Jud e, 190 „ 015 is B11 ahh, bis B11 Unger Ill 655 Viſee⸗ Landwirt geloggt; * 135 tune; Maio t viſſen Sql 15 geiz bange. den, 10 Italic loszert; enſülber, 11 di Folge, tab ein . u fuß Koſgert e Nu Scha“ ah u 5. 02 Wenne 4 U p Muff 40 Meg Amtliches Verkündigungsblatt der Hej. Vürgermeiflerei m el lernhei 5 Erſcheinungsweiſe: Wöchentlich die illuſtrierte und Be z g spreis: Durch die Träger ins Haus gebra Pig. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich 1. Inſeratenpreis: Die 12 geſpaltene Millim et er 2 äglich außer Sonn⸗ inhaltlich reiche 16 ſeitig — Anjer gutes echt. Berlin, 5. Februar. Auf das Aide memoire der franzöſiſchen vom 1. Januar 1934 hat die deutſche Regierung nuar in einem Memorandum geantwortet, N den Auszug entnehmen: Die deutſche handlungen zwiſchen den beiden Regierr ſchen ihren Ländern ſchwebenden Probleme at. 1 Bevor die deutſche Regierung auf die Kritik eingeht, die das franzöſiſche Aide memoire an dem deutſchen Vor 30 N 1 1 ſchlag zur Abrüſtungsfrage übt, möchte ſie ſich zu dem Plane äußern, den die franzöſiſche Regierung jenem Vorſchlag gegenüberſtellen zu ſollen geglaubt hat. Welches würde die Lage ſein, die geſchaffen würde, wenn es zu einer Konven⸗ tion auf der Grundlage des fran zöſiſchen Planes käme? Auf dem wichtigen Gebiet des Kriegsmaterials würde die Abrüſtung um mehrere Jahre ſchoben. Während dieſer Zeit würden die unvermindert behalten, als es zwecke in Betracht kommt. Deutſchland würde ſeinerſeits auf die im ſchränkt bleiben hälte aber während dieſer jedoch die Ambildung eines Heeres praktiſch werden, wenn ihm nicht von vornherein wendungsmöglichkeit leiſtet werden? Was die Frage der Perſonalſtärken anlangt, ſo wäre die türlich davon abhängig, von den anderen Staaten angenommen nalheſtände erſt dann beurteilt werden, mit den franzöſiſchen Ueberſeetruppen geſchehen ſoll. Jür die in Afrika ſtehenden Truppen ſind alle organiſa⸗- koriſchen Vorbereitungen getroffen, um ſie jederzeit bin⸗ nen kurzem nach Frankreich bringen zu können. Liegt unter dieſen Umſtänden nicht die Annahme nahe, daß die Herabſetzung der Heimattruppen ſtets durch Heran⸗ ziehung von Ueberſeetruppen wieder wett gemacht werden könnte, ſofern nicht auch die letzteren in das Syſtem der Herabſetzung der Perſonalbeſtände einbezogen werden? Hinſichtlich der Luftſtreitkräfte ſtellt ſich für Deutſchland die Frage, ob es für die erſte Phaſe und ſogar für die zweite Phaſe der Konvention dabei bleiben ſoll, daß es keinerlei militäriſche Luftfahrt be⸗ ſitht. Falls dieſe Frage nach dem franzöſiſchen Plan zu be⸗ jahen wäre, würde auch die vorgeſchlagene Herabſetzung der Luftſtreitkräfte der anderen Staaten an dem Juſtand der radikalen Ungleichheit und der völ⸗ ligen Wehrloſigkeit Deutſchlands in der Luft praktiſch nichts ändern. Es liegt auf der Hand, daß die Vorausſetzung der Parität der Konkrolle nicht mehr gegeben wäre, wenn ſich die Kontrolle praktiſch in den bereits auf Grund der Friedensverträge abgerüſteten Ländern in ganz anderer Weiſe als in den übrigen Ländern auswirken würde. 72 45 5 Selbſt wenn ſich dieſe Gefahr beſeitigen läßk, bleibt aber für Deutſchland die Frage entſcheidend, ob ſeine Diskri · minierung noch um eine weitere Reihe von Jahren verlän⸗ gert werden ſoll. 2 Wenn man ſich die Hauptpunkte des franzöſiſchen Ple nes und ſeine Folgen vergegenwärtigt, erheben ſic ern ſt. Zweifel darüber, ob auf dieſem Wege eine Regelung des Abrüſtungsproblemes gefunden werden kann, die wirk⸗ lich der Gerechtigkeit entſprechen und der Sicherung des tedens dienen würde.. Alles in allem betrachtet, erſcheint der deutſchen Regie⸗ rung der Stand des Problems auch heute noch in dem gleichen Lichte wie vor einigen Monaten, als ſie ſich wegen des völligen Verſagens der Genfer Methoden zum Austritt aus dem Völkerbund und zum Verlaſſen der 1 konferenz veranlaßt ſah und ſich zu einem baer 3 957 ſchlag entſchloß, Die deutſche Regierung 3 7719 das lebhafteſte, daß die franzöſiſche Rogierung en 10 0 angspunkt dieſes Vorſchlages in den Ausführungen ihr ide memoire nicht gewürdigt hat. und Feiertage. e Beilage„Der Feuerreiter“. cht monatlich 1,20 Mt. zuzügl. 20 50 Mk. ausſchl. Zuſtellungsgebühr. zeile oder deren Raum 2 Pfennig brüſtungsdenkſchrift Ein klarer Standpunkt. Frankreichs Plan durchjchaut. Regierung am 19. Ja⸗ dem wir folgen⸗ 5 ſche Regierung begrüßt es, daß die franzöſiſche Regierung die Anregung unmittelbarer diplomatiſcher Ver⸗ ingen über die zwi⸗ aufgenommen hinausge⸗ N b hochgerüſteten Staaten ihr geſamtes ſchweres Landmaterial auch inſoweit in erſter Linie für Angriffs⸗ Verſailler Ver krag vorgeſehenen völlig unzureichenden Waffenarken be · Periode gleich- wohl die Umbildung der Reichswehr vorzunehmen. Wie ſoll durchgeführt das für ſeine Ver⸗ notwendige Material zur Verfügung fleht. Wie kann bei einer derartigen Umbildung der Reichs⸗ wehr die deutſche Sicherheit auch nur einigermaßen gewähr- Vereinheitlichung der Heerestypen na⸗ daß der vorgeſehene Typus auch S wird. Außerdem kann aber der Wert der von Frankreich ſchon für die erſte Periode zugeſtandenen Herabſetzung ſeiner Perſo⸗ wenn feſtſteht, was lun und anderer Behörden- Vereins⸗ u. G 9 ejchäftsanzeiger S Montag, den 5. Februar 1934 Beilagen: Reklamezeile 12 Pfg. die 90 Millimeter Mengenabſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. wird keine Verbindlichkeit übernommen. Anzeigenann Verantw. Schriftleiter ſowie Anzeigenleiter: Friedr. D.⸗A. 1200 Geſchäftsſtelle: Bismarckſtr. 13, breite Millimeterzeile. Auf Für telefoniſch aufgegebene Inſerate ahme durch alle Annoncen-Expeditionen Martin, Druck eu. Verlag: Friedr. Martin Telefon 153, Poſtſcheckk.: Ludwigshafen 15101 10. Jahrgang Eine Zurückweiſung Nicht weil ſie den Gedanken der Abrüſtung aufgeben und ſtatt deſſen eine Aufrüſtung Deutſchlands fordern wollte, hat die deutſche Regierung ihren Vorſchlag gemacht. Die deutſche Regierung würde es noch immer für die beſte Löſung halten, wenn alle änder ihre Rüſtungen ent⸗ ſprechend der im Verſailler Vertrag vorgeſehenen Entwaff⸗ nung herabſetzten Dieſe eindeutige Erklärung gibt der deuk⸗ ſchen Regierung das Recht, die Behauptung, als ſei das eigentliche Ziel ihrer Politik die Aufrüſlung Deutſchlands, mit aller Entſchiedenheit zurückzuweiſen. Es iſt nicht abzuſehen, inwiefern die Durchführung des deutſchen Vorſchlages ein Wettrüſten zur Folge haben könnte. Es würde ſich für Deutſchland nur um die Schaffung einer Verteidigungsarmee handeln, die nicht im entfernteſten eine Bedrohung für irgendein an⸗ deres Land darſtellen könnte. 300000 Mann das Minimum Ebenſowenig kann die deutſche Regierung den Einwand anerkennen, daß die Ziffer von 300 000 Mann für die deut⸗ ſche Verteidigungsarmee zu hoch gegriffen ſei. Dieſe Ziffer bedeutet angeſichts der geographiſchen Verhältniſſe, insbe⸗ ſondere angeſichts der Länge und der Beſchaffenheit der deutſchen Grenzen, das Min i mu m deſſen, was Deutſch⸗ land unter den gegenwärtigen Umſtänden für ſeine Sicher⸗ heit braucht. Das erhellt beſonders dann, wenn man dieſe Ziffer mit den Rüſtungen der hochgerüſteten Nachbarn Deutſchlands vergsicht. Dabei iſt zu bedenken, daß alle dieſe Länder über gewaltige Mengen ausgebildeter Re ſerven ver⸗ fügen. Dieſe belaufen ſich allein in Frankreich auf etwa fünf Millionen. Die politiſchen Verbände Den ausgebildeten Reſerven der anderen Länder hat Deutſchland einen vergleichbaren Faktor nicht gegenüberzu⸗ ſtellen. Insbeſondere iſt es unmöglich, die in Deutſchland be⸗ ſtehenden politiſchen Organiſationen mit den militäriſchen Reſerven anderer Länder auf eine Stufe zu ſtellen. Im übrigen hat ſich ja die deutſche Regierung bereit er- klärt, den nichtmilikäriſchen Charakter der in Rede ſtehenden Verbände der geplanken internakionalen Konkrolle zu unker⸗ ſtellen, ſofern die anderen Länder für ähnliche bei ihnen beſtehende Organiſationen die gleiche Verpflichtung über⸗ nehmen. Schließlich iſt bei der Beurteilung der Ziffer von 300 000 Mann noch zu berückſichtigen, daß es ſich hierbei um Soldaten mit kurzer Dien ſtzeit handeln würde. Die franzöſiſche Regierung ſelbſt hat ſtets die Auffaſſung vertre⸗ ten, daß der militäriſche Wert kurz dienender Soldaten er⸗ heblich geringer zu veranſchlagen iſt als derjenige von Berufsſoldaten. Auch unter dieſem Geſichtspunkt wäre es verfehlt, in der Ziffer von 300 000 Mann eine weſentliche ſchen der gegenwärtigen Wehreraft Deutſchlands zu ehen. Zu den Einwendungen des Aide memoire gegen die von der deutſchen Regierung für notwendig gehaltene Ausſtat⸗ Ambildung des Kabinetts Daladier. Piëtri und Fabry treten aus dem Kabinett aus. — Paul⸗Boncour wird Kriegsminiſter. Marchandeau Finanzminiſter. DNB. Paris, 4. Febr. Finanzminiſter Piétri, Kriegsminiſter Fabry und der Anterſtaatsſekretär für Fachunterricht, Douſſain, hielten am Samstag nachmittag im Finanzminiſterium eine Beſprechung ab, nach deren Schluß Douſſain erklärte daß er und die beiden Miniſter aus dem Kabinett ausgetreten ſeien. Die Vorgänge werden darauf zurückgeführt, daß Daladier die Abſicht hatte, den Polizeipräſidenten von Paris, Chiappe, zum Generalrevidenten in Marokko zu ernennen und Piẽtri und Fabry ihr Verbleiben im Kabinett von dieſer Ernennung abhängig machten. Kriegsminiſter Fabry und Finanzminiſter Piétri er⸗ llären in ihrem gemeinſamen Rücktrittsſchreiben an Daladier, daß das Kabinett die Aufgabe übernommen habe, das Anſehen des Staates wiederherzuſtellen. Im Miniſterrat am Samstag ſei aber zwiſchen der Mehrheit der Kabinettsmitglie⸗ der und dem Kriegs- und dem Finanzminiſter eine tief⸗ gehende Meinungsverſchiedenheit über die Wege und Mittel entſtanden, die im gegenwärtigen Augenblick ge⸗ eignet ſeien, zum Ziele zu führen. Wir halten es daher für eine Pflicht der Loyalität, ſo erklären die beiden Miniſter in ihrem Schreiben, Sie zu bitten, auf unſere Mitarbeit zu verzichten noch bevor ſich die Regierung dem Parlament vorgeſtellt hat und ſo lange es dem Herrn Miniſterpräſidenten noch leicht fällt die erforderliche Anterſtützung zu finden. DNB. Paris, 4. Febr. Der radikalſozialiſtiſche Abgeordnete Marchandeau, der im letzten Kabinett Chautemps Budgetminiſter war, iſt zum Fi⸗ nanz- und Budgetminiſter ernannt worden, der Abgeordnete Paul⸗Boncour zum Kriegsminiſter und der rad'kalſozia⸗ liſtiſche Abgeordnete Jaubert zum Anterſtaatsſekretär im Fi⸗ nanz⸗ und Budgetminiſterium. Präſident Lebrun empfängt die neuen franz. Miniſter. DNB. Paris, 4. Febr. Der Präſident der Republik hat am Sonntag die drei neuen Mitglieder der Regierung Daladier, den Kriegsminiſter Paul- Boncour, den Finanz- und Haushaltsminiſter Ma r⸗ chande au und den Anterſtaatsſekretär im Finanzminiſterium Jaubert, empfangen. Eine Erklärung Daladiers. DNB. Paris, 4. Febr. Miniſterpräſident Doladier hat im Verlauf des Ka⸗ binettsrats der am Sonntag vormittag zuſammengetreten war, Paul⸗Boncour und Marchandeau dafür gedankt, daß ſie das Kriegsminiſterium bzw. das Finanzminiſter um übernommen haben. Ebenſo hat er Jaubert ſeinen Dank ausgeſprochen der zum Anterſtaatsſekretär im Finanzminiſterium ernannt wor⸗ den iſ. 1 Im Anſchluß an den Kabinettsrat hat Miniſterpräſident Daladier folgende Erklärung abgegeben: royaliſtiſcher Lieder „Nieder mit dem ſelten ſich ab. Vereinzelt waren auch Verwünſchungen gegen die Abgeordneten zu hören, und mehrmals forderten die Royaliſten die Auflöſung der Kammer. Die feſtgenommen. Der Miniſterpräſident, der verantwortlich iſt für die Re gierungsautorität, lehnt jede Preſſepolemik ab. Er iſt nur darauf bedacht, ſeine Pflicht gegenüber dem Lande zu er füllen. Er iſt entſchloſſen, volle Klarheit über die Sta viſky⸗Angelegen heit zu ſchaffen und in Zukunft An regelmäßigkeiten, wie ſie vorgekommen ſind, unmöglich zu machen. Er wird ſich durch nichts aufhalten laſſen. Der Aus ſchuß, der nach dem Zuſammentritt des Parlaments beauftrag werden wird die Staviſky⸗Angelegenheit bis auf den Grund z: prüfen, wird in der Stunde, die auf ſeine Bildung folge! wird, alle notwendigen Schriftſtücke erhalten, die er für die E füllung ſeiner Aufgabe benötigt, und vor allem die vollſtändige Liſte der von Staviſky ausgeſtellten Schecks. Der Fall Chiappe. DNB. Paris, 4. Febr. Der Pariſer Polizeipräſident, C hiappe, wurde zum Generalrevidenten in Marokko ernannt. Der Präſident des De partements Seine et Oiſe, Sibour, wird Polizeipräfekt von Paris. Der bisherige Pariſer Polizeipräfekt, Chiappe, hat an den Miniſterpräſidenten Daladier ein längeres Schreiben gerichtet, in dem er ſein Erſtaunen über ſeine plötzliche Abſetzung zum Ausdruck bringt. Der Miniſterpräſident und der Innenminiſter hätten ihm noch vor wenigen Tagen der letztere ſogar noch vor kaum 24 Stunden ſo viele Verſicherungen der Achtung und der Anhänglichkeit gegeben, daß er in keiner Weiſe ihre Abſicht, ihn abzusetzen, hätte ahnen können. Die unerklärliche, allzu edel mütige Beförderung, die man ihm anbiete, ſei nach ſeiner An ſicht nur eine auf Mißtrauen zurückzuführende Maßnahme. Deshalb lehne er ſie ab. Der Präfekt des Seinedepartements, R ainard, hal heute im Zuſammenhang mit der Abſetzung Chiappes als Pariſer Polizeipräfekt ſeinen Rücktritt erklärt. Neue Kundgebungen in Paris. Gegen die Abſetzung des Polizeipräfekten Chiappe. DNB. Paris, 4. Febr. In den ſpäten Abendͤſtunden des Sonntags kam es auf dem großen Pariſer Boulevard in der Nähe der Oper wieder zu Kundgebungen der Anhänger der Action Frangaiſe. Es hatten ſich etwa 2000 Demonſtranten eingefunden, die immer wieder Rufe gegen das Kabinett Daladier ausbrachten. Die Haupt urſache der Kundgebung ſcheint die Abſetzung des Pariſer Poli zeipräfekten Chiappe zu ſein, weil man in rechtsſtehenden Krei ſen darin einen Sieg der Sozialiſten erblickt, die ſeit langem den Rücktritt des Polizeipräfekten gefordert haben. Anter Abſingen gingen die Demonſtranten verſchiedentlich Rufe, wie„Es lebe Chiappe!