1 Pol Amtliches Verkünbigungsblatt ber Hej. Bürgermeiſterei Erſcheinungsweiſe: Tägli r i a 4 glich außer Sonn- u d Fei Wöchentlich die illustrierte und inhaltlich reiche 16 e und anderer Behörben-Vereins⸗ u. Geſchäftsanzeiger Auf Sgei Beilagen: Reklamezeile 12 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. Ste 5 18 5 8 ſeitige Beilage„Der Feuerreiter“ Mengenabſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. Für telefoniſch aufgegebene Inſerate gh Bez ugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mk 1 19 ſchlüſſ 1 chlaß gewährt. F foniſch aufg 0 dur Ju 93 den Pfg. Trägerlohn; durch di.„2 zuzügl. 20 wird keine Verbindlichkeit übernommen. Anzeigenannahme durch alle Annoncen⸗Expeditionen n 5 e Poſt bezogen monatlich 1.50 Mk. ausſchl. Zuſtell 1 1 5. 5 aus Inſeratenpreis: Die 12 geſpaltene Milli! Zuſtellungsgebühr. Ver antw. Schriſtleiter ſowie Anzeigenleiter: Friedr. Martin, Druck u. Verlag: Friedr. Martin 0 Rege meterzeile oder deren Naum 2 Pfennig D-A. 1200 Geſchäftsſtelle: Bismarckſtr. 13, Telefon 153, Poſtſcheckk.: Ludwigshafen 151 01 anmat an Alt angniz. Nr. 25 — Handſchreiben des Reichspräſidenten an den Reichskanzler. DNB. Berlin, 30. Jan. Führende Männer zum 30. Januar gefunden, das Reich iſt in Kraft und Stärke neuerſtanden. Wo vor 12 Monaten noch in den Parlamenten Parteien ihr An— weſen trieben, Regierungskriſen auf Regierungskriſen folgten und das Schickſal des Reiches von feigen Intereſſentenhaufen beſtimmt wurde, ſteht heute eine einheitliche deutſche Nation, die ſich in . Anläßlich des heutigen Jahr d berna b ö 5 5 8 estages der Uebernahme der 1 3 5 5 5 den Führung der Reichsregierung durch Adolf 5 3 überwältigender Geſchloſſenheit zu einer Idee und zu einem wird 5 g Mer bat der Manne bekennt. Wenn das deutſche Volk auch im neuen Kampf— Reichspräſident ein Handſchreiben an den Herrn Reichskanzler gerichtet, das folgenden Wortlaut hat: f i Sehr geehrter Herr Reichskanzler! Die Wiederkehr des Tages, an dem ich Sie im Vorjahre zur Führung der Reichsregierung berufen und zum Reichs⸗ kanzler ernannt habe, iſt mir Anlaß, Ihrer in herzuͤchſter Dank⸗ barkeit zu gedenken und Ihnen meine aufrichtige Anerlennung für Ihre hingebende Arbeit und Ihre große Leiſtung auszu⸗ ſprechen. Vieles iſt in dem ſeither abgelaufenen Jahr zur Be⸗ ſeitigung der Wirtſchaſtsnot und zur Wiederaufrichtung unſeres Vaterlandes geſchehen, und große Fortſchritte ſind gemacht wor⸗ den; aber es bleibt auch noch vieles zu tun übrig, bis Not und Schwäche endgültig überwunden ſind. Ich vertraue auf Sie und Ihre Mitarbeit, daß ſie das ſo tatkräftig begonnene Werk des deutſchen Wiederaufbaues auf der Grundlage der nun glücklich erreichten nationalen Einheit des deutſchen Volkes im kommenden Jahre erfolgreich fortſetzen und mit Golles Hilfe vollenden werden! In dieſer Zuverſicht verbleibe ich mit freundlichen Grüßen Ihr ſehr ergebener gez. v. Hindenburg. Der Stellvertreter des Führers: 30 Januar! Machen wir uns klar, daß dieſes Datum auf unabſehbare Zeiten der bedeutungsvollſte Gedenktag der Deut- ſchen ſein wird. Denn mit dem 30. Januar wurde Deutſchlands Rettung vor unaufhaltbar ſcheinendem Verfall und der Wieder— aufſtieg aus der tiefſten Erniedrigung ſeiner Geſchichte eingeleitet. Am 30. Januar 1933 wurde der Grundſtein gelegt zum neuen Deutſchland. Heute nach einem Jahr ſehen wir voll Stolz auf die errichteten Teile des Rohbaues. Er zeigt in vielem deutlich die klaren Linien des national— ſozialiſtiſchen Staates. Noch unterſcheidet er ſich nicht von anderen Rohbauten. Die alten Kämpfer der Bewegung aber, die Adolf Hitler kennen, wiſſen, daß der Neubau in ſeiner Vollen— dung auch die Vollendung des 5 Nationalſozialismus ſein wird. Das zweite Jahr des Nationalſozialismus beginnt! Vizekanzler von Papen: Am erſten Jahrestag der nationalſozialiſtiſchen Erhebung blicken wir ſtolz und dankbewegten Herzens auf das Gewaltige zurück, das unter Adolf Hitler für unſe Vaterland von Führung und Volk geleiſtet worden iſt. Die Größe des lediglich aus dem deutſchen Volke heraus Geſchaffenen gibt das Gefühl der freudigen Gewißheit, daß auch die vielen id ſchweren Auf⸗ gaben, die ihrer Löſung heute noch harren, n innigem Ver⸗ bundenheitsgefühl zwiſchen Führer und Gefolgschaft in ſtreng⸗ ſter Pflichterfüllung, Opferfreudigkeit und Einigkeit gemeiſtert werden. Reichsminiſter Dr. Goebbels: Das erſte Jahr der nationalſozialiſtiſchen Revolution liegt hinter uns. Das deutſche Volk hat wieder zu ſich ſelbſt zurück⸗ jahr ſo einig bleibt und zuſammenhält, dann wird es ſein Schickſal gewinnen. meiſtern und eine neue Zukunft Reichsinnenminiſter Or. Frick: Mit dem Volk, durch das Volk und für das Volk iſt unter der genialen Führung Adolf Hitlers der Bau des Dritten Reiches begonnen, und wird er vollendet werden und deshalb Beſtand haben auf Zahrhunderte. Stabsleiter der PO und Führer der Oeutſchen Arbeitsfront Or. Ley: Der Stabsleiter der Politiſchen Organiſation der NSDAP., Dr. Robert Ley, erläßt in ſeiner Eigenſchaft als Stabsleiter der PO. zum 30. Januar folgenden Au fruf: „Der 30. Januar 1933 gab Adolf Hitler die Macht. Damit gehört dieſer Tag zu den größten Daten der deutſchen Geſchichte. Blickt man nur ein Jahr zurück, ſo will einem ſchier der Atem ſtocken über die gewaltige Amwälzung im Volk und Staat. Was wir ſelbſt in kühnſten Träumen als nicht erreichbar für dieſe kurze Spanne Zeit hielten, wurde erreicht. Des Führers Arbeit in dieſem einen Jahre würde heute ſchon genügen, Deutſchland für Jahrhunderte hinaus ein neues Geſicht aufzudrücken. An dieſem gigantiſchen Werk mitgeholfen und mitgearbeitet zu haben, iſt der berechtigte Stolz der politiſchen Organiſation der Partei. Nur eine in den früheren Kampfjahren vorbildlich ausgebaute ſtraffe Organiſation mit ihren Sparten und Aemtern ermöglichte es, reibungs- und mühelos all die Vielheiten der Organiſationen zu übernehmen und ſie augenblicklich in neue Formen zu gießen und ihnen eine nationalſozialiſtiſche Willensrichtung und Führung zu geben. Dabei vergaß der politiſche Leiter keinen Augenblick, daß er zuerſt Prediger war-und dann erſt Amtswalter eines ihm übertragenen Amtes. Prediger und Soldat zugleich, ſo wird es immer bleiben, dann iſt unſer Endſieg— die Eroberung des ge— ſamten Volkes— unbedingt gewiß. Hitler führt, wir werden wie bisher blindlings folgen und gehorchen. Der bayriſche Miniſterpräſident an den Reichskanzler. DNB. München, 29. Jan. Der bayeriſche Miniſterpräſident hat folgendes Telegramm an den Reichskanzler Adolf Hitler gerichtet: Am Vorabend des erſten Jahrestages Ihrer Betreuung mit der Verantwortung für Deutſchlands Zukunft gedenken Bayerns Regierung und Volk Ihrer, mein Führer, in treuer Gefolgſchaft und mit heißem Dank für die Rettung des deutſchen Volkes und Vaterlandes aus nationaler und völkiſcher Not, politiſcher Ohn— macht und wirtſchaftlichem Verfall. Vom Watzmann zur Rhein⸗ pfalz, vom Bodenſee zum Frankenwald klingen die aufrichtigen Glück- und Segenswünſche dem Führer des neuen Deutſchland der Freiheit, Ehre und des Brotes entgegen, vereint mit den gleichen Gefühlen der übrigen deutſchen Gaue und ihrer Be⸗ wohner. Heil Deutſchland, Heil ſeinem Führer. Miniſterpräſident Siebert. Die engliſche Antwort überreicht. DNB. Berlin, 29. Jan. Nei Montag) um 1 Ahr in Der Reichskanzler hat heute(Montag. lh 1 des Neichsminiſters des Auswärtigen 0 15 8 05 Botſchafter Sir Erie Phipps empfangen, der ein Memoran 3 der engliſchen Regierung übergab, das die Antwort auf di jüngſte deutſche Note darſtellt. Gir John Simon vor dem Anterhaus DNB. London, 29. Jan. n Anterhauſes nach 60 1 entritt des engliſche 5 Der Wiederzuſammentritt des angeſichts der der Weihnachtspauſe am Montag nachmittag war liſche Regierung von allen dieſen Mitteilungen informiert wor⸗ den ſei und daß ſie ſie mit großer Aufmerkſamkeit verfolgt habe. Als Ergebnis ſei die Regierung zu dem Entſchluß gekommen, daß jetzt die Zeit gekommen ſei, wo ſie ihre eigene Stellungnahme zu der gegenwärtigen Lage bekannt geben müſſe(Beifall), und daß die engliche Regierung einen weiteren poſitiven Schritt machen müſſe, ſoweit es in ihrer Macht liege, um ein Ab⸗ kommen zu fördern. Die engliſche Regierung habe daher ihre Anſichten in einer jetzt an die engliſchen Vertreter im Ausland abgeſchickten Denkſchrift zuſammengefaßt, die an die bei den neuerlichen Verhandlungen hauptſächlich betroffenen Re⸗ gierungen übermittelt werde. Die engliſche Regierung habe die Abſicht, dieſe Denkſchrift ſobald wie möglich zu veröffentlichen, Zum 30. Januar. Adolf Hitler, der Führer des Reiches. Zum 30. ler vom Reichs egierung beauftragt Herrn von fk. Heute vor einem Ja präſidenten mit der Bild worden. Er hat ſie Papen als Vizekan helms, mit Hugenl len. Hervorragen teiligt wurden, we amt von Dr. Gö übernahmen dieſe er 0 litiſch die Nationalſozialiſten, u Hugenberg. Dieſer verein'gte Aufgaben des Reiches und Pre ſchaft in ſeiner Hand. 3 niniſterium wurde offen gelaſſen. Man hat vermutet daß hier u. A. ein Vertreter der Zentrumspartei hätte eintreten können. Jedenfalls nahm am 31. Januar Adolf Hitler Beſprecht der Deutſchnationa zialismus, die be Das Miniſter⸗ haffen. Gleichzeitig in Preußen; po ich Herr wirtſchaftlichen e und Landwirt chaftlich bekanntlich 2 Das ungen mit der Zentrumspartei auf, indem er Kaas und Perlitius empfing. Das Zentrum ſtellte Fragen zur Verfaſſungs⸗, Sozial- und Wirtſchaftspolitik der neuen Regierung. Der Ausgang dieſer Sache iſt bekannt. Heute, nachdem ein Jahr wuchtiger Ereigniſſe und eine geradezu ſtürmiſche Entwicklung über die alten Formen der Weimarer Politik hingegangen iſt wird man leichter verſtehen, was da mals ein neutrales Blatt über dieſe Fragen ſchrieb: daß ſie kein Verſtändnis in die wahre Lage der Parteien verrieten Es wurde z. B. auch gefragt, ob die Reichsregierung in Preußen die verfaſſungsmäßigen Grundlagen wiederherſtellen wolle! Im merhin ſchloß der Brief Andolf Hitlers an Prälat Kaas mit einem freundlichen Schlußton für Kaas und Brüning ab. Aber der Kanzler führte bekanntlich dann raſch entſchloſſen die Neu wahlen am 5. März herbei, um ſich eine Mehrheit zu ſchaffen. And ſchrittweiſe mußte dann in der weiteren Entwicklung Par teigedanke und Parteihaltung zurückweichen vor dem elementar ſich durchſetzenden Totalitätsanſpruch der NSDAp. * Aeber die Vorbereitung des Neuen durch das voraus gehende Abſterben der Parteidemokratie iſt an dieſer Stelle wiederholt geſprochen worden. Darüber wird ja heute wohl auch kaum mehr irgendwo eine Anklarheit beſtehen, daß die NSDAP machtvoll und ſtürmiſch als lebendige Bewegung ſo zuſagen, wenigſtens geiſtig in einen größtenteils ſchon leerge wordenen Raum eingedrungen iſt. Reichskanzler von Papen, e 5 5 itiſchen Erklärung Sir John 0 ch die anderen Regierungen Zeit hätten, ſie zu prüfen. der bekanntlich am Zuſtandekommen der neuen Regierung per Ankündigung einer e ee benteitet. Sämtliche damit glich ele ande 0 99 ſönlichen Anteil hatte, ſagt heute über dieſe Zeit unmittelbar Simons von beſonderer deſeht Aünter den anweſenden Im Gchneeſturm erfroren. vor dem Reg erungsantritt Hitlers in einem Artikel der A. P. Bänke und Galerien 5 715 Diplomaten ſah man au en 1 B a. Auf der un ſtanden 60 Anfragen, die e Teil auf außenpolitiſche 3„ 6 tungsfrage, die Frage der un! 5 1 öſterreichiſche Lage bezogen. 2 Sir John Simon gab in Beantwortung einer 125 er Abgeordneten Morgan Jones zunächſt eine kurze Leberſick über die Entwicklung der Abrüſtungsfrage ſeit* n e ſitzung, wobei er beſonders ſeine Beſuche in 8 3 und den deutſch-franzöſiſchen Meinungsaustauf 88 50 der inzwiſchen ſtattgefunden hatte. Er erklärte, daß deutſchen Botſchafter. 41 Menſchen auf einer Inſel umgekommen. DRB. Tokio, 29. Jan. Auf der Inſel Dagelet an der Oſtküſte von Korea wurden 41 erfrorene Eingeborene aufgefunden. Die Inſel war durch einen ſchweren Schneeſturm von der Verbindung mit der Außenwelt abgeschnitten worden. Am Sonntagabend gelang es einer Rettungsabteilung, die Inſel zu errreichen. Es wird befürchtet, daß auf der Inſel noch viel mehr Menſchen ums Leben gekommen ſind. „Der Reichskanzler Brüning hatte in zweijähriger Arbeit ver ſucht, auf dem Wege wirtſchaftlicher Sanierung Deutſchland der Geneſung entgegenzuführen. Aber das Problem lag eben nicht nur im rein Wirtſchaftlichen es lag noch viel mehr im Geiſtigen, und das hatte dieſer ſonſt ſo befähigte Mann über⸗ ſehen.