monatlichen Beiträge der Deutſchen Arbeitsfront ſind bei einem monatlichen Einkommen von: 1. Erwerbsloſe monatl. Beitrag 0.20 Mk. 2. bis 50.— Mk. 5 4 d . 1 5 5 33 1 5 d„ „„ 3. bee 6., 1 4 9 „ 7 5 4 „ 4 1 4.80„ 9.„ 400.—„ 15 10 6.—„ . 1 15 19 . 4 3 1 12 700.—„ 20.—„ 13. über 700.—„ Mindeſtbeitrag 20.—„ In den nächſten Tagen wird mit der Einkaſſierung der Beiträge begonnen. Wir bitten die Mitglieder, die Beiträge bereit halten zu wollen. Die Kaſſierer ſind nicht verpflichtet, zweimal wegen dem Beitrag vorzuſprechen, da die Kaſſierer ihr Amt ehrenamtlich ausüben. Die Beiträge ſind dem Ein- kommen entſprechend zu zahlen. Unrichtige Angaben können den ſofortigen Ausſchluß aus der Arbeitsfront zur Folge haben. Letzteres gilt auch bei Nichtbezahlung der Beiträge. NS BoD., Ortsgruppe Viernheim Lokale Nachrichten. Viernheim, den 18. Januar 1934. Denkſpruch. Greifſt du im Faß auf den Boden, im Beutel auf die Naht, iſt nichts mehr zu retten, zum Sparen zu ſpat. Aus Anlaß des 63. Gedenktages der Neichs⸗ gründung haben ſtaatliche und gemeindliche Behörden die Fahnen des neuen Deutſchlands aufziehen laſſen, um der Wiederkehr dieſes denkwürdigen Tages auch nach außen Aus⸗ druck zu verleihen. Um unſere Jugend der Bedeutung dieſes Tages näherzubringen, fanden kurze Feiern mit dem Abſingen vaterländiſcher Lieder ſtatt. Hakenkreuz auf der neuen Poſtdienſtmarke. Wie das VDzZ.-Büro meldet, hat die deutſche Reichspoſt neue Dienſtmarken zu 12 Werten zwiſchen 3 und 50 Reichspfennigen herſtellen zu laſſen. Die neue Briefmarke enthält als einziges Symbol das Hakenkreuz. Ueber dem Hakenkreuz befindet ſich die Wertangabe und unter dem Hakenkreuz die Auf⸗ ſchrift„Dienſtmarke Deutſches Reich“. e e Wetterbericht Auf der Rückſeite des der norwegiſchen Küſte entlang ziehenden Tiefs dringen maritim-polare Luftmaſſen nach dem Feſtland vor. Wir rechnen daher mit zeitweiligen Schnee⸗ fällen, im Anſchluß hieran mit einem Zwiſchenhoch. Ein neues Tief nähert ſich dem Ozean.— Vorherſage: Zunächſt noch einzelne Schneefälle, dann ſtellenweiſes Aufklaren, Nachtfroſt, Zwiſchenhoch. [I Weinheim.(Sspielautomatentwendet.) Aus dem Nebenzimmer einer hieſigen Wirtſchaft wurde der Spielautomat entwendet. Die Täter konnten ermittelt und feſtgenommen werden. Die beiden Täter hatten üher 40 Mark in Zehnpfennigſtücken in Beſitz, die vermutlich dem Spielautomat entnommen worden waren. r r 1. Kurjusabend des Aeichslufljchutzbundes in Viernheim. Der erſte Kurſusabend der hieſigen Ortsgruppe des Reichs- luftſchutzbundes e. V., gehalten durch Pg. Dr. Griesheimer⸗ Lampertheim, geſtaltete ſich zu einem hoffnungsvollen Auftakt. Der Referent verſtand es meiſterhaft die erſchienenen Zuhörer, unter denen ſich auch die politiſche Leitung der N. S. D. A. P. befand, in ſeinen Bann zu ziehen. In begeiſternden Worten wurde den Kurſusteilnehmern Zweck und Ziel des Reichs- luftſchutzbundes vor Augen geführt und mit ganz anderen Augen wird mancher der Zuhörer die Arbeit dieſes Schutz— bundes nun betrachten und freudig an der Erfüllung der großen Aufgabe, die der Reichsluftſchutzbund bewältigen will, mithelfen. Wenn Pg. Dr. Griesheimer betonte, daß der zivile Gas— und Luftſchutz in Deutſchland, in anbetracht der vor Luft— ſtreitkräften ſtrotzenden Nachbarn heute mehr denn je eine nationale Pflicht ſei und daß jeder, der ſich heute noch paſſiv oder gar ablehnend verhält, ein Verbrecher an der Volks⸗ gemeinſchaft ſei, ſo kann man dieſe Schlußfolgerung nur unterſtreichen. Selbſt unſere ehemaligen Gegner, die doch über eine große Luftſtreitmacht verfügen, machen den zivilen Luftſchutz zur Pflicht. Und da ſoll unſer wehrloſes Deutſch— land tatenlos bleiben! Möge auch hier in Viernheim die Bevöllerung, wie anderswo, die Wichtigkeit des zivilen Gas- und Luftſchutzes erkennen und reſtlos die unentgeltlichen Ausbil⸗ dungs kurſe der hieſigen Ortsgruppe des Reichsluftſchutz— bundes beſuchen. Ein Kurſus erſtreckt ſich über drei theo— retiſche Aufklärungsvorträge mit je zwei Stunden und einem praktiſchen Uebungsabend. Dieſe Zeit wird wohl jeder für eine ſo wichtige Sache übrig haben. Nächſter Kurſus⸗ abend für Kurſus anfänger Dienstag, den 23. ds. Mts., abends halb 8 Uhr in der Schillerſchule. An⸗ meldungen werden dort entgegengenommen. Luftſchutz iſt Selbſtſchutz! Werdet Mitglied des Neichsluftſchutzbundes! * Nach der Anzeigenregelung nun auch die Druck⸗ ſachenbereinigung. Es ſind in den letzten Jahren vieler⸗ lei Mißſtände in den verſchiedenen Berufszweigen eingetre⸗ ten, die die Vernichtung mancher Exiſtenz zur Folge hatten. Das Buchdruckgewerbe wurde hiervon ganz beſonders ſtark betroffen. Jeder fühlte ſich dazu berufen, Druckſachenvermitt⸗ ler zu ſein, indem er, um einige Proviſionsgroſchen auf Koſten des Gewerbes und des Beſtellers zu verdienen, Druck⸗ ſachen an auswärtige Drucker vermittelte. So kam es, daß dadurch die Preiſe für Druckererzeugniſſe durch die gegen— ſeitigen Unterbietungen auf ein Minimum herabgedrückt wurden, die kaum noch ein Vegetieren möglich machten. Solche gewiſſenloſe Vertreter, die meiſtens überhaupt keine Ahnung vom Buchdruckgewerbe haben, machen ſich keine Gedanken darüber, daß durch die Abwanderung von Aufträgen nach auswärts die Steuerkraft des ortsanſäſſigen Unternehmers zum Nachteil der Gemeindefinanzen ebenfalls ſtark ſinkt. Ein weiteres Moment iſt es ferner, daß dadurch ortsanſäſſige Gehilfen, die hier Arbeit haben könnten, der Wohlfahrt zur Laſt fallen müſſen, wenn die Aufträge ſtändig abwandern. Eine neue Verfügung des Deutſchen Buchdruckervereins ſchafft hierin endlich Wandel. Vom 15. Januar ab iſt es bei Strafe verboten, Druckſachen willkürlich unter den im Tarif vorgeſchriebenen Preiſen auszuführen. Ferner iſt es verboten, daß Vermittler Aufträge entgegennehmen bezw. Proviſion erhalten. Das gegenſeitige Preisdrücken iſt damit unterbunden worden. Dieſe Vorſchriften werden ſtreng überwacht und werden Uebertretungen ſchwerſtens beſtraft. Im eigenſten Intereſſe auch der Verbraucher, bezw. Auftrag⸗ geber liegt es, dieſe Vorſchriften zu beachten. Näheres über dieſe Beſtimmungen wird noch folgen. Alſo alle Druckauf— träge nur dem einheimiſchen Drucker, nicht dem Vermittler. * Gebote für das praktiſche Leben 1. Gehe keinen Vertrag ein, ehe Dir deſſen Beſtimmungen ganz klar geworden ſind! 2. Schließe jeden Vertrag ſchriftlich! 3. Unterſchreibe nie ein Schriftſtück, das Du nicht auf⸗ merkſam durchgeleſen und völlig verſtanden haſt! 4. Leihe kein Geld aus, ohne Dir einen ordnungsmäßigen Schuldſchein unterſchreiben zu laſſen! 5. Unterſchreibe keine Wechſel! 6. Uebernimm keine Bürgſchaften, auch nicht innerhalb der Familie! 7. Suche mit Deinem Nebenmenſchen ohne gerichtliches Verfahren auszukommen. Prozeſſiere nicht ohne Zwang! Sei willig zum Vergleich! 5 8. Kaufe möglichſt gegen Barzahlung! 