“ und Miniſt erium Daladier! wech auf die Polizei los. Polizei hat mehrere Perſonen —— tung der künftigen deutſchen Armee mit Verteidji⸗ aungswaffen iſt bereits oben bemerkt worden, daß die Umwandlung der Reichswehr in eine Armee mit kurzer Dienſtzeit praktiſch nicht durchführbar iſt, wenn dieſer Ar⸗ mee nicht gleichzeitig mit der Umwandlung die notwendigen Waffen gegeben werden. 3. Die vorſtehenden Ausführungen zeigen, daß die Haupt⸗ punkte, in denen die Anſichten der beiden Regierungen hin⸗ ſichtlich des Abrüſtungsproblems noch auseinandergehen, die Frage der Berechnung der Perſonalſtärken und die Frage des Zeitpunktes der Ausſtattung der künftigen deutſchen Armee mit Verteidigun gswaf⸗ fen ſind..* Die franzöſiſche Regierung kann nicht verkennen, daß das, was die deutſche Regierung in dieſer Beziehung for⸗ dern zu. müſſen glaubt, weit hinter dem zurückbleibt, was Zeutſchland bei wirklich vollſtändiger Durchführung der Gleichberechtigung zuzubilligen wäre. 7 Anter dieſen Umſtänden könnte die Ablehnung der deut- ſchen Forderungen nur bedeuten, daß man die Gleichberech⸗ ligung Deukſchlands in Wahrheil nicht anerkennen will. Die deulſche Regierung hofft deshalb, daß ſich die franzö ſiſche Re⸗ gierung dem deulſchen Standpunkt nicht verſchließen wird. Daß und in welchem Geiſte Deutſchland zur internatio⸗ nalen Zuſammenarbeit bereit iſt, ergibt ſich aus ſeinem An⸗ gebot des Abſchluſſes von Nichtangriffsvakten. Fragen an Frankreich Gleichzeitig mit dem Memorandum hat die deutſche Re⸗ gierung folgende Fragen an die franzöſiſche Regierung ge— richtet: 1. Auf welche Höchſtſtärke ſollen die geſamten franzöſi⸗ ſchen Perſonalbeſtände in Heimat und Ueberſee her⸗ abgeſetzt werden? 2. In welcher Weiſe ſollen bei der in dem franzöſiſchen Aide memoire vorgeſehenen Regelung die Ueberſee⸗ truppen und die ausgebildeten Reſerven Frankreichs in Rechnung geſtellt werden? 3. Iſt Frankreich bereit, falls die Amwandlung der Heere in Verkeidigungsheere mit kurzer Dienſtzeit ſich nicht auf die im Heimak- wie im Ueberſeegebiet ſtehenden Ueber- ſeeſtreitkräfte erſtreckt, eine Verpflichtung zu übernehmen, Ueberſeekruppen in Kriegs- und Friedenszeiten im Heimat- gebiet weder zu ſtationieren noch zu verwenden? 4. Was ſoll mit den das Kaliber von 15 Zentimeter überſchreitenden Geſchützen der beweglichen Landartil⸗ lerie geſchehen? Sollen ſie zerſtört werden? Soll auch wei⸗ terhin die Ausbildung an dieſen Geſchützen zuläſſig ſein? 5. Welche Höchſttonnage ſoll für Tanks vorgeſehen werden, und was ſoll mit den dieſe Höchſttonnage über⸗ ſchreitenden Tanks geſchehen? 6. Denkt die franzöſiſche Regierung für alle Länder an eine zahlenmäßige Beſchränkung einzelner Waf⸗ fengattungen, und zwar unter Einſchluß der lagern⸗ den Beſtände? Welche Waffengattungen ſind dies? 7. Mit welchem Material ſollen die franzöſiſchen Trup⸗ pen, die der Vereinheitlichung der Heere nicht unterwor⸗ fen werden, ausgerüſtet werden? a 8. Binnen welcher Friſt würde die Herobſetzung der im Dienſt befindlichen Flugzeuge um 50 v. H. durchge⸗ führt werden?. 9. Worauf ſoll ſich die Kontrolle der Zivil⸗ luftfahrt und der Flugzeugherſtellung erſtrecken, die nach dem franzöſiſchen Vorſchlag die Vorausſetzung für die Herabſetzung der im aktiven Dienſt befindlichen Militärflug⸗ zeuge ſein ſoll? 10. Soll die allgemeine Abſchaffung der Mili⸗ tärluftfahrt in der Konvention für einen beſtimmten Zeitpunkt endgültig feſtgelegt werden und für welchen? 11. Soll das Bombenabwurfs verbot, das die franzöſiſche Regierung anzunehmen bereit iſt, allgemein und abſolut ſein, oder welchen konkreten Einſchränkungen ſoll es unterworfen werden? 12. Sind die Ausführungen des Aide memoire über die Kontrolle des Kriegsmaterials ſo zu verſte⸗ hen, daß Frankreich für ſich nur die Kontrolle der Fabrika⸗ tion und der Einfuhr anzunehmen bereit iſt, oder ſoll ſich dieſe Kontrolle auch auf die Beſtände an im Dienſt befind⸗ lichem und lagerndem Material erſtrecken? 13. Welche Stellung nimmt die franzöſiſche Regierung hinſichtlich der Rüſtungen zur See ein? Starhemberg gegen die Chriſtlichſozialen. Zuſpitzung im Heimwehrkonflikt. DNB. Innsbruck, 4. Febr. Am Sonntag früh traf der Führer der öſterreichiſchen Heimatwehren, Fürſt Starhemberg, in Innsbruck ein. Mit⸗ tags fand ein Appell der in der Landeshauptſtadt aufgebotenen Heimatwehrabteilungen ſtatt, bei dem Dr. Steidle und Fürſt Starhemberg Anſprachen hielten. Bemerkenswert in der Rede Starhembergs war die außerordentliche Schärfe, mit der er ſich ausſchließlich gegen die Führer der Chriſtlich— ſozialen Partei wandte. Er erklärte, wenn der Obmann der Chriſtlichſozialen Partei, Abgeordneter Czermak, in Oeſter⸗ reich noch reden wolle, habe die Heimwehr in dieſer Front nichts mehr zu ſuchen. Zögere Dollfuß noch länger mit durchgreifenden Maßnahmen, dann würden die öſterreichiſchen Heimwehrleute bald nicht mehr hinter ihm ſtehen. Starhemberg forderte ſchließ⸗ lich die Entfernung aller demokratiſchen Parteiführer aus dem jetzigen Regime. Die Verhandlungen zwiſchen der Heimatwehr und der Bundesregierung wegen der bekannten Forderungen ſind noch nicht abgeſchloſſen, haben ſich aber ſo zugeſpitzt, daß mit einem offenen Konflikt gerechnet werden muß. Im Laufe des Tages ſind zahlreiche Papierböller zur Exploſion gebracht worden. Vier Nationalſozialiſten wurden in das Konzentrations— lager geſchafft. In Reutte wurden wegen der Exploſion von dreizehn Papierböllern ſieben Nationalſozialiſten in das Kon⸗ zentrationslager eingeliefert. Tauſchitz bei Dollfuß. DRB. Wien, 3. Febr. Bundeskanzler Dr. Dollfuß empfing heute, wie amtlich mitgeteilt wird, den öſterreichiſchen Geſandten in Berlin, Tau⸗ ſchitz, der einen eingehenden Bericht über die letzten Vorgänge erſtattete. Wien: Der bereits für heute geplante außerordentliche Mi— niſterrat, der über das weitere Vorgehen der öſterreichiſchen Re⸗ gierung im deutſch⸗öſterreichiſchen Konflikt entſcheiden ſollte, iſt fetzt endgültig für Montag mittag einberufen worden. Transfereinigung mit den angelſächſiſchen Ländern. Die Verhandlungen der deutſchen Regierungsſtellen und der Reichsbank mit den amerikaniſchen und engliſchen Auslands— gläubigern über die Transferfrage ſind zu einem erfreu— lichen Abſchluß geführt worden. Obwohl gerade von dieſer Seite immer wieder, beſonders aber in den letzten Wochen leb— hafte Klagen über die deutſchen Transfereinſchränkungen laut wurden, waren die Verhandlungen von einem einſichtsvollen Geiſte beherrſcht. Die erreichte Einigung iſt in doppelter Hin— ſicht bemerkenswert. Es gelang nicht nur, eine weitere Ver— ſchärfung der Spannungen zu vermeiden, wie ſie das von eng— liſcher Seite angedrohte Zwangsabrechnungsverfahren mit ſich gebracht hätte, ſondern man kam auch überein, im April eine neue Konferenz der deutſchen Auslandsgläubiger einzuberufen, die eine endgültige Regelung der lang- und mittelfriſtigen deut— ſchen Auslandsanleihen bringen ſoll. Wird dies erreicht, ſo würde damit ein ſchweres Hindernis für die zwiſchenſtaatlichen Wirtſchaftsbeziehungen beſeitigt werden, das in den vergan— genen Jahren ſich oft genug ſtörend bemerkbar machte. Freilich wird jede dauerhafte Löſung der Schuldenfrage nicht ohne Opfer der Gläubiger erzielt werden können, was nach der Ent— wicklung der letzten Jahre niemanden mehr überraſchen kann. Daß Deutſchland für abſehbare Zeit nicht in der Lage ſein wird, den vollen Dienſt für ſeine Auslandsſchulden zu trans— ferieren, hat ja ſeine weſentliche Arſache in der Aufnahme von Auslandsanleihen zur Bezahlung der Reparationen. Viele Jahre hindurch ſind Milliardenbeträge, insgeſamt 10,5 Milliar— den RM., aus dem Ausland nach Deutſchland gefloſſen, die, ohne die deutſche Wirtſchaft zu befruchten, ſofort auf dem Wege über die Steuern an den Reparationsagenten gelangten, der ſie den Regierungen unſerer ehemaligen Feindſtaaten zur Verfü— gung ſtellte. Dieſer Tributwahnſinn hat ſich zum Schaden der eigenen Bürger der Reparationsgläubigerländer ausgewirkt. Hätte Deutſchland nur den Teil ſeiner Auslandsſchulden zu til— gen und zu verzinſen gehabt, der wirklich zum Aufbau des deut— ſchen Wirtſchaftsapparates gedient hat, ſo wäre auch heute noch die volle Aebertragung dieſer Verpflichtung an das Ausland gewährleiſtet. Aber auch heute noch erhalten ſie von Deutſch— land eine Verzinſung von durchſchnittlich 6,3 Prozent trans- feriert, was weſentlich über dem Ertragsverhältnis gleich ſicherer Anleihen in anderen Ländern liegt. Es iſt unwahrſcheinlich daß eine langfriſtige Regelung der deutſchen Auslandsſchuldenfrage zu den heute günſtigen Bedingungen für Deutſchland tragbar iſt. Denn ſchon gegenwärtig reicht das Deviſenaufkommen hierzu nicht vollſtändig aus, ſo daß die Reichsbank ihre Goldbeſtände mit heranziehen mußte. FFP Der Neuaufban des Reiches. Landesgeſetze bedürfen der Zuſtimmung des Reichsminiſters. DNB. Berlin, 3. Febr. In einer Verordnung aufgrund des Art. 5 des Geſetzes über den Neuaufbau des Reiches beſtimmt der Reichsinnen⸗ miniſter, daß die Wahrnehmung der Hoheitsrechte, die von den Ländern auf das Reich übergegangen ſind, den Landes— behörden zur Ausübung im Auftrage und im Namen des Reiches inſoweit übertragen wird, als das Reich nicht allgemein oder im Einzelfall von dieſen Rechten Gebrauch macht. Die von den Ländern untereinander oder mit dem Reich geſchloſſenen Ver— träge und Verwaltungsabkommen werden durch den Lebergang der Hoheitsrechte der Länder auf das Reich nicht berührt. Die Landesgeſetze bedürfen der Zuſtimmung des zuſtändigen Reichs⸗ miniſters. Die oberſten Landesbehörden haben im Rahmen ihres Aufgabenbereichs den Anordnungen der zuſtändigen Reichs— miniſter Folge zu leiſten. Landesbeamte können in den Reichs— dienſt, Reichsbeamte in den Landesdienſt verſetzt werden. In einem Erlaß vom 3. Februar überträgt der Reichspräſi— dent mit ſofortiger Wirkung die Ausübung der ihm aufgrund des Geſetzes über den Neuaufbau des Reiches zuſtehenden Rechte zur Erneuerung und Entlaſſung der unmittelbaren Landes— beamten für Preußen, dem Reichskanzler und der Landesregie— rung, für die übrigen Länder den Reichsſtatthaltern und den übrigen Landesregierungen. In einem zweiten Erlaß des Reichspräſidenten heißt es u. a.: Nach Artikel 2 des Geſetzes über den Neuaufbau des Reiches ſind die Hoheitsrechte der Länder und damit das Be— gnadigungsrecht auf das Reich übergegangen. Soweit das Begnadigungsrecht bisher den Ländern zuſtand, übe ich es in Zukunft aus. Wegen aller ſtrafbaren Handlungen, die Sol⸗ daten und Wehrmachtbeamte während ihrer Zugehörigkeit zur alten oder neuen Wehrmacht begangen haben, in den Einzel- fällen, in denen ich mir die Entſchließung ausdrücklich vor behalte. Im übrigen übertrage ich die Ausübung für Preußen auf den Reichskanzler, für die übrigen Länder auf die Reichs- ſtatthalter. Der 100. Geburtstag Papſt Pius X. (Eigener Bericht aus Rom.) In einem Schreiben, das Kardinalſtaatsſekretär Pacelli im Auftrage des Papſtes an den Erzbiſchof von Treviſo gerichtet hat, billigt Pius XI. die Initiative des Erzbiſchofs, der in Rieſe das Geburtshaus Pius X. erwerben und dort ein Muſeum zu Ehren des hoch— ſeligen Papſtes einrichten will. Das Projekt, mit dem auch die Erſtellung eines Denkmals in Verbindung ſteht, ſoll bis zum 2. Juni 1935, dem 100. Geburtstag von„Papa Sarto“, ver wirklicht ſein. Man rechnet damit, daß bis dahin auch die Selig— ſprechungsangelegenheit in Fluß gekommen iſt. Aus dem Text des Schreibens ergibt ſich die große Verehrung, die Pius XI. für Pius X. hat, deſſen väterliche Güte und heiligmäßiges Leben er hervorheben läßt. Polen als„faſchiſtiſcher Staat“. (Eigener Bericht.) Aeber die vom polniſchen Landtag be⸗ ſchloſſene Verfaſſungsreform ſchreibt die Pilſudſki naheſtehende polniſche Zeitung„Robotnik“, der polniſche Staat habe auf— gehört, ein demokratiſcher Staat zu ſein, auch vom rein formellen Geſichtspunkte aus. Das Votum des Parlamentes ſei durchaus legal. Kein Selbſtmord des Parlamentes liege vor, ſondern eine Veredelung der parlamentariſchen Sitten, die für eine erſprieß⸗ liche Arbeit notwendig geweſen ſei. Es ſei klar, daß Polen als „faſchiſtiſcher Staat“ eher geneigt ſei, mit dem in gleicher Rich— tung orientierten Deutſchland ſich wegen einer langen Friedens- 1550 1 verſtändigen, die dem wirtſchaftlichen Wiederauf— au gelte. Zwei Güterzüge zuſammengeſtoßen. Ein Toter, zwei Schwerverletzte. DNB. Gleiwitz. 