“ von Papen ſchildert, wie er bei ſeinem eigenen Regie⸗ rungsverſuch als Kanzler zwiſchen den Polen zweier verſchie⸗ dener Weltanſchauungen ſich befand, der ſozialiſtiſch-kommuniſti⸗ ſchen auf der einen der nationalſoz'aliſtiſchen auf der anderen Seite. Jede Regierung mußte auf die Dauer zwiſchen dieſen beiden Mühlſteinen zerrieben werden. Das dürfte die Lage von . 1 ee, 4 5 — 3 e 8 5— 5 1 5 8 2 285 8 en 1 2—.—— 5 5 —— 2 7 8 3— D 5 2— 8 ——————————————— t 5 —.* 5 8—— damals richtig darſtellen. Zwiſchen beiden gab es kein Bür— gertum mehr, das den Staat hätte tragen können. Es konnte ſich auch nicht mehr darum handeln, jeweils für den Augenblick mit Hilfe kleiner Zwerggrüpplein und von ZIntereſſenvextretern Mehrheiten zu ſuchen oder durch Notverordnungen des Reichspräſidenten zu regieren. Auf dieſe Weiſe bot ſich jeden— falls kein Ausblick mehr, auf die Dauer nach den doktrinären Prinzipien der Weimarer Verfaſſung Deutſchland durchzuhalten oder wieder aufzubauen. Hier lag der ſchwächſte Punkt an der Frage des Prälaten nach der Einhaltung der Verfaſſung. Was er retten wollte, war ſchon drei Jahre funktionsunfähig: beruhte auf geiſtigen Grundlagen des 19. Jahrhunderts, die ſchon in jenem Augenblick ihre Lebenskraft verloren hatten, als man ſie 1918 zur Aufſtellung der„freieſten Verfaſſung der Welt“ benützte. Der Weltkrieg hatte Zuſtände in der ganzen Welt geſchaffen, die nicht mehr gemeiſtert werden konnten, wenn man jeden laufen und tun laſſen ließ, was er wollte; am wenig⸗ ſten in Deutſchland! * Man kann vom abſtrakten Weiterſpinnen dieſes Gedankens abſehen und den Leſer einfach auf die ſtaatliche Kraftan⸗ ſtrengung zur Aeberwindung der Winternot verweiſen! Oder 3. B. auf die gerade in jüngſter Zeit gehörten gezeichneten Grundzüge einer neuen— einer ſozialiſtiſchen— Erziehung des jungen deutſchen Studenten im Sinne der Erziehung zur Volksgemeinſchaft; oder auf den Arbeitsdienſt, der den jungen Mann erzieht, über die Arbeit als Lohn hinaus zu ſehen als Dienſt an der Geſamtheit. Oder auf die gerade in dieſen Tagen ſo ſcharf betonten Worte gegen alte Vorurteile des Standes oder des Beſitzes. Reichsminiſter Seldte, der aus anderen Anſchauungen an die Regierung und in die Re— gierung gekommen iſt, ſagt jetzt zu dieſem einfährigen Jubiläum: „Hitler iſt erſtens ein Mann aus dem Volke.. der Stahl— helmkamerad ſei darauf eingeſtellt geweſen, daß eines Tages ein Führer kommen würde, der den großen Befehl gibt, ein Kaiſer oder Napoleon oder ein großer Soldat— oder ein Mann aus dem Volke. Gekommen ſei ein Mann und ein Sol- dat aus dem Volke. And das ſei der Führer! * And Nationalſozialismus und Katholizismus? Es fällt in dieſen Tagen auf, wie ſcharf bayeriſche Miniſter an Kirche und Klerus appellieren, nicht feindlich dem Staate gegenüberzuſtehen. In der„Germania“ von 28. Januar unterſucht eingehend Pro— feſſor Lortz⸗ Braunsberg, ein Theologe, das Thema:„Natio— nalſozialiſtiſch und doch katholiſch.“ Er ſagt u. a.:„Der Na⸗ tionalſozialismus iſt ein Lebensvorgang. Der wird niemals in ſeinem Innerſten erfaßt durch eine juriſtiſche Abmachung, alſo auch nicht durch ein Konkordat. Vielmehr erlangt dieſes Konkordat ſelbſt erſt die Fülle ſeiner Wirkungskraft, wenn es aus einer tieferliegenden concordia, Gleichgerichtetheit, Aeber— einſtimmung heraus ſeine Erfüllung findet.“ And er fordert dann katholiſche Mitarbeit! Sie könne aber allein geleiſtet wer⸗ den durch vorbehaltloſen Einſatz, der nicht ſeine Haupt- aufgabe darin ſieht, immer wieder die unentbehrlichen Grenz⸗ ſtriche zu betonen, und dann ja recht„abgeklärt“ und diſtanziert die Mitarbeit zuzuſagen. Sondern der mit dem Schwung des neuen Staates konkurriert ſo wie die Katholiken anderer Län⸗ der längſt ja gerade als Katholiken mit jeder nationalen Welle konkurrieren. Es iſt kurzſichtig, ſo zu operieren, als ob zuerſt einmal der Staat ſich bewähren müſſe, ehe die volle Hingabe an ihn erfolgen könne. Sind wir nicht ein Teil des Staates, weil des Volkes, genau wie die andern auch? Warum ſollten wir uns ungewollt ausſchließen?“... Das böſe Wort:„Sie wollen uns ja nicht“ hat einen bitteren Kern. Denn das iſt wohl klar, daß es deren genug gibt, die uns nicht wollen. Bis heute ſind die antikatholiſchen Tendenzen von geſtern und vor⸗ geſtern in Deutſchland nicht zerſtört. Das bedeutet aber nichts anderes, als daß noch viele nichtkatholiſche Volksgenoſſen den tiefſten Sinn des Nationalſozialismus nicht begriffen haben. Sorgen wir dafür, daß ſie nicht in die Lage kommen, etwa wegen unſeres Verſagens, jenen Sinn auf die Dauer zu ver⸗ fälſchen! Lortz ſchließt, noch heute beſtehe die Möglichkeit, man⸗ ches nachzuholen und ſpricht die bittere Warnung aus vor„ver⸗ paßten Gelegenheiten“! Der unerbittliche Starhemberg. DNB. Wien, 29. Jan. Starhemberg hielt am Sonntag auf einer Führertagung des niederöſterreichiſchen Heimatſchutzes eine ſeiner zur Genüge bekannten Reden. Er beſtritt dabei energiſch, daß Alberti bei den Verhandlungen mit öſterreichiſchen Nationalſozialiſten im Beſitz einer von ihm, Starhemberg, ſelbſt unterzeichneten Voll⸗ macht geweſen ſei. Seine, Starhembergs, Anterſchrift müſſe gefälſcht worden ſein. Immerhin ergab ſich aus Starhem⸗ bergs weiteren Darlegungen, daß er offenbar von dem politiſchen Referenten Albertis, Dr. Flor, über die Zuſammen⸗ kunft Albertis mit nationalſozialiſtiſchen Vertretern unterrichtet worden war. Weiterhin meinte Starhemberg wörtlich:„Man könnte mit den Nationalſozialiſten zuſammengehen, wenn ſie die Abſicht hätten, den Faſchismus durchzusetzen“, aber das wollten ſie nicht, und da er offenbar das Gefühl hatte, damit nicht genug zur Erheiterung der politiſchen Umwelt getan zu haben, gab er, zum erſten Male vor aller Oeffentlichkeit,„die Bedingungen preis, unter denen er geneigt wäre, mit Adolf Hitler zu verhandeln“. Danach ſoll Adolf Hitler aner⸗ kennen, daß der Faſchismus in Oeſterreich durch den Heimtſchutz vertreten und eine nationalſozialiſtiſche Partei in Oeſterreich „überflüſſig“ ſei. Zum Ausgleich dafür iſt Starhemberg groß— mütigerweiſe bereit, mit ſich darüber reden zu laſſen, in welcher Form Oeſterreich in außenpolitiſcher Beziehung der deutſchen Reichsregierung„ſeine Anterſtützung leihen“ könne. Nachdem ſich Starhemberg dann gegen die chriſtlichſoziale Partei gewandt hatte, mit der Bemerkung, der Heimatſchutz ſei nicht bereit, aus der Aera der Korruptionsdemokratie einge⸗ ſchlichene Elemente in der Zukunft mitzuſchleppen, fügte er eilig hinzu, der Heimatſchutz wolle aber wegen lokaler Kleinig⸗ keiten keine Kriſe mit der Regierung heraufbeſchwören. Den Schluß der merkwürdigen Rede bildete die Aufforderung an den Heimatſchutz, von nun an zum„aktiven Antiterror über— zugehen“.„Jeder Heimatſchützler iſt verpflichtet, ſo lauteten ſeine Ausführungen, jedem Angriff ſofort entgegenzutreten, bevor er noch die amtliche Beſtätigung ſeines Todes hat, und wenn öffentliche Organe nicht entſprechend einſchreiten ſollten, dann werden wir ſelber Ordnung ſchaffen. Ich möchte ſehen, wer in Oeſterreich gegen mich einſchreiten wollte, wenn wir von unſerem Notrecht Gebrauch machen.“ Vizekanzler Fey, der anweſend war und gleich nach Starhemberg das Wort nahm, hat die Drohung, die der Hei matſchutzführer damit auch gegen die öffentlichen Organe der Ordnung ausgeſprochen hat, offenbar gefliſſentlich überhört, denn er erklärte, er habe den erhebenden Worten des Bundes- führers nichts hinzuzufügen. ö Berlin: In einem Aufruf an die preußiſche Landjägerei gibt ihr Miniſterpräſident Göring wieder den alten Namen „Gendarmerie“. Weitere Aufrufe erließ Göring an die Kriminalpolizei und an die Beamten der Gemeindepolizei, Wien: Starhemberg forderte in einer Rede auf einer Führertagung den Heimatſchutz auf, von nun an„zum qktiven Antiterror“ überzugehen. g 3 22 den, 3 Der Student im neuen Staat. Reichsinnenminiſter Or. Frick vor den Studenten. DNB. Berlin, 29. Jan. Auf einer Weiheſtunde des Allgemeinen Deutſchen Waffen- ringes hielt Reichsminiſter des Innern, Dr. Frick, eine Rede. Ausgehend von der Aneinigkeit des deutſchen Studententums während ſeines vielhundertjährigen Beſtehens und von dem Standesdünkel, der den Akademiker in eine Volksferne brachte, betonte der Miniſter: Der Krieg brachte die große Wandlung. Als die Studentenregimenter bei Langemarck ſingend in den Dod gingen, als alle Schützen des Volkes die Waffenbrüderſchaft des Schützengrabens ſchloſſen, da wurde der Grund zu neuer Gemeinſchaft des Volkes gelegt. Der Zuſammenbruch des Jahres 1918 und die darauf folgende Zerſtörung der Nation war zugleich der Beginn der Wiedergeburt des Volkes. Damals machte ſich unſer Führer Adolf Hitler auf den Weg, um das Volk aus tiefſter Not wieder auf den Weg der Ehre zurückzuführen. Da— mals begann die Entfremdung von Student und Hochſchule. Volksfremde Lehrer durften ſogenannte Wahr— heiten verkünden, die den Studenten blind machen ſollten gegen die Zerſtörung der ſeeliſchen Grundkräfte der Nation. Vor einem Heldentum Schlageters oder Horſt Weſſels verſinkt die Welt der Hochſchule, die Begeiſterung aller Kommerſe, der Mut von tauſenden von Menſuren in weſenloſes Nichts. Horſt Weſſel ſühnte durch ſeinen Gang ins Volk und in den Tod die Schuld der Hochſchule, der Akademiker und der Studenten an das Volk, wies den Weg, den wir alle gehen müſſen, wenn wir nicht weiter ſündig werden wollen des Verrates am Volke! Denn es war Verrat am Volk, daß die Hochſchulen ſich aus dem Leben des Volkes herauslöſten und die Wiſſenſchaft als Selbſtzweck trieben. Es war Verrat am Volke, daß die Akademiker einen Stand für ſich bildeten und nur ihre Vorrechte und Vorzüge betonten, ohne ihre Pflichten am Volk zur Grundlage ihrer Be— rufsarbeit zu machen. Der Nationalſozialismus läßt dies nicht mehr zu, er zwingt alle in die völkiſche Ordnung zurück. Der Nationalſozialismus kennt keine„Autonomie“ der Hochſchulen, die gegen das Volk behauptet werden könnte, keine Freiheit der Wiſſenſchaft und ihrer Lehre, die ſich gegen das Volk richten könnte. Freiheit der Wiſſenſchaft heißt nichts anderes, als daß der Forſcher der Wahrheit zu dienen verpflichtet ſei. Darin und nur darin ſoll die Wiſſenſchaft frei ſein. Dieſe Freiheit iſt der Wiſſenſchaft gerade von denen genommen wor— den, die heute über die kulturzerſtörende Vergewaltigung der Wiſſenſchaften in Deutſchland lärmen und die ihre zerſetzenden Irrlehren durch das Mittel der Freiheit der Wiſſenſchaft poli- tiſch wirkſam zu machen verſuchten. Erſt durch die Bin d ung ans Volk erhält die Wiſſenſchaft die Sicherheit und Stetig⸗ keit ihrer Arbeit, erhält ſie den Sinn ihres Fragens und Ant- wortens. Darum verlangen wir den völkiſchen Gelehrten, Nur ſie ſind davor bewahrt, ſich an ein unnützes Spiel mit Begriffen, Paragraphen und Formeln zu verlieren und an die Stelle der Wirklichkeit eine geiſtige Ideenwelt zu ſetzen. Es gibt nur einen Zuſammenhang in Deutſchland: das Volk. In dieſem Fall muß der Student mitten darin ſtehen. Mit ſozialem Verſtändnis iſt nichts getan; Sozialiſt iſt nur der, der in jedem Schritt, in jeder Bewegung, in jeder Begegnung mit Volksgenoſſen ſozialiſtiſch handelt.— Sie müfſſen, meine Kommilitonen, härteſte Sozialiſten werden, weil Sie im künftigen akademiſchen Beruf vorbildliche Sozialiſten ſein müſ⸗ ſen und weil Sie durch die geiſtige Welt des Studiums und Berufs mehr als andere Volksgenoſſen in der ſtändigen Ge— fahr ſtehen, den Zuſammenhang mit dem Volk zu verlieren und dem Sozialismus untreu zu werden. In der Hitler-Jugend, in der SA, im Arbeitsdienſt uſw. ſind Spitzen ſozialiſtiſcher Selbſt⸗ erziehung geſchaffen in denen Sie ſich einſetzen müſſen. Nur ſo werden Sie ſozialiſtiſche Kämpfer. Heute wird ſichtbar, daß der Einbruch dieſer Kräfte in die Hochſchule nötig war, um die Hochſchule zu retten und ſie ihrer erneuerten Beſtimmung zurück— zuführen. Damit iſt eine Reform der Hochſchule voll— zogen worden, die mit papierenen Vorſchriften nicht möglich geweſen wäre. Wenn alle Glieder der Hochſchule ſich in der gleichen Auffaſſung von Ehre, dem Sinn und der Aufgabe der Hochſchule vereinen, wenn alle Glieder der Hochſchule im Natio- nalſozialismus zuſammenſtehen, dann werden alle Spannungen, die heute noch zwiſchen dem Wiſſenſchaftsdienſt und dem natio⸗ nalſozialiſtiſchen Erziehungsdienſt beſtehen und vielfach als gegenſätzlich und unvereinbar miteinander empfunden werden, ſich in einer inneren Einheit auswirken. — Daladier verhandelt. DNB. Paris, 29. Jan. Der Abgeordnete Daladier verließ um 10.40 Ahr das Eliſée. Den Berichterſtattern erklärte er, daß der Präſident ihm den Auftrag zur Kabinettsbildung angeboten habe. Im Laufe des Abends werde er den Präſidenten erneut beſuchen und ihm nach inzwiſchen erfolgter Befragung ſeiner politiſchen Freunde die endgültige Antwort geben. 