9. Laß Dich durch aufdringliche Reiſende nicht zur Be⸗ ſtellung unnötiger Sachen verleiten! ö 10. In allen Rechts-, Verſicherungs⸗, Vertrags⸗ oder Vermögensangelegenheiten frage, ehe Du handelſt, erſt um Rat bei einer in Betracht kommenden Rechtsſchutzſtelle oder bei einem vertrauenswürdigen Sachverſtändigen. — Sebaſtianstag(20. Januar). Das charakteriſtiſche Bild dieſes Heiligen, der ſeines Glaubens willen den Mär⸗ tyrertod ſtarb, findet man landauf landab in den katholiſchen Gegenden. Die Wiege des Heiligen ſtand in Mailand. Er hatte ſich dem Heeresdienſt gewidmet und wurde Offizier der Kaiſerlichen Leibgarde, war aber ein opferbereiter Freund der verfolgten Chriſten. Von ſeinen heidniſchen Vorgeſetzten wurde ihm das ſehr übel genommen. Er ſollte dem Chriſten⸗ glauben abſchwören, war aber dazu nicht zu bewegen. So band man Sebaſtian an einen Pfahl und ließ mit Pfeilen auf ihn ſchießen. Von Geſchoſſen durchbohrt, brach er zwar zuſammen, war aber nicht tot. Darauf wurde er zu Tode ge⸗ prügelt. St. Sebaſtian iſt vor allem der Schutzpatron gegen anſteckende Krankheiten und vor allem gegen die Peſt. An vielen Orten ſind zu ſeinen Ehren Kapellen gebaut und es werden ſogenannte Sebaſtiani-Prozeſſionen abge⸗ halten. Am 20. Januar wird auch noch das Feſt des Hl. Fabian begangen„An Fabian und Sebaſtian ſoll der Saft in die Bäume gahn“ heißt eine uralte Bauernregel. Damit gilt der Fabianstag als ein Wendepunkt im Naturleben. F — r — 2 eee, Orksbürgerftagen. ma, Häbqlar en Nabaumarhe Betr.: Die Regelung des Ausverkaufs⸗* ö e N f Wie aus Preſſeartikeln erſichtlich iſt, ſollen die Allmenden fit Scheune. 7 0 Durch Verfügung des Heſſ. Kreisamts. N. 1 duschen un 1 u. Grabgarten empfiehlt die Buchdruckerei der Heppenheim wird für die Durchführung der dies⸗ is man ſich noch nich 2 einig. kan begründe die Maßna meſzu verkaufen 2 7 7 J jährigen Winter⸗Saiſonſchluß⸗ und Inventur⸗ Damit indem man erklürt, daß die Allmenden eine richtige Be⸗ hene in dere Viernheimer Voltszeitun 18 ausverkäufe die Zeit vom 27. Januar bis 5. wirtſchaftung des Bodens hemmen würden. Das trifft für unſere ſchäftsſtelle d. Bl. 1 8 be Februar 1934 einſchließlich beſtimmt. Die be⸗ Gemarkung nicht ganz zu. Der vorurteilsfreie Beobachter mu— f 0 0 5 b reits vor einiger Zeit im lokalen Teile des Blattes zugeben, daß die in Nutznießung übergebenen Aecker ai Wonnung 7 1007 g Lolli ein 1 erſchienene Notiz, wonach der Beginn der Aus- gepflegt ſind, wie 20 in Privateigentum befindlichen, ausge⸗ N 8 verkäufe auf 22. Januar 1934 beſtimmt ſei, nommen die von Waſſer gefährdeten tiefer liegenden Wrund⸗ 3 Zimmer und— 8 90 wird hiermit für ungültig erklärt. ſtücke. Wenn dafür geſorgt wird, daß das Waſſer des Land- Küche mit Zubehör 9 Viernheim, den 17. Januar 1934 grabens immer abfließt und ſich nicht mehr ſtaut, dann wird auch] zu vermieten Heſſiſches Polizeiamt J B.: Kühn dieſes Gelände bald in gutem Kulturzuſtand ſein. Der wirkliche öchlllerfr. 22 10 .—(Grund zur Ablöſung der Allmenden liegt tiefer. Man gönnt e 2 1 den Ortsbürgern und den Ortsbürgerwitwen nicht einmal die K 00 1 nleingold Sete n. morgen ſpätere Nutznießung eines oder mehrerer Aecker. Aber ſelbſtver— 1—.— 50 Morgen freitag, ſeefriſcher ſtändlich findet man, wenn ein Freiherr von Heyl oder Graf mit od. ohne Laden, 1 1*. n Berckheim tauſende von Morgen ihr Eigen nennen. Man er— außerdem großes abends 8.11 Uhr hofft V 5 ür ſich G 5. 8 81 möbl. Zimmer da großer Brat⸗ hofft Vorteile für ſich, Gemeinde und Staat. Aber es ſind nur rec eee 1 Rannenahend ſchellfiſche Scheinvorteile. Den ſozialen Charakter der Allmend würdigt man Von wem, ſagt die 90 Für Unterhaltung d cl nicht genügend. Wer ſich davon überzeugen will, möge Einſicht Geſchäftsſt. ds. Bl. der iſt geſorgt. Z. einem un Filet nehmen in die Fürſorgeausgaben der Gemeinde Lampertheim und e N Beſuche laden recht bei Viernheim vor dem Kriege. Die Gemeinde Lampertheim hatte 1 3 01 d 8. rnärriſch ein Singet, doppelt ſoviel Fürſorgelaſten als unſere Gemeinde. Dort hat Un che Lapellepanf-Blant Joh. Lang u. Frau Kellhpf, Hügel. 10 früher das Allmendgelände unter die Bürger verteilt. Heuteſ zu vermieten U 4 iſt dasſelbe in wenigen Händen und der Großteil der Bürger] Von wein, ſagt die ft ere Ns⸗ nzeiger hat nichts mehr. Auch erzieheriſch hat unſere Ortsbürgernutzung[Geſchäftsſt. d. Bl. n gewirkt. Durch das Zugriffsrecht der Gemeinde auf die Nutzungen 0 Geſangverein Liederkranz. Heute Donners ſäumiger Ortsbürger bei Zahlungsverzug, haben dieſe ſich be— 1 tag Abend Singſtunde des Frauenchors. ſtrebt ihre Schulden zu bezahlen, um ja nicht unter den großen Iuneg-. 5 Der Vorſitzende. Schirm zu kommen, wie der Volksmund ſagt. Man vergißt auch W N Spargelbauverein. Morgen Donnersta gyganz, daß das Allmendgelände vorher Hutweideland u. Sumpf-. 8* abends 8 Uhr im„Ochſen“ wichtige Mit⸗ land war. Auch öde Sandflächen waren dabei. In den letzten ende Höcusrokwinn 4 e e e e it gliederverſammlung. Auch diejenigen Züchter, 80 Jahren haben unſere Eltern und Großeltern aus dieſem Ge— R 10 die Junganlagen beſitzen und Mitglied werdenflände Kulturland geſchaffen. Es ſind noch genug Leute]; 7 7 7 wollen, ſind eingeladen. Der Vorſtand.ſunter uns, die mit der Rodhacke ihren Eltern geholfen haben, 1 Tepe„ Soko 1. 9 9 1 Ulnn e 18 0 U 8 1 0 1 Turnverein 1893 e. V. Handball Freitag abd. die brachen Aecker umzuroden. Sollen wir das Nutzungsrecht! un billig g 7.30—8.30 Uhr Training im Lokal. 1. Mſcht.ſdieſes Geländes, auf dem unſere Voreltern ſoviel Schweiß ver- hat reſtlos anzutreten. Anſchl. Spielerverſamm⸗goſſen haben, preisgeben? Es iſt auch ein Stück Heimatgeſchichte, Ff. Holmann nat pve ö— lung. Der Spielwart. das wir erhalten wollen. Wir haben nichts gegen eine beſſere 0 be e 21. ds. Mts., Verbandsſpiele Turn⸗- Verwertung derAllmenden. Auch haben wir abſolut nichts einzuwen⸗ e eee P lakat b 2 verein 1893 1.—Tſchft. Käfertal 1. 3 Uhr. den, wenn Allmendland in Dauer- oder Erbpacht an Kleinſiedler zu 1 u Tv. Jugend Mz. 08 Jug. 1.45 Uhr. angemeſſenem Pachtpreis abgegeben wird. Aber die Nutznießung, W 1 E 6 i Mannſchaftskampf d. Geräteturner in Worms. ſalſo den Anſpruch auf den Pachtpreis abzüglich der darauf ruhen⸗ aller Art in wirkungsvoller Auf⸗ 90 Abfahrt mit Auto Samstag abend 6,30 Uhr 5 18 675 10 8 n geſichert 1 0 55 15 5 een die dente ö 6 f am Lokal Freiſchütz. Die Turnleitung. auch dafür geſorgt werden, daß die jüngeren Ortsbürger früherer ahren, daß Sie f illi g Sonntag 1 Uhr Trommler⸗ u. Pfeiffer⸗ in Nutznießung ihrer Rechte kommen. Das iſt unſere Anſicht. machung liefert ſchnell u. billig i korps auf dem Waldſportplatz. Der Stabführer. in dieſer Angelegenheit. Wir übergeben dieſelbe der Oeffentlick⸗ haben 4 3 keit um den Vorwurf der Ortsbürger, wir würden ihre Rechte 9 2 2 N 7 1 nicht richtig vertreten, abzuwälzen. Wir bitten alle intereſſierten U F x U e 0 x ſch Martin 11 Ortsbü schriftlich; 75 f itteln. 1 6 Rellame 9 Prönaganaa Werbung e en e Stellungnahme zu übermitteln 1 N 5 Verlag der Viernheimer Volkszeitung ö 15 Begriffe, die ein Halte feſt, was Du ererbt von deinen Vätern, eine kleine An 2 55 Bismarckſtraße 13 Telefon 153 pn 3 und dasselbe S ERAE REA Verteidige es, um es zu beſitzen. in 1 die bedeuten: 0 g Viernheimer Der Ausſchuß zur Wahrung der Ortsbürgerrechte Heli ien im Auftrag: Adam Träger N 5 ö 7 bel 2 1 f 5 N wie fn ..—u—————* 1 77* 5 1 2 5 5 2 des und im allgemeinen auch mit Zuchthaus Beſtrafte, ſind ö e 8 age a de a eee er aumdenn due dau mge Prien. lein un eee, Wochenſchrift geht uns folgende Notiz zu: Vor den Führern des Reichsnährſtandes von ganz Bayern daß der Bauer nicht leichtſinnig und unnötig e „In letzter Zeit ſind 21 Nationalſozialiſten im Reichswirt⸗ hielt dieſer Tage Landgerichtsrat Dr. Wilhelm Saure einen[. 15 inte; 0 g 1 155 5 5 r Schulden macht und daß er die Schulden, die er gemacht ü ſchaftsminiſterium eingeſtellt worden. Der Schub, von dem in ſehr aufſchlußreichen Vortrag über das Reichserbhofgeſetz. hat, auch pünktlich bezahlt N. der Notiz die Rede war, hat alſo ſchon ſtattgefunden, ſo daß der[Er führte aus, das Reichserbhofgeſetz könne man nur ver⸗ 5 5 9 2 5 90 Reichswirtſchaftsminiſter Pg. Dr. Schmidt in ſeiner Beamten- ſtehen, wenn man es im Rahmen der ganzen nationalſozialiſti⸗ Die geſetzliche wer benor! nung 0 ſchaft das geeignete Werkzeug hat, ſeinen Geiſt durchzufetzen.