4. Febr. Nach einer Mitteilung der Reichsbahndirektion Oppeln fuhr Sonntag früh im Bahnhof Preiskretſcham(Kreis Gleiwitz) ein rangierender Güterzug auf einen anderen Güterzug auf. Der Lokomotivführer, der Heizer und ein Rangierer wurden ſchwer verletzt. Der Lokomotivführer iſt inzwiſchen ſeinen Ver⸗ letzungen erlegen. Der bei dem Zuſammenſtoß angerichtete Sachſchaden iſt bedeutend. Aebernahme des kath. Volksvereins⸗ hauſes durch die ND Ap. Köln, 3. Febr. In Anweſenheit führender Perſönlichkeiten der NSDAP und von Abordnungen der SA, SS und der Hitlerjugend fand geſtern eine feierliche Hiſſung des Hakenkreuzbanners auf dem ehemaligen Katholiſchen Volksvereinshaus ſtatt. Das Gebäude wird von jetzt ab den Namen„Nationalſozialiſtiſches Volkshaus“ tragen. Mit einer Anſprache übergab Direktor Seybert, der zum Treuhänder der Verwaltung des eingezogenen Volksvereinsvermögens beſtellt iſt, das Gebäude der Obhut der Gauvertreter. Er erklärte weiter, daß er auch zum Treuhänder über das Anternehmen des Verräters Mühlon und des Profeſ⸗ ſors Deſſauer in Frankfurt, beſtellt worden ſei. Starker Froſt in Südfrankreich. DNB. Paris, 3. Febr. Aus faſt allen Gegenden Frankreichs werden Temperatur— ſtürze und Schneefälle gemeldet. In den Oſtpyrenöen ſind ſo— gar in der Ebene Schneefälle zu verzeichnen. In Veſoul ſank die Temperatur auf minus 12 Grad, in Belfort ebenfalls auf 12 Grad. ö Drei japaniſche Bombenflugzeuge ab geſtür zi DNB. Tokio, 4. Febr. Drei japaniſche Bombenflugzeuge ſind bei einem Flug Tomioka—Nagaſa(Formoſa) in einen Sturm geraten und ins Meer geſtürzt. Die Rettungsarbeiten blieben ergebnislos. Verſuchsſchulen im neuen Staat. Vg. Berlin, 3. Febr. In Württemberg ſind neun evangeliſche und acht ka— tholiſche Verſuchsſchulen eingerichtet worden. In ihnen ſol⸗ len nach dem„Gemeindetag“ für die kommende Neuordnung des Schulweſens für das Gebiet der völkiſchen Erziehung, der Charakter- und Willensbildung und der körperlichen Stählung Erfahrungen geſammelt und neue Wege gefunden werden. Auf Grund ihrer Arbeit ſollen die Verſuchsſchulen nach etwa 1“ Jahren Mindeſtlehrpläne für die einzelnen Anterrichtsgebiete vorlegen. Dabei ſoll auch der Verſuch gemacht werden, die bis⸗ her übliche Fächerung abzuſchaffen und dafür wenige, geſchloſſen wirkende Fachgruppen zu ſetzen. Bei der Beurteilung der Schü⸗ ler ſoll nicht nur, wie bisher, Begabung, Betragen und Fleiß, ſondern auch Kameradſchafts- und Gemeinſchaftsgefühl, Ver⸗ antwortungsbewußtſein, Führereigenſchaft, Beobachtungsgabe, Ehrlichkeit und Hilfsbereitſchaft gewertet werden. Eine Rede Muſſolinis. Frontkämpfertum und Jugend. DNB. Paris, 3. Febr. Ein Vertreter des„Intranſigeant“ hat ſich mit Muſſolini über die Zukunft der Jugend und über die internatio⸗ nale Rolle der ehemaligen Kriegsteilnehmer unterhalten und veröffentlicht längere Erklärungen des Duce zu dieſen beiden Themen. Im neuen Ztalien ſtehen, ſo erklärte der Duc e, die Männer der Kriegsgeneration an allen Kommandoſtellen. In vielen anderen Ländern auch. Das iſt eines der beruhigenden Elemente für den Frieden Europas. Die Männer, die wirk- lich den Krieg mitgemacht haben, werden mehr als andere zö⸗ gern, ihn aufs neue zu entfeſſeln. Der franzöſiſche Vertreter warf hier ein, daß die Jugend nicht wiſſe, was Krieg bedeute. In Frankreich hätten die ehemaligen Kriegsteilnehmer ſich zwar bemüht, die Jugend gegen den Krieg einzunehmen, aber in faſt allen anderen Ländern würde die Jugend in entgegengeſetztem Sinne erzogen.„Ich glaube nicht“, erklärte Muſſolini darauf, „an die unmittelbare Friedenspropaganda der Jugend gegen⸗ über. Sie fragen, warum man der Jugend gegenüber nie von der Not des Krieges erzähle. Weil es zwecklos iſt, zu ihr davon zu ſprechen. Die Jugend glaubt nicht daran oder es macht zu⸗ mindeſt keinen Eindruck auf ſie, weil die Jugend ein Aebermaß an Kraft und Mut beſitzt, das ſie inſtinktiv zu verausgaben und in völlig ſelbſtloſer Weiſe zu verſchwenden beſtrebt iſt, weil die Jugend für Abenteuer und Gefahren iſt, ebenſo wie wir das im Jahre 1914 waren. Folglich glaube ich nicht an die Frie⸗ denspropaganda gegenüber der Jugend. Aber ich glaube an die Möglichkeit, den Schwung der Jugend auf friedliche Ziele ab⸗ zuleiten auf den Sport, die Fliegerei, Entdeckungsreiſen, kolo⸗ niale Abenteuer. Das alles hat eine Myſtik nach dem Sinne der Jugend. Man muß der Jugend eine Myſtik geben. And dann muß man ihr außerdem erlauben, ſich in ihrem eigenen Lande zu bewähren, ja ſie ſelbſt darauf hinſtoßen. Man muß ihr in den Stadträten und Provinzialräten oder in der geſetz⸗ gebenden Verſammlung den Platz einräumen, den ſie verdient. Mit 60 Jahren hat ein Mann nicht mehr die gleiche phyſiſche oder geiſtige Leiſtungsfähigkeit. Mit 40 oder ſelbſt mit 30 Jahren müſſe er Führer ſein. Das Problem der Jugend hat aber auch eine politiſche Seite. Soweit als möglich müſſen die Ge⸗ fahren neutraliſiert werden, die Europas Jugend eines Tages gegeneinander treiben. Man muß Europa ſchaffen, dann würde die Jugend ruhiger ſein und eine friedliche Anwendung für ihr Aktionsbedürfnis finden. Aber das neue Europa wird nicht durch den Völkerbund gemacht werden, ſondern eher durch einen Bund der europäiſchen Völker. Heute ſteht Europa da- vor, zwiſchen Amerika und Japan unterzugehen. Zur Frage des Anteiles der Kriegsteilnehmer an der Schaf⸗ fung eines neuen europäiſchen Geiſtes erklärte Muſſolini, daß die Kriegsteilnehmer wohl dazu beitragen könnten; ihre internationale Zuſammenarbeit habe eine beachtliche Bedeutung, aber nicht, wie man verſucht habe, mit den alten internationalen Organiſationen. Die ehemaligen Kriegsteilnehmer hätten die Pflicht zur internationalen Zuſammenarbeit, denn die Män⸗ ner, die den Krieg erlebt hätten, könnten ſich beſſer verſtehen, ſelbſt wenn ſie im entgegengeſetzten Lager geſtanden hätten.“ Dimitroff, Popoff und Taneff nach Berlin übergeführt. DNB. Berlin, 3. Febr. Die hier in Leipzig in Schutzhaft gehaltenen Bulgaren Dimitroff, Popoff und Taneff ſind nach Berlin über⸗ geführt worden. S Suche Tuge Der den Mitt. Nullpunkt Alen, die nkbeſchrei ligen tie Glanz; el Schneefelſ übung dee Autos br auch nicht geräten na herrſchte a den nahn Mothen ei „ da in Zeichen und Gel fehirigen, fattfndend dr Elch Artes Her bun Vorl abe gn Frnuen ff mühe Lacher 0 Atluenabte regſtes Int Aude Mitlichen d geboten Ji d ſuſt q u einer 9 Sanoll in dnmung 9 r nner * diele f 0 5 33* N. Bekanntmachungen (Parteiamtliche V Ortsgr. Viernheir eröffentlichungen der NSDAP. . n und der Unterformationen. 3 eſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 ſchäf ts ſtun den e i 4565 S 8 u. Deutſche Arbeitsfront:— 55 er„ Mitim 0 ö 15 Freitag, abends 7—9 Uhr e a Ortsgruppenleitung: jeden Montag u. Donnerst 15 5 tag, abends 7g uh Kaſſenverwaltung d. Ortsgruppe: jeden Donnerstag, abends 7—9 ub NS B „ D. Betr.: Brotausgabe. a„Die nächſte Brotausgabe findet am nächſten Freitag, den 4 5 75 Brot muß am Freitag und Samstag ei den Bäckereien abgeholt werden Die Bäckerei lter . gehol 8 äckereien erhalte Mehl am Dienstag. 9952 2 A2 4 Die Reihenfolge der Ausgabe iſt diesmal ie Ausgabefolge wird eil Hitler! N. S.⸗Volkswohlfahrt, Ortsgruppe Viernheim. f von ZA. „o** 1 am Mittwoch bekannt gegeben. N. S. B. O. und Deutſche Arbeitsfront! a Die Amtswalter der NSBBO. und die Kaſſier der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront rechnen heute abend zwiſchen 7—8 Uhr in der Geſchäftsſtelle die Eintrittskarten zu dem Film„Der S 2 8 8 5 Sieg des Glaubens“ ab. 1 Die von ihnen verkauften Karten(blaue) haben nur am Mittwoch, den 7. Februar 1934 Gültigkeit. Heil Hitler! Singchor der NS.⸗Frauenſchaft— BDM. Heute Abend 730 Uhr Singſtunde im Pünktlich und vollzählig erſcheinen. * Betr.: Kartenausgabe und Verre zum Fi „Der Sieg des Glaubens- e eee 1. Wer von den Parteimitgliedern und Unterformationen noch keine Karte hat, holt ſolche heute Abend bis 7.30 Uhr auf der Geſchäftsſtelle lb. 2. Die Abrechnung der Karten(Blockwarte der P. O. und Unterformationen) hat heute Abend von 7.30—8 Uhr auf der Geſchäftsſtelle(Pg. Bender) pünktlich zu erfolgen. Für die Dienstag⸗Vorführung(Parteimitglieder und Unterformationen) wird beſtimmt: Antreten an der Geſchäftsſtelle, Adolf Hitlerſtraße 19, um 20 Uhr— pünktlich— Abmarſch 20,10 Uhr. 4. Der Singchor der NS.⸗Frauenſchaft beteiligt ſich auch an den Vorführungen am Mittwoch und Donnerstag (Eröffnungslied). 5. Abrechnung der NSB0O. Geſchäftsſtelle— Abrechnung der NSKOV. und NS.⸗Bauernſchaft am Mittwoch Abend 8 Uhr— Geſchäftsſtelle. Die Aufſtellung ordnen dieſe 3 Formationen ſelbſt an. 6. Es wird auch von der übrigen Bevölkerung erwartet, daß ſie ſich dieſen Film des deutſchen Volkes„Der Sieg des Glaubens“ anſieht. Heil Hitler! Preſſeamt— Propagandaleitung. r k e Lokale Nachrichten. Viernheim, den 5. Februar 1934. Denkſpruch. Suche die Weisheit, als würdeſt ewig du hier ſein; Tugend, als hätte der Tod dich ſchon am ſträubendem Haar. Sonnige Wintertage. Der Sonntag begann mit 8 Grad Kälte, die jedoch in den Mittagsſtunden unter dem Einfluß der Sonne auf den Nullpunkt zurückgegangen iſt. Außerhalb des Ortes ſtrahlte Allen, die ſich zu einem Spaziergang entſchloſſen hatten, eine unbeſchreiblich ſchöne Winterlandſchaft entgegen. Die Wälder liegen tief verſchneit da und leuchten in märchenhaftem Glanz; ebenſo Bergſtraße und Odenwald mit den blitzenden Schneefeldern. Es war dort endlich Gelegenheit zur Aus⸗ übung des Winterſportes gegeben. O. E. G., Reichsbahn und Autos brachten eine große Anzahl von Winterſportlern, wenn auch nicht die Mehrzahl von hier, mit ihren Skis und Rodel⸗ 8 geräten nach dem Odenwald, wo geſtern großes Leben und Treiben herrſchte. Die Sonne behauptete ſich noch nach 5 Uhr. Trotz⸗ dem nahm der Froſt ſchnell zu und erreichte wieder am heutigen Morgen einen Thermometerſtand von 4 Grad C. Der Vorabend des Sonntags wie der Sonntag ſtanden im Zeichen der verſchiedenſten Veranſtaltungen. Der Kaninchen⸗ und Geflügelzuchtverein 1916 hatte ſeine Mitglieder mit An⸗ gehörigen, Freunden u. Gönnern des Vereins zu ſeinem alljährlich ſtattfindenden Kanincheneſſen eingeladen und wurde auch von der Einladung reſtlos Gebrauch gemacht. Die Küche des Lokal⸗ wirtes, Herrn Mich. Froſchauer, mit einem bewährten Küchenſtab bot Vorzügliches und konnten alle reſtlos befriedigt werden. „Freiſchütz“. — 2 Dienstag abend 7.30 Uhr— Neben humoriſtiſchen Darbietungen fand eine Werbung der Frauen für die Beſtrebungen der Kleintierzuchtvereine ſtatt. Zuchtkollege Jöſt hielt einen intereſſanten Vortrag über die Nützlichkeit der Fellverwertung und empfahl den Frauen und Töchtern der Mitglieder, der ſich dem Verein angegliederten Frauenabteilung anzuſchließen. Seine Ausführungen 1 regſtes Intereſſe und wurden vom Vorſitzenden, Herrn Nik. Wunder, bekräftigt. Herr M. Träger ſprach im Namen, von Mitgliedern und Gäſten den Veranſtaltern des Abends für die gebotenen Genüſſe den wohlverdienten Dank aus. 5 In überfüllten Sälen hielten der Turnverein von 1893 und der Klub der Gemütlichen ihre Maskenbälle ab. Viel, und faſt ausſchließlich junges Volk war unterwegs, um ſich in einer Nacht bei Tanz, Wein und Bier zu vergnügen. Sowohl im„Karpfen“ wie im„Freiſchütz“ e e ſtimmung. Alle Alltagsſorgen vergeſſend, wurde nach den 1. 