el. dh. ſotz 17 bon Ver, dun 10 des om Vol lernhei zei 8 Amtliches Verkündigungsblatt der Hej. Bürgermeiſterei 7 2 2 — Erſcheinungsweiſe: Wöchentlich die illuſtrierte und Bezugspreis: Durch die Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt Infſeratenpreis: l 8 f 0 Hitler Liebe zu bekunden! Täglich außer Sonn⸗ inhaltlich reiche 16 Die 12geſpaltene Mil limeter Der 30. Januar im Reichstag. Große Rede Adolf Hitlers— Nochmals die Friedens Die Hoheitsrechte der Berlin, 30. Jan. 1 Vor dem Hauſe der Krolloper hatte ſich aus Anlaß der großen Sitzung des Deutſchen Reichstages ſchon eine Stunde dor Sitzungsbeginn eine nach Hunderten zählende Menſchen— menge eingefunden. In den hinteren Räumen des Hauſes hatte die SS⸗Stabswache des Führers Aufſtellung genommen. Nach und nach trafen die Reichstagsmitglieder im Wagen oder zu Fuß ein, herzlichſt begrüßt von der Menge. Der Sitzungs⸗ ſaal bietet das gewohnte Bild; über dem Präſidium das große rechteckige Hakenkreuz. In einigen Logen haben ſich die Rundfunkbeamten und TDonfilmoperateure mit umfangreichen Gerätſchaften eingerichtet. d Die Abgeordneten ſind faſt ausnahmslos in Aniform er⸗ Ichienen, und zwar überwiegt bei weitem das braune Ehrenkleid. Einer der wenigen Abgeordneten, die in ſchwarzem Zivil⸗ kleid erſchienen ſind, iſt der greiſe General Litzman n, der von den anderen Volksvertretern beſonders herzlich willkommen geheißen wird. Schließlich ſind die Abgeordneten ſo gut wie vollzählig verſammelt, unter ihnen auch die ehemals deutſch— nationalen Abgeordneten, die auch diesmal wieder dem Reichs⸗ tag angehören. Inzwiſchen ſind auch die meiſten Mitglieder des kabinetts erſchienen. Selbſt ſoweit ſie Abgeordnete ſind, nehmen ſie auf den Regierungsbänken Platz, neben ihnen der Vertreter des Reichspräſidenten, Staatsſekretär Meißner. Reichs⸗ und Feiertage. 0 ſeitige Beilage„Der Feuerreiter“. Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mb. zuzügl. 20 bezogen monatlich 1.50 Mk. ausſchl. Zuſtellungsgebühr. zeile oder deren Raum 2 Pfennig er und anderer Behörden-Vereins⸗ u. Geſchäftsanzeiger S 700— Beilagen: Mittwoch, den 31. Januar Die Diplomatenloge iſt gut beſucht. ſieht man den italieniſchen Botſchafter, neben dieſem den eng— liſchen Botſchafter. Der franzöſiſche Botſchafter unterhält ſich mit dem däniſchen Geſandten. Weiter ſieht man den japaniſchen Botſchafter, den bulgariſchen Geſandten, den öſterreichiſchen und den ſchweizeriſchen Geſandten. Aeberfüllt ſind die Publikumstribünen. Gegen 4 Ahr erſcheint Präſident Görin Er begrüßt das Haus und die Tribünen mit dem deutſchen Gruß. Alle Anweſenden erheben ſich zum Gegengruß. Miniſter Frick nimmt ſeinen Platz als Fraktionsführer in der Mitte der vorderſten Bankreihe der Abgeordneten ein. In atemloſer Spannung erwartet das Haus einige Minuten lang den Führer. Als In der erſten Reihe Adolf Hitler, begleitet von dem ſtellvertretenden Parteiführer Rudolf Heß im Saale erſcheint, erheben ſich alle Anweſenden und begrüßen ihn mit erhobenen Händen. Der Führer dankt und nimmt ſeinen Platz als Reichskanzler ein Präſident Göring erhebt ſich ſofort und eröffnet die Sitzung. Zu den für dieſe Sitzung beurlaubten Abgeordneten gehört auch der Abgeordnete Dr. Hugenberg. O ug Die Rede des Reichstags präſidenten. Präſident Göring fährt dann fort: Mein Führer, meine Kameraden! Als wir zum letzten Male hier ver⸗ ſammelt waren, habe ich Ihnen damals bereits mitgeteilt, daß es ſich lediglich darum gehandelt hat, den Reichstag zu kon⸗ ſtituieren. Ich habe darauf hingewieſen, daß erſt an dem Tage, da unſer Führer das Wort ergreifen wird, der neue Reichstag ſeine erſte grundlegende Sitzung haben wird. Heute nun iſt dieſe Sitzung, an einem denkwürdigen Tage, dem 30. Januar. So lange es deutſche Geſchichte geben wird, wird der 30. Januar nicht nur ein Markſtein, er wird die entſcheidende Wendung im Schickſal des deutſchen Volkes ſein und bleiben. Ein Jahr iſt ſeitdem vergangen und dieſes Jahr ſcheint uns wie ein Jahr- zehnt, ſo ungeheuerlich ſind die Veränderungen, ſo gewaltig iſt das, was geleiſtet wurde, ſo einzigartig das, was geſchah und wozu ſich das Volk bekannte. Kameraden! Wenn ihr die Zei— tungen nur aus der Zeit vor dem 30. Januar 1933 und letzt vergleicht, wenn ihr rückblickt in einem Augenblick in die wenigen Wochen vorher, ſo werdet ihr erkennen, wie ungeheurlich die Veränderung, die ſeitdem eingetreten iſt, tatſächlich vonſtatten gegangen iſt. Ein Jahr deutſcher Geſchichte, ein Jahr aber auch weltgeſchichtlicher Bedeutung! Aus den Niederungen, aus den Tiefen, aus ſchwarzer Nacht hat ſich das deutſche Volk aufs neue erhoben und das deutſche Volk hat zurückgefunden ſeine Ehre und ſeine Freiheit, zwei Begriffe, ohne welche ein Volk nicht zu leben vermag.. Darum auch die furchtbare Zeit der Not, der Entbehrung und der Schande, weil das deutſche Volk ſich ſelbſt vergeſſen hatte. Die Wiedergeburt unſeres Volkes unter ſeinem 19 Führer iſt vonſtatten gegangen. Eine Welt hat nee Neid und Mißgunſt auf uns geblickt und heute iſt an 1775 von Mißgunſt Achtung getreten. Man hat i deutſche Volk nichts anderes will, wie auch: alte ie 6 ein Volk zu ſein ebenbürtig und gleichberechtigt unter den an⸗ deren Völkern Europas und der Welt. ö 43 Wie aber konnte die gewaltige Umſchichtung vor ſich gehen? Wie konnte ein Volk, das geſtern noch feig war, heute ſich 1 5 Heroismus der Tat, zum 30. Januar und ſeinen. kennen? Eine Wiedergeburt, wie ſie ſelten in der Geſchichte vorgekommen iſt. Der 30. Januar 1933 war der Wendepunkt, im letzten Augenblick die letzte Entſcheidung„ weil, während alle verſagten, ein Führer 1 Deut 8 55 1 5 der unerschütterlich an die Güte an die ere 1775 8 Wert des deutſchen Volkes geglaubt hat und 5 405 2 neu erweckte und ſomit neu ſtärkte e 155 4 e And welch gewaltiger Glaube iſt durch 1 0 3 18 225 welch gewaltiges e 8 Wi Jahre bewieſen und ſeinen Führer b ee Aber auch welch unſagbare Liebe iſt dem Führer entgegeng ſtrö uteil geworden. i 3 1 e 1 Beſonders ihr, die ihr 1275. ren Zeiten dem Deutſchen Reichstag angehört habt, wie! 5 je ſonſtigen! ſchieden die heutige Sitzung und die ſonſtigen! Draußen ſäumt das Volk die Wege, ſetnen Führer Wel N 5 ſi icht faſſen, ſe re dean Hand one Verachtung, Hohn 0 i ſi ſammelte. Heute weiß Schmä un der Reichstag ſich verſamme. en dieſem Reichstag Männer ſitzen, entſchloſſen, blindlings dem Führer zu helfen. And wenn wir fragen: warum dieſe Liebe, warum dieſes gewaltige Vertrauen, ſo werden wir erkennen müſſen, daß letzten Endes daraus die Genugtuung des Volkes darüber ſpricht, endlich wieder einen Führer und eine Führung zu beſitzen. Früher in dem vergangenen Jahrzeh it des Parlamentarismus hat man es dem Volke überlaſſen, ſich über ſeine Schickſalsfragen klar zu werden; das Volk ſelbſt in ſeinen verſchiedenen Intereſſenlagerungen ſollte entſcheiden. Die Führung war zu feige, das ſelbſt zu tun und wollte ſich hinter dem anonymen Begriff einer Majorität verdrücken. Heute erkennt das Volk, daß die Führung den Mut hat, zu führen und unerbittlich das zu tun, was nun einmal das beſte iſt. So ſehen wir, wie es in dieſem einen Jahr unſagbarer Mühe und Arbeit möglich war, ein Reich wieder in Einheit herzuſtellen. Nicht mehr droht die Gefahr, daß der Rahmen des Reiches zerfallen könnte. Mit eiſerner Fauſt umklammert der Reichsgedanke das geſamte Deutſchland. Aus dem wider- wärtigen Treiben parlamentariſcher Gruppen wurde endlich die Geſchloſſenheit des Volkes gebildet. Dieſe Geſchloſſenheit, die ſich in wunderbarſter Form am 12. November gezeigt hat, dieſes koſtbarſte Gut, Kameraden, das iſt Ihnen, das iſt uns heute anvertraut. Der Führer hat es nicht in unſere Hände gelegt. Das Volk hat Sie erwählt, nicht weil Sie irgendeine Intereſſengruppe repräſentieren, ſondern nur aus dem einen einzigen Grunde, weil es felſenfeſt überzeugt war, daß jeder von Ihnen blindlings und rückhaltlos hinter dem Führer ſteht. Nicht leicht war der Kampf. Immer wieder verſuchte man, Riſſe zu erkennen, in die man hineinſtoßen konnte, um die Ge⸗ ſchloſſenheit aufzulockern. Es iſt nicht geglückt! Mit brutaler Fauſt— wenn es ſein mußte haben wir die Staatsfeinde zu⸗ auf die heutige Tagesordnung zu ſetzen. Der Geſetzesantrag hat folgenden Wortlaut: Die Volksabſtimmung und die Reichstagswahl vom 12. November 1933 haben bewieſen, daß das deutſche Volk über alle innenpolitiſchen Grenzen hinweg zu einer un⸗ löslichen inneren Einheit verſchmolzen iſt. Der Reichstag hat daher einſtimmig das folgende Geſetz beſchloſſen, das mit einmütiger Zustimmung des Reichs rates hiermit verkündet wird, nachdem feſtgeſtellt iſt, daß die Erforderniſſe verfaſſungsändernder Geſetzgebung erfüllt ſind: „Artikel 1: Die Volks vertretungen der Länder werden aufgehoben. 1865 Artikel 2: 1. Die Hoheitsrechte der Länder gehen auf das Reich über. 2. Die Landesregierungen unterſtehen der Reichs⸗ regierung. Artikel 3: Die Reichsſtatthalter unterſtehen der Dienſt⸗ aufſicht des Reichsminiſters des Innern. Reklamezeile 12 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. Mengenabſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. wird keine Verbindlichkeit übernommen. Anzeigenannahme durch alle Annoncen-Expeditionen Verantw. Schriftleiter ſowie Anzeigenleiter: Friedr. Martin, Druck u. Verlag: Friedr. Martin D.⸗A. 1200 Geſchäftsſtelle: Bismarckſtr. 13, Telefon 153, Poſtſcheckk.: Ludwigshafen 15101 hand nach Frankreich— Länder gehen auf das Reich. Auf Für telefoniſch aufgegebene Inſerate Geſetz zum Neuaufbau des Reiches: rückgeworfen. Rückſichtslos ſind wir gegen die vorgegangen, die eigene Intereſſen über die Intereſſen der Nation ſtellten. And auch in Zukunft werden wir gemäß dem Willen unſeres Füh⸗ rers gegen jeden vorgehen, der dieſe Geſchloſſenheit antaſtet, jedem, ob von links oder von rechts, werden wir mit gleicher Entſchloſſenheit entgegentreten. Es iſt unmöglich, daß jetzl den Aufſchwung des deutſchen Volkes irgend eine Gruppe benutzen könnte, um ihre eigenen Intereſſen damit vorwärts zu treiben. Das deutſche Volk kennt heute nur eines: das iſt die Bewe⸗ gung, die dieſes Volk neu geformt hat, und ſein Führer. And nur an dieſem Führer und ſeiner Bewegung hängt dieſes Volk, ihm vertraut es für ſeine ganze Zukunft. Darum iſt es eine Selbſtverſtändlichkeit, wenn in dieſem Jahre ſich ſo viel umgeſchichtet hat, daß auch der Begriff ſich verändert hat, daß es nicht mehr möglich iſt, daß in Deutſchland ein Bundesſtaat vorhanden ſei, in dem das eine Land dieſes, das andere Land jenes vorziehe. So wie wir nur eine Bewegung haben, nur ein Volk kennen, nur einem Führer ver⸗ trauen, ſo kennen wir nur ein Reich, eine Autorität, eine Ho⸗ heit, eine Souveränität, und das iſt die des Reiches. Der jetzige Reichstag hat daher die Aufgabe dieſen vom Führer ihm vorgezeichneten Weg zu gehen, und mit ſeiner ganzen Kraft nur das zu vollenden, was der Führer in großartiger Konzeption uns vermitteln wird. Der heutige Reichstag iſt der erſte geſchloſſene Reichs⸗ tag einer Weltanſchauung, die größer iſt und ſich hinwegſetzt über all die fremden Grup⸗ pierungen früherer Reichstage. Die Welt ſoll erkennen, ſo wie das Volk einig iſt, ſo auch ſeine Führung, ſo auch ſeine Ver⸗ tretung in der Form des Deutſchen Reichstages. Ich weiß nicht. wie eine ſpätere Geſchichtsſchreibung einmal dieſes Jahr der deutſchen Wiedergeburt beſchreiben will, wie eine Geſchichts⸗ ſchreibung es überhaupt fertig bringen mag, dieſes einzigarñge Wunder der Nachwelt zu überliefern. Ich glaube, ſie vermag es nur, indem ſie hinweiſt auf den einen Mann, der das alles geſchaffen hat. And wenn heute der Reichstag des 12. Novem- ber zuſammentritt, wenn heute die Geſchloſſenheit des Volkes auch in der Einheit dieſes Reichstages zum Ausdruck kommt, dann glaube ich, iſt auch in uns wie in jedem letzten Bauern draußen, jedem letzten Arbeiter das eine heiße, glühende Ge⸗ fühl für den Führer, dem wir das danken, der uns nicht nur in den 1% Jahrzehnten deutſcher Schmach nicht verzagen und nicht verzweifeln ließ, ſondern der uns auch in dieſem Jahre deut⸗ ſchen Aufſtiegs das Banner getragen hat, uns auch hier nicht ſchwach werden ließ, uns auch hier immer wieder ſeine großen Ziele zeigte. Wir brauchen nicht das Gelöbnis der Treue zu erneuern. Ein Nationalſozialiſt ſieht die Treue als das Funda⸗ ment ſeines ganzen Lebens und ſeines ganzen Handelns an. And die Treue hat den Führer befähigt, ſeine gewaltigen Auf⸗ gaben zu löſen; die Treue wird ihn weiter befähigen. Ein Volk hat er geſchaffen, und das Volk wird in Zukunft ihm folgen, wohin er es führt, durch Tiefen zur Höhe, durch Schmerzen zum Glück. Das iſt das Gelöbnis auch des heutigen Reichs- tages. Der Führer möge wiſſen: Nicht nur eine Bewegung, nicht nur eine Gefolgſchaft, nicht nur ein Reichstag, das ganze Volk jubelt ihm heute in Dankbarkeit und Treue zu. (Starker Beifall.) Abgeordneter Dr. Frick: Ich beantrage den Antrag Hitler D „ 2 r. Frick und Ge⸗ noſſen, betreffend den Entwurf eines Geſetzes über den Neuaufbau des Reiches Artikel 4: Die Reichsregierung kann neues Verfaſſungs⸗ recht ſetzen. Artilel 5: Der Reichsminiſter des Innern erläßt die zur Durch⸗ führung des Geſetzes erforderlichen Rechtsverordnungen und Verwaltungsvorſchriften. Artikel 6: Dieſes Geſetz tritt mit dem Tage der Ver— kündung in Kraft.“ Reichstagspräſident Göring: Meine Herren Abgeordneten! Sie haben den Antrag ge— hört, es iſt der Antrag, der in ſeiner Geſchloſſenheit von den Miniſtern der Bewegung, von ſämtlichen Führern der deutſchen Lande freudig unterſchrieben iſt. Widerſpruch hat ſich nicht er— hoben. Ich werde alſo nach der Rede des Führers den Antrag in drei Leſungen verabſchieden, ſoweit ſich kein Widerſpruch dagegen erhebt. Der Präſident erteilt hierauf dem Führer und Reichskanzler Adolf Hitler zur Abgabe der Regierungserklärung das Wort. Während ſich der Führer zum Rednerpult begibt, erheben ſich alle Anweſen⸗ den und begrüßen ihn mit ſtürmiſchen Heilrufen. ——————— e ——— 1* ä .