“ ſchen Agrargeſetzgebung betrachte. Darüber war man ſich von[die in faſt allen Fällen erſt in der dem Erbhofbauern in zwet⸗ ir 1 vornherein klar, daß alle Preis- und n 8 ter Linie folgenden Erben, das heißt, in der dritten Ge⸗ fi Katholiſche Geiſtlichkeit und neuer Staat. auf die Dauer nicht helfen kann. Neue geſetzli he. Grundlagen] neration eintritt, geht von den Söhnen des Erblaſſers zum fta Im„Deutſchen Volksblatt“(Stuttgart) leſen wir: mußten zur Sicherung des deutſchen Bauerntums geſchaffen Vater und den Brüdern desſelben. In vierter Reihe folgen ber „Vorige Woche hielt Domkapitular Msgr. Rau(Rotten-⸗[ werden. Einer der erſten wichtigsten Schritte 0 172 126 die Töchter und Schweſtern. Durch Teſtament iſt es aber dun durg) in Alm, Aulendorf, Aalen und weiteren zentral gelegenen] Reichsnährſtandgeſetz das die ſtraffe Organiſation allen Bauern auf Grund einer Uebergangsbeſtimmung mög⸗ geb Orten Zuſammenkünfte mit der katholiſchen Seelſorgegeiſtlichkeit] des Bauerntums ſchaffte, Das Entſchuldungsgeſetz, lich, ohne Einhaltung der genannten geſetzlichen Anerbenord⸗ un 5 he, 5 j Irti dem in Bälde die Entſchuldung der Erbhoͤfe folgen ng ſelbſt den Anerben zu beſtimmen. So können auch ohne zwecks Aufklärung und Orientierung über die gegenwärtigen 5 5 böf 5 nung ſ erben z ſtimn S ue Ln kirchlichen Verhältniſſe. Es war eine Fortſetzung und Intenſi.] wird, 9 3 ue wee ee le 1 5 e i 1 1 b i S er 2 i wenden. Zu dieſe aßnahm 0* ediglich Töchter haben, eine von ihren Töchtern als An⸗ fan Sar Gene e fun gemert zur Neubildung e 1 acsetbhöſ⸗ erben beinen. 3 f b ieſ eichserbhof⸗ g 3 5 g 0 ſich für die Aufklärung äußerſt dankbar. Aeberall kam auch der ge e ee ee e e eee 28 Der Erbhof iſt grundſätzuch unveräußerlic. 10 Wille zum Ausdruck ſich in die neuen Gegebenheiten zwischen überaliſtiſch⸗kapitaliſtiſchen Syſtem losgelöſt und kann nicht[ In Ausnahmefällen kann aber das Anerbengericht eine Ver⸗ 1 Staat und Kirche einzuarbeiten. Mißverſtändniſſe aufzuklären mehr, wie irgendeln beliebiges Kapital behandelt werden,[ dußerung oder Belaſtung genehmigen. Ebenſowenig, wie J und auszuräumen und die kirchlichen und nationalen Pflichten weil er unveräußerlich iſt. Es handelt ſich hier nicht um die der Erbhof grundſätzlich veräußert werden kann, dürfen auh. N treu und gewiſſenhaft zu erfüllen. Herauswirtſchaftung eines größtmöglichſten Gewinnes, ſondern] in demſelben wegen Geldforderungen Zwangsvollſtrek« Die Anterſuchung gegen Thormann. um die blutsmäßige Vermehrung und Erhaltung des deutſchen[kungen betrieben werden. Diejenigen Bauern aber, welche 1 Ant 5 2 a Volkes. Wenn manche Liberaliſten geglaubt haben, die Niesen Paragraphen aus eigennützigen Gründen für ſich in ntrag auf Leberführung in ein Konzentrationslager. Bauernwirtſchaft ſei überlebt, weil ſie ſich 1 10895 ren⸗ i e a1* n de 9 bur 4 M.⸗Gladbach, 17. Jan. tiere, ſo müſſe denen ein Ausſpruch unſeres Rei hsbauern⸗ von Schulden zu ücken, ſeien ausdrückli i Die Anterſuchung gegen den Frankfurter Rechtsanwalt Dr. führers Darre entgegengehalten werden, der auf die Frage hingewieſen, daß, wer ohne Not ſeine Schulden nicht bezahlt, Thormann leinen der Verteidiger von Prof. Deſſauer) wegen der Wirtſchaftlichkeit der Landwirtſchaft die Gegenfrage ſtellte, die Bauern fabig ke it und damit ſeinen 9 of v 125 der Beziehungen Thormanns zu Friedrich Wilhelm Foͤr⸗ warum man denn eine Armee halte, die ſich doch ſicherlich[lieren kann. Der Reichsbauernführer werde in dieſer Be⸗ ſter in Paris iſt— wie mitgeteilt wird— jetzt abgeſchloſſen. nicht rentiere, ſondern nur gewaltige Koſten verurſache. ziehung genau ſo konſequent ſein, wie in allem ubrigen. Sie habe dazu geführt, daß beim preußiſchen Innenminiſterium Von der Notwendigkeit der Heere ſei man überzeugt,“ Das Reichserbhofgeſetz ſei ein Geſetz, deſſen Ausführung K auf Grund der Verordnung zum Schutze von Volk und Staat ebenſo wichtig aber, ja noch wichtiger als das Heer ſei die[in den Händen der Anerbenbehörden, der Anerben⸗ und 90 beantragt worden ſei, Dr. Thormann(der kurz vor Weih- blutmäßige Erhaltung des deutſchen Volkes durch das deutſche] Erbhofgerichte und als höchſter Inſtanz des Reichserbhof-— nachten in Schutzhaft genommen wurde) in ein Konzentrations- Bauerntum, denn nur dieſes bringe 19 5 1 555 37 75 liege. 5 58 819 0 a a 1 65 r lager zu bringen. In ſeinem Büro ſei eine Reihe von Steno— burtenüberſchuß hervor. So ſei aus der Sorge des Neichs⸗] Bauerngerich e. Neben einem Juriſten ſitzen in ihm e e e worden, die überſetzt worden ſeien kanzlers um den zukünftigen Beſtand des deutſchen Volkes im allgemeinen zwei Bauern. Was dieſe aus dem Reichserb⸗ ö N und in denen man einen Briefwechſel mit Förſter und einem von dem Reichsbauernführer Darre das Neichserbhofgeſetz H hofgeſetz machen, das wird es für die Zukunft ſein. Kartellbruder Thormanns in Oeſterreich gefunden habe Hierin geſchafſen worden.— g ö g gabe Dr. Thormann in überaus abfälliger Weiſe ſich über den Inhaltsmäßig könne man im Reichserbhofgeſetz fünf Großfeuer in einer Iſolierfabrik 10 Nationalſozialiemus und die Reichswehr geäußert und ſich im[wichtige Abſchnitte unterſcheiden, die durch die Worte Ludwigshafen, 18. Jan. Geſtern abend gegen 20 Uhr 50 weſentlichen vollkommen auf den Boden der pazifiſtiſchen An⸗ Erbhof, Bauer, Erbfolge, Geldwirtſchaft im Erbhof und[brach in der zwiſchen Mundenheim und Rheingönheim ge⸗ ſchauung Förſters geitellt Das aufgefundene Material falle Anerbenbehörde gekennzeichnet ſeien. legenen Iſolierfabrik von Klein am ke lerweg ein Großz⸗ b unter die große Weib nachtsamneſtie des Jahres 1932, ſo daß Was iſt nun ein Erbhof? feuer aus, 0 die Holzvorräte der benachbarten Großhand⸗ 1 eine Strafverfolgung deswegen nicht mehr möglich ſei. 3 5 5 das heißt, ohne Anmeldung J lung Bucher ſtark gefährdete. Die geſamte Ludwigshafener 100 5 2 Ein Erbhof iſt ohne weiteres, das heißt, oh e e 9 Feuerwehr erſchien an der Brandſtelle. Da die Brandſtelle* Freie Hand für Neviſion 5 7 0 a die Brandſielle 0 und Eintragung in die Höferolle mit dem Inkrafttreten auf freiem Jelde lag, mußten zwei Schlauchleitungen vonn Italien verlängert den Freundſchaftsvertrag mit Rumänien[ des e eee am e e eee 5 Fanonen eier elecl werden. es gelang den Fran einzu-. d N f 5 r forſtſhafluch bene hein und eine Hofele] dämmen. Ein Sagerſchuppen der ZJſolierfabrik brannte voll 0 Budapeſt. 17. Jan.„Peſti Naplo“ veröffentlicht in 67 90 1 0 1 7 rundſätzlich We e e ſelbſt ſtändia nieder. 0 Fettdruck eine Meldung ſeines römiſchen Sonderberichterſtat⸗ 3 Fanilie 1 500 Ferner muß er im Eigen⸗=: Nach einer Meldung aus Bukareſt wird Itaſten den ö 0 ters, in der es heißt, daß Italien den am 18. Januar ab⸗ 1 bauernfähigen Perſon ſtehen und muß eine ge⸗ Freundſchafksverkrag mit Rumänien nicht verlängern. da ö laufenden Freundſchaftsvertrag mit Rumänien nicht ver⸗ wiſſe Größe(eine Ackernahrung) haben 77 0 7 3 mit aller Energie an die Löſung des ö 4 längern werde.. 5 K eviſionsproblems heran: ugehen. N der In diplomatiſchen Kreiſen Italiens 5 59 dieſe Hal Bauer 7 15 der N15 0 7 1 5 8 5. d ã ĩéͤ A( ö 10 rung der Regierung damit begründet, daß Italien in Zu. und hierfür iſt die Bauernfähigkeit Vorausſe ung. Bauern- Gebetszeiten der jüdiſchen Gemeinde Viernheim on kunft mit aller Energie an die eöſung des Reviſions. fähig iſt, wer die deutſche Staatsangehörigteit beſitzt, deut⸗ 1 5 jüdiſch 1 7 8 dr problems herangehen wolle; die italieniſche Regierung halte[ ſchen oder ſtammesgleichen Blutes und ehrbar iſt. Der 20. Januar Bo 4. Sch wat pe Freundſchaſtsbertrag malt eiden Staat niche. der ie Dennſk e eh rb ar“ ißt ſo aufzufassen, daß von dem Bauern Sabbatt⸗Anſang 4.35 Uhr Sabbatt⸗Morgen 8.30 Uhr 10 Freundſchaftsverkrag mit einem Staat unterhält, der die ein untadeliges und moraliſch einwandfreies Sinnen und batt⸗N. 1- 1 ärſſter Weiſe bekämpft 1 ee ,,, Sabbatt⸗Nachm. 