8 der unermüdlichen Muſikkapellen dem Tanze gehuldigt. 1 die vielen Kappenabende am Samstag und der Maskenba des Liederkranzes am Sonntag im Fürſt Alexander ee den gleichen gemütlichen Verlauf. Mitternacht war an 8 575 Tagen ſchon vorüber, als man, ſich freuend über den glänzenden Verlauf der Feſte, Abſchied nahm. In aufopfernder Weiſe haben ſich am geſtrigen Ein— topf⸗Sonntag eine große Zahl von Sammlern in den Dienſt der Winterhilfe geſtellt und ſind mit Liſten von Haus zu Haus und Straße zu Straße gezogen, um an die Gebe— freudigkeit all derer zu appellieren, die in der Lage ſind, für die in Not befindlichen Volksgenoſſen etwas geben zu können. Und wer vielleicht glaubte, die Gebefreudigkeit würde nachlaſſen, muß ſich nach dem Ausfall des geſtrigen Ergebniſſes anders belehren laſſen. Die Sammlung erbrachte den Betrag von RM. 537,85 ohne die Gaſtwirtsliſten, gegenüber RM. 435,50 des 1. Januar⸗Sonntages, der insgeſamt mit den Gaſtwirts— liſten RM. 468,32 einbrachte. Es iſt erfreulich, daß man den Sammlungen allgemeines Verſtändnis entgegenbringt, und wir durch das Ergebnis feſtſtellen können, daß ein freudiges „Ja“ hinter dem vom Führer begonnenen Winterhilfswerk ſteht. Ja, es iſt auch hier zu erkennen, daß der national— ſozialiſtiſche Opfergeiſt ſchon tiefer in das Volk eingedrungen iſt, als man verſchiedentlich glaubte. Allen Gebenden und Sammelnden ſei Dank, mit der Bitte, auch künftighin nicht zu erlahmen, ſondern mit aller Kraft dieſes Werk zu fördern. — Auch hat unſere Gemeinde ſeit Ende der Woche ihren grauen Mann mit den glückbringenden Winterhilfsloſen. Von Gaſtſtätte zu Gaſtſtätte pilgerte er am Samstag abend, um ſie anzubieten. Neben Freiloſen konnte er ſchon Gewinne, darunter einen„Zehner“ auszahlen. Todesfall. Nach nur 2 tägiger Krankheit(Diphtherie) ſtarb das 5½ jährige Töchterchen Ann elieſe des Mich. Pfenning 7, Kirſchenſtraße 17. Herzliches Beileid bringt man den Angehörigen, ob des ſchmerzlichen Verluſtes, ent⸗ gegen. Todesfall. Weinheimerſtraße Heddesheim ſtammend. Die Beerdigung fand geſtern ſtatt. Auf Straßen und Gehwegen bildet ſich in dieſen Froſttagen Glatteis, das den Verkehr der Fahrzeuge und Fußgänger behindert. Die Gefahr des Ausgleitens iſt beſonders für Fußgänger an ſolchen Stellen groß, wo Abflußrohre auf die Straße münden. Durch eifriges Streuen iſt man ver⸗ pflichtet, auf den Gehwegen das Glatteis zu bekämpfen. Die Polizeiorgane ſind angewieſen, Anzeige zu erſtatten und liegt es im Intereſſe der Hausbeſitzer, die nötige Aufmerkſamkeit walten zu laſſen, um bei eintretenden Unfällen vor Schaden bewahrt zu bleiben. Generalberjummlung des Katholijchen Arbeitervereins. Am geſtrigen Sonntag hielt der Katholiſche Arbeiter⸗ verein im Gaſthaus„Zum Schützenhof“ ſeine diesjährige Generalverſammlung bei guter Beteiligung ab. In Verhin⸗ derung des Vorſitzenden leitete Ehrenvorſitzender Faber die Verſammlung. Den Tätigkeitsbericht gab Schriftführer Kühlwein. Er forderte die Verſammlung auf in einer ſtillen Minute der beiden im letzten Jahr verſtorbenen Mit⸗ glieder Franz Hofmann und Emil Fieger zu gedenken. Der Mitgliederſtand konnte gehalten werden, 10 Neuaufnahmen waren zu verzeichnen. 6 Monatsverſammlungen fanden ſtatt, dazu 2 Lichtbildervorträge zuſammen mit dem Kathol. Männer⸗ verein. Der Kaſſenbericht des Kaſſierers Beikert informierte eingehend die Mitglieder über die Einnahmen und Ausgaben des Vereins. Die Vorſtandswahl dreier ausſcheidender Mit⸗ glieder ergab einſtimmige Wiederwahl. Nach Erledigung des geſchäftlichen Teiles ergriff Sekretär Even das Wort zu einem warmen Appell an die katholiſchen Arbeiter. Wie gewohnt, verſtand es Sekretär Even, ſeine Zu⸗ hörer zu packen und von der Aufgabe des katholiſchen Arbeiters gegenüber Kirche und Staat zu ſprechen. Nach kurzen Dankes⸗ worten des Präſes und ausführlicher Programmentwicklung für die kommenden Verſammlungen, ſchloß der Ehrenvorſitzende die Verſammlung mit dem Gruße, Gott ſegne diechriſtliche Arbeit“. der deuljche Gruß Mit Rückſicht auf verſchiedene Zweifel über die Art des deutſchen Grußes wird folgendes angeordnet: 1. Der deutſche Gruß für die Beamten, Angeſtellten und Arbeiter von Behörden im Dienſt und innerhalb der dienſtlichen Gebäude und Anlagen beſteht im Erheben des rechten Armes. Es iſt freigeſtellt, zu dieſer Grußbezeugung die Worte „Heil Hitler“ oder„Heil“ oder gar nichts zu ſagen. Andere Worte ſind aber gleichzeitig mit dem deutſchen Gruß nicht zu ſagen. Wer den deutſchen Gruß mit dem rechten Arm wegen körperlicher Behinderung nicht ausführen kann, grüßt möglichſt durch Erheben des linken Armes. „Beamte in Uniform wenden künftig, abweichend von den bisherigen Beſtimmungen auch mit Kopfbedeckung in und außer Dienſt den deutſchen Gruß an. gez. Jung. * Im Alter von 60 Jahren ſtarb der zuletzt 79 wohnhafte Auguſt Göh ner, von 1 Der frühere Bürgermeiſter Johannes Moos von Heddesheim wurde auf Grund des§ 6 des Geſetzes zur Wiederherſtellung des Berufsbeamtentums in den Ruheſtand verſetzt. Die Gewinnmöglichkeiten der Straßenlotterie Es gibt immer noch große Treffer. Bei den zahlreichen Gewinnen, die letzthin bei der Straßenlotterie des Winterhilfswerkes gezogen wurden, be⸗ ſteht vielfach die Meinung, daß die großen Gewinne jextzt ausgeſpielt ſeien. Das iſt aber keineswegs der Fall. Die Straßenlotterie des Winterhilfswerkes des deutſchen Volkes, die unter der Aufſicht der Reichsleitung der NSDAP, Ab⸗ teilung Lotterie, München, ſteht, wird in dreißig Serien ge⸗ ſpielt. Auf jede dieſer Serien entfallen: Ein Hauptgewinn zu 5000 Mark, zwei Hauptgewinne zu je 1000 Mark, zehn Gewinne zu je 500 Mark, 51 Gewinne zu je 100 Mark, 101 Gewinne zu je 50 Mark, 335 Gewinne zu je 10 Mark. Da⸗ zu werden noch rund 150 000 kleinere Gewinne ausgeſpielt. Außer dieſen Gewinnen, die ſofort ausbezahlt werden, wird im März dieſes Jahres für jede Serie eine Prämie von 5000 Mark ausgeloſt. Deshalb kann auf jede gezogene Niete immer noch dieſe Prämie gewonnen werden. Arbeitsichlacht An alle Photographen und Amateure von Viernheim! Die Reichspropagandaſtelle Heſſen ſucht Photographien, welche die von der NSDAP. begonnene Arbeitsſchlacht be- leuchten. Für die Auswahl der Bilder iſt ihre techniſche Be⸗ ſchaffenheit nicht allein maßgebend. Da der Reichspropaganda⸗ ſtelle beſte Reproduktionseinrichtungen zur Verfügung ſtehen, mit denen man auch aus unſcheinbaren Aufnahmen noch zum Druck Brauchbares herausholen kann, können Sie auch ſchein⸗ bar mißlungene Bilder einſenden. Erwünſcht ſind Bilder im Format 9 mal 12 em. auf Glanzpapier. Bei Aufnahmen in kleinerem Format iſt an⸗ zugeben, ob das Negativ vorhanden iſt, ſodaß eine Vergröße⸗ rung hergeſtellt werden kann. Die Bilder müſſen auf der Rückſeite den Vorgang, die OCertlichkeit und möglichſt auch das Datum der Aufnahme tragen, ſowie Name und Anſchrift des Abſenders. Greifbares Bildmaterial iſt ſofort abzuſenden. Die nachſtehende Zuſammenſtellung von Schlagworten bietet in großen Zügen einen Anhalt dafür, welche Themen durch die Bilder erfaßt werden ſollen. 1. Arbeitsdienſt. Auf dem Marſche, beim Appell uſw.— Arbeiter der Stirn und der Fauſt(Typen) Schultur an Schulter— bei Arbeit, Pauſe, Mahlzeit, Spiel. Landarbeit kräftigt den Körper, ſchafft geſunde Menſchen. Straßenbau, Wegbau, Bodenver⸗ beſſerung— Vorbereitung der Siedlungen. Tageslauf-Ein⸗ richtung im Arbeitsdienſtlager. Freundſchaftliches Verhältnis zur Bevölkerung. Gegenüberſtellung: Der Arbeitsloſe von einſt — der Soldat der Arbeit von jetzt. 2. Arbeitsſchlacht. a) Vorher: Der herumſtehende Arbeitsloſe im Straßen⸗ bild, anſtehend vor dem Arbeitsamt. Wohnungselend— Bettelei. Stillgelegte und verwahrloſte Betriebe in der Induſtrie und Landwirtſchaft. Schlechter Zuſtand der Straßen. d) Jetzt: Die Schlacht iſt im Gange! Anziehen des Baugewerbes. Errichtung und Inſtandſetzung von Wohnbauten und öffentlichen Gebäuden. Ausbeſſerung des Unterbaues der Bahnſtrecken und Verbeſſerung der techniſchen Apparate der Reichspoſt.(3. B.: 3. Sehnſucht nach Land. Schlechte Wohnungsverhältniſſe. Dagegen auf dem Lande: kleine Dörfer in ſchöner Natur, der Bauer Selbſtverſorger auf eigner Scholle, Naturverbundenheit, Menſch, Tier, ge⸗ ſunde Landkinder. 4. Die Siedlung. Waldgrund für Siedlungszwecke, Errichtung von Fun⸗ damenten und Gebäuden, Arbeiten zum Anſchluß von Licht⸗ und Kraftleitungen. Gewinnung von Baumaterial, Holz, Ziegel, Steine. Richtfeſt und Einweihung der Siedlung. 5. Arbeits beſchaffung und Familie. Durch entſprechende Schilder zum Verkauf gegen Bedarfsdeckungs⸗ ſcheine als zugelaſſen gekennzeichnete Geſchäfte. Junge Paare beim Erwerb von Möbeln und Haushaltungsgegenſtände gegen Bedarfsdeckungsſcheine. 6. Die Tätigkeit der NS.⸗Volkswohlfahrt. Pfundſammlung— man trägt die Plaketten der NS. — die Plaketten an der Wohnungstür— Weihnachtsſpenden — Feier— Beſcherung der SA. uſw. 7. Das Volk an der Arbeit. Einzelbilder aus allen Berufszweigen: Der Gelehrte, Künſtler, Metallarbeiter, Setzer, Drucker, Schneider, Schuſter, Spengler, Töpfer uſw. an der Arbeit. Die Bilder ſind zu ſenden an: H. E. Knies, heim a. d. B., Wilhelmſtraße 73, können aber auch auf dem Dienſtwege über Ortsgruppen bezw. Stützpunkt⸗ leitung an die Kreisleitung durchgegeben werden. Ich erinnere, daß greifbares Bildermaterial ſofort abzugeben bezw. abzuſenden iſt. Knies, Bildwart für den Kreis Heppenheim. Heppen⸗ Es braucht ſich alſo niemand entmutigen zu laſſen, wenn gemeldet wird, daß Hauptgewinne gezogen worden ſeien. Die grauen Glücksmänner tuen weiterhin ihre Pflicht und bieten die Garantie dafür, daß die Gewinne in ihren Kä⸗ ſten gerecht verteilt ſind. Tu auch Du Deine Pflicht und gebe Dein Schärflein zur Linderung der Not im Kampf gegen Hunger und Kälte! Erjte Viernheimer Tonfilmichau Die erſte deutſche Tonfilm⸗Operette im Central⸗Film⸗Palaſt „Schwarzwaloͤmäbdel“ Aus Deutſchlands ſchönſten Gauen Heute Montag letzter Tag. Das Schwarzwaldmädel iſt in dieſer Neugeſtaltung zum Tonfilm ein Volksſtück geworden. Mit dieſem Film geht in vielen großartigen Bildern ein wundervolles Stück unſerer ſüddeutſchen Heimat in die Welt hinaus. Die flüſſigen und ſchmiſſigen Melodien, das heimatliche Milieu der Handlung der bodenſtändige Witz und Humor haben der bekannten Operette zum Erfolg verholfen und verhelfen dem Film ebenfalls zum allergrößten Erfolg. Ueberall herzlichen und ſtarken Beifall. Ehrlich verdientes Lob. Ein Hauch wahrer und wirklich volks⸗ tümlicher Poeſie liegt über dem Spiel von Liebesleid und Glück, im ſtillen Schwarzwaldtal und ſeinen prachtvollen Menſchen und die lieben bekannten Melodien des Schwarz⸗ Heute Montag letzter Tag. Faflnachts⸗Veranſtaltungen Der Männergeſangverein„Harmonie“ veranſtaltet am kommenden Sonntag in den„Freiſchütz“⸗Sälen ſeinen dies⸗ jährigen Maskenball, wozu die Kapelle Schwarz⸗Weiß ver⸗ pflichtet iſt.(Siehe Inſerat) ganbelsteil Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt wurden 183 Stück; verkauft 130 Stück. Milchſchweine das Stück von 10 bis 13 Mk, Läufer das Stück von 14—28 Mk. Marktverlauf gut. ä—————————————————— — 5 8——— — — Die erste deutsche Heimat- Operette aus Deutschlands schönsten Gauen 1 (ehemaliges Eigentum des Arbeitergeſangvereins Lorſcher⸗ und Friedrichſtraße. Bekanntmachung— Am Freitag, den 9. Februar 1934,* nachm. 2 Ahr verſteigere ich hier, öffentlich meiſtbietend gegen Barzahlung: 8 1 Flügel und 1 Aktenſchrank „Volkschor“) Zuſammenkunft der Steigliebhaber Ecke Gefen, Viernheim, den 5. Februar 1934 Koßmann, Vollz.⸗Beamter e Maskenkarten 70 Pfg. zu haben in der„Harmonie“, „Freiſchütz“,„Walfiſch“, Präſident Gregor Gärtner, Zi— garrenhaus Bugert und Feinkoſtgeſchäft Hook. Nicht⸗ masken 35 Pfg. Eintritt. Es laden ein Der Vorſtand des MGV. Harmonie Der Wirt Harmonie-askennall 1000 Sonntag, 11. Febr., abends 2011 Uhr in den feſtlich dekorier⸗ ten„Freiſchütz“⸗Sälen. Motto:„Zu der Harmonie? Do gehn mer hie, du Vieh!