—— ä———. 2 Die Rede des In ſeiner Rede vor dem verſammelten Reichstag führte Reichskanzler Adolf Hitler folgendes aus: Abgeordnete, Männer des Deutſchen Reichstages! Wenn wir heute rückblickend 1933 das Jahr der nationalſozia⸗ lüſtiſchen Revoution nennen, dann wird dereinſt eine objektive Beurteilung ſeiner Ereigniſſe und Vorgänge dieſe Be⸗ zeichnung als gerechtfertigt in die Geſchichte unſeres Volkes über— nehmen. Es wird dabei nicht als entſcheidend angeſehen werden die maßvolle Form, in der ſich dieſe Amwälzung äußer⸗ lich vollzog, als vielmehr die innere Größe der Wandlung, die dieſes eine Jahr dem deutſchen Volke auf allen Gebieten und in allen Richtungen ſeines Lebens gebracht hat. In knappen zwölf Monaten wurde eine Welt von Auffaſſungen und Einrich⸗ tungen beſeitigt und eine andere an ihre Stelle geſetzt. Was ſich in dieſer kurzen Spanne Zeit vor unſer aller Augen vollzog, war noch am Vorabend des denkwürdigen 30. Januar 1933 von der ſicher überwiegenden Mehrheit unſeres Volkes und insbeſondere den Trägern, Wortführern und Repräſentanten des früheren Zuſtandes als phantaſtiſche Atopie angeſehen und bezeichnet wor— den. Ein ſo wunderbares geſchichtliches Ereignis wäre aber auch wirklich undenkbar, wenn es den Befehl zu ſeinem Geſchehen nur dem Einfall irgendeines launiſchen Menſchengeiſtes oder gar dem Spiel des Zufalls zu verdanken gehabt hätte. Nein. Die Vorausſetzungen für dieſen Vorgang haben ſich aus der Ent— wicklung langer Jahre zwangsläufig gebildet und ergeben. Eine furchtbare Not ſchrie um Abhilfe, ſo, daß die Stunde nur des Willens harrte, der bereit war, den geſchichtlichen Auftrag zu vollſtrecken. Die letzten 10 Jahre. Nach dieſen einleitenden Worten, von beſonderer Einpräg— ſamkeit und geſchichtlicher Größe, ſchilderte der Kanzler die ſeit 10 Jahren beſtehenden Spannungen, die die ganze Welt er— füllten und noch erfüllen. Während noch die bürgerliche Welt von der Wirtſchaft als der alleinigen Herrin und Regentin aller Lebensvorgänge träumte, ſuchte der im tiefſten davon nicht mehr befriedigte Menſch nach einer beſſeren Hingebung ſeines Lebens und begann ſo das Zeitalter bürgerlicher Wohlfahrt und Be— haglichkeit mit heſtigſten weltanſchaulichen Kämpfen zu erfüllen. Es konnte nur eine Frage der Zeit ſein, wann endlich die rück— ſichtslos vorſtoßende Lehre der marxiſtiſchen Gleich- heitsidee die letzten bürgerlichen Bollwerke der Politik und der Wirtſchaft überrannt haben würde. Auch ohne den Welt— krieg wäre dieſe Entwicklung eingetreten. Er hat aber ohne Zweifel den Ablauf der Ereigniſſe weſentlich beſchleunigt. Die Berückſichtigung zweier Erſcheinungen iſt wichtig für das Verſtändnis der Vorgänge dieſes Jahres in Deutſchland: 1. Antergräbt der furchtbare Krieg die Feſtigkeit der Autori— tät der Führung des damaligen Reiches und führt endlich zum Zuſammenbruch nicht nur nach innen, ſondern auch nach außen. Aktiver Träger dieſer Entwicklung iſt der Marxismus, paſſiv mitverantwortlich dafür die bürgerliche Demo— kratie. 2. Vernichtet das Diktat von Verſailles die Anab— hängigkeit und Freiheit des Reiches nach außen durch die Auf— löſung und Zerſtörung jeder Widerſtandskraft und Widerſtands— fähigkeit. Dos Ergebnis iſt jene endloſe Folge politiſcher und wirtſchaftlicher Erpreſſungen. Die Lage, die ſich daraus ergab, ſchilderte der Reichskanzler im einzelnen. Innerpolitiſch: Die zahlenmäßige und ſachlich gegebene Schwäche des neuen Regiments führte zu jener einzigartigen Verbindung zwiſchen marxiſtiſchen Theoretikern und kapitaliſti⸗ ſchen Praktikern, die zwangsläufig in der Folge ſowohl dem politiſchen als auch dem wirtſchaftlichen Leben die weſenseigenen C aakterzüge dieſer weltenkorrupten Meſſallianz ausprägen mäßte. Aeber das Zentrum hinweg verbindet ſich die mehr oder weniger national verbrämte bürgerliche Demokratie mit dem unverhüllten marxiſtiſchen Internationalismus, und es folgen nun jene parlamentariſchen Regierungen, die in immer kürzeren Zeiträumen einander ablöſend das erſparte wirtſchaftliche und politiſche Kapital der Nation verkaufen und verpraſſen. 14 Jahre lang erleidet Deutſchland damit einen Verfall, der geſchichtlich ſeinesgleichen ſucht. Es ſetzt eine Amkehrung aller Begriffe ein. Der Held wird verachtet und der Feigling geehrt. Der An— ſtändige hat nur noch Spott zu erwarten. Der Verkommene aber wird geprieſen. Die geſchichtliche Vergangenheit wird genau ſo infam beſudelt wie die geſchichtliche Zukunft unbekümmert abge⸗ leugnet. And während die Millionenmaſſe mittlerer und bäuer⸗ licher Exiſtenzen dem bewußt geforderten Ruin verfallen, hilft ein gutmütig dumm gewordenes Bürgertum in eifrigen Hand⸗ langerdienſten den allerletzten Einſturz vorzubereiten. Aus dem allgemeinen Verfall aller Grundauffaſſungen über die weſent⸗ lichſten Bedingungen unſeres nationalen und geſellſchaftlichen Gemeinſchaftsvertrages ergab ſich ein Sinken des Vertrauens und damit aber auch zwangsläufig des Glaubens an eine noch mögliche beſſere Zukunft. Es iſt ein einzigartiges und ausſchließ⸗ lich der nationalſozialiſtiſchen Bewegung zuzuſchreibendes Ver⸗ dienſt, wenn der wirtſchaftliche Zerfall mit ſeiner grauenhaften Verelendung der Maſſen nicht fortzeugend ein wei⸗ terer Antrieb für die Beſchleunigung der politiſchen Kata- ſtrophen wurde, ſondern vielmehr zu einer Sammlung der be⸗ wußten Kämpfer für eine neue aufbauende und damit wahrhaft poſitive Weltanſchaung führte. Seit dem Jahre 1930 konnte es daher nur mehr ein Entweder— Oder geben: Entweder der Sieg fiel in logiſcher Fortſetzung der angebahnten Entwicklung dem Kommunismus zu, oder es gelang dem Nationalſozialismus noch in letzter Stunde, ſeinen internationalen Gegner zu be⸗ zwingen. Es bewies nur die Verſtändnisloſigkeit der bürger⸗ lichen Welt für das Weſen dieſes Kampfes, daß ſie noch bis vor zwölf Monaten in Deutſchland ernſtlich glaubte, aus dieſem vom äußerſten Vernichtungswillen erfüllten Ringen zweier Welt- anſchauungen miteinander am Ende ſelbſt als immer Neutraler ſiegreich hervorgehen zu können. Aus den Kämpfen aber er⸗ wuchs die unerſchütterliche Garde der nationalſozialiſtiſchen Revolution, die Millionenſchar der politiſchen Organiſation der Partei, die SA und SS. Ihnen allein verdankt das deutſche Volk ſeine Befreiung aus einem Wahnſinn, der, wäre ihm der Sieg zugefallen, nicht nur ſieben Millionen in der Erwerbsloſig⸗ kelt erhalten, ſondern bald 30 Millionen dem Verhungern aus— geliefert hätte. Außzenpolitiſch: Als das deutſche Volk im November 1918 ergriffen und befangen von den ihm gegebenen Zuſicherungen des Präſidenten Wilſon im Vertrag von Compiegne die Waffen ſenkte, lebte es genau ſo wie heute noch in der inneren, durch nichts zu erſchütternden Leberzeugung, daß es am Ausbruch dieſes Krieges ſchuldlos war. Auch die ſchwachen Menſchen gegen ihr eigenes beſſeres Wiſſen abgepreßte Anter⸗ ſchrift zu einem behaupteten deutſchen Schuldbekenntnis än⸗ dert nichts an dieſer Tatſache. Würde dieſes eine Mal nicht der Haß die Vernunft beſiegt haben, ſo hätte das zurückliegende grauenhafte Erleben für alle eine heilſame Lehre ſein müſſen, Reichskanzlers. eine Wiederholung von ähnlichem zu verhüten. And dann allein wären am Ende die Opfer dieſes ſurchtbarſten Krieges aller Zei ten wenigſtens für ſpätere Geſchlechter noch von Wert geweſen. Der Friedensvertrag von Verſailles hat dieſe Hoffnungen grünb— lich und brutal zerſtört. Die wahnwitzigen politiſchen und wirt— ſchaftlichen Laſten dieſes Vertrages haben das Vertrauen des deutſchen Volkes in jede inſtanzielle Gerechtigkeit dieſer Welt gründlich zerſtört.(Stürmiſcher Beifall.) Bei vielen Millionen anderer Menſchen wurden aber dadurch zwangsläufig Gefühle des Haſſes gegen eine Weltordnung überhaupt gefühlt, in der die dauernde Diffamierung eines großen Volkes einfach deshalb möglich ſein ſoll, weil es einmal das Unglück hatte, in einem ihm aufgezwungenen Krieg nach heroiſchem Widerſtand zu unter— liegen. Ohne weiteres erkannten die Drahtzieher der kommu— ö Der vom Zerfall bedrohte Volkskörper mußte durch einen Ge— ſellſchaftsvertrag die Vorausſetzungen zur Bildung einer neuen Gemeinſchaft erhalten. Die Grundtheſen dieſes Vertrages aber konnten nur gefunden werden in jenen ewigen Geſetzen, die dem aufbauenden Leben zugrunde liegen. In klarer Eindringlichkeit mußte man über alles Nebenſächliche die Be⸗ deutung der völkiſchen Subſtanz an ſich und ihrer Erhaltung ſtellen. Der Wille der Erhaltung dieſer Subſtanz aber muß jenen geeigneten Ausdruck finden, der als Volkswille ſichtbar und lebendig in Erſcheinung tritt und praktiſch auch wirkſam wird. Der Begriff der Demokratie erfährt damit eine eingehende Prü fung und Klärung, denn die neue Statsführung iſt ja nur ein beſſerer Ausdruck des Volkswillens gegenüber dem der über lebten parlamentariſchen Demokratie. Politiſche, kulturelle und wirtſchaftliche Aufgaben ſind damit nur von einem Standpunkt aus zu ſehen, nach einheitlichen Geſichtspunkten zu behandeln und zu löſen. Dann wird dieſer völkiſche Gedanke nicht nur zur Aeberbrückung aller bisherigen Klaſſengegenſätze führen, ſondern auch zu einer grundſätzlichen Klärung der Einſtellung zu den außenpolitiſchen Problemen. Der nationalſozialiſtiſche Raſſengedanke und die ihm zugrunde liegende Raſſenerkenntnis führt nicht zu einer Gering— ſchätzung oder Minderbewertung anderer Völker, ſondern viel mehr zur Erkenntnis der geſtellten Aufgabe einer allein zweck— mäßig geſtellten Lebensbewahrung und Lebensforterhaltung des eigenen Volkes(Beifall). Er führt damit zwangsläufig zu einer natürlichen Reſpektierung des Lebens und des Weſens anderer Völker. Er erlöſt damit die außenpolitiſchen Handlungen von jenen Verſuchen, fremde Menſchen zu unterwerfen, um ſie regieren zu können oder um ſie gar als eine reine Zahlenmaſſe durch ſprachlichen Zwang dem eigenen Volke einzuverleiben. Dieſer neue Gedanke verpflichtet zu einer ebenſo großen und fanatiſchen Hingabe an das Leben und damit an die Ehre und Freiheit des eigenen Volkes, wie zur Achtung von Ehre und Freiheit anderer. Dieſer Gedanke kann daher eine weſentlich beſſere Baſis abgeben für das Streben nach einer wahren Be— friedung der Welt, als die rein machtmäßig gedachte und vorge⸗ nommene Sortierung der Nationen in Sieger und Beſiegte, in Berechtigte und rechtloſe Anterworfene Aus einer ſolchen Re— volutionierung des Denkens des Volkes kann aber auch auf der einen Seite die autoritäre Entſchloſſenheit und das inſtinktſichere Vertrauen kommen, als Vorausſetzung der Behebung der wirt— ſchaftlichen Not. And wir ſind entſchloſſen, vor der Löſung dieſer Aufgabe nicht zurückzuweichen, ſondern ſie anzupacken. Der Reichskanzler erinnerte dann daran, wie er am 30. Ja— nuar vor einem Jahre vom Reichspräſidenten von Hinden— burg mit der Bildung und Führung der Reichsregierung be— traut, mit nur zwei Miniſtern in einem ihm perſönlich und der Bewegung zunächſt fremd gegenüberſtehenden Kabinett vor die Nation trat, ſich aber nur immer als Vertreter und Kämpfer ſeines Volkes gefühlt habe. Ich habe auch niemals in der rein äußeren Macht einen irgendwie möglichen Erſatz für das Ver— trauen der Nation geſehen, ſondern mich redlich bemüht, die in der Macht liegende Autorität in die Stärke des Vertrauens zu verwandeln. Ich darf daher mit Stolz bekennen, daß ſo wie die nationalſozialiſtiſche Partei ausſchließlich ihre Wurzeln im Volke hatte, wir auch als Regierung niemals anders dachten als im Volk, mit dem Volk und für das Volk(Lebhafter Beifall und Bravo-Rufe). Wenn ich in 14 langen Jahren des Kampfes um die Macht immer wieder die kompromißloſe Ver— Die nationalſozialiſtiſche Partei hat ferner von allem An- fang an nur die Bedingungen anerkannt, die ſich ſachlich geſehen, aus den Lebenserforderniſſen des deutſchen Volkes ableiten. Sie kann daher heute unter keinen Amſtänden vergangene dyna— ſtiſſcch e Intereſſen und die Ergebniſſe der Politik dieſer Inter- eſſen als für alle Zukunft zu reſpektierende Verpflichtungen des deutſchen Volkes und ſeiner Organiſationen des ſtaatlichen Lebens anerkennen. Die politiſchen Gebilde der Einzelſtaaten aber ſind Ergebniſſe eines zum Teil guten, zum Teil ſehr ſchlechten Handelns von Menſchen vergangener Zeiten. Sie ſind Menſchen⸗ werk und daher vergänglich. Auch wenn ſich die Hausmachtpolitik ſchlummernder Stammeseigenſchaften bediente, hat ſie damit die Stämme nahezu immer, im großen geſehen, zu einer entwürdi⸗ genden Bedeutungsloſigkeit verdammt. Der Nationalſozialismus ſtellt dieſen Prinzipien einer nur fürſtlichen Hausmachtpolitik gegenüber das Prinzip der Erhaltung des deutſchen Volkes auf. Ich möchte daher an dieſer Stelle Proteſt einlegen gegen die erneut vertretene Theſe, daß Deutſchland nur wieder glücklich ſein könne unter ſeinen angeſtammten Bundesfürſten(Stürmiſcher ſich wiederholender Beifall). Nein! Ein Volk ſind wir und in einem Reiche wollen wir leben! Wir haben daher in dieſem Jahre bewußt die Autorität des In einem Viertel der Zeit, die ich mir vor der März⸗Wahl ausbedungen hatte, ſind ein Drittel der Er werbsloſen wie⸗ der in eine nützliche Tätigkeit zurückgeführt worden. Mancher Gegner glaubt den Ruhm unſerer Arbeit ſchmälern zu müſſen durch die Bemerkung, daß ja das ganze Volk dabei mitgeholfen habe. Jawohl, dies iſt der höchſte Stolz, der uns erfüllen kann, daß es uns wirklich gelungen iſt, das ganze Volk zuſammenzu— faſſen und in den Dienſt ſeiner eigenen Erneuerung zu ſtellen. So wurde es auch möglich, durch Mittel der ſteuerlichen Ent⸗ laſtung und durch klug angewendete ſtaatliche Zuſchüſſe auch die natürliche Produktion zu einem Umfang anzureizen, den noch vor 12 Monaten die meiſten unſerer Kritiker für vollkommen unſere Zukunft durch eine beſſere, gemeinſame Zuſammenarbeit ausgeſchloſſen hielten. Bei alledem wurde verſucht, das voll— e dieſem Vertrag und ſeinen praktiſchen Auswirkungen für die Revolutionierung des deutſchen Volkes ergaben. Die Welt aber ſchien nicht zu bemerken, daß, während ſie verblendet auf der buchſtabenmäßigen Erfüllung unbegreiflicher, ja geradezu toller Anmöglichkeiten beſtand, ſich in Deutſchland eine Entwicklung vollzog, die als Auftakt zur kommuniſtiſchen Weltrevolution den ſogenannten Siegermächten in kurzer Zeit anſtelle eines nutz bringenden Vertragsſklaven einen peſtkranken Bazillenträger (Beifall.) So hal die nationalſozialiſtiſche Bewegung nicht nur gegen- über dem deutſchen Volk, ſondern auch gegenuber der europäi- ſchen und außereuropälſchen Amwelt ſich ein Verdienſt erworben, indem ſie durch ihren Sieg eine Entwicklung verhinderte, die den letzten Hoffnungen auf eine Heilung der Leiden unſerer Zeit anſonſten endgültig den Todesſtoß gegeben haben würde. Angeſichts dieſer Tatſache eines drohenden völligen Zu— ſammenbruchs ergaben ſich von ſelbſt vorſtellen mußte. Aufgaben von einer wahrhaſt geſchichtlichen Größe. nichtung der bürgerlichen und marxiſtiſchen Parteienwelt als Vor— ausſetzung für den deutſchen Wiederanſtieg proklamiert hatte, dann erſchien dieſe Zielſetzung nicht nur der großen Mehrheit meiner politiſchen Gegner als die Ausgeburt eines wahnſinnigen Phantaſten. Männer des Deutſchen Reichstages! Ueber 70 Jahre lang haben dieſe Parteien am deutſchen Volkskörper gelebt und ſchienen unſterblich zu ſein. Ja, ihre Bedeutung wuchs dauernd! 