3.30 Uhr Sabbatt⸗Abend 5.50 Uhr Reviſion in ſchärſſter Weiſe bekämpfl. Handeln verlangt wird. Entmündigte. Trinker. Verſchw Wochentag ⸗Abend6.00 Uhr Wochentag⸗Morg. 7.00 Uhr —̃— e f 20 Ut heim ge in Gol 5* oßhen hae tandſtelle igen, von 0 einzu- ne vol. ö lien den gern. 50 n des ung ö N 5 16— Donnerstag, den 18. Januar Viernheimer Volkszeitung Jahrgang 193 Aus der Legende: Der chrüliche Sternenhimmel. Von A Stolz 18. Januar. beiri Stuhlfeier. Mit dieſem Tage feiert j 7 3 a 5 5 gewiſſermaßen d Kirche ein allgemeines großes Kirchweihfeſt: es wb van heute das Andenken gefeiert, daß Petrus in Rom das Chriſten⸗ tum verbreitet und daſelbſt als erſter Papſt ſeinen Sitz genom⸗ Sauen n ge dc. de dee e 0. e ihren Zuſammenhalt Kenn an bengeſten h dot eb een ker dnl le N haffen ſucht, wie es mit jener Stiftung zuge⸗ Der Heiland hatte den Petrus zum Felſe i welchen er ſeine Kirche bauen 5 0 7 8 5 Auferſtehung dreimal nacheinander den Auftrag gegeben, ſeine Herde zu weiden; und Petrus war von allen Apoſteln der erſte welcher öffentlich in Jeruſalem am Pfingſtfeſte vor dem zuſam⸗ mengelaufenen Volke den Heiland Jeſus Chriſtus gepredigt hat. Zur Zeit der Apoſtel war Rom die Hauptſtadt der Welt; da wohnten die römiſchen Kaiſer, und ihre Herrſchaft war ver- breitet über drei Weltteile. In dieſer Stadt war damals mehr . und ene als ſonſt in allen Län⸗ a 1 ommen. Es war ſehr viel Verbreitung des Chriſtentums, daß 0 en 5 predigt werde und feſten Fuß faſſe. 55 Es war ungefähr 42 nach Chriſti Gebur 1 8 ſelbſt ankam; wahrſcheinlich hat ihn der— be. gleitet Petrus stiftete bald durch Predigten und Wunderwerke eine anſehnliche Gemeinde in Rom, die ſehr treu im Glauben feſthielt und an welche auch der Apoſtel Paulus einen Brief e 75 der noch in der Heiligen Schrift vorhanden iſt. etrus blieb übrigens von dieſer Zeit an bis i Tode nicht immer in Rom, ſondern 4 5 ee „Der Herr hatte aber dem Petrus geoffe f Weiſe und an welchem Ort er 4 e lichen müſſe. Dieſem wollte ſich Petrus nicht entziehen und begab ſich aufs neue nach Rom. Zu dieſer Zeit aber regierte der Kaiſer Nero in Rom, der ein Teufel in Menſchengeſtalt zu ſein ſchien. Während ſeiner Regierung geſchah folgendes nach der Erzählung des hl. Ambroſius:„Die Heiden in Rom welche nicht Chriſten werden wollten, waren ſehr erbittert gegen den Apoſtel Petrus, weil ſie das Chriſtentum haßten. Die Chri⸗ ſten, welche wußten, daß man den Petrus ſuche, baten ihn, er möge ſich für einige Zeit entfernen und ſein Leben erhalten, um auch noch länger das Volk zu unterrichten und zu ſtärken im Glauben. Petrus hatte zwar das Verlangen, den Martertod für ſeinen Herrn zu dulden, aber er gab den inſtändigen Bitten der Chriſten nach und wollte in der Nacht aus der Stadt ſich fortmachen. Er war ſchon am Stadttor, als er den Herrn Jeſus Chriſtus gerade zu demſelben Tor hereinkommen ſah. Petrus fragte:„Herr, wo gehſt du hin?“ Zeſus Chriſtus antwortete: „Ich gehe nach Rom um mich noch einmal kreuzigen zu laſſen.“ — Petrus verſtand ſogleich den Sinn von dieſem Wort, kehrte wieder zurück, erzählte dieſe Erſcheinung und wurde dann ge⸗ fangen genommen. Er ſaß mehrere Monate im Gefängnis und bekehrte hier eine beträchtliche Zahl von Menſchen, ſelbſt von den Wächtern, die ihm beigegeben waren. Endlich wurde er binausgeführt, um gekreuzigt zu werden; am Richtplatze bat er die Henker, ſie möchten ihn mit den Händen abwärts kreuzigen, weil er nicht würdig ſei. in gleicher Weiſe gekreuzigt zu werden, wie ſein Herr Jeſus Chriſtus. Dieſes geſchah dann auch; er ſtarb im Jahre 67 nach Chriſti Geburt; und ſo iſt nun der Sitz des ſichtbaren Oberhauptes der Kirche eingeweiht worden durch das Blut und den Kreuzestod des hl. Petrus, des erſten Bi⸗ ſchofs in Rom und erſten Papſtes in der Chriſtenheit. Es iſt an der großen Kirche Chriſti, welche beſtimmt iſt, die ganze Welt zu umfaſſen, die Einſetzung eines Oberhauptes der Kirche wie die Einſetzung des Schlußſteines in einem Gewölbe. Wäre der Schlußſtein nicht, ſo hätte der ganze Bau keinen Halt und müßte ſogleich oder in kurzer Zeit wieder einſtürzen. Hätte Chriſtus nicht die Einrichtung getroffen, daß in feiner Kirche ein Oberhaupt iſt, welches die Aufſicht über das Ganze führt, ſo müßte in kurzer Zeit die Kirche in Verwirrung Zwie— tracht und Zerriſſenheit geraten. Und es iſt wunderbar, wie feſt der Stuhl des Petrus, das heißt das päpſtliche Kirchenregiment, von der Apoſtel Zeiten an bis auf den heutigen Tag ſtehen— geblieben iſt. Die größten und mächtigſten Fürſtenhäuſer ſind zugrunde gegangen, die Reiche ſind zerriſſen worden, und jedes Land iſt mit der Zeit wieder an andere Geſchlechter gekommen, und es gibt gegenwärtig kein Reich auf Erden, welches ſchon be— ſtanden hätte zur Zeit der Apoſtel. Aber das ſichtbare Ober⸗ haupt der Kirche iſt geblieben von der Zeit des Petrus an bis jetzt. Andere Regenten hatten große Länder, hatten viele tau— ſend Soldaten, hatten junge kräftige Söhne— und dennoch ſſt ihr Geſchlecht zugrunde gegangen. Hingegen der Papſt iſt ein Prieſter ohne Familie, ſehr oft ein alter Mann, der nur noch wenige Jahre zu leben hat, er hat keine weltliche Macht von der Art, datz er mit Gewalt in andern Landern etwas durch⸗ ſetzen könnte, und dennoch währt ſeine Herrſchaft ſeit mehr als 1800 Jahren und dehnt ſich aus über alle Weltteile, wo es Ka⸗ tholiken gibt. Dies kommt daher, weil das Heil der Welt und das Wohl der Menſchen beſtehen kann, ob dies Land in welt⸗ licher Beziehung dieſem gehört oder von jenem regiert wird; hingegen iſt es notwendig, daß ein Mittelpunkt für die große latholiſche Kirche beſtehe, durch welchen ſie in allen ihren Tei len zuſammengehalten wird. Darum hat der Herr einen ſolchen Beſtand dem Stuhl oder Felſen Petri verſprochen und hat ihn auch gehalten und wird ihn halten bis ans Ende der Welt. Es iſt alſo der heutige Tag, wo die erſte Einfetzung in Rom gefeiert wird, für jeden katholiſchen Chriſten ein Dank⸗ und Kirchweihfeſt, wo man Gott loben und danken ſoll, daß er ſo feſt und ſicher alles eingerichtet und dafür geſorgt hat, was uns notwendig iſt zum Seelenheil. Du beteſt daher auch für dich und deine Nebenmenſchen, wenn du zuweilen für das Ober haupt der Kirche beteſt, daß Gott ihn leiten möge zu weiſen Natſchlüſſen und heilſamen Anordnungen. And ich ſetze dir zum Schluß das Gebet her, welches oft in der heiligen Meſſe in dieſer Abſicht gebetet wird. „O Gott, du Hirt und Regent aller Gläubigen, ſieh gnädig herab auf deinen Diener(den Papſt), welchen du zum Ober⸗ haupt deiner Kirche haben wollteſt, gib ihm die Gnade, daß er ſeinen Antergebenen durch Anterricht und Beiſpiel täglich nütze, damit er ſamt der ihm anvertrauten Herde zum ewigen Leben gelangen möge. Der du lebſt und regierſt mit Gott dem Vater n des Heiligen Geiſtes, Gott von Ewigkeit zu Ewig⸗ Amen.