5 Daladier erklärte, es ſei ſeine Abſicht, eine Regierung energiſcher und achtens werter Männer zu bilden, die entſchloſſen ſind, die Autorität des Staates im Vertrauen auf die Republik wiederherzuſtellen. Ein Kabinett auf breiteſter Grundlage? DNB. Paris, 29. Jan. Der mit der Kabinettsbildung beauftragte ehemalige Mi⸗ niſterpräſident Daladier hat ſofort die Beſprechungen mit den Perſönlichkeiten aufgenommen und zunächſt dem Präſidenten des Senats und dem Präſidenten der Kammer den üblichen Be— ſuch abgeſtattet. Daladier hofft, ſein Kabinett bis ſpäteſtens Dienstag gebildet zu haben, und wird noch im Laufe des Mon⸗ tag⸗Abends den Staatspräſidenten über ſeine bisherigen Be— ſprechungen unterrichten. Man ſchreibt Daladier die Abſicht zu, die bedeutenden Poſten ſeines Kabinetts mit vollkommen neuen Perſönlichkeiten zu beſetzen, um dadurch die in der Oeffentlich— keit herrſchende Beunruhigung beizulegen. 3 Das Innenminiſterium dürfte Daladier vorausſichtlich ſelbſt behalten. Das Außenminiſterium ſoll einen neuen Miniſter er⸗ halten. Die Abſicht Daladiers geht anſcheinend dahin, nur mög⸗ lichſt wenig Miniſter und Anterſtaatsſekretäre heranzuziehen, da⸗ für aber die Grundlage des Kabinetts weſentlich zu erweitern. Man rechnet in politiſchen Kreiſen damit, daß auch mindeſtens ein Mitglied der von den Ssozialiſten abgeſplitterten Neu⸗ ſozialiſten in die Regierung eintreten wird. In gewiſſen Kreiſen behauptet man ſogar, daß der bisherige Kriegsminiſter berechtigte Ausſicht habe, ſein Kabinett bis zur Gruppe Marin hin zu erweitern. Man ſprach Montag nachmittag auch davon, daß Daladier ſelbſt das Außenminiſterium übernehmen werde, um das Innenminiſterium einem Senator zu überlaſſen. Sparkaſſenſturm in Frankreich. Staviskykundgebungen auch in der Provinz. DNB. Paris, 29. Jan. In Nizza veranſtalteten die zu einem Verbande zuſammen⸗ geſchloſſenen Steuerzahler am Sonntag gegen die Umtriebe gewiſſer in den Stavisky-Skandal verwickelter Parla- mentarier eine Kundgebung. Sie zogen durch die Straßen und durchbrachen den Abſperrungsgürtel der Polizei. Erſt durch ſchnell herangezogene polizeiliche Verſtärkungen konnte ſie als⸗ einandergetrieben werden, wobei es nicht ohne Gebrauch der Fäuſte und Gummiknüppel abgegangen iſt. Auch in Rouen fanden am Sonntag Kundgebungen gegen die„Freunde Staviskys“ ſtatt. In der Hauptſache beteiligten ſich daran die Mitglieder der verſchiedenen Beamtenverbände. Zuſammenſtöße mit Jungpatrioten und politiſchen Gegnern ereigneten ſich in Nantes. Hier mußte die Polizei eingreifen. Täglich eine Million Frs. Abhebungen. DNB. Paris, 29. Jan. In Nancy und in Nizza fand in der vergangenen Woche ein Sturm auf die Sparkaſſen ſtatt. Durchſchnittlich wurden täglich gegen eine Million Frs. abgehoben. Die Zweig⸗ ſtelle der Bank von Frankreich mußte einſpringen, um den An- forderungen genügen zu können. eee eee ee drann Wieder Münchener Metzgerſprung am Roſenmontag. Wiederaufleben eines alten Faſtnachtsbrauches. DNB. München, 29. Jan. Die Obermeiſter der Münchener Metzgerinnungen haben ſich auf eine Anregung hin bereit erklärt, den Metzgerſprung am Faſtnachtmontag zugunſten des Winterhilfswerkes in ſeiner hiſtoriſchen Aufmachung und Form durchzuführen, obwohl nur eine kurze Vorbereitungszeit zur Verfügung ſteht. Es iſt ein Ausſchuß gebildet worden, an deſſen Spitze der Münchener Metzgermeiſter Prock ſteht, der auch den letzten Metzgerſprung, der im Jahre 1928 ſtattfand, geleitet hat.— Der Metzgerſprung iſt ſeit 1426 nach Nürnberger Vorbild von der Münchener Metzgerzunft übernommen und alljährlich am Faſchingsmontag anläßlich des Freiſpruchs der Lehrlinge am Fiſchbrunnen auf dem Marienplatz aufgeführt worden. Dem Feſtzug geht eine kirch— liche Feier voraus. Zeitweiſe war der Metzgerſprung in Ver— geſſenheit geraten. Deutſche Arbeitsfront und„Kraft durch Freude“ in Danzig wie im Reich. DNB. Berlin, 29. Jan. Das Propagandaamt„Kraft durch Freude“ teilt mit: Der Landesobmann der NSB0O. und Landesleiter der Deutſchen Arbeitsfront in Danzig, Pg. Schories, ordnet an: Der von dem Führer der Deutſchen Arbeitsfront, Pg. Dr. Ley, für das Deutſche Reich herausgegebene Organi— ſationsplan der Deutſchen Arbeitsfront und der NS.-Gemein— ſchaft„Kraft durch Freude“, veröffentlicht im„Deutſchen“ Nr. 22 vom 27. Januar 1934, gilt vollinhaltlich auch für das Gebiet der Landesleitung Danzig. Heute Rund funk⸗Aebertragung der Regierungserklärung. DNB. Berlin, 29. Jan. Die Dienstag⸗Sitzung des Reichstages mit der Regierungs⸗ erklärung durch den Reichskanzler Adolf Hitler wird auf alle deutſchen Sender übernommen werden. Die Sitzung beginnt um 15 Ahr. Erdbeben in Mexiko. DNB. Mexiko⸗Stadt, 29. Jan. Ganz Süd⸗ und Mittel⸗Mexiko wurde am Sonntagabend von einem Erdbeben erſchüttert. Die mexikaniſche Hafen⸗ ſtadt Acapulco am Stillen Ozean hat ſchweren Schaden erlitten. Viele Häuſer weiſen große Sprünge auf. Das Erdbeben löſte in der Hauptſtadt großen Schrecken aus. Die Bevölkerung flüchtete auf die Straßen. Mehrere Perſonen wurden im Gedränge verletzt. Material⸗ ſchaden iſt in der Hauptſtadt bisher nicht gemeldet worden. Da⸗ gegen iſt in Acapulco faſt kein Haus unbeſchädigt. Die Be⸗ völkerung brachte die Nacht im Freien zu. In Amecameca, das nördlich des Vulkans Popocatepetl liegt, ſoll abends am Himmel ein Feuerball, möglicherweiſe ein Meteor, beobachlet worden ſein. Bis jetzt liegen noch keine Angaben über Ver⸗ luſte an Menſchenleben vor. Kataſtrophale Schneeſchmelze in Chile. DRB. Santiago de Chile, 29. Jan. Die kataſtrophalen Aeberſchwemmungen infolge der außer⸗ gewöhnlich ſtarken Schneeſchmelze in den Bergen an der chileniſch⸗argentiniſchen Grenze haben bisher rund 100 To⸗ desopfer gefordert. Der Aconcagua, der höchſte Gipfel Südamerikas, verlor ſeinen Mantel von„ewigem Schnee“ Sämtliche Verkehrsmittel in dieſen Gegenden wurden lahm⸗ gelegt. Brücken, Straßen, Kraftwerke und teilweiſe auch Ort⸗ ſchaften wurden zerſtört. Den Schaden ſchätzt man auf rund 50 Millionen Mark. Der Codex Sinaiticus geſtohlen? DNB. Kairo, 29. Jan. Der zur Zeit in Kairo anweſende Erzbiſchof von Sinai hat das Britiſche Muſeum in London telegraphiſch um die Ausliefe⸗ rung der berühmten Bibelurſchrift„Codex Sinaiticus“ erſucht, die das Britiſche Muſeum vor kurzem von der Moskauer Re⸗ gierung käuflich erworben hatte. Der Erzbiſchof erklärt, der Codex Sinaiticus gehöre dem Kloſter vom Berge Sinai, und er habe ſichere Beweiſe, daß der Codex im Jahre 1844 aus dem Kloſter geſtohlen worden ſei. Seine Vorgänger hätten ſich nach der Revolution alle Rechte gegenüber der Räteregierung vorbe- halten. Der Erzbiſchof deutet an, daß er möglicherweiſe mit einer Entſchädigung rechne, falls das Britiſche Muſeum eine 1 Herausgabe der wertvollen Schrift verweigern würde. *. 8 4 r 1 T bel 9 Schul Hal 9 e f iſen igte 1 daß n ebe la und ich ls het gen fen be. en en. her 110 g Schulſtr.). Ich erwarte pünktliches und vollzähliges Erſcheinen. der katholiſchen wie in der evangeliſchen Kirche finden nach N. Bekunntnachungen 8 5 Gnstetamtliche Veröffentlichungen der NS Delp 2 AN eit der NSDAP., Ortsgr. Viernheim und der Unterformationen 5 e ö chäftsſtel le: Adolf Hitlerſtraße 19 1 Geſchäfts ſt u en ⸗Eintei N S 8. u Deutſche Arbeitsfront: 1 05 Mo 105 Amt 9500 0 Freitag, abends 7—9 Uhr ö eee e 5 a 2 C Ortsgruppenleitung: jeden Montag u. Donn ahenverwaltung d. Ortsgri ersta 5 g, abends 79 uh ippe: jeden Donne 5 stag, abends 7—9 Uhr Gottesdienst in der Zwöljapoſtelkirche. 5 Heute Dienstag, den 30. Januar, abends 8 Uhr nach der Gedenkſtunde am Rathaus findet in der Zwölfapoſtel⸗ kirche, gemäß der Verordnung des Biſchöfl. Ordinariats, die wir nachſtehend zum Abdruck bringen, aus Anlaß des Jahres⸗ tages der Berufung des Führers der nationalen Bewegung zum Kanzler des deutſchen Reiches ein Dankgottesdienſt mit Die Gedenkſtunde findet bereits um 77 ö Die Parteimitglieder ſormationen verſammeln ſich pünktlich 6,15 u Die Vgte. Feuerwehrkapelle ſowie die Vier! ſchaft ſtehen ebenfalls pünktlich und g Zeit am Rathaus zur Verfügung. Die geſa ſchaft laden wir hierzu herzl. ein. 838 * Ahr vor dem Rathaus ſtatt NS.⸗Frauenſchaft verſammelt ſich u Rathaus. m 6,15 Uhr am S. i 5 NS. Bauernſchaft verſammelt ſich um 6,15 Uhr am Löwen. BDM. verſammelt ſich um 6 Uhr an der Schillerſchule. Hitlerjugend. Heute Abend punkt 6 Uhr Ge een folgſchaft ll im Kaiſer⸗ Der Führer: K. Froſchauer. NS BO. und Deutſche Arbeitsfront. 0 Die NS. und deutſche Arbeitsfront beteiligt ſich ge⸗ ſchloſſen an der„Gedenkſtunde für den Tag der nationalen Erhebung“. Alle Mitglieder der NS. und der Deutſchen Arbeitsfront treten daher am 30. Januar 193 abends 6 Uhr am Gaſthaus z. Fürſt Alexander an. Das Erſcheinen 1 Heil Hitler. iſt für alle Pflicht. Mitgliederverſammlung der N. S. D. A. P. Am kommenden Mittwoch, den 31. Januar 193 findet im Gaſthaus zum Fürſt Alexander pünktlich abends ½9 Uhr unſere diesmonatliche Mit gliederverſammlu ng ſtatt. f i In dieſer Mitgliederverſammlung wird ein Jahresüber⸗ blick gegeben, die neueingetroffenen Mitgliederkarten gelangen zur Ausgabe und gleichzeitig iſt mit der Verſammlung ein Schulungsabend verbunden. Ich erwarte alſo reſtloſes Erſcheinen der ge⸗ ſamten Parteigenoſſenſchaft, insbeſondere der Pg. Die verpflichtet werden, und möglichſt vollzähliges Erſcheinen der Mitglieder aller Unterformationen. Heil Hitler! Blockwarte melden wie vorgeſchrieben. ez. Franzke, Ogruf. Achtung! Blockwarte! 5 5 Scomeit noch nicht geſchehen(Block 1. 2 und 7) muß Abrechnung bis ſpäteſtens Mittwoch abend 6 Uhr erfolgen! Heil Hitler! gez. Schweigert, Kaſſenwart. Singchor— NS. ⸗Frauenſchaft und Bm. Mittwoch abend 7,30 Uhr Singſtunde im Central⸗Kino Heil Hitler! Der Propagandaleiter. Lokale Nachrichten. Viernheim, den 30. Januar 1934. In der Schmiede (Zum 30. Januar.) Ich ſeh' dem ernſten Meiſter zu, Der ſchaffend ſteht in ſeiner Schmiede. Er gönnt ſich wenig Raſt und Ruh, Der Hammerſchlag ward ihm zum Liebe. Jur Jange greift die harte Hand, Enknimmt den Eiſenſtab den Flammen, And ſchmiedet ſchnell ein ſtarkes Band, Auf daß es ewig hält zuſammen Da denk' ich an das Vaterland, Ich ſehe unſern Jühcer ſchmieden Ein ſtarkes, feſtgefügtes Band, Das unſer Volk ſoll feſt umfrieden. And heiße Wünſche ſteigen auf: Er mög' die Rieſenarbeit zwingen; Was ſelten war im Zeitenlauf, Das ſoll dem Führer jetzt gelingen! Sieg-Heil! erklingt's in Work und Lied In allen unſern deulſchen Gauen; Heil Hitler! Du biſt Deutſchlands Schmied, Wir folgen dir mit Goltvertrauen! Otto Saft. Zum Geburtstag i der nationahjozialijt. Nevolution Heute abend 6.30 Ahr Gedenkſtunde am Rathaus; anſchließend Dankgottesdienſte beider Konfeſſionen. Wie bereits bekannt gemacht wurde, wird des Jahres⸗ tages der nationalſozialiſtiſchen Revolution, des 30. Januars, nach dem Willen deſſen, der mit einer neuen Weltanſchau⸗ ung eine neue Zeit heraufgeführt hat, in Form einer 15 alen Hilfsbereitſchaft von größtem Ausmaße gedacht. Da⸗ neben iſt es den örtlichen Behörden Eee e laſſen, dem Danke für die glückliche Führung des Reiches durch unſeren Volkskanzler Adolf Hitler e lichen Gedenkſtunde Ausdruck zu verleihen. Zu 715 8 ruft die hieſige Parteileitung alle Volksgenoſſen 80 1 1 genoſſinnen, die geſamte Einwohnerſchaft um 6,30 1 76 abend auf dem Rathausplatz zuſammen. Es wirken mit: Di Vereinigte Feuerwehrkapelle und die Geſangvereine. g Zum Zeichen der engen Verbundenheit zwiſchen a und Bevölkerung trägt der Ort reichen Flaggenſchmuck. In heute Dienstag abend und die Mitglieder aller Unter⸗ hr am Rathaus. iheimer Sänger⸗ vollzählig zur angegebenen mte Einwohner⸗ Gebet für das Vaterland ſtatt. * Verordnung 5 Am 30. Januar kehrt der Tag wieder, an dem unſer Reichskanzler ſein Amt angetreten hat. Wir geben den Pfarrern anheim, in Gemeinden, wo eine ſtarke Beteiligung zu erwarten iſt, am Abend dieſes Tages eine Andacht zu halten, um Gott zu danken für all das gute, das er unter der Kanzlerſchaft Adolf Hitlers der Kirche und dem Vaterland gegeben, und um ihn zu bitten, daß er die Schritte des Reichskanzlers zu ſeiner größeren Ehre und zum Segen von Kirche und Staat lenke. Als Andacht ſoll die von der heiligſten Drei⸗ faltigkeit(Geſangbuch Nr. 115) genommen und das allgemeine Gebet am Schluſſe verrichtet und die Marianiſche Antiphon geſungen werden. Möge das katholiſche