70 Jahre lang haben ſie ihre Bedeutung im Staate ſteigernd gehoben und endlich die Macht als das ausſchließliche Objekt ihres Wollens und ihrer Intereſſen untereinander ein- und ausgetauſcht. Sie haben die deutſche Geſetzgebung in ihrem Sinne beherrſcht. Dieſer Sinn aber hat das Reich zum Büttel ihrer Intereſſen erniedrigt, und als das deutſche Volk endlich dem troſtloſen Elend, ja der Vernichtung, entgegenging, erhoben ſich die Parteien noch mehr, als vordem erſt recht zu einer wahren Tyrannis des öffentlichen Lebens. Nun, meine Herren des Deutſchen Reichstages, in e dem Jahre der nationalſozialiſtiſchen Revolution haben wir die Par⸗ teien geſtürzt. Wir haben ſie beſeitigt und ausgelöſcht aus unſe⸗ rem deutſchen Volk(Stürmiſcher Beifall, Bravo-Rufe, Hände⸗ klatſchen). Siegreich hat ſich in dieſem Jahre über den Trümmern dieſer verſunkenen Welt erhoben die Kraft des Lebens unſeres Volkes(erneuter ſtürmiſcher Beifall). Was bedeuten alle geſetz⸗ geberiſchen Maßnahmen von Jahrzehnten gegenüber der gewal⸗ tigen einzigen Tatſache? Man hat früher neue Regierungen ge⸗ bildet, ſeit einem Jahr aber bilden wir an einem neuen Volk (Zubelnder Beifall). And die, die wir die Erſcheinungen der poli⸗ tiſchen Zerſetzung unſeres Volkes überwunden haben, nahmen wir ſchon in dieſem Jahre den Kampf auf gegen die Erſcheinungen des wirtſchaftlichen Zerfalls. Der Führer ſprach dann im einzelnen über die nun im großen abgeſchloſſene Geſetzgebung zur Niederlegung der Grundzüge eines Zuſtandes, in dem anſtelle des Fauſtrechtes des wirtſchaftlich Stärkeren die höheren Intereſſen der Gemeinſchaft aller ſchaffenden Menſchen ausſchlaggebend treten werden. Dieſes gewaltige Werk der Aeberwindung der politiſchen und wirtſchaft⸗ lichen Klaſſenorganiſationen hat keineswegs ſeinen inneren Ab ſchluß gefunden, ſondern wird uns als lebendige Aufgabe genau ſo erfüllen wie in den zwölf Monaten hinter uns. Der Staat und die chriſtlichen Konfeſſionen. Nicht weinger einſchneidend iſt die Auseinanderſetzung des neuen Staates mit den beiden chriſtlichen Konfeſſionen. Erfüllt von dem Wunſche, die in den beiden chriſtlichen Kon— feſſionen verankerten großen, religiöſen, moraliſchen und ſittlichen Werte dem deutſchen Volke zu ſichern, haben wir die poli— tiſchen Organiſationen beſeitigt, die religiöſen Znſtitu⸗ tionen aber geſtärkt. Wir alle leben dabei in der Erwartung, daß der Zuſammenſchluß der evangeliſchen Landeskirchen und Bekenntniſſe zu einer deutſchen evangeliſchen Reichskirche dem Sehnen jener, eine wirkliche Befriedigung geben möge, die in der Zerfahrenheit des evangeliſchen Lebens eine Schwächung der Kraft des evangeliſchen Glaubens an ſich befürchten zu müſſen glaubten. Indem ſo der nationalſozialiſtiſche Staat in dieſem Jahre der Stärke der chriſtlichen Bekenntniſſe ſeine Achtung er⸗ wieſen hat, erwartet er dieſelbe Achtung der Bekenntniſſe vor der Stärke des nationalſozialiſtiſchen Staates(Jubelnder, ſich immer wiederholender Beifall). Nationalſozialismus und Staatsform. Reiches und die Autorität der Regierung jenen gegenüber durch⸗ geſetzt, die als ſchwächliche Nachfahren und Erben der Politik der Vergangenheit glaubten, auch dem nationalſozialiſtiſchen Staat ihren traditionellen Widerſtand anſagen zu können.(Beifall und Bravo-Rufe.) Bei aller Würdigung der Werte der Mon- archie, bei aller Ehrerbietung vor den wirklich großen Kaiſern und Königen unſerer deutſchen Geſchichte ſteht die Frage der endgültigen Geſtaltung der Staatsform des Deutſchen Reiches heute außer jeder Diskuſſion. Wie immer auch die Nation und ihre Führer die Entſcheidung treffen mögen, eines ſollen ſie nie vergeſſen: Wer Deutſchlands letzte Spitze verkörpert, erhält ſeine Berufung durch das deutſche Volk und iſt ihm allein ausſchließlich verpflichtet.(Stürm. jubelnder Beifall.) Ich ſelbſt fühle mich nur als Beauftragter der Nation zur Durchführung jener Reformen, die es ihm einſt ermöglichen werden, die letzte Entſcheidung über die endgültige Geſtaltung des Reiches zu treffen. Der Führer gab dann einen Leberblick über die bisher ge⸗ leiſtete Reform- und Aufbauarbeit auf allen Gebieten. Die Aufbauarbeit. kommen zerrüttete Finanzleben des Reiches, der Länder und Gemeinden durch großzügige Maßnahmen einerſeits und bru— talſte Sparſamkeit andererſeits in Ordnung zu bringen. Der Amfang des wirtſchaftlichen Wiederaufſtiegs ergibt ſich am ein⸗ deutigſten durch a die gewaltige Verminderung unſerer Arbeitsloſenzahl und durch die nunmehr ſtatiſtiſch feſtſtehende, nicht minder be⸗ deutſame Erhöhung des geſamten Volkseinkommens. Daß unſere Tätigkeit trotzdem von zahlloſen Feinden angegriffen wurde, iſt ſelbſtverſtändlich. Wir haben dieſe Belaſtung ertragen und wer⸗ den ſie auch in Zukunft zu ertragen wiſſen. Wenn verkommene Emigranten gegen Deutſchland mit echter Spitzbuben⸗ niſtiſchen Revolution die unerhörten Möglichkeiten, die ſich aus na fh du F den bel gli 510 geb ti, A dal Fri un der fa! U des dei Ge leger fig, ber ih, hen bar iſe⸗ be dern eres gez dal. ge⸗ Boll li⸗ wit en des en on hen u- ag, ind em het ſen et⸗ det er 2 et 5 el e es sd ie 5 8 Nr. 26 Mittwoch, den 31. Januar Vier nheimer Volkszeitung Jahrgang 1934 Die . f. 3 5 . Lerbrechergewiſſenloſigkeit eine leichtgläubige . 15 zobiuſteren verſuchen, ſo werden deren Lügen um ſo ürzere Beine haben, als zurzeit aus den übrigen Ländern Zehn⸗ 3 achtungs- und ehrenwerter Männer und Frauen 5 e kommen und mit eigenen Augen die tatſäch liche lichkeit ſehen können. Daß weiter auch noch ein Tei muniſtiſcher Ideologen glaubt, das Rad der Geſchicte 1 75 drehen zu müſſen, wird uns desgleichen wenig 8 duch ein Teil unſeres bürgerlichen Intellektualismus glaube f 5 barten Tat 5 0 smus glaubt ſich mit me arten Fatſachen nicht abfinden zu können Allein es iſt wirklich nützlicher, dieſe wurzelloſe Geiſtigkeit als 8 i 5 4 beſitzen, denn als Anhänger.(Lachen und Beifall 1 0h Feinden des neuen Regiments mußte ich auch die Clique 7185 unverbeſſerlichen Rückwärtsſchauer rechnen, in dere Augen die Völker nichts anderes ſind, als beſitzloſe Haid en 15 einen Herrn warten, um unter ſolch gottesgnädiger Führung dann die einzig mögliche innere Befriedigung zu finden. 55 l And endlich rechne ich dazu noch jenes Grüppchen völ— kiſcher Ideologen, das glaubt, die Nation wäre nur dann glücklich zu machen, wenn ſie die Erfahrungen und die Erg ebniſſe einer 2000jährigen Geſchichte erfüllt, um im 5 Bärenfell aufs neue ihre Wanderung anzutreten(Heiterkeit u 2 9 5 N g anzutreten.(S nd Beifall.) Alle dieſe Gegner zuſammen umfaſſen in Deutſchland ziffernmäßig noch keine 2½ Millionen gegenüber mehr als 40 Millionen, die ſich zu dem neuen Staat und ſeinem Regiment bekennen. Gefährlicher als dieſe ſind aber zwei Kate gorien von Menſchen, in denen wir eine wirkliche Belaſtung des heu— tigen und künftigen Reiches erblicken müſſen. Es ſind dies erſtens jene politiſchen Wan dervögel, die ſtets dort auftauchen, wo zur Sommerzeit gerade geerntet wird(Heiter— keit). Charakterlich ſchwache Subjekte, die ſich als wahre Kon- junkturfanatiker auf jede erfolgreiche Bewegung ſtürzen und durch überlautes Geſchrei und 110prozentiges Betragen die Frage nach ihrer früheren Herkunft und Tätigkeit von vorn⸗ herein zu verhindern oder nicht zu beantworten trachten. Von dieſen aufdringlichen Paraſiten den Staat und die Partei zu ſäubern, wird beſonders für die Zukunft eine wichtige Aufgabe ſein.(Jubelnde Zuſtimmung.) Dann werden auch viele e hrlich anſt ändige Menſchen, die aus oft verſtändlichen, ja oft zwingenden Gründen früher nicht zur Bewegung kommen konnten, den Weg zu ihr finden, ohne befürchten zu müſſen, mit ſolchen obſkuren Elementen verwechſelt zu werden(Bravo Händeklatſchen). And eine weitere ſchwere Belaſtung iſt das Heer jener, die aus Erbveranlagung von vornherein auf der negativen Seite des völkiſchen Lebens geboren wurden. Hier wird der Staat zu wahrhaft revolutionären Maßnahmen grei⸗ fen müſſen. Wenn dabei beſonders von konfeſſionellen Seiten Bedenken vorgebracht werden und gegen dieſe Geſetz— gebung opponiert wird, ſo habe ich darauf folgendes zu ant— worten: Es wäre zweckmäßiger, auch richtiger und vor allem chriſtlicher geweſen, in den vergangenen Jahrzehnten nicht zu denen zu halten, die das geſunde Leben bewußt vernichteten, ſtatt gegen jene zu meutern, die nichts anderes wollen, als das Kranke vermeiden.(Brauſender Beifall.) Wenn ſich die Kirchen bereit erklären ſollten, die Erbkranken in ihre Pflege und Obſorge zu nehmen, ſind wir gern bereit, auf ihre Anfruchtbarmachung Ver— zicht zu leiſten. Solange aber der Staat dazu verdammt iſt, hier⸗ für von ſeinen Bürgern jährlich ſteigende Rieſenbeträge aufzu— bringen— die heute bereits die Summe von 350 Millionen ins- geſamt jährlich überſchreiten— dann iſt er gezwungen, Abhilfe zu ſchaffen. — Dank an die Partei. Der Führer wandte ſich dann an die Partei, an die glänzend organiſierte Bewegung mit ihren in langen Jahren dißziplinierten Anhängern, der es zu verdanken ſei, daß dieſe nationale Erhebung im Großen ſo muſtergültig habe durchge- führt werden können. Dieſes Wunder war weiter nur denkbar durch die freiwillige und reſtloſe Zuſtimmung derer, die als Aebe des Reichskanzlers. (Fortſetzung von Seite 2) Führer ähnlicher Organiſationen gleiche Ziele anſtrebten oder als Offiziere die deutſche Wehrmacht repräſentierten. Es iſt ein einzigartiger geſchichtlicher Vorgang, daß zwiſchen den Kräf— ten der Revolution und den verantwortlichen Führern einer aufs äußerſte disziplinierten Wehrmacht ſolch her zliche Ver⸗ bundenheit im Dienſte des Volkes in Erſcheinung trat, wie zwiſchen der nationalſozialiſtiſchen und ihrem Führer einerſeits und den Offizieren und Soldaten des deutſchen Reichs heeres und der Marine andererſeits. Wenn der Stahlhelm in dieſen Monaten mehr und mehr zum Nationalſozialismus ſtieß, um in einer Verſchmelzung dieſer Verbrüderung den ſchönſten Ausdruck zu geben, dann hat die Armee in bedingungsloſer Treue zum neuen Staat geſtanden und uns vor der Geſchichte überhaupt erſt den Erfolg unſerer Arbeit ermöglicht. Ich darf zum Abſchluß dieſes Jahres der größten innerpolitiſchen Re— volution und als beſonderes Zeichen der gewaltigen einigenden Kraft unſeres Ideals noch darauf hinweiſen, daß in einem Ka- binett, dem im Januar 1933 nur drei Nationalſozialiſten an⸗ gehörten, auch heute noch alle Miniſter in Tätigkeit ſind, aus⸗ genommen einen Mann, der aus eigenem Willen ging und den ich zu meiner großen Freude als wirklich deutſchen Patrioten auf unſere Liſte gewählt weiß. Der Kampf und die innere Neugeſtaltung des deutſchen Volkes und Reiches iſt nicht abgeſchloſſen, auch in der Zukunft ſind die Aufgaben unſeres innenpolitiſchen Wollens und Handelns vorgezeichnet: Stärkung des Reiches durch die Zuſammenfaſſung aller Kräfte in einer organiſatoriſchen Form, die nachholt, was in einem halben Jahr— tauſend verſäumt wurde, Förderung und Wohlfahrt unſeres Volkes auf allen Gebieten unſeres Lebens und einer geſitteten Kultur. In dieſem Zuſammenhang kündigte der Reichskanzler das dem Reichstag vorgelegte Ermächtigungsgeſetz an. Die Außenpolitik. Die weiteren Ausführungen des Reichskanzlers galten Fragen der Außenpolitik. Als ich am 30. Januar von dem Reichspräſidenten mit der Führung der neuen Regierung betraut wurde, bewegte mich und mit mir nicht nur die Mit⸗ glieder des Kabinetts, ſondern das ganze deutſche Volk das ein⸗ zig brennend heiße Gebet, der allmächtige Gott möge es uns geben, dem deutſchen Volke die Ehre und Glei ch be re ch⸗ tigung vor der Welt wieder zu erringen. Als aufrichtige Anhänger einer wirklichen Politik der Verſöhnung glaubten wir dadurch am beſten beitragen zu können zu einem wahrhaften Frieden der Völker. Dieſe Gedanken haben wir zum Prinzip unſeres ganzen außenpolitiſchen Handelns gemacht. Es iſt eines der ſchlimmſten Ergebniſſe des Friedensvertrages von Ver- ſailles, durch die Verewigung des Begriffes von Sieger und Beſiegtem zwangsläufig auch die Gefahr einer Verewigung des Gedankens herbeigeführt zu haben, daß Meinungsdifferen⸗ zen und Intereſſengegenſätze im Völkerleben vom ſchwächeren Teil entweder überhaupt nicht geäußert werden dürften oder vom Stärkeren mit der Gewalt der Waffe zu beantworten ſeien. Indem die neue deutſche Regierung entſchloſſen war, den Kampf für die deutſche Gleichberechtigung aufzunehmen, war ſie über⸗ zeugt, damit erſt recht einen Beitrag zur Geſundung der 75 wirtſchaftlichen Beziehungen zu liefern. Grundſätzlich ging die deutſche Regierung von dem Gedanken aus, daß es für die Ge⸗ ſtaltung unſerer Beziehungen zu anderen Ländern ſelbſtver⸗ ſtändlich belanglos iſt, welcher Art die Verfaſſungs⸗ und Rege. rungsform ſein mag, die die Völker ſich zu geben 0 e 80 iſt daher aber auch die eigenſte Angelegenheit des deutſchen Volkes, den geiſtigen Gehalt und die konſtruktive Form 150 Staatsorganiſation und Staatsführ ung. 15. eigener Empfindung zu wählen. Nur ſo war es dorſtän 5 und möglich, daß trotz der großen Differenzen der beiden 551 ſchenden Weltanſchauungen das Deutſche Reich ſich auch 2 ie. ſem Jahre bemühte, ſeine freundſchaftlichen Wen 155 5 land gegenüber weiter zu pflegen. Wenn Herr 8 N ſeiner letzten großen Rede der Befürchtung Ausdruck gab, 3 Deutſchland möchten ſowjetfeindliche Kräfte tätig ſein, ſo 70 ich an dieſer Stelle dieſe Meinung dahin lorrigieren, daß, 175 1 ſo wenig, wie in Rußland eine deutſche ie 5 zialiſtiſche Tendenz geduldet werde, i g 9 0 kommuniſtiſche. 