“ CCC ͤ v J e Berufs⸗Chancen für Abiturienten. Eine Mahnung von Dr. Syrup.. Der Reichsinnenminiſter hat in der Verordnung, die den numerus clausus für das Hochſchulſtudium einführt, die Reichs- anſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung be— auftragt, die nicht zum Studium zugelaſſenen Abiturienten prak⸗ tiſchen Berufen zuzuleiten. Es verdient deshalb beſondere Be. achtung wie der Präſident der Reichsanſtalt, Dr. Syrup, im „Deutſchen Volkswirt“ ſich über dieſe Aufgabe äußert. Er ſtellt zunächſt feſt, daß die damit verbundenen Schwierigkeiten be⸗ ſonders groß ſeien, weil der Oſtertermin 1934 die Berufsbe⸗ ratungen und Lehrſtellenvermittlungen der Reichsanſtalt, abge⸗ ſehen von der Abiturientenfrage, vor eine ſchwere Belaſtungs⸗ probe ſtelle. Das Jahr 1934 bringe nach den ſchwachen Kriegs- geburten-Jahrgängen wieder faſt die doppelte Zahl don Volksſchülern auf den Arbeitsmarkt, für die in gleichem Maße geſorgt werden müſſe wie für die Abiturienten. f Die Reichsanſtalt bedürfe deshalb der tatkräftigen Mit⸗ arbeit aller Kräfte, die für die Aufnahme der Abiturienten in Lehr⸗ und Ausbildungsſtellen in Betracht kommen. Reich, Länder, Gemeinden und öffentliche Körperſchaften hätten in der Verwaltung und in ihren wirtſchaftlichen Betrieben voranzugehen und damit den Betrieben der freien Wirtſchaft ein Beiſpiel zu geben. Die Ausbildungsmöglichkeiten in Induſtrie, Handwerk und Handel müſſen erweitert werden, Einſtellungs— ſperren bei öffentlichen Körperſchaften ſollen aufgehoben wer den. Die Landwirtſchaft werde eine gründliche praktiſche Sied— lerſchulung ins Auge faſſen müſſen. Mit beſonderem Nachdruck verlangte Dr. Syrup, daß den Abiturienten volle Berufschancen gegeben werden mit allen Aufſtiegsmöglichkeiten, aber auch mit allen Pflichten einer ordnungsmäßigen Ausbildung. Loſe Volontärverhältniſſe ſeien zwecklos, weil ſie den Berufsanwärter nicht an die unentbehr— liche Arbeitsdiſziplin gewöhnen. Das Flugzeugunglück bei Corbigny Die Arſache: Steuerung verloren. Paris, 17. Jan. Die Unterſuchung über die Urſache des ſchweren Flugzeugunglückes bei Corbigny hat ergeben, daß die Kataſtrophe auf den heftigen Sturm zurückzuführen iſt. Das Flugzeug hatte einen Teil ſeiner Steuerung ver⸗ loren, gehorchte dem Führer nicht mehr und iſt 56 dem Boden zerſchellt. Man vermutet, daß die Inſaſſen ſofort tot waren. Teile des Apparates wurden etwa eineinhalb Kilo⸗ meter von der eigentlichen Unglücksſtelle entfernt aufge⸗ funden. Die Kataſtrophe ſpielte ſich mit derartiger Schnellig⸗ keit ab, daß die Beſatzung nicht einmal Zeit hatte, die A n⸗ tenne der Funkanlage einzuziehen. Dieſer Antennendraht hat anſcheinend die Lichtleitung geſtreift und die vorüber⸗ gehende Elektrizitätsſtörung in Corbigny hervorgerufen. Doppelhintichtung in Deſſau Deſſau, 17. Jan. Am Mittwoch morgen wurden im Hof des Deſſauer Gerichtsgefängniſſes der Böttcher Karl Hans und der Korbmacher Wilhelm Bieſer, die durch Urteil des Deſſauer Schwurgerichtes vom 13. Juli 1933 we⸗ gen Ermordung des SA⸗Mannes Cieslick in Hecklingen(An⸗ halt) zum Tode verurteilt worden waren, mit Handbeil durch den Scharfrichter Engelhardt hingerichtet. Dieſe Hin⸗ richtung iſt die erſte in Anhalt ſeit 1886. Ein deutſches„Loch Neß“ aber zu Lande und vor anderthalb Jahrhunderten. KK. Fulda, 16. Jan.(Eig. Bericht.) Was wird aus dem ſchottiſchen See herauskommen? Ein verroſteter Bagger? Ein vagabundierender Baumſtamm? Ein Lebe⸗Fabel⸗Weſen? Wir halten uns an die nackten und hand— greiflichen Tatſachen.. 5 Es begab ſich alſo vor 160 Jahren um 1770, daß die Kin⸗ der beim Dorfe Weichersbach, im Amte Schwarzenfels in der ſüdlichen Rhön Beeren ſuchten. Das iſt noch nichts Beſon⸗ deres, aber wir haben ſchon die Orts- und Zeitbeſtimmung. Die Kinder hatten aber im Farnkraut ein zuſammengerolltes Glockenſeil geſehen und dieſes Glockenſeil hatte ſich gerade ein Häschen ſchmecken laſſen. i Etwas viel auf einmal, meinten die Leute und lachten ein bißchen. Die anderen Tage kam ein Hirtenbub ins Dorf und klagte um ein Zicklein, das ihm von einem Baum herab von dem gleichen Glockenſeil geraubt worden ſei. Da verging den Leuten ſchon ein wenig das Lachen und ſchier ganz. als Hoch⸗ würden der Pfarrer von Mottgers die Filiale Weißenbach be⸗ ſuchen ging und das Anding in einem Bächlein ſah. 1 ging ein großes Jagen an, aber wie das dann ſo geht, ſie konnten nicht Korn und Kimme gerade kriegen. 19570 5 Die Behörden wurden bemüht, hatten umſtändliche 8 an die Regierung in Kaſſel zu geben und eines Tages 750 9 Herr Landgraf von Heſſen höchſtſelbſt mit mem ee 1 Zägerſchall in ſein heſſiſches Amt Schwarzenfels. A er au 1 konnte die Rieſenſchlange als welche das Antier 1 wurde, nicht zu Geſicht bekommen. Sie zogen ab. Nur der 18 ſpektor des landgräflichen Blaufarbenwerkes zu. hatte Glück— und auch ein Gewehr mit ſich, als das Tier eines Tages aus ſeinem Verſteck im Stoppelsberg, das heute noch Schlangenſpitze heißt, herauskroch. Nun ja, er hat es geſehen, er hat auch geſchoſſen, aber daneben. Richtig gemacht hat es dann im Herbſt ein richtiger Jäger, der Förſter Lins aus Wei⸗ chersbach, aber doch nicht wieder ſo ganz. Die Schlange mußte zwar ihr Leben laſſen, der gute Lins aber auch. Er hatte auf ſie gepürſcht und ſie nicht gefunden. Das hatte ihn müde gemacht und er ſetzte ſich unter eine ſtämmige Buche, den Fall noch einmal zu überlegen. Das Pfeiflein wird angezündet, man legt ſich lang hin und ſtarrt ins Blaue. Dahin muß der Blick ſich erſt einen Weg ſuchen: durch Blattwerk und Geäſt des Baumes und da— ja da hängt auf einmal das Bieſt einem vor der Naſe. Das hält keiner aus. Der Förſter brannte ſein Gewehr noch ab, es krachte und ſplitterte und der Rieſen— körper kam raſend herunter. Zuviel, zuviel! Lins rannte, bis er ins Dorf kam bis ans erſte Haus. Er reißt noch die Türe auf, ſchreit noch:„Die Schlange, die Schlange“ und iſt ein toter Mann. Herzſchlag! Das Dorf bewaffnet ſich und nimmt die Spur des Jägers auf. Es kommt an den Buchenbaum und findet ſage und ſchreibe ein Rietentier von Schlange, den Kopf zerſchmettert von des Förſters Kugel, unter ſich, über ſich, um ſich Zweige, Aeſte, einen beſonders ſtarken, den es im Todeskampf dem Baum ab— geſchlagen. Der Körper wird aus der Haut gezogen und dieſe als Prä⸗ ſent an den Landgrafen nach Kaſſel gegeben. Der läßt ſie aus— ſtopfen und ins Muſeum Friedericianum geben. Das Tier iſt ſicher einem Wanderzirkus, einer fahrenden Menagerie entkommen geweſen und hatte ſich eigentlich weit genug von den Menſchen fortgeſchlagen. And da ging es ihm ſo. Aufruf des Winterhilfswerks an die deutſchen Stiftungen. N DRB. Berlin, 15. Jan. Das Winterhilfswerk des deutſchen Volkes 1933/34 bittet die Verwaltungen aller deutſchen Stiftungen, die im Jahre 1933 und in den vorigen Jahren Ausſchüttungen nicht vorgenommen haben, die Erträgniſſe ihrer Stiftungen der Reichsführung des Winterhilfswerkes Berlin, Reichstag, bekanntzugeben. l Soweit dies möglich iſt, ſollen die geſamten Erträgniſſe die⸗ ſer Stiftungen dem Winterhilfswerk zur Verfügung geſtellt wer⸗ den, damit auf dieſe Weiſe brachliegendes Volksvermögen zum Kampf gegen Hunger und Kälte eingeſetzt werden kann. Schönheit, Würde und Freude Die Neugeſtaltung unſeres Volkes.