Volk durch eifrigen Beſuch dieſes Gottesdienſtes zum Ausdruck bringen, daß es mit uns eins iſt in dem Gedanken, daß das gläubige Be— kenntnis zu Gott, dem Spender alles Guten, die beſte Ge⸗ währ bietet für den Aufſtieg und das Glück des deutſchen Volkes, das in den beiden letzten Jahrzehnten durch ſo viele Prüfungen hindurchgegangen iſt. Mainz, den 28. Januar 1934 Das biſchöfliche Ordinariat: Dir. Mayer. * Evang. Gemeinde. Heute Dienstag, den 30. Januar lfd. Is, abends 8 Uhr findet Da nkgottesdienſt ſtatt anläßlich des Jahrestages der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler. Die Gemeinde iſt herzlichſt eingeladen. Der Kirchenchor wirkt mit. Todesfall. Nach langem mit großer Geduld ertragenem Leiden, ſchloß heute Nacht Frau Kat harina Roſchauer, geb. Müller, die Gattin des Herrn Georg Roſchauer 1., Lorſcherſtraße 5, ihre Augen zum ewigen Schlummer. Im Alter von 71 Jahren wurde ſie in die Ewigkeit abgerufen. Die Beerdigungszeit iſt aus der Todesanzeige erſichtlich. „Der Sieg des Glaubens“ ein Film aller Deuljchen! Nur noch wenige Tage— und auch Viernheim erlebt im Film ein geweihtes Feſtſpiel von dem erſten großen Ab⸗ ſchnitt deutſcher Beſinnung, den„Sieg des Glaubens“. Mit unendlicher Liebe und Mühe haben hier Leni Riefenſtahl und ihre bekannten Mitarbeiter ein Werk geſchaffen, das unver⸗ gänglich bleiben wird. Ein Jahrzehnt lang haben unſer Führer und ſeine Ge⸗ treuen trotz erſchütternder Fehlſchläge und abgrundtiefen Haſſes den Glauben gepredigt an Deutſchlands Erwachen, an Deutſch⸗ lands Kraft und Zukunft, bis ihnen die Ereigniſſe recht gaben, und unſer Reichspräſident die Macht des Staates Adolf Hitler anvertraute. Ihr Glauben hatte geſiegt und ſeine Krönung fand dieſer Sieg in dem Reichsparteitag zu Nürnberg. Hunderttauſende deutſcher Nationalſozialiſten aus allen deutſchen Gauen ſtrömten zuſammen in Nürnbergs Mauern, um unſerem Führer zu danken, ihm weiter Treue zu geloben und aller Welt zu zeigen, daß Volk und Führer eins ſind. Darum, ihr lieben deutſchen Eltern, nehmt das kleine Opfer auf euch und ſchickt eure Kinder in dieſen Film, daß auch ihre jungen Seelen erfüllt werden von der Ahnung jenes großen Geſchehens und entflammt werden von dieſem Beiſpiel unverbrüchlicher Treue, wenn Hunderttauſende deutſcher Männer, Frauen und Kinder unſerem Führer zujubeln. Und ihr, deutſche Volks genoſſen, laßt euch dieſe Gelegenheit nicht entgehen, den Wendepunkt der deutſchen Geſchichte im Film mitzuerleben und die Hingabe an unſer Volk in euerem Herzen zu wecken, damit ihr geſtärkt werdet für die Löſung der Aufgaben, die unſer noch harren. Und für euch, Parteigenoſſen, muß es eine ſelbſtverſtändliche Pflicht ſein, mit dabei zu ſein, wenn es gilt, den Führer zu ſehen, zu hören, ihm zu danken und teilzunehmen an dem Treuegelöbnis ſeiner Mitſtreiter. Wenn ihr auch ſelbſt Zeugen jener denkwürdigen Tage in Nürnberg ſein durftet, ſo wird euch der Film doch zu einem Erlebnis werden, weil er gerade die Brennpunkte des damaligen Ge⸗ ſchehens in einer Weiſe zuſammenfaßt, daß er uns einen ge⸗ waltigen Eindruck deutſcher Vaterlandsliebe und glühender Begeiſterung für Führer und Volk verſchafft, wie es für den einzelnen Teilnehmer einfach uumöglich war. Darum: Alles in den„Sieg des Glaubens“! Heil Hitler! Der Ortsgruppen⸗Filmwart. * Die Generalverſammlung der Landw. Geld⸗ und Warengenoſſenſchaft e. G. m. b. H. Viernheim nahm im„Schützenhof“ einen ordnungsgemäßen Verlauf, obwohl der Beſuch ſeitens der Mitgliedſchaft zu wünſchen übrig ließ. Erſt gegen 9 Uhr konnte der Vorſitzende, Herr Michael Mandel mit Begrüßungsworten an die Mitglieder die Verſammlung eröffnen und hieß insbeſondere den Ortsbauern⸗ führer, Herrn Roos ſowie den Verbandsreviſor Herrn Meiß⸗ ner⸗Darmſtadt willkommen. Alsdann trat man zur Tages⸗ ordnung über, deren Punkte raſcheſte Erledigung fanden. Der Rechner der Genoſſenſchaft, Herr Adam Brechtel gab den Rechenſchaftsbericht für das abgelaufene Geſchäfts⸗ jahr 1933 bekannt, dem zu entnehmen war, daß Erſprießliches im hieſigen Genoſſenſchaftsweſen geleiſtet wurde. Der Jahres⸗ umſatz betrug 70 000 Mk. und iſt davon ein erfreulicher Reingewinn zu verzeichnen. Auf Antrag des Vorſitzenden und mit Zuſtimmung der Mitglieder ſollen dem Winterhilfswerk 30.— Mk. überwieſen werden, der Reſtbetrag wird dem Re⸗ der Gedenkſtunde Dankgottesdienſte ſtatt. erſtattete den Reviſionsbericht und ſprach derſelbe der Ge⸗ ſchäftsführung den Dank aus für die ordnungsgemäße Führung der Kaſſengeſchäfte, die als vorbildlich zu bezeichnen ſeien. Mit dem Hinweis auf andere Genoſſenſchaften, welche die Kriſenjahre nicht überſtanden und deshalb nicht in den Heſſiſch⸗ Naſſauiſchen Landſtand aufgenommen werden können, erklärte Herr Meißner, daß der Anſchluß der hieſigen Genoſſenſchaft an dieſen Verband in Kürze erfolge, zumal ein Reſervefonds von nahezu 6000 Mk. vorhanden iſt. Dem Vorſtand und Aufſichtsrat wird Entlaſtung erteilt. Aus dem Tätigkeits⸗ bericht iſt zu entnehmen, daß 9 Vorſtandsſitzungen und 4 Aufſichtsratsſitzungen ſtattgefunden haben. Bei der Wahl des Vorſtandes und Aufſichtsrates wurde für den zurückgetretenen Vorſitzenden Mandel durch den Ortsbauernfuͤhrer das Auf⸗ ſichtsratsmitglied Pg. Julius Blaeß als Vorſitzender vor⸗ geſchlagen und beſtimmt. Herr Mandel gehört auch weiterhin dem Vorſtand an, wie es auch ſonſtige Veränderungen im Vorſtand und Aufſichtsrat nicht gegeben hat. Die Gleich⸗ ſchaltung der Genoſſenſchaft wird erſt nach dem Beitritt zum Heſſiſch⸗-Naſſauiſchen Landſtand erfolgen. Bei Punkt Ver⸗ ſchiedenes wurde die Preisgeſtaltung der Düngerpreiſe gerügt und wurde hier bekannt gegeben, daß ſich der Preis ſtets nach dem Prozentgehalt des Düngers richtet. Bei der hieſigen Genoſſenſchaft wird die Garantie übernommen, daß nur hoch⸗ prozentige Ware zur Ausgabe gelangt. Mit dem Wunſche, daß im neuen Geſchäftsjahre die Genoſſenſchaft weiter blühe und gedeihe, ſchloß der Vorſitzende Pg. Blaeß gegen halb 12 Uhr die harmoniſch verlaufene Verſammlung. Hühnerdiebſtahl in Muckenſturm. In der vergangenen Woche in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag wurden in Muckenſturm aus einem Hühnerſtall etwa 60 Hühner geſtohlen. Der größte Teil derſelben wurde lebend fortgeſchleppt und man iſt der Anſicht, daß die Hühner Liebhabern oder Händlern feilgeboten werden. Vor Ankauf wird daher gewarnt! Geeignete Mitteilungen, die zur Aufklärung des Diebſtahls beitragen, bittet man der hieſigen Kriminalpolizei oder der Gendarmriie Heddesheim vorzutragen. Diskretion wird zu⸗ geſichert. Achtung! Großes Veloeipedrennen im„Fürſt Alexander.“ Anläßlich des großen„Eintracht“ Masken⸗ balles am Samstag, den 10. Februar, abends 8.11. Der Saal iſt feſtlich dekoriert. Das hierzu auserwählte närriſche Programm wird für Stimmung und Humor beſorgt ſein. Auch die Kapelle Gärtner-Kempf wird ihr großes Können zeigen und Jung und Alt automatig in Bewegung ſetzen. Wer einen luſtigen und fröhlichen Faſchingsrummel erleben will, erſcheine. Freunde und Gönner ſind mit Handkuß willkommen. Vorverkaufsſtellen für Maskenkarten ſiehe im heutigen Inſerat. —. Verkauf der Gedenkpoſtkarten für den 30. Januar. Anläßlich des 30. Januar 1934 gibt die Deutſche Reichspoſt, wie gemeldet, eine Gedenkpoſtkarte zu 6 Pfennig in beſchränk⸗ ter Zahl aus. Der Wertſtempel zeigt ein Doppelbild des Reichspräſidenten und des Reichskanzlers Adolf Hitler. Der Verkauf dieſer Gedenkpoſtkarte durch die Poſtanſtalten hat bereits begonnen. Die Poſtkarten können mit den erforder⸗ lichen Zuſatzmarken auch nach dem Auslande benutzt werden. — Feierabend mit dem Rundfunk. Auch der Deutſche Rundfunk wird ſich in den Dienſt des Feierabend⸗Gedankens ſtellen. Das Programm des Deutſchen Rundfunks in der Zeit vom 4. bis 10. Februar ſteht unter dem Leitwort „Feierabend“. Der Rundfunk will hier helfen, eine Welt von Möglichkeiten zu erſchließen. Die Stunden nach der Ar⸗ beit ſollen erlebnisreich geſtaltet und der Erinnerung wert werden. Alle Sender werden ſich an dieſer Aufgabe betei⸗ ligen. An das geſamte deutſche Volk in allen ſeinen geiſtigen und ſeeliſchen Lebensbezirken wird ſich der Rundfunk in dieſen Tagen wenden. Er wird des Arbeiters gedenken und des Bauern. Man wird den Keſſelſchmied, den Fiſcher, den Kauf⸗ mann, den Handwerker, den Studenten, den Künſtler und den Gelehrten hören. Es werden Stunden geſtaltet für ſtille Menſchen und für laute Menſchen. Man wird von der Seele, von der Kunſt und von der Dichtung ſprechen, man wird be⸗ ſinnlich, beſchaulich, voll Humor und Satyre ſein. — Zuwendungen an die SA. ſchenkungsſteuerfrei. Es iſt bekannt geworden, daß in Kreiſen der Wirtſchaft vielfach Neigung beſteht, die SA. durch Zuwendungen zu unter⸗ ſtützen. Die Ausführung derartiger Abſichten wird jedoch durch die weitverbreitete Auffaſſung gehemmt, daß derartige Zuwendungen der Erbſchafts⸗ oder Schenkungsſteuer unterliegen. Der Reichsfinanzminiſter weiſt deshalb in in einem Runderlaß darauf hin, daß dieſe Annahme nicht zutrifft. Zuwendungen jeder Art an die SA. gelten als Zu⸗ wendungen, die ausſchließlich Zwecken des Reiches dienen. Sie ſind daher von der Erbſchafts⸗ und Schenkungsſteuer be⸗ freit. Vorausſetzung iſt dabei, daß der einzelnen Zuwendung keine beſondere Zweckbeſtimmung beigefügt iſt oder nur ſolche Zweckbeſtimmungen beigefügt ſind, die die ausſchließliche Ver⸗ wendung des zugewendeten Vermögens zu Zwecken der SA. ſicherſtellen. f Wetterbericht Der Ableger des über dem Nordmeer gelegenen Tiefs hat auf unſerem Gebiet Regen⸗ und Schneefälle gebracht. Sie werden aber bald wieder ihr Ende finden, da der hohe Druck ſich von Nordweſten her auszubreiten beginnt.— Vorherſage: Langſame Beſſerung der Wetterlage, bei Auf⸗ klaten Nachtfroſt. J.. Die würdigſte Feier Soziale Taten am 30. Januar. Es iſt der Wille des Führers, daß der 30. Januar nicht durch rauſchende Feſte, ſondern durch ſoziale Taten began⸗ gen wird. Deshalb 11 das Winterhilfswerk 15 Millionen Gutſcheine zu je 1,00 Mark zuſätzlich an bedürftige Volks⸗ genoſſen verteilt. Darüber hinaus aber kann jeder Einzeine ebenfalls an dieſer würdigen Feier des 30. Januar mitwirken, indem er der Aufforderung des Führers nachkommt, einem be⸗ dürftigen Volksgenoſſen eine Freude zu bereiten. Wer es ſich irgend leiſten kann, lade heute einen Mann, eine Irau oder eine Jamilie zum Mittageſſen oder Abendeſſen ein, beſuche mit ihnen ein Konzert, ein Theater oder einen Vor- trag— kurz, er erfreue einen Volksgenoſſen. Dann ſtaltet er dem Führer den beſten Dank ab für deſſen Wirken im abgelaufenen erſten Jahre ſeiner Kanzlerſchaft und dann bekennt er ſich als Nationalſozialiſt der Tak. ſervefonds gutgeſchrieben. Herr Verbandsreviſor Meißner — ſ——— durch Heſſ. Kreisamt Heppenheim als Gemeinde- rechner unſerer Gemeinde verpflichtet. N Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim Amtliche Bekanntmachungen Herr Johann Joſef Zöller 1. wurde Viernheim, den 29. Januar 1934 In komm. Vertretung: Bechtel tag morgen Nachmittag aus. Es wolle ſich alles auf den Vormittag einſtellen. Gemeindenaſſe. Wegen Monatsabſchluß fällt der Zahl⸗ Zöller. Vereins⸗Anzeiger g Sänger⸗Einheit. Heute abend 6,15 Uhr ſind die Sänger reſtlos im Lokal verſammelt. Geſang⸗Verein Flora. ſammeln ſich heute abend punkt 6 Uhr im Lokal z. Storchen zwecks Teilnahme an der Gedenkſtunde. Freitag abend 8.30 Uhr Vor— ſtandsſitzung im Gaſth. z. Rheingold bei Mit- glied Lantz. Samstag abend 8.30 Uhr ordtl. Hauptverſammlung im Lokal zum Storchen. Hierzu lade ich alle aktiven und paſſiven Mit glieder freundlichſt ein. Turnverein v. 1893.— Hoferſpiel.— Die heutige Probe fällt aus. Nächſte Probe für 1. und 2. Akt Freitag abend 8,15 Uhr. Militär⸗Krieger⸗Verein Haſſia. Dienstag, 1.40 2.2 compl. 6,15 Uhr im Vereinslokal„zur Sonne“ bei Kamerad Peter Buſalt. Vereinsabzeichen ſind anzulegen. Heil Hitler! aus ſtatt. Zöller, Vorſitzender. Die Sänger ver⸗ Jodes- + Anzeige Dem Herrn über Leben und Tod hat es in ſeinem unerforſchlichen 0 f meine liebe Gattin, unſere herzensgute beſorgte Mutter, Großmutter, Schwiegermutter Schweſter, Schwägerin und Tante 1 Waggon Soreiselnolz wieder eingetroffen Holzkommiſſionslager 8. rüchmann, im„Löwen“ u Licimeß* empfehle Trauer i Ratſchluſſe gefallen, treu Frau — Nalnarina Hoschaue: f wen: fa bl e Watte mut 1 Ipfele nach langem Leiden, öfters geſtärkt durch den Hofmann. und Empfang der hl. Sakramente, heute Nacht Glöckner in sorgfältiger 2½ Uhr im Alter von 71 Jahren zu ſich in—— Ausführung die Ewigkeit abzurufen. 