99 05 ee dulden wird! ürmiſcher Beifall und Händeklatſchenn) i e 20 eindeutiger dieſe Tatſache in eee und von beiden Staaten reſpektiert wird, um ſo eee die Pflege der Intereſſen ſein, die den beiden 3 gemein ſind. Wir begrüßen daher auch das Beſtreben nach einer 8 Stabiliſierung der Verhältniſſe im Oſten durch ein Syſtem von Pakten, wenn die leitenden Geſichtspunkte dabei weniger taktiſch-politiſcher Natur ſind, als vielmehr der Berſtärkung des Friedens dienen ſollen. In dieſem Zuſammen⸗ hang ſprach der Kanzler über das Verhältnis zu Polen. Deutſche und Polen werden ſich mit der Tatſache ihrer Exiſtenz gegenſeitig abfinden müſſen. Es iſt daher zweckmäßiger, einen Zuſtand, den tauſend Jahre vorher nicht zu beſeitigen vermoch— ten und nach uns ebenſo wenig beſeitigen werden, ſo zu geſtalten, daß aus ihm für beide Nationen ein möglichſt hoher Nutzen ge— zogen werden kann. Es ſchien mir weiter erforderlich, an einem konkreten Beiſpiel zu zeigen, daß ohne Zweifel beſtehende Diffe⸗ renzen nicht verhindern dürfen, im Völkerleben jene Form des gegenſeitigen Verkehrs zu finden, die dem Frieden und damit der Wohlfahrt der beiden Völker nützlicher iſt. Es ſchien mir weiter richtiger zu ſein, zu verrſuchen, durch eine freimütige und offene Ausſprache zu Zweit die nun einmal die beiden Länder betreffenden Probleme zu behandeln, als dauernd Dritte und Vierte mit dieſer Aufgabe zu betrauen. Im übrigen mögen in der Zukunft die Differenzen zwiſchen den beiden Ländern ſein, wie ſie wollen: Der Verſuch, ſie durch kriegeriſche Aktionen zu beheben, würde in ſeinen kataſtrophalen Auswirkungen in keinem Verhältnis ſtehen zu dem irgendwie möglichen Gewinn. Die deutſche Regierung war daher glücklich, bei dem Führer des heutigen polniſchen Staates, Marſchall Pilſudski, die gleiche großzügige Auffaſſung zu finden. Die deutſche Regierung iſt gewillt und bereit, im Sinne dieſes Vertrages auch die wirtſchaft⸗ lichen Beziehungen Polen gegenüber ſo zu pflegen, daß hier gleichfalls dem Zuſtande unfruchtbarer Zurückhaltung eine Zeit nützliche“ Zuſammenarbeit folgen kann.(Strümiſcher Beifall.) Der Kanzler gab hier ſeiner beſonderen Freude auch über die Klärung des Verhältniſſes zwiſchen Danzig und Polen Ausdruck. Zur Frage Oeſterreich führte der Kanzler aus: Die Behauptung, daß das Deutſche Reich beabſichtige, den öſterreichiſchen Staat zu vergewaltigen, kann durch nichts belegt oder erwieſen werden. Allein es iſt ſelbſtverſtändlich, daß eine die ganze deutſche Nation erfaſſende und ſie aufs tieſſte bewegende Idee nicht vor den Grenzpfählen eines Landes Halt machen läßt, das nicht nur ſeinem Volle nach deutſch iſt, ſondern ſeiner Geſchichte nach als deutſche Oſt— mark viele Jahrhunderte hindurch ein integrierender Beſtandteil des Deutſchen Reiches war, ja deſſen Hauptſtadt ein halbes Jahrtauſend lang die Ehre hatte, die Reſidenz der deutſchen Kaiſer zu ſein und deſſen Soldaten noch im Weltkriege Seite an Seite mit den deutſchen Regimentern und Diviſionen mar— ſchierten.(Stürmiſche Zuſtimmung.) Wenn die derzeitige öſter— reichiſche Regierung es für notwendig hält, dieſe Bewegung unter Einſatz ſtaatlicher Mittel zu unterdrücken, ſo iſt dies ſelbſt— verſtändlich ihre eigene Angelegenheit. Sie muß aber dann auch perſönlich für die Folgen ihrer eigenen Politik die Verant— wortung übernehmen. Die Reichsregierung hat aus dem Vor— gehen der öſterreichiſchen Regierung gegen den Nationalſozialis- mus überhaupt erſt in dem Augenblick für ſich die Konſequenzen gezogen, als deutſche Reichsangehörige davon betroffen wurden. So wenig wir auf einen amerikaniſchen und engliſchen Reiſeverkehr in Deutſchland rechnen dürften, wenn dieſen Reiſen— den auf deutſchem Gebiet ihre nationalen Hoheitszeichen oder Fahnen abgeriſſen würden, ſo wenig wird es die deutſche Reichs regierung hinnehmen, daß jenen Deutſchen, die als Fremde und Gäſte in ein anderes und noch dazu deutſches Land kommen, dieſe entwürdigende Behandlung zuteil wird, denn das Hoheits zeichen und die Hakenkreuzfahne ſind Symbole des heutigen deutſchen Reiches. Deutſche aber, die heute in das Ausland reiſen, ſind, abgeſehen von den Emigranten, immer National- ſozialiſten!(Jubelnde Zuſtimmung und Händeklatſchen.) Die weitere Behauptung der öſterreichiſchen Regierung, daß von ſeiten des Reiches aus irgendein Angriff gegen den öſterreichi— ſchen Staat unternommen werde oder auch nur geplant ſei, muß ich ſchärfſtens zurückweiſen. Wenn die Zehntauſende politiſcher Flüchtlinge aus Oeſterreich im heutigen Deutſchland einen regen Anteil nehmen am Geſchehen ihrer Heimat, ſo mag das in manchen Auswirkungen bedauerlich ſein, iſt aber von ſeiten des Reiches aus um ſo weniger zu verhindern, als auch die übrige Welt bisher nicht in der Lage war, den tätigen An⸗ teil der deutſchen Emigranten im Ausland an der deutſchen Ent⸗ wicklung irgendwie abzuſtellen. Wenn ſich die öſterreichiſche Re— gierung beklagt über eine politiſche Propaganda, die von Deutſch— land aus gegen Oeſterreich ſtattfände, ſo könne ſich die deutſche Regierung mit mehr Recht beklagen über die politiſche Propa— ganda, die in den anderen Ländern von dort lebenden Emi— granten gegen Deutſchland getrieben wird. Daß die deutſche Preſſe in deutſcher Sprache erſcheint und daher auch von der öſterreichiſchen Regierung geleſen werden kann(ſtür⸗ miſche Heiterkeit), iſt durch die deutſche Reichsregierung nicht zu ändern. Wenn aber in nichtdeutſchen Ländern deutſche Zei— tungen in Millionenauflagen gedruckt und nach Deutſchland be⸗ fördert werden, ſo läge darin für die deutſche Regierung ein wirklicher Grund zum Proteſt vor, da es nicht ſelbſtverſtändlich iſt, warum z. B. Berliner Zeitungen in Prag oder Paris herausgegeben werden müſſen. Erſt vor wenigen Tagen hat die deutſche Staatspolizei wieder an der Grenze des Saargebietes 16 Kommuniſten verhaftet, die große Mengen ſtaatsfeindliches Propagandamaterial aus dieſer Domäne des Völkerbundes in das Deutſche Reich zu ſchmuggeln verſuchten. Wenn ſo etwas am grünen Holze möglich iſt, kann man ſchwerlich wegen be— haupteter ähnlicher Vorgänge gegen das Deutſche Reich einen Vorwurf erheben. Die deutſche Reichsregierung kann auf An⸗ klagen verzichten. Sie hat ihre innere Sicherheit, indem ſie es nicht unterließ, zu ihrer eigenen Beruhigung und zur Auf— klärung der übrigen Welt in einem Jahre allein einige Male an das deutſche Volk zu appellieren, ohne dazu irgendwie gezwungen zu ſein. Es würde den Wert der gegen die heutige öſterreichiſche Regierung gerichteten Angriffe ſofort erledigen, wenn dieſe ſich entſchließen könnte, das deutſche Volk in Oeſterreich ebenfalls aufzurufen, um die Identität ſeines Willens mit dem Wollen der Regierung vor aller Welt feſtzuſtellen(minutenlanger Bei⸗ fall). Ich glaube nicht, daß z. B. die Regierung der Schweiz, die auch Millionenbürger deutſcher Nationalität beſitzt, irgend- eine Klage über den Verſuch einer Einmengung deutſcher Kreiſe in ihre inneren Angelegenheiten vorbringen könnte. Der Grund ſcheint mir darin zu liegen, daß dort eine erſichtlich vom Ver⸗ trauen des ſchweizeriſchen Volkes getragene Regierung beſteht. Im übrigen muß ich, der ich mich ſelbſt mit ſtolzer Freude zum öſterreichiſchen Bruderlande als meiner Heimat bekenne, Proteſt einlegen gegen die Auffaſſung, als ob die deutſche Geſinnung des öſterreichiſchen Volkes überhaupt irgendwelcher Aufreizung aus dem Reiche bedürfe. Ich glaube, meine Hei— mat und ihr Volk auch heute noch gut genug zu kennen, um zu wiſſen, daß der Pulsſchlag, der 66 Millionen Deuzſche im Reich erfüllt, auch ihre Herzen und Sinnne bewegt(ſtürmiſche, jubelnde Zuſtimmung). Möchte das Schickſal fügen, daß aus dieſen unbefriedigen⸗ den Zuſtänden endlich dennoch der Weg zu einem wirklich verſöhnenden Ausgleich gefunden wird. Das Deutſche Reich iſt bei voller Reſpektierung des freien Willens des öſterreichiſchen Deutſchtums jederzeit bereit, die Hand zu einer wirklichen Verſtändigung zu reichen.(Bravo⸗Rufe.) Bezüglich Italien drückte der Kanzler die freudige Empfindung aus, daß die traditionelle Freundſchaft zum faſchiſtiſchen Italien in den Beziehungen der beiden Staaten eine weitere vielfältige Feſtigung erfahren hat. Der Beſuch des Staatsſekretärs Suvich hat uns zum erſten Male die Möglichkeit gegeben, auch in Berlin dieſe Empfindungen für das weltanſchaulich uns ſo naheſtehende italieniſche Volk und ſeinen überragenden Staatsmann Ausdruck zu geben. Frankreich und Deutſchland. So wie ſich die nationalſozialiſtiſche Regierung bemühte, eine Verſtändigung mit Polen zu finden, war es auch unſer ehrliches Bemühen, die Gegenſätze zwiſchen Frankreich und Deutſchland zu mildern und wenn möglich durch eine Generalbereinigung den Weg zu einer endgültigen Ver⸗ ſtändigung zu finden. Der Kampf um die deutſche Gleichbe⸗ rechtigung konnte keine beſſere Beendigung finden, als durch eine Ausſöhnung der beiden großen Nationen, die in den letzten Jahrhunderten ſo oft das Blut ihrer beſten Söhne auf den Schlachtfeldern vergoſſen, ohne an der endgültigen Lagerung der Tatſachen dadurch weſentliches geändert zu haben. Frank⸗ reich fürchtet um ſeine Sicherheit. Niemand in Deutſchland will ſie bedrohen, und wir ſind bereit, alles zu tun, um dies zu beweiſen. Deutſchland fordert ſeine Gleichberechtigung. Niemand in der Welt hat das Recht, einer großen Nation dieſe zu verweigern und niemand wird die Kraft haben, ſie auf die Dauer zu verhindern.(Zubelnder Beifall, Bravo⸗Rufe.) Für uns aber, die wir lebende Zeugen des großen grauenhaften Krieges ſind, iſt nichts fernerliegender als der Gedanke, dieſe auf beiden Seiten verſtändlichen Empfindungen und For⸗ derungen in irgendeinen Zuſammenhang zu bringen mit dem Wunſche eines neuerlichen Meſſens der Kräfte auf dem Schlacht- felde, das in ſeinen Folgen zwangsläufig zu einem inter- nationalen Chaos führen müßte. Mein Vorſchlag, Deutſchland und Frankreich möchten gemeinſam ſchon jetzt das Saarproblem bereinigen, entſprang aus folgenden Er— wägungen: 1. Dieſe Frage iſt die einzige, die territorial zwiſchen bei— den Ländern noch offen ſteht. Die deutſche Regierung iſt nach Löſung der Frage bereit und entſchloſſen, die äußere Formulie— rung des Locarno-Paktes auch innerlich zu akzeptieren. 2. Die deutſche Regierung befürchtet, daß, obwohl die Ab— ſtimmung eine unerhörte Mehrheit für Deutſch— land ergeben wird, dennoch im Zuge der Vorbereitung der Abſtimmung eine propagandiſtiſche neue Aufſtachelung nationaler Leidenſchaften ſtattfindet. 3. Ganz gleich, wie die Abſtimmung ausgehen würde, ſie wird in jedem Falle bei einer der beiden Nationen zwangsläufig das Gefühl einer Niederlage zurücklaſſen. 4. Wir ſind überzeugt, daß wenn Frankreich und Deutſchland dieſe Frage vorher in einem gemeinſamen Vertragsentwurf ent— ſchieden hätten, die geſamte Bevölkerung der Saar bei einer Ab— ſtimmung in überwältigender Mehrheit freudig für dieſe Rege— lung eintreten würde. Ich bedauere daher auch heute noch, daß franzöſiſcherſeits geglaubt wurde, dieſen Gedanken nicht folgen zu können. Ich gebe dennoch die Hoffnung nicht auf, daß trotzdem in beiden Nationen der Wille zu einer wahrhaften Aussöhnung und end— gültigen Begrabung des hiſtoriſchen Kriegsbeiles zu kommen- immer mehr ſich verſtärken und durchſetzen wird. Wenn dieſes ge— lingt, wird die von Deutſchland unerſchütterlich geforderte Gleich— berechtigung dann auch in Frankreich nicht mehr als Angriff gegen die Sicherheit der franzöſiſchen Nation, ſondern als das ſelbſtverſtändliche Recht eines großen Volkes angeſehen werden, mit dem man nicht nur politiſch in Freundſchaft lebt, ſondern wirtſchaftlich ſo unendlich viele gemeinſame Intereſſen beſitzt.(Stürmiſcher Beifall.) Wir begrüßen es dankbar, daß die Regierung Großbritanniens ſich bemüht, einer ſolchen Anbahnung freundſchaftlicher Beziehun— gen ihre Hilfe zur Verfügung zu ſtellen. Der mir geſtern vom britiſchen Botſchafter überreichte Entwurf eines neuen Ab— rüſtungsvorſchlages wird von uns mit beſtem Willen geprüft werden. Wenn ſich die deutſche Regierung in dieſem Jahre ent— ſchließen mußte, aus der Abrüſtungskonferenz und aus dem Völkerbunde auszuſcheiden, dann geſchah dies nur, weil die Ent— wicklung der Deutſchland auf das Tiefſte bewegenden Frage der Herſtellung unſerer Gleichberechtigung in Verbindung mit einer internationalen Rüſtungsfeſtſetzung nicht mit dem zu vereinen war, was ich im Mai als unabänderliche Grundforderung nicht nur für die nationale Sicherheit des Deutſchen Reiches, ſondern auch für die nationale Ehre unſeres Volkes aufſtellen mußte. Nach einem Jahr der nationalſozialiſtiſchen Revolution ſind das Deutſche Reich und das Deutſche Volk innerlich und äußerlich reicher geworden für die Aebernahme des Teiles der Verantwor— tung am Gedeihen und am Glück aller Völker, der einer ſo großen Nation von der Vorſehung zugewieſen iſt, und daher von Men— ſchen nicht beſtritten werden kann.