— Aufruf von Dr. Ley. Aachen, 17. Januar. Der Führer der Deutſchen Arbeitsfront, Staatsrat Dr. Ley, erläßt einen Aufruf, in dem es u. a. heißt: Das Leben eines Volkes wird von zwei Grundelemen⸗ ten beſtimmt, von der Raſſe und von dem Boden. Der Marxismus ſah ſeine Staatskunſt in zuſammenhangloſen Einzelhandlungen. Der Nationalſozialismus ſieht in allem nur eine Ganzheit. Die Neugeſtaltung eines Volkes iſt ſeine Wiedergeburt, die vor allem auch in Verbindung der Raſſe mit dem Boden zu ſuchen iſt. Die Verbindungen ſind die ländlichen Siedlungen des Volkes, ſein Heim, ſeine Woh⸗ nung. Jedoch dieſe Wohnung darf wiederum nicht als Ein⸗ zelnes geſehen werden, ſondern nur in Zuſammenhang mit der Umgebung, mit dem Dorf, mit der Stadt, mit der Land⸗ ſchaft. Mit einem Wort, die Wiedergeburt liegt in dem Er⸗ wachen des Sinnes des Volkes für das Schöne, Edle und Erhabene, für das Zweckmäßige, das allein iſt ſein Glück und ſein Wohlſtand. das Problem der Siedlung werden wir nur löſen können in Verbindung mit all den großen nationalſozialiſtiſchen Aufgaben. Wir wollen einmal ganz Deutſchland erneuern, wiſſen aber auch, daß wir uns nicht verzetteln können. Deshalb fangen wir an einem Punkt an, und zwar auf Wunſch und Befehl des Führers in dem Wurm⸗Kohlengebiet des Aachener Landes, weil dork im Laufe der Jahrzehnte ſehr viel geſündigk worden iſt; aber auch deshalb, weil wir Nationalſozialiſten das Herz der Nation an der Grenze ſehen. Wir werden für dieſes Gebiet einen Generalplan auf⸗ ſtellen, der von dem Gedanken ausgeht, wie man dieſe häß⸗ lichen Siedlungsgebiete wohnlich, ſchön und zweckmäßig geſtalten kann. Der Generalplan wird alle Gebiete umfaſſen, die Siedlungen, Verkehrsverhältniſſe, Sportanlagen, Erho⸗ lungsſtätten, ſelbſt die Fabriken und Zechen, damit die Menſchen, wenn ſie aus dem dunklen Schacht emporſteigen, Schönheit, Würde und Freude erleben. Außer dieſem Generalplan werden örtliche Pläne aufgeſtellt wer⸗ den müſſen. Arbeiter und Bauern, Beamte, Handwerker und Mittelſtand werden in dieſen Siedlungen vereinigt ſein. Dieſer Gedanke iſt auch wirtſchaftlich geſund. Haus, Garten, Kleintierzucht, alles wird eine Ganzheit ſein und wird im⸗ e die Exiſtenzmöglichkeit des anzuſiedelnden Menſchen be⸗ euten. In dem Wiſſen und Glauben, daß menſchenwürdige Siedlungen allein die Vorausſetzung für die raſſiſche Erneue⸗ rung unſeres Volkes bedeuten, werden auch jene Menſchen, die dieſe Siedlungen ſchaffen ſollen, nicht ausgeſucht wer⸗ den als Einzelarchitekt, Einzelgärtner, Einzelvolks⸗ wirt, ſondern es werden Arbeitsgemeinſchaften aus alle dieſen Männern gebildet werden müſſen, die uns Pläne für dieſes Werk herrichten. Zu dieſem Zweck wird die Arbeitsfront Preis ausſchreiben veranſtalten. Träger dieſes Geſamtplanes iſt die Deutſche Ar⸗ beitsfront und das Werk„Kraft durch Freude“. Innerhalb dieſer Organiſationen iſt ein Heimſtäktenamt gebildet. Der andere Träger innerhalb der Arbeitsfront iſt das Amk für Würde und Schönheit der Arbeit. Der Stellvertreter des Führers, Heß, hat dem Heimſtätten⸗ amt das alleinige Recht gegeben, über die Geſtal⸗ tung des Siedlungsweſens in Deulſchland zu wachen. Die Vorarbeiten für das erſte große Projekt im Wurmge⸗ biet ſind beendet. Dieſes kühne Werk kann nur vollendet werden, wenn es getragen iſt von dem Willen, der Ener⸗ gie und Kameradſchaft der geſamten Nation. Deshalb rufe ich alls ſchaffenden Deutſchen auf: 5 Helft mit, daß wir hier an der weſtlichen Grenze ein Stück Sozialismus vollenden, damit wir alsdann in Ober- ſchleſien und an der Ruhr das Werk fortſetzen können. Wir werden ſofork beginnen. Der erſte Spatenſtich, der bereits in einigen Wochen getan werden wird, ſoll für Dich, deut⸗ ſcher Arbeiker, das Sinnbild der Verwirklichung Deines Schaffens und Sehnens ſein. Er ſoll den Beginn eines neuen Zeitalters bedeuten. Adolf Hitler zeigt uns den Weg. Er führt und lenkt uns. An Dir liegt es nun, deutſcher Ar⸗ beiter, mit zu marſchieren, damit auch Dir und deinen Kindern das Glück und die Freiheit gegeben werden. Vor- wärks mit hitler! Schaffen wir ein neues Deutſchland. Angriff auf einen Ausländer. Berlin, 18. Jan. Der SA⸗Mann Friedel, der im Verlaufe perſönlicher Streitigkeiten, mit einem amerikani⸗ ſchen Staatsangehörigen verhaftet worden war, iſt von dem Schnellgericht wegen Körperverletzung zu ſieben Monaten Gefängnis verurteilt worden. Weitere Heimwehrführer abgeſetzt. Wien, 18. Jan. Die Führung des niederöſterrei hiſchen Heimatſchutzes liegt vorläufig in den Händen des Bundes⸗ führers Starhemberg. Auch die unteren Führerſtellen des niederöſterreichiſchen Heimatſchutzes werden natianolſozia⸗ liſtiſcher Sympathien verdächtigt. Es hat deshalb ein durch⸗ W Perſonalwechſel auch an dieſen Stellen ſtattge⸗ unden. 6 Todesurteile beantragt Hamburg, 18. Jan. In dem Prozeß wegen der Ermor ⸗ dung des Hiflerjungen Bloecker vor dem Sondergecicht be⸗ antragte der Skaatsanwalt gegen ſechs Angeklagte die To- desſtrafe, gegen die übrigen Angeklagten wurden Strafen von insgeſamt 144 Jahren Juchthaus beantragt. Steckbriefe gegen ſieben Bankiers Berlin, 17. Jan. Die Deviſenaffäre des Schweizer Bankiers Ehrenſperger nimmt immer größere Ausmaße an. Die Summe der ins Ausland verſchobenen Deviſen hat be⸗ reits die Höhe von 3 Millionen erreicht. Außer dem flüchti⸗ gen Ehrenſperger ſind noch weitere ſieben Bankiers hervor⸗ ragend an den Schiebungen beteiligt geweſen, denen es ge⸗ lungen iſt, über die Grenze zu entkommen. Gegen dieſe ſie⸗ ben Perſonen ſowie gegen die Vorführdame E. Ladequiſt aus Berlin hat die Zollfahndungsſtelle Berlin Haftbefehl er⸗ laſſen. Aus Nah und Fern Keine Schirmherrſchaften des Staatsminiſters Jung. Darmſtadt. Die Uebernahme von Schirmherrſchaften und Protektoraten iſt, wie in einer vom Staatspreſſeamt mitgeteilten Erklärung des Staatsminiſters Jung geſagt wird, in Zukunft grundſätzlich abzulehnen. Die bereits über⸗ nommenen werden vom 1. Februar 1934 ab als erloſchen betrachtet. Auch die Teilnahme an Veranſtaltungen ſoll nur ſtattfinden, wenn dies im öffentlichen Intereſſe als geboten erſcheint.„Alle Einladungen, bei denen dies nicht zutrifft, können zu meinem Bedauern nicht beantwortet werden. Demgemäß richte ich an alle Bevölkerungskteiſe die Bitte, bei Einladungen an das Heſſiſche Staatsmiaiſterium zu prüfen, ob die Veranſtaltung, zu der die Einladung ergehen ſoll, den vorbezeichneten Vorausſetzungen entſpricht.“ Das Rollſyſtem. Darmſtadt. Das Staatspreſſeamt nimmt in einem Ar— tikel zu dem„Rollſyſtem“, der Verlegung der Gehaltszah⸗ lungen vom Monatsbeginn auf das Monatsende, Stellung und betont zum Schluß: Um für die Reſtzeit, in der das Rollſyſtem noch läuft, die Gehaltszahlungen für die Beam⸗ tenſchaft erträglicher zu machen, iſt inzwiſchen angeordnet worden, die erſte Rate im Februar am 19. und das volle Märzgehalt vor den Oſterfeſertagen den Beamten auszu⸗ zahlen. ** Frankfurt a. M.(Gefängnis für einen Tierquäler.) In Höchſt/ hatte ſich ein junger Mann aus Nied zu verantworten, der eine 1 Katze durch einen Fußtritt ſo ſchwer verletzte, daß das Tier verendete. Er erklärte, daß das Kätzchen, als er es ſtreicheln wollte, einen Buckel gemacht habe. Das habe ihn ſo geärgert, daß er ihm einen Tritt verſetzte. Allerdings habe er die Katze nicht töten wollen. Er trug bei dem Tritt Turnſchuhe. Der Anklagevertreter beantragte zwanzig Mark Geldſtrafe. Der Richter erkannte, da es ſich um eine große Roheit han⸗ delte, auf eine Woche Gefängnis. ** Frankfurt a. M.(Mit dem Goldenen Flug ⸗ ſportabzeichen ausgezeichnet.) Am 15. ds. Mts. wurde dem Oberregierungsrat, SA⸗Mann Dr. Rolf Landmann, für ſeine Verdienſte im Freiballonſport das Goldene Flugſportabzeichen für Freiballonfahrer im Auf⸗ trage des Deutſchen Luftſportverbandes durch Gruppen⸗ führer Beckerle überreicht. Frankfurt a. m.