5 8 liefert die Wir bitten, ihrer im Gebete zu gedenken. E U I Viernheim, den 30. Januar 1934. r 0 eee Die trauernden Hinterbliebenen. durch lernneimer Die Beerdigung findet am Donnerstag 1 4 nachm. 3 Uhr, vom Trauerhauſe, Lorſcherſtr. 5, injerieren Olkszellung Verloren ging am Sonntag abend auf dem Weg von der Bürſtädter ſtr. bis zum Deut⸗ ſchen Kaiſer eine ſchwarze Weſte Um gefl. Rückgabe wird gebeten Karl Haas Alexanderſtraße 18 1 Schaulenster (Kriſtallgl.) Gr. Der Vorſitzende Die Leitung. mit Rolladen u. Ge⸗ Trauerkleiuung Trauernute rrauerschieler stets in groger Auswahl FscHEr-Niege! Mannheim Paradeplatz den 30. Januar 1934, abends 6.30 c. Uhr beteiligt ſich der Verein an der, paſſ. Schaufenſt.⸗ nationalen Kundgebung am Rathaus.] Schrank, mit ver Antreten ſämtlicher Kameraden umf glaſt. tebetür u. Spiegel, ſowie maſſ. Ladentüre m. Gewänden und 1 Der Vereinsführer. Zimmerfenſter Gr. N 95 5 N ö . 9 2 e wänden u. Läden zu verkaufen. beg Joh. Wunder 8. Nadf.⸗Verein Eintracht 95* 1.50 mit Ge⸗ Lorſche rſtraße Herd billig zu verkaufen. Wunderie am Samstag, 10. Februar. abends 8.11 Uhr im närriſch deko rierten 2 8 Maskenball wird die ganze Einwoh⸗ nerſchaft Viernheims auf das herzl. eingeladen. Karten für Masken 1.—, . Guterhalt. weißer Zini N r: Guterhalt. e 40 im Vorverkauf ſind zu haben im Karpfen, Lokal Anker, Hofmann, Drehſcheibe, ſowie bei allen Mitglie⸗ dern. Es ladet ein Karnevals⸗Ge⸗ ſellſchaft C. d. G. Der hohe Elferrat Am Samstag, 3. 2., abends 8.11 Ahr ver⸗ anſtaltet die Karnevals⸗ Geſellſchaft C. d. G. im Beginn gegen 9 Uhr Heute Dienstag und morgen Mittwoch 2 große Sonder-Veranstaltungen für die Leser unserer Zentung Die weltberühmten 5 N Univerſalkünſtler Ge P. Uferinf verabſchieden ſich mit einem vergrößerten Senſationsprogramm in den U. J.-Lichtspielen G0 ã ⁵ ͤ bbb Vorzeiger dieſer Anzeige zahlt 30 auf allen 4 Heute An eg uu uobrosg für ſich u. eine Begleitperſon Plätzen Morgen Mittwoch nachm. 4 Uhr große Kinder⸗ vorſtellung mit dem herrlichen Uferini⸗ Programm Eintritt nur 10 Pfennig. Freiwillige Feuerwehr. Antreten der Mannſchaften mit Muſik- u. Spielleuten heute abend 6 Uhr am Spritzenhaus. Vollzählig u. pünktl. erſcheinen. Das Kommando. nein Inbenur-Verkaut Urfngt grüne Vorteile kthknaiunanamennnmntnnmnnnsanmnuduunmmumnumum Benützen Sie die günſtige Gelegenheit! Sie finden bei mir große Aus⸗ Goldenen Karpfen einen großen Maskenball Betitelt: Waldfeſtauf der Büchelſpitz. Zu dieſem Schloſſermeiſter Adolf Hitlerſtr. 42 1 „Fllyst Alekander“ Kapelle: Gärtner⸗Kempf. kadldadntannn a Mehr Amſatz durch Zeitgs.⸗ Die werte Einwohnerſchaft wird hier— zu närriſchſt eingeladen. Der Wirt Maskenkarten 80 RM. Vorverkauf: Fürſt Alexander, Nikl. Adler, Blauehutſtraße 21 und Konrad Schmitt, Mannheimerſtr. 5. Inſerate Aud Aufbau im Rhein⸗Main⸗Gebiet Die Ueberwindung der Mainlinie.— Eine Ankerredung mit Reichs ſtalthalter Sprenger. * Frankfurt a. M., 30. Januar. Der Sonderbericht⸗ erſtatter des„Völkiſchen Beobachters“ hatte eine Unter⸗ redung mit dem Reichsſtatthalter in Heſſen, Sprenger, aus der wir folgende Erklärungen des Reichsſtatthalters wie⸗ dergeben: 1 Mein Gau war Tummelplatz der ſogenannten Mainlinie. Man möchte annehmen, daß ſie durch die Gründung des Bismarckreiches überwunden worden ſei und nur noch in den Wirrköpfen einiger politiſchen Eigenbrödler beſtanden habe. Das iſt aber eine ſchwere Täuſchung. Nicht nur daß unſere Gegner immer wieder die Mainlinie in ihre politiſchen Rechnungen zur Zertrümmerung des Deutſchen Reiches ſtellten, auch in innerpolitiſcher und wirtſchaft⸗ licher Hinſicht ſtellte ſie tatſächlich eine Trennungslinie dar. In der Organiſation der NSDAP. wurde ſie überwunden durch Vereinigung der beiden Gaue Heſſen und Heſſen⸗ Naſſau⸗Süd unter meiner Leitung und dann ſofort bei Uebernahme der Macht durch uns. Durch meine Ernennung zum Reichsſtatthalter in Heſſen wurden mir zur Ueberwin⸗ dung der Mainliniepſychoſe die erforderlichen Grundlagen geſchaffen. 5 1 Weiter erklärte der Reichsſtatthalter: Arbeit und Brot allen deutſchen Volksgenoſſen zu geben, ſcheint mir die drin⸗ gendſte Loſung noch auf lange Sicht zu ſein. Es iſt uns gelungen, innerhalb des letzten Jahres 150 000 Menſchen wieder in den Arbeitsprozeß einzugliedern. Von den alten Parteigenoſſen mit den Nummern unter 300 000 haben da⸗ bei 85 Prozent wieder Brot und Nahrung erhalten, ein außerordentlich hoher Hundertſatz, wenn man bedenkt, daß der Gau Heſſen⸗Naſſau eine der älteſten Hochburgen des Nationalſozialismus iſt. Hinſichtlich des Verwaltungsappa⸗ rates in Heſſen erklärte Reichsſtatthalter Sprenger: Ich hielt es für meine Pflicht, wie ich als meine innere Ueber⸗ zeugung in den zahlreichen Kämpfen den Heſſen geſagt hatte, die Staatsverwaltung auf einfachſte Grundlage zu ſtellen. Dieſe Einfachheit iſt ſo klar. daß ſie jeder heſſiſche Volksgenoſſe überblicken kann. Auf die Frage, ob es dem Reichsſtatthalter ſchon mög⸗ lich war, in der Pflege deutſcher Kultur Wandel zu ſchaffen, ſagte der Reichsſtatthalter: Die Ecke des Rhein⸗Mainiſchen Gebietes hat oft als Einfallstor für die weſtliche Kultur ge⸗ dient, und daraus erwuchs ſelbſtverſtändlich die Aufgabe, eine ſtarke Abwehr aufzubauen mit dem Ziele, ſelbſt Aus⸗ fallstor deutſcher Kultur nach dem Weſten zu werden und zu ſein. Ich werde mich mit meiner ganzen Kraft einſetzen, daß die vorhandenen Kultureinrichtungen auf der Grund⸗ lage der len d nge Weltanſchauung neuen Auf- trieb erhalten. Die Zuſammenarbeit aller kulturellen Auf⸗ baukräfte im rhein⸗mainiſchen Gebiet wird es ermöglichen, dieſer heiligen Aufgabe gerecht zu werden. Als außergewöhnliche Aufgaben, die ſeiner noch harren, bezeichnete Keichsſtatthalter Sprenger die größte Boden⸗ melioration Deukſchlands, die zurzeit im heſſiſchen Ried * — Schmitt, Schweinehlg., Zwingenberg a8 Beper. Adolf Hitlerſtraße 88 ein Transport Ferkel und Läufer⸗ ſchweine zu bedeutend herabgeſetzten Preiſen zum Verkauf N Morgen Mitt⸗ woch Uhr ab —ſtehenbei durchgeführt wird. Hier erweiſt ſich der Arbeitsdienſt als ein unenkbehrlicher Beſtandteil der Durchführung über⸗ haupk. Es wird damit der älteſte Plan Deutſchlands ver. wirklicht. In kurzer Folge werden hier Vollbauern-Sied⸗ lungen eniſtehen bis zur Größe von ganzen Dörfern. Außerdem werden vielerorts ſeitherige Kleinbauern zu Follbauern werden. Hand in Hand damit geht die heſſiſche 5 die als muſtergültig bezeichnet werden ann. Zum Schluß ſagte der Reichsſtatthalter: Ich bin mir durchaus bewußt, daß mit der fortſchreitenden Entwicklung das rhein⸗mainiſche Gebiet wieder aufnahmefähig genug ſein wird, das Grenzvorland zu ſtützen und durch ſeine Kraft zu befruchten. Das rhein⸗mainiſche Gebiet iſt eigent⸗ lich heute ſelbſt Grenzgebiet, und ſeine Bevölkerung wird mit jener Lebendigkeit, die Grenzvölkern eigen iſt, das wirtſchaftliche, geiſtige und kulturelle Leben im Geiſte Adolf Hitlers entwickeln und zur Auswirkung bringen. Der Schutz der nationalen Symbole Darmſtadt, 30. Januar. Das Staatspreſſeamt teilt mit: Vom Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propa⸗ ganda werden demnächſt einheitliche Richtlinien für die Handhabung des Geſetzes zum Schutze der nationalen Sym⸗ bole ergehen. Zur Unterrichtung und zur Vermeidung von Nachteilen der Gewerbetreibenden ſei ſchon jetzt auf fol⸗ gendes aufme gemacht: 1. Bildet der Gegenſtand elbſt das Symbol, ſo iſt eine Verwendung und Verbreitung dann zuläſſig, wenn er ein Erzeugnis der bildenden Kunſt oder des Kunſtgewerbes iſt, z. B. Bilder und Plaketten führender Perſönlichkeiten, Hakenkreuze und Nadeln oder Halsketten, SA⸗Figuren. 2. Wird das Symbol an dem Gegenſtand oder in Ver— bindung mit ihm dargeſtellt, ſo iſt ſeine Verwendung nur dann zuläſſig, wenn der Gegenſtand ſelbſt oder ſeine Be⸗ ſtimmung eine innere Beziehung zu dem Symbol hat. Nicht zuläſſig ift die Verwendung des Symboles insbe⸗ ſondere, wenn dieſes in der Abſicht angebracht iſt, den Ge⸗ genſtand zu ſchmücken, zu verzieren, oder ſeine Abſatzfähig⸗ keit zu ſteigern, z. B. das Hakenkreuz oder die deutſchen Farben auf Kinderſpielbällen, Sparbüchſen, Papier, Man⸗ ſchettenknöpfen. Schokoladen- und Tabakpackungen. 3. In allen Fällen der Ziffer 1 und 2 iſt die Verwen⸗ dung des Symboles unzuläſſig, wenn deſſen Ausführungen minderwertig oder mit entſtellendem Beiwerk verſehen iſt, 3 B. bei künſtleriſch minderwertigen Bildniſſen, bei ſelbſt⸗ leuchtenden Hakenkreuzen. Gefängnis für verbotene Werbung Wetzlar, 29. Januar. Das Schöffengericht Wetzlar ver⸗ urteilte Erwin W. aus Wetzlar wegen unberechtigten Tra⸗ gens der NSBO⸗Uniform und des Hoheitszeichens bei der Werbung für Zeitungen und Zeitſchriften zu einer Gefäng⸗ nisſtrafe von 6 Monaten. Auch nach dem Werbeverbot von Rudolf Heß trieb der Verurteilte ſeine Methode weiter. Karneval, Drucksachen fertigt an die Buchdruckerei der Mernmeimer bolts zeitung wahl und niedrig ſte Preiſe dohanna d081 Ecke Adolf Hitler- und Waſſerſtraße pp Nc nn, Uh fer aonarſ arc Sechs Bünde und der Atlas beweiſen feht, daß ſein Programm erfüllt wird- prak⸗ liſcher Rat mit ſachlicher Rus kunft, durch⸗ geſtaltung aller cebensfragen vom chriſt⸗ lichen blauben aus, methodiſche Zuſam⸗ menarbeit von Wort und Bild in tech⸗ niſcher Vollendung. ks iſt wahr, der broße ſjerder“ iſt ein neuer Cexikontöp! Er fuhr mit ſeinem Kraftwagen in Zivil aus der Stadt heraus und zog ſich draußen um, ehe er in den Landorten ſeine Tätigkeit begann. Auch die Warnung der Wetzlarer Kreisleitung hatte er in den Wind geſchlagen. Bei der Prüfung ſeiner politiſchen Vergangenheit ergab ſich, daß er im Sommer 1932 einen holländiſchen Kommuniſten in ſei⸗ ner Wohnung beherbergt hatte. Nach ſeiner Anmeldung in die NSBO im April 1933 erhielt er nur eine vorläufige Mitgliedskarte, die ihn nicht zum Tragen eines Abzeichens oder der Uniform berechtigte. Handel und Wirtſchaſt (Ohne Gewähr.) ˖ Mannheimer Getreidegroßmarkt vom 29. Januar: Amt⸗ lich notierten: Weizen, inl. 19.80 bis 19.90, Feſtpreis Bezirk 9 19.20, Bezirk 10 19.40, Bezirk 11 19.70; Roggen, ink. 16.90 bis 17, Feſtpreis Bezirk 8 16.10, Bezirk 9 16.40; Hafer, ink. 15.25 bis 15.50; Sommer⸗ und Pfälzer Gerſte 18 bis 19; Futtergerſte, inl. 17.25; La Platamais mit Sack 19.50; Erd⸗ nußkuchen 16.75 bis 17; Sojaſchrot 15 bis 15.25; Raps⸗ kuchen 14.50; Palmkuchen 15.50; Kokoskuchen 17.50; Seſam⸗ kuchen 17; Leinkuchen 17.25 bis 17.50; Biertreber, getrocknet, inl. mit Sack 17.75; Malzkeime 14.50; Trockenſchnitzel ab Fabrik 10; Rohmelaſſe 8.50; Steffenſchnitzel 11.25; Wieſen⸗ heu, loſe 6.40 bis 6.80; Rotkleeheu 6.80 bis 7; Luzerneklee⸗ heu 8 bis 8.20; Preßſtroh(Roggen und Weizen) 2.20 bis 2.40,(Hafer und Gerſte) 1.30 bis 2; Stroh, gebündelt(Rog⸗ gen und Weizen) 1.40 bis 1.60,(Hafer und Gerſte) 1.20 bis 1.60, Weizenmehl, Spezial Null, ſüdd. mit Austauſchweizen 29.40, Februar 29.70, März 30, mit Inlandsmahlung 27.90, Februar 28.20, März 28.50; Roggenmehl, nordd. 22.50 bis 24, dto. ſüdd. und pfälz. 23.25 bis 24.25; Weizenkleie, feine 10.75, dto. grobe 11.25; Roggenkleie 10.50 bis 11.50; Wei⸗ zenfuttermehl 12; Roggenfuttermehl 11.50 bis 12.75; Weizen⸗ nachmehl 15.25; Weizennachmehl 4b 16.25 Mark. Frankfurter Getreidegroßmarkt vom 29. Januar: Es notierten: Weizen 195 bis 196; Roggen 172.50 bis 173; Sommergerſte 175 bis 177.50; Hafer 146 bis 149, alles je Tonne; Weizenmehl 29.10 bis 29.65, ohne Austauſch 27.60 bis 28.15; Roggenmehl 23.50 bis 24; ſüdd. 24; Weizenkleie 10.65 bis 10.60; Weizenfuttermehl 11.50 bis 11.75; Roggen⸗ kleie 10.50; Sojaſchrot mit Sack 15.20; Palmkuchen 15.50; Erdnußkuchen 16.40 bis 17.15; Treber 17.50; Trockenſchnitzel 10.25; Heu 7; Weizen⸗ und Roggenſtroh, drahtgepreßt 2.20 bis 2.30, dto. gebündelt 2 bis 2.10 Mark. Tendenz ruhig. In Handelsklaſſenware fanden Abſchlüſſe nicht ſtatt. Frankfurter Schlachtviehmarkt vom 29. Januar: Auf⸗ trieb: 1245 Rinder, darunter 388 Ochſen, 86 Bullen, 436 Kühe, 335 Färſen, 530 Kälber, 219 Schafe, darunter 171 Hammel, 3644 Schweine. Preiſe pro 50 Kilogramm Lebend⸗ gewicht in Reichsmark: Ochſen 32, 29 bis 31, 23 bis 28, 23 bis 25; Bullen 29 bis 30, 27 bis 28, 25 bis 26, 23 bis 24; Kühe 26 bis 28, 23 bis 25, 18 bis 22, 13 bis 17; Färſen 31 bis 33, 29 bis 30, 26 bis 28, 23 bis 25; Kälber 36 bis 42, 27 bis 35, 21 bis 26; Hammel 31 bis 32, 29 bis 30, 27 bis 28; Schafe 28 bis 29; Schweine 48 bis 50, 47 bis 50. 46 bis 50. 45 bis 49. 42 bis 47. 38 bis 44. 