(Stürmiſcher Beifall.) Die Bereitwilligkeit zu dieſer wahrhaft internationalen Pflichterfüllung aber kann keinen ſchöneren ſymboliſchen Ausdruck finden als in der Perſon des greiſen Marſchalls, der als Offizier und ſiegreicher Führer in Kriegen und Schlachten für unſeres Volkes Größe kämpfte und beute als Präſident des Reiches ehrwürdigſter Garant iſt für die uns alle bewegende Ar— beit am Frieden.(Stürmiſche Heilrufe.) Nachdem Reichskanzler Hitler geendet hatte, erhoben ſich die Anweſenden ſowohl im Saale wie auch auf den Tribünen und brachten ihm ſtürmiſche Ovationen dar. Als Adolf Hitler auf ſeinen Platz zurückkehrte, drückte ihm der Vizekanzler von Papen begeiſtert die Hand. Darauf erhob ſich Präſident Göring und verkündete, daß das Haus nunmehr in die Leſung des Geſetzes zum Neuaufbau des Reiches eintrete. Da Wortmeldungen nicht vorliegen, werden alle drei Leſungen ohne weiteres erledigt. Als der Präſident nun zur Schlußabſtimmung aufruft, geht eine Bewegung heiterer Befriedigung über dieſe raſche Arbeit durch die Reihen der Ab⸗ geordneten. Die Abgeordneten erheben ſich zur Abſtimmung und Präſi⸗ dent Göring ſtellt feſt: Der Geſetzentwurf iſt einſtimmig vom Reichstage ange⸗ nommen(ſtürmiſcher Beifall). Präſident Göring: Meine Herren Abgeordneten! Sie haben ſoeben Ihre Zuſtimmung zu einem Geſetzentwurf gegeben, der den Neubau des Reiches beſtimmt und vielleicht für die Zukunft Deutſchlands das wichtigſte Geſetz iſt. Es ſoll der Reichsregie⸗ rung die Möglichkeit geben, Deutſchland aufzubauen in Kraft zur Herrlichkeit und Größe. Damit ſchließe ich die heutige Sitzung. Ich glaube, ſie nicht beſſer ſchließen zu können, als daß wir noch— mals dem Manne danken, der uns heute wiederum in ſo klarer Weiſe die Wege gewieſen hat, der der Hort Deutſchlands iſt und bleiben muß. Anſerem Führer und Volkskanzler Adolf Hitler ein dreifaches Sieg-Heil! Die Abgeordneten erheben ſich und ſtimmen begeiſtert in den Ruf ein. Sie ſingen dann ſtehend das Horſt-Weſſel⸗Lied. Der Führer ſchüttelt, ehe er den Saal verläßt, noch zahlreichen Abgeordneten die Hand. Der Reichsrat billigt einmütig das neue Geſetz DNB. Berlin, 30. Jan. Die Sitzung des Reichsrats der im Anſchluß an die Reichs— tagsſitzung im Reichstagsgebäude zuſammentrat, diente im weſentlichen der Stellungnahme zu dem Geſetz über den Neuaufbau des Reiches. Reichsinnenminiſter Dr. Frick betonte als Vorſitzender, daß wohl noch niemals ein Geſetz von ſo ungeheurer Trag— weite in ſo kurzer Zeit die einſtimmige Billigung eines Parla- mentes gefunden habe, wie das ſoeben im Reichstag geſchehen ſei. Das Geſetz ſanktioniere durch den Artikel 1 zunächſt den tatſächlich ſchon beſtehenden Zuſtand, daß es Volksvertre— tungen der Länder nicht mehr gebe. Die anderen Ar— tikel ſeien in der Hauptſache ein erweitertes Ermächtigungs— geſetz, die ſachlich über den Neuaufbau des Reiches noch nichts beſagten. Es werde Aufgabe der Reichsregierung ſein, aus den Artikeln 4 und 5 die weiteren Folgerungen zu ziehen. Dr. Frick gab die Verſicherung ab, daß die Reichsregierung mit größter Gewiſſenhaftigkeit alle Maßnahmen aus dem Geſetz ſo treffen werde, daß die berechtigten Lebensintereſſen jedes ein⸗ zelnen Volksteiles ſo gut wie möglich gewahrt würden. Der Sinn des Geſetzes liege darin, es künftig unmöglich zu machen, daß Deutſchland dem Auslande gegenüber nicht als geſchloſſene Einheit auftreten könne. Es müſſe die geballte Kraft des Vol⸗ kes in der einen Hand des Führers liegen. Es werde weiter⸗ Die engliſche Schriftſtellerin Grace Elliſon veröffentlicht im„Daily Telegraph“ einen Bericht über ihre Audienz bei Papſt Pius XI., den ſie ſchon ſeit 1922 durch eine frühere Audienz kennt. Damals war ſie auf der Reiſe nach der tür⸗ kiſchen Hauptſtadt Ankara, und der Papſt äußerte ihr gegen⸗ über Beſorgniſſe, daß zwiſchen Chriſten und Muhamedanern ein blutiger Krieg ausbrechen könne. Schon ſeinerzeit konnte Grace Elliſon wahrgehmen, daß der Papſt„Tag und Nacht von der Angſt gequält wird, eine chriſtliche Nation könne mit der anderen Krieg führen“. Er iſt bei dieſen Aengſten kein Italiener mehr, er iſt Papſt,„Vater der Chriſtenheit“. And die gleichen Beſorgniſſe erfüllen ihn auch heute. Aus der diesmaligen Audienz berichtet Miß Elliſon:„Der Papſt erſcheint in ſeiner weißen Soutane als einfache, würde⸗ volle Perſönlichkeit. Trotz ſeiner angeſtrengten Tagesarbeit und der Strapazen des Jubeljahres ſieht Pius XI. viel jünger aus, als er tatſächlich iſt. Wer es nicht weiß, würde ihm ganz be— ſtimmt keine 78 Jahre geben. Beſonders ſchöne Hände ſind ihm eigen. Wenn er ſteht, hat er mittlere Größe. Mit heller, klarer Stimme ſpricht er das ſchöne kultivierte Italieniſch, das auch der gebildete Ausländer leicht verſteht.... Außer⸗ ordentlich intelligent und gütig blickt ſein Auge.“ hin mit dem Geſetz bezweckt, mit dem geringſten Aufwand von Kraft die größten Erfolge zu erzielen. Die Vorlage ziehe in der Tat einen Schlußſtrich unter die Entwicklung von tauſend Jahren deutſcher Geſchichte. Miniſter Dr. Frick ſtellte dann feſt, daß Wortmeldungen nicht vorlagen. Auf ſeine Frage nach der Zuſtimmung erhaben ſich ſämtliche Mitglieder des Reichsrates von den Plätzen ſo daß nunmehr auch der Reichsrat das Geſetz einmütig gebilligt hat. Der Reichskanzler beim Reichspräſidenten. DNB. Berlin, 30. Jan. Anläßlich des Jahrestages der Aebernahme der Führung der Reichsregierung durch Adolf Hitler empfing der Herr Reichspräſident den Herrn Reichskanzler zu einer per⸗ ſönlichen Ausſprache. Empfang beim Reichskanzler. Der Kanzler dankt ſeinen Mitarbeitern. DNB. Berlin, 30. Jan. Die Mitglieder des Reichskabinetts verſammelten ſich Diens— tag mittag 13 Ahr in der Reichskanzlei, um dem Reichskanzler Glückwünſche und Dank anläßlich des Jahrestages der erſten Kabinettsſitzung unter Adolf Hitlers Führung zum Ausdruck zu bringen. Im Namen der Mitarbeiter ſprach der Vizekanzler von Papen dem Führer die herzlichſten Wünſche aus und hob in ſeiner Anſprache hervor, daß die Reichsminiſter ſtolz ſeien, an dieſem entſcheidenden„Jahre deutſcher Geſchichte“ haben mit— wirken zu dürfen. Auf dem Marſche in ein neues Zeitalter — zur Begründung einer neuen deutſchen Zukunft— würden ſie dem Führer auch weiterhin treu zur Seite ſtehen. Reichskanzler Adolf Hitler dankte den Mitgliedern des Reichskabinetts für ihre aufopfernde treue Mitarbeit und betonte, daß es heute wohl in der ganzen Welt kaum ein Kabinett gebe, das ſo homogen ſei und ſo vertrauensvoll zuſammenarbeite wie das deutſche Reichskabinett. Auflöſung monarchiſtiſcher Verbände? Miniſterpräſident Göring beantragt Auflöſung ſämtlicher monarchiſtiſcher Verbände und Organiſationen. DNB. Berlin, 30. Jan. Wie der amtliche Preußiſche Preſſedienſt mitteilt, hat der preußiſche Miniſterpräſident Göring in ſeiner Eigenſchaft als Chef des Geheimen Staatspolizeiamtes an den Reichsinnen⸗ miniſter Dr. Frick folgendes Schreiben gerichtet: In den letzten Wochen mehren ſich die Anzeichen einer unan— gebrachten monarchiſtiſchen Propaganda. Entgegen dan Reichs- und Landesbeſtimmungen werden monarchiſtiſche Ver⸗ bände und Organiſationen gegründet mit der ausdrücklichen Maßgabe, Anhänger zu werben, in Sonderheit innerhalb der deutſchen Jugend. Es hat ſich weiter herausgeſtellt, daß dieſe Verbände gegendie nationalſozialiſtiſche Bewegung und ſomit gegen den heutigen Staat eingeſtellt ſind. Vor allem aber beginnen ſich in dieſen Verbänden wiederum Staatsfeinde zu tarnen und zu ſammeln. Ich ſtelle daher den Antrag, ſehr geehrter Herr Reichs— miniſter, ſämtliche monarchiſtiſchen Verbände und Organiſationen mit ſofortiger Wirkung aufzulöſen und vor weiteren derartigen Beſtrebungen und Amtrieben zu warnen. Der neue Staat iſt nicht geſchaffen worden im heftigen Kampf gegen links, damit jetzt wieder von anderer Seite neue Nutznießer eigene Intereſſen in den Vordergrund ſtellen. Jeder, der am Reiche und Staat Adolf Hitlers rührt, muß unerbittlich bekämpft werden. So wie ich in Preußen den Kommunismus niedergeſchlagen habe, will ich mit gleicher Rückſichtsloſigkeit und gleicher Härte auch mit an— deren mit der nationalſozialiſtiſchen Staatsführung unzufriedenen Elementen aufräumen, auch wenn ſie ſich mon archiſtiſch verbrämt haben. Der neue Staat kennt keinen Streit der Staatsform. Monarchie und Republik liegen beide fern. Beide haben verſagt. Die einen haben die Aufrichtung des neuen Staates zu verhindern getrachtet, die anderen haben nichts zu ſeiner Förderung getan. Die Achtung vor den Verdienſten großer preußiſcher Könige bleibt dadurch unberührt. An der Mordͤſtelle und am Grabe Maikowskis DNB. Berlin, 30. Jan. Am Hauſe Wallſtraße, jetzt Maikowſkiſtraße 52 in Char— lottenburg künden zwei Bronzetafeln von der ruchloſen Tat kom⸗ muniſtiſchen Geſindels heute vor einem Jahr. Hier in der dunk⸗ len Straße fielen der Führer des Sturms 33, Hans Eberhard Maikowſki, und der Polizeioberwachtmeiſter Joſef Zauritz zu einem Zeitpunkt, als mit wehenden Fahnen die national⸗ ſozialiſtiſchen Kämpfer von der erhebenden Ehrung für den Volkskanzler zurückkehrten. Heute flattern die Symbole der nationalſozialiſtiſchen Erhebung über den Straßen dieſes Stadt⸗ viertels, wie überall im einſtmals roten Berlin. Ein großes Hakenkreuz aus Tannengrün, Girlanden und ein friſcher Kranz ſchmücken die Erinnerungstafeln, vor denen ſich dauernd Men— ſchen ſtauen, die in Ehrfurcht den deutſchen Gruß entbieten, der mit den beiden Gefallenen allen Todesopfern der Bewegung und der Polizei gilt. Auch die letzte Ruheſtätte Maikowſkis auf dem alten Invalidenfriedhof iſt herrlich geſchmückt. Kameraden halten die Ehrenwache. Die Perſönlichkeit Pius XI. Von einer engliſchen Schriftſtellerin geſchaut. (Eigener Bericht aus London.) Der Beſucher ſtellt„übermenſchliche Energie“ dieſes Prie⸗ ſtergreiſes feſt, der erklärt, das„Gebet ſeiner Kinder in der ganzen Welt“ halte ihn aufrecht. Wenn er es auch nicht zu⸗ geben wolle, müſſe er doch an jedem Abend herzlich müde ſein. Denn Pius XI. erhebt ſich täglich um 5 Ahr morgens und kann faſt nie vor 11 Ahr das Schlafgemach aufſuchen. Oft genug iſt auch ſchon Mitternacht vorbei, beſonders wenn er eine Handſchreiben erledigt.... Von ſeiner nächſten Am⸗ gebung iſt zu hören, daß er das Programm der täglichen Mahlzeiten um Stunden verſpätet, indem er Audienzen länger als geplant dauern läßt. „Mit allen modernen Zdeen iſt er vertraut. Nichts ent⸗ geht ihm an techniſchen Fortſchritten. Darum iſt er ein ſtarkes Oberhaupt der Kirche. An allen internationalen Fragen iſt er eifrigſt intereſſiert. E ſpricht über europäiſche Politik, und er macht auch kein Hehl aus dem Titanenkampf, der zwiſchen Rom und Moskau ausgetragen werden muß und für den er ſeine Kräfte auf der weiten Welt abwägt....“ „Eine liebenswürdige Perſönlichkeit erfüllt mit vielen Aengſten, daß Kriege das chriſtliche Volk der Welt in feind⸗ liche Lager ſpalten kann“— das iſt zuſammengefaßt das Bild, das Grace Elliſon in der neuen Papſtaudienz geſchaut. Daladiers Miniſterliſte. DNB. Paris, 30. Jan. Miniſterpräſident Daladier hat folgende Miniſterliſte zuſammengeſtellt und ſich mit den nachſtehenden Mitgliedern ſeines künftigen Kabinetts ins Elyſée begeben, um ſie dem Prä— ſidenten der Republik vorzuſtellen: Miniſterpräſidentſchaft und Auswärtige Angelegenheiten: Daladier, Abgeordneter(Radikalſozialiſt); Juſtizminiſterium und Vizepräſidentſchaft: Penancier, Senator(Radikalſozialiſt); Inneres: Frot, Abgeordneter(parteilos); Finanz und Haushalt: Piétri(Linksrepublikaner); Miniſterium für nationale Verteidigung und Krieg: Fa⸗ bry, Abgeordneter(republik. Mitte); Luftfahrt: Cot, Abgeordneter(Radikalſozialiſt); Kriegsmarine: de Chappedelaine, Abg.(radik. Linke); Handelsmarine: Gu la Chambre, Abg.(unabh. Linke); Landwirtſchaft: Queuille(Radikalſozialiſt); Oeffentl. Arbeiten: Paganon, Abg.(Radikalſozialiſt); Poſt: Paule Bernier, Abg.(Radikalſozialiſt); Handel: Miſtler, Abg.(Radikalſozialiſt); Volksgeſundheit: Lisbonne, Senator(Radikalſozialiſt); Arbeitsminiſterium: Valadier, Senatvor(Radikalſoz.); Miniſterium für überſeeiſche Beſitzungen und Kolonien: Henry de Jouvenel, Senator, parteilos; Penſionsminiſterium: Ducos, Abg.(Radikalſozialiſt). Defreggers Geburtshaus abgebrannt. DRB. Innsbruck, 30. Jan. In Stronach bei Linz iſt das Geburtshaus des berühmten Malers Franz Defregger vollſtändig eingeäſchert worden. Das Woynhaus wurde bis auf die Grundmauern zerſtört. Kurze Tageschronik. Berlin: Miniſterpräſident Göring hat an Reichsinnen— miniſter Dr. Frick ein Schreiben gerichtet, in dem er die ſofor⸗ tige Auflöſung aller monarchiſtiſchen Verbände und Organiſatto⸗ nen verlangt. 5 Berlin: Die Reichsſchrifttumskammer hat anläßlich des Jahrestages der nationalſozialiſtiſchen Revolution an den Füh— rer und an den Reichspropagandaminiſter Glückounſchtele⸗ gramme geſandt. Berlin: Im Laufe des Dienstagvormittags fanden in der Wilhelmſtraße vor der Reichstanzlei begeiſterte Kundge⸗ bungen ſtatt. Der Führer zeigte ſich gegen 13 Ahr am Fen⸗ ſter und wurde jubelnd begrußt. Auch die Mitglieder der Reichsregierung, die kurz darauf in der Reichskanzlei erſchie⸗ nen, wurden begeiſtert empfangen. Das Aufziehen der Reichs⸗ wehrwache vor dem Ehrenmal hatte ebenfalls große Menſchen⸗ mengen herbeigelockt. Berlin: Zum Jahrestage der nationalſozialiſtiſchen Revo⸗ lution hat der Präſident der Reichsfilmkammer, Dr. Scheuer mann, den Reichspropagandaminiſter mit einer Stiftungsur⸗ kunde, ein von der deutſchen Filmwirtſchaft errichtetes Reichs⸗ filmarchiv, übergeben. Paris: Nach einer Havasmeldung aus Nancy iſt der Direktor einer Bank in Bar le Duc verhaftet worden. Das Anternehmen hatte kürzlich Bankrott anmelden müſſen. Paris: Wie Havas aus Bukareſt berichtet, ſpricht man in dortigen politiſchen Kreiſen von dem baldigen Rücktritt Titules⸗ cus als Außenminiſter. London: Der britiſche Luftfahrtminiſter Londonderry iſt in Rom eingetroffen zwecks Verhandlungen über eine Beſchleu— nigung des regelmäßigen Luftverkehrs mit Indien und Süd— afrika. London: Bei zwei großen Feuersbrünſten in Neuyork wurden am Montag 28 Feuerwehrleute verletzt, darunter 12 ſchwer. Den Bränden fielen zwei Hotels, zwei Tankhallen und ein Sporthaus zum Opfer. 