“ Hapelle- Schwarz-Weig Alles tanzt in närriſcher Stim⸗ mung nach den ſchönſten Weiſen der Kapelle Schwarz⸗Weiß. Trduer- ren „ rfele in sorgfältiger Ausführung liefert die Bucndruckerei der lernneimer Ulkszeflung Dich- ruhen z. Tagespr. abzug. Eum. Winker Holzſtraße 8 men dlempel liefert schnell und billig fr. Holmann à d Drehscheibe Die Ware Uddddddddaddddadaddaddaddadddddd ist stumm Ieddddddddddcddaddaddddadddddddddd Die laufende Insertion in unserer Zeitung muß für Sie sprechen. Die organiſatoriſche Erfaſſung aller deutſchen Chorvereine. DNB. Berlin, 3. Febr. Der Reichsverband für Chorweſen und Volksmuſik in der Reichsmuſikkammer gibt bekannt: Bei der gegenwärtigen Lage im deutſchen Chorweſen iſt die vordringliche Aufgabe für den Reichsverband für Chorweſen und Volksmuſik die organiſatoriſche Erfaſſung ſämtlicher deutſcher Chorvereine, die laut Kulturkammergeſetz vom 15. Nov. 1933 der Reichsmuſikkammer angehören müſſen. Dem Reichsverband für Chorweſen und Volksmuſik ſind bereits alle großen Chor⸗ bünde angeſchloſſen. Am den künftigen einheitlichen organi- ſatoriſchen Aufbau zu gewährleiſten, ordne ich hiermit an: 1. Der Deutſche Sängerbund nimmt in Zukunſt keine gemiſchten, Frauen-, Jugend- oder Kirchenchöre mehr auf. 2. Der Reichsverband der gemiſchten Chöre nimmt in Zukunft keine Männer-, Frauen-, Jugend- oder Kir⸗ chenchöre mehr auf. 3. Frauen⸗ und Jugendchöre, ebenſo ſämtliche Chöre, die bisher keinem der Chorbünde angehört haben, ſchließ— lich die früheren Arbeiter-Chöre melden ſich bis zum 15. Fe⸗ bruar 1934 bei der Geſchäftsſtelle des Reichsverbandes für Chorweſen und Volksmuſik Berlin-⸗Charlottenburg, Hardenberg— ſtraße 36, an. 4. Die Kirchenchöre melden ſich bei dem Verband der evangeliſchen Kirchenchöre, Berlin-Steglitz, Beymeſtraße 8. (gez.) Prof. Dr. Fritz Stein, Leiter des Reichsverbandes für Chorweſen und Volksmuſik. ; 2 Gegen Mißbrauch von„Kraſt und Freude Das Preſſe⸗ und Propagandaamt„Kraft durch Freude“ gibt bekannt: In den letzten Tagen verſuchen verſchiedene Firmen das Wort„Kraft durch Freude“ für geſchä ft⸗ kiche Reklamezwecke zu mißbrauchen. Die NS⸗Ge⸗ meinſchaft„Kraft durch Freude“ iſt eine Inſtitution, die durch die NSDAP mit dem Willen des Führers und der Reichsregierung zur Errichtung eines erhabenen Zieles ge⸗ gründet worden iſt. Es iſt alſo unzuläſſig und auf 1 das ſtrengſte verboten, daß das Wort„Kraft durch Freude“ für eigennützige Zwecke verwendet werden darf. Der Führer der deutſchen Freizeitorganiſation, Stabsleiter der Po der NS Dr. Ley, wird unnachſichtlich gegen jeden Miß⸗ brauch des Wortes„Kraft durch Freude“ vorgehen. Eine pfälziſche Mühle abgebrannt 300 000 Mark Sachſchaden. Weſtheim, 5. Febr. In der Nacht auf Sonntag entſtand aus bisher ungeklärter Urſache in der ſogenannten Holz⸗ mühle, einer Getreidemühle bei Weſtheim, ein Großfeuer, das ein Mühengebäude und einen mit Mehl⸗ und Getreide⸗ vorräten angefüllten Lagerſchuppen bis auf die Grund⸗ mauern niederlegte. Die Feuerwehren aus Germers⸗ heim, Landau und Bellheim waren am Brandherd erſchienen und kannten das Wohngebäude und die Stallun⸗ gen ſowie auch wertnolles Vieh mit großer Mühe retten. Das Betriebsgebände. das neu erbaut und mik neuen Maſchinen ausgeſtaftet war, gleicht nur noch einem Schnkk⸗ hanfen. In den Lagerränmen waren üer 1000 Säcke Mohl und große Gelreidevorräte aufgeſn⸗Hert. die vernichtet wurden. Der Schaden wird auf rund 300 ha Mark besif⸗ fert. Am Sonntag weilte eine Gerichtskommiſſion am Brand- ort. Die Mühle war vor wenigen Jahren ſchon einmal einem Brande zum Opfer gefallen. Schwarzwaldmädel ————— —— Palast. Rur noch heute fontag im Central- film- — Ein Beſuch noch heute iſt zu empfehlen. Der Topesſturz der uſſiſchen Otratoſphärenforſcher. Weitere Einzelheiten. Aus den Radiogrammen, die der verunglückte Strato- 0 ſphärenballon„Sirius“ vor ſeinem Antergang auf die Erde herabgefunkt hatte, ſtellt die ruſſiſche Preſſe noch eine Fülle be⸗ merkenswerter Einzelheiten zuſammen. Ein Teil davon iſt wiſ⸗ ſenſchaftlich um ſo wertvoller, als beim Aufſchlagen der Gondel auf den Erdboden alle wiſſenſchaftlichen Inſtrumente und Auf- ſchreibungen durch eine Exploſion vernichtet wurden. Es ſteht heute einwandfrei feſt, daß ſchon in der Luft, aber bereits außerhalb der Stratoſphäre, zwei Exploſionen gehört wurden, in deren Gefolge ſich die Gondel vom Ballon trennte. Vorher war von zwei Augenzeugen beobachtet worden, daß die Be— mühungen der Forſcher, den Ballon niedergehen zu machen, auf irgend einen geheimnisvollen Widerſtand geſtoßen war. Die Radiogramme ergeben vor allem, daß atmoſphäriſche Schwierigleiten nicht vorhanden waren. Ez herrſchte faſt Wind⸗ ſtille. Nach etwas mehr als zwei Stunden befand ſich der „Sirius“ in 20 000 Meter Höhe in einer Temperatur, die zwi⸗ ſchen 36 und 45 Grad Kälte ſchwankte. Es waren„außeror⸗ dentlich intereſſante“ Beobachtungen über„Art und Stärke der ſogenannten kosmiſchen Strahlen“ möglich. wie Kommandant Fedoſſenko funkte. In einem der letzten Radiogramme hieß es, weitere Beobachtungen ſeien erſchwert, weil die Inſtrumente ihren Dienſt nicht mehr tun. So war es den Luftſchiffern zuletzt auch nicht mehr möglich, die Poſition zu funken, wo der Ballon ſich befand. Wieweit die Intenſität der kosmiſchen Strahlen dabei eine Rolle ſpielte, lann nur vermutet werden Mehr als die kosmiſchen Strahlen ſteht der Sauerſtoff— Der Februar oder Hornung Nach einem nicht allzuharten Froſt⸗ und Eismonat Ja- nuar treten wir mit dem Februar in den letzten Wintermonat ein. Es gibt Leute, die den Februar als vollwertigen Win⸗ termonat gar nicht mehr gelten laſſen wollen. So ganz un⸗ recht haben ſie nicht. Denn der Februar bringt uns eine merkliche Zunahme des Tageslichtes und damit ein ſteigendes Glücksgefühl. Tie wachſenden Tage ſind eine Wohltat für die Menſchen, und wenn uns ein gutgelaunter Februar auch noch Sonne ſchenkt, ſind wir ihm freundlich geſinnt. Nun iſt vom neuen Jahr alſo das erſte Zwölftel bald abgelaufen. Das Jahr geht aufwärts. Die Tage ſind bereits merklich länger geworden und namentlich an den Abenden können wir beobachten, daß die Zunahme der Tageshelle ſchon etwas ausmacht. Der Januar iſt herum und mit mäch⸗ tigen Schritten geht es in das Jahr hinein. Nach den Bauern⸗ regeln darf der Februar noch nicht viel warmen Sonnen⸗ ſchein haben, weil ſonſt der März umſo kälter wird. Der Bauer beobachtet im Februar beſonders ſcharf, weil nach alter Erfahrung das Wetter in dieſem Monat von ſtarker Einwirkung einmal auf den weiteren Witterungsablauf, dann aber auch von mancherlei Bedeutung für das Erntejahr iſt. Es gibt für den Februar eine reiche Zahl von Bauernregeln, die das Februarwetter mit den Hoffnungen und Erwartungen für die kommenden Vorfrühlingsmonate in Verbindung brin⸗ gen. Hören wir uns einmal eine kleine Ausleſe dieſer Bauern- ſprüche an: Viel Regen im Februar, viel Regen im ganzen Jahr.— Lichtmeß trüb, iſt dem Bauern lieb.— Iſt's Mattheis kalt, hat die Kälte halt.— Wenn im Hornung die Mücken ſchwär⸗ men, muß man im März die Ohren wärmen.— Iſt an Lichtmeß Sonnenſchein, bringt's gern noch mehr Schnee her⸗ ein.— Wenn es zu Lichtmeß ſtürmt und toot, der Bauer ſich das Wetter lobt.— Dem Februar iſt nicht immer zu trauen; er bringt noch manche Winter⸗ und Schneetage. Darauf weiſen die Bauernregeln hin: St. Dorothee gibt den meiſten Schnee.— Allgemeine Bauernregeln ſind: Wenn die Haſen luſtig ſpringen, hoch in Lüften Lerchen ſingen, wird's uns Froſt und Kälte bringen.— Wenn die Katze im Februar in der Sonne liegt, im März ſie wieder hinter den Ofen kriecht.— Wenn's der Hornung gnädig macht, bringt der Lenz den Froſt bei Nacht.— Wenn es im Februar nicht tüchtig wintert, ſo kommt die Kälte um Oſtern.— Heftige Nordwinde am Ende Februar, prophezeien ein fruchtbares Jahr. Die Gefahr verſchneiter und glatter Straßen Radfahrer ſtürzen und werden überfahren. Friedberg. Vier Waldarbeiter aus Ober⸗Erlenbach, die ſich mit ihren Fahrrädern auf dem Heimweg aus dem Tau⸗ nus befanden, wurden von einem Laſtwagen einer Frank⸗ furter Brauerei überholt. Das Unglück wollte es, daß in dieſem Augenblick einer der Arbeiter mit ſeinem Rad in eine ausgefahrene Wagenſpur kam, umſtürzte und von dem Auto, deſſen Führer ſofort bremſte, überfahren wurde. Der Arbeiter war ſofort tot. Trebur. Infolge der Straßenglätte ſtürzte auf der Pro⸗ vinzialſtraße Mainz— Darmſtadt eine Radfahrerin und ge⸗ riet unter ein Wiesbadener Auto. Mit einem Beinbruch kam die Verunglückte ins Krankenhaus nach Groß-Gerau. Nuß man ſich denn Abethaubt erkülten Das Aufwerfen dieſer Frage erſcheint vielleicht im erſten Augenblick ſonderbar. Natürlich muß man nicht— aber man tut es. denn auf alle möglichen nebenſächlichen Dinge wird weſentlich mehr Acht gegeben, als auf das Wichtigſte das der Menſch nun einmal beſitzt. auf ſeinen Körper. An zweckmäßig angezogen mit feuchten oder gar kalten Füßen macht man abends ſeinen Spaziergang und wundert ſich nachher. wenn man einen gehörigen Schnupfen mit nach Hauſe bringt. Die einfachſte Vorſichtsmaßregel iſt natürlich eine anſtändige feſte Kleidung. Aber tros aller Vorſichts maßregeln gibt es immer noch Erkältungen, und der beſte Garant für ein Nichterkälten iſt„Guttajod“..Guttofod' iſt ein Tropfen Jod(autta Tropfen-Jod) in feſter Form von Profeſſor Bier erfunden. Dieſe winzigen Teilchen Jor wecken die Abwehrkräfte des Körvers, ſtürzen ſich auf die Krankheit und beſeitigen ſie gleich zu Anfang. Will man ſich alio nicht erkälten. dann nehme man in dieſen ganzen Zeit regelmäßig morgens„Guttajod“ und man iſt bei einer guten Verſicherungsgeſellſchaft gegen jede Erkältung ver⸗ ſichert. Wenn Schnupfen droht, nimm„Guttajod“. denn des Schnupfens Tod. iſt„Guttojod“. Dr. L. (Eigener Bericht.) mangel als Arſache der Kataſtrophe im Verdacht. Einige der Radiogramme machen auf dieſen Sauerſtoffmangel aufmerkſam. Da andererſeits genug Sauerſtoffvorrat ſich im Ballon be⸗ fand, liegt die Vermutung nahe, daß der Mangel auf ein Ver⸗ ſagen des Sauerſtoffapparates zurückzuführen war. In dieſem Falle würden die Luftſchiffer den Erſtickungstod ſchon in der Stratoſphäre gefunden haben. Das äußerſt langſame Sinken des Ballons gibt Berechtigung zu der Vermutung, daß die Reißbahn überhaupt nicht gezogen war. Es iſt auch anzuneh⸗ men, daß ſchließlich in einer beſtimmten Sphäre außerhalb der Strato ſich der Sauerſtoffapparat wieder normal einſtellte, daß das Gas heftig ausſtrömte und durch Exploſion die Gondel von der Ballonhülle abriß. Jedenfalls iſt auffällig, daß die zwei Exploſionen in relativ geringer Höhe erfolgt ſind, während eigentlich viel weiter oben, wo der verminderte Druck die Ex⸗ ploſion begünſtigt, eine ſolche Kataſtrophe zu befürchten geweſen wäre. Eiſenbahnunfall in Oeſterreich. 25 Verletzte. DNB. Wien, 4. Febr. Beim Ankoppeln mehrerer Wagen an einen Zug in der Station Paierbach-Reichenau auf der Südbahnſtrecke ereignete ſich ein Unfall, bei dem eine Perſon ſchwer und 24 leicht ver⸗ letzt wurden. Waſhington: Der Haushaltsausſchuß des Senats nahm eine Regierungsvorlage an, die weitere 950 Millionen Dollar für die Nothilfe und die Notſtandsarbeiten vorſieht. Steuerterminkalender für den Monat Februar 1934. 5. Lohnſteuer und Eheſtandshilfe der Lohn- und Gehaltsempfänger für die Zeit vom 16—31. Januar ſowie Abgabe der Beſcheinigung über die Geſamtſumme der im Monat Januar einbehaltenen Lohnſteuer⸗ beträge, Eheſtandshilfe und Arbeitsloſenhilfe der nicht pflichtver⸗ ſicherten Perſonen. Keine Schonfriſt. Umſatzſteuervoranmeldung und Vorauszahlung der Monatszahler für Januar. Schonfriſt bis 17. Februar. „Tilgungsbeträge auf Eheſtandsdarlehen. Keine Schonfriſt. 5. J. Rate Kirchenſteuer(Kultusſteuer) lt. Steuerbeſcheid. Keine Schonfriſt. „Brandverſicherungsbeiträge 1933. Keine Schonfriſt. 1. Rate Hundeſteuer 1934 ſoweit Anforderungszettel zugeſtellt ſind. „Ablauf der Friſt für die Einſendung der Steuerabzugsbelege vom Arbeitslohn Kalenderjahr 1933, ſowie für die Abgabe der Einkom⸗ men⸗, Körperſchafts- und Umſatzſteuererklärungen für die Veran⸗ lagung 1933. 15. 4. Rate Vermögensſteuer lt. Steuerbeſcheid. Keine Schonfriſt. 20. Lohnſteuer und Eheſtandshilfe für die Teit vom 1.—15. Februar, ſofern der Steuerabzug den Betrag von 200 RM. überſteigt ſowie Abgabe zur Arbeitsloſenhilfe der nicht pflichtverſicherten Perſonen. Keine Schonfriſt. 6. Rate Landesſteuer nach dem Vorauszahlungsbeſcheid über hefſ. Staatsſteuern für das Rechnungsjahr 1932. Schonfriſt bis 5. März. Sportnachrichten 10. 3 * 9 5 7 Wallſtadt— Viernheim 12 Phönix Mannheim— Feudenheim 121 Altrip— Käfertal 7.0 Sandhofen— Friedrichsfeld 1:0 08 Mannheim— 07 Mannheim 3•0 Tabelle der Bezirksklaſſe. Vereine Spiele gew. unent. verl. Tore Punkte Friedrichsfeld 13 9 1 3 08 Mannheim 12 7 3 2 17 Altrip 13 7 2 A Sandhofen 155 0 1 5 3 Feudenheim 13 5 4 4 2929 14 Phönix Mannheim 13 4 5 4% 13 Viernheim 13 5 3 5 38 Käfertal 13 1 2 7. 