9 2————— in 60 ſie Da Be zöl das ſag wol hat ſchl rel Si es Bar eine felt oder tagt leit wie mich ſprat it he gem, endli damn Buff den 2 „0 nicht det worſe 1 Gene bl. F Sund koste — — — 2 1471 71277 ——— . deht fte hit 1 abend Ullgägtz 1 8 g U le loud Kal — dd ade 22 — Aus der Legende: Der chrijliche Slernenhimmel. Von A Stolz 2 e bet. lar W 29. Januar. Der heilige Franz von Sales. 1622. (Troſt für Kleinmütige.) Das Leben und die Schrift 5 F isk Das L. en des hl. Franziskus von Sales gleichen einem grotzen hellen Garten, wo ſchöne Beuge, leblic 5 Bäume, liebliche Blumen, heilſame Kräuter ir i Ne g 15 97 reicher M 9 eit finden ſind. Mannigfaltigkeit zu 0 Nur im allgemeinen will ich dorausſchicken, daß die Eltern des hl. Franziskus ſehr vornehm und reich waren, aber zugleich ſehr gottesfürchtig, beſonders die Mutter. Dieſe betete für ihr Kind anhaltend, Gott möge es lieber ſterben laſſen, als je in gutes Gebet, eine ſchwere Sünde fallen. Gott erhörte ein ſolches rn viel ſchöner: und zwar nicht durch den Tod des Kindes, ſonde Der hl. Franziskus führte don Jugend auf ſelbſt unter großen Verſuchungen ein lrommes, unſchuldiges Leben, wurde Biſchof bekehrte außerordentlich viele, die vom katholiſchen Glauben 5 gefallen waren, ſchrieb ſehr ſchöne Schriften, an denen ſchon Millionen Chriſten ſich erbaut haben, z. B. die Philothea, wel— ches Buch in jedem chriſtlichen Haus ſein ſollte. Er hat unter allen Heiligen ganz beſonders durch ſeine außerordentliche Freundlichkeit und Sanftmut ſich ausgezeichnet und iſt ſelig ver⸗ ſtorben im Jahre 1622. e Als er noch ein Jüngling war und zu Paris ſtudierte, kam es ihn an, er ſei verworfen von Gott und es ſei ihm nicht mehr zu helfen. Die Luſt zum Gebet war weg, und tiefe Schwermut, zuweilen ſchreckliche Verzweiflung quälte das junge Herz; Tag und Nacht weinte er oft bitterlich aus grimmiger Seelenangſt. Ein ruhiger Schlaf kam nicht mehr; er konnte beinahe nichts mehr eſſen und trinken und magerte ganz ab.— Da ging er in eine Kirche, die er auch ſonſt viel beſuchte, weil es hier mehr als in andern Kirchen der Stadt einſam und ruhig war. Hier kniete er nieder vor dem Bildnis der allerſeligſten Jungfrau Maria; er meinte, zu Gott ſelber zu beten ſei er gar nicht würdig. And ſo betete er denn zu ihr, welche man die Mutter der Barm⸗ herzigkeit nennt, ſie möge für ihn fürbitten bei Gott um eine Gnade, weil er verloren ſei und daher in der Hölle einmal Gott ewig haſſen müſſe, ſo möge ſie für ihn bitten, daß er wenigſtens in dieſem Leben auf Erden Gott von ganzem Herzen lieben dürfe. Kaum hatte er ſo gebetet, als ſogleich alle Seelenangſt auf hörte, und ein ſüßer Troſt, wie eben Gott tröſtet ohne alle Worte, kehrte in ſeinem Herzen ein; und geſund an Seele und Leib kehrte er nach Haus zurück und hat von nun an ein ebenſo freudiges als heiliges Leben geführt. And weil er nun ſelbſt in der finſteren Kluft der Troſtloſigkeit und Angſt längere Zeit hatte wandeln müſſen, ſo weiß er auch denen zu raten, denen es ebenſo geht. Der hl. Franziskus hörte einmal von einem armen Sünder im Gefängnis, der zum Tod verurteilt war, aber nicht beichten wollte, weil er glaubte, ſeine Verbrechen ſeien zu groß, als daß ſie verziehen werden könnten: er ſei deshalb unfehlbar verdammt. Da der hl. Franziskus zu ihm kam, ſprach derſelbe, er ſei eine Beute des Teufels und Schlachtopfer der Hölle. Der hl. Fran⸗ ziskus erwiderte:„Möchteſt du nicht lieber die Beute Gottes und das Schlachtopfer des Kreuzes Chriſti ſein?“—„Ohne Zweifel“, ſagte der Gefangene,„aber Gott wird nichts zu tun haben wollen mit einem ſo abſcheulichen Aas, wie ich bin.“ Der Heilige ſprach:„Gerade für ſolche Menſchen wie du hat der ewige Vater ſeinen Sohn in die Welt geſchickt, und für ſchlimmere noch, wie für den Judas und jene, welche ihn ge— kreuzigt haben; denn Jeſus Chriſtus iſt gekommen, zu retten die Sünder, und nicht die Gerechten.“— Der Verbrecher ſagte:„Iſt es aber keine Anverſchämtheit von mir, wenn ich mich an ſeine Barmherzigkeit wende?“ Der Heilige antwortete:„Das wäre eine große Anverſchämtheit, zu denken, daß ſeine Barmherzig⸗ keit nicht unendlich ſei, größer als alle Sünden, die man tut oder auch nur ſich einbilden kann. Seine Barmherzigkeit über⸗ ragt alle ſeine Werke und erhebt ſich ſtets über ſeine Gerechti keit; ihr Thron hat zum Fußſchemel unſere Armſeligkeit.“ Endlich fing in dem Sünder einige Hoffnung an aufzugehe wie eine ſchwache Morgenröte—„aber“, ſagte er,„Gott wir mich eben doch verdammen, denn er iſt gerecht.“— Der Heilige ſprach:„Er wird dir verzeihen, wenn du zu ihm rufſt, denn er iſt barmherzig und hat jedem Gnade verſprochen, der mit demüti⸗ gem, reuigem Herzen darum bittet.“—„Nun wohl“, ſprach endlich der arme Menſch,„ich gehöre Gott, er mag mich ver⸗ dammen, wenn es ihm gefällt.“ Endlich beichtete er mit vieler Bußfertigkeit und ſtarb dann mit vollkommener Ergebung in den heiligſten Willen Gottes. Seine letzten Worte waren: „O Jeſus, ich gebe und überlaſſe mich ganz an dich! T 1 Der hl. Franziskus ſagte oft, es ſei dem allmächtigen Gott nicht möglich, eine Seele ewig zu verdammen, welche vom Kör— per ſcheidet und ihren Willen dem Willen Gottes unter— worfen hat.. 0 Ein anderes Mal legte ein Sünder dem hl. Franziskus eine Generalbeicht ab und zeigte viele Bußfertigkeit dabei. Der hl. Franziskus bezeigte ihm ſeine Zufriedenheit darüber. Der Sünder erwiderte aber:„Ihr ſaget dieſes nur, um mich zu tröſten; aber in Eurer Seele müffet Ihr gewiß einen ſo großen Viernheime r Volkszeitung Jahrgang 1934 Sünder verachten.“— Der Heilige antwortete:„Da du los— geſprochen biſt, ſo wäre ich ein wahrer Phariſäer, wenn ich dich verachten wollte. Du kommſt mir nun weiß vor wie der Schnee, und gleich dem Naaman, da er aus dem Jordan ſtieg. And im übrigen muß ich dich zweifach lieben: einmal betrachte ich dich als meinen Sohn, weil dir Gott ſo viele Liebe und Vertrauen zu mir gegeben hat; dann hat der allmächtige Gott dich aus einem Gefäß der Schande umgewandelt in ein Gefäß der Ehre und Heiligung. Zudem müßte ich recht unempfindlich ſein, wenn ich nicht teilnähme an der Freude, welche jetzt bei den Engeln im Himmeln iſt über deine Bekehrung. Glaube mir, die Tränen, welche ich dich vergießen ſah, haben in meinem Herzen dasſelbe bewirkt, was die Waſſertropfen, welche der Schmied in das Feuer ſpritzt; ſie löſchen es nicht aus, ſondern machen die Flamme noch größer.“— Der Büßer ging nun froh aus dem Beicht— ſtuhl fort, daß er einem Freunde ſagte, es ſei ihm von da an das Beichten ein wahres Vergnügen geworden. Zu einer Perſon, die ganz mutlos war und meinte, ſie ſei gar nicht imſtande, im Guten vorwärts zu kommen, ſagte der hl. Franziskus:„Du mußt mit allen Geduld haben, hauptſäch— lich aber auch mit dir ſelbſt; du mußt nie über deine Anvollkom— menheiten dich ängſtigen, ſondern immer Mut faſſen, dich wieder zu erheben. Denn wir werden nur dann Geduld haben mit den Fehlern des Nebenmenſchen, wenn wir auch mit unſern eigenen Geduld haben. And wir werden andere nicht im Geiſte der Sanftmut zurechtweiſen, wenn wir uns ſelber mit Aerger und Bitterkeit tadeln. Endlich aber, wer ſich ängſtigt über ſeine Fehler, wird nicht loskommen; denn wenn Beſſerung zuſtande— kommen ſoll, ſo muß die Zurechtweiſung von einem ruhigen, be— ſonnenen Geiſt ausgehen. Wenn du gefallen biſt, ſo nimm gleich deine Zuflucht zu Gott und ſag in Demut und Vertrauen: Herr, ſei barmherzig, denn ich bin ſchwach.— Erheb' dich wieder mit Ruhe und Frieden und fang wieder neu an, Gott zu dienen. Wenn am Webſtuhl etwas verwirrt iſt, ſo zerreißt man die Fäden nicht, ſondern bringt ſie wieder in Ordnung und ſetzt die Arbeit fort: ſo ſoll man nicht mutlos werden und denken, es ſei alles umſonſt, wenn man gefehlt hat, ſondern wieder friſch und eifriger fortfahren im Guten.“ Leberhaupt, ſagte der bl. Franziskus, wer nur immer an olche Religionswahrheiten denkt, welche Furcht und Bangig⸗ keit bringen, ſtatt daß er auch das bedenkt, was einen tröſten und aufmuntern kann, der handelt gerade ſo verkehrt, wie menn er an einem Roſenſtock nur die Dornen pflücken würde, hingegen die Roſen nicht achtete. Wir haben mit einem Herrn zu tun, der reich iſt an Barmherzigkeit gegen alle, die ihn anrufen; er läßt 10 000 Talente Schulden nach auf die geringſte Bitte hin. Eine Demut, welche kleinmütig macht, iſt keine Demut. Man kann verſichert ſein, daß die, welche auf die Güte Gottes hoffen, nicht zuſchanden werden. . Staatsminiſter Eſſer über Gefahrenmomente. München, 29. Jan. In der Amtswalterſchule des Gaues Schwaben hielt der bayeriſche Staatsminiſter Eſſer am Freitag eine Rede, über die ein amtlicher Bericht ausgegeben wurde. Dieſem Bericht entnehmen wir die folgenden Kernſätze: Wenn auch heute äußerlich der neue Staat feſt begründet ſei und nach menſchlicher Vorausſicht durch nichts mehr erſchüttert werden könne, ſo gebe es doch immer noch genügend Ge⸗ fahrenmomente die man richtig erkennen und entſchieden bekämpfen müſſe. Vor allem muß das Kontingent der ſoge⸗ nannten Gleichgeſchalteten ſorgfältig beobachtet werden. Viele heben heute die Hand zum Hitlergruß, ohne innerlich ſchon endgültig Abſchied genommen zu haben von den ſpießbürger— lichen und verkehrten Auffaſſungen, die oft jahrzehntelang ihre ſogenannte politiſche Aeberzeugung dargeſtellt haben. Aber auch die Kreiſe der ehemaligen Schwarzen in Bayern dürfen nicht aus dem Auge gelaſſen werden. Es iſt natürlich und menſchlich durchaus verſtändlich, wenn die früher allmächtigen Kreiſe des politiſierenden Klerus, wie er in Bayern 3. B. durch die Namen Pichler, Scharnagl, Wohlmuth und an— dere verkörpert worden ſei, ſich innerlich ſchwer damit abfinden, daß ſie nunmehr nicht mehr in den politiſchen Gefilden, ſondern Garten Gottes zu wandeln haben. Es ſei traurig genug, daß ſich die Männer der Kirche heute bei jeder Gelegenheit hinter Konkordate und Verträge verſchanzen und ſcheinbar ernſtlich daran denken, für alle Zeit in Deutſchland ein Staat im Staate bleiben zu wollen. Es ſei nachgerade ein Skandal, daß ſich Kardinal Faulhaber immer noch nicht zu einem rückhalt— los offenen Bekenntnis zum neuen Staat aufgeſchwungen hat und dafür Predigten über die ſogenannten„ſittlichen Werte des Alten Teſtaments“ und über das Verhältnis von„Germanen— tum und Chriſtentum“ halte, die in hervorragendem Maße ge⸗ eignet ſeien, in weiten Kreiſen Gewiſſenskonflikte aller Art her— vorzurufen und damit die kaum gewonnene innere Einheit des Volkes zu gefährden. Der Herr Kardinal und ſeine Mitarbeiter würden beſſer daran tun, Predigten über das Kapitel des von Gott angeordneten Gehorſams gegenüber der rechtmäßigen ſtaat— lichen Obrigkeit zu halten und den Verſuch zu machen, das ſchlechte Renommee, in das die Kirche durch ihre politiſierenden Exponenten gekommen iſt, dadurch zu verbeſſern und dafür zu ſorgen, daß die Menſchen wieder ohne innere Vorbehalte in 20 Konfeſſionen Auf Grund der Daten der Volkszählung R wurde zum erſten Male eine zuſammenfaſſende Statiſtik über die Verteilung der Bevölkerung des Landes nach eee, keit veröffentlicht. Nach dieſen gehört die Bevölkerung 1 wiens 20 verſchiedenen Konfeſſionen an. Es ſind dies: 1095 f. 2 orientaliſche(Pravoſlaven), römiſch tatholiſche, armeniſ h 15 75 liſche, deutſch-evangeliſche, e eee baptiſtiſche, adventiſtiſche, methodiſtiſche, e e maniſche, ſephardiſch-iſraelitiſche, aſteneſiſch iſraelttiſ e, 5 275 dox⸗iſraelitiſche, kroatiſch-altkatholiſche, buddhiſtiſche ufd iſch leinſte Gemeinde bildet in Jugoſlawien 5 9565 n 5 katholiſche, die insgeſamt 63 Gläubige zählt. Bud 5 e ſibiriſche im ganzen Lande 2641(meiſt Kalmücken und an„ Volksangehörige, die mit ruſſiſchen Flüchtlingen 5 455 größte lution in Rußland in Zugoſlawien 55 35 8 7 5 buddhiſtiſche Niederlaſſung befindet ſich in 8 5 bet 95 85 Gläubige gibt, die dort ſogar einen eigenen 8 thodiſten it Zahl der e woe Kemeten 8 leich der, der Adventiſten(993). Als die 225 1 e können die Nazarener angeſehen 1 ſamtſeelenzahl 990 beträgt. Kroatiſch-altkatholiſe 5 5 7 555 Augsburger⸗-evangeliſche deutſcher Nationalität 1 0 3 zen Lande 113 218. Dieſelbe Konfeſſion We 8 e e, ii als kon⸗ Bei der letzten Volkszählung haben ſich 1107 Perſo in Jugoſlawien. feſſionslos erklärt. Die muſelmaniſche Bevölkerung zählt 1562 166 Seelen. Die griechiſch⸗orientaliſche(Prawoflaven) bilden mit 6 785 501 Seelen die zahlreichſte Konfeſſion. Die Katholiken römiſchen Belenntniſſes weiſen eine Geſamtzahl von 5217 847 Gläubigen auf. Hier ſind auch eingerechnet die Angehörigen der griechiſch-katholiſchen Kirche, die der römiſchen angegliedert ſind und deren Geſamtzahl 44 608 beträgt. Die Geſamtzahl der Zu— den aller Konfeſſionen beträgt 68 405. Proteſtanten verſchiedener Konfeſſionen gibt es insgeſamt 236 981. Die Verhältniszahl der einzelnen Konfeſſionen ſamtbevölkerung des Landes zeigt folgendes Bild: zur Ge⸗ Konfeſſionen Geſamtzahl v. H. der Bevölkerung griechiſch-orientaliſch 6785 501 48,46 römiſch⸗kathol. 