200 Perſonen wurden obdachlos. Die Löſcharbeiten wurden durch grimmige Kälte ſehr erſchwert. London: Im öſtlichen Teil der Vereinigten Staaten ſind infolge ſchwerer Winterſtürme alle regelmäßigen Flugdienſte eingeſtellt worden. Die ungewöhnliche Kälte forderte bisher 20 Todesopfer. London: Die Veröffentlichung des Weißbuches der engliſchen Regierung über die Abrüſtungsfrage wird für den 1. Februar erwartet. Moskau: Ein neuer Stratoſphärenflug iſt heute vormittag von Moskau aus unternommen worden. Der Stratoſphären⸗ ballon, der Oſſoaviachim, hatte um 11.17 Ahr ruſſiſcher Zeit, 20 600 Meter Höhe erreicht und ſteigt weiter. Bisher war die Funkverbindung mit dem Ballon gut. Sydney: In Weſtauſtralien iſt es zu ſchweren Unruhen ge— kommen. Tauſende von Menſchen rotteten ſich zuſammen und verlangten die gewaltſame Entfernung ſämtlicher Ausländer, denen Lohnunterbietung vorgeworfen wird. Hotels und Läden wurden geplündert. Sch Ii Ler öh ber gehe te mit e eine 15 ze ah Herr Brandverhütung in den Schulen. N Darmſtadt, 30. Jan. Alljährlich fallen, wie das Staats⸗ 1 preſſeamt mitteil b f— Wett bs zt 88 etwa 1400 Menſchenleben o⸗ . N ein 5 5 Ot f n er .. unterſtützen.— Das Staatsmi „ 5 miniſterium N fiche daß die Frage der Brander ling bel. länge uggenheiten berü i AIegenheiten berührt und insbeſondere vor den Sommerferie „ 1 Ckeroragte) und vor den Weihnachtsſerken(Weihnacht l llerzen!) eindringlich beſprochen wird. en f 4 1— N furt a. m. n die Sicheru. n 1 wahru ng.) Das Kleine Schöffengericht. Fgauſierer Anton Bartenſchleger einen viel vorbeſtraften Angeklagten vor ſich, der nun wieder vor Gericht erſchei⸗ un 3. 995 te, weil er aus einem Auto eine Decke entwendet 0 hatte. Der Angeklagte, der unverbeſſerlich erſcheint, wurde g zu zwei Jahren Zuchthaus und zu drei Jahren 0 Ab,„ 1 5 Auch wurde auf die e. 1 Eltville.(Großzügiges Arbeitsbeſch, 1 1 ungsprogramm.) Im Rahmen des Arbeltsbeſchaffongd⸗ vrogramms ſind hier ſ chon Arbeiten mit rund 10000 Tagewerken Ausgeführt worden. Für rund 32 000 Tagewerke ſind noch an. a Arbeiten vorgeſehen, für die die Mittel um größten i fue— e ee 10 Beſondere Beachtung 19 8 88 An! inberg⸗Wegebau geſchenkt. Die i mfaſſe 15 er geſch ſe Arbeiten umfaſſen Willingen.(Eine verunglückte Flugzeugl 5 dung.) Ein mit zwei Perſonen beſetzt cee . 1. tztes Flugzeug n. in. auf dem höchſten Gipfel des Weſterwaldes, 2 8 5 Fuchs 0 dante, eine Landung vor. Beim Auslaufen ſtieß die Ma⸗ et, ſchine ſo heftig l b. einen vorſtehenden Stein, daß das a Fahrgeſtell erheblich beſchädigt wurde, ſo daß ein Weiterflug f unmöglich war. Die Maſchine wurde abmontiert und mit 1* 15 5 8 Bahnſtation nach Rennerod 95 2 ind glücklicherweiſe bei ni, 15 n. glücklicherweiſe bei dem Unfall nicht Darmſtadt.(Ddarmſtädter Chronik Einen 10 netten Ulk haben ſich Darmſtädter Studenten 3 In 0 der Hochſchule ſtand morgens zur Ueberraſchung des Haus⸗ e meiſters ein Ritter in voller Rüſtung mit Stahlhelm, eine 5 Larve vor dem Hohlraum des Kopfes. Nun zerbricht man 0 ſich den Kopf, wo die Rüſtung„geklaut“ worden iſt. Bis a jetzt hat man es nicht herausgekriegt.— Die im 92. Ver⸗ a einsjahr ſtehende„Liedertafel“, der älteſte Männergeſang⸗ 5 verein, wählte in der Hauptverſammlung den Direktor lil Der Heſſiſchen Landesbibliothek, Dr. Rudolf Blank zu ihrem u) Führer.— Der Bildhauer Adam Antes hat eine Hitlerbüſte i* modelliert, die im Auftrag des Oberbürgermeiſters 55 1 Bronze gegoſſen wird. N f 9 Offenbach.(Tot aufgefunden.) Im Wald am Schneckenberg iſt der 59 5 80 alte penſionierte Schaffner Philipp Baumbach tot aufgefunden worden. Da man ein Verbrechen annahm, iſt die Polizei alarmiert worden. Doch Felleimnis um e a Roman von Günther Panstingl 5 f Copyricht 1932, by Dr. G. Panstingl, The Hague, H. Dicht hinter ihnen ſprangen die Leute wieder vorwärts. Inm nächſten Sprunge mußten ſie bei den Fenſtern ſein. Der lahme Zohn pumpte die Piſtole leer und jagte ein neues Magazin hinein. i Erſtaunt ſah Braddon auf Johns Schüſſe Leute ſtürzen. „Womit ſchießt du denn? Das ſind doch keine Gas— patronen?“ a Den Dreck habe ich weggeſchmiſſen. Die gewöhnliche Spitzkugel itt gut genug für mich. Geben Sie acht, Herr Braddon, jetzt tdommen ſiel“ 5 Aber ſie kamen nicht. Dann plötzlich zuckten ziſchend die Leuchtkugeln von Fla⸗ nagans Leuten zweihundert Meter hinter Suſchins Linie auf Amn gleichen Augenblic, in dem im Schloſſe die Schein. wderfer erloſchen. 5 1 John Baker brüllte vor Vergnügen. 1„Das iſt verdammt geſchickt. Hinten Licht und vorne Dun elheit. Die Kerle wiſſen nicht, was los iſt. Sie drehen ſich uml! Sehen Sie, Herr Braddon!“ N And er ſchüttelte ihn am Arm. 40 da um Gottes willen.. was war das? Tief. [Lröhnendes Geheul durchhämmerte die Luft. Als wenn eine bdermächtige Baßtrompete von einem Rieſen geblaſen würde. . Der Ton ließ den Herzſchlag ſtocken und jagte das Blut eiskalt in den Körper zurück. r A r e 1 5 Wieder flammten die Scheinwerfer auf und ein Angſt— l-[ aeheul durchriß die Luft. 1 2 . Rieſenhaft, maſſenwuchtig, auf ſtampfenden Säulen über it 92 zitternde Erde jagte ein weißgraues Angetüm einher. Haushoch, 4a— 1 ö mit ſtarr nach vorn geſtrecktem Rüſſel, breitgeſpannten Rieſen⸗ bohren, wild trompetend dröhnte Sahibs Maſſe im Laufe. Auf [eeeinem Nacken ſaß eine leichte Geſtalt. In der linken Hand den 1 kurzen Stock mit dem Halen, in der rechten die Piſtole. 7 Gerry hatte dem Elefanten, der im Dienſt des Maha— 3 kadſchahs auch Kriegsſchulung bekommen hatte, den Befehl m 1 zum Angriff in die Ohren geſchrien und Sahib gehorchte ſeiner * Herrin. a Der Teufel!“ klang es von vorn und in entſetzter Flucht W[ aqgten Suſchins Leute zurück. 5 e Abioer hinter ihnen ſprühten die Leuchtraketen auf und erachten die Schüſſe. Die Gaspatronen klatſchten auf die Kör- 1 der der Fliehenden. N In 1 Deer Angriff Suſchins war gebrochen. 13 9 Jn weiten Sprüngen kam eine einzelne Geſtalt daher. 1 Ganz in weiß gekleidet. Braddon ſchlug John Bakers Piſtole 1 nieder. Er hatte Rahomati erkannt, der dem Elefanten nach- 100 eilte. Er mußte vorſichtig beruhigt werden. Braddon ſetzte ihm nach. Aber Gerry war es ſchon gelungen, Sahib anzuhalten. t Sie ſaß oben und lenkte den Elefanten mit dem Haken zurück „„ gegen das Haus. Der ſchaukelte nervös von einem Fuß auf den anderen und trompetete noch nach. And die Ohren flappten 9 noch. Aber endlich ſtand er. Braddon ſah, wie Rahomati auf 10 ihn zutrat und ihm ſachtkoſende und beruhigende Worte zu- , flüſterte. Der Rüſſel ſenkte ſich unp die Ohren legten ſich ſchlapp n rück. Dann ließ ſich Sahib rub ig nach Hauſe führen. te eine Pfeife an den Mund. 4 langer und einige„Dacia“ f glitt herunter und s dern git Pfiſe da 2 — —— —— N.. Dedamntnacungel (Parteiamtliche Veröffentlichungen der NSDAP., Ortsgr. Viernheim und der Unterformationen.) Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 Geſchäfts ſtunden⸗ Einteilung: N S B O. u. Deutſche Arbeitsfront: jeden Montag, Mittwoch und Freitag, abends 7—9 Uhr Ortsgruppenleitung: jeden Montag u. Donnerstag, abends 7—9 Uhr Kaſſenverwaltung d. Ortsgruppe: jeden Donnerstag, abends 7—9 Uhr Mitgliederverſammlung der N. S. D. A. P. Am heutigen Mittwoch, den 31. Januar 1934 findet im Gaſthaus zum Fürſt Alexander pünktlich abends ½9 Uhr unſere diesmonatliche Mitgliederver ſammlung ſtatt. i In dieſer Mitgliederverſammlung wird ein Jahresüber⸗ blick gegeben, die neueingetroffenen Mitgliederkarten gelangen zur Ausgabe und gleichzeitig iſt mit der Verſammlung ein Schulungsabend verbunden. Ich erwarte alſo reſtloſes Erſcheinen der ge⸗ ſamten Parteigenoſſenſchaft, insbeſondere der Pg. die verpflichtet werden, und möglichſt vollzähliges Erſcheinen der Mitglieder aller Unterformationen. Heil Hitler! Blockwarte melden wie vorgeſchrieben. gez. Franzke, Ogruf. Achtung! Blockwarte! 5 Soweit noch nicht geſchehen(Block 1, 2 und 7) muß Abrechnung bis ſpäteſtens Mittwoch abend 6 Uhr erfolgen! Heil Hitler! gez. Schweigert, Kaſſenwart. Singchor— NS.⸗Frauenſchaft und BM. Mittwoch abend 7,30 Uhr Singſtunde im Central-Kino⸗ (Schulſtr.). Ich erwarte pünktliches und vollzähliges Erſcheinen. Heil Hitler! Der Propagandaleiter. * N. S. B. O. und Deutſche Arbeitsfront! 5 Alle Amtswalter und Kaſſierer der NSBO. und de Deutſchen Arbeitsfront holen heute abend zwiſchen 6 und 7 Uhr auf der Geſchäftsſtelle die Eintrittskarten für den Film „Der Sieg des Glaubens“ zur Verteilung ab. Die Kaſſierer der Deutſchen Arbeitsfront haben heute abend in derſelben Zeit die Quittungsbücher abzugeben und abzurechnen. Mitglieder der Arbeitsfront, welche ihren Januar-Bei⸗ trag noch nicht bezahlt haben, werden bei der Kreisleitung abgemeldet. Heil Hitler! Hitlerjugend. Morgen Donnerstag abend haben ſich ſämtliche arbeits⸗ ſuchende und lehrſtellenſuchende Hitlerjungen im Kaiſerhof zu melden, zwecks Arbeitsbeſchaffung. CC. ³·¹³m AA Preußiſch⸗Südd. Klaſſenlotterie. Die Haupt⸗ und Schlußziehung der laufenden Lotterie findet vom 8. Februar bis 14. März ſtatt. Während dieſer Zeit kommen über 51 Millionen Mark zur Ausſpielung, darunter zwei Gewinne zu je 1 Million. Außerdem werden 600 Tagesprämien zu je 1000 Mark ausgeloſt. Schlußtermin für die planmäßige Erneuerung zu dieſer Hauptziehung iſt der erſte Februar. Dieſer Termin wird beſonderer Beachtung empfohlen, da der Spieler ſonſt des Anrechts auf ſein Los verluſtig geht. Flora ⸗ Maskenball 1934. Der mit ſogroßer Spannung ab Flora⸗Maskenball lief am vergangenen Samstag abend in der feſtlich geſchmückten Narrenburg„Zum Fürft Alexander“ von Stapel. Man hatte dem Ruſe der Veran⸗ ſtalter diesmal ſo zahlreich und pünktlich Folge geleiſtet, ſodaß bereits um 8 Uhr der Saal dicht beſetzt, und damit die, Grundlage für ein gutes Gelingen der Veranſtaltung gegeben war. Die Beſucher wurden denn auch in ihren Er⸗ martungen nicht enttäuſcht. Als Prinz Karneval mit ſeinem Gefolge nach einer kleinen Verſpätung ſeinen Einzug hielt, fiel auch ſchon die erſte Lachſalve. Was war geſchehen? Nun der Dicke hatte ſeinen prinzlichen Reiter, kaum, daß er im Saale angelangt war, auf ganz unſanfte Weiſe abgeſetzt. Dafür gibt's ab heute Haferabzug. Mittlerweile hatte man den ſtörrigen Kerl dann doch etwas beſänftigt und der Einzug konnte ohne weitere Störung abgewickelt werden. Nach der närriſchen Re⸗ gierungserklärung des Prinzen entwickelte ſich bald das dem Flora⸗Maskenball eigene karnevaliſtiſche Treiben. Unermüdlich laſſen die Schwarz⸗Weißen ihre volkstümlichen Melodien er⸗ töneu und alles ſingt kräftig mit. Die geſellſchaftlichen Schran⸗ ken ſind gefallen(wie die Grenzſteine) und Menſch findet ſich zu Menſch. So ging es denn bis zur Feierabendſtunde, unterbrochen vielleicht mal durch einen Gang zur Küche, allwo die tüchtige Hausfrau in höchſt zufriedenſtellender Weiſe ihres Amtes waltete. Auch wurde dem guten Tropfen, den Herr Klee zu volkstümlichen Preiſen ausſchenkte, lebhaft zugeſprochen. Nicht nnerwähnt ſei aber anch der gute Stoff unſeres Viern⸗ heimer Brauhauſes, der wie immer vortrefflich mundete. Be⸗ weis: Kaum daß der Hans oben war, mußte er ſchon wieder in die Tiefe des Kellers ſteigen und ſch— ſch—ſch wieder wurde ein Sechs⸗Reifer als Gefechtsuntauglich zur Seite gerollt. Ja, die Florianer haben was auf ſich. So trennte man ſich dann in früher Morgenſtunde, als die Gockels in der Nach⸗ barſchaft ſchon längſt ihr Morgenlied geſungen, und der Seppel das Klavier zugeſchloſſen hatte, im Bewußtſein, wieder einmal einige frohe Stunden im trauten Floraſänger⸗Kreiſe verbracht zu haben und mit dem feſten Vorſatz, im nächſten Jahr wieder dabei zu ſein. Zum Schluß ſei allen Beſuchern des Balls einſchl. der Masken für ihre freundliche Unterſtützung der herzlichſte Dank vonſeiten des Geſ. Ver. Flora ausgeſprochen. Dank auch allen, die zu dem guten Gelingen des Flora⸗ Maskenballs beigetragen haben, ganz beſonders der uner⸗ müdlichen Kapelle Schwarz⸗Weiß und den Räflern. Auf Wiederſehen im nächſten Jahr. Wetterbericht In den Höhenlagen iſt es zu Schneefällen gekommen. In dem jetzt anſchließenden Hochdruckgebiet iſt ſtarker Froſt zu er⸗ warten.— Vorherſage: Für mehrere Tage Froſtwetterlage, zeitweiſe Aufklaren, noch einzelne Schneefälle. Ein Patenkind kana einſtiges Glück erſetzen. Werdet Winkerhilfsz alen! 2 17 A 1 igel, 0 Ai in ſe ſotterte 7 et in Fel 1 143. Tabendsi 7 Mi ingend 15. gbr, fo Inſere 5 Tagesol Seltttir bin. N. Di um 3 l Jer Lon in New ihnen se Kilomet daß ze. gen I Sechs a außerta Meter h. lels, zw zun dy de 1 05 pott U ſicht auf m öl I nüßiger verkehr desfälle Aut 4 Die licht dure Nati den letzte Major ſczilismn Eing neht— Weifunge 25 gen Hen Räumungs- Verkauf wegen Aufgabe unſeres Zu gewaltig herabgeſetzen 1 große Sonder- veranstaltung für die Leser unſererzenung Ladens 8 3 Die weltberühmten 8 122 5 4675„ 0 — Univerſalkünſtler„g elin. Ueli Preiſen verkaufen wir: ! verabſchieden ſich mit 1 8 2 1 4 8 1 einem vergrößerten Senſationsprogramm S Schlalzimmer 5 U 1 1 4 5 Wohnzimmer — 5 J.-Lichtspielen 8 Huchen we er Macht den graben erer 8 e ge eee Ang 2 ne Begleitperſo a 30 II 5 f 8 1 5 l eee, E sowie Folsterwaren 0 füchsmann 1 Hernheim 7 Da unſer Räumungs⸗Verkauf 0 2 Heute Mittwoch nur kurze Zeit dauert, liegt es lüchtiger, ehrlicher Verkäufer 2 Mittwo nachm. 4 Ahr große Kinder⸗Vor⸗ in Ihrem eigenen Intereſſe, uns ſofort melden bei Fran: Holmann ae it dem herrlichen Aferini⸗Programm ſofort zu beſuchen. ott— Allkinvertrieb der Losbriefe fürs Winter⸗ Eintritt nur 10 Pfennig. mohel- nas Hax Hissin m ANHH EIN R 3, 910 fswerk in Viernheim. ö Fereins⸗Anzeiger k. K. V. Donnerstag, den 1. Februar, 8,30 Uhr abends in der„Vorſtadt“ Hauptverſammlung. N Alle Mitglieder werden um ihr Erſcheinen 05 dringend gebeten. Der Vorſtand. ath. Arbeiterverein. Am Sonntag, den 4. Febr., nachm. 