(Der Tod kam mit dem Roll⸗ ix.) Als der 50 jährige Karl Kieſel an der Strafanſtalt Preungesheim aus der Straßenbahn ſtieg, wurde er von einem fahrenden Rollfix angefahren. K. hatte eine Rippen⸗ Roman von Günther Panstingl Copyricht 1932, by Dr. G. Panstingl, The Hague, Holland. Vor ihnen ſpielte ſich eine phantaſtiſche Szene ab. fahlen Mondlicht ſtanden drei Autos. Straße der Wagen Suſchins, den er ſo aufgeſtellt hatte, daß der Wagen der Chineſen dadurch ganz unerwartet aufgehalten worden war. Dann der„Dacia“-Wagen und neben ihm das Auto, das ihn verfolgt hatte. Auf der Straße kämpften vier Leute gegen zwei. Bei— nahe hätten Morley und Hulberry nicht eingegriffen. So eigenartig verblüffend und feſſelnd war der Kampf. Kein Laut war hörbar. Die ſechs Menſchen kämpften in grimmigem Schweigen. Je zwei der Suſchin-Männer ſtanden gegen einen Chi— neſen, einer der Angreifer lag bereits auf dem Boden. Den ſchienen die Söhne des himmliſchen Reiches gleich zu Beginn niedergeſchlagen zu haben. Li ⸗Sing ſtand Suſchin und dem Kellner Jean gegenüber. Pierre und ein zweiter fochten gegen den anderen Chineſen. Einen Augenblick ſahen Morley und Hulberry zu. Es war unglaublich hinreißend. Die beiden Engländer hatten noch niemals ein echtes, chineſiſches Stockgefecht geſehen. Nun ſahen ſie es. Die Chineſen waren den Europäern weit an Schnellig⸗ keit und Behendigkeit überlegen. Kaum konnte das Auge ihren Bewegungen folgen. Sie ſprangen nach rechts und links, ſchie⸗ nen ſich in der Luft umzudrehen, wendeten ſich auf den Ab— ſätzen, benützten im Sprunge die Füße zum Stoß, ſie waren überall und nirgends zugleich. And hageldicht pfiffen die Stockhiebe nieder. Suſchin und ſeine Leute kämpften mit ungeſchulter und ungezügelter Wildheit. Der doppelten Aebermacht gegenüber fochten die Chineſen mit dem überlegenen Raffinement der ge⸗ ſchulten Stockfechter. 8 Da ſah Hulberry, wie die Hand Suſchins nach rückwärts Im Vorne in der Mitte der kroch Ein Sprung und ſeine Drahtſpirale traf mit dem Stock Li⸗Sings den Arm. Im Bogen zur Erde, und Suſchin ſah die zwei neuen Angreifer, deren Kommen er in der Hitze des Gefechtes nicht bemerkt hatte. Mit drei gewaltigen Sätzen war er bei ſeinem Wagen und ſchoß im folgenden Augenblick davon. Morley hatte ſich inzwiſchen mit ſeinem Schraubenſchlüſſel auf die zwei Angreifer des anderen Chineſen geworfen. Der ſchmächtigere von beiden kam zuerſt in den Hiebbereich ſeiner Waffe, ſtieß einen Seufzer aus und legte ſich mitten auf der Straße zur Ruhe. Pierre ſah, was ſich abſpielte, ſah die neuen Helfer, ſah Suſchin wegfahren und ſprang zu Jean; der ſchon wieder am Steuer ſaß. Eben als dieſer einſchaltete, geſchah etwas Anerwartetes. Li-Sing hatte ſie ruhig einſteigen laſſen. Nun nahm er einen länglichen Zylinder aus einer Falte ſeines Anzuges, und gerade als ſie wegfuhren, warf er ihn zielſicher durch das eine Seitenfenſter, das klirrend zerbrach, in das Innere des Wa— gens. Eine helle Flamme lohte auf, der Wagen ſtoppte, die bei— den Inſaſſen ſprangen heraus und ergriffen die Flucht in das Dunkel der Nacht. zu gleicher Zeit flog die Piſtole Selieimuis um e 9 quetſchung erlitten und verſtarb am 8. Augüſt. Es hatte ſich zunächſt eine Lungenentzündung eingeſtellt und dann war eine Embolie eingetreten. Der unvorſichtige Fahrer, der Spengler Hermann Kirch, der ſich jetzt vor dem Schöf⸗ fengericht wegen fahrläſſiger Tötung einfinden mußte, wur⸗ de zu vier Monaten Gefängnis verurteilt. Das Hauptver⸗ ſchulden lag darin, daß der Angeklagte den Rollfix nicht angehalten hatte, als er damit rechnen mußte, daß Fahr⸗ gäſte der Straßenbahn entſtiegen. ** Frankfurt a. M.(Mehr Sterbefälle als Ge⸗ burten.) Nach einer Mitteilung des ſtädtiſchen Dezer- nenten für die Standesämter wurden im Kalenderjahr 1933 bei den Frankfurter Standesämtern 5315 Geburten, 5607 Cheſchließungen, 6067 Sterbefälle und 6110 Aufgebote be⸗ urkundet. Die Zahl der Sterbefälle überſteigt alſo die der Geburten um rund 750, während in den vorangegangenen beiden Jahren zwar auch kein Geburtenüberſchuß vorlag, aber beide Zahlen(Geburten und Sterbefälle) ſich wenig⸗ ſtens ungefähr ausglichen. Die Zahl der Eheſchließungen hat einen Anſtieg von 4739 im Jahre 1932 auf 5607 im Jahre 1933, alſo um 18 Prozent erfahren, während die Zahl der Aufgebote von 4905 im Jahre 1932 auf 6110 im Jahre 1933, mithin ſogar um 25 Prozent geſtiegen iſt. Frankfurt a. M.(Der„Fall Reitinger“ vor dem Reichsgericht.) Der wegen Mordes an dem SA-Mann Hans Handwerk zum Tode verurteilte Kochlehrling Hans Reitinger hat, wie bereits mitgeteilt, Reviſion des Prozeſſes beim Reichsgericht beantragt. Die Verhandlung in Leipzig wird am 27. Februar ſtattfinden. * Frankfurt a. M.(Bequeme Arbeit der Ein⸗ brecher.) In der Nacht ſtiegen Einbrecher durch ein Fen⸗ ſter in die Büroräume eines Geſchäfts in der Neckarſtraße. Sie öffneten mit einem Schlüſſel, den ſie am Tatort vorfan⸗ den, den Kaſſenſchrank und erbeuteten 500 Mark. Sodann ſchlugen ſie in die Wand, die die Büroräume vom Lager trennt, ein Loch und entwendeten eine erhebliche Menge Zigaretten. Bad Homburg.(Neue Straßen im Taunus.) Von Niederreifenberg nach Schmitten wird eine neue Straße durchgeführt; dann wird der alte Stempelweg von Ober⸗ reifenberg nach dem Roten Kreuz ausgebaut und damit eine ſchöne Verbindung vom Sandplacken nach dem Roten Kreuz geſchaffen. Auch die neu hergerichtete Baſſenheimer Kapelle wird durch die Legung eines beſonderen Weges an den großen Verkehr geſchloſſen. Bei Oberreifenberg wurde die ſogen. Brunhildesſtraße in Angriff genommen. Zuletzt ſoll gleich⸗ laufend mit der Siegfriedſtraße ein Wanderſchutzweg gebaut werden. Man hofft, die Straßen und Wege ſchon im Früh⸗ ling einweihen zu können. * Diez.(Der Güterverkeyr auf der Lahn.) Im Monat Dezember 1933 wurden an Gütern verfrachtet 1349 Tonnen, und zwar zu Berg 490 Tonnen, zu Tal 859 Tonnen. Geſchleuſt wurden im Monat Dezember 1933 je 9 Güterſchiffe zu Berg und zu Tal, je ein Motorperſonen⸗ boot zu Berg und zu Tal, ſowie ein Kleinfahrzeug zu Berg und drei Kleinfahrzeuge zu Tal. Infolge der ſtarken Ver⸗ eiſung der Lahn mußte die Schiffahrt ab 6. Dezember ein⸗ geſtellt werden. a ) Deutſcher Studententag in Karlsruhe. Der Reichs⸗ führer der Deutſchen Studentenſchaft, Dr. Ing. Oskar Stä⸗ bel, gab in einer Rede in der Karlsruher Feſthalle bekannt, daß der erſte Deutſche Studententag im Juli in Karlsruhe abgehalten werden ſoll. N l Urheber Rechtsschutz: Drei-Quellen-Verlag, Königsbrück/ Sa hineingeworſen hatte, weiter. Vie Flammen ergriffen das Ben- zinreſervoir, und eine hohe Feuerſäule hüllte das Auto ein. Li-Sing wandte ſich an Hulberry. „Das Auto wird uns nie mehr verfolgen. Kaputt. Aber nun fort, bevor andere kommen.„Dacia' will nicht Aufſehen.“ Er und ſein Kamerad beugten ſich zu den beiden auf der Erde liegenden Suſchinleuten. Handſchellen klirrten und ſchnappten ein. Zwei Geſtalten wurden zum„Dacia“-Auto ge— ſchleift und hinten hineingeworfen. Dann drehte dieſes um und fuhr wieder auf London zu. Hulberry mit der Stahlſpirale und Morley mit dem Schraubenſchlüſſel in der Hand ſtanden mitten auf der Straße und ſahen ſich an. Plötzlich begann Morley laut zu lachen. Verdutzt ſah ihn Hulberry an. 15 Weißt du, wer der Kerl war, den ich niedergeſchlagen abe? Hulberry verneinte. 5 „Das war der Barkeeper, der uns heute abend die zdrinks' ſerviert hat. And der andere, den die zwei Chineſen ſchon zu Beginn erledigt hatten, war ein Kellner aus dem Tanzſaale. Wenn die Sache in dem Tempo weitergeht, hat die„Gelbe Katze' bald keinen Kellner mehr.