5217847 37,26 muſelmaniſch 1561166 11,15 deutſch-evangeliſch 113 218 0,80 Juden 68 405 0,48 ſlowakiſch-evangeliſche 62 061 0,44 Reformierte 55 890 0,40 griechiſch⸗kathol. 44 608 6„31 altkatholiſche 7273 0,05 Nazarener 6990 0,05 Buddhiſten 2641 0,02 „ —. —. gläubigem Vertrauen zu den kirchlichen Autoritäten aufzublicken in der Lage ſind. Eine dritte Gefahr ſei neben der marxiſtiſchen Wühlarbeit das ſcheinheilige Getue gewiſſer Kreiſe, die nur allzu gerne die nationale Erhebung dieſer Zeit in der Auferſtehung der Mon— archie auslaufen laſſen möchten. Hier gilt der alte Grundſatz Adolf Hitlers, daß zuerſt das Voll kommt und dann die Staats- form, ganz abgeſehen davon, daß unſer Volk froh iſt, Dinge überwunden zu haben, die, ganz gleich, von welchem Geſichts- punkt aus man ſie betrachten möge, geeignet ſein würden, tren— nend innerhalb Deutſchlands zu wirken. Die Monarchie und ihre Monarchen haben Jahrhunderte Zeit gehabt, zu beweiſen, was ſie zu leiſten imſtande ſind. Sie konnten ebenſowenig als die Republik von Weimar eine deutſche Nation ſchaffen und haben daher heute keine Exiſtenzberechtigung mehr. Der Stadtpfarrer von Traunſtein aus der Schutzhaſt entlaſſen. DRB. Traunſtein, 29. Zan. Der ſeit dem 6. Januar wegen ſeiner gegen die Regierung gerichteten Predigt in Schutzhaft genommene Stadtpfarrer von Traunſtein, Geiſtlicher Rat Joſef Stelzle, iſt aus der Haft wieder entlaſſen worden. Er war in der Krankenabteilung des Landgerichtsgefängniſſes in Traunſtein untergebracht, wo ihm neben ſonſtigen Erleichterungen Gelegenheit gegeben war, täg⸗ lich die heilige Meſſe zu leſen. Kein Interdikt über Traunſtein. München, 28. Jan. Halbamtlich wird mitgeteilt: Die in der Oeffentlichkeit ver⸗ breiteten Gerüchte, die auch in einem Teil der Auslandspreſſe Aufnahme gefunden haben, daß über Traun ſtein ein kirch— liches Interdikt verhängt ſei, entbehren jeder Grundlage. Die Einſchaltung des Mittelſtandes in die deutſche Arbeitsfront. VD. Berlin, 29. Zan. Zur Eingliederung von Handwerk, Handel und Gewerbe in die Deutſche Arbeitsfront im Rahmen der grundſätzlichen Neu— gliederung nimmt, wie das VꝰDa3-Büro meldet, der Amtsleiter der NS- Hago und Führer des Handwerks, Handels und Ge— werbes in der Arbeitsfront Dr. von Rentelen Stellung. Er weiſt u. a. darauf hin, daß Führer der neuen Betriebsfach— gruppen auch des Handwerks ausſchließlich Parteigenoſſen aus den betreffenden Berufen ſein werden d. h. die Führer der NS⸗-Hago. Man könne nun an die eigentliche Aufgabe herangehen, nämlich die Schulung und Ausbildung der Mit— glieder. Die Vereinbarungen, die er mit dem Reichsſchulungs— leiter Gohdes getroffen habe, zielten auf eine ſyſtematiſche Ausbildung aller Volksgenoſſen hin, die in irgendeiner Form im Handwerk, Handel und Gewerbe tätig ſind oder denen in ihrer Eigenſchaft als Führer und Syndici von Verbänden die berufliche Verwaltung diefer Gruppen obliege. Dabei müſſe man der Auffaſſung beipflichten, daß man die Geſellen nicht von den Handwerksmeiſtern trennen und die Angeſtellten und Ar— beiter eines Kaufmannsbetriebes nicht in verſchiedene Verbände der Deutſchen Arbeitsfront einordnen könne. Daher ſei die Verordnung ergangen, daß alle zu den handwerklichen und kauf— männiſchen Betrieben gehörigen Arbeitnehmer dem Geſamtver⸗ band Deutſcher Handwerker, Kaufleute und Gewerbetreibenden anzugehören hätten. Die NS⸗Hago als Trägerin des politiſchen Geſtaltungswillens werde die Ausbildung und Schulung der GHG⸗Mitglieder übernehmen. In allen Gauen würden alsbald Führerſchulen der GSG. gerade für den gewerblichen Mittel- ſtand eingerichtet. Die Lehrkräfte müßten auch fachlich erſtrangig ſein. Es würden zu Vorträgen auch Referenten aus Miniſterien, Bauernführer uſw. herangezogen. Es ſei zu hoffen, daß bereits Ende ds. Js. eine politiſche und wirtſchaftlich zuverläſſige Gruppe bereit ſtehe, die allen Anforderungen gerecht werden könne. Das bedeute den weſentlichſten Schritt für die Verwirklichung des Nationalſozialismus in der Wirtſchaft. Panik bei einer Theateraufführung. Ein Heimwehrmann verſehentlich erſchoſſen. DRB. Bregenz(Vorarlberg), 29. Jan. Während einer Theatervorſtellung im Katholiſchen Vereins⸗ haus in Dornbirn(Vorarlberg) wurde Sonntagabend in der Pauſe nach dem erſten Akt eine St inkbombe geworfen, wobei ſich auch eine RNauchwolle entwickelte. Während ſich das Publikum im Saal verhältnismäßig ruhig verhielt, brach auf der ſtark beſuchten Galerie eine Panik aus. Bald klirrten die gewalt⸗ ſam geöffneten Fenſter und der 19 Jahre alt Heimwehrmann Alois Muxel aus Dornbirn ſprang durch ein Fenſter auf das Dach eines Schuppens. Darauf rief ihn ein Wachtpoſten mehrmals an; anſtatt aber ſofort ſtill zu ſtehen, lief Muxel auf dem Dach hin und her. Der Poſten gab darauf einen Schuß ab, der den Heimwehrmann am Hinterkopf ſo ſchwer verletzte, daß er bald nach ſeiner Einlieferung in das Krankenhaus verſtarb. Neue Mitglieder der Akademie für deutſches Recht. DNB. Berlin, 29. Jan. In der Vollſitzung der Akademie für deutſches Recht wurden Oberlandesgerichtspräſident Ber tram Nürnberg Vizepräſi⸗ dent beim Land- und Amtsgericht Berlin, Dr. Linde: Berlin- Moabit, Landgerichtsdirektor Dr. Albert Schmidt— Berlin, Reichsgerichtsrat Or. Erich Sch ultze⸗Leipzig, Landgerichts⸗ direktor Dr. Löwe-Bremen zu Mitgliedern der Akademie für deutſches Recht ernannt. Der Generalvikar der Diözeſe Metz geſtorben. DNB. Paris, 29. Jan. In Metz iſt der Generalvikar der Diözeſe Metz, Mgr. Siebert, im Alter von 64 Jahren geſtorben. Das italieniſche Ozeanflugzeug in Braſilien gelandet. f DNB. Paris, 29. Jan. Wie Havas aus Rio de Janeiro berichtet, iſt das italieniſche Flugzeug„Savoya Marchetti“(Beſatzung Lombardi, Mazzotti) ſüdlich von Fortaleza im braſilianiſchen Staat Parana gelandet. Die Beſatzung iſt unverſehrt geblieben, doch ſoll das Flugzeug bei der Landung beſchädigt worden ſein. Bluttat nach der Hochzeitsfeier Alſenz, 30. Januar. Im nahen Kalkhofen trug ſich in der Nacht eine ſchwere Bluttat zu, der auch ein Menſchenleben zum Opfer fiel. Anläßlich einer Hochzeitsfeier im Hauſe des Bauern Buhrmann brachte der Geſangverein des Ortes dem jungen Ehepaar ein Ständchen. Die Sänger, etwa 20, wurden mit Speiſe und Trank verſorgt und begaben ſich in ihr Vereinslokal. Der bei Buhrmann beſchäftigte 20jährige Knecht Reinhold Herforth ging ebenfalls in das Vereins⸗ lokal. Im Verlauf der Unterhaltung wurde Herforth, der in Schlettſtadt(Elſaß) geboren, aber deutſcher Abſtammung iſt, als„Halb⸗Franzos“ bezeichnet. Es kam darüber zu einem Streit, der ſich auf der Straße fortſetzte. Herforth flüchtete ſchließlich in den Hof des Buhr- mannſchen Anweſens, wo er zu einer Axt griff und zu- ſchlug. Der 47jährige Steinhauer Jakob Geyer erlitt durch einen Schlag auf den Kopf einen Schädelbruch und ſtarb im Krankenhaus Rockenhauſen. Staatsrat Morozowicz verunglückt Frankfurt a. d. O., 30. Jan. In der Nacht verunglückte Staatsrat Rittmeiſter von Morowicz⸗Wuhden auf der Fahrt nach Fürſtenwalde⸗Spree mit ſeinem Kraftwagen. Bei Tremplin im Kreiſe Lebus kam der Wagen des Staats⸗ rats, der ihn ſelbſt lenkte, wegen Glatteiſes ins Schleudern und prallte gegen einen Baum. von Morozowicz wurde mit ſchweren Knochenbrüchen ins Frankfurter Krankenhaus ein⸗ geliefert. Sein Zuſtand iſt ernſt. Au u mi Sen Reichs zuſchüſſe für Inſtandſetzungsarbeiten und umbauten. Darmſtadt. Das Staatspreſſeami teilt mit: Es wird darauf hingewieſen, daß bei Anträgen auf Gewährung eines Zuſchuſſes, die ſpäter als am 31. Januar 1934 ge⸗ ſtellt werden, mit den Arbeiten erſt begonnen werden darf, wenn ein Vorbeſcheid erteilt iſt. Anträge ſind in den Städten an die Bürgermeiſtereien, in den Landgemeinden an das zuſtändige ſtaatliche Hochbauamt zu richten. An⸗ träge, die an andere Stellen gerichtet werden, ſind zwecklos. Namentlich können Anträge, die beim Reichsarbeitsmini⸗ ſterium oder bei dem heſſiſchen Staatsminiſterium ein⸗ gehen, nicht in Behandlung genommen werden. Zu Erbhofrichtern ernannt. Darmſtadt, 29. Jan. Wie das Perſonalamt mitteilt, wurden auf Grund des Reichserbhofgeſetzes zu Erbhofrichtern beim Erbhofgericht in Darmſtadt ernannt: Eduard Scharch in Windheim, Kreis Alsfeld, Beig. Heinrich Diehl in Mün⸗ zenberg, Kreis Friedberg, Jakob Eugen Fiſcher in Flom⸗ born(Rheinheſſen), Bürgermeiſter Adam Jakob Weyrauch in Ober⸗Moßau, Kreis Erbach i. O.— Zu ſtellvertr. Erbhof⸗ richtern wurden ernannt: Wolfram von Hamier in Echzell, G. Magſam in Groß⸗Umſtadt und Ludwig Zimmermann in Eſſelborn, Kreis Alzey. g Neue Notare in Heſſen. Darmſtadt, 29. Jan. Durch Urkunde des Herrn Reichs⸗ ſtatthalters in Heſſen wurden auf Vorſchlag der heſſiſchen Regierung unter Berufung in das Beamtenverhältnis er⸗ nannt: die Rechtsanwälte Joſef Gödecker in Groß-Gerau zum Notar mit dem Amtsſitz in Offenbach als Nachfolger des Notars Dr. Goldſchmidt und Martin Eiſenhardt in Langen zum Notar mit dem Amtsſitz in Vilbel als Nachfolger des Notars Dr. Andrae, Wilhelm Ittmann in Groß-Umſtadt zum Notar mit dem Amtsſitz in Dieburg als Nachfolger des Notars Lüft, ſämtlich mit Wirkung vom 1. Februar. 4 ** Frankfurt a. Mm.(Uhr und Mantel eines Le⸗ bensmüden verſchwunden.) Vor einigen Tagen iſt aus dem Main eine Leiche gelandet worden, die als die eines auswärtigen Fabrikanten erkannt wurde, der den Tod im Rhein geſucht hat. In einem Abſchiedsbrief hat der Lebensmüde angegeben er habe ſeinen Mantel und ſeine Uhr am Mainufer niedergelegt. Die Sachen ſind aber we⸗ der dort, noch bei der Leiche gefunden worden, ſo daß an⸗ genommen werden muß, daß ſie ein Unbefugter an ſich ge⸗ nommen hat. Es handelt ſich um einen grauen Ulſter und eine goldene Sprungdeckeluhr mit geriffeltem Deckel. Der Finder wird dringend erſucht, die Sachen ſofort bei der Leichen⸗ und Vermißtenſtelle im Frankfurter Polizeipräſi⸗ dium abzugeben, widrigenfalls er ſich der Fundunterſchla⸗— gung ſchuldig macht. Frankfurt a. M.(Auto fährt in Marſchko⸗ lonne.) In der Nähe von Vilbel fuhr ein Perſonenauto in eine nach Frankfurt marſchierende Kolonne junger Leute. Sechs junge Leute wurden niedergeriſſen und teilweiſe eine kleine Strecke mitgeſchleift. Sie haben Prellungen an den Beinen und durchweg Hautabſchürfungen bei dem Unfall da⸗ vongetragen. Frankfurt a. M.(Auf friſcher Tat erwiſcht.) Der Diener Joſef H. und der Ausläufer Adolf L. haben gemeinſam Fahrraddiebſtähle ausgeführt. Sie wurden dabei betroffen, wie ſie erneut ein Rad ſtehlen wollten. Beide wurden dem Richter vorgeführt. Ein weiterer Fahrraddieb wurde in der Perſon des Ausläufers H. Sch. ermittelt und feſtgenommen. Er hatte aus einem Fahrradſtänder an der Markthalle ein Rad geſtohlen. 5 * Frankfurt a. M., 29. Jan. An Stelle ausgeſchiedener Reichsdiſziplinarrichter ſind vom Reichspräſidenten mit Wir⸗ kung vom 5. Februar ab ernannt worden: Zum Präſidenten der Reichsdiſziplinarkammer in Frankfurt a. M. der Se⸗ natspräſident beim Oberlandesgericht in Frankfurt a. M., Dr. Fuehr, zum ſtellvertretenden richterlichen Mitglied der Reichsdiſziplinarkammer in Darmſtadt der Landesgerichts⸗ rat Volk in Darmſtadt. Todesſturz durch Glatteis. Frankfurt a. M., 29. Jan. Das Glatteis, das hier durch den plötzlichen Witterungsumſchwung hervorgerufen wurde, hat in Frankfurt a. M. und Umgebung zahlreiche Un⸗ fälle zur Folge gehabt. In der Oskar⸗von⸗Millerſtraße rutſchte ein Schloſſer aus und fiel auf den Hinterkopf. Er zog ſich derart ſchwere Verletzungen zu, daß er bald darauf an den Folgen ſtarb. Ein weiterer tödlicher Unfall ereignete ſich an der Obermainbrücke. Dort fiel ein 50jähriger Kaufmann hin und blieb bewußtlos liegen. Die herbeigerufene Sanitäts⸗ wache konnte nur noch den Tod des Mannes feſtſtellen, der offenbar durch einen Herzſchlag herbeigeführt worden iſt. Bei vier weiteren Unfällen, die durch das Glatteis herbeigeführt wurden, erlitten die Betroffenen Beinbrüche und Beckenver⸗ letzungen. Einweihung der HJ.