3,30 Uhr, findet im„Schu tenhof“ unſere diesjährige Generalverſammlung ſtatt. Tagesordnung im Lokal. Vortrag durch Sekretär Even. Um vollzähliges Erſcheinen bittet der Vorſtand. NB. Die Vorſtandsmitglieder werden gebeten, um 3 Uhr zu erſcheinen. erkannt ö ö unde, f. 82 den Fin, raſchen und ſicheren ö ET IOI erzielen Sie durch Auf gabe einer Anzeige in der 1 N Anbieten wenn andere ſchweigen S rem, Das Angebot geht der Nach⸗ frage voraus. Die Kunden undkünftigen Käufer wollen umworben ſein. Der Zeit⸗ punkt einer Werbung ſoll ſich niemals darnach richten, ob die Konkurrenz anbietet, er muß davon ausgehen, ob man ſelbſt verkaufen will Der beſſere Erfolg liegt ſtets bei jenem Kauf⸗ mann, der beharrlich zu werben verſteht. Seutſcher Junge, dies iſt kein Vorbild deutſches Madel, dies iſt kein Mann! Aus der Monatsſchrift„Neues Volk“. Blätter des Aufklärungsamtes für Bevölke⸗ rungspolitik und RNaſſenpflege Berlin W'ʒzZ35 Wer kaufen kann. der kaufe Wer ſetzt kaut, der mindert die Arbeitsloſigkeit! 3 Zimmer und Küche, Glasab⸗ ſchluß, Bad und Manſarde zu vermieten Schillersir. 22 Lassen Sis sich ein Heft vorlegen, Sie wer- den begeistert sein Wie schon Tausende. Alella erscheint im. Beyer-Verlag, Leipzig, und ist öberoallerhölftlics dernheimer uolhszelung Große Kälte in Amerika Schwere Jeuersbrunſt in Newyork. London, 30. Jan. Bei zwei großen Feuersbrünſten in Newyork wurden 28 Feuerwehrleute verletzt, 12 von ihnen ſchwer. Es herrſchte ein Sturmwind von über 100 Kilometer Stundengeſchwindigkeit. Die Kälte war ſo ſtark, daß zehn Feuerwehrleute wegen Erfrierun⸗ Ten in ärztliche Behandlung genommen werden mußten. Sechs andere waren von der Kälte ſo erſtarrt, daß ſie außerſtande waren, ſich durch Flucht zu retten, als eine 20 Meter hohe Mauer einſtürzte. Den Bränden fielen zwei Ho⸗ tels, zwei Tanzhallen und ein Sporthaus für Boxkämpfe zum Opfer. 200 Perſonen ſind obdachlos geworden. Der Schaden beträgt 400 000 Dollar. Die Kälte iſt ſo ſtark, daß der Bürgermeiſter von New hork Weiſung gegeben hat, ſedem Obdachloſen ohne Kück⸗ ſicht auf die Koſten unbedingt Unterkunft zu verſchaffen. Im öſtlichen Teil der Vereinigten Staaten ſind alle regel⸗ mäßigen Flugdienſte eingeſtellt worden. Der Eiſenbahn⸗ verkehr erleidet ſtarke Verſpäkungen. Bisher ſind 20 To- desfälle infolge der ungewöhnlichen Kälte zu verzeichnen. Der Kampf geht weiter Aufruf der Landesleitung Oeſterreich der NS DA p. München, 30. Januar. Die Landesleitung Oeſterreich der NSDAP. veröffent⸗ licht durch die Preſſe folgenden Aufruf: Nationalſozialiſten! Das Syſtem in Oeſterreich liegt in den letzten Zügen. Auch die Gewaltmethoden des Vizekanzlers Major Fey vermögen nicht, den Widerſtand des National⸗ ſozialismus in Oeſterreich niederzuringen. Eingegangenen Meldungen zufolge verſucht man nun⸗ mehr— als letztes Mittel— durch Ausſtreuung gefälſchter Weiſungen und Befehle ſowohl der Landesleitung Oeſter⸗ reich als auch der SA.⸗ und SS.⸗Führung die Partei⸗ genoſſenſchaft zum Abbruch des Kampfes zu veranlaſſen. Hierzu ſtellt die Landesleitung Oeſterreich der NSDAP. im Einvernehmen mit der SA.⸗ und SS.⸗Führung feſt, daß derartige Weiſungen nicht ergangen ſind und der Kampf in geſteigertem Maße weitergeführt wird. Gebote für Neparatur⸗Zuſchüſſe Welche Schritte ſind zur Erlangung der Reichszuſchüſſe für Hausreparaturen zu unternehmen? 1. Aufſtellen eines Arbeitsplanes über alle notwendigen und wünſchenswerten Inſtandſetzungen und Ergänzungsarbei⸗ ten bezw. Umbauten. 2. Einholung von Koſtenvoranſchlägen(in doppelter Aus⸗ fertigung) für jede Poſition des Arbeitsplanes durch beliebige Handwerker oder Unternehmer. 3. Aufſtellung des Finanzplanes zur Deckung der veran⸗ ſchlagten Koſten und gegebenenfalls Beſchaffung der erforder⸗ lichen Darlehen. 5 2 4. Einreichung der Anträge mit Koſtenanſchlägen(für jedes Grundſtück getrennt). 5. Beauftragung der Handwerker und Unternehmer unter Vereinbarung des Arbeitsbeginns, des Preiſes, der Zahlungs⸗ bedingungen, der Gewährleiſtung uſw. 5 6. Ueberwachung des Arbeitsbeginns und der Arbeits⸗ ausführung, nötigenfalls Einreichung von Nachtragsanträgen mit Koſtenanſchlägen. u 7. Weitergabe des etwa erhaltenen Vorbeſcheides an den Handwerker als Kreditunterlage für dieſen. i 8. Einfordern der Rechnungen(in doppelter Ausfertigung) mit vorgeſchriebener Verſicherung des Ausſtellers und Ein⸗ reichung an das Wohnungsamt. 5 9. Weitergabe des ausgezahlten Barzuſchuſſes an die Rechnungsausſteller— ſoweit dieſe nicht ſchon vorher bezahlt worden ſind oder der Barzuſchuß direkt an ſie gezahlt wurde. 10. Weitergabe der erhaltenen Zinsvergütungsſcheine an die Rechnungsausſteller— ſoweit über deren Inzahlunggabe eine Vereinbarung getroffen und die Aushändigung nicht direkt an ſie erfolgt iſt— oder Verwendung der Zinsver⸗ gütungsſcheine zur Geldbeſchaffung bezw. Darlehensſicherung. 11. Einreichung der Anträge auf Ermäßigung der 8 zinsſteuer wegen Verzinſung und Tilgung von Hypotheken für große Reparaturen oder wegen Wohnungsteilung. 12. Einreichung der Anträge auf Ermäßigung der Haus⸗ ſteuern bei Aenderung der Mietminderung. „ 13. Bei der Steuererklärung Berückſichtigung der Aus⸗ gaben(auch ſoweit durch Darlehensaufnahme gedeckt) ent⸗ ſprechend den beſonderen Erläuterungen. Eintopfgericht als Diatkoſt Wenn am erſten Sonntag eines Monats in ieder Fa⸗ milie und bei jedem Gaſtwirt das Eintopfgericht auf dem Tiſch dampft, dann ſtellten ſich regelmäßig bei einem nicht unerheblichen Teil unſerer Volksgenoſſen Minderwertig⸗ keitsgefühle ein, die darin ihren Grund hatten, daß ihnen infolge irgend einer Krankheit Diätkoſt vorgeſchrieben war und die infolgedeſſen am Eintopfgericht nicht teilnehmen konnten. Wir wiſſen, daß die Zahl derjenigen, die auf Diät⸗ koſt angewieſen ſind, nicht gering iſt. Es iſt auch mit ge⸗ wiſſen Schwierigkeiten verbunden, dieſe Perſonen zum Eintopfgericht heranzuziehen, namentlich, wenn man mit dem Eintopfgericht nicht nur das allgemein Bekannte, die Löffelerbſen mit Speck oder Hammelfleiſch mit grünen Boh⸗ nen geben darf. So erwächſt ſowohl für einen Teil der Hausfrauen wie für die Leiterinnen von Diätküchen eine neue Aufgabe: Eintopfgerichte zuſammenzuſtellen, die ganz beſtimmten Anforderungen genügen. Die Reichsleitung des Winterhilfswerkes hat ſich in Zuſammenarbeit mit bewährten Fachkräften bemüht, ſolche Eintopfgerichte herzuſtellen, die ſämtlich innerhalb der vor⸗ geſchriebenen Preisgrenze von 50 Pfennig bleiben, und die Preſſe hat dieſer Tage in einer Küche der NS⸗Volkswohl⸗ fahrt in Berlin Gelegenheit gehabt, ſich von der Schmack⸗ haftigkeit dieſer Gerichte zu überzeugen. Für Zucker⸗ kranke gab es da eine fleiſchgefüllte Sellerie mit Stan⸗ genporree und Tomaten, ein Gericht, das ſchon in ſeiner hübſchen Farbenzuſammenſtellung lecker ausſieht. Prinzip der Zuckerdiät muß ſein, alle ſtärke⸗ und zuckerhaltigen Nahrungsmittel zu vermeiden und den nötigen Kalorien⸗ bedarf durch Fett, Fleiſch und Gemüſe zu decken. Die Gal⸗ lenkranken bekommen ein gemüſegefülltes Rinderfilet, da ſie kein Fett, nur zartes Fleiſch und keine blähenden Gemüſe eſſen dürfen. Die Magenkranken, bei denen es auf möglichſte Schonung der Magenfunktion ankommt, können ſich an einem im Waſſerband gekochten Pudding erfreuen, in dem das fein zerkleinerte Kalbfleiſch mit pũ⸗ rierten Karotten und fein zerkleinerten Kartoffeln geſchich⸗ tet iſt. Für Nierenkranke iſt ein ſüßes Eintopfge⸗ richt in Form eines Nudel⸗Apfelauflaufes vorbereitet, da ſie das Eſſen ohne Fleiſch und ohne Kochſalz erhalten müſ⸗ ſen. Auch Gicht⸗ und Rheumakranke müſſen fleiſch⸗ frei ernährt werden. Sie erhalten eine ſchon für das Auge appetitanregende Spinat⸗Paſtete. Für Patienten mit per⸗ nitiöſer Anämie(Blutarmut) gibt es Grünkohl mit Haferflocken zuſammengekocht. Da ihnen möglichſt rohe Le⸗ ber gemeinſam mit Vitaminen gegeben werden ſoll, ſind zum Schluß keine rohe Leberknödel zuzugeben. Das ſind alles nur ganz kleine Anregungen und der Phantaſie und der Intelligenz der Verantwortlichen bleibt es überlaſſen, ſie weiter auszubauen. Es ſollte nur gezeigt werden, daß in den großen Rahmen des Kampfes gegen Hunger und Kälte alle Volksgenoſſen eingeſchloſſen werden können. Neues aus aller Welt A Der Schatz im Wäſcheſchrank. Vor kurzem wurde in Rottweil eine„arme“ Witwe beerdigt, bei der man bei⸗ nahe 6000 Mark in Silbergeld in ihrem Wäſcheſchrank vorfand. Sie lebte ſeit 19 Jahren als Witwe mit noch einer armen Perſon und einem angenommenen Kind zuſammen und empfing von mehreren Seiten Unterſtützung und Al⸗ moſen. 5 Reviſion der Raubmörder Schulte und Scheer. Die durch das Dortmunder Schwurgericht je dreimal zum Tode verurteilten Raubmörder Schulte und Scheer haben gegen das Urteil Reviſion eingelegt. Das Urteil gegen Pieper, der eine Zuchthausſtrafe von 13 Jahren erhielt, iſt von der Staatsanwaltſchaft angefochten worden. Ab Unglückliche Mukker. In einem Hauſe in M.⸗Gladbach wurde eine Frau mit ihrem vierjährigen Kinde tot aufge⸗ funden. Die Umſtände laſſen erkennen, daß die Frau mit ihrem Kinde freiwillig aus dem Leben ſchied, indem ſie ſich mit Leuchtgas vergiftete. Der Grund ſoll in zerrütteten Fa⸗ milienverhältniſſen zu ſuchen ſein. Ab Dreizehnjähriger rettet ſein Schweſterchen. Das vier⸗ jährige Schweſterchen des 13jährigen Volksſchülers Fritz Wich von Dürrenwaid(Oberfranken) ſtürzte von der Brücke in die Hochwaſſer führende Oelsnitz und wurde von der Strömung fortgeriſſen. Sein Bruder ſprang kurz entſchloſ⸗ ſen nach. Die Schweſter mit einem Arm haltend, konnte der Junge mit Mühe und Not einen über den Bach hängenden Strauch erlangen. In dieſer ſchrecklichen Lage harrte der mutige Knabe ſolange aus, bis auf ſeine Hilferufe Leute herbeieilten und die beiden Kinder in Sicherheit brachten. A Defregges Geburtshaus eingeäſchert. In Stronach bei Linz iſt das Geburtshaus des berühmten Malers Franz Defregger vollſtändig eingeäſchert worden. Der Brand brach im Futterhaus des Bauerngutes aus und griff dann auf das Wohnhaus über, das bis auf die Grundmauern zer⸗ ſtört wurde. Brauchtum iſt kein Maskenartikel Mit dem Herannahen der Faſtnachtszeit haben die Mo⸗ dehäuſer und die Modezeitſchriften damit begonnen, ihre Vorbereitungen zu treffen. Man ſieht überall Maskenko⸗ ſtüme. Dagegen und gegen eine diſziplinierte Faſtnachts⸗ freude ſoll nichts geſagt werden. Aber es iſt doch einiger⸗ maßen erſtaunlich, daß man heute zwiſchen dieſen Masken⸗ koſtümen noch Volkstrachten findet. Auch an den Mode⸗ häuſern und in den Modezeitſchriften ſollte die Erneuerung deutſchen Brauchtums und deutſcher Sitte nicht ſpurlos vor⸗ über gegangen ein. Volkstrachten als Maskenartikel ſind ein übler Mißbrauch. Bei den meiſten Volkstrachten han⸗ delt es ſich um bäuerliches Brauchtum, das auch draußen im Lande noch lebendig iſt. Mit der Erneuerung des bäuer⸗ lichen Brauchtums, der ſich mit beſonderer Hingabe der Reichsnährſtand widmet, ſind die Volkstrachten wieder zu einem koſtbaren Beſtandteil der bäuerlichen Lebensführung geworden. Unter den Geſichtspunkten der Heimatliebe und der Pflege der Heimatkunſt ſind die Volkstrachten wieder, wie in alter Zeit, das Ehrenkleid der Bauern des betreffen⸗ den Landſtrichs. Man könnte ſich nur freuen, wenn dieſe Volkstrachten in größerem Umfange auch in den Städten wieder Eingang finden würden, wie das vor der Entartung des deutſchen Lebensſtils der Fall war. Aber das geht nicht auf dem Wege über Maskenbälle. Volkstrachten als Mas⸗ kenkoſtüme ſind eine Verhöhnung bäuerlichen Brauchtums. Handel und Wirtſchaſt (Ohne Gewähr.) Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 30. Januar: Zu⸗ fuhr: 138 Ochſen, 111 Bullen, 330 Kühe, 262 Färſen, 631 Kälber, 24 Schafe, 1835 Schweine, 4 Ziegen. Preiſe pro 50 Kilogramm Lebendgewicht in Reichsmark: Ochſen 30 bis 331, 22 bis 24, 25 bis 29, 22 bis 24; Bullen 27 bis 24 bis 27, 22 bis 24; Kühe 25 bis 28, 21 bis 25, 16 bis 20. 10 bis 15; Färſen 30 bis 32, 26 bis 29, 23 bis 25; Kälber 41 bis 44, 37 bis 40, 30 bis 36, 26 bis 29; Schafe 23 bis 27 Schweine 50 bis 53, 50 bis 53, 49 bis 53, 45 bis 52, Sauen 42 bis 47.— Marktverlauf: Großvieh mittel, ge⸗ räumt, Kälber lebhaft, geräumt; Schweine mittel. kleiner Ueberſtand. Karlsruher Schlachtviehmarkt vom 30. Januar: Auf⸗ trieb: 11 Ochſen, 43 Bullen, 39 Kühe, 124 Färſen, 339 Kälber, 839 Schweine. Bezahlt wurden pro 50 Kilogramm Lebendgewicht in Reichsmark: Ochſen 27 bis 31, 25 bis 27, 24 bis 26, 22 bis 24, 19 bis 22; Bullen 28 bis 29, 23 bis 26, 22 bis 23, 19 bis 22; Kühe 22 bis 23, 16 bis 20, 11 bis 16; Färſen 27 bis 33, 24 bis 27, 22 bis 24, 19 bis 227 Kälber 36 bis 38, 33 bis 36, 29 bis 33; Schweine 51 bis 53, 50 bis 52, 47 bis 50, 45 bis 47,—, 37 bis 42.— Markt⸗ verlauf: mit Großvieh und Schweinen langſam, Ueberſtand; mit Kälbern lebhaft, geräumt. 2 Berliner Deviſenkurſe vom 30. Januar: 1 Pfund Ster⸗ ling 13.09, 1 Dollar 2.61, 100 holl. Gulden 168.33, 100 Lire 22.00, 100 franz. Franken 16.43, 100 Schweizer Franken 81.04. 100 öſterr. Schilling 47.20. ö Heßijche Nachrichten Aufruf an die SA SA-Kameraden! Der Führer der SA-Gruppe Heſſen, Beckerle, hat zum 30. Januar nachſtehenden Aufruf erlaſſen: Der 30. Januar iſt für uns SA-Männer ein Feiertag von einzigartiger Bedeutung. Die Beſtändigkeit unſeres Kampfes, die Unbeugſamkeit, Opferwilligkeit und Tapfer⸗ keit während all der Jahre voll Terror und Unterdrückung, ſie waren begründet auf das blinde grenzenloſe Vertrauen zu dem Führer. Man verlachte uns, man hielt uns für ver⸗ rückt, man bekämpfte uns, gerade wegen dieſes Vertrauens. Am 30. Januar wurde dieſes Vertrauen belohnt. An die— ſem Tage des Sieges rechtfertigte das Schickſal den SA⸗ Mann mit ſeiner Treue zum Führer vor all den Beſſer⸗ wiſſern. Wir ſtehen heute im zweiten Abſchnitt des Kampfes, den wir im ſelben Sinne führen wollen wie den erſten. Es bleibt unſere Aufgabe, den revolutionären SA.