191 0 07 Mannheim 13 3 d i Wallſtadt 12 2 1 9 18 0% Handball: DJK. Viernheim— Käfertal 525 Ungefähr 400 Zuſchauer hatten ſich geſtern Nachmittag zu dem entſcheidenden Handballtreffen auf dem DJK.-Stadion eingefunden. Käfertal, das in den ganzen Verbandsſpielen noch keinen Punkt abgegeben hatte, muß geſtern den erſten Punkt in Viernheim laſſen. Das Spiel endete mit einem gerechten Unentſchieden 5:5. Das Spiel litt ſehr an dem Schnee und Eis und ſo war eine gute Ballbehandlung nie möglich. Käfer⸗ tal hat ſich nun mit dieſem Unentſchieden die Meiſterſchaft geſichert. 1 Altenbach— DK. Viernheim 1:6 Nachdem alle anderen Vereine nur ganz knapp in Altenbach gewinnen konnten, hatte man ſich bei der DK. auf alles gefaßt gemacht. Doch man wurde ſehr enttäuſcht, denn die DJK. hatte jederzeit das Spiel in der Hand und ſiegte ſicher 1:6. Das Spiel hatte ſehr unter dem Schnee zu leiden. * TV. Waldhof Turnverein 1893 Viernheim 9:5 Die 1. Handballelf des Turnvereins kämpfte geſtern gegen den Tabellendritten TV. Waldhof und mußte infolge Ausſcheidens des verletzten Tormannes eine Niederlage von 9:5 hinnehmen. Deutſche die beſten Reiter Deukſchland gewinnt den Großen Preis. Berlin. 5. Febr. Mit der Entſcheidung über den Gro⸗ ßen Preis der Nationen hatten die deutſche Turnierreiterei und das Berliner Reitturnier ihren Höhepunkt erreicht, der ſeine Krönung mit dem überlegenen Sieg der deutſchen Vertreter mit 24 Fehlern vor der franzöſiſchen Mannſchaft mit 36 Fehlern und den Iren mit 64 Fehlern fand In An⸗ weſenheit des Kanzlers, der in Begleitung von Mini⸗ ſterpräſident Göring erſchienen war, holten ſich die deut⸗ ſchen Reiter Oberleutnant Momm, Oberleutnant Brandt und Oberleutnant Haſſe den Sieg. Der Führer beglückwünſchte die deulſchen Reiter zu ihrem großen Erfolg, und Miniſterpräſident Göring über⸗ reichte dem Führer der deutſchen Mannſchaft. Major Frei⸗ herr von Waldenfels, den wertvollen Ehrenpreis. 8 7 1 35 3 * 8 2 5 75 2 8 in iſt iſt ruf ane wei ſind ſie Tat lag vor not. geft Unt wei zwi füh bef dall. öſte iſt. ein die die pri ma Wa aus wide Schr durc druck fluß barſt Hole keichi deſtel delt. gung Ausf dus d bar, über hund Dell Abſi in An glied Bund gute und e lingt et ein werde rigkeit den 2 8 4 wei end Ex⸗ deen 1 tere mich, * Montag, den 5. Februar Vier nheimer Volkszeitung Jahrgang 1934 Dokumentenwechſel Nachdem ſich nunmehr i 2 0 ö auch d e ſie ſhloſſen hat. ihren Standpunkt zur Abe t au beröffentgche egen chen Regierung übermittelt 10 jrühegen vier wichtige und entſche fd melt e zur Abrüſtungsfrage der Meggen ee 9 is immerhin eine bemerkenswerte Tatſache daß die 16 8 beächte vor der deutſchen Regierung ſich genötigt . 1 3 ihren Abrüſtungsſtandpunkt ihren ei f ern klarzulegen. Man kann daraus ſchließen daß die Regierungen Englands, 1058: Memung ind. 58 Wit ukreichs und Italiens doch der muß. Es iſt jeh ſeben Aide Aber Abruft 2 5 handelt worden. Seit zwei Jahre zie Abrüftung ver⸗ ſerenz in Genf, und immer wen tagt die Abrüſtungskon⸗ Abrüſtungsfrahe W 1 praktiſch nichts in der deutſche Regierungeſchehen. So kann man, nachdem die eutſche Regierung den Völkerbund verl 12925 55 5 Dinge nunmehr in ein enlſchelbenden Sunne, gelan ind. Es wi 15. n Stadium dabei ngetonden gen data h e n 925 loſe Wettrüſten der übrigen Völker eee 1 .. Dabei iſt auch Gele f en, die vi. den an gen ee d erdeanen. Were dene enn im ganzen geſehen, daß zum mindeſt be lieniſchen und engliſchen Sta Mi ieh erſeuut felt 1 55 e 1300 48840 if iſt ſehr erfreulich, daß ſi italieniſche S 1 g g e ee ee a. i e üs Roſitive abhebt. Das gleiche gilt für die englische Henkſchriſt. ces 7 weſentlichen auch der Verſuch gemacht worden 0 Ne. 7 55 ee Gleichberechtigung und Segen e L kommen. Auch die Frage der Heeresſtärk bi ter kene we ſentlichen Schwierigkeiten mehr Das llt in 5 ſond 7 6 auch für die engliſche Regierung. Anſtände find peil noch genug, ſo die Frage der 10 Jahre, in denen de b ü ſtungspakt Geltung haben ſoll. Weiterhin iſt ein Schön heitsfehler der engliſchen Note jene zweijähri e Friſt, in der Deutſchland warten ſoll, bis eine Entſcheidunte bel das Schickſal der Luftſtreitkräfte gefallen iſt. e Und nun die deutſche? Sie wi ife e gal leben eve ge iſt in ihren Formulierungen klar maßvoll und 2 251 Sie iſt als Ganzes ein poſitiver Beitrag zur Löſun 1— Ab⸗ rüſtungsproblems und muß auch als ſolcher 1 und anerkannt werden.— Wie ſollen die Verhandlungen nun 7 5 Durch die Veröffentlichung der Dokumente ſind die erhandlungen an ſich nicht abgebrochen, ſondern ſie ſind nur unterbrochen, und es dürfte angeſichts dieſer Tatſache das beſte ſein, wenn auf Grund dieſer vier Unter⸗ lagen die Diplomaten erneut an die Arbeit gehen, um noch vor Toresſchluß das Abrüſtungswerk zuſtandezubringen. Der öſterreichiſche Miniſterrat hat die deutſche Antwort⸗ note auf die öſterreichiſche Beſchwerde als unbefriedigend gefunden und hat angekündigt, daß die Bundesregierung unter Führung des Kanzlers Dollfuß nunmehr den Weg weitergehen werde, der ihr durch die Verhältniſſe aufge⸗ zwungen ſei. Die Reichsregierung konnte auf dieſe aus⸗ führlich verbreitete Kundgebung des Wiener Kabinetts nicht beſſer antworten als durch die Veröffentlichung des Wort⸗ lautes der Note, mit der am 17. Januar der Schritt der öſterreichiſchen Regierung in Berlin beantwortet worden iſt. Dem öſterreichiſchen Geſandten in Berlin iſt damals ein umfangreiches Schriftſtück überreicht worden, das ſich die Mühe nimmt, alle die einſeitigen Schilderungen, die die öſterreichiſche Beſchwerde vorbringt, im einzelnen zu prüfen und ſachlich zu beantworten. Die Reichsregierung war ja in der Lage, jeden einzelnen Fall, der von Wien aus zum Vorwand der Beſchwerde genommen war, zu widerlegen und in der Geſamtwürdigung des öſterreichiſchen Schrittes klarzuſtellen, daß es ein unzuläſſiger Verſuch war, durch Verallgemeinerung gewiſſer Behauptungen den Ein⸗ druck zu erwecken, als beabſichtige Deutſchland eine Ein⸗ 3 5 05 auf die innerpolitiſche Entwicklung des Nach⸗ barſtaates. Die Reichsregierung beſchränkt ſich in ihrer Antwort⸗ note aber nicht auf dieſe Widerlegung der einzelnen öſter⸗ reichiſchen Beſchwerden, ſondern ſie zeigt auch den Beſchwer⸗ 1 und der Welt klar, worum es ſich eigentlich han⸗ delt. Der Kampf der Regierung Dollfuß gegen dieſe Bewe⸗ gung iſt ſo ausſichtslos geworden, daß Dollfuß um Hilfe Ausſchau hält und daß er glaubt, eine internationale Aktion aus dieſem Kampf machen zu müſſen. Er beabſichtigt offen⸗ bar, wie aus dem Wortlaut des öſterreichiſchen Konvents über die Kabinettsſitzung hervorgeht, ſich an den Völker⸗ bund zu wenden. Auf dieſe Weiſe möchte er Europa gegen Deutſchland mobil machen. Offenbar hat man in Wien die Abſicht, die Artikel 11, 15 und 16 der Völkerbundſatzung in Anſpruch zu nehmen. Nach dieſen Artikeln hat jedes Mit⸗ glied des Völkerbundes das Recht, die Aufmerkſamkeit des Bundes auf Umſtände zu lenken, die den Frieden und das gute Einvernehmen zwiſchen den Nationen ſtören könnten und eine Schlichtung der Streitfrage zu beantragen. Ge⸗ lingt dem Völkerbund eine ſolche Schlichtung nicht, ſo kann er einen Bericht erſtatten, der mit Mehrheit angenommen werden muß und der Vorſchläge zu einer Löſung der&. wie⸗ rigkeiten enthalten kann. Der Artikel 16 ſchließlich, au, utſche Regierung Üſtungsfrage, den pflichtet die Mitglieder des Völkerbundes zu gegenſeitiger Unterſtützung bei etwa notwendigen wirtſchaftlichen und linanziellen Maßnahmen, um Verluſte und Nachteile eines Konfliktes nach Möglichkeit zu verhindern. Alle dieſe Be⸗ ſtimmungen des Völkerbundſtatuts ſind klipp und klar auf internationale Konflikte abgeſtellt. Nach der Darlegung der Reichsregierung kann aber kein Zweifel daran ſein, daß der öſterreichiſche Verſuch, den Kampf der Regierung Dollfuß gegen den Nationalſozialismus auf dieſe Ebene zu richten, ſcheitern muß. Bereits liegt ein erſter Beweis für die Richtigkeit die⸗ er Vorausſage vor. Die engliſche Regierung iſt, wie in Londoner politiſchen Kreiſen bekannt wird, zwar bereit, gemeinſam mit den übrigen Großmächten weiter ihr Inter⸗ eſſe an den deutſch⸗öſterreichiſchen Beziehungen zu bekunden, hat aber durch ihr Auswärtiges Amt darauf hinweiſen laſ⸗ ſen, daß ſie entſchloſſen ſei, die Teilnahme an irgendeiner diplomatiſchen Aktion der Mächte zu Gunſten Oeſterreichs bei der Reichsregierung abzulehnen. Sie ſei der Auffaſ⸗ jung, daß es der öſterreichiſchen Regierung überlaſſen blei⸗ ben müſſe, welche Schritte ſie zu tun gedenke. Unter dieſem Vorzeichen wird der weitere Weg des Bundeskanzlers Doll⸗ fuß doch nicht ganz ſo ſicher zum Ziele führen, wie man in Wien zu hoffen ſcheint. Der Kampf im Saargebiet Berufungsverhandlung im Prozeß gegen Röchling. Saarbrücken, 4. Februar. Vor dem Obergericht in Saarlouis begann die Be⸗ rufungsverhandlung im Prozeß gegen Kommerzienrat Röch⸗ ling wegen Aufreizung der Bevölkerung durch ein Flug⸗ blatt, für das Röchling verantwortlich iſt, gegen Verlags⸗ direktor Hall von der„Landeszeitung“ als Drucker dieſes Flugblattes und die Erwerbsloſen Auguſt Mercher, Ernſi Hillmann und Dibo wegen Verbreitung des Flugblattes In erſter Inſtanz waren ſämtliche Angeklagten von der Strafkammer Saarbrücken freigeſprochen worden. Zu der Berufungsverhandlung ſind 29 Zeugen geladen, darunter eine ganze Reihe franzöſiſcher Grubenbeamten. Als erſter ſchildert der Angeklagte Kommerzienrat Röchling zu— nächſt nochmals ſeinen Kampf um die Freiheit des ſaar⸗ ländiſchen Volkes. Er beſchränkte ſich diesmal nicht darauf, nur ſeine eigene Haltung und ſeine perſönlichen Gründe zu der Herausgabe des Flugblattes zu verteidigen, ſondern ging zum Angriff gegen die Politik der Regierungskommiſſion vor. Die Regierungskommiſſion habe unter dem 6. April 1922 eine Verordnung erlaſſen, die den Kindern den Be⸗ ſuch der franzöſiſchen Schulen geſtattet. Kommerzienrat Röchling erklärt, daß dieſe Verordnung unzuläſſig ſei und aufgehoben werden müſſe, da nach dem Sinne des Saarſtatuts die franzöſiſchen Schulen nur für die hier weilenden franzöſiſchen Kinder beſtimmt ſeien. Die Regierungskommiſſion ſehe aber wohlgefällig zu, wie die franzöſiſche Grubenverwaltung durch Ausnutzung der wirt ſchaftlichen Abhängigkeit ihrer Arbeiter deren Kinder zum Beſuch der franzöſiſchen Schulen anhalte. Auf Grund ſeiner langen Erfahrungen und durch ſein Zuſammenleben im Beruf wie als Soldat und Offizier mit den Volksgenoſſen wiſſe er, wie er zu den einfachen Leuten ſprechen müſſe. Das ſei auch der Grund, weshalb ſein Flug⸗ blatt in ſchärferen als ſonſt üblichen Ausdrücken gehalten ſei Nach einigen weiteren Fragen von geringerer Bedeu— tung wurde der Verlagsdirektor der„Landeszeitung“, Hall, vernommen, der im weſentlichen ſeine Ausführungen aus der erſten Verhandlung wiederholt. Die nächſten drei An⸗ geklagten, Merſcher, Dillmann und Dibo, wiederholen im weſentlichen auch ihre Ausſagen aus der erſten Inſtanz, daß ſie entſprechend der Anweiſung die Flugblätter nur an deutſchſtämmige Eltern verteilt haben, die ihre Kinder in die franzöſiſchen Schulen ſchickten oder die in Gefahr wären, durch wirtſchaftlichen Druck dahin gebracht zu werden. Als nächſter tritt der Belaſtungszeuge Dorſcheid auf, der ſich durch das an deutſche Eltern gerichtete Flugblatt beleidigt fühlt. trotzdem er die franzöſiſche Staatsangehö⸗ rigkeit beſitzt. Der Zeuge führte aus, er habe geſehen, daß iner der Verteiler mit den Flugblättern in ein Haus ge⸗ Zangen ſei, in dem Franzoſen wohnten. Sofort wurde dieſe Bemerkung durch Zuruf von allen drei Flugblattverteilern znergiſch abgeſtritten, und auf dieſen Einſpruch hin mußte Dorſcheid zugeben, daß er es nicht genau ſagen könne. Wie in der Verhandlung weiter mitgeteilt wurde, iſt bei dem Kommerzienrat Röchling eine Hausſuchung vorgenom⸗ men worden, die jedoch vollkommen ergebnislos verlief. Internationale Hand werkerpolitik Beſuch der italieniſchen Handwerksführer in Frankfurt. Frankfurt a. M., 3. Febr. Von Kopenhagen kommend traf Präſident Buronzo mit dem Generalſekretär des ita⸗ lieniſchen Handwerks, Profeſſor Baruchello, und Dr. Terraneo in Begleitung des Reichshandwerksführers Schmidt und Dr. Bretzler vom Reichsſtand des Deutſchen Handels auf dem Frankfurter Flugplatz ein, wo die italieniſchen Gäſte vom ſtellvertretenden Handwerkskammerpräſidenten Linder und den übrigen Frankfurter und Wiesbadener Mitarbeitern des Reichshandwerksführers ſowie von dem königl. italieniſchen den man ſich in Oeſterreich beſonders ſtützen möchte, ver⸗ Generalkonſul Pascale empfangen wurden. Vom Flugplatz Die Sprungſchanze von Berchtesgaden, auf der am Sonntag die Sprungwettbewerbe zur deutſchen Skimeiſter— ſchaft ausgetragen werden. begaben ſich die Gäſte zum Park-Hotel, wo Präſident Bu⸗ ronzo und Reichshandwerksführer Schmidt in einer Anter⸗ redung mit dem Vertreter des DNB. ihre Pläne über ihre künftige Arbeit entwickelten. Reichshandwerksführer Schmidt betonte vor allem, daß ſich beide Handwerksführer nicht nur als Repräſentanten ihrer Länder fühlen, ſondern daß ſie eine echte Kameradſchaft und Freundſchaft verbinde, die auf der weltanſchaulichen Ver⸗ bundenheit beruhe, die in einer Gemeinſamkeit der Ziele ausmünde. In erſter Linie ſei mit der bisherigen Hand⸗ werkspolitik zu brechen, und auch die zwiſchenſtaatlichen Be⸗ ziehungen neu zu geſtalten und aufzubauen. Die Beſtrebun⸗ gen des deutſchen ſowie des italieniſchen Handwerksführers hatten bereits vor längerer Zeit zu Vorverhandlungen ge⸗ führt, deren Ergebnis der Abſchluß eines Vertrages zwiſchen Italien und Deutſchland im September vor. Is. war. Dieſer Vertrag regelt bis ins Einzelne die Beziehungen zwiſchen dem italieniſchen und deutſchen Handwerk. Am nun auch den übrigen europäiſchen Ländern Gelegenheit zu geben, an dem Aufbau des Handwerks mitzuarbeiten, iſt das Handwerks- Sport und Spiel Gau 13(Südweſi). Eintracht Frankfurt— 1. FC. Kaiſerslautern 611. FSV. Mainz 05— FSV. Frankfurt 3:1. Boruſſia Neunkirchen— Sportfreunde Saarbrücken 21. Kickers Offenbach— S. Wiesbaden 5:2. Wormatia Worms— Phönix Ludwigshafen 7:2. Gau 14(Baden). Karlsruher FV.