⸗Gebietsführerſchule. * Nieder⸗Walluf, 29. Jan. Unter ſtarker Anteilnahme wurde die hier in der Villa Hagedorn untergebrachte Hitler⸗ Jugend⸗Gebietsführerſchale Heſſen⸗Naſſau durch den Gebiets⸗ führer Kramer ihrer Beſtimmung übergeben. SGebietsführer Kramer feierte das Andenken des am 26. Februar 1933 ge⸗ fallenen Hitlerjungen Chriſtian Größmann, deſſen Name der Schule durch den Reichsjugendführer verliehen worden iſt. Für den Gauleiter und Reichsſtatthalter Sprenger ſprach Oberbannführer Stöhr und für den Regierungspräſidenten Landrat Piſchel. Den Willkommengruß des Rheingau⸗Kreiſes entbot Landrat Kremmer. In der Schule laſſen die Ober⸗ banne Frankfurt a. M., Limburg, Oberheſſen, Starkenburg und Rheinpfalz ihre Unterbann⸗ und Gefolgſchaftsführer mit den Dingen vertrautmachen, die ein rechter Jugendführer kennen muß. Leiter der Schule iſt Unterbannführer Fritz Handwerk. Aus Mannheim 6 Mannheim, 29. Januar. 100 Jahre alt. Frau Magdalena Weiditſchka, die älteſte Einwohnerin Mannheims, begeht am 1. Februar ihren 100. Geburtstag. Die Jubilarin ſtammt aus Engelhardshau⸗ ſen, Oberamt Gerabronn, und iſt die älteſte von vier Ge⸗ ſchwiſtern. Ein Bruder von 95 Jahren und eine Schweſter von 92 Jahren leben noch, während eine weitere Schwe⸗ ſter vor zwei Jahren im Alter von 88 Jahren ſtarb. Die Hundertjährige konnte noch im vorigen Jahre einige Stun⸗ den im Garten arbeiten und iſt verhältnismäßig rüſtig. Einzelheiten aus ihrem arbeitsreichen Leben, wie auch die Kriege von 1864, 1866 und 1870 ſind bei ihr noch in beſter Erinnerung. . Sonderhilfe für die Bedürftigen. Aus Anlaß der Wiederkehr des Jahrestages der Machtübernahme durch Adolf Hitler gelangen durch ſämtliche Gruppen des Winterhilfs⸗ werkes, Caritas-Verband, Innere Miſſion und Rotes Kreuz an die zum Winterhilfswerk gemeldeten Perſonen am 30. Januar Sonderzuweiſungen von Lebensmitteln zur Aus⸗ gabe, die für den Kreis Mannheim den Betrag von 225 000 Mark erfordern. i N 0 Wegen ſtaatsfeindlichen Verhaltens verwarnt. ( Pforzheim, 29. Jan. Wie der Polizeibericht mel⸗ delt, wurde ein 50 Jahre alter Prokuriſt von hier, ein früh⸗ herer Zentrumsmann, der bei der Abbeſtellung der Pforz⸗ heimer parteiamtlichen Tageszeitung(„Pforzheimer Anzeiger“) beleidigende Aeußerungen über dieſes Blatt hinzufügte, von der Polizeidirektion eindringlich wegen ſtaatsfeindlichen Ver⸗ haltens verwarnt. Im Einvernehmen mit der Kreisleitung der NSDAP hat der Verwarnte eine Buße für das Deutſch⸗ tum im Ausland zu zahlen und ſich bei der Schriftleitung des „Pforzheimer Anzeiger“ zu entſchuldigen. N Der Mord bei Meßkirch ein Raubmord. (—) Meßkirch, 29. Jan. Zu der Mordtat in Meßkirch wird weiter mitgeteilt, es beſtehe die Möglichkeit, daß es ſich dabei um einen Raubmord handelt. Kramer hatte bei ſei⸗ nem Weggang in Meßkirch noch etwa drei Reichsmark in der Taſche; als man ihn auffand, hatte er nur noch vier Pfennige. N UI Heidelberg.(Zur großen Armee.) Auf dem Bergfriedhof wurde der Altveteran und ehemalige Bahnhof⸗ portier Nikolaus Götz zur letzten Ruhe getragen. Götz hatte die Feldzüge von 1866 und 1870-71 mitgemacht und war Mitglied des Veteranenvereins. Er war der drittletzte dieſes Vereins, deſſen Fahne die 110er über dem Grabe ſenkten. UI Gauangelloch.(Der Führer als Taufpate.) Reichskanzler Adolf Hitler hat die Patenſchaft für das zehnte Kind des Landwirts Georg Lutz von hier übernommen. (9) Raſtatt.(Tödlich verunglückt.) In Biſchweier war der 29jährige Arbeiter Lorenz Weſtermann mit dem Laden eines Rollwagens beſchäftigt, als ſich plötzlich eine Menge Material löſte und ihn verſchüttete. Weſtermann konnte nur noch als Leiche geborgen werden. Am gleichen Tage verunglückte in Gaggenau der erſt ſeit drei Tagen beſchäf⸗ tigte Schloſſer Otto Schieg aus Biſchweier. Es wurde ihm ein Fuß abgeſchlagen. 5 () Bruchſal.(Unfall mit Todesfolge.) In Hei⸗ delsheim iſt der Rangierer Andreas Freidinger, der etwa vor Jahresfriſt einen Berufsunfall erlitt, dieſem nun im Alter von 46 Jahren erlegen. gelleimuis um qeuꝶ lckelieng Roman von Günther Panstingl( y bbb bbb bbb Copyricht 1932, by Dr. G. Panstingl, The Hague, Holland. Urheber Rechtsschutz: Drei-Quellen-Verlag, Königsbrück/ Sa Dann ſchaltete der Lenker ein und fuhr um die Ecke zur Reitſchule. Sahib ſtreckte ſeinen Rüſſel in das Wageninnere und faßte einen Ballen mit fünfundzwanzig Decken. Wie ein Kinderſpielzeug hob er ihn heraus. Zwei Mann riſſen die Schnüre auf, und nun begann die Kette wieder. Elf Minuten, nachdem es gekommen war, fuhr das Auto wieder ab. Auf der Reichsſtraße begegnete ihm das Auto mit den SG.-Zylindern. Drei Kilometer dahinter kam wieder ein Auto mit Mann— ſchaften. Die großen Stahlzylinder übernahm Pedro und ließ ſie vorſichtig in den Keller bringen. Dann entluden die Leute zwei Kiſten. Was dieſe enthielten, ließ Gerry in die Halle legen. Fünf Minuten vor fünf Ahr fuhr das letzte Auto fort, und Aſhton Caſtle hüllte ſich in Ruhe. In der Halle ſaßen ſechsundachtzig Mann und ließen ſich das Eſſen ſchmecken, wel— ches das Küchenperſonal unter Aufſicht von Großmama Ricke— berg hergeſtellt hatte. Rickeberg, Gerry und Braddon aßen mit den Leuten. And Frau Colette führte die Aufſicht über die Bedienung. Am halb ſechs Ahr klopfte Rickeberg an ſein Glas. Die bisher geführte gedämpfte Anterhaltung verſtummte. In kurzen Worten erläuterte er die Sachlage. Laut dem Angriffsplan Suſchins würden ſeine Späher um acht Ahr abends Poſten im weiten Amkreiſe um das Schloß beziehen. Die„Dacia“-Mannſchaft mußte daher bereits früher draußen ſein. Ihre Aufgabe war klar und einfach. Kurz nach elf Ahr war ein großer Außenring um das ganze Gelände zu legen und langſam zu verengern. Da der Angriff Suſchins etwa fünfzehn Minuten vor Mitternacht einſetzen dürfte, mußten um dieſe Zeit ſeine Leute bereits dicht in der Nähe des Schloſſes ſein. Der Ring der„Dacia“ hatte keine andere Auf— gabe, als ein Ausbrechen nach rückwärts zu verhindern. Das Schloß würde ſich ſelbſt verteidigen. Als Rickeberg darlegte, woraus dieſe Verteidigung beſtehen würde, ging ein unterdrücktes Gelächter durch den Saal. Doch Rickeberg bemerkte ernſt: i „Auch der beſte Plan kann ſcheitern. wir darauf vorbereitet ſein.“ So kam es, daß nach der Beſprechung jeder der Leute zwei volle Ladeſtreifen mit Gaspatronen erhielt. Außerdem wurde nun der Inhalt der zwei Kiſten verteilt. Sie hatten Gasmasken enthalten und jeder„Dacia“-Mann bekam eine davon. Ebenſo die Hausbewohner. Dann marſchierten die Leute in zwei Gruppen ab. Die eine legte ſich in das Haus des Profeſſors Vandeveer, das dieſer bereitwillig zur Verfügung geſtellt hatte, die andere in ein— Bauerngehöft auf der gegenüberliegenden Randſeite des Parkes. Auf dieſem Gehöft war ein Telefon, ſo daß die Verbindung mit dem Schloſſe ſtets aufrecht blieb. Kurz vor acht Ahr kam Profeſſor Vandeveer mit einem Handkoffer voll Inſtrumenten, Verbandsmaterial und Medizin. Gerry und Braddon erklärten ihm die Sachlage. Er ſchmunzelte und legte zur Probe ſeine Gasmaske an. „Ein regelrechter Krieg in Taſchenausgabe. Hoffentlich gibt es für mich nichts zu tun.“ Jedenfalls müſſen 1 Am halb elf Ahr nachts bezogen Rickeberg, Gerry und Braddon das Funkzimmer von Harry. Dort war nun das Gehirn des Schloſſes. Alle Drähte liefen hier zuſammen. Hier mündeten die Telephonleitungen der Außenpoſten, das Haus- und das Staatstelephon, die Schalter der gewaltigen Scheinwerfer in den Dachluken und die des Flugfeldes, die nun aber alle ſo gedreht waren, daß ſie das Gelände vor dem Hauſe beleuchteten. Am zehn Minuten vor elf Ahr gab Gerry den beiden „Dacia“-Abteilungen den Befehl auszuſchwärmen. Zwanzig Minuten nach elf Ahr kam von den Außenpoſten die Meldung, daß der„Dacia“-Ring heranrücke. Fünf Minuten ſpäter ließ Gerry im Hauſe den Befehl durchſagen:„Gasmasken vorbinden!“ Auch Pedro im Keller hörte den Befehl. Er und ſeine drei Helfer banden ſich die Masken um und drehten den Hahn des erſten SG.⸗Zylinders auf. Ziſchend entwich das„sleeping gas“ in die leeren Rohre der Waſſerleitung. Die Zylinder ſtanden unter einem gewaltigen Druck, ſo daß große Mengen des Schlaf— gaſes frei wurden. Zylinder nach Zylinder brauſte in die Rohrleitung, deren Netz das ganze Schloß umgab und zahlreiche Anſchlußſtellen im Parke hatte. In Abſtänden von etwa hundert Metern vonein— ander gab es Waſſerhähne, an denen die Gärtner Rieſelapparate oder Schläuche anſchloſſen, um die Blumenbeete oder die Wieſen zu beſprengen. Gerrys genialer Plan kam nun zur Ausführung und aus jedem der offenen Waſſerhähne kroch eine Wolke des ſchweren, geruchloſen Schlafgaſes, legte ſich über den Boden und breitete ſich aus, bis ſie an eine andere Wolke ſtieß und ſich mit ihr verband. Aber war der Ring auch geſchloſſen? Gab es keine Lücken? Trieb das Gas nicht ab? Das waren die Fragen des Augen— blicks, auf welche die nächſten Minuten eine Antwort geben würden. Die Antwort mußte von der unſichtbaren Strahlenſicherung gegeben werden, die das Haus umſchloß. Pedro und Harry hatten das Spiegelſyſtem verſtellt, ſo daß die Strahlen nur allein das Schloß umgaben. Wer dem Gebäude auf zweihundert Meter nahekam, wurde unfehlbar gemeldet. Die ſelbſtändige Auslöſung des Läutewerks und die Scheinwerfer waren heute abgeſtellt. Alles konnte einzeln vom Turme aus bedient werden. Strahlenſyſtem war nur zur lautloſen Kontrolle da. Es zeigte genau an, an welcher Stelle der Feind durchbrach. Statt des Läutewerks war ein Viereck von Glühlampen eingeſchaltet. Die Seiten desſelben entſprachen den vier Strahlen. Erloſch eine, ſo war dies der Beweis, daß ein undurchdringliches Hindernis den Strahl auf dieſer Seite durchkreuzte. Wie gebannt ſtarrten ſie alle auf das leuchtende Viereck. Nun mußte es ſich entſcheiden. Wie Stunden tickten die Sekunden dahin. langſam. Da... ein unterdrückter Ausruf erloſchen. Nach vier Sekunden flammte ſie einen Augenblick auf und .. erloſch ſofort wieder. Das Schwer und ... die eine Seite war „Von den Bodenwellen auf der Nordſeite rinnt das ſchwere Gas ab“, murmelte Gerry.„Ein Teil der Leute Suſchins kommt alſo durch. Sie gehen ſehr langſam vorwärts. Wir haben noch fünf Minuten Zeit.“ Sie rief die Außenpoſten an: „Auf der Nordſeite gelingt der Durchbruch. Flanagan muß ſofort ſeine Leute zuſammenſchieben, ſo daß ſie nur mehr das nördliche Gelände vor dem Schloß umgeben. Er muß alſo einen Ring bilden, in deſſen Linie nun das Schloß fällt und der vom Gebäude ab nordöſtlich und nordweſtlich verläuft und ſich rück— wärts wieder in der großen Umfaſſungslinie ſchließt. Die ſüdliche Gruppe muß im Laufſchritt herankommen, ſonſt trifft ſie zu ſpät ein. In drei Minuten laſſen wir hier die Scheinwerfer auf— flammen. Im Augenblick, in dem wieder ſie verdunkelt werden, müſſen hinten ſofort die Leuchtraketen in Aktion treten.“ Gerry ließ ſich den Befehl wiederholen und wandte ſich dann an ihren Vater. 5 „Aebernimm du hier die Leitung, Pa. Ich gehe hinaus.“ Braddon faßte ſie am Arm: „Sei nicht wahnſinnig, Gerry!“ Aber ſie riß ſich los. „Jetzt iſt wahrhaftig keine Zeit für Anſinn, Jim! Binde dir lieber die Gasmaske um und ſage im Hauſe durch, daß der Angriff kommt.“ Damit verſchwand ſie. Braddon legte ſchweigend ſeine Maske an und ſtieg hinunter. Er tappte ſeinen Weg durch die dunklen Zimmer. Hinter den Fenſtern ſtanden überall Geſtalten. Dort war alles in Ordnung. Lautlos öffnete er eines der Fenſter und ſtieg hinaus. Dann legte er ſich längſt der Hausmauer auf den Boden. Im folgenden Augenblick brach die Hölle los. Mit einem Schlage blitzten die Scheinwerfer der Nordſeite auf und beleuch— teten taghell das Vorgelände. Ein Wutgeheul der Angreifer erhob 55 Dann erklang eine ſcharfe, ſchneidende Stimme: „Feuer!“ Ein Kugelhagel praſſelte gegen das Schloß, Scheiben klirrten in zahlloſen Splittern. Braddon wagte es nicht, ſich zu erheben. Es wäre Selbſtmord geweſen. Aeber ihn hinweg pfiffen die Spitzkugeln der Angreifer und 7 den Fenſtern kamen die Gaskugeln der Leute von Aſhton Caſtle. Sprungweiſe arbeiteten die draußen ſich näher an die Schloßmauer. Zehn Laufſchritte und nieder! Wie ſie es im Kriege gelernt hatten. Braddon zog ſeine Piſtole und feuerte. Da rollte eine Geſtalt neben ihm nieder. Er faßte danach. „Laſſen Sie mich los, Herr Braddon“, rief John Baker. „And ſchmeißen Sie den Maulkorb weg Hier gibt es doch kein Gas. Nicht ſchießen! Laſſen Sie ſie näher herankommen!“ Warum meldete ſich die Außenlinie nicht? Schliefen die Leute? Da durchſchnitt wieder die ſcharfe Stimme Suſchins den Lärm. „Sprung vorwärts! Handgranaten!“ Es lag Kraft in dem Kommando. Es riß vorwärts. f Nun waren ſie auf fünfzig Meter an die Schloßmauer heran. Die erſten Handgranaten ſchlugen in den Zwiſchenraum ein und zerplatzten mit bösartigem und nervenerſchütterndem Knall. (Fortſetzung folgt). 1 ö