-Geiſt und insbeſondere das unerſchütterliche Vertrauen zum Führer hochzuhalten. So wollen wir weiterkämpfen, bis die Idee des Führers ganz verwirktlicht iſt. Der Führer der Gruppe Heſſen: gez. Becker le, Gruppenführer. Kirche und Steriliſierung l. In letzter Zeit ſind durch katholiſche Kanzelankündi— gungen Zweifel erweckt worden, ob das Geſetz zur Ver— hütung erbkranken Nachwuchſes gemäß den eindeutigen Erklärungen der Reichsregierung durchgeführt wird. Bei dieſen Ankündigungen handelt es ſich lediglich um eine lehrmäßige Stellungnahme der katholiſchen Kirche, die den Staat nicht hindern wird, das von ihm für notwendig er- kannte Geſetz in vollem Umfang auszuführen. Kundgebun⸗— gen, die einer Aufforderung zum Ungehorſam gegen das Reichsgeſetz gleichkommen, werden unterbunden. Helſt dem Winterhilfswerk Der Gauführer des Winterhilfswerkes hat zum 30. Ja⸗ nuar folgenden Aufruf erlaſſen: Am erſten Jahrestag der nationalſozialiſtiſchen Revolu⸗ tion iſt das Winterhilfswerk wieder an der Arbeit. Kein rauſchendes Feſt, keine glanzvolle Parade— wir begehen den Tag, indem wir die Not der hilfsbedürftigen Volksge⸗ noſſen angreifen, und damit Sinn und Weſen der national⸗ ſozialiſtiſchen Idee erfüllen. Ihr Alle, deutſche Volksgenoſ⸗ ſen, die Ihr damit erneut wieder die Taten eines deutſchen Soizalismus kennen lernt, ſeid Euch in dieſen Stunden der geſchichtlichen Erinnerung bewußt, daß dieſes alles nur möglich war durch den einen Mann, den wir unſeren Füh⸗ rer nennen. Dankt ihm, indem Ihr ihm nacheifert, werdet wirkliche Nationalſozialiſten Adolf Hitlers. Darmſtadt, den 30. Januar 1934. gez. Hau g, Gauführer des WHW. · Vom Sender Mühlacker Mühlacker bekommt den höchſten Holzlurm der Erde. Dieſer Tage iſt in Dürrmenz— Mühlacker der neue Sen— deturm 150 Meter hoch geworden. Bei 106 Meter Höhe, wurde der Turmbau im Dezember 1933 eingeſtellt. Die ſtrenge Kälte ließ ein Weiterarbeiten nicht zu. Auch machten es die elektriſchen Verhältniſſe am Turm aus Sicherheits⸗ gründen nötig, die Arbeiten während der weihnachtlichen Sendezeit einzuſtellen. Am 9. Januar wurde wieder mit dem Bau begonnen. Der eine der beiden alten Funktürme ſteht noch. Neben ſeinem Rieſenbruder iſt er ein armſeliger Zwerg. Die Spitze des 190 Meter hoch werdenden neuen Turmes wird beinahe genau 500 Meter über dem Meer liegen. Rund 280 Meter liegt die Turmſpitze höher als die Talaue der Enz. In der Reihe der höchſten Bauwerke der Erde wird der neue Turm zwiſchen dem Metropolitange⸗ bäude in Neuyork mit 213 Meter Höhe und den Türmen der Hudſonbrücke in Neuyork mit 173 Meter Höhe genau die Mitte halten. Der Mühlacker⸗Sende-Turm wird der höchſte Holzturm der Erde. Die beiden rund 280 Meter hohen Funkanlagen in Nauen und Königswuſterhauſen ſind Eiſenbauten. Das Münſter in Ulm hat mit 161 Meter den höchſten Kirchturm der Welt. Mittelalterliche und neuzeit⸗ liche Höchſtleiſtungen der Technik reichen ſich im ſchwäbi⸗ ſchen Gau die Hand. Der Turmrieſe zieht Tag für Tag Beſucher aus nah und fern in ſeinen Bann. In ſtummer Hochachtung ver⸗ ſunken ſtehen ſie und ſtarren in die Höhe. Sie lauſchen den Rufen der Arbeiter. die in ſchwindelnder Höhe werken. Manche bringen ſogar ihre Feldſtecher mit, damit ihnen von dem, was da droben geſchieht, nichts entgeht. Man verliebt ſich in dieſes Wunderwerk deutſcher Technik, in die Linien⸗ führung, die mit unzähligen Verbindungen und Ueber— ſchneidungen hundertlei geometriſche Figuren und Körper in den Aether zeichnet. Die Funktürme ſind auch ein wichtiger Richtungspunkt für den Flugverkehr geworden. Mehrere Fluglinien ſchneiden ſich über Mühlacker. Mehrmals in der Woche zieht ein franzöſiſches Poſtflugzeug über Mühlacker ſeine Bahn. Gewöhnlich erſcheint es zwiſchen 12 und 1 Uhr mit⸗ tags. Es dürfte ſich um die Linie Straßburg— Prag han⸗ deln. Der Flieger iſt jetzt geradezu naſeweis geworden. So nieder brauſt er oft uber den neuen Turm hinweg, daß man unten fürchtet, er bleibt irgendwo mit dem Fahr⸗ geſtell hängen. Empfangsverbeſſerung beim Südweſtfunk. Wie vom Südweſtfunk mitgeteilt wird, ſind die Arbeiten zur Beſeitigung der Störungen beim Empfang der Sender des Südweſtfunk⸗Gleichwellennetzes auf die Vorſtellung des Rundfunks beim Reichspoſtminiſterium hin von dieſem ſofort in vollem Umfange in Angriff genommen worden. Die Reichspoſt iſt mit allen Mitteln beſtrebt. die Empfangs⸗ ſchwierigkeiten insbeſondere der Sender Frankfurt und Kaiſerslautern des Südweſtdeutſchen Gleichwellennetzes, die auffallend ſtark in der Pfalz, im Saargebiet und an der Bergſtraße in Erſcheinung treten, zu beſeitigen. Bei der Kompliziertheit eines Gleichwellenbetriebes iſt es natürlich nicht möglich, in wenigen Stunden die aufgetretenen Schwierigkeiten zu beheben. Es iſt jedoch zu erwarten daß in kürzeſter Friſt die Arbeiten zur Verbeſſerung des Emp— fangs insbeſondere der Sender Kaiſerslautern und Frank— furt beendet ſein werden. Störung einer Kanzlertede Gefängnis für den Störer. Frankfurt a. M., 30. Januar. Als am 10. November der Reichskanzler in den Siemens⸗Schuckertwerken in Ber⸗ lin um die Mittagsſtunde ſeine große Rede hielt, die auf alle Sender übertragen wurde, ſaßen auch im„Grauen Bock“ in Sachſenhauſen Dutzende, die andächtig lauſchten. Da ging die Tür auf und herein kam der Metzger Oswald B., der in dem Lokal zu eſſen pflegte. Polternd fiel die Tür zu. War es Zufall oder Abſicht? Es muß dahingeſtellt bleiben.„Was gibt's zu eſſen heute“? fragte der Ankömm⸗ ling laut, die Rede übertönend, wodurch er auffiel. Als der Wirt erklärte, es gebe vor 2 Uhr nichts, nahm der Metzger eine Zeitſchrift und blätterte darin. Als er auf Erſuchen das Blättern nicht ließ, bekam er die Zeitſchrift aus der Hand genommen und eine gelangt.„Was geht mich der.. an, der da oben ſpricht“, ſo drückte ſich der Metzger zum Empören aller aus, um bald danach noch beleidigend gegen diejenigen zu werden, die ihn vor die Tür ſetzten. Der Ober— amtsanwalt beantragte gegen den jetzt des groben Unfugs und der Beleidigung angeklagten Metzger eine Strafe von ſechs Monaten und zwei Wochen Gefängnis. Das Geſetz ſehe leider keine Strafe vor, die den Angeklagten wegen des groben Unfugs treffen müſſe. Der Angeklagte gehöre Monate eingeſperrt. Das Gericht erkannte nach dem Antrag. Schutzhaft für eine Denunziantin Offenbach, 30. Jan. Das Heſſiſche Sondergericht trat hier zu einer Sitzung zuſammen, um gegen mehrere Ange⸗ klagte aus Offenbach zu verhandeln. Eine 28jährige La⸗ geriſtin war beſchuldigt, üble Nachreden über die SA. ge⸗ führt und unwahre Behauptungen über Miniſter Göring auf⸗ geſtellt zu haben. Hauptbelaſtungszeugin waren eine Arbeits⸗ kollegin der Angeklagten, deren Mutter und ihr Schwager. Die Verhandlung ergab jedoch, daß die Arbeitskollegin eines Diebſtahls beſchuldigt iſt und nunmehr glaubte, ſich durch un⸗ wahre Behauptungen an ihrer Kollegin rächen zu können. Die Ausſagen der Belaſtungszeugen erſchienen ſehr unglaub⸗ haft, ſo daß der Staatsanwalt Freiſprechung der Angeklagten und Inſchutzhaftnahme der drei Belaſtungszeugen beantragte. Das Gericht erkannte auf Freiſprechung. Die als Zeugin auf⸗ tretende Arbeitskollegin der Angeklagten wurde in Schutzhaf genommen. Zuchthaus für Heiratsſchwindler und Erpreſſer * Frankfurt a. M., 30. Januar. Eine Hausangeſtellte tielt auf dem Inſeratenwege Umſchau nach einem Ehemann. Es meldete ſich der 45 jährige Verſicherungsvertreter Eduard Burchhardt, der mitteilte, daß er 13 Jahre verhei⸗ ratet und nun geſchieden ſei, und daß er einen anſtändigen Charakter habe. Burchhardt gab ſich als Oberinſpektor aus, der 500, ja 1000 Mark pro Monat verdiene. Eines Tages flunkerte er der Hausangeſtellten vor, daß er ſeinem Bru⸗ der 7000 Mark geliehen ihm nun 2000 Mark gekündigt habe, und daß er für zehn eingelieferte Aufträge Proviſion an Untervertreter zu bezahlen habe. Der Pumpyerſuch, der hiermit gemacht wurde hatte den Erfolg, daß ihm das Mädchen 150 Mark gab. Der Angeklagte hatte noch mehr auf dem Kerbholz. Schon 1931 wurde er von einer von ihm betrogenen Schnei⸗ derin angezeigt, die durch ihre Heiratsgelüſte an B 360 Mark verlor, und obendrein ihre Stellung aufgegeben hat⸗ te und zwei Jahre arbeitslos war. Die Schneiderin ſollte mit ihm nach Würzburg ziehen, wo geheiratet werde. Als er das Geld hatte, ließ er nichts mehr von ſich hören. Er wurde ſpäter wegen dieſes Falles zu mehreren Monaten Schnellpoſtflug Rom Buenos-Aires. Das ttalieniſche Flug⸗ zeug„Savoie 71“ hat unter der Führung der Piloten Lombardi und Mazooti(oben links) den erſten Schnellpoſt⸗ flug Rom.—Zuenos⸗ Aires angetreten. Gefängnis veru wieder die Fre ganz unverſchän anzeigen werde verbüßung erli— 360 Mark glei zog nicht, die Polizei. Wegen Be Burchhardt zu Geldſtrafe ver rung gab das lungsergebnis wieder eine Stelle zu erhalten. Mor danſchlag auf ein Mädchen Ein Eiferſuchtsattentat? * Kaſſel, 30. Jan. In dem Park Schönfelde iſt ein Mordanſchlag auf ein junges Mädchen verübt worden. Spa⸗ ziergänger hörten gellende Hilferufe, und als ſie dieſen nach⸗ gingen, fanden ſie ein junges Mädchen mit einer Schußwunde auf. Im Krankenhaus wurde feſtgeſtellt, daß die Kugel im Rücken eingedrungen war und an der linken Bruſtſeite ihren Ausgang gefunden hatte. Die Polizei, die ſofort die Nachforſchungen aufnahm, hatte vorerſt keine Anhaltspunkte. weil die Verletzte nicht vernehmungsfähig war. Einige Stunden ſpäter ſtellte ſich auf dem Polizeipräſidium der Täter, ein verheirateter Figu⸗ renmacher C. aus Kaſſel, der von ſeiner Frau getrennt lebt, 15 gab an, ein unglücklicher Zufall habe den Schuß aus⸗ gelöſt. ö Am folgenden Morgen konnte das verletzte Mädchen vernommen werden. Es handelt ſich um die 19 Jahre alte Charlotte W. aus Oberzwehren. Auf Grund ihrer Ausſagen konnte der C. überführt werden, die Tat mit Vorbedacht aus⸗ geführt zu haben. Ueber das Motiv der Tat machte er keine Angaben. / ðâjdbbf/ ĩͤ Auf Deinem Boden ſteht ein leeres Bell das Deinem Nachbarn fehlt. Gib es dem Winkerhilfswerk! Tiroler Heimatwehr macht mobil Innsbruck, 31. Januar. Die Landesleitung der Tiroler Heimatwehr hat für den 30. Januar die Mobilmachung ſämklicher Formakionen der Heimatwehr für das Land Tirol angeordnet. Dieſe nur aus gänzlicher Kopfloſigkeit und dem Ge⸗ fühl abſoluter Unſicherheit erklärliche Maßnahme wurde offenbar getroffen, weil die Tiroler Heimotwehr befürchtete, das deutſche Volk Tirols könnte am 30. Januar im Ge⸗ denken an den Sieg der nationalſozialiſtiſchen Bewegung in Deutſchland zu Demonſtrationen ſchreiten. Die Sicher⸗ heitsbehörden verhafteten planlos eine große Anzahl von Nationalſozialiſten. Ein Zollwachtkontrolleur wurde in der Nähe von Kufſtein von unbekannten Tätern erſchoſſen. Außer den heimalkwehren wurden am Dienskag mit. tag in ganz Tirol auch die katholiſchen Sturmſcharen auf⸗ gebolen. Während aber die Heimatwehrabkeilungen ledig lich der Heimatwehrführung unkerſtellt ſind, wurden die katholiſchen Sturmſcharen dem Sicherheitsdireklor und in den Orten auf dem Lande den Bezirkshaupkmannſchaften und den Gendarmeriepoſten unkerſtellt. In Innsbruck wur⸗ den die katholiſchen Sturmſcharen kaſernierk. Der Haupt- bahnhof, die Bundesbahndirektion und andere öffentliche Gebäude ſind von der Heimatwehr beſetzt worden. Ruſſiſcher Gtratoſphärenflugrekord 20 600 Meter erreicht. Moskau, 30. Jan. Ein neuer Stratoſphärenflug iſt am Dienstag vormittag von Moskau aus unternommen worden. Der Stratoſphärenballon der Oſſoaviachim hatte um 11,17 Uhr(ruſſiſche Zeit) 20 600 Meter Höhe erreicht und ſteigt weiter. Die Funkverbindung mit dem Ballon war gut. Flaggenverbot der Saarkommiſſion. Die„Saarbrücker Zeitung“ hatte in ihrem Zeitungs⸗ gebäude, in ihrer Buchhandlung und in ihrer Filiale einen Aushang angebracht, in dem die Bevölkerung aufgefordert wurde, zur Feier des Tages der Wiederkehr der nationalen Revolution ihre Häuſer zu beflaggen. Die Regierungskom⸗ miſſion hat daraufhin ſämtliche Aushänge beſchlagnahmen laſſen. Das Sondergericht tagt Mannheim, 30. Januar. Das Badiſche Sondergericht in Mannheim hatte ſich wieder mit einer Reihe von Vergehen gegen die Notverord⸗ nungen zum Schutze von Volk und Staat zu befaſſen. Der erſte Fall betraf die Verbreitung verbotener Zeitungen. An⸗ geklagt waren der Arbeiter Ludwig Brieskorn, ſeine Frau und der Arbeiter Karl Ernſt, alle aus Grünwinkel bei Karlsruhe. Brieskorn und Ernſt waren früher Mitglied der KPD. Die Angeklagten waren beſchuldigt, die„Rote Fahne“ verbreitet zu haben. Sie beſtritten das ihnen zur Laſt gelegte Ver⸗ brechen, wurden aber durch Zeugenausſagen überführt. Bries⸗ korn und Ernſt wurden zu je zehn, Frau Brieskorn zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilt.— Der zweite Fall betraf die Einfuhr verbotener Zeitungen. Angeklagt waren die beiden Arbeiter Karl Hofherr und Albert Edelmann. Hofherr ver⸗ anlaßte ſeinen Schwager Edelmann, der als Schiffer tätig iſt, ihm von Amſterdam eine verbotene Zeitung mitzubringen. Dieſer kaufte auch in Amſterdam die„Freie Preſſe“ und gab ſie Edelmann. Das Arteil des Sondergerichts lautet für Hof⸗ herr auf ſieben, für Edelmann auf fünf Monate Gefäng⸗ nis. Der 42jährige Maſchinenſetzer Wilhelm Knobloch, wohn⸗ haft in Hagsfeld bei Karlsruhe, hat am 7. November vorigen Jahres eine verbotene marxiſtiſche Flugſchrift einem ihm bekannten Manne weitergegeben. In dieſer wurde aufgefor⸗ dert, bei der kommenden Wahl(12. November) mit Nein zu ſtimmen. Knobloch war Mitglied der SPD und Vorſitzender der Ortsgruppe Hagsfeld der SPD. Vier Wochen war er früher einmal in Schutzhaft. Der geſtändige Angeklagte erhielt eine Gefängnisstrafe von acht Monaten.— Der 1871 geborene Karl H. ſoll beleidigende Aeußerungen über den Reichskanzler gemacht haben. Die Hauptzeugin, nicht gut be⸗ leumundet, erſchien zur Verhandlung nicht und entſchuldigte ſich mit Krankheit. Es iſt ſchon das zweite Mal, daß ie nicht zum Termin kommt. Das Gericht verkündete einen Freiſpruch des Angeklagten. in des erf Rel lar lin heit ie Ni gan deu bol geb lich 37 Für fel des nige ptal nah dle deut nut if entf von geln ahl bog und Vei Tan 161 deut liche engl teich bolle werb baru nach hat, Gee ihte entw Lan Hon einen die elne fello Gr enth tho Mb in Weil Mi