— VfB. Mühlburg 111. SC. Freiburg— Germania Brötzingen 01. VfL. Neckarau— VfR. Mannheim 011. Gau 15(Württemberg): SV. Feuerbach— VfB. Stuttgart 21. Sportfreunde Stuttgart— Fc. Birkenfeld 211. 1 SSV. Ulm— Stuttgarter Kickers 2:3. Uniar Böckingen— Ulmer FV. 94 4.3. Gau 16(Bayern): Bayern München— Jahn Regensburg 0:2. Wacker München— 1860 München 0:1. ASV. Nürnberg— 1. FC. Nürnberg 011. SpVgg. Fürth— FC. Bayreuth 2:2. Schwaben Augsburg— FC. 05 Schweinfurt 3:1. Geſellſchaftsſpiele. 1. FC. Pforzheim— VfR. Heilbronn(Sa.) 7:2. VfL. Neckarau— UfR. Mannheim 0:1(0:0). Auch das zweite Zuſammentreffen dieſer beiden alten Rivalen hatte wieder eine anſehnliche Zuſchauermenge auf die Beine gebracht. Obwohl der verſchneite Boden an die Spieler die größten Anforderungen ſtellte, bemühten ſich beide Mannſchaften äußerſt fair zu ſpielen, was dann auch gelang, ſo daß der Unparteiiſche, Paulus⸗Saarbrücken, nicht allzu oft in das Spielgeſchehen einzugreifen brauchte. Nek⸗ karau, das vor einigen Wochen zu Hauſe den Karlsruher FV. ſicher niederrang und am letzten Sonntag in einem ſehr ſchönen Spiel dem derzeitigen Tabellenführer Waldhof auf eignem Platz ein Unentſchieden abtrotzen konnte, ſpielte auch dieſesmal nicht ſchlecht. Faſt während der ganzen 90 Mi⸗ nuten gab die Mannſchaft den Ton an. Und trotzdem reichte es nicht zum Sieg. Der Grund iſt wohl in dem unent⸗ ſchloſſenen Spiel der Stürmerreihe zu ſuchen. Sie konnte ſich an der maſſiven Abwehr der Gäſte nicht durchſetzen. Torlos wurden die Seiten gewechſelt. Nach Wiederbeginn bot ſich das gleiche Bild. Neckarau weiter im Angriff und doch kein Tor. Glücklicher war dagegen der Pf R., der in der 20. Minute zum erſten und letzten Tor des Tages kam. Wormalia Worms— Phönix Ludwigshafen 7:2. Das in letzter Stunde doch noch angeſetzte Spiel in Worms trug den Ludwigshafenern eine neuerliche hohe Niederlage ein. Die Phönixmannſchaft ſcheint außer Rand und Band zu ſein. Schon eine Viertelſtunde nach Spielbe⸗ ginn lag Worms 3:0 in Führung und hatte damit das Spiel bereits entſchieden. Die Ludwigshafener konnten die⸗ ſen Vorſprung umſo weniger aufholen, als ihre Mannſchaft trotz verzweifelten Kämpfens immer wieder an der man⸗ E Durchſchlagskraft der eigenen Angriffsreihe ſchei⸗ erte. Kickers Offenbach— SB. Wiesbaden 5:2(3:1). Am Bieberer Berg ſahen 3000 Zuſchauer ein Spiel zweier Gegner, das nicht auf allzu hoher Stufe ſtand. Trotz⸗ dem war der Sieg der Kickers verdient, denn die Offenba⸗ cher ſtellten auf allen Poſten die beſſere Mannſchaft. Vor allem waren die Ballbehandlung und das Zuſpiel viel ge⸗ nauer und exakter. Das Spiel ſelbſt verlief ſehr fair. Die Offenbacher hatten einen ausgezeichneten Start. Schon in der 10. und 15. Minuſe fielen zwei unhaltbare Tore. Nun griff aber auch Wiesbaden energiſch an und brachte die Dek⸗ kung der Offenbacher ſtark in Verwirrung. Siebentritt konnte auch während dieſer Zeit einen Treffer aufholen. Gegen Ende der Halbzeit gewannen die Offenbacher ihre alte Ueberlegenheit wieder zurück. Grebe ſchoß in der 40. Minute noch ein drittes Tor. Nach der Pauſe mußten die Kickers zeitweilig nur mit neun Mann ſpielen, denn Maid ſchied wegen einer Verletzung für zehn Minuten aus. Ihm folgte dann noch Keck für fünf Minuten. Dieſe Chance konn⸗ ten die Wiesbadener trotz allem nichts auswerten. Die Lei⸗ ſtungen ließen auf beiden Seiten ſtark nach. Erſt in der letz⸗ ten Viertelſtunde wurde das Spiel gefälliger. Wiesbaden kam in der 75. Minute auf 3:2 heran, aber Kühnle ſorgte mit 2 weiteren Treffern dafür, daß der Sieg ſicher wurde. Einkracht Frankfurt— 1. JC. Kaiſerslautern 61(4:0). Dieſer Begegnung ſah man in Frankfurt mit keinem allzu großen Vertrauen entgegen, da man wußte, daß die Eintrachtler mit einer ziemlich bunt zuſammengewürfelten Mannſchaft antreten würden. Kaum die Hälfte der Leute ſtand auf dem gewohnten Poſten und ſelbſt der alte Schütz mußte wieder einmal aushelfen, er tat dies aber mit größ⸗ tem Erfolg. Zur größten Ueberraſchung mußte man feſt⸗ ſtellen, daß die Frankfurter ſchon nach zehn Mi ten Spiel⸗ zeit mit dieſer Verlegenheitsmannſchaft feſten Tritt gefaßt hatten. Die andere Ueberraſchung war die, daß die Kaiſers⸗ lauterer durchaus nicht das hielten, was man erwartet hatte, es war ſchließlich ſo, daß der Sturm überhaupt nicht gefähr⸗ lich werden konnte. Die Hintermannſchaft hatte alle Mühe, ſich der zahlreichen Frankfurter Angriffe zu erwehren, konnte aber nicht immer damit erfolgreich bleiben. Die Eintracht⸗ oabwehr hatte leichtes Spiel, kaum ein Schuß kam aufs Tor und der einzige Gegentreffer reſultierte noch aus einem Elfmeter. f f a f 7 inſtitut gegründet worden, das für eine neue internationale Handwerkspolitik werben ſoll, und dem jedes Land beitreten kann. Der Beſuch des Präſidenten Buronzo, erklärte Reichs⸗ handwerksführer Schmidt, habe in erſter Linie dem Ziel gedient, die nordiſchen Staaten anzuſchließen. In den letzten Tagen hätten bereits Vorverhandlungen in Kopenhagen ſtatt⸗ gefunden, an denen neben Präſident Buronzo und Reichs⸗ handwerksführer Schmidt, Präſident Olſon⸗Dänemark und die Vertreter Norwegens, Schwedens und Finnlands teil⸗ nahmen. Im Verlaufe dieſer Verhandlungen wurde beſchloſſen, im Spätſommer eine Konferenz der nordiſchen Staaten ein⸗ zuberufen, um den Beitritt zum zentraleuropäiſchen Hand⸗ werks⸗Inſtitut zu vollziehen. Die praktiſche Arbeit zwiſchen Italien und Deutſchland ſei ſchon im Gange, und damit be⸗ ginne auch die Werbung in den anderen Staaten. Im näch⸗ ſten Jahre werde vorausſichtlich eine internationale Hand⸗ werkskonferenz ſtattfinden, die die Grundlinien der künftigen Handwerkspolitik feſtlegen ſolle. So werde im nationalſozialiſtiſchen und faſchiſtiſchen Sinne daran gearbeitet, das Handwerk wieder zu ſeiner alten Höhe zurückzuführen, eine Aufgabe, für die Präſident Buronzo und Reichshandwerksführer Schmidt ihre ganze Kraft einſetzen. Aus Nah und Fern Darmſtadt.(Ein Paar, das ſtiehlt.) Anfang De⸗ zember mietete ſich bei einer alleinſtehenden Frau ein an⸗ gebliches Ehepaar im Alter von etwa 36 Jahren ein und gab an, mehrere Monate zu bleiben. Nach etwa acht Tagen wurde die Vermieterin von dem Mann unter verſchiedenen Vorwänden eingeladen, mit in die Stadt zu gehen. Inzwi⸗ ſchen ſtahl die Zurückgebliebene aus dem Schreibtiſch zwei zuſammengelötete Trauringe A. G., H. G. 1887, eine gol⸗ dene Broſche mit Stein, einen ſilbernen Bleiſtift und einen Goldgaumen mit zwei Zähnen in Platin eingefaßt. Dann verduftete das Paar. Darmſiadt.(Wenn man den eigenen Mann beſchuldigt.) Aus Wut darüber, daß ihr Mann ſie ge⸗ ſchlagen hatte, beſchuldigte eine Frau ihren Mann der kommuniſtiſchen Betätigung. Wegen wiſſentlich falſcher Beſchuldigung verurteilte ſie das Gericht zu drei Monaten Gefängnis. Obwohl die Frau jetzt die Anzeige zurückgezo⸗ gen hat, bleibt dieſe Strafe beſtehen. Nüſſelsheim.(5000 Mark⸗Gewinn eines O pel⸗ Arbeiters.) Vor dem Hauptportal der Opelwerke zog ein Arbeiter aus dem Odenwald von einem Glücksmann der Winterhilfslotterie einen Gewinn von 5000 Mark. * Frankfurt a. M.(Ein Preisausſchreiben.) Im „Städt. Anzeigeblatt“ Nr. 5 vom 3. 2. 1934 veröffentlicht der Herr Oberbürgermeiſter die Bedingungen eines Preis⸗ ausſchreibens für eine Ehrengabe der Stadt Frankfurt a. M. für 1 e Verdienste. Verlangt wird ein gußfertiges Gips⸗ modell für einen als Ehrengabe der Stadt geeigneten Gegen⸗ ſtand. Als Preiſe ſtehen 100 Mark zur Verfügung. Weiterſeld(Weſterwald).(B̃d̃od m Baum zu To de getroffen.) Hier verunglückte gegen 12 Uhr der in Not⸗ ſtandsarbeit ſtehende Walter Stein von hier tödlich. Walter 7 Stein war mit ſeinen Kollegen am Wegebau ünkerhälb der Baumſchule beſchäftigt. Ein im Wege ſtehender Baum ſollte gefällt werden. Nachdem der Baum zum Teil ange⸗ ſägt war, fiel er plötzlich und begrub Stein, der ſich zu ret⸗ ten ſuchte, unter ſich. Der Tod trat auf der Stelle ein Stein war ledig und ſtand im Alter von 24 Jahren. * Diez.(Wieder aufnahmeverfahren in der Totſchlagsaffäre.) Vor zwei Jahren wurde an der Diezer Schleuſe der Zimmermeiſter Ferd. Thorn von Diez nach vorausgegangenem Streit von dem aus Freien⸗ diez ſtammenden Lehrer Schuſter erſchoſſen. Schuſter wurde ſeinerzeit vom Gericht in Limburg zu viereinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Schuſter behauptete immer in Not⸗ wehr gehandelt zu haben. Dem von ihm beantragten Wie⸗ deraufnahmeverfahren wurde jetzt ſtattgegeben, ſo daß der Prozeß demnächſt wahrſcheinlich nochmals verhandelt wer⸗ den wird. Diez.(320 Erbhöfe im Unterlahnkreis.) Die Eintragungen für die Erbhofrolle wurden jetzt abge⸗ ſchloſſen. Danach wird der Anterlahnkreis 320 Erbhöfe er⸗ halten, die etwa die Hälfte der landwirtſchaftlich genutzten Fläche im Kreis umfaſſen. Limburg.(Im Kreis Limburg gibt es 230 Erbhöfe.) In der Anmeldeliſte für die Erbhofrolle wur⸗ den für den Kreis Limburg 230 landwirtſchaftliche Beſitztümer aufgenommen. Die Zahl bleibt hinter anderen Kreiſen zu⸗ rück, da Teile des Kreiſes mit einer Vielzahl landwirtſchaft⸗ licher Betriebe nicht an die vorgeſchriebene Mindeſtmorgenzahl herankommen. Camberg.(Naſſau).(Rach dem Genuß von ge⸗ frorener Wurſt geſtorben.) Im nahen Erbach iſt ein 16jähriger Junge nach dem Genuß von gefrorener Wurſt innerhalb weniger Stundden unter ſchrecklichen Schmerzen geſtorben. Dieſe Todesurſache iſt ärztlich feſtgeſtellt. Der Fall darf alſo zur Warnung dienen. »» Kaſſel.(Ein Greis zu Tode geſtürzt.) Der 80jährige Penſionär Schneider aus der Landgrafenſtraße rutſchte infolge des an ſeinen Schuhen hängenden Schnees auf der Treppe aus und ſtürzte hinunter. Bewußtlos wurde er in das Krankenhaus eingeliefert, wo jedoch nur noch der bereits eingetretene Tod durch Genickbruch feſtgeſtellt werden konnte. „Doppelte Buchhaltung“. Frankfurt a. M., 3. Febr. Das Schöffengericht hatte ſich mit einer Unterſchlagung zu befaſſen, die von einer jungen Buchhalterin in einer Lederfabrik begangen worden iſt. Das junge Mädchen hat es auf die erſtaunliche Summe von viereinhalbtauſend Mark gebracht. Sie hatte ihre Fa⸗ malie zu unterhalten, der Vater war an einem im Feld erworbenen Lungenleiden verſtorben, der Bruder, als der Ernährer der Familie, wurde durch Krankheit gelähmt, die Mutter war dauernd krank, ſo daß die Sorge für die Fa⸗ milie tatſächlich allein auf ihren Schultern ruhte. Merk- würdig an dem Fall war nun, daß ſie ſchon einmal 1800 Mark bei der Firma unterſchlagen hatte, damals hatte man ſie aber in der Stelle und ſogar auf dem gleichen Poſten an der Kaſſe belaſſen, nur die Beaufſichtigung war eine ſchär⸗ fere geworden. Trotz der Einführung neuer Buchungsmethoden war es dem Mädchen geglückt, im Laufe der nächſten drei Jahre erneut durch geſchickte Fälſchungen den ungewöhnlich hohen Betrag zu hinterziehen. Das Gericht erkannte auf acht Monate Gefängnis. — mnis um qe Nickelleng Copyricht 1932, by Dr. G. Panstingl, The Hague, Holland. Urheber Rechtsschutz: Drei-Quellen-Verlag, Königsbrück/ Sa „Wie lautet die Kombination an der Safetür?