“ Hulberry, am Steuer ſeines Wagens, wurde während der ganzen Rückfahrt von einem Gedanken geplagt. Warum hatte der zweite, kleinere und zartere Chineſe ſich ſo ſehr im Hintergrunde gehalten und ſich ſtets ſo gewendet, daß man ſein Geſicht nicht ſehen konnte? Suſchins klug gelegte Falle für die zwei Chineſen war wohl zugeklappt. Aber dabei waren nicht die Richtigen ein— gezwickt worden. Lange konnte Hulberry nicht einſchlafen, weil die Erre— gung in ihm noch nachzitterte. Mitten in der Nacht aber fuhr er auf. Eine Idee hatte ihn geweckt. f 1 99 hatte der Croupier beim Bak⸗Spiel Suſchin gefragt: „Auf zwei oder auf ein Blatt, Monſieur?“ Warum hatte er nicht gefragt: „Auf ein oder auf zwei Blatt?“ Das war es. Der Croupier gab Suſchin damit einen Wink, wieviel Blätter er nehmen mußte. Die Leute arbeiteten mit allen Mitteln. XII. Suſchin wird europäiſch behandelt. 1 Die Abwaſchfrau, die in der„Gelben Katze“ von 8 Ahr früh bis 4 Ahr nachmittags arbeitete, um das Geſchirr und die Gläſer vom Tage zuvor zu reinigen, hörte auf den wohlklingen⸗ den Namen Bacon. Als ſie um viertel nach ſieben ihre Woh- nung verließ, um in den Dienſt zu fahren, kam ihr auf der Treppe ein gutgekleideter Mann entgegen, den ein bedeutend minder gutgekleideter Junge von ſechzehn bis ſiebzehn Jahren begleitete. „Sind Sie Frau Bacon?“ Dieſe bejahte. Im Wagen aber wirkte die Brandbombe, die Li-Sing „Ach möchte Sie. noch einen. Augenblick aufhalten. Ich r Marburg.(Beim Se Am Goldberg bei Cölbe ler⸗Segelfliegergruppe 0 Den Piloten brachte man mit Marburger Klinik. e gelflie gen verunglückt. ſtürzte ein Segelflugzeug der Schü Marburg aus geringer Höhe ab einem Schädelbruch in die Das Segelflugzeug wurde beim Auf⸗ ſchlagen auf den Boden erheblich beſchädiat. * flaſſel. Sammelbüchſen.) Eine kürzlich in ein hieſiges Einheitspreisgeſchäft hatte Winterhilfswerkes erbrach und ihres (Jugendliche Räuber von W̃ H W⸗ gemeine Diebesbande, die eingebrochen Sammelbüchſen des Inhalts beraubte, und dabei die vorgefundenen 21 konnte jetzt ausfindig gemacht werden. Es handelt ſich um eine Anzahl Preſonen im Alter von 16 bis 20 Jahren, von denen einer bei der Feſtnahme ſogar eine Schußwaffe bet ſich trug. Die Verbrecher, denen nicht einmal Opferpfennige für di plariſchen Strafe e Aermſten der Armen heilig entgegenſehen. Aus Mannheim Mannheim, 17. Januar. ſind, dürften einer exem⸗ U Schwimmende braune Meſſe auf dem Rhein. Das Inſtitut für Deutſche Wirtſchaftspropaganda(Landesbezirk 2, Sitz Dortmund) veranſtaltet von Mai bis Oktober 1934 eine ſchwimmende braune Meſſe auf dem Rhein, zu welchem Zweck die beiden größten Dampfer ſchiffahrtsgeſellſchaft,„Blücher“ der Köln-Düſſeldorfer Dampf⸗ und„Kaiſer Wilhelm“ ge⸗ chartert wurden. Ueber 50 Städte am Rhein werden von den beiden Meſſeſchiffen beſucht werden. I Sicherungsverwahrung für rückfälligen Betrüger. We⸗ gen Betrugs im Rückfall hatte ſich der 36 Jahre alte Benedikt Bender aus Hachſpeyer vor dem Schöffengericht zu verant⸗ worten. Der Angeklagte hat ein bewegtes Leben hinter ſich. So wurde er einmal bei einem Diebſtahl von einem Polizei⸗ beamten angeſchoſſen, ſo daß ihm ein Bein amputiert werden mußte. Seit 1923 ſaß er faſt ununterbrochen in Strafhaft. 1933 redete gen wollte, 2000 Mark kam er von Kaſſerslautern nach Mannheim und über⸗ einen Arbeitsloſen, der ſich an einem Geſchäft beteili⸗ zur Gründung eines Vertriebs von Parteiabzeichen uſw. herzugeben. Von dieſem Geld erſtand er ſich ein Auto und ſchädigte den Verkäufer, einen Ingenieur, gleichfalls durch unwahre Angaben. Einen Wirt in einem Stuttgarter Vorort betrog Bender Mark, um eine Zeche von 165 eine Frau um etwa 32 Mark für verkaufte Partei⸗ abzeichen. Ein Betrugsverſuch an einem Mädchen, mit dem er eine Vortragsreiſe dunh „ ſcheiterte an der wollte Europa und Amerika unternehmen Vorſicht des Mädchens. Der Staats⸗ anwalt beantragte viereinhalb Jahre Zuchthaus und Si⸗ cherun Jahre Zuchthaus, fünf ſtrafe gsverwahrung. Das Gericht erkannte auf zweieinhalb Jahre Ehrverluſt, 300 Mark Geld⸗ bezw. 30 Tage Haft und Süherungsverwahrung. i Verkehrsunfall. Auf der Hauptſtraße in Feudenheim ſtieß ein Perſonenkraftwagen mit einem Laſtkraftwagen zu⸗ ſammen, wobei der Mitfahrer Schnittwunden erlitten. Durch Führer des Perſonenkraftwagens und ein den Zuſammenſtoß wurde der Perſonenkraftwagen ſo ſtark beſchädigt, daß er ab⸗ geſchleppt werden mußte. 0 J Verkehrsüberprüfung. Bei einer auf der Schloßgarten⸗ und Bismarckſtraße vorgenommenen Prüfung des Kraftfahr⸗ zeugverkehrs wurden vier Führer von Laſtkraftwagen, die ihre Fahrzeuge erheblich überlaſtet hatten, und drei weitere, die die erforderlichen Papiere nicht mit ſich führten, angezeigt. Ferner wurden zehn Kraftfahrzeuge wegen techniſcher Mängel beanſtandet. habe nämlich geſchäftlich mit Ihnen Aa reer Rickeberg hatte eine freundliche und gewinnende Manier und die Menſchen faßten raſch Zutrauen zu ihm. Frau Bacon ging in ihre Wohnung zurück und ließ die beiden ein. Nach fünf Minuten war die Anterredung vorüber und ſie kam ſtrahlend wieder heraus. E eine neue Fünf⸗Pfund⸗Note und in Wunder war geſchehen. In ihrer Geldbörſe knitterte zehn weitere Pfunde ſtiegen glänzend am Horizont auf. And dafür hatte genteil, mußte die„Gelbe Katze“ mitnehmen, ſie eigentlich gar nichts zu tun. Im Ge— es wurde ihr ſogar noch Arbeit abgenommen. Sie nur den beſcheidenen ſympathiſchen Jungen neben ſich in ihn als ihren Neffen ausgeben und ſich von ihm beim Abwaſchen helfen laſſen. Das war alles. Vielleicht würde er dann ſogar als Kellner angenommen werden. Dafür waren ihr die zehn Pfunde in Ausſicht geſtellt. Za, gute Kellnerſtellen Man hat etwas übrig dafür. waren jetzt nicht leicht zu finden. Die Trinkgelder im Klub floſſen aber auch reichlich. Frau Bacon wünſchte dem Jungen mit den offenen, klugen Augen wirklich, daß In der Küche zeigte er ſich ſehr ihm ſein Plan gelinge. anſtellig. Er machte raſch und gut Feuer, trug mit erſtaunlicher Kraft ſchwere Eimer mit Waſſer herbei und beim Waſchen und Abtrocknen arbeitete er beinahe ſo geſchickt wie eine Frau. Ausnahmsweiſe bereits um elf Ahr früh kam der Ma- nager herunter. Als ſeine Schritte auf der Stiege hörbar wur— den, ſank Frau Bacon der Mut ein wenig. Aber Gerry flüſterte ihr zu: „Keine Angſt, Tante! ſtens h es tut, Sokoloff war wütend. ſo geſtört worden war. Jean lendenlahm nach Hauſe gekommen. verbrannt. Die zwei anderen Kellner ſen erſchlagen oder weggeführt. waren Aufeſſen kann er uns nicht, höch⸗ erauswerfen, und dazu gehören immer zwei. Einer, der und einer, der es läßt.“ Vor allem, weil ſeine Nachtruhe Am ſechs Ahr früh waren Pierre und Sein Wagen war entweder von den Chine— And Pierre und Jean ſelbſt in einem jämmerlichen Zuſtande. Beider Körper ſchmerz⸗ ten von den Stockſchlägen, und ſie hatten in der Nacht noch neun Kilometer laufen müſſen, Flucht war heute abend nicht zu rechnen. Die Sache war böſe abgelaufen. bevor ſie nach ihrer blinden gekommen waren. Auf die Außerdem hatte er nun zu einer Eiſenbahnſtation zu wenig Perſonal. Wütend kam er in die Küche, um ſich einen heißen Tee machen zu laſſen. An der Tür blieb er erſtaunt ſtehen. „Was iſt denn das für ein Zunge hier? Wozu bringen Sie mir fremde Leute ins Haus?“ 7. Verzeihung, Sir, das aber jetzt ohne Poſten. hilft mir beim Abwaſchen. „Halten Sie Ihren Mund. Haſt du ſchon als Kellner ge⸗ iſt mein Neffe. Er iſt Kellner, iſt Darum habe ich ihn ö mitgenommen. Er Bei meinem Rheumatismus arbeitet?“ a „Ja, Sir, ſchon beinahe ein Jahr.“ „Haſt du einen anſtändigen Anzug dafür zu Hauſe?“ 7, mit dir Ja, Sir.“ „Geh nach nachmittags kannſt du wieder hierher kommen. Hauſe und leg dich ſchlafen. Am ſechs Ahr Ich werde es verſuchen. Ich habe zufällig ein paar Leute zu wenig.“ Der Junge bemerkte nun in beſcheidenem Ton: (Fortſetzung folgt.) — Mit gan, geſa wor fein, nit