“ Aber die Leute wußten es nicht. Das war ein Geheimnis, das nur Sokoloff und Suſchin kannten. Hulberry eilte in das Haus zurück. Dort arbeiteten die Genieſoldaten an der Betonwand. Aber das Werk war ſchwie⸗ rig und förderte nur langſam. Da kam einer ſeiner Leute gelaufen: „Herr Kommiſſar, Sie werden am Telephon verlangt.“ Verwundert folgte ihm Hulberry. „Hier Rickeberg, Aſhton Caſtle. Schreiben Sie ſich die Kombination des Safes im erſten Stock auf. Sie lautet Hulberry wiederholte die Angabe und eilte zur Safetür zurück. Auf dem Wege nahm er alle Leute mit, die er traf. Dann drehte er den Knopf und zog. Die Türe gab nach. Hulberry hatte keine Zeit, ſich darüber zu wundern, wo- her Rickeberg das Geheimnis der Kombination hatte. An Sahib dachte er jedenfalls nicht. Er wußte ja nicht einmal, daß auf Afthon Caſtle auch ein Elefant lebte. 4 Hinter der Safetür waren eiſerne Steigeleitern eingelaſſen, die nach unten führten. Drei Mann blieben am Saferand, um mich zu decken.“ Damit ſtieg er hinunter. Zwiſchen den Zähnen hielt er eine Tränengasbombe feſt. Anten erſchien ein Mann und blickte in den Schacht hinauf. Hart an Hulberry vorbei pfiffen die Kugeln ſeiner Leute und der Mann ſprang zurück. Zwei Yard über dem Keller blieb Hulberry auf der Leiter ſtehen und rief hinunter: 5 „Ihr habt ſechzig Minuten Zeit, um waffenlos herauf. zukommen. Wenn nicht, werfe ich die Bombe hinunter.“ Einen Augenblick herrſchte unten Totenſtille. And Hulberry begann laut zu zählen. Aber gleich darauf ertönten von unten erregte Stimmen. Dann krachte ein Schuß. And wieder Totenſtille. Hulberry zählte eben zweiundvierzig, da erklang es von unten: „Wir kommen!“ And Hulberry kletterte nach oben. Mann für Mann wurde in Empfang genommen und in Handſchellen gelegt. Befrackte Kellner, die Muſiker, zwei Köche, die Croupiers, dann vier Leute in Arbeiterkleidung. Aber Sokoloff fehlte. „Der liegt unten mit einem Bauchſchuß.“ „Was hat es gegeben?“ „Er hat uns abhalten wollen, heraufzukommen. Er hat zuerſt die Piſtole gezogen.“ Das war Sache einer ſpäteren Anterſuchung. „Iſt noch jemand unten?“ „Nur der frühere Türſteher. Sein linker Arm iſt gebrochen und er kann nicht ohne Hilfe heraufkommen. Auf einen Wink Hulberrys ſtiegen einige ſeiner Leute ein. Die„Gelbe Katze war erledigt. Die Gefangenen wurden abtransportiert und im Hauſe blieben nur noch Wachen zurück. Nun aber ſtieg Hulberry in den Keller. Alſo das war die Löſung des Rätſels der untaktmäßzigen Trommelſchläge. Hier ſtanden die Maſchinen, mit denen Suſchin falſches Geld erzeugte. Druckerpreſſen, aber auch Stanzen und Prägemaſchinen. Es gab ein guteingerichtetes Laboratorium für die nötigen Verſuche, mit elektriſchen Schmelztöpfen, chemiſchen Bädern, eine Maſchine zur Erzeugung des Waſſerzeichens, Ver⸗ größerungsapparate, und das ganze war eine Fälſcherwerkſtätte, die England furchtbaren Schaden hätte anrichten können. Das Intereſſante an der Sache war, daß nun erſt ans Ta— geslicht kam, daß Suſchin nicht allein Banknoten druckte, ſondern auch Münzen prägte. And die Goldfunde, die aus Suſchins Münze kamen, waren beinahe echt. Er war nämlich ſo beſonders ſchlau, wirklich Gold zu verſchwenden, wenn auch in einer ſchlech⸗ teren Legierung als die ſtaatliche Münze. Er begnügte ſich mit dem Gewinn, den er im Anterſchied zwiſchen Herſtellungspreis und Börſenwert fand. Dafür aber hatte er den großen Vorteil, daß ſeine geprägten Münzen von jedermann angenommen wur— den. Die gerichtliche Anterſuchung ergab, daß er wohl noch keine Pfundbanknote, aber ſchon viele falſche Goldpfunde ausgegeben hatte. Die Geſahr der Entdeckung war äußerſt gering. Das Ge⸗ wicht ſeiner Münzen ſtimmte beinahe genau, ebenſo die Farbe des Goldes und ihre Prägung waren erſtklaſſig. So hatte er ſich die Mittel zu einem Angriff in großem Stile verſchafft. Sein Plan, gewaltige Summen in leicht trans- portierbaren Banknoten auf den Markt zu werfen, war aller— dings mißlungen. Noch eine andere erſtaunliche Aufklärung gab am nächßen Tage der ſchwerverwundete Sokoloff, der natürlich ebenfalls nicht Sokoloff hieß. Er legte das Geſtändnis ab, daß er der Zeichner des Kliſchees für die falſchen Pfundnoten war, die Breſhmann ſo bewundert hatte. Sokoloff war früher in Rußland als Zeich⸗ ner, Kupferſtecher und Graveur bei der Staatsbank angeſtellt ge— weſen und zu Beginn des Amſturzes geflohen. Suſchin hatte ihn in London gefunden und ihn auf die Idee gebracht, ſeine große Fertigkeit in ſeine Dienſte zu ſtellen. Es hatte keiner großen Leberredungskunſt bedurft; denn Sokoloff war raſch auf der ſchiefen Bahn heruntergeglitten. Es dauerte lange, bis Hulberry ſeine vorläufige Anter- ſuchung beendet hatte. Müde ſtieg er den Schacht wieder herauf und wollte fortgehen. Da erinnerte er ſich an Morley und fragte einen ſeiner Leute, wo dieſer denn ſtecke. „Lord Morley iſt mit dem Genieleutnant in das erſte Spiel⸗ ae gegangen. Dort ſpielten ſie Roulette. And die Soldaten ehen zu.“ Hulberry platzte beinahe vor Lachen und ging hinüber. Richtig, da ſaßen die beiden. Morley war der rCoupier und der Leutnant ſagte ſeine Einſätze an. Als Hulberry hereinkam, rief Morley ihm ſtrahlend zu: „Wir haben es herausbekommen. Die obere Schale der Roulette iſt dünn und abhebbar. Sie ſchließt genau auf eine formgleiche Anterſchale, in die radial ein ſtreifenförmiger Elektro⸗ magnet eingebaut iſt. Die Kontakte laufen auf Schleifringen, damit ſich die ganze Geſchichte drehen kann. Die Kugel hat einen Eiſenkern und der Druckknopf des Stromes liegt unter der Tiſch⸗ platte im Daumenbereich des Croupiers. Da die Oberſchale ab⸗ nehmbar iſt, kann jeden Tag eine neue Zahl eingeſtellt werden. Bitte, wähle dir eine Zabl.“ i Wertheim.(9 2. Geburtstag.) Frau Henriette Wießler geb. Bambinus konnte bei erfreulich guter Geſund⸗ heit ihren 92. Geburtstag feiern. Frau Wießler, die ihren Lebensabend in guter Obhut in unſerem Spital als Pen⸗ ſionärin verbringt, iſt eine der älteſten Frauen unſerer Stadt. U Helmhof.(Flucht aus dem Leben.) In einem Anfall von Geiſtesgeſtörtheit ſchied hier ein in beſten Ver⸗ hältniſſen lebender 59 Jahre alter Landwirt freiwillig aus dem Leben. Seit dem Tode ſeiner Frau im Spätjahr litt er an Schwermut. ( Naſtatt. Umbau der Landſtraße Raſtatt Oetigheim.) Die Landſtraße Raſtatt— Oetigheim beſitzt einige gefährliche Kurven und hat ſchon manchem Kraftfahrer Schwierigkeiten bereitet. Eine der gefährlichen Ecken war die Kurve kurz vor dem Einbiegen nach Raſtatt. Wiederholt ſind dort ſchon Unfälle vorgekommen, insbeſondere wenn die Straße durch Regen rutſchig geworden war. Nach dem vom Waſſer⸗ und Straßenbauamt aufgeſtellten Plan ſoll die Straße kurz vor Raſtatt etwas zurückgelegt werden, um ſo der Kurve ihre gefährlichſte Biegung zu nehmen. Der Be⸗ zirksrat erteilte dem vorgelegten Plane ſeine Zuſtimmung. Mit der Arbeit wird ſofort begonnen werden. Aus Mannheim Mannheim, 3. Februar. (i Sicherungsverwahrung für Gewohnheitsverbrecher. Das Schöffengericht beſchloß auf Antrag der Staatsanwalt⸗ ſchaft die Sicherungsverwahrung gegen den 32jährigen Hein⸗ rick Ecer aus Mannheim. Ecker hat ſeit 1919 zehn Vor⸗ ſtrafen mit insgeſamt 12 Jahren Freiheitsentziehung. 1924 wurde er wegen ſchweren Bandendiebſtahls und Schießens auf Beamte zu ſechs Jahren Zuchthaus verurteilt. Er erhielt ſeinerzeit 284 Tage Strafaufſchub und in dieſer Zeit erfolgte der Einbruch bei dem Juwelier Arnold in Mannheim, an dem er aktiv beteiligt war. Die Reſtſtrafe mußte er nach⸗ träglich verbüßen, ſo daß er im Frühjahr entlaſſen werden müßte. ö I Ein Bankerottgeſchäft. Im September 1932 gründete der Kaufmann Adolf Albers aus Duisburg hier mit 300 Mark ein Kaffeegeſchäft. Trotz anfänglich guter Einnahmen warten die Lieferanten heute noch auf ihr Geld und ſind um insgeſamt 2600 Mark betrogen. Nach einem halben Jahr ſchloß der Angeklagte das Geſchäft und ging durch. Das Schöffengericht verurteilte Albers zu einem Jahr Gefängnis. i Vergünstigung für den Mannheimer Volksdienſt. Der Herr Oberbürgermeiſter Renninger hat verfügt, daß die Volks⸗ dienſtler auf der Straßenbahn dieſelben Vergünſtigungen er⸗ halten, wie SA., SS. uſw. Damit ſind auch in dieſer Hin⸗ icht Volksdienſtler, die Arbeitsſoldaten Adolf Hitlers, grund⸗ ätzlich den anderen Organiſationen insbeſondere dem Arbeits⸗ dienſt gleichgeſtellt. l Unfall beim Schlittſchuhlaufen. Beim Schlittſchuhlau⸗ fen auf einem Weg im Schloßgarten ſtürzte ein Schüler und brach den rechten Unterſchenkel. Der Sanitätskraftwagen der Berufsfeuerwehr brachte den Jungen in das Allgemeine Krankenhaus. (i Zeuge geſucht. Am 26. Januar 1934 abends kurz vor 9 Uhr überfuhr hinter dem Schloß in Mannheim die nach Ludwigshafen fahrende Straßenbahnlinie 4 einen Rad⸗ fahrer tödlich. Auf der vorderen Plattform ſtand ein Fahr⸗ gaſt(wohl mit Netzkarte Mannheim⸗Ludwigshafen). Dieſer Fahrgaſt wird gebeten, als Zeuge auf Zimmer 134 des Polizeipräſidiums Mannheim vorzuſprechen. 1 Hulberry wählte ſiebzehn. Morley manipulierte eine Zeit- lang an der Roulette herum und ließ die Kugel dann ſechsmal hintereinander in der Rinne mit ſiebzehn landen. Dies waren die letzten Spiele, die in der„Gelben Katze“ geſpielt wurden. Sechsmal hatte die Bank gewonnen, aber der Mann, durch den dieſe Roulette aufgeſtellt worden war, hatte ſein großes Spiel um Macht zu jedem Preiſe verloren. Später fragte Hulberrys Chef ihn einmal: „Sagen Sie mir doch, wie haben Sie denn feſtgeſtellt, daß aus der Gelben Katze ein Gang zur Kanalmauer führt? Die Mauer ſelbſt war noch unbeſchädigte.“ „Ja, aber dort, wo hinter der Mauer der Gang mündet, alſo an Stelle von Erdreich Luft war, ſah ich eine Veränderung 0 der Farbe der Mauer. Sie war trockener und daher etwas eller.“- „Hulberry, Sie hätten Maler werden ſollen!“ Braddon kehrte niedergeſchlagen von Aſhton Caſtle zurück. Gerry verreiſte, ohne für ihn ein Wort des Abſchiedes zu— rückzulaſſen?! Braddon wollte es ſich ſelbſt nicht eingeſtehen, wie tief ihn dies getrofefn hatte. Er hing an dieſem widerſpruchsvollen Ge⸗ ſchöpf und vor dem, was ſeinem Fühlen nicht entſprach, hatte er ſich bisher mit aller Macht verſchloſſen. Er liebte die gütige hingebende Gerry, die Frau mit dem weichen Gemüt, die mitfühlte mit den Leiden der anderen und der das tiefe Verſtändnis für alles Menſchliche eigen war. Er liebte ihre Charakterſtärke, die ſelbſt in den traulichen Stunden ſtillen Beiſammenſeins den Vollmenſchen in ihr zeigte, und er ſchloß ſeine Augen vor der Härte, die ſich nur allzuoft wie ein eiſiger Panzer um den edlen Kern legte. An dieſe Gerry wollte er nicht denken. Es ſtörte ſein ſeeliſches Gleichgewicht. Aber Gedanken laſſen ſich nicht gebieten. Auf dem Wege von Aſhton Caſtle zurück nach London drangen ſie unaufhaltſam auf ihn ein. Die ganze ereignisreiche Nacht zog an ihm vorbei. Er ſah Gerry, ſprühend von eiſenharter Tatkraft. „Jetzt iſt wahrhaftig keine Zeit für Anſinn, Jim!“ Dieſe Worte gellten noch in ſeinen Ohren nach. Anſinn!! Dachte ſie ſo über ſeine Liebe? Nein, das konnte nicht wahr ſein! Ihre Liebe war ihr etwas Heiliges, das ſie tief im Herzen trug. And doch! Mit einem Schlage konnte ſich der Schrein ſchließen. Alles war weggefegt, ausgelöſcht, vergeſſen! Dann ſtand ein unbeugſamer Energiemenſch vor ihm, der für Liebe nichts übrig hatte. Es war übermenſchlich, niederdrückend, wie Gerry ihre Perſönlichkeit wechſeln konte. Wie ein Schwamm eine Kreide⸗ ſchicht auslöſcht. And er ſah ſich wieder hoch oben auf Sahib. In der Linken den Stock des Mahut, in der Rechten die Piſtole. Mit blitzenden Augen, aus denen die Kampfluſt ſtrahlt. Freilich, da war keine Zeit für... Anſinn! Braddon ertappte ſich dabei, daß er bitter lächelte, und er ſchämte ſich. Er dachte an die vielen Stunden, erfüllt von ſchönſtem, reinſtem Glück. An die Gerry, die dann neben ihm geſeſſen hatte, ihr Haupt an ſeine Schulter gelehnt. Zukunftspläne ſpinnend. Aus der ihre Liebe mit mächtiger Gewalt geſprochen und ihm ein Paradies gezeigt hatte, das er beinahe nicht wagte, zu be— treten. So unendlich ſchön erſchien es ibm. (Fortſetzung folgt.) a 